+ All Categories
Home > Documents > GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION … · VORWORT ZUR UNTERRICHTSPLANUNG 7 GRUNDIDEEN 7 ABLAUF DER...

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION … · VORWORT ZUR UNTERRICHTSPLANUNG 7 GRUNDIDEEN 7 ABLAUF DER...

Date post: 18-Sep-2018
Category:
Upload: doandat
View: 218 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
15
GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen 1 Bioindikation Fliessgewässer (Bildquelle: www.flussinfo.net) Worum es geht? Die Lebensgemeinschaft an und in einem Bach ist ein Spiegel des Gewässerzustandes. Ihn bestimmen einerseits die natürlichen Gegebenheiten (Standort, Exposition,…) und andererseits die Nutzung der umliegenden Gebiete durch den Menschen. Biologische und chemisch-physikalische Untersuchungen ergänzen sich zu einem Gesamtbild des Gewässerzustandes. Die Resultate sind zwar zeit- und ortsabhängig, können aber mit anderen Resultaten verglichen werden.
Transcript

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

1

Bioindikation Fliessgewässer

(Bildquelle: www.flussinfo.net)

Worum es geht?

Die Lebensgemeinschaft an und in einem Bach ist ein Spiegel des Gewässerzustandes. Ihn bestimmen einerseits die natürlichen Gegebenheiten

(Standort, Exposition,…) und andererseits die Nutzung der umliegenden Gebiete durch den Menschen. Biologische und chemisch-physikalische

Untersuchungen ergänzen sich zu einem Gesamtbild des Gewässerzustandes. Die Resultate sind zwar zeit- und ortsabhängig, können aber mit

anderen Resultaten verglichen werden.

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

2

VORWORT ZUR UNTERRICHTSPLANUNG 7

GRUNDIDEEN 7

ABLAUF DER UNTERRICHTSEINHEIT, INFRASTRUKTUR, LEITFADEN 7

VORBEREITUNG 9

SO FRÜH WIE MÖGLICH (MINDESTENS EINEN BIS ZWEI MONATE VOR BEGINN DER UNTERRICHTSEINHEIT) 9

EINE BIS ZWEI WOCHEN VOR BEGINN DER UNTERRICHTSEINHEIT 9

KURZ VOR BEGINN DER UNTERRICHTSEINHEIT 9

DATENSCHUTZ UND UMGANG MIT DEM SMARTPHONE 9

BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER – DIE LEKTIONEN IM EINZELNEN 10

LEKTIONEN 1 UND 2: EINFÜHRUNG, ARTENKENNTNIS DER BEDEUTSAMEN WIRBELLOSEN, THEORETISCHES DURCHSPIELEN DER PRAKTISCHEN FELDARBEIT 10

LEKTIONEN 3 BIS 6: DIE PRAKTISCHE FELDARBEIT 12

LEKTIONEN 7 UND 8: DIE DATENEINGABE UND DISKUSSION 13

OPTIONALE LEKTIONEN: WEITERE AUSSERSCHULISCHE LERNANGEBOTE 14

ANHANG 15

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

3

Kurzübersicht

PLANUNGS- UND ARBEITSSCHRITTE

WAS WIRD GEMACHT?

Denk-und Arbeitsweisen (LP21) Arbeitsschritte

- Beobachten, Betrachten

- Fragen, Vermuten

- Erkunden, Untersuchen

- Dokumentieren

- Ordnen, vergleichen

- Analysieren

- Einschätzen, beurteilen

- Mitteilen, austauschen

In einem ersten Schritt wird eine Einführung im Klassenzimmer durchgeführt. Erste Zeigerarten werden kennengelernt, und das Prinzip der Bioindikation wird eingeführt. Auch wird die Bedeutung der Landschaftsökologie erklärt.

IM FELD/Exkursion: In Gruppen von 3 bis 4 verschaffen sich SuS an einem Standort die Übersicht über den Zustand eines fliessenden Gewässers oder eines Gewässerabschnitts. Sie halten dazu die äusseren Gegebenheiten (geografische Lage, Ufergestalt) fest.

Die SuS entwickeln erste Fragestellungen, denen sie nachgehen und die sie überprüfen möchten (Hypothesen). Beispiel 1: Wir erwarten, dass es in diesem Bach Eintagesfliegenlarven gibt. Beispiel 2: In einem natürlichen Abschnitt dieses Gewässers ist die Gewässergüte besser.

Ihren Vermutungen folgend entnehmen die SuS nach vorgegebener Methode Proben und bestimmen und zählen lebende Wirbellose (Makroinvertebraten). Zudem bestimmen oder analysieren sie einige physikalische und chemische Eigenschaften des Wassers (Temperatur, optische Trübung, pH-Wert, Sauerstoff- und evtl. Phosphat- oder Nitratgehalt)

Sie erfassen die Daten idealerweise im WebGIS (ArcGIS online) oder mit der WebApp. Auf ArcGIS online können sie mit einem Analysetool ihre Daten anschauen und darstellen. So können auch fehlerhafte Daten erkannt, allenfalls korrigiert oder weggelassen werden (Qualitätssicherung).

Sie werten ihre Resultate aus, beurteilen und diskutieren die Qualität des untersuchten Gewässerabschnitts (Ökologie, biologische Gewässergüte, Hydrologie und wenn möglich auch die Zusammenhänge)

Sie überprüfen ihre Vermutungen/Hypothesen

Sie präsentieren ihre Auswertungen

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

4

Vorbereitungen

Auswahl eines Fliessgewässers mit geeignetem Zugang (Infoquellen: andere LP, Naturschutzverbände oder Fischereiaufsicht in der Gemeinde, zuständiges kantonales Amt, evtl. Onlinekarten des Kantons1). Evt. Bewilligung des Land- / Gewässerbesitzer/-in nötig

Material für die praktischen Arbeiten besorgen (siehe Materialliste)

Nötige administrative Schritte zur Exkursionsplanung und -bewilligung an der Schule.

Unterrichtsplanung

Mögliche Umsetzung siehe ab Seite 7.

Projektabschluss

Auswertung der Resultate (Berichte, Poster, etc.)

Diskussionen mit Fachpersonen zum Befund, evtl. auch Vorschläge für Massnahmen zur Gewässeraufwertung (Fischereiaufsicht, kantonale Ämter für Gewässer, Naturschutzorganisationen)

Bericht an GLOBE Schweiz oder als pdf auf ArcGIS online zu den Daten hinzufügen

Zeitbedarf

Minimal 8 bis 10 Lektionen, für die eigentliche Feldarbeit einen Halbtag (minimal)

Zeitfenster

Die äussere Beurteilung eines fliessenden Gewässers kann das ganze Jahr über stattfinden. Die günstigste Zeit für biologische Untersuchung an fliessenden Gewässern ist von Spätherbst bis Frühsommer. In dieser Zeit sind die wirbellosen Tiere gut zu finden und am besten

1 Siehe dazu Tabelle am Dokumentenende

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

5

bestimmbar. Im Hochsommer und im Frühherbst vollenden viele Insekten ihre Metamorphose und verlassen das Wasser als erwachsene Tiere. Ihre Nachkommen sind für eine Bestimmung noch zu klein und werden übersehen.

Ort

Gut geeignet sind Fliessgewässer mit gut zugänglichem Uferbereich, deren Sohle mindestens teilweise faustgrosse Steine enthalten. Für Ortsunkundige können andere LP, Naturschutzverbände, die Fischereiaufsicht in der Gemeinde oder ein zuständiges kantonales Amt Informationen liefern. Vielleicht existieren auch Onlinekarten ().

Lernbereiche

Fachwissen Biotop, Ökosystem, Bioindikation, Landschaftsökologie/Ökomorphologie, biologische Gewässergüte, Makroinvertebraten, Biodiversität, Hydrologie, Einzugsgebiet eines Flusses, Einwirkungen Mensch, Revitalisierungen…. Räumliche Orientierung Verortung der Erhebung auf einer Karte, Flusslauf Erkenntnisgewinnung/Methoden Wissenschaftliches Arbeiten im Feld mit Erhebung von Daten, die in ein WebGIS (via PC oder App) eingegeben werden. Standardisierte Datenerhebung in Anlehnung an eine vorgegebene Anleitung. Entwicklung von eigenen Fragestellungen und Überprüfung von Hypothesen (=Inquiry based learning). Kommunikation Präsentation der Resultate, Kommunikation der Resultate ins WebGIS (Dateneingabe). Bewertung, Beurteilung Diskussion der Resultate im Kontext des Standortes und des Einzugsgebietes des Flusses. Zusammenhänge zwischen Landschaftsökologie, biologischer Gewässergüte und hydrologischen Parametern. Revitalisierungen und ihre Auswirkungen. Einfluss von Jahreszeiten.

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

6

Lehrplanbezüge Lehrplan 21

Zyklus 3 (Sek 1): Lehrplan 21, NT 9.1 a, c; (NT 1.1, 1.2b, 1.3; NT 2.1 a, b).RZG.1.3d, 4.3a, c

Sek 2: Rahmenlehrplan Maturitätsschulen: Bezüge zu Biologie, Chemie und Geographie

Für Projekt-, Semester- und Facharbeiten geeignet

Bezüge zu anderen GLOBE Angeboten:

Hydrologie (chemisch-physikalische Parameter)

Bioindikation in stehenden Gewässern: Schulweiher, Mikrokosmos

Bezüge zu anderen Fachausrichtungen: Geografie, Chemie, Physik

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

7

Vorwort zur Unterrichtsplanung

Grundideen

Dieses Dokument liefert Ihnen alle Informationen, die Sie als Lehrperson für die Planung und Durchführung einer Unterrichtseinheit brauchen (Materiallisten für Experimente, Anleitung zur Installation von Software, Hinweise zur Arbeit mit Optionen), um dieses Ziel zu erreichen. Gewisse Unterrichtsteile sind fertig ausgearbeitet (mit Arbeitsblättern für die Schülerinnen und Schüler, Powerpoint-Präsentationen etc.), andere sind offener gestaltet und Sie können/müssen die Umsetzung den Bedürfnissen Ihrer Klasse anpassen. Die praktische Arbeit am Bach folgt dem Angebot „Bioindikation Fliessgewässer“. Neben den Hinweisen zum Ablauf finden Sie in diesem Dokument auch methodisch-didaktische Hinweise und Anregungen, welche die Umsetzung im Unterricht unterstützen und sich mit Schulklassen bereits bewährt haben. Ablauf der Unterrichtseinheit, Infrastruktur, Leitfaden

Folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die gesamte Unterrichtseinheit. Neben dem groben zeitlichen und inhaltlichen Ablauf wird auf die Dokumente hingewiesen, welche Ihnen zur Verfügung stehen. Zudem wird auf besondere Material- oder Raumanforderungen hingewiesen, die für Sie in der langfristigen Planung von Bedeutung sein könnten. Optionale Lektionen können die gesamte Unterrichtseinheit bereichern, ergänzen und abrunden. Sie sind im GLOBE Lernangebot «Bioindikation Fliessgewässer » nicht enthalten.

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Planungshilfe für Lehrpersonen

8

Dauer (Lektionen)

Inhalte Dokumente Besondere Material- und Raum-anforderungen

2 Einführung Das Fliessgewässer als Lebensraum erfahren Typische Lebewesen des Fliessgewässers kennen lernen.

Alle Dokumente sind unter dem Kapitel Bioindikation Fliessgewässer zu finden Ergänzene Untersuchungsmöglichkeiten im Themenbereich Hydrologie

Steckbriefe der Tiere, Computerraum oder ähnliches Arbeit mit Handy und Webappli-kation

Optional 2 Das Fliessgewässer kennen lernen, um das es geht

Im aktuellen Lehrmittel der Fächer Geografie, Biologie Geografische Karten

4 Datenerhebung am Fliessgewässer

Datenblatt A: Landschaftsökologie Datenblatt B: Biologische Gewässergüte (Makroinvertebraten) Erkennungshilfe Makroinvertebraten Kurzanleitung Hydrologie

Geeignete Stelle an einem Fliessgewässer Die GLOBE-App Bioindikation für Smartphones ermöglicht die Datenaufnahme direkt vor Ort.

Minimal 2 Auswertung im Schulzimmer

SuS tragen ihre Daten in die Web Applikation ein

SuS vergleichen ihre Daten mit denen anderer Erhebungen

Obige Datenblätter und zusätzlich Datenblatt C: Auswertungstabelle biologische Gewässergüte

Computerraum oder Geräte mit Zugang zum Web Im Voraus gelöstes Passwort

Optional 2 Besuch in einer Abwasserreinigungsanlage

Sich eine ARA zeigen und erklären lassen

Plakat, Infoblatt oder PPT herstellen und die Berufsbilder anschliessend der Klasse präsentieren

- Extrembedingungen - Wasserenergie - Wasserkraft

Eine ARA in der Nähe

Optional Weitere mögliche Ergänzungen:

Trinkwasserversorgung am Schulstandort

Den Gewässerverlauf als Ganzes analysieren

nzungen:

Wasserreservoire, Knappheit,…

Mit Onlinekarten einen Gesamtüberblick

bekommen

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 9

Vorbereitung

So früh wie möglich (mindestens einen bis zwei Monate vor Beginn der

Unterrichtseinheit)

Terminvereinbarungen für Exkursionen

Ort der praktischen Gewässeruntersuchung rekognoszieren

Materialkontrolle, evtl. Materialbeschaffung

Begleitpersonen suchen

Sich für den WebGIS-Zugang online registrieren

IT – Zimmer reservieren Eine bis zwei Wochen vor Beginn der Unterrichtseinheit

Dokumente ausdrucken

Langfristige Wetterprognosen im Auge behalten Kurz vor Beginn der Unterrichtseinheit

Wasserstand an der Untersuchungsstelle im Fliessgewässer kontrollieren

Materialien bereitstellen

Datenschutz und Umgang mit dem Smartphone

Mit grosser Wahrscheinlichkeit bestehen im Schulhaus Abmachungen, die den Gebrauch und den Umgang mit Smartphones regeln. Zusätzlich müssen die geltenden Rechtsgrundlagen zur Urheberschaft und zum Schutz der Persönlichkeit beachtet werden. Fotografieren Schülerinnen und Schüler mit ihren Smartphones, dürfen diese Fotos im Unterricht verwendet werden, wenn sie sie dafür zur Verfügung stellen. Smartphone-Bilder gehören eher nicht zu den urheber-rechtlich geschützten Fotografien, da diesen Bildern wohl kein individueller Charakter verliehen wird und sie deshalb nicht als geschützte Werke angesehen werden. Dieser Aspekt müsste genau genommen bei jedem Bild einzeln geprüft werden. Nach herrschender Lehrmeinung sind jedoch einfache Bilder, die auch andere in gleicher Weise zustande bringen können, nicht geschützt. Das Verwenden und das Abspeichern der Bilder durch dritte Personen beziehungs-weise die Lehrperson sind wohl unproblematisch, solange keine Personen auf den Bildern abgebildet sind. In diesem Fall müsste die Einwilligung der Schülerinnen und Schüler be-ziehungsweise deren gesetzlicher Vertreter eingeholt werden, um eine Persönlichkeits-verletzung auszuschliessen. Legen Sie darum vor dem Fotografieren für alle Beteiligten klar fest, in welchem Rahmen die Fotos später verwendet werden. Quelle: Rechtsauskunft der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Kanton Basel-Landschaft, Stab Recht

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 10

Bioindikation Fliessgewässer – die Lektionen im Einzelnen

Die Lektionen sind gegliedert in …

Einleitung (Geografie des zu untersuchenden Gewässers, Artenkenntnis der bedeutsamen Wirbellosen, kennen- und ausfüllen lernen der Datenblätter)

Die eigentliche Feldarbeit am Gewässer

Die Auswertung, Beurteilung und Kommunikation der Resultate

Optional: Die Reinigung des Abwassers und/oder die Aufbereitung von Trinkwasser

Lektionen 1 und 2: Einführung, Artenkenntnis der bedeutsamen Wirbellosen,

theoretisches Durchspielen der praktischen Feldarbeit

Ziele Die Lernenden…

lernen die im Wasser lebenden Wirbellosen kennen

verstehen theoretisch das Prinzip der Bioindikation (Zeigerarten)

verstehen die Bedeutung der Ökomorphologie

spielen die praktischen Feldarbeiten theoretisch durch

lernen die dazu notwendigen Datenblätter und Vorgehensweisen kennen

lernen mit der WebApp auf ihrem Smartphone umzugehen In den ersten zwei Lektionen erarbeiten Sie im Unterricht die Grundlagen, um in den folgenden Lektionen das GLOBE Lernangebot «Bioindikation Fliessgewässer» draussen am Bach durchführen zu können. Folgende Unterrichtsteile sind dafür zwingend. Die Reihenfolge kann gewählt werden. SuS bauen mit Hilfe von Bildern Artenkenntnisse der im Bach lebenden Wirbellosen auf.

Gute Bilder finden Sie im Internet viele. Flickr ist eine gute Quelle, aber auch die Webseite des bekannten Schweizer Fotografen Michel Roggo.

Die meisten dieser Tiere müssen nicht bis zur Stufe der Art bestimmt werden. Es reichen die auf den Datenblätter B und C verwendeten Begriffe der sogenannten Zählformen und das sichere Erkennen aufgrund der Abbildung.

SuS lernen die drei Datenblätter kennen.

In der Praxis hat es sich vor allem mit jüngeren und in der praktischen Feldarbeit eher unerfahrenen SuS als sehr hilfreich gezeigt, die Datenblätter in einer „Trockenübung“ praktisch durch zuzugehen und mit einem (erfundenen) Beispielsdatensatz zu füllen.

In das Datenblatt A werden alle Befunde eingetragen, die das Fliessgewässer in seiner

Umgebung beurteilen. Es kommen ein paar Fachbegriffe vor (z.B. mäandrierend), die je nach Wortschatz Ihrer SuS vielleicht geklärt werden müssen.

Mit dem Datenblatt B erheben die SuS die gefundenen wirbellosen Tiere. Spielen Sie

das Ausfüllen des Blattes theoretisch durch, bevor sie es im Feld anwenden. Zum Beispiel so: Die oben genannten Bilder von den im Bach lebenden wirbellosen Tieren werden auf Kärtchen kopiert. Stellen Sie von einem Bild mehrere Kärtchen her. Nun werden die Kärtchen mit der Bildseite gegen unten ausgelegt. Die Probeentnahme im Gewässer durch Ziehen umgedreht liegender Kärtchen simuliert. Die Anzahl der umzudeckenden

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 11

Kärtchen wird durch Würfeln ermittelt. Einmal Kärtchen Zeihen entspricht einer Stichprobe. Fünf Stichproben sind eine Probenentnahme. Wenn Sie alle 10 Probeentnahmen so simulieren wollen, brauchen Sie viele Kärtchen… Danach sortieren die SuS die Proben nach Zählformen, bestimmen die Anzahl und tragen sie in das Datenblatt B ein. Das Ausfüllen des Datenblattes kann damit gut vorgezeigt werden.

Das Datenblatt C braucht vermutlich am meisten Aufmerksamkeit. Füllen Sie es einmal

mit den SuS zusammen aus – das kann aber auch erst im Anschluss an die Feldarbeit geschehen. Das Datenblatt C muss nicht im Felde ausgefüllt werden. Wenn Sie die WebApp verwenden, brauchen Sie dieses Blatt vermutlich gar nicht.

Es lohnt sich, die Vorgehensweisen der Probeentnahmen schon im Schulzimmer zu erklären. Als LP haben Sie den Ort der Untersuchungen rekognosziert und wissen, mit welchem Substrat (Material der Gewässersohle) Sie rechnen müssen (Sand, Kies, kleinere oder grössere Steine, Pflanzen). Das Vorzeigen stellt die richtige Probenahme sicher. SuS lernen die WebApp kennen und zu bedienen

Die WebApp ist auf der Website von GLOBE verlinkt. Die WebApp zeigt mit Tutorialvideos Schritt für Schritt, wie die Proben entnommen werden. Mit der WebApp können die Daten direkt im Feld online erfasst werden (an entlegenen Orten ohne Internetverbindung werden die Daten auf Papier notiert und später online erfasst). Um ein Entgleiten des Unterrichts zu verhindern, ist auch hier ein Vorzeigen mit einer Projektion angebracht. Die häufigsten Schülerfragen sind:

Wie sollen wir mit den gefundenen und gefangenen Tieren umgehen?

Welche Bestimmungshilfen es gibt es?

Was meint der Begriff Zählform?

Was machen wir, wenn wir einen Frosch oder einen Fisch (oder sonst ein Wirbeltier) fangen?

Je mehr Fragen im Vorfeld klar beantwortet sind, desto reibungsloser läuft die Feldarbeit. Optionale Inhalte, die zu diesen ersten Lektionen passen: SuS können sich, je nach Zeit die zur Verfügung steht, auch selbstständig Fragen zu den Wirbellosen stellen. Es ist sicher wichtig zwischen Larven von Tieren und ausgewachsenen Tieren zu unterscheiden. SuS können…

Selber Steckbriefe zu den Tieren erstellen und Bilder suchen, um so die Erkennungsmerkmale zu verinnerlichen und das Wissen zu festigen.

Die Lebensumstände der Tiere zu ergründen versuchen. Die Tiere der einzelnen Zählformen leben in einer bestimmten Qualität von Wasser / in einem bestimmten Gewässerabschnitt. Welche äusseren Umstände bestimmen das Leben dieser Tiere?

Sich selber weitergehende Fragen stellen und Antworten suchen (Lebt die Eintagsfliege wirklich nur so kurz? Wieso werden diese kleinen Tiere nicht weggespült?…)

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 12

Lektionen 3 bis 6: Die praktische Feldarbeit

Ziele Die Lernenden…

gewinnen vor Ort eine Übersicht und formulieren erste Vermutungen und Hypothesen.

erheben die Daten am Fliessgewässer.

üben das Einsetzen von optischen Geräten ein Material:

Gruppenmaterial (siehe entsprechender Abschnitt in der Dokumentation von GLOBE)

1 Satz Datenblätter A, B und C pro Gruppe

Installierte WebApp, genügend Akku-Ladung und Internetzugang am Ort der Untersuchung (falls Sie sich für die Arbeit mit der WebApp entschlossen haben)

Möglicher Ablauf:

Gemeinsames Einrichten des Arbeitsplatzes draussen

Kurze Demonstration der Methoden zur Datenerhebung

Je nach Gewässer und Wasserstand der Unfallverhütung und Sicherheit Augenmerk schenken

Die SuS arbeiten in 3er- bis 4er-Gruppen selbstorganisiert, beurteilen den Gewässerverlauf in der Landschaft und nehmen die geforderten 10 Proben (50 Stichproben). Sie bestimmen die gefundenen Tiere. Ihre Befunde tragen sie gruppenweise auf dem Datenblättern A und B zusammen. Für die Probeentnahmen müssen Sie den SuS-Gruppen getrennte Bachabschnitte zuweisen. So verhindern Sie, dass sich die einzelnen Gruppen gegenseitig stören. Das Aussortieren der Proben und das Bestimmen der Tiere muss jede Gruppe für sich selber machen. Es ist ratsam, diese Arbeitsplätze „zentral“ anzuordnen – Sie ersparen sich viele Wege. Machen Sie auch vorgängig genau ab, wie die SuS bei Problemen vorgehen sollen, wann Arbeits- und wann Pausenzeiten sind und wann und wie aufgeräumt werden soll. Arbeiten mit der WebApp Die WebApp bietet Tutorialvideos, die alle Arten der Probenahmen erklären. Mit der WebApp können Sie die Daten direkt online erfassen. Sie sind nach Abschluss der Erfassung online auf der Karte zu sehen. Die WebApp ist gratis und es braucht keine Registration, um Daten online zu stellen. Die Daten können aber natürlich auch am PC direkt ins WebGIS eingegeben werden. Bitte im Vorfeld Passwort anfordern. Erfahrungsgemäss brauchen Sie für die eigentliche Feldarbeit 3 bis 4 Stunden, wenn eine vorgängige Instruktion gemäss den Lektionen 1 und 2 stattgefunden hat.

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 13

Lektionen 7 und 8: Die Dateneingabe und Diskussion

Ziele Die Lernenden…

sammeln die Daten der ganzen Klasse und füllen das Datenblatt C aus

geben die Daten online ein

diskutieren ihre Daten und gehen auf ihre Vermutungen und Hypothesen ein Material:

Ausgefüllte Datenblätter der Feldarbeit

1 Datenblatt C pro Gruppe

PC mit Internetzugang und vorgängig erfolgter Registration für ddas WebGIS

Für die Eingabe der Daten steht auch eine WebApp zur Verfügung.

Möglicher Ablauf:

Zusammentragen der Daten von draussen pro Gruppe

Klassenrunde zum Vergleichen der gruppenweise erhobenen Daten

Diskussion zum Thema „Güte der erhobenen Daten“ / Fehlerquellen

Vergleich mit anderen Daten …

Diskussion um Aspekte der Frage „Was zeichnet ein wertvolles Fliessgewässer aus?“

Was ist der Gewinn für die einzelne S / den einzelnen S Viele Kantone betreiben eine Homepage und Online-Karten, auf der verschiedene Parameter eines Gewässers entnommen werden können. Das WebGIS von GLOBE zur Bioindikation Fliessgewässer bietet Ihnen auch die Möglichkeit, Daten anderer Probenahmen anzuschauen und mit Ihren eigenen Daten zu vergleichen. Vielleicht finden Sie auch Zeitungsartikel, welche von Problemen / Unfällen im Zusammenhang mit Gewässern berichten (Verschmutzung, Fischsterben, …). Wissenschaftliches Arbeiten beinhaltet auch eine abschliessende Diskussion erhobener Daten aus. SuS sollen den ökologischen Wert und die Güte des Wassers beschreiben können. Diese Resultate können aus dem Klassenverband hinausgetragen und anderen SuS vorgestellt werden. Vielleicht steht auch ein Elternanlass an, an dem SuS über ihre Arbeit und ihre Resultate berichten können. Poster oder Beiträge für lokale Medien erstellen, eine Reportage für die Schulhomepage verfassen… Auch wir von GLOBE Schweiz freuen uns über jede Rückmeldung. Wertvoll ist es auch, die SuS ihren persönlichen Gewinn durch diese Arbeit formulieren zu lassen. Folgende Fragen helfen auf die Spur:

Welchen Beitrag steuerte ich bei?

Welche Inhalte waren neu und sind wichtig für mich?

Was habe ich dazu gelernt?

Wenn Ihre SuS nun über die Kompetenzen NT 9.1 a,b verfügen, können Sie sich NT 9.1c zuwenden (oder auch BNE natürliche Umwelt und Ressourcen)

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 14

Optionale Lektionen: Weitere ausserschulische Lernangebote

Ziele Die Lernenden…

… lernen einen weiteren ausserschulischen Lernort kennen.

… lernen einen weiteren Aspekt zum Thema Wasser kennen.

Ausserschulische Lernangebote, die sich eignen: Kontaktdaten und Telefonnummern erfahren Sie bei Ihrer Gemeinde oder Ihrer Wasserversorgung.

Besuch einer Abwasserreinigungsanlage in der näheren Umgebung

Besuch einer Trinkwasseraufbereitungsanlage

Besuch einer antiken Wasserleitung in der näheren Umgebung

GLOBE SCHWEIZ BIOINDIKATION FLIESSGEWÄSSER Dokumentation für Lehrpersonen

Seite 15

Anhang

Lehrmittelhinweise

Naturspuren (Lehrerkommentar), Arthur Jetzer, Walter Leuthold, Ausgabe 1999, 304 Seiten, A4, mit Kopiervorlagen, Ringbuch, ZH-LMV, ISBN 978-3-906720-07-4

Naturspuren (Schülerbuch), Arthur Jetzer, Walter Leuthold, Ausgabe 2011, 244 Seiten, A4, farbig illustriert, ZH-LMV, ISBN 978-3-906743-92-9

Bioindikation, Konrad Weber, 1991, in Zusammenarbeit mit dem Lehrerservice des WWF Schweiz entstanden, ZH-LMV, vergriffen

Die Becherlupen-Kartei: Tiere in Tümpeln, Seen und Bächen, Jürgen Dittmann, Heinrich Köster, 44 Karten mit Beiheft, Verlag an der Ruhr, ISBN 978-3-860724-81-1

Weitergehende Infos

Projekt RIVERWATCH des WWF Schweiz mit geeigneten Factsheets (u.a. zu Makroinvertebraten): http://www.wwf.ch/de/projekte/schweiz/wasserprojekte/riverwatch/

Aqua viva Rheinaubund: http://www.aquaviva.ch/erlebnis-und-bildung

Kampagne «Befreit unsere Flusse» von Pro Natura, http://www.befreit-unsere-fluesse.ch

Hilfe und Kontakt

Für Fragen und Beratung wenden Sie sich an GLOBE Schweiz. Schicken Sie eine Mail an [email protected]


Recommended