8/8/2019 Geschtzte Radikale - Profil Artikel zu den Alpendodeln

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Kssel am Ulrichsbere ,Alpen-Donau-HomepaeeDie Auftritte des notorischenRechtsextremisten Ksselwerden von den HomepaeeBetreibern beworben , seineReden abeedruckt

Geschtzte RadikaleRechtsextremismus. Die Verdachtsmomente hufen sich, dass Aktivisten der NeonaziHomepage "Alpen-Donau" im Rahmen eines amtsbekannten Altherrennetzwerks undunter dem Deckmantel von Burschenschaften und FP-Jugend agieren.

Von Christa Zchling"'l T on "tragischen Fehlern in der VerV ~ n g e n h e i t " spricht ein profunderKenner der einschlgigen Szene im Innenministerium. Htte der frhere VP-Innenminister Ernst Strasser etwa den geheimenRechtsradikalismusbericht des Jahres 2001nicht auf Druck der FP, die damals an derRegierung wa r, verruITIt, msste man heute nicht beschmt den eonazis der nAlpenDonau"-Homepage hinterherjagen. Vielleicht.Damals hatten die Staatsschtzer jedenfalls ein wachsames Auge auf radikale Tendenzen im Milieu der Burschenschaften, vorallem auf die "O lympia" und die "Teutonia",geworfen. Schlagende Verbindungen galtenals "Kaderschmiede rechtsextremer Gesinnung". Auch Andreas Mlzer, der - wie sichltere Beamte er inneren - eine Zeit lang imDunstkreis des Neonazis Norbert Burgerunterwegs gewesen sein soll, und dessenPostille "Zur Zeit" standen unter Beobachrung. Ebenso di e "Aktionsgemeinschaft frPolitik" (AFP), ein rechtsradika ler NtherrenkJub , der seit Jahren den Nachwuchsideologisch schult. Der Bericht des Jahres2001 wurde nie verffentlicht.In den Jahren von Schwarz-Blau konntesich die rechtsradikale Szene ermutigt fhlen. Freiheitliche Parteigiinger und Mitglie-

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der rechter Bursc henschaften zogen dutzendweise in Ministerhros und staatlicheInstitutionen ein, marschierten am WlenerHeldenplatz, beim Grab eines NS-Fliegerhelden und bei Sonnwendfeiern auf. IhreFestkommerse wurden mit Ansprachen vonFP-Regierungsmitgliedern geadelt. EinGeschichtsrevisionismus, der vor allem darin bestand, die Opferzahlen des Holocaustnach unten zu li zitieren, war sa lonflihig geworden. Die Burschenschaften hatten regenZulauf, und in ihrem Schlepptau befandensich immer fter junge Radikale. "Neonaziskonnten in diesen Jahren in sterreich weitgehend unbehelligt auftreten", kritisiert derRechrsextremismusexperte Heribert Schiedei vom Dokumentationsarchiv des ster-reichischen WIderstandes.

zerte verboten, in sterreich erlaubt. Organisatorisc h waren sie an die AFP angebunden, der im Verfassungsschutzbericht desJahres 2007 eine "ausgeprgte Affinitt zumNationalsozialismus" nachgesagt wurde. BeiTagungen der AFP trat einmal ein ausgewiesener Holocaust-Leugner auf, amtsbekannte Rechtsradikale aus dem deutschsprachigen Raum wurden eingeladen, revisionisti sche Bcher beworben. Auch dasNazi-Pamphlet der "Protokolle der Weisenvon Zion" kann man ber die AFP bestellen. Freilich gaben in den ver.gangenen zweiJahren auch hochrangige FPO-Politiker derAFP die Ehre: der Wiener FP-KlubobmannJohann Gudenus und sein Landesparteisekretr Hans-JrgJenewein.

Auch der notorische Neonazi Gottfried Ks se! lie sichin dicsenJahren wieder in dereinschlgigen Szene blicken,laut Verfassungsschutz, "um

In den Jahren vonSchwarzBlau konnte sichdie rechts rad ikale Szeneermutigt fhlen .

Einige BFJ-Aktivsten wurden angekJagt und von einemGeschworenengericht freigesprochen. was der Szene weiteren Auftrieb gab. Ein halbesJahr spter, im Mrz 2009,Nachwuchs zu rekrutieren". Im Laufe desJahres 2003 hatten sich vor allem in Obersterreich Rechtsradikale unter dem NamenBund Freier Jugend" (BFJ) zusammengesc hlossen, von denen einige auch bei derFP-Jugend anheuerten. Sie organisiertenSOlTImeriager und Konzerte mit NeonaziBands, zu denen auch die deutsche Szenegern anreiste. In Bayern waren solche Kon-

ging die Neonazi-Homepage "Npen-Donau" ins Netz. Betrieben wird sie von einemServer in den USA au s, der mehrere Rechtsextreme in seinem Kundenstock hatEin Informant des Abwehramts hatte be-reits im April 2009 den Verfassungsschutzauf Gottfried Kssel und Aktivisten aus demUmfeld des BFJ , der Burschenschaften undder FP-Jugend hingewiesen. In einer ...

8/8/2019 Geschtzte Radikale - Profil Artikel zu den Alpendodeln

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parlamentarischen Anfrage der Grnen vom Juni2010 wurde dazu eine ganze lndizienkette zusammengetragen. Erst vor zwei Wochen wurden bei einemGroteil der Verdchtigen Hausdurchsuchungen vor-genommen.Etwa bei Gottfried Ksse), dessen Auftritte inTschechien, der Slowakei und in Deutschland aufderAlpen-Donau-Homepage beworben, dessen Redenteilweise abgedruckt wurden. Oder bei einem Mitglied der Burschenschaft "Olympia" (angeblich schonausgeschlossen), einem ehema ligen Mitarbeiter desFPO-Nationalratsprsidenten Martin Graf, der ge meinsam mit einem Freund aus der Zeit in der Militrakademie in Wiener Neustadt Am:i-Graf-Demons-

I IVORTRAGSABEND 11 LEPZIG: "DASDEUTSCH1UM 11 DEROS11IARK"GOT1l'RIEIl KSSEI. und JORGSCHIWEK . . . 11.011.09 In LoIpzIg,oaso.DdiUnln_o. . IMk _ . . .___ ..-._ _Dualtalan und geOtrIen RedrtII... allA ID.EJngongs_J6rg_In_ ....___ . . . . . _ . . .Fhrung__ ImpIoaIn 0 _ _ _ 1 n _ ~ _ " " . , 1 f S -v.._gosiilZ' n JoIIIidII.- __--

"Blo ein Zaungast"Hans-Jrg Schimanek junior, ehemaliger Kssel-Kompagnon, istschon wieder einschlgig unterwegs.

tranten angepbelt hatte, was aufAJpen-Donau ent- Der Vater ist emprt. Hans-Jrg Schirnanek senior, ehemaliger ORF-sprechend gewrdigt wurde. Mit im Bunde war auch Redakteur, FPO- und BZO-Politiker, nunmehr Bezirksrat einer Flo-ein M.itglied der "Silesia", die sich mittlerweile von ridsdorfer Brgerliste, droht mit dem Richter, soUte es jemand wagen, sei-ihrem Bundesbruder distanziert. Der Sohn eines Be- nen Sohn "ins neonazistische Eck zu rcken oder gar mit der Alpen-Do-amten des Verfassungsschutzes, der erst im Sommer nau-Homepage in Verbindung zu bringen". Damit hahe sein Sohn nichts2010 an eine andere Dienststelle versetzt wurde, war mehr zu tun.2009 in Bundesheerunifonn mit Kssel und Schima- Schimanek junior, mittlerweile auch schon 47 Jahre alt, war in den acht-nck junior (siehe Kasten) auf den Ulrichsberg gepil- ziger und neunziger Jahren in der Gruppe des notorischen Rechtsextremis-gert, eine Aktion, zu der ebenfalls Alpen-DOIlau auf- ren Gottfried Kssel aktiv gewesen und hatte selbst whrend der Verb-gerufen hatte. ung einer mehrjhrigen Haftstrafe seine Kontakte ins M.ilieu nicht abrei-Von mehreren Verdchtigen sind Schnappschs- en lassen. Nach seiner Entlassung Ende der neunziger Jahre machte er inse, die sie bei Gelegenheit von ihren Gegnern ge- einem so genannten Dissidentenbrief seinem rger ber die Geschwore-macht hatten, auf die Neonazi-Homepage gelangt. nen in seiner Gerichtsverhand lung Luft: "Zigeuner, Trken und ein Jude."Von Franz Radi etwa, einem notorischen Rechtsra- Von Einsicht war nichts zu bemerken.dikalen, der einmal Mitglied der Burschenschaft "Teu- Schimanek junior ging nach Deutschland, tat sich mit einem altentonia" war. Auch die FP sollte sich fragen, warum Freund, der sich ebenfalJs einschlgig bettigt hatte, zusammen und stiegeinige der rechtsradikalen Parteignger eine Zeit lang ins Immobiliengeschft ein. Im Mai 2005 tauchte sein Name auf derMitglied ihrer Jugendorganisation waren. Homepage des US-Neonazis Gerry Lauck von der "AuslandsorganisationEin User im Forum der Alpen-Donau-Homepage, der NSDAP" auf. Demnach soll "Kamerad HansJrg Schimanek aus derein gewisser "Kar! Ashnikow" (bei den Hausdurch- Osonark" an einer Kundgebung von Rechtsradikalen in Berlin teilgenom-suchungen wurden auch Kalashnikows men haben.gefunden), gab sich vor einigen Mona- ImJuni 2009 wurden auf einer deutschenten als FP-Mitglied zu erkennen und Neonazi-Homepage Vortrge von Schimanekprotzte mit internem Wissen. Doku- und Kssel in Leipzig beworben. Thema: "Dasrnente aus dem FP-Klub landeten im- Deutschtum in der Ostmark". Schimanek sollmer wieder auf der Neonazi-Homepage. ber "den politischen Kampf in sterreich" refe-Einmal wurde ein Schreiben aus der riert haben, dem durch das NS -VerbotsgesetzWohnung des ehemaligen FP-Politi- "Grenzen gesetzt" seien, und als Beispiel denkers Johann Gudenus, zu der auch sein Holocaust-Leugner Gerd Honsik angefhrt ha-Sohn Markus Gudenus, Parlamentsmit- ben. Kssel sprach ber die Vlkerwanderungarbeiter der FP, Zugang hat, gefaxt. ("natrlich hat er einzelne Jahrhunderte ber-Die Alpen-Donau-Homepage ist sprungen"), den "Genozid des Deutschen" undnach wie vor in Betrieb und ersucht jetzt den "Nutzen der charakterfesten Krfte in der"um Hilfe" bei ihren Kameraden von FP".der Exekutive. Der Obersterreicher Pe- Im Oktober 2009 waren Kssel und Schima-ter Srrasser, der einen Blog gegen Alpen- nek am Ulrichsberg. Mehrere Fotos zeigen Schi-Donau einrichtete, um auf eigene Faust manek im Gesprch mit dem amtshekanntendie Hintermnner der H omepage aus- Rechtsradikalen Riccardo Sturm 'J.us Lelpzig.zuforschen, wurde im September per E- Schimanek am Ulrichsberg (reS" Sein Vater meint, Schimanek senior gab gegenber profil, nachMail bedroht: Er solle sich vorsehen. Ein der Junior habe mit der Szene nichts mehr zu tun Rcksprache mit seinem Sohn, zu Protokoll, derFoto seines neugeborenen Sohns war * Mt dem amtsbekannlenRechtsradika len Surm. Junior sei "nur einmal bei einer Kundgebung dermitgeschickt worden. Er meldete dies dem obers- NPD in Dresden gewesen, blo ein Zaungast". Mit Kssel pflege seinterreichischen Sicherheitsbro, bekam jedoch keine Sohn zwar Telefonkontakt, aber "hchstens einmal im Jahr".Antwort. Eine neue Nachricht erreichte ihn am Mitt- Tatschlich ziehen die alljhrlichen Trauennrsche der Rechtsradikalenwoch vergangener Woche: "Muss dein Erstgebore- in Dresden zum Gedenken an das Bombardement der Alliierten 1945 ~ a ner wirklich erst ei nen Unfall haben." Strasser hat zis aus ganz Europa" an, wie der Dresdner OberstaatsanwaltJrgen Schrseinen Blag vorerst eingestellt. "Ich bin nicht sicher, in Spiegel-TV besttigte. In den Jahren 2009 und 2010 waren rund 30 s-ob die nicht eines Tages mehr tun, als nur im lnter- terreichische Rechtsradikale, darunter Gottfried Kssei, in einem eigenennet zu schreiben." _ Block mitmarschiert.

N. o