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Gespaltene MitteFeindselige ZuständeGespaltenes Land?
Die FES-Mitte Studie 2016
Denis van de Wetering
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Phänomene der Spaltung
Wahrnehmung von Spaltung
Erosion von Grundwerten (Menschenfeindlichkeit,
Populismus, Extremismus etc.) bzw.
Polarisation extreme Meinungen nehmen zu
Extremismus Gruppen radikalisieren sich und setzen sich in
+ Propaganda Distanz (Widerstand) zum Rest (System)
Stabilisierung von Abwertungen, die Normen diskreditieren
Fragmentierung sozialer Gruppen in Einstellungen, Gefühlen,
Verhaltensweisen, Integrationsqualitäten etc.
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Gruppenbezogene
Menschen-
feindlichkeit
Rechtspopulistische
Orientierungen
Rechtsextreme
EinstellungenNeurechte
Einstellungen
Zentral beobachtete Einstellungen
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Untersuchungsanlage
Telefonische Repräsentativbefragung der
deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren
durch das Sozialwissenschaftliche Umfragezentrum (SUZ) Duisburg
6. Juni bis 5. August 2016
n = 1.896 deutsche Staatsangehörige (von 2.008)
22,5% über Mobilfunk
Zusätzliche Daten berücksichtigt:
„Mitte“-Daten 2006 – 2012
GMF-Daten 2002-2011
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Untersuchungsanlage
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Rechtspopulismus und –extremismus
Neurechte Einstellungen
Politische Teilhabe und Orientierungen
Fazit
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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Rechtspopulismus und –extremismus
Neurechte Einstellungen
Politische Teilhabe und Orientierungen
Fazit
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Syndrom Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
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Wer große Sorgen angesichts der
Flüchtlingsbewegung
und wenig Hoffnung hat, dass
Deutschland die Situation
bewältigen wird, neigt eher zu
Vorurteilen gegenuber
Geflüchteten, ist weniger bereit,
sich für Flüchtlinge zu
engagieren und eher dazu
bereit, gegen Zuwanderung zu
demonstrieren.
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In vielen Facetten sind die Vorurteile gegenüber Gruppen
signifikant stärker unter ostdeutschen Befragten!
12%
13%
12%
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Untere und mittlere Bildungsgruppen anfälliger für
Menschenfeindlichkeit!
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Untere und mittlere Einkommen sind anfälliger für
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, aber es gibt keinen
“Armutsrassismus”.
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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Rechtspopulismus und –extremismus
Neurechte Einstellungen
Politische Teilhabe und Orientierungen
Fazit
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Rechtspopulistische Einstellungen (Law-and-Order Autoritarismus,
Demokratiemisstrauen, Menschenfeindlichkeit) werden von 21% der
Befragten befürwortet (20% in 2014).
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Die Zustimmung zu rechtsextremen Einstellungen hat sich im Westen
seit 2014 stabilisiert. Unter ostdeutschen Befragten hat sie
zugenommen.
Gesamtindex Rechtsextreme Einstellungen
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Die Zustimmung zu rechtsextremen Einstellungen nimmt mit dem Alter
der Befragten zu.
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• Die Zustimmung ostdeutscher Befragte zu rechtsextremen
Einstellungen hat sich im Vergleich zu 2014 verdoppelt.
• Befragte über 60 Jahre, geringer Gebildete, politisch rechts
Orientierte und Einkommensschwache zeigen stärker
rechtsextreme Einstellungen als ihre jeweiligen
Vergleichsgruppen.
• Eine rechtsextreme Einstellung hängt zudem stark mit
Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Gewaltaffinität
zusammen. Dies trifft ebenso auf rechtspopulistische
Orientierungen zu.
Mit Blick auf rechtsextreme und –populistische
Einstellungen:
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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Rechtspopulismus und –extremismus
Neurechte Einstellungen
Politische Teilhabe und Orientierungen
Fazit
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Nahezu jede/r zweite Befragte, die/der neurechte Einstellungen
vertritt, ist fremdenfeindlich, muslimfeindlich und antiziganistisch. Die
Mehrheit unter ihnen ist gegen Asylsuchende, Arbeitlose und
Neuhinzugezogene.
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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Rechtspopulismus und –extremismus
Neurechte Einstellungen
Politische Teilhabe und Orientierungen
Fazit
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Die Bereitschaft, an Demonstrationen gegen Zuwanderung (7%)
teilzunehmen, ist deutlich geringer als jene gegen Rassismus zu
demonstrieren (45%).
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Das Demokratiemisstrauen und die Gewaltakzeptanz ist bei Personen,
die sich an Demonstrationen gegen Zuwanderung beteiligen würden,
signifikant höher als bei jenen, die sich nicht beteiligen würden, oder
eher gegen Rassismus demonstrieren würden. (Mittelwerte, 1-4)
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Müssen wir über die ‚schlechte Zivilgesellschaft‘ reden?
• Wer sich an Demonstrationen gegen Zuwanderung beteiligen
würde, ist deutlich gewaltaffiner, demokratieskeptischer und
rechtsextremer eingestellt, als der Rest der Bevölkerung.
• Wer sich an Demonstrationen gegen Rassismus beteiligen
würde ist dagegen zufriedener mit der Demokratie.
Rechtsextreme Einstellungen und eine Gewaltakzeptanz sind in
dieser Gruppe nur gering ausgeprägt.
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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Rechtspopulismus und –extremismus
Neurechte Einstellungen
Polarisationen im AfD-Klientel
Politische Teilhabe und Orientierungen
(Zwischen-)Fazit
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1. Die negativen Urteile über Gruppen (Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit/GMF) haben sich im Vergleich zu 2014
verfestigt. Die Vorurteile über Asylsuchende sind angestiegen.
Allerdings ist die Zustimmung zur Aufnahme Geflüchteter
mehrheitlich positiv.
2. Unter ostdeutschen Befragten ist der Anstieg menschen
feindlicher wie rechtsextremer Einstellungen auffällig. Sie sind
aber auch mit einer unteren wie mittleren sozialen Lage
verbunden.
3. Es gibt eine breite demokratische Mitte in Deutschland, allerdings
ist auch eine kleinere protestbereite Gruppe vorhanden, die in
hohem Maße gewaltbereit ist und der Demokratie misstraut.
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Verweisen die Spaltungsphänomene auf eine Krise des
Zusammenhaltes in der Demokratie?
Die große Mehrheit der Befragten (84 %) findet, die deutsche Demokratie
funktioniert im Großen und Ganzen ganz gut. Zugleich sehen 40 % die Demokratie
gefährdet, und 50% meinen: “Der Zusammenhalt der Deutschen ist gefährdet.”
Oder doch eher Kampf um die homogene Gesellschaft von früher?
Ein Drittel der Befragten sieht Gefährdungen durch kulturelle Diversität: “Zu viele
kulturelle Unterschiede schaden dem Zusammenhalt der Deutschen” (30%); “Durch
die Zuwanderung geht die deutsche Kultur verloren.” (33%)
Wer den Zusammenhalt gefährdet sieht, fühlt sich auch durch Vielfalt und
Zuwanderung bedroht. Und wer dann meint, Krisen seien nicht zu bewältigen und
dabei wütend wird, sucht das geeignete politische Umfeld.
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Was kann (dann) politische Bildung (überhaupt noch) tun?
1: Zivilgesellschaftliches Kapital (an-)erkennen.2: Zivilgesellschaftliche Bildung ermöglichen und für Konflikte fit machen.3: Eine Kultur der Gleichwertigkeit schaffen.4: Populismus entzaubern.
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.... bis hierhin ...