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Gesucht: Ein Rückzugsort · der Caritas, die sich von der allge-meinen Sozialberatung, über die...

Date post: 02-Aug-2020
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Ausgabe 18 / Oktober 2019 Seite 2 Das interessiert Caritas-Regionalleiter Harald Faber geht in den Ruhestand Das tut gut Der Kulturteil im Echo – Ägidius-Kapelle in Neuler- Bronnen Termine Seite 3 Was war Dekan Kloker bei der Klima- schutz-Demo Öffentliche Mittagspause – Klimaschutz durch Ernährung Abschiedsfest Harald Faber Wer oder was steckt hinter SE7? Kurze Wege für die Gemeinschaft Seite 4 Was machen eigentlich … Die Kommunionhelfer im Ost- alb-Klinikum Warum ich trotzdem bleibe … Birgitta Pfeil: In der Kirche Heimat finden Was sonst noch interessiert Burnout-Selbsthilfegruppe in der Betriebsseelsorge: Die Signatur unserer Zeit Begleittext IMPRESSUM Herausgegeben von Dekanat Ostalb Weidenfelder Straße 12 73430 Aalen Telefon 07361 59010 Fax 07361 59019 www.dekanat-ostalb.de Verantwortliche Dekan Robert Kloker Pressereferentin Sibylle Schwenk Redaktion Sibylle Schwenk, Sr. Marie-Catherine Müller, Tobias Kriegisch, Martin Keßler Texte und Fotos Sibylle Schwenk Gestaltung www.zoodesign.de Druck Druckerei Opferkuch Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen Oktober 2019 Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier Gesucht: Ein Rückzugsort AKTUELL INHALT Von Mensch zu Mensch im Dekanat Ostalb Die Kinder sind ausgezogen. Gro- ße Teile des Hauses stehen leer. Genau genommen eine ganze Wohnung. Das Senioren-Paar hat sich im Erdgeschoss eingerichtet. Theoretisch könnte es die obere Wohnung vermieten im eigenen Haus, hätte dann sogar den Vor- teil, dass jemand »Junges« da ist, der ab und an Dinge erledigt, die einem älteren Menschen nicht mehr so leichtfallen. Auf der anderen Seite ist da die fünfköpfige Familie. Was mo- natlich auf der Haben-Seite üb- rig bleibt, ist so wenig, dass mehr als 70 Quadratmeter in einer Miet- wohnung kaum möglich sind. Den- noch wäre es dringend nötig, weil die 16-Jährige auch mal alleine in ihrem Zimmer sein möchte. Wohnen gehört nicht nur zu den Grundbedürfnissen des Menschen. »Eine Wohnung ist ein Rückzugs- ort, der die Privatsphäre schützt, sie ist der Lebensmittelpunkt, der soziale Teilhabe erst ermöglicht«, sagt Inga Grosse. Die Sozialpäda- gogin und Betriebswirtschaftle- rin arbeitet bei der Caritas und be- treut das vor einem Jahr ins Leben gerufene Projekt der Kirchlichen Wohnrauminitiative. Ganz aktiv will die Initiative dort ansetzen, wo die Not am größten ist: »Nicht vorhandener oder nicht ausrei- chender Wohnraum zieht oft eine Menge Probleme nach sich«, so Inga Grosse. In den Beratungsgesprächen der Caritas, die sich von der allge- meinen Sozialberatung, über die Schwangerschafts- und Migrati- onsberatung, über die berufliche Integration bis hin zu den Kon- takten in der Wohnungslosenhil- fe ziehen, ist immer ein Thema be- herrschend: Das Wohnen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe hat im Juli dieses Jahres Zahlen veröf- fentlicht: 650 000 Menschen stand im Jahr 2017 bundesweit kei- ne Wohnung zur Verfügung. Die meisten Wohnungs- losen sind in Notun- terkünften unterge- bracht, etwa 48 000 von ihnen sind ob- dachlos. »Selbst wenn man Asyl- suchende aus die- ser Zählung raus- nimmt«, so erklärt Inga Grosse, »waren in 2017 immer noch 257 000 Menschen ohne Wohnung«. Der Verein schrieb in seiner Stellung- nahme, dass pro Jahr 100 000 neue Sozialwohnungen und weitere 100 000 bezahlbare Wohnungen benötigt werden. Auch wenn die Wohnungsnot hauptsächlich die Ballungszent- ren betrifft, so ist sie längst auch auf der Ostalb angekommen. »Hier haben wir das Problem, dass vie- le leere Wohnungen auf dem Land zu Verfügung stehen könnten, die Menschen aber oft nicht mobil sind«, weiß Inga Grosse aus Erfah- rung. Doch auch viel stadtnaher Wohnraum liegt brach in privater Hand. Hier will die Kirchliche Wohn- rauminitiative ansetzen. »Wir wollen Hemmungen und Vorbehalte einer Vermietung durch unsere aktive Unterstüt- zung abbauen«, führt Inga Grosse aus. Das heißt: Die Caritas begleitet die Vermietung, sie schaut, dass Mieter und Vermieter möglichst gut zueinander passen, wirkt be- ratend in der Festlegung des Miet- preises. »Nach erfolgreicher Unter- zeichnung des Mietvertrages sind wir mindestens ein Jahr für Ver- mieter und Mieter da«. Inga Gros- se kümmert sich darum, wenn es Fragestellungen oder Schwierig- keiten gibt, sei es mit der Mietzah- lung oder mit den Regeln, die für die Vermietung auf- gestellt wurden. Die Kirchliche Wohnrauminitia- tive ist ein Koope- rationsprojekt, das die Dekanate Hei- denheim und Ost- alb mittragen, sowie fast alle Kreisstädte und Kommunen. In einer engen Vernet- zungsarbeit ist man gemeinsam auf dem Weg heraus aus die- ser Wohnungsnot, die für so viele Menschen ein zen- trales Problem in ihrem Leben dar- stellt. Inga Grosse appelliert auch an das christliche Verständnis der Leserinnen und Leser: »Wir dürfen als Christinnen und Christen die Wohnungsnot nicht einfach über- sehen und müssen handeln. Wir sollten alle aktiv danach schauen Wohnraum zu finden, damit auch Menschen in Not wohnen können, und damit einen Rückzugsort und auch ein seelisches Obdach be- kommen«. Info: Kirchliche Wohnraumini- tiative: Unverbindliche und kos- tenlose Beratung bei der Ca- ritas Ost-Württemberg: Inga Grosse, 07361-59040, grosse.i@ caritas-ost-wuerttemberg.de. Die Kirchliche Wohnrauminitiative kann auch als Vortrag in die Kir- chengemeinden, Ausschüsse oder Krankenpflegevereine geholt werden. Wir stehen als Christen in der Verantwortung AKTUELL – KOMMENTAR VON DEKAN ROBERT KLOKER An einigen Stellen erzählt uns auch die Heilige Schrift von Men- schen, die obdachlos, also woh- nungslos sind. Wir dürfen uns daran erinnern, dass selbst die Heilige Familie nach den biblischen Erzählungen zeitweise wohnungslos war! Wohnung und Heimat zu bieten gilt als eine vordringliche Aufga- be. Wir haben in dieser Hinsicht im Blick auf die vielen Flüchtlin- ge und Vertriebenen enorm viel getan. Aber auch viele »Einheimi- sche« sind auf Wohnungssuche, benötigen einen für Sie bezahlba- ren Wohnraum. Türen und Häuser zu öffnen, da wo es uns möglich ist, ist ein Gebot der christlichen Nächstenliebe. Preisgünstigen und erschwinglichen Wohnraum anzubieten folgt auch der prophe- tischen Aufforderung schon im Al- ten Testament, nicht zu überwu- chern und zu überteuern. Helfen wir aus unserer christli- chen Gesinnung heraus mit, dass viele Menschen einen bezahlba- ren Wohnraum und damit einen Rückzugsort finden können! Bibelstelle: Jes 58,7: »Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzu- nehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?« »Wir wollen Hemmungen und Vorbehal- te einer Ver- mietung durch unsere aktive Unterstützung abbauen« Inga Grosse DIE KIRCHLICHE WOHNRAUMINITIATIVE DER CARITAS OST-WÜRTTEMBERG BIETET MIT INGA GROSSE DIE BEGLEITUNG DES MIETVERHÄLTNISSES AN
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Page 1: Gesucht: Ein Rückzugsort · der Caritas, die sich von der allge-meinen Sozialberatung, über die Schwangerschafts- und Migrati-onsberatung, über die berufliche Integration bis hin

Ausgabe 18 / Oktober 2019

Seite 2

Das interessiertCaritas-Regionalleiter Harald Faber geht in den Ruhestand

Das tut gutDer Kulturteil im Echo –Ägidius-Kapelle in Neuler-Bronnen

TermineSeite 3

Was warDekan Kloker bei der Klima-schutz-Demo Öffentliche Mittagspause – Klimaschutz durch ErnährungAbschiedsfest Harald Faber

Wer oder was steckt hinter SE7?Kurze Wege für die Gemeinschaft

Seite 4

Was macheneigentlich …Die Kommunionhelfer im Ost-alb-Klinikum

Warum ich trotzdem bleibe …Birgitta Pfeil: In der Kirche Heimat finden

Was sonst noch interessiertBurnout-Selbsthilfegruppe in der Betriebsseelsorge: Die Signatur unserer Zeit

Begleittext

IMPRESSUMHerausgegeben von Dekanat OstalbWeidenfelder Straße 1273430 AalenTelefon 07361 59010 Fax 07361 59019 www.dekanat-ostalb.de

VerantwortlicheDekan Robert KlokerPressereferentin Sibylle Schwenk

Redaktion Sibylle Schwenk, Sr. Marie-Catherine Müller, Tobias Kriegisch, Martin Keßler

Texte und Fotos

Sibylle Schwenk

Gestaltung www.zoodesign.de

Druck Druckerei Opferkuch Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen

Oktober 2019Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier

Gesucht: Ein RückzugsortAKTUELLINHALT

› V o n M e n s c h z u M e n s c h i m D e k a n a t O s t a l b ‹

Die Kinder sind ausgezogen. Gro-ße Teile des Hauses stehen leer. Genau genommen eine ganze Wohnung. Das Senioren-Paar hat sich im Erdgeschoss eingerichtet. Theoretisch könnte es die obere Wohnung vermieten im eigenen Haus, hätte dann sogar den Vor-teil, dass jemand »Junges« da ist, der ab und an Dinge erledigt, die einem älteren Menschen nicht mehr so leichtfallen.

Auf der anderen Seite ist da die fünfköpfige Familie. Was mo-natlich auf der Haben-Seite üb-rig bleibt, ist so wenig, dass mehr als 70 Quadratmeter in einer Miet-wohnung kaum möglich sind. Den-noch wäre es dringend nötig, weil die 16-Jährige auch mal alleine in ihrem Zimmer sein möchte.

Wohnen gehört nicht nur zu den Grundbedürfnissen des Menschen.

»Eine Wohnung ist ein Rückzugs-ort, der die Privatsphäre schützt, sie ist der Lebensmittelpunkt, der soziale Teilhabe erst ermöglicht«, sagt Inga Grosse. Die Sozialpäda-gogin und Betriebswirtschaftle-rin arbeitet bei der Caritas und be-treut das vor einem Jahr ins Leben gerufene Projekt der Kirchlichen Wohnrauminitiative. Ganz aktiv will die Initiative dort ansetzen, wo die Not am größten ist: »Nicht vorhandener oder nicht ausrei-chender Wohnraum zieht oft eine Menge Probleme nach sich«, so Inga Grosse.

In den Beratungsgesprächen der Caritas, die sich von der allge-meinen Sozialberatung, über die Schwangerschafts- und Migrati-onsberatung, über die berufliche Integration bis hin zu den Kon-takten in der Wohnungslosenhil-fe ziehen, ist immer ein Thema be-

herrschend: Das Wohnen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe hat im Juli dieses Jahres Zahlen veröf-fentlicht: 650 000 Menschen stand im Jahr 2017 bundesweit kei-ne Wohnung zur Verfügung. Die meisten Wohnungs-losen sind in Notun-terkünften unterge-bracht, etwa 48 000 von ihnen sind ob-dachlos. »Selbst wenn man Asyl-suchende aus die-ser Zählung raus-nimmt«, so erklärt Inga Grosse, »waren in 2017 immer noch 257 000 Menschen ohne Wohnung«. Der Verein schrieb in seiner Stellung-nahme, dass pro Jahr 100 000 neue Sozialwohnungen und weitere 100 000 bezahlbare Wohnungen benötigt werden.

Auch wenn die Wohnungsnot hauptsächlich die Ballungszent-ren betrifft, so ist sie längst auch auf der Ostalb angekommen. »Hier haben wir das Problem, dass vie-le leere Wohnungen auf dem Land zu Verfügung stehen könnten, die Menschen aber oft nicht mobil sind«, weiß Inga Grosse aus Erfah-rung. Doch auch viel stadtnaher Wohnraum liegt brach in privater Hand.

Hier will die Kirchliche Wohn-rauminitiative ansetzen.

»Wir wollen Hemmungen und Vorbehalte einer Vermietung durch unsere aktive Unterstüt-zung abbauen«, führt Inga Grosse aus. Das heißt: Die Caritas begleitet die Vermietung, sie schaut, dass Mieter und Vermieter möglichst gut zueinander passen, wirkt be-ratend in der Festlegung des Miet-preises. »Nach erfolgreicher Unter-

zeichnung des Mietvertrages sind wir mindestens ein Jahr für Ver-mieter und Mieter da«. Inga Gros-se kümmert sich darum, wenn es Fragestellungen oder Schwierig-keiten gibt, sei es mit der Mietzah-lung oder mit den Regeln, die für

die Vermietung auf-gestellt wurden.

Die Kirchliche W o h n r a u m i n i t i a -tive ist ein Koope-rationsprojekt, das die Dekanate Hei-denheim und Ost-alb mittragen, sowie fast alle Kreisstädte und Kommunen. In einer engen Vernet-zungsarbeit ist man gemeinsam auf dem Weg heraus aus die-ser Wohnungsnot,

die für so viele Menschen ein zen-trales Problem in ihrem Leben dar-stellt.

Inga Grosse appelliert auch an das christliche Verständnis der Leserinnen und Leser: »Wir dürfen als Christinnen und Christen die Wohnungsnot nicht einfach über-sehen und müssen handeln. Wir sollten alle aktiv danach schauen Wohnraum zu finden, damit auch Menschen in Not wohnen können, und damit einen Rückzugsort und auch ein seelisches Obdach be-kommen«.

Info: Kirchliche Wohnraumini-tiative: Unverbindliche und kos-tenlose Beratung bei der Ca-ritas Ost-Württemberg: Inga Grosse, 07361-59040, [email protected]. Die Kirchliche Wohnrauminitiative kann auch als Vortrag in die Kir-chengemeinden, Ausschüsse oder Krankenpflegevereine geholt werden.

Wir stehen als Christen in der VerantwortungAKTUELL – KOMMENTAR VON DEKAN ROBERT KLOKER

An einigen Stellen erzählt uns auch die Heilige Schrift von Men-schen, die obdachlos, also woh-nungslos sind.

Wir dürfen uns daran erinnern, dass selbst die Heilige Familie nach den biblischen Erzählungen zeitweise wohnungslos war!

Wohnung und Heimat zu bieten gilt als eine vordringliche Aufga-be. Wir haben in dieser Hinsicht im Blick auf die vielen Flüchtlin-ge und Vertriebenen enorm viel

getan. Aber auch viele »Einheimi-sche« sind auf Wohnungssuche, benötigen einen für Sie bezahlba-ren Wohnraum. Türen und Häuser zu öffnen, da wo es uns möglich ist, ist ein Gebot der christlichen Nächstenliebe. Preisgünstigen und erschwinglichen Wohnraum anzubieten folgt auch der prophe-tischen Aufforderung schon im Al-ten Testament, nicht zu überwu-chern und zu überteuern.

Helfen wir aus unserer christli-

chen Gesinnung heraus mit, dass viele Menschen einen bezahlba-ren Wohnraum und damit einen Rückzugsort finden können!

Bibelstelle:Jes 58,7: »Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzu-nehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?«

»Wir wollen Hemmungen und Vorbehal-te einer Ver-mietung durch unsere aktive Unterstützung abbauen« Inga Grosse

DIE KIRCHLICHE WOHNRAUMINITIATIVE DER CARITAS OST-WÜRTTEMBERG BIETET MIT INGA GROSSE DIE BEGLEITUNG DES MIETVERHÄLTNISSES AN

Page 2: Gesucht: Ein Rückzugsort · der Caritas, die sich von der allge-meinen Sozialberatung, über die Schwangerschafts- und Migrati-onsberatung, über die berufliche Integration bis hin

›»echo«‹ Ausgabe 18 / Oktober 2019

TERMINE

An erster Stelle stehen immer die MenschenDAS INTERESSIERT ... HARALD FABER VERABSCHIEDETE SICH IN DEN RUHESTAND

So unvermutet andersDAS TUT GUT – DER KULTURTEIL IM ECHO ... ÄGIDIUS-KAPELLE IN NEULER-BRONNEN

1. Kreatives Gemein-deblattIn unseren Gemeinden und Ein-richtungen gibt es viele Produkte, die in die Öffentlichkeit gehen, al-len voran das Gemeindeblatt. Bli-cken Sie mit Grafik-Designerin Svenja Riede in die Geheimnis-se der Gestaltung. Sie bekommen Tipps und Tricks, wie Sie Ihr Pro-dukt optisch aufwerten können. Termin am 15.10.2019 um 19.30 Uhr im Haus der Katholischen Kir-che in Aalen. Anmeldungen unter [email protected]

2. Ausstellung »MeineMutter Gottes«Die Stiftung »Kunst und Kultur in Rosenberg« möchte im Sie-ger-Köder-Zentrum eine Ausstel-lung mit Mariendarstellungen zeigen. Dafür bitten die Initiato-ren um Mutter-Gottes-Figuren oder Bilder aus dem Privatbe-reich. Abgabemöglichkeiten gibt es an den drei Oktobersonntagen zwischen 15.00 und 17.00 Uhr im SK-Zentrum.

3. Engel on tourIn einem Engel kann uns der un-sichtbare, unbegreifliche Gott nahe kommen. Kommen Sie und entdecken Sie die Vielfalt der En-gelsvorstellung für sich selbst und für Ihre Arbeit in KiTa, Schule oder Gemeinde am 22.10.2019 von 17.00 bis 18.30 Uhr im Franzis-kaner Schwäbisch Gmünd. Die Veranstaltung hat das Religions-pädagogische Institut vorberei-tet und richtet sich an LehrerIn-nen, ErzieherInnen, Haupt- und Ehrenamtliche aus den Kirchen-gemeinden.

4. »Maria hilf«Die Katholische Arbeitnehmer-bewegung (KAB) präsentiert am 27. Oktober um 17.00 Uhr das Stück »Maria hilf« der Theater-gruppe »Chawwerusch«. In den Räumen des Theaters der Stadt Aalen in der Ulmer Straße 130 geht es um den Pflegenotstand und die massenhafte Anstellung von 24-Stunden-Pflegekräften aus Osteuropa.

5. Workshop SocialMediaWie ticken die sozialen Medien? Was funktioniert, was ist ein No-Go? Wie macht man gute Posts, kleine Videos und kurze Texte? Matthias Franz von der Stabstelle Mediale Kommunikation unserer Diözese ist am 12.11.2019 Gast im Dekanat Ostalb. Ab 19.30 Uhr bie-tet er allen, die in der Kirchenge-meinde oder Einrichtung mit So-cial Media zu tun haben, diesen interessanten Workshop. Anmel-dungen unter [email protected]

6. AdventsliedersingenDie nächste Öffentliche Mittags-pause gibt es am 11.12.2019 um 12.00 Uhr im Foyer des Hauses der Katholischen Kirche. Dieses Mal werden wir ein gemeinsames Ad-ventsliedersingen vorbereiten.

Das Büro im ersten Stock des Hau-ses der Katholischen Kirche ist geräumt, der letzte Arbeitstag ver-gangen, die offizielle Verabschie-dung mit Caritas-Direktor Pfarrer Oliver Merkelbach, den Dekanen Robert Kloker und Professor Dr. Sven van Meegen, sowie zahlrei-cher Prominenz, vorbei. Harald Faber, Regionalleiter der Caritas Ost-Württemberg, ist bei Erschei-nen dieser echo-Ausgabe bereits im wohl verdienten Ruhestand. Wir haben mit ihm nochmal auf sein Arbeitsleben zurückgeblickt:

Wann genau sich diese Szene in den 39 Jahren seiner Tätigkeit bei der Caritas und in den 19 Jahren seiner Leitungsposition abgespielt hat, daran erinnert sich Harald Fa-ber nicht mehr: In der Mittagspau-se – es war außer ihm gera-de niemand im Büro

– klingelte es an der Tür. Eine dunkel-häutige Frau mit dickem Bauch stand dort.

Aus ihrem Gesicht sprach Ver-zweiflung. »Kommen sie ruhig rein«, sprach ihr Harald Faber zu, »ich helfe ihnen«. Harald Faber ist und bleibt ein Sozialpädagoge mit Leib und Seele. Das wird sich auch im Ruhestand nicht ändern.

Ab Oktober 2019 wird er nicht mehr jeden Tag den Weg von sei-nem Wohnort in Schnaitheim nach Aalen antreten. »Ich werde mir erst einmal eine Auszeit neh-men und dann tun, was sich so er-gibt«, erzählt er. Reisen in Länder wie Portugal oder Neuseeland ste-hen auf seiner Wunschliste und mehr Zeit für sein Hobby, das An-geln. Und er wird sich auch wieder ehrenamtlich engagieren, wenn ihm danach ist; vielleicht im sozi-alen Bereich, so wie alles angefan-gen hat.

Harald Faber ist in Ballmerts-hofen aufgewachsen und absol-

vierte nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Erzieher bei den Dillinger Franziskaner-innen. Damals war er als jun-

ger Mann ein Exot. »Egal, was ich gemacht habe, immer

starrten mich die acht Augenpaare meiner Kol-leginnen an«, erinnert er sich. Doch er war sich von Beginn an sicher, im richtigen Metier unterwegs zu sein. Sein Studium absol-vierte er in München. Dann begann die Zeit bei der Caritas. Zu-

nächst war Ha-rald Faber in

der allgemeinen Sozialberatung bei der Caritas Kreisstelle in Hei-denheim tätig bis die Regionali-sierung der Caritas auf diözesaner Ebene erfolgte. Unter dem dama-ligen Regionalleiter Gerhard Heu-sel war Harald Faber fünf Jahre lang Fachleiter für Soziale Hilfen. Mit der Jahrtausendwende folg-te der Aufstieg für ihn zum Regio-nalleiter. Das Amt hatte er bis zu-letzt inne.

Er selbst hat die Art und Weise, wie und wofür bei der Caritas-Ost-württemberg gearbeitet wird, in diesen 19 Jahren seiner Regional-leitertätigkeit sehr geprägt. Und es ist sein größter Wunsch, dass dies auch so weiterlaufen soll. An erster Stel-le steht dabei die Sor-ge für die Menschen, die die Caritas brau-chen. Ihnen Dienste anzubieten, damit sie besser leben können, das ist das Wichtigs-te. »Wir müssen uns auch weiterhin ein-mischen, wenn es ir-gendwo nicht gut läuft, wir müssen Wächter und Mahner sein mit ganz konkreten Leistun-gen«. Auch die Arbeit mit den Eh-renamtlichen ist ein Punkt, der ihm sehr am Herzen liegt. In ihnen liege ein großes Potential, wenn es darum gehe, in den Gemeinden ka-ritative Aufgaben zu erfüllen. Ein gutes Verhältnis zu den korpora-tiven Mitgliedern des Caritas-Ver-bandes ist für Harald Faber selbst-verständlich. Nur dann könne man

sich gewinnbringend einmischen. Für die 160 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Caritas-Ost-württemberg hat Harald Faber die Rahmenbedingungen für ein gu-tes Arbeitsklima weiter ausgebaut. Kollegialität, Ausstattung der Ar-beitsplätze, Fortbildungen – all dies gehört dazu, wenn man bei der Caritas arbeitet. Und: »Die Kol-legialität liegt mir sehr am Herzen. Niemand soll mit Bauchweh ins Geschäft kommen müssen«. Ge-danken braucht er sich um seine Nachfolge nicht zu machen. Fa-ber ist froh und glücklich, dass der Vorstand die Bewerbung von Markus Mengemann angenom-

men und ihn zu sei-nem Nachfolger be-stimmt hat. »Wir arbeiten schon vie-le Jahre eng zusam-men und haben alle Entscheidungen ge-meinsam getroffen«, lässt Harald Faber wissen. Seit 2012 ist Markus Menge-mann Fachleiter für Soziale Hilfen und

gleichzeitig der Stellvertreter von Harald Faber. Weil Markus Menge-mann ähnliche Schwerpunkte in der sozialen Arbeit setzt und vie-le seiner Ansichten dafür teilt, ist Harald Faber überzeugt, dass es gut weitergehen wird. »Ich überge-be die Region Ost-Württemberg in geordneten Verhältnissen, so dass die Nachfolgenden gut darauf auf-bauen können«.

zeigen. Dafür bitten die Initiato-ren um Mutter-Gottes-Figuren oder Bilder aus dem Privatbe-reich. Abgabemöglichkeiten gibt es an den drei Oktobersonntagen zwischen 15.00 und 17.00 Uhr im

In einem Engel kann uns der un-sichtbare, unbegreifliche Gott nahe kommen. Kommen Sie und entdecken Sie die Vielfalt der En-gelsvorstellung für sich selbst und für Ihre Arbeit in KiTa, Schule oder

Veranstaltung hat das Religions-pädagogische Institut vorberei-

se – es war außer ihm gera-de niemand im Büro

– klingelte es an der Tür. Eine dunkel-häutige Frau mit dickem Bauch stand dort.

Harald Faber ist in Ballmerts-hofen aufgewachsen und absol-

vierte nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Erzieher bei den Dillinger Franziskaner-innen. Damals war er als jun-

ger Mann ein Exot. »Egal, was ich gemacht habe, immer

starrten mich die acht Augenpaare meiner Kol-leginnen an«, erinnert er sich. Doch er war sich von Beginn an sicher, im richtigen Metier unterwegs zu sein. Sein Studium absol-vierte er in München. Dann begann die Zeit bei der Caritas. Zu-

nächst war Ha-rald Faber in

Ein wahres Kleinod unter den Kir-chenbauten unseres Dekanats liegt ein wenig versteckt in dem beschaulichen Örtchen Bronnen bei Neuler. Von außen sieht es eher unscheinbar aus und wenig spektakulär.

Mich empfängt beim Besuch einer der ältesten, wenn nicht d e r ältes-ten Kapelle unseres Dekanats , die Mesnerin vor Ort, Maria Barth. Wir gehen gemeinsam hinein in den kleinen Kirchenraum. Ich bekom-me fast eine Gänsehaut, so schön ist die Kapelle im Innern, so unver-mutet anders, farbenprächtig und voller historischer Kunst.

"Wir sind schon stolz, dass wir die Ägidius-Kapelle hier in Bron-nen haben", sagt Maria Barth und zupft ein paar welke Blütenblät-ter vom Altarschmuck ab. Fast un-mittelbar möchte ich mich hinein-begeben in die Geschichte, die die Fresken aus dem 14. Jahrhundert zeigen und bemühe dafür die Ge-schichtsbücher:

"Der Bau mag in seinen Haupt-mauern aus dem 13. Jahrhundert stammen. Es ist ein nüchterner Bau mit zwei Schlitzfenstern, je einem auf der Ost- und Südseite, zwei Rundbogenfenstern und ei-nem gerade gestürzten Fenster auf der Südseite des Chores. Der Altar-raum, einst das Untergeschoss ei-ner wehrhaften Chorturmkapelle,

ist ein gerades und geschlossenes Tonnengewölbe".

Mein Blick schweift in die far-benfrohe Freskenlandschaft. Es ist besonders, es nimmt gefangen.

"Die Wandmalereien im Chor, die von Prälat Schwarz aufgedeckt und 1886 von Loosen restauriert wurden, zählen zu den eindrucks-vollsten mittelalterlichen Wand-malereien unserer Gegend. Der Stil ist frühgotisch und wird der Zeit um 1400 zugeordnet.

Im romanischen Tonnengewöl-be thront Christus mit der Lilie in der Mandorla. Ihn umgeben vier Engel mit den Leidenswerkzeugen und Posaunen, unter Christus sind die Apostel dargestellt."

"Es kommen viele kunstinteres-sierte Menschen hierher, oft auch ganze Busse. Die Menschen ma-chen hier Halt und tauchen ein in das Besondere unserer Kapelle", weiß Maria Barth.

Der Namensgeber der Kapelle ist der Heilige Ägidius, einer der 14 Nothelfer. Er wird als großer Wun-dertäter verehrt. Sein Patrozini-um wird am 1. September gefeiert.

"Das ist immer ein großes Fest bei uns, bei dem auch der Gesangsver-ein singt", erzählt Maria Barth.

Diese Kapelle, sie ist ein Schatz. Zum Eintreten, zum Bestaunen und zum Beten.

»Wir müssen Wächter und Mahner sein, mit ganz konkreten Leistungen« Harald Faber

MARIA BARTH, MESNERIN

DER ÄGIDIUS-KAPELLE

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Dekan bei Demo

›»echo«‹ Ausgabe 18 / Oktober 2019

Klimaschutz durch Ernährung »Mr. Ost-Württemberg« sagt Ade

Am 20.9. fanden auch in Aalen und Schwäbisch Gmünd Demonstrati-onen für den Klimaschutz statt. Ausgehend von der Initiative »Fri-days for future« gingen zahlrei-che Menschen auf die Straße, um ihre Stimme gegen die anhalten-de Klimazerstörung zu erheben. »Die evangelische Dekanin Ursula Richter und ich unterstützen die-ses Engagement voll und ganz«, sagt Dekan Robert Kloker. Deshalb nahm er gerne an der Demonstra-tion in Schwäbisch Gmünd teil. Als Christen seien wir aufgerufen, ge-meinsam mit allen Menschen Ver-antwortung für die Schöpfung Got-tes zu übernehmen. Auch Bischof Dr. Gebhard Fürst äußerte sich in einem Schreiben an die Mitarbei-terInnen der Diözese: »Die Bewah-rung der Schöpfung gehört zum Kernbestand unseres Glaubens. Als schöpfungsfreundliche Kirche müssen wir selbst Vorbild sein«.

mitteln«, ist Pfarrer Michael Win-disch überzeugt.

Während des Kirche-am-Ort- Prozesses hat sich ein engerer und regelmäßiger Austausch der Ordensgemeinschaft mit den Kir-chengemeinden der Seelsorge-einheit etabliert. »Wir treffen uns nun zweimal jährlich zum gegen-seitigen Austausch und um ge-meinsam zu überlegen, wie wir in Zeiten schrumpfender Katho-likenzahlen den Glauben wieder besser transportieren können«, erklärt Michael Windisch. Dass das Glaubenswissen schwindet ist eine Tatsache. Hier wolle man in Zukunft ansetzen.

Ungebrochen hoch dagegen ist das Interesse an der Verehrung von Pater Philipp Jeningen. Sein Grab liegt in der Basilika St. Vitus und viele Ellwanger sowie Besu-cherinnen und Besucher aus der ganzen Region tragen ihre An-liegen zum »guten Pater Philipp«. Einmal im Jahr findet die Deka-nats-Wallfahrt zu seinem Grab statt. Aus dem Dekanatsbezirk Ellwangen-Neresheim kommen die Wallfahrer und ziehen mit ei-ner Kerze ein in die Basilika, die mit einem Strauß Rosen vor dem Bildnis des Paters zu seiner Ver-ehrung gestellt werden. Anschlie-ßend sind die Wallfahrer zu einem Vesper ins Jeningenheim eingela-den. Erst dieser Tage hat die Wall-fahrt wieder stattgefunden. Ein schönes Gemeinschaftserlebnis.

Noch öfter gemeinsam auf dem Weg sein – das wünscht sich Pfar-rer Michael Windisch für die Zu-kunft seiner Seelsorgeeinheit; auf kurzen Distanzen in den vier Kir-chengemeinden. Von Kirchturm zu Kirchturm.

Klimaschutz durch Ernährung – darum ging es in der letzten Öf-fentlichen Mittagspause im Haus der Katholischen Kirche. »Wenn wir alle ganz auf Fleisch verzich-ten würden, so sagte Öffentlich-keitsreferentin Sibylle Schwenk, »könnten vier Prozent CO2 einge-spart werden«.

In einer kurzen Einführung leg-te Schwenk dar, wie sich der hohe Fleischkonsum in Deutschland, der momentan bei 60 Kilogramm pro Person im Jahr liegt, negativ auf die Umwelt auswirkt. Die in-tensive Tierhaltung und der damit verbundene Futteranbau bean-spruche unter anderem große Tei-le landwirtschaftlicher Flächen, die so dringend für die Auffor-stung gebraucht werden könnten.

Dass es auch ganz ohne Fleisch gehen kann, ließ Dekanatsrefe-rent Tobias Kriegisch wissen. Er

sei seit seinem siebten Lebensjahr Vegetarier und vermisse Fleisch und Wurst überhaupt nicht. »Es be-deutet für mich keinen Verzicht«. Cüneyt Fettan vom »Rosmarie« in Aalen ist zwar kein Vegetarier, doch achtet er mit seinem Team darauf, dass das Fleisch aus öko-logischer Zucht und bedarfsorien-tierter Schlachtung kommt. Zu-dem könne man mit dem Kauf von regionalen und saisonalen Pro-dukten aktiv Klimaschutz betrei-ben.

Wie immer bei der Öffentlichen Mittagspause gab es ein leckeres Essen, dieses Mal direkt aus dem »Rosmarie«. Ein vegetarisches Curry mit Karotten, Kürbis und Paprika zeigte, dass es auch mal ohne Fleisch geht.

Text / Foto: Sr. Marie-Catherine Müller

WAS WAR

Kurze Wege für die GemeinschaftWER ODER WAS STECKT HINTER SE7? SEELSORGEEINHEIT 7

ELLWANGEN

KIRCHENGEMEINDEN• St. Patrizius, Eggenrot

623 Katholiken• Heilig Geist, Ellwangen 1642 Katholiken

• St. Vitus, Ellwangen 2877 Katholiken

• St. Wolfgang, Ellwangen 3054 Katholiken

Leitender Pfarrer der SeelsorgeeinheitMichael WindischPriestergasse 1173479 EllwangenTelefon 07961 3535Telefax 07961 2945www.se-ellwangen.drs.de

Wissenswertes 20. Oktober 10.30 Uhr Kirchweihfest in Heilig Geist (mit Chor), 16.30 Uhr Vesper-gottesdienst mit Schola

27. Oktober 10.30 Uhr Festgottesdienst zum Patro-zinium in St. Wolfgang

30. Oktober 19.00 Uhr Ökumenischer Wortgottes-dienst zum 20. Jahrestag der Türöffnung (Basilika / evangelische Stadtkirche) mit Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel und Domkapi-tular Heinz Detlef Stäps

Der Regionalleiter der Caritas Ost-Württemberg, Harald Faber, hat sich Ende September in den Ruhestand verabschiedet. Dass er ein Mann der Taten war, einer, der sich sein ganzes (Arbeits)leben lang für Menschen in Not einge-setzt hat, wurde in den Würdigun-gen der Gäste deutlich.

In der Sängerhalle in Wasseral-fingen fanden sich die Gäste und Mitarbeitenden der Caritas ein, um Harald Faber noch einmal zu erleben, um zu hören, was ihm in den 39 Jahren seiner Caritaszeit besonders ans Herz gewachsen ist. »Kaum enden wollte der Ap-plaus, den die Gäste Harald Faber im Stehen gaben.

Zuvor eröffnete Caritas-Ver-bands-Direktor Pfarrer Oliver Merkelbach den Reigen der Reden. Als Zeichen der Wertschätzung zeichnete Merkelbach Harald Fa-ber mit der Goldenen Ehrennadel

des Caritas-Verbandes aus. Als den »Mr. Ost-Württemberg«

bezeichnete Dekan Professor Dr. Sven van Meegen den scheiden-den Regionalleiter. Dass Harald Faber ein dichtes, tragfähiges so-ziales Netz geknüpft habe und die Sozialarbeit professionalisiert habe, betonte Dekan Robert Klo-ker in seinen Worten.

Markus Mengemann wurde im gleichen Zug der Verabschie-dung von Pfarrer Merkelbach in sein neues Amt als Regionallei-ter eingesetzt.Mengemann selbst gehörte das Schlusswort. »Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit unserem neu aufgestellten Lei-tungsteam für ein gutes Klima in der Region sorgen und Neues be-darfsgerecht entwickeln können«. Er dankte ausdrücklich Faber für dessen Zutrauen. »Du wirst für mich immer ein Vorbild sein«.

V.L. SCHULDEKANIN SIGRID SONNECK, DEKANIN URSULA RICHTER, DEKAN ROBERT KLOKER

V.L. TOBIAS KRIEGISCH, SIBYLLE SCHWENK, CÜNEYT FETTAN

V.L.: PFARRER OLIVER MERKELBACH, MARKUS MENGEMANN, HARALD FABER, DEKAN PROF.DR. SVEN VAN MEEGEN, DEKAN ROBERT KLOKER

Drei Stadtgemeinden, eine Land-gemeinde und eine große Anzahl von Gottesdienstorten – das ist prägend für die Seelsorgeeinheit 7 – Ellwangen. Blickt man von ei-ner Anhöhe aus auf die Skyline der Stadt, dann erhebt sich so man-cher Kirchturm aus der Masse der Häuserdächer, Orte, wo Glauben gelebt, Eucharistie gemeinsam gefeiert und Heimat gespürt wird. In Ellwangen sind die Wege kurz; und das ist eine Chance für die Seelsorgeeinheit, die immer mehr genutzt wird.

»Ich bin Pfarrer für alle in der Seel-sorgeeinheit«, sagt der leitende Pfarrer Michael Windisch. Des-halb werden die Gottesdienst-pläne alternierend gestaltet. Das Pastoralteam wird dabei von einer

ganzen Reihe Pensionäre, die in Ellwangen und Umgebung leben, unterstützt.

Weil es in Ellwangen zahlreiche Einrichtungen wie Altenpflege-heime, den Rabenhof für Menschen mit Behinderungen oder die Lan-deserstaufnahmestelle für Flücht-linge (LEA) gibt, sind auch diese Orte mit eingebunden in den seel-sorgerlichen Auftrag. Anfangs gab es für die Flüchtlinge Gottesdiens-te in englischer Sprache. Aber »wir nehmen wahr, dass vor allem in St. Wolfgang und auch in der Basilika momentan einige Menschen aus afrikanischen Ländern zu uns in die Kirche kommen«, führt Pfarrer Michael Windisch aus. Vor Weih-nachten wird eine ökumenische Adventsfeier in der LEA gehalten – »eine Gelegenheit, die Flüchtlinge

mit dem bekannt zu machen, was wir an Weihnachten feiern.«

Zahlreiche Orden sind in der Seel-sorgeeinheit Ellwangen zu Hause. Auch eine Besonderheit. Die An-na-Schwestern sind vor Ort und haben sogar das Mutterhaus in Ellwangen. Die Sießener Franzis-kanerinnen sind in einem Kon-vent in der Marienpflege präsent, die Comboni-Missionare tragen die weltkirchlichen Aspekte und die Missionsarbeit inhaltlich in die Seelsorgeeinheit. Die katho-lische Schule St. Gertrudis bildet rund 1000 Schülerinnen und Schü-ler aus bis zum Abitur. Insgesamt 14 Kindergartengruppen unterhält die Gesamtkirchengemeinde Ell-wangen. »Hier können wir noch vieles an Glaubensinhalten ver-

BASILIKA ST. VITUS HEILIG-GEIST-KIRCHE

ST. PATRIZIUS, EGGENROT ST. WOLFGANG

mitteln«, ist Pfarrer Michael Win-

Während des Kirche-am-Ort-

Ordensgemeinschaft mit den Kir-chengemeinden der Seelsorge-

nun zweimal jährlich zum gegen-seitigen Austausch und um ge-

ELLWANGEN

Page 4: Gesucht: Ein Rückzugsort · der Caritas, die sich von der allge-meinen Sozialberatung, über die Schwangerschafts- und Migrati-onsberatung, über die berufliche Integration bis hin

Die Signatur unserer Zeit Sei gesegnetDAS INTERESSIERT... BURNOUT-SELBSTHILFEGRUPPE IN DER BETRIEBSSEELSORGE

›»echo«‹ Ausgabe 18 / Oktober 2019

WARUM ICH TROTZDEM BLEIBE... BIRGITTA PFEIL

In der Kirche Heimat � nden WAS MACHEN EIGENTLICH... KOMMUNIONHELFER*INNEN IM OSTALB-KLINIKUM

Ganz nah an den Menschen

»Ich kann unsere Kirche nicht mehr verstehen; die Missbrauchsskan-dale, die längst überholten und verknöcherten Machtstrukturen, die Tatsache, dass Frauen nach wie vor kein Weiheamt in der Kir-che bekleiden dürfen, der ganze Protz. Es ist zum Verzweifeln, ja zum Davonlaufen, nicht zu fassen, dass sich wenig bis gar nichts tut.

Dennoch: Ich erlebe auch viel Po-sitives in meiner Kirche. Ich erlebe Solidarität und soziales Engage-ment, Menschen, die sich aktiv für die Schöpfung einsetzen. Ich bin beeindruckt von der Arbeit welt-weit in den Missionen und von der direkten Hilfe, die den Menschen dort zu Gute kommt. In meiner ei-genen Arbeit habe ich immer wie-der erlebt, wie sich Frauen und Männer aus dem kirchlichen Um-feld für Menschen am Rande der Gesellschaft einsetzen.

Ich habe Heimat gefunden in meiner Kirche, in den Gruppen, in denen ich mitarbeite; im Katholi-schen Frauenbund Aalen, wo wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass die Worte der Frauen in der Kirche mehr Gewicht haben. Ich bin überzeugt, dass eine weibli-chere Kirche in manchen Situatio-nen die Botschaft Jesu lebendiger verkündigen könnte. Die ökume-

nische Arbeit und das ökumeni-sche Miteinander sind Heimat für mich und es ist für mich im-mer bewegend, den Weltgebetstag der Frauen miteinander zu feiern. Auch in der Gruppe der Notfall-seelsorgerInnen in Aalen erlebe ich die gemeinsame Basis unse-res Glaubens als tragfähiges Fun-dament in der Krise.

Mein Glaube ist Heimat für mich in den vielen persönlichen Be-gegnungen und im Glaubensaus-tausch untereinander. Ich bin be-eindruckt von Katholiken, die den Mund aufgemacht haben und sich getraut haben, auf Missstände auf-merksam zu machen. Das Zweite Vatikanum liegt nun schon ein paar Jahrzehnte zurück, aber ich spüre den »Spirit« dieser Zeit noch, der damals die Gemeinde der Gläubigen beseelte und verhärte-te Strukturen aufweichen konn-te. Sieger Köder malte ihn ja als den pfingstlichen Sturmwind, der damals die Fenster des Vatikan durchströmte!

Ich vertraue darauf, dass diese Geisteskraft auch heute wirken kann und unser Papst und die Kir-che den so dringend benötigten Wandel schaffen.

Das alles zusammen ist Grund genug: Deshalb bleibe ich«.

Birgitta Pfeil ist 66 Jahre alt und wohnt in Aalen. Von Beruf ist sie Diplom-Pädagogin und Sonder-schullehrerin und war zuletzt bis zu ihrem Ruhestand in der Stiftung Haus Lindenhof in Schwäbisch Gmünd tätig. Birgitta Pfeil singt im Chor Neue Töne, ist Lektorin in der Kirchengemeinde St. Maria und Dekanatsrätin, sie arbeitet mit beim Katholischen Frauenbund in Aalen, und seit drei Jahren als Not-fallseelsorgerin.

»Wenn man wieder geht hat man das Gefühl, etwas gegeben zu ha-ben«. Das sagen die Kommuni-onhelferInnen, die Sonntag für Sonntag im Ostalb-Klinikum die Hostie in die Krankenzimmer tra-gen. Etwas Gutes tun, erfüllt wer-den, die Dankbarkeit der Kranken spüren – all dies motiviert die ins-gesamt 19 Frauen und Männer aus den Gemeinden der Gesamtstadt Aalen, ihren Sonntagvormittag in der Klinik zu verbringen.

Aus den Ehrenamtlichen spru-deln die Berichte von Erlebnis-sen, die ihnen für immer in Erin-nerung bleiben werden: von einer Patientin, die am Sonntag unbe-dingt noch die Krankenkommu-nion wollte und deren Todesan-zeige schon am nächsten Tag in der Zeitung stand, von dem Pati-enten, dessen Zimmernachbar zu-nächst ganz abweisend war, dann aber dennoch die Kommunion und den Segen wollte, von dem Lächeln, das die kleine Andacht auf dem Gesicht des jungen Man-nes hinterlassen hat. »Hier ist man ganz nah an den Menschen mit ih-ren Schicksalen«, beschreibt Odi-lia Sproll. Noch immer habe sie – auch nach den vielen Jahren, in

denen sie diesen Dienst tut – eine gewisse Schwellenangst. »Mir ist das Begrüßungsgespräch sehr wichtig«, sagt sie und Gisela Gram-lich, ebenfalls schon einige Jahre dabei, ergänzt, dass sie sich dafür viel Zeit nehme. »Es soll nicht der Eindruck der Eile entstehen«, be-richtet sie. Auch wenn das manch-mal gar nicht so einfach ist.

Bis zu knapp 20 Personen be-kommen am Sonntag die Kranken-kommunion. Krankenhausseel-sorgerin Karin Fritscher verteilt dafür Listen auf den Stationen, wo sich die Menschen eintragen kön-nen, die gerne einen Besuch hät-ten. Außerdem liegt ein Faltblatt über die Klinikseelsorge und ihre Angebote am Schriftenstand der Klinikkapelle aus. Die Kommuni-onhelferInnen feiern, wenn es die Zeit zulässt, den Gottesdienst um 9.00 Uhr mit, und gehen dann mit dem Leib Christi in der so genann-ten »Bursa« auf die Stationen.

Eine kleine Andacht umrahmt die Krankenkommunion. Nach der Vorstellung folgt ein Gespräch, die Vergebungsbitte, eine Schrift-lesung, dann eventuell Fürbitten: »Das kommt ganz darauf an, wie man den Menschen antrifft«, er-

zählt Paula Mundus. Manchmal seien die Patienten auch gar nicht groß ansprechbar. »Dann muss man individuell entscheiden, wie man vorgeht«. Dem Vaterunser schließt sich ein Dankgebet an, dann der Segen. Eines der schöns-ten Dinge, die man tun kann, emp-findet Karin Fritscher. »Wir spre-chen jemanden den Segen zu und geben ihn damit in Gottes Hand. Dann kann man ihn auch wieder getrost alleine lassen«.

»Ein Dienst, den man einfach tun muss«, so empfindet es Paula Nen-nemann. Mit jedem Besuch be-komme man mehr Gespür für die Menschen, fühle Empathie, nicht Mitleid. Ihr Glaube helfe ihr, so er-gänzt Maria Vogelmann, und sie gebe etwas davon weiter.

Es ist ein Sonntag, der erfüllt ist. Da ist sich auch Roland Rie-ger sicher. Die Zeit ist sinnvoll ver-bracht. Den Menschen tut es gut und schon so manches Mal hörte man den einen oder anderen Pa-tienten den Angehörigen berich-ten: »Ja und am Sonntag, da war der Pfarrer da«.Interessierte melden sich bei [email protected] oder unter [email protected]

In unserem Arbeitsleben nimmt der Leistungsdruck immer stär-ker zu, die Geschwindigkeit wird schneller, die Aufgaben werden komplexer, die Digitalisierung lässt so manchen zurück. Wert-schätzung und Individualität, das Menschliche zwischen den Hoch-leistungs-Schranken, geht verlo-ren: »Die Signatur unserer Zeit«, nennt es Betriebsseelsorger Dr. Rolf Siedler.

Deshalb nimmt die Betriebs-seelsorge den Faden der Bur-nout-Selbsthilfegruppe wieder auf. Jeden dritten Donnerstag im Monat gibt es von 18.00 bis 19.30 Uhr die Möglichkeit, sich mit Men-schen in einer ähnlichen Situ-ation zu treffen, sich auszutau-

schen. »Wir bieten den Rahmen dafür«, beschreibt Karolina Toma-nek. Die 37-jährige Theologin, seit einem halben Jahr in der Aalener Betriebsseelsorge tätig, freut sich, dass sie das Angebot gemeinsam mit Rolf Siedler wiederaufleben lassen kann und dadurch Frauen und Männern geholfen wird, die durch verschiedenste Auslöser im Burnout gelandet sind.

Die Zielgruppe der Selbsthilfe-gruppe kann sich in verschiede-nen Stadien befinden: Zum einen sind Menschen willkommen, die spüren, dass ein Burnout kommen könnte und die vorher noch die Reißleine ziehen wollen. Zum an-deren ist ein Personenkreis denk-bar, bei dem die Diagnose feststeht

jedoch noch eine Zeit bis zur The-rapie zu überbrücken ist. Und eine weitere Gruppe ist zur Teilnahme in der Selbsthilfe denkbar, näm-lich diejenige, die bereits eine The-rapie gemacht hat und droht, wie-der in einen Burnout zu schlittern.

»Schon längst ist der Burnout keine Modekrankheit mehr«, sa-gen Karolina Tomanek und Rolf Siedler. Das Fatale an der Krank-heit an sich sei, dass man es selbst oft nicht sieht. »Man befindet sich oft wie in einem Tunnel«. Und was den Burnout von anderen Erkran-kungen unterscheidet ist die Tat-sache, dass Betroffene die Ursa-che der Krankheit bei sich selbst suchen. »Das ist ein ganz ande-rer Zugang zum Überwinden einer Krankheit«, so die beiden Theo-logen. Unter anderem an diesem sensiblen Punkt will die Selbsthil-fegruppe ansetzen.

Die Burnout-Selbsthilfegruppe findet in den Räumen der Betriebs-seelsorge statt. Es ist eine völlig of-fene Gruppe, zu der man sich nicht anmelden muss.

Die nächsten Termine:17. Oktober 2019, 21. November 2019, 19. Dezember 2019, 18.00 – 19.30 Uhr.

Sei gesegnet Du auf Deinem Weg,wenn Du Dich für das Klima einsetzt,wenn Du mutig auftrittst,wenn Du anstößig bist.Sei gesegnet Du auf Deinem Weg,wenn Du Dich für bessere Arbeit engagierst,wenn Du Dich auch querlegst,wenn Du andere zur Umkehr bringst.Sei gesegnet Du auf Deinem Weg,wenn Du Dich mit anderen verbindest,wenn Du 72 Stunden arbeitest,wenn Du Glück bescherst.Sei gesegnet Du auf Deinem Weg,wenn Du Verantwortung übernimmst,wenn Du die kleinen Schritte mitgehst,wenn Du beharrlich bleibst.Sei gesegnet Du Mensch,Ebenbild Gottes.

© MK

V.L. BRUDER MARINUS MARX, BEATE KNOBLAUCH, PAULA NENNEMANN, THERESIA MERZ, ODILIA SPROLL, KARIN FRITSCHER, PAULA MUNDUS, ROLAND RIEGER, MARIA VOGELMANN, GISELA GRAMLICH

BETRIEBSSEELSORGER DR. ROLF SIEDLER, KAROLINA TOMANEK

BEGLEITSPRUCH

Die nächste Ausgabe des echo erscheint am 11.12.2019.

Wir freuen uns auf Ihre Ideen und Beiträge bis zum 18.11.2019


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