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GEWOBA Nord - Blickwinkel Nr. 9

Date post: 21-Feb-2016
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GEWOBA Nord - Blickwinkel Nr. 9
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Das Magazin der GEWOBA Nord ·Mai 2009 · Nr. 9 Die Entdeckung der Langsamkeit Wo Hektik klein und Wohlgefühl groß geschrieben werden: die Insel Amrum Wissenschaft Wie funktioniert die Mikrowelle? Land und Leute Der Fotograf und Foto- designer Peter Rathmann GEWOBA Nord intern Maßnahmen zur Reduzie- rung der Betriebskosten BlickWinkel
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Page 1: GEWOBA Nord - Blickwinkel Nr. 9

Das Magazin der GEWOBA Nord ·Mai 2009 · Nr. 9

Die Entdeckung der LangsamkeitWo Hektik klein und Wohlgefühl groß geschrieben werden: die Insel Amrum

Wissenschaft Wie funktioniert die Mikrowelle?

Land und LeuteDer Fotograf und Foto-designer Peter Rathmann

GEWOBA Nord intern Maßnahmen zur Reduzie-rung der Betriebskosten

BlickWinkel

Page 2: GEWOBA Nord - Blickwinkel Nr. 9

Editorial

ImpressumHerausgeber:GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGMoltkestraße 3224837 SchleswigTel. 0 46 21 / 8 11 - 0Fax 0 46 21 / 8 11 - 8 [email protected] www.gewoba-nord.de

Redaktion / Gestaltung:WortBildTon Werbeagentur, KielDruck: Druckzentrum Harry Jung, FlensburgAuflage: 12.000Ausgabe: Mai 2009

Titelbild: Die Kirche von Nebel auf Amrum (Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in diesem Jahr werden es 60 Jahre, in denen die GEWOBA Nord sich als Genossenschaft für ihre Mieter stark macht. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, denn Ihr persönliches Wohnbefinden in den eigenen vier Wänden liegt uns sehr am Herzen. Aus diesem Grund interessie-ren wir uns auch besonders für Ihre ganz privaten Erfahrungen und Erlebnisse, die Sie im Lauf Ihrer Mitgliedschaft mit der GEWOBA Nord gemacht haben. Mehr dazu auf den Seiten 10 und 11.

So einiges zu erzählen hat auch die Nordseeinsel Amrum. Wussten Sie, dass sie vor langer, langer Zeit noch mit dem Festland verbunden war? In unserer Titelgeschichte stellen wir Ihnen dieses abwechslungsreiche Eiland näher vor und neh-men Sie mit auf eine kleine Rundreise durch Flora, Fauna und zu manchen Sehenswürdigkeiten Am-rums. Weitere Themen im BlickWinkel sind unter anderem: ein Streifzug durch die traditionsreiche Hamburger Speicherstadt und ein Besuch beim Fotografen und Fotodesigner Peter Rathmann.

Und noch eine erfreuliche Nachricht in eigener Sache: Zur Reduzierung der Betriebskosten dis-kutiert die GEWOBA Nord im Mai eine Reihe von Maßnahmen. Auch hierzu erfahren Sie mehr in dieser Ausgabe.

Viel Freude bei der Lektüre und schöne Frühlings-tage wünschen Ihnen

Steffan Liebscher

Vorstand der GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG

Dietmar Jonscher

3 Land und Leute Der Fotograf und Fotodesigner Peter Rathmann

4 Modernes Wohnen Die private Wellness-Oase: das Badezimmer

6 GEWOBA Nord intern In der Alten Bahnhofstraße in List auf Sylt entstehen sechs neue Wohneinheiten

8 Wissenschaft verständlich gemachtMikrowellen kochen auch nur mit Wasser

10 GEWOBA Nord intern Schreiben Sie Geschichten zum 60jährigen Jubiläum der GEWOBA Nord

12 Architek-TourDie Hamburger Speicherstadt

14 GEWOBA Nord internMaßnahmen zur Reduzierung der Betriebskosten

15 GEWOBA Nord intern Der Immobiliendienstleister GUBERA Nord

16 Titelgeschichte Die Entdeckung der Langsamkeit

Wo Hektik klein und Wohlgefühl groß geschrieben werden: die Insel Amrum

20 HandwerkertippTüren und Rahmen für einen neuen Anstrich vorbereiten

21 PlattdüütschPlanten un Blomen – Vokabeln rund um den Garten

22 Geschichte und KulturSchleswig-Holstein im Spiegel seiner Schifffahrtsgeschichte

24 Die Restaurant-EmpfehlungDas Zollhaus in Schleswig

26 Kinder KramSpiel und Spaß für Kinder

27 UnterhaltungKreuzworträtsel

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Land und Leute

„Endlich lässt sich die Wirklichkeit objektiv ab-bilden“ – wie ein Raunen geht diese Botschaft um die Welt, als Louis Daguerre 1837 seine ersten Daguerreotypien vorstellt: Fotos, die mit Hilfe von Quecksilber und Kochsalzlösungen die sichtbare Wirklichkeit zur Darstellung bringen. Aber was ist eigentlich Wirklichkeit? Ist sie nur das, was das Au-ge wahrnimmt? Oder transportiert sie nicht zugleich eine Emotion, die im Sichtbaren bereits angedeutet wird?

Das Bild hinter dem BildPeter Rathmann ist natürlich nicht der erste Foto-graf, der sich dem Gefühl im Angesicht der objek-tiven Abbildung von Wirklichkeit verschrieben hat – aber er zählt zweifellos zu ihren herausragenden Vertretern. Beispielhaft dafür ist seine Serie „Die vier Elemente“: Erde, Feuer, Luft und Wasser. Rath-mann bemüht keine symbolschwangeren, melodra-matischen Kulissen, er spürt dem Wesen der Ele-mente im Banalen nach: eine Pflanze im Erdballen, Streichhölzer, ein Luftballon, ein halbgefülltes Glas. Puristisch anmutend, wie beiläufig in Szene gesetzt und gerade darum so impulsiv. Weil durch geringe Unschärfe und der Entscheidung für schwarz-weiß den Elementen ihre ursprüngliche Dynamik zurück-gegeben wird.

Der Fotograf und Foto-Designer Peter Rathmann

Die Visualisierung des Gefühls

Peter Rathmanns Verwurzelung im norddeutschen Raum steht in erfri-schendem Kontrast zu seinen unzähli-gen Reisen dies- und jenseits des Kon-tinents. Bereits seine frühen Arbeiten belegen sein Auge für das Bild hinter dem Bild. Ganz gleich, ob er schwarz-weiß arbeitet oder mit Farbe, ob er analog fotografiert oder digital, ob er der Authentizität verpflichtet bleibt oder die Möglichkeiten der Bildbe-arbeitung nutzt: Stets wird offenbar, dass es ihm um mehr geht als die Fixie-rung eines nur visuellen Moments.

Eine Klasse für sich1953 in Rendsburg geboren, hat sich Peter Rath-mann bereits im Alter von 22 Jahren mit einem ei-genen Foto-Studio zum Schwerpunkt Still-Life / Food selbstständig gemacht. Wie viel mehr sein Spektrum umfasst, dokumentieren zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und Buchveröffentlichungen. Schon seit vielen Jahren ist er Mitglied im Bund Freischaf-fender Foto-Designer (BFF) und im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK). Und 2007 ist er in die Deutsche Gesellschaft für Fotogra-fie berufen worden.

(v. l.) Antibes, Picasso-Atelier; Die vier Elemente: Feuer; Southwest USA (aufgenom-men mit der Lochkamera)

Kontakt:

Peter RathmannFoto Design BFFSeeblick 11a24787 FockbekTel. 0 43 53 / 95 51Fax 0 43 53 / 95 52www.mindmade-pictures.comwww.bff.de

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IOModernes Wohnen

Die private Wellness-Oase

Aussortieren und aufräumen – weniger ist mehr!Sehr wichtig ist es zunächst, dass am Ort der Entspannung auch die Augen zur Ruhe kommen können. Das erreicht man am besten durch optische Klarheit und Freiräume. Müssen wirklich alle Tiegelchen und Fläschchen, Haargummis und Handtücher, die ein Bad oft in kunterbuntem Durcheinander bevölkern, in unmittelbarer Nähe um Sie herum lagern?Nur das, was wirklich tagtäglich gebraucht wird, sollte aus prak-tischen Gründen auch immer griffbereit sein; am besten auf Abla-gen, die nicht in Augenhöhe angebracht sind. Alles andere aber – wie Ersatzzahnbürsten, Duschgelvorräte, Toilet tenpapierreserven, Putzmittel oder Feiertags-Make-Up – verschwindet schleunigst in Schränken, wo es keine unnötige Unruhe verbreiten kann.

Farbe ins Leben bringen! Jeden Morgen wieder … Als einfachste Form der Badezimmerrenovierung gilt: Handtücher kaufen – und zwar in neuen Farben! Ein kaltes weißes Bad lässt sich durch einen Handtuchmix in verschiedenen klaren, leuchten-den „Buntstiftfarben“ in fröhliche Stimmung versetzen. Ein Satz tannengrüner Frottee-Ware verleiht einer altrosa Kachelwelt den

Charme eines Rokoko-Gartens, und ein bedrü-ckendes „Braun-Bad“ aus den 70ern lässt

sich durch frisches Weiß, Beige oder Hell-blau erheblich aufhellen. Möbel, Bade-

matten, Duschvorhang und Bademän-tel in der passenden Zauberfarbe

steigern diesen Effekt. Freie Wände können Sie eben-

falls in Ihren Lieblingstönen gestalten. Und wenn der Ba-dezimmerboden nicht gefällt, kann man ihm kostengünstig

mit PVC-Auslegeware ein neues Aussehen geben.

Ein schönes Bad mit wenig Aufwand

Das Badezimmer ist der Bereich der Wohnung, an dem wir uns auf uns selbst besinnen, in Kontakt zu unserem Körper treten, entspannen und frische Energie tanken. Es lohnt sich also sehr, diesen Raum möglichst behaglich zu gestalten.

Weniger ist mehr – schaffen Sie Freiflächen für das Auge.

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Setzen Sie sich ins rechte Licht! Indirektes Licht aus mehreren Quellen ist wesentlich angenehmer als eine karge weiße Kugelleuchte an der Decke. Besonders wichtig ist die Beleuchtung des Spiegels, in dem Sie sich Tag für Tag selbst in die Augen schauen – und entscheiden, ob Sie sich gerade mö-gen oder nicht. Hier sollte das Licht hell genug, aber sanft und indirekt sein und keine unnötig „brutalen“ Schatten werfen. Das „Wellness pur“-Erlebnis in der eigenen Bade-wanne dagegen lässt sich durch eine eher schumm-rige Beleuchtung verstärken, die Ruhe und Ge-borgenheit vermittelt. Neben Kerzen rund um den Wannenrand versetzen auch Lichterketten in eine besondere Stimmung. Wählen Sie fürs Bad aber nur solche, die auch im Außenbereich verwendet werden!

Ein Themenpark auf kleinstem RaumIn Wechselrahmen gegen den Dampf und Spritzer geschützt, geben schöne Bilder oder Poster Ihrem Bad eine persönliche Note. Mit der passenden Dekoration lässt sich ein Bad aber auch konsequent als Erlebniswelt der beson-deren Art gestalten; zum Beispiel klassisch-maritim: Dekofische, Krebse, Muscheln und Seesterne (mit Heißkleber am Spiegel befestigt) passen von Natur aus gut zum Wasserbereich der Wohnung. Auch Sandeimerchen nebst bunten Kuchenförmchen oder Leuchttürme, Buddelschiffe und ein Fischernetz an der Decke sind möglich. Unter dem Motto „Dschungel“ können sich zu vie-len (echten oder, bei dunklen, fensterlosen Bädern,

künstlichen) Grünpflanzen auch Gummischlangen und Äffchen oder Tropenvögel aus Plastik gesellen. Oder Sie richten sich ein fernöstliches Badehaus ein, in dem chinesische Schriftzeichen Glas und Wände zieren und Bambuspflanzen um stilecht gewählte, zum Beispiel schwarz-rot gelackte Möbel herum sprießen. Doch vielleicht baden Sie und Ihre Kinder auch lieber im Märchenwald oder im Weltraum? Mit Window Colour (einer auf Glas auftragbaren Far-be) lassen sich nach Vorlagen oder eigenen Ideen Motive aller Art gestalten, die gut auf Kacheln oder Glas haften – und sich leicht wieder ablösen und ersetzen lassen, wenn Sie Lust auf eine neue Wan-nenwelt bekommen.

Frotteehandtücher in vielen bunten Farben frischen das Badezimmer auf.

Mit Kerzenlicht können Sie die Farbstimmung in Ihrem Bad gezielt beeinflussen.

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GEWOBA Nord intern

Wohnen… wie neu geborenIn der Alten Bahnhofstraße in List auf Sylt entstehen sechs neue Wohneinheiten

Die Reaktionen der Mieter hätten positiver kaum ausfallen können, als sie am 31.11.2008 ihre neuen Wohnungen beziehen durften. »So viel Licht und eine so gute Ausstattung – das war die richtige Entscheidung«, meinte beispielsweise ein langjähriges Mitglied der GEWOBA Nord, als es seinen vertraut gewordenen vier Wänden den Rücken kehrte und die Räumlichkeiten seines zukünftigen Zuhauses in Augenschein nahm. Die richtige Entscheidung? In der Tat, denn der Umzug vom alten in den neuen Wohnkomplex markierte den erfolgreichen Teilabschluss eines groß angelegten Bauprojekts in der Alten Bahnhofstraße in List auf Sylt. Ein Bauprojekt, das sich gegen eine Sanierung und für den Neubau entschieden hatte.

Wirtschaftlicher, lichter, komfortablerDer Erfolg einer Baugenossenschaft misst sich nicht zuletzt an ihrer Fähigkeit, vorausschauend zu planen und zu handeln. Als die in die Jahre gekommenen Wohngebäude 13-20 in der Alten Bahnhofstraße vor wenigen Jahren einer Ge-neralinspektion unterzogen wurden, sah sich die GEWOBA Nord vor die Frage gestellt, sie entweder aufwändig zu sanieren oder aber schrittweise abzurei-ßen zugunsten von zeitgemäßen und modern ausgestatteten Immobilien. Der immense Instandsetzungsbedarf der Häuser mit ihren insgesamt 43 Wohnein-heiten gab den Ausschlag für den Neubau.

Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, denn mit der Fertigstellung des ersten Blocks (von insgesamt sechs) wird deutlich, welche Ziele die GEWOBA Nord bei dem Bauvorhaben verfolgt hat: eine wirtschaftliche Energienutzung, eine komfortable Ausstattung sowie ein breites Spektrum an unterschiedlichen Wohnungsgrößen. Und das alles bei einem attraktiven Mietpreis, der zwischen 6,50 und 9,00 Euro pro m2 liegt. Für Sylter Verhältnisse ein unschlagbares An-gebot.

Die Mieter der alten Gebäudeeinheiten mit den Hausnummern 15, 16 und 17 konnten sich unter anderem freuen auf: eine Einbauküche, hochwertige Fuß-böden, stetige Be- und Entlüftung, Aufzüge in zwei Eingängen, schwellenfreie Zimmertüren, Balkone bzw. Dachterrassen, hoch isolierte Fenster und ein Wär-medämmverbundsystem, mit dem sich Heizkosten einsparen lassen.

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Bei dem Neubau handelt es sich um ein unterkellertes dreigeschossiges Gebäu-de mit Staffelgeschoss. Die drei Hauseingänge des Gebäudes sind nach Osten orientiert, so dass der Eingang von der Alten Bahnhofstrasse aus erfolgt. Auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes liegen die Balkone mit einer Ausrichtung nach Westen. Auf der Ebene des Staffelgeschosses sind Dachterrassen ange-ordnet.

Und weiter geht’sIm ersten Schritt wurde auf der freien Grundstücksfläche im Nordosten der Block 1 errichtet. Nach Fertigstellung zogen die Mieter der Bestandsgebäude Alte Bahnhofstraße 15, 16 und 17 in die neuen Wohnungen und der alte Block 16-17 und ein Teil des Blocks 15 konnte abgerissen werden. Somit ist Platz ge-schaffen für den nächsten Bauabschnitt mit Block 2. Nach seiner Fertigstellung werden die Mieter des Bestandsgebäudes Alte Bahnhofstraße 13-14 dort einzie-hen und es erfolgt der Abriss der alten Wohnungen. Undsoweiter.

Im Rahmen dieses ersten Bauabschnitts sind 24 Wohnungen auf einer Gesamt-fläche von rund 1700 m2 entstanden. Eine Besonderheit stellt die Einbeziehung so genannter „Schalträume“ dar, die den benachbarten Wohnungen links und rechts zugeordnet werden können. Auf diese Weise lassen sich die Wohnungs-größen der Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt entsprechend über die gesamte Nutzungsdauer des Gebäudes anpassen. Angeboten werden 1-, 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen zwischen 42 und 93 m2.

Kein Wunder, wenn sich angesichts dieser Aussichten nun auch die Mieter der verbleibenden alten Wohneinheiten auf ihr zukünftiges Heim freuen und unge-duldig den Fortgang der Bautätigkeit beobachten.

Lageplan:Vorher – Nachher

Block 1

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Mikrowellen kochen auch nur mit Wasser

Wissenschaft verständlich gemacht

Aber wie funktioniert sie?

Die Süßigkeit mit dem „Plop“: Popcorn aus der Mikrowelle.

Gericht auf den Drehteller stellen, Uhr einstellen – und wenn es klingelt, kommt die Mahlzeit heiß und gar aus dem kleinen Kasten. Das ist ein Küchen-zaubertrick, den wir erst seit wenigen Jahrzehnten beherrschen.

Als Entdecker der Mikrowellenstrahlung gilt der Amerikaner Percy Spencer, der in den 1940ern im Auftrag eines Hochfrequenztechnikunternehmens an Mikrowellen-Technik für Radargeräte arbeitete. Dabei wurden die Schokoriegel in seiner Tasche warm und schmolzen dahin. Als versierter Erfinder erkannte Spencer sofort, dass sich daraus allerlei machen lässt. Das erste Mikrowellengerät, das 1947 in den USA auf den Markt kam, war ein wahrer Koloss: Es wog rund 350 Kilo, war stolze 1,70 Meter hoch – und kostete genauso stolze 5.000 Dollar. Erst seit den 1970ern sind Mikrowellenherde so handlich und preiswert, dass sie sich zum selbstver-ständlichen Kücheninventar entwickeln konnten.

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Sauerstoffatom

Wassermolekül

Erwärmung mit Mikrowellen

Wassermoleküle sind elektrisch unaus-gewogen: Das Sauerstoffatom bindet die Elektronen stärker an sich als die beiden Wasserstoffatome. Die Seite des Sauerstoff-atoms ist daher elektrisch negativ geladen.

Die elektrische Unausgewogenheit der Wassermoleküle sorgt dafür, dass sich die Teilchen in einem elektrischen Feld ausrichten.

Elektromagnetische Wellen, wie Mikro-wellen, sind elektrische Wechselfelder, in denen die Wassermoleküle hin- und her-gedreht werden. Durch Reibung der Was-sermoleküle an ihren Nachbarn entsteht Wärme.

Wasserstoffatom

Quelle: www.welt-der-physik.de

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Wellen und WärmeVom teuren Urkoloss bis zu den erschwinglichen kleinen Zauberkisten von heute arbeiten die Schnell-kocher immer nach demselben Prinzip: Mikrowellen sind elektromagnetische Strahlen, die die in der Nahrung enthaltenen Wassermoleküle in Schwin-gungen versetzen. Durch diese Bewegung treffen die Moleküle aufei-nander, und dabei entsteht eine Reibungswärme, die dann die Lebensmittel erhitzt.Die Wassermoleküle lassen sich deshalb hin und her drehen, weil diese Teilchen wie Magneten eine positive und eine negative Seite haben und in einem elektrischen Feld versuchen, sich ähnlich der Nadel im Kompass auszurichten. Wenn sich das elektrische Feld nun, wie in der Mikrowelle, ständig verändert, rotieren die Moleküle permanent um sich selbst und berühren einander.

Flüssiger ist besserBesonders gut funktioniert dieses Umpolen bei Flüssigkeiten, da hier die Moleküle zwar dicht bei-einander liegen, aber trotzdem leicht beweglich sind. Je wasserhaltiger ein Lebensmittel also ist, de-sto besser kann man es in der Mikrowelle erhitzen. Gefriergut dagegen reagiert nicht so gut auf Mikro-wellen, weil die Wassermoleküle hier im Eiskristall erstarrt sind und kaum rotieren können. In der Auftaustufe arbeiten Mikrowellengeräte daher mit dem Trick, in Intervallen jeweils nur das bereits geschmolzene Wasser in der Nahrung kurz zu er-wärmen. Dieses bringt in einer Schaltpause dann das Eis um sich herum zum Schmelzen, bevor alles zusammen vom nächsten Wellenschub erhitzt wird.Mikrowellen erwärmen also rigoros nur Wasser. Dieses verdampft schon bei 100°C – einer Tempe-ratur, die weit unter der liegt, die zum Braten oder Backen erforderlich ist. Daher sind diese Geräte zum Braunbrutzeln von Schnitzeln oder für die Kuchen-bäckerei nicht geeignet.

Fernseh-untauglichBei einem intakten Gehäuse und fest verschlos-sener Tür können keine Mikrowellen nach außen dringen. Dennoch sollte man sich, besonders bei älteren Modellen, nicht in unmittelbarer Nähe des Geräts aufhalten, während dieses in Betrieb ist. Auf dem Esstisch hat es also nichts zu suchen, und wer den ganzen Garprozess hindurch gespannt durchs Glasfenster schaut, könnte seine Augen – trotz des Schutzgitters hinter der Scheibe – durchaus gefähr-den.

Ihre extrem einfache Handhabung macht die Mirkowelle so beliebt.

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Als Mieter und Mitglied der GEWOBA Nord wissen Sie, dass sich Ihre Bauge-nossenschaft immer für Ihre Bedürfnisse und Meinungen interessiert - und das schon seit 1949! Wann immer in einer unserer Wohnungen etwas nicht ganz in Ordnung ist, schaffen wir schnell Abhilfe, modernisieren aufwändig oder bauen auch gleich neu.

Ein neuer BlickwinkelZum 60. Geburtstag der GEWOBA Nord interessieren wir uns aber auch noch auf eine ganz andere Art für Sie und Ihr Leben in den Wohnungen der Genossen-schaft: Für diesen feierlichen Anlass planen wir eine große Jubiläums-Ausgabe des BlickWinkel-Magazins, die wir einzig und allein Ihren Erlebnissen mit uns, der GEWOBA Nord, widmen möchten.

Ganz nah dranDafür suchen wir jetzt die schönsten Geschichten, die unsere Mitglieder rund um ihre GEWOBA Nord-Wohnung erlebt ha-ben. Das kann ein Vogelnest auf dem Balkon sein oder eine besonders herzliche Freundschaft mit den Nachbarn, aber auch ein Wasserschaden, der entstanden ist, weil man beim Versuch, die Heizung zu entlüften, die falsche Schraube auf-gedreht hat…

Keine Form-FrageSchicken Sie uns Ihre Geschichte bis Ende Juli per Post, als Fax oder per E-Mail zu (die Länge sollte eine DIN A4 Seite nicht überschreiten). Es wäre toll, wenn Sie Ihre passenden Fotos für die Geschichte gleich mitsenden. Wenn Sie möchten, können wir Sie auch telefonisch oder persönlich vor Ort interviewen und Ihre Geschichte für Sie aufschreiben. Aus allen Beiträgen wählen wir die schönsten aus und stellen sie in der 60-Jahre-Sonderausgabe zusammen. Als

kleines Dankeschön für die Mitarbeit an diesem Projekt bekommen die Erzähler aller veröffentlichten Geschichten 100 €!

Wir freuen uns auf Ihre Erlebnisse und die nächsten 60 Jahre GEWOBA Nord!

GEWOBA Nord intern

Schreiben Sie Geschichten ...Zum 60jährigen Jubiläum sucht die GEWOBA Nord die schönsten Geschichten ihrer Mieter und Mitglieder.

Senden Sie Ihre Geschichte an:

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGMoltkestraße 3224837 SchleswigTel. 0 46 21 / 8 11 - 0Fax 0 46 21 / 8 11 - 8 [email protected]

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Architek-Tour

1888 – heute

Nach Einbruch der Dämme-rung verbreitet die Speicher-stadt romantisches Flair.

Reichlich Platz auf Lager Die Speicherstadt in Hamburg

Der riesige Backsteinkomplex am Hamburger Hafen ist ein weithin sichtbares Symbol für das, was die Elb-Stadt so bedeutend macht: Schifffahrt und welt-weiter Handel – weit über die glorreichen Zeiten der Hanse hinaus. Auch wenn sich natürlich vieles verändert hat, ist Hamburg immer noch einer der erfolgreichsten Häfen Europas.

Nichts zu verzollen!Ohne einen florierenden Hafen wäre dieser größte zusammenhängende Lagerkomplex der Welt nie-mals gebaut worden. Denn wie der Name schon vermuten lässt, ging es hier früher hauptsächlich um das (Zwischen-)Speichern von Rohstoffen und Waren aus aller Herren Länder.Um dem Zollanschlussabkommen von 1881 mit dem Deutschen Reich aber auch der Hamburger Kauf-mannschaft gerecht werden zu können, musste sich die Stadt nämlich binnen 7 Jahren einen separaten Freihafen zulegen. Nur dort durften dann noch Im-

portgüter zollfrei gelagert, veredelt und verarbeitet werden, so dass der Überseehandel weiterhin mög-lichst reibungslos abgewickelt werden konnte.

Auf Alt bau NeuEinen geeigneten Ort dafür fand man auf den Elb-inseln Kehrwieder, Brook und Wandrahm, auf denen allerdings schon ein dicht bebautes Altstadtviertel aus dem 17. und 18. Jahrhundert stand – und kurzer-hand abgerissen wurde. Mehr als 16.000 Menschen wurden so ihres Obdachs beraubt; in der Regel, oh-ne irgendeine Unterstützung zu erhalten. Ab 1885 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und pünktlich zum Inkrafttreten des Zollabkommens 1888 der erste Abschnitt eröffnet; insgesamt dauerten die Arbeiten aber noch bis ins Jahr 1927. So entstand hier zwischen Deichtorhallen und Baumwall auf ca. 25 Hektar eine von Fleeten (Wasserwege für klei-ne Lastkähne) durchzogene, zusammenhängende Speicherstadt aus mehr als 20 riesigen Gebäude-blöcken.

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Schifffahrt & Handel

1888 – heute

Oben: Die Speicherstadt um 1873Mitte:Ein Beispiel neugotischer GiebelgestaltungUnten: Die Brooksbrücke überspannt den Zollkanal und wurde 1888 erbaut

Retro-StilIhren besonderen architektonischen Charme ver-dankt die Speicherstadt (wie auch viele andere Teile Hamburgs) dem Bauingenieur Franz Andreas Meyer (1837 – 1901). Er war bei der Planung für die Fleete, Brücken und Straßen zuständig, kümmerte sich aber auch federführend um die Gestaltung der Speicher-bauten. Meyer war ein leidenschaftlicher Anhänger der „Hannoverschen Schule“, die Bestandteile der mittelalterlichen Backsteingotik – wie Treppengie-bel, Zinnen, Spitzbögen und Türme – auf moder-ne Bauten übertrug. Seiner Vorliebe entsprechend beauftragte er nur Architekten, die diese Richtung vertraten, so dass unter Meyers Leitung ein großer Teil der Speicherstadt im alten Stil errichtet wur-de. Wichtige Bauten der neugotischen Phase sind hier beispielsweise das Direktionsgebäude der Frei-hafen-Lagerhaus-Gesellschaft und das sogenannte Speicherstadtrathaus.

Innen-LebenObwohl äußerlich ans Mittelalter angelehnt, wur-den die Lagerhäuser im Inneren nach neuesten Maßstäben errichtet. Schon beim Bau wurden Stromleitungen verlegt und ermöglichten so den Einsatz von elektrischem Licht und modernsten Maschinen. Auch musste man die Lasten nicht von Hand in die oberen Stockwerke hieven, denn es wurden komfortable, hydraulische Windenantriebe installiert. Bald füllten sich die Räume mit den Waren verschiedenster Importeure, um die sich hier die so genannten Quartiersleute kümmerten, und der Lagerkomplex verwandelte sich in den mit Ab-stand exotischsten und wohlriechendsten Stadtteil Hamburgs.

AusgebootetIm Zweiten Weltkrieg wurde die Speicherstadt etwa zur Hälfte zerstört und bis 1967 wieder aufgebaut – wenn auch nicht in ganzer Pracht. Allerdings brachten die modernen Zeiten auch einige Verän-derungen im Warenverkehr mit sich: Statt in Säcken, Ballen oder auf Paletten wurden die Rohstoffe im-mer mehr in Containern verschifft, die nicht mehr in die Speicherstadt gebracht werden konnten. Für sie wurden riesige Lagerplätze geschaffen, wo man sie einfach aufeinander stapelte. Automatisierte La-gerverwaltungssysteme ermöglichten die Erfassung unverzollter Ware an jedem Ort und machten so den Freihafenstatus der Speicherstadt entbehrlich.

Umgenutzt statt ungenutztSeit 1991 steht die Speicherstadt unter Denkmal-schutz. Heute werden hier nicht mehr viele Waren

umgeschlagen. Die ehemaligen Lager erfreuen sich aber großer Beliebtheit als großzügige Büros für alle Wirtschaftszweige und werden für zahlreiche Museen, Galerien und Ausstellungen genutzt. Zum Beispiel für das Grusel-Kabinett „Hamburg Dun-geon“ oder das „Miniatur-Wunderland“, die größte Modelleisenbahn der Welt. Und so bleibt die Spei-cherstadt auch ohne Handel weiterhin ein beson-ders spannender Stadtteil!

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GEWOBA Nord intern

Gut geplant ist halb gespartDer Vertreterstammtisch diskutiert Maßnahmen zur Reduzierung der Betriebskosten.

Die Entwicklung des allgemeinen Mietspiegels ist naturgemäß für jeden Mieter von Interesse – umso mehr, als sich mit den stetig steigenden Energiepreisen auch die Betriebskosten erhöhen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Maßnahmen zur Eindämmung sol-cher Kosten eine besonders wichtige Bedeutung.

Den Überblick behaltenDer Vertreterstammtisch der GEWOBA Nord am 13. und 14. Mai 2009 steht deshalb ganz im Zeichen der Frage, wie die individu-ellen Betriebskostenpauschalen so effizient wie möglich ausge-schöpft werden können. Konkret bedeutet das beispielsweise: Kann die Müllentsorgung durch eine Neupositionierung der Tonnen und Container innerhalb der Wohnsiedlungen in einem kürzeren Zeitraum bewältig werden? Oder auch: Welche Stand-orte für Streukästen bieten sich an, damit die Schneeräumung mit geringerem Aufwand durchgeführt werden kann? Nur zwei von diversen Fragen und Problemstellungen, für die Ihre GEWOBA Nord nach Lösungen sucht.

Praktische Lösungen, sollte man vielleicht ergänzen – denn bei diesem wichtigen Thema reicht es nicht, in theoretischen Gedan-kenspielen zu verharren. Aus diesem Grund hat die Genossen-schaft von allen Objekten in ihrem großen Bestand Luftbildauf-nahmen und daraus wiederum Katasterzeichnungen anfertigen lassen. Denn nur so lassen sich die neuralgischen Punkte und Problemzonen innerhalb der z. T. weitläufigen Anlagen genau lo-kalisieren. Darüber hinaus können mit ihrer Hilfe die Wegstrecken exakt vermessen werden: eine notwendige Voraussetzung zur Berechnung des zu leistenden Aufwands.

Noch ist diese Analyse nur ein erster Schritt, aber Sie als Mitglied und Mieter können sicher sein, dass dieser Analyse Taten folgen. Schließlich ist uns allen gemeinsam daran gelegen, die Gesamt-miete so attraktiv wie möglich zu gestalten. Und das geht nur, wenn die darin enthaltenen Betriebs- und Heizkosten in einem vertretbaren Rahmen bleiben.

Luftbildaufnahme und Außenanlagenkataster für eine Wohnanlage in Schleswig. Maßstab 1:650

14 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Mai 2009

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Als leistungsfähige Baugenossenschaft ist die GE-WOBA Nord immer bestrebt, ihren Mitgliedern optimale Räumlichkeiten zum fairen Preis und per-sönlichen Service bereitzustellen. Als eines der führenden Immobilienunternehmen in Norddeutsch-land kann sie mit ihrem Know-How auf dem Woh-nungs- und Immobiliensektor aber auch noch wei-tere Leistungen anbieten.

Fundiertes FachwissenDie GUBERA Nord ist seit 2007 Teil des Unter-nehmensverbundes und spezialisiert sich auf die Fachgebiete „Gutachten“ und „Makeln“, mit pro-fessioneller Bewertung und Vermarktung von Wohn- und Gewerbeimmobilien inklusive der dazugehö-rigen Grundstücke. Denn wann immer es um den (Ver-)Kauf oder die Vermietung solcher Objekte geht, sind Fachkenntnisse unerlässlich. Dies gibt gleichermaßen für Eigentümer, Kaufinteressenten, Erben, Banken, ... 60 Jahre Erfahrung machen uns zu einem erfolgreichen Anbieter in dieser Disziplin. So bildet die GUBERA Nord – auch zum Wohle aller Genossenschaftsmitglieder – ein weiteres sicheres Standbein der GEWOBA Nord.

Vielfältig tätigUnter anderem erstellt die GUBERA Nord im Kun-denauftrag beispielsweise Verkehrswertgutachten, Mietwertgutachten und Wirtschaftlichkeitsanalysen oder wird auch selbst in der Immobilienvermittlung tätig. Nur wenn möglichst objektive Einschätzungen der Vor- und Nachteile einer Immobilie in alle wei-teren Überlegungen einbezogen werden, ist eine Re-alisierung der gesteckten Ziele möglich. Dabei muss der Sachverständige alle relevanten Einflussgrößen wie z. B. Alter, Lage, Größe, Zuschnitt, Ausstattung und Umfeld der Immobilie berücksichtigen.

Breite BasisAls zuverlässige Grundlage zur Ermittlung dient eine möglichst große Anzahl an Vergleichsobjekten. Aufgrund des bestehenden Unternehmensver-bundes verfügt die GUBERA Nord immer über einen

umfangreichen, aktuellen Marktüberblick. So kön-nen durch die verbundenen Unternehmen GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG und PROWO Nord Objektmanagement GmbH anonymisierte Daten von ca. 10.000 Wohnungen in ganz Schleswig-Holstein zu Rate gezogen werden, um den Wert oder die Miete eines bestimmten Objektes realistisch und zuverlässig zu beurteilen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.gubera-nord.de

Werte geben SicherheitDer Immobilien-Dienstleister GUBERA Nord

Ihr Ansprechpartner:

GUBERA NordGutachter + MaklerChristian BernetMoltkestraße 3224837 SchleswigTelefon: 0 46 21 / 81 19 [email protected]

So sieht es die Bank ...

... so das Finanzamt ...

... und so sehen Sie es.

Gutachten bringen Klarheit, denn:

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Manche Orte und Landschaften sind so zauberhaft, dass man sie kein zweites Mal im Leben besucht – aus Sorge, dass sie sich im Lauf der Jahre und Jahrzehnte zu ihrem Nachtteil verändert haben könnten. Doch was, frage ich mich nach ewig langer Abwesenheit, könnte diesem Eiland seinen zeitlosen Charme genommen haben? Hoch in den Himmel geschraubte Architektur? Gibt es dort nicht. Würstchenbuden in den Dünen? Sind nach wie vor verbo-ten. Tüten tragende Touristen? Theoretisch denkbar, in der Praxis jedoch höchst un-wahrscheinlich. Ganz einfach, weil Amrum vornehmlich Gäste lockt, die gern einmal zur Ruhe kommen wollen. Und das in einer Umgebung, die dem rastlosen Treiben sehr gelassen eine Absage erteilt.

Titelgeschichte

DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEITWo Hektik klein und Wohlgefühl groß geschrieben werden: die Insel Amrum. Ein Inselfreund berichtet.

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Grau kann so schön seinAlles unverändert also, geht es mir durch den Sinn … und korrigiere mich sogleich. Als ich anno 1985 die Fähre von Dagebüll nach Amrum besteige, ist die See in übler Laune und der Himmel so dunkel, trist und regenschwer, dass ich mich so-gleich in meine eigenen vier Wände zurück wünsche. Jetzt aber scheint die Sonne, und das Meer ist glatt gestrichen, als hätte es sich eine ganze Packung Va-lium einverleibt. Macht es das Ankommen schöner? Das nicht unbedingt, in jedem Fall aber bunter. Denn während seinerzeit die Hafenanlage von Wittdün fast konturenlos in den weiten Horizont überging, strahlt heute die Sonne und setzen sich die grünen, roten und weißen Kutter wie lustige Farbtupfer deutlich vom blauen Hintergrund ab. Und mit ihnen die vielen Menschen, die den Steg bevölkern.

Wie in Stein gemeißelt erscheint mir Amrum bei meinem ersten Besuch. Oder genauer

gesagt: wie eine in Grau getunkte Land-schaft, die sich nur unter großen Mühen gegen das Herbsttief behaupten kann. Vermutlich ist es dieses Aufbegehren, das seinerzeit mein Herz berührte. Am-rum gefällt selbst in schwarz-weiß. Die Traurigkeit des Herbstes verliert hier, zwischen reetgedeckten Häusern, vom

Wind stets neu geformten Sandland-schaften und einem Waldbestand, der

unter allen Nordseeinseln seinesgleichen sucht, seine Schwere, versöhnt mit den Un-

bilden der Jahreszeiten und führt beeindruckend vor Augen, dass eine verwunschene Natur 365 Tage im Jahr Seele und Körper gut tun kann. Frei nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter – es gibt nur schlechte Kleidung!

Am Kniepstrand fühlen sich nicht nur Säbelschnäbler wohl.

Aus der Luft betrachtet fast ein Kunstwerk: die Insel Amrum.

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Impressionen aus dem Reich der Erholung: unter anderem der Leuchtturm auf Amrum (links).

Vom Dunst verzaubertWährend Länder bzw. deren Regierungen mitunter den (kriegerischen) Zwang verspüren, ihre Grenzen auszudehnen, bleiben Inseln naturgemäß davon verschont. Im Gegenteil: Hier droht eher die Ge-fahr, dass sich das Meer stetig oder auch auf einen Schlag das zurückholt, was ihm in grauer Vorzeit durch Eruptionen oder tektonische (die Erdkruste betreffende) Prozesse einmal genommen wurde.

Auch Amrum ist nicht über sich hinausgewachsen, seit es den einstigen Anschluss ans Festland verlo-ren hat. Mit gut 20 km2 Fläche steht sie in punkto Ausdehnung auf Platz 10 unter den deutschen Inseln – und mehr muss es nach Ansicht der zirka 2100 Bewohner vermutlich auch nicht sein. Fünf Ort-schaften zählt das Eiland: Wittdün, Nebel, Süddorf, Steenodde und Norddorf.

Wenn überhaupt von Geschäftigkeit auf Amrum die Rede sein kann, so trifft dieses Attribut auf Wittdün und Norddorf zu. Hier findet der Inselbesucher ne-ben vielen kleinen Geschäften auch Restaurants und Cafés, die zur Einkehr einladen. Während Norddorf (und auch Süddorf) auf eine verhältnismäßig lan-ge Dorfgeschichte zurückblicken, ist Wittdün noch recht jung. Eine Fußwanderung von Süd nach Nord wird somit zu einer kleinen Zeitreise in die Vergan-

Titelgeschichte

genheit. Am Ziel angekommen, sollte man die Vogel-koje mit ihren historischen Fanganlagen aufsuchen. Der ehemalige Kniephafen hingegen existiert längst nicht mehr; die fortschreitende Versandung zwang 1938 zur Aufgabe dieser Einrichtung. Ebenso fielen einem Großbr and im Jahr 1925 die reetgedeckten Häuser zum Opfer.Reichlich davon hat die Ortschaft Nebel zu bieten. Sie trägt ihren schönen Namen zu Recht: Wie eine

eigene, idyllische Welt aus der Vorzeit präsen-tiert sich diese Siedlung, die – mit etwas Fantasie betrachtet – ihre Schönheit hinter einem ewigen Dunstschleier zu bewahren scheint. Ein Gang in die St. Clemens-Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit ihrem Friedhof aus den Tagen der Walfänger ist geradezu Pflicht. Dass Nebel den Anschluss an die Gegenwart dennoch nicht verloren hat, beweist ein Blick auf die Speisenkarte eines hier ansässigen Gourmet-Restaurants. Es führt viele edle Leckerbis-sen der modernen europäischen Küche.

„Kniep mich mal…“Erst ein Blick aus der Vogelperspektive offenbart die enorme Strandfläche der Insel Amrum. Die zur offenen See gelegene Westseite bietet auf einer Nord-Süd-Ausdehnung von rund 12 Kilometern ei-nen durchgehenden Dünengürtel, der beeindru-

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ckende 700 Hektar umfasst. Ihm vorgelagert ist der Kniepsand, der wie eine Art Schutzmauer die gesamte Westseite umarmt. In der Tat fungiert die-ser Sandstreifen, der zu den breitesten in Nordeu-ropa zählt, auch als Wehr gegen besonders heftige Sturmfluten.Vom hellen Kniepsand wird gesagt, dass er beson-ders fein sei – so fein, dass er eigentlich gar nicht „kniepen“ könne in der Badehose. Zweifellos wer-den darüber die Meinungen auseinander gehen, wo-bei die Gegner dieser gewagten These die Herkunft des Wortes auf ihrer Seite haben: K niep kommt aus dem Friesischen und bedeutet „kneifen“. Ob damit allerdings auf das unangenehme Gefühl auf der Haut angespielt werden soll oder eher auf die Form des Kniepgürtels, der die Insel im Süden und Norden zu umklammern scheint, ist nicht ganz geklärt.Der extreme Reichtum an Sandflächen und Dünen erlaubt es den Inselbewohnern, weitläufige Ab-schnitte zu Schutzgebieten für brütende Vögel zu machen, ohne den Tourismus deswegen spürbar einschränken zu müssen. Im Gegenteil: Wer sich für einen Wander- und Strandurlaub auf Amrum ent-scheidet, tut dies im Bewusstsein, dass ein Neben-einander von unberührter Natur und Erholungsräu-men für die Menschen (nicht nur hier) möglich ist.

Gesund durchs JahrRegelmäßig wiederkehrende Inselurlauber wissen es längst, und wer zum ersten Mal Nordseeluft schnuppert, bekommt es sehr schnell: ein Näschen

für die überaus wohltuenden Eigenschaften des hier herrschenden Reizklimas. Es ist der besondere Mix aus Wind, Sonne, Wasser und salz- wie jodhaltiger Luft, der dem Körper gleich in mehrfacher Hinsicht Kraft spendet. Der wohl dosierte Feuchtigkeitsge-halt zum Beispiel kommt den Atemwegen zugute und – über die Blutbahnen transportiert – den ein-zelnen Organzellen. Die steife Westbrise wiederum wirkt wie eine ständige Gesichtsmassage, die in den großzügigen FKK-Abschnitten der Insel gern auch als Ganzkörpermassage genutzt wird. Und schließlich ist da noch das Baden in der Brandung, mit der die Durchblutung angeregt und das Im-munsystem gestärkt werden.Wem diese Gratis-Angebote nicht reichen, findet auf der Insel ein differenzier-tes Wellness-Angebot, das bestimmt jedem Bedürfnis gerecht wird. Das Spektrum reicht von wohltuenden Anwendungen im ThalassoZentrum über ein Schönheitsbad im Am-rumBadeland bis zu diversen Frei-zeitbeschäftigungen unter freiem Himmel wie etwa Reiten, Fahrrad-fahren, Nordic Walking und Wind-surfen.

Also, wie wärs? Der Sommer steht vor der Tür… und Amrum ist zum Greifen nah!

Grabplatte der alten Seefahrer von Amrum.

Weitere Infos unter: www.amrum.de

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Handwerkertipps

Bei der Verschönerung der eigenen vier Wände wird ein nicht ganz unwichtiges Detail häufig übersehen und passt dann plötzlich nicht mehr zum Rest der Einrichtung. Denn während eine Couchgarnitur oder ein Teppich relativ schnell ausgetauscht sind, stellt man am Ende fest, dass Türen und Türrahmen noch eine Auffrischung gebrauchen können.

Haltbar machenDoch bevor man dem guten Stück auf die Schnelle eine neue Farbe gönnen kann, ist es recht wichtig, die unschönen Lackschichten entsprechend zu behandeln. Denn neuer Lack, der einfach auf den alten aufgetragen wird, findet auf dem glatten, verschmutzen Untergrund keinen Halt und blättert schnell wieder ab. Zwar gibt es auch Farben, die sich auf ein direktes Überstreichen spezialisiert haben, aber besser ist es doch, auf „Nummer Haltbar“ zu gehen. Es gibt mehre-re Möglichkeiten bei Echtholz-Türen und -Rahmen, alten Lack zu entfernen oder überstreichfähig zu machen. Für andere Materialien sind die folgenden Tipps nur bedingt anwendbar!

Der richtige SchliffEin gründliches Anschleifen mit Schleifpapier kann die Oberfläche schon soweit säubern und anrauhen, dass dann ein Überlackieren möglich wird. Wichtig ist, wirklich jeden Winkel und jede Leiste anzuschleifen, denn genau dort wird sich sonst die neue Farbe später lösen. Zum kompletten Abschleifen der Türen emp-fiehlt es sich, einen Schwingschleifer oder einen Exzenterschleifer zu benutzen. Spätestens jetzt sollte man aber im Freien arbeiten, weil der Abrieb die ganze Wohnung einstaubt und diese feinen Partikel auch nicht eingeatmet werden sollten. Auf gerades Ansetzen der Maschinen und gleichmäßiges Arbeiten ach-ten, sonst gibt es schnell unschöne Kerben im Holz.

Ordentlich was zum SpachtelnBeim Abbeizen wird die alte Farbe mit Lösungsmittel entfernt. Dafür trägt man eine spezielle Paste auf Tür oder Rahmen auf und kann nach einer Einwirkzeit die angelöste Farbe mit einem Spachtel entfernen. Die übrigen Lackreste lassen sich mit Stahlwolle beseitigen. Neben lösemittelhaltigen Abbeizern gibt es auch laugenhaltige Mittel. Mit ihnen lassen sich etwa Kunstharzlacke ablösen. Sie sind aber stark ätzend. Generell sollte man beim Abbeizen im Freien arbeiten oder alle Fenster öffnen und Hände und Augen schützen.Als dritte Variante kann man mit einer Heißluftpistole arbeiten, um den Lack weichzumachen und mit einem Spachtel abzulösen. Vorsicht: Zu viel Wärme kann das Holz verbrennen. Man sollte das Gebläse daher nicht zu nah an das Holz und nicht zu lange auf eine Stelle halten. Auch bei dieser Methode können aber giftige Dämpfe entstehen.

… muss der Lack ab! Türen und Rahmen für einen neuen Anstrich vorbereiten.

Wenn der Lack ab ist …

Handwerkertipps

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Plattdüütsch

hochdeutsch plattdeutsch

Blau- / Heidelbeeren Bickbeern

Erde Eerde

Niederschlag Daalschlach

Wilde Rosen Rugenbusch

Ameise Midelreem

Wurzel Wuttel

Kaffeesatz Kaffedick

Spross / Spitze Spir

Zaunpfahl Tuhnpohl

Stachelbeeren Stickelbeern

Krautstängel Strunk

Baumstumpf Trumm

Tulpe Tulk / Tült

kratzen kleien

Regenwürmer Mörken

Folge 9Mit diesen Vokabeln können Sie Ihren Gar-ten oder Balkon noch weiter aufhübschen.

Planten un Blomen

Mit den ersten Sonnenstrahlen kehrt wieder Leben in die nord-deutsche Natur ein. Zeit, tief durchzuatmen und den einen oder anderen Handschlag im Garten zu tun, damit sich die volle Pracht entfalten kann. Im Fröhjohr kommen nicht nur Stork (Storch) und Swolken (Schwalben) wieder zurück ins Land; auch Swartdrossel (Amsel), Mesche (Meise), Katteeker (Eichhörnchen), Knink (Karni-ckel) oder der fette Düffer (Täuberich) lassen sich nun wieder öfter blicken und genießen die Wärme.

Grund reinbringenDie Tiere freuen sich mit den Menschen über die duftende Luff und die kakelbunten (kunterbunten) Farven, die überall hervorsprie-ßen. Ganz von allein wird aus einem Addelgroof (Jauchegraben) allerdings noch kein Planten-Paradies. Ein scheuner Blomengorden erfordert immer auch ein bisschen Zuwendung vom Garner (Gärt-ner). Also Hanschen (Handschuhe) anziehen, Schüffel, Spoten und Schuuvkaar geschnappt und ran an die Arbeit! Zunächst muss der Wold aus wucherndem Unkrut und Kratt (Gestrüpp) gebändigt werden. Mit einer scharpen Scheer kann man Ellhorn (Flieder) und Hollerbusch (Holunder) schnell knippen (stutzen), beim Stühbusch (Dornbusch) muss man schon etwas suutscher (langsamer) zur Sache gehen. Aber schließlich kann sich jede Knup (Knospe) von Boom und Bloom besser entfalten und bald prächtig blöhen.

Harte Arbeit!Auch die Wisch (Wiese) hat Pflege nötig, denn der Mullwarp (Maulwurf) hat schon wieder einige Multhopen (Maulswurfshü-

gel) hinterlassen. Bannig füünsch (sehr ärgerlich)! Die muss man nun erstmal tollslan (auseinanderschlagen), aber nach Möglich-keit so, dass keine groten Löcker (Löcher) entstehen. Danach kann man die Plagg (Rasenfläche) mit dem Wrasenkapper (Rasenmäher) meihn – dann sieht gleich wieder alles schier aus! Aufpassen muss man beim Plockern (harten Arbeiten) aber auch, dass man die eigene Gesundheet nicht rungenert (ruiniert). Schnell hat man Steertwörm (Rückenschmerzen) im Puckel und Pien im Knee oder wird von aufgebrachten Wöpschen (Wespen), Immen und anderen Beestern zerstochen. Und dann ist zwar der Garten frühlingsfit – aber man selbst nicht mehr ...!

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Geschichte und Kultur

Durch die Strömung der Zeit

Als Land zwischen zwei Meeren hat Schleswig-Holstein eine bewegte Schifffahrtsgeschichte hinter sich – bereits frühzeitig pflegen die Menschen in den Küstenregionen maritime Verbindungen in alle Welt. Eine wechselvolle Vergangenheit erzählt von harter körperlicher Arbeit, von Aufschwung und Krieg und ist begleitet von Entdeckergeist und Mut zum Risiko, wie sie einem Seefahrervolk stets eigen sind.

Luv und LeeDie Entwicklung genieteter Stahlschiffe, wie wir sie kennen, musste noch auf die Erfindung der Dampfmaschine warten. Somit bedeutete Seefahrt bis zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert noch Holzschiffromantik.Die Leinen wurden losgemacht, die Segel gehisst und gegenseitig „Mast und Schotbruch“ gewünscht – so hieß und heißt noch heute der Seglergruß. Es gab große Frachtsegler, aber auch kleine Fischer-boote, und beide hatten das Problem, dass es bei Flaute nicht weiter ging. Wohl dem, der mit Ruder ausgestattet war. Was auf modernen Schiffen ein Bordcomputer re-gelt, bedurfte damals eines ganzen Sortiments an nautischem Gerät – nach wie vor zu bestaunen in fast allen Museen, die Seefahrt zum Thema haben. Meist aus Mahagoni und Messing finden sich hier allerlei Instrumente wie alte Kompasse, Sextanten zur Winkelmessung nebst geheimnisvollen Seekar-ten und Himmelsgloben mit den wichtigsten Ster-nenbildern zur Navigation auf hoher See. Kurzum: Relikte aus einer Zeit, als jede Route übers Wasser noch mit großen Gefahren verbunden war.

Wasser unterm KielAn Schleswig-Holsteins Küsten und im Binnenland hingegen ging es die längste Zeit alles andere als bedrohlich zu; im Gegenteil: Hier herrschte viel Gemütlichkeit. Das änderte sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

1871 wurde Kiel zum Reichskriegshafen ernannt und das Stadtleben von nun an durch die Marine und die Werftindustrie bestimmt. Eine junge deutsche Nati-on sonnte sich im Glorienschein der Reichsmarine,

Schleswig-Holstein im Spiegel seiner Schifffahrtsgeschichte

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und die Matrosen – liebevoll „blaue Jungs“ genannt – personifizierten die Flottenbegeisterung der Zeit. Apropos „blaue Jungs“: Mit dem Matrosenanzug schrieb Kiel (zum ersten und womöglich auch letz-ten Mal) Modegeschichte, denn zu Zeiten von Will-helm I. gab es keine beliebteren Sonntagskleider für Kinder des Bürgertums als den Kieler Knaben-Anzug und das Matrosenkleidchen. Eine Errungenschaft mit Einfluss auf die Zukunft war hingegen das erste Unterseeboot, dessen Ge-burtsstunde ebenfalls in Kiel schlug. Von einem auf den nächsten Tag durfte sich die Bevölkerung der Hafenstadt Jules Vernes berühmter Nautilus nahe fühlen. Das von Wilhelm Bauer konstruierte Tauch-boot wurde 1850 in Kiel mit der Maschinenfabrik und Eisengießerei Schweffel und Howaldt gebaut. Auch wenn das auf den Namen „Brandtaucher“ getaufte U-Boot bei der Probefahrt sank, setzte sich die Technologie am Ende durch.Was der Seestadt einst den großen Aufschwung brachte, sollte später zu ihrem Verhängnis werden. Sie wurde auch unter den Nationalsozialisten 1935 zum Hauptmarinestützpunkt ernannt. Kein Wunder also, dass Kiel während des Zweiten Weltkriegs zu einem der Hauptangriffsziele wurde und schließlich zu 70% in Schutt und Asche lag. Von der allgemei-nen Verzückung, die die Marine einst ausgelöst hatte, war nichts mehr zu spüren.

Echtes Nordlicht!Deutlich weniger geschichtlichem Wellengang war hingegen Flensburg ausgesetzt. Die Stadt verstand sich als reiner Handelsstandort und in diesem Zusammenhang natürlich auch als „ die Stadt des Rums“. Das stark alkoholhaltige Getränk fand be-reits 1755 seinen Weg in die norddeutsche Stadt, denn im selben Jahr nahm die „Neptunus“ Kurs auf die westindische Küste. Auf den dortigen Rohrzu-ckerplantagen fanden die Handelstreibenden den Rohstoff für das schon bald weltweit beliebte Seefahrergetränk. Das Seemannsrezept für echten Rum-Grog lautet übrigens: Rum muss – Zucker kann – Wasser braucht nicht. Im städtischen Schifffahrtsmuseum von Flensburg bekommt der Besucher einen interessanten Ein-druck von der starken Prägung der Stadt durch den Westindienhandel und die damit verbundene Geschichte der Flensburger Rumbrennereien. Fer-ner machen hier viele außergewöhnliche Exponate den Glanz früherer Tage noch einmal sichtbar. Sie erzählen vom Wahlfang im 18. und 19. Jahrhundert und erinnern mit Galionsfiguren und aufwändig geschnitzten Mastspitzen an die große maritime Vergangenheit.

Oben:Schiffsporträt des Flensburger Fördedampfers HABICHT von Julius Greggersen, um 1900

Ansicht des Flensburger Schiffahrtsmuseums

Links:Versuchs-U-Boot der Howaldtswerke Kiel um 1900

Museumsluft, die nach Meer schmeckt

In den Museen von Kiel und Flensburg taucht der Besucher in die Geschich-te der Schifffahrt ein. Echte Oldtimerschiffe sowie Gemälde, Fotografien und Modelle von Hafenszenen vermitteln anschaulich den Zeitgeist. Und mit etwas Vorstellungskraft nimmt man sogar den Geruch von Salz und Ferne wahr.

Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum · Wall 65 · 24103 KielTel. 04 31 / 9 01 - 34 28 · www.kiel.de/kultur

Flensburger Schifffahrtsmuseum · Schiffsbrücke 39 · 24939 FlensburgTel. 04 61 / 85 29 70 · www.schiffahrtsmuseum.flensburg.de

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Die Restaurant-Empfehlung

Ein idealer Ort für den besonderen Anlass, aber ebenso für die spontane Einkehr: das Zollhaus, ein privat geführtes Hotel-Restaurant direkt am Schloss Gottorf in Schleswig. Stadtnah und doch mitten im Grünen gelegen, hat sich der Familienbetrieb als gute Adresse für stilvolles Genießen einen Namen gemacht.

Altehrwürdiges HausDas stattliche Gebäude, das heute First-Class-Res-taurant, Hotel und Banketträume unter einem Dach vereint, wüsste wohl selbst so manche Anekdote vergangener Tage zu erzählen. Erbaut in der Mitte des 18. Jahrhunderts, direkt an der zweitausend Jahre alten Hauptachse des Handels zwischen Nord und Süd, hob sich das Amtshaus der Herzöge damals wie heute in seiner eindrucksvollen Architektur aus der Umgebung hervor. Den Chroniken zufolge be-herbergte es stets eine vornehme Bewohnerschaft, in seiner ursprünglichen Funktion als Zollverwal-tung und später auch als Wohnsitz des Schleswiger Schriftstellers Hermann Heiberg. Seit ein paar Jahren erstrahlt das nordische Barock-Gebäude in neuem Glanz, renoviert und umgebaut mit viel Liebe zum Detail, jedoch ohne es in seiner Traditionalität zu beschneiden.

Gehobene Küche und saisonale HighlightsHeute begrüßt die Familie Mittelstädt im Zollhaus ihre Gäste und verwöhnt sie mit der gekonn-ten Kombination aus gediegenem Ambiente und sorgfältig zubereiteten Gerichten der hiesigen und internationalen Küche. Ob Sylter Edelfischsuppe oder Vitello Tonnato, ob Nordstrander Salzwiesen-lamm oder Wiener Tafelspitz - die Raffinesse der Zollhaus-Küche zergeht förmlich auf der Zunge! Der Weinkeller hält selbst für den wahren Kenner recht edle Tröpfchen bereit. Dazu bietet jede der verschiedenen Räumlichkeiten dem Gast ein ganz individuelles Flair. Die herrliche Terrasse in park-ähnlicher Umgebung lädt schon bald dazu ein, sich die Frühlingssonne ins Gesicht lachen zu lassen und dazu vielleicht die eine oder andere Köstlichkeit aus der Patisserie für sich zu entdecken.

Auf die edle Art ...Das Restaurant Zollhaus in Schleswig

In verschiedenen Räumlichkeiten mit unterschiedlichem Flair bietet das Zoll-haus Speisen á la carte, festliche Menüs und Veranstaltungen / Familien-feiern jeder Art nach Absprache.

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Verwöhnprogramm für Gaumen, Geist und SeeleDer anschließende Park, „Schleswigs Grüne Lun-ge“, führt direkt auf die Schlossinsel zum Schloss Gottorf. Auch der St. Petri Dom, der romantische Stadtkern von Schleswig und die historische Fi-schersiedlung „Holm“ sind nur einen Steinwurf entfernt. Allzu verlockend, das kulinarische Erlebnis mit dem Kulturellen zu verbinden und die Stipp-visite auf einen Tagesausflug auszudehnen. Wem auch das nicht genügt, dem empfiehlt sich z.B. das aktuelle Wochenend-Arrangement des Gasthauses: „Schlemmen – Schlafen – Kultur“ mit komfortabler Unterbringung, geradezu fürstlicher Bewirtung so-wie Freizeitangebot inklusive.Für Veranstaltungen und Festlichkeiten jeder Art, nicht zuletzt für den „schönsten Tag im Leben“, stehen Räume und Salons verschiedener Größe und Gestaltung zur Verfügung. Der freundliche Service wird dafür sorgen, dass es an nichts fehlen wird!

Kontakt

Restaurant ZollhausFamilie MittelstädtLollfuß 11024837 SchleswigTel. 0 46 21 / 29 03 40Fax 0 46 21 / 29 03 [email protected]

montags Ruhetag im Restaurantbetrieb

Anreise

BAB 7, Ausfahrt Schleswig/ JagelB77 Richtung Schleswig, Ausfahrt Zentrum/ Landesmuseum100 m nach der Ampelkreuzung linksParkmöglichkeiten vorhanden

GEWINNSPIEL

Lassen Sie es sich schmecken!Haben wir Ihnen Appetit gemacht? Dann sollten Sie unbedingt an unserem Gewinnspiel teilnehmen. Mit etwas Glück gewinnen Sie 1 Restaurant-Gutschein im Wert von 50 € für das Zollhaus.

Welcher Literat lebte einst in dem Gebäude, in welchem sich heute das Restaurant befindet?

Schicken Sie die Lösung mit Name und Anschrift auf einer ausreichend frankierten Postkarte an:

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGStichwort: „Zollhaus“Moltkestraße 3224837 Schleswig

Teilnehmen kann jeder außer den Mitarbeitern der GEWOBA Nord, des Magazins und deren Familienangehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachge-winne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin einverstanden.

Einsendeschluss ist der 30.06.2009

Auf die edle Art ...

Das Zollhaus bietet Zimmer mit Blick über die parkähnliche Garten anlage mit dem angrenzenden Schloss Gottorf oder auf den Dom und die Schlei.

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Kinder Kram

Fisch-PuzzleEines der 4 Puzzleteile passt in die Lücke. Kannst du es finden?

BlütenrätselIn dieser Blüte haben sich 6 Buchstaben versteckt.

Bringe sie in die richtige Reihenfolge und du erhälst das Lösungswort!

TeekesselchenEin „Teekesselchen“ ist ein Wort, das mehrere Bedeutungen hat. Kannst du er-raten, welche Begriffe wir suchen?

• AufunseremTeekesselchenkannman sitzen und auf unserem Teekesselchen kann man Geld wechseln.

• UnserTeekesselchenisteinBewohner der deutschen Hauptstadt und unser Teekesselchen ist ein Gebäck, was man an Silvester isst.

• UnserTeekesselchenisteinTierund unser Teekesselchen ist ein Schlips- Ersatz.

Gesucht ist die Bank.

Gesucht ist der Berliner.

Gesucht ist die Fliege.

Lösungswort: Glocke

Lösung: d)

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Lösungswort:

Das wird Ihnen schmecken! Unter allen Einsendungen mit dem korrekten Lösungs-wort verlost die GEWOBA Nord 25 x 1 Einkaufsgutschein von sky im Wert von 30 E.

Schreiben Sie einfach das gesuchte Lösungswort sowie Name und Anschrift (beides unbedingt notwendig) gut leserlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken Sie sie an:

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGStichwort: „Rätsel“Moltkestraße 3224837 Schleswig

Einsendeschluss ist der 30.06.2009

Teilnehmen kann jeder außer den Mit-arbeitern der GEWOBA Nord, des Ma-gazins und deren Familienangehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachgewinne kön-nen nicht in bar ausgezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrich-tigt. Die Teilnehmer erklären sich mit der Ver-öffentlichung ihres Namens im Magazin einverstanden.

Lösungswort aus Blickwinkel Nr.8:Klappbruecke

Unterhaltung

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