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GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge
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Page 1: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

GfK Gruppe:

Geschäftsbericht 2009

GfK. Growth from Knowledge

Page 2: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

VI

Inhaltsverzeichnis

GfK Gruppe

II GfK Gruppe 2009: Wichtige Kennzahlen

1 Vorwort

2 Chronik 2009

4 Der Aufsichtsrat

5 Bericht des Aufsichtsrats

8 Aktionärsbrief

12 Der Vorstand

15 Corporate Governance

24 Die Aktie

GfK Special

32 Konsum in der Krise

40 Auf der Suche nach einem besseren Platz

44 112 – Die Nummer des Vertrauens

50 Das Licht der Zukunft

54 Unter Druck – Game Changer

60 „Das gibt es doch nicht!“

Lagebericht der GfK Gruppe

65 Lagebericht

Konzernabschluss der GfK Gruppe

97 Konzernabschluss

104 Konzernanhang

149 Bestätigungsvermerk

Sonstige Informationen

152 5-Jahres-Übersicht

156 Glossare

161 Abkürzungsverzeichnis der erwähnten GfK-Unternehmen

162 Finanztermine

III Impressum und Kontakt

IV Werte, die unser Denken und Handeln lenken

V Schlagwortverzeichnis

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GfK Gruppe 2009: Wichtige Kennzahlen

1) Das angepasste operative Ergebnis wird aus dem operativen Ergebnis ermittelt.

Folgende Aufwendungen und Erträge wurden eliminiert: Aufwendungen und

Erträge im Zusammenhang mit Umstrukturierungen und Unternehmenstrans-

aktionen, Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der

Kaufpreisallokation, Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungs-

und langfristigen Prämiensystemen, verbleibende sonstige betriebliche Erträge

und Aufwendungen, darin insbesondere Währungseffekte aus der Stichtags-

bewertung.

2) Verhältnis des angepassten operativen Ergebnisses zum Umsatz.

2008 2009

Veränderung

in %

Umsatz Mio. Euro 1.220,4 1.164,5 – 4,6

ebitda Mio. Euro 192,0 159,1 – 17,2

Angepasstes operatives Ergebnis 1) Mio. Euro 158,7 147,2 – 7,3

Marge 2) Prozent 13,0 12,6 –

Operatives Ergebnis Mio. Euro 128,9 88,9 – 31,0

Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. Euro 113,0 75,5 – 33,2

Konzernergebnis Mio. Euro 82,0 60,5 – 26,2

Steuerquote Prozent 27,4 19,8 –

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. Euro 145,8 134,7 – 7,7

Ergebnis je Aktie Euro 2,04 1,42 – 30,4

Dividende je Aktie Euro 0,46 0,30 – 34,8

Dividendensumme Mio. Euro 16,5 10,8 – 34,8

Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende Vollzeitstellen 9.692 10.058 + 3,8

II

Page 4: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

Mut

Unterschiedliche Facetten des Muts

stehen im Fokus des GfK-Specials.

+ Mut zum Durchhaltevermögen

+ Mut, der Krise

zu trotzen

+ Mut, neue Wege zu gehen

+ Mut, das Schicksal

anzunehmen

+ Mut zu Veränderungen

+ Mut, für andere das Leben zu riskieren

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Das Jahr 2009 war ein schwieriges Jahr. Finanz- und

Wirtschaftskrise brachten das Weltgefüge gründlich durch-

einander. Gefordert war vor allem eines – Mut. Das kleine

aber große Wort hat viele unterschiedliche Bedeutungen.

Hinter den drei Buchstaben verbergen sich Stärke, Tapferkeit,

Entschlossenheit, aber auch Beherztheit, Trotz und Courage.

Diese verschiedenen Facetten des Muts stehen im Fokus des

Imageteils unseres Geschäftsberichts. Wir präsentieren

Menschen mit ihren Geschichten, die dem Jahr 2009 mutig

begegnet sind.

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Chronik 2009

+01 / JanuarGfK Retail and Technology übernimmt das französische Unternehmen

ifop music vollständig und wird dadurch zum führenden Anbieter für die

französische Entertainment-Branche.

Mit der Aufstockung ihres Haushaltspanels von 20.000 auf 30.000 Haushalte

unterhält die GfK Panel Services Deutschland die europaweit größte Panel-

Stichprobe.

Die Firmen GfK Market Measures, GfK Strategic Marketing und GfK v2 schließen sich zu dem Unternehmen GfK Healthcare zusammen und bündeln

ihre Services für den us-Markt.

+

02 / FebruarDie Umwandlung der GfK ag in eine Societas Europaea ist abgeschlossen

und das Unternehmen firmiert fortan unter GfK se. Damit einher geht die

Internationalisierung der Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat. Die

Delegierten der Mitarbeiter aus den einzelnen Ländern wählten eine Britin,

einen Niederländer und einen Deutschen in das Gremium.

GfK stockt ihre Beteiligung am britischen Marktforschungsinstitut dmrkynetec

um 49 Prozent auf 75 Prozent auf.

+

03 / MärzGfK erhöht ihre Anteile an der weltweit tätigen ifr Monitoring Group auf

100 Prozent.

Zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Median Group gründet GfK

das Joint Venture GfK Custom Research Middle East.

GfK ist Silbersponsor auf der arf-Konferenz in New York und gewinnt zwei

Great Mind Awards, die beide an GfK Custom Research North America

gehen. Die Preise werden für die außergewöhnlichen Leistungen junger

Talente in der Marktforschungsbranche und für ein besonders innovatives

Marktforschungsinstrument verliehen.

+

04 / AprilGfK Gruppe erwirbt vollständig das britische Marktforschungsinstitut

Ascent Market Intelligence, das Handelsinformationen über den Freizeit-

und Reisemarkt außerhalb Großbritanniens erhebt.

GfK unterstützt die esomar-Konferenz Asia Pacific in Peking als Goldsponsor.

+

05 / MaiIn der ersten Hauptversammlung der GfK se wählten die Aktionäre Stephan

Gemkow, Mitglied des Vorstands Deutsche Lufthansa ag, und Hauke Stars,

Geschäftsführerin Hewlett-Packard Schweiz GmbH, neu in den Aufsichtsrat.

GfK Custom Research Brasil startet ein 1.100 Apotheken umfassendes

Handelspanel, das den Markt der rezeptfreien Medikamente und Körper-

pflegeprodukte beobachtet.

Helen Zeitoun, Managing Director der GfK Custom Research France und Mitglied

des GfK Global Custom Research Board, wird zur Präsidentin des französischen

Marketingverbands Association Française du Marketing (afm) gewählt.

+

06 / JuniGfK Gruppe bietet fortan alle Produkte und Services ihrer Tochterunterneh-

men Encodex und Etilize unter dem gemeinsamen Markennamen Etilize an.

+

07 / JuliGfK Gruppe hält im Sektor Media eine 25-prozentige Beteiligung am zyprio-

tischen Unternehmen Watch Media.

GfK Retail and Technology stockt den Anteil am indischen Joint Venture

mit The Nielsen Company von 40,0 Prozent auf 50,1 Prozent auf. Das

Unternehmen firmiert fortan unter GfK-Nielsen India.

+

08 / August Mit der Übernahme von 51 Prozent der Anteile am peruanischen Unter-

nehmen Conecta Asociados, das in Zukunft unter dem Namen GfK-Conecta

firmiert, baut die GfK Gruppe die Aktivitäten in der Region Lateinamerika

im Sektor Custom Research aus.

Der GfK-Nürnberg e.V., der Hauptanteilseigner der GfK se ist, feiert sein

75-jähriges Bestehen.

+09 / SeptemberGfK tritt beim Jahreskongress des Marktforschungsverbands esomar in

Montreux als Silbersponsor auf.

+

10 / OktoberGfK Gruppe gliedert mit der GfK Custom Research Japan das Geschäft

im Sektor Custom Research in ein Joint Venture aus und bietet dadurch

effizientere Strukturen auf dem japanischen Markt.

Die GfK engagiert sich bei der Branchenmesse Research & Results in München

als Hauptsponsor.

+

11 / NovemberPamela Knapp wird als neuer cfo und Perso nal vorstand der GfK se bestellt.

GfK Austria erhält für weitere drei Jahre den Auftrag der Arbeitsgemeinschaft

teletest (agtt) für die Fernsehreichweiten-Messung in Österreich.

+

12 / DezemberDie GfK spendet den Erlös in Höhe von 18.000 Euro aus dem Verkauf ihrer

Weihnachtsaktion, dem weltweiten Verkauf von Lebkuchen in von Kindern

gestalteten Dosen und Weihnachtskarten, an das Kinder- und Jugendheim

Reutersbrunnenstraße sowie an weitere soziale Einrichtungen in Nürnberg,

Deutschland.

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Der Aufsichtsrat

+

Dr. Arno Mahlert

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Kaufmann

+

Stefan Pfander

Stellvertretender Vorsitzender

des Aufsichtsrats

Unternehmensberater

+

Dr. Christoph Achenbach

Geschäftsführer und Partner der

intes-Gruppe, Bonn

+

Dr. Wolfgang C. Berndt

Non-Executive Director

+

Kerstin Döpfert

bis 2. Februar 2009

Freigestellte Betriebsrätin bei der

GfK se, Nürnberg

+

Stephan Gemkow

seit 20. Mai 2009

Mitglied des Vorstands

Deutsche Lufthansa AG, Köln

+

Sandra Hofstetter

bis 2. Februar 2009

Freigestellte Betriebsrätin bei der

GfK se, Nürnberg

+

Stephan Lindeman

seit 2. Februar 2009

Director Retail bei Intomart GfK b.v.,

Hilversum, Niederlande

+

Shani Orchard

seit 2. Februar 2009

Director Human Resources bei

GfK Retail and Technology uk Ltd,

West Byfl eet/Surrey, Großbritannien

+

Jürgen Schreiber

bis 20. Mai 2009

ceo und President bei Shoppers Drug Mart,

Toronto, Kanada

+

Hauke Stars

seit 20. Mai 2009

Geschäftsführerin Hewlett-Packard

Schweiz GmbH, Dübendorf, Schweiz

+

Dieter Wilbois

Freigestellter Betriebsrat bei der GfK se,

Nürnberg

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats und

des europäischen se Works Council

+

Dr. Raimund Wildner

von 8. Januar 2009 bis 20. Mai 2009

Geschäftsführender Vizepräsident des

GfK-Nürnberg e.V., Nürnberg

Audit Committee

Dr. Christoph Achenbach (Vorsitzender)

Stephan Gemkow, seit 20. Mai 2009

Stefan Pfander

Dieter Wilbois

Personalausschuss

Dr. Wolfgang C. Berndt (Vorsitzender)

Dr. Arno Mahlert

Shani Orchard

Jürgen Schreiber, bis 20. Mai 2009

Hauke Stars, seit 20. Mai 2009

Präsidialausschuss

Dr. Arno Mahlert (Vorsitzender)

Dr. Wolfgang C. Berndt, bis 20. Mai 2009

Stefan Pfander

Hauke Stars, seit 20. Mai 2009

Dieter Wilbois

Nominierungsausschuss

Dr. Arno Mahlert (Vorsitzender)

Dr. Wolfgang C. Berndt

Stefan Pfander

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Bericht des Aufsichtsrats

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Dr. Arno Mahlert

Aufsichtsratsvorsitzender

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Im Geschäftsjahr 2009 hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben nach Gesetz, Satzung, Deutschem

Corporate Governance Kodex und Geschäftsordnung wahrgenommen. Der Vorstand informierte den

Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle

Belange von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen. Im Fokus standen der Geschäftsver-

lauf, die Ertrags- und Finanzlage, die Personalsituation sowie die Geschäftspolitik, die Unternehmens-

planung, die Investitionsvorhaben und das Risikomanagement. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand

bei seiner Arbeit beraten, überwacht und alle wesentlichen Geschäftsvorgänge mit ihm besprochen.

Zwischen den Gremiumssitzungen erörterten die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat alle

für die Gesellschaft wesentlichen Themen.

Der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2009 zu sieben Präsenzsitzungen zusammengetreten. Er hat in

diesen Sitzungen die jeweiligen Berichte des Vorstands eingehend diskutiert, die Entwicklungsper-

spektiven des Unternehmens ausführlich erörtert und sein Votum auf dieser Grundlage abgegeben.

Zu den thematischen Schwerpunkten gehörten die Diskussion über die strategische Ausrichtung der

GfK Gruppe, ihre internationale Akquisitionstätigkeit, den Jahresabschluss 2008, die Entwicklung

des Geschäftsverlaufs im Jahr 2009 und das Budget für das Geschäftsjahr 2010. Intensiv wurden die

Einflüsse der Finanz- und Wirtschaftskrise auf das Unternehmen und das wirtschaftliche Umfeld

behandelt. Den Anpassungsmaßnahmen des Vorstands, die die Wettbewerbs situation und die

Finanzkraft des Unternehmens gestärkt haben, wurde zugestimmt.

Der Aufsichtsrat hat sich mit den Regeln des Corporate Governance Kodex beschäftigt und am

10. Dezember 2009 die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Die Gesellschaft

erfüllt die verpflichtenden Regeln bis auf sechs Anforderungen und die freiwillig zu erfüllenden

Regeln bis auf eine freiwillig einzuhaltende Regel vollständig. Die Abweichungen werden auf Seite 15 ff

dieses Geschäftsberichts in dem Corporate Governance-Bericht kommentiert und begründet.

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+ Bericht des Aufsichtsrats: Dr. Arno Mahlert

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Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben wird der Aufsichtsrat in seiner Arbeit durch vier

Ausschüsse unterstützt: das Audit Committee, den Personalausschuss, den Präsidialausschuss und

den Nominierungsausschuss. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig über die Arbeit der Ausschüsse

unterrichtet.

Das Audit Committee tagte im Berichtszeitraum sechs Mal (vier Präsenztreffen und zwei Telefonkon-

ferenzen) und beschäftigte sich mit dem Geschäftsverlauf, der Ertrags- und Finanzlage sowie mit

anstehenden Investitionen der Gesellschaft. Weitere Schwerpunkte betrafen Finanzierungsfragen,

Fragen zur Rechnungslegung einschließlich Zwischenberichterstattung, das Internal Audit sowie die

Themen Corporate Governance und Compliance. Der Personalausschuss tagte im Berichtszeitraum

fünf Mal (vier Präsenztreffen und eine Telefonkonferenz). Schwerpunkte der Beratungen waren

die Nachfolgeregelung für den Finanz- und Personalvorstand und die Entwicklung eines neuen

Vergütungssystems für den Vorstand.

Zum 31.12.2009 ist der Finanz- und Personalvorstand Christian Weller von Ahlefeld aus dem Unterneh-

men ausgeschieden, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen. Der Aufsichtsrat dankt

Herrn von Ahlefeld für sein hohes Engagement für die Gesellschaft in den vergangenen fünf Jahren.

Am 1. November 2009 hat Pamela Knapp die Position des Finanz- und Personalvorstands übernom-

men. Die Diplom-Volkswirtin verfügt über langjährige Erfahrung in allen wesentlichen Management-

Aufgaben sowie in dem Bereich Human Resources und als cfo. Sie begann ihre berufliche Laufbahn

1987 bei der Deutschen Bank ag, wo sie von 1988 bis 1990 bei db Morgan Grenfell als m&a-Berate-

rin arbeitete. Zuletzt war sie Mitglied des Bereichsvorstands und cfo des Unternehmensbereichs

Power Transmission & Distribution bei der Siemens ag in Erlangen. Der Aufsichtsrat freut sich, mit

Frau Knapp eine erfahrene Führungskraft für die Gesellschaft gewonnen zu haben.

Der Personalausschuss hat sich auf der Grundlage des Vorstandsvergütungsgesetzes intensiv mit

der Weiterentwicklung des Vergütungssystems für den Vorstand befasst. Hierzu wurde die Unter-

stützung eines international erfahrenen Beratungsunternehmens herangezogen. Mit dem neuen

variablen Vergütungsprogramm sollen herausragende Vorstandsmitglieder gewonnen, gehalten und

motiviert werden, um rentables organisches Umsatzwachstum, Wachstum durch Akquisitionen

sowie die Zukunftsfähigkeit der GfK Gruppe sicherzustellen und gleichzeitig das Management an

diesem Unternehmenserfolg zu beteiligen. Es dient als Leistungsanreiz für die Erreichung finanzi-

eller Ziele auf Konzern- und Sektorebene sowie für die Erreichung qualitativer Ziele. Zum Jahresende

waren die Beratungen und Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.

Der Präsidialausschuss hat sich in zwei Präsenztreffen und in zwischenzeitlichen Telefongesprächen

vor allem mit folgenden Themen beschäftigt: Krisenszenarien und Anpassungsmaßnahmen, it-Stra-

tegie, Internet-Strategie, Budgetdiskussionen sowie Compliance-Themen.

Der Nominierungsausschuss hat sich zu Beginn des Geschäftsjahres in einer Telefonkonferenz und in

persönlichen Gesprächen mit der Auswahl von Kandidaten für zwei vakante Aufsichtsratsmandate

befasst. Nach einem ausführlichen Suchprozess hat der Ausschuss entschieden, Hauke Stars,

Geschäftsführerin Hewlett-Packard Schweiz GmbH, und Stephan Gemkow, Mitglied des Vorstands

Deutsche Lufthansa ag, der Hauptversammlung als neue Aufsichtsratsmitglieder zur Wahl vorzu-

schlagen. Der Aufsichtsrat hat diese Vorschläge geprüft und ist ihnen gefolgt. Die Bestellung wurde

notwendig, weil der Aufsichtsratsvorsitzende Hajo Riesenbeck mit Wirkung zum 27. November 2008

sein Amt niedergelegt hat und Jürgen Schreiber um die Entbindung von seinem Mandat zur Haupt-

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versammlung am 20. Mai 2009 bat. Für den zurückgetretenen Hajo Riesenbeck wurde bis zur

nächsten Wahlmöglichkeit, der ordentlichen Hauptversammlung 2009, Dr. Raimund Wildner durch

Gerichtsbeschluss mit Wirkung ab dem 8. Januar 2009 in den Aufsichtsrat bestellt. Der Aufsichtsrat

bedankt sich bei Dr. Raimund Wildner für seine Mitarbeit und Bereitschaft, vorübergehend die Auf-

sichtsratsarbeit zu unterstützen. Jürgen Schreiber hat dem Aufsichtsrat seit 29. Juni 2006 angehört

und sein internationales Fachwissen in den Aufsichtsrat eingebracht. Der Aufsichtsrat bedankt sich

für die geleistete Arbeit. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Hauke Stars und Stephan Gemkow.

Hierdurch erweitern sich die Kompetenz und die Internationalität des Gremiums, insbesondere in den

Bereichen it und Internet sowie Finanzierung, Bilanzierung, Corporate Governance und Compliance.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht zum Geschäftsjahr 2009 für die GfK se und die GfK Grup-

pe wurden unter Einbeziehung der Buchführung von der kpmg ag Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Alle Aufsichtsratsmit-

glieder erhielten die Prüfungsberichte rechtzeitig.

Mit diesen Unterlagen befassten sich das Audit Committee in einer Sitzung und das Aufsichtsratsple-

num in der Bilanzsitzung am 25. März 2010. An beiden Sitzungen nahmen die den Jahres- und Kon-

zernabschluss unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teil. Sie berichteten über die Prüfung insgesamt

und über die in der Prüfungserteilung festgelegten Prüfungsschwerpunkte. Darüber hinaus beant-

worteten sie die Fragen der Mitglieder des Audit Committees und des Aufsichtsrats eingehend.

Der Aufsichtsrat nahm den Prüfungsbericht zustimmend zur Kenntnis und billigte nach eigener Prü-

fung den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss. Damit ist dieser festgestellt. Unter Berück-

sichtigung der derzeitigen und zu erwartenden finanziellen Situation des Konzerns hat der Auf-

sichtsrat den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns diskutiert, für

ausgewogen befunden und sich diesem angeschlossen.

Im Geschäftsjahr 2009 konnte die GfK Gruppe trotz der Schwierigkeiten in den Märkten aufgrund

der Finanz- und Wirtschaftskrise ein gutes Ergebnis erzielen. Dieses Ergebnis beruht auf unverzüg-

lich eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen und auf den hervorragenden Leistungen der Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter, der Vorstände und der Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenverteter der

GfK Gruppe. Der Aufsichtsrat dankt allen Beteiligten sehr und drückt seine hohe Anerkennung für

den Einsatz und die geleistete Arbeit aus. Die Zusammenarbeit aller Mitwirkenden bewährte sich

besonders in dem von vielen Veränderungen geprägten Geschäftsjahr 2009. Dank und Anerkennung

gelten auch den Kunden und Geschäftspartnern der GfK Gruppe.

Für die anhaltenden Herausforderungen der Märkte auch im Jahr 2010 sieht der Aufsichtsrat die

Gesellschaft sowohl personell als auch finanziell gut vorbereitet.

Nürnberg, den 25. März 2010

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Aktionärsbrief

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Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst

Vorstandsvorsitzender der GfK se

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das zurückliegende Jahr war ein schwieriges, wenn nicht sogar das schwierigste in der

GfK-Geschichte. Aber wir können mit Stolz auf das blicken, was wir alle gemeinsam erreicht

haben. Es gehörte auch ein wenig Mut dazu, dieses Jahr zu bestehen, an unsere Ziele zu

glauben und an ihnen festzuhalten.

Das Geschäftsjahr 2009 brachte eine ungewohnte Erfahrung für unsere dynamische

GfK Gruppe und stellte uns auf eine Bewährungsprobe: weniger Umsatz, weniger Ergebnis,

weniger Dividende. Aber die wesentlichen Eckdaten waren deutlich besser als zu Beginn des

Jahres befürchtet und gegen Ende des Jahres erhofft.

Daher möchte ich mich zunächst bedanken. Mein Dank gilt unseren weltweit mehr als 10.000

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre vertrauensvolle und konstruktive Zusammen-

arbeit, für ihr hohes Engagement und ihre Bereitschaft zu sparen. Aber auch unseren Kunden,

die uns in dieser Zeit treu geblieben sind und mit unserer Unterstützung auf stürmischer See

navigieren. Danke an unseren Aufsichtsrat, der uns in einem schwierigen Jahr intensiv

kritisch-konstruktiv begleitet hat und an unsere Aktionäre, insbesondere unseren Hauptaktio-

när GfK Verein, die kein kurzfristiges Quartalsdenken einforderten, sondern unsere langfristige

Strategie und unsere Maßnahmen des Krisenmanagements mitgetragen haben.

Wenn wir auf das Jahr 2009 zurückblicken, können wir mit Recht feststellen, auf die welt-

weiten Probleme ausgewogen reagiert zu haben. Wir haben uns der Krise mutig gestellt, ohne

zu verzagen. Wir haben notwendige Maßnahmen konsequent ergriffen, ohne die Zukunft aus

den Augen zu verlieren und wir haben mit unserem Fitness- und Effizienzprogramm biss ein

Projekt gestartet, das uns nicht nur durch, sondern auch über das Krisenjahr 2009 hinaus

begleitet.

75 Jahre GfK waren und sind uns eine Verpflichtung, die Krise zu managen und die Zukunft

zu gestalten.

Unsere drei Sektoren und unsere einzelnen Unternehmen haben sich in dem zurückliegenden

schwierigen Jahr unterschiedlich gut behaupten können. Allen Führungskräften und Mit-

arbeitern gemeinsam war der unermüdliche Einsatz um Aufträge und das konsequente Ein-

sparen von Kosten. International ausgezeichnet abgeschnitten haben der Sektor Retail and

Technology und das dazugehörige Firmennetzwerk. Starkem Gegenwind nahezu weltweit war

demgegenüber unser Sektor Custom Research ausgesetzt. Auch Media konnte nicht an die

Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen.

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+ Brief an die Aktionäre: Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst

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Erfolge konnte unser Fitness- und Effizienzprogramm biss verbuchen. Die gestarteten Pro-

jekte sind zum Ende des Jahres 2009 zeitlich schneller als geplant vorangeschritten und bringen

mehr Ergebnisbeitrag als zuvor budgetiert.

Mut gemacht hat die Solidarität einzelner Unternehmen an unterschiedlichen Standorten.

Hier erfolgten Kapazitätsausgleiche über Firmengrenzen hinweg, eine hohe Flexibilität bei der

Arbeitszeit und gemeinsame Anstrengungen von Management und Arbeitnehmervertretern.

Dennoch ließen sich, trotz aller Bemühungen und Anstrengungen, bei einzelnen Unternehmen

schmerzliche Personalanpassungen leider nicht vermeiden.

vorsicht und optimismus für 2010

Für die Weltwirtschaft 2010 gibt es eine Vielzahl von Prognosen, die durchaus widersprüch-

lich sind. Zwischen einer kräftigen Erholung der Realwirtschaft und einem langen Wachs-

tumswinter wird nahezu jedes Szenario ausführlich dargestellt und begründet. Lassen Sie uns

für unser Unternehmen das Glas als halb voll betrachten: kein überschäumender Optimismus,

aber auch keine Resignation. Kein Lockern der Kostenbudgets, weiterhin eine konsequente

Ausgabenkontrolle, aber kein Verschieben sinnvoller Investitionen.

Der internationale Marktforschungsverband esomar rechnet damit, dass der Branchenumsatz

im Jahr 2010 stabil bleibt und sich nicht weiter rückläufig entwickeln wird. Gerade in wirt-

schaftlich schwierigen Zeiten ist die Marktforschung für unsere Kunden essenziell. Wir sind

uns bewusst, dass eine Krise auch Chancen bietet.

Auf dieser Erkenntnis und mit dem Rückenwind guter Produkte, innovativer Technologie und

effizienter Kostenstrukturen wollen wir an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Mit unserer

Prognose haben wir deutlich gemacht, dass wir die Umsatz- und Ergebnisdelle des Jahres

2009 kompensieren wollen und die Werte des Geschäftsjahres 2008 anstreben. Dies bedeutet,

wir wollen im Umsatz um bis zu drei Prozent organisch wachsen und unsere Marge bis zu

13 Prozent steigern.

Dazu gehören interne und externe Maßnahmen. Intern wird uns biss noch das gesamte Jahr

beschäftigen, ebenso wie das Bestreben, nachgelagerte Prozesse zu verschlanken und zu opti-

mieren. Hier muss die Umsetzungsgeschwindigkeit noch etwas anziehen. Speziell der Sektor

Custom Research will mit dem Projekt „Global Operations“ – die globale Vereinheitlichung von

Datenerhebungen – nennenswerte Synergien erzielen.

Spannend ist und bleibt das Thema „Social Media“. Die Krise hat die Bereitschaft gefördert,

neue Wege in der Marktforschung einzuschlagen. Der Bedarf von Social Media-Analysen rund

um die Themen Soziale Netzwerke, Internetforen und Blogs wird zukünftig ansteigen. Das

Internet wird sich deshalb nicht nur als Befragungsplattform weiterhin durchsetzen, sondern

wird als Informationsquelle immer wichtiger. Wir werden in diese spannenden und zukunfts-

weisenden Themen gezielt investieren.

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Bei allem Wandel möchte ich aber den Kern unseres Geschäfts hervorheben. Unsere Arbeit

wird von Menschen bestimmt. Von ihren Gedanken, ihren Gefühlen, ihrem Verhalten und

ihren Konsumgewohnheiten. Wir wollen unseren Auftraggebern ein umfassendes Bild der für

sie wichtigsten Menschen bieten: ihren Kunden.

Oder wie es Professor Dr. Wilhelm Vershofen, einer unserer Gründungsväter, zum Ausdruck

brachte: „Die Stimme des Verbrauchers zum Klingen bringen“. Das galt bei der Gründung

der GfK im Jahre 1934, und das gilt auch zu Beginn der neuen Dekade des noch jungen

Millenniums. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns weiter auf dem Weg in die Zukunft beglei-

ten, und danke Ihnen für Ihr Vertrauen.

Ihr

Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst

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Der Vorstand

»Das zurückliegende Jahr war ein schwieriges,wenn nicht sogar das schwierigste in der GfK-Geschichte. Es gehörte auch ein wenig Mut dazu, dieses Jahr zu bestehen, an unsere Ziele zu glauben und an ihnen festzuhalten. «

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+ Von links nach rechts: Dr. Gérard Hermet, Debra A. Pruent, Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Petra Heinlein, Wilhelm R. Wessels, Pamela Knapp

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Die Viten der Vorstände

Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorstgeboren 1956

Vorstandsvorsitzender (ceo), verantwortlich für die

Bereiche Strategie, Internal Audit, Methoden- und

Produktentwicklung, Unternehmenskommunikation

und it Services

beruflicher werdegang

Seit 1998 Sprecher und seit 1999 Vorstands-

vorsitzender (ceo) der GfK se, Nürnberg,

Bestellung bis 2012

2005 – Februar 2010 Präsident der ihk Nürnberg

für Mittelfranken

1992 – 1997 Mitglied des Vorstands der GfK ag,

Nürnberg, zuständig für Finanzen, Rechnungswesen,

Controlling, Personal, Materialwirtschaft, Produktion

und it

1991 – 1992 Mitglied des Vorstands der kba-Planeta ag,

Radebeul bei Dresden

1984 – 1991 Mitarbeiter der Bertelsmann ag, Güters-

loh, zuletzt als Geschäftsführer der Druck und

Verlagsanstalt Wiener Verlag, Himberg bei Wien

ausbildung

2005 Ernennung zum Honorarprofessor an der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

1984 Promotion an der th Darmstadt

1981 Studienabschluss als Diplom-Kaufmann

an der Universität / Gesamthochschule Essen

Pamela Knappgeboren 1958

Personal- und Finanzvorstand (cfo), verantwortlich

für die Bereiche Financial Services, Human Resources

und Central Services

beruflicher werdegang

Seit November 2009 Mitglied des Vorstands der

GfK se, Bestellung bis 2012

2004 – 2009 Mitglied des Bereichsvorstands und cfo

des Unternehmensbereichs Power Transmission &

Distribution der Siemens ag

2000 – 2004 Leitung der Zentralabteilung Corporate

Development Executives im Siemens-Konzern

1998 – 2000 Mitglied des Vorstands und cfo der

Siemens s.a, Belgien und Luxemburg

1994 – 1997 Leiterin des Geschäftszweigs

Maintenance & Services im Geschäftsgebiet

Nahverkehrsfahrzeuge des Unternehmensbereichs

Verkehrstechnik der Siemens ag

1992 – 1994 Leiterin Strategie-Projekte im Unter-

nehmensbereich Verkehrstechnik der Siemens ag

1991 – 1992 m&a-Beraterin bei der Fuchs Consult GmbH

1987 – 1991 m&a-Beraterin bei Deutsche Bank

Morgan Grenfell GmbH

ausbildung

1987 Studienabschluss als Diplom-Volkswirtin an der

Freien Universität Berlin

Debra A. Pruentgeboren 1961

Verantwortlich für den Sektor Custom Research

beruflicher werdegang

Seit 2008 Mitglied des Vorstands der GfK se,

Bestellung bis 2015

2006 – 2007 Chief Operation Officer (coo) der

GfK Custom Research North America

2005 – 2006 Präsident von GfK nop Products &

Services, usa

1992 – 2005 Mitarbeiterin des us-amerikanischen

Automobil-Marktforschers Allison-Fisher International,

zuletzt als ceo

1983 – 1992 Verschiedene Manager-Funktionen bei

General Motors Corporation, usa

1988 – 1990 Außerordentliche Professorin für

Statistik an der Oakland University, usa

ausbildung

1986 Abschluss in Angewandter Statistik an der

Oakland University, usa

1983 Abschluss in Mathematik und Informatik

an der Wayne State University, usa

Petra Heinleingeboren 1958

Verantwortlich für den Sektor Custom Research

beruflicher werdegang

Seit 2002 Mitglied des Vorstands der GfK se, Bestel-

lung bis 2011

2001 – 2001 Integrationsmanagement für die GfK ag

1992 – 2000 Geschäftsführerin von contest census in

Frankfurt

1985 Eintritt in die GfK als Projektleiterin

in der GfK Marktforschung

1984 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Arnold-

Bergstraesser-Instituts, Freiburg im Breisgau

ausbildung

1984 Studienabschluss als Diplom-Politologin

an der Universität Bamberg

Dr. Gérard Hermetgeboren 1951

Verantwortlich für den Sektor Retail and Technology

beruflicher werdegang

Seit 1999 Mitglied des Vorstands der GfK se,

Bestellung bis 2013

1988 – 1998 Geschäftsführer der GfK Sofema, Frankreich

1984 – 1998 Geschäftsführer der GfK France,

zuletzt Geschäftsführer der GfK Marketing Services,

Frankreich

1978 – 1984 Mitarbeiter bei Burke Marketing

Research, Frankreich

ausbildung

1978 Promotion an der Universität von Grenoble

1975 mba an der French Business School (icn)

Wilhelm R. Wesselsgeboren 1952

Verantwortlich für den Sektor Custom Research und

den Sektor Media

beruflicher werdegang

Seit 1996 Mitglied des Vorstands der GfK se,

Bestellung bis 2011

1991 – 1996 Geschäftsführer der GfK ag,

Gesundheitsforschung- / i + g Gruppe Gesundheits-

und Pharma-Marktforschung

1986 – 1996 Geschäftsführer der gpi, Gesellschaft für

Pharma-Informa tionssysteme, Nürnberg / Frankfurt

1978 Eintritt in die GfK als wissenschaftlicher

Mitarbeiter

ausbildung

1977 Studienabschluss als Diplom-Kaufmann

an der Universität Saarbrücken

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Corporate Governance

Die Organe der GfK fühlen sich einer verantwortungsvollen, transparenten und nachhaltigen

Wertschöpfung verpflichtet. Dies wird durch die nahezu vollständige Einhaltung der Corporate-

Governance-Grundsätze dokumentiert.

entsprechenserklärung ohne wesentliche einschränkungen

Im Dezember 2009 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach

§ 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung finden Sie auf Seite 21ff.

Die Empfehlungen aus dem Corporate Governance Kodex hält die Gesellschaft bis auf die in der

Entsprechenserklärung und nachfolgend erwähnten Ausnahmen vollständig ein.

Die Gesellschaft veröffentlicht für Drittunternehmen den Anteil am Kapital und das Eigenkapital,

jedoch nicht das jeweilige Ergebnis des letzten Geschäftsjahres. Ausschlaggebend hierfür ist, dass sich

eine Transparenz auf Einzelfirmenebene für die Gesellschaft wettbewerbsnachteilig auswirken könnte.

Die nicht verpflichtenden Anregungen des Corporate Governance Kodex hält die GfK ebenso bis auf

einen Punkt vollständig ein. Hierbei handelt es sich um die Erreichbarkeit des bestellten Vertreters

der Aktionäre für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts während der Hauptversamm-

lung. Damit soll ge währ leistet werden, dass die Aktionäre ihre Weisung über den Vertreter der

Gesellschaft auch während der Versammlung abgeben können. Ab der Hauptversammlung 2010

wird dies sichergestellt.

führungs- und kontrollstruktur

Die GfK se unterliegt dem deutschen Aktienrecht. Sie verfügt über eine zweigeteilte Führungs-

und Kontrollstruktur, die einen sechsköpfigen Vorstand und einen neunköpfigen Aufsichtsrat

umfasst. Der Aufsichtsrat setzt sich zu zwei Dritteln aus Vertretern der Anteilseigner und zu einem

Drittel aus Vertretern der Arbeitnehmer zusammen. Entsprechend der Geschäftsordnung des Auf-

sichtsrats sind seine Vertreter unabhängig. Die Mehrzahl der Aufsichtsratsmitglieder war im Jahr

2009 neben der Tätigkeit als Aufsichtsrat für die GfK auch für weitere Gesellschaften in hochran-

gigen Positionen tätig.

Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Führung seiner Geschäfte. Bei der

Zusammensetzung soll daher Fachkenntnis aus Handel, Industrie und Finanzen im nationalen und

internationalen Bereich vertreten sein. Der Aufsichtsrat hat vier unabhängige Ausschüsse gebil-

det, den Präsidialausschuss, den Nominierungsausschuss, den Personalausschuss und das Audit

Committee.

Der Corporate Governance Kodex empfiehlt, dass der Vorsitzende des Audit Committee über

besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen

und internen Kontrollverfahren verfügen soll. Dr. Christoph Achenbach führt diesen Ausschuss als

Vorsitzender. Dr. Achenbach ist Partner und Gesellschafter der Intes Beratung für Familienunter-

nehmen. Dr. Achenbach verfügt über langjährige operative Berufserfahrung aus verschiedensten

leitenden Funktionen. Zuvor war er Sprecher der Geschäftsführung der Klingel Gruppe.

Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und

der Gesellschaft bestanden im Jahr 2009 nicht. Weitere Informationen über die Aktivitäten des

Aufsichtsrats können dem ausführlichen Bericht des Aufsichtsrats ab Seite 5 entnommen werden.

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Die Gesellschaft hat eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (so genannte d&o-Versiche-

rung) mit einem angemessenen Selbstbehalt für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder abge-

schlossen.

verantwortungsvolles risikomanagement

Die Gesellschaft verfügt seit Jahren über ein systematisches Risikomanagement, das vom

Abschlussprüfer überprüft wird. Details finden Sie im Risikobericht ab Seite 88.

transparenz in der kommunikation

Mit dem Anspruch der transparenten Unternehmenskommunikation verfolgt das Unterneh-

men das Ziel, allen Interessengruppen die gleichen Informationen zum gleichen Zeitpunkt

zur Verfügung zu stellen. Über die Website www.gfk.com können sämtliche Unternehmens-

meldungen abgerufen werden. Newsletter in elektronischer und gedruckter Form berichten

über Neuigkeiten aus dem Konzern. Studienergebnisse aus den drei Sektoren bieten aktuelle

Erkenntnisse aus der Marktforschung.

vergütungsbericht

Vergütung des Vorstands

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus vier Komponenten, dem Fixum, der Tantieme

(variable kurzfristige Bezüge), dem 5 Star Incentive Programm (variable langfristige Bezüge) sowie

der Pensionszusage. Die Struktur des Vergütungssystems wird vom Aufsichtsrat auf Vorschlag des

Personalausschusses regelmäßig überprüft. Die Vergütung bemisst sich nach den Aufgaben des

jeweiligen Vorstandsmitglieds, seiner persönlichen Leistung und der des gesamten Vorstands. Die

erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteile bestehen aus einem Fixum und der Pensionszusage.

Die variablen Vergütungsbestandteile bestehen aus Bezügen in Abhängigkeit der Erreichung vorge-

gebener Jahresziele (kurzfristige Komponente) und Stock Options beziehungsweise dem Anspruch

aus dem 5 Star Long Term Incentive Programm (langfristige Komponente).

5 Star Incentive Programm

Das 5 Star Incentive Programm setzt den Grundgedanken eines Stock Options-Programms

fort, ohne neue Aktien auszugeben. Vielmehr erfolgt die Vergütung als Geldleistung. Ziel ist

es, das Management an langfristige operative und strategische Unternehmensziele zu binden.

Die Laufzeit einer jeden Tranche beträgt drei Jahre. Für die Teilnahme an dem Programm

sind zuerst individuell vereinbarte Ziele zu erfüllen. Der vertraglich vereinbarte Vergütungs-

bestandteil entsteht bei Erreichen der individuellen Ziele in Form von virtuellen Aktien. Die

Anzahl ergibt sich aus dem Vergütungsbetrag dividiert durch den Preis der virtuellen Aktien.

Für jede virtuelle Aktie erhält der Vorstand zusätzlich eine Performance-Aktie. Die Entwick-

lung des aus virtuellen und Performance-Aktien zusammengesetzten langfristigen Vergü-

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tungsbetrags hängt von der Entwicklung des Aktienkurses und dem Erreichen zweier Erfolgs-

ziele ab: dem Total Shareholder Return (tsr) der GfK-Aktie im Vergleich zum tsr der Aktien

der Unternehmen im dj Euro Stoxx Media Index und der Steigerung des operativen Ergeb-

nisses der GfK über einen Dreijahreszeitraum. Dabei wird die operative Ergebnis-Kennziffer

als tatsächlicher Anstieg des operativen Ergebnisses über einen erwarteten Anstieg dieser

Kenngröße gemessen. Die Erwartung wird vom Aufsichtsrat der GfK für die jeweilige Pro-

grammtranche einzeln festgelegt. Der Aufsichtsrat leitet seine Vorgaben aus den Ergebniser-

wartungen des Kapitalmarkts zu Unternehmen aus dem oben erwähnten Index ab.

In Abhängigkeit der Zielerreichung der beiden Ziele verfallen, reduzieren oder erhöhen

sich die von der GfK gewährten Performance-Aktien. Das Programm ist entsprechend dem

Corporate Governance Kodex begrenzt.

Ausgestaltung der Pensionszusagen

Die Pensionsverträge für die Vorstandsmitglieder sind, mit Ausnahme des neuen Vorstands-

mitglieds Pamela Knapp, grundsätzlich einheitlich als Leistungszusage gestaltet. Nach Ablauf

von drei Dienstjahren als Vorstandsmitglied (Wartezeit) gewährt die Gesellschaft eine Alters-

rente, eine vorgezogene Altersrente, eine Invalidenrente sowie eine Witwen-/Witwer- und

Waisenrente. Als pensionsfähiges Einkommen gilt die im Anstellungsvertrag vereinbarte feste

Jahresvergütung der Versorgungsberechtigten. Die Versorgungsberechtigten erhalten mit

Erreichen der normalen Altersgrenze, wenn sie aus dem Dienst der Gesellschaft ausgeschieden

sind, eine Altersrente. Der jährliche Rentenanspruch beträgt nach Ablauf von drei Dienstjahren

als Vorstandsmitglied 30 Prozent des pensionsfähigen Einkommens. Er steigt für jedes weitere

volle Dienstjahr um drei Prozent. Die Altersrente ist begrenzt auf 60 Prozent des pensions-

fähigen Einkommens. Die Altersrente wird bei einem Ausscheiden aus der Gesellschaft nach

Vollendung des 62. Lebensjahrs gewährt. Es besteht die Möglichkeit, eine gekürzte vorgezo-

gene Altersrente ab dem 60. Lebensjahr zu beziehen. Scheiden die Versorgungsberechtigten

aufgrund von teilweiser oder voller Erwerbsminderung vor Vollendung des 62. Lebensjahrs

aus den Diensten der Gesellschaft aus, so erhalten sie für die Dauer der teilweisen oder vollen

Erwerbsminderung eine Invalidenrente. Besteht die Erwerbsminderung noch bei Erreichen

der normalen Altersgrenze, so wird die Rente lebenslänglich weitergezahlt. Die Invalidenrente

errechnet sich wie die Altersrente. Es werden hierbei lediglich die Dienstjahre bis zum Aus-

scheiden angerechnet. Dabei ist von dem pensionsfähigen Einkommen zum Zeitpunkt der Be-

endigung des Anstellungsverhältnisses als Vorstand auszugehen. Bei der Berechnung wird so

verfahren, als hätte das Anstellungsverhältnis als Vorstand zehn Jahre bestanden. Bei längerer

Zugehörigkeit zum Vorstand als zehn Jahre entspricht die Invalidenversorgung des Versor-

gungsberechtigten dem bis zum Ausscheiden erdienten Anspruch. Für das Vorstandsmitglied

Debra A. Pruent besteht eine abweichende Regelung: Bei der Berechnung des Anspruchs auf

Invalidenrente wird so verfahren, als hätte das Anstellungsverhältnis drei Jahre bestanden. Bei

längerer Zugehörigkeit zum Vorstand als drei Jahre entspricht die Invalidenversorgung des

Versorgungsberechtigten dem bis zum Ausscheiden erdienten Anspruch.

Die Witwen-/Witwerrente beträgt 60 Prozent der zuletzt gezahlten Alters- oder Invalidenrente, die

Waisenrente 30 Prozent bei Vollwaisen und 15 Prozent bei Halbwaisen. Nach Rentenbeginn wird

die laufende Rente jährlich um 2 Prozent erhöht.

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Die Gesellschaft kann höhere Anpassungen gewähren, wenn der Verbraucherpreisindex eine

höhere Preissteigerung anzeigt.

Das neue Vorstandsmitglied Pamela Knapp, sowie alle zukünftig in den Dienst der Gesellschaft

eintretenden Vorstände, werden in Zukunft Beitragszusagen anstelle von Leistungszusagen für

ihre Altersversorgung erhalten. Ein Anspruch auf Beiträge entsteht bereits bei Eintritt in das Unter-

nehmen. Die Höhe der Leistung ergibt sich aus den entrichteten Beiträgen. Auch im beitragsbasier-

ten System entsteht der Anspruch auf Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen mit Beginn des

Anstellungsvertrags, wobei im Leistungsfall vor Ablauf von drei Dienstjahren das Vorstandsmit-

glied so gestellt wird, als habe das Anstellungsverhältnis bereits drei volle Dienstjahre bestanden.

Vergütung des Vorstands

Jahres-

einkommen

5 Star Incentive

Programm Pensionen

teurFixe

Bezüge

Variable

Bezüge

Anzahl

Aktien

(Stück)

Wert im

Zeitpunkt

der

Ausgabe

Gesamt-

vergütung

Aufl ösung (–)/

Zuführung (+)

zur Pensions-

rückstellung

Pensionsrück-

stellung zum

31.12.2009

Bezüge für

die Been-

digung der

Tätigkeit

Prof. Dr. Klaus L.

Wübbenhorst

(Vorsitzender) 596,9 431,2 8.481 181,9 1.210,0 852,7 5.259,9

Pamela Knapp

(ab 01.11.2009) 59,3 70,0 0 0,0 129,3 14,6 14,6

Christian Weller

von Ahlefeld

(bis 31.10.2009) 322,5 225,0 0 0,0 547,5 – 155,0 1.629,9 1.261,0

Petra Heinlein 381,8 248,8 5.654 121,2 751,8 714,7 2.718,5

Dr. Gérard Hermet 414,6 485,0 5.654 121,2 1.020,8 712,3 3.799,9

Debra A. Pruent 335,7 255,4 5.654 121,2 712,3 677,0 1.036,6

Wilhelm R. Wessels 399,9 294,5 5.654 121,2 815,6 666,4 3.585,0

Bezüge 2009 2.510,7 2.009,9 31.097 666,7 5.187,3 3.482,7 18,044,4 1.261,0

Bezüge 2008 2.431,5 2.532,0 23.686 1.071,1 6.034,6 590,2 14.561,8 0

Ein Vorstandsmitglied hat im abgelaufenen Geschäftsjahr meldepflichtige Aktiengeschäfte über

insgesamt 50.000 Aktien getätigt. Der Vorstand besitzt zum Stichtag 31. Dezember 2009 ins-

gesamt 324.287 Aktien und 219.997 Optionen auf GfK-Aktien.

Darlehen und Vorschüsse an Vorstandsmitglieder bestanden keine.

Ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung der GfK GmbH, Nürnberg, und des Vorstands der

GfK Aktiengesellschaft, Nürnberg, sowie deren Hinterbliebene erhielten Gesamtbezüge von

0,9 Millionen Euro. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstands mitgliedern,

deren Hinterbliebenen und Geschäftsführern sind 13,5 Millionen Euro zurückgestellt.

+ Corporate Governance

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Vergütung des Aufsichtsrats

Der neu konstituierte Aufsichtsrat der GfK se ist mit Wirksamwerden des Formwechsels der

GfK ag in die GfK se am 2. Februar 2009 entstanden. Die Amtszeit dieses so genannten ersten

Aufsichtsrats endet mit der ordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai 2010. Für die Vergütung

des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2009 folgt hieraus, dass zwischen der Zeit bis zum Wirk-

samwerden des Formwechsels (1. Januar 2009 bis 2. Februar 2009) und der Zeit danach

(2. Februar 2009 bis 31. Dezember 2009) zu unterscheiden ist.

Die Vergütung für den ersten Zeitabschnitt (1. Januar 2009 bis 2. Februar 2009) richtet sich nach

§ 16 der Satzung der GfK ag, der zeitanteilig zur Anwendung kommt. Im Wesentlichen beinhaltet

die Regelung des § 16 der Satzung der GfK ag folgende Elemente:

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten außer dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste, nach Ablauf

des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung von 9.000 Euro. Darüber hinaus bekommen sie eine

erfolgsorientierte jährliche Vergütung, die an das Ergebnis pro Aktie gekoppelt ist. Diese Zahlung

ist gebunden an das Erreichen einer Mindestgröße, die sich wie folgt errechnet: Für jeden im

Konzernabschluss entsprechend den International Financial Reporting Standards (ifrs) ausge-

wiesenen Euro 0,10 Ergebnis pro Aktie ab einem Ergebnis pro Aktie von Euro 0,30 in 2005 ent-

steht eine erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 500 Euro. Der Betrag von Euro 0,30 wird jedes

Jahr um Euro 0,10 erhöht. Für das Jahr 2009 liegt die Mindestgröße demzufolge bei Euro 0,70.

Als Bemessungsgrundlage ist das durchschnittliche Ergebnis pro Aktie über das jeweilige

Geschäftsjahr und die beiden vorangegangenen Geschäftsjahre maßgeblich.

Die erfolgsorientierte Vergütung darf maximal das Eineinhalbfache der festen jährlichen Vergü-

tung betragen. Der Vorsitzende erhält das Zweieinhalbfache, der Stellvertreter das Eineinhalbfa-

che der genannten festen und variablen Beträge. Die Vergütung erhöht sich für die Mitgliedschaft

im Personalausschuss, im Präsidialausschuss und im Audit Committee um 25 Prozent, für jeden

Vorsitz in einem dieser beiden Ausschüsse um 50 Prozent, insgesamt höchstens um 100 Prozent

der fixen und variablen Vergütung. Die GfK erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die auf seine

Vergütung und den Auslagenersatz entfallende Umsatzsteuer. Aufsichtsratsmitglieder, die dem

Aufsichtsrat nur während eines Teils des Geschäftsjahres angehört haben, erhalten eine anteilige

Vergütung.

Die Vergütung für die Mitglieder des ersten Aufsichtsrats (Zeitabschnitt ab 2. Februar 2009)

erfolgt zeitanteilig entsprechend der in der Hauptversammlung vom 20. Mai 2009 beschlossenen

neuen Vergütungsregelung für den Aufsichtsrat der GfK se gemäß § 16 der Satzung der GfK se.

Nach zum Teil in der Rechtsliteratur vertretener Auffassung steht die Vergütung des ersten Auf-

sichtsrats unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung, die über die Entlastung

des ersten Aufsichtsrats entscheidet. Vorsorglich soll diese daher in der Hauptversammlung am

19. Mai 2010 eingeholt werden.

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+ Corporate Governance

Die neue Vergütungsregelung ist in § 16 der Satzung der GfK se wie folgt geregelt:

1. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten außer dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste, nach

Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von 12.000,– Euro.

2. Für die physische Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung wird ein Betrag in Höhe von 1.000,–

Euro gewährt. Maximal wird die Teilnahme an sechs Aufsichtsratssitzungen vergütet.

3. Der Vorsitzende erhält das Zweieinhalbfache, der Stellvertreter das Eineinhalbfache der in

Ziffer 1 und 2 genannten Beträge.

4. Die Vergütung erhöht sich für jede Mitgliedschaft in einem Ausschuss um 10.000,– Euro bezie-

hungsweise für jeden Vorsitz in einem Ausschuss um 20.000,– Euro. Die Ausschussvergütung

bemisst sich ausschließlich nach derjenigen Funktion im entsprechenden Ausschuss (einfache

Mitgliedschaft oder Vorsitz), die höher vergütet ist.

5. Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die auf seine Vergütung und den Aus-

lagenersatz entfallende Umsatzsteuer.

6. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des Geschäftsjahres

angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.

Für das Geschäftsjahr 2009 ergibt sich damit folgende Vergütung:

Vergütung des Aufsichtsrats

teur

Fixe Bezüge

(Regelung ab

2. Februar)

Fixe Bezüge

(Regelung bis

1. Februar)

Variable Bezüge

(Regelung bis

1. Februar)

Gesamt-

bezüge

Dr. Arno Mahlert (Vorsitzender) 88,0 2,2 1,4 91,6

Stefan Pfander (stellv. Vorsitzender) 52,8 1,4 0,9 55,1

Dr. Christoph Achenbach 33,2 1,2 0,8 35,2

Dr. Wolfgang C. Berndt 47,3 1,2 0,8 49,3

Stephan Gemkow (seit 20. Mai 2009) 16,6 0,0 0,0 16,6

Stephan Lindemann (seit 2. Februar 2009) 16,9 0,0 0,0 16,9

Shani Orchard (seit 2. Februar 2009) 26,1 0,0 0,0 26,1

Hauke Stars (seit 20. Mai 2009) 23,8 0,0 0,0 23,8

Dieter Wilbois 35,2 1,0 0,7 36,9

Kerstin Döpfert (bis 2. Februar 2009) 0,0 1,0 0,7 1,7

Sandra Hofstetter (bis 2. Februar 2009) 0,0 0,8 0,5 1,3

Jürgen Schreiber (bis 20. Mai 2009) 6,5 1,0 0,7 8,2

Dr. Raimund Wildner (vom 8. Januar bis 20. Mai 2009) 6,6 0,6 0,4 7,6

353,0 10,4 6,9 370,3

Auf den Aufsichtsrat entfallen zum 31. Dezember 2009 insgesamt 3.762 Aktien. Die Mitglieder

des Aufsichtsrats halten keine Optionen auf Aktien.

Die Details der Einzelgeschäfte von Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands sind ent-

sprechend den Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und des Corporate Governance

Kodex veröffentlicht worden. Die Angaben finden sich auch auf der Internetseite der Gesellschaft.

Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

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erklärung von vorstand und aufsichtsrat der gfk se gemäß § 161 aktg

Nach § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich

zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bun-

desanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate

Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet

wurden oder werden. Die Erklärung ist den Aktionären dauerhaft zugänglich zu machen.

Der Deutsche Corporate Governance Kodex („Kodex“) enthält Regelungen unterschiedlicher Bin-

dungswirkung. Neben Darstellungen des geltenden Aktienrechts enthält er Empfehlungen, von

denen die Gesellschaften abweichen können. Sie sind dann aber verpflichtet, dies jährlich offen-

zulegen und zu begründen. Ferner enthält der Kodex Anregungen, von denen ohne Offenlegung

abgewichen werden kann.

Seit 2002 werden Abweichungen von Empfehlungen und Anregungen offengelegt. Sie werden

im Folgenden getrennt ausgewiesen:

entsprechenserklärung für 2009

I. Empfehlungen

Vorstand und Aufsichtsrat der GfK se erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz am

8. August 2008 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Emp-

fehlungen in der Fassung vom 6. Juni 2008 und den am 5. August 2009 bekannt gemachten

Empfehlungen in der Fassung vom 18. Juni 2009 der „Regierungskommission Deutscher Corpo-

rate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird. Lediglich die folgenden Empfehlungen

wurden und werden nicht angewendet. Sofern nicht anders bezeichnet, sind die angeführten

Empfehlungen Bestandteil des Kodex sowohl in der Fassung vom 6. Juni 2008 als auch in der

Fassung vom 18. Juni 2009.

1) Ziffer 4.2.3 des Kodex (in der Fassung vom 6. Juni 2008, zeitlich anwendbar nur bis zum

5. August 2009) behandelt die variablen Vergütungskomponenten des Vorstands. Für Aktien-

optionen wird unter anderem gefordert: „Für außerordentliche, nicht vorhergesehene Ent-

wicklungen soll der Aufsichtsrat eine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) vereinbaren“.

Das Stock Options-Programm der GfK se ist zum 31.12.2004 ausgelaufen. Eine Begrenzungsmöglich-

keit ist bei diesem Programm nicht vorgesehen. Bisher ausgegebene Tranchen können bis ein-

schließlich 31.12.2011 ausgeübt werden. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 12. Dezember und

14. Dezember 2005 ein neues Programm beschlossen, das den Anforderungen von Ziffer 4.2.3

des Kodex entspricht.

2) Ziffer 4.2.3 Absatz 4 des Kodex regelt: „Bei Abschluss von Vorstandsverträgen soll darauf

geachtet werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der

Vorstandstätigkeit ohne wichtigen Grund der Höhe nach begrenzt werden.“

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+ Corporate Governance

In Rahmen der Umwandlung in deine Societas Europaea, die als Rechtsnachfolger die bestehen-

den Anstellungsverträge der Vorstände fortführt, wurden diese Verträge nicht neu verhandelt

oder neu abgeschlossen. Diese Vorstandsverträge sehen keine Begrenzung für Abfindungs-

zahlungen (Abfindungs-Cap) für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit

ohne wichtigen Grund vor. Bei dem Abschluss neuer Vorstandsverträge wurde und wird diese

Vorschrift beachtet.

3) Ziffer 5.2 Absatz 2 Satz 1 des Kodex regelt: „Der Aufsichtsratsvorsitzende soll zugleich

Vorsitzender der Ausschüsse sein, die die Vorstandsverträge behandeln und die Aufsichts-

ratssitzungen vorbereiten.“

Vorsitzender des Personalausschusses ist nicht der Aufsichtsratsvorsitzende, sondern das Auf-

sichtsratsmitglied Dr. Berndt, der aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Personal

die geeignete Qualifikation zur Ausübung dieses Amts besitzt.

4) Ziffer 5.4.1 des Kodex regelt unter anderem, dass bei der Wahl von Aufsichtsratsmit-

gliedern auf eine festzusetzende Altersgrenze geachtet werden soll.

Bisher war in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats festgelegt, dass zum Zeitpunkt der Wahl

beziehungsweise der Wiederwahl die Mitglieder des Aufsichtsrats nicht älter als fünfundsechzig

Jahre sein sollen. Da aufgrund der Umwandlung der GfK ag in eine Societas Europaea die Auf-

sichtsräte in der Hauptversammlung 2010 neu gewählt werden müssen, wird die ursprüngliche

Amtszeit der Aufsichtsräte verkürzt. Einige der bisherigen Aufsichtsratsmitglieder könnten auf-

grund der festgelegten Altersgrenze nicht mehr zur Wahl vorgeschlagen werden. Die GfK se hat

daher die Geschäftsordnung dahingehend geändert, dass zum Zeitpunkt der Wahl beziehungs-

weise der Wiederwahl die Mitglieder in der Regel nicht älter als fünfundsechzig Jahre sein sollen.

Dies ermöglicht es dem Nominierungsausschuss in begründeten Ausnahmefällen auch Kandi-

daten vorzuschlagen, die älter als fünfundsechzig Jahre sind.

5) Ziffer 5.4.6 Absatz 2 des Kodex behandelt die erfolgsorientierte und langfristig ausgerich-

tete Ver gütungskomponente des Aufsichtsrats.

Nach Ansicht der GfK se birgt die direkte Verbindung der Aufsichtsratsvergütung mit dem Unter-

nehmenserfolg oder dem Unternehmensergebnis die Gefahr eines Interessenkonflikts. Die unab-

hängige sowie objektive Kontrolle und Beratung des Vorstands ist möglicherweise nicht gewähr-

leistet.

Um eine hinreichende Unabhängigkeit des Aufsichtsrats von der Erzielung kurzfristiger

Geschäftsergebnisse zu erreichen, ist gemäß Beschluss der Hauptversammlung am 20. Mai 2009

die erfolgsorientierte jährliche Vergütung entfallen.

6) Ziffer 7.1.4 des Kodex regelt die Veröffentlichung von Informationen über Drittunternehmen.

Die GfK se veröffentlicht jährlich in der Anteilsbesitzliste Informationen über alle verbundenen

und assoziierten Unternehmen und die wesentlichen Sonstigen Beteiligungen. Die Informationen

umfassen Anteil am Kapital, Eigenkapital und Geschäftsjahr.

Eine darüber hinausgehende Information über das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres bei den

Unternehmen, an denen die GfK se eine Beteiligung von nicht untergeordneter Bedeutung hält,

stellt sie nicht zur Verfügung. Ausschlaggebend hierfür ist, dass eine Transparenz auf Einzel-

firmenebene sich für die GfK se wettbewerbsnachteilig auswirkt.

Page 27: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK

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overn

an

ce

II. Anregungen

Vorstand und Aufsichtsrat der GfK se erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz am

8. August 2008 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Anre-

gungen in der Fassung vom 6. Juni 2008 und den am 5. August 2009 bekannt gemachten Anre-

gungen in der Fassung vom 18. Juni 2009 der „Regierungskommission Deutscher Corporate

Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird. Lediglich die folgende Anregung wurde in der

Vergangenheit noch nicht umgesetzt:

Ziffer 2.3.3 des Kodex regelt: „Der Vorstand soll für die Bestellung eines Vertreters für die

weisungs gebundene Ausübung des Stimmrechts der Aktionäre sorgen; dieser sollte auch

während der Hauptversammlung erreichbar sein.“

Die GfK se hat in der Vergangenheit einen Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung

des Stimmrechts vor der Hauptversammlung bestellt und wird das auch zukünftig tun. Die Ver-

tretung der Aktien wird entsprechend den in der Einladungsbekanntmachung beschriebenen

Regelungen übernommen. Die Details werden in der Tagesordnung und auf der Website unter

www.gfk.com/Investor veröffentlicht. Die Stimmabgabe während der Hauptversammlung war im

Jahr 2009 aus technischen Gründen noch nicht möglich. In der Hauptversammlung 2010 wird die

Erreichbarkeit des Vertreters der Aktionäre während der Hauptversammlung sichergestellt.

+

Compliance Officer: Roland F. Fürst

Tel. + 49 911 395-2527

Fax + 49 911 395-4101

[email protected]

www.gfk.com/group/investor/corporate_guidelines/declaration_on_corporate_governance

+

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GfK

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Die Aktie

KAPITALMÄRKTE STABILISIEREN SICH

Nachdem das Börsenjahr 2008 im Zeichen der Finanzmarktkrise stand, setzten 2009 deutliche

Erholungstendenzen ein. War das Bild an den Aktienmärkten im Frühjahr des abgelaufenen

Jahres noch von der Unsicherheit geprägt, wie intensiv und langwierig die Rezession sein würde,

mehrten sich in den Sommermonaten die Anzeichen für eine Erholung der Weltwirtschaft. Die

Konjunkturpakete der Regierungen führten zu einer Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen

Umfelds. Unternehmen kehrten zunehmend an die internationalen Finanzplätze zurück, um

Eigen- und Fremdkapital aufzunehmen. Die Aktienmärkte profitierten vor allem von niedrigen

Zinsen und sinkenden Risikoprämien. Zusätzliche Impulse brachte die Konsumfreude der Ver-

braucher in großen Teilen Europas, Asiens und den usa, die trotz angespannter Lage auf den

Arbeitsmärkten als Stütze der Konjunktur diente.

Der deutsche Aktienindex dax konnte den Abwärtstrend, der seit Mitte 2007 anhielt, im Berichts-

zeitraum durchbrechen. Seit dem Jahrestief im März 2009 legte das Börsenbarometer um

66,0 Prozent zu und seit Jahresbeginn um 23,8 Prozent. Im europäischen Vergleich befindet sich

der dax damit im Mittelfeld. Die wichtigsten us-amerikanischen Indizes, der Dow Jones Index

und der s&p 500, erzielten ein Jahresplus von 20,2 Prozent beziehungsweise 24,7 Prozent.

GfK dax 30 Performance sdax Performance dj Euro Stoxx Media

1) Alle Werte sind auf den Kurs der GfK-Aktie indexiert, Schlusskurse, in Euro

Kursentwicklung der GfK-Aktie im Vergleich zu Indizes Gesamtjahr 20091)

30

28

26

24

22

20

18

16

14

12

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

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GfK

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Stammdaten der GfK-Aktie

Wertpapier-Kennnummer 587530

isin (International Securities

Identification Number) DE0005875306

Reuters GFK.DE

Bloomberg GFK GR

Datastream D:GFKX

First Call GFK.DE

Entwicklung der GfK-Aktie im Vergleich

2009

Seit ipo bis

31.12.20091)

GfK se + 9,6 % + 56,6 %

dax + 23,8 % + 12,5 %

sdax + 26,7 % + 22,5 %

dj Euro Stoxx Media + 10,4 % – 37,9 %

1) Vergleich mit dem Initial Public Offering (ipo) von 15,41 Euro zum

Börsengang am 23. September 1999 (adjustiert um die Kapitalerhö-

hung aus Gesellschaftsmitteln)

steigendes interesse an gfk-aktie

Die GfK-Aktie bewegte sich im Berichtszeitraum zwischen 13,67 und 24,29 Euro. Das Börsenjahr

endete mit einem Schlusskurs von 24,13 Euro. Das entspricht einem Zugewinn auf Jahresbasis

von 9,6 Prozent. Die Börsenkapitalisierung betrug zu diesem Zeitpunkt 867,4 Millionen Euro

(Vorjahr: 791,6 Millionen Euro). Mit diesem Wert belegte die GfK innerhalb der sdax-Unter-

nehmen Platz 5 (Vorjahr: Platz 7). Am Börsenumsatz gemessen verbesserte die GfK ihre Position

von Platz 30 im Jahr 2008 auf Platz 19 im Jahr 2009. Mit Blick auf das Handelsvolumen waren

vor allem institutionelle Investoren aus den usa in der Aktie aktiv. Der durchschnittliche

Börsenumsatz pro Tag lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit rund 21.800 Stück gehandelter

GfK-Aktien (Xetra) ein Drittel niedriger als im Vorjahr.

Zu Beginn des Jahres 2009 führte die Verunsicherung an den Kapitalmärkten auch bei der

GfK-Aktie zu hohen Kursschwankungen. Nach dem Jahrestiefstkurs von 13,67 Euro am 23. Juni

ging es jedoch für das Wertpapier bis zum Jahresende konstant nach oben. Für Aktionäre,

die zum Jahrestiefstkurs der GfK-Aktie investierten, ergibt sich zum Jahresende 2009 ein Plus

von rund 77 Prozent.

Auch aus langfristiger Sicht war die GfK-Aktie ein lohnendes Investment: Für Aktionäre, die

Aktien im Rahmen des Börsengangs im Jahr 1999 erworben und seitdem gehalten haben,

ergibt sich zum Ende des Berichtsjahres ein Kursgewinn von 56,6 Prozent. Dies entspricht

einem jährlichen Aktienwertzuwachs des eingesetzten Kapitals in Höhe von 5,0 Prozent. Im

Vergleich hierzu haben festverzinsliche Bundesanleihen im selben Zeitraum eine Rendite von

durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr erwirtschaftet. Der durchschnittliche Wertzuwachs pro

Jahr beim dax liegt im gleichen Zeitabschnitt bei 1,3 Prozent, beim sdax bei 2,2 Prozent.

Nimmt man die Branche als Vergleich, zeichnet sich folgendes Bild: Der Dow Jones Euro

Stoxx Media Index, in dem internationale Medien- und Marktforschungswerte gelistet sind,

verlor seit dem Börsengang der GfK rund 38 Prozent seines Werts. Das entspricht auf Jahres-

basis einem Minus von durchschnittlich 5,0 Prozent.

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+ Die Aktie

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22

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12

Nov DezJan

15,85

Jul SeptFeb Mrz Apr Mai Jun Aug Okt

Höchst- und Tiefstkurse der GfK-Aktie Gesamtjahr 2009 (in Euro)

Höchst- und Tiefstkurs Monatsschlusskurs

15,50

17,71

14,89

17,00

19,06 19,14

16,33

15,90

22,14

20,10

24,29

20,50

24,04 24,15

22,76

17,80

21,99

21,11

14,80

24,14

15,30

13,67

16,54

hauptversammlung erfolgreich durchgeführt

Auf der Hauptversammlung der GfK se am 20. Mai 2009 stimmten 400 anwesende Aktionä-

rinnen und Aktionäre sowie Aktionärsvertreter, die rund 79 Prozent aller GfK-Aktien reprä-

sentierten, mit mindestens 94 Prozent den von Aufsichtsrat und Vorstand vorgeschlagenen

Beschlüssen zu. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Hauke Stars, Geschäftsführerin

Hewlett-Packard Schweiz GmbH, und Stephan Gemkow, Mitglied des Vorstands Deutsche

Lufthansa ag. Die Hauptversammlung stimmte zusätzlich einer Ermächtigung zum Erwerb

und zur Verwendung eigener Aktien sowie einer Dividende von 0,46 Euro pro Aktie zu. Die

Ausschüttungssumme stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 16,5 Millionen

Euro. Die Ausschüttungsquote lag bei 20,1 Prozent nach 17,6 Prozent im Vorjahr.

dividendenvorschlag von 0,30 euro je aktie

Der Hauptversammlung am 19. Mai 2010 werden Aufsichtsrat und Vorstand der GfK se vor-

schlagen, für das Geschäftsjahr 2009 eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro je Stückaktie

auszuschütten. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 20 Prozent und knüpft an

die stabile Dividendenpolitik der letzten Jahre an. Bezogen auf den Aktienkurs von 24,13 Euro

am 31. Dezember 2009 entspricht dieser Vorschlag einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent

und einer Ausschüttungssumme von 10,8 Millionen Euro (Vorjahr: 16,5 Millionen Euro). Zum

Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres betrug das Grundkapital 150.296.541,94 Euro bei

unverändert 35.947.363 dividendenberechtigten Aktien.

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aktionärsstruktur stabil

Größter Einzelaktionär der GfK se ist unverändert der GfK Verein mit einem Anteil von

57,0 Prozent. Der Anteil der frei handelbaren Wertpapiere liegt bei 43,0 Prozent. Davon

befinden sich 0,9 Prozent im Besitz von Vorstand und Aufsichtsrat der GfK se, 17,5 Prozent

in den Händen institutioneller Investoren (2008: 20,1 Prozent) und 24,6 Prozent bei privaten

Investoren (2008: 21,8 Prozent). Die absolute Anzahl der institutionellen Investoren erhöhte

sich im Jahresverlauf von 56 auf 62. Zum Ende des Berichtsjahres befanden sich mehr als die

Hälfte der frei handelbaren GfK-Aktien in Deutschland, ein Fünftel in den usa, gefolgt von

Großbritannien (8 Prozent) und Frankreich (6 Prozent).

1999

0,11

2000

0,13

2001

0,14

2002

0,17

2003

0,21

2004

0,30

2005

0,33

2006

0,36

2007

0,45

2008

0,46

Entwicklung der Dividende seit Börsengang

Dividendenrendite in % Dividendensumme in Millionen Euro Dividende je Aktie in Euro

0,330,48

0,83

1,56

1,10 1,051,17 1,10

1,64

2,09

3,4 3,9 4,4 5,26,5

9,411,6

12,8

16,1 16,5

Aktionärsstruktur der GfK se

1) Private Investoren ausschließlich in Deutschland

Stand: 31.12.2009

Aktionärsstruktur (%)

GfK Verein

57,0

Free Float

43,0

Aufteilung Free Float nach Ländern (%)

Andere Länder

3,4

Management und

Aufsichtsrat der GfK se2,1

Deutschland

58,4

(Private Investoren)1)

Großbritannien

7,7

Frankreich

6,4

USA

20,3

Deutschland

1,7

(Institutionelle Investoren)

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+ Die Aktie

analysteninteresse weiterhin groß

Die Anzahl der Banken, die die GfK-Aktie bewerten, lag Ende 2009 bei insgesamt 15. Da laut

einer aktuellen Umfrage des Deutschen Investor Relations Verbands (dirk) die Coverage bei

sdax-Unternehmen bei durchschnittlich sieben Banken liegt, wird die GfK-Aktie somit im

Umfeld der Small-Caps-Unternehmen von überdurchschnittlich vielen Banken bewertet. Der

Sektor Marktforschung ist aufgrund seiner konstanten Wachstumsraten in den letzten Jahren für

Investoren attraktiv. Neu dazugekommen sind im Berichtsjahr die Investmentbanken Gold-

man Sachs und die Berenberg Bank. Die Coverage wieder aufgenommen hat das französische

Bankhaus Exane bnp Paribas. Zum Ende des Berichtsjahres empfahlen 64 Prozent der Analysten

die GfK-Aktie zum Kauf, 36 Prozent sprachen sich dafür aus, die GfK-Aktie zu halten.

Kennzahlen der GfK-Aktie Gesamtjahr 2009

Einheit 2008 2009

Hoch Euro 31,27 24,29

Tief Euro 13,00 13,67

Jahresschlusskurs Euro 22,02 24,13

Durchschnittlicher Tagesumsatz Stück 31.668 21.745

Anzahl Stückaktien zum 31.12. Stück 35.947.363 35.947.363

Börsenkapitalisierung zum 31.12. Mio. Euro 791,6 867,4

Rang im SDax

nach Umsatz

nach Börsenkapitalisierung

Indexgewicht nach Börsenkapitalisierung im sdax in %

30

5

3,4

19

4

4,4

Dividende1) Euro 0,46 0,30

Dividendensumme1) Mio. Euro 16,5 10,8

Ergebnis je Aktie Euro 2,04 1,42

Freier Cashflow je Aktie Euro 2,66 2,38

1) Gilt für das Geschäftsjahr 2009: Vorschlag für die Hauptversammlung am 19. Mai 2010

präsenz und dialog ausgebaut

Neben der Bilanzpressekonferenz und der Hauptversammlung präsentierte sich die GfK im

abgelaufenen Geschäftsjahr auf neun internationalen Investorenkonferenzen in Deutschland,

Großbritannien, Frankreich und den usa, bei einer dvfa-Analystenkonferenz in Deutschland,

auf 14 Roadshows in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Kanada

und den usa, bei zwei Sales-Force-Briefings, bei 34 Telefonkonferenzen sowie bei rund 370 Ein zel-

gesprächen, so genannten One-on-One-Meetings, mit Analysten, Fonds- und Sales-Managern.

Zum zweiten Mal veranstaltete die GfK im Januar 2009 den Capital Market Day und lud zu Vorträgen

und Einzelgesprächen ein. Insgesamt 33 Analysten und institutionelle Investoren aus Deutsch-

land, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz nutzten die Gelegenheit zu Gesprächen mit den

Mitgliedern des GfK-Vorstands. Darüber hinaus verstärkte die GfK ihre Kommunikation mit Brokern

sowie Sales- und Fondsmanagern an den europäischen und nordamerikanischen Finanzplätzen.

Page 33: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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Für Privatanleger veranstaltete die GfK in Zusammenarbeit mit der Börse München und dem

Münchner Investment Club zum fünften Mal in Folge den Nürnberger Börsentag. Insgesamt

nahmen 2.500 Besucher im Februar 2009 die Möglichkeit wahr, mit rund 60 Unternehmen

zu sprechen und über 40 Fachvorträge zu besuchen. Weiterhin präsentierte sich die GfK in

Zusammenarbeit mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (dsw) im Jahres-

verlauf auf sieben Aktienforen vor insgesamt 1.500 Privatanlegern.

Zusätzlich startete die GfK im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei neue Mediendienste. Seit

Anfang 2009 trägt sie mit der Seite gfk.mobi als erstes Marktforschungsunternehmen welt-

weit den Mobilitätsanforderungen ihrer Zielgruppen Rechnung und informiert über die wich-

tigsten Themen der Unternehmensgruppe. Über den Microblogging-Dienst Twitter veröffent-

licht die GfK seit September 2009 außerdem täglich den Schlusskurs der GfK-Aktie sowie

Empfehlungen der Analysten. Im Bereich „Investoren“ unter gfk.com kann der Kanal GfK_ir

abonniert werden.

kommunikationsarbeit ausgezeichnet

Ihren Spitzenplatz unter den Unternehmen mit den besten Geschäftsberichten konnte die

GfK erfolgreich behaupten. Mit dem Titel „Zukunft braucht Herkunft“, der die 75-jährige

GfK-Geschichte widerspiegelt, setzte sich die Publikation in den Kategorien Inhalt, Gestal-

tung und Sprache gegenüber den anderen Veröffentlichungen im Jahr 2009 durch und erreichte

Platz 1 im sdax. In der Gesamtrangliste aller 200 Geschäftsberichte erreichte die GfK-Veröf-

fentlichung Platz 11. Den Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ veranstaltete das Mana-

ger Magazin zum 15. Mal.

Beim Capital Investor Relations Preis 2009 schaffte es die GfK mit Platz 9 als einziges Unter-

nehmen, sich im Vergleich zum Vorjahr in den Top 10 der sdax-Unternehmen zu halten. Seit

1997 verleihen das Wirtschaftsmagazin Capital und die Deutsche Vereinigung für Finanzana-

lyse und Asset Management dvfa den Capital Investor Relations Preis. Im abgelaufenen

Geschäftsjahr gaben 400 Analysten und Fondsmanager rund 10.000 Einzelurteile zu rund 200

Unternehmen ab.

Bei der Auszeichnung zur Besten Investor Relations Deutschland (bird) 2009, für die das

Finanz- und Wirtschaftsmagazin Börse Online zum siebten Mal in Folge private Investoren

zur Informations- und Kommunikationsarbeit der 160 größten deutschen börsennotierten

Gesellschaften befragte, erreichte die GfK im Gesamtklassement über alle Indizes hinweg

Platz 20. Innerhalb der sdax-Unternehmen konnte sie sich als einziges Unternehmen unter

den ersten Fünf halten und erreichte Platz 4 nach Platz 2 im vergangenen Jahr. Die Ergeb-

nisse beruhen auf 1.700 Einzelbewertungen, zu denen die Kriterien Glaubwürdigkeit und

Verständlichkeit zählen.

Beim Investor Relations Preis, ermittelt von Thomson Reuters Extel Survey und der Wirt-

schaftsWoche, erhielt Bernhard Wolf als Leiter Unternehmenskommunikation der GfK se den

Bronzepreis für die beste ir-Arbeit innerhalb eines sdax-Unternehmens. Als Grundlage für

die Preisverleihung, die anlässlich der 12. Jahreskonferenz des Deutschen Investor Relations

Verbands (dirk) stattfand, dienten die Aussagen von 800 Buy-Side- und Sell-Side-Experten

aus 17 Ländern, die die Leistung der Unternehmen aus allen deutschen Indizes sowie von

ir-Führungskräften bewerteten.

Page 34: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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+ GfK-Special

Mut

gfk konsumklima

Konsum in der Krise

corporate environmental image study

Auf der Suche nach einem besseren Platz

trust index

112 – Die Nummer des Vertrauens

digital world

Das Licht der Zukunft

admeasure

Unter Druck

qualitative insight mining

„Das gibt es doch nicht”

32

40

44

50

54

60

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Konsum in der Krise

+ Studie: GfK Konsumklima

+ Sektor: Custom Research

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» Wenn die

Zeiten härter werden,

kaufen Frauen Lippenstifte.

« Leonard A. Lauder

Konsumwachstum in der Krise? Während die meisten europä-

ischen Länder mit gravierenden Einbrüchen beim Konsumklima

kämpften, hielt sich Deutschland tapfer, wenn auch auf niedri-

gem Niveau. Die Studie „GfK-Konsumklima“, die bereits seit

1980 monatlich basierend auf rund 2.000 Verbraucherinter-

views erhoben wird, ist das Konsumbarometer der Deutschen

schlechthin. Basis dieser Umfrage sind die Aussagen zu den

Indikatoren Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und

Konsum- und Anschaffungsneigung.

„Wenn die Zeiten härter werden, kaufen Frauen Lippenstifte.“

Leonard a. Lauder, Vorstandsvorsitzender von Estée Lauder,

brachte es bereits im Jahr 2001 auf den Punkt. Was danach als

so genannter Lipstick-Index durch die Medien ging, ließ sich in

leicht abgewandelter Form auch auf Deutschland und das Jahr

2009 ummünzen. Der „kleine Luxus“ rückte in wirtschaftlich

schwierigen Zeiten in den Mittelpunkt.

Mehrere Faktoren waren dafür zuständig, dass der Konsum in

der Krise nicht zur Krise beim Konsum führte. Zunächst einmal

musste konstatiert werden, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise

bei den Konsumenten nicht zeitgleich und mit der gleichen

Wucht ankam wie bei den Unternehmen. Im Gegenteil. Waren

auf Unternehmensseite leere Auftragsbücher – gerade bei export-

orientierten Firmen – ein sicherer Indikator für eine Krise, so

ließen niedrige Infl ationsrate, fallende Lebensmittel-, Benzin-

und Energiepreise sowie gute Tarifabschlüsse aus dem Jahr

2008 dem Verbraucher zunächst noch Luft.

Den Mut zum Konsum bei niedriger Konjunkturerwartung bezo-

gen Großteile der Bevölkerung aus relativ stabilen Beschäfti-

gungsverhältnissen und aus der niedrigen Infl ation. Trotz der

täglichen Meldungen über Entlassungen schien – auch ange-

sichts der Rückgänge der Arbeitslosenzahlen in den letzten Jah-

ren – die positive Stimmung zu überwiegen. Wurde indes ein

Arbeitnehmer im direkten Umfeld betroffen, griff die Furcht vor

dem Verlust der Arbeit sogleich auf mannigfaltige Art um sich:

Ein verlorener Job ließ bis zu drei weitere Deutsche um die Ar-

beit bangen.

Um diese Spirale der Angst zu durchbrechen, waren Industrie

und vor allem die Politik gefordert, nachhaltig in die Erhaltung

von Arbeitsplätzen sowie die Schaffung neuer Optionen am Arbeits-

markt zu investieren. Denn das Vertrauen der arbeitenden Be-

völkerung in den Arbeitsmarkt generierte ein weiterhin kon-

sumfreundliches Klima. Zwar konnte dieser Konsum das Weg-

brechen der Aufträge in der stark am Export orientierten deut-

schen Wirtschaft nicht ganz ausgleichen. Aber eine positive

Grundstimmung bei Konsum- und Anschaffungsneigung sowie

eine Unterstützung durch Konjunkturfördermaßnahmen seitens

der Politik erzeugten summa summarum Indikatoren für Zuver-

sicht. Insofern müssen die Reformprozesse langfristig weiter-

geführt werden, um steuerliche Belastungen für die Bürgerin-

nen und Bürger möglichst niedrig zu halten.

Etwa ein Fünftel der Bevölkerung, so hatte die GfK herausgefun-

den, war in sehr hohem Maß von der Krise betroffen. Bei dieser

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Klientel war die Lage derart angespannt, dass beim zögerlichen

Konsum lediglich der Preis der Ware entscheidend war. Bei

einem guten Drittel der potenziellen Konsumenten sah es so

aus, dass die fi nanzielle Situation zwar auch als angespannt be-

zeichnet wurde, die Konsum- und Einkaufspräferenzen jedoch

blieben. Allerdings: Es wurde „überlegter“ eingekauft. Und

knapp 50 Prozent der deutschen Haushalte konnten die Krise

aus eigener Kraft meistern. Ihr Motto lautete nach wie vor: Mut

zur Marke. Qualität vor Quantität.

Mit diesen Gegebenheiten mussten sich unterschiedliche Bran-

chen, Industrien und Gewerbe auseinandersetzen. Es hat Verlie-

rer der Krise gegeben, aber auch Gewinner. Vom Konsumver-

halten der Haushalte, die aus eigener Kraft die Krise meistern,

konnten Branchen wie Hersteller so genannter „Weißer Ware“

profi tieren. Kühlschränke, Spül- und Waschmaschinen sowie

andere Haushaltsgeräte nutzten den Boom um Nachhaltigkeit

und Reduzierung beim Strom- und Wasserverbrauch. Gleiches

galt für die Unterhaltungselektronik, die neue, hochaufl ösende

Bildverfahren mit Nachhaltigkeit in Einklang brachte und mit

leichtem Plus über das Jahr kam. Hierbei wirkte noch ein Trend

verstärkend, der krisengeschwächte Perioden kennzeichnet:

Cocooning. Es griff das alte Sprichwort: Trautes Heim, Glück

allein. Die Konsumenten verlagerten ihr soziales Leben wieder

stärker in die eigenen vier Wände. Und dort wurde zum Konsum

der multimedialen Angebote eine neue, bessere Technik instal-

liert: große lcd-Flachbildschirme, hochwertige Heimkino-Anla-

gen. Aber auch Induktionsherde und Kühl-Gefrierkombinatio-

nen der neuesten Generation. Das schlug sich selbstverständlich

in der Gastronomie und dem Gastgewerbe ganz besonders deut-

lich und negativ nieder.

Den Einzelhandel hat die Krise zum Gewinner gemacht. Denn

Konsumenten, die einen Großteil ihrer Zeit zu Hause verbrach-

ten, fragten stärker Produkte für den Verzehr daheim nach. Allen

Produkten voran verzeichneten Süßwaren in jeglicher Form

und Geschmacksrichtung einen überproportionalen Zuwachs.

» Mut zur Marke. Qualität vor Quantität. «

Page 41: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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Krisenresistente Produkte:

+ oben links: Weiße Ware

+ oben rechts und unten links:

Lebensmittel

+ unten rechts: Süßwaren

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+ Beim Essen wurde zuletzt gespart.

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Gerade so, als wollte der Konsument sich für den Verzicht bei

größeren Anschaffungen mit einem „kleinen, süßen Luxus“ ver-

wöhnen. Auch Convenience-Produkte und Softgetränke stiegen

im Umsatz. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Konsumenten im

„Kokon“ der eigenen vier Wände den Ausgleich zu entgangenen

Restaurantbesuchen fanden. Diese „Extras“, die sich selbst

Haus halte aus dem stark krisenabhängigen Segment leisteten,

erwarben die Konsumenten im Lebensmittelhandel. Während

die Ausgaben für Non-Food bei dieser Gruppe zurückgingen,

stiegen die Aufwendungen für Güter des täglichen Bedarfs kon-

tinuierlich an. Die Verbraucher konsumierten nach der Devise:

Beim Essen wird zuletzt gespart.

Nicht nur gut, sondern auch sehr, sehr preiswert wurden die

Kühlschränke der Deutschen gefüllt. Ob Discounter oder Einzel-

handel, die Preisgestaltung kannte im gesamten Jahr 2009 nur

eine Richtung: nach unten. Augenfälligstes Produkt beim Preis-

verfall war die Milch, die über Monate hinweg immer günstiger

wurde, was nicht nur bei den Erzeugern für Unmut sorgte. Dass

sich diese Vertriebspolitik negativ auf den Umsatz auswirkte, mus-

sten Discounter wie Lebensmitteleinzelhandel schmerzhaft er-

fahren. Andererseits kristallisierte sich dieser günstige Einkauf

bei schnelllebigen Verbrauchsgütern als stabilisierender Faktor

in der Krise heraus.

Die Zuversicht der Konjunkturforscher stieg im zweiten Halbjahr.

Einige Branchen konnten schon wieder auf gut ausgestattete

Auftragsbücher verweisen. Der von vielen befürchtete Einbruch

am Arbeitsmarkt traf nicht im erwarteten Maß ein. Deutschland

war bei weitem nicht so sehr von der Krankheit befallen, die den

Deutschen immer wieder nachgesagt wird: Schwarzsehen. Im

Gegenteil. Die Konsumenten entwickelten ein großes Vertrauen

in ihre Wirtschaft und in den Technologiestandort Deutschland.

Mit Mut, Bravour sowie ausgeprägten Konsum- und Anschaf-

fungsneigungen haben sie das positive Konsumklima bis in den

Spätherbst hinein nachhaltig stabilisiert. Der damit einhergehen de

Wertewandel in Richtung Familie, Zuhause und Natur war für

verschiedene Branchen positiv.

Dass der „kleine Luxus“ nicht vernachlässigt wurde und auch

ein gewisser „Lippenstift-Faktor“ griff, belegten die positiven

Umsatzzahlen in den Drogeriemärkten. Zwar waren es hier nicht

nur die Lippenstifte, die boomten, sondern hauptsächlich Kör-

perpfl ege- sowie Wasch- und Spülmittel, bei denen die Verbrau-

cher von sich aus wieder zu teureren Produkten wechselten.

Mehr noch. Der Mut des Konsumenten für den Konsum und

für die Anschaffung hat sich als wertmäßiger Stabilitätsfaktor

erwiesen und viele Zweifl er in die Schranken gewiesen. Er ließ

sogar vorsichtige Hoffnung entstehen, sowohl beim Handel als

auch bei Konjunkturforschern. Das Saisongeschäft zum Jahres-

ende erwies sich, da der Handel den Mut und Elan der Kon-

sumenten teilte, als ein weiterer Baustein der wirtschaftlichen

Stabilisierung.

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+ Studie: Corporate Environmental Image Study

+ Sektor: Custom Research

Auf der Suche nach einem besseren Platz

In Southfi eld, Michigan, in den Außenbezirken der Automobil-

metropole Detroit, erhebt die GfK Custom Research North Ameri ca

seit 2002 die Corporate Environmental Image Study. Die Basis

für die Umweltstudie sind Imageerhebungen, welche die GfK

seit mehr als 25 Jahren durchführt. Die Antworten von 1.500 po-

tenziellen Neuwagenkäufern bestätigten einen Trend: us-Her-

steller wie auch europäische Autobauer sehen beim Thema

Umwelt im Vergleich zu den Japanern eher schlecht aus.

„Jeder siebte Liter Treibstoff wird in der eu im Leerlauf verbraucht“,

hat Toyota-Präsident Keiji Sudo bereits 2007 behauptet. Zu die-

ser Zeit saß Shai Agassi, der 1968 in Ramat Gan in Israel gebo-

ren wurde, bei sap im Vorstand. Ausgestattet war er mit einem

gut dotierten Vertrag bis 2009. Und nachdem sap-Mitbegründer

Hasso Plattner Mitte 2003 den Vorstand der sap ag verließ, galt

Agassi, nicht nur in den Medien, als designierter Nachfolger

und möglicher Vorstandsvorsitzender. So weit sollte es für den

Computerfachmann – er sammelte mit fünf Jahren Lochkarten

und lernte bereits mit sieben Jahren die Programmiersprache

Fortran – nicht kommen. Shai Agassi, noch 2003 von Time

Magazine und cnn zu einem der 20 einfl ussreichsten Geschäfts-

leute gekürt, sah Handlungsbedarf auf einem ganz anderen Ge-

biet: Umweltschutz.

Es braucht einen ganzen Kerl und jede Menge Mut sowie

En thusiasmus, wenn man als renommiertes Mitglied der ygl

(Young Global Leaders) einer fast sicher geglaubten Karriere

den Rücken kehrt und mit fast manischer Energie an die neue

Aufgabe heran geht, Elektroautos massenkompatibel zu machen.

Shai Agassi, der nach seiner doppelten Kündigung eine „mentale

Unterbrechung für einige Wochen“ (Shai Agassi’s Blog) ein-

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+ Shai Agassi, ceo und Gründer von Better Place, ein Visionär mit Umweltbewusstsein.

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legte, gründet im Oktober 2007 eine Firma mit dem Namen Pro-

ject Better Place. Der Name ist Agassi zufolge aus einer Frage

von Klaus Schwab, Präsident des Weltwirtschaftsforums, ent-

standen, die auf dem Weltwirtschaftsforum 2005 gestellt wurde:

„How do you make the world a better place by 2020?“ Dahinter

stand die Problematik der zur Neige gehenden Erdölreserven für

den Individualverkehr. Knapp 180 000 000 000 000 000 000 Liter

Erdöl, das entspricht etwa eineinhalb Füllmengen des Genfer

Sees, sollen uns noch aus bekannten Feldern zur Verfügung

stehen. Das bedeutet, dass wir beim aktuellen Ölverbrauch knapp

41 Jahre auf Öl bauen könnten, bis die 180 Trillionen Liter ver-

braucht sind. Da die iea (Internationale Energie-Agentur) aber be-

reits für 2030 einen Verbrauch von 120 Millionen Barrel täglich

prognostiziert, stellt sich die Frage: Wie lange können wir noch

Sprit tanken? Was kommt danach?

Für die Befragten der Corporate Environmental Image Study lagen

bei diesen Fragen die japanischen Firmen Honda und Toyota

vorne. Firmen, die durch die frühzeitige Entwicklung von umwelt-

freundlichen Technologien wie Hybrid- oder Elektroantrieb und

durch die Vermeidung von co2-Emissionen in der Produktion

Vorbildcharakter haben. Ökologische Fortschritte gehen an den

us-Amerikanern längst nicht mehr vorbei. Sie realisieren schon,

dass gm an einer Brennstoffzelle arbeitet, Mercedes den „Clean

Diesel“ anbietet und auch Mini mit einer Handvoll Mini e den

Markt bereichert. Aber richtige Serienfahrzeuge mit einem

durch Hollywood-Auftritte angereicherten Umweltimage bieten

bis dato nur Honda mit dem Modell Insight und Toyota mit der

zweiten Aufl age des Prius. Und, in sehr homöopathischen Dosen

und zu exorbitanten Preisen, noch der Sportwagenhersteller Tesla

aus Kalifornien, dessen Zweisitzer von mehr als 4.000 Handy-

akkus befeuert wird.

Shai Agassi wollte mehr. Und er bekam auch gleich zu Beginn

mehr. Für den damals 39-Jährigen stand von Beginn an fest, dass

es nur voll-elektrisch gehen kann, sprich Hybridlösungen höchs-

tens als Übergang dienen können. Dafür tourte der Getriebene

nicht nur in die Heimat, um Allianzen zu schmieden, sondern er

trieb von Oktober 2007 bis Januar 2008 die Summe von 200 Mil-

lionen us-Dollar Anschubfi nanzierung auf. Das war neben der

schnellsten auch die größte Summe Geldes, die in der Geschichte

für eine Anschubfi nanzierung je zusammen kam. Seine Mentoren

und Finanziers sind unter anderem VantagePoint Venture Part-

ners, Israel Corporation, Israel Cleantech Ventures, Morgan

Stanley und private Investoren, angeführt von Michael Granoff

von Maniv Energy Capital. Sein Credo: „Unsere Weltwirtschaft

braucht dringend einen umweltverträglichen und nachhaltigen

Zugang zu Energie und Verkehr.“

Der Stand der Technik stand dabei Agassi’s Konzept nicht im

Wege. Die derzeit bei e-Mobilen wie Hybridfahrzeugen haupt-

sächlich verwendeten Lithium-Ionen-Akkus haben ein großes

Manko bei der Erzielung unlimitierter Strecke: Nach etwa 160

Kilometern rein elektrischer Fahrt müssen sie wieder an die

Steckdose. Außerdem sind sie schwer und teuer. Und ein Lade-

vorgang dauert je nach Stromstärke zwischen sechs und acht

Stunden – mit Haushaltsstrom – und ein bis drei Stunden mit

Starkstrom. Die pfi ffi ge Idee von Shai Agassi sieht eine unkon-

ventionelle, aber höchst wirksame Zusatzmethode vor. Statt den

Akku fest im Fahrzeug einzubauen, plant Agassi in Israel, in

Dänemark, Australien, Japan und an der us-Westküste Akku-

Wechselstationen, die mit herkömmlichen Tankstellen vergleich-

bar sind. Das Fahrzeug fährt dort auf eine Rampe, der entleerte

oder teilentleerte Akku wird herausgenommen und ein neuer,

voll geladener Akku wird automatisch eingesetzt. Der ganze Vor-

gang soll schneller über die Bühne gehen als ein normaler Tank-

vorgang. Hinzu kommt, dass über eine ausgereifte Soft ware-

lösung der im leeren Akku verbliebene Strom mit dem neu „ge-

tankten“ Strom verrechnet werden soll. Der Strom selbst soll, so

weit irgend möglich, aus Solarenergie gewonnen werden.

Eine funktionsfähige Wechselstation hat Better Place bereits im

Mai 2009 in Japan vorgestellt. Sponsor war in diesem Fall die

japanische Regierung. Sie stellte eine Million us-Dollar für die

Wechselstation bereit.

Spektakulär war dann die Entscheidung, die Agassi auf der iaa

(Internationale Automobil-Ausstellung) 2009 in Frankfurt bekannt-

gab. Der umtriebige Unternehmer, der in Israel eine Kooperation

mit der Firmengruppe Renault pfl egt, gab bekannt, dass Better

Place sich in Israel und Dänemark bis Ende 2016 zum Einsatz

von mindestens 100.000 Elektroautos verpfl ichtet. Bei Nichtab-

nahme der 100.000 E-Mobile droht Better Place eine empfi ndli-

che Vertragsstrafe. Das fi cht den Geschäftsmann Agassi aber

nicht an. In Israel, so vertraute er einer deutschen Automobil-

zeitschrift an, sollen bereits 50 Flottenbetreiber einen Vertrag

mit ihm unterzeichnet haben, zwei Jahre bevor das Projekt steht.

Und 35.000 Fahrzeuge schwer. Mit Firmen, die – wohl gemerkt –

noch nie ein Elektroauto gefahren haben.

Warum Agassi glaubt, dass es funktionieren kann, hat nicht nur

mit Mut, sondern mit betriebswirtschaftlichem Kalkül zu tun. Im

Gegensatz zu manchem Hersteller, Toyota und Honda inbegrif-

fen, will Agassi den Kunden keine Mehrkosten im Rahmen von

fünf bis 10.000 Euro für den Festeinbau eines Lithium-Ionen-

Akku abverlangen. Das Credo: „Wir verkaufen unseren Kunden

Kilometer“. Das Problem, wie bei allen nachhaltigen Methoden

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+ Die E-Mobile von Better Place setzen auf ein einzigartiges Akku-Wechsel-System.

» Unsere Wirtschaft braucht dringend einen umweltverträglichen und nachhaltigen Zugang zu Energie und Verkehr. «

der Fortbewegung, ist die Infrastruktur. Da eine Wechselstation

zwischen 500.000 und einer Million Euro kosten wird, weniger

übrigens als eine Tankstelle, werden die Wechselstationen häufi -

ger werden, wenn die Kunden die Technologie annehmen. Trotz-

dem hat die Idee von Shai Agassi den Charme der baldigen Um-

setzbarkeit und somit auch der folgerichtigen Wirkung auf das

Klima und die Umwelt.

Denn für die Zukunft, so die Corporate Environmental Image

Study, erhoffen sich die Kunden, dass die deutschen Hersteller,

die der Entwicklung alternativer Antriebe zu wenig Augenmerk

geschenkt haben, hauptsächlich in die Forschung zur Verbrauchs-

reduktion und zur Verringerung des co2-Ausstoßes investieren.

Auch Hybridtechnik und elektrisches Fahren nennen sie als

wichtige Forschungsziele in einer Krisensituation, wie sie die

Automobilindustrie noch nie erlebt hat. Ihre Erwartungen an das

zukünftig erzielbare Einsparpotenzial sind hoch: In fünf Jahren

sollten den Befragten zufolge Verbrauchsreduktionen in der

Größenordung von 35 bis 40 Prozent möglich sein.

Da ist Better Place bereits einen Schritt weiter. Und auch Shai

Agassi ist, dank seiner Hingabe, in kurzer Zeit zu einer respek-

tierten Figur geworden. War er 2007 bei der im kalifornischen

Monterey abgehaltenen ted-Konferenz (Technology, Entertain-

ment, Design; hochkarätig besetzte, weltweite Ideenbörse) noch

so anonym, dass ihm eine Google-Angestellte aufgrund seiner

Computerkenntnisse mitteilte: „Sie sind ganz gut. Sie wären even-

tuell ein guter Manager bei Google, vielleicht geeignet als Vize-

präsident.”, so teilt Agassi in seinem persönlichen Blog „The

Long Tailpipe“ am 13. April 2009 über ted mit – „ted ist dafür

da, dass wertvolle Ideen geteilt werden“, dass seine Idee nicht

nur geteilt wurde, sondern dass er nach einem 20-minütigen

Vortrag über die Ideen von Better Place mit nahezu frenetischem

Applaus bedacht wurde. Und hatte er selbst noch 2007 die Ideen

anderer Redner aufgesaugt wie ein Schwamm, so ist er in 2009

einer der Stars, die mit Leinwandgrößen und anderen „Geeks“

Ideen im Sinne einer Open Source austauschen.

Das belegt, dass auch eine Gesellschaft, die Ideen nicht mehr

verheimlicht und hinter Panzertüren versteckt, reif ist für die

Idee des Shai Agassi. Und für einen besseren Platz. Eine Idee

wiederum, die, dank durchdachter Software-Lösungen, ohne

Kilometerbegrenzung elektrische Autofahrt ermöglicht. Zu einem

guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine Idee, die Mut macht.

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+ Studie: Trust Index

+ Sektor: Custom Research

112Die Nummer des VertrauensBankangestellte? Fehlanzeige. Manager, Politiker und Werbe-

fachleute? Ebenfalls weit gefehlt. Die Feuerwehr, die wie kaum

eine andere Berufsgruppe durch Mut und Besonnenheit beim Ein-

satz geprägt ist, genießt international das größte Vertrauen.

Dies zeigen die Ergebnisse der in 17 Ländern durchgeführten

Studie GfK-Vertrauensindex 2009 von GfK Custom Research. Mit

Abstand das meiste Vertrauen genießen europaweit die Feuer-

wehrleute in Schweden.

Es ist Samstag, der 25. Juli 2009. Um 22.15 erhält die Greater

Stockholm Fire Brigade einen Alarm. Es brennt im Ortsteil

Rinkeby im Norden von Stockholm. Sofort setzen sich mehrere

Löschzüge in Bewegung, um zur Brandstelle zu eilen.

Rinkeby ist eine Siedlung, die 1968 entstand und auf einem

knappen Quadratkilometer Hochhaus an Hochhaus reiht. Hier

leben mehr als 14.000 Menschen geschätzter 100 unterschied-

licher Provenienzen. In den letzten Jahren sind hauptsächlich

Flüchtlinge aus Somalia, Mazedonien und Bosnien hinzuge-

kommen. Hier wird „Rinkeby-Svenska“ gesprochen, eine krude

Mischung aus Schwedisch und den verschiedenen Idiomen der

Einwanderer.

Als die Feuerwehr an der Brandstelle ankommt, brennt es im

Souterrain eines fünfstöckigen Gebäudes. Sofort gehen die Hel-

fer ans Werk, um den Brand löschen und die „Smoke-Diver“

dringen zeitgleich auf der Suche nach Bewohnern mit Atem-

schutzgerät in das mit Rauch gefüllte Treppenhaus vor. Das

Grauen ist unvorstellbar. Eine Mutter mit ihren sechs Kindern ist

ins Treppenhaus gefl üchtet, um dem Feuer zu entgehen. Ge-

schafft haben sie es nicht. Alle sind bewusstlos und nur bei zwei

Opfern wirken die Wiederbelebungsmaßnahmen. Aber auch sie

sterben kurze Zeit später im Krankenhaus.

„Nach solchen Einsätzen“ erklärt der 56-jährige Mats Lissert,

Leiter der städtischen Johannes Feuerwehrstation und seit 1985

Feuerwehrmann in Stockholm Stadt, „sitzen wir noch lange zu-

sammen und reden. Wenn Menschen sterben, nimmt das jeden

Feuerwehrmann seelisch mit. Und wir reden so lange, bis wir

sicher sind, dass alle den Einsatz heil überstanden haben. Wenn

nicht, nehmen wir für die Einsatzbesprechung auch unsere Psy-

chologen in Anspruch.“

Psychologie scheint ein sehr wichtiges Moment im Leben der

Feuerwehrleute zu sein. Das in sie gesetzte Vertrauen ist so

groß, dass die Nummer 112 in Schweden – und wahrscheinlich

auch anderswo – sehr schnell und sehr oft gewählt wird. Nicht

immer sind es Katastrophen, sondern oft auch kleine Unpäss-

lichkeiten, bei denen die Menschen sich mit ihren privaten Mög-

lichkeiten am Ende sehen. Kinder, die sich irgendwo einge-

klemmt haben – 112. Gegenstände, die mit schierer Kraft nicht

mehr zu bewegen sind – 112. Tiere, die sich versteigen oder in

einem Schlupfl och festsitzen – 112.

Bei diesen Einsätzen müssen die Feuerwehrleute sehr fl exibel

sein und mit psychologischem Feingefühl dafür Sorge tragen,

dass Ruhe bewahrt wird. Mut brauchen sie, aber eben auch Be-

sonnenheit und körperliche Fitness, um den Herausforderungen

des Feuerwehr-Alltags zu begegnen. Etwa bei einem Einsatz an

einem Kanal zwischen Festland und Insel. Auf der Insel vor

Stockholm gibt es einen Zoo und natürlich auch Elefanten. Beim

Freigang der Dickhäuter, eigentlich dazu gedacht, ihnen Bewe-

gung zu verschaffen und frisches Gras zum Fressen, wurde ei-

nem der Elefanten zu wohl in seiner dicken Haut. Er entschied,

dass er gerne ein Bad nehmen würde und ging runter zum stei-

nigen und schlüpfrigen Strand. Kurze Zeit später lag er im Was-

ser und kam aus diesem nicht mehr heraus. Was machen – 112.

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» Im Fall eines Einsatzes muss jeder Handgriff sitzen. Die einzelnen Funktionen und Aufgaben sind exakt verteilt. «

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„Wir verfügen über spezielles Gerät, mit dem wir verunglückte

Lkws bergen können“, erklärt der athletische Mats Lissert. „Aber

unsere Versuche, mit diesem Gerät den tonnenschweren Elefan-

ten zu bergen, scheiterten. Also mussten wir ein Spezialfahr-

zeug anfordern und während dieser Wartezeit darauf acht -

geben, dass dem Dickhäuter nicht unwohl wurde oder er gar

aggressiv wird.“ Stunden später war das Manöver beendet.

„Dem Elefanten hat es gut gefallen im Wasser,“ schmunzelt

Lissert bei der Erinnerung an den Koloss. Das Vertrauen des

Dickhäuters hat sich also gelohnt.

Der GfK-Vertrauensindex basiert auf einer Werteskala von 1

„misstraue sehr“ bis 4 „vertraue sehr“. Mit diesem Vertrauens-

index ermittelte die GfK Custom Research im Frühjahr 2009 das

Vertrauen der Bürger in folgenden 20 Berufsgruppen und Or-

ganisationen: Ärzte, Bankangestellte, Beamte, Feuerwehr, Ge-

werkschaftsvertreter, Journalisten, Kirchenvertreter, Lehrer,

Marketingfachleute, Marktforscher, Militär, Polizisten, Politiker,

Postangestellte, Rechtsanwälte, Richter, Topmanager, Umwelt-

schutzorganisationen, Werbeexperten und Wohltätigkeits or-

ganisationen. Befragt wurden im Zeitraum Februar und März

insgesamt 17.295 Personen in 16 europäischen Ländern sowie

den usa.

Das Ergebnis überrascht nicht: Mit insgesamt 92 Prozent brin-

gen die Bürger fast aller an der Studie beteiligten Länder den

Feuerwehrleuten das meiste Vertrauen entgegen.

In Stockholm und seinen neun Nachbargemeinden Danderyd,

Lidingö, Solna, Sundbyberg, Täby, Vallentuna, Vaxholm, Värmdö

und Österåker, dem sogenannten Greater Stockholm Area, ver-

trauen 1,1 Millionen Menschen auf die 850 Angestellten, die

sich rund um die Uhr die Bereitschaft teilen. Jeweils in vier

Schichten à zehn Stunden bemühen sich die Feuerwehrleute

stetig um weiteres Vertrauen in der Bevölkerung. Dazu gehört,

dass sie ihr Gerät ständig kontrollieren und quasi im Schlaf

bedienen können. Und, im Falle Stockholms, dass sie ständig in

der Stadt unterwegs sind. Dabei halten sie Ausschau nach Bau-

stellen, informieren sich über Großereignisse und Demonstra-

tionen, die ihnen den Weg zu einer möglichen Gefahr versper-

ren könnten. Schließlich ist es für die Einsatzkräfte in den 15

Stationen eine Frage der Ehre, dass sie – in bebautem Gebiet –

in höchstens zehn Minuten nach Eingang des Alarms vor Ort

sind. Und selbst auf den vielen kleinen Inseln, die Stockholm

vorgelagert sind, wollen die „brandmanen“ nicht länger als

20 Minuten unterwegs sein, wenn es zumindest eine befestigte

Straße gibt. Im Jahr 2009 waren die Einsatzkräfte denn auch

rund 12.500 Mal im Einsatz, das entspricht annähernd 35 Ein-

sätzen pro Tag.

Dass die Feuerwehrleute aus Stockholm bei diesem großen Ge-

biet auch schon einmal zu spät kommen, wie in Rinkeby, schmä-

lert das Vertrauen der Bevölkerung nicht. Aber es nagt an den

Menschen, die immer ihr Bestes geben. Schließlich wird die

schwedische Feuerwehr wie jedes andere Unternehmen ge-

führt. Sie richtet sich an Qualität, Kosteneffi zienz und an der

Optimierung ihrer Leistungen aus. Zielvorgabe: Kundenorien-

tierung. Das wird dann zur großen Herausforderung, wenn aus

fi nanzieller Not Stellen gestrichen werden oder, wie im Falle

Storstockholms Brandförsvar ein Einsatzboot vollkommen aus

dem Budget gestrichen wird. Dann sind auch die neun Ret-

tungs-Trupps schon einmal am Rande der Belastbarkeit ange-

kommen. Und trotzdem arbeiten sie weiter getreu dem Motto

„Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann“.

Im Fall Rinkeby im Vorort Täby war für die Feuerwehr klar: Es

lag an mangelnder Information der Bewohner, dass Menschen

sterben mussten. „Wären die Frau und die Kinder in der Woh-

nung geblieben, hätten sie große Chancen gehabt, zu überle-

ben,“ so Mats Lissert. Und so ist die Feuerwehr als Dienstleister

in Aktion getreten. Sie hat zusammen mit den religiösen Füh-

rern und der Bevölkerung Informationsbroschüren in möglichst

vielen der in Rinkeby gesprochenen Sprachen und Dialekte er-

stellt, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederholen soll.

Mats Lissert, Vater eines 23-jährigen Sohnes und einer 21-jähri-

gen Tochter, weiß, wovon er spricht: „Wenn ein Vater in einem

solchen Inferno seine gesamte Familie verliert, ist das mehr als

schrecklich.“ Deshalb ist auch eine Delegation des Feuerwehr-

korps zur Beerdigung der Mutter und ihrer Kinder – das jüngste

Mädchen war kaum ein Jahr alt – gegangen.

Es sind diese kleinen Momente, die aus dem Ehrbegriff und dem

Engagement einer Berufsgruppe entstammen. Sie zeugen von

Mitmenschlichkeit, von Nähe zum „Kunden“ und von Verant-

wortungsgefühl. Dort, wo sich Männer mit viel Mut in sehr ge-

fährliche Situationen begeben und teilweise ihr eigenes Leben

riskieren, um zu helfen, entsteht Vertrauen. Eine Art von Ver-

trauen, wie es sonst keiner einzigen Berufsgruppe entgegenge-

bracht wird.

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Mats Lissert, Feuerwehrmann der Greater StockholmFire Brigade

(?) Wann haben Sie zum ersten Mal ein Streichholz angezündet?

(!) Ich weiß es nicht genau. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass meine Eltern mir geholfen haben und mir

gezeigt haben, wie es richtig geht. Und wie nicht. Immer wenn ich mit Streichhölzern zu Gange war, haben sie

mir über die Schulter geschaut, um zu sehen, ob ich damit klar komme.

(?) Wenn Sie das Wort Feuer hören, was denken Sie dann zuerst?

(!) Zuerst denke ich, dass es immer ein Desaster für die ist, die mit dem Feuer zu tun haben. Selbst wenn kei-

ne Menschenleben in Gefahr sind. Deshalb hängt es auch mit der Situation zusammen, wie ich auf das Wort

Feuer reagiere: Was brennt? Wo ist das Feuer? Ist jemand in dem Feuer drin?

(?) Wenn Sie im Hotel übernachten: Schauen Sie sich dann den Notfallplan an?

(!) Mit Sicherheit! Ich schaue mir auch sehr genau an, wo der Notausgang ist. Für den Fall, dass es einen

Notfall gibt. Das ist schließlich mein Beruf.

(?) Rauchen Sie? Und was denken Sie, wenn jemand von Ihnen Feuer haben möchte?

(!) Ich rauche aus Überzeugung nicht. Und wenn ich Raucher sehe oder von einem Passanten nach Feuer ge-

fragt werde, denke ich, arme Frau, armer Mann, mit diesem Zeug zerstörst du dein Leben. Also kann ich auch

niemandem Feuer anbieten, selbst wenn ich wollte.

(?) Erlaubten Sie Ihren Kindern, mit Streichhölzern/Feuerzeugen/Kerzen zu spielen?

(!) Ich habe es bei meinen Kindern wie meine Eltern gehalten. Als sie klein waren, habe ich ihnen gezeigt, wie

alles geht. Und es ist wichtig, dass man Kindern zeigt, wie es funktioniert und was passieren kann, wenn man

es falsch macht.

(?) Zu Weihnachten: verwenden Sie da normale Kerzen oder Lichterketten?

(!) Ich habe viele brennende Weihnachtsbäume gesehen und weiß, wie schnell daraus ein fürchterliches Feuer

wird. Deshalb benutze ich ausschließlich Lichterketten.

(?) Wenn Sie draußen campieren: Machen Sie dann Feuer, um zu grillen?

(!) Das hängt vom Wetter ab. Aber wenn ich draußen ein Feuer mache, dann überlege ich mir sehr genau, wo

ich die Feuerstelle anlege.

(?) Wovor haben Sie mehr Respekt: Feuer, Wasser oder Sturm?

(!) Ich habe sehr großen Respekt vor der Kraft des Wassers.

(?) Haben Sie Rauchmelder bei sich zu Hause installiert?

(!) Ja sicher. Es ist sogar Gesetz in Schweden, dass in jedem Haus ein Rauchmelder installiert sein muss.

(?) Wenn Sie kein Feuerwehrmann geworden wären, was wäre dann Ihre Profession gewesen?

(!) Da ich das Leben in der freien Natur und den Wald sowie Holz liebe, ganz klar: Zimmermann.

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+ Panel: Digital World

+ Sektor: Retail and Technology

Das Licht der Zukunft

Es ist ein Wagnis, eine besonders hochwertige, dafür aber auch

teure Bildschirm-Technologie auf den Markt zu bringen. Dies

gerade auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise zu tun, erfordert

schon ein wenig Mut. tv-Hersteller Samsung hat dieses gewagt

und feiert nun mit seiner led-tv-Technologie große Erfolge. Der

Service GfK Digital World der GfK Retail and Technology, der

weltweit aktuelle Daten und Prognosen für die Elektronikbranche

anbietet, sieht es so: „Die Branche kommt aus globaler Sicht mit

einem blauen Auge durch das Krisenjahr 2009.“

Das Fernsehgerät ist für uns alle zum Fenster in die Welt geworden.

Was wir allabendlich darauf zu sehen bekommen, wirft häufi g im

wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf Politik und Wissenschaft,

fremde Länder und Kulturen – aber natürlich auch auf mehr oder

weniger intelligente, nicht selten allzu triviale Unterhaltung. Ein

Fernseh-Macher, der nicht genannt werden möchte, gab dazu das

folgende Bonmot zum Besten: „In dem Maße, in dem die Bild-

schirme fl acher werden, werden es auch die Inhalte.“

Davon unbeeindruckt sind die Umsätze der Branche. Allein 2008

gaben die Verbraucher weltweit rund 693 Milliarden us-Dollar für

Unterhaltungselektronik, it- und Telekommunikationsprodukte aus.

Im Krisenjahr 2009 war ein leichter Rückgang auf rund 681 Mil-

liarden us-Dollar zu verzeichnen. Angesichts der globalen Rezes-

sion und des Einbruchs im Industriesektor war das allerdings ein

überraschend positives Ergebnis.

Ohnehin haben es das Fernsehen im Allgemeinen und die aktu-

ellen hochaufl ösenden Groß- und Flachbildschirme im Be-

sonderen verdient, vor dem Spott der Inhalte-Verfl achung in

Schutz genommen zu werden: Es liegt allein in der Verantwor-

tung des Besitzers und Betrachters, was er daraus macht.

Unbestritten ist allerdings: Inhaltlich schlechtes tv-Programm

wird durch ein hochwertiges Fernsehgerät kaum besser.

Doch der Genuss einer aufwändig gefi lmten Naturdokumen-

tation lässt sich durch einen großen, hochaufl ösenden Bild-

schirm mit modernster Bildwiedergabe noch wesentlich stei-

gern. Und dafür ist, neben vielen elektronischen Komponen-

ten, heute nicht zuletzt ein Typ von Bauteilen gefragt: die led,

die Licht emittierende Diode. Sie scheint inzwischen zum uni-

versellen „Lichtbringer“ geworden zu sein, denn neben tv-

Geräten kommt sie bei Autos als Tagfahrlicht, in Wohnungen

als Leuchtmittel, in Taschenlampen und noch mehr Geräten

zum Einsatz.

In aktuellen Flachbild-Fernsehern sorgen Leuchtdioden für

gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung des Bildes. „led Back-

light“ nennt sich diese aufwändige Technologie. Aufgrund der

hohen Helligkeit der leds ermöglicht sie eine hohe maximale

Bildhelligkeit und somit hohe Kontraste – der Schlüssel zu far-

benfrohen, plastischen Fernsehbildern.

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+ Sang Heung Shin, Präsident und ceo, Samsung Electronics Europe,

hat die led-Technik vorangetrieben.

Die koreanische Firma Samsung war eine der ersten, die in ihren

höherwertigen Fernsehgeräte-Modellserien auf diese innovative

Art der Beleuchtung setzte, als andere Hersteller noch vergleichs-

weise einfache Leuchtstoffröhren für denselben Zweck verwen-

deten. Das war immerhin schon vor vier Jahren. Sang Heung

Shin, Präsident und ceo von Samsung Electronics Europe, hat

diese Technologie von den Anfängen an maßgeblich begleitet

und an deren Durchbruch geglaubt.

Kaum ein Techniksegment hat in letzter Zeit eine ähnliche Er-

folgsgeschichte geschrieben wie das der Flachbildfernseher. Als

lcd- oder Plasma-Variante revolutionierten diese Geräte in den

letzten fünf Jahren die tv-Landschaft. Nach Angaben des GfK-

Sektors Retail and Technology haben im Jahr 2009 weltweit

rund 159 Millionen Flachbildfernseher einen Käufer gefunden.

Für das Jahr 2010 liegt die Schätzung bei rund 200 Millionen

Stück. Schlank und formschön verdrängen die Plasma-, lcd-

und neuerdings die led-tvs die klobigen Röhrenmodelle in Re-

gionen wie Westeuropa und Nordamerika fast vollständig aus

dem Warenangebot der Elektronikhändler. Gerade einmal zwei

Millionen Röhrenfernseher wurden im Jahr in Nordamerika ver-

kauft, gegenüber 37 Millionen Käufen von Plasma- und lcd-tvs.

Ein ähnliches Bild liefert Westeuropa, wo 42 Millionen Flach-

bildschirme und nur zwei Millionen klassische Röhrenfernseher

über den Ladentisch wanderten. Selbst in China überwog der

Anteil der Flachbildfernseher mit 23 Millionen verkauften Stück

gegenüber zwölf Millionen Röhrenfernsehern deutlich.

Michael Zöller, der für Fernsehgeräte zuständige Marketing

Director bei Samsung Electronics Europe, erläutert die Vorteile

der led-Technik: „Leuchtdioden haben eine sehr hohe Effi zienz –

sie wandeln die elektrische Energie zu einem großen Teil in

Licht um. Zudem lassen sie sich sehr, sehr schnell schalten. Bei

Bedarf kann eine led mehrere Millionen Male pro Sekunde ein

und ausgeschaltet werden. Das ist beim Aufbau des tv-Bildes

wichtig. Und aktuelle leds produzieren ein sehr reines Weiß.

Das ist wichtig für Bildqualität und Farbbrillanz.“

Dabei ist es nicht nur die hohe Bildqualität, die für den Einsatz

der led-Technologie bei Flach-Fernsehgeräten spricht. Der

Samsung-Marketing-Director weist auf weitere Aspekte hin:

„Die Abkürzung led steht bekanntlich für ‚Light Emitting Di-

odes’. Sie lässt sich aber auch ein bisschen anders übersetzen:

led steht für ‚Licht’, ‚Eco’ und ‚Design’. Das ‚Licht’ steht für die

hohen Kontraste, die natürlichen Farben und somit die bessere

Bilddarstellung. Beim Stichwort ‚Eco’ bietet die led-Technolo-

gie eine fast fünfzigprozentige Reduktion des Stromverbrauchs.

led-Fernseher benötigen also viel weniger Energie als frühere

Flachfernseher. Und beim Thema ‚Design’ erlaubt uns die led-

Technik eine extrem fl ache Bauweise. Die aktuellen Geräte ha-

ben eine Tiefe von weniger als drei Zentimetern. Dabei ist die

komplette Elektronik mit Empfangsteilen, Anschlüssen und allem

Notwendigen bereits in diesem ultrafl achen Gehäuse integriert.“

Der Erfolg gibt dem Hersteller Recht: So konnte Samsung bis

Ende 2009 über einer Million led-Fernseher in Europa verkau-

fen. Gerade auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise ist das ein

beeindruckender Erfolg. Erfreulich für die Käufer: Die Flachbild-

fernseher werden immer günstiger. Gerade im Krisenjahr 2009

versuchten die Händler, durch Rabattaktionen ihre Umsätze zu

behaupten. Tröstlich für Hersteller und Handel ist aber der

Wunsch der Konsumenten nach größeren Bildschirmdiagonalen

und vollem High-Defi nition-Standard. Hier liegen die Potenziale

für Umsatzwachstum. Wobei die Samsung-led-Fernseher aus

Sicht der Händler allein durch ihren vergleichsweise hohen

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Preis punkten. Weitere Impulse erwarten die Experten des

GfK-Sektors Retail and Technology durch internetfähige Fern-

sehgeräte, mit denen sich das ständig wachsende Angebot an

Online-Videos auch von der Wohnzimmercouch und auf großem

Bildschirm genießen lässt.

Dennoch zeichnet das GfK Retail Panel, das in mehr als 80 Län-

dern Daten zum Verkauf technischer Gebrauchsgüter erhebt,

ein differenziertes Bild: Nicht in jeder Region und nicht in jedem

Segment gestaltet sich das Geschäft gleich gut. In einzelnen

Ländern waren deutliche Unterschiede bei der Entwicklung der

verschiedenen Sektoren festzustellen, was auf lokale Handels-

strukturen und unterschiedliche Verbraucherpräferenzen zu-

rückzuführen ist. Im Trend liegen beispielsweise Smartphones,

mit denen man überall das Internet nutzen kann, oder günstige,

kleine Netbooks – Computer im Handtaschenformat. Neben dem

reinen Nutzen haben das neueste Mobiltelefon und der stylische

Musikplayer auch das Zeug zum Statussymbol, speziell in auf-

strebenden Nationen wie Indien und China. Das in der Krise zu

beobachtende „Cocooning“ und die Konzentration auf den „klei-

nen Luxus“ machen sich auch hier deutlich bemerkbar.

Alles in allem also ein angespanntes Umfeld für die techno-

logisch anspruchsvollen und eher im oberen Preisbereich ange-

siedelten led-Fernsehgeräte. Da erforderte es tatsächlich eine

Portion Mut, wenn ein Hersteller wie Samsung sich gerade in

diesem Segment engagiert.

Michael Zöller erklärt die Strategie: „Der Fernseher bleibt im

Endeffekt dennoch das am meisten nachgefragte Produkt der

Unterhaltungselektronik in Europa. Wir haben auch noch immer

eine große Anzahl von Haushalten, die noch gar keinen hdtv-

tauglichen Flach-Fernseher besitzen. Und auf der anderen Seite

haben wir die Gruppe der ‚Early Innovators’, die sich vielleicht

schon vor fünf Jahren einen lcd- oder Plasma-Fernseher ange-

schafft haben. Angesichts der massiv verbesserten Technologie

denken viele von ihnen jetzt darüber nach, bereits wieder einen

neuen Fernseher anzuschaffen. Sie wollen die neueste Technik,

das Beste und Schönste.“

Alle diese Faktoren hätten Samsung gezeigt, so Michael Zöller

weiter, „dass der Markt vielleicht gar nicht so weit unter Druck

steht wie viele Menschen gedacht haben. Gerade in Deutschland

haben wir sogar beobachtet, dass der Markt stärker wächst als

viele erwartet haben.“

Dennoch war der Druck auf die Preise im Jahr 2009 enorm hoch.

Gerade lcd- und Plasma-Geräte mit großen Bildschirmformaten,

also Diagonalen ab 106 Zentimeter, sind stark unter Druck ge-

raten – waren sie doch vorher die Königsklasse in diesem Markt-

segment mit entsprechend hohen Preisen. Flache Fernseher

bis 86 Zentimeter Diagonale erreichen indes einen Anteil von

36 Prozent. „Nichtsdestotrotz haben wir immer noch eine große

Anzahl von Menschen,“ resümiert Zöller, „die nicht nur auf den

günstigsten Preis schauen, sondern das Beste für ihr Geld haben

wollen.“

Nicht zu vergessen sei auch, so der Marketing-Spezialist, dass

ein topaktuelles Gerät im Betrieb auch wieder Kosten spart, vor

allem durch die fast 50-prozentige Reduktion beim Stromver-

brauch. Es sei für Industrie und Handel wichtig, in ihrer Markt-

kommunikation auch auf diese Langzeitkosten hinzuweisen.

„Gerade in diesem Umfeld eine besonders hochwertige Techno-

logie auf den Markt einzuführen, hat sich für Samsung auf jeden

Fall gelohnt.“, so das Fazit von Zöller. „Es hat sehr gut funktio-

niert – wir müssen sagen, der Erfolg ist heute größer als wir

seinerzeit selbst vorausgesehen haben.“

» Sie wollen die neueste Technik, das Beste und Schönste.«

+ Michael Zöller, Marketing Director Television Samsung Electronics Europe

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er von Websites, die mit Anzeigen ausgestattet wa-

ten Marketing-Experten, Unternehmen und Anzei-

te gleichermaßen. Sie boten mit ihren Click-Zahlen

enaue Daten über die Anzahl der Besucher. Mittels

nach Page Impression (pi) – also den Aufrufen gan-

und nicht einzelner Seitenbausteine – entstanden

nterlagen, Zahlen und Fakten. Mehr noch: Über die

h auch genau defi nieren, wie viele Nutzer auf eine

Anzeige geklickt hatten und das beworbene Produkt

argebotenen Service über das World Wide Web ge-

.

ailreiche Analyse der Nutzer-Daten war für die Inves-

überzeugend. Die genaue Analyse des Return on

+ Instrument : AdMeasure

+ Sektor: Media

Unter DruckÜber Jahrzehnte war Erfolg ein Selbstläufer. Amerikanische

Magazine und Fachzeitschriften verkauften sich gut, die Ein-

künfte der Verlage befanden sich auf hohem Niveau. Mit dem

Jahr 2007 begann das Geschäft jedoch zu kriseln. Die Einkünfte

aus dem Anzeigengeschäft brachen um 7,8 Prozent ein. Mit

der allgemeinen Wirtschaftskrise fi elen die Erlöse um weitere

21,2 Prozent im Zeitraum zwischen der ersten Jahreshälfte 2008

und dem gleichen Zeitraum 2009. GfK mri, ein us-Tochterunter-

nehmen der GfK Gruppe, erkannte die Zeichen der Zeit und prä-

sentierte mit AdMeasures ein Analyse-Tool, das den Markt für

Anzeigenkunden in Bezug auf Return on Investment revolutio-

nierte.

Das Anzeigengeschäft ist aufwändiger, komplizierter und unüber-

sichtlicher geworden. Die in Krisenzeiten spärlicher bemessenen

Budgets werden in einem immer größer werdenden Medienmix

verteilt. Und die Frage der Erlöse aus dem Anzeigengeschäft

nimmt an Bedeutung zu.

Historisch betrachtet basierte der Markt der Anzeigen auf „Mög-

lichkeiten“. Ob im Zeitungs- oder Zeitschriftenbereich, die Werk-

zeuge der Marktforscher boten Aussagen zu der „Möglichkeit“,

dass ein potenzieller Kunde eine bestimmte Anzeige gesehen

haben könnte. Mit der Einführung des Internet und der Option,

auch hier Werbung zu schalten, fand ein tiefgreifender Para-

digmenwechsel statt.

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Investment stellte die Welt der Werbung und Medien auf den

Kopf. Da andere Medien den Entscheidern im Anzeigenbereich

eine wesentlich feinere und in Einzelheiten aufgelistete Nutzer-

gemeinde präsentieren konnten, wurden auch die Werbebud-

gets zunehmend in den anderen Medien verteilt. Print-Medien

verloren erheblich an Anzeigenaufkommen und fi elen dadurch

wirtschaftlich zurück. Zu dieser Umsatzkrise für die Verlage ge-

sellte sich alsbald auch noch die Wirtschafts- und Finanzkrise.

Keine gute Situation für Veränderungen. Selbst wenn durch

diese Krisen im redaktionellen Bereich der Zeitschriften neue

Formen der inhaltlichen Präsentation reüssierten, herrschte auf

Verlagsseite eher die Tendenz, die Krise auszusitzen.

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Genau in diese Krisensituation hinein fi el bei GfK mri die mutige

Entscheidung, eine große Investition in das neue Markt-

forschungs-Tool zu tätigen. GfK mri nahm als Basis den alten

„Gold Standard“ Starch und begann, dieses Tool mit weiteren

Werkzeugen tiefgreifend zu verbessern.

Das Ergebnis AdMeasure kann als neue „Währung” für den ameri-

kanischen Zeitschriftenmarkt betrachtet werden. Das Werk zeug

AdMeasure analysiert den Markt und versieht die Entscheider in

den Bereichen Anzeigen, Marketing, Druck und Veröffent-

lichung mit genauen Daten darüber, wie viele erwachsene Leser

einer bestimmten Ausgabe eine bestimmte Anzeige gesehen

haben. Außerdem zeigt AdMeasure auf, wie viele Leser, denen die

Anzeigen aufgefallen ist, mehr über die werbende Firma, ihre

Produkte oder Dienstleistungen in Erfahrung brachten.

AdMeasure ist das Ergebnis einer Ver-

schmelzung zweier „Werkzeuge“. Mit Hilfe

der Issue Specifi c Reader Study (ausgabenspe-

zifi sche Leser-Analyse) kann GfK mri zum Bei-

spiel genau feststellen, wie viele Leser eine

be stimmte Ausgabe einer Zeitschrift gelesen

haben. Mit dem seit Jahrzehnten bewährten GfK

mri-Standard ‚Starch’ kann dann genau ermittelt

werden, wie viele Leser eine bestimmte An zei ge

„wahr genommen“ haben. Und daraus kann Ad-

Measure ableiten, wie viele Leser eine bestimmte

Anzeige gelesen haben. Und aus diesem Grund „aktiv“ gewor-

den sind. Somit ergibt sich aus jedem investierten Dollar ein Er-

lös für den Inserenten. Kurzum: AdMeasure lässt sich auf eine

Formel reduzieren, die lautet: Issue Specifi c x GfK mri Starch =

AdMeasure.

Es war ein mutiger Schritt, AdMeasure zu einer Zeit zu entwickeln

und in eine neue Form der Marktanalyse zu investieren, als die

Verlage angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise sehr zöger-

lich aufgestellt waren. Aber der Mut wurde belohnt. Time Inc.,

einer der größten und bekanntesten Verlage weltweit mit einem

großen Portfolio an Titeln wie Time, Fortune, Entertainment Weekly,

Money oder auch Wallpaper, war einer der ersten Verlage, der

an Bord kam und AdMeasure im gesamten Verlag eingeführt hat.

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+ Betsy Frank, Chief Research and Insights Officer, Time Inc., hat die Zukunft ihres Verlagshauses fest im Blick.

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Game Changer

(?) Die Medienbranche ist durch die weltweite Wirtschaftskrise

im Jahr 2009 stark beeinfl usst worden. Vor allem der Zeitschrif-

tenmarkt hat erheblich unter der Krise gelitten. Welche Wirkung

hat diese Krise auf Ihr Haus gehabt, einen der größten Verlage

weltweit?

(!) Wir mussten uns verschiedenen Herausforderungen wegen

des Werbeklimas stellen. Aber der Kernpunkt war und ist, dass

die Konsumenten nach wie vor eine große Anzahl Medien

kon sumieren, darunter auch Zeitschriften. Die Wertschätzung

zwischen Lesern und Zeitschriften ist nach wie vor sehr hoch.

Die Menschen mögen ihre Magazine weiterhin sehr.

Intern hatte die Rezession für unseren Verlag die Wirkung, die

man vorhersagen konnte: Wir haben nach Möglichkeiten ge-

sucht, um den Gürtel enger zu schnallen, wir haben nach Mög-

lichkeiten der Kostenreduktion gefahndet und wir haben alles

das zur Umsetzung gebracht, was uns mehr Effi zienz im Bereich

des Managements bescheren konnte.

Aber gleichzeitig sehe ich die Optionen für Innovation, die durch

den ökonomischen Druck, gepaart mit den Veränderungen der

Medienbranche, bei uns im Hause ausgelöst wurden. Wir haben

nach neuen Wegen gesucht, wo unsere Marken und Medien Re-

levanz und Resonanz fi nden können. Einige der Maßnahmen,

die wir in den Bereichen Tablet-pcs, Mobile Content und soziale

Medien ergriffen haben, weisen darauf hin. Time Inc. fokussiert

sein Bemühen darauf, den Konsumenten die vertrauten Marken-

inhalte zu präsentieren: wo, wann und wie auch immer sie

es sich wünschen – und Zeitschriften bilden dabei das Kern-

geschäft.

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(?) Durch die Wirtschaftskrise wurden die Werbeetats arg be-

schnitten. Außerdem ist das Werbegeschäft aufwändiger, kom-

plizierter und differenzierter geworden. Die Erlöse, die erzielt

werden können, sind in der Bedeutung erheblich gestiegen. In

welchen Bereichen hat Ihr Verlagshaus Änderungen bemerkt?

(!) Das Anzeigengeschäft ist in unserem Geschäftsmodell nach wie

vor von großer Bedeutung. Wir versuchen deshalb, Wege zu fi n-

den, um unsere Marken für Anzeigenkunden interessant zu ma-

chen, wie etwa die Verbindung von Print, Digital und Mobile Con-

tent. Ich glaube, eines der wichtigsten Ergebnisse unserer Bemü-

hungen in dieser Hinsicht ist unser Bestreben um Flexibilität. Wir

behaupten nicht länger: „Das ist der einzige Weg, wie wir bereit

sind, unser Angebot umzusetzen”. Wir richten uns wesentlich

stärker an dem aus, was unsere Kunden brauchen und benötigen.

Die zusätzliche Herausforderung besteht darin, dass auch die

Agenturen sich entwickeln. Und so wie wir uns fragen, ob wir

unsere Anzeigenabteilungen so organisieren sollen, dass sie An-

zeigen im Printbereich wie auch für Webseiten gemeinsam oder

getrennt verkaufen, versuchen auch die Agenturen, sich in die-

sem Bereich über ihre strategische Ausrichtung klar zu werden.

Sollen sie eine spezielle Abteilung jeweils für Print-, für Digital-

und für Fernsehwerbung aufstellen? Oder sollen sie sich so auf-

stellen, dass sie Mitarbeiter haben, die das gesamte Geschäft

holistisch in Angriff nehmen? Holistisch ist der Begriff, der in diesem

Zusammenhang sehr oft benutzt und auch missbraucht wird.

Kernaussage bleibt aber, dass der Kunde im Zentrum dessen

stehen muss, was wir tun. Und Konsumenten widmen sich nicht

ausschließlich einem Medium. Wir müssen unsere Angebote daran

anpas sen, wie Konsumenten heutzutage beim Medienkonsum

vorgehen.

(?) Die Auswertung von Anzeigen in Magazinen und Zeitschriften

ist sehr komplex. Welche Bedeutung hat die Auswertung für Ihr

Haus und seit wann benutzen Sie schon Auswertungsmethoden?

(!) Bevor ich bei Time Inc. anfi ng, war ich bei mtv Networks.

Und davor war ich bei Saatchi & Saatchi. Und so lange, wie ich

für das Fernsehen arbeitete, egal, ob ich nun für das Fernsehen

bei Saatchi einkaufte oder Fernsehen bei mtv verkaufte, niemals

hat mich jemand darum gebeten, auszuwerten, ob etwas funk-

tioniert oder nicht.

Jetzt wird alles unter ein stärkeres Mikroskop gestellt. Denn als

ich bei Time Inc. anfi ng, stellte ich mit Schrecken fest, wie stark

Zeitschriftenverlage sich um Rechenschaft für ihr Anzeigenge-

schäft und um Erlöse kümmern mussten. Die Idee, dass Zeitschrif-

ten beweisen müssen, wie Anzeigen in ihrem Umfeld funktionieren,

diese Idee gibt es wahrscheinlich schon sehr lange. Und sie wird aller

Wahrscheinlichkeit nach auch noch einige Zeit Bestand haben.

Die gute Nachricht heißt deshalb: Ja, das Anzeigengeschäft in

Zeitschriften funktioniert. Jede Art der Forschung weist darauf

hin. Die Tatsache, dass der Leser bei Zeitschriften das Lesetempo

selbst bestimmen kann, dass er besonders schöne Fotostrecken

genießen kann und das Lese-Erlebnis überhaupt führen dazu,

dass Anzeigen in Zeitschriften sehr wirkungsvoll sind. Sie erin-

nern Menschen und bewegen sie dazu, das haben zu wollen,

was sie gesehen haben.

Um aber Ihre Frage zu beantworten: Das Verlagsgeschäft ist für

eine sehr, sehr lange Zeit darauf ausgerichtet gewesen, Verant-

wortung für das Anzeigengeschäft zu übernehmen. Ich glaube

zum Beispiel nicht, dass es etwas Ähnliches wie mri Starch für

irgendein anderes Medium gibt. Und das sagt doch mehr als

tausend Worte.

(?) Sie haben sich vor kurzer Zeit dafür entschieden, AdMeasure

zu nutzen. Ein Tool, das Sie als Game Changer bezeichnen.

(!) Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es ist spielent-

scheidend.

(?) Was war Ihr erster Eindruck, nachdem Sie von AdMeasure

gehört hatten?

(!) Wir waren sehr aufgeregt, als wir hörten, dass GfK-mri, nach-

dem sie Starch gekauft hatten, die beiden kritischsten Elemente

verbinden wollten. Die „Währung” – die Matrix, die bestimmt,

wie viele Menschen ein Magazin lesen. Und das Analyse-Tool,

mit dem bestimmt werden kann, welcher Prozentsatz dieser Leser

eine Anzeige gesehen hat, sich an die Anzeige erinnert oder

durch die Anzeige zu irgendeiner Aktion verleitet worden ist. Es

war eindeutig die beste Nachricht, die den Verlagshäusern zu-

kommen konnte, gerade in einer ökonomisch schwierigen Zeit,

in der es offensichtlich besonders schwierig für das Anzeigenge-

schäft war. Die Marketingspezialisten waren von den neuen,

glänzenden Objekten sofort überzeugt und die Zeitschriften

selbst waren absolut davon abhängig, ihre Effektivität unter Be-

weis zu stellen. Und mit AdMeasure verfügen wir endlich über

das Tool, das uns die Möglichkeit gibt, genau das zu tun.

(?) Kürzlich haben Sie AdMeasure in Ihrem Verlagshaus einge-

führt. Was sind für Sie die wichtigsten Änderungen und Verbes-

serungen im Vergleich zu althergebrachten Analysemethoden?

(!) Wir sind immer noch in einer Phase der Evaluierung. Wir ver-

suchen zu ergründen, wie berechenbar AdMeasure-Schätzun-

gen sind, weil das den großen Unterschied machen wird, wie

Magazin-Anzeigen gekauft und verkauft werden.

Der Vergleich, der mir dazu in den Sinn kommt, stammt aus

dem Jahr 1987, als Nielsen die tv-Methode von einer Kombinati-

on aus festen Kenngrößen und Tagebüchern auf Befragungen

von Menschen umstellte. Wir hatten die Daten eines kompletten

Jahres, die wir vergleichen konnten zwischen der alten und der

neuen Methode. An dem Punkt befi nden wir uns gerade mit

AdMeasure. Wir wollen vergleichen zwischen dem, was GfK-mri’s

Leserschaftsanalyse belegt und dem, was die Anzeigenanalyse

ergeben wird. Und diese Daten und Einsichten werden wir dazu

verwenden, um mit unseren Kunden zusammen zu arbeiten. Wir

wollen sie bei kreativen Prozessen beraten, bei Platzierungs-

fragen unterstützen. Weil es in unserem ureigenen Interesse

liegen muss, dass die Anzeigenschaltung in Produkten der Time

Inc. so gut funktioniert wie nur eben möglich.

Ein zusätzlicher Vorteil hier bei Time Inc. ist die Tatsache, dass

wir nur sehr wenigen Mitarbeitern Zugang zu AdMeasure bie-

ten, es wird wie eine Art Staatsgeheimnis gehütet. Die andere

Seite der Münze ist, dass wir uns sehr darum bemühen müssen,

diese Information nach draußen zu transportieren, damit die

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Leute AdMeasure wiedererkennen, es nutzen, daran glauben

und sich über die Bedeutung des Tools im Klaren werden. Ich

kann überhaupt nicht genug betonen, wie wichtig es ist, dass

wir Zeit haben, um uns ein Bild von AdMeasure zu machen. Und

wenn es als Mittel für Verhandlungen herhalten soll, dann müs-

sen wir wissen, wie weit wir den Prognosen trauen können.

(?) Sie sind eines der fortschrittlichsten Verlagshäuser und inve-

stieren große Summen in Forschung und Entwicklung. Das be-

deutet, dass Sie eine Vorreiterrolle einnehmen. Wie haben Ihre

Anzeigenkunden denn auf die neue Methode zur Evaluierung rea-

giert?

(!) Was wichtig ist, war die Tatsache, dass wir als erster Verlag

das Risiko eingegangen sind, für AdMeasure zu unterschreiben.

Und das, obschon uns klar war, dass nicht jede Anzeige in je-

dem unserer Magazine gut dastehen würde. Wir sind aber da-

von überzeugt, dass diese Transparenz von entscheidender Be-

deutung ist, für den Zeitschriftenmarkt generell und für Time

Inc. umso mehr. Das Feedback von unseren Kunden – manche

haben bereits für AdMeasure unterschrieben, andere evaluieren

noch – war durchweg positiv. Und sie kamen zu uns, um sich

Ratschläge zu holen. Zu den ersten Anwendern von AdMeasure

zu gehören, unterstreicht die Einstellung, dass wir nicht daran

glauben, Zeitschriften wären das Geschäft von gestern. Im Ge-

genteil, wir glauben daran, dass Zeitschriften heute und in der

Zukunft punkten werden. Dieses Tool anzuwenden, sendet die

Nachricht nach draußen, dass Time Inc. – ganz gleich, was

wir sonst noch machen, und wir machen eine Menge anderer

Sachen – an Zeitschriften und die Effektivität von Zeitschriften-

werbung glaubt.

Für mich ist es aufregend, weil ich glaube, dass, wenn alle Daten

zur Verfügung stehen, klar sein wird, wie Zeitschriftenwerbung

funktioniert und dass Verleger und Verlage willens und bereit

sind, sich zu öffnen, weil sie glauben, dass es funktioniert.

(?) Haben Sie schon erste Erfolge verbuchen können?

(!) Wir sind, wie gesagt, noch in der Evaluierungsphase. Wir

betrach ten es aber als Erfolg, dass dieses Produkt so schnell auf

den Markt gekommen ist, denn im Großen und Ganzen sind In-

novationen nicht so schnell verfügbar wie dieses Tool. Von dem

Tag, an dem GfK-mri uns über das neue Tool berichtete bis zu

dem Tag, als wir AdMeasure nutzen konnten, sind vielleicht sechs

Monate vergangen. Das war schon mehr als ungewöhnlich.

Während wir die Daten auswerten und mit Kunden gemeinsam

überlegen, wo sie ins Konzept passen könnten, ist es für mich

so, dass es ein großer Erfolg ist, dieses Produkt auf dem Markt

zu haben.

» Die Wertschätzung zwischen Lesern und Zeitschriften ist nach wie vor sehr hoch. Die Menschen mögen ihre Magazine weiterhin sehr.«

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+ Studie: Qualitative Insight Mining

+ Sektor: Custom Research

„ Das gibt es doch nicht!“

Trotz aller Fortschritte in Neurologie und Gen-Forschung gibt

es Krankheiten, für die es keine Therapie gibt. So auch bei sehr

seltenen genetischen Bedingungen, die abweichende Verhal-

tensformen erzeugen. Das Unternehmen Novartis sucht erst-

malig nach einer pharmazeutischen Lösung. Und GfK Research

Matters setzte die Fragestellungen des Pharmakonzerns in eine

Erhebung der besonderen Art um. Die Betroffenen wurden in

einem Internet-Forum befragt und dort fanden Eltern den Mut,

sich zu äußern. Dazwischen wurden Neurologen und andere

Mediziner befragt. Die Ergebnisse machen Mut. In vielerlei Be-

ziehung.

Es ist ein Gen-Defekt. Eine Erbkrankheit, die sich durch eine

‚fragile’ Stelle im längeren Arm (q-Arm) des x-Chromosoms

auszeichnet. Und obschon das Krankheitsbild bereits 1943

durch die englischen Ärzte Martin und Bell beschrieben wurde

(Martin-Bell-Syndrom) und der Genetiker Herbert Lubs 1969

feststellte, dass es sich offensichtlich um eine fragile Stelle im

x-Chromosom handelt, blieben Diagnostik und Therapie bis in

die 90er-Jahre ein Problem.

Ein höchst komplexes Fehlverhalten in den biochemischen Ab-

läufen führt zu physischen Veränderungen, die dem Autismus

ähneln: Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefi zit, Vermeiden von

Blickkontakt, soziale Scheu, stereotypes Verhalten und das Be-

stehen auf Ritualen. Die Frustrationstoleranz ist sehr niedrig,

eigene Bedürfnisse aufzuschieben fällt den Betroffenen schwer.

Viele dieser Auffälligkeiten schwächen sich nach der Pubertät

jedoch ab.

Für Eltern und Mediziner bedeuten genetische Defekte gleicher-

maßen eine große Herausforderung. Florence Baraduc, Teilneh-

merin an der GfK Research Matters-Studie „Qualitative Insight

Mining” hat es dabei besonders schwer getroffen. Die allein er-

ziehende Mutter aus Frankreich hat zwei Jungen, die beide an

dem diffi zilen genetischen Syndrom leiden.

Natürlich gibt es gewisse Anzeichen dafür, dass mit einem Kind

etwas nicht stimmt. Aber im Falle von Florence Baraduc schei-

terte die erste Diagnose bereits dort, wo sie nach Informatio-

nen suchte: „Der Kinderarzt von Geoffrey hat mich regelrecht

zurechtgewiesen. Er sagte, die Kinder entwickeln sich entspre-

chend ihrem persönlichen Rhythmus. Er hat zwar sechs Monate

später als andere Kinder angefangen zu gehen, etwa mit 18 Mo-

naten, aber das sei normal. Die Mutter sei das Problem. Jedes

Mal wies er mich zurecht. Und ich bin nicht zu einem anderen

Kinderarzt gegangen. Verstehen Sie? Man vertraut doch dem

Arzt.“

Die Studie, die Novartis bei GfK Research Matters in Auftrag

gab, sollte Licht in dieses Dunkel bringen. Zunächst einmal galt

und gilt es, die Bedürfnisse der betroffenen Eltern und Kinder

zu ermitteln. Aber auch zu klären, inwieweit Ärzte bei der Dia-

gnose von Auffälligkeiten und genetischen Defekten überhaupt

involviert sind.

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» Ich dachte: Was mache ich richtig oder falsch, um solche Kinder zu haben? Es war eine Erleichterung, weil es nicht meine Schuld war. «

Florence Baraduc indes musste erst noch viele Jahre warten und

ihren zweiten Sohn Alexandre auf die Welt bringen, bevor sie

sich mit den Zurechtweisungen des Kinderarztes nicht mehr

zufrieden gab. Geoffrey und Alexandre liegen etwa achteinhalb

Jahre auseinander. Und bis zum zweiten Lebensjahr des zweiten

Kindes hatte die Mutter, die in den Außenbezirken von Paris lebt,

noch „nie etwas von dem Syndrom gehört“. Aber zwischenzeit-

lich hatte die Mutter zumindest durch den Umzug in ein anderes

Department den Kinderarzt gewechselt: „Ich war beim Kinder-

arzt mit Alexandre. Er kannte meinen ältesten Sohn nicht. Ich

habe ihm gesagt: Mit den Kindern ist etwas nicht in Ordnung,

und ich habe das Wort ‚genetisch’ benutzt, ohne genau Bescheid

zu wissen. Da hat der Arzt uns drei untersucht.“ Ohne weitere

ärztliche Information war Florence Baraduc auf die Idee gekom-

men, dass das Verhalten ihrer Kinder durch einen genetischen

Defekt verursacht sein könnte. Denn: „Alles was ich mit meinem

ersten Sohn erlebt hatte, erlebte ich wieder mit dem zweiten

Sohn. ‚Das gibt es doch nicht’, dachte ich.“

Aber damit war der Leidensweg von Florence, Geoffrey und

Alexandre Baraduc noch lange nicht zu Ende. Sie erhielt gut ge-

meinte Ratschläge, dass es an der Erziehung liege und sie ein

wenig strenger sein müsse. Sie lernte aber eben auch die ver-

quere Seite der Medaille kennen: Man zeigte mit Fingern auf ihre

Kinder, man beobachtete sie. Und Sohn Geoffrey, der normal

eine Krippe und einen Kindergarten absolvierte, kam mit sechs

Jahren in eine Sonderschule. Ohne Einfl ussmöglichkeit durch die

Mutter. Das ging so weit, dass die Mutter sich selbst zermarterte,

weil sie glaubte, etwas falsch gemacht zu haben. Bis sie schließ-

lich bei ihrem neuen Kinderarzt die richtige Information erhielt:

„Ich hatte die Diagnose, ich war erleichtert, weil ich mich jahre-

lang schuldig gefühlt hatte. Ich dachte: Was mache ich richtig

oder falsch, um solche Kinder zu haben? Es war eine Erleichte-

rung, weil es nicht meine Schuld war.“

Zwischenzeitlich ist Alexandre 18 und lebt zu Hause, während

Geoffrey, 27, in einem Heim lebt und nur alle zwei Wochen nach

Hause kommt. In dieser Situation fühlt sich die Mutter endlich

so weit, dass sie über das Syndrom sprechen kann. Noch nicht

mit jedem, sondern zunächst einmal online mit einem Modera-

tor von GfK Research Matters. Im Forum löst sich zunächst ein-

mal die Angst. Denn im anonymen Bereich des Forums und des

Internets sieht man den Gesprächspartner nicht, sondern ist damit

beschäftigt, eigene Erfahrungen über die Tastatur zu vermitteln:

„Ja, man fühlt sich frei zu reden“, so Florence Baraduc. Schließ-

lich geht es darum, nicht nur Betroffenen klar zu machen, welche

Qualen jeder Einzelne erlitten hat. Sondern es gilt auch zu klären

und erklären, dass nach wie vor ein Großteil der Kinderärzte und

Kinder-Neurologen noch nicht ausreichend informiert ist über

das Syndrom.

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Und mit neuen Pharmazeutika, die Novartis in einer Phase-ii-

Studie testet, besteht zumindest die Aussicht auf Besserung.

Eine mögliche Besserung, die Linderung schaffen könnte: Keine

Hyperaktivität mehr, keine Gemütsschwankungen, kein Autismus-

ähnliches Verhalten, keine Ängste. Und möglicherweise – bei

entsprechender Unterstützung durch Logopäden – sogar noch

weitere Fortschritte im gesamten Sozialverhalten.

Das Unternehmen Novartis hat Mut aufgebracht, indem es die

Problematik rund um das Thema aufgegriffen hat und sich – obwohl

zunächst keine großen Erlöse in Aussicht stehen – für weitere

Forschungen in Eltern- und Arztkreisen engagiert. Schließlich

ist das Syndrom eine der häufi gsten Erbkrankheiten mit geisti-

ger Behinderung und anderen Symptomen. Ungewöhnlich war

zudem die Auswahl der Methode der GfK Research Matters für

das Forschungsprojekt. Es wurde den Wünschen der betroffenen

Eltern entsprochen, die die Interviews jeweils in ihrem persön-

lichen Umfeld und in der Anonymität des World Wide Web re-

alisieren konnten. Das Engagement hat sich gelohnt, denn auch

nach den Interviews haben verschiedene Eltern noch im Forum

weiter gechattet und persönliche Mailadressen ausgetauscht.

Manche Eltern haben sich sogar persönlich getroffen, um Ideen

über das Verhalten ihrer Kinder und die Erziehung der Behinder-

ten auszutauschen.

Auch wenn die Aussichten vage sind, sprechen selbst namhafte

Experten inzwischen von einem „Eureka“-Moment oder davon,

dass Antagonisten der kommenden Generationen die Behand-

lung verändern werden. Für die Eltern hat die Novartis-Studie

und die von GfK Research Matters genutzte Methodologie zum

Teil große Bewegung erzeugt. So auch bei Florence Baraduc:

„Ich war froh, gleichfalls betroffene Eltern zu treffen. Über sei-

ne Kinder zu sprechen, wohl wissend, dass die anderen einen

verstehen, das ist ein großes Glück. Ich hätte so nicht mit

Unbeteiligten reden können. Ich wusste, dass die anderen mich

verstehen. Frei darüber reden zu können, war viel wert.“

Offen über Dinge zu berichten, die ein Menschenleben auf den

Kopf stellen, bedeutet auch sein Innerstes nach außen zu kehren.

Und die Mutter von Geoffrey und Alexandre stellt abschließend

fest: „Auch als ich jünger war – ich habe Geoffrey in sehr jungen

Jahren bekommen – habe ich nicht klein beigegeben. Ich habe

später akzeptiert, was auf mich zukam. Aber ich kann nicht sagen,

dass ich jemals aufgegeben habe …“

+ Hinter Florence, Geoffrey und Alexandre Baraduc liegt eine lange Zeit der Ungewissheit.

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Lagebericht der GfK Gruppe

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1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2. Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung

3. Forschung und Entwicklung

4. Human Resources

5. Organisation und Verwaltung

6. Unternehmenserklärung gemäß § 289a hgb

7. Beschaffung

8. Umwelt

9. Corporate Communications und Marketing

10. Chancen- und Risikolage

11. Vorgänge von besonderer Bedeutung

nach Abschluss des Geschäftsjahrs

12. Ausblick

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Lagebericht der GfK Gruppe

1. wirtschaftliche rahmenbedingungen

1.1 Gesamtwirtschaft: Aufwärtstrend nach globaler Rezession

Vom Herbst 2008 bis zum Sommer 2009 erlebte die Weltwirtschaft

ihre größte Krise seit Jahrzehnten. Trotz einer – dank vieler staat-

licher Unterstützungsmaßnahmen – wieder langsam einsetzenden

Konjunktur zur Jahresmitte sank das weltweite Bruttoinlandsprodukt

im Jahr 2009 um 0,8 Prozent.

Die Wertschöpfung hat besonders in den Industrieländern nachge-

lassen, aber auch in der ehemals stark überproportional wachsen-

den Region Lateinamerika sowie in Mitteleuropa und in der Balkan-

Region sank das Bruttoinlandsprodukt deutlich. Von den wenigen

Staaten, die nicht von der Rezession betroffen waren, sind Indien und

China mit einem positiven Wachstum von 6,4 Prozent und 8,6 Pro-

zent besonders hervorzuheben.

Impulsgeber der Trendwende nach drei Quartalen waren die in

2009 eingeleiteten staatlichen Konjunkturprogramme und fi ska-

lischen Maßnahmen in vielen Industrieländern und in China.

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklungen in den für das

GfK-Geschäft maßgebenden Regionen und Ländern in den drei

zurückliegenden Jahren sowie für das Jahr 2010:

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Prozent1)

Länder/Regionen 2007 2008 20092) 20103)

Deutschland4) 2,5 1,2 – 4,8 1,5

Frankreich4) 2,1 0,3 – 2,3 1,4

Großbritannien 3,0 0,6 – 4,6 0,9

Euroraum5) 2,6 0,5 – 3,9 0,9

eu 275) 2,9 0,7 – 4,1 1,0

Russland 8,1 5,6 – 8,0 1,9

Mittel- und Osteuropa 4,4 3,0 – 4,7 1,6

usa 2,0 0,4 – 2,5 2,2

Lateinamerika und Karibik4) 5,7 4,2 – 2,5 2,9

China 11,9 9,0 8,6 9,8

apan 2,1 – 1,2 – 5,4 0,8

Asien und Pazifi k 7,2 5,1 2,8 5,8

Welt4) 4,95) 3,0 – 0,8 3,9

Quellen:

1) diw „Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung 2010/2011“

2) Schätzungen

3) Prognose Wirtschaftsentwicklung 2009/20104) International Monetary Fonds (imf)5) The Euroframe Autumn Report 2009

• In Deutschland führte vor allem die mangelnde Nachfrage nach

Exportgütern zu einer negativen Wirtschaftsentwicklung von minus

4,8 Prozent. Staatliche Maßnahmen wie etwa die Erweiterung der

Kurzarbeitsregelungen verhinderten, dass sich der Nachfragerück-

gang gänzlich auf den Arbeitsmarkt auswirkte. Dies und weitere

Maßnahmen des Staates – zum Beispiel die Abwrackprämie – beein-

fl ussten das Konsumklima in Deutschland. Mit einer von der GfK schon

zu Jahresanfang getroffenen Prognose von 0,5 Prozent war der

Konsum im Krisenjahr die wesentliche Stütze der Konjunktur.

Konsumklima in Deutschland: Stütze für die Wirtschaft1)

Monat

Tendenz-

aussage

Anschaf-

fungs-

neigung2)

Verände-

rung zum

Vormonat

in Indika-

torpunkten

Konsum-

klima-

indikator3)

Verände-

rung zum

Vormonat

in Prozent-

punkten

Januar Verbraucher

widerstehen

Pessimismus

15,5 + 21,8 2,2 + 4,8

Februar Konsumklima

hellt sich auf

14,6 – 0,9 2,3 + 4,5

März Konsumklima

bleibt nahezu

stabil

13,9 – 0,7 2,5 + 8,7

April Konsumklima

bleibt robust

12,4 – 1,5 2,5 +/– 0

Mai Konsumklima

bleibt in der Krise

konstant

12,5 + 0,1 2,6 + 4,0

Juni Konsumklima –

Kaufl aune trotz

Krise

14,5 + 2,0 2,7 + 3,8

Juli Konsumklima –

Aufwärtstrend

setzt sich fort

25,1 + 10,6 3,0 +11,1

August Konsumklima

zieht weiter an

31,1 + 6,0 3,4 + 13,3

Septem-

ber

Mit Zuversicht in

den Herbst

36,5 + 5,4 3,8 + 11,8

Oktober Konsumklima

erhält nur

leichte Dämpfer

26,1 – 10,4 4,2 + 10,5

Novem-

ber

Konsumklima

kühlt leicht ab

26,3 + 0,2 3,9 – 7,1

Dezem-

ber

Konsumklima–

leichtes Frösteln

zum Jahres-

wechsel

21,2 – 5,1 3,6 – 7,7

1) Die Ergebnisse stammen aus der von der GfK Marktforschung herausgegebenen Studie

„GfK-Konsumklima maxx“, die die GfK seit 1980 monatlich im Auftrag der eu-Kommission

durchführt. In der ersten Hälfte eines jeden Monats werden jeweils rund 2.000 repräsentativ

ausgewählte Personen unter anderem gefragt, wie sie die gesamtwirtschaftliche Lage, ihre

Anschaffungsneigung und ihre Einkommenserwartung einschätzen.

2) Dem Indikator Konsum- beziehungsweise Anschaffungsneigung liegt folgende Frage an die

Verbraucher zu Grunde: „Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu

tätigen?“ (Der Augenblick ist günstig – weder günstig noch ungünstig – ungünstig).

3) Der Indikator Konsumklima erklärt die Entwicklung des privaten Verbrauchs. Seine wesent-

lichen Einfl ussfaktoren sind Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung. Die Kon-

junkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima.

• Im gesamten Euroraum fi el der Rückgang der Bruttoinlandspro-

dukte weniger drastisch als erwartet aus, da die Staaten massiv

das Bankensystem, den Arbeitsmarkt und den Privatkonsum

förderten. Dennoch führte ein insgesamt rückläufi ges Export-

volumen zu negativen Wachstumsraten. Der Exportweltmeister

Deutschland hat unter dieser Entwicklung am meisten gelitten

und musste im Jahr 2009 diesen Titel an China abgeben.

• Die weltweite Rezession traf die ehemals aufstrebenden Mit-

gliedsländer der eu in Mittel- und Osteuropa besonders hart.

Mit der Ausnahme von Polen sanken vor allem die Exportleis tun-

gen der Mittel- und Osteuropäer in die benachbarten eu-Staaten

drastisch.

Page 71: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_67

• Die private Nachfrage ist in den usa stark zurückgegangen. Die

Konsumenten dort müssen entweder Schulden abbauen, oder

sie sparen, weil ihnen die wirtschaftliche Lage unsicher erscheint.

Deshalb investierte die Regierung im Jahr 2009 in Konjunkturpro-

gramme mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 787 Milliarden

us-Dollar. Aufgrund dieser Maßnahmen und einer nicht so hohen

Export-Abhängigkeit verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt

weniger als im Euroraum.

• Die Weltwirtschaftskrise betraf auch die einst überproportional

stark wachsende Region Lateinamerika. Wesentlich beeinfl usst

wurde der Rückgang der Wirtschaftsleistung von den engen

Handelsbeziehungen mit den usa und einem rückläufi gen Tou-

rismus aus den nordamerikanischen Staaten.

• Auch China hat in die nationale Wirtschaft investiert und dort

vor allem Infrastrukturprogramme gefördert. Der krisenbedingte

Rückgang der Auslandsnachfrage konnte so weitgehend kom-

pensiert werden. Mit einem Wachstum von 8,6 Prozent bleibt

China die wachstumsstärkste Nation, von der sich Asien und die

übrige Welt starke Impulse erhoffen.

1.2 Marktforschungsbranche: Stimmung getrübt

esomar meldet in seinem Bericht „Global Market Research 2009“

(dieser weist die aktuellen Daten des Jahres 2008 aus) ein weltweites

Umsatzwachstum der Marktforschungsbranche von 0,4 Prozent für

das Jahr 2008. Für das Jahr 2009 wird der erste Umsatzrückgang seit

dem Beginn der Messung in den späten Achtzigern prognostiziert.

Der Umsatzrückgang wird jedoch im einstelligen Prozentbereich

liegen, was den europäischen Marktforschungsverband esomar

angesichts der weltweiten Rezession und den teils dramatischeren

Umsatzrückgängen in anderen Branchen verhalten optimistisch

stimmt. Denn auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

benötigen die Kunden aktuelle und aussagekräftige Einblicke in die

Verbraucher und deren Motive und Verhalten.

In den usa – dem größten Markt für Marktforschung – hat das nega-

tive Wachstum schon im Jahr 2008 eingesetzt. Dort gingen die Um-

sätze infl ationsbereinigt um 2,1 Prozent zurück. Weil besonders

Werbeagenturen ihre Etats reduzierten, erlebte die qualitative Markt-

forschung die größten Einschnitte. Quantitative Methoden konnten

sich zwar gut behaupten, allerdings verlangsamte sich das Wachstum,

da vermehrt kostengünstigere Online-Studien durchgeführt wurden.

In Europa entwickelten sich im Jahr 2008 die Marktforschungsum-

sätze in den drei großen Märkten Großbritannien, Deutschland

und Frankreich leicht positiv, während sie in acht Ländern, darun-

ter auch Italien und Spanien, nachgaben. Insgesamt erreichen die

Umsatzzuwächse mit 0,9 nicht einmal die Einprozentmarke.

Umsatz und Wachstum der Regionen

Millionen us-DollarUmsatz

2007 Umsatz

2008

Wachstum2007/2008

in %1)

Europa

eu 15 eu-Beitrittsländer

Sonstiges Europa

14.380

12.963

567

850

16.066

14.330

717

1.020

0,9

0,7

2,4

2,2

Amerika

Nordamerika

Lateinamerika

10.876

9.458

1.418

11.329

9.629

1.700

– 0,92)

– 2,1

5,6

Asien/Pazifi k 4.006 4.538 2,1

Mittlerer Osten/Afrika 487 529 1,1

Gesamt 29.749 32.462 0,4

1) infl ationsbereinigtes Wachstum, basierend auf dem Umsatz in lokaler Währungseinheit

2) eigene Berechnungen

Quelle: esomar Industry Report 2009

Wichtigster Markt im Mittleren Osten/Afrika ist nach wie vor Süd-

afrika, das aber besonders unter der Wirtschaftskrise und einer

hohen Infl ation leidet. Die Marktforschungsbranche hat dort

infl ationsbereinigt 6,8 Prozent weniger umgesetzt als im Jahr 2007.

Im asiatisch-pazifi schen Raum wurde ein moderates Plus von

2,1 Prozent festgestellt. Während sich Japan als wichtigster Markt

mit 2,5 Prozent Wachstum behaupten konnte, gingen die Umsätze

in China vor allem aufgrund einer hohen Infl ationsbereinigung um

4,3 Prozent zurück.

Wachstumsstärkste Region war im Jahr 2008 Lateinamerika, allen

voran Brasilien mit einem Umsatz von 689 Millionen us-Dollar und

einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 7,3 Prozent. Bei einer

Verstetigung dieses Trends kann Brasilien bald zu den zehn umsatz-

stärksten Marktforschungsmärkten gehören.

Top 10 der nationalen Marktforschungsmärkte:

Umsatz, Wachstum und Anteil am Branchenumsatz

Millionen us-Dollar

Umsatz

2007

Umsatz

2008

Wachstum

2007/2008

in %1)

Anteil am

Branchen-

umsatz

2008 in %

usa 8.726 8.866 – 2,1 27,3

Großbritannien 4.079 4.154 2,5 12,8

Deutschland 2.848 3.334 2,5 10,3

Frankreich 2.638 3.042 0,5 9,4

Japan 1.431 1.643 2,5 5,1

Italien 836 915 – 4,9 2,8

Spanien 730 818 – 3,2 2,5

China 712 793 – 4,3 2,4

Kanada 732 763 – 2,2 2,4

Australien 623 727 3,1 2,2

Top 10 insgesamt 23.355 25.055 – 77,2

Welt 29.749 32.462 0,4 –

1) infl ationsbereinigtes Wachstum, basierend auf dem Umsatz in lokaler Währungseinheit

Quelle: esomar Industry Report 2009

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stellt die globale Präsenz

eines Marktforschungsinstituts einen entscheidenden Wettbewerbs-

vorteil dar, weil nur weltweit aufgestellte Institute neue und auf-

strebende Märkte erschließen können und Kunden zunehmend

Mehrländerstudien nachfragen, die auf Instrumenten basieren, die

nicht nur hoch innovativ sind, sondern auch der jeweiligen Kultur

angepasst wurden.

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68_GfK

+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: GfK Gruppe

Mit ihrem global tätigen Full-Service-Netzwerk gehört die GfK Gruppe

zu den führenden Marktforschungsunternehmen weltweit. Im

Jahr 2007 erreichte die GfK Gruppe den vierten Platz unter den

Top 10-Unternehmen der Marktforschungsbranche und konnte

diesen auch in den Jahren 2008 und 2009 verteidigen.

Top 10 der Marktforschungsbranche

Unternehmen

Umsatz 2008

US-Dollar

(in Mio.)

Wachstum

in %1)

1 The Nielsen Company, usa 4.575,0 4,4

2 The Kantar Group, Großbritannien 3.615,1 3,6

3 ims Health, usa 2.329,5 1,2

4 GfK Gruppe, Deutschland 1.797,2 5,5

5 Ipsos, Frankreich 1.442,1 7,8

6 Synovate, Großbritannien 961,0 2,3

7 iri, usa 725,0 2,3

8 Westat, usa 469,5 0,5

9 Arbitron, usa 368,8 9,0

10 intage, Japan 332,2 3,7

1) Wachstum in Landeswährung, bereinigt um Akquisitionen/Verkäufe

Quelle: esomar Industry Report 2009

2. wirtschaftliche und finanzielle entwicklung

2.1 Vorbemerkung

Die GfK Gruppe erstellt ihren Konzernabschluss nach den Inter-

national Financial Reporting Standards (ifrs). Die Finanzdaten

für die Sektoren und Regionen stammen aus dem Management-

Informationssystem.

Für die GfK ist die Auftragslage ein wichtiger Frühindikator für

den zukünftigen Geschäftsverlauf des Konzerns. Die Entwicklung

des gesicherten Auftragsbestands in Relation zum erwarteten

Jahresbudget wird monatlich ermittelt. Diese Kennzahl ist eine

zentrale Steuerungsgröße der Gruppe und wird vom Management

der GfK zeitnah überwacht. In der Regel können bereits im ersten

Quartal rund die Hälfte des geplanten Jahresbudgets als gesicherte

Aufträge gemeldet werden.

Zwischen den einzelnen Sektoren ergibt sich ein differenzierteres

Bild. So werden im Sektor Media in der kontinuierlichen Fern -

seh- und Radioforschung Mehrjahresverträge abgeschlossen. Im

panel basierten Sektor Retail and Technology erfolgen die Ver-

tragsverlängerungen größtenteils in den ersten drei Monaten des

Geschäfts jahres der Kunden. Durch den geringeren Anteil an konti-

nuierlicher Datenerhebung im Sektor Custom Research und der

größeren Gewichtung der Ad-hoc-Studien zeigt dieser Sektor einen

eher gleichmäßigen Verlauf an Auftragseingängen über das Ge-

samtjahr.

In den im Folgenden erläuterten Ergebniszahlen wird das so ge-

nannte angepasste operative Ergebnis verwendet. Wie ihre Wett-

bewerber nutzt die GfK Gruppe das angepasste operative Ergebnis

als Steuergröße für das Unternehmen. Die GfK ist überzeugt, dass

die Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung anhand des ange-

passten operativen Ergebnisses die Interpretation des Geschäfts-

verlaufs der GfK Gruppe erleichtern und die Aussagefähigkeit im

Vergleich zu anderen großen Marktforschungsunternehmen er-

höhen. Daher ist im Folgenden, wenn vom Ergebnis die Rede ist,

das angepasste operative Ergebnis gemeint. Die Marge weist das

Verhältnis des angepassten operativen Ergebnisses zum Umsatz aus.

Das angepasste operative Ergebnis wird wie folgt ermittelt:

Ermittlung des angepassten operativen Ergebnisses

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Operatives Ergebnis 128,9 88,9 – 31,0

Aufwendungen und Erträge im

Zusammenhang mit Umstrukturie-

rungen und Unternehmenstrans-

aktionen 4,6 16,0 + 245,2

Zu- und Abschreibungen auf auf-

gedeckte stille Reserven aus der

Kaufpreisallokation

24,1

27,5 + 14,1

Personalaufwendungen aus aktien-

basierten Vergütungssystemen

und langfristigen Prämiensystemen – 1,0 3,0 –

Verbleibende sonstige betriebliche

Erträge abzüglich verbleibende

sonstige betriebliche Aufwendungen

2,1

11,8 + 444,1

Hervorgehobene Posten gesamt 29,8 58,3 + 95,2

Angepasstes operatives Ergebnis 158,7 147,2 – 7,3

Wenn im Weiteren von der Zahl der Mitarbeiter oder Beschäftigten

die Rede ist, werden diese grundsätzlich als Summe der Vollzeit-

stellen angegeben. Teilzeitstellen werden hierfür in anteilige Voll-

zeitstellen umgerechnet.

Die in den Ausführungen zur Geschäftsentwicklung der GfK Gruppe

ausgewiesenen Zahlen sowie prozentuale Veränderungsraten

sind auf Basis der Werte in Tausend Euro errechnet worden. Ent-

sprechend sind Rundungsdifferenzen möglich.

Die erwähnten Unternehmen sind mit ihrem Kurznamen genannt.

Der Teil „Sonstiges“ des Geschäftsberichts enthält ein Verzeichnis

aller genannten Unternehmen mit ihren vollständigen Namen.

2.2 GfK Gruppe: Ziele erreicht

Ertragssituation

Mit dem erzielten Umsatz von 1.164,5 Millionen Euro erreichte

die GfK ihre im Halbjahresbericht 2009 angepasste Prognose und

lag in etwa auf Vorjahresniveau. Insgesamt ging der Umsatz um

4,6 Prozent zurück. Während der Umsatz durch Akquisitionen um

2,0 Prozent gesteigert werden konnte, wurde er durch Währungs-

einfl üsse um 0,6 Prozent reduziert. Der organische Rückgang des

Umsatzes betrug 6,0 Prozent.

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GfK_69

Entwicklung der Ertragslage1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatzerlöse 1.220,4 1.164,5 – 4,6

Umsatzkosten – 840,6 – 813,2 – 3,3

Bruttoergebnis vom Umsatz 379,8 351,3 – 7,5

Vertriebs- und allgemeine

Verwaltungskosten – 248,9 – 250,3 + 0,6

Sonstige betriebliche Erträge 54,3 24,0 – 55,8

Sonstige betriebliche Aufwendungen – 56,3 – 36,1 – 35,9

eb itda 192,0 159,1 – 17,2

in Prozent vom Umsatz 15,7 13,7 –

Angepasstes operatives Ergebnis 158,7 147,2 – 7,3

in Prozent vom Umsatz 13,0 12,6 –

Hervorgehobene Posten – 29,8 – 58,3 + 95,2

Operatives Ergebnis 128,9 88,9 – 31,0

in Prozent vom Umsatz 10,6 7,6 –

Beteiligungsergebnis 3,9 3,9 –

ebit 132,8 92,8 – 30,1

in Prozent vom Umsatz 10,9 8,0 –

Finanzerträge 16,0 6,2 – 61,6

Finanzaufwendungen – 35,8 – 23,5 – 34,4

Sonstiges Finanzergebnis – 19,8 – 17,3 – 12,4

Ergebnis aus laufender

Geschäftstätigkeit 113,0 75,5 – 33,3

Steuern auf das Ergebnis

aus laufender Geschäftstätigkeit – 31,0 – 14,9 – 51,8

Steuerquote in Prozent 27,4 19,8 –

Konzernergebnis 82,0 60,5 – 26,2

Den Anteilseignern der

Muttergesellschaft zuzurechnen 73,2 51,0 – 30,3

Den Minderheitsanteilseignern

zuzurechnen 8,8 9,5 + 7,8

Ergebnis je Aktie (unverwässert)

in Euro 2,04 1,42 – 30,4

1) Rundungsdifferenzen möglich

Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag mit 351,3 Millionen Euro um

7,5 Prozent unter dem Vorjahr (2008: 379,8 Millionen Euro). Der

Umsatzrückgang konnte durch eine Reduzierung der Umsatzkosten

um 3,3 Prozent auf 813,2 Millionen Euro teilweise kompensiert

werden (2008: 840,6 Millionen Euro). Die Vertriebs- und allge mei-

nen Verwaltungskosten stiegen um 0,6 Prozent. Sie betrugen im

abgelaufenen Geschäftsjahr 250,3 Millionen Euro im Vergleich zu

248,9 Millionen Euro im Vorjahr. In den gestiegenen Vertriebs- und

Verwaltungskosten spiegeln sich Einmaleffekte im Zusammenhang

mit der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftskrise wider, zum Bei-

spiel eine höhere Zuführung zu den Wertberichtigun gen auf Forde-

rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Kosten für das Fitness-

und Effi zienzprogramm biss.

Das Ergebnis verringerte sich von 158,7 Millionen Euro um 11,5 Mil-

lionen Euro auf 147,2 Millionen Euro. Die operative Marge erreichte

einen Wert von 12,6 Prozent, der über der Prognose im Halbjahres-

bericht 2009 und nahe an der Vorjahresmarge von 13,0 Prozent liegt.

In den Hervorgehobenen Posten sind Zu- und Abschreibungen auf

aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation in Höhe

von 27,5 Millionen Euro (2008: 24,1 Millionen Euro) enthalten.

Des Weiteren beinhalten die hervorgehobenen Posten Kosten im

Zusammenhang mit dem Fitness- und Effi zienzprogramm biss in

Höhe von 16,0 Millionen Euro (2008: 5,8 Millionen Euro). Darüber

hinaus sind in den hervorgehobenen Posten Aufwendungen für

langfristige variable Entlohnungssysteme in Höhe von 3,0 Millionen

Euro (2008: Ertrag in Höhe von 1,0 Millionen Euro) sowie verblei-

bende sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen ent halten.

Saldiert betragen diese minus 11,8 Millionen Euro (2008: minus

2,1 Millionen Euro). Der in diesem Posten enthaltene Saldo aus

Währungsgewinnen und -verlusten beträgt minus 4,8 Millionen Euro

(2008: plus 2,8 Millionen Euro). Auch Abfi ndungen für den krisenbe-

dingten Abbau von Stellen, die nicht nachbesetzt wurden, belasteten

die verbleiben den sonstigen Aufwendungen mit 3,9 Millionen Euro.

Das Operative Ergebnis sank im Vergleich zum Vorjahr um 40,0

Millionen Euro beziehungsweise um 31,0 Prozent von 128,9 Millio-

nen Euro auf 88,9 Millionen Euro.

Die Personalkostenquote, die das Verhältnis der Personalaufwendun-

gen zum Umsatz ausdrückt, betrug 43,8 Prozent (2008: 40,5 Pro-

zent). Absolut betrugen die Personalaufwendungen 510,5 Millionen

Euro (Vorjahr: 494,3 Millionen Euro). Darin spiegelt sich der An-

stieg der Beschäftigtenzahl um 366 Personen auf 10.058 Mitarbei-

ter im Jahr 2009 wider. Einem Personalabbau bei den bestehenden

GfK-Gruppengesellschaften um 371 Personen steht ein Zugang an

Mitarbeitern um 737 Personen durch erstmals konsolidierte Gesell-

schaften gegenüber.

Die planmäßigen Abschreibungen, insbesondere auf Software und

Geschäftsausstattung, stiegen um 4,3 Millionen Euro von 47,2 Mil-

lionen Euro im Vorjahr auf 51,5 Millionen Euro. Der Anstieg resul-

tierte hauptsächlich aus planmäßiger Abschreibung in Höhe von

15,6 Millionen Euro (2008: 14,4 Millionen Euro) auf immaterielle

Vermögenswerte, die im Zuge der Kaufpreisallokation bei neu er-

worbenen Tochtergesellschaften bilanziert wurden. Hinzu kommen

Impairment-Abschreibungen in Höhe von 18,8 Millionen Euro

(2008: 13,2 Millionen Euro). Hiervon resultieren 15,9 Millionen

Euro (2008: 10,5 Millionen Euro) aus der Kaufpreisallokation. Der

Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf krisenbedingte Wertminde-

rungen im syndizierten Geschäft zurückzuführen. Der Saldo aus

Zu- und Abschreibungen wird durch eine Wertaufholung in Höhe

von 4,1 Millionen Euro (2008: 1,2 Millionen Euro) positiv beeinfl usst.

Das ebit der GfK Gruppe verringerte sich auf 92,8 Millionen im

Jahr 2009 nach 132,8 Millionen Euro im Jahr 2008.

Um die Ergebnissituation dauerhaft und in allen Sektoren zu optimie-

ren, startete die GfK das gruppenweite Fitness- und Effi zienzpro-

gramm biss. Unter biss werden verschiedene Projekte zusammen-

gefasst, die in die vier Kategorien „Optimize ongoing business“,

„Optimize it“, „Streamline Services“ sowie „Go for Synergies“ ein-

geteilt werden. Die zirka 30 sektoren- und länderübergreifenden

Projekte sollen auf verschiedene Weise Abläufe effektiver gestalten

und Kosten senken.

Im Berichtszeitraum führte biss zu einer Umsatzsteigerung von 6,8 Mil-

lionen Euro und zu Kosteneinsparungen von 20,7 Millionen Euro.

Diesen standen Projektaufwendungen in Höhe von 23,6 Mil lionen

Euro und Abschreibungen in Höhe von 0,2 Millionen Euro gegenüber,

so dass sich schon im ersten Jahr eine ebit-Verbesserung von ins-

gesamt 3,7 Millionen Euro ergab. Insbesondere für die Verschlan-

kung von gesellschaftsrechtlichen Strukturen, Konsolidierung der

it-Infrastruktur, Zusammenlegung von Mietfl ächen als auch für den

Auf- und Ausbau neuer Marktforschungsangebote sind im Berichts-

zeitraum Aufwendungen in Höhe von insgesamt 16,0 Millionen Euro

entstanden, die als hervorgehobene Posten ausgewiesen werden.

Das ebitda betrug nach 192,0 Millionen Euro im Vorjahr 159,1 Mil-

lionen Euro im Geschäftsjahr 2009.

Das Beteiligungsergebnis entspricht mit 3,9 Millionen Euro dem

Vorjahreswert.

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70_GfK

t

+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: GfK Gruppe

Das aus sonstigen Finanzerträgen und -aufwendungen saldierte

Sonstige Finanzergebnis betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr

minus 17,3 Millionen Euro. Dies bedeutet eine Verbesserung von

2,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, in dem das sonstige

Finanzergebnis minus 19,8 Millionen Euro betragen hatte. Insbe-

sondere wirkte sich der Rückgang des Zinsniveaus bei den variabel

verzinslichen Bankverbindlichkeiten der GfK Gruppe positiv aus.

Die genannten Effekte führten insgesamt zu einer Reduzierung des

Ergebnisses aus laufender Geschäftstätigkeit um 33,3 Prozent von

113,0 Millionen Euro auf 75,5 Millionen Euro im Jahr 2009.

Die Ertragsteuerquote lag mit 19,8 Prozent um 7,6 Prozentpunkte

unter der Quote des Vorjahres in Höhe von 27,4 Prozent. Die positiven

Steuereffekte aus der steuerlichen Optimierung der Beteiligungs-

strukturen in der GfK Gruppe fallen jährlich ungefähr in gleicher

Höhe an. Da das Vorsteuerergebnis als Basis für die Berechnung der

Steuerquote geringer ist als im Vorjahr, wirken sich diese Steuer-

effekte prozentual stärker auf die Steuerquote aus. Hinzu kommen

Steuervorteile aus Vorjahren sowie die in höhe rem Maße mögliche

Nutzbarkeit steuerlicher Verlustvorträge innerhalb eines überschau-

baren Zeitraums als latente Steuerforderungen.

GfK Gruppe:

Ergebnis und Konzernergebnis 2005 – 2009 in Millionen Euro

2005 + 125,1

+ 67,5

2006 + 150,5

+ 71,2

20071) + 157,6

+ 78,9

2008 + 158,7

+ 82,0

2009 + 147,2

+ 60,5

Ergebnis Konzernergebnis

1) Konzernergebnis 2007 bereinigt um den Sondereffekt aus ubm-Vergleich in Höhe von

12,5 Millionen Euro

Das Konzernergebnis der GfK Gruppe betrug nach 82,0 Millionen

Euro im Vorjahr 60,5 Millionen Euro im Jahr 2009. Dies entspricht

einem Rückgang von 26,2 Prozent.

Vermögens- und Kapitalsituation

Die Bilanzsumme der GfK Gruppe erhöhte sich im Vergleich zum

Vorjahr um 74,8 Millionen Euro auf 1.521,4 Millionen Euro.

Auf der Aktivseite der Bilanz beinhaltete der Anstieg des langfris ti gen

Vermögens um 72,9 Millionen Euro mehrere Effekte: Die Geschäfts-

oder Firmenwerte haben um 54,6 Millionen Euro zugenom men,

wovon 42,8 Millionen Euro auf die Veränderung des Konsolidie-

rungskreises und 11,8 Millionen Euro auf eine währungsbedingte

Stei gerung entfallen. Die Sachanlagen sind insbesondere durch den

Ausbau der digitalen Messtechnik im Sektor Media um 11,3 Millio-

nen Euro angestiegen. Die sonstigen immateriellen Vermögens-

werte wuchsen um 7,7 Millionen Euro. Hier wurde die Abschreibung

auf immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge von Kaufpreisalloka-

ionen identifi ziert worden waren, durch die erstmalige Aktivierung

solcher Vermögenswerte aus Neuakquisitionen des Jahres 2009

überkompensiert. Die Anteile an assoziierten Unternehmen minderten

sich um 4,4 Millionen Euro hauptsächlich aufgrund des Zuerwerbs

von Anteilen an der dmrkynetec Gruppe. Innerhalb des Anstiegs des

kurzfristigen Vermögens um 1,9 Millionen Euro dominiert der Anstieg

der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente um 5,7 Millionen

Euro, dem ein Rückgang diverser sonstiger kurzfristiger Vermögens-

werte in Höhe von insgesamt 4,9 Millionen Euro gegenübersteht.

Entwicklung der Bilanz

Millionen Euro 31.12.2008 31.12.2009

Verände-

rung in %

Anteil

an Bilanz-

summe

in %

Aktiva

Langfristige

Vermögenswerte 1.085,0 1.157,9 + 6,7 76,1

Kurzfristige

Vermögenswerte 361,6 363,5 + 0,5 23,9

Passiva

Eigenkapital 500,3 553,0 + 10,5 36,3

Langfristiges

Fremdkapital 448,5 499,9 + 11,5 32,9

Kurzfristiges

Fremdkapital 497,8 468,5 – 5,9 30,8

Bilanzsumme 1.446,6 1.521,4 + 5,2 100,0

Die Veränderungen auf der Passivseite beinhalten einen Anstieg

des langfristigen Fremdkapitals um 51,4 Millionen Euro neben

einem Rückgang des kurzfristigen Fremdkapitals um 29,3 Millionen

Euro. In beiden Fällen resultiert die Veränderung hauptsächlich aus

den Finanzverbindlichkeiten. Hier fand per Saldo eine Verschiebung

von kurzfristigen zu langfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von

6,1 Millionen Euro statt. Gleichzeitig erfolgte der Aufbau langfristiger

Bankverbindlichkeiten um weitere 11,0 Millionen Euro. Diese Kredit-

aufnahme diente als Absicherung gegen mögliche negative Einfl üsse

der Finanz- und Wirtschaftskrise und trug zur Kräftigung der Liqui-

ditätslage bei. Darüber hinaus stiegen die künftigen Kaufpreisver-

bindlichkeiten für Akquisitionen (Put-Optionen und Obligationen) um

10,7 Millionen Euro auf 78,3 Millionen Euro an. Der Anstieg setzt

sich aus einem Rückgang dieser Verbindlichkeiten im kurzfristigen

Bereich um 21,7 Millionen Euro und einem Zuwachs im langfristi-

gen Bereich um 32,4 Millionen Euro zusammen.

Das Eigenkapital stieg von 500,3 Millionen Euro im Vorjahr um 52,7 Millionen Euro auf 553,0 Millionen Euro. Diese Veränderung

im Eigenkapital setzt sich im Wesentlichen aus dem Anstieg der

Gewinnrücklagen um 32,5 Millionen Euro und dem Anstieg der

sonstigen Rücklagen um 15,2 Millionen Euro zusammen. Der größ-

te Anteil an diesem Posten ist auf ergebnisneutrale Währungs-

schwankungen zurückzuführen.

Die Eigenkapitalquote wuchs zum 31. Dezember 2009 um 1,7 Prozent-

punkte auf den sehr soliden Wert von 36,3 Prozent an (2008: 34,6%).

Entwicklung der Eigenkapitalquote 2005 – 2009 in Prozent

2005 28,6

2006 31,2

2007 34,6

2008 34,6

2009 36,3

Page 75: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_71

Investitionen und Finanzierung

Die GfK Gruppe achtet auf eine zeitliche und der Geschäftsentwick-

lung angemessene Ausgewogenheit bei den Investitionen. Für

Steuerungszwecke wird im Konzern nach laufenden Investitionen,

Projektinvestitionen und Finanzinvestitionen unterschieden. Dabei

erstreckt sich die Investitionstätigkeit bei den laufenden Investitio nen

vor allem auf die Neu- und Ersatzbeschaffung von Sachanlagen und

immateriellen Vermögenswerten.

Für ein innovatives Marktforschungsunternehmen unabdingbar

sind Investitionen in den Panelausbau und die Umstellung auf

digitale Erfassungsgeräte, den Ausbau und die Erweiterung von

Produktions- und Auswertungssystemen sowie die Entwicklung

von neuen Messtechniken. Sie liefern einen entscheidenden Bei-

trag zur Sicherung des zukünftigen Unternehmenserfolgs durch

den Ausbau des technologischen Vorsprungs und zur Erhöhung

der Eintrittsbarrieren für mögliche Wettbewerber. Insgesamt liegt

die Bandbreite für die laufenden und die Projekt-Investitionen

regelmäßig zwischen vier und fünf Prozent des Umsatzes.

Darüber hinaus investiert die GfK Gruppe beständig in den Ausbau

des internationalen Netzwerks. Diese Finanzinvestitionen unterliegen

bei Überschreitung einer gewissen Mindestgröße der Zustimmung

des Aufsichtsrats.

Im Jahr 2009 gab die GfK 106,7 Millionen Euro für Investitionen

aus (2008: 101,5 Millionen Euro). Die Ausgaben betrafen im Wesent-

lichen mit 49,0 Millionen Euro (2008: 50,5 Millionen Euro) die

Anschaffung von Software, Geschäftsausstattung und anderen

Sachanlagen und mit 55,1 Millionen Euro (2008: 50,6 Millionen

Euro) den Erwerb von Unternehmen und sonstigen Geschäftsein-

heiten.

Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte 134,7 Mil-

lionen Euro (Vorjahr: 145,8 Millionen Euro). Die erhebliche

Verbesserung des Cashfl ows aus operativen Forderungen und

Verbindlichkeiten auf plus 9,7 Millionen Euro nach minus

10,1 Millionen Euro im Vorjahr bewirkte, dass der Cashfl ow

aus laufender Geschäftstätigkeit in weitaus geringerem Maße

zurückging als das Konzernergebnis.

Nach Berücksichtigung der Ausgaben für Erhaltungs- und Er-

satzinvestitionen in Höhe von 49,0 Millionen Euro ergibt sich ein

Freier Cashfl ow von 85,7 Millionen Euro (2008: 95,3 Millionen

Euro). Damit konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr die getätigten

Akquisitionen komplett fi nanziert werden.

Entwicklung des freien Cashfl ows

Millionen Euro 31.12.2008 31.12.2009

Verände-

rung in %

Cashfl ow aus laufender

Geschäftstätigkeit 145,8 134,7 – 7,7

Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen – 50,5 – 49,0 – 2,8

Freier Cashfl ow vor Akquisitionen,

sonstigen Investitionen und

Anlagenabgängen 95,3 85,7 – 10,2

Akquisitionen – 50,6 – 55,1 + 8,5

Sonstige Finanzinvestitionen – 0,3 – 2,6 + 641,8

Anlagenabgänge 1,1 2,3 + 102,5

Freier Cashfl ow nach Akquisitio-

nen, sonstigen Investitionen und

Anlagenabgängen 45,5 30,3 – 33,4

Die Nettoverschuldung, ermittelt als Saldo aus Zahlungsmitteln und

kurzfristigen Wertpapierbeständen abzüglich der Zins tragen den

Verbindlichkeiten und Pensionsrückstellungen, stieg um 18,3 Mil-

lionen Euro von 481,5 Millionen Euro auf 499,8 Millionen Euro.

Maßgeblich für diesen Anstieg war neben dem Anstieg der künf-

tigen Kaufpreisverbindlichkeiten für Unternehmensakquisitionen

der Anstieg der Bankverbindlichkeiten.

Entwicklung der Nettoverschuldung

Millionen Euro 31.12.2008 31.12.2009

Verände-

rung in %

Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente 36,7 42,4 + 15,5

Kurzfristige Wertpapiere

und Festgelder 0,9 0,9 + 3,1

Liquide Mittel und

kurzfristige Wertpapiere 37,6 43,3 + 15.2

Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten 389,4 400,4 + 2,8

Pensionsverpfl ichtungen 41,5 46,0 + 10,9

Verbindlichkeiten aus

Finance Lease 14,3 12,2 – 14,9

Andere verzinsliche

Verbindlichkeiten 73,9 84,5 + 14,3

Verzinsliche

Verbindlichkeiten 519,1 543,1 + 4,6

Nettoverschuldung – 481,5 – 499,8 + 3,8

Das Gearing, das heißt das Verhältnis von Nettoverschuldung zu

Eigenkapital, sank im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 90,4 Prozent

(Vorjahr: 96,2 Prozent). Das Verhältnis der Nettoverschuldung

zu den Finanzkennzahlen ebit, ebitda und freier Cashfl ow stieg an.

Gearing und Verhältnis der Nettoverschuldung

zu ebit, ebitda, freiem Cashfl ow

2008 2009

Gearing (Nettoverschuldung/Eigenkapital) 96,2 % 90,4 %

Nettoverschuldung/ebit 3,63 5,39

Nettoverschuldung/ebitda 2,51 3,14

Nettoverschuldung/Freier Cashfl ow 5,05 5,84

2.3 Pflichtangaben zu gesellschaftsrechtlichen Verhältnissen

(§ 315 Abs. 4 hgb)

Das Grundkapital der GfK se beträgt Euro 150.296.541,93. Es ist

eingeteilt in 35.947.363 Stückaktien, die auf den Inhaber lauten.

Satzungsmäßige Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die

Übertragung von Aktien betreffen, gibt es nicht. Alle Aktien sind

mit den gleichen Rechten ausgestattet.

Der GfK-Nürnberg e.V. ist an der GfK se direkt mit 56,96 Prozent

der Stimmrechte beteiligt. Darüber hinaus liegen der Gesellschaft

keine Meldungen vor, aus denen ein Anteilsbesitz von 10 Prozent

oder mehr am Kapital hervorgeht.

Die am Kapital beteiligten Arbeitnehmer üben ihre Stimmrechte

unmittelbar aus.

Nach § 5 der Satzung der GfK se bestimmt der Aufsichtsrat die

Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat bestellt die

Mitglieder des Vorstands für einen Zeitraum von höchstens fünf

Jahren. Eine einmalige oder mehrmalige Wiederbestellung für

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72_GfK

+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: Sektoren

höchstens fünf Jahre ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann ein Vor-

standsmitglied zum Vorstandsvorsitzenden und eines oder mehrere

zu stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen.

Darüber hinaus gelten die gesetzlichen Vorschriften zur Bestellung

und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands (§§ 84, 85 AktG).

Die Satzung enthält keine über die gesetzlichen Vorschriften der §§ 133, 179 AktG hinausgehenden Regelungen.

Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien vom 21. Mai 2008

ist für die Zeit ab Wirksamwerden der nachfolgenden neuen Er-

mächtigung aufgehoben. Mittels Beschluss der Hauptversammlung

vom 20. Mai 2009 wurde festgelegt, die GfK se zu ermächtigen,

Aktien der GfK se zu erwerben und gehaltene eigene Aktien wieder

zu veräußern. Der Erwerb darf erfolgen, um Dritten Aktien im Rah-

men von Unternehmenszusammenschlüssen oder im Rahmen des

Erwerbs von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Unter-

nehmensbeteiligungen anbieten zu können, darüber hinaus um

Aktien zur Erfüllung von Verpfl ichtungen der Gesellschaft aus von

ihr oder ihren Konzerngesellschaften künftig zu begebenden Wan-

del- und/oder Optionsschuldverschreibungen zu nutzen. Gleiches

gilt für den Einzug von Aktien und die erneute Veräußerung der

Aktien an der Börse. Ein Handel in eigenen Aktien ist ausgeschlos-

sen. Der Rückkauf von Aktien ist auf höchstens zehn Prozent des

zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals

beschränkt. Die neue Ermächtigung gilt bis zum 19. November

2010. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien kann ganz

oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines

oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft oder durch Dritte für

Rechnung der Gesellschaft ausgeübt werden. Der Erwerb erfolgt

nach Wahl des Vorstands mittels eines an alle Aktionäre gerichte-

ten Kaufangebots beziehungsweise mittels einer öffentlichen Auf-

forderung zur Abgabe eines solchen Angebots oder über die Börse.

Die auf Grund der Ermächtigung erworbenen Aktien können auch

in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle

Aktionäre veräußert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die

Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den

Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft mit gleicher Ausstattung

zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet.

Die Anzahl der zu veräußernden Aktien darf insgesamt zehn Pro-

zent des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der

Hauptversammlung vom 20. Mai 2009 oder – falls dieser Betrag

geringer ist – zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Veräußerung der

Aktien eingetragenen Grundkapitals der Gesellschaft nicht über-

schreiten. Wird seitens des Vorstands von der Ermächtigung zur

Einziehung von erworbenen eigenen Aktien der Gesellschaft Ge-

brauch gemacht, so erfolgt die Einziehung dergestalt, dass sich

das Grundkapital vermindert. Der Vorstand kann abweichend da-

von bestimmen, dass das Grundkapital bei der Einziehung unver-

ändert bleibt und sich stattdessen durch die Einziehung der Anteil

der übrigen Aktien am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht.

Der Vorstand ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der

Aktien in der Satzung anzupassen. Die Ermächtigungen zur Ver-

wendung von erworbenen Aktien können einmal oder mehrmals,

einzeln oder gemeinsam, umfassend oder bezogen auf Teilvolumina

der erworbenen eigenen Aktien und mit Ausnahme der Einziehung

von Aktien auch durch auf Rechnung der Gesellschaft handelnde

Dritte ausgeübt werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die ei-

genen Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien im

Rahmen des Zusammenschlusses beziehungsweise des Erwerbs

von Unternehmen, Teilen von Unternehmen, Unternehmensbeteili-

gungen oder im Rahmen der Erfüllung von Verpfl ichtungen aus

künftig zu begebenden Wandel- und/oder Optionsschuldverschrei-

bungen oder der Aktienveräußerung über die Börse, beziehungs-

weise in anderer Weise, verwendet werden.

Entschädigungsvereinbarungen der GfK se, die für den Fall eines

Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands und den

Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen nicht.

2.4 Sektoren: Konsumenten und Märkte im Fokus

Die GfK bietet ihren Kunden aus Konsumgüterindustrie, Handel,

Medien und der Dienstleistungsbranche ein umfassendes Angebot

an Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren

Custom Research, Retail and Technology und Media. Die Sektoren

ergeben sich aus den jeweils unterschiedlichen Quellen zur Gene-

rierung der für das Angebot notwendigen Daten: Point of Consumers,

Point of Sale sowie Point of Media.

Custom Research: Der Sektor Custom Research bietet weltweit in

über 80 Ländern Informations- und Beratungsservices für operative

und strategische Marketingentscheidungen.

Die Quelle der Daten für den Sektor Custom Research sind Konsu-

menten (Point of Consumer). Custom Research verfügt über

ein breit gefächertes Angebot an individuellen Ad-hoc-Studien

sowie Tests und Studien insbesondere zu Produkt- und Preispolitik,

Markenführung, Kommunikation, Distribution und Kundenloyalität.

Damit begleitet die GfK Produkte und Dienstleistungen entspre-

chend dem Produktlebenszyklus-Modell von der Entwicklung und

Einführung über die Wachstums- und die Reife- bis hin zur Sätti-

gungsphase.

Retail and Technology: Für den Sektor Retail and Technology ist

der Handel die Quelle der Daten (Point of Sale). Kunden werden

mit Informations- und Beratungsdienstleistungen versorgt, die auf

kontinuierlichen Erhebungen und Analysen von Gebrauchsgütern

und Dienstleistungen im Einzelhandel in über 80 Ländern basieren.

Die Services umfassen regelmäßig erscheinende Studien zu den

Marktsegmenten Bürokommunikation, Fototechnik und Optik, elek-

trische Haushaltsgeräte, Informationstechnologie, Telekommuni -

kation, Sportausrüstung, Tourismus sowie Unterhaltungselektronik

und Unterhaltungsmedien.

Media: Informationsservices zu Reichweiten, Intensität und Art

der Nutzung von Medien und Medienangeboten sowie zu deren

Akzeptanz in 30 Ländern Europas und in den usa bietet der Sektor

Media. Die Datenquelle für den Sektor Media entstammt dem Me-

dienbereich (Point of Media).

Das Angebot richtet sich an Kunden aus Medienunternehmen,

Agenturen und der Markenartikelindustrie. Es beinhaltet sowohl

kontinuierliche als auch spezielle, einmalig durchgeführte Studien

und Analysen. Die Quelle der Informationen für den Sektor Media

sind die Medien Fernsehen, Hörfunk, Print, Außenwerbung und

Online.

Page 77: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_73

Struktur des Wachstums von Umsatz und Er

Wachstum gesamt

– 4,6

– 7,3

Wachstum durch Akquisitionen

gebnis in Prozent1)

+ 2,0

+ 3,2

Organisches Wachstum

– 6,0

– 10,2

Währungseffekte

– 0,6

– 0,4

Umsatz Ergebnis

1) Rundungsdifferenzen möglich

Anteile der Sektoren am Umsatz in Prozent1)

1) Rundungsdifferenzen möglich

Custom Research

60,9

Sonstige

0,3

Retail and Technology

28,0

Media

10,8

Anteile der Sektoren am Ergebnis in Prozent1)

1) Rundungsdifferenzen möglich; Bereich Sonstige – 3,3 Prozent in der grafi schen Darstellung nicht

berücksichtigt

Custom Research

26,9

Media

11,3

Retail and Technology

65,1

Margen der Sektoren in Prozent

Custom Research

+ 7,2

+ 5,6

Retail and Technology

+ 27,2

+ 29,4

Media

+ 18,3

+ 13,1

Ist 2008 Ist 2009

Sonstige: Ergänzt werden die Sektoren um den Bereich Sonstige,

in dem insbesondere zentrale Dienstleistungen der GfK für ihre

Tochterunternehmen sowie sonstige marktforschungsfremde

Leistungen zusammengefasst werden. Der Bereich beinhaltet Teile

der GfK Austria, Teile der GfK cr Group usa, Teile der GfK iss,

Teile der GfK Malta Group und Teile der GfK Switzerland, die GfK

Data Services, die GfK Methoden- und Produktentwicklung sowie

Abteilungen der GfK Group Services.

Wirtschaftliche Entwicklung: Kontinuierliche Verbesserung

von Umsatz und Ergebnis

Trotz des im Geschäftsjahr 2009 vorherrschenden schwierigen

Marktumfelds konnten alle drei Sektoren der GfK ihre Umsatz- und

Ergebnisentwicklung im Laufe des Jahres verbessern. Besonders

zufriedenstellend entwickelte sich der Sektor Retail and Technology,

der ein erfreuliches organisches Umsatzwachstum erzielte und die

Marge nochmals steigerte.

Custom Research: Der umsatzstärkste Sektor in der GfK Gruppe

erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Umsatz von insgesamt

709,2 Millionen Euro. Beeinfl usst von den Auswirkungen der Finanz-

und Wirtschaftskrise ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um

9,4 Prozent zurück. Von dem Umsatzrückgang waren 10,4 Prozent-

punkte organischen Ursprungs und 1,4 Prozentpunkte Währungs-

effekten zuzuschreiben. Akquisitionen wirkten sich mit 2,4 Prozent-

punkten erhöhend auf den Umsatz aus. Die hinter den Er war tungen

zurückgebliebene Umsatzentwicklung lässt sich auf ausbleibende

Vertragsverlängerungen, Budgetkürzungen und offensive Preisver-

handlungen zurückführen. Bei den ausbleibenden Vertragsverlänge-

rungen handelt es sich zum Teil um syndiziertes Geschäft. Im Rah-

men des syndizierten Geschäfts werden umfangreiche Studien ohne

konkrete Auftragserteilung am Markt angeboten. Sie bieten ein

hohes Chancenpotenzial, da zum einen kleinere Unternehmen die-

se Studien nicht anbieten können und zum anderen der Deckungs-

beitrag mit jedem zusätzlichen Abnehmer deutlich steigt. Im Falle

einer verhaltenen Nachfrage können allerdings die Erstellungskosten

der Studien nicht angepasst werden. Somit führen ausbleibende

Verträge zu einer Belastung der Umsatz- und Ergebnisseite. Ins-

besondere das syndizierte Automobilgeschäft verlief im Jahr 2009

verhaltener.

Neben den Belastungen durch die Finanz- und Wirtschaftskrise

konnte der Sektor positive Entwicklungen verzeichnen. Insbe-

sondere in den Regionen Asien und Pazifi k sowie Lateinamerika

wurden erfreuliche Umsatzzuwächse erzielt. Darüber hinaus

stärkte die GfK Gruppe durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung

an dmrkynetec ihr Netzwerk in den Regionen Westeuropa/Mittlerer

Osten/Afrika und Nordamerika. Profi tieren konnte der Sektor von

erfolgreichen Vertragsverlängerungen in den Bereichen Advanced

Business Solutions, Category Management, it- und Telekommuni-

kation.

Die verhaltene Umsatzsituation schlug sich ebenfalls im Ergebnis

nieder. Das Ergebnis ging im Jahr 2009 um 16,6 Millionen Euro auf

39,5 Millionen Euro zurück. Aus einem organischen Ergebnisrück-

gang resultierten 30,2 Prozentpunkte. Wechselkurseffekte wirkten

sich ebenfalls mit 1,9 Prozentpunkten mindernd aus, während Ak-

quisitionen mit 2,6 Prozentpunkten das Ergebnis positiv beeinfl uss-

ten. Die Marge betrug im Gesamtjahr 5,6 Prozent. Auf die Auswir-

kungen der Finanz- und Wirtschaftskrise reagierte der Sektor mit

umfangreichen Kostensenkungsmaßnahmen. Einsparungen wurden

bei den Investitionen, bei der Datenbeschaffung, -produktion und

-lieferung sowie bei den Personalkosten erzielt. Dadurch gelang es,

im Jahresverlauf die Marge sukzessive zu verbessern und an die

Vorjahresmarge von 7,2 Prozent anzunähern.

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74_GfK

+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: Sektoren

Custom Research: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 782,8 709,2 – 9,4

Ergebnis 56,1 39,5 – 29,5

Marge in % 7,2 5,6 – 1,62)

Mitarbeiter Anzahl gesamt 5.876 5.837 – 0,7

1) Rundungsdifferenzen möglich

2) Prozentpunkte

Custom Research: Struktur des Wachstums von Umsatz

und Ergebnis in Prozent1)

Wachstum gesamt

– 9,4

– 29,5

Wachstum durch Akquisitionen

+ 2,4

+ 2,6

Organisches Wachstum

– 10,4

– 30,2

Währungseffekte

– 1,4

– 1,9

Umsatz Ergebnis

1) Rundungsdifferenzen möglich

Retail and Technology: Trotz der weltweiten Finanz- und Wirtschafts-

krise setzte der Sektor im Jahr 2009 den Erfolgskurs des Vorjahres fort.

Im Gesamtjahr 2009 steigerte Retail and Technology den Umsatz

erfolgreich um 21,7 Millionen Euro auf 325,8 Millionen Euro. Von

dem Gesamtwachstum, das 7,2 Prozent betrug, entfi elen 4,3 Pro-

zentpunkte auf die organische Entwicklung. Auf Wechselkursein-

fl üsse waren 1,0 Prozentpunkte des Gesamtwachstums zurückzuführen

und weitere 1,9 Prozentpunkte auf Akquisitionen. Das globale Pro-

duktions- und Reportingsystem GfK StarTrack, das eine kosteneffi zi-

ente Produktion zu weltweit gleichen Standards ermöglicht, bildete

die Basis für diesen erfreulichen Umsatzzuwachs. Umfangreiches

Marktwissen stellt angesichts eines immer komplexeren und härter

umkämpften Handelsumfelds eine wichtige Entscheidungsgrund-

lage für die GfK-Kunden dar. Die systematische Ausweitung des

Dienstleistungsangebots sowie die steigende Angebotsfrequenz

von Berichten trugen diesem Bedarf Rechnung und sicherten neben

der hohen Kundenzufriedenheit die Nachfrage in diesem Sektor.

Im Allgemeinen verlief die Geschäftstätigkeit mit Großkunden er-

freulich. Hier gelang es, einen überwiegenden Teil der Verträge

mit erhöhtem Auftragsvolumen abzuschließen, während bei einigen

kleineren Kunden Budgetkürzungen verzeichnet wurden. Der Haupt-

teil des Umsatzzuwachses wurde im asiatisch-pazifi schen Raum re-

alisiert. Darüber hinaus erzielte der Sektor beachtliche Wachstums-

raten in Nordamerika, Lateinamerika und Deutschland. Der Erwerb

der Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen Etilize sowie die Über-

nahme des amerikanischen Kontaktlinsenpanels c.l.e.a.r. vom

Marktforschungsunternehmen The Nielsen Company trugen zur

Stärkung der Präsenz von Retail and Technology in Nordamerika

bei. Einzig die Region Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika wies eine

rückläufi ge Umsatzentwicklung auf. Infolge einer Marktkonzen-

tration transferierte hier das Tochterunternehmen GfK Switzerland

die Erhebungen im Bereich Fast Moving Consumer Goods (fmcg) an das Unternehmen The Nielsen Company. Durch diesen Verkauf

soll die Rentabilität des Schweizer Tochterunternehmens gesteigert

werden.

Im Geschäftsjahr 2009 gelang es dem ergebnisstärksten Sektor im

GfK-Konzern, das Ergebnis überproportional um 16,0 Prozent auf

95,9 Millionen Euro zu steigern. Mit 12,0 Prozentpunkten war der

größte Teil des Ergebniswachstums organisch bedingt. Zudem hatten

akquisitionsbedingte Einfl üsse eine erhöhende Auswirkung von

4,5 Prozentpunkten. Wechselkurseffekte hingegen führten zu einer

Absenkung der Ergebnisentwicklung um 0,4 Prozentpunkte. Die

Marge belief sich im abgelaufenen Jahr auf hervorragende 29,4 Pro-

zent und übertraf damit das hohe Vorjahresniveau von 27,2 Prozent.

Retail and Technology: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 304,1 325,8 + 7,2

Ergebnis 82,6 95,9 + 16,0

Marge in % 27,2 29,4 + 2,22)

Mitarbeiter Anzahl gesamt 2.757 3.224 + 16,9

1) Rundungsdifferenzen möglich

2) Prozentpunkte

Retail and Technology: Struktur des Wachstums von Umsatz

und Ergebnis in Prozent1)

Wachstum gesamt

+ 7,2

+ 16,0

Wachstum durch

Akquisitionen + 1,9

+ 4,5

Organisches

Wachstum + 4,3

+ 12,0

Währungseffekte

– 0,4

+ 1,0

Umsatz Ergebnis

1) Rundungsdifferenzen möglich

Media: Im Gesamtjahr verringerte sich der Umsatz des Sektors

gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf 126,4 Millionen Euro.

Abgesehen von positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 0,4 Pro-

zentpunkten reduzierte sich der Umsatz organisch um 3,3 Prozent-

punkte. Insbesondere in den Regionen Zentral- und Osteuropa

sowie Nordamerika blieb die Umsatzentwicklung hinter den Erwar-

tungen zurück. Der Umsatzrückgang in Nordamerika kann auf das

schwierige Marktumfeld im Printbereich zurückgeführt werden.

Das nordamerikanische Tochterunternehmen GfK mri begegnete

dieser Entwicklung bereits mit einer umfangreichen Neuausrich-

tung. Um dem sich ändernden Kundenbedarf Rechnung zu tragen

und neue Geschäftspotenziale zu erschließen, wurde mit dem Auf-

bau des Produkts AdMeasure begonnen, der bis Ende 2011 abge-

schlossen sein wird. Dabei soll, basierend auf kontinuierlich erho-

benen Daten, die Wirksamkeit der Werbung in den Printmedien

gemessen werden. Erfreuliche Umsatzzuwächse verzeichnete der

Sektor Media in Deutschland, vor allem mit Kunden aus den deut-

schen Printmedien. Weiterhin gelang es der GfK, Verträge im Be-

reich der Messung der Mediennutzung zu verlängern. In den Nieder-

landen wurde der bestehende Fernsehforschungsauftrag um ein

weiteres Jahr, in Österreich um drei weitere Jahre verlängert.

Gegenüber dem Vorjahr (23,8 Millionen Euro) sank das Ergebnis

im Berichtszeitraum auf 16,6 Millionen Euro. Währungseffekte

hatten auf das negative Wachstum eine verbessernde Auswirkung

Page 79: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_75

von 3,2 Prozentpunkten. Hingegen reduzierte die organische Ent-

wicklung das Wachstum um 33,5 Prozentpunkte. Der Ergebnis-

rückgang kann zum Teil auf Aufwendungen für den Aufbau des

Produkts AdMeasure in Nordamerika, für die Einführung der neuen

Messtechnik tc Score in Deutschland, für spezielle Produktions-

und Auswertungssoftware sowie für spezielle Erhebungshardware

zurückgeführt werden. Der Sektor erzielte im Geschäftsjahr 2009

eine Marge von 13,1 Prozent (2008: 18,3 Prozent).

Media: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 130,1 126,4 – 2,9

Ergebnis 23,8 16,6 – 30,3

Marge in % 18,3 13,1 – 5,22)

Mitarbeiter Anzahl gesamt 594 552 – 7,1

1) Rundungsdifferenzen möglich

2) Prozentpunkte

Media: Struktur des Wachstums von Umsatz

und Ergebnis in Prozent1)

Wachstum gesamt

– 2,9

– 30,3

Wachstum durch

Akquisitionen 0,0

0,0

Organisches Wachstum

– 3,3

– 33,5

Währungseffekte

+ 0,4

+ 3,2

Umsatz Ergebnis

1) Rundungsdifferenzen möglich

Sonstige: Der Umsatz des Bereichs betrug im Berichtszeitraum

3,1 Millionen Euro (2008: 3,5 Millionen Euro). Die Ergebnisunter-

deckung belief sich auf 4,8 Millionen Euro (2008: 3,7 Millionen Euro).

Aufwendungen für Beratungen und Versicherungen sowie für die

Weiterentwicklung der it-Struktur im Rahmen der it-Strategie

moveIT belasteten das Ergebnis. Einsparungen bei den Personal-

kosten, Fahrt- und Reisekosten sowie bei den Material-, Kopier-

und Druckkosten konnten diese Belastung zum Teil kompensieren.

Sonstige: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 3,5 3,1 – 9,7

Ergebnis – 3,7 – 4,8 – 29,8

Mitarbeiter Anzahl gesamt 465 445 – 4,3

1) Rundungsdifferenzen möglich

2.5 Regionen: Starkes Wachstum in den Zukunftsmärkten

Weltweit deckt die GfK Gruppe mit ihrem Netzwerk eigener Unter-

nehmen über 100 Länder ab. Geografi sch ist das Geschäft in die

sechs Regionen Deutschland, Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika,

Zentral- und Osteuropa, Nordamerika, Lateinamerika sowie Asien

und Pazifi k aufgeteilt.

• Deutschland – Im Jahr 1934 gegründet, forscht die GfK seit

75 Jahren in ihrem Ursprungsland. Seit den 60er Jahren baut die

GfK von Deutschland aus ihr internationales Netzwerk aus.

• Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika – In Westeuropa ist die GfK

seit den 60er Jahren aktiv und deckt insgesamt 16 Länder ab. Im

Mittleren Osten ist die GfK in 13 Ländern und in Afrika in insge-

samt 15 Ländern vertreten.

• Zentral- und Osteuropa – Im Jahr 1989 gründete die GfK hier ihr

erstes Tochterunternehmen. Heute deckt die GfK 22 Länder ab.

• Nordamerika – Im Jahr 1999 war die GfK erstmalig mit einem

Tochterunternehmen in den usa vertreten. Im Jahr 2005 etablierte

sich die GfK auch in Kanada.

• Lateinamerika – Im Jahr 2002 mit einem eigenen Unternehmen

in Brasilien gestartet, ist die GfK heute in 13 Ländern aktiv.

• Asien und Pazifi k – Seit 1985 gehört dieser Teil der Welt zum

GfK-Netzwerk. Im Jahr 2009 deckt die GfK 20 Länder ab.

Veränderungen im GfK-Netzwerk

Unternehmen

Inves-

titions-

anlass

Anteilsver-

änderung

in % Sektor Region

Ascent mi Erwerb von 0

auf 100

Retail and

Technology

Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

Kontaktlinsenpanel

c.l.e.a.rErwerb Asset Deal Retail and

Technology

Nordamerika

dmrkynetec Anteils-

erhöhung

von 26

auf 75

Custom Research Nordamerika

sowie

Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

Etilize Mehrheits-

beteili-

gung

von 0

auf 51

Retail and

Technology

Nordamerika

fmcg Haushalts-

und Handelspanel

Veräuße-

rung

Asset Deal Custom Research/

Retail and

Technology

Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

GfK Custom

Research Japan

Gründung/

Joint

Venture

von 0

auf 66

Custom Research Asien und

Pazifi k

Conecta Asociados Erwerb von 0

auf 51

Custom Research Lateinamerika

GfK-Nielsen India Anteils-

erhöhung

von 40

auf 50,1

Retail and

Technology

Asien und

Pazifi k

ifop Music Erwerb von 0

auf 100

Retail and

Technology

Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

ifr Monitoring

Group

Anteils-

erhöhung

von 75,8

auf 100

Retail and

Technology

Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

Intercampus Anteils-

erhöhung

von 50,1

auf 69,1

Custom Research Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

Metris Anteils-

erhöhung

von 51

auf 71

Custom Research Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

Watch Media Erwerb von 0

auf 25

Media Westeuropa/

Mittlerer

Osten/Afrika

Page 80: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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76_GfK

GfK Gruppe weltweit präsent

Denver

New York

Buenos Aires

Casablanca

Santiago de Chile

—die sechs gfk-regionen:

+ Deutschland

+ Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika

+ Zentral- und Osteuropa

+ Nordamerika

+ Lateinamerika

+ Asien und Pazifi k

Page 81: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_77

Moskau

London

Nürnberg

Wien

Shanghai

Dubai

Singapur

Tokio

Sydney

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78_GfK

+ Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung: Regionen

In den Regionen Lateinamerika sowie Asien und Pazifi k verzeichnete

die GfK trotz Finanz- und Wirtschaftskrise weiterhin eine erfolg-

reiche und über den Wettbewerbern liegende Umsatzsteigerung.

Im Geschäftsjahr 2009 hatten diese beiden Regionen einen Anteil

von rund 11 Prozent am Konzernumsatz. Nach Meinung von Exper-

ten werden die Marktforschungsbudgets in diesen Regionen über-

durchschnittlich zunehmen, so dass die GfK ein großes Potenzial

im weiteren Ausbau der Präsenz in diesen Regionen sieht. In den

dynamisch wachsenden bric-Ländern hat die GfK bereits attraktive

Marktpositionen erreicht, die auch in Zukunft weiter ausgebaut

werden sollen. So liegt die GfK in Brasilien auf Marktposition 4,

in Russland auf Rang 3, in Indien auf Platz 4 und in China auf Posi-

tion 5. In den Regionen Deutschland, Westeuropa/Mittlerer Osten/

Afrika, Zentral- und Osteuropa sowie Nordamerika konnte die GfK

ihre Geschäftsentwicklung im Verlauf des Jahres stabilisieren.

Anteile der Regionen am Umsatz in Prozent1)

1) Rundungsdifferenzen möglich

Deutschland

25,9

Westeuropa/Mittlerer Osten/

Afrika

39,3

Lateinamerika

3,4

Zentral- und Osteuropa

6,2

Nordamerika

17,8

Asien und Pazifik

7,5

Deutschland: Die GfK ist mit Abstand Marktführer in Deutschland,

obwohl sich der Umsatz der GfK-Unternehmen in dieser Region im

Geschäftsjahr 2009 insgesamt um 4,7 Prozent auf 301,3 Millionen

Euro reduzierte.

Deutschland: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 316,1 301,3 – 4,7

Mitarbeiterzahl 1.746 1.790 + 2,5

1) Rundungsdifferenzen möglich

Deutschland: Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)

Wachstum gesamt – 4,7

Wachstum durch Akquisitionen 0,0

Organisches Wachstum – 4,7

Währungseffekte 0,0

1) Rundungsdifferenzen möglich

Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika: Den höchsten Umsatzbeitrag

erwirtschaftete die GfK im Geschäftsjahr 2009 in dieser Region.

Insgesamt verminderte sich hier der Umsatz um 6,0 Prozent auf

458,1 Millionen Euro. Organisch reduzierte sich der Umsatz um

5,1 Prozentpunkte, während Wechselkurseffekte den Umsatz mit

2,5 Prozentpunkten belasteten. Akquisitionen erhöhten den Umsatz

um 1,6 Prozentpunkte.

Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 487,2 458,1 – 6,0

Mitarbeiterzahl 3.526 3.416 – 3,1

1) Rundungsdifferenzen möglich

Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika:

Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)

Wachstum gesamt – 6,0

Wachstum durch Akquisitionen + 1,6

Organisches Wachstum – 5,1

Währungseffekte – 2,5

1) Rundungsdifferenzen möglich

Zentral- und Osteuropa: Die Gesellschaften in der Region erzielten

im Geschäftsjahr 2009 insgesamt einen Umsatz von 71,7 Millionen

Euro gegenüber 87,2 Millionen Euro im Vorjahr. In Landeswährung

sank der Umsatz um 5,7 Prozent und in Euro um 17,8 Prozent.

Im Wesentlichen ist dies sowohl auf das schwache wirtschaftliche

Umfeld als auch auf starke Währungsabwertungen insbesondere

des Polnischen Zloty und des Russischen Rubels gegenüber dem

Euro zurückzuführen. Es gab kein akquisitionsbedingtes Wachstum

in dieser Region.

Zentral- und Osteuropa: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 87,2 71,7 – 17,8

Mitarbeiterzahl 1.495 1.515 + 1,3

1) Rundungsdifferenzen möglich

Zentral- und Osteuropa:

Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)

Wachstum gesamt – 17,8

Wachstum durch Akquisitionen 0,0

Organisches Wachstum – 5,7

Währungseffekte – 12,1

1) Rundungsdifferenzen möglich

Page 83: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_79

Nordamerika: Die GfK generierte in Nordamerika einen Umsatz

von 207,2 Millionen Euro nach 219,7 Millionen Euro im Geschäfts-

jahr 2008. Gegen Ende des Geschäftsjahres 2009 verlor der bis

dahin starke Euro gegenüber dem us-Dollar an Wert, was zu einer

Reduzierung der positiven Wechselkurseffekte führte. Im Gesamt-

jahr erhöhten positive Wechselkurseffekte den Umsatz um 5,0 Pro-

zentpunkte. Vor dem Hintergrund außerordentlich schwieriger

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ging der Umsatz im Berichts-

zeitraum organisch um 17,8 Prozentpunkte zurück. Akquisitionen

steigerten den Umsatz um 7,0 Prozentpunkte.

Nordamerika: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 219,7 207,2 – 5,7

Mitarbeiterzahl 1.039 936 – 9,9

1) Rundungsdifferenzen möglich

Nordamerika:

Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)

Wachstum gesamt – 5,7

Wachstum durch Akquisitionen + 7,0

Organisches Wachstum – 17,8

Währungseffekte + 5,0

1) Rundungsdifferenzen möglich

Lateinamerika: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte die GfK Gruppe

in der Region Lateinamerika ihren Umsatz im Berichtszeitraum um

erfreuliche 11,0 Prozent auf 39,4 Millionen Euro. Mit einer organi-

schen Zuwachsrate von 11,0 Prozentpunkten konnte in dieser Region

das höchste organische Wachstum der GfK Gruppe erreicht werden.

Wechselkurseffekte verminderten den Umsatz um 2,1 Prozent-

punkte, während Akquisitionen den Umsatz um 2,2 Prozentpunkte

vermehrten.

Lateinamerika:

Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)

Wachstum gesamt + 11,0

Wachstum durch Akquisitionen + 2,2

Organisches Wachstum + 11,0

Währungseffekte – 2,1

1) Rundungsdifferenzen möglich

Lateinamerika: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 35,5 39,4 + 11,0

Mitarbeiterzahl 525 665 + 26,5

1) Rundungsdifferenzen möglich

Asien und Pazifi k: Das höchste Umsatzwachstum im Geschäftsjahr

2009 generierte die GfK in dieser Region. Der Umsatz stieg um

dynamische 16,1 Prozent von 74,8 Millionen Euro im Jahr 2008 auf

86,9 Millionen Euro im Jahr 2009. Das organische Umsatzwachs-

tum lag bei erfreulichen 8,9 Prozentpunkten. Akquisitionen erhöh-

ten den Umsatz um 1,1 Prozentpunkte, positive Wechselkurseffekte

um 6,1 Prozentpunkte.

Asien und Pazifi k:

Struktur des Umsatzwachstums in Prozent1)

Wachstum gesamt + 16,1

Wachstum durch Akquisitionen + 1,1

Organisches Wachstum + 8,9

Währungseffekte + 6,1

1) Rundungsdifferenzen möglich

Asien und Pazifi k: Wichtige Kennziffern1)

Millionen Euro 2008 2009

Verände-

rung in %

Umsatz 74,8 86,9 + 16,1

Mitarbeiterzahl 1.362 1.736 + 27,5

1) Rundungsdifferenzen möglich

3. forschung und entwicklung

Marktforschung lebt von Innovation. Um die Bedürfnisse der Kunden

auch in Zukunft zufriedenstellen zu können, muss ein Markt-

forschungs unternehmen ständig seine Methoden und Instrumente

weiterentwickeln und neue Lösungen auf den Markt bringen. Den

Großteil der dafür notwendigen Entwicklungsarbeit leistet bei der

GfK die Abteilung Methoden- und Produktentwicklung in Nürnberg.

Statistische und methodische Fragestellungen, die Bestimmung von

Grundgesamtheiten, die Optimierung von Stichproben und Hoch-

rechnungsverfahren sowie Programmkonzepte für Erhebungs- und

Analysesoftware bilden den Schwerpunkt der 22-köpfi gen Abteilung.

Auch die einzelnen Sektoren und Tochterunternehmen der GfK

forschen für und mit ihren Kunden und entwickeln – häufi g auch

gemeinsam mit Universitäten oder Unternehmensberatungen –

neue Projekte. Im Jahr 2009 arbeitete die GfK an folgenden For-

schungs- und Entwicklungsprojekten.

Page 84: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

80_GfK

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Der GfK EMO Sensor®

+

Ekel

+

Freude

+

Langeweile

+

Wut

+

Leidenschaft

+

Interesse

+

Überraschung

Der GfK emo Sensor® misst die Emotionen,

die Konsumenten beim Kontakt mit einer Marke

empfinden können.

Page 85: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_81

3.1 GfK Methoden- und Produktentwicklung

GfK Loyalty Plus ist ein bereits seit vielen Jahren genutztes Instrument

der GfK. Es beschreibt die Bedeutung potenzieller Kriterien für die

generelle Loyalität von Kunden gegenüber einem Produkt oder einer

Marke. Allerdings erlaubt es zunächst keine Aussagen darüber, wie

stark sich die Einstellung der Kunden verändert, wenn einzelne

Einfl ussfaktoren variieren. Dies ist für die Kunden der GfK jedoch

von außerordentlicher Bedeutung. Deshalb entwickelte die GfK

Methoden- und Produktentwicklung ein Modell, das genau diese

Vorhersage ermöglicht. Mit dem GfK Loyalty Plus Simulator kann

die GfK beispielsweise nun prognostizieren, wie sich die Zufrieden-

heit der Kunden gegenüber einem Unternehmen verändert, wenn

das zugehörige Callcenter besser oder schlechter beurteilt wird.

Auch bei der Erfassung des Verbraucherverhaltens mit Hilfe von

Kundenkarten hat die GfK ihre Methoden weiterentwickelt. Hier

ist die zentrale Frage, wie groß der Return on Investment (roi) ist.

Um diesen abzuschätzen, wurde bisher eine Gruppe von Kunden-

kartenbesitzern – die „Experimentalgruppe“ – mit einer möglichst

ähnlichen „Kontrollgruppe“ verglichen. Dazu werden so genannte

„statistische Zwillinge“ zu den Teilnehmern der Experimentalgruppe

gesucht. Diese Zwillinge unterscheiden sich jedoch immer etwas

vom Original und sind nur in sehr begrenztem Umfang verfügbar.

Dies führt häufi g dazu, dass keine bedeutsamen Aussagen über den

Return on Investment mehr gemacht werden können. Bei dem von

der GfK Methoden- und Produktentwicklung erarbeiteten GfK Linear

Matching wird dagegen der gesamte Pool der Kontrollgruppe nun

so gewichtet, dass er perfekt mit der Experimentalgruppe in allen

defi nierten Variablen übereinstimmt. Die roi-Analyse wird dadurch

sehr viel präziser. Mit dieser neuen Methode hat es die GfK beispiels-

weise bei einer bestimmten Analyse auf Basis des Haushaltspanels

geschafft, den statistischen Fehler so stark zu verringern, dass der

Return on Investment im Zeitverlauf pro Haushalt und Quartal auf

zwei Euro genau bestimmt werden konnte.

Ein seit langem bewährtes Instrument ist die Choice-Based Conjoint-

Analysis (cbc). Mit ihrer Hilfe werden individuelle Nutzenwert-

strukturen auf Basis beobachteter Wahlentscheidungen ermittelt.

Allerdings lässt die ansonsten sehr hohe Schätzgüte dieses An-

satzes deutlich nach, wenn die Anzahl der beobachteten Wahlent-

scheidungen, die so genannten Choice-Tasks, gering ist. Daher

hat die GfK Methoden- und Produktentwicklung mit der Best-Worst

Choice-Based Conjoint-Analyse ein alternatives Verfahren entwickelt.

Mit dessen Hilfe kann der Umfang der gewonnenen Präferenz-

information pro Wahlentscheidung auf einfache und effi ziente

Weise deutlich erhöht werden, indem nicht nur nach der besten,

sondern auch nach der schlechtesten der gezeigten Alternativen

gefragt wird. Das Wahlverhalten kann somit besser prognostiziert

werden als bei den bisherigen Ansätzen.

3.2 Custom Research

Im Sektor Custom Research bietet die GfK Testmarktforschung seit

diesem Jahr mit dem GfK Cross-Touchpoint Evaluator als weltweit

erstes Institut die Möglichkeit, die Verkaufswirkung von Cross-

Touchpoint- und Online-Werbung bereits vor Kampagnenbeginn

zu testen. Bisher war die Effi zienz von Online-Werbung sowie

ihre Wirkung auf das tatsächliche Kaufverhalten erst nachweisbar,

nachdem die Kampagne gestartet und somit schon viel Geld inves-

tiert worden war. Die GfK Testmarktforschung kann nun für den

deutschen Markt Cross-Touchpoint- und Online-Kampagnen bereits

vor ihrer nationalen Schaltung regional begrenzt und unter kontrol-

lierten Bedingungen auf ihre Verkaufswirkung hin untersuchen.

Integrierte, medienübergreifende Werbekampagnen sind die Königs-

klasse des modernen Marketings. Dass Cross-Media-Kampagnen

auf die Wahrnehmung wirken, ist unumstritten. Bisher nicht beleg-

bar waren jedoch die Synergieeffekte auf das tatsächliche Kaufver-

halten. Die GfK Panel Services Deutschland, Google und Coca-Cola

haben mit dem GfK Web Effi ciency Panel (wep) nun erstmals diese

Effekte sowie das Zusammenspiel aller Komponenten analysiert.

Die Ergebnisse zeigen: Cross-Media-Kampagnen wirken stärker als

Kampagnen in nur einem Medium. Der Einsatz des Internets wirkt

direkt auf die Kaufentscheidung. Seit April 2009 erfasst ein zweites

GfK-Panel Verbraucherdaten zu Themen wie Reisen, Finanzen,

Versandhandel und Entertainment in Deutschland. Dies erweitert

die Analysemöglichkeiten auf eine Vielzahl weiterer Branchen.

Zudem soll die Methode auch in Großbritannien eingesetzt werden.

In Frankreich und den Benelux-Ländern prüft die GfK derzeit die

Einsatzmöglichkeiten.

Emotionen sind die grundlegende Triebfeder für menschliches

Verhalten, auch und gerade für den Konsum. Deshalb setzen

Markenartikelhersteller immer stärker darauf, bei Werbe- und

Marketingaktivitäten Gefühle beim Verbraucher auszulösen. Zur

Messung von Gefühlen hat die GfK Methoden- und Produktent-

wicklung gemeinsam mit der GfK Marktforschung und dem Institut

für Konsum- und Verhaltensforschung der Universität des Saarlands

in Saarbrücken, Deutschland, den so genannten GfK emo Sensor®

entwickelt. Dieses Instrument misst eine große Bandbreite an Emo-

tionen – von Überraschung über Interesse bis Langeweile –, die

Konsumenten beim Kontakt mit einer Marke, zum Beispiel beim Be-

trachten eines Werbefi lms, empfi nden können. Der GfK emo Sensor®

wird bereits in Europa und den usa eingesetzt. Aktuell führt die

GfK eine Validierungsstudie im asiatischen Kulturkreis durch.

Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und der Diskussion

um klimafreundlichen Konsum gewinnt das Thema Nachhaltigkeit

immer mehr an Bedeutung. Im Jahr 2009 hat deshalb der Bereich

GfK Living im Sektor Custom Research eine Marktstudie unter

6.800 Personen in den zentralen europäischen Ländern sowie in

den usa, Brasilien, China und Indien durchgeführt. Der GfK Nach-

haltigkeitsmonitor gibt Aufschluss darüber, welche Rolle verschie-

dene Nachhaltigkeitsaspekte wie beispielsweise der Energieverbrauch

oder die Recyclingfähigkeit von Produkten und Verpackungen ge-

genüber Kriterien wie Qualität und Preis beim Kauf von Elektro-

geräten spielen und wie sich neue Käufergruppen generieren lassen.

In Zusammenarbeit mit Kunden werden thematische Nachfolge-

projekte konzipiert. Für das Jahr 2010 ist ein Update des GfK Nach-

haltigkeitsmonitors geplant.

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82_GfK

+ Forschung und Entwicklung

Auch in der Pharmamarktforschung hat die GfK im Jahr 2009

Neuerungen vorangetrieben. Das amerikanische Tochterunter-

nehmen GfK Healthcare hat im laufenden Jahr mit GfK pair

(Product-Patient Attributes in Reality) einen neuartigen Ansatz im

Pharmaziemarkt entwickelt. Mit Hilfe dieser Methode können nun

erstmals Produktattribute und Patientencharakteristika miteinander

verbunden werden. Die Pharmaunternehmen sind somit in der

Lage, ihre Medikamente an immer spezifi scheren Patientengruppen

mit bestimmten Eigenschaften zu testen. Auch die Beurteilung

der Patienten sowie der behandelnden Mediziner geht in das

Studien ergebnis mit ein. Dies ermöglicht es den Befragten, einen

natürlicheren und realistischeren Auswahlprozess durchzuführen.

GfK pair kann sowohl für Produkte genutzt werden, die sich noch

in der Entwicklung befi nden, als auch für solche, die bereits von

Ärzten verschrieben werden. Dadurch kann die GfK die Glaubwür-

digkeit und Voraussagegenauigkeit steigern.

Ebenfalls für den Einsatz im Gesundheitsmarkt hat die GfK den be-

reits verwendeten Detail Tracker erweitert und GfK ode (Overall

Detail Effectiveness) kreiert. Dieses Instrument bietet eine monat-

liche zusätzliche Sicht auf den Abverkauf eines Unternehmens ge-

genüber den Wettbewerbern. Es stellt den Kunden eine umfas-

sende Auswertung, die durchschnittlichen Ergebnisse einzelner

Bereiche sowie den Vergleich mit der Konkurrenz zur Verfügung.

Entwickelt hat dieses Instrument das amerikanische Tochterunter-

nehmen GfK Healthcare.

3.3 Retail and Technology

Weltweit Marktführer in der panelbasierten Marktforschung für

technische Gebrauchsgüter ist die GfK im Sektor Retail and

Techno logy mit dem globalen Produktions- und Berichtssystem

GfK StarTrack. Kernstück der StarTrack-Umgebung ist der GfK

StarTrack Explorer (gse), der Handelsdaten aus über 80 Ländern

verarbeitet. Während bereits der Großteil der international operie-

renden Kunden die gse Standard-Edition nutzt, hat im ersten

Halbjahr 2009 die Einführung der neuen gse Professional Edition

begonnen. Speziell für die internen Marktforschungsspezialisten

(market intelligence specialists) beim Kunden konzipiert, ermög-

licht die gse Professional Edition die freie Berichtsdefi nition und

zielgruppengenaue Ergebnisdistribution über das StarTrack-Portal.

Die großen Vorteile von gse liegen in der schnellen Verfügbarkeit

neuer Marktinformationen, einem global einheitlichen Format und

einer großen Analysetiefe von der Warengruppe bis zum Einzelartikel.

Auch bei dem Thema Nachhaltigkeit zeigt sich die GfK innovativ.

Im Juni 2009 präsentierte die GfK Retail and Technology auf der

5. Internationalen Konferenz zur Energieeffi zienz bei Haushaltsge-

räten und Leuchtmitteln, eedal, in Berlin erstmals das neue Pro-

dukt GfK eco. Dahinter verbirgt sich ein Informationssystem, das

mit Hilfe des GfK StarTrack Explorers Informationen zur Energie-

effi zienz von Produktsegmenten, Marken und Gerätemodellen mit

den Abverkaufszahlen in den Bereichen Unterhaltungselektronik,

Leuchtmittel, Klimaanlagen sowie Haushaltsgroßgeräte kombiniert.

Dieses Energieeffi zienz-Tracking liefert Händlern und Herstellern

elektrischer Geräte erstmals fundierte Informationen zu diesem Thema.

Einen neuen Prognoseservice hat die GfK Retail and Technology

auf der Internationalen Funkausstellung (ifa) im September in

Berlin vorgestellt: GfK Forecasting. Dieses neue Angebot ist für die

wichtigsten Produktgruppen innerhalb des Handelspanels erhältlich.

Verkaufswert, Umsatz und durchschnittlicher Preis können über

einzelne Segmente hinweg für die nächsten zwölf bis 18 Monate

vorausgesagt werden. Mit diesen Voraussagewerten können die

Markenartikelhersteller ihre Distributions- und Marketingmaßnah men

für die eigenen Produkte zielgerichteter steuern und feinstufi ger

ausrichten.

Ein innovativer Ansatz von Retail and Technology ist die Forschungs-

methode GfK nis (Network Intelligence Solution). Mithilfe der Tech-

nologie Deep-Packet-Inspection (dpi) lassen sich weltweit ip-Proto-

kolle analysieren, unter anderem im Hinblick auf das Internetsurfen

von Handy-Nutzern. Nutzungsarten und -zeiten, Reichweiten, Ver-

weildauer und vieles andere werden in Echtzeit erfasst, identifi ziert

und aufbereitet. Die Nachfrage nach diesen Schlüsseldaten von

Seiten der Medien, der werbetreibenden Industrie sowie der Tele-

kommunikationsbranche ist sehr hoch. Neu am GfK-Ansatz ist die

Genauigkeit, Flexibilität und Schnelligkeit, mit der die Daten auf-

bereitet und über ein leistungsfähiges DataWarehouse Portal online

zur Verfügung gestellt werden können.

3.4 Media

Seit Juni 2009 misst die us-amerikanische Tochter GfK mri, die

im Sektor Media auf Printforschung spezialisiert ist, die Reich-

weiten von Anzeigen in den wichtigsten Publikumszeitschriften des

Landes. Mit dem neuen Instrument GfK AdMeasure erhalten Ver-

lage, Medienhäuser und Werbeagenturen Informationen darüber,

wieviele Werbekontakte eine Printkampagne hat, wie lange die

Verweildauer bei Anzeigen ist und vor allem, wer sich die Anzeigen

ansieht. Mit GfK AdMeasure soll neben dem tv- und Internet-Markt

auch im Printbereich eine neue Währung etabliert werden. Unter-

nehmen wie Time Inc. (Time Warner Company) und Starcom usa

nutzen bereits die Daten, die GfK AdMeasure erhebt.

Seit dem 1. Oktober 2009 läuft bei der GfK nop Media „rate it!“ –

ein besonderes Jugendpanel mit mehr als 1.500 Teilnehmern. An

diesem Panel nehmen Acht- bis 15-jährige teil, die sich auf speziell

für Kinder gemachten Seiten im Internet anmelden, wo sie spielen,

ihren Seitenhintergrund verändern und Studien beantworten kön-

nen. Die Teilnehmer erhalten zudem einen Newsletter von „Katie“.

Das ist eine Figur, die GfK nop Media extra geschaffen hat, um mit

den Kindern zu kommunizieren. Zudem ist „Katie“ eine Art Mas-

kottchen für das Panel. Mit Hilfe von täglichen Studien erhält die

GfK nop Media wertvolle Einblicke in den täglichen Medienkonsum

bei Fernsehen, Internet und Radio der Jugendlichen. Da die Jugend-

lichen zusätzlich häufi g an Ad-hoc-Studien teilnehmen, ermöglicht

dies der GfK nop Media, ihren Kunden, wie beispielsweise Fern-

sehsendern, schnell und effi zient Daten zu vielfältigen Themen-

bereichen zur Verfügung zu stellen.

Page 87: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_83

4. human resources

4.1 Scorecard

Auch im Jahr 2009 wurde mit der Human Resources-Scorecard

die Umsetzung der globalen Personalstrategie vorangetrieben und

anhand von Schlüsselkennzahlen (kpis) regelmäßig gemessen.

So konnten nicht nur wichtige Kenntnisse über den Status der Per-

sonalarbeit auf regionaler und globaler Ebene gewonnen werden.

Es wurden auch die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanz-

krise auf die Personalarbeit, zum Beispiel durch eine hohe Anzahl

an Bewerbungen und eine geringere Fluktuation ersichtlich.

Durch die Einführung eines web-basierten Reporting-Instruments

konnten der Prozess und die Qualität des hr-Reportings deutlich

verbessert und die Verfügbarkeit aktueller Daten für alle GfK-Firmen

gewährleistet werden. Zudem liefert die Scorecard die Möglichkeit,

die Kennzahlen nicht nur innerhalb der GfK Gruppe, sondern auch

extern, zum Beispiel mit anderen Firmen im Land einer lokalen

GfK-Firma zu vergleichen und Ziele für die Personalarbeit zu setzen.

4.2 hr-Netzwerk: Best Practice Award,

Global Human Resources mvp Award, How To Library

Bereits zum zweiten Mal wurde der Best Practice Award in den

Kategorien Mitarbeiterrekrutierung, Mitarbeiterentwicklung und

Mitarbeiterbindung verliehen. Erstmalig wurde im Jahr 2009 auch

der Global Human Resources mvp (Most Valuable Player) Award

ver liehen, der das besondere Engagement einer GfK-Firma für das

hr-Netzwerk würdigt. Die Kandidaten und Sieger beider Auszeich-

nungen wurden auf der jährlich stattfi ndenden internationalen

Human Resources-Konferenz vorgestellt und ausgezeichnet.

Um darüber hinaus bewährte Personalinstrumente und -prozesse

im hr-Netzwerk zu kommunizieren und zu verbreiten, hat das

Team hr International das Handbuch „How To Library“ erstellt.

Dieses enthält Best Practices-Beispiele zu den wichtigsten Per-

sonalprozessen. Das bestehende Handbuch wird kontinuierlich

durch das hr-International Team sowie die hr-Kollegen aus aller

Welt ergänzt und aktualisiert.

4.3 Nachfolgemanagement

Nach Abschluss einer sechsmonatigen Pilotphase wurde 2009 der

Startschuss für ein weltweit einheitliches Nachfolgemanagement-

System gegeben. Das Ziel dieser Initiative ist die stetige Identifi kation

von Führungskräften in der GfK Gruppe. Nach der Identifi kation

der Potenzialträger konzentriert sich der Prozess auf die gezielte

Entwicklung dieser Talente und die Bindung an das Unternehmen.

4.4 Excellence

Bereits seit 2001 nominiert die GfK Gruppe jedes Jahr rund 15 Per-

sonen aus aller Welt für das Excellence-Programm, welches das

Flaggschiff der Führungskräfteentwicklung der GfK darstellt. Jedes

Excellence-Team erhält einen Projektauftrag vom Vorstand, dessen

Erfüllung einen signifi kanten Mehrwert für die Entwicklung der

GfK Gruppe liefert. Das Team Excellence viii hat seine Arbeit im

Oktober 2009 mit einer Präsentation beendet, die den Titel „Research

Transformation“ trug und die voraussichtliche Veränderungen in

der Welt der Marktforschung bis zum Jahr 2015 zum Gegenstand

hatte. Die Gruppe unterbreitete dem Vorstand Vorschläge, welche

Weichen heute bereits gestellt werden sollten, um für diese Verän-

derungen am besten vorbereitet zu sein. Im November 2009 wurde

das Team Excellence ix mit dem Projekt „Lean Management Oppor-

tunities“ beauftragt und hat seine Arbeit aufgenommen. Über die

Projektarbeit hinaus haben die Mitglieder der Teams die Möglich-

keit, stabile und nachhaltige Verbindungen zu GfK-Kolleginnen und

Kollegen aus anderen Regionen und Sektoren aufzubauen und mit

Mitgliedern des Vorstands, aber auch mit wichtigen Kunden und

Finanzmarktexperten in Verbindung zu treten.

4.5 Globale Mitarbeiterbefragung

Im Oktober 2009 wurde die zweite weltweite Mitarbeiterbefragung

mit dem Titel „Employee Engagement Survey“ durchgeführt.

Insgesamt beteiligten sich 77 Prozent aller GfK-Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter an der Befragung. Der daraus resultierende Index

(Employee Engagement Index) beträgt 68 von 100 Punkten. Die

engen Zusammenhänge von Engagement und Unternehmensleis-

tung anerkennend, hat sich das Management der GfK dazu ver-

pfl ichtet, zielgerichtete Maßnahmen zur Erhöhung des Indexes zu

ergreifen. Zur Unterstützung dieser Vorhaben wurde ein Leitfaden

mit Maßnahmebeispielen und echten GfK-Fallbeispielen veröffent-

licht und allen GfK-Firmen zur Verfügung gestellt. Der Vorstand

wird die ergriffenen Maßnahmen gezielt verfolgen. Die dritte Mit-

arbeiterbefragung wird im Herbst 2010 durchgeführt.

4.6 Personalbestand

Der Personalbestand der GfK Gruppe belief sich zum Ende des

Geschäftsjahres 2009 auf 10.058 Beschäftigte. Im Vergleich zum

Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 366 Mitarbeiter und

Mitarbeiterinnen beziehungsweise um 3,8 Prozent. Der Zuwachs

resultierte vor allem aus Akquisitionen und Neukonsolidierungen.

In den ausländischen GfK-Gesellschaften waren 8.268 Arbeitnehmer

und Arbeitnehmerinnen angestellt und damit 322 Personen mehr als

im Vorjahr. Insgesamt arbeiteten 82,2 Prozent der GfK-Belegschaft

außerhalb Deutschlands. Damit steigt weiterhin die internationale

Ausrichtung.

Regional gesehen verzeichneten die Regionen Asien und Pazifi k

sowie Lateinamerika den größten Personalzuwachs. Während im

asiatisch-pazifi schen Raum der Personalanstieg im Wesentlichen

aus der Übernahme neuer Unternehmen resultierte, war die Per-

sonalaufstockung in Lateinamerika zudem auf die gute Geschäfts-

lage zurückzuführen. Darüber hinaus erhöhte sich der Personal-

bestand leicht in Deutschland sowie in der Region Zentral- und

Osteuropa. Der Personalanstieg in der Region Zentral- und Ost-

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Mitarbeiter weltweit

+ GfK Hellas, Griechenland

+ GfK Retail and Technology uk, Großbritannien

+ Auszubildende der GfK se, Deutschland

+ GfK Mode, India

+ Internationales Custom Research Meeting in Istanbul

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GfK_85

europa ist vollständig darauf zurückzuführen, dass Firmen neu in

den Konzernabschluss einbezogen wurden. Infolge von Anpas-

sungsmaßnahmen wiesen die Regionen Nordamerika sowie West-

europa/Mittlerer Osten/Afrika sinkende Mitarbeiterzahlen auf.

Auf Sektorebene ist nur der Sektor Retail and Technology personell

gewachsen. Mehr als zwei Drittel des Anstiegs entfi elen auf die

Region Asien und Pazifi k und waren dort vorwiegend einem Firmen-

zukauf zuzuschreiben. Zudem baute der Sektor sein Netzwerk

in den Regionen Zentral- und Osteuropa, Deutschland und Latein-

amerika weiter organisch aus.

In den Sektoren Custom Research und Media hingegen verhielten

sich die Personalzahlen rückläufi g. Die niedrigeren Personalzahlen

im Sektor Custom Research resultierten vorwiegend aus Perso-

nalanpassungen in den Regionen Nordamerika sowie Westeuropa/

Mittlerer Osten/Afrika während im Sektor Media der Personalrück-

gang vor allem in der Region Zentral- und Osteuropa verzeichnet

wurde.

Mitarbeiter nach Sektoren in Prozent1)

Gesamt 100% � 10.058 Vollzeitstellen

1) Rundungsdifferenzen möglich

Custom Research

58,0

Sonstige

4,4

Retail and Technology

32,1

Media

5,5

Mitarbeiter nach Regionen in Prozent1)

Gesamt 100% � 10.058 Vollzeitstellen

1) Rundungsdifferenzen möglich

Deutschland

17,8

Westeuropa/Mittlerer Osten/

Afrika

34,0

Lateinamerika

6,6

Zentral- und Osteuropa

15,1

Nordamerika

9,3

Asien und Pazifik

17,3

4.7 Fluktuation: Sinkende Fluktuationsquoten in allen Regionen

Die Fluktuationsquote der GfK Gruppe, die das Verhältnis der

Arbeitnehmerkündigungen zur durchschnittlichen Mitarbeiterzahl

des Konzerns im Geschäftsjahr ausweist, betrug 9,3 Prozent im

Jahr 2009. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Reduktion

um 4,2 Prozentpunkte (2008: 13,5 Prozent).

In vielen Ländern hat die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise

unmittelbare Folgen für den Arbeitsmarkt und damit ebenfalls für

die Bindung erfahrener und qualifi zierter Arbeitnehmer im Unter-

nehmen. Insgesamt wies die Fluktuation eine regional unterschied-

liche Ausprägung auf.

4.8 Gesamtbezüge und Aktienbesitz des Vorstands und des

Aufsichtsrats

Angaben zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zu

deren Aktienbesitz können den Tabellen und Ausführungen im

Vergütungsbericht innerhalb des Corporate-Governance-Berichts

auf Seite 16ff entnommen werden.

Darlehen und Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder

bestanden keine.

5. organisation und verwaltung

Der Konzern hat sich den Herausforderungen der wachsenden

Globalisierung gestellt und eine Organisationsstruktur etabliert,

die es den GfK-Unternehmen vor Ort ermöglicht, schnell und effi -

zient auf Marktchancen zu reagieren. Die GfK se fungiert zugleich

als Holding-Gesellschaft sowie als operativ tätige Einheit. In Deutsch-

land umfasst das Netzwerk der GfK Gruppe neben der Mutter-

gesellschaft zehn verbundene konsolidierte und zwei assoziierte

Unternehmen, eine Beteiligung sowie fünf nicht konsolidierte ver-

bundene Unternehmen. Weltweit gehören der GfK 145 verbundene

konsolidierte und 16 assoziierte Unternehmen, drei Beteiligungen

sowie 42 nicht konsolidierte verbundene Unternehmen an. Der

Stammsitz ist Nürnberg.

5.1 Vorstand: Führung durch Sektoren

Ein sechsköpfi ger Vorstand hat im Jahr 2009 die Geschäfte der

GfK Gruppe geleitet. Der Vorstandsvorsitzende (ceo), Professor

Dr. Klaus L. Wübbenhorst, verantwortet die Bereiche Strategie, Internal

Audit, Methoden- und Produktentwicklung, Unternehmenskommuni-

kation und it Services. Der Personal- und Finanzvorstand (cfo),

Pamela Knapp (seit 1. November 2009), ist für die Abteilun gen

Financial Services, Human Resources sowie Central Services

zuständig.

Aus der Umstrukturierung im Jahr 2008 gingen die drei Sektoren

Custom Research, Retail and Technology und Media hervor. Der

Sektor Custom Research wird von den drei Vorständen Petra Heinlein,

Debra A. Pruent und Wilhelm R. Wessels gemeinsam geleitet. Der

Sektor Retail and Technology wird von Dr. Gérard Hermet und der

Sektor Media von Wilhelm R. Wessels verantwortet.

5.2 Administration: konzernübergreifende Funktionen

zentralisiert

In den Group Services der GfK Gruppe übernehmen die Bereiche

Financial Services, Human Resources, Central Services und

Corporate Communications zentrale, konzernübergreifende Funk-

tionen. Zum Bereich Financial Services gehören Legal Services

and Transactions, Group Reporting, Group Taxes, Group Treasury,

Business Insights, Best Practice sowie Projects and it.

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86_GfK

+ Corporate Communications und Marketing

Die Bereiche Financial Accounting und Operational Accounting der

Financial Services sowie die Abteilung Central Services erbringen

Dienstleistungen für die Mehrzahl der Unternehmen in Deutsch-

land. Im Ausland übernehmen die einzelnen GfK-Unternehmen die

Verantwortung für diese Dienstleistungen weitestgehend selber.

6. unternehmenserklärung gemäß § 289 a hgb

Die Organe der GfK se fühlen sich einer verantwortungsvollen,

transparenten und nachhaltigen Wertschöpfung verpfl ichtet. Dazu

gehören geschäftspolitische Grundsätze und Leitlinien sowie eine

vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Mit der Anerkennung des Corporate Governance Kodex zeigt die

GfK se, dass sie sich an die Regeln einer guten Unternehmens-

führung und Unternehmensüberwachung hält und nationalen wie

internationalen Investoren transparent begegnet.

Die Erklärung zur Unternehmensführung, die den ausführlichen

Text der Entsprechenserklärung enthält, sowie die Angaben zu

Unternehmensführungspraktiken und die Beschreibung der Arbeits-

weise von Vorstand und Aufsichtsrat, sind veröffentlicht unter:

www.gfk.com/group/investor/corporate_guidelines/declaration_on_

corporate_governance

Der Corporate Governance Bericht ist im Geschäftsbericht auf den

Seiten 15ff abgedruckt.

7. beschaffung

Für die GfK und ihr Geschäft spielt die Beschaffung klassischer

Produktionsmittel eine eher geringe Rolle. Arbeitsmaterialien und

Gegenstände der Standard-Büroausrüstung werden von den Ab-

teilungen Central Services, die zu den GfK Group Services gehört,

und it Services, die zu den GfK Data Services gehören, zentral für

Deutschland eingekauft. Ebenfalls zentral für die GfK Unternehmen

in Deutschland kauft der Bereich it Services sämtliche Produkte

wie Standardsoftware, Hardware-Infrastruktur und Telekommuni-

kation ein. it Services und der Chief Information Offi cer (cio) schließen mit Dienstleistern und Herstellern Vereinbarungen über

Einkaufskonditionen für it-Güter und -Dienstleistungen ab. Diese

können von allen Unternehmen der GfK Gruppe in Anspruch ge-

nommen werden. Das Projekt moveIT, das im Rahmen des Fitness-

und Effi zienzprogramms biss im Jahr 2008 startete und bis Ende

2010 abgeschlossen sein wird, hat zum Ziel, die it-Infrastruktur

der GfK global auszurichten. Dafür werden die Dienstleistungen im

Bereich it standardisiert und konsolidiert. Drei Rechenzentren sol-

len als zentrale Dienstleister für alle Unternehmen der GfK Gruppe

fungieren. Die Beschaffung für it-Infrastruktur und Telekommuni-

kationsservices erfolgt ebenfalls zentral.

8. umwelt

Der sorgsame und verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen

Ressourcen ist ein wichtiges Anliegen für die GfK Gruppe. Daher

werden alle Mitarbeiter über interne Richtlinien und Empfehlungen

angehalten, bei den gesamten geschäftlichen Aktivitäten sowie bei

der Nutzung der betrieblichen Arbeitsmittel stets die Grundsätze

der Umweltfreundlichkeit zu berücksichtigen und den Verbrauch

optimal zu gestalten. In Deutschland sind die Abteilungen Central

Services und it Services der GfK für den Einkauf und die fachgerechte

Entsorgung der Materialien verantwortlich. Im Ausland handeln die

GfK-Unternehmen in diesem Bereich eigenverantwortlich.

9. corporate communications und marketing

Für die Kommunikation der GfK Gruppe ist konzernweit die Abtei-

lung Corporate Communications mit ihren drei Bereichen Presse,

Interne Kommunikation/Corporate Identity sowie Investor Relations

verantwortlich. Die Zielgruppen sind Medienvertreter, die Öffent-

lichkeit, Mitarbeiter, Aktionäre, Investoren und Finanzanalysten.

Der Bereich Investor Relations und seine Aufgaben werden in dem

Kapitel „Die Aktie“ im Imageteil des Geschäftsberichts gesondert

vorgestellt.

9.1 Kommunikation: neue Medien im Fokus

Eine zunehmende Bedeutung für die Kommunikation der GfK

gewinnen neue Distributionswege wie Microblogging, Web- und

Podcasting, Blogs, Social Media und rss Feeds. Diese Medien

nutzen einige GfK-Unternehmen bereits intensiv für ihre Kom-

munikation. Seit September informiert die Abteilung Corporate

Communications mit drei Twitter-Kanälen über aktuelle Studien,

Unternehmensmeldungen und Investor-Relations-Themen.

Die Konzernwebseite verzeichnete weltweit rund 7,9 Millionen

Seitenzugriffe. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Diese wurde weiter ausgebaut und mit neuen Web 2.0-Elementen

wie Social Bookmarking, Webcasts und einer interaktiven Welt-

karte ergänzt. Neu hinzugekommen ist die mobile Website. Im Be-

richtsjahr wurden von Corporate Communications in Deutschland

rund 6.000 E-Mails von Journalisten, Verbrauchern und Kunden

bearbeitet.

In der internen Kommunikation setzte Corporate Communications

ebenfalls verstärkt digitale Medien ein. So wird der elektronische

Newsletter news4u seit August 2009 zweiwöchentlich weltweit an

alle Mitarbeiter versendet. Die Anzahl und die Themenvielfalt der

Webcasts des Vorstandsvorsitzenden wurden im Jahr 2009 aus-

gebaut. In sieben Videobeiträgen wurde unter anderem über die

aktuelle Geschäftsentwicklung, die Ergebnisse der Mitarbeiter-

umfrage „Employee Engagement Survey“ und über die Struktur

der GfK Gruppe informiert. Die neu initiierte interne Videoplatt-

form video4u dient der Intensivierung des weltweiten Wissens-

austauschs und der fachlichen Zusammenarbeit. Bis zum Jahres-

ende hatten sich rund 1.800 Nutzer registriert.

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GfK_87

Image-Film „Entscheidungen verstehen“

Die Wahl des Autos, der Schuhe, der Eiscreme oder des Futters will

wohl überlegt sein. Der GfK Image-Film zeigt auf humorvolle Weise

Menschen sowie einen Vierbeiner in „entscheidenden“ Situationen.

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88_GfK

+ Chancen- und Risikolage

International veröffentlichten die GfK-Unternehmen im Jahr 2009

über 1.200 Presseinformationen, die an Journalisten verschickt so-

wie in der Regel über unternehmenseigene Websites und andere

Internetportale verbreitet wurden. Die GfK se gab in Deutschland

insgesamt 97 Pressemitteilungen heraus.

Einen wichtigen Stellenwert nehmen weltweit Kooperationen mit

Medien, Agenturen, Veranstaltern und Branchenverbänden ein, die

von vielen GfK-Unternehmen aktiv als Kommunikationsinstrument

genutzt werden.

9.2 Marketing: Markenauftritt optimiert

Die Aktivitäten im Bereich Marketing werden von den Tochterun-

ternehmen der GfK Gruppe weitgehend selbstständig, aber in Ab-

stimmung mit dem Bereich Corporate Communications gesteuert.

Der Markenauftritt der GfK Gruppe wurde im Jahr 2009 durch ver-

schiedene Marketingmaßnahmen weiter harmonisiert und die

Emotionalisierung vorangetrieben. Dazu zählt der Imagefi lm

„Understanding decisions“, der bei dem Wettbewerb European

Excellence Awards 2009 auf die Shortlist der besten Unterneh-

mensfi lme gewählt wurde. Außerdem stärken das neue Sound-

Logo, das animierte GfK-Logo für Präsentationen und Videoclips

sowie diverse GfK-Wallpapers für pc-Desktops, Handys und

Smartphones die Corporate Identity.

Weitere strategisch bedeutende Elemente des Marketings inner-

halb der GfK Gruppe sind Fachkonferenzen und Messen. Im Jahr

2009 hat die GfK Gruppe insgesamt 225 Veranstaltungen selbst

ausgerichtet oder sich daran beteiligt. Außerdem präsentierte sich

das Unternehmen auf den wichtigsten internationalen Marktfor-

schungsmessen: als Silbersponsor auf der arf-Konferenz in New

York, als Goldsponsor auf der esomar-Konferenz Asia Pacifi c

in Peking und als Silbersponsor beim Jahreskongress des Markt-

forschungsverbands esomar in Montreux. Zusätzlich unterstützten

GfK-Unternehmen in verschiedenen Ländern nationale Branchen-

veranstaltungen und präsentierten sich mit Vorträgen und Work-

shops.

10. chancen- und risikolage

10.1 Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den

Rechnungslegungsprozess

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der GfK Gruppe

umfasst die von der Unternehmensleitung eingeführten Grund sätze,

Strukturen, Prozesse und Maßnahmen, die den wirtschaftlichen Er-

folg des Unternehmens, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit

der internen und externen Finanzberichterstattung sowie die Ein-

haltung einschlägiger Gesetze und Normen sichern sollen.

Kontrollumfeld und Kontrollaktivitäten

Das Kontrollumfeld der GfK Gruppe wird im Wesentlichen durch

die bestehenden Verhaltensregeln und das daraus resultierende

Denken und Handeln eines jeden Mitarbeiters geprägt. Die Grund-

lage, auf der dieses Verhalten basiert, ergibt sich aus den Unter-

nehmensleitlinien (Code of Conduct, Corporate Values), zu deren

Einhaltung jeder Mitarbeiter verpfl ichtet ist. Durch die Umsetzung

dieser Leitlinien werden eine verantwortungsvolle Unternehmens-

führung sichergestellt und grundlegende ethische und moralische

Werte am Arbeitsplatz festgehalten.

Ein weiteres wesentliches Element des internen Kontrollumfelds

stellt das umfangreiche Richtlinienwesen dar. Durch diese Richt-

linien werden die wesentlichen Finanzprozesse in der GfK Gruppe

standardisiert, wodurch die gleichbleibend hohe Qualität der Arbeits-

ergebnisse sichergestellt wird.

Die Abteilung Internal Audit spielt in diesem Zusammenhang eine

wichtige Rolle. Neben der regelmäßigen Prüfung der Angemessen-

heit und Einhaltung der Richtlinien und Maßnahmen werden durch

Internal Audit auch Empfehlungen zur Optimierung bestehender

Prozesse gegeben (Best Practice).

Information und Kommunikation

In der GfK existieren offene Informations- und Kommunikations-

strukturen. Dadurch wird sichergestellt, dass Änderungen von

Gesetzen, Richtlinien und Handlungsanweisungen allen relevanten

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv mitgeteilt und dauerhaft

zur Verfügung gestellt werden. Alle Richtlinien sind im Intranet

weltweit zugänglich.

In der GfK ist eine umfangreiche und regelmäßige Risiko- und

Finanzberichterstattung implementiert, wodurch die Unterneh-

mensleitung und der Aufsichtsrat zeitnah und umfassend über

die Risikosituation des Unternehmens informiert sind. Neben dem

standardisierten Reporting wird der Vorstand formlos und unmit-

telbar im Falle plötzlich eintretender, wesentlicher Risiken und bei

Fraud-Vorkommnissen informiert (Ad-hoc-Berichterstattungen).

Überwachung

Das Risikomonitoring erfolgt bei der GfK unter anderem durch die

Überwachung von Frühwarnindikatoren und den Einsatz eines

Überwachungstools. Die Frühwarnindikatoren leiten sich dabei aus

der Beobachtung externer Bereiche (zum Beispiel Volkswirtschaft,

Technologische Entwicklungen) sowie des GfK-Umfelds (zum Beispiel

Konkurrenz) und GfK-interner Entwicklungen ab.

Mit Hilfe des Überwachungstools werden die wesentlichen (wirt-

schaftlichen) Risiken der GfK operationalisiert und über den Ein-

satz von Kennzahlensystemen und Statistiken überwacht.

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GfK_89

10.2 Grundlagen des Chancen- und Risikomanagements:

integriertes System

Risikopolitische Grundsätze: Damit der Erfolg der GfK Gruppe am

Markt weiterhin sichergestellt ist, müssen Chancen konsequent

genutzt werden. Um den professionellen Umgang mit Risiken zu

sichern, wurden risikopolitische Grundsätze aufgestellt, auf denen

das gesamte Chancen- und Risikomanagementsystem der GfK Gruppe

basiert. Die Kern-Prinzipien lauten:

• Nur bekannte Risiken lassen sich steuern.

• Risiken werden systematisch bewertet.

• Risikomanagement ist Pfl icht für jeden.

Diese Grundsätze wurden in die Strukturen und Geschäftsprozesse

der GfK integriert.

Verantwortlichkeiten und Funktionen:

Risikomanagement-Koordinatoren

Die direkte Verantwortung der Früherkennung, Steuerung und

Kommunikation von Risiken vor Ort liegt beim operativen Manage-

ment der einzelnen GfK-Unternehmen. Dort sorgen Risikomanage-

ment-Koordinatoren dafür, die zentralen Vorgaben in der jeweiligen

Organisation umzusetzen und das Risikobewusstsein zu fördern.

Risikomanagement-Komitee

Im Rahmen seiner Gesamtverantwortung für das Chancen- und Risiko -

management-System hat der Vorstand ein Risikomanagement-Komitee

eingerichtet. Diesem gehören der Personal- und Finanzvorstand als

Vorsitzende, der Global Head Corporate Finance sowie ein für das

Thema Risikomanagement verantwortlicher Mitarbeiter des Berei-

ches Business Insights als ständige Mitglieder an. Das Komitee hat

die für die GfK Gruppe relevanten Risiken zu identifi zieren und infor-

miert Vorstand und Aufsichtsrat zur aktuellen Risikolage im Konzern.

Whistleblowing: Verantwortung zeigen

Die GfK ermutigt alle ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über

festgestellte beziehungsweise vermutete Verstöße gegen gesetz-

liche oder interne Regelungen Bericht zu erstatten. Hierzu können

sie sich an die jeweiligen Vorgesetzten oder die Personalabteilung

der GfK se sowie die interne Revision der GfK se wenden. Sollten

Beschäftigte diese Wege nicht nutzen wollen, besteht im Rahmen

einer Whistleblowing-Regelung auch die Möglichkeit einer anonymen

Meldung an einen externen Ombudsmann.

Prozesse: Um Chancen und Risiken vollständig zu erfassen, nutzt

die GfK Gruppe einen integrierten Chancen- und Risikomanage-

mentansatz. Dieser sieht vor, strategische und operative Risiken

und sich bietende Chancen auf der Ebene der GfK-Unternehmen,

der GfK- Regionen und GfK-Sektoren sowie auf Konzernebene zu

identifi zieren und zu managen.

Integriertes Chancen- und Risikomanagementsystem der GfK Gruppe

Gruppenebene Sektorenebene

Gesellschaftsebene

Integriertes

Chancen- und

Risikomanagement-

system der GfK

Alle Grundsätze, Funktionen und Prozesse des Chancen- und

Risikomanagement-Systems der GfK Gruppe sind in einem

konzernweit geltenden Handbuch dokumentiert, auf das die

Mit arbeiter über das Firmen-Intranet gfk4u Zugriff haben.

Den Kern des Systems bildet die jährliche Chancen- und Risiko-

inventur, in der die Geschäftsführer und Risikomanagement-Koor-

dinatoren über die Entwicklung bekannter Risiken aus dem Vorjahr

und über neu aufgetretene Risiken informieren. Darüber hinaus

wird durch die einzelnen sektorverantwortlichen Vorstände das

Chancenpotenzial für die jeweiligen Sektoren identifi ziert. Treten

während des Jahres neue Risiken auf oder verändert sich die Risi-

kolage nennenswert, stellt eine Ad-hoc-Berichterstattung sicher,

dass der Vorstand der GfK Gruppe umgehend informiert wird.

Mit einem konzernweit nach einheitlichen Vorgaben aufgebauten

Berichtswesen wird sichergestellt, dass wirtschaftliche Risiken der

Geschäftsentwicklung überwacht werden und auf sich ergebende

Chancen hingewiesen wird. Darüber hinaus liefern unterjährige

Prognosen wichtige Hinweise auf eventuell drohende Geschäftsrisiken.

Die internen Kontrollstandards werden durch ein umfassendes Richt-

linienwerk ergänzt. In regelmäßigen Abständen überprüft die interne

Revision Konzeption und Funktionsfähigkeit des Chancen- und Risiko-

management-Systems. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen

und die Hinweise der Abschlussprüfer dienen wiederum dazu, das

Chancen- und Risikofrüherkennungssystem weiter zu verbessern.

Elemente des Chancen- und Risikomanagements

Berichtswesen

Sonstiges

(z.B. Security Standards,

Integrationskonzepte etc.)Richtlinien

Risikomanage-

menthandbuch

Chancen- und

Risikoinventur

Exceptional Risk

Reporting

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90_GfK

+ Chancen- und Risikolage

10.3 Bewertung der Chancen- und Risikosituation:

Einzelbetrachtung

Gesamtwirtschaft: Für das Geschäftsjahr 2010 rechnet die GfK

mit zusätzlichen Impulsen aus einem leicht positiven Wirtschafts-

wachstum. Die ökonomischen Indikatoren deuten darauf hin, dass

die Talsohle der Rezession erreicht ist und die Industriestaaten

wieder beginnen, langsam zu wachsen.

Die GfK Gruppe agiert weltweit und verfügt hinsichtlich ihrer

Portfolios von Kunden, Märkten und Produkten über eine sehr

hohe Diversifi kation. Zudem bietet die verstärkte Ausrichtung auf

Asien und Lateinamerika als Wachstumsregionen gute Chancen,

sich trotz abgeschwächter Konjunktur in den traditionellen Indus-

triestaaten positiv im Weltmarkt weiterentwickeln zu können.

Die GfK Gruppe sieht somit keine wesentlichen Risiken aus der

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Branche: Die Marktforschungsbranche wird sich voraussichtlich

den ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen nicht

vollständig entziehen können. Allerdings hatte sie sich bislang als

relativ krisenresistent erwiesen und war im Vergleich zu anderen

Segmenten der Marketing- und Werbebranche weniger anfällig

gegenüber konjunkturellen Einfl üssen. Die GfK Gruppe ist mit

ihrem globalen Netzwerk als Full Service-Dienstleister mit einem

breiten Angebot an Studien und Analysen für die Herausforde-

rungen der Folgen der Finanzkrise und des verschärften Wett-

bewerbs gut aufgestellt.

Zudem bietet die schwierige ökonomische Lage insbesondere inter-

national ausgerichteten Marktforschungsunternehmen durchaus

auch Chancen. So gewinnt die detaillierte Analyse der Reaktion und

des Verhaltens der Konsumenten in der Krise ebenso an Bedeu-

tung wie auch Informationen zu Absatzpotenzialen von Produkten

in verschiedenen Ländern. Mit dem in ihrer Strategie verankerten

Ansatz des Fact-based Consultancy ist die GfK Gruppe bestens po-

sitioniert, um diesem Beratungsbedarf der Unternehmen begegnen

zu können.

Sektorchancen und -risiken: Die weitere Konzentration des Kunden-

kreises aufgrund von Fusionen und Firmenübernahmen betrifft alle

GfK-Sektoren. Um die Marketingbudgets dieser Großunternehmen

besteht ein anhaltend harter Wettbewerb. Die Abhängigkeit der

GfK Gruppe von Großkunden ist dennoch insgesamt nach wie vor

als gering einzustufen. Der Anteil der zehn größten Kunden am

Konzernumsatz veränderte sich nur leicht von 14 Prozent im Jahr 2008

auf 15 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr. In keinem Sektor

werden mehr als 10 Prozent des Gruppenumsatzes mit nur einem

Kunden generiert. Durch das breite Kundenportfolio der GfK waren

trotz der Finanzkrise Forderungsausfälle ebenfalls von untergeord-

neter Bedeutung und haben die Liquiditätslage des Konzerns nicht

beeinträchtigt.

Um zudem die Ergebnissituation dauerhaft und in allen Sektoren

zu optimieren, startete die GfK bereits Ende 2008 das gruppen-

weite Fitness- und Effi zienzprogramm biss, das einen wesentlichen

Beitrag zur anhaltenden Wettbewerbsfähigkeit der GfK leistet.

Die speziellen Chancen und Risiken der einzelnen Sektoren der

GfK werden im Folgenden erörtert.

Das Portfolio des Sektors Custom Research umfasst kontinuierlich

erhobene Daten, zum Beispiel aus Haushaltspanels, und exklusiv

auf individuelle Fragestellungen zugeschnittene Ad-hoc-Studien.

Neben den großen, international tätigen Konzernen prägen im

Ad-hoc-Bereich auch viele kleinere, lokale Anbieter den Markt. Dies

liegt zum einen an Marktnischen, die durch kleine Anbieter besetzt

werden können. Zum anderen sind die Markteintrittsbarrieren wegen

der im Vergleich zur kontinuierlichen Marktforschung geringeren

Investitionen niedriger. Kleinere Mitbewerber decken häufi g nur

ein eingeschränktes regionales oder fachliches Gebiet ab und haben

eine entsprechend schlanke Positionierung. Ein eventueller Auf-

tragsverlust in diesen Bereichen an solche Wettbewerber, aufgrund

möglicher Preisvorteile, ist hier wie im Vorjahr ein Risiko. Diesem

Risiko begegnet die GfK mit der kontinuierlichen Analyse und

Nutzung von Kostensenkungspotenzialen und einer permanenten

Optimierung des Angebots qualitativ hochwertiger, moderner Pro-

dukte und Methoden. Ein Beispiel hierfür ist die Softwarelösung

„SimIT“, eine Anwendung zur Anzeige und Auswertung aggregier-

ter Käufer- und Produktdaten.

Insbesondere im Sektor Custom Research reagierte die GfK auf die

Finanz- und Wirtschaftskrise mit umfangreichen Kostensenkungs-

maßnahmen. Um dem hohen Wettbewerbsdruck Rechnung zu

tragen, gab es sowohl Einsparungen bei den Investitionen, bei der

Datenbeschaffung, -produktion und -lieferung, sowie bei den Per-

sonalkosten.

Einen Sonderfall stellt das so genannte „syndizierte Geschäft“ dar.

Dabei werden vorab große Studien erstellt und am Markt angebo-

ten. Ein Risiko besteht dabei in Höhe der Kosten zur Erstellung der

Studien, falls zu wenige Kunden die Analysen kaufen würden. Das

syndizierte Geschäft wird jedoch vorrangig dort angeboten, wo

Erfahrungswerte der Vergangenheit eine gesicherte Abnahme

gewährleisten. Gleichzeitig existiert in diesem Geschäftsbereich

auch ein hohes Chancenpotenzial, da kleinere Anbieter derartige

Studien nicht anbieten können und jeder zusätzliche Abnehmer

den Deckungsbeitrag deutlich erhöht.

Die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise auf die

Gesamtwirtschaft stellen für den Sektor Custom Research nach wie

vor eine Herausforderung dar, da gerade Kosteneinsparungsbemü-

hungen die Marktforschungsbudgets der Unternehmen verringern.

Für diese Probleme wie auch den aufgrund der wirtschaftlichen

Lage verschärften Wettbewerb zeigt sich die GfK jedoch gut ge-

rüstet. Die langjährigen Kundenbeziehungen und das umfassende

Service- und Produktportfolio stellen für die GfK ebenso eine solide

Basis für den Erfolg dar wie auch die wertvollen Datenbanken,

die umfangreichen Haushaltspanels und die hohe Datenqualität.

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GfK_91

Durch die weitere Intensivierung des Global Key-Account-Manage-

ments soll speziell den Bedürfnissen weltweit agierender Groß-

kunden entsprochen werden. Zudem entwickeln sich die Kunden-

erwartungen weiter in Richtung sektorübergreifender Angebote

der GfK Gruppe. Auch die Nachfrage nach Marktforschung via

Internet hält weiter an. Da die GfK ihre Panels und Forschungs-

ansätze im Online-Bereich auch international rechtzeitig ausgebaut

hat, ist sie auf diesem Gebiet sehr gut präsent. Dem Online-Ge-

schäft der GfK kommt zugute, dass die Kunden verstärkt auf die

bewährte Qualität der Forschungsarbeit achten.

In diesem Marktumfeld erweist sich auch das stetig wachsende inter-

nationale Netzwerk der GfK als vorteilhaft. Die global agieren den

Konzerne, und somit die Großkunden des Sektors, sehen unter ande-

rem hierin ein wesentliches Argument für die Vergabe ihrer Aufträge.

Das Übertragen bereits vorhandener Marktforschungs instrumente in

neue Länder ermöglicht zudem die Nutzung von Synergieeffekten.

International hält insbesondere die Nachfrage nach Marktforschung

in den aufstrebenden Märkten weiterhin an. Zusätzliche Präsenz

in diesen Wachstumsregionen, allen voran Asien und Pazifi k sowie

Lateinamerika, festigt den Ruf der GfK als Global Player und ge-

neriert auch lokales Zusatzgeschäft. Deshalb wird im weiteren

Ausbau der Präsenz das größte Chancenpotenzial für den Sektor

Custom Research gesehen.

Die kontinuierliche Erhöhung der Kundenbindung bietet ein Chan-

cenpotenzial, das auch durch das bereits im Jahr 2008 eingeführte

GfK Web Effi ciency Panel (wep) unterstrichen wird. GfK wep stellt

ein Beispiel für innovative Lösungen im Sektor Custom Research

dar und ermöglicht erstmals, Einkäufe von schnelllebigen Konsum-

gütern mit Online-Werbekampagnen in Verbindung zu bringen.

Die Wirkung von Online-Werbung kann so detailliert nachgewiesen

werden. Die bereits etablierte Position des Global Head of Innovation

unterstreicht die Bedeutung, die die GfK dieser Thematik als Chance

im derzeitigen ökonomischen Umfeld beimisst.

Die GfK ist im Sektor Retail and Technology der weltweit führende

Anbieter. In der insbesondere durch Abhängigkeit von Großkunden

und Datenlieferanten geprägten Risikosituation ist sie gut aufge-

stellt. Während dem Risiko auf Datenbeschaffungsseite durch ein

ständig überprüftes und weiterentwickeltes Notfallkonzept begeg-

net wird, minimiert die GfK das Problem eines eventuellen Ver-

lustes eines Topkunden mit der Gewährleistung einer hohen Kun-

denbindung durch ihr qualitativ hochwertiges Angebot.

Die GfK zeichnet sich hier vor allem durch ihr globales Netzwerk

auf Basis eines einheitlichen Produktions- und Reportingsystems

sowie durch ihren großen eigenen Datenbestand aus. Mit ihrer

Plattform GfK StarTrack setzt sie hoch entwickelte Instrumente ein,

um den weltweit agierenden Kunden aktuelle Services zu bieten.

Die kontinuierliche Vergrößerung des technologischen Vorsprungs

am Markt sowie die systematische Ausweitung des Dienstleistungs-

angebots und die konsequente globale Expansion sind die strate-

gischen Eckpfeiler, mit denen das Geschäftsfeld seine Chancen zum

weiteren Ausbau der Marktposition nutzen will. Neben dem welt-

weiten Ausbau des Retail and Technology-Geschäfts wird die Position

weiter verbessert. So stärkten beispielsweise die Akquisitionen

der Gesellschaften Etilize Inc. aus den usa, der französischen

ifop Music, von Ascent mi aus Großbritannien und die Mehrheits-

übernahme bei der GfK-Nielsen India die Position in bedeutenden

Märkten und ergänzen das Produktportfolio weiter.

Für die Zukunft bietet auch die steigende Angebotsfrequenz von

Berichten, bis hin zu Echtzeit-Offerten, weiteres Umsatzpozential

für den Sektor. Die Weiterentwicklung des im Jahr 2008 einge-

führten GfK StarTrack Explorers erlaubt dem Kunden freies Navi-

gieren in Datenwürfeln und selbstständiges Zusammenstellen von

Berichten. Kunden können dadurch die Berichte schnell, in einem

global einheitlichen Format und einer großen Analysetiefe nach

ihren individuellen Bedürfnissen online kreieren. Dies erhöht nicht

nur die Kundenbindung, sondern stärkt auch die ausgezeichnete

Position im Vergleich zu den Wettbewerbern.

Ein erheblicher Teil des Umsatzes im Sektor Media resultiert aus

langfristigen Aufträgen mit festen Auftragsvolumina aus dem Be-

reich der kontinuierlichen Fernseh- und Radioreichweitenforschung.

Die damit verbundene Abhängigkeit von Großkunden stellt einer-

seits ein Risiko dar, bietet aber andererseits auch Chancen. Die GfK

hat die intensive Zusammenarbeit mit ihren Auftraggebern genutzt

und Auftragsverlängerungen und neue Verträge erreicht.

Das gegenwärtig schwierige Marktumfeld insbesondere im us-Print-

bereich stellt, wie auch im Vorjahr, eine Herausforderung für den

Sektor dar. Um diesem Risiko zu begegnen, wird neben einer inten-

siven Kundenbetreuung vor allem auf die Markteinführung neuer

Produkte gesetzt.

Der Medienmarkt war in den letzten Jahren geprägt von umfassen den

Veränderungen. Neue Empfangstechnologien, Digitalisierung und

geändertes Fernsehverhalten stellen insbesondere die tv-Nutzungs-

messung vor komplexe Herausforderungen. So nimmt beispielsweise

das mobile tv-Angebot immer mehr zu. Die GfK ist auf diesem Ge-

biet bereits sehr gut positioniert und sieht hier ein großes Chancen-

potenzial für die Zukunft. Dem Out-of-Home-Viewing, unter ande-

rem der tv-Beobachtung bei Großveranstaltungen auf öffentlichen

Plätzen, entspricht die GfK durch mobile Datenmessung wie zum

Beispiel durch die MediaWatch.

Die neue Messtechnik GfK tc Score ermöglicht die Messung des

zeitversetzten Fernsehens, zum Beispiel über Festplatten- und

dvd-Rekorder. Und mit der Entwicklung der internationalen Soft-

ware-Plattform Evogenius ist ein modernes, ganzheitliches Ins-

trument zur Produktion und Analyse von Mediennutzungsdaten

verfügbar. Das zentrale Produktionssystem für Fernsehzuschauer-

forschung Evogenius wurde im Jahr 2009 in Deutschland und

Österreich eingeführt. Ebenso wurde die Einführung der Produkte

GfK Evogenius Reporting und GfK Evogenius Advertising in Öster-

reich und der Schweiz erfolgreich abgeschlossen.

Auf lange Sicht sollen hier nach Fernsehen und anderen Medien-

gattungen auch Informationen zur Media-Nutzung analysiert

werden können. Durch das wachsende Interesse an Cross-Media-

Studien in Verbindung mit Verbraucher- und Käuferdaten bieten

sich für die GfK ebenfalls weitere Chancen.

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92_GfK

+ Chancen- und Risikolage

Personelle Risiken: Das veränderte wirtschaftliche Umfeld bleibt

auch nicht ohne Wirkung auf den Arbeitsmarkt. Qualifi zierte Mit-

arbeiter zu fi nden und an das Unternehmen zu binden, ist für die

GfK-Gesellschaften nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben.

Um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen, zu integrieren und

dauerhaft zu binden, bietet die GfK ein differenziertes Qualifi zie-

rungs- und Weiterbildungsangebot an und optimiert fortlaufend

ihre Personalkonzepte.

Risiken aus der Finanzierung: Die GfK hat ihren Finanzierungsbe-

darf über eine syndizierte Bankenfazilität, bestehend aus einer

festen Euro- und us-Dollar-Tranche und einer variablen revolvie-

renden Euro-Tranche, abgedeckt. Zum Bilanzstichtag umfassen

die festen Tranchen 28,8 Millionen Euro sowie 27,2 Millionen

us-Dollar. Die syndizierte Kreditlinie in Höhe von 250 Millionen

Euro war zum Jahresende mit rund 65 Prozent beansprucht. Diese

Kreditlinie steht der GfK se im vollen Umfang bis Oktober 2011

zur Verfügung. Ab Oktober 2011 bis Oktober 2012 reduziert sich

der Betrag auf rund 218 Millionen Euro. Neben der syndizierten

Kreditlinie stehen der GfK bilaterale Kreditlinien in Höhe von rund

62 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt bestehen am Bilanz-

stichtag nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von

165,7 Millionen Euro (2008: 111,9 Millionen Euro).

Zur weiteren Stärkung der Finanzierungsbasis konnte die GfK se

trotz anhaltender Finanzkrise in der ersten Jahreshälfte 2009 ein

weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von 58,5 Millionen Euro

mit einer Laufzeit bis April 2012 (endfällige Tilgung) begeben.

Zusätzliche Liquidität sicherte sich die GfK Gruppe über drei

bilaterale Bankdarlehen in Höhe von 75,0 Millionen Euro und

eine längerfristig zugesagte Kreditlinie bis Juni 2011 in Höhe von

30,0 Millionen Euro, die bisher nicht in Anspruch genommen wurde.

Die genannten Finanzierungselemente sowie ein zum Stichtag

vorhandener Zahlungsmittelbestand von rund 42,4 Millionen Euro

stellen die Liquidität des Konzerns sicher.

Insgesamt erwartet die GfK Gruppe eine Stabilisierung der Margen

in 2010 seitens ihrer Kreditgeber. Die in der syndizierten Kreditfa-

zilität und in den Schuldscheindarlehen vereinbarten Covenants

wurden zu allen Berichtszeiträumen in 2009 komfortabel erfüllt.

Fremdwährungsrisiko: Als global agierendes Unternehmen ist die

GfK Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt.

Das transaktionsbezogene Risiko entsteht aus dem Absatz und dem

Erwerb von Gütern und Dienstleistungen, die nicht in der Heimat-

währung des jeweiligen GfK-Unternehmens abgerechnet werden.

Da aufgrund des hohen lokalen Wertschöpfungsanteils bei allen

operativ tätigen GfK-Gesellschaften den Umsätzen in lokaler Wäh-

rung auch Ausgaben in derselben Währung gegen überstehen, ist

das operative Fremdwährungsrisiko in der GfK Gruppe begrenzt.

Eine konzerninterne Richtlinie sieht zudem vor, dass alle GfK-Ge-

sellschaften ihre Fremdwährungsrisiken über wachen und Projekte

in Fremdwährung von einer bestimmten Größenordnung an sichern.

Die GfK realisiert die konzerninterne Finanzierung in der Regel in

der Heimatwährung der Tochtergesellschaft. Die daraus entstehen-

den Währungsrisiken werden durch das Konzerntreasury mit Hilfe

von Derivaten gesichert. Die Laufzeit der Sicherungsgeschäfte be-

trägt in der Regel höchstens 15 Monate. Die sich kompensierenden

Effekte des Grundgeschäfts und der Währungssicherung werden

ergebniswirksam verbucht und damit in der Gewinn- und Verlust-

rechnung erkennbar.

Das translatorische Risiko resultiert daraus, dass es viele GfK-Gesell-

schaften außerhalb des Euro-Währungsraums gibt, während die

GfK Gruppe in Euro bilanziert. Im Konzernabschluss müssen deshalb

Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen der Unternehmen

außerhalb des Euroraums in Euro umgerechnet werden. Die trans-

lationsbezogenen Effekte aus Veränderungen der Fremdwährungs-

kurse werden in der Eigenkapitalposition des GfK-Konzernabschlusses

ausgewiesen. Da die Beteiligungen allgemein von langfristiger

Dauer sind, verzichtet die GfK auf die direkte Absicherung der

Nettovermögenspositionen. Vielmehr versucht sie, Beteiligungen

durch so genannte Natural Hedges abzusichern. Dies erfolgt mittels

Finanzierung in der Währung der jeweiligen Gesellschaft, so dass

die Effekte aus Fremdwährungsschwankungen minimiert werden.

Um in der Gewinn- und Verlustrechnung die Volatilität aus der

Stichtagsbewertung der Fremdwährungsverbindlichkeiten zu be-

grenzen, wendet die GfK für diese langfristigen Finanzierungen

Hedge Accounting nach ifrs gemäß ias 39 an. Entsprechend werden

Bewertungseffekte in der Eigenkapitalposition ausgewiesen.

Zinsrisiko: Zinsrisiken entstehen in der GfK hauptsächlich bei

Finanzverbindlichkeiten. Die GfK hat das positive Zinsumfeld

bereits im Jahr 2005 im Zusammenhang mit der Finanzierung der

nop World-Akquisition genutzt, um Zinsen langfristig abzusichern

und die Finanzierung sicher kalkulieren zu können. Aus diesem

Grunde hatte die GfK se zum Stichtag 31. Dezember 2009 rund

40 Prozent ihrer Finanzverbindlichkeiten durch Zinsswaps gesichert.

Der zinsgesicherte Anteil an den gesamten Finanzverbindlichkeiten

wurde im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht.

Zum Stichtag wiesen die Zinssicherungskontrakte saldiert einen

negativen Marktwert von 1,2 Millionen Euro auf. Die Geschäfte

werden nur mit namhaften in- und ausländischen Banken erster

Bonität, s&p Rating zwischen aa- und bbb+, abgeschlossen. Ferner

reduziert sich ein mögliches Ausfallrisiko durch Verteilung der

Geschäfte auf mehrere Banken.

Rechtliche Risiken: In zahlreichen Ländern, wie beispielsweise

Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Rumänien,

wird weiterhin das Thema „Scheinselbstständigkeit“ diskutiert.

Dies birgt die Gefahr, dass in der GfK beschäftigte Interviewer und

sonstige Freiberufl er sozialversicherungspfl ichtig werden. Zur

Vermeidung zusätzlicher Kosten passt die GfK die Beschäftigungs-

verhältnisse soweit wie möglich an die jeweiligen Landesgesetz-

gebungen an.

Die GfK ist in verschiedenen Ländern an zivilrechtlichen Verfahren

beteiligt, die auf unterschiedlichen Rechtsgründen basieren. Diese

stellen aus Sicht des Managements keine wesentlichen Risiken für

die GfK Gruppe dar.

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GfK_93

Risiken aus Akquisitionen: Der Erwerb neuer Gesellschaften sowie

deren Integration in den Konzernverbund ist stets mit Risiken ver-

bunden.

Rechtliche sowie betriebswirtschaftliche Due-Diligence-Prozesse,

zumeist mit Unterstützung lokal erfahrener Beraterteams, alter-

native Bewertungsmethoden und klare Wirtschaftspläne sind Voraus-

setzung für die Akquisitionen. Zumeist bleibt das ehemalige Mana-

gement noch als Minoritätsanteilseigner und/oder Geschäftsführer

für einige Jahre im Unternehmen und hat so eine klare Motivation,

den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

Risiken aus der Informationstechnologie und Sonstige Risiken:

Einrichtung, Erhalt und Weiterentwicklung von Sicherheitsvor-

kehrungen zum Schutz der Informationssysteme und der in ihnen

gespeicherten Daten sind für die GfK unerlässlich. Seit jeher

stehen daher Vorkehrungen im Fokus, die der Sicherheit von

Informationstechnologie und ihrer Anwendungen dienen.

Die GfK hat am zentralen Rechenzentrums-Standort Nürnberg alle

notwendigen Maßnahmen zur Erreichung einer größtmöglichen

it-Betriebssicherheit ergriffen und aktualisiert diese laufend. Die

durch den Vorstand der GfK verabschiedete, konzernweit gültige

it-Security-Policy, basierend auf dem anerkannten „British Standard

7799“, wurde im Jahr 2008 weltweit implementiert und gibt ver-

bindliche it-Sicherheitsstandards für den Konzern vor. Darüber

hinaus hat der Vorstand im Rahmen des gruppenweiten Effi zienz-

steigerungsprogramms biss das Projekt „moveIT“ beschlossen,

das bis Ende des Jahres 2010 unter anderem eine Konzentration

der weltweiten Rechenzentrumsleistungen auf wenige globale

Rechenzentrumsstandorte sowie eine Ausweitung der gruppen-

weiten it-Standards vorsieht. Damit werden auch alle für die

Gruppe relevanten Sicherheitsmaßnahmen und -standards auf

diese Rechenzentrums-Standorte angewandt und eventuelle

Restrisiken im Bereich it-Sicherheit minimiert.

Alle erwähnten Maßnahmen sowie die it-Strategie der GfK Gruppe

und die konzernweiten it-Sicherheitskonzepte koordiniert der

Chief Information Offi cer (cio), der unmittelbar an den Vorstands-

vorsitzenden berichtet. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den

it-Security-Spezialisten in den GfK-Gesellschaften im In- und Ausland.

Prüfungen im it-Bereich sind zudem fester Bestandteil des Prüfungs-

prozesses durch die interne Revision und werden vor Ort durch

it-Spezialisten durchgeführt.

Im Rahmen eines Notfallkonzepts überprüft die GfK alle sonstigen

Risiken.

Signifi kante Risiken aus Schadensfällen und Haftungsfragen sind

entweder durch lokale oder durch konzernweit geltende so ge-

nannte Umbrella-Versicherungen abgesichert.

Substanzielle Risiken aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten

sind derzeit nicht zu erkennen. Die Entwicklung größerer, kosten-

intensiver Innovationsprojekte überwacht die GfK mittels eines re-

gelmäßigen Berichterstattungssystems.

Wesentliche it-Risiken beziehungsweise sonstige Risiken sind der-

zeit in der GfK Gruppe nicht erkennbar.

10.4 Bewertung der Chancen- und Risikosituation:

Gesamtbetrachtung

Die Risiken der GfK sind trotz der eingetrübten gesamtwirtschaft-

lichen Lage begrenzt und sollten keinen wesentlichen Einfl uss

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.

Auch eine Gesamtbeurteilung der Risikoposition der GfK ergibt,

dass eine nachhaltige Gefährdung der Geschäftsentwicklung auf-

grund von Einzelrisiken, der Wechselwirkung oder der Kumulation

von Risiken derzeit nicht zu erwarten ist.

Ein Chancenpotenzial bietet sich für die GfK Gruppe insbesondere

im weiteren Ausbau des weltweiten Netzwerks und der Bereitstel-

lung eines innovativen Angebotsportfolios, das auf dem neuesten

Stand der technologischen Entwicklung steht und den Kundenbe-

dürfnissen optimal entspricht. Die Kernkompetenz zuverlässiger

und qualitativ hochwertiger Beratung eröffnet besonders im derzeit

schwierigen ökonomischen Umfeld weitere Möglichkeiten, sich am

Markt zu positionieren. Seine Zukunftschancen hat der Konzern

auch mit dem Strategieprogramm 5 Star Initiative im Oktober 2005

defi niert. Die Ziele dieses Programms bilden auch weiterhin die

Grundlage für die zukünftigen Aktivitäten der GfK.

Eine Übersicht über die wesentlichen Punkte der Chancen- und

Risikolage der GfK Gruppe bietet nochmals folgende Darstellung:

Stärken Schwächen

Interne Faktoren – Breites, hochwertiges und

innovatives Service- und

Produktportfolio

– Fact-based Consultancy

– Hohe Kundenbindung

– Internationales Netzwerk

– Hohes Mitarbeiter-Know-

how

– Großkundenabhängigkeit

– Heterogene Strukturen

in Regionen wegen

Akquisitionen

Chancen Risiken

Externe Faktoren – Relativ krisenresistente

Marktforschungsbranche

– Steigender Informations-

und Beratungsbedarf auf

Kundenseite

– Nachfrage nach qualitativ

hochwertigen Produkten

– Schwierige gesamtwirt-

schaftliche Entwicklung

– Anhaltender Konzentrations-

prozess auf Kundenseite

– Verschärfter Wettbewerb

– Änderungen im rechtlichen

bzw. politischen Umfeld

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Gesamtrisikoposition

der GfK Gruppe weiterhin als niedrig einzuschätzen ist. Es sind

derzeit keine Risiken bekannt, die die GfK Gruppe in ihrem Fort-

bestand gefährden.

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+ Ausblick

11. vorgänge von besonderer bedeutung nach

abschluss des geschäftsjahres

Im Februar 2010 verlängerte der Aufsichtsrat der GfK se den Ver-

trag mit dem Vorstandsmitglied Debra A. Pruent, die für den

Sektor Custom Research mitverantwortlich ist, um fünf Jahre. Der

neue Vertrag gilt vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2015.

12. ausblick*

12.1 Gesamtwirtschaftliche Lage: Silberstreif am Horizont

Die eingeleiteten staatlichen Konjunkturprogramme und fi ska-

lischen Maßnahmen zeigen seit den Sommermonaten 2009 ihre

positive Wirkung. Vielerorts lag das Bruttoinlandsprodukt im

letzten Quartal 2009 wieder auf dem Niveau vor der Krise. Für das

Jahr 2010 erwartet der International Monetary Fonds (imf) deshalb

eine deutliche Erholung der Konjunktur und schätzt das weltweite

Wachstum auf 3,9 Prozent.

Besonders für die Schwellenländer rechnet der imf mit einer

schnellen Erholung, die vor allem durch den privaten Konsum ge-

stützt wird. Die Industrieländer werden zwar weniger als früher

wachsen, die Wachstumsraten der Bruttoinlandsprodukte werden

im Jahr 2010 jedoch ein positives Vorzeichen erhalten.

12.2 Marktforschungsbranche: Trends nach der Krise

Auch wenn sich die Marktforschungsbranche nicht den gesamt-

wirtschaftlichen Umständen entziehen konnte, so sind die Zeichen

für eine Erholung im Jahr 2010 als verhalten positiv zu werten.

Der Umsatzrückgang der GfK lag im Jahr 2009 bei 4,6 Prozent.

Optimistisch stimmt, dass die Umsatzkurve der GfK im letzten

Quartal deutlich nach oben zeigte und das Quartalsergebnis zum

Ende des Jahres 2009 mit 57,4 Millionen Euro sogar um 5,3 Pro-

zent höher war als im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Die globale Rezession hat – neben den Umsatzeinbußen – auch

für eine inhaltliche Verschiebung gesorgt. Ein Blick auf den

wichtigsten Marktforschungsmarkt usa zeigt, dass dort aus Kosten-

gründen vermehrt Onlinestudien statt Telefoninterviews durch-

geführt wurden. Die knappen Budgets haben den Trend hin zum

Internet noch verstärkt. Neben dem Kosteneffekt gewöhnen sich

die Kunden auch an die Schnelligkeit der Ergebnislieferung und

fordern dies zunehmend auch von den klassischen Methoden.

Die Krise hat auch die Bereitschaft gefördert, Neues auszuprobieren.

Noch nie war der Ruf nach der Analyse von Social Media (Foren,

Netzwerke, Webblogs) so laut wie im Jahr 2009. Das Internet wird

sich deshalb nicht nur als Befragungsplattform weiterhin durch-

setzen, sondern wird auch als Informationsquelle für Unternehmen

immer wichtiger. Aufgabe der Marktforschung ist es, den Kunden

die nötigen Instrumente anzubieten, die die Kommunikation der

Verbraucher im Netz analysieren.

Die Bewertung von Informationen und die Beratungskompetenz

gewinnen gerade in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu-

nehmend an Bedeutung, denn nicht jede neue Methode oder jede

neue Technologie ist bei allen Zielgruppen und bei allen Frage-

stellungen gleichermaßen geeignet. Mit der Fülle der zugänglichen

und zu erhebenden Informationen wird sich die Dienstleistung der

Marktforschung nicht nur auf die optimale Informationsbeschaffung

beschränken. Vielmehr werden Marktforscher zunehmend zu Infor-

mationsspezialisten und Experten für das Verbraucherverhalten.

Eine für die Marktforschungsbranche positive Konsequenz aus der

kurzen Rezession und den sich langsam entwickelnden Umsätzen

in den Industrienationen wird sein, dass sich viele internationale

Firmen Wachstum in den Schwellenländern erhoffen. Wachstum

in neuen Absatzmärkten ist jedoch nur mit dem Wissen über die

Kultur und die Besonderheiten der Konsumenten in den jeweiligen

Absatzmärkten möglich. Neben diesen qualitativen, ethnographi-

schen Informationen rückt die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von

Mehrländerstudien noch weiter in den Fokus. Nur mit vergleich-

baren Daten können kostensparend Produkte und Marketingpläne

kreiert werden, die in mehr als einem Markt erfolgreich sein sollen.

Dies erfordert eine internationale Kompetenz und globale Präsenz

der betreffenden Marktforschungsinstitute.

In diesem Umfeld ist die GfK mit ihrer globalen Präsenz und inter-

nationalen Kompetenz gut aufgestellt. Das Produktangebot ist inno-

vativ und wird einem breiten Kunden- und Branchenmix gerecht.

Darüber hinaus verfügt die GfK über ein stabiles Panelgeschäft mit

hohen Zugangsbarrieren. Das Unternehmen ist mit seiner soliden

Kapitalstruktur und den bestehenden Finanzierungsvereinbarungen

für die Zukunft bestens vorbereitet. Ein hohes Maß an Flexibilität

erlaubt es der GfK, auf sich verändernde Marktbedingungen ange-

messen zu reagieren. Die frühzeitig eingeleiteten Kostensenkungs-

maßnahmen werden die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise

weiterhin mindern.

*Der Ausblick enthält vorausschauende Aussagen über künftige Entwicklungen, die auf aktuel len

Einschätzungen des Managements beruhen. Wörter wie „antizipieren“, „annehmen“, „glauben“,

„einschätzen“, „erwarten“, „beabsichtigen“, „können/könnten“, „planen“, „projizieren“, „sollten“,

„wollen“ und ähnliche Begriffe kennzeichnen vorausschauende Aussagen. Diese vorausschau-

enden Aussagen enthalten Aussagen zur erwarteten Entwicklung in Bezug auf Umsatzerlöse und

Ergebnis für das Jahr 2010. Solche Aussagen sind gewissen Risiken und Unsicherheiten unter-

worfen. Beispiele hierfür sind konjunkturelle Einfl üsse sowie Veränderungen der Wechselkurse

und Zinssätze. Einige Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwäg barkeiten, die die Fähigkeit, die

Ziele zu erreichen, beeinfl ussen können, werden im Kapitel „Risikolage“ im Lage bericht be-

schrieben. Sollten diese oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder

sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unrichtig erweisen, könnten die tat-

sächlichen Ereignisse wesentlich von den in diesen Aussagen genannten oder implizit zum Aus-

druck gebrachten Ergebnissen abweichen. Wir garantieren nicht, dass sich unsere vorausschau-

enden Aussagen als richtig erweisen. Die hier enthaltenen vorausschauenden Aussagen basieren

auf der aktuellen Konzernstruktur. Diese Aussagen werden im Hinblick auf die Gegebenheiten am

Tag der Veröffentlichung dieses Dokuments getroffen. Wir haben weder die Absicht noch über-

nehmen wir eine Verpfl ichtung, vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren.

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Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst

Pamela Knapp

Petra Heinlein

Dr. Gérard Hermet

Debra A. Pruent

Wilhelm R. Wessels

12.3 Prognose und Auftragseingang

Das Auftragsbuch deckt per Ende Februar 2010 insgesamt 42,8 Pro-

zent des Jahresbudgets ab (Vorjahr: 43,3 Prozent). Insbesondere

im Sektor Custom Research verzeichnete die GfK ein zunehmendes

Interesse mit einem Auftragseingang, der über den Erwartungen lag.

Der Sektor Media zeigte ebenfalls eine erfreuliche Auftragslage. Der

Sektor Retail and Technology verzeichnete bisher einen stabilen Auf-

tragseingang. Eine Reihe großer Verträge sind bereits fest verbucht,

einige weitere werden zur Zeit noch verhandelt. Bis Ende März erwar-

tet der Sektor Retail and Technology auch ein erfreuliches organisches

Wachstum. Traditionell lässt sich jedoch aus den ersten beiden

Monaten noch keine Schlussfolgerung auf die Geschäftsentwicklung

für das gesamte Geschäftsjahr ziehen.

Unter der Annahme einer spürbaren Verbesserung der wirtschaft-

lichen Gegebenheiten und einer weiteren Belebung des operativen

Geschäfts rechnet die GfK für das Geschäftsjahr 2010, unter Beach-

tung der zu Jahresbeginn konsolidierten Unternehmen, mit einem

Umsatzanstieg von zirka 3 Prozent. Hierzu werden alle drei Sekto-

ren mit einem positiven organischen Umsatzwachstum beitragen.

Für das Gesamtjahr 2010 erwartet die GfK eine Marge des ange-

passten operativen Ergebnisses zum Umsatz von bis zu 13 Prozent.

Die GfK geht davon aus, dass sich die hervorgehobenen Posten im Jahr

2010 (einschließlich biss) bis auf 40 Millionen Euro belaufen werden.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die GfK Gruppe mit Erhal-

tungs- und Ersatzinvestitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro.

Sofern das konjunkturelle Umfeld von größeren Störungen verschont

bleibt, sieht der Vorstand die GfK Gruppe angesichts der ergriffenen

Maßnahmen gut gerüstet, auch mittelfristig ein über der Markt-

forschungsbranche liegendes organisches Wachstum zu erzielen

und die Ergebnisqualität mindestens zu halten.

Nürnberg, den 17. März 2010

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——

Konzern-Gewinn- und Konzern-Gewinn- und VerlustrechnungVerlustrechnung

——

Konzern-GesamtergebnisrechnungKonzern-Gesamtergebnisrechnung

——

KonzernbilanzKonzernbilanz

——

Konzern-KapitalflussrechnungKonzern-Kapitalflussrechnung

——

Konzern-EigenkapitalveränderungsrechnungKonzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

——

Konzernanhang für das Geschäftsjahr Konzernanhang für das Geschäftsjahr 20092009

——

AufsichtsratAufsichtsrat

——

VorstandVorstand

——

Anteilsbesitz der GfK GruppeAnteilsbesitz der GfK Gruppe

——

Erklärung zum Corporate Governance KodexErklärung zum Corporate Governance Kodex

——

Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersBestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

——

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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009

Anhang Ref. 2008 2009

Umsatzerlöse 5. 1.220.433 1.164.532

Umsatzkosten 6. – 840.650 – 813.234

Bruttoergebnis vom Umsatz 379.783 351.298

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 7. – 248.917 – 250.340

Sonstige betriebliche Erträge 8. 54.296 24.000

Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. – 56.254 – 36.052

Operatives Ergebnis1) 128.908 88.906

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3. 3.614 3.820

Sonstiges Beteiligungsergebnis 3. 294 66

ebit 132.816 92.792

Sonstige Finanzerträge 12. 16.010 6.140

Sonstige Finanzaufwendungen 13. – 35.807 – 23.473

Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit 113.019 75.459

Steuern auf das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit 14. – 30.997 – 14.935

Konzernergebnis 82.022 60.524

Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen: 73.161 50.975

Den Minderheitsanteilseignern zuzurechnen: 8.861 9.549

Konzernergebnis 82.022 60.524

Unverwässertes Ergebnis je Aktie (eur) 15. 2,04 1,42

Verwässertes Ergebnis je Aktie (eur) 15. 2,04 1,42

1) Die Überleitung zur internen Steuerungsgröße „Angepasstes operatives Ergebnis“ in Höhe von 147.154 teur (2008: 158.747 teur) wird im Lagebericht dargestellt.

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Konzern-Gesamtergebnisrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009

Anhang Ref. 2008 2009

Betrag

vor

Steuern

Steuer-

effekt

Betrag

nach

Steuern

Betrag

vor

Steuern

Steuer-

effekt

Betrag

nach

Steuern

Konzernergebnis 113.019 – 30.997 82.022 75.459 – 14.935 60.524

Unterschied aus der Währungsumrechnung 24. – 61.013 0 – 61.013 13.058 0 13.058

Marktbewertung von Wertpapieren 19 – 5 14 – 21 5 – 16

Bewertung von Cashfl ow Hedges (effektiver Teil) 30. – 7.453 2.345 – 5.108 – 594 187 – 407

Bewertung von Net Investment Hedges für

ausländische Tochtergesellschaften 30. – 4.717 1.484 – 3.233 3.919 – 1.233 2.686

Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste

aus leistungsorientierten Pensionsplänen 25. – 5.353 497 – 4.856 – 4.605 1.123 – 3.482

Sonstiges Ergebnis – 78.517 4.321 – 74.196 11.757 82 11.839

Gesamtergebnis 34.502 – 26.676 7.826 87.216 – 14.853 72.363

Davon:

Den Anteilseignern der Muttergesellschaft

zuzurechnen – 1.142 62.646

Den Minderheitsanteilseignern zuzurechnen 8.968 9.717

Gesamtergebnis 7.826 72.363

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Konzernbilanz der GfK Gruppe nach ifrs in teur zum 31. Dezember 2009

Anhang Ref. 31.12.2008 31.12.2009

aktiva

Geschäfts- oder Firmenwerte 16. 736.466 791.075

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 16. 194.036 201.765

Sachanlagen 17. 93.496 104.820

Anteile an assoziierten Unternehmen 18. 15.955 11.491

Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 18. 6.614 9.544

Latente Steueransprüche 14. 30.048 32.600

Sonstige langfristige Vermögenswerte und Abgrenzungen 19. 8.413 6.634

Langfristige Vermögenswerte 1.085.028 1.157.929

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20. 270.700 270.683

Kurzfristige Ertragsteuerforderungen 14. 17.069 18.243

Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder 21. 928 957

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22. 36.670 42.361

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte und Abgrenzungen 19. 36.234 31.268

Kurzfristige Vermögenswerte 361.601 363.512

Aktiva 1.446.629 1.521.441

passiva

Gezeichnetes Kapital 150.297 150.297

Kapitalrücklage 197.278 197.278

Gewinnrücklagen 244.957 277.467

Sonstige Rücklagen – 115.563 – 100.402

Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital 476.969 524.640

Minderheitsanteile am Eigenkapital 23.327 28.374

Eigenkapital 24. 500.296 553.014

Langfristige Rückstellungen 25. 56.564 65.687

Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 26. 313.200 360.893

Latente Steuerverbindlichkeiten 14. 73.432 69.896

Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 27. 5.296 3.389

Langfristiges Fremdkapital 448.492 499.865

Kurzfristige Rückstellungen 28. 9.259 10.889

Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 14. 28.448 25.291

Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 26. 164.438 136.225

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. 62.969 60.231

Verpfl ichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung 3. 111.211 118.689

Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 27. 121.516 117.237

Kurzfristiges Fremdkapital 497.841 468.562

Fremdkapital 946.333 968.427

Passiva 1.446.629 1.521.441

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GfK_101

28

Konzern-Kapitalflussrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009

Anhang Ref. 2008 2009

Konzernergebnis 82.022 60.524

Abschreibungen/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 16. 37.716 44.127

Abschreibungen/Zuschreibungen auf Sachanlagen 17. 21.477 22.131

Abschreibungen/Zuschreibungen auf sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 298 904

Summe der Abschreibungen/Zuschreibungen 59.491 67.162

Veränderung der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 1.171 9.270

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

und der Verpfl ichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung – 8.902 469

Veränderung anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind – 6.056 1.270

Veränderung anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 4.774 – 9.544

Gewinn/Verlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten – 169 321

Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen, soweit nicht zahlungswirksam 3. – 1.323 – 1.147

Veränderung der langfristigen Rückstellungen 511 7.980

Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen 733 3.296

Zinsergebnis 12., 13. 20.956 16.394

Veränderung der latenten Steuern 14. 2.298 – 17.479

Laufender Ertragsteueraufwand 14. 28.627 32.424

Gezahlte Steuern – 35.955 – 36.290

a) Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit 31. 145.836 134.650

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte – 20.770 – 18.650

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen – 29.713 – 30.328

Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten – 48.980 – 54.770

Auszahlungen für Investitionen in sonstige fi nanzielle Vermögenswerte – 2.021 – 2.893

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 115 1.666

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 429 298

Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen

und sonstigen Geschäftseinheiten 0

Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen fi nanziellen Vermögenswerten 582 288

b) Cashfl ow aus der Investitionstätigkeit 31. – 100.358 – 104.361

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 24. 1.410 0

Auszahlungen an Unternehmenseigner 24. – 16.138 – 16.536

Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter – 2.921 – 6.920

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 108.569 154.047

Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten – 114.090 – 142.391

Erhaltene Zinsen 10.332 3.447

Gezahlte Zinsen – 33.579 – 17.876

c) Cashfl ow aus der Finanzierungstätigkeit 31. – 46.417 – 26.229

Zahlungswirksame Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

(Summe der Zeilen a), b) und c)) – 939 4.060

Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 137 1.631

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 22. 37.746 36.670

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 22. 36.670 42.361

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102_GfK

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung der GfK Gruppe nach ifrs in teur für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2009

Den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital

Gezeichnetes

Kapital

Kapital-

rücklage

Gewinn-

rücklagen

Stand am 1. Januar 2008 150.081 195.750 189.614

Gesamtergebnis 68.352

Ausgabe neuer Aktien 216 1.194

Ausschüttungen an Unternehmenseigner – 16.138

Sonstige Änderungen 334 3.129

Stand am 31. Dezember 2008 150.297 197.278 244.957

Stand am 1. Januar 2009 150.297 197.278 244.957

Gesamtergebnis 47.485

Ausschüttungen an Unternehmenseigner – 16.536

Sonstige Änderungen 1.561

Stand am 31. Dezember 2009 150.297 197.278 277.467

Anhang Ref. 24. 24. 24.

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GfK_103

Sonstige Rücklagen

Unterschied

aus der

Währungs-

umrechnung

Markt -

bewertung

von

Wertpapieren

Bewertung von

Cashfl ow

Hedges

(effek tiver Teil)

Bewertung von

Net Invest ment

Hedges für aus-

ländische Tochter-

gesellschaften Summe

Minderheits-

anteile am

Eigenkapital

Gesamtes

Eigen kapital

– 69.894 – 10 4.987 18.848 489.376 20.175 509.551

– 61.167 14 – 5.108 – 3.233 – 1.142 8.968 7.826

1.410 1.410

– 16.138 – 3.611 – 19.749

3.463 – 2.205 1.258

– 131.061 4 – 121 15.615 476.969 23.327 500.296

– 131.061 4 – 121 15.615 476.969 23.327 500.296

12.898 – 16 – 407 2.686 62.646 9.717 72.363

– 16.536 – 7.399 – 23.935

1.561 2.729 4.290

– 118.163 –12 – 528 18.301 524.640 28.374 553.014

24. 30. 30.

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104_GfK

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2009

1. allgemeine angaben

Die GfK se ist eine börsennotierte Societas Europaea mit Sitz am

Nordwestring 101, Nürnberg, Deutschland. Die GfK se ist mit Ein-

tragung unter hr b 25014 im Handelsregister des Amtsgerichts

Nürnberg am 2. Februar 2009 durch formwechselnde Umwandlung

aus der GfK Aktiengesellschaft entstanden. Die GfK se und ihre

Tochtergesellschaften (GfK Gruppe) gehören zu den führenden

Marktforschungsunternehmen der Welt. Die GfK Gruppe liefert

ihren Kunden aus der Konsumgüterindustrie, dem Handel, der

Dienstleistungsbranche und den Medien Informationsdienstleistun-

gen, die diese für ihre Marketingentscheidungen nutzen.

Der Konzernabschluss der GfK se schließt die GfK se sowie alle

konsolidierten Tochterunternehmen ein. Er wurde nach den Vor -

schriften der International Financial Reporting Standards (ifrs), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt.

Alle für das Geschäftsjahr 2009 verbindlichen ifrs sowie die Ver-

lautbarungen des International Financial Reporting Interpre tations

Commitee (ifric) wurden angewandt, sofern sie von der Europä-

ischen Union übernommen wurden.

Ergänzend wurden bei der Erstellung des Konzernabschlusses

die nach § 315a Absatz 1 hgb zu beachtenden handelsrechtlichen

Vorschriften berücksichtigt.

Der Konzernabschluss wurde in Euro erstellt und auf Tausend Euro

(teur) gerundet. Alle Angaben erfolgen in teur, sofern nicht an-

ders angegeben.

Der Jahresabschluss der Muttergesellschaft GfK se wurde nach den

Vorschriften des hgb erstellt. Er wird im elektronischen Bundesan-

zeiger unter hr b 25014 veröffentlicht.

Eine Darstellung von erstmalig angewandten sowie von veröffent-

lichten, aber noch nicht angewandten Standards, Interpretationen

und Änderungen der ifrs ist in diesem Anhang in Kapitel 38. ent-

halten.

Der Ausweis der Vorjahreswerte wurde hinsichtlich des Ausweises

der versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste aus

leistungsorientierten Pensionsplänen angepasst. Die Umgliederung

von den sonstigen Rücklagen (vormals Erträge und Aufwendungen,

die direkt im Eigenkapital erfasst werden) in die Gewinnrücklagen

betrug –5.779 teur.

2. konsolidierungsgrundsätze

In den Konzernabschluss der GfK se werden die Jahresabschlüsse

der GfK se sowie aller wesentlichen Tochterunternehmen einbe-

zogen, über deren Geschäfts- und Finanzpolitik direkt oder indirekt

die Kon trolle ausgeübt werden kann. Die Abschlüsse aller in den

Kon zernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach ein-

heitlichen Rechnungslegungsgrundsätzen erstellt.

Unternehmen, an denen die GfK Gruppe mit nicht mehr als 50 Pro-

zent beteiligt ist, auf die jedoch ein maßgeblicher Einfl uss ausgeübt

werden kann, werden als assoziierte Unternehmen at equity bilan-

ziert. Alle übrigen Unternehmen der GfK Gruppe werden zu ihren

Anschaffungskosten angesetzt.

Eine Aufstellung des Anteilsbesitzes der GfK se ist in diesem Anhang

in Kapitel 42. enthalten.

Die Kapitalkonsolidierung wird gemäß ifrs 3 „Unternehmens zu-

sam menschlüsse“ nach der Erwerbsmethode durchgeführt

(Purchase Accounting). Hierbei werden die Anschaffungskosten

der Beteiligung mit dem auf das Mutterunternehmen entfallenden

anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens

zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Immaterielle Vermögenswerte,

die bei Unternehmenszusammenschlüssen erworben und im Rah-

men der Kaufpreisallokation identifi ziert wurden, werden mit dem

beizulegenden Zeitwert bilanziert.

Verbleibt nach dieser Verrechnung und Anschaffungskostenvertei-

lung eine aktivische Differenz, wird sie als Geschäfts- oder Firmen-

wert unter den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Alle Transaktionen und Salden zwischen den Unternehmen der

GfK Gruppe, die in den Konzernabschluss einbezogen sind, werden

bei der Erstellung des Konzernabschlusses eliminiert. Differenzen

aus der Schuldenkonsolidierung werden ergebniswirksam behandelt.

Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Leistungsverkehr

oder aus konzerninternen Anlagenbewegungen werden bei wesent-

licher Bedeutung ergebniswirksam eliminiert.

Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden at equity bilan-

ziert (One-Line-Consolidation). Sie werden zum Zeitpunkt des Erwerbs

erstmals einbezogen. Die Erstbewertung erfolgt analog zur Vollkon-

solidierung. Ein bei der Erstbewertung aus der Verrechnung des

Beteiligungsbuchwerts mit dem anteiligen Eigenkapital entstehen-

der aktivischer Unterschiedsbetrag ist im Equitybuchwert enthalten.

Die Konsolidierung beim Übergang von der Equitybewertung zur

Vollkonsolidierung erfolgt ergebnisneutral, jedoch für jeden Teil-

erwerb gesondert. Die in die Kapitalkonsolidierung einbezogenen

Anschaffungskosten setzen sich zusammen aus dem fortgeführten

Equitybuchwert und den Anschaffungskosten des Mehrheitserwerbs.

Verschmelzungsgewinne oder -verluste, die bei der Verschmelzung

zweier konsolidierter Unternehmen der GfK Gruppe entstehen, wer-

den eliminiert. Aus Verschmelzungen entsteht somit kein Einfl uss

auf die Gewinn- und Verlustrechnung der GfK Gruppe. Verschmel-

zungen von Gesellschaften, an denen konzernexterne Minderheits-

gesellschafter beteiligt sind, führen nicht zu einer Veränderung der

Minderheitsanteile am Eigenkapital oder am Konzernergebnis.

Werden an bereits voll konsolidierten Unternehmen weitere Anteile

hinzuerworben, wird der Kaufpreis des Zuerwerbs mit dem anteilig

hinzuerworbenen Eigenkapital erfolgsneutral verrechnet. Die aus

der Verrechnung entstehende aktivische Differenz wird als Geschäfts-

oder Firmenwert ausgewiesen.

Auf Konzernfremde entfallende Anteile am Eigenkapital der Tochter-

unternehmen werden gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausge-

wiesen. Anteile Konzernfremder am Ergebnis der Tochter unter neh-

men werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ge son dert als

Ergebniszuordnung dargestellt.

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GfK_105

3. bilanzierungs- und bewertungsmethoden

Währungsumrechnung

Transaktionen in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag

der Transaktion in die funktionale Währung des berichtenden Un-

ternehmens umgerechnet. Zum Bilanzstichtag werden monetäre

Posten zum Stichtagskurs umgerechnet, nicht monetäre Posten

bleiben mit dem historischen Kurs am Tag der Transaktion be wer-

tet. Aus diesen Umrechnungen resultierende Differenzen werden

grundsätzlich erfolgswirksam erfasst.

Die Bilanzen von ausländischen Tochterunternehmen, die nicht in

Euro erstellt wurden, sowie die im Rahmen der Purchase Price

Allocation aufgedeckten stillen Reserven und Geschäfts- oder Fir-

menwerte aus Unternehmenserwerben werden nach dem Konzept

der funktionalen Währung mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag

in Euro umgerechnet. Auf die Gewinn- und Verlustrechnungen

dieser Tochterunternehmen wird der Jahresdurchschnittskurs zum

Euro, ermittelt als Mittelwert aller Monatsendkurse, angewandt.

Differenzen, die aus der Umrechnung von Vermögens- und Schuld-

posten zum aktuellen Stichtagskurs im Vergleich zu der Umrechnung

zum vorhergehenden Stichtag entstehen, werden ergebnisneutral

im Eigenkapital erfasst. Währungskursdifferenzen aus der Kapital-

konsolidierung sowie Differenzen aus der Umrechnung des Jahres-

ergebnisses in Bilanz (Stichtagskurs) und Gewinn- und Verlust-

rechnung (Durchschnittskurs) werden in den sonstigen Rücklagen

ausgewiesen.

Die Wechselkurse zum Euro der für die GfK Gruppe wichtigsten

Währungen sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt.

Wesentliche Währungen

Mittelkurs Euro

am Bilanzstichtag

Durchschnittskurs Euro

im Berichtsjahr

Land

Währungs-

einheit 31.12.2008 31.12.2009 2008 2009

USA 1 USD 0,72 0,70 0,68 0,72

Groß-

britannien 1 GBP 1,03 1,13 1,25 1,12

Schweiz 100 CHF 67,59 67,42 63,37 66,36

Singapur 1 SGD 0,50 0,50 0,48 0,49

Japan 100 JPY 0,79 0,75 0,66 0,77

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkosten-

verfahren aufgestellt. Die Aufwendungen werden darin nach

Funktionen dargestellt.

Umsatzerlöse

Die Methode der Umsatzrealisierung bestimmt sich maßgeblich

nach ias 18. Sie hängt vom Charakter des zugrunde liegenden

Geschäfts ab:

Im Panel-Geschäft werden Untersuchungen von Einzelpersonen,

Haushalten und Unternehmen vorgenommen, die sich dadurch

auszeichnen, dass grundsätzlich der stets gleiche Sachverhalt zu

den stets gleichen, wiederkehrenden Zeitpunkten bei der stets

gleichen Stichprobe auf die stets gleiche Art und Weise erhoben

wird. Für Geschäfte aus dem Panel-Bereich wird der zu realisie-

rende Umsatz nach dem zeitanteiligen Projektfortschritt ermittelt.

Der Umsatz eines Projekts wird so gleichmäßig auf seine Zeitdauer

verteilt. In jedem Monat während der Laufzeit eines Auftrags wird

betragsmäßig der gleiche Umsatz realisiert.

Das Ad-hoc-Geschäft ist eine systematische, empirische Untersu-

chungstätigkeit, die als Grundlage für Marketingentscheidungen

in sämtlichen Bereichen des Marketingmixes dient. Dazu gehören

Tests und Studien zu Produkt- und Preispolitik, zur Markenpositio-

nierung und Markenführung, zu klassischen und modernen Formen

der Kommunikation mit Verbrauchern und Nutzern, zur Optimie-

rung der Distribution sowie zu Fragen der Kundenbindung und

-loyalität. Geschäfte aus dem Ad-hoc-Bereich werden mit der

Methode des kostenanteiligen Projektfortschritts bewertet. Der

Projektfortschritt wird hierbei als Verhältnis der tatsächlich ange-

fallenen Kosten zu den insgesamt für das Projekt erwarteten

Kos ten ermittelt. Die Schätzung der Gesamtkosten wird während

der gesamten Projektdauer laufend überprüft. Änderungen in

der Schätzung der Gesamtkosten fl ießen in die Ermittlung des re-

alisierbaren Umsatzes zu dem Zeitpunkt ein, zu dem sie absehbar

werden.

Die in diese Berechnung einzubeziehenden Kosten bestehen aus

allen direkten Personal- und anderen Umsatzkosten sowie den an-

teiligen indirekten Kosten. Rückstellungen für drohende Verluste

aus laufenden Aufträgen werden gebildet, wenn sie absehbar sind.

Im syndizierten Geschäft werden Märkte oder Marktteilnehmer

untersucht, ohne dass hierfür zuvor ein konkreter Auftrag eines

Kunden vorliegt, auf dessen Bedürfnisse die Studie maßgeschnei-

dert wird. Die fertige Studie wird ohne kundenspezifi sche Anpas-

sungen am Markt angeboten. Syndizierte Studien können einmalig

oder wiederkehrend durchgeführt werden, ohne jedoch die eng

eingegrenzten Merkmale eines Panels zu erfüllen. Es ist zum Bei-

spiel möglich, dass bei wiederkehrenden Studien jeweils verschie-

dene Marktteilnehmer befragt werden oder dass sie in unregel-

mäßigen Zeitabständen erscheinen. Syndiziertes Geschäft wird für

die Umsatzermittlung wie Panel-Geschäft behandelt, wenn es vom

Charakter her mit Panel-Geschäft vergleichbar ist, weil es sich um

wiederkehrende Studien handelt, bei denen der Kostenverlauf über

die Laufzeit ungefähr gleich verteilt ist.

Beim übrigen syndizierten Geschäft hängt die Methode der Um-

satzrealisierung von der empirischen Einschätzung der Profi tabili-

tät der jeweiligen Studie ab:

• Ist ein Gewinn aus einer Studie wahrscheinlich, wird sie wie ein

Ad-hoc-Auftrag bewertet.

• Ist noch nicht hinreichend sicher, ob genügend Abnehmer für

eine Studie gefunden werden, wird der Umsatz entsprechend den

angefallenen Kosten wie folgt realisiert: Liegt der Wert des tat-

sächlichen Auftragseingangs unter den angefallenen Kosten, ist

der realisierbare Umsatz auf den Wert des Auftragseingangs be-

schränkt. Sobald feststeht, dass der Auftragswert die Kosten über-

steigt, erfolgt die Umsatzrealisierung wie bei einem Ad-hoc-Auftrag.

Bei allen anderen Geschäftsvorfällen erfolgt die Umsatzrealisierung

erst nach vollendeter Leistungserbringung und Fakturierung.

Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten

In den Umsatzkosten sowie den Vertriebs- und allgemeinen

Verwaltungskosten sind neben den Aufwendungen für Personal,

den be zogenen Leistungen und den regulären Abschreibungen

auf imma terielle Vermögenswerte und Sachanlagen alle weiteren

Kosten enthalten, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der

betrieblichen Tätigkeit der GfK Gruppe stehen.

Sie enthalten hauptsächlich Personalaufwand aus dem 5 Star Long

Term Incentive Programm sowie reguläre Abschreibungen auf

aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation und Wert-

minderungen auf langfristige Vermögenswerte.

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106_GfK

+ Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Forschungs- und Entwicklungskosten

Forschungs- und Entwicklungskosten werden grundsätzlich zum

Zeitpunkt ihrer Entstehung als Aufwand erfasst und als Teil der

Umsatzkosten ausgewiesen.

Entwicklungskosten, die in der GfK Gruppe insbesondere beim

Aufbau neuer Panels anfallen, werden bei Vorliegen der Voraus-

setzungen für die Aktivierung unter den sonstigen immateriellen

Vermögenswerten ausgewiesen.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden nur dann

aktiviert, wenn sie aus der Entwicklungsphase und nicht aus der

Forschungsphase stammen und darüber hinaus weitere genau de fi -

nierte Voraussetzungen kumulativ erfüllt sind. Zu diesen Kriterien

gehören die technische Machbarkeit der Fertigstellung des Pro-

jekts, dessen beabsichtigte Vollendung und Verwertung sowie die

Fähigkeit zur Eigennutzung oder zum Verkauf des im mate riellen

Vermögenswerts. Darüber hinaus müssen der zukünftige ökono-

mische Vorteil und die Verfügbarkeit der erfor derlichen techni schen,

fi nanziellen und anderen Ressourcen zur Vollendung des Projekts

nachgewiesen werden. Schließlich ist die zuverlässige Ermittlung

der dem immateriellen Vermögenswert während der Entwicklungs-

phase zuzuordnenden Kosten Voraussetzung für die Aktivierung

selbst geschaffener immaterieller Vermögenswerte.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen beinhalten

Erträge und Aufwendungen operativer Art, deren Zuordnung zu

den Umsatzerlösen oder den Funktionskosten nicht sachgerecht

wäre. Darin sind hauptsächlich Währungsgewinne und -verluste,

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, nicht

den Funktionskosten zuordenbare Wertminderungen und Wert-

aufholun gen sowie Aufwendungen für Gerichtsprozesse enthalten.

Operatives Ergebnis

Das operative Ergebnis umfasst bei der GfK Gruppe das Bruttoer-

gebnis vom Umsatz, vermindert um die Vertriebs- und allgemeinen

Verwaltungskosten, sowie das sonstige Ergebnis, das sich aus den

sonstigen betrieblichen Erträgen und den sonstigen betrieblichen

Aufwendungen zusammensetzt.

Angepasstes operatives Ergebnis

Die intern zur Steuerung des Geschäfts der GfK Gruppe verwendete

Kennzahl angepasstes operatives Ergebnis basiert auf dem operativen

Ergebnis. Das angepasste operative Ergebnis wird ermittelt, indem

aus dem operativen Ergebnis die folgenden Aufwendungen und Erträ-

ge eliminiert werden: Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang

mit Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen, Zu- und

Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallo-

kation, Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungssyste-

men und langfristigen Prämiensystemen sowie verbleibende sonstige

betriebliche Erträge und Aufwendungen.

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen beinhaltet den Ertrag

oder Aufwand, der sich aus der Bewertung der Anteile an assoziier-

ten Unternehmen zum anteiligen Eigenkapital (at equity) ergibt.

Sonstiges Beteiligungsergebnis

Das sonstige Beteiligungsergebnis enthält im Wesentlichen Divi-

denden von nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und

sonstigen Beteiligungen der GfK Gruppe, Gewinne und Verluste

aus dem Abgang solcher Unternehmen sowie Erträge und Aufwen-

dungen aus der Ergebnisabführung dieser Unternehmen.

ebit

Die verwendete Kennzahl ebit (earnings before interest and taxes)

wurde als Zwischensumme in die Gewinn- und Verlustrechnung

eingefügt. Das ebit wird ermittelt, indem zum operativen Ergebnis

das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen sowie das sonstige

Beteiligungsergebnis addiert werden.

Sonstige Finanzerträge und -aufwendungen

Die sonstigen Finanzerträge und -aufwendungen umfassen Zins-

erträge und Zinsaufwendungen, Erträge und Aufwendungen aus der

Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten, die zur Absicherung

des Zinsrisikos dienen, Transaktionskosten für Bankkredite, Aufwen-

dungen aus Abschreibungen auf Ausleihungen sowie das übrige

Finanzergebnis. In den Zinsaufwendungen sind auch Aufzinsungen

auf Schulden enthalten, die zuvor abgezinst wurden. Diese Aufzinsun-

gen betreffen unter anderem zukünftige Kaufpreisbestandteile aus

Unternehmensakquisitionen, die mit ihrem Zeitwert passiviert werden.

Zinsen werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als Ertrag oder Auf-

wand erfasst. Die Abgrenzung von Zinsen erfolgt nach der Effektiv-

zinsmethode.

Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit

Die verwendete Kennzahl Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit

wurde als Zwischensumme in die Gewinn- und Verlustrechnung ein-

gefügt. Das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit entspricht dem

Konzernergebnis vor Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands.

Ertragsteuern

Die Steuern auf das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit enthalten

den laufenden sowie den latenten Ertragsteueraufwand.

Die laufenden Steuern werden von den Gesellschaften der GfK Gruppe

gemäß dem in ihrem Sitzland geltenden nationalen Steuerrecht ermittelt.

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt nach der bilanzorientier-

ten Liability-Methode. Danach werden für temporäre Differenzen

zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den

steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden aktive

und passive latente Steuern bilanziert. Auswirkungen von Steuerge-

setzänderungen auf latente Steuern werden ab dem Tag ergebnis-

wirksam berücksichtigt, an dem das Steuergesetz verabschiedet wird.

Aktive latente Steuern werden nur dann bilanziert, wenn es wahr-

scheinlich ist, dass sie in der Zukunft realisiert werden können. Dies

ist im Wesentlichen der Fall, wenn das betreffende Unternehmen mit

hinreichender Wahrscheinlichkeit ausreichend zu versteuerndes Ein-

kommen erzielen wird, um den steuerlichen Vorteil zu realisieren.

Falls die Realisierung bereits angesetzter aktiver latenter Steuern auf-

grund neuer Erkenntnisse in einem überschaubaren Zeitraum nicht

mehr zu erwarten ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Im

Rahmen seiner Ermessensausübung geht das Management bei nicht

nachhaltig in Verlustsituationen befi ndlichen Tochtergesellschaften

von einem maximalen Zeitraum zur Realisierung von aktiven latenten

Steuern von sieben Jahren aus, ansonsten von einem kürzeren Zeit-

raum.

Steuern auf Sachverhalte, die ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst

wurden, werden nicht ergebniswirksam erfasst. Auf ergebnisneutral

erfasste Währungsdifferenzen aus konzerninternen Fremdwährungs-

darlehen, die Nettoinvestitionen in den Geschäftsbetrieb von Tochter-

gesellschaften darstellen, werden keine latenten Steuern abgegrenzt,

da nicht geplant ist, die temporären Differenzen in absehbarer Zeit

zu realisieren.

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GfK_107

Wertminderungen

Wenn Vermögenswerte nicht mehr werthaltig sind und deshalb

abgewertet werden, wird der Wertminderungsaufwand in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer sowie in

der Entwicklung befi ndliche immaterielle Vermögenswerte werden

einmal jährlich im Rahmen eines Impairment-Tests auf ihre Wert-

haltigkeit hin untersucht. Ein Impairment-Test wird außerdem dann

durchgeführt, wenn Ereignisse (triggering events) eintreten, die die

Werthaltigkeit wesentlich beeinfl ussen könnten.

Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte werden vor-

genommen, wenn der erzielbare Betrag unter den fortgeführten

Anschaffungs- und Herstellungskosten liegt. Der erzielbare Betrag

ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der

Veräußerungskosten und Nutzungswert eines Vermögenswerts, dem

bei der GfK Gruppe die erwarteten künftigen Zahlungsströme zu-

mindest über einen detailliert geplanten 3-Jahres-Zeitraum zugrunde

liegen und die mit einem jeweils individuell zu Marktbedingungen

bestimmten Zinssatz abgezinst werden. Die Wachstumsrate der

Zahlungsströme über den Detailplanungszeitraum hinaus wird in

der Regel durch einen Abschlag von einem bis zwei Prozentpunkten

auf den Diskontierungszinssatz berücksichtigt.

Der Wertminderungsaufwand von Marken wird in der Gewinn-

und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Aufwen-

dungen ausgewiesen, während Wertminderungen von Studien,

Panels, Kundenstämmen, langfristigen Verträgen und Software

in den Funktionskosten gezeigt werden.

Ergebnis je Aktie

Das unter der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiese ne

Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis, das

den Anteilseignern der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, durch

die gewichtete durchschnittliche Aktienanzahl des Geschäfts jahres

dividiert wird.

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird die

durchschnittliche Aktienanzahl korrigiert um noch nicht ausgeübte

Optionen, die zum Bilanzstichtag im Geld sind, sowie anteilig um

während des Geschäftsjahres ausgeübte Optionen.

Aktienoptionen für Mitarbeiter und Führungskräfte

der GfK Gruppe (Stock Options)

Ausgewählte Führungskräfte der GfK Gruppe hatten bis einschließ-

lich 2005 die Möglichkeit, einen Teil der ihnen zustehenden varia-

blen Vergütung in Optionen auf Aktien der GfK se umzuwandeln

(Stock Options). Die Laufzeit dieser Optionen beträgt fünf Jahre.

Eine Ausübung ist erstmals zwei Jahre nach Ausgabe möglich.

Die GfK Gruppe wendet ifrs 2 für nach dem 7. November 2002

ausgegebene Stock Options an. Diese mit Eigenkapitalinstrumenten

zu begleichenden Vergütungen wurden mit dem beizu legenden

Zeitwert zum Zeitpunkt der Zusage bewertet. Die Verpfl ichtung

wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst.

Die Gegenbuchung erfolgte in der Kapitalrücklage.

5 Star Long Term Incentive Programm für Mitarbeiter und

Führungskräfte der GfK Gruppe

Seit dem Geschäftsjahr 2006 haben ausgewählte Führungskräfte der

GfK Gruppe das Recht, einen Teil der ihnen zustehenden variablen

Vergütung in virtuelle GfK-Aktien umzuwandeln. Virtuelle Aktien

berechtigen zu einer Barauszahlung nach dem Ende der Performance-

Periode, die drei Jahre beträgt. Im gleichen Umfang gewährt GfK

zusätzliche Performance-Aktien. Die ebenfalls nach Ende der Per-

formance-Periode fällige Auszahlung für die Performance-Aktien

hängt vom Erreichen zweier Erfolgsziele ab: vom Total Shareholder

Return (tsr) der GfK-Aktie im Vergleich zum tsr der Aktien der

Unternehmen im DJ Euro Stoxx Media Index und von der Steige-

rung des Operating Profi ts der GfK Gruppe, der dem angepassten

operativen Ergebnis entspricht, über einen 3-Jahres-Zeitraum.

Der nach dem Ende der Performance-Periode auszuzahlende Betrag

wird als Rückstellung angesammelt. Die Höhe der Rückstellung be-

misst sich nach einem versicherungsmathematischen Gutachten.

Immaterielle Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwerte

Die GfK Gruppe weist innerhalb dieses Aktivpostens sowohl Ge-

schäfts- oder Firmenwerte aus, die aus der Kapitalkonsolidierung

von Tochterunternehmen entstanden sind, als auch Geschäfts- oder

Firmenwerte, die aus Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen

in den Konzernabschluss übernommen wurden.

Der Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert für Unternehmens-

zusammenschlüsse die verbleibende aktivische Differenz, nachdem

die Akquisitionskosten der Beteiligung mit dem anteiligen neu be-

werteten Eigenkapital verrechnet wurden.

Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von Unternehmen,

die nicht in Euro berichten, werden in der Berichtswährung der er-

worbenen Tochtergesellschaft geführt. Für die erstmalige Ermitt-

lung des Geschäfts- oder Firmenwerts wird der Umrechnungskurs

zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung herangezogen. Die Folgebe-

wertung erfolgt zum Mittelkurs am Bilanzstichtag.

Die GfK Gruppe überprüft die Werthaltigkeit ihrer Zahlungsmittel

generierenden Einheiten einschließlich der Geschäfts- oder Firmen-

werte einmal jährlich und zusätzlich bei Eintritt wesentlicher Ereig-

nisse (triggering events) oder veränderter Verhältnisse im Rahmen

eines Impairment-Tests. Zu diesem Zweck werden die Geschäfts-

oder Firmenwerte vier Zahlungsmittel generierenden Einheiten

zugeordnet, die analog der internen Steuerung des Konzerns den

Sektoren entsprechen. Die Zahlungsmittel generierenden Einheiten

sind somit die Sektoren Custom Research, Retail and Technology,

Media und der Bereich Sonstige.

Die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte ist gegeben,

wenn der erzielbare Betrag nicht geringer ist als der Buchwert der

Zahlungsmittel generierenden Einheit.

Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus dem bei-

zulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem

Nutzungswert. Die GfK Gruppe ermittelt im Rahmen des Impair-

ment-Tests den beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräuße-

rungskosten durch Anwendung des Discounted-Cashfl ow-Verfah-

rens. Hierfür werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme aus

der jeweils aktuellen 5-Jahres-Planung herangezogen. Das Wachs-

tum der Zahlungsströme über den 5-Jahres-Zeitraum hinaus (ewige

Rente) wird durch einen Abschlag von 1,7 Prozentpunkten (2008: 1,8 Prozentpunkte) auf den Diskontierungszinssatz berücksichtigt.

Dieser Wachstumsabschlag wurde ebenso wie der Diskontierungs-

zinssatz aus extern verfügbaren Kapitalmarktdaten abgeleitet.

Zur Ermittlung des Diskontierungssatzes wird eine gewichtete

durchschnittliche Kapitalkostenberechnung durchgeführt, die

die branchenübliche Kapitalstruktur und die branchenüblichen

Finanzierungskosten berücksichtigt. Der hieraus resultierende

Diskontierungssatz zum 30. September beträgt, abhängig von

der Zahlungsmittel generierenden Einheit, zwischen 7,4 Prozent

und 7,7 Prozent (2008: zwischen 7,9 Prozent und 8,1 Prozent).

Der Diskontierungssatz berücksichtigt das jeweilige Eigenkapital-

und Länderrisiko sowie den Steuervorteil aus der Fremdfi nanzie-

rung der betreffenden Zahlungsmittel generierenden Einheit.

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108_GfK

+ Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Wurde bei einem sonstigen immateriellen Vermögenswert eine

Wertminderung vorgenommen, erfolgt eine Wertaufholung bis

maximal zur Höhe des erzielbaren Betrags in dem Fall, wenn sich

zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag ergibt.

Der Buchwert nach Wertaufholung darf jedoch nicht den rechne-

rischen Buchwert übersteigen, der sich ergeben hätte, wenn die

Wertminderung in der Vergangenheit nicht vorgenommen worden

wäre. Die Zuschreibung erfolgt ergebniswirksam.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte der GfK Gruppe

bestehen hauptsächlich aus Software und Panelaufbaukosten.

Software, die von Unternehmen der GfK Gruppe selbst entwickelt

wurde, wird in der Regel intern für die Analyse und Aufbereitung

von Marktforschungsdaten eingesetzt. In manchen Fällen handelt

es sich um Software für externe Nutzer, die speziell nach den An-

forderungen des Nutzers programmiert wurde. Interne Kosten der

Softwareentwicklung werden unter den langfristigen Vermögens-

werten aktiviert, wenn die Kriterien nach ias 38 erfüllt sind. Die

Abschreibung beginnt mit Fertigstellung der Software.

Bei Panelaufbaukosten handelt es sich um aktivierte Entwicklungs-

kosten für den Aufbau eines neuen Panels oder die Erweiterung

eines bestehenden Panels. Panelaufbaukosten, die aktiviert wer-

den, beinhalten unter anderem:

• Ausgaben für Material und Dienstleistungen, die beim Panelauf-

bau genutzt oder verbraucht werden,

• Löhne und Gehälter sowie andere mit der Beschäftigung ver-

bundene Aufwendungen für die Mitarbeiter, die am Panelaufbau

direkt beteiligt sind,

• Gemeinkosten, die beim Panelaufbau notwendigerweise anfallen

und diesem auf vernünftiger und stetiger Basis aufgrund einer Kos-

tenstellen- und Kostenträgerrechnung zugeordnet werden können.

Nicht aktivierungsfähig sind die Kosten der Vorbereitungs- und der

Anwendungsphase sowie Erhaltungskosten für laufende Panels.

Diese werden aufwandswirksam erfasst.

Panelaufbaukosten werden nur dann planmäßig abgeschrieben,

wenn sie im unmittelbaren Zusammenhang mit einem bestimmten,

zeitlich begrenzt laufenden Kundenauftrag entstanden sind. Der

Abschreibungszeitraum bemisst sich in diesem Fall in der Regel

nach der Vertragsdauer oder der wirtschaftlichen Nutzungsdauer.

Ansonsten ist die Nutzungsdauer von Panels unbestimmt. Sie un-

terliegen keiner regulären Abschreibung. Ihre Werthaltigkeit wird

mindestens jährlich mit einem Impairment-Test überprüft.

Aufwendungen für Forschungsaktivitäten werden als Aufwand der

Berichtsperiode erfasst. Entwicklungskosten, die nicht zu einem

aktivierungsfähigen immateriellen Vermögenswert führten, werden

ebenfalls als Aufwand erfasst.

Übrige immaterielle Vermögenswerte

Die übrigen immateriellen Vermögenswerte umfassen vor allem

extern erworbene Software, Studien, Kundenstämme und Marken.

Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu fortgeführ ten

Anschaffungskosten bilanziert und planmäßig linear abge schrie ben;

dies gilt nicht für Kundenstämme und Marken. Die Nutzungsdauer

für Software und übrige immaterielle Vermögenswerte be trägt in

der Regel zwischen drei und zehn Jahren.

Kundenstämme werden in der Regel über einen Zeitraum von acht

bis 30 Jahren degressiv mit einer individuell ermittelten Kundenab-

schmelzrate abgeschrieben, die zwischen 5 Prozent und 23 Prozent

liegt.

Marken unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Ihre Nut-

zungsdauer ist unbestimmt. Sie werden mindestens jährlich einem

Impairment-Test unterzogen.

Bei qualifi zierten Vermögenswerten werden Fremdkapitalzinsen

aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten

Nutzungsdauer werden zumindest jährlich einem Impairment-Test

unterzogen.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten

abzüglich der kumulierten Abschreibungen bewertet. Fremdkapi-

talzinsen werden bei qualifi zierten Vermögenswerten aktiviert.

Die kumulierten Abschreibungen umfassen im Regelfall die plan-

mäßigen linearen Abschreibungen bis zum Bilanzstichtag sowie

gegebenenfalls Wertminderungen. Die Abschreibungsdauer ent-

spricht der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. In Erstellung befi nd-

liche Anlagen werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Die GfK Gruppe sieht für den Regelfall die in der folgenden Tabelle

dargestellten Nutzungsdauern vor.

Anlagengut

Nutzungsdauer

in Jahren

Verwaltungsgebäude 50

edv-Anlagen 3 bis 5

pkw und andere Fahrzeuge 5

Büromaschinen 3 bis 5

Büromöbel 10 bis 13

Die Betriebs- und Geschäftsausstattung enthält auch noch nicht

fertig gestellte technische Geräte.

Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen erfolgt nach ias 17. Je

nach Vertragsgestaltung liegt Finance Lease oder Operating Lease

vor.

Finance Lease ist dadurch charakterisiert, dass Risiken und Nutzen

des Leasinggegenstands im Wesentlichen auf den Leasingnehmer

übergehen. Liegt Finance Lease vor, wird der Leasinggegenstand

beim Leasingnehmer aktiviert und eine korrespondierende Leasing-

verbindlichkeit passiviert. Die Leasingverbindlichkeit entspricht

dem niedrigeren Wert aus Barwert der Mindestleasingzahlungen

und beizulegendem Zeitwert des Leasinggegenstands zu Beginn

des Leasingverhältnisses.

Der aktivierte Leasinggegenstand wird planmäßig linear abge-

schrieben. Die Abschreibungsdauer bemisst sich am kürzeren

Zeitraum aus Vertragslaufzeit und wirtschaftlicher Nutzungsdauer.

Bei Vorliegen der Voraussetzungen wird darüber hinaus eine Wert-

minderung vorgenommen.

Die Leasingverbindlichkeit wird über die Laufzeit des Leasingver-

trags durch die Zahlung der Leasingraten getilgt. Die Aufl ösung

der Abzinsung wird durch Anwendung eines konstanten Zinssatzes

auf die Restschuld ermittelt und im Zinsaufwand innerhalb der

sonstigen Finanzaufwendungen ausgewiesen.

Beim Operating Lease erfolgt die Bilanzierung des Leasingguts

beim Leasinggeber. Der Leasingnehmer erfasst seine regelmäßigen

Zahlungen als Mietaufwand.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu

einem fi nanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer

fi nanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument

führen.

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GfK_109

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmit-

tel und Zahlungsmitteläquivalente, an anderen Unternehmen ge-

haltene Eigenkapitalinstrumente (z.B. Beteiligungen), Forderungen

aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite

und Forderungen sowie zu Handelszwecken gehaltene originäre

und derivative Finanzinstrumente.

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rück-

gabeanspruch in Zahlungsmitteln oder anderen fi nanziellen Ver-

bindlichkeiten. Darunter fallen bei der GfK Gruppe insbesondere

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten

aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Finanzie-

rungsleasingverhältnissen und derivative Finanzinstrumente.

Die Bilanzierung von Finanzinstrumenten erfolgt in der GfK Gruppe

bei Kauf oder Verkauf zum Handelstag, also an dem Tag, an dem

die Verpfl ichtung zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments

eingegangen wurde.

Zinsänderungen können bei fest verzinslichen Finanzinstrumenten

zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel

verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen

führen. Kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten unterliegen

grundsätzlich keinem Zinsänderungsrisiko.

Finanzielle Vermögenswerte und fi nanzielle Verbindlichkeiten

werden angesetzt, wenn die GfK Gruppe Vertragspartei bei einem

Finanzinstrument wird.

Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz

mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei fi nanziellen Ver-

mögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizu-

legenden Zeitwert bewertet werden, werden die dem Erwerb direkt

zurechenbaren Transaktionskosten berücksichtigt. Die in der Bilanz

angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen regelmäßig den

Marktpreisen der fi nanziellen Vermögenswerte. Sofern diese nicht

unmittelbar durch Rückgriff auf einen aktiven Markt verfügbar sind,

erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Verfahren

(Bewertungsmodelle). Hierfür werden instrumentenspezifi sche

Marktparameter zugrunde gelegt. Unverzinsliche oder niedrig ver-

zinsliche fi nanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von über

einem Jahr werden abgezinst. Für fi nanzielle Vermögenswerte mit

einer Restlaufzeit von unter einem Jahr wird davon ausgegangen,

dass der Zeitwert dem Nominalwert entspricht.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertrag-

lichen Rechte auf Zahlungen aus den fi nanziellen Vermögenswer ten

auslaufen oder die fi nanziellen Vermögenswerte mit allen wesent-

lichen Risiken und Chancen übertragen werden.

Die in den sonstigen fi nanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen

Ausleihungen und langfristigen Festgelder sind der Kategorie

„Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Sie werden unter Anwen-

dung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungs-

kosten bewertet.

Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte werden

mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Darunter fallen neben

kurzfristigen Wertpapieren und Festgeldern die derivativen Finanz-

instrumente, die nicht in eine effektive Sicherungsbeziehung nach

ias 39 eingebunden sind und damit zwingend als „zu Handels-

zwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte“ klassifi ziert wer-

den müssen. Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn

oder Verlust aus zu Handelszwecken gehaltenen fi nanziellen Ver-

mögenswerten wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlust-

rechnung erfasst.

Bezüglich der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Finanz-

investitionen wurde durch das Management im Rahmen seiner

Ermessensausübung festgelegt, dass Finanzinvestitionen nie als

bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen, sondern stets

als zur Veräußerung verfügbar klassifi ziert werden.

Die Kategorie „zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögens-

werte“ stellt in der GfK Gruppe die Residualgröße der originären

fi nanziellen Vermögenswerte dar, die in den Anwendungsbereich

des ias 39 fallen und keiner anderen Kategorie zugeordnet wurden.

Darunter fallen die unter den sonstigen fi nanziellen Vermögens-

werten ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, die

sonstigen Beteiligungen und sonstige zur Veräußerung verfügba re

Wertpapiere.

Die Bewertung erfolgt grundsätzlich mit dem aus dem Börsenkurs

abgeleiteten beizulegenden Zeitwert, sofern ein auf einem aktiven

Markt notierter Preis vorliegt. Die in der Folge aus der Bewertung

mit dem beizulegenden Zeitwert resultierenden Gewinne und Ver-

luste werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Dies gilt nicht,

wenn es sich um dauerhafte oder wesentliche Wertminderungen

oder um währungsbedingte Wertänderungen von Fremdkapital-

ins trumenten handelt. Diese werden erfolgswirksam erfasst.

Erst mit dem Abgang der fi nanziellen Vermögenswerte werden die

im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste aus

der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam in der

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Lässt sich für nicht börsen-

notierte Eigenkapitalinstrumente der Zeitwert nicht hinreichend

verlässlich bestimmen, werden insbesondere die Beteiligungen mit

den Anschaffungskosten (gegebenenfalls abzüglich Wertminde-

rungen) bewertet.

Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert

eines fi nanziellen Vermögenswerts höher ist als der Barwert der

zukünftigen Zahlungsströme. Die Überprüfung, ob ein Wertminde-

rungsbedarf besteht, wird zu jedem Bilanzstichtag vorgenommen.

Um eine Wertminderung objektiv nachweisbar festzustellen, wer-

den die folgenden auslösenden Sachverhalte herangezogen:

• Der Schuldner befi ndet sich in erheblichen fi nanziellen Schwie-

rigkeiten.

• Beobachtbare Daten zeigen, dass seit dem erstmaligen Ansatz

eine messbare Minderung der erwarteten künftigen Zahlungs-

ströme eingetreten ist.

Um über das Bestehen eines Wertminderungsbedarfs zu entschei-

den, werden die bestehenden Kreditverhältnisse analysiert, die

der Kategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet werden und

deren Folgebewertung somit zu fortgeführten Anschaffungskosten

vorgenommen wird. Zum jeweiligen Bilanzstichtag wird überprüft,

inwieweit objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen,

die bilanziell zu berücksichtigen sind. Die Höhe einer Wertminde-

rung berechnet sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des

Vermögenswerts und dem erzielbaren Betrag, also dem Barwert

der erwarteten künftigen Zahlungsströme, der mit dem originären

Effektivzinssatz des Finanzinstruments diskontiert wird. Dabei wer-

den Zahlungsströme aus kurzfristigen Forderungen aus Vereinfa-

chungsgründen nicht diskontiert.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz

mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die direkt zurechenba-

ren Transaktionskosten werden bei fi nanziellen Verbindlichkeiten,

die in der Folge nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden,

ebenfalls angesetzt und unter Anwendung der Effektivzinsmethode

über die Laufzeit amortisiert.

Originäre fi nanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Darunter fallen Finanz-

verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-

tungen sowie sonstiges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzun-

gen. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Verbindlichkeiten mit

einer Laufzeit von über einem Jahr werden abgezinst. Bei Verbind-

lichkeiten mit einer Laufzeit von unter einem Jahr wird unterstellt,

dass der Zeitwert dem Rückzahlungsbetrag entspricht.

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110_GfK

+ Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Nicht in effektive Sicherungsbeziehungen eingebundene derivative

Finanzinstrumente sind zwingend als „zu Handelszwecken gehal-

ten“ einzustufen und damit erfolgswirksam mit dem beizulegenden

Zeitwert zu bilanzieren. Ist dieser negativ, wird eine fi nanzielle Ver-

bindlichkeit angesetzt.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die ver-

traglichen Verpfl ichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelau-

fen sind.

Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in

der sie angefallen sind.

Bei zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzierenden Finanzinstrumen-

ten wird der Marktwert grundsätzlich anhand von Börsenkursen er-

mittelt. Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung

unter Anwendung der marktüblichen Verfahren (Bewertungsmetho-

den), wobei instrumentspezifi sche Marktparameter zugrunde gelegt

werden.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt mit der Dis-

counted-Cashfl ow-Methode, wobei die individuellen Bonitäten und

sonstigen Marktgegebenheiten in Form von marktüblichen Boni-

täts- bzw. Liquiditätsspreads bei der Barwertermittlung berücksich-

tigt werden.

Für Finanzinstrumente der Kategorie „Kredite und Forderungen“,

die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gibt es

keine liquiden Märkte. Für kurzfristige Kredite und Forderungen

wird angenommen, dass der Marktwert dem Buchwert entspricht.

Für alle anderen Kredite und Forderungen wird der Marktwert

durch Abzinsung der zukünftig erwarteten Zahlungsströme ermit-

telt. Hierbei werden für Kredite Zinssätze verwendet, zu denen

Kredite mit entsprechender Risikostruktur, Ursprungswährung und

Laufzeit neu abgeschlossen würden.

Für Anteile an nicht börsennotierten Gesellschaften wird angenom-

men, dass der Buchwert dem Marktwert entspricht. Eine verlässliche

Ermittlung eines Marktwerts wäre nur im Rahmen von konkreten

Verkaufsverhandlungen möglich.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die

sonstigen kurzfristigen fi nanziellen Verbindlichkeiten haben gene-

rell eine Restlaufzeit von unter einem Jahr, so dass der Buchwert

näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Für die langfristigen fi nanziellen Verbindlichkeiten werden die bei-

zulegenden Zeitwerte als Barwerte der mit den Verbindlichkeiten

verbundenen Zahlungen ermittelt.

Derivative Finanzinstrumente, Hedge Accounting

Die GfK Gruppe schließt weltweit Geschäfte in verschiedenen Wäh-

rungen ab, wodurch ein Wechselkursrisiko entstehen kann. Auch

Geldanlagen, Anlagen in Wertpapieren sowie die Aufnahme von

Bankkrediten erfolgen in diversen Währungen. Hieraus können

Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen, Zinsen und

Marktpreisen resultieren.

Nähere Informationen zum Fremdwährungs- und Zinsrisiko sowie

zu den Zielen, Strategien und Prozessen des Risikomanagements

können dem Risikobericht innerhalb des Lageberichts entnommen

werden.

Zur Absicherung von Fremdwährungs- und Zinsrisiken setzt die

GfK Gruppe Devisentermingeschäfte, kombinierte Zins- und Wäh-

rungsswaps sowie Zinsswaps ein.

Derivative Finanzinstrumente werden bei Abschluss der Transaktion

mit ihren Anschaffungskosten als Vermögenswert oder Verbindlichkeit

bilanziert und in der Folge zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die Bewertung derivativer Finanzinstrumente erfolgt unter Anwen-

dung marktüblicher Verfahren unter Zugrundelegung instrumenten-

spezifi scher Marktparameter. Dabei werden die Marktwerte mit Bar-

wert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter

für diese Modelle werden soweit wie möglich die am Bilanzstichtag

relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet.

Die Wertveränderungen von derivativen Finanzinstrumenten im

Rahmen des Hedge Accountings werden je nachdem, ob es sich

um einen Fair Value Hedge, einen Cashfl ow Hedge oder einen

Net Investment Hedge handelt, unterschiedlich erfasst.

Werden durch das derivative Finanzinstrument Wertänderungs-

risiken von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten abgesichert,

liegt ein Fair Value Hedge vor. In diesem Fall werden die Wert-

änderungen sowohl des gesicherten Grundgeschäfts als auch des

derivativen Finanzinstruments ergebniswirksam erfasst.

Bei Wertveränderungen von Cashfl ow Hedges, die zur Absicherung

von Grundgeschäften gegen Risiken aus Schwankungen zukünftiger

Zahlungsströme eingesetzt werden, werden die effektiven Teile der

Zeitwertschwankungen zunächst ergebnisneutral im Eigenkapital

erfasst. Liegt die Effektivität einer Hedge-Beziehung nicht zwischen

80 und 125 Prozent, wird die Hedge-Beziehung aufgelöst. Die inef-

fektiven Teile von Hedge-Beziehungen werden sofort erfolgswirksam

erfasst. Ein Risiko hinsichtlich der Höhe zukünftiger Zahlungsströme

besteht insbesondere für variabel verzinsliche Kredite und für geplan-

te Transaktionen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden.

Wird das abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam, werden

die aufgelaufenen direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne und

Verluste dementsprechend erfolgswirksam aufgelöst.

Nettoinvestitionen in ausländische Tochterunternehmen können

durch Net Investment Hedges abgesichert werden. Hierbei kann es

sich zum Beispiel um einen Fremdwährungskredit in der Lokal-

währung der erworbenen Beteiligung handeln. Die sich aus der

Stichtagsbewertung des Fremdwährungskredits ergebenden Wäh-

rungsgewinne oder -verluste werden bezüglich des effektiven Teils

ebenfalls wie beim Cashfl ow Hedge ergebnisneutral im Eigenkapi-

tal erfasst.

Erweist sich die Sicherung als hoch effektiv, werden Kursgewinne

oder -verluste aus dem Sicherungsgeschäft ergebnisneutral ins

Eigenkapital eingestellt. Die ergebniswirksame Aufl ösung dieser

Position erfolgt nicht mit Ende der Laufzeit des Sicherungsgeschäfts,

sondern erst bei Veräußerung oder Liquidation der abgesicherten

Investition.

Voraussetzung für die Anwendung jeglicher Art von Hedge Accoun-

ting ist die formale Dokumentation der Beziehung zwischen der

gesicherten Position und dem Sicherungsgeschäft. Aus der Doku-

mentation muss ferner hervorgehen, wie das Sicherungsgeschäft

das Risiko aus dem Grundgeschäft hoch effektiv ausgleicht und mit

welchen Methoden diese Effektivität nachgewiesen wird.

Generell wird der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte Teil der

Wertveränderungen ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlust-

rechnung berücksichtigt.

Die GfK Gruppe geht darüber hinaus Sicherungsbeziehungen ein,

die nicht den strengen Anforderungen des ias 39 genügen und so-

mit nicht nach den Regeln des Hedge Accountings bilanziert werden

können. Aus ökonomischer Sicht entsprechen auch diese Siche-

rungsbeziehungen den Grundsätzen des Risikomanagements. Da-

rüber hinaus wird bei der Fremdwährungsabsicherung bilanzierter

monetärer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kein Hedge

Accounting angewendet, da die aus der Währungsumrechnung

stammenden, gemäß ias 21 erfolgswirksam realisierten Gewinne

und Verluste der Grundgeschäfte mit den Gewinnen und Verlusten

der derivativen Sicherungsinstrumente einhergehen und sich ent-

sprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung nahezu ausgleichen.

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GfK_111

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sowohl

fakturierte als auch nicht fakturierte Forderungen. Nicht fakturierte

Forderungen können aus der Umsatzbewertung entstehen.

Forderungen werden mit Nominalwerten und bei erkennbaren Ein-

zelrisiken unter Berücksichtigung einer Wertminderung angesetzt.

Diese Wertminderungen tragen dem Ausfallrisiko hinreichend Rech-

nung. Eine konzernweit geltende Richtlinie regelt die Absicherung

gegen das Ausfallrisiko. Demnach sind Forderungen, die zwischen

sechs und neun Monaten überfällig sind, zu 50 Prozent wertzube-

richtigen. Bei Überfälligkeit von neun bis zwölf Monaten beträgt

die Wertberichtigung 75 Prozent. Wenn Forderungen mehr als ein

Jahr überfällig sind oder sich der Kunde in Liquidation befi ndet, sind

Forderungen zu 100 Prozent wertzuberichtigen. Ausnahmen hiervon

sind mit Genehmigung des jeweiligen Managements möglich.

Über Neukunden sollte eine Kreditauskunft bei einer renommierten

Wirtschaftsauskunftei eingeholt werden, wenn das Auftragsvolumen

0,1 Prozent der externen Umsätze des Unternehmens übersteigt.

Sind keine zufrieden stellenden Daten über den Kunden verfügbar,

müssen zwei Drittel des Auftragswerts vor Lieferung der Daten

bezahlt sein. Bestandskunden sind ebenfalls nach vorgegebenen

Regeln hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit zu beobachten. Darüber

hinaus wird das Kreditrisiko durch das Stellen von Voraus- und

Anzahlungsrechnungen minimiert.

Vorräte

Vorräte werden zum niedrigeren Betrag aus den Anschaffungs-

beziehungsweise Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungs-

wert bewertet. Wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für den

Konzernabschluss der GfK Gruppe werden sie unter den sonstigen

kurzfristigen Vermögenswerten und Abgrenzungen ausgewiesen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Kassen-

bestände und Bankguthaben sowie liquide Geldanlagen, die eine

Restlaufzeit von unter drei Monaten haben.

Eigenkapital

Kapitalrücklage

In der Kapitalrücklage wird das Eigenkapital der GfK se ausgewie-

sen, das nicht zum gezeichneten Kapital gehört, das aus Kapital-

einzahlungen der Anteilseigner stammt und das nicht aus dem

erwirtschafteten Ergebnis resultiert. Als Kapitalrücklage werden

Leistungen ausgewiesen, die im Zusammenhang mit Einlagen zum

Erwerb von Anteilen oder der Gewährung eines Vorzugs stehen,

aber auch andere Leistungen zur Verstärkung des Eigenkapitals.

Gewinnrücklagen

Als Gewinnrücklagen werden Beträge ausgewiesen, die im Geschäfts-

jahr oder in früheren Geschäftsjahren aus dem Ergebnis gebildet

worden sind. Es handelt sich dabei auch um die aus dem Ergebnis

zu bildende gesetzliche Rücklage. Darüber hinaus sind in den Ge-

winnrücklagen die versicherungsmathematischen Gewinne und

Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen enthalten.

Sonstige Rücklagen

Die sonstigen Rücklagen enthalten Veränderungen im Eigenkapital

des Konzerns, die zunächst nicht ergebniswirksam erfasst werden

und bei denen es sich nicht um Einzahlungen von Aktionären oder

Ausschüttungen an Aktionäre handelt.

Diese Veränderungen resultieren aus Währungskursdifferenzen,

aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten aus zur Veräußerung

verfügbaren Wertpapieren sowie aus der Bewertung von Siche-

rungsbeziehungen (Cashfl ow und Net Investment Hedges).

Rückstellungen

Rückstellungen werden grundsätzlich gebildet, wenn eine Verpfl ich-

tung gegenüber einem Dritten besteht und ein Abfl uss von Res-

sourcen zur Erfüllung dieser Verpfl ichtung wahrscheinlich ist. Zu-

dem muss die Höhe der Verpfl ichtung verlässlich geschätzt werden

können. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn sie

unverzinslich oder niedrig verzinslich sind.

Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschafts-

barwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Hierbei

werden künftige Gehaltssteigerungen berücksichtigt. Der bilanzierte

Betrag stellt den um den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand

bereinigten Barwert der leistungsorientierten Verpfl ichtung nach

Verrechnung mit dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens

dar. Der Diskontierungssatz orientiert sich an der Verzinsung erst-

rangiger fest verzinslicher Industrieanleihen.

Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei

Fälligkeit als Aufwand erfasst.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste für leistungs-

orientierte Pläne werden in Ausübung des Wahlrechts des ias 19

ergebnisneutral direkt in den Gewinnrücklagen erfasst.

Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten enthalten verzinsliche Verbindlichkeiten

mit Finanzierungscharakter, insbesondere Darlehen von Banken

und anderen Darlehensgebern, Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-

leasing sowie andere verzinsliche Verbindlichkeiten.

Die GfK Gruppe bilanziert von Minderheitsgesellschaftern gehaltene

Andienungsrechte (Put-Optionen oder Obligationen) als von zu-

künftigen Ereignissen abhängige Kaufpreisbestandteile. Die hiervon

betroffenen Minderheitsanteile werden nicht mehr als Anteile an-

derer Gesellschafter, sondern unter den lang- bzw. kurzfristigen

Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Bewertung dieser fi nan-

ziellen Verpfl ichtungen erfolgt zum Zeitwert. Die Aufzinsung der

Zahlungsverpfl ichtungen wird als Zinsaufwand ausgewiesen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die

sonstigen Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag

angesetzt. Verpfl ichtungen aus ausstehenden Rechnungen werden

unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus-

gewiesen.

Verpflichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung

Der Passivposten „Verpfl ichtungen aus Aufträgen in Bearbeitung“

umfasst erhaltene Anzahlungen sowie abgegrenzte Beträge aus der

Umsatzbewertung. In diesem Posten werden abgegrenzte Umsätze

ausgewiesen, die aus vertraglich vereinbarten Voraus- oder Anzah-

lungsrechnungen entstanden sind, jedoch gemäß den oben be-

schriebenen Methoden der Umsatzrealisierung noch nicht als Um-

satz vereinnahmt werden können.

Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Kapitalfl ussrechnung stellt anhand von Zahlungsströmen aus

laufender Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und aus

der Finanzierungstätigkeit die Veränderung der Bilanzposition

„Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente“ dar.

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+ Konsolidierungskreis

Dabei wird der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit indirekt

anhand von Veränderungen der Bilanzpositionen ermittelt. Diese

werden um Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Ände-

rungen des Konsolidierungskreises bereinigt. Daraus folgt, dass

eine Abstimmung der Veränderungen von Bilanzposten aus der

Konzern-Kapitalfl ussrechnung mit den rechnerischen Veränderun-

gen aus der Konzernbilanz, mit dem Anlagenspiegel oder mit sons-

tigen Anhangangaben nur eingeschränkt möglich ist.

Schätzungen

Zu einem gewissen Grad müssen im Konzernabschluss Schätzungen

vorgenommen und Annahmen getroffen werden. Davon können die

Vermögenswerte und Schulden sowie die Eventualverbindlichkeiten

am Bilanzstichtag ebenso wie die Aufwendungen und Erträge des

Geschäftsjahres betroffen sein. Diese Schätzungen wurden vom

Management unter Berücksichtigung aller bekannten Tatsachen

nach bestem Wissen vorgenommen. Dennoch können die tatsäch-

lichen Beträge von diesen Schätzungen abweichen.

Die Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses aufgrund

des Erwerbs der Shopping Brasil Tecnologia da Informação Ltda,

Porto Alegre, Brasilien, zum 1. April 2008 war im Konzernabschluss

zum 31. Dezember 2008 anhand von provisorischen Werten vorge-

nommen worden. Die notwendigen Anpassungen dieser vorläufi gen

Werte innerhalb der 12-Monats-Frist gemäß ifrs 3 wurden im Jahr

2009 vorgenommen. Auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember

2009 ergaben sich daraus die folgenden Veränderungen: Die lang-

fristigen immateriellen Vermögenswerte aus der Kaufpreisalloka tion

erhöhten sich um 992 teur. Ebenfalls erhöhten sich die langfris ti-

gen Verbindlichkeiten um 84 teur. Diese Änderungen führten zu

einer Reduzierung des Geschäfts- oder Firmenwerts um 908 teur.

Im Abschnitt „Ausblick“ des Lageberichts werden die wichtigsten

Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung der GfK Gruppe

und ihres wirtschaftlichen Umfelds dargestellt.

4. konsolidierungskreis und wesentliche

akquisitionen

Voll konsolidierte Gesellschaften

Zum 31. Dezember 2009 umfasst der Konsolidierungskreis nach

ifrs neben der Muttergesellschaft zehn (2008: zehn) inländische

und 145 (2008: 126) ausländische Tochterunternehmen.

Die Änderungen im Bereich der voll konsolidierten Tochterunter-

nehmen zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 31. Dezember 2009

sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

Voll konsolidierte

Tochterunternehmen

(Anzahl) 01.01.2009 Zugänge Abgänge 31.12.2009

Inland 10 0 0 10

Ausland 126 25 – 6 145

Gesamt 136 25 – 6 155

Zum 1. Januar 2009 wurde eine 51-Prozent-Beteiligung an der

Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa, und ihrer

100-prozentigen Tochter Etilize (Private) Limited, Karatschi, Pakis-

tan, erworben. Ebenfalls im Januar wurde eine 100-prozentige

Beteiligung an GfK Music sarl (vormals ifop music sarl, Paris,

Frankreich), Rueil-Malmaison, Frankreich, erworben. Alle drei

Tochtergesellschaften wurden zum 1. Januar 2009 erstkonsolidiert

und sind im Sektor Retail and Technology tätig.

Zum 1. April 2009 wurde eine 100-prozentige Beteiligung an der

ebenfalls im Sektor Retail and Technology tätigen Gesellschaft

Ascent Market Intelligence Ltd, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien,

erworben und erstkonsolidiert. An der im Sektor Custom Research

tätigen gfkEcuador s.a. Investigacion Estrategica, Quito, Ecuador,

wurde am 1. April eine 99,8-Prozent-Beteiligung erworben und

zum selben Datum erstmals konsolidiert.

Zum 1. Juli 2009 wurde eine Beteiligung in Höhe von 10,1 Pro-

zent an der GfK Nielsen India Private Limited (vormals org-GfK

Marketing Services (India) Private Limited), Mumbai, Indien,

hinzuerworben, nachdem zuvor bereits eine Beteiligung in Höhe

von 40 Prozent bestanden hatte. Zum selben Datum wurde die

Gesellschaft erstmals konsolidiert. Die Gesellschaft ist im Sektor

Retail and Technology tätig.

Im Sektor Custom Research wurde zum 1. Februar 2009 eine

49-Prozent-Beteiligung an der dmrkynetec Group Limited, St Peter

Port, Guernsey, Großbritannien, hinzu erworben, nachdem zuvor

bereits eine Beteiligung in Höhe von 26 Prozent bestanden hatte.

Die dmrkynetec Group Limited ist die Holding einer Unterneh-

mensgruppe, deren wesentliche 100-prozentige Tochtergesell-

schaften ebenso wie die Holding zum 1. Februar 2009 erstmals

konsolidiert wurden. Bei den konsolidierten Töchtern handelt es

sich um die folgenden Gesellschaften: dmrkynetec Limited, Bristol,

Großbritannien, Datarectory, Inc., Saint Louis, Missouri, usa,

dmrkynetec France sas, Saint Aubin, Frankreich, Marketeam

Associates of Missouri, Inc., Saint Louis, Missouri, usa, Marketeam

Associates of Ohio Inc., Cleveland, Ohio, usa, Doane Marketing

Research, Inc., Saint Louis, Missouri, usa, und GfK Animal

HealthCare Limited, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien.

Der Kaufpreis für die hier genannten Akquisitionen betrug im Be-

richtsjahr insgesamt 54.423 teur. Diese setzen sich zusammen aus

32.783 teur, die durch Zahlungsmittel geleistet wurden und An-

schaffungsnebenkosten enthalten. Der restliche Kaufpreis ist noch

nicht fällig; dabei handelt es sich um Verpfl ichtungen aus nach-

träglichen Kaufpreisanpassungen und künftige Put-Optionen der

Minderheitsgesellschafter in Höhe von 21.640 teur. Aus diesen

Akquisitionen resultierte ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe

von 36.886 teur, der die Sektoren Retail and Technology und

Custom Research betrifft. Der Geschäfts- oder Firmenwert reprä-

sentiert vor allem das Know-how der Mitarbeiter dieser Firmen,

das nicht als solches gesondert aktiviert werden kann.

Im Rahmen der angesprochenen Erwerbsvorgänge wurden bisher

nicht bilanzierte immaterielle Vermögenswerte und Verbindlichkei-

ten sowie darauf entfallende latente Steuern in Höhe von per Saldo

21.767 teur aufgedeckt, die insbesondere Kundenbeziehungen

und Panelaufbaukosten betreffen.

Die Vermögenswerte und Schulden, die im Zuge des Erwerbs die-

ser konsolidierten Gesellschaften übernommen wurden, sind aus

der nachstehenden Tabelle ersichtlich.

Vor Zusam-

menschluss

Zum Erwerbs-

zeitpunkt

Langfristige Vermögenswerte 7.883 41.795

Kurzfristige Vermögenswerte 6.458 6.978

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.151 2.151

Verbindlichkeiten und Rückstellungen 11.694 24.359

Das kumulierte Ergebnis dieser Gesellschaften für die Zeit ihrer

Zugehörigkeit zur GfK Gruppe beträgt 2.932 teur. Zum Konzern-

umsatz 2009 der GfK Gruppe haben diese Gesellschaften mit

24.707 teur beigetragen.

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GfK_113

Zum 1. Januar 2009 wurde die in den Sektoren Retail and Techno-

logy und Custom Research tätige Gesellschaft GfK Kasachstan too,

Almaty, Kasachstan, erstmals voll konsolidiert. Dasselbe gilt für die

im Sektor Custom Research tätigen Gesellschaften merc Analistas

de Mercados c.a., Caracas, Venezuela, gfk eurisko rom s.r.l. (vor-

mals Eurisko nopWorld rom s.r.l.), Iasi, Rumänien, und GfK Custom

Research Baltic, Riga, Lettland, sowie für die dem Sektor Retail and

Technology zugehörigen Gesellschaften GfK Retail and Technology

Baltic sia (vormals GfK Marketing Services Baltic sia), Riga, Lettland,

und GfK Marketing Services Argentina s.a., Buenos Aires, Argen-

tinien. Vormals waren diese Gesellschaften wegen untergeordneter

Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen worden.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden die zuvor gegründeten Gesellschaften

GfK Retail and Technology Taiwan Ltd, Taipeh, Taiwan, China,

GfK Retail and Technology Market Research Vietnam Limited,

Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam, und die GfK asw Retail and Techno-

logy us, llc, Wilmington, Delaware, usa, erstmals konsolidiert.

Diese Gesellschaften sind im Sektor Retail and Technology tätig.

Im Februar 2009 wurde die im Sektor Custom Research tätige Ge-

sellschaft GfK Colombia s.a., Bogotá, Kolumbien, gegründet und

erstkonsolidiert. Ende August wurde die ebenfalls im Sektor Custom

Research tätige Gesellschaft GfK Custom Research Japan kk, Tokio,

Japan, gegründet und erstmals konsolidiert

Im Sektor Custom Research wurden zum 1. Januar 2009 die Gesell-

schaften GfK arbor, llc, Media, Pennsylvania, usa, GfK Automotive,

llc, Southfi eld, Michigan, usa, und The Arbor Strategy Group, Inc.,

Ann Arbor, Michigan, usa, auf die Gesellschaft GfK Custom Research,

llc, New York, New York, usa, verschmolzen.

Zum 1. Januar 2009 wurden die ebenfalls im Sektor Custom Research

tätigen Gesellschaften GfK v2, llc, Blue Bell, Pennsylvania, usa, auf

die GfK Healthcare, lp (vormals GfK u.s. Healthcare Companies lp),

East Hanover, New Jersey, usa, und die GfK Panelservices Benelux

Holding b.v., Dongen, Niederlande, auf die GfK Panelservices

Benelux b.v., Dongen, Niederlande, verschmolzen. Zum 1. Juli 2009

wurde die im Sektor Custom Research tätige GfK Trustmark ag,

Zollikon, Schweiz, auf die GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz,

verschmolzen.

Gesellschaften von untergeordneter Bedeutung

Die GfK Gruppe bezog im Berichtsjahr 47 (2008: 53) Gesellschaften

wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss ein.

Insgesamt betragen jeweils der externe Umsatz, die Bilanzsumme

und das Jahresergebnis dieser Gesellschaften zusammen genommen

weniger als ein Prozent der entsprechenden Werte des Konzernab-

schlusses.

Assoziierte Unternehmen

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 sind Anteile an zwei

(2008: zwei) inländischen und 16 (2008: 17) ausländischen assozi-

ierten Unternehmen bilanziert.

Im Juni 2009 wurde eine 25-Prozent-Beteiligung an der Watch

Media (Cyprus) ltd, Nicosia, Zypern, erworben.

Zum 1. Februar 2009 wurde die Beteiligung an der dmrkynetec

Group Limited, St Peter Port, Guernsey, Großbritannien, um 49%

auf 75% aufgestockt. Die Gesellschaft und ihre wesentlichen

Tochtergesellschaften werden seitdem voll konsolidiert.

Nach einem Zuerwerb um 10,1 Prozent auf 50,1 Prozent wird

die GfK Nielsen India Private Limited, Mumbai, Indien, seit dem

1. Juli 2009 voll konsolidiert.

Sonstige Beteiligungen

Die Anzahl der sonstigen Beteiligungen beträgt unverändert vier.

5. umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt nach ihrer Art aufgliedern:

2008 2009

Umsatzerlöse mit Dritten, fakturiert 1.194.790 1.137.716

Umsatzerlöse mit Dritten, noch nicht fakturiert 20.584 21.752

Umsatzerlöse mit nahe stehenden Personen und Gruppen 2.428 2.982

Umsatzerlöse mit Gruppenunternehmen 2.631 2.082

Umsatzerlöse 1.220.433 1.164.532

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Sektoren und nach

Regionen wird in der Segmentberichterstattung unter Punkt 34. dargestellt.

6. umsatzkosten

Die Aufgliederung der Umsatzkosten ist der nachfolgenden Tabelle

zu entnehmen:

2008 2009

Personalkosten 372.338 381.526

Abschreibungen 49.372 58.773

Sonstige Umsatzkosten 404.084 359.537

Umsatzkosten von Gruppenunternehmen 7.233 5.691

Umsatzkosten (vor Forschungs- und

Entwicklungskosten) 833.027 805.527

Forschungs- und Entwicklungskosten 7.623 7.707

Umsatzkosten (inkl. Forschungs- und

Entwicklungskosten) 840.650 813.234

7. vertriebs- und allgemeine verwaltungskosten

Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten setzen sich wie

folgt zusammen:

2008 2009

Personalkosten 120.459 121.137

Abschreibungen 7.415 8.705

Sonstige Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 120.586 119.246

Vertriebs- und Verwaltungskosten von Gruppenunternehmen 457 1.252

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 248.917 250.340

8. sonstige betriebliche erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten die in der folgenden

Tabelle aufgeführten Positionen.

2008 2009

Währungsgewinne 36.145 14.266

Wertaufholungen 1.201 4.087

Ausbuchung von Verbindlichkeiten 2.472 1.464

Erträge im Zusammenhang mit dem geplanten Merger

mit Taylor Nelson Sofres plc, London, Großbritannien 13.416 0

Übrige 1.062 4.183

Sonstige betriebliche Erträge 54.296 24.000

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114_GfK

+ Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge bestehen hauptsächlich

aus Erträgen aus der Aufl ösung von nicht operativen Rückstellungen,

Erträgen aus Versicherungen, Erträgen aus Haftung, Strafen und

Schadenersatz sowie Miet-, Pacht- und Leasingerträgen.

9. sonstige betriebliche aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten die in der

folgenden Tabelle aufgeführten Positionen.

2008 2009

Währungsverluste 33.360 19.126

Kosten im Zusammenhang mit dem geplanten Merger mit

Taylor Nelson Sofres plc, London, Großbritannien 11.006 0

Nicht operative Abschreibungen 3.835 3.232

Nicht operative Personalkosten 0 7.003

Übrige 8.053 6.691

Sonstige betriebliche Aufwendungen 56.254 36.052

Die nicht operativen Personalkosten beinhalten überwiegend Ab-

fi ndun gen für Stellen, die nicht wieder besetzt wurden. Die übrigen

sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen hauptsächlich

aus Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen, Instandhaltungsauf-

wendungen, Bankgebühren sowie Aufwendungen im Zusammen-

hang mit Haftung, Strafen und Schadenersatz.

10. personalaufwendungen

Die Aufwandspositionen der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten

die in nachstehender Tabelle dargestellten Personalaufwendungen.

2008 2009

Löhne und Gehälter 415.505 427.930

Sozialabgaben und Aufwand für Altersversorgung 78.756 82.575

Personalaufwand 494.261 510.505

11. angepasstes operatives ergebnis

Das angepasste operative Ergebnis ist die interne Steuerungsgröße

der GfK Gruppe, die im Lagebericht ausführlich erläutert wird. Es

wird wie folgt ermittelt:

2008 2009

Operatives Ergebnis 128.908 88.906

Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit

Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen 4.639 16.013

Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille

Reserven aus der Kaufpreisallokation 24.126 27.531

Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungs-

systemen und langfristigen Prämiensystemen – 1.069 3.043

Verbleibende sonstige betriebliche Erträge – 39.679 – 19.913

Verbleibende sonstige betriebliche Aufwendungen 41.822 31.574

Angepasstes operatives Ergebnis 158.747 147.154

Die verbleibenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthal-

ten Umsatzsteuerzahlungen für Vorjahre in Höhe von 1.986 teur (2008: 0 teur).

Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang

mit Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen

Die Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Umstruk-

turierungen und Unternehmenstransaktionen beinhalten Aufwen-

dungen im Zusammenhang mit dem Fitness- und Effi zienzpro-

gramm biss in Höhe von 16.013 teur (2008: 5.805 teur). In den

biss-Aufwendungen sind hauptsächlich externe Beratungs- und

Trainingskosten, Abfi ndungen sowie Aufwendungen aus der Zu-

sammenlegung von Geschäftsräumen enthalten.

Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven

aus der Kaufpreisallokation

Die Zusammensetzung der Zu- und Abschreibungen auf aufge-

deckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation sowie die Vertei-

lung auf die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind in der

folgenden Tabelle dargestellt.

2008 2009

Planmäßige Abschreibungen

Umsatzkosten 14.352 15.597

Planmäßige Aufl ösung kurzfristiger Vermögenswerte

Umsatzkosten 415 570

Wertminderungen

Umsatzkosten 8.136 11.408

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 1.116 1.275

Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.308 3.231

Wertaufholungen

Sonstige betriebliche Erträge – 1.201 – 4.087

Aufl ösung stille Last

Umsatzkosten 0 – 463

Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte

stille Reserven aus der Kaufpreisallokation 24.126 27.531

Weitere Erläuterungen hierzu können Kapitel 16., Unterpunkt

„Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermö-

genswerte“, entnommen werden.

Personalaufwendungen aus aktienbasierten Vergütungs-

systemen und langfristigen Prämiensystemen

Die hier ausgewiesenen Personalaufwendungen beinhalteten im

Vorjahr in Höhe von 334 teur die Tranche 7 des Plans zur Gewäh-

rung von Optionsrechten an Führungskräfte der GfK Gruppe. Ab

dem Jahr 2009 entsteht hieraus kein Aufwand mehr. Der Gesamt-

wert der jeweiligen Tranche wurde tagesgenau über zwei Jahre

nach Ausgabe der Optionen verteilt. Dies entspricht dem Zeitraum

von der Ausgabe bis zur ersten Ausübungsmöglichkeit.

Für das 5 Star Long Term Incentive Programm für Mitarbeiter und

Führungskräfte der GfK Gruppe sind Aufwendungen in Höhe von

3.043 teur (2008: Erträge in Höhe von 1.403 teur) angefallen.

Hierbei handelt es sich um den Betrag, der gemäß den Berechnun-

gen eines Gutachters über den Prämienverzicht der einbezogenen

Mitarbeiter hinaus für das Jahr 2009 der entsprechenden Rückstel-

lung zugeführt wurde. Erläuterungen hierzu können dem Kapitel

„Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ entnommen werden.

Die folgende Tabelle zeigt die Stückzahl, die Laufzeit und den

Wert der im Rahmen des 5 Star Long Term Incentive Programms

gewährten Virtual Shares und Virtual Performance Shares.

Tranche 1 2 3 4

Jahr der Gewährung 2006 2007 2008 2009

Jahr der Auszahlung 2009 2010 2011 2012

Anzahl gewährter Virtual Shares (Stück) 59.633 54.416 87.428 124.475

Anzahl gewährter Virtual Performance

Shares (Stück) 59.633 54.416 87.428 124.475

Zeitwert einer Virtual Share zum

Zeitpunkt der Gewährung in Euro 30,11 25,71 16,74 21,37

Zeitwert einer Virtual Performance Share

zum Zeitpunkt der Gewährung in Euro 16,43 9,68 8,71 3,01

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12. sonstige finanzerträge

In den sonstigen Finanzerträgen in Höhe von 6.140 teur (2008: 16.010 teur) sind hauptsächlich Erträge aus derivativen Finanz-

instrumenten in Höhe von 5.082 teur (2008: 13.682 teur) sowie

Zinsen auf Bankguthaben in Höhe von 446 teur (2008: 997 teur) enthalten.

13. sonstige finanzaufwendungen

Die sonstigen Finanzaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2008 2009

Zinsen und ähnliche Aufwendungen an Banken 20.241 10.746

Sonstige Zinsaufwendungen 12.173 8.892

Zinsaufwendungen 32.414 19.638

Übrige sonstige Finanzaufwendungen 3.393 3.835

Sonstige Finanzaufwendungen 35.807 23.473

Der Rückgang der Zinsaufwendungen an Banken steht im Zusammen-

hang mit dem gesunkenen Zinsniveau im kurzfristigen Finanzierungs-

bereich. Die sonstigen Zinsaufwendungen enthalten 3.683 teur (2008: 6.550 teur) Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumen ten

sowie 3.166 teur (2008: 3.912 teur) Zinsaufwand auf zukünftige

Kaufpreisverbindlichkeiten (Put-Optionen oder Obligationen) für den

Erwerb von Beteiligungen. Weitere Informationen zum Einsatz deri-

vativer Finanzinstrumente können Kapitel 29., Finanzinstrumente,

und Kapitel 30., Risikomanagement, entnommen werden.

14. steuern auf das ergebnis aus laufender

geschäftstätigkeit

Die Hauptbestandteile der Ertragsteuern des Konzerns sind in

nachfolgender Tabelle dargestellt.

2008 2009

Laufender Steueraufwand/-ertrag

Periodenfremde Ertragsteuern – 3.0781) – 850

Steuerertrag aus der Nutzung bisher nicht

berücksichtigter steuerlicher Verluste 0 – 146

Sonstiger tatsächlicher Ertragsteueraufwand 31.7051) 33.420

Laufender Steueraufwand 28.627 32.424

Latenter Steueraufwand/-ertrag

aus der Entstehung oder Umkehrung temporärer

Differenzen 3.561 – 794

aus Steuersatzänderungen/neuen Steuern 2.458 – 683

aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher

Verluste und Zinsvorträge/Steuerguthaben – 1.450 – 3.694

aufgrund neu entstandener angesetzter steuerlicher

Verluste und Zinsvorträge/Steuerguthaben – 1.382 – 2.216

aus der Nutzung von Verlustvorträgen und

Zinsvorträgen/Steuerguthaben 7.041 1.675

aus Zu- und Abschreibungen auf aufgedeckte stille

Reserven aus der Kaufpreisallokation – 10.016 – 11.085

Sonstiger latenter Steueraufwand 2.158 – 692

Latenter Steueraufwand/-ertrag 2.370 – 17.489

Steuern auf das Ergebnis aus laufender

Geschäftstätigkeit 30.997 14.935

1) Zuordnung der Vorjahreswerte angepasst.

In der Bilanz wurde im Jahr 2009 ein latenter Steueranspruch

aufgrund noch nicht genutzter steuerlicher Verluste in Höhe von

7.596 teur (2008: 4.880 teur) erfasst. Des Weiteren besteht ein

latenter Steueranspruch aus Zinsvorträgen und Steuerguthaben in

Höhe von 9.148 teur (2008: 8.885 teur).

Der zur Berechnung der latenten Steuern für die GfK se sowie deren

Organgesellschaften herangezogene Steuersatz setzt sich zusam-

men aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent zuzüglich des

Solidaritätszuschlags von 5,5 Prozent auf die abgeführte Körper-

schaftsteuerschuld sowie dem Gewerbesteuersatz von 15,645 Pro-

zent. Daraus ergibt sich zum 31. Dezember 2009 ein Steuersatz in

Höhe von 31,470 Prozent.

Die latenten Steuern der übrigen deutschen Gesellschaften werden

unter Zugrundelegung des jeweils einschlägigen Gewerbesteuer-

hebesatzes berechnet. Die latenten Steuern der Auslandsgesell-

schaften werden mit dem jeweiligen landesspezifi schen Steuersatz

ermittelt.

Die unten stehende Tabelle enthält eine Überleitung vom erwar-

teten Ertragsteueraufwand auf den im Geschäftsjahr 2009 ausge-

wiesenen Ertragsteueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten

Steueraufwands wird der im Berichtsjahr gültige laufende Steuer-

satz der Muttergesellschaft GfK se in Höhe von 31,470 Prozent

(2008: 31,470 Prozent) mit dem Ergebnis vor Steuern multipliziert.

2008 2009

Gesamtsteuersatz 31,470% 31,470%

Erwarteter Steueraufwand 35.567 23.747

Erhöhung/Minderung der Ertragsteuerbelastung

durch:

Steuersatzunterschiede – 6.2651) – 4.708

Steuerfreie Erträge – 5.7681) – 3.593

Steuern aus Vorjahren – 4.7361) – 2.285

Veränderung der nicht als aktive latente Steuer

angesetzten temporären Differenzen, Verlust-

vorträge, Zinsvorträge sowie Steuerguthaben 6.274 – 1.930

Veränderung von permanenten Differenzen – 2.793 – 815

Anpassung der latenten Steuern aufgrund

von Steuersatzänderungen 2.458 – 683

Konsolidierung von steuerpfl ichtigen

Beteiligungserträgen 1.3241) 274

Nicht abziehbare Aufwendungen 2.130 2.131

Abweichende Bemessungsgrundlage 1.5871) 2.151

Sonstiges 1.2191) 646

Ausgewiesener Steueraufwand 30.997 14.935

1) Zuordnung der Vorjahreswerte angepasst.

In der Bilanz wurden folgende laufende Ertragsteuerforderungen

bzw. -verbindlichkeiten erfasst:

31.12.2008 31.12.2009

Langfristige Ertragsteuerforderungen 3.787 914

Kurzfristige Ertragsteuerforderungen 17.069 18.243

Ertragsteuerforderungen gesamt 20.856 19.157

Langfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 0 388

Kurzfristige Ertragsteuerverbindlichkeiten 28.448 25.291

Ertragsteuerverbindlichkeiten gesamt 28.448 25.679

Die langfristigen Ertragsteuerforderungen sind in der Bilanzposition

„Sonstige langfristige Vermögenswerte und Abgrenzungen“ ausge-

wiesen.

Die langfristigen Ertragsteuerverbindlichkeiten sind in der Bilanz-

position „Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen“

enthalten.

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116_GfK

+ Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die latenten Steuern resultieren aus den in der folgenden Tabelle

dargestellten Bilanzpositionen.

31.12.2008 31.12.2009

Geschäfts- oder Firmenwerte 7.615 5.989

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.612 3.921

Sachanlagen 3.339 4.718

Anteile an verbundenen Unternehmen 5.336 3.295

Assoziierte und sonstige Beteiligungen 94 76

Sonstige Finanzanlagen 5.065 2.634

Sonstige langfristige Vermögenswerte und

Abgrenzungen 4.916 2.841

Langfristige Vermögenswerte 30.977 23.474

Forderungen und sonstige kurzfristige

Vermögenswerte

480 391

Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder, liquide Mittel 1 15

Kurzfristige Vermögenswerte 481 406

Langfristige Rückstellungen 7.533 9.476

Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 4.337 3.737

Langfristiges Fremdkapital 11.870 13.213

Kurzfristige Rückstellungen 1.120 323

Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen 10.600 12.555

Kurzfristiges Fremdkapital 11.720 12.878

Verlustvorträge und Zinsvorträge/Steuerguthaben 13.765 16.743

Aktive latente Steuern 68.813 66.714

Geschäfts- oder Firmenwerte – 17.068 – 17.666

Sonstige immaterielle Vermögenswerte – 60.575 – 57.928

Sachanlagen – 9.851 – 6.124

Anteile an verbundenen Unternehmen – 1.711 – 1.561

Assoziierte und sonstige Beteiligungen – 202 – 121

Sonstige Finanzanlagen 0 – 239

Sonstige langfristige Vermögenswerte und

Abgrenzungen – 223 – 286

Langfristige Vermögenswerte – 89.630 – 83.925

Forderungen und sonstige kurzfristige

Vermögenswerte – 14.443 – 12.467

Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder, liquide Mittel – 51 – 36

Kurzfristige Vermögenswerte – 14.494 – 12.503

Langfristige Rückstellungen – 335 – 246

Sonstiges langfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen – 4.579 – 4.050

Langfristiges Fremdkapital – 4.914 – 4.296

Kurzfristige Rückstellungen – 918 – 804

Sonstiges kurzfristiges Fremdkapital und Abgrenzungen – 2.241 – 2.482

Kurzfristiges Fremdkapital – 3.159 – 3.286

Passive latente Steuern – 112.197 – 104.010

Nettobetrag der passiven latenten Steuern – 43.384 – 37.296

Die latenten Steuern sind in der Bilanz wie in der anschließenden

Tabelle gezeigt ausgewiesen.

31.12.2008 31.12.2009

Aktive latente Steuern 30.048 32.600

Passive latente Steuern – 73.432 – 69.896

Nettobetrag der passiven latenten Steuern – 43.384 – 37.296

Aus Posten, die direkt ins Eigenkapital gebucht wurden, resultierten

Steuern in Höhe von 5.965 teur (ohne Minderheitsanteile; 2008: 6.044 teur).

Zum 31. Dezember 2009 bestehen im Konzern inländische steuerliche

Verlustvorträge in Höhe von 81 teur (2008: 108 teur), die sowohl für

körperschaftsteuerliche als auch gewerbesteuerliche Zwecke genutzt

werden können. Darüber hinaus bestehen ausländische steuerliche

Verlustvorträge in Höhe von 43.235 teur (2008: 36.895 teur). Die

inländischen Verlustvorträge sind zeitlich und der Höhe nach unbe-

schränkt vortragsfähig. Von den ausländischen Verlustvorträgen sind

13.992 teur unbeschränkt oder über mehr als 15 Jahre vortragsfähig.

2.610 teur haben eine Vortragsfähigkeit bis längstens 2024, 20.549 teur

bis längstens 2019. 6.084 teur sind bis längstens 2014 vortragsfähig.

Ausschlaggebend für die Beurteilung des Ansatzes und der Wert-

haltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung deren zu-

künftiger Realisierbarkeit. Diese ist abhängig von der Entstehung

künftiger steuerpfl ichtiger Gewinne während der Perioden, in denen

sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren beziehungs-

weise steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge und Steuerguthaben

geltend gemacht werden können.

Aufgrund der Ergebniserwartung für die Zukunft wird davon aus-

gegangen, dass die Realisierbarkeit der entsprechenden Vorteile

aus den bilanzierten aktiven latenten Steuern – analog der Maß gabe

nach ifrs – wahrscheinlich (probable) ist. Bei Gesellschaften, die

latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge angesetzt

haben und die sich im Berichtsjahr oder im Vorjahr in einer Ver-

lustsituation befunden haben, wurden aktive latente Steuerüber-

hänge in Höhe von 1.061 teur (2008: 793 teur) angesetzt, da eine

hinreichende Gewinnerwartung für die Zukunft besteht.

Die Sachverhalte, für die keine aktiven Steuerlatenzen angesetzt

wurden, sind in nachstehender Tabelle dargestellt.

31.12.2008 31.12.2009

Temporäre Differenzen 41 1.257

Verlustvorträge 21.148 18.902

Zinsvorträge/Steuerguthaben 8.382 9.959

Summe 29.571 30.118

Von den nicht als in der Zukunft nutzbar klassifi zierten steuerlichen

Verlusten verfallen 5.309 teur innerhalb der nächsten fünf Jahre;

832 teur verfallen innerhalb der nächsten sechs bis zehn Jahre,

2.284 teur innerhalb der nächsten elf bis 15 Jahre; die verbleiben den

10.477 teur verfallen nach mehr als 15 Jahren oder haben eine un-

beschränkte Nutzbarkeit. Von den steuerlichen Zinsvorträgen/Steuer-

guthaben verfallen 36 teur innerhalb der nächsten sechs bis zehn

Jahre; die verbleibenden 9.923 teur sind unbeschränkt nutzbar und

betreffen insbesondere in Deutschland in den Jahren 2008 und 2009

angefallene Zinsaufwendungen, die aufgrund der Einführung der

Regelungen zur so genannten Zinsschranke durch das Unternehmen-

steuerreformgesetz 2008 bislang steuerlich nicht abzugsfähig sind.

Die GfK Gruppe setzt latente Steuern für einbehaltene Gewinne auslän-

discher Tochtergesellschaften an, soweit diese Gewinne ausschüt tungs-

fähig sind und in absehbarer Zukunft ausgeschüttet werden sollen.

Ausschüttungen an Anteilseigner der GfK se führen nicht zu ertrag-

steuerlichen Konsequenzen auf Ebene der GfK se.

15. ergebnis je aktie

Das Ergebnis je Aktie wird wie folgt hergeleitet:

2008 2009

Den Anteilseignern der Muttergesellschaft

zuzurechnendes Konzernergebnis 73.161 50.975

Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien (Stück)

– nicht verwässert – 35.884.308 35.947.363

Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien (Stück)

– verwässert – 35.904.456 35.947.363

Ergebnis je Aktie in eur 2,04 1,42

Ergebnis je Aktie (verwässert) in eur 2,04 1,42

Im Berichtsjahr wurden keine Optionen ausgeübt. Die Optionen der

Tranchen 5 bis 7 waren am Bilanzstichtag nicht im Geld. Somit ergibt

sich bezogen auf das Ergebnis je Aktie kein Verwässerungseffekt.

Weitere Angaben zum Stock-Options-Programm können Punkt 24. dieses Anhangs entnommen werden. Geschäftsvorfälle mit poten-

ziellen Stammaktien nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

Page 121: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_117

16. immaterielle vermögenswerte

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nach-

folgender Tabelle gezeigt.

Anschaffungs- und

Herstellungskosten

Geschäfts-

oder

Firmen-

werte

Selbst erstellte

immaterielle

Vermö-

genswerte

Übrige im-

materielle

Vermö-

genswerte

Summe

immaterielle

Vermö-

genswerte

Stand am 1. Januar 2008 784.859 58.321 258.527 1.101.707

Wechselkursänderungen – 44.168 975 1.859 – 41.334

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 32.884 498 16.128 49.510

Zugänge 495 15.355 7.860 23.710

Abgänge – 81 – 108 – 1.710 – 1.899

Umbuchungen 0 189 – 159 30

Stand am 31. Dezember 2008 773.989 75.230 282.505 1.131.724

Stand am 1. Januar 2009 773.989 75.230 282.505 1.131.724

Wechselkursänderungen 12.260 – 236 – 1.490 10.534

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 42.756 856 46.031 89.643

Zugänge 1 14.091 4.634 18.726

Abgänge 0 – 9.957 – 6.061 – 16.018

Umbuchungen 0 – 860 1.077 217

Stand am 31. Dezember 2009 829.006 79.124 326.696 1.234.826

Kumulierte

Abschreibungen

Stand am 1. Januar 2008 39.167 11.054 113.211 163.432

Wechselkursänderungen – 1.915 343 3.045 1.473

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 271 115 16 402

Zugänge 0 5.593 20.687 26.280

Abgänge 0 – 108 – 2.076 – 2.184

Wertminderungen 0 2.443 10.560 13.003

Wertaufholungen 0 0 – 1.201 – 1.201

Umbuchungen 0 0 17 17

Stand am 31. Dezember 2008 37.523 19.440 144.259 201.222

Stand am 1. Januar 2009 37.523 19.440 144.259 201.222

Wechselkursänderungen 408 – 88 – 1.618 – 1.298

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 0 46 10.144 10.190

Zugänge 0 7.071 22.310 29.381

Abgänge 0 – 6.910 – 5.454 – 12.364

Wertminderungen 0 2.887 15.946 18.833

Wertaufholungen 0 0 – 4.087 – 4.087

Umbuchungen 0 0 109 109

Stand am 31. Dezember 2009 37.931 22.446 181.609 241.986

Buchwerte

Stand am 1. Januar 2008 745.692 47.267 145.316 938.275

Stand am 31. Dezember 2008 736.466 55.790 138.246 930.502

Stand am 1. Januar 2009 736.466 55.790 138.246 930.502

Stand am 31. Dezember 2009 791.075 56.678 145.087 992.840

Immaterielle Vermögenswerte von wesentlicher Bedeutung

Die Gesamtwerte der immateriellen Vermögenswerte von wesent-

licher Bedeutung sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt.

Hierbei handelt es sich um immaterielle Vermögenswerte, deren

Wert einzeln betrachtet jeweils mehr als fünf Millionen Euro beträgt.

31.12.2008 31.12.2009

Geschäfts- oder Firmenwerte 736.466 791.075

Software 25.170 25.270

Studien 37.924 21.019

Marken 25.424 18.277

Kundenstämme 7.183 15.347

Panels 0 7.492

Die Nutzungsdauer von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie von

Marken ist unbestimmt. Sie unter liegen keiner planmäßigen Ab-

schreibung.

Bei der Software handelt es sich um das selbst erstellte Analyse-

und Produktionssystem StarTrack des Sektors Retail and Techno-

logy mit einer Restnutzungsdauer von fünf Jahren sowie um die

im Berichtsjahr erstmals eingesetzte Software Evogenius für den

Bereich Media mit einer Nutzungsdauer von zehn Jahren.

Die Studien und Marken sowie ein Teil der Kundenstämme mit einer

anfänglichen Nutzungsdauer von zwölf Jahren entstammen ganz

überwiegend der Kaufpreisallokation im Rahmen des Erwerbs der

ehemaligen nop World. Die Nutzungsdauer für die Studien beträgt

zehn Jahre. Ein Kundenstamm mit einer anfänglichen Nutzungs-

dauer von 19 Jahren entstammt der Kaufpreisallokation im Rahmen

des Erwerbs der GfK arbor, llc, Media, Pennsylvania, usa, die

zum 1. Januar 2009 auf die GfK Custom Research, llc, New York,

New York, usa, verschmolzen wurde.

Das Panel stammt aus der Kaufpreisallokation im Rahmen des

Erwerbs der dmrkynetec Gruppe.

Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle

Vermögenswerte

Die Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Ver-

mögenswerte sind in den in der folgenden Tabelle aufgeführten

Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten.

2008 2009

Umsatzkosten 33.403 41.926

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 2.272 3.057

Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.608 3.231

Gesamt 39.283 48.214

Die Wertminderungen ergaben sich aus dem Impairment-Test, dem

aktualisierte Kapitalmarktdaten sowie angepasste Unternehmens-

planungen zugrunde gelegt wurden. Der Wertminderungsaufwand

setzt sich wie folgt zusammen:

2008 2009

Studien 7.128 8.739

Marken 1.308 3.231

Software 2.576 2.771

Panels 316 2.542

Kundenstämme 1.116 1.275

Auftragsbestände 0 224

Langfristige Verträge 559 51

Gesamt 13.003 18.833

Zur Feststellung, ob und inwieweit eine Wertminderung für vorhan-

dene Geschäfts- oder Firmenwerte besteht, wird mindestens einmal

jährlich ein Impairment-Test durchgeführt. Aus dem Impairment-

Test für 2008 und 2009 resultierte kein Abwertungsbedarf. Somit

entstand für beide Geschäftsjahre kein Wertminderungsaufwand.

Die Werthaltigkeit der Panelaufbaukosten und der Marken mit

unbestimmter Nutzungsdauer wurde ebenfalls im Rahmen eines

Impairment-Tests überprüft.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Impairment-

Test getesteten Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die in den

Impairment-Test eingefl ossenen wesentlichen Annahmen.

Page 122: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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118_GfK

+ Erläuterungen zur Konzernbilanz

Custom

Research

Retail and

Technology Media

Buchwert der Geschäfts- oder

Firmenwerte zum 30. September 2009 499.818 137.463 138.594

Dauer des Detailplanungszeitraums 5 Jahre 5 Jahre 5 Jahre

Durchschnittliches jährliches Wachs-

tum des externen Umsatzes im Detail-

planungszeitraum 4 % 6 % 5 %

Durchschnittliche Marge (angepasstes

operatives Ergebnis/externer Umsatz)

im Detailplanungszeitraum 8 % 29 % 14 %

Wachstum pro Jahr nach dem Ende

des Detailplanungszeitraums 1,7 % 1,7 % 1,7 %

Diskontierungszinssatz

zum 30. September 2009 7,7 % 7,6 % 7,4 %

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die im Impairment-

Test getesteten wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit

unbestimmter Nutzungsdauer sowie die in den jeweiligen Impair-

ment-Test eingefl ossenen wesentlichen Annahmen.

Panel „us

Agronomics“

Marke

„nopr“

Marke

„mri“

Buchwert 7.492 7.061 11.216

Basis des erzielbaren Betrags Nutzungs-

wert

beizulegen der

Zeitwert abzüg-

lich Veräuße-

rungskosten

Nutzungs-

wert

Dauer des Detailplanungszeitraums 3 Jahre 3 Jahre 5 Jahre

Durchschnittliches jährliches

Wachs tum des externen Umsatzes

im Detailplanungszeitraum 4 % 4 % 5 %

Durchschnittliche Marge (angepass-

tes operatives Ergebnis/externer

Umsatz) im Detailplanungszeitraum 38 % 5 % 26 %

Wachstum pro Jahr nach dem Ende

des Detailplanungszeitraums 1,7 % 1,7 % 1,7 %

Diskontierungszinssatz 7,5 % 7,7 % 7,5 %

Das durchschnittliche jährliche externe Umsatzwachstum steht im

Einklang mit Erfahrungswerten und dem Umsatzwachstum der

Marktforschungsbranche vor der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Die geplanten Margen basieren auf Erfahrungswerten der Vergan-

genheit, wobei zukünftige Margenverbesserungen in den Sektoren

Custom Research und Media insbesondere aus dem antizipierten Ende

der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie aus den positiven Effekten

aus dem Fitness- und Effi zienzsteigerungsprogramm biss resultieren.

Im Sektor Custom Research werden weitere Synergieeffekte im über-

greifenden Einsatz von Technologien, bei der Datenerhebung und

der Verwendung von einheitlichen Methoden sowie durch ein ge-

meinsam abgestimmtes globales Key Account Management erwartet.

Auch unter der Annahme, dass bereits im Planjahr 2013 und 2014

nur die Wachstumsrate für die ewige Rente in Höhe von 1,7 % zu-

grunde gelegt wird, ergibt sich bei keinem Sektor ein Wertminde-

rungsbedarf hinsichtlich der Geschäfts- oder Firmenwerte.

Unter der Annahme eines Diskontierungszinssatzes von ca. 9,1%

für Custom Research bzw. ca. 9,0 % für Media beim Impairment-

Test für Geschäfts- oder Firmenwerte entspräche der beizulegende

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bei sonst unveränderten

Annahmen jeweils dem Buchwert des Vermögens.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Zahlungsmit-

tel generierenden Einheiten ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich.

31.12.2008 31.12.2009

Custom Research 476.929 504.968

Retail and Technology 125.124 145.487

Media 134.413 140.620

Geschäfts- oder Firmenwerte 736.466 791.075

Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte um 54.609 teur setzt

sich zusammen aus einem Zuwachs in Höhe von 42.756 teur aus Ver-

änderungen des Konsolidierungskreises und sonstigen Zugängen so-

wie einer währungskursbedingten Steigerung in Höhe von 11.853 teur.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

Die selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte enthalten haupt-

sächlich selbst erstellte Software in Höhe von 42.471 teur (2008: 40.016 teur) sowie Panelaufbaukosten in Höhe von 13.425 teur (2008: 13.695 teur).

Panelaufbaukosten haben nur dann eine begrenzte Nutzungsdauer,

wenn das Panel für einen speziellen, begrenzt laufenden Kunden-

auftrag erstellt wurde. Aktivierte Panelaufbaukosten in Höhe von

9.486 teur (2008: 9.525 teur) haben eine unbestimmte Nutzungsdauer.

Die Zuordnung dieser Panelaufbaukosten zu den Sektoren wird in

der anschließenden Tabelle dargestellt.

31.12.2008 31.12.2009

Custom Research 6.972 7.644

Retail and Technology 1.478 894

Media 1.075 948

Panelaufbaukosten 9.525 9.486

Übrige immaterielle Vermögenswerte

Die Zusammensetzung der übrigen immateriellen Vermögenswerte

ist in nachstehender Tabelle dargestellt.

31.12.2008 31.12.2009

Aufgedeckte stille Reserven aus der

Kaufpreis allokation:

Kundenstämme 36.520 44.070

Marken 32.155 29.508

Panels 7.225 26.856

Studien 40.794 25.131

Auftragsbestand 364 344

Verträge 400 88

Software 16.056 13.907

Panels 404 430

Verbleibende immaterielle Vermögenswerte 4.328 4.753

Übrige immaterielle Vermögenswerte 138.246 145.087

Marken, die im Rahmen der Kaufpreisallokation identifi ziert und

aktiviert wurden, haben eine unbestimmte Nutzungsdauer. Es han delt

sich um etablierte Marken mit einem hohen Bekanntheitsgrad.

Die Zuordnung der Marken zu den Sektoren wird in der anschlie-

ßenden Tabelle dargestellt.

31.12.2008 31.12.2009

Custom Research 19.882 17.467

Retail and Technology 64 70

Media 12.209 11.971

Marken 32.155 29.508

Daneben wurden im Rahmen der Kaufpreisallokation auch Panels

identifi ziert, die größtenteils eine unbestimmte Nutzungsdauer

haben. Die Zuordnung der Panels mit unbestimmter Nutzungsdauer

zu den Sektoren wird in der folgenden Tabelle dargestellt.

Page 123: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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31.12.2008 31.12.2009

Custom Research 456 10.296

Retail and Technology 5.318 15.388

Panels 5.774 25.684

Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr im Sektor Retail and Tech-

nology resultiert größtenteils aus dem Ausbau des Netzwerks in

Indien sowie der Übernahme der GfK Music sarl, Rueil-Malmaison,

Frankreich. Die Steigerung im Sektor Custom Research resultiert

aus Panels der dmrkynetec Gruppe.

17. sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen kann nachfolgender Tabelle

entnommen werden.

Anschaffungs- und

Herstellungskosten

Grundstücke

und Gebäude

Betriebs-

und Ge-

schäftsaus-

stattung

Summe

Sach-

anlagen

Stand am 1. Januar 2008 48.790 216.890 265.680

Wechselkursänderungen 1.510 – 5.696 – 4.186

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 35 1.388 1.423

Zugänge 388 34.269 34.657

Abgänge – 302 – 10.560 – 10.862

Umbuchungen – 35 5 – 30

Stand am 31. Dezember 2008 50.386 236.296 286.682

Stand am 1. Januar 2009 50.386 236.296 286.682

Wechselkursänderungen – 18 1.396 1.378

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 150 2.906 3.056

Zugänge 1.176 31.161 32.337

Abgänge – 85 – 13.499 – 13.584

Umbuchungen 109 – 326 – 217

Stand am 31. Dezember 2009 51.718 257.934 309.652

Kumulierte Abschreibungen

Stand am 1. Januar 2008 18.341 165.166 183.507

Wechselkursänderungen 600 – 3.770 – 3.170

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 0 963 963

Zugänge 1.274 20.510 21.784

Abgänge – 3 – 10.103 – 10.106

Wertminderungen 0 225 225

Wertaufholungen 0 0 0

Umbuchungen 0 – 17 – 17

Stand am 31. Dezember 2008 20.212 172.974 193.186

Stand am 1. Januar 2009 20.212 172.974 193.186

Wechselkursänderungen 0 1.177 1.177

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 0 1.468 1.468

Zugänge 1.237 20.893 22.130

Abgänge – 85 – 12.935 – 13.020

Wertminderungen 0 0 0

Wertaufholungen 0 0 0

Umbuchungen 351 – 460 – 109

Stand am 31. Dezember 2009 21.715 183.117 204.832

Buchwerte

Stand am 1. Januar 2008 30.449 51.724 82.173

Stand am 31. Dezember 2008 30.174 63.322 93.496

Stand am 1. Januar 2009 30.174 63.322 93.496

Stand am 31. Dezember 2009 30.003 74.817 104.820

Auf ein Grundstück mit Firmengebäude in Nürnberg mit einem

Buchwert von 9.073 teur (2008: 9.304 teur) wurde eine Grundschuld

für die potenzielle Darlehensgewährung durch ein Kreditinstitut

eingetragen. Am Bilanzstichtag bestanden ebenso wie im Vorjahr

keine gesicherten Verbindlichkeiten.

Leasing

Die GfK Gruppe ist Leasingnehmer für Büroräume und Geschäftsaus-

stattung im Rahmen von langfristigen Leasingverträgen. Die Leasingraten

bestehen in der Regel aus einer Mindestleasingzahlung zuzüglich einer

bedingten Leasingzahlung, deren Höhe vom Umfang der Nutzung des

Leasinggegenstands abhängig ist. In den Fällen, in denen die GfK Gruppe

die Chancen und Risiken aus der Nutzung der Leasinggegenstände im

Wesentlichen übernimmt, wurden diese aktiviert (Finance Lease). Ansons-

ten werden die Leasingraten aufwandswirksam (Operating Lease) erfasst.

Operating Lease

Im Rahmen von Operating-Lease-Verträgen wurden die in der fol-

genden Tabelle aufgeführten Zahlungen aufwandswirksam erfasst:

2008 2009

Mindestleasingzahlungen 29.022 50.465

Bedingte Leasingzahlungen 78 213

Abzüglich erhaltener Unterleasingzahlungen – 390 – 393

Leasingzahlungen 28.710 50.285

Die Steigerung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der

Anmietung eines Gebäudes, das als zweiter Standort in Nürnberg,

dem Hauptsitz der GfK, dient.

Die zukünftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Verträ-

gen sind zum 31. Dezember 2009 wie folgt fällig:

Fälligkeit 31.12.2008 31.12.2009

Innerhalb eines Jahres 27.531 31.746

Zwischen einem und fünf Jahren 69.940 92.716

Nach mehr als fünf Jahren 31.799 21.518

Künftige Mindestleasingzahlungen

aus Operating Lease 129.270 145.980

Bei den wesentlichen Operating-Lease-Verträgen der GfK Gruppe

handelt es sich um Grundstücks- und Gebäudeleasingverträge, für

die zum Teil Mietverlängerungsoptionen bestehen. Sie laufen zu

verschiedenen zukünftigen Terminen aus.

Finance Lease

Die Buchwerte der zum 31. Dezember 2009 aktivierten geleasten

Vermögenswerte werden in der anschließenden Tabelle dargestellt.

31.12.2008 31.12.2009

Gebäude 9.635 9.237

Übrige geleaste Vermögenswerte 3.717 2.529

Aktivierte geleaste Vermögenswerte 13.352 11.766

Die Ermittlung des Barwerts und die Fälligkeit der künftigen Min-

destleasingzahlungen sind aus nachfolgenden Tabellen ersichtlich.

31.12.2008

Mindest- Barwert

leasing- Abzüglich Mindestleasing-

Fälligkeit zahlungen Zinsen zahlungen

Innerhalb eines Jahres 2.932 – 133 2.799

Zwischen einem und fünf Jahren 13.446 – 1.902 11.544

Nach mehr als fünf Jahren 0 0 0

Künftige Mindestleasingzahlungen 16.378 – 2.035 14.343

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120_GfK

+ Erläuterungen zur Konzernbilanz

31.12.2009

Fälligkeit

Mindest-

leasing-

zahlungen

Abzüglich

Zinsen

Barwert

Mindestleasing-

zahlungen

Innerhalb eines Jahres 2.504 – 105 2.399

Zwischen einem und fünf Jahren 11.008 – 1.206 9.802

Nach mehr als fünf Jahren 0 0 0

Künftige Mindestleasingzahlungen 13.512 – 1.311 12.201

Im Berichtsjahr fi elen keine bedingten Leasingraten an, die als

Aufwand zu erfassen waren. Es bestehen keine Unterleasingver-

hältnisse aus Finance-Lease-Verträgen.

Die wesentlichen Finance-Lease-Verträge der GfK Gruppe bestehen

für Gebäude und Gebäudeteile, Software sowie Betriebs- und Ge-

schäftsausstattung.

Im April 1992 ging die GfK se einen Sale-Leaseback-Vertrag für einen

Teil des Bürogebäudes Nordwestring 101, Nürnberg, ein, der als

Finance Lease zu qualifi zieren ist. Der Leasingvertrag wurde auf

30 Jahre abgeschlossen mit einer ursprünglichen Gesamtverpfl ich-

tung (Original Obligation Amount) in Höhe von 13.012 teur. Im

März 2012 endet die Grundmietzeit ohne Kündigungsmöglichkeit

mit der Option, das Gebäude für 7.533 teur zu erwerben.

Die Verbindlichkeiten aus Finance Lease betragen 12.201 teur (2008: 14.343 teur), wovon 2.399 teur (2008: 2.799 teur) eine

Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben.

18. finanzanlagen

Anteile an assoziierten Unternehmen

Die Anteile der GfK Gruppe an assoziierten Unternehmen sind aus

der Liste des Anteilsbesitzes ersichtlich, die in diesem Anhang in

Kapitel 42. enthalten ist.

Die unten stehende Tabelle zeigt zusammenfassende Finanzinfor-

mationen der wesentlichen Anteile an assoziierten Unternehmen,

die im Konzernabschluss at equity bewertet wurden.

2008 2009

Vermögenswerte 99.383 59.193

Schulden 37.339 18.594

Umsatzerlöse 75.365 61.838

Periodenergebnis 13.745 12.073

Der Rückgang der in vorstehender Tabelle aufgeführten Werte resul-

tiert im Wesentlichen aus der dmrkynetec Gruppe. Die Beteiligung

an der Muttergesellschaft der hauptsächlich in den usa und Groß-

britannien tätigen Firmengruppe, der dmrkynetec Group Limited,

St Peter Port, Guernsey, Großbritannien, wurde am 1. Februar

2009 von 26% auf 75% aufgestockt. Zum gleichen Zeitpunkt wur-

de die Firmengruppe erstkonsolidiert.

In der Berichtsperiode gab es keine wesentlichen anteiligen Ver-

luste an assoziierten Unternehmen.

Bei folgenden assoziierten Unternehmen wurden wie im Vorjahr

für die Equitybewertung Abschlüsse mit abweichendem Abschluss-

stichtag herangezogen:

• Media Focus (arge), Hergiswil, Schweiz (30. November 2009)

• Sports Tracking Europe, b.v., Amstelveen, Niederlande

(30. September 2009)

• npd Intelect, l.l.c., Port Washington, New York, New York, usa

(30. September 2009)

Der Buchwert dieser Anteile sowie der Ertrag aus assoziierten

Unternehmen werden durch den Einbezug dieser Abschlüsse mit

abweichendem Abschlussstichtag nicht wesentlich beeinfl usst.

Die Erstellung von Zwischenabschlüssen wäre zudem aus Praktika-

bilitätsgründen nicht durchführbar gewesen.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Zusammensetzung der sonstigen fi nanziellen Vermögenswerte

geht aus der folgenden Tabelle hervor.

31.12.2008 31.12.2009

Anteile an verbundenen Unternehmen 3.410 4.393

Sonstige Beteiligungen 1.500 1.500

Ausleihungen an verbundene Unternehmen 992 2.190

Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0 675

Sonstige Ausleihungen 254 252

Sonstige Available-for-Sale-Wertpapiere 343 410

Langfristige Festgelder 115 124

Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 6.614 9.544

Die Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen sowie

an sonstigen Beteiligungen sind als „zur Veräußerung verfügbar“

klassifi ziert und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten aus-

gewiesen, da keine Marktpreise hierfür existieren, andere Metho-

den zur vernünftigen Schätzung des beizulegenden Zeitwerts nicht

praktikabel sind und eine verlässliche Ermittlung des Marktwerts

nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich

wäre. Eine Veräußerung der Anteile ist zurzeit nicht vorgesehen.

Weitere Informationen zu den Anteilen der GfK Gruppe an verbun-

denen Unternehmen sowie sonstigen Beteiligungen fi nden sich in

der Anteilsbesitzliste in Kapitel 42. dieses Anhangs.

19. sonstige vermögenswerte und abgrenzungen

31.12.2008 31.12.2009

Langfristige sonstige fi nanzielle Vermögenswerte

und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von über

einem Jahr

Vermögenswerte aus Share und Asset Deals 8 1.550

Kautionen 1.138 1.350

Forderungen gegenüber Lieferanten 195 382

Übrige langfristige fi nanzielle Vermögenswerte

und Abgrenzungen 2.377 697

Langfristige sonstige fi nanzielle Vermögens-

werte und Abgrenzungen 3.718 3.979

Kurzfristige sonstige fi nanzielle Vermögenswerte

und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von bis

zu einem Jahr

Forderungen gegenüber Lieferanten 895 2.363

Kautionen 1.789 1.456

Zinsforderungen 897 1.115

Vermögenswerte aus Share und Asset Deals 401 341

Derivative Finanzinstrumente

(mit Hedge-Beziehung) 1.062 28

Derivative Finanzinstrumente

(ohne Hedge-Beziehung) 1.134 535

Übrige kurzfristige fi nanzielle Vermögenswerte

und Abgrenzungen 6.708 5.250

Kurzfristige sonstige fi nanzielle Vermögens-

werte und Abgrenzungen 12.886 11.088

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GfK_121

Im Berichtsjahr wurden 402 teur Wertberichtigungen auf sonstige

fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen erfasst (2008: 0 teur). Diese sind unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausge-

wiesen. Erträge aus der Aufl ösung von Wertberichtigungen sind nicht

angefallen. Einen Verbrauch an Wertberichtigungen gab es nicht

(2008: 780 teur).

Die sonstigen nicht-fi nanziellen Vermögenswerte und Abgrenzun gen

stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

31.12.2008 31.12.2009

Langfristige sonstige nicht-fi nanzielle Vermögens-

werte und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit

von über einem Jahr

Forderungen gegenüber Finanz- und anderen

Behörden 201 1.113

Forderungen aus Ertragsteuern 3.787 914

Übrige langfristige nicht-fi nanzielle Vermö-

genswerte und Abgrenzungen 707 628

Langfristige sonstige nicht-fi nanzielle Vermö-

genswerte und Abgrenzungen 4.695 2.655

Kurzfristige sonstige nicht-fi nanzielle Vermögens-

werte und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit

von bis zu einem Jahr

Rechnungsabgrenzungsposten 12.451 13.094

Forderungen gegenüber Finanz- und anderen

Behörden 4.440 3.320

Forderungen gegenüber

Versorgungseinrichtungen 301 857

Forderungen gegenüber Mitarbeitern 720 825

Übrige kurzfristige nicht-fi nanzielle

Vermögenswerte und Abgrenzungen 5.436 2.084

Kurzfristige sonstige nicht-fi nanzielle

Vermögenswerte und Abgrenzungen 23.348 20.180

20. forderungen aus lieferungen und leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie

folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2009

Fakturierte Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen 230.751 224.326

Noch nicht fakturierte Forderungen 45.378 51.097

276.129 275.423

Abzüglich Wertberichtigungen – 5.429 – 4.740

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 270.700 270.683

Der Wertminderungsaufwand betrug 3.525 teur (2008: 2.607 teur). Er wird als separater Wertberichtigungsposten erfasst und in der

Gewinn- und Verlustrechnung im Posten Vertriebs- und allgemeine

Verwaltungskosten ausgewiesen. Die Zuführung zu den Wertbe-

richtigungen belief sich auf 3.525 teur (2008: 2.607 teur), die Auf-

lösung von Wertberichtigungen auf 1.093 teur (2008: 812 teur). Verbraucht wurden Wertberichtigungen in Höhe von 2.899 teur (2008: 1.143 teur).

21. kurzfristige wertpapiere und festgelder

In den kurzfristigen Wertpapieren und Festgeldern in Höhe von

957 teur (2008: 928 teur) sind keine Geldmarktfonds enthalten.

22. zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente

Die Zusammensetzung der Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-

äquivalente wird in nachfolgender Tabelle dargestellt.

31.12.2008 31.12.2009

Guthaben bei Kreditinstituten 29.627 39.138

Zahlungsmitteläquivalente und Festgelder mit

einer Restlaufzeit von unter 3 Monaten 7.086 3.186

Unterwegs befi ndliche Schecks – 552 – 1.249

Kassenbestand, Schecks 509 1.286

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 36.670 42.361

Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten bestehen

keine wesentlichen Verfügungsbeschränkungen.

23. fälligkeit von vermögenswerten

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sons-

tigen kurzfristigen Vermögenswerte und Abgrenzungen sind wie in

den folgenden Tabellen dargestellt zur Zahlung fällig.

31.12.2008 31.12.2009

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 270.700 270.683

davon: weder wertberichtigt noch überfällig 161.901 173.481

davon: nicht wertberichtigt und in den folgenden

Zeitbändern überfällig

seit bis zu 30 Tagen fällig 69.802 63.389

seit 31 bis 90 Tagen fällig 24.681 24.555

seit 91 bis 180 Tagen fällig 9.511 6.500

seit 181 bis 360 Tagen fällig 4.135 1.648

seit mehr als 360 Tagen fällig 670 1.110

In der GfK Gruppe sind wesentliche Teile der Forderungen aus Liefe-

rungen und Leistungen mit Rechnungsstellung fällig. Die nicht fälligen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten noch nicht

fakturierte Forderungen in Höhe von 51.097 teur (2008: 45.378 teur).

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht wert-

gemindert sind, lagen zum Bilanzstichtag keine Anzeichen auf

Sachverhalte vor, die die Werthaltigkeit negativ beeinfl ussen könnten.

Informationen zur konzernweit geltenden Richtlinie, die das Monitoring

von Forderungen und der Bonität von Kunden sowie die Kriterien zur

Bildung von Wertberichtigungen auf Forderungen festlegt, sind in

Kapitel 3. unter den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu fi nden.

31.12.2008 31.12.2009

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte und

Abgrenzungen (ohne Vorräte und Forderungen

gegen Mitarbeiter) 34.760 29.815

davon: weder wertberichtigt noch überfällig 26.976 21.577

davon: nicht wertberichtigt und in den folgenden

Zeitbändern überfällig

seit bis zu 30 Tagen fällig 2.601 2.337

seit 31 bis 90 Tagen fällig 2.867 2.610

seit 91 bis 180 Tagen fällig 976 2.142

seit 181 bis 360 Tagen fällig 1.147 432

seit mehr als 360 Tagen fällig 193 717

Hinsichtlich des nicht wertgeminderten Bestands an sonstigen

kurzfristigen Vermögenswerten und Abgrenzungen deuten zum

Abschlus s stichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner

ihren Zahlungsverpfl ichtungen nicht nachkommen werden.

Page 126: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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122_GfK

+ Erläuterungen zur Konzernbilanz

24. eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital in Höhe von 150.297 teur, die Kapitalrück-

lage in Höhe von 197.278 teur und die Anzahl der ausgegebenen

nennwertlosen Inhaber-Stammaktien der GfK se blieben im Jahr

2009 unverändert.

Die 35.947.363 Stückaktien sind voll einbezahlt. Jeder Aktionär ist

berechtigt, Dividenden aus seinen Aktien gemäß dem jeweiligen

Gewinnausschüttungsbeschluss zu erhalten. Jede Aktie gewährt ein

Stimmrecht bei der jährlichen Hauptversammlung.

Genehmigtes Kapital

Die GfK se verfügt über ein genehmigtes Kapital, wodurch der Vor-

stand ermächtigt ist, das Grundkapital mit Zustimmung des Auf-

sichtsrats bis zum 22. Mai 2012 gegen Bar- und/oder Sacheinlage

einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 55.000 teur zu erhöhen,

wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Bedingtes Kapital

Im Juni 1999 haben die Aktionäre einer bedingten Erhöhung des

Grundkapitals der Gesellschaft um 5.120 teur durch die Ausgabe

von bis zu 2.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien

zugestimmt. Die Aktionäre haben im Rahmen der außerordentli chen

Hauptversammlung vom 3. September 1999 beschlossen, dass sich

die Gewinnberechtigung auf den Beginn des Geschäftsjahres be-

zieht, in dem die Ausübung erfolgt. Die bedingte Kapitalerhöhung

dient der Gewährung von Optionsrechten an Führungskräfte der

Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen im Sinne

der §§ 15 ff. Aktiengesetz. Voraussetzung zum Erwerb ist ein mit

den Berechtigten individuell vereinbarter Mindestzielerreichungs-

grad für ihren unmittelbaren Verantwortungsbereich.

Die Anzahl der jedem Berechtigten zustehenden Optionen ergibt sich

aus dem jedem Berechtigten in einem individuellen Anschreiben mit-

geteilten variablen Gehaltsbestandteil, der unter Verzicht auf einen

Teil der zugesagten Prämie im Verhältnis 1:2,5 durch Optionen er-

setzt werden kann. Die effektive Anzahl der Optionen ergibt sich durch

die Division dieses Betrags durch den Faktor 4,5 für die Tranchen 1

bis 3. Das Optionsrecht kann frühestens zwei Jahre nach Ausgabe

ausgeübt werden. Eine Ausübung ist dabei nur in fest defi nierten

Ausübungsfenstern möglich. Der Ausübungspreis entsprach für die

Tranchen 2000/2005 und 2001/2006 120 Prozent des Durchschnitts-

kurses der GfK-Aktie in der Xetra-Schlussauktion an den fünf Börsen-

tagen vor Ausgabe der Optionsrechte beziehungsweise 120 Prozent

des Kurses der GfK-Aktie in der Xetra-Schlussauktion am Ausgabe-

tag, sofern dieser höher war als der vorgenannte Durchschnittskurs.

Im Juni 2002 haben die Aktionäre der Aufhebung der bestehenden

Ermächtigung zur Gewährung von Optionsrechten, einer neuen

Ermächtigung und einer Erhöhung des bedingten Kapitals auf

6.687 teur zugestimmt.

Im Jahr 2004 erhöhte sich das bedingte Kapital durch die Ausgabe

von Gratisaktien im Verhältnis 5:1 auf 13.262 teur.

Die beschlossenen Optionsbedingungen gelten für die Tranchen

2002/2007, 2003/2008, 2004/2009, 2005/2010 und 2006/2011 und

weichen in folgenden Punkten von denen der vorhergehenden

Tranchen des Programms ab:

Auf die Mitglieder des Vorstands der GfK se dürfen höchstens

30 Prozent (vormals 20 Prozent) der jeweils zu gewährenden Opti-

onsrechte entfallen.

Eine Ausübung ist unzulässig jeweils 14 Tage vor Veröffentlichung

von Quartals-, Halbjahres-, Jahres- oder vorläufi gen Jahreszahlen.

Darüber hinaus steht es der Gesellschaft frei, weitere Zeiträume

festzulegen, in denen die Optionen nicht ausgeübt werden dürfen.

Ausübungspreis zum Erwerb einer Aktie ist für jede der auszuge-

benden Tranchen der durchschnittliche Xetra-Kurs der Aktie zwi-

schen der jeweiligen vorangegangenen Bilanzpressekonferenz und

der Hauptversammlung, oder, sofern dieser höher ist, der Kurs der

Aktie in der Xetra-Schlussauktion am Börsentag der Ausgabe der

jeweiligen Tranche, jeweils zuzüglich eines Aufschlags von 5 Prozent.

Börsentage sind hierbei Tage, an denen die Frankfurter Wertpapier-

börse einen Kurs für die Aktien der Gesellschaft feststellt.

Das bedingte Kapital (Bedingtes Kapital i und ii) zur Ausübung der

Stock Options betrug zum Jahresbeginn 2009 7.702 teur, entspre-

chend 2.460.358 auf den Inhaber lautenden Stückaktien. Durch

Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 wurde das

Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von bis zu 5.000.000

neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien um 21.250 teur be-

dingt erhöht (Bedingtes Kapital iii). Das bedingte Kapital iii dient

der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Op-

tions- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die auf Grund der

Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 begeben

werden.

Das bedingte Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezem-

ber 2009 28.952 teur. Dieser Wert entspricht 7.460.358 Stückaktien.

Stock Options

Durch die im Jahr 2004 durchgeführte Kapitalerhöhung aus Gesell-

schaftsmitteln und die Ausgabe von Gratisaktien im Verhältnis 5:1

erhöhte sich das Bezugsrecht für die ausgegebenen Optionen der

Tranchen 1 bis 6 von einer Aktie auf 1,2 Aktien pro Option. Die

Ausübungspreise wurden im gleichen Verhältnis angepasst. Für

die Tranche 7, die nach der Kapitalerhöhung im Jahr 2004 den

Führungskräften zur Zeichnung angeboten wurde, entspricht eine

Option dem Recht auf Bezug einer Aktie.

Lauf-

zeit

Optionen

gesamt

davon

Vor-

stand

Aus-

übungs-

preis

in eur von bis

Optio-

nen

ausge-

übt

Aktien

ausge-

geben

5 2004/

2009 418.720 128.1101) 25,81 2006 2009 246.964 296.356

6 2005/

2010 424.731 122.2211) 31,92 2007 2010 73.415 88.098

7 2006/

2011 494.320 119.998 33,48 2008 2011 – –

1) Einschließlich Mitgliedern, die inzwischen ausgeschieden sind.

Tra

nch

e

ausübbar

Die Entwicklung der ausgegebenen Stock Options wird in nachfol-

gender Tabelle dargestellt.

2008 2009

Anzahl

der

Options-

rechte

Gewichteter

Durchschnitts-

preis in eur

je Stück

Anzahl

der

Options-

rechte

Gewichteter

Durchschnitts-

preis in eur

je Stück

Bestand am

Jahresanfang 1.157.045 29,12 1.075.194 29,91

Gewährte

Optionen – – – –

Ausgeübt 70.277 16,72 – –

Verwirkt 11.574 31,00 57.802 31,66

Verfallen – – 171.756 25,81

Rückzahlungen – – – –

Bestand am Jah-

resende 1.075.194 29,91 845.636 30,62

Ausübbar am Jah-

resende 1.075.194 29,91 845.636 30,62

Page 127: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_123

Ab dem Geschäftsjahr 2009 entsteht aus dem Stock-Option-Pro-

gramm kein Personalaufwand mehr (2008: 334 teur).

Der Zeitwert der von der GfK in den Jahren 2001 bis 2006 ausge-

gebenen Stock Options wurde zum Gewährungszeitpunkt auf Basis

eines die Ausgabekonditionen berücksichtigenden Black-Scholes-

Optionspreismodells kalkuliert. Die bei der Ermittlung des Zeitwerts

eingefl ossenen Parameter sowie die darauf basierenden Gesamt-

werte werden in der anschließenden Tabelle dargestellt.

Tranche 5 6 7

Implizite Volatilität zum Ausgabetag in

Prozent 34 26 22

Risikofreier Anlagezins in Prozent1) 3,2 2,5 3,9

Laufzeit in Jahren 5,5 5,6 5,6

Zeitwert je Optionsrecht in eur 6,66 5,04 3,14

Gesamtwert je Programm 2.809 2.289 1.730

1) Zinssatz einer Zero-Coupon-Anleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren

Die Berechnung der Volatilität basiert auf historischen Volatilitäts-

daten der GfK-Aktie (Wochendurchschnittskurse, bereinigt um

etwaige außergewöhnliche Vergangenheitswerte) für den Zeitraum

der erwarteten Laufzeit der Optionen.

Die durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit der Stock Options be-

trug zum 31. Dezember 2009 1,6 Jahre (2008: 2,3 Jahre).

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Die Eigenkapitalveränderungsrechnung ist diesem Anhang voran-

gestellt.

Im Anfangs- und Endbestand der Gewinnrücklagen sind auch die

erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne

und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen berück-

sichtigt. Dementsprechend enthält das Gesamtergebnis in der

Spalte „Gewinnrücklagen“ neben dem Konzernergebnis in Höhe

von 50.975 teur (2008: 73.161 teur) auch die laufende Verände-

rung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus

leistungsorientierten Pensionsplänen in Höhe von –3.490 teur (2008: -4.809 teur).

Die erfolgsneutrale Veränderung des Unterschieds aus der Währungs-

umrechnung in Höhe von 12.898 teur im Berichtsjahr resultiert

hauptsächlich aus der Aufwertung des britischen Pfunds. Von den in

den sonstigen Rücklagen erfassten Beträgen wurden im Geschäfts-

jahr 2009 ebenso wie im Jahr 2008 keine wesentlichen Gewinne

oder Verluste in die Gewinn- und Verlustrechnung transferiert.

Im Berichtsjahr wurden 16.536 teur (2008: 16.138 teur) an die

Anteilseigner der GfK se ausgeschüttet. Dies entspricht 0,46 eur (2008: 0,45 eur) je Aktie.

Gewinnverwendungsvorschlag

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungs-

fähige Dividende nach dem Bilanzgewinn, der im Jahresabschluss

der Muttergesellschaft GfK se ausgewiesen wird. Dieser wird ge-

mäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (hgb) aufgestellt. Die nach den Vorschriften des hgb ermittelten Gewinn-

rücklagen und der Bilanzgewinn der GfK se stehen voll zur Aus-

schüttung an die Aktionäre zur Verfügung. Die Kapitalrücklage darf

nicht ausgeschüttet werden.

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn

des Jahres 2009 in Höhe von 120.040 teur eine Dividende von

10.784 teur (0,30 eur je Stückaktie) an die Aktionäre auszuschüt-

ten und 109.256 teur in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.

25. langfristige rückstellungen

Die langfristigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2009

Rückstellungen für Pensionen 41.491 46.010

Sonstige langfristige Rückstellungen 15.073 19.677

Langfristige Rückstellungen 56.564 65.687

Rückstellungen für Pensionen

Die betriebliche Altersvorsorge in der GfK Gruppe beruht sowohl

auf beitrags- als auch auf leistungsorientierten Pensionsplänen der

jeweiligen Gesellschaften.

Für beitragsorientierte Altersversorgungssysteme (defi ned contri-

bution plans), die ausschließlich über externe Fonds fi nanziert

werden, bestehen für GfK-Gesellschaften außer der Zahlung von

Beiträgen keine weiteren Verpfl ichtungen. Im Aufwand für bei-

trags orientierte Versorgungspläne sind auch Arbeitgeberbeiträge

an gesetzliche Rentenversicherungen enthalten.

Pensionszusagen erfolgen aufgrund von gesetzlichen oder vertrag-

lichen Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis. Be-

messungsgrundlage für die beitragsorientierten Pensionspläne sind

hauptsächlich die Dauer der Betriebszugehörigkeit und die Gehalts-

stufe des betreffenden Mitarbeiters. Diese Leistungen sind jedoch

abhängig von den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rah-

menbedingungen des jeweiligen Landes und können deshalb variieren.

Im Jahr 2009 wurden Aufwendungen für beitragsorientierte Versor-

gungspläne in Höhe von 14.790 teur (2008: 14.089 teur) erfasst.

Die Pensionsverpfl ichtungen aus leistungsorientierten Plänen (defi ned

benefi t plans) werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren

ermittelt. Für die leistungsorientierten Pläne werden jährlich durch

unabhängige Aktuare versicherungsmathematische Gutachten er-

stellt. Diese führen statistische und versicherungsmathematische

Berechnungen durch, um die zu bilanzierenden Vermögenswerte

und Rückstellungen zu ermitteln. Die Ermittlung des Barwerts der

leistungsorientierten Verpfl ichtungen sowie des Pensionsvermö-

gens basiert auf empirisch und statistisch ermittelten Schätzgrößen

wie zum Beispiel den zukünftigen Gehaltssteigerungen, der Sterbe-

wahrscheinlichkeit beziehungsweise der erwarteten langfristigen

Verzinsung des Planvermögens.

Abweichungen der tatsächlich eingetretenen Werte für diese

Schätzgrößen von den geschätzten Werten schlagen sich als

versicherungsmathematische Gewinne beziehungsweise Verluste

nieder. Die GfK Gruppe wendet das Wahlrecht des ias 19 an,

wonach versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nicht

ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst,

sondern ergebnisneutral ins Eigenkapital eingestellt werden. Im

Berichtsjahr wurden versicherungsmathematische Verluste in

Höhe von 4.618 teur (2008 Verluste: 5.283 teur) auf diese Weise

erfasst. Diese Veränderung enthält auch Effekte aus der Wäh-

rungsumrechnung. Der Bestand der kumulierten diesbezüglichen

in den Gewinnrücklagen erfassten Beträge belief sich zum

31. Dezember 2009 auf –11.464 teur (2008: –6.846 teur). Bei allen dargestellten Werten handelt es sich um Angaben vor

Berücksichtigung latenter Steuern und ohne Minderheitenanteile.

Die Berechnung der Verpfl ichtungen sowie des in bestimmten

Fällen zugehörigen Planvermögens beruht auf den in der folgenden

Tabelle aufgeführten versicherungsmathematischen und statis-

tischen Annahmen (gewichtete Durchschnittswerte).

Page 128: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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124_GfK

+ Erläuterungen zur Konzernbilanz

2008 2009

Diskontierungszinssatz 4,38 % 4,14 %

Gehaltssteigerungsrate 2,35 % 2,39 %

Fluktuationsrate 0,41 % 0,41 %

Erwartete Rentenentwicklung 1,05 % 0,91 %

Erwartete langfristige Verzinsung des

Pensionsvermögens 3,98 % 3,48 %

Die Sterblichkeitsraten für die deutschen GfK-Gesellschaften wur-

den den Richttafeln 2005 g von Dr. Klaus Heubeck entnommen.

Die Herleitung des in der Bilanz erfassten Werts der Rückstellun gen

für Pensionen kann nachstehender Tabelle entnommen werden.

31.12.2008 31.12.2009

Barwert nicht fondsfi nanzierter Verpfl ichtungen 32.779 37.296

Barwert fondsfi nanzierter Verpfl ichtungen 53.671 54.072

Barwert der Verpfl ichtungen gesamt 86.450 91.368

Zeitwert des Planvermögens – 45.039 – 45.473

Erstattungsansprüche – 162 – 179

Auswirkungen der Obergrenze gemäß ias 19.58 (b) 80 23

Barwert der Verpfl ichtungen netto 41.329 45.739

Rückstellungen für Pensionen 41.491 46.010

Sonstige Vermögenswerte – 162 – 271

In der Bilanz erfasster Nettobetrag 41.329 45.739

Die Entwicklung des Barwerts der erdienten Ansprüche der Arbeit-

nehmer (defi ned benefi t obligation, dbo) während der Berichts-

periode ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

31.12.2008 31.12.2009

Barwert der erdienten Ansprüche der Arbeit-

nehmer zum 1. Januar 75.336 86.450

Veränderungen des Konsolidierungskreises 1.813 295

Laufender Dienstzeitaufwand 3.324 2.961

Zinsaufwand 3.207 3.656

Beiträge der Teilnehmer des Plans 1.142 1.609

Versicherungsmathematische Gewinne

und Verluste – 1.669 5.211

Wechselkursänderungen 5.555 – 231

Gezahlte Leistungen – 2.127 – 4.872

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 33 40

Plankürzungen 0 – 664

Planabgeltungen – 164 – 3.087

Barwert der erdienten Ansprüche der

Arbeitnehmer zum 31. Dezember 86.450 91.368

In unten stehender Tabelle wird die Entwicklung des Planvermögens

dargestellt.

2008 2009

Zeitwert des Planvermögens zum 1. Januar 40.754 45.039

Veränderungen des Konsolidierungskreises 1.368 0

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 1.983 1.701

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste – 6.601 556

Wechselkursänderungen 4.816 – 119

Beiträge des Arbeitgebers 3.265 3.011

Beiträge der Teilnehmer des Plans 1.137 1.604

Gezahlte Leistungen – 1.532 – 3.232

Planabgeltungen – 151 – 3.087

Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 45.039 45.473

Das Planvermögen für fondsfi nanzierte Versorgungsverpfl ichtungen

beinhaltet im Wesentlichen Finanzinstrumente in Höhe von

30.167 teur (2008: 31.339 teur).

Zur Bestimmung der allgemein erwarteten Rendite des Planvermö-

gens wurden als Grundlage überwiegend die Erfahrungen aus den

letzten zehn Jahren herangezogen. Die erwartete Rendite auf das

Planvermögen in der im Abschluss dargestellten Berichtsperiode

beträgt durchschnittlich 3,48 Prozent (2008: 3,98 Prozent). Die tat-

sächlichen Ergebnisse aus Planvermögen beliefen sich im Jahr

2009 auf 2.264 teur (2008: – 4.690 teur).

Nach Schätzung der GfK sind im kommenden Jahr Beiträge an

fondsfi nanzierte Versorgungspläne in Höhe von rund 2.329 teur (2008: 2.067 teur) zu zahlen.

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge setzen

sich wie folgt zusammen:

2008 2009

Dienstzeitaufwand 3.324 2.961

Zinsaufwand 3.207 3.656

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen – 1.983 – 1.701

Erwarteter Ertrag aus Erstattungsansprüchen – 6 – 7

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 33 40

Gewinn/Verlust aus der Kürzung oder Schließung

von Pensionsplänen – 17 – 664

Pensionsaufwand 4.558 4.285

Der Pensionsaufwand ist größtenteils in den Umsatzkosten, Vertriebs-

und allgemeinen Verwaltungskosten und in den Zinsaufwendungen

enthalten.

Der Finanzierungsstatus wird in nachstehender Tabelle aufgezeigt.

2005 2006 2007 2008 2009

Pensionsschulden 77.831 81.998 75.336 86.450 91.368

Pensionsvermögen – 39.388 – 41.627 – 40.754 – 45.201 – 45.652

Auswirkungen der Ober-

grenze gemäß ias 19.58 (b) 0 0 58 80 23

Finanzierungsstatus 38.443 40.371 34.640 41.329 45.739

Erfahrungsbedingte

Anpassung der Schulden 26,92 % 5,35 % – 8,12 % – 2,77 % – 0,10 %

Erfahrungsbedingte An-

passung des Vermögens 16,67 % 5,68 % – 2,10 % 15,60 % – 1,18 %

Sonstige langfristige Rückstellungen

Die Entwicklung der sonstigen langfristigen Rückstellungen im

Berichtsjahr ist aus nachfolgender Tabelle ersichtlich.

Personal-

bereich

Drohende

Verluste aus

Verträgen Übrige Gesamt

Stand 1. Januar 2009 9.894 4.370 809 15.073

Währungseinfl üsse 41 – 220 – 16 – 195

Veränderungen des

Konsolidierungskreises 0 0 716 716

Zuschreibungen auf

abgezinste Rückstellungen 0 358 0 358

Zuführungen 6.707 3.616 451 10.774

Verbrauch – 3.660 0 – 377 – 4.037

Aufl ösung – 195 0 0 – 195

Umbuchungen in kurz-

fristige Rückstellungen – 1.919 – 898 0 – 2.817

Stand 31. Dezember 2009 10.868 7.226 1.583 19.677

Page 129: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_125

Die Rückstellungen aus dem Personalbereich bestehen hauptsächlich

aus Verpfl ichtungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von

Mitarbeitern und aus Rückstellungen für Jubiläumsaufwendungen,

die auf vertraglichen Vereinbarungen basieren. Des Weiteren sind

Rückstellungen für das 5 Star Long Term Incentive Programm in

Höhe von 5.554 teur (2008: 3.376 teur) enthalten.

Die Rückstellung für drohende Verluste aus Verträgen betrifft

drei langfristige Mietverträge zu nicht marktüblichen Konditionen.

Alle drei Verträge bestehen bei Gesellschaften der ehemaligen

nop World. Die betragsmäßig größten Verträge bei GfK Mediamark

Research & Intelligence, llc, New York, New York, usa, und

GfK Custom Research, llc, New York, New York, usa, bestehen

seit 2002. Die Restlaufzeit beträgt sieben bzw. neun Jahre. Der

vereinbarte Mietpreis wurde mit dem herrschenden und für zu-

künftige Perioden geschätzten Marktpreis verglichen. Der über-

steigende Betrag wurde in die Rückstellung eingestellt. Da es sich

um eine unverzinsliche Verpfl ichtung handelt, wurde der Barwert

angesetzt. Die Abzinsung der betragsmäßig größten Verträge

wurde mit einem Zinsfuß von 7 bzw. 5 Prozent berechnet. Der

Nennbetrag der Verpfl ichtung von GfK Mediamark Research &

Intelligence, llc, New York, New York, usa, betrug zum Stichtag

4.285 teur (6.148 tusd). Der Nennbetrag der Verpfl ichtung von

GfK Custom Research, llc, New York, New York, usa, betrug zum

Stichtag 3.826 teur (5.489 tusd). Im Berichtsjahr wurde eine

Zuschreibung auf diese abgezinsten Rückstellungen in Höhe von

358 teur vorgenommen.

26. verzinsliche finanzverbindlichkeiten

Die Zusammensetzung der Finanzverbindlichkeiten geht aus der

nachstehenden Tabelle hervor.

31.12.2008 31.12.2009

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 389.384 400.426

davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 103.374 97.280

davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem

und fünf Jahren 286.010 303.146

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als

fünf Jahren 0 0

Verbindlichkeiten aus Finance Lease 14.343 12.200

davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 2.799 2.399

davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem

und fünf Jahren 11.544 9.801

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als

fünf Jahren 0 0

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 73.911 84.492

davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 58.265 36.546

davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem

und fünf Jahren 14.004 44.968

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als

fünf Jahren 1.642 2.978

Finanzverbindlichkeiten 477.638 497.118

davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 164.438 136.225

davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem

und fünf Jahren 311.558 357.915

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als

fünf Jahren 1.642 2.978

In den sonstigen Finanzverbindlichkeiten sind zum 31. Dezember

2009 Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 5.404 teur (2008: 5.245 teur) enthalten, davon gegenüber nahe stehenden Personen

und Gruppen 4.904 teur (2008: 4.631 teur).

Darüber hinaus sind in den sonstigen Finanzverbindlichkeiten von

zukünftigen Ereignissen abhängige Kaufpreisverbindlichkeiten

(Put-Optionen oder Obligationen) für den Erwerb von Beteiligungen

in Höhe von 78.277 teur (2008: 67.613 teur) enthalten.

Zum 31. Dezember 2009 betragen die gewogenen Durchschnitts-

zinssätze bei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2,85 Pro-

zent nach Zinssicherungen (2008: 3,49 Prozent).

Die Finanzverbindlichkeiten werden in den nächsten fünf Jahren

und danach wie in der folgenden Tabelle dargestellt fällig.

Fälligkeit 31.12.2008 31.12.2009

Bis zu einem Jahr1) 164.438 136.225

Ein bis zwei Jahre 60.155 58.289

Zwei bis drei Jahre 54.616 234.251

Drei bis vier Jahre 195.766 62.888

Vier bis fünf Jahre 1.021 2.487

Mehr als fünf Jahre 1.642 2.978

Finanzverbindlichkeiten 477.638 497.118

1) enthält täglich fällige Kontokorrent-Verbindlichkeiten im Rahmen von Kreditlinien

Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz der Darlehen und Kredit-

linien beträgt 2,78 Prozent (2008: 3,51 Prozent) vor Zinssicherungen.

Für die Bank- und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 412.626 teur (2008: 403.727 teur) bestehen keine Sicherheiten (2008: 113 teur).

27. sonstiges fremdkapital und abgrenzungen

Die lang- und kurzfristigen Posten sonstiges Fremdkapital und Ab-

grenzungen unterteilen sich in sonstiges fi nanzielles und sonstiges

nicht-fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen. Es stellt sich

am Bilanzstichtag wie folgt dar:

31.12.2008 31.12.2009

Langfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital

und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von

über einem Jahr

Verbindlichkeiten aus Mieten 1.495 341

Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem

operativen Geschäft 922 524

Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties 4 4

Übriges langfristiges fi nanzielles Fremdkapital

und Abgrenzungen 1.581 987

Langfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital

und Abgrenzungen 4.002 1.856

Kurzfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital

und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von bis

zu einem Jahr

Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem

operativen Geschäft 20.302 20.708

Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem

nicht operativen Geschäft 4.651 6.123

Verbindlichkeiten aus Mieten 2.980 2.746

Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties 2.501 1.636

Zinsverbindlichkeiten 2.086 1.165

Derivative Finanzinstrumente

(mit Hedge-Beziehung) 1.067 1.124

Derivative Finanzinstrumente

(ohne Hedge-Beziehung) 80 144

Übriges kurzfristiges fi nanzielles Fremdkapital

und Abgrenzungen 3.987 2.450

Kurzfristiges sonstiges fi nanzielles Fremdkapital

und Abgrenzungen 37.654 36.096

Page 130: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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126_GfK

+ Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die kurzfristigen sonstigen fi nanziellen Verbindlichkeiten aus dem ope-

rativen Geschäft bestehen im Wesentlichen gegenüber Haushalten

und Befragten (6.937 teur), gegenüber Interviewern (5.659 teur) sowie gegenüber Kunden (2.124 teur).

Zu den kurzfristigen sonstigen fi nanziellen Verbindlichkeiten aus

dem nicht operativen Geschäft zählen vor allem Verbindlichkeiten

für externe Abschluss kosten (2.759 teur) sowie Rechts- und Bera-

tungskosten (1.271 teur).

Der Teilbetrag sonstiges nicht-fi nanzielles Fremdkapital und Ab-

grenzungen setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

31.12.2008 31.12.2009

Langfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles Fremdka-

pital und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit von

über einem Jahr

Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 1.251 1.096

Übriges langfristiges nicht-fi nanzielles

Fremdkapital und Abgrenzungen 43 437

Langfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles Fremd-

kapital und Abgrenzungen 1.294 1.533

Kurzfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles Fremd-

kapital und Abgrenzungen mit einer Restlaufzeit

von bis zu einem Jahr

Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 59.402 55.503

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 23.672 24.776

Übriges kurzfristiges nicht-fi nanzielles

Fremdkapital und Abgrenzungen 788 862

Kurzfristiges sonstiges nicht-fi nanzielles

Fremdkapital und Abgrenzungen 83.862 81.141

In den kurzfristigen nicht-fi nanziellen Verbindlichkeiten gegenüber

Mitarbeitern sind vor allem Verbindlichkeiten aus Tantiemen, Prä-

mien und Gratifi kationen (23.622 teur) enthalten sowie Verbind-

lichkeiten aus Urlaubsansprüchen (10.788 teur) und Verbindlich-

keiten im Rahmen der sozialen Sicherheit (9.823 teur).

28. kurzfristige rückstellungen

Die Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen im Berichtsjahr

ist in nachstehender Tabelle dargestellt.

Personal-

bereich

Drohende

Verluste

aus Ver-

trägen

Behörden

und Ver-

siche-

rungen

Ver-

kaufs-

bereich Übrige Gesamt

Stand 1. Januar

2009 4.821 1.611 1.416 862 549 9.259

Währungs-

einfl üsse 145 – 81 12 9 – 11 74

Verände-

rungen des

Konsolidie-

rungskreises 109 0 0 223 37 369

Zuführungen 1.600 1.773 710 921 43 5.047

Verbrauch – 3.018 – 1.252 – 1.199 – 264 – 165 – 5.898

Aufl ösung – 78 – 208 – 89 – 22 – 382 – 779

Umbuchun-

gen aus lang-

fristigen Rück-

stellungen 1.919 898 0 0 0 2.817

Stand

31. Dezember

2009 5.498 2.741 850 1.729 71 10.889

29. finanzinstrumente

In den Tabellen auf den Seiten 128 bis 131 werden die Buchwerte,

Wertansätze sowie beizulegenden Zeitwerte aller Finanzinstrumente

der GfK Gruppe nach den Bewertungskategorien des ias 39 aufge-

führt.

Nachfolgend werden die zum Bilanzstichtag zum beizulegenden

Zeitwert ausgewiesenen fi nanziellen Vermögenswerte und fi nan-

ziellen Verbindlichkeiten nach der Bedeutung der für die Bewer-

tung benötigten Eingangsgrößen voneinander abgegrenzt. Dafür

werden ihre Buchwerte in drei Ebenen aufgeteilt: auf aktiven

Märkten beobachtbare Werte (Ebene 1), beobachtbare Eingangs-

größen, die basierend auf einem Bewertungsmodell zur Ermittlung

des beizulegenden Zeitwerts beitragen (Ebene 2) sowie Eingangs-

größen, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Ebene 3).

31.12.2009 Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3

Zum beizulegenden Zeit-

wert bewertete fi nanzielle

Vermögenswerte

Derivative Finanz-

instrumente ohne Hedge-

Beziehung 535 0 535 0

Derivative Finanz-

instrumente mit Hedge-

Beziehung 28 0 28 0

Kurzfristige Wertpapiere

und Festgelder 957 957 0 0

Zum beizulegenden Zeit-

wert bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten

Derivative Finanz-

instrumente ohne Hedge-

Beziehung – 144 0 – 144 0

Derivative Finanz-

instrumente mit Hedge-

Beziehung – 1.124 0 – 1.124 0

Gesamt 252 957 – 705 0

Im Rahmen der erfolgsneutralen Erfassung der Wertveränderung

von Finanzinstrumenten der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“

wurden im Geschäftsjahr 2009 keine wesentlichen Bewertungser-

gebnisse im Eigenkapital erfasst.

Der nach der Effektivzinsmethode berechnete Zinsertrag für fi nan-

zielle Vermögenswerte oder fi nanzielle Verbindlichkeiten, die nicht

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belief

sich auf 3.244 teur (2008: 11.458 teur). Dem stehen entsprechende

Zinsaufwendungen in Höhe von 19.639 teur (2008: 32.414 teur) gegenüber.

30. risikomanagement von markt-, kredit-

und liquiditätsrisiken

Die GfK Gruppe ist durch den Einsatz von Finanzinstrumenten

Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Ausfallrisiken ausgesetzt.

Marktrisiken

Marktrisiken entstehen aus einer möglichen Veränderung von

Risikofaktoren, die zu einer Verringerung des Marktwerts der

diesen Risikofaktoren unterliegenden Transaktionen führt. Für

die GfK Gruppe sind vor allem Fremdwährungsrisiken und Zins-

risiken von Relevanz.

Page 131: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_127

Fremdwährungsrisiken

Auswirkungen aus Fremdwährungsrisiken können sich in der

GfK Gruppe aus Transaktionen ergeben, die in einer von der

jeweiligen funktionalen Währung abweichenden Währung durch-

geführt werden. Die wesentlichen Währungen in Tausend Euro

sind nachfolgend dargestellt.

31.12.2008 EUR USD GBP CHF SGD JPY

Ausleihungen 946 297.789 55.021 4.974 595 0

Forderungen aus

Lieferungen und

Leistungen 11.093 4.261 125 289 623 92

Zahlungsmittel

und Zahlungs-

mitteläquivalente 1.717 338 23 2 0 19

Verzinsliche

Finanzverbindlich-

keiten – 650 – 247.463 – 5.302 – 8.777 0 – 4.365

Verbindlichkeiten

aus Lieferungen

und Leistungen – 3.289 – 3.899 – 1.009 – 6.968 – 297 – 279

Verpfl ichtungen

aus Aufträgen in

Bearbeitung – 1.272 – 2.022 – 7 0 – 82 – 12

Derivative

Finanz-

instrumente 0 – 496 4.377 – 4.558 – 1.025 1.984

Netto-Exposure 8.545 48.508 53.228 – 15.038 – 186 – 2.561

31.12.2009 EUR USD GBP CHF SGD JPY

Ausleihungen 1.377 260.991 59.521 0 988 0

Forderungen aus

Lieferungen und

Leistungen 7.890 2.833 160 54 595 0

Zahlungsmittel

und Zahlungs-

mitteläquivalente 2.531 383 17 199 0 0

Verzinsliche

Finanzverbindlich-

keiten – 514 – 185.641 – 8.358 0 – 2.485 – 9.358

Verbindlichkeiten

aus Lieferungen

und Leistungen – 3.264 – 4.252 – 989 – 3.550 – 186 – 223

Verpfl ichtungen

aus Aufträgen in

Bearbeitung – 238 – 3.103 – 19 0 – 109 0

Derivative

Finanz-

instrumente 0 – 3.664 7.698 3.790 1.327 7.112

Netto-Exposure 7.782 67.547 58.030 493 130 – 2.469

Die Wechselkurse der wichtigsten Währungen zum Euro sind in

Kapitel 3., Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, dargestellt.

Durch die Sensitivitätsanalyse wird näherungsweise das Risiko

quanti fi ziert, das im Rahmen gesetzter Annahmen auftreten kann,

wenn bestimmte Parameter verändert werden. In der nachfolgen-

den Tabelle wird dargestellt, wie eine gleichzeitige parallele Auf-

wertung aller Fremdwährungen um 10 Prozent gegenüber dem

Euro bei gleichzeitiger Konstanz aller anderen Faktoren das Eigen-

kapital und das Ergebnis beeinfl ussen würde.

31.12.2008 31.12.2009

Eigen-

kapital

Gewinn-

und Ver-

lustrech-

nung

Gesamt-

auswir-

kung

Eigen-

kapital

Gewinn-

und Ver-

lustrech-

nung

Gesamt-

aus-

wirkung

EUR 0 – 941 – 941 0 – 745 – 745

USD 9.072 – 4.172 4.900 12.261 – 5.139 7.122

GBP 5.309 – 424 4.885 5.778 – 744 5.034

CHF 0 – 1.048 – 1.048 0 – 330 – 330

SGD 0 84 84 0 – 120 – 120

JPY 0 – 455 – 455 0 – 958 – 958

Summe 14.381 – 6.956 7.425 18.039 – 8.036 10.003

Auswirkungen aus Wechselkursschwankungen konzentrieren sich

insbesondere auf den us-Dollar und das Britische Pfund.

Zinsänderungsrisiken

Auswirkungen aus Zinsänderungsrisiken können sich für variabel

verzinsliche und für nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten

bewertete fest verzinsliche Finanzinstrumente ergeben.

Marktwertveränderungen von fest verzinslichen fi nanziellen Ver-

mögenswerten und Verbindlichkeiten werden nicht ergebniswirk-

sam erfasst; ferner existieren keine Zinsderivate, die als Fair Value

Hedge gemäß ias 39 fest verzinslichen Instrumenten zugeordnet

und im Rahmen des Fair Value Hedge Accountings verbucht werden.

Eine Veränderung des Zinsniveaus am Bilanzstichtag hat somit

keine Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung oder das

Eigenkapital, da diese Posten zu fortgeführten Anschaffungs kosten

bewertet werden.

Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die variabel

verzinslichen Finanzinstrumente:

Restlaufzeit

31.12.2008

Gesamt-

betrag

bis zu

1 Jahr

1 bis

5 Jahre

mehr als

5 Jahre

Ausleihungen 1.246 74 1.172 0

Finanzverbindlichkeiten – 384.487 – 101.637 – 282.850 0

Verbindlichkeiten

gegenüber nahe stehenden

Personen und Gruppen – 4.981 – 3.740 – 1.241 0

Derivate 212.435 72.125 140.310 0

Netto-Exposure – 175.787 – 33.178 – 142.609 0

Restlaufzeit

31.12.2009

Gesamt-

betrag

bis zu

1 Jahr

1 bis

5 Jahre

mehr als

5 Jahre

Ausleihungen 3.117 1.103 2.014 0

Finanzverbindlichkeiten – 340.791 – 50.543 – 290.248 0

Verbindlichkeiten

gegenüber nahe stehenden

Personen und Gruppen – 5.154 – 4.041 – 1.113 0

Derivate 159.952 139.952 20.000 0

Netto-Exposure – 182.876 86.471 – 269.347 0

Eine Veränderung der Zinssätze für variabel verzinsliche Instrumente

am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte hätte auf das Eigenkapital

und die Gewinn- und Verlustrechnung die in der folgenden Tabelle

ausgewiesenen Effekte vor Steuern. Die Veränderung der Marktwerte

wurde nur bis zu einem minimalen Zinssatz von 0 Prozent berück-

sichtigt. Diese Analyse unterstellt, dass alle anderen Variablen,

insbesondere aber die Fremdwährungskurse, konstant bleiben.

Page 132: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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128_GfK

+ Finanzinstrumente

Bewertungskategorie nach ias 39Buchwert

am 31.12.2008

Aktiva

Übrige Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 3.410

Sonstige Beteiligungen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 1.500

Ausleihungen an verbundene Unternehmen Kredite und Forderungen 992

Sonstige Ausleihungen Kredite und Forderungen 254

Sonstige AfS-Wert papiere Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 343

Langfristige Festgelder Kredite und Forderungen 115

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 270.700

Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 928

Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen

Kautionen Kredite und Forderungen 2.927

Forderungen gegenüber Lieferanten Kredite und Forderungen 1.090

Vermögenswerte aus Share und Asset Deals Kredite und Forderungen 409

Zinsforderungen Kredite und Forderungen 897

Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 1.062

Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 1.134

Übrige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen Kredite und Forderungen 9.085

Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente – 36.670

Passiva

Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 389.384

Verbindlichkeiten aus Finance Lease – 14.343

Sonstige Finanzverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 73.911

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 62.969

Sonstiges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen

Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 21.224

Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem nicht operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 4.651

Verbindlichkeiten aus Mieten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 4.475

Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 2.505

Zinsverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 2.086

Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 1.067

Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 80

Übriges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 5.568

Davon aggregiert nach Bewertungs kategorien

gemäß ias 39

Kredite und Forderungen 286.469

Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 5.253

Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 2.062

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 566.773

Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 80

Page 133: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_129

Wertansatz in der Bilanz nach ias 39Wertansatz in der

Bilanz nach ias 17Beizulegender Zeit wert

am 31.12.2008

Fortgeführte Anschaf-

fungskosten Anschaffungskosten

Beizulegen der Zeit wert

er folgs neutral

Beizulegen der Zeitwert

er folgswirksam

3.410 3.410

1.500 1.500

992 992

254 254

343 343

115 115

270.700 270.700

928 928

2.927 2.927

1.090 1.090

409 409

897 897

1.062 1.062

1.134 1.134

9.085 9.085

36.670 36.670

389.384 392.145

14.343 14.343

73.911 73.911

62.969 62.969

21.224 21.224

4.651 4.651

4.475 4.475

2.505 2.505

2.086 2.086

1.067 1.067

80 80

5.568 5.568

286.469

5.253

2.062

569.534

80

Page 134: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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130_GfK

+ Finanzinstrumente

Bewertungskategorie nach ias 39Buchwert

am 31.12.2009

Aktiva

Übrige Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 4.393

Sonstige Beteiligungen Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 1.500

Ausleihungen an verbundene Unternehmen Kredite und Forderungen 2.190

Ausleihungen an assoziierte Unternehmen Kredite und Forderungen 675

Sonstige Ausleihungen Kredite und Forderungen 252

Sonstige AfS-Wert papiere Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 410

Langfristige Festgelder Kredite und Forderungen 124

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kredite und Forderungen 270.683

Kurzfristige Wertpapiere und Festgelder Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 957

Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen

Kautionen Kredite und Forderungen 2.806

Forderungen gegenüber Lieferanten Kredite und Forderungen 2.745

Vermögenswerte aus Share und Asset Deals Kredite und Forderungen 1.891

Zinsforderungen Kredite und Forderungen 1.115

Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 28

Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 535

Übrige fi nanzielle Vermögenswerte und Abgrenzungen Kredite und Forderungen 5.947

Zahlungsmittel und Zahlungsmittel äquivalente – 42.361

Passiva

Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 400.426

Verbindlichkeiten aus Finance Lease – 12.200

Sonstige Finanzverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 84.492

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 60.231

Sonstiges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen

Sonstige fi nanzielle Verbindlichkeiten aus dem operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 21.232

Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem nicht operativen Geschäft Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 6.123

Verbindlichkeiten aus Mieten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 3.087

Verbindlichkeiten gegenüber Related Parties Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 1.640

Zinsverbindlichkeiten Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 1.165

Derivative Finanzinstrumente (mit Hedge-Beziehung) – 1.124

Derivative Finanzinstrumente (ohne Hedge-Beziehung) Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 144

Übriges fi nanzielles Fremdkapital und Abgrenzungen Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 3.437

Davon aggregiert nach Bewertungs kategorien

gemäß ias 39

Kredite und Forderungen 288.428

Zur Veräußerung verfügbare fi nanzielle Vermögenswerte 6.303

Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Vermögenswerte 1.492

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete fi nanzielle

Verbindlichkeiten 581.833

Zu Handelszwecken gehaltene fi nanzielle Verbindlichkeiten 144

Page 135: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_131

Wertansatz in der Bilanz nach ias 39Wertansatz in der Bilanz

nach ias 17Beizulegender Zeit wert

am 31.12.2009

Fortgeführte Anschaf-

fungskosten Anschaffungskosten

Beizulegen der Zeit wert

er folgs neutral

Beizulegen der Zeitwert

er folgswirksam

4.393 4.393

1.500 1.500

2.190 2.190

675 675

252 252

410 410

124 124

270.683 270.683

957 957

2.806 2.806

2.745 2.745

1.891 1.891

1.115 1.115

28 28

535 535

5.947 5.947

42.361 42.361

400.426 394.331

12.200 12.200

84.492 86.576

60.231 60.231

21.232 21.232

6.123 6.123

3.087 3.087

1.640 1.640

1.165 1.165

1.124 1.124

144 144

3.437 3.437

288.428

6.303

1.492

577.822

144

Page 136: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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132_GfK

+ Risikomanagement

31.12.2008

Eigenkapital

Gewinn- und

Verlustrechnung

Zinsänderung

in Prozentpunkten + 1 – 1 + 1 – 1

Variable

Zinsinstrumente 0 0 – 3.792 3.792

Zinsswaps 1.528 – 1.558 2.047 – 2.047

Cashfl ow

Sensitivität 1.528 – 1.558 – 1.745 1.745

31.12.2009

Eigenkapital

Gewinn- und

Verlustrechnung

Zinsänderung

in Prozentpunkten + 1 – 1 + 1 – 1

Variable

Zinsinstrumente 0 0 – 2.238 2.238

Zinsswaps 480 – 119 1.514 – 1.517

Cashfl ow

Sensitivität 480 – 119 – 724 721

Die Spalte Eigenkapital zeigt nur die Auswirkung der ergebnisneu-

tral zu erfassenden Veränderungen. Veränderungen, die sich in der

Gewinn- und Verlustrechnung auswirken würden, sind nicht in der

Spalte Eigenkapital enthalten.

Derivative Finanzinstrumente

Die GfK Gruppe setzt derivative Finanzinstrumente zur Absiche-

rung von Währungs- und Zinsrisiken ein. Sofern die Vorausset-

zungen für die Anwendung von Hedge Accounting erfüllt sind,

werden diese im Rahmen von Cashfl ow Hedges abgebildet.

Derivative Finanzinstrumente 31.12.2008 31.12.2009

Aktiva

Buch-

wert

Nominal-

volumen

Buch-

wert

Nominal-

volumen

Zinsswaps

als Cashfl ow Hedges 1.006 79.200 0 0

Zinswährungsswaps

ohne Hedge Beziehung 836 4.239 125 2.091

Zinscaps

als Cashfl ow Hedges 0 11.078 0 0

Devisentermingeschäfte

ohne Hedge Beziehung 298 12.811 410 24.299

als Cashfl ow Hedges 56 1.311 28 3.255

Passiva

Zinsswaps

als Cashfl ow Hedges 941 133.235 1.120 159.952

Zinswährungsswaps

ohne Hedge Beziehung 0 0 44 2.977

Zinscaps

als Cashfl ow Hedges 0 0 0 3.903

Devisentermingeschäfte

ohne Hedge Beziehung 80 7.234 100 12.295

als Cashfl ow Hedges 126 3.264 4 382

Das Nominalvolumen der derivativen Finanzinstrumente besteht

aus der Summe der Nominalbeträge der einzelnen Ein- und Ver-

kaufskontrakte. Der beizulegende Zeitwert errechnet sich aus der

Bewertung sämtlicher Kontrakte zu den Preisen des Bewertungs-

stichtags.

Die gesamten Zinsswaps werden in den nächsten fünf Jahren wie

in nachstehender Tabelle dargestellt fällig.

Fälligkeit 31.12.2008 31.12.2009

Bis zu einem Jahr 72.125 139.952

Ein bis zwei Jahre 140.310 0

Zwei bis drei Jahre 0 20.000

Drei bis vier Jahre 0 0

Vier bis fünf Jahre 0 0

Nominalvolumen Zinsswaps 212.435 159.952

Die derivativen Finanzinstrumente werden nach der Marking-to-

Market-Methode gemäß den Marktbedingungen am Bilanzstichtag

bewertet. Zusätzlich werden die eigenen Berechnungen durch die

von Banken zur Verfügung gestellten Marktbewertungen auf ihre

Plausibilität überprüft.

Zum 31. Dezember 2009 hat die GfK Gruppe im Wesentlichen

Währungssicherungskontrakte zur Absicherung von australischen

Dollar, us-Dollar, Singapur-Dollar, schwedischen Kronen, japa-

nischen Yen, britischen Pfund und Schweizer Franken im Bestand.

Die GfK se erhebt von ihren Tochtergesellschaften eine Manage-

ment Fee für zentrale Konzerndienstleistungen. Um ausgewählte

Tochtergesellschaften vor möglichen Währungsrisiken zu schützen,

werden diese Konzerndienstleistungen von der GfK se in lokaler

Währung fakturiert. Das dadurch entstehende Währungsrisiko

steigender Euro-Kurse gegenüber den fakturierenden Fremd-

währungen bei der GfK se wird durch Devisentermingeschäfte

mit verschiedenen Banken zu den jeweiligen Zahlungsterminen

eliminiert.

Zur Absicherung von Nettoinvestitionen in ausländische Tochter-

unternehmen verwendete die GfK Gruppe das Sicherungsinstrument

des Net Investment Hedges. Im Berichtsjahr wurden effektive

Wertänderungen eines Darlehens in us-Dollar, das im Rahmen des

Erwerbs der ehemaligen nop World abgeschlossen wurde, sowie

bereits existierender us-Dollar-Darlehen für die Finanzierung von

GfK arbor, llc, Media, Pennsylvania, usa, und GfK v2, llc, Blue

Bell, Pennsylvania, usa, in Höhe von 3.919 teur vor Steuern

(2008: –4.717 teur) beziehungsweise 2.686 teur nach Steuern

(2008: –3.233 teur) erfolgsneutral gegen das Eigenkapital gebucht.

Bei Derivaten im Rahmen eines Cashfl ow Hedges werden die Wert-

veränderungen in den sonstigen Rücklagen ausgewiesen. Im Be-

richtsjahr veränder ten sich die sonstigen Rücklagen um –594 teur

vor Steuern (2008: –7.453 teur) beziehungsweise –407 teur nach

Steuern (2008: –5.108 teur).

Die Verbindlichkeiten aus Cashfl ow Hedges haben einen Buchwert

von 159.887 teur (2008: 211.920 teur). Der erwartete Mittelab-

fl uss aus den Grundgeschäften, die durch diese Cashfl ow Hedges

abgesichert wurden, beläuft sich auf 4.467 teur (2008: 13.700 teur). Hiervon werden 3.514 teur (2008: 9.273 teur) in einem Zeitraum

bis zu einem Jahr und 953 teur (2008: 4.427 teur) in einem Zeit-

raum zwischen einem und fünf Jahren eintreten und erfolgswirk-

sam werden.

Page 137: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_133

Im Berichtsjahr lagen keine wesentlichen Ineffektivitäten aus

Cashfl ow Hedges und Net Investment Hedges vor.

Die Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten sind

in den sonstigen Finanzerträgen beziehungsweise sonstigen Finanz-

aufwendungen enthalten. Die darin enthaltenen Erträge aus Finanz-

instrumenten, die nicht im Rahmen des Hedge Accountings ausge-

wiesen wurden, beliefen sich insgesamt auf 4.323 teur (2008: 8.776 teur), während Aufwendungen in Höhe von 4.239 teur (2008: 8.822 teur) anfi elen.

Kreditrisiken

Das Ausfallrisiko im Zusammenhang mit den positiven beizule-

genden Zeitwerten der Derivate wird als gering eingeschätzt,

da Geschäfte nur mit namhaften in- und ausländischen Banken

abgeschlossen werden. Ferner reduziert sich das Ausfallrisiko

durch Verteilung der Geschäfte auf mehrere Banken.

Das maximale Ausfallrisiko der GfK Gruppe beläuft sich im Wesent-

lichen auf den bilanzierten Wert aller fi nanziellen Vermögenswerte.

Aufgrund der globalen Tätigkeit der GfK Gruppe und der großen

Anzahl an Kunden, unter denen sich viele namhafte Großunterneh-

men befi nden, ist die Konzentration des Ausfallrisikos begrenzt.

Liquiditätsrisiken

Zum 31. Dezember 2009 verfügt die GfK Gruppe über zugesagte

Darlehen und Kreditlinien in Höhe von 566.116 teur (2008: 501.264 teur), davon sind 165.690 teur (2008: 111.880 teur) nicht in Anspruch genommen.

Die GfK Gruppe hat sich im Rahmen der syndizierten Kreditfazilität

sowie der Emission eines Schuldscheindarlehens zur Einhaltung

bestimmter Covenants verpfl ichtet: Das Verhältnis der nach vorge-

gebenen Kriterien ermittelten Nettoverschuldung zum modifi zierten

ebitda muss unter 3,25 liegen. Das Verhältnis des modifi zierten

ebitda zum Zinsaufwand muss mehr als 4,0 betragen. Werden

diese Covenants verletzt, erhöht sich die Kreditmarge der fi nanzie-

renden Banken, und mit den Gläubigern ist eine neue Vereinba-

rung hinsichtlich der künftig einzuhaltenden Covenants zu treffen.

Beide Covenants wurden durch die GfK Gruppe zum 31. Dezember

2009 erfüllt.

Die GfK Gruppe schließt Finanzierungsgeschäfte nur mit namhaften

in- und ausländischen Banken ab. Das Ausfallrisiko und die Risiko-

konzentration werden weiter reduziert durch Verteilung der Geschäfte

auf mehrere Banken.

Zur weiteren Stärkung der Finanzierungsbasis begab die GfK se

trotz anhaltender Finanzkrise in der ersten Jahreshälfte 2009 ein

weiteres Schuldscheindarlehen in Höhe von 58,5 Millionen Euro

mit einer Laufzeit bis April 2012 (endfällige Tilgung). Zusätzliche

Liquidität sicherte sich die GfK Gruppe über drei bilaterale Bank-

darlehen in Höhe von 75,0 Millionen Euro und eine längerfristig

zugesagte Kreditlinie bis Juni 2011 in Höhe von 30,0 Millionen

Euro, die zum Jahresende nicht in Anspruch genommen wurde.

Die genannten Finanzierungselemente sowie ein zum Stichtag vor-

handener Zahlungsmittelbestand von 42,4 Millionen Euro stellen

die Finanzierung des Konzerns sicher. Basierend auf dem Budget-

prozess 2010 wird eine detaillierte 12-Monats-Liquiditäts- und

Finanzplanung erstellt und mit den verfügbaren Kreditlinien ver-

glichen, damit frühzeitig sicher gestellt ist, dass die GfK Gruppe

auf mögliche Liquiditätsengpässe reagieren kann.

Aus den folgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten, un-

diskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der originären fi nan-

ziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzins trumente

mit negativem beizulegendem Zeitwert der GfK Gruppe für die

Jahre 2008 und 2009 ersichtlich.

Restlaufzeit bis

31.12.2008

Buch wert

Brutto-

abfl üsse 2009 2010 2011 2012 > 2013

Nicht-derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 389.384 423.527 116.460 59.713 58.959 188.395 0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 14.343 16.378 2.932 2.497 2.479 8.195 275

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 73.911 76.557 58.333 7.996 1.294 5.331 3.603

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 62.969 62.969 62.969 0 0 0 0

Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 40.509 40.509 36.507 4.002 0 0 0

Derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten 1.147 225 26 199 0 0 0

Summe 582.263 620.165 277.227 74.407 62.732 201.921 3.878

Restlaufzeit bis

31.12.2009

Buch wert

Brutto-

abfl üsse 2010 2011 2012 2013 > 2014

Nicht-derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 400.426 418.756 105.086 57.414 225.666 30.590 0

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 12.200 13.512 2.504 2.478 8.229 293 8

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 84.492 93.803 37.628 4.875 5.205 37.993 8.102

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60.231 60.231 60.231 0 0 0 0

Übrige fi nanzielle Verbindlichkeiten 36.684 36.684 34.828 1.856 0 0 0

Derivative fi nanzielle Verbindlichkeiten 1.268 1.290 1.333 14 – 57 0 0

Summe 595.301 624.276 241.610 66.637 239.043 68.876 8.110

Page 138: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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134_GfK

+ Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Diese Darstellung zeigt keine Planzahlen, sondern die Finanz-

instrumente, die am Bilanzstichtag im Bestand waren und für

die vertragliche Vereinbarungen über die Zahlungen bestehen.

Fremdwährungsbeträge wurden zum Stichtagskurs umgerechnet.

Es wurden keine wesentlichen fi nanziellen Vermögenswerte als

Sicherheiten gestellt.

31. erläuterungen zur konzern-kapitalfl ussrechnung

Die Kapitalfl ussrechnung ist diesem Anhang vorangestellt. Sie

weist die Veränderungen der Bilanzposition „Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente“ der GfK Gruppe im Berichtsjahr aus.

Entsprechend ias 7 wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender

Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit und aus Finanzierungs-

tätigkeit unterschieden. Der in der Kapitalfl ussrechnung betrachtete

Finanzmittelfonds umfasst die Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-

äquivalente. Diese bestehen aus den Kassenbeständen, Schecks,

Zahlungsmitteläquivalenten und Festgeldern, soweit sie innerhalb

von drei Monaten verfügbar sind.

Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 134.650 teur (2008: 145.836 teur). Durch ihn wurden die Investitionen in Höhe

von 106.641 teur (2008: 101.484 teur) vollständig abgedeckt. Hier-

von entfi elen 48.978 teur (2008: 50.483 teur) auf Erhaltungs- und

Ersatzinvestitionen. Die Auszahlungen für den Erwerb von kon-

solidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten beliefen

sich auf 54.770 teur (2008: 48.980 teur), während die Summe

der zahlungswirksamen Kaufpreise gemäß dem Kapitel „Konsoli-

dierungskreis und wesentliche Akquisitionen“ 32.783 teur betrug.

Die Differenz entfällt im Wesentlichen auf Zuerwerbe an bereits

konsolidierten Unternehmen und nachträgliche Kaufpreiszahlun gen

für bereits in Vorjahren erworbene Beteiligungen.

Darüber hinaus wurde der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätig-

keit teilweise auch zur Tilgung von Finanzkrediten verwendet

(142.391 teur; 2008: 114.090 teur). Dem stand die Neuaufnahme

von Finanzkrediten in Höhe von 154.047 teur (2008: 108.569 teur) gegenüber. Per Saldo war der Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit

negativ (–26.229 teur; 2008: –46.417 teur). Im Berichtsjahr wur-

den Zinsen in Höhe von 17.876 teur (2008: 33.579 teur) gezahlt.

Zugefl ossen sind Zinsen in Höhe von 3.447 teur (2008: 10.332 teur). Die erhaltenen Zinsen wurden im Berichtsjahr ebenso wie die ge-

zahlten Zinsen dem Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet,

da darin im Wesentlichen Zahlungen im Zusammenhang mit deri-

vativen Zinssicherungskontrakten enthalten sind. Der Vorjahresaus-

weis in Höhe von 10.332 teur wurde entsprechend vom Cashfl ow

aus Investitionstätigkeit in den Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit

umgegliedert.

An Aktionäre der GfK se und an Minderheitsgesellschafter von

Tochtergesellschaften wurden Dividenden in Höhe von 23.456 teur (2008: 19.059 teur) gezahlt. Die bilanziellen Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente nahmen um 5.691 teur zu (2008: Ab-

nahme um 1.076 teur).

Ertragsteuerzahlungen führten im Geschäftsjahr 2009 insgesamt zu

Mittelabfl üssen von 36.290 teur (2008: 35.955 teur).

Die durch die Käufe von Tochtergesellschaften erworbenen Finanz-

mittel belaufen sich auf 2.151 teur (2008: 1.841 teur).

32. nahe stehende personen und gruppen

Nahe stehende Personen und Gruppen sind Personen oder Gruppen,

die durch die GfK Gruppe beeinfl usst werden können oder die auf

die GfK Gruppe Einfl uss nehmen können. Im Berichtsjahr erfolgten

folgende wesentliche Transaktionen mit nahe stehenden Personen

und Gruppen:

Gegenüber The npd Group Inc., Port Washington, New York, usa,

bestanden Verbindlichkeiten aus noch nicht ausgezahlten Ergeb-

nisanteilen in Höhe von 1.295 teur (2008: 1.191 teur).

Gegenüber GfK-Nürnberg, Gesellschaft für Konsum-, Markt-

und Absatzforschung e.V., Nürnberg, dem Mehrheitsanteilseigner

der GfK se, bestanden Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von

2.560 teur (2008: 1.900 teur). Der korrespondierende Zins-

aufwand betrug 23 teur (2008: 141 teur). Darüber hinaus wurden

mit diesem Anteilseigner Umsatzerlöse in Höhe von 1.530 teur (2008: 1.421 teur) realisiert.

Die Rückstellungen im Zusammenhang mit dem 5 Star Long

Term Incentive Programm (7.413 teur; 2008: 5.250 teur) stellen

eine Verpfl ichtung gegenüber ausgewählten Führungskräften

der GfK Gruppe dar. Davon haben 5.554 teur (2008: 3.376 teur) eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehen -

den Personen und Gruppen haben, falls nicht anders erwähnt, im

Wesentlichen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Wesentliche Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwen-

dungen mit nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, mit

assoziierten Unternehmen und mit sonstigen Beteiligungen der

GfK Gruppe werden im vorstehenden Anhang unter den jeweiligen

Positionen angegeben.

33. haftungsverhältnisse, eventualschulden und

sonstige finanzielle verpflichtungen

Die Haftungsverhältnisse und sonstigen fi nanziellen Verpfl ichtun gen,

die nicht in der Konzernbilanz passiviert werden, sind zu Nominal-

werten angesetzt und werden in der folgenden Tabelle untergliedert.

31.12.2008 31.12.2009

Verpfl ichtungen aus

Wartungs-, Service- und Lizenzverträgen 6.996 4.477

Bürgschaften und Garantien 4.656 1.229

Bestellobligo 2.658 2.638

Von diesen Verpfl ichtungen haben 5.834 teur (2008: 8.166 teur) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Darüber hinaus bestehen die folgenden Haftungsverhältnisse und

fi nanziellen Verpfl ichtungen:

Die bwv Holding ag, St. Gallen, Schweiz, hat mit Vertrag vom

28. Juli 2004 Anteile an zwei schweizerischen und einer österrei-

chischen Kapitalgesellschaft veräußert. Für Ansprüche des Erwer-

bers, welche sich aus Vertragsverstößen ergeben, hat die GfK se

eine Einstandspfl icht bis zu 5.057 teur (7.500 tchf) übernommen.

Diese endet zum 31. Dezember 2014.

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GfK_135

Im Rahmen des Erwerbs der nop-World-Gruppe im Jahr 2005

wurde die GfK Gruppe teilweise umstrukturiert, und es wurden

Teilkonzerne mit Zwischenholdings gebildet. Für drei der Holding-

Geschäftsführer hat die GfK se eine eingeschränkte Erklärung ab-

gegeben, sie grundsätzlich von allen Forderungen freizustellen, die

möglicherweise in Zukunft von dritter Seite im Zusammenhang

mit ihrer Geschäftsführerposition für diese Gesellschaften geltend

gemacht werden.

Des Weiteren ist es möglich, dass im Rahmen von zukünftigen

steuerlichen Außenprüfungen bei Gesellschaften der GfK Gruppe

Steuernachzahlungen festgesetzt werden. Dasselbe gilt für mög-

liche Verpfl ichtungen gegenüber Sozialversicherungsträgern. Ein-

tritt und Höhe solcher zukünftigen Verpfl ichtungen können nicht

eingeschätzt werden.

Die zukünftigen Verpfl ichtungen aus Leasingverträgen werden im

Kapitel 17., Sachanlagen, im Unterpunkt Leasing dargestellt.

34. segmentberichterstattung

Im November 2006 hat das International Accounting Standards

Board (iasb) ifrs 8 „Geschäftssegmente“ verabschiedet. ifrs 8

ersetzt ias 14 „Segmentberichterstattung“ und ist für Berichts-

perioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009

beginnen. Eine frühere Anwendung ist jedoch zulässig. Die

GfK Gruppe hat sich für eine vorzeitige Anwendung von ifrs 8 be-

reits für das Geschäftsjahr 2008 entschieden. Nach ifrs 8 erfolgt

die externe Segmentberichterstattung auf Basis der konzerninter-

nen Organisations- und Managementstrukturen sowie der internen

Finanzberichterstattung an die Hauptentscheidungsträger (Chief

Operating Decision Maker). In der GfK Gruppe ist der Vorstand ver-

antwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs

der Sektoren und gilt als oberstes Führungsgremium im Sinne des

ifrs 8. Die Vorjahres-Vergleichsinformationen zu den Sektoren

wurden gemäß den Anforderungen von ifrs 8 dargestellt.

Die Organisationsstruktur der GfK gliedert sich in die drei Sektoren

Custom Research, Retail and Technology und Media, ergänzt um

den Bereich Sonstige. Die Untergliederung der GfK Gruppe in Sekto-

ren basiert auf der Herkunft der Marktforschungsdaten. Das interne

Berichtswesen an die Hauptentscheidungsträger wurde entspre-

chend angepasst.

Der Sektor Custom Research bietet Informations- und Beratungs-

services für operative und strategische Marketingentscheidungen.

Custom Research verfügt über ein breit gefächertes Angebot an Tests

und Studien insbesondere zu Produkt- und Preispolitik, Marken-

führung, Kommunikation, Distribution und Kundenloyalität. Damit

begleitet die GfK Produkte und Dienstleistungen vom Entwurf der

ersten Idee bis in die Reifestadien des Produktlebenszyklus. Die

Quelle der Daten für den Sektor Custom Research liefern insbeson-

dere Konsumenten.

Im Sektor Retail and Technology ist der Handel die Quelle der Daten.

Kunden werden mit Informations- und Beratungsdienstleistungen

versorgt, die auf kontinuierlichen Erhebungen und Analysen der

Umsätze von Gebrauchsgütern und Dienstleistungen im Einzelhandel

basieren. Die Services umfassen regelmäßig erscheinende Studien.

Der Sektor Media bietet Informationsservices zu Reichweiten,

Inten sität und Art der Nutzung von Medien und Medienangeboten

sowie zu deren Akzeptanz. Das Angebot richtet sich an Kunden aus

Medienunternehmen, Agenturen und der Markenartikelindustrie.

Es beinhaltet sowohl kontinuierliche als auch spezielle, einmalig

durchgeführte Studien und Analysen. Die Quelle der Informationen

für den Sektor Media sind Medien jeglicher Art.

Ergänzt werden die Sektoren um den Bereich Sonstige, in dem

insbesondere zentrale Dienstleistungen der GfK für ihre Tochter-

unternehmen sowie marktforschungsfremde Leistungen zusam-

mengefasst werden. Der Bereich beinhaltet im Wesentlichen Teile

der GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz, sowie folgende Be-

reiche der GfK se: die GfK Data Services, die GfK Methoden- und

Produktentwicklung sowie Abteilungen der GfK Group Services.

Der Konzern misst den Erfolg seiner Sektoren anhand des ange-

passten operativen Ergebnisses gemäß interner Berichterstattung.

Das angepasste operative Ergebnis eines Sektors wird aus dem

operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern ermittelt, indem da-

raus die folgenden Aufwendungen und Erträge eliminiert werden:

Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Umstrukturie-

rungen und Unternehmenstransaktionen, Abschreibungen auf

aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation, Personal-

aufwendungen aus aktienbasierten Vergütungssystemen und

langfristigen Prämiensystemen, verbleibende sonstige betriebliche

Erträge und verbleibende sonstige betriebliche Aufwendungen.

Die Segmentberichterstattung zu den Sektoren beinhaltet keine

Informationen zu Segmentvermögenswerten und Investitionen,

da diese im internen Reporting und zur internen Steuerung nicht

für die einzelnen Sektoren ermittelt und an den Vorstand berichtet

werden.

Die Erträge mit Dritten umfassen die nach ifrs ermittelten Umsatz-

erlöse. Erträge mit anderen Sektoren werden ausschließlich vom

Bereich Sonstige getätigt. Diese Erträge werden in der Überleitung

zum Konzernumsatz eliminiert. Konzerninterne Transaktionen

werden grundsätzlich zu Bedingungen wie mit fremden Dritten

getätigt. Die planmäßigen Abschreibungen (ohne Wertminderungen)

um fassen die Abschreibungen nach ifrs auf immaterielle Vermögens-

werte und Sachanlagen, ohne Abschreibungen auf aufgedeckte stille

Reserven aus der Kaufpreisallokation.

Die Segmentinformationen für die Sektoren für die Geschäftsjahre

2008 und 2009 werden in folgender Tabelle abgebildet.

Erträge mit Dritten

Erträge mit anderen

Sektoren

Planmäßige

Abschreibungen

Angepasstes

operatives Ergebnis

2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009

Custom Research 782.754 709.171 0 0 19.645 21.346 56.072 39.538

Retail and Technology 304.052 325.840 0 0 8.109 8.160 82.599 95.852

Media 130.143 126.376 0 0 5.612 6.036 23.766 16.555

Sonstige 3.484 3.145 55.105 49.483 343 372 – 3.690 – 4.791

Überleitung 0 0 – 55.105 – 49.483 0 0 0 0

Konzern 1.220.433 1.164.532 0 0 33.709 35.914 158.747 147.154

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136_GfK

+ Segmentberichterstattung

Die Überleitung der planmäßigen Abschreibungen zu den im Kon-

zernanlagenspiegel für immaterielle Vermögenswerte und Sachan-

lagen dargestellten Zugängen bei den (planmäßigen) Abschrei-

bungen stellt sich wie folgt dar:

2008 2009

Planmäßige Abschreibungen 33.709 35.914

Abschreibungen auf aufgedeckte stille

Reserven aus der Kaufpreisallokation 14.355 15.597

Abschreibungen in Konzernanlagenspiegeln

(siehe Kapitel 16.,17.) 48.064 51.511

Für die Überleitung des angepassten operativen Ergebnisses zum

operativen Ergebnis wird auf Kapitel 11. des Anhangs verwiesen.

Die Informationen über geografi sche Bereiche beinhalten Angaben

über die Regionen, in denen die GfK Gruppe aktiv ist. Dabei handelt

es sich um die Regionen Deutschland, Westeuropa/Mittlerer Osten/

Afrika, Zentral- und Osteuropa, Nordamerika, Lateinamerika sowie

Asien und Pazifi k.

Die Regionen Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika, Zentral- und Ost-

europa beinhalten alle Länder der Europäischen Union sowie sons-

tige Staaten Europas außer Deutschland, in denen die GfK Gruppe

vertreten ist. Außerdem sind Ägypten, Nigeria, Südafrika, die Ver-

einigten Arabischen Emirate und Israel dem Segment Westeuropa/

Mittlerer Osten/Afrika zugeordnet. Zum Segment Zentral- und

Osteuropa zählen zudem Russland und Kasachstan. Im Segment

Nordamerika sind die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada

vertreten. Brasilien, Chile, Venezuela, Argentinien, Kolumbien,

Ecuador und Mexiko sind dem Segment Lateinamerika zugeordnet.

Das Segment Asien und Pazifi k beinhaltet Tochtergesellschaften

in den Ländern Japan, Vietnam, Thailand, Singapur, Malaysia,

Indonesien, Südkorea, China, Indien, Pakistan und Australien.

Die Informationen über geografi sche Bereiche basieren auf den

Finanzinformationen, die für die Erstellung des Konzernabschlusses

verwendet werden. Die anzugebenden langfristigen Vermögens-

werte beinhalten gemäß ifrs 8 keine Finanzinstrumente, latenten

Steueransprüche, Leistungen nach Beendigung des Arbeitsver-

hältnisses und Rechte aus Versicherungsverträgen.

Die Informationen für die Regionen für die Geschäftsjahre 2008

und 2009 werden in nachstehender Tabelle dargestellt. Dabei

wurden die Erträge mit Dritten den einzelnen Regionen nach dem

Sitz der Tochtergesellschaft zugeordnet. Die langfristigen Ver mö-

genswerte beinhalten auch die Anteile an assoziierten Unternehmen.

Erträge mit

Dritten

Langfristige

Vermögenswerte

2008 2009 2008 2009

Deutschland 316.053 301.265 157.587 175.671

Westeuropa/

Mittlerer Osten/Afrika 487.257 458.119 463.991 505.785

Zentral- und Osteuropa 87.190 71.744 18.700 22.428

Nordamerika 219.706 207.165 333.964 322.945

Lateinamerika 35.458 39.366 26.173 30.128

Asien und Pazifi k 74.769 86.873 47.951 58.828

Konzern 1.220.433 1.164.532 1.048.366 1.115.785

Die Überleitung der langfristigen Vermögenswerte zur Konzern-

bilanz stellt sich wie folgt dar:

2008 2009

Langfristige Vermögenswerte 1.048.366 1.115.785

Sonstige fi nanzielle Vermögenswerte 6.614 9.544

Latente Steueransprüche 30.048 32.600

Langfristige Vermögenswerte gemäß

Konzernbilanz 1.085.028 1.157.929

Die Aufteilung der Erträge mit Dritten auf Gruppen vergleichbarer

Dienstleistungen entspricht den oben dargestellten Segmentangaben

für die Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media.

Im Berichtsjahr wurden ebenso wie im Vorjahr in keinem Sektor

Erträge mit Dritten von mehr als 10 Prozent des Konzernumsatzes

mit einzelnen Kunden getätigt.

35. pro-forma-rechnung nach ifrs 3

Da aufgrund unterjähriger Unternehmenskäufe im Jahr 2009 die

Vergleichbarkeit mit den Zahlen des Konzernabschlusses zum

31. Dezember 2008 nicht wesentlich beeinträchtigt wird, ist eine

Pro-Forma-Rechnung gemäß ifrs 3 nicht erforderlich.

36. schwebende rechtsstreitigkeiten und

schadenersatzansprüche

Zum 31. Dezember 2009 bestanden keine Rechtsstreitigkeiten mit

voraussichtlich wesentlichen Auswirkungen mit Beteiligung der

GfK se oder eines ihrer Tochterunternehmen.

37. ereignisse nach dem bilanzstichtag

Im Februar 2010 verlängerte der Aufsichtsrat der GfK se den Ver-

trag mit dem Vorstandsmitglied Debra A. Pruent, die für den Sektor

Custom Research mitverantwortlich ist, um fünf Jahre. Der neue

Vertrag gilt vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2015.

Weitere Ereignisse mit wesentlichem Einfl uss auf die GfK Gruppe

haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ereignet.

38. änderungen in ifrs-standards und

-interpretationen

Erstmalige Anwendung von Standards oder Interpretationen

Im Mai 2008 veröffentlichte das iasb in einem Dokument mit

dem Titel „Cost of an Investment in a subsidiary, jointly controlled

entity or associate“ die Amendments zu ifrs 1 („First-time

Adoption of International Financial Reporting Standards”) und

ias 27 („Consolidated and Separate Financial Statements“). Die

Änderungen ermöglichen es Unternehmen, bei erstmaliger An-

wendung der ifrs in ihren ifrs-Einzelabschlüssen die Anschaf -

fun gskosten einer Beteiligung entweder in Höhe des beizulegenden

Zeitwerts oder des Buchwerts nach den zuvor angewendeten

nationalen Rechnungslegungsvorschriften zu bestimmen. Die

Amendments zu ifrs 1 und ias 27 wurden im Januar 2009 durch

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die Europäische Union übernommen. Die Änderungen sind auf

Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009

beginnen. Aus den Amendments zu ifrs 1 und ias 27 ergeben sich

keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Das iasb veröffentlichte im Januar 2008 das Amendment zu ifrs 2

(„share-based payment: vesting conditions and cancellations“).

Durch die Änderung wird klargestellt, dass Ausübungsbedingun gen

nur Leistungsbedingungen und Zielerreichungsbedingungen sind.

Als Folge der geänderten Defi nition von Ausübungsbedingungen

sind nun Nicht-Ausübungsbedingungen bei der Bewertung des bei-

zulegenden Zeitwerts des gewährten Eigenkapitalinstruments zu

berücksichtigen. Das Amendment zu ifrs 2 wurde im Dezember

2008 durch die Europäische Union anerkannt. Die Änderungen sind

rückwirkend auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem

1. Januar 2009 beginnen. Aus den Amendments zu ifrs 2 ergeben

sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Im März 2009 veröffentlichte das iasb das Amendment zu ifrs 7

(„Improving Disclosures about Financial Instruments – Amend-

ments to ifrs 7“). Die Angaben zur Fair Value-Ermittlung werden

dahingehend spezifi ziert, dass eine tabellarische Aufgliederung für

jede Klasse von Finanzinstrumenten anhand der aus dem us-gaap

Standard sfas 157 bekannten, dreistufi gen Fair Value-Hierarchie

eingeführt und der Umfang der Angabepfl ichten erweitert wird.

Darüber hinaus werden die Angaben zum Liquiditätsrisiko klarge-

stellt und erweitert. Die Änderungen sind anzuwenden auf Ge-

schäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die

Anerkennung durch die Europäische Union erfolgte im November

2009. Die Änderungen führten zu erweiterten Anhangangaben im

Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Die Amendments zu ias 1 („Presentation of Financial Statements:

A revised Presentation”) sollen den Anwendern die Analyse und

den Vergleich von Abschlüssen erleichtern. Unter anderem müssen

sämtliche nicht anteilseignerbezogenen Eigenkapitalverände-

rungen in einem einzelnen „statement of comprehensive income“

oder in zwei getrennten Berichtskomponenten mit einer zuvor aus

dem „statement of comprehensive income“ separierten Gewinn-

und Verlustrechnung dargestellt werden. Für die einzelnen Kom-

ponenten des „other comprehensive income“ ist der korrespon-

dierende Ertragsteuereffekt anzugeben. Die Amendments zu ias 1

wurden im September 2007 veröffentlicht und im Dezember 2008

durch die Europäische Union übernommen. Die neue Fassung des

ias 1 ist auf Geschäftsjahre verpfl ichtend anzuwenden, die am

oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die GfK Gruppe hat die

Darstellung des Abschlusses an die neuen Regelungen des ias 1

im Geschäftsjahr 2009 angepasst.

Durch das Amendment zu ias 23 („Borrowing Costs”) sind Fremd-

kapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung

eines qualifi zierten Vermögenswerts zugeordnet werden können,

zu aktivieren. Das bislang geltende Wahlrecht in Bezug auf die

Aktivierung von Fremdkapitalkosten wurde gestrichen. Das Amend-

ment zu ias 23 wurde im März 2007 veröffentlicht und im Dezem -

ber 2008 von der Europäischen Union übernommen. Es ist erst-

mals auf Fremdkapitalkosten für qualifi zierte Vermögenswerte

anzuwenden, deren Anfangszeitpunkt für die Aktivierung am oder

nach dem 1. Januar 2009 liegt. Aus den Amendments zu ias 23

ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern-

abschluss der GfK Gruppe.

Im Februar 2008 veröffentlichte das iasb in einem Dokument mit

dem Titel „Puttable Financial Instruments and Obligations Arising

on Liquidation“ die Amendments zu ias 32 („Financial Instruments:

Presentation“) und ias 1 („Presentation of Financial Statements“).

Die Änderungen betreffen im Wesentlichen Fragen zur Abgrenzung

zwischen Eigen- und Fremdkapital. Insbesondere besteht nun im

Rahmen der Neufassung unter bestimmten Voraussetzungen die

Möglichkeit, kündbare Instrumente als Eigenkapital zu klassifi zieren.

Die Amendments zu ias 32 und ias 1 wurden im Januar 2009 durch

die Europäische Union übernommen. Die Änderungen sind auf Ge-

schäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009

beginnen. Aus den Amendments zu ias 32 ergeben sich keine Aus-

wirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Im November 2008 veröffentlichte das iasb eine überarbeitete

Fassung der am 13. Oktober 2008 veröffentlichten Amendments zu

ias 39 („Financial Instruments: Recognition and Measurements“)

und ifrs 7 („Financial Instruments: Disclosures“), welche die Um-

klassifi zierung bestimmter Finanzinstrumente betrafen, mit dem

Titel „Reclassifi cation of Financial Assets: Effective Date and Tran-

sition“. Hintergrund der aktuellen Änderungen ist die Klarstellung

des Anwendungszeitpunkts. Die Anerkennung durch die Europäische

Union erfolgte im November 2009. Diese Änderung ist zeitgleich

zu der Änderung an ias 39 und ifrs 7 ab dem 1. Juli 2008 rück-

wirkend anzuwenden. Aus den Änderungen ergeben sich keine

Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Mit Änderungen von ifric 9 und ias 39 wird klargestellt, wie ein-

gebettete Derivate zu behandeln sind, wenn ein hybrider Vertrag

aus der Kategorie „ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert

bewertet“ umgegliedert wird. Der im März 2009 veröffentlichte

Standard wurde im November 2009 von der Europäischen Union

anerkannt und ist rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 verpfl ichtend

anzuwenden. Aus diesen Änderungen ergeben sich keine Auswir-

kungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

ifric 13 („Customer Loyalty Programmes“) befasst sich mit der

Bilanzierung und Bewertung von Kundenbindungsprogrammen.

Danach sind Prämien, die im Rahmen eines Kundenbindungspro-

gramms gewährt werden, separat vom Basisgeschäft als künftige

Verkaufstransaktion zu behandeln. ifric 13 wurde im Juni 2007

veröffentlicht und im Dezember 2008 von der Europäischen Union

übernommen. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre verpfl ich-

tend anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.

Aus ifric 13 ergibt sich keine wesentliche Auswirkung auf den

Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Der im Juli 2007 durch das iasb veröffentlichte ifric 14 („ias 19

The Limit on a Defi ned Benefi t Asset, Minimum Funding Require-

ments and their Interaction”) gibt Hinweise, wie die Begrenzung

nach ias 19 für einen Überschuss festzulegen ist, der als Vermö-

genswert angesetzt werden kann. Zudem wird erläutert, welche

Auswirkungen sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und

Rückstellungen aus leistungsorientierten Plänen aufgrund einer

rechtlichen Verpfl ichtung zu einer Mindestbeitragszahlung erge-

ben. Die Interpretation wurde im Dezember 2008 von der Euro-

päischen Union übernommen und ist verpfl ichtend anzuwenden

für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2009 begin-

nen. Aus ifric 14 ergibt sich keine wesentliche Auswirkung auf

den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

Im Mai 2008 veröffentlichte das iasb im Rahmen des ersten „annu-

al improvements project“ die „Improvements to ifrss“ zur Ände-

rung einer Reihe von ifrs-Standards. Ziel ist die Anpassung von

Formulierungen in einzelnen ifrs zur Klarstellung der bestehenden

Regelungen sowie die Beseitigung von Inkonsistenzen zwischen

einzelnen Standards. Die Änderungen wurden im Januar 2009 durch

die Europäische Union übernommen. Die Improvements zu den

ifrs, sofern im jeweiligen Standard nicht gesondert geregelt, sind

auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar

2009 beginnen. Aus den Änderungen ergeben sich keine wesent-

lichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe.

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138_GfK

+ Zusatzangaben

Standards und Interpretationen, die von der eu übernommen

wurden, aber für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2009 noch

nicht verpflichtend sind

Im November 2008 veröffentlichte das iasb eine überarbeitete Ver-

sion des ifrs 1 („First Time Adoption of ifrs“), die den gegenwär-

tigen ifrs 1 ersetzt und die Klarheit und die Anwendbarkeit des

Standards verbessern soll. Die Änderungen betreffen ausschließlich

den formalen Aufbau von ifrs 1. Der Standard ist anzuwenden auf

Unternehmen, die ab dem 1. Januar 2010 erstmalig einen ifrs-Ab-

schluss erstellen. Die frühere Anwendung ist zulässig. Die Anerken-

nung durch die Europäische Union erfolgte im November 2009.

Aus den Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den

Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im Januar 2008 veröffentlichte das iasb die überarbeitete Fassung

des ifrs 3 („Business Combinations“) und der Amendments zu

ias 27 („Consolidated and Separate Financial Statements“) und be-

endet damit die zweite Phase des Projekts „Business Combinations“.

Die wesentlichen Änderungen betreffen unter anderem die bilanzielle

Behandlung von Minderheitenanteilen sowie die erfolgswirksame

Neubewertung bereits bestehender Anteile im Zeitpunkt der Erlan-

gung der Kontrolle für sukzessive Unternehmenserwerbe. Ände-

rungen in der Beteiligungsquote ohne Verlust der Beherrschung

sind ausschließlich als Eigenkapitaltransaktion zu erfassen. Anschaf-

fungsnebenkosten sind künftig als Aufwand zu berücksichtigen.

Für mögliche Anpassungen der Anschaffungskosten in Abhängig-

keit von künftigen Ereignissen, die im Erwerbszeitpunkt als Ver-

bindlichkeiten zu erfassen sind, ist in der Folgebewertung keine

Anpassung des Geschäfts- oder Firmenwerts mehr möglich. Die

von der Europäischen Union im Juni 2009 anerkannten Änderun gen

des ifrs 3 und des ias 27 sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die

am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, wobei eine frühere An-

wendung erlaubt ist. Eine frühere Anwendung eines der beiden

Standards setzt jedoch die gleichzeitige frühere Anwendung des

jeweiligen anderen Standards voraus. Diese Änderung wird insbe-

sondere dazu führen, dass bislang ergebnisneutral erfasste Ände-

rungen von Verbindlichkeiten aus Earn-Outs und Andienungsrechten

von Minderheitsgesellschaftern (Put-Optionen, Obligationen) im

Konzernabschluss der GfK Gruppe ergebniswirksam werden. Auch

Anschaffungsnebenkosten im Zusammenhang mit Unternehmens-

zusammenschlüssen werden zukünftig aufwandswirksam erfasst.

Das iasb hat im Oktober 2009 das Amendment zu ias 32 („Amend-

ments to ias 32 Classifi cation of Rights Issues“) veröffentlicht, das

im Dezember 2009 von der Europäischen Union anerkannt wurde.

Mit dieser Änderung von ias 32 wird klargestellt, wie bestimmte

Bezugsrechte zu bilanzieren sind, wenn die emittierten Instrumente

nicht auf die funktionale Währung des Emittenten lauten. Werden

solche Instrumente den gegenwärtigen Eigentümern anteilsgemäß

zu einem festen Betrag angeboten, so sollten sie auch dann als

Eigenkapitalinstrumente eingestuft werden, wenn ihr Bezugsrechts-

kurs auf eine andere Währung als die funktionale Währung des

Emittenten lautet. Die Änderung ist erstmals auf Geschäftsjahre an-

zuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Aus

dieser Änderung werden sich keine wesentlichen Auswirkungen

auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im Juli 2008 veröffentlichte das iasb das Amendment zu ias 39

(„Financial Instruments: Recognition and Measurement: Eligible

Hedge Items“). Nach den bestehenden Regelungen kann ein Unter-

nehmen das gesamte Risiko oder nur bestimmte Risiken eines

Grundgeschäfts in einen Hedge einbeziehen. Um die Anwendung

der unveränderten Grundprinzipien zu vereinfachen, wurden die

Grundsätze hierfür hinsichtlich der Bestimmung von Infl ationsri-

siken als Grundgeschäft sowie der eines einseitigen Risikos in

einem Grundgeschäft ergänzt. Das Amendment ist auf Geschäfts-

jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen

und wurde von der Europäischen Union im September 2009 aner-

kannt. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Aus den Änderungen

werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernab-

schluss der GfK Gruppe ergeben.

Im Juli 2008 veröffentlichte das iasb den ifric 16 („Hedges of a

Net Investment in a Foreign Operation“), der Fragen im Zusam-

menhang mit der Bilanzierung der Absicherung von Fremdwäh-

rungsrisiken innerhalb eines Unternehmens und seiner auslän-

dischen Geschäftsbetriebe nach den Regelungen von ias 21 und

ias 39 klarstellt. ifric 16 ist erstmals verpfl ichtend auf Geschäfts-

jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.

Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Anerkennung durch die

Europäische Union erfolgte im Juni 2009. Aus den Änderungen

werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernab-

schluss der GfK Gruppe ergeben.

Im November 2008 veröffentlichte das iasb den ifric 17 („Distri-

butions of Non-cash Assets to Owners“). Die Interpretation regelt,

wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte als Zahlungsmittel

(„non-cash assets“) zu bewerten hat, die es als Gewinnausschüt-

tung an die Anteilseigner überträgt. ifric 17 ist verpfl ichtend auf

Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. November

2009 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Die Anerken-

nung durch die Europäische Union erfolgte im November 2009.

Aus den Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den

Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Standards oder Interpretationen, die vom iasb beschlossen sind,

aber noch nicht von der eu übernommen wurden

Das iasb hat im Juni 2009 Änderungen an ifrs 2 herausgegeben

(„Group Cash-settled Share-based Payment Transactions“), mit denen

die Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich

im Konzern klargestellt werden. Ein Unternehmen, das Güter oder

Dienstleistungen im Rahmen einer anteilsbasierten Vergütungs-

vereinbarung erhält, muss diese Güter oder Dienstleistungen bilan-

zieren, unabhängig davon, welches Unternehmen im Konzern die

zugehörige Verpfl ichtung erfüllt oder ob die Verpfl ichtung in Antei-

len oder in bar erfüllt wird. Ein „Konzern“ beinhaltet – analog zu

ias 27 – nur das Mutterunternehmen und seine Tochterunterneh-

men. Die Änderungen sind erstmals auf Geschäftsjahre anzuwen-

den, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen. Eine Aner-

kennung durch die Europäische Union ist noch nicht erfolgt. Aus

den Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den Kon-

zernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im November 2009 hat das iasb den ifrs 9 („Financial Instruments“)

veröffentlicht. Dieser regelt zunächst die Anforderungen an die

Klassifi zierung und Bewertung von Finanzinstrumenten. Durch ifrs 9

werden nur noch zwei Bewertungskategorien geschaffen. Die

Änderungen sind anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder

nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine frühere Anwendung be-

reits in 2009 ist zulässig. Die Anerkennung durch die Europäische

Union steht noch aus. Aus den Änderungen werden sich hinsicht-

lich der Klassifi zierung und Bewertung von Finanzinstrumenten

Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im November 2009 hat das iasb Änderungen an ifric 14 („Amend-

ment to ifric 14 Prepayments of a Minimum Funding Requirement”)

veröffentlicht. Die Änderung von ifric 14 ist relevant, wenn ein

Unternehmen Mindestdotierungsverpfl ichtungen unterliegt und

Beitragsvorauszahlungen leistet, um diese Mindestdotierungsver-

pfl ichtungen zu erfüllen. Die Änderung erlaubt den Unternehmen

in diesen Fällen, den Vorteil aus einer solchen Vorauszahlung als

Vermögenswert zu erfassen. Die Änderung von ifric 14 ist ver-

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pfl ichtend ab 1. Januar 2011 anzuwenden; eine vorzeitige Anwen-

dung für Abschlüsse zum 31. Dezember 2009 ist erlaubt. Die Aner-

kennung durch die Europäische Union steht noch aus. Aus den

Änderungen werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf

den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im November 2009 hat das iasb den ifric 19 („Extinguishing

Financial Liabilities with Equity Instruments“) veröffentlicht. Die

Interpretation stellt klar, dass die zur Tilgung einer fi nanziellen

Verbindlichkeit an einen Gläubiger ausgegebenen Eigenkapital-

instrumente Bestandteil des „gezahlten Entgelts“ im Sinne von

ias 39.41 sind. Die entsprechenden Eigenkapitalinstrumente sind

grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert („fair value“) zu bewer-

ten. Die Differenz zwischen dem Buchwert der auszubuchenden

fi nanziellen Verbindlichkeit und dem erstmaligen Wertansatz der

ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente ist in der Gewinn- und

Verlustrechnung zu erfassen. ifric 19 ist auf Geschäftsjahre anzu-

wenden, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen. Eine Aner-

kennung durch die Europäische Union steht noch aus. Aus den

Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den Konzern-

abschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im April 2009 veröffentlichte das iasb im Rahmen des „annual

improvements project“ die „Improvements to ifrss 2009“ zur

Änderung einer Reihe von ifrs-Standards. Die Improvements zu

den ifrs, sofern im jeweiligen Standard nicht gesondert geregelt,

sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem

1. Januar 2009 beginnen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt.

Eine Aner kennung durch die Europäische Union ist noch nicht

erfolgt. Aus den Änderungen werden sich keine wesentlichen

Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GfK Gruppe ergeben.

Im Januar 2010 hat das iasb eine Änderung zu ifrs 1 veröffentlicht

(„Limited Exemption from Comparative ifrs 7 Disclosures for First-

time Adopters“). Diese Änderungen befreien ifrs-Erstanwender

von den in 2009 zusätzlich veröffentlichten Angaben nach ifrs 7.

Sie sind ab dem 1. Juli 2010 verpfl ichtend anzuwenden. Die Aner-

kennung durch die Europäische Union steht noch aus. Aus den

Änderungen werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernab-

schluss der GfK Gruppe ergeben.

39. zusatzangaben

Honorar für Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Der Aufwand für das Honorar des Abschlussprüfers der GfK se

betrug im Jahr 2009 1.585 teur (2008: 1.127 teur) und beinhaltet

auch die vom Abschlussprüfer der GfK se und seinen verbundenen

Unternehmen geprüften Abschlüsse der englischen, spanischen

und schweizerischen Tochtergesellschaften und seit 2009 auch der

us-amerikanischen, belgischen und niederländischen Tochter-

gesellschaften. Das Honorar umfasst die Prüfung des Jahresab-

schlusses der GfK se nach hgb, des Konzern-Berichtspackages

nach ifrs sowie des Konzernabschlusses nach ifrs. Darüber hinaus

beinhaltet das Honorar die vom Abschlussprüfer und seinen ver-

bundenen Unternehmen geprüften Abschlüsse von deutschen,

englischen, spanischen, schweizerischen, us-amerikanischen,

belgischen und niederländischen Tochterunternehmen nach

Landes recht (soweit erforderlich) sowie die ifrs-Berichtspackages.

Für steuerliche Beratung durch den Abschlussprüfer in Deutschland,

England, Spanien, Schweiz und den Niederlanden wurden 516 teur (2008: 514 teur) und für sonstige Leistungen des Abschlussprüfers

152 teur (2008: 3.779 teur) aufgewendet.

Befreiung von Tochtergesellschaften von der Pflicht zur

Abschlusserstellung

Die GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg, die encodex Inter-

national GmbH, Nürnberg, sowie die GfK GeoMarketing GmbH,

Bruchsal, sind gemäß § 264 Absatz 3 hgb davon befreit, einen

Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den Vorschriften für

Kapitalgesellschaften gemäß §§ 264 ff. hgb aufzustellen, prüfen

zu lassen und offenzulegen.

Mitarbeiterzahl

Im Berichtsjahr wurden durchschnittlich 10.307 (2008: 9.539) Mitarbeiter beschäftigt. Die Anzahl der Arbeitnehmer im Jahres-

durchschnitt wurde auf Basis von Vollzeitkräften ermittelt. Die Be-

rechnung des Durchschnitts erfolgte mit den Stichtagen 31. März,

30. Juni, 30. September und 31. Dezember.

Die Zuordnung der Mitarbeiter zu den Sektoren ist in der

folgenden Tabelle dargestellt.

2008 2009

Custom Research 5.789 6.010

Retail and Technology 2.629 3.183

Media 564 560

Sonstige 401 384

9.383 10.137

Geschäftsführer/Vorstände 93 108

Auszubildende 63 62

Vollzeitbeschäftigte 9.539 10.307

Gesamtbezüge und Aktienbesitz des Vorstands und des

Aufsichtsrats

Angaben zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zu

deren Aktienbesitz können den Tabellen und Ausführungen im

Vergütungsbericht innerhalb des Corporate-Governance-Berichts

auf Seite 15ff. entnommen werden.

Darlehen und Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmit-

glieder bestanden keine.

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140_GfK

+ Aufsichtsrat

40. aufsichtsrat

Dr. Arno Mahlert

Vorsitzender

Kaufmann

Mandate in anderen Aufsichtsräten und in vergleichbaren

Kontrollgremien:

• Springer Science + Business Media s.a., Luxemburg

(Vorsitzender)

• Tchibo GmbH, Hamburg

(Vorsitzender; bis 8. April 2009)

• Saarbrücker Zeitung GmbH, Saarbrücken

(stellvertretender Vorsitzender)

• Beiersdorf ag, Hamburg

(stellvertretender Vorsitzender; bis 30. April 2009)

• dal Deutsche Afrika-Linien GmbH & Co. kg, Hamburg

• maxingvest ag, Hamburg

• Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co., Hamburg

Stefan Pfander

Stellvertretender Vorsitzender

Unternehmensberater

Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren

Kontrollgremien:

• Sweet Global Network e.V., München

(stellvertretender Vorsitzender)

• Barry Callebaut ag, Zürich, Schweiz

• maxingvest ag, Hamburg

Dr. Christoph Achenbach

Geschäftsführer und Partner der intes-Gruppe, Bonn

Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren

Kontrollgremien:

• SinnLeffers GmbH, Hagen

Dr. Wolfgang C. Berndt

Non-Executive Director

Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren

Kontrollgremien:

• Bank of Scotland plc, Edinburgh, Schottland

• Cadbury plc, London, Großbritannien

• hbos plc, Edinburgh, Schottland

• Lloyds Banking Group plc, London, Großbritannien

• Lloyds tsb Bank plc, London, Großbritannien

• miba ag, Laakirchen, Österreich

• miba Beteiligungs ag, Laakirchen, Österreich

Kerstin Döpfert

(bis 2. Februar 2009)

Freigestellte Betriebsrätin bei der GfK se, Nürnberg

Stephan Gemkow

(seit 20. Mai 2009)

Mitglied des Vorstands Deutsche Lufthansa ag

Mandate in anderen Aufsichtsräten und vergleichbaren

Kontrollgremien:

• Delvag Luftfahrtversicherungs-ag, Köln (Vorsitzender)

• lsg Lufthansa Service Holding ag, Neu-Isenburg (Vorsitzender)

• Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH, Neu-Isenburg

(Vorsitzender)

• Lufthansa Cargo ag, Kelsterbach (Vorsitzender)

• Lufthansa Systems ag, Kelsterbach (Vorsitzender)

• Lufthansa Technik ag, Hamburg (Vorsitzender)

• Amadeus it Group s.a., Madrid, Spanien

• Evonik Industries ag, Essen

• JetBlue Airways Corp., New York, usa

• wam Acquisition s.a., Madrid, Spanien

Sandra Hofstetter

(bis 2. Februar 2009)

Freigestellte Betriebsrätin bei der GfK se, Nürnberg

Stephan Lindeman

(seit 2. Februar 2009)

Director Retail bei Intomart GfK b.v., Hilversum, Niederlande

Shani Orchard

(seit 2. Februar 2009)

Director Human Resources bei GfK Retail and Technology uk Ltd,

West Byfl eet/Surrey, Großbritannien

Jürgen Schreiber

(bis 20. Mai 2009)

Hauke Stars

(seit 20. Mai 2009)

Geschäftsführerin bei Hewlett-Packard Schweiz GmbH,

Dübendorf, Schweiz

Dieter Wilbois

Freigestellter Betriebsrat bei der GfK se, Vorsitzender des

Konzernbetriebsrats und des europäischen se Works Council

Dr. Raimund Wildner

(8. Januar 2009 bis 20. Mai 2009)

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GfK_141

41. vorstand

Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst

Vorsitzender des Vorstands (ceo)

Verantwortlich für die Bereiche Strategie, Internal Audit,

Methoden- und Produktentwicklung, Unternehmenskommunikation

und it Services.

Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:

• bu Holding GmbH & Co. kg, Nürnberg (Vorsitzender)

• ergo Versicherungsgruppe ag, Düsseldorf

Pamela Knapp

(seit 1. November 2009)

Personal- und Finanzvorstand (cfo)

Verantwortlich für die Bereiche Financial Services,

Human Resources und Central Services

Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:

• Monier Holdings gp s.a., Luxemburg, Luxemburg

Christian Weller von Ahlefeld

(bis 31. Oktober 2009)

Personal- und Finanzvorstand (cfo)

Petra Heinlein

Chief Operation Offi cer (coo)

Sektor Custom Research

Dr. Gérard Hermet

Chief Operation Offi cer (coo)

Sektor Retail and Technology

Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:

• npd Intelect, l.l.c., New York, New York, usa

Debra A. Pruent

Chief Operation Offi cer (coo)

Sektor Custom Research

Wilhelm R. Wessels

Chief Operation Offi cer (coo)

Sektor Custom Research und Sektor Media

Mandate in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien:

• Leoni ag, Nürnberg

• s taedtler Noris GmbH, Nürnberg

• staedtler Stiftung, Nürnberg

• TriStyle Mode GmbH & Co. kg, Fürth

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+ Anteilsbesitz

42. anteilsbesitz der gfk gruppe

Stand 31. Dezember 2009

Name und Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

in Prozent

Geschäfts-

jahr

Eigen kapital

(teur)

Verbundene Unternehmen (Inland), die in den Konzernabschluss einbezogen sind

(Angaben nach Handelsbilanz ii ifrs)

encodex International GmbH, Nürnberg 95,00 2009 3481)

enigma GfK Medien- und Marketingforschung GmbH, Wiesbaden 100,00 2009 6471)

GfK GeoMarketing GmbH, Bruchsal 100,00 2009 1.0671)

GfK North America Holding GmbH, Nürnberg 100,00 2009 188.9151)

GfK North America Investment GmbH, Nürnberg 100,003) 2009 178.5201)

GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg 95,00 2009 139.0681)

ifr Deutschland GmbH, Düsseldorf 100,003) 2009 – 1.742

media control GfK international GmbH, Baden-Baden 70,004) 2009 2.397

Media Markt Analysen GmbH & Co. kg, Frankfurt/Main 100,00 2009 437

Modata GmbH, Berlin 100,003) 2009 249

Verbundene Unternehmen (Ausland), die in den Konzernabschluss einbezogen sind

(Angaben nach Handelsbilanz ii ifrs)

Adimark Investigaciones de Mercado Ltda., Providencia, Santiago, Chile 99,003) 2009 2.437

Adimark s.a., Providencia, Santiago, Chile 65,90 2009 118

afi Investments ulc, London, Großbritannien 100,003) 2009 297

Ascent Market Intelligence Ltd, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,00 2009 251

Barterstore ulc, London, Großbritannien 100,003) 2009 4.792

Beijing Sino Market Research Co., Ltd., Peking, China 100,003) 2009 606

Bilesim Internasyonal Arastirma Organizasyon Danismanlik ve Ticaret a.s.,

Istanbul, Türkei 100,003) 2009 112

Chart Track Limited, London, Großbritannien 55,003) 2009 246

China Market Monitor Co., Ltd., Peking, China 100,003) 2009 659

Collect Investigaciones de Mercado s.a., Providencia, Santiago, Chile 100,003) 2009 489

Corporación Empresarial asa sa de cv, Mexiko-Stadt, Mexiko 51,003) 2009 170

Datarectory, Inc., Saint Louis, Missouri, usa 100,003) 2009 – 192

Dealtalk Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 2.950

dmrkynetec France sas, Saint Aubin, Frankreich 100,003) 2009 – 434

dmrkynetec Group Limited, St Peter Port, Guernsey, Großbritannien 75,00 2009 20.716

dmrkynetec Limited, Bristol, Großbritannien 100,003) 2009 1.764

Doane Marketing Research, Inc., Saint Louis, Missouri, usa 100,003) 2009 3.896

Encodex Japan k.k., Osaka, Japan 63,003) 2009 478

Etilize (Private) Limited, Karatschi, Pakistan 100,003) 2009 54

Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa 51,003) 2009 7.001

GfK - Centar za istrazivanje trzista d.o.o., Zagreb, Kroatien 100,003) 2009 686

GfK (u.k.) Ltd., West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 5.599

GfK Animal Healthcare Limited, West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 3.470

GfK Arastirma Hizmetleri a.s., Istanbul, Türkei 100,00 2009 4.181

GfK Asia Pte Ltd., Singapur, Singapur 89,503) 2009 13.118

GfK asw Retail and Technology us, llc, Wilmington, Delaware, usa 100,003) 7) 2009 3449)

GfK Audimetrie n.v., Brüssel, Belgien 100,003) 2009 1.801

1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Angaben gemäß Handelsbilanz II

3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz

4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz

5) Angaben liegen nicht vor

6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem

Jahresabschluss

7) Neugründung im Jahr 2009

8) in Liquidation

9) Rumpfwirtschaftsjahr

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1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Angaben gemäß Handelsbilanz II

3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz

4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz

5) Angaben liegen nicht vor

6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem

Jahresabschluss

7) Neugründung im Jahr 2009

8) in Liquidation

9) Rumpfwirtschaftsjahr

GfK Austria GmbH, Wien, Österreich 94,803) 2009 9.796

GfK Belgrade d.o.o., Belgrad, Serbien 100,003) 2009 387

GfK bh d.o.o., Sarajevo, Bosnien-Herzegovina 100,00 3) 2009 95

GfK Blue Moon Quantitative Research Pty. Limited, St Leonards, Australien 100,003) 2009 520

GfK Blue Moon Research and Planning Pty. Limited, St Leonards, Australien 100,003) 2009 526

GfK Colombia s.a., Bogotá, Kolumbien 99,403) 7) 2009 389)

GfK Custom Research Australia Holding Pty. Limited, Sydney, Australien 100,00 2009 2.464

GfK Custom Research Baltic, Riga, Lettland 51,003) 2009 – 566

GfK Custom Research Beijing Co., Ltd., Peking, China 66,00 2009 847

GfK Custom Research Brasil Pesquisa de Mercado Ltda., São Paulo, Brasilien 95,00 2009 3.744

gfk custom research france sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,00 2009 4.550

GfK Custom Research Japan kk, Tokio, Japan 66,007) 2009 9179)

GfK Custom Research Pte. Ltd., Singapur, Singapur 100,00 2009 1.913

GfK Custom Research, llc, New York, New York, usa 100,003) 2009 44.849

GfK Czech, s r.o., Prag, Tschechische Republik 100,003) 2009 – 536

GfK Danmark a/s, Frederiksberg, Dänemark 100,00 2009 486

GfK Daphne Communication Management b.v., Amstelveen, Niederlande 100,003) 2009 – 450

gfk emer Ad Hoc Research, s.l., Valencia, Spanien 50,10 2009 4.707

GfK Equity Research Inc., Boston, Massachusetts, usa 100,003) 2009 1.065

GfK eurisko rom s.r.l., Iasi, Rumänien 100,003) 2009 24

GfK Eurisko S.r.l., Mailand, Italien 100,003) 2009 – 12.340

GfK Healthcare Holding, Inc., Wilmington, Delaware, usa 100,003) 2009 440

GfK HealthCare Nederland b.v., Bussum, Niederlande 100,003) 2009 211

GfK Healthcare, lp, East Hanover, New Jersey, usa 100,003) 2009 8.432

gfk hellas e.p.e., Athen, Griechenland 99,50 2009 1.206

gfk holding mexico, s.a. de c.v., Mexiko-Stadt, Mexiko 100,00 2009 714

GfK Holding, Inc., Wilmington, usa 100,003) 2009 163.079

GfK Hungária Piackutató Kft., Budapest, Ungarn 100,003) 2009 1.980

GfK Immobilier Société à responsabilité limitée, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 285

gfk isl sas, Issy les Moulineaux, Frankreich 82,603) 2009 2.425

GfK Kasachstan too, Almaty, Kasachstan 100,003) 2009 105

GfK Kleiman Sygnos s.a., Buenos Aires, Argentinien 80,00 2009 – 131

gfk latinoamerica holding, s.l., Valencia, Spanien 51,003) 2009 1.204

GfK Malta Holding Limited, Portomaso, Malta 100,00 2009 253.918

GfK Malta Services Limited, Portomaso, Malta 100,003) 2009 129.659

GfK Market Consulting (Beijing) Co. Ltd., Peking, China 99,003) 2009 904

GfK Marketing Services Argentina s.a., Buenos Aires, Argentinien 95,103) 2009 380

GfK Marketing Services España, s.a., Valencia, Spanien 50,103) 2009 7.726

GfK Marketing Services Hong Kong Limited, Hong Kong, China 89,503) 2009 168

GfK Marketing Services Japan k.k., Tokio, Japan 84,203) 2009 11.335

GfK Retail and Technology South Africa (Proprietary), Sandton, Südafrika 100,003) 2009 320

GfK Mediamark Research & Intelligence, llc, New York, New York, usa 100,003) 2009 17.405

GfK Mode Pvt Ltd, Kalkutta, Indien 51,003) 2009 1.965

Name und Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

in Prozent

Geschäfts-

jahr

Eigen kapital

(teur)

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+ Anteilsbesitz

1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Angaben gemäß Handelsbilanz II

3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz

4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz

5) Angaben liegen nicht vor

6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem

Jahresabschluss

7) Neugründung im Jahr 2009

8) in Liquidation

9) Rumpfwirtschaftsjahr

GfK Music sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 195

GfK Mystery Shopping Services Ltd., London, Großbritannien 100,003) 2009 0

GfK Nielsen India Private Limited, Mumbai, Indien 50,103) 2009 1.009

GfK nop Field Interviewing Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0

GfK nop Field Marketing Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 4

GfK nop Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 56.141

GfK nop Mystery Shopping Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0

GfK nop Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 4

GfK nop Telephone Interviewing Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 2

GfK nop u.k. Holding Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 27.441

GfK Norge a/s, Oslo, Norwegen 100,00 2009 754

GfK Optics Japan kk, Tokio, Japan 100,00 2009 441

GfK Panelservices Benelux b.v., Dongen, Niederlande 100,003) 2009 8.748

GfK Polonia Sp. z o.o., Warschau, Polen 100,003) 2009 2.915

GfK portugal - Marketing Services, Limitada, Lissabon, Portugal 80,003) 2009 2.616

GfK Research Dynamics, Inc., Mississauga, Kanada 100,00 2009 467

GfK Research Matters ag, Basel, Schweiz 100,00 2009 1.110

GfK Retail and Technology (Thailand) Ltd., Bangkok, Thailand 100,003) 2009 116

GfK Retail and Technology Baltic sia, Riga, Lettland 100,003) 2009 456

GfK Retail and Technology Benelux b.v., Amstelveen, Niederlande 100,003) 2009 7.126

GfK Retail and Technology Brasil Ltda., São Paulo, Brasilien 95,003) 2009 1.687

GfK Retail and Technology Chile Limitada, Santiago, Chile 100,003) 2009 976

GfK Retail and Technology China Co. Ltd., Shanghai, China 100,003) 2009 18.536

Gfk Retail and Technology France sas, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 6.900

GfK Retail and Technology Hong Kong Limited, Hong Kong, China 100,003) 2009 1.663

GfK Retail and Technology Italia S.r.l., Mailand, Italien 100,003) 2009 6.474

GfK Retail and Technology Korea Limited, Seoul, Korea 100,003) 2009 1.375

GfK Retail and Technology Malaysia Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia 100,003) 2009 654

GfK Retail and Technology Market Research Vietnam Limited,

Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam 100,003) 7) 2009 809)

GfK Retail and Technology Taiwan Ltd, Taipeh, Taiwan, China 100,003) 2009 83

GfK Retail and Technology uk Ltd., West Byfl eet/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 9.208

GfK Retail and Technology, Australia Pty. Limited, Sydney, Australien 100,003) 2009 6.085

GfK Romania-Institut de Cercetare de Piata Srl, Bukarest, Rumänien 100,003) 2009 1.207

GfK Slovakia Inštitút pre prieskum trhu s r.o., Bratislava, Slowakische Republik 100,003) 2009 – 422

gfk slovenija, tržne raziskave d.o.o., Ljubljana, Slowenien 100,003) 2009 239

GfK Sverige Aktiebolag, Lund, Schweden 100,00 2009 2.001

GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz 100,00 2009 27.549

GfK Telecontrol ag, Hergiswil, Schweiz 100,003) 2009 8.120

GfK uk Entertainments Ltd., London, Großbritannien 70,00 2009 79

GfK Ukraine, Kiew, Ukraine 100,003) 2009 1.124

GfK us Holdings, Inc., Wilmington, Delaware, usa 100,003) 2009 217.958

GfK-Bulgaria, Institut für Marktforschung EGmbH, Sofi a, Bulgarien 100,003) 2009 660

Name und Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

in Prozent

Geschäfts-

jahr

Eigen kapital

(teur)

Page 149: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_145

1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Angaben gemäß Handelsbilanz II

3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz

4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz

5) Angaben liegen nicht vor

6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem

Jahresabschluss

7) Neugründung im Jahr 2009

8) in Liquidation

9) Rumpfwirtschaftsjahr

GFKEcuador s.a. Investigacion Estrategica, Quito, Ecuador 99,803) 2009 57

GfK-Memrb Marketing Services fz-llc, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 100,003) 2009 2.889

GfK-memrb Marketing Services Limited, Nicosia, Zypern 60,003) 2009 386

GfK-rus Gesellschaft mbH, Moskau, Russland 100,003) 2009 4.162

ifr Europe Ltd., London, Großbritannien 100,003) 2009 512

ifr France s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 671

ifr Italia S.r.L., Mailand, Italien 100,003) 2009 180

ifr Marketing España s.a., Madrid, Spanien 100,003) 2009 397

ifr Monitoring Canada Inc., Niagara Falls, Kanada 100,003) 2009 155

ifr Monitoring usa Inc., Niagara Falls, New York, usa 100,003) 2009 693

incoma Research, s.r.o., Prag, Tschechische Republik 75,003) 2009 79

Informark Pty. Ltd., Braddon, Australien 100,003) 2009 121

Institut Français de Recherche-i.f.r. s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich 100,00 2009 16.002

Interactive Research Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 – 638

intercampus-recolha, tratamento e distribuição de informação, Limitada, Lissabon, Portugal 69,103) 2009 1.007

Intomart GfK b.v., Hilversum, Niederlande 100,003) 2009 13.520

Intomart GfK Group b.v., Hilversum, Niederlande 100,003) 2009 – 1.347

Marketeam Associates of Missouri, Inc., Saint Louis, Missouri, usa 100,003) 2009 – 2.150

Marketeam Associates of Ohio, Inc., Cleveland, Ohio, usa 100,003) 2009 – 175

merc Analistas de Mercados c.a., Caracas, Venezuela 100,003) 2009 979

merc Analistas de Mercados s.a. de c.v., Mexiko-Stadt, Mexiko 51,003) 2009 3.987

metris-métodos de recolha e investigação social, lda, Lissabon, Portugal 71,003) 2009 772

mil Research Group Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 554

National Opinion Polls Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 2.595

nop World Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 51.382

Numbers Services Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 916

Orange Interactive Research ab, Stockholm, Schweden 100,003) 2009 74

Oz Toys Marketing Services Pty. Ltd., Sydney, Australien 51,003) 2009 – 68

pt. GfK Retail and Technology Indonesia, Jakarta, Indonesien 100,003) 2009 91

Roperasw Europe Limited, Leatherhead/Surrey, Großbritannien 100,003) 2009 3.680

Shopping Brasil Tecnologia da Informação Ltda, Porto Alegre, Brasilien 51,003) 2009 2.003

Signifi cant GfK bvba, Heverlee, Belgien 100,003) 2009 3.594

Telecontrol Bulgaria – Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz 100,003) 2009 – 983

Verbundene Unternehmen (Inland), die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind

(Angaben nach Handelsbilanz i hgb)

1-2-3 MysteryWorldNet GmbH, Nürnberg 100,00 2009 19

GfK Middle East cr Holding GmbH, Nürnberg 51,00 2009 176

GfK Siebte Vermögensverwaltungs GmbH, Nürnberg 100,00 2009 23

GfK Vierte Vermögensverwaltungs GmbH, Nürnberg 100,00 2009 251)

Media Markt Analysen Verwaltungs-GmbH, Frankfurt/Main 100,00 2009 28

Name und Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

in Prozent

Geschäfts-

jahr

Eigen kapital

(teur)

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146_GfK

+ Anteilsbesitz

1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Angaben gemäß Handelsbilanz II

3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz

4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz

5) Angaben liegen nicht vor

6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem

Jahresabschluss

7) Neugründung im Jahr 2009

8) in Liquidation

9) Rumpfwirtschaftsjahr

Verbundene Unternehmen (Ausland), die nicht in den Konzernabschluss einbezogen sind

Adfi nders b.v., Hoofddorp, Niederlande 100,003) 2009 – 6546)

bdi Research Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0

bem Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0

bwv Holding ag, St. Gallen, Schweiz 100,003), 8) 2009 – 1.2326)

caticall - recolha de informação assistida por computador, lda., Lissabon, Portugal 100,003) 2009 22

dmrkynetec Poland, Posen, Polen 100,003) 2009 – 140

GeoAdimark s.a., Providencia, Santiago, Chile 100,003) 2009 32

GfK - Conecta s.a.c., Lima, Peru 51,003) 2009 52

GfK - Retail and Technology Colombia Limitada, Bogotá, Kolumbien 99,503), 7) 2009 5)

GfK Albania, Tirana, Albanien 100,003) 2009 20

GfK Audience Research Bulgaria ag, Sofi a, Bulgarien 100,003) 2009 – 1.2636)

GfK Custom Research Development and Training Center eig, Brüssel, Belgien 81,004) 2009 06)

GfK Custom Research Latam Holding, s.l., Valencia, Spanien 95,00 2009 149

gfk Egypt ltd, Kairo, Ägypten 74,003) 2009 187

GfK m2 GmbH, Hergiswil, Schweiz 70,00 2009 – 422

GfK Marketing Services Eastern Europe Holding spol. z o. o., Warschau, Polen 100,003) 2009 4

GfK Marknadsundersökning Sverige ab, Lund, Schweden 100,003) 2009 61

GfK Martin Hamblin Inc., Hartford, Connecticut, usa 100,008) 2009 0

GfK Martin Hamblin Limited, London, Großbritannien 100,00 2009 0

GfK Mediacontrol Latina s.l., Valencia, Spanien 53,45 2009 – 6

GfK memrb Marketing Services Maroc, Casablanca, Marokko 100,003) 2009 209

Gfk Middle East fz-llc, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 100,003), 7) 2009 – 989)

GfK Retail & Technology Ltd., Ramat Gan, Israel 98,003) 2009 55

gfk Skopje ltd Skopje, Skopje, Mazedonien 51,003) 2009 5

GfK Stratégie et développement Groupement d‘intérêt Economique,

Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 139

GfK-Media Research Middle East sa, Hergiswil, Schweiz 67,003) 2009 33

GfK-memrb Marketing Services Nigeria Limited, Lagos, Nigeria 100,003) 2009 13

ifr Asia Co. Ltd., Peking, China 100,003) 2009 167

ifr Central Europe Market Research llc, Budapest, Ungarn 100,003) 2009 226

ifr Field sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich 100,003) 2009 56

ifr Nederland b.v., Amsterdam, Niederlande 100,003) 2009 148

ifr Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen 100,003) 2009 31

ifr rus Limited, Moskau, Russland 100,003) 2009 106

ifr South America, sa, Buenos Aires, Argentinien 70,003) 2009 239

ifr u.k. Ltd., London, Großbritannien 100,003) 2009 135

intercampus estudos de mercado, lda, Maputo, Mosambik 80,003) 2009 – 104

Intomart DataCall b.v., Hilversum, Niederlande 100,003) 2009 – 3376)

Media Control ag, Zürich, Schweiz 100,003) 2009 160

Media Control Marketing Research España, s.l., Madrid, Spanien 100,003) 2009 135

nop Market Research Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0

nopw Limited, London, Großbritannien 100,003) 2009 0

Server s.a., Providencia, Santiago, Chile 100,003) 2009 15

Name und Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

in Prozent

Geschäfts-

jahr

Eigen kapital

(teur)

Page 151: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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GfK_147

1) Ergebnisabführungsvertrag

2) Angaben gemäß Handelsbilanz II

3) vollständig mittelbarer Anteilsbesitz

4) teilweise mittelbarer Anteilsbesitz

5) Angaben liegen nicht vor

6) Angaben gemäß vorläufigem landesrechtlichem

Jahresabschluss

7) Neugründung im Jahr 2009

8) in Liquidation

9) Rumpfwirtschaftsjahr

Name und Sitz der Gesellschaft

Anteil am Kapital

in Prozent

Geschäfts-

jahr

Eigen kapital

(teur)

Assoziierte Unternehmen (Inland) (Angaben nach Handelsbilanz i hgb)

Ernst und GfK Grundstücksgesellschaft, Nürnberg 50,00 2009 8212)

Infotab Research GmbH, München 20,003) 2009 5)

Assoziierte Unternehmen (Ausland)

agb Nielsen, medijske raziskave, d.o.o., Ljubljana, Slowenien 21,003) 2009 7036)

Bureau voor Reclame Statistiek Hoofddorp b.v., Hoofddorp, Niederlande 49,003) 2009 – 616)

Common Technology Centre eeig, London, Großbritannien 25,003) 2009 06)

Consumer Zoom sas, Rueil-Malmaison, Frankreich 30,004) 2009 622

Europanel Raw Database gie, Brüssel, Belgien 50,004) 2009 5)

ggc-nop Limited, London, Großbritannien 25,003), 8) 2009 5)

i + g Infratest Medical Research Inc., Rhode Island, usa 50,008) 2009 5)

MarketingScan snc, Rueil-Malmaison, Frankreich 50,00 2009 2.406

Media Focus (arge), Hergiswil, Schweiz 50,003) 2008/2009 524

mrc-Mode Pvt. Limited, Dhaka, Bangladesch 36,003) 2008/2009 1

npd Intelect, l.l.c., Port Washington, New York, usa 25,003) 2008/2009 38.292

Phononet ag, Zürich, Schweiz 20,003) 2009 5)

Sports Tracking Europe b.v., Amstelveen, Niederlande 25,00 2008/2009 5)

St. Mamet Saisie Informatique (smsi) s.a.r.l., Saint Mamet la Salvetat, Frankreich 20,403) 2009 628

Starch Research Services Limited, Toronto, Ontario, Kanada 20,003) 2008/2009 92

Watch Media (Cyprus) ltd, Nicosia, Zypern 25,00 2009 5)

Sonstige Beteiligungen (Inland)

tmc Thomson Media Control GmbH & Co. kg, Baden-Baden 5,00 2009 – 13

Sonstige Beteiligungen (Ausland)

iri Infoscan Ltd., Maidenhead/Berkshire, Großbritannien 5,804) 2009 5)

Qosmos sa, Amiens, Frankreich 7,80 2009 4.796

Page 152: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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148_GfK

43. erklärung zum corporate governance kodex

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung

wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat abgegeben und den

Aktionären dauerhaft unter der Internetadresse www.gfk.com

zugänglich gemacht.

44. freigabe zur veröffentlichung

Der Vorstand der GfK se hat den Konzernabschluss am 17. März 2010

zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat

hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären,

ob er den Konzernabschluss billigt.

45. versicherung der gesetzlichen vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwen-

denden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-

mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und

im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des

Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt

sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild

vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der

voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Nürnberg, den 17. März 2010

Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst

Pamela Knapp

Petra Heinlein

Dr. Gérard Hermet

Debra A. Pruent

Wilhelm R. Wessels

Page 153: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

K

GfK_149

ON

ZE

RN

AB

SC

HL

US

S

Bestätigungsvermerk

bestätigungsvermerk des abschlussprüfers

Wir haben den von der GfK se, Nürnberg, aufgestellten Konzern-

abschluss – bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung,

Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Kapital-

flussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und

Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäfts-

jahr vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Auf-

stellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den

ifrs, wie sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach

§ 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften

sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den

Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 hgb

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (idw) fest-

gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf

die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung

der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch

den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-

heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Er-

wartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der

Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im

Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurtei -

lung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezoge -

nen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,

der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernab-

schlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere

Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewon-

nenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den ifrs, wie

sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a

Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie

den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter

Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des

Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzern-

abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage

des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen

Entwicklung zutreffend dar.

Nürnberg, den 19. März 2010

kpmg ag

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Alfons Maurer

Wirtschaftsprüfer

Sebastian Kiesewetter

Wirtschaftsprüfer

Page 154: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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III

IV

V

Sonstige Informationen

5-Jahres-Übersicht

Glossar finanztechnischer Begriffe

Glossar der Fachtermini der Marktforschung

Abkürzungsverzeichnis der erwähnten GfK Unternehmen

Finanztermine

Impressum und Kontakt

Werte, die unser Denken und Handeln lenken

Schlagwortverzeichnis

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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs

Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung

Millionen Euro/Prozent 2005 2006 20072) 2008 2009

Umsatz 937,3 1.112,2 1.162,1 1.220,4 1.164,5

Veränderung in % zum Vorjahr + 40,1 + 18,7 + 4,5 + 5,0 – 4,6

Personalaufwand 373,1 442,3 465,2 494,3 510,5

Veränderung in % zum Vorjahr + 32,0 + 18,5 + 5,2 + 6,3 + 3,3

Abschreibungen1) 44,6 51,2 59,7 59,2 66,3

Veränderung in % zum Vorjahr + 72,5 + 14,8 + 16,6 – 0,8 + 11,9

Angepasstes operatives Ergebnis 125,1 150,5 157,6 158,7 147,2

Veränderung in % zum Vorjahr + 50,9 + 20,3 + 4,7 + 0,7 – 7,3

Marge in % 13,3 13,5 13,6 13,0 12,6

ebitda 153,5 173,1 188,4 192,0 159,1

Veränderung in % zum Vorjahr + 42,4 + 12,8 + 8,8 + 1,9 – 17,2

Marge in % 16,4 15,6 16,2 15,7 13,7

Operatives Ergebnis 80,7 118,5 125,6 128,9 88,9

Veränderung in % zum Vorjahr + 3,9 + 46,9 + 6,0 + 2,6 – 31,0

Marge in % 8,6 10,7 10,8 10,6 7,6

Beteiligungsergebnis 28,3 3,4 3,0 3,9 3,9

Veränderung in % zum Vorjahr + 550,2 – 87,9 – 10,8 + 28,2 – 0,6

ebit 109,0 121,9 128,6 132,8 92,8

Veränderung in % zum Vorjahr + 32,9 + 11,9 + 5,5 + 3,2 – 30,1

Marge in % 11,6 11,0 11,1 10,9 8,0

Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit 92,2 93,5 104,2 113,0 75,5

Veränderung in % zum Vorjahr + 13,3 + 1,4 + 11,5 + 8,4 – 33,2

Konzernergebnis 67,5 71,2 78,9 82,0 60,5

Veränderung in % zum Vorjahr + 27,1 + 5,5 + 10,7 + 4,0 – 26,2

Steuerquote in % 26,8 23,8 24,3 27,4 19,8

1) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

2) Bereinigt um die Ergebniseinfl üsse aus dem Vergleich mit ubm

Page 157: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs

Bilanzkennzahlen

Millionen Euro/Prozent 2005 2006 2007 2008 2009

Langfristige Vermögenswerte 1.097,8 1.120,8 1.088,3 1.085,0 1.157,9

Veränderung in % zum Vorjahr + 215,8 + 2,1 – 2,9 – 0,3 + 6,7

Kurzfristige Vermögenswerte 391,1 375,4 382,5 361,6 363,5

Veränderung in % zum Vorjahr + 81,4 – 4,0 + 1,9 – 5,5 + 0,5

Vermögensstruktur in % 280,7 298,6 284,5 300,1 318,5

Investitionen 681,9 56,6 73,7 101,5 106,7

Veränderung in % zum Vorjahr + 705,8 – 91,6 + 30,2 + 37,7 + 5,1

davon in Sachanlagen1) 35,4 42,6 49,2 50,5 49,0

Veränderung in % zum Vorjahr + 58,2 + 20,2 + 15,7 + 2,5 – 3,0

davon in Finanzanlagen 646,5 14,0 24,5 51,0 57,7

Veränderung in % zum Vorjahr + 938,5 – 97,8 + 74,1 + 108,6 + 13,1

Eigenkapital 426,4 466,4 509,6 500,3 553,0

Veränderung in % zum Vorjahr + 66,1 + 9,4 + 9,3 – 1,8 + 10,5

Fremdkapital 1.062,5 1.029,8 961,2 946,3 968,4

Veränderung in % zum Vorjahr + 246,7 – 3,1 – 6,7 – 1,5 + 2,3

Bilanzsumme 1.488,9 1.496,2 1.470,8 1.446,6 1.521,4

Veränderung in % zum Vorjahr + 164,4 + 0,5 – 1,7 – 1,6 + 5,2

Nettoverschuldung – 523,0 – 542,5 – 472,9 – 481,5 – 499,8

Veränderung in % zum Vorjahr + 1.231,5 + 3,7 – 12,8 + 1,8 + 3,8

1) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Cashfl ow-Kennzahlen

Millionen Euro/Prozent 2005 2006 2007 2008 2009

Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit 128,9 110,3 168,1 145,8 134,7

Veränderung in % zum Vorjahr + 40,0 – 14,5 + 52,5 – 13,3 – 7,7

Cashfl ow aus Investitionstätigkeit – 651,8 – 48,0 – 64,6 – 100,4 – 104,4

Veränderung in % zum Vorjahr + 705,0 – 92,6 + 34,6 + 55,4 + 4,0

Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit 550,3 – 90,9 – 112,9 – 46,4 – 26,2

Veränderung in % zum Vorjahr + 4.030,7 – 116,5 + 24,3 – 58,9 – 43,5

Freier Cashfl ow 93,5 67,7 118,9 95,4 85,7

Veränderung in % zum Vorjahr + 34,1 – 27,6 + 75,6 – 19,8 – 10,2

Page 158: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs

Kennzahlen der Unternehmensbewertung 2005 2006 20072) 2008 2009

Ergebnis je Aktie in Euro1) 1,77 1,86 1,98 2,04 1,42

Angepasstes Ergebnis je Aktie in Euro1) 3,10 2,77 2,88 2,87 3,04

Freier Cashfl ow je Aktie in Euro1) 2,79 1,93 3,33 2,66 2,38

Nettoverschuldung zu

Eigenkapital in % (Gearing) 122,6 116,3 92,8 96,2 90,4

ebit in % 480,1 444,8 367,5 362,6 538,6

ebitda in % 340,6 313,3 251,0 250,8 314,2

freiem Cashfl ow in % 559,2 801,2 397,8 505,0 583,4

Dividende je Aktie in Euro 0,33 0,36 0,45 0,46 0,30

Dividendensumme in Millionen Euro 11,6 12,8 16,1 16,5 10,8

Dividendenrendite in % 1,17 1,10 1,64 2,09 1,24

Jahresschlusskurs in Euro1) 28,30 32,82 27,50 22,02 24,13

Gewichtete Anzahl der Aktien in 1.000 33.486 35.156 35.682 35.884 35.947

1) Angepasst um Kapitalerhöhung

2) Bereinigt um die Ergebniseinfl üsse aus dem Vergleich mit ubm

Rentabilitätskennzahl 2005 2006 2007 2008 2009

ROCE in % 17,9 14,3 14,9 15,1 13,4

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5-Jahres-Übersichtfür die Jahre 2005 bis 2009 nach ifrs

Umsatz der Sektoren und Regionen1)

Millionen Euro/Prozent 2005 2006 2007 2008 2009

Sektoren

Custom Research 624,0 755,2 773,0 782,8 709,2

Veränderung in % zum Vorjahr + 51,5 + 21,0 + 2,4 + 1,3 – 9,4

Retail and Technology 209,6 235,4 260,8 304,1 325,8

Veränderung in % zum Vorjahr + 12,1 + 12,3 + 10,8 + 16,6 + 7,2

Media 96,2 117,0 124,5 130,1 126,4

Veränderung in % zum Vorjahr + 54,5 + 21,7 + 6,4 + 4,5 – 2,9

Regionen

Deutschland 253,6 269,6 290,3 316,1 301,3

Veränderung in % zum Vorjahr + 7,3 + 6,3 + 7,7 + 8,9 – 4,7

Westeuropa/Mittlerer Osten/Afrika 457,7 480,5 487,2 458,1

Veränderung in % zum Vorjahr + 5,0 + 1,4 – 6,0

West- und Südeuropa 257,5 290,3

Veränderung in % zum Vorjahr + 19,4 + 12,7

Nordeuropa 127,2 167,4

Veränderung in % zum Vorjahr + 128,8 + 31,6

Zentral- und Osteuropa 52,7 64,4 73,1 87,2 71,7

Veränderung in % zum Vorjahr + 31,2 + 22,4 + 13,4 + 19,3 – 17,8

Nordamerika 257,3 240,7 219,7 207,2

Veränderung in % zum Vorjahr – 6,5 – 8,7 – 5,7

Lateinamerika 23,7 26,7 35,5 39,4

Veränderung in % zum Vorjahr + 12,9 + 33,0 + 11,0

Amerika 207,0 280,9

Veränderung in % zum Vorjahr + 152,4 + 35,7

Asien und Pazifi k 39,4 39,6 50,8 74,8 86,9

Veränderung in % zum Vorjahr + 0,3 + 0,4 + 28,4 + 47,3 + 16,1

1) Zahlen stammen aus dem Management-Informationssystem

Zahl der Mitarbeiter

zum Jahresende 7.515 7.903 9.070 9.692 10.058

Veränderung in % zum Vorjahr + 35,7 + 5,1 + 14,8 + 6,9 + 3,8

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Glossar finanztechnischer Begriffe

Aangepasstes ergebnis je aktie Das den Anteilseignern der Muttergesellschaft

zuzurechnende > Konzernergebnis zuzüglich der

> hervorgehobenen Posten dividiert durch die

gewichtete durchschnittliche Aktienanzahl.

angepasstes operatives ergebnisIm angepassten operativen Ergebnis bleiben die

> hervorgehobenen Posten unberücksichtigt.

Mit dieser Kennzahl steuert das Management

konzernweit das operative Geschäft der GfK.

assoziierte unternehmen> Minderheitsbeteiligungen, auf deren Geschäfts-

oder Firmenpolitik ein maßgeblicher Einfluss,

jedoch nicht die Kontrolle ausgeübt werden kann.

Assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich

at equity bewertet.

Bbruttoergebnis vom umsatzUmsatzerlöse abzüglich > Umsatzkosten.

CcashflowZahlungswirksamer Saldo aus Mittelzufluss

und -abfluss.

DdividendenrenditeDividende je Aktie im Verhältnis zum Jahres-

schlusskurs.

EebitAbkürzung für „Earnings before Interest and Taxes“.

Berechnung: > Operatives Ergebnis zuzüglich

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen zuzüglich

> sonstiges Beteiligungsergebnis.

ebitda Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

Abkürzung für „Earnings before Interest, Taxes,

Depreciation and Amortization“. Berechnung:

> ebit zuzüglich Abschreibungsaufwand.

eigenkapitalDas Eigenkapital besteht aus den Mitteln, die dem

Unternehmen von den Eigentümern durch Ein-

zahlung und/oder Einlage und aus einbehaltenen

Gewinnen zur Verfügung stehen, sowie den Minder-

heitsanteilen am Eigenkapital.

eigenkapitalquoteBilanzielles Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanz-

summe. Je höher die Kennzahl, desto geringer

der Verschuldungsgrad.

ergebnis> angepasstes operatives Ergebnis.

ergebnis aus laufender geschäftstätigkeit> ebit zuzüglich > sonstige Finanzerträge abzüg-

lich > sonstige Finanzaufwendungen.

Ffreier cashflowCashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

abzüglich Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen.

fremdkapitalBilanzsumme abzüglich Eigenkapital.

Ggeschäfts- oder firmenwertImmaterielles Wirtschaftsgut, das beim Erwerb

einer Gesellschaft den Wert der immateriellen

Vermögenswerte darstellt, die nicht gesondert

aktivierungsfähig sind, wie zum Beispiel das

Know-how der Mitarbeiter. Berechnung: Kaufpreis

des Unternehmens abzüglich des anteiligen, neu

bewerteten Eigenkapitals. Synonym zu Goodwill.

Goodwill

> Geschäfts- oder Firmenwert.

Hhervorgehobene postenDie im > angepassten operativen Ergebnis nicht

berücksichtigten Kosten: Aufwendungen und

Erträge im Zusammenhang mit Umstrukturie-

rungen und Unternehmenstransaktionen, Zu- und

Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven

aus der Kaufpreisallokation, aktienbasierte, lang-

fristige Incentive-Zahlungen, sonstige Erträge

und Aufwendungen, darin insbesondere Wäh-

rungseffekte aus der Stichtagsbewertung.

IiasDie International Accounting Standards (ias) sind vom iasc von 1973 bis 2000 entwickelt und

herausgegeben worden. Solange sie nicht im

Einzelfall aufgehoben wurden, sind sie auch

heute noch im vollen Umfang gültig. Seit einer

2003 vorgenommenen Überarbeitung von ias 1

werden die alten ias unter dem Oberbegriff der

ifrs geführt. Vorhandene Standards werden

unter der Bezeichnung ias weiterentwickelt, neue

Standards unter der Bezeichnung ifrs.

ifrsDie International Financial Reporting Standards

(ifrs) sind die vom iasb entwickelten und heraus-

gegebenen Rechnungslegungsstandards. Neben

den eigentlichen ifrs werden unter dem Begriff

der ifrs auch die noch gültigen ias sowie die

Interpretationen des ifric und der sic subsumiert.

impairment Abwertung von Vermögenswerten zusätzlich zur

planmäßigen Abschreibung oder, bei immateriel-

len Vermögenswerten mit unbestimmter Nut-

zungsdauer, statt dieser. Mittels eines Werthaltig-

keitstests (Impairment-Test) wird festgestellt, ob

der Buchwert eines Vermögenswerts höher ist als

der erzielbare Betrag für diesen Vermögenswert.

Gegebenenfalls wird der Vermögenswert auf den

erzielbaren Betrag abgewertet. Synonym zu Wert-

minderung.

Kkaufpreisallokation> Purchase Price Allocation.

konzernergebnis Konzernergebnis, das den Anteilseignern der

Muttergesellschaft zuzurechnen ist, zuzüglich

Konzernergebnis, das den Minderheitsanteils-

eignern zuzurechnen ist; auch bezeichnet als

Konzernergebnis vor Fremdanteilen.

kurzfristiges fremdkapital

Summe der auf der Passivseite der Bilanz ausge-

wiesenen kurzfristigen Rückstellungen, Verbind-

lichkeiten und Abgrenzungen.

kurzfristige vermögenswerteSumme der auf der Aktivseite ausgewiesenen

kurzfristigen Forderungen, Abgrenzungen,

Zahlungsmittel, Wertpapiere und Vorräte.

Llangfristiges fremdkapitalSumme der auf der Passivseite der Bilanz ausge-

wiesenen langfristigen Rückstellungen, Verbind-

lichkeiten, latenten Steuerverbindlichkeiten und

Abgrenzungen.

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langfristige vermögenswerteVermögenswerte, die dazu bestimmt sind, lang-

fristig dem Geschäftsbetrieb zu dienen. Diese

beinhalten neben den immateriellen Vermögens-

werten, Sachanlagen und Finanzanlagen die

aktiven latenten Steuern sowie sonstige lang-

fristige Forderungen und Abgrenzungen.

Latente Steuern

Aktiv- und/oder Passivposten in der Bilanz zum

Ausgleich des Unterschieds zwischen der tatsäch-

lich veranlagten Steuerschuld und der wirtschaft-

lichen Steuerbelastung, die der Bilanzierung in

der Handelsbilanz nach > ifrs entspricht. Grundla-

ge für die Ermittlung der latenten Steuern ist der

Unterschied zwischen dem Ansatz von Vermö-

gensgegenständen und Schulden in der Bilanz

nach ifrs und der lokalen Steuerbilanz.

MmargeEine Marge ist das Verhältnis einer Kennzahl

(> Ergebnis, > ebit, > ebitda usw.) zu den

Umsatzerlösen.

Mehrheitsbeteiligungen

> verbundene Unternehmen.

Minderheitsbeteiligungen

Oberbegriff für > assoziierte Unternehmen und

> sonstige Beteiligungen. Die Beteiligungsquote

liegt unter 50 Prozent.

NnettoverschuldungLiquide Mittel und kurzfristige Wertpapiere abzüg-

lich Pensionsverpflichtungen und Finanzverbind-

lichkeiten.

Ooperatives ergebnisBruttoergebnis vom Umsatz abzüglich > Vertriebs-

und allgemeine Verwaltungskosten zuzüglich

> sonstige betriebliche Erträge abzüglich

> sonstige betriebliche Aufwendungen.

Ppurchase price allocationVerteilung des Kaufpreises bei Unternehmens-

zusammenschlüssen auf bislang nicht oder nicht

in dieser Höhe bilanzierte Vermögenswerte und

Schulden. Synonym zu Kaufpreisallokation.

RroceAbkürzung für „Return on Capital employed“.

Das > angepasste operative Ergebnis wird divi-

diert durch das durchschnittliche eingesetzte

Kapital. Zur Ermittlung des eingesetzten Kapitals

wird die Summe der Vermögenswerte korrigiert

um nicht Zins tragende Verbindlichkeiten und

> Impairments auf immaterielle Vermögenswerte

aus der > Kaufpreisallokation.

SsektorDie GfK steuert ihr Geschäft nach den drei Sekto-

ren Custom Research, Retail and Technology und

Media. Die drei Sektoren gingen aus den fünf

Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and

Technology, Consumer Tracking, Media und

HealthCare hervor, die bis zum Ende des Jahres

2007 bestanden.

sonstige betriebliche aufwendungenAufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen

Geschäftstätigkeit ohne Finanzaufwand, die nicht

den > Umsatzkosten oder den > Vertriebs- und all-

gemeinen Verwaltungskosten zuzuordnen

sind. Beispiele dafür sind > Impairments, Verluste

aus Anlagenabgängen oder Währungskursverluste.

sonstige beteiligungenFirmen, an denen eine Beteiligung besteht und

auf deren Geschäftspolitik kein maßgeblicher

Einfluss ausgeübt wird. Die Beteiligungsquote

liegt unter 20 Prozent.

sonstige betriebliche erträgeErträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit ohne

Finanzertrag, die keinen Umsatz darstellen. Bei-

spiele dafür sind Gewinne aus Anlagenabgängen

oder Währungskursgewinne.

sonstiges beteiligungsergebnisErgebnis aus nicht konsolidierten > verbundenen

Unternehmen und > sonstigen Beteiligungen sowie

Aufwendungen und Erträge aus der Zu- bzw.

Abschreibung von Beteiligungsbuchwerten

zu züglich Gewinne/Verluste aus dem Abgang von

Beteiligungen.

sonstige finanzaufwendungenAufwendungen finanzieller Art, die nicht unmittel-

bar aus Beteiligungsverhältnissen resultieren.

Berechnung: Zinsaufwendungen zuzüglich übrige

Finanzaufwendungen.

sonstige finanzerträgeErträge finanzieller Art, die nicht unmittelbar aus

Beteiligungsverhältnissen resultieren. Berechnung:

Zinserträge zuzüglich übrige Finanzerträge.

steuerquoteSteuern auf das Ergebnis aus laufender Geschäfts-

tätigkeit im Verhältnis zum > Ergebnis aus lau-

fender Geschäftstätigkeit.

Uumsatzkosten Summe aller betrieblichen Kostenarten, die direkt

Kundenaufträgen zuzuordnen sind. Es handelt

sich insbesondere um Kosten für die externe

Datenbeschaffung, für Probanden und Interviewer.

umsatzkostenverfahrenForm der Ergebnisrechnung, bei der die am Markt

realisierte Leistung der Periode abgebildet wird.

Gegensatz: Gesamtkostenverfahren. Hier wird die ge-

samte betriebliche Leistung der Periode dargestellt,

wobei der Umsatz und die Bestandsveränderung

den Gesamtkosten gegenübergestellt werden. Bei-

de Verfahren führen zum selben Periodenergebnis.

Vverbundene unternehmenUnternehmen, über die die Muttergesellschaft die

Kontrolle ausübt. In der Regel besitzt die Mutter-

gesellschaft die Stimmrechts- und Kapitalmehrheit

am verbundenen Unternehmen.

vermögensstrukturDie Vermögensstruktur beschreibt die Beziehung

zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten.

Sie errechnet sich aus dem Verhältnis langfristige

Vermögenswerte zu kurzfristigen Vermögenswer-

ten multipliziert mit 100.

vermögenswerteRessourcen, die auf Grund von Ereignissen der

Vergangenheit in der Verfügungsmacht des

Unternehmens stehen und die künftigen wirt-

schaftlichen Nutzen verursachen sollen.

vertriebs- und allgemeine verwaltungskostenBetriebliche Kosten, die keine unmittelbare Ver-

bindung zu einzelnen Kundenaufträgen haben,

wie zum Beispiel Kosten für allgemeine Marke-

ting maßnahmen oder für das Rechnungswesen.

Wwertminderung> Impairment.

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Glossar der Fachtermini der Marktforschung

Aad-hoc-forschung Auf eine konkrete Fragestellung hin bezogene,

empirische Untersuchungstätigkeit, die als

Grundlage für Marketingentscheidungen dient

> Custom Research.

AdMeasureInstrument der GfK, das Verlagen, Medienhäusern

und Werbeagenturen Informationen darüber zur

Verfügung stellt, wie viele Werbekontakte eine

Printkampagne hat, wie lange die Verweildauer bei

Anzeigen ist und wer sich die Anzeigen ansieht.

anschaffungsneigungIndikator des > GfK Konsumklimas, dem folgende

Frage an die Verbraucher zugrunde liegt: „Glauben

Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaf-

fungen zu tätigen?“ > Einkommenserwartung,

> Konjunkturerwartung.

Bbest-worst choice-based conjoint-analyseWeiterentwicklung der > Choice-Based Conjoint-

Analyse. Mit diesem Verfahren kann der Umfang

der gewonnenen Präferenzinformation pro Wahl-

entscheidung auf einfache und effiziente Weise

deutlich erhöht werden, indem nicht nur nach der

besten, sondern auch nach der schlechtesten der

gezeigten Alternativen gefragt wird. > Conjoint

Analyse, > Choice-Based Conjoint-Analyse.

Cchoice-based conjoint-analyseInstrument der GfK, um individuelle Nutzenwert-

strukturen auf Basis von beobachteten Wahl-

entscheidungen zu ermitteln. > Conjoint Analyse,

> Best-Worst Choice-Based Conjoint-Analyse.

conjoint analyseMultivariates Analyseverfahren zur Ermittlung

komplexer Präferenzmuster von Konsumenten.

consumer electronicsUnterhaltungselektronik oder auch „Braune

Ware“. Umfasst Produkte wie tv-Geräte,

dvd-Player, Spielkonsolen, mp3-Player.

> Retail and Technology.

corporate environmental image studyUmweltstudie der GfK Custom Research North

America; Basis sind Imageerhebungen, die das

GfK-Tochterunternehmen seit mehr als 25 Jahren

durchführt.

cross-media-kampagneIntegrierte, medienübergreifende Werbekampagne.

custom researchSektor der GfK > Ad-hoc-Forschung.

Ddeep-packet-inspection (dpi)Verfahren, das Datenpakete überwacht und filtert.

Wird im Sektor > Retail and Technology innerhalb

des Instruments > nis zur Analyse des Internet-

surfens von Handy-Nutzern genutzt.

EeinkommenserwartungIndikator des > GfK Konsumklimas. Diesem Indi-

kator liegt folgende Frage an die Verbraucher

zugrunde: „Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die

finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommen-

den zwölf Monaten entwickeln?“ (verbessern –

gleich bleiben – verschlechtern) > Konjunktur-

erwartung, > Anschaffungsneigung.

esomarWeltweiter Marktforschungsverband.

excellence teamIm Rahmen des im Jahr 2001 geschaffenen Excel-

lence-Programms arbeiten weltweit ausgewählte

GfK-Manager jeweils ein Jahr lang gemeinsam an

einem für die GfK strategisch wichtigen Projekt.

Das aktuelle Excellence ix-Team identifiziert

Möglichkeiten und Strategien, um die Effizienz

und Effektivität der GfK Gruppe zu verbessern.

F5 star incentive programmTeil des Vergütungssystems für Führungskräfte

der GfK Gruppe. Die Höhe dieser Teilbezüge

variiert je nach Aktienkursentwicklung und Kenn-

zahlen des Konzernabschlusses.

face-to-face-befragungMündliche, persönliche Befragung durch einen

Interviewer. Der Befragte sieht den Fragebogen

nicht, ihm werden die Fragen vom Interviewer

gestellt.

fact-based consultancyStrategische Kundenberatung anhand von Zahlen-

material. Eines der fünf Ziele der GfK-Unterneh-

mensstrategie.

fernsehzuschauerforschungDient der repräsentativen Ermittlung der Seh-

beteiligung beim Medium Fernsehen: > Media,

> Medienforschung, > Reichweite, > Fernseh-

zuschauerpanel.

fernsehzuschauerpanelRepräsentativer Kreis von Haushalten, dessen Fern-

sehnutzungsverhalten kontinuierlich per tv-Meter-

Messung ermittelt wird und als Grundlage für die

Ermittlung der Sehbeteiligung beziehungsweise

der Einschaltquoten dient: > Fernsehzuschauer-

forschung, > Media, > Panel, > Reichweite.

Ggfk cross-touchpoint evaluatorInstrument, um die Verkaufswirkung von Cross-

Touchpoint- und Online-Werbung bereits vor

Kampagnenbeginn zu testen.

gfk digital worldWeltweite Datenbank des Sektors > Retail and

Technology in Kooperation mit dem nordamerika-

nischen Industrieverband Consumer Electronics

Association (cea).—

gfk ecoInformationssystem der GfK, das mit Hilfe des

> GfK StarTrack Explorers Informationen zur

Energieeffizienz von Produktsegmenten, Marken

und Gerätemodellen mit den Abverkaufszahlen in

den Bereichen Unterhaltungselektronik, Leucht-

mittel, Klimaanlagen sowie Haushaltsgroßgeräte

kombiniert.

gfk EmoSensorInstrument, um differenziert die Emotionen zu

erfassen, die eine Marketingmaßnahme wie bei-

spielsweise ein Werbefilm oder ein neues Produkt

beim Verbraucher auslöst.

gfk evogeniusInstrument zur Produktion und Analyse von Medien-

nutzungsdaten. Zunächst für die > Fernsehzu-

schauerforschung ausgelegt, später erweitert für

die Bereiche Radio, Print, Plakat, Online und

Crossmedia: > Media.

gfk forecastingInstrument der GfK Retail and Technology, das

innerhalb des > Handelspanels den Verkaufswert,

Umsatz und durchschnittlichen Preis über einzel-

ne Segmente hinweg für die nächsten zwölf bis

18 Monate voraussagen kann.

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gfk konsumklimaIndikator, der sich aus den Ergebnissen der

monatlichen, im Auftrag der eu-Kommission

durchgeführten Befragung der Verbraucher

errechnet. Er gibt Aufschluss über das Niveau

und die allgemeine Entwicklungsrichtung des

gesamten privaten Konsums in einem Land:

> Anschaffungsneigung, > Einkommenser war-

tung, > Konjunkturerwartung.

gfk linear matchingMethode der GfK, um eine Gruppe von Befragten,

die so genannte Experimentalgruppe, so zu

gewichten, dass sie perfekt mit einer Gruppe

von Befragten, der so genannten Kontrollgruppe,

in allen definierten Variablen übereinstimmt.

> statistische Zwillinge.

gfk loyalty plusInstrument der GfK, das die Bedeutung poten-

zieller Kriterien für die generelle Loyalität von

Kunden gegenüber einem Produkt oder einer

Marke beschreibt.

gfk loyalty plus simulatorInstrument der GfK, um zu prognostizieren, wie

sich die Zufriedenheit der Kunden gegenüber

einem Unternehmen verändert, wenn ein Faktor

im Angebot des Kunden besser oder schlechter

beurteilt wird.

gfk mri starchInstrument der GfK mri, mit dem ermittelt werden

kann, wie viele Leser eine bestimmte Anzeige

wahrgenommen haben. > AdMeasure.

gfk nachhaltigkeitsmonitorInstrument der GfK, um zu analysieren, welche

Rolle verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte

wie beispielsweise der Energieverbrauch oder

die Recyclingfähigkeit von Produkten und Ver-

packungen gegenüber Kriterien wie Qualität und

Preis beim Kauf von Elektrogeräten spielen.

gfk odeGfK Overall Detail Effectiveness; Instrument der

GfK HealthCare us, das den Kunden eine umfas-

sende Auswertung des Abverkaufs, die durch-

schnittlichen Ergebnisse einzelner Bereiche sowie

den Vergleich mit der Konkurrenz zur Verfügung

stellt.

gfk pairMethode der GfK, mit deren Hilfe im Pharmazie-

markt erstmals Produktattribute und Patienten-

charakteristika miteinander verbunden werden

können.

gfk retail analyticsErgänzt das > Handelspanel im Sektor > Retail

and Technology. Das Instrument liefert dem Kun-

den zusätzliches Wissen zu Themen wie Preisge-

staltung, Wettbewerbsanalyse, Sortimentsstruktur

sowie Produktmarketing und liefert Details über

Marktbewegungen in einzelnen Geschäften.

gfk StarTrackedv-Plattform für die Produktion und Auswer tung

von Daten aus dem Sektor > Retail and Technology.

gfk StarTrack-explorerOnline-Portal des Sektors Retail and Technology,

mit dem die Kunden Berichte schnell, in einem

global einheitlichen Format und einer großen

Analysetiefe nach ihren individuellen Bedürfnis-

sen auch online kreieren können.

gfk tc scoreIn der > Fernsehzuschauerforschung eingesetztes

Messsystem, das aus einem Zentralgerät und

mehreren Messmodulen mit den Eigenschaften

etwa eines Receivers, einer Set-Top-Box oder

eines dvd-Players besteht. Durch die Erhebung

des Fernsehkonsums sowie der Nutzung von

Zusatzgeräten via tc Score-Geräten wird eine

besonders tiefe Datenschärfe erreicht: > Fernseh-

zuschauerpanel, > Media, > Medienforschung.

gfk vertrauensindexMit dem GfK Vertrauensindex ermittelte die

GfK Custom Research in 16 europäischen Län-

dern sowie in den usa das Vertrauen der Bürger

in folgende 20 Berufsgruppen und Organisa-

tionen: Ärzte, Bankangestellte, Beamte, Feuer-

wehr, Gewerkschaftsvertreter, Journalisten,

Kirchenvertreter, Lehrer, Marketingfachleute,

Marktforscher, Militär, Polizisten, Politiker,

Postangestellte, Rechtsanwälte, Richter, Top-

manager, Umweltschutzorganisationen, Werbe-

experten und Wohltätigkeitsorganisationen.

gfk web efficiency panelInstrument, um die Synergieeffekte von medien-

übergreifender Werbung auf das tatsächliche

Kaufverhalten zu analysieren.

global key account managementAusgewählte GfK-Mitarbeiter, die im Sektor

> Custom Research global agierende Großkunden

betreuen.

global market research 2009> esomar-Bericht über das weltweite Umsatzwachs-

tum der Marktforschungsbranche für das Jahr 2008.

grundlagenforschungMarktforschung greift auf die Ergebnisse vieler

Wissenschaften zurück, wie der Psychologie, der

Soziologie oder der Statistik. Grundlagenforschung

hat die Aufgabe, die dort gefundenen Ergebnisse zu

sichten und mithilfe eigener Forschung zu überprü-

fen, ob und unter welchen Bedingungen diese für die

Marktforschung nutzbar gemacht werden können.

gse professional editionInstrument von GfK Retail and Technology, das

dem Kunden eine freie Berichtsdefinition sowie

die zielgruppengenaue Ergebnisdistribution

über das > GfK StarTrack-Portal ermöglicht. Die

Vorteile liegen in der schnellen Verfügbarkeit

neuer Marktinformationen, einem global einheit-

lichen Format sowie einer großen Analysetiefe

von der Warengruppe bis zum Einzelartikel.

> GfK StarTrack Explorer.

Hhandelspanel/-forschungRegelmäßige Erhebung von Absatz, Produkt-

kategorien und Produkten bei einer Stichprobe

von Händlern verschiedener Handelsformen

und Absatzkanäle: > Retail and Technology,

> Tracking.

haushaltspanelRepräsentativ ausgewählte Stichprobe von Haus-

halten, die regelmäßig über ihre Einkäufe

be richten: > ConsumerScan, > ConsumerScope,

> Consumer Tracking, > Panel.

KkesKnowledge Exchange Solution. GfK-Initiative zum

weltweiten Wissensaustausch der Mitarbeiter.

konjunkturerwartungIndikator des > GfK Konsumklimas. Diesem Indi-

kator liegt folgende Frage an die Verbraucher

zugrunde: „Was glauben Sie, wie wird sich die

allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommen-

den zwölf Monaten entwickeln?“ (verbessern –

gleich bleiben – verschlechtern) > Anschaffungs-

neigung, > Einkommenserwartung.

MmarktsegmentierungAufteilung eines Gesamtmarkts in Teilmärkte

anhand verschiedener Kategorien. Segmentie-

rungen erfolgen nach Gütertypen, Preisklassen,

geografischen Aufteilungen oder psychologischen

und sozioökonomischen Lebensstilmerkmalen

und Wertekategorien von Konsumenten.

mediaSektor der GfK, der Informationsservices zu

Reichweiten, Intensität und Art der Nutzung von

Medien und Medienangeboten sowie zu deren

Akzeptanz liefert: > Fernsehzuschauerforschung,

> Fernsehzuschauerpanel, > Medienforschung,

> Reichweitenforschung.

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MediaWatchElektronisches, in einer Armbanduhr integriertes

Messgerät, das die Nutzung unterschiedlicher

Medien erfasst: > Media, > Medienforschung,

> Reichweitenforschung.

medienforschungSystematische, empirische Untersuchungstätig-

keit, die insbesondere Medienunternehmen und

deren Werbekunden als Entscheidungsgrundlage

dient: > Media, > Fernsehzuschauerforschung,

> Reichweite, > Reichweitenforschung.

mobile content tracking and downloadsForschungsmethode, die innerhalb der drei wich-

tigsten Quellen für mobilen Inhalt – internet-

basiertes Fernsehen, Computer und Handy –

exakte und standardisierte Messwerte bis ins

Detail erhebt.

Nnis – network-intelligence systemInstrument der GfK Retail and Technology, das

mit Hilfe der Technologie > Deep-Packet-Inspec-

tion (dpi) weltweit ip-Protokolle im Hinblick auf

das Internetsurfen von Handy-Nutzern analysiert.

Nutzungsarten und -zeiten, Reichweiten, Verweil-

dauer und vieles andere werden in Echtzeit

erfasst, identifiziert und aufbereitet.

Oonline-forschungBefragung von Personen und anderen Untersu-

chungseinheiten via Internet.

PpanelEine Untersuchung von Einzelpersonen, Haushal-

ten und Unternehmen, die sich dadurch auszeich-

net, dass grundsätzlich der stets gleiche Sach-

verhalt zu den stets gleichen, wiederkehrenden

Zeitpunkten bei der stets gleichen > Stichprobe

auf die stets gleiche Art und Weise erhoben

wird: > Consumer Tracking, > ConsumerScan,

> ConsumerScope, > Haushaltspanel, > Fernseh-

zuschauerpanel, > Panelpflege, > Tracking.

Qqualitative insight miningOnline-Studie der GfK Research Matters, um

herauszufinden, inwieweit Ärzte bei der Diagnose

von Auffälligkeiten und genetischen Defekten

involviert sind.

qualitative marktforschungStudien, die nicht-standardisierte, wenig struktu-

rierte gesprächsartige Befragungs- und Beob-

achtungstechniken benutzen und interpretativ

ausgewertet werden.

quantitative marktforschungStudien, die sich standardisierter Befragungs-

und Beobachtungstechniken bedienen und auf

Basis statistischer Methoden sowie it-Plattformen

analysieren.

RradiohörerforschungMessung der Hörgewohnheiten und Einstellungen

von Radiokonsumenten: > Media, > MediaWatch.

rate it!Jugendpanel der GfK nop Media. Mit Hilfe von

täglichen Studien erhalten die Kunden wert -

volle Einblicke in den täglichen Medienkonsum

bei Fernsehen, Internet und Radio von acht- bis

15-Jährigen.

reichweiteKennziffer, die besagt, wieviel Prozent der

Gesamtbevölkerung oder einer bestimmten Ziel-

gruppe von einem Medium erreicht werden.

Zentraler Begriff in der Mediaplanung und

> Medienforschung: > Fernsehzuschauerpanel,

> Reichweitenforschung.

reichweitenforschungZur > Medienforschung zählende kontinuierliche

Erfassung der Nutzung von Medien: > Media,

> Reichweite.

retail and technologySektor der GfK: > Handelspanel.

Ssegmentierung> Marktsegmentierung.

statistische zwillingeZwei Beobachtungseinheiten, die in Struktur-

merkmalen weitestgehend übereinstimmen.

Werden für Test- und Kontrollgruppen gebraucht.

stichprobeDie Menge an Beobachtungsdaten bzw. Unter-

suchungseinheiten, die aus der Gesamtmenge

aller Einheiten ausgewählt und in eine konkrete

Untersuchung einbezogen werden: > Hochrech-

nung, > Panel.

syndiziertes geschäftDabei werden Märkte oder Marktteilnehmer

untersucht, ohne dass hierfür zuvor ein konkreter

Auftrag eines Kunden vorliegt, auf dessen Bedürf-

nisse die Studie maßgeschneidert wird. Die fer-

tige Studie wird ohne kundenspezifische Anpas-

sungen am Markt angeboten. Syndizierte Studien

können einmalig oder wiederkehrend durchge-

führt werden, ohne jedoch die eng eingegrenzten

Merkmale eines Panels zu erfüllen.

TtestmarktWeitestgehend abgeschlossener Teilmarkt, in

dem ein neues Produkt in der Realität – zum Bei-

spiel in einem extra darauf ausgerichteten Super-

markt oder in einer für ein ganzes Land stellver-

tretenden Region – getestet wird.

trackingRegelmäßig wiederholte Erhebung bei Personen,

Haushalten und Unternehmen, bei der die

Be fragungsmethode gleich bleibt. Anders als im

> Panel wird die Erhebung nicht notwendigerweise

jedes Mal bei den gleichen Erhebungseinheiten

durchgeführt, sondern bei jeweils strukturgleichen

> Stichproben: > Consumer Tracking.

Vverbraucherpanel> Stichprobe von Haushalten, die regelmäßig

Auskunft über ihre Einkäufe geben: > Panel.

Page 165: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

GfK_161 SO

NS

TIG

ES

A

bkü

rzu

ng

sverz

eic

hn

is

Abkürzungsverzeichnis der erwähnten GfK-Gesellschaften

Ascent miAscent Market Intelligence Ltd, West Byfleet/Surrey,

Großbritannien

Conecta Asociados

GfK - Conecta s.a.c., Lima, Peru

dmrkynetec

dmrkynetec Group Limited, St Peter Port,

Guernsey, Großbritannien

Datarectory, Inc., Saint Louis, Missouri, usa

dmrkynetec France sas, Saint Aubin, Frankreich

dmrkynetec Limited, Bristol, Großbritannien

dmrkynetec Poland, Posen, Polen

Doane Marketing Research, Inc., Saint Louis,

Missouri, usa

GfK Animal Healthcare Limited, West Byfleet/Surrey,

Großbritannien

Marketeam Associates of Missouri, Inc., Saint

Louis, Missouri, usa

Marketeam Associates of Ohio, Inc., Cleveland,

Ohio, usa

Encodex

encodex International GmbH, Nürnberg,

Deutschland

Etilize

Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa

Etilize (Private) Limited, Karatschi, Pakistan

Etilize Inc.

Etilize, Inc., Rolling Hills Estates, Kalifornien, usa

GfK Austria

GfK Austria GmbH, Wien, Österreich

GfK cr Group usaGfK Holding, Inc., Wilmington, usa

GfK Custom Research, llc, New York,

New York, usa

GfK Custom Research Brasil

GfK Custom Research Brasil Pesquisa de Mercado

Ltda., São Paulo, Brasilien

GfK Custom Research Dubai

Gfk Middle East fz-llc, Dubai, Vereinigte

Arabische Emirate

GfK Custom Research France

gfk custom research france sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich

GfK Custom Research Japan

GfK Custom Research Japan kk, Tokio, Japan

GfK Custom Research North America

GfK Custom Research, llc, New York,

New York, usa

GfK Data Services

GfK se, Bereich GfK Data Services

GfK Group Services

GfK se, Bereich GfK Group Services

GfK HealthCare

GfK Healthcare, lp, East Hanover, New Jersey, usa

GfK issGfK se, Bereich GfK Integrated Software Services

GfK Malta Group

GfK Malta Holding Limited, Portomaso, Malta

GfK Malta Services Limited, Portomaso, Malta

GfK Methoden- und Produktentwicklung

GfK se, Bereich GfK Methoden- und Produkt-

entwicklung

GfK nop Media

GfK nop Limited, London, Großbritannien

GfK Panel Services Deutschland

GfK se, Bereich GfK Panel Services

GfK Research Matters

GfK Research Matters ag, Basel, Schweiz

GfK Retail and Technology

GfK Retail and Technology GmbH, Nürnberg,

Deutschland

GfK se, vormals GfK agGfK Societas Europaea, Nürnberg, Deutschland

GfK Switzerland

GfK Switzerland ag, Hergiswil, Schweiz

GfK-Nielsen India

GfK Nielsen India Private Limited, Mumbai,

Indien

GfK-Nürnberg e.V., GfK Verein

GfK-Nürnberg Gesellschaft für Konsum-,

Markt- und Absatzforschung e.V., Nürnberg,

Deutschland

ifop Music

GfK Music sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich

ifr Monitoring Group

Institut Français de Recherche-i.f.r. s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich

ifr Asia Co. Ltd., Peking, China

ifr Central Europe Market Research llc,

Budapest, Ungarn

ifr Deutschland GmbH, Düsseldorf, Deutschland

ifr Europe Ltd., London, Großbritannien

ifr Field sarl, Rueil-Malmaison, Frankreich

ifr France s.a., Rueil-Malmaison, Frankreich

ifr Italia S.r.L., Mailand, Italien

ifr Marketing España s.a., Madrid, Spanien

ifr Monitoring Canada Inc., Niagara Falls, Kanada

ifr Monitoring usa Inc., Niagara Falls,

New York, usa

ifr Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen

ifr rus Limited, Moskau, Russland

ifr South America, sa, Buenos Aires, Argentinien

ifr u.k. Ltd., London, Großbritannien

Shopping Brasil Tecnologia da Informação Ltda,

Porto Alegre, Brasilien

Intercampus

intercampus-recolha, tratamento e distribuição de informação, Limitada,

Lissabon, Portugal

GfK mriGfK Mediamark Research & Intelligence, llc,

New York, New York, usa

Metris

metris-métodos de recolha e investigação social, lda, Lissabon, Portugal

Watch Media

Watch Media (Cyprus) ltd, Nicosia, Zypern

Page 166: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

162_GfKSO

NS

TIG

ES

F

inan

zte

rmin

e

Voraussichtliche Finanztermine

Termine 2010

31. märz 2010

Bilanzpressekonferenz, Nürnberg

31. märz 2010

Analystenkonferenz, Frankfurt am Main

12. mai 2010

Quartalsbericht zum 31. März1)

19. mai 2010

Hauptversammlung, Fürth

16. august 2010

Halbjahresbericht zum 30. Juni1)

15. november 2010

Neunmonatsbericht zum 30. September1)

Termine 2011

25. februar 2011

Vorläufiges Ergebnis 20101)

31. märz 2011

Bilanzpressekonferenz, Nürnberg

31. märz 2011

Analystenkonferenz, Frankfurt am Main

16. mai 2011

Quartalsbericht zum 31. März1)

26. mai 2011

Hauptversammlung, Fürth

15. august 2011

Halbjahresbericht zum 30. Juni1)

14. november 2011

Neunmonatsbericht zum 30. September1)

1) Die Veröffentlichung erfolgt voraussichtlich vor Börsenbeginn

Page 167: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

III

Impressum und Kontakt

Dieser Geschäftsbericht liegt in deutscher und

englischer Sprache vor. Beide Fassungen

sowie weitere Informationen stehen auch im

Internet unter www.gfk.com zum Download

bereit.

Geschäftsberichte, Zwischenberichte sowie

Presseinformationen erhalten Sie über

Corporate Communications

[email protected]

[email protected]

Ansprechpartner

Bernhard Wolf

Global Head of Corporate Communications

Tel. + 49 911 395 – 2012

Fax + 49 911 395 – 4075

[email protected]

Marion Eisenblätter

Public Relations

Tel. + 49 911 395 – 2645

Fax + 49 911 395 – 4041

[email protected]

Herausgeber

GfK se

Nordwestring 101

90419 Nürnberg

http://www.gfk.com

Redaktionelle Mitarbeit

Abacus Presse & pr, Jo Clahsen

Gestaltung

Scheufele Hesse Eigler Kommunikations-

agentur GmbH, Frankfurt am Main

Fotografie

Robert Lebeck: Seite 32-33, 35, 37, 38-39,

46-47, 49, 52-53, 60, 62, 63

Jim Rakete: Seite 8, 12-13, 56-57, 59

Lazi & Lazi: Seite 44, 50, 55

Corbis: Seite 41

Better Place: Seite 43

Robert Lebeck

Robert Lebeck gilt als der bedeutendste deutsche Foto-

reporter. Lebeck, 1929 in Berlin geboren, arbeitete

dreißig Jahre lang als Fotoreporter für den „Stern“,

unterbrochen von einem Intermezzo als Chefredakteur

von „Geo“. Im Jahr 1991 erhielt er den Dr. Erich

Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photo-

graphie. Robert Lebeck lebt in Berlin. Im Mai 2007

erhielt er als erster Fotograf für sein Lebenswerk den

Henri-Nannen-Preis.

Jim Rakete

Jim Rakete, geboren 1951 in Berlin, fotografierte bereits

während seiner Schulzeit für Zeitungen, Magazine

und Agenturen. Von 1977 bis 1986 leitete er in Berlin

das Kreativlabor „Fabrik“, wo nicht nur Plattencover

vieler Musiker der Neuen Deutschen Welle entstanden,

sondern Rakete auch als Manager tätig war. In den

90er Jahren pendelte er zwischen Hamburg und Los

Angeles, drehte Musik- und Werbefilme und porträtierte

viele Größen der internationalen Musik- und Film-

branche sowie Politiker.

Page 168: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

IV

Werte, die unser Denken und Handeln lenken

Kundenorientierung

Die Bedürfnisse unserer Kunden sind Antriebskraft unseres Geschäfts. Wir sind stets bestrebt, die Bedürfnisse

unserer Kunden besser zu verstehen, all unsere Forschungsinstrumente fortlaufend weiterzuentwickeln und unverzicht-

barer Teil der Informationssysteme unserer Kunden zu werden. Wir erfüllen die Erwartungen unserer Kunden präzise,

mit qualitativ hoch stehenden Methoden und intensiver Kundenbetreuung, flexibel, termintreu und kostenbewusst.

Wir pflegen langfristige Kundenbeziehungen und tragen zum Erfolg unserer Kunden bei.

Unsere Mitarbeiter

Unsere wichtigste Ressource sind die Mitarbeiter. Ihre Weiterentwicklung durch Schulungsangebote, Austausch

von Ideen sowie umfassende praktische Erfahrung ist wesentlich für unseren Erfolg. Wir geben unseren Mitarbeitern

Freiraum, um Dinge auszuprobieren, Begabungen zu entwickeln und Entscheidungskompetenz zu erwerben, damit

wir unsere Ziele erreichen. Wir fördern und belohnen Eigeninitiative und Engagement. Fairer Umgang miteinander,

offene Kommunikation und ein gutes Arbeitsverhältnis auf jeder Ebene in jedem unserer Tochterunternehmen sind

Schlüssel für unseren Erfolg.

Innovation

Wir betrachten Investitionen in kontinuierliche Innovation der Prozesse und Instrumente als entscheidend, um die

Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Unser Ziel ist es, in allen unseren Geschäftsfeldern Vorreiter zu sein. Motor

unserer Innovationen sind neben den Bedürfnissen unserer Kunden die sich neu entwickelnden Märkte und Techno-

logien sowie die Ideen und Erfahrungen unserer Mitarbeiter weltweit.

Globales Know-how – lokale Kompetenz

Wir respektieren die lokalen Geschäftspraktiken und -kulturen und lernen aus ihnen. Wir liefern Wissen, das den

Erfordernissen vor Ort jeweils Rechnung trägt. Wir sind ein international organisiertes Unterneh men, das seinen

multinationalen Kunden länderübergreifend vergleichbare Dienstleistungen bietet, zu denen auch internationale

Teams sowie harmonisierte Instrumente und Produkte gehören. Als stolze Mitglieder der GfK Gruppe tauschen

wir untereinander nationale wie internationale Erfahrungen aus, um all unsere geschäftlichen Aktivitäten fortlaufend

weiterzuentwickeln.

Wachstum

Wir wollen profitables Wachstum, um Weiterentwicklungschancen zu verbessern. Als Einzelne, als Teams und als

Geschäftseinheiten sind wir uns der Auswirkungen unserer Entscheidungen und Handlungen auf allen Ebenen bewusst.

Wir messen unsere Leistung an finanziellen ebenso wie an nicht-finanziellen Kriterien und verbessern sie. Durch

Wachstum sichern wir unseren Investoren, die uns ihr Kapital anvertrauen, eine faire Verzinsung.

Page 169: GfK Gruppe: Geschäftsbericht 2009 GfK. Growth from Knowledge

V

Schlagwortverzeichnis

68, 70f., 73f., 78 Akquisitionen

24f., 98 Aktie

II, 28, 107f., 116, – Ergebnis

154, 155

28 – Kennzahlen

24 – Kursentwicklung

27 Aktionärsstruktur

Angepasstes operatives Ergebnis

siehe Ergebnis

142ff. Anteilsbesitz

66, 73, 76f., 78f., Asien und Pazifik

155

104, 113, 156 Assoziierte Unternehmen

4ff., 139, 140 Aufsichtsrat

26 Ausschüttungsquote

86 Beschaffung

Beschäftigte

siehe Mitarbeiter

69, 106, 152, 156 Beteiligungsergebnis

157 – Sonstiges

Betriebsergebnis

siehe Ergebnis

100 Bilanz

– Erläuterungen

153 – Summe

105ff. Bilanzierungs- und

Bewertungsmethoden

9f., 69, 95 biss

Cashflow

101, 153 – aus der Finanzierungstätigkeit

II, 101, 153 – aus laufender Geschäftstätigkeit

101, 153 – aus der Investitionstätigkeit

88ff. Chancen und Risikolagen

158 Consumer Tracking

86f. Corporate Communications

und Marketing

4, 15ff. Corporate Governance

9, 68, 72, 81f., 91, Custom Research

155

66, 75, 76f., 78, 155 Deutschland

II, 9, 26, 154 Dividende

69, 106, 152, 154 ebit

II, 69, 152, 154 ebitda

100, 111f., 122, 153 Eigenkapital

70 – quote

102 Eigenkapitalveränderungsrechnung

Ergebnis

II, 98, 106, 152 – aus laufender Geschäftstätigkeit

98, 107, 116 – je Aktie

siehe Aktie

– operatives

siehe Operatives Ergebnis

106 Ertragsteuern

74 Fernsehforschung

108, 126 Finanzinstrumente

111 Finanzverbindlichkeiten

79f. Forschung und Entwicklung

125, 153 Fremdkapital

16, 18 5 Star Incentive

71, 154 Gearing

107, 118 Geschäfts- oder Firmenwert

98, 105 Gewinn- und Verlustrechnung

6, 83ff. Human Resources

71, 153 Investitionen

Jahresüberschuss

siehe Konzernergebnis

101, 111, 134 Kapitalflussrechnung

112 Konsolidierungskreis

Konzern-

97ff. – abschluss

II, 70, 98, 99, 101 – ergebnis

74f., 76f., 79, 155 Lateinamerika

101, 115 Latente Steuern

119 Leasing

II, 10, 73f., 152 Marge

9, 72, 74f., 82, 91, Media

155

II, IV, 7, 9, 85, 155 Mitarbeiter

71, 155 Nettoverschuldung

75, 76f., 79, 155 Nordamerika

II, 68, 106, 152 Operatives Ergebnis

85 Organisation und Verwaltung

136 Pro-forma-Rechnung (ifrs 3)

Rendite

siehe Marge

9, 52, 72, 74, 82, 91, Retail and Technology

94, 155

66 Rezession

154 roce

111, 123f. Rückstellungen

108, 119 Sachanlagen

135f. Segmentberichterstattung

22, 104 Societas Europaea

Steuern

siehe Ertragsteuern

II, 152 Steuerquote

II, 67f., 73, 105, 152 Umsatz

86 Umwelt

108, 152 Vermögenswerte

107 – immaterielle

12ff., 16f., 139, 141 Vorstand

75f., 76f., 78, 155 Westeuropa, Mittlerer Osten

und Afrika

74f., 76f., 78, 155 Zentral- und Osteuropa


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