Date post: | 08-Aug-2015 |
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Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 1 -
1. Von wann bis wann existierte die Weimarer Republik?
2. In welchen Phasen kann die Zeit der Weimarer Republik geteilt werden?
3. Wie kam es zu der Bezeichnung „Weimarer Republik“?
4. Erklären Sie den Begriff „Republik“?
5. Wer durfte in der Weimarer Republik erstmals wählen?
6. Was ging der Weimarer Republik voraus?
7. Was beinhaltete der Versailler Vertrag?
8. Was bedeutet der Begriff „Inflation“?
9. Wann und wodurch wurde die Inflation beendet?
10. Welche Parteien bildeten die Regierung?
11. Wer war erster Reichspräsident?
12. Welches Amt hatte Philipp Scheidemann inne?
13. Welche Partei gründeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
14. Welcher Staat war Vorbild für die Kommunistische Partei Deutschlands?
15. Welche Partei gehörte Hitler an?
16. Wer ermordete Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht?
17. Was waren die „Freikorps“?
18. Wann wurde der Kapp-Putsch vereitelt und wie?
19. Welcher Vertrag wurde mit Russland geschlossen und wann?
20. Was geschah im Jahre 1923?
21. Wann starb Friedrich Ebert? Wer wurde sein Nachfolger?
22. Wann und mit wem wurde der Vertrag von Locarno geschlossen?
23. Was geschah 1926?
24. Wann begann die Weltwirtschaftskrise?
25. Welche Konferenz beendete die Reparationszahlungen?
26. Was bedeuten die Begriffe „Notverordnung“ und „Präsidentenkabinette“?
27. Wie kam es zu der Vielzahl von Parteien im Parlament?
28. Mit welchem Mitteln versuchten die Gegner der Republik ihre Ziele durchzusetzen?
29. Wie viele Reichskanzler gab es in der Weimarer Republik?
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 2 -
Antworten zum Fragenkatalog: Weimarer Republik
Antwort Frage 1: Von 1919 – 1933
Antwort Frage 2: Inflation, Die goldenen 20er Jahre, Weltwirtschaftskrise Antwort Frage 3: Die Republik wurde in Weimar ausgerufen, da es Unruhen in Berlin gab
Antwort Frage 4: Ein Staat wird regiert, von Parteien die vom Volk gewählt worden sind.
Antwort Frage5: Die Frauen durften wählen / gewählt werden
Antwort Frage 6: Das Kaiserreich und der 1. Weltkrieg
Antwort Frage 7: Absetzung des Kaisers
Abrüstung des Kriegsmaterials
Verlust aller Kolonien
Reparationszahlungen 132 Milliarden Goldmark
Verlust von Staatsgebiet
Kriegsschuldanerkennung
Abrüstung des Heeres auf 100.000 Mann
Abschaffung der Wehrpflicht
Verbot von schweren Waffen
Verbot von U-Booten, Flugzeugen und Panzer
Elass-Lothringen Frankreich
Eupen-Malmedy Belgien
Posen und Westpreußen Polen
Memelland Litauen
Hultschiner Ländchen Tschechoslowakei
Nordschleswig Dänemark
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 3 -
Antwort Frage 8: Wenn zu viel Geld im Umlauf ist, was nicht gedeckt ist durch Sachwerte wie z.B. Gold
Antwort Frage9: Durch die Währungsreform / Rentenmark
Antwort Frage 10: SPD (Soziale Partei Deutschlands)
DDP (Deutsche Demokratische Partei)
Antwort Frage 11: Friedrich Ebert
Antwort Frage 12: Er war Kanzler (Scheidemann Stresemann Hitler)
Antwort Frage 13: KPD (Kommunistische Partei Deutschlands)
Antwort Frage 14: UDSSR / Russland
Antwort Frage 15: NSDAP (National-Sozialistische-Deutsche-Arbeiter-Partei)
Antwort Frage 16: Freikorps
Antwort Frage 17: Milizen (Ex-Soldaten aus dem ersten Weltkrieg und ihre Anhänger)
Antwort Frage 18: 1920 durch einen Generalstreik
Antwort Frage 19: Vertrag von Rapallo (Völkerrechtliche Anerkennung)
Antwort Frage 20:
Ruhrkampf (Ruhrbesetzung)
Ende der Inflation
Stresemann wird Kanzler
Hitlerputsch
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 4 -
Antwort Frage 21: Er starb 1925 und sein Nachfolger wurde Hindenburg
Antwort Frage 22: 1925 mit Frankreich und Belgien
Antwort Frage 23: Eintritt Deutschlands in den Völkerbund
Friedensnobelpreis für Stresemann
Antwort Frage 24: 1931 (Schwarzer Freitag)
Antwort Frage 25: Konferenz von Lausanne
Antwort Frage 26: Auflösung des Parlamentes
Verkürzung der Wahlen durch den Präsidenten
Antwort Frage 27: Es gab keine Mindestzahl, um ins Parlament gewählt zu werden wie heute z.B. die 5% Hürde
Antwort Frage 28: Attentate, Putsch von rechts und links, Besetzung von Industrieanlagen etc.(Streiks)
Antwort Frage 29: Es gab insgesamt 13.
Die wichtigsten sind: Scheidemann Stresemann Hitler
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 5 -
Nach dem Kriegsende in Deutschland
Die Deutsche Bevölkerung war froh, dass der Krieg endlich zu Ende war.
Aber keiner wusste so recht, wie es nun weitergehen sollte. Der Kaiser war weg, und das
Land brauchte eine neue Führung.
Friedrich Ebert übernahm die Regierungsgeschäfte und bildete den „Rat der
Volksbeauftragten“. Diese junge Regierung bemühte sich sofort, die größte Not im Land zu
beseitigen.
Aber es gab auch viele Menschen, die dem Kaiser nachtrauerten und lieber die Monarchie
behalten wollten. Darunter waren viele Offiziere der alten Armee. Sie bildeten eine eigene
Gruppe, den sogenannten „Freikorps“ in dem sich viele ehemalige Soldaten
zusammenfanden.
Die Anhänger des „Freikorps“ hassten die neue deutsche Regierung besonders dafür, dass sie
den Versailler Vertrag überhaupt unterschrieben hat. Sie glaubten nämliche nach wie vor,
dass Deutschland den 1. Weltkrieg hätte gewinnen können.
Eine andere Gruppe unzufriedener Bürger schloss sich zum „Spartakusbund“ zusammen. Sie
wollten eine kommunistische Staatsform haben, wie sie in Russland kurz zuvor entstanden
war.
Die Anhänger dieser beiden genannten Gruppen machten es der neuen Regierung ungeheuer
schwer. Die gesetzten Ziele zum Wohl der Bevölkerung umzusetzen. So musste die neue
Regierung aus Berlin flüchten und traf nun in Weimar zusammen, um über die Zukunft des
Deutschen Reiches nachzudenken.
Im August 1919 wurde schließlich beschlossen, dass Deutschland von nun an demokratisch
regiert werden sollte. Für jeden Bürger wurden Menschenrechte garantiert. Und die Vertreter
des Volkes, also die Regierenden sollten durch allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime
Wahlenbestimmt werden.
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Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 6 -
Der Vertrag von Versailles
Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes im November 1918 begannen die alliierten
Siegermächte im Januar 1919 mit der Ausarbeitung eines Friedensvertrages. Deutschland
durfte an den Verhandlungen nicht teilnehmen. Im Mai 1919 gaben die Siegermächte die
Friedensbedingungen bekannt.
Deutschland musste alle Kolonien abgeben.
Folgende Gebiete mussten abgetreten werden:
- Eupen-Malmedy an Belgien
- Norschleswig an Dänemark
- Memelgebiet an Litauen
- Westpreußen, Posen
Ost- und Oberschlesien an Polen
- Elsaas-Lothringen an Frankreich
Das linke deutsche Rheinufer wurde auf 15 Jahre durch alliierte Truppen besetzt
Eine 50 Kilometer breite Zone rechts vom Rhein durfte vom Militär nicht betreten
werden (entmilitarisierte Zone).
Die Reichswehr wurde auf 100.000 Mann begrenzt, dazu kam ein Verbot von Panzern,
Militärflugzeugen, U-Booten und großen Kriegsschiffen.
Deutschland und seine Verbündeten müssen anerkenn, dass sie den Krieg durch einen
Angriff begonnen haben.
Deutschland muss sich verpflichten, Wiedergutmachungen für alle Kriegsschäden zu
leisten (Reparationen von ca. 132 Milliarden Goldmark!).
Die Friedensbedingungen wurden in Deutschland als sehr hart und ungerecht
empfunden. Die deutsche Regierung musste aber unterschreiben, da sonst die
Siegermächte ins Deutsche Reich einmarschiert wären.
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 7 -
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 8 -
Die Dolchstoßlegende
Die sogenannte Dolchstoßlegende (auch: Dolchstoßlüge, wie es nach den historischen
Tatsachen korrekt heißen müsste) war eine von führenden Vertretern der deutschen Obersten
Heeresleitung (OHL) initiierte Verschwörungstheorie, die die Schuld an der militärischen
Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg vor allem auf die Sozialdemokratie
und andere demokratische Politiker abwälzen sollte. Sie besagte, das deutsche Heer sei im
Weltkrieg „im Felde unbesiegt“ geblieben und habe erst durch oppositionelle „vaterlandslose“
Zivilisten aus der Heimat einen „Dolchstoß von hinten“ erhalten. Antisemiten verknüpften
„innere“ und „äußere Reichsfeinde“ dabei zusätzlich mit dem Trugbild vom „internationalen
Judentum“.
Diese Legende diente deutschnationalen, völkischen und anderen rechtsextremen Gruppen
und Parteien zur Propaganda gegen die Novemberrevolution, die Auflagen des Versailler
Vertrags, die Linksparteien, die ersten Regierungskoalitionen der Weimarer Republik und die
Weimarer Verfassung. Sie gilt in der Zeitgeschichte als bewusst konstruierte
Geschichtsfälschung und Rechtfertigungsideologie der militärischen und
nationalkonservativen Eliten des Kaiserreichs. Sie lieferte dem Nationalsozialismus
wesentliche Argumente und begünstigte seinen Aufstieg entscheidend
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 9 -
Der Ruhrkampf
Die Ruhrbesetzung (oder der Ruhrkampf, der Ruhreinmarsch, die Ruhrinvasion) bezeichnet
den Höhepunkt eines politisch-militärischen Konfliktes, der 1923 im Ruhrgebiet zwischen
dem Deutschen Reich und den belgisch-französischen Besatzungstruppen stattfand. Er war
eines der großen Probleme in diesem Krisenjahr der Weimarer Republik.
Die Weimarer Republik war durch den Versailler Vertrag von 1919 verpflichtet, Reparationen
an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs zu leisten. Vor allem der französische
Ministerpräsident und Außenminister Poincaré bestand, im wirtschafts- und
sicherheitspolitischen Interesse Frankreichs, auf einer kompromisslosen Erfüllung der
Bestimmungen des Versailler Vertrages. Aufgrund Verzögerungen der Lieferungen rückte
mehrfach französisches Militär in unbesetztes Gebiet ein. Am 8. März 1921 besetzten
französische und belgische Truppen die Städte Duisburg und Düsseldorf in der
Entmilitarisierten Zone. Mit der Besetzung dieses Gebietes sicherte sich Frankreich eine
Ausgangsbasis für eine mögliche Besetzung des gesamten rheinisch-westfälischen
Industriegebiets. Außerdem ermöglichte die Kontrolle der Duisburg-Ruhrorter Häfen die
genaue Registrierung des gesamten Exports von Kohle, Stahl und Fertigprodukten des
Ruhrgebiets. Das Londoner Ultimatum vom 5. Mai 1921, mit dem die alliierten Siegermächte
ihren Zahlungsplan für die deutschen Reparationen in Höhe von 132 Milliarden Goldmark
gegenüber Deutschland durchsetzten, wurde mit der Drohung verbunden, im Weigerungsfall
das Ruhrgebiet zu besetzen.
Das Ergebnis der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiens am 20.
März 1921 (59,4 Prozent für Deutschland, 40,6 Prozent für Polen) und die auf französisches
Betreiben durchgeführte Teilung der Provinz wurden in Deutschland als verheerende
Niederlagen empfunden und markierten das Ende der bisherigen „Erfüllungspolitik“. Diese
wurde abgelöst durch eine entschlossene Bekämpfung der gegen Deutschland gerichteten
französisch-polnischen Allianz, was wesentlich zum Abschluss des deutsch-sowjetischen
Vertrages von Rapallo am 16. April 1922 beitrug. Diese Umorientierungen in den
Außenpolitiken Deutschlands und Frankreichs in den Jahren 1921 und 1922 führten
wechselseitig zu einer Verhärtung der Fronten und bildeten letztlich den Hintergrund für die
Besetzung des Ruhrgebiets im Januar 1923.
Wegen der immer größeren wirtschaftlichen Probleme des Deutschen Reiches verzichteten
die Alliierten 1922 auf Reparationszahlungen in Form von Geld und forderten stattdessen
Sachleistungen (Stahl, Holz, Kohle) ein. Am 26. Dezember stellte die alliierte
Reparationskommission einstimmig fest, dass Deutschland mit den Reparationslieferungen im
Rückstand war. Als am 9. Januar 1923 die Reparationskommission behauptete, die Weimarer
Republik halte absichtlich Lieferungen zurück (unter anderem seien 1922 statt geforderter
13,8 Millionen Tonnen Kohlen nur 11,7 Millionen und statt 200.000 Telegraphenmasten nur
65.000 geliefert worden), nahm Frankreich dies als Anlass zum Einmarsch in das Ruhrgebiet.
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Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 10 -
Die goldenen 20er Jahre
Der Ausdruck Goldene Zwanziger bzw. Goldene Zwanziger Jahre bezeichnet für
Deutschland den Zeitabschnitt zwischen 1924 und 1929. Der Begriff veranschaulicht den
wirtschaftlichen Aufschwung der weltweiten Konjunktur in den 1920er Jahren und steht auch
für eine Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die „goldenen Zwanziger”
wurden von der Weltwirtschaftskrise 1929 beendet.
Im weiteren Sinne veranschaulicht der Begriff Goldene Zwanziger Jahre den wirtschaftlichen
Aufschwung der weltweiten Konjunktur, er bezeichnet vor allem die Blütezeit der deutschen
Kunst, Kultur und Wissenschaft. Beteiligt am Aufschwung der Konjunktur sind ebenfalls die
hohen Kredite, die Deutschland damals aus dem Ausland, besonders aus den USA, erhielt.
Deshalb wird unter anderem von einer Scheinblüte gesprochen, da diese Schulden
irgendwann zurückgezahlt werden mussten. Nach dem Ersten Weltkrieg begrüßten sich
Berliner häufig mit der Frage: Bist Du auch ein Zwanziger?, womit man die Gemeinsamkeit
der Altersgruppe der um 1900 Geborenen unterstreichen wollte.
Trotz dieser eigentlich guten Voraussetzung scheiterte die Absicherung des republikanischen
Staates durch fehlende Unterstützung breiter Bevölkerungsschichten. Hunger und Elend der
letzten Kriegsjahre und die Finanzskandale von 1923 und 1929 schürten das Misstrauen zur
Weimarer Republik in weiten Teilen der Bevölkerung.
Beendet wurden die „Goldenen Zwanziger” von der Weltwirtschaftskrise 1929, ausgehend
vom Börsenkrach am Schwarzen Freitag der Wallstreet in New York. Soziale Spannungen
brachen wieder auf und resultierten im Zeichen politischer Radikalisierung und von den
Eliten unabgefedert zum Aufstieg des Nationalsozialismus.
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Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 11 -
Die Weltwirtschaftskrise Als Weltwirtschaftskrise bezeichnet man den weltweiten, je nach Land unterschiedlich
zwischen 1928 und 1930, einsetzenden schweren Rückgang der wirtschaftlichen
Gesamtleistung der Länder. Viele Unternehmen wurden zahlungsunfähig, es kam zu massiver
Arbeitslosigkeit, sozialem Elend und zu Deflation. Das soziale Elend trug zu politischen
Krisen bei. Die Gleichzeitigkeit der Krisenerscheinungen wurde gefördert durch die
gewachsene Verzahnung der Einzelwirtschaften und Finanzströme (Kapitalmobilität). Die
Weltwirtschaftskrise beendete die „Goldenen zwanziger Jahre“. Sie dauerte wiederum je nach
Land unterschiedlich lange und war zum Teil bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs noch
nicht überwunden. Deutschland hatte die Weltwirtschaftskrise 1936 in wichtigen Punkten
überwunden und erreichte als eines der ersten Länder wieder Vollbeschäftigung, vor allem
wegen der kreditfinanzierten Aufrüstung.
Arbeitsmarktsituation
Mit der Industrieproduktion sank auch der
Lebensstandard. Anfang der 1930er Jahren stieg die
Arbeitslosenquote in den Industrieländern auf 25 %.
Die Arbeitslosigkeit sank ab Mitte der 1930er Jahre
langsam
Weltweite Reaktion
Die Weltwirtschaftskrise verursachte einige weltweit
beobachtbaren Reaktionen:
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise wurde
weltweit der Goldstandard aufgegeben.
Gewerkschaften wurden einflussreicher. In
den Vereinigten Staaten verdoppelte sich die
Zahl der Gewerkschaftsmitglieder.
In den Vereinigten Staaten wurde mit dem
New Deal ein Sozialstaat begründet. In den
meisten europäischen Ländern bestand
bereits ein Sozialstaat, dieser wurde als
Reaktion auf die Krise ausgebaut.
In den meisten Staaten wurde die Regulierung der
Wirtschaft verstärkt, insbesondere durch Schaffung
einer Finanzmarktaufsicht und Bankenregulierung.
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Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 12 -
Inflation
Inflation (von lat.: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“) bezeichnet in der
Volkswirtschaftslehre eine allgemeine Erhöhung der Güterpreise, die entsprechend das
Absinken der Kaufkraft zur Folge hat.
Die deutsche Inflation von 1914 bis November 1923 war eine der radikalsten
Geldentwertungen, die eine der großen Industrienationen erlebt hat. Die Vorgeschichte dieser
Hyperinflation findet sich in der Finanzierung des Ersten Weltkrieges. Mit dem Ende des
Krieges 1918 hatte die Mark bereits offiziell mehr als die Hälfte ihres Wertes (genauer: ihrer
Kaufkraft im Innen- und Außenverhältnis) verloren, wobei auf dem Schwarzmarkt der
Inflationsindex noch wesentlich höher lag. Eigentliche Ursache der ab 1919 schon
beginnenden Hyperinflation war die massive Ausweitung der Geldmenge durch den Staat in
den Anfangsjahren der Weimarer Republik, um die Staatsschulden zu beseitigen.
Auswirkungen
Die Inflation als wichtiger Teil eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses der frühen Jahre der
Weimarer Republik hat die erste deutsche Republik in den Augen vieler diskreditiert. Teile
der gesellschaftlichen Mitte, das kleine und mittlere Bürgertum, fühlten sich von der
Weimarer Republik betrogen. Wachsende Teile der Arbeiterschaft vermochten in diesem
Staat (anders als 1920, als sie auf den Kapp-Putsch mit einem Generalstreik reagierten) nichts
Verteidigenswertes mehr zu erblicken, insbesondere, da mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929
ihre soziale Lage wieder wie 1923 katastrophal wurde. Politische Extremisten erhielten
verstärkt Zulauf.
Es gab auch Inflationsgewinner. So wurden die Grundeigentümer in der Inflation faktisch
vollständig entschuldet, während die Immobilien den Wert beibehielten. Der Gesetzgeber
versuchte, diese Inflationsgewinne über die Hauszinssteuer abzuschöpfen.
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 13 -
Ursprung der Rentenmark / Ende der Inflation
Die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 hatte sukzessiv alle Geldrücklagen der Bürger wertlos
werden lassen und lähmte in ihrer Endphase zunehmend das wirtschaftliche Leben. Im
Sommer 1923 wurde deshalb mit sogenanntem „wertstabilem Papiernotgeld“ – auch
Schatzanweisung genannt – mit aufgedrucktem Goldmark- und Golddollar-Bezug versucht,
die Inflation einzudämmen, was jedoch scheiterte.
Auf der Grundlage der gesetzlichen Verordnung über die Errichtung der Deutschen
Rentenbank vom 15. Oktober 1923 wurde dann im Oktober 1923 die Deutsche Rentenbank
gegründet.Sie gab erste neue Banknoten mit dem Datum 1. November 1923 um den 20.
November sowie neue Rentenpfennig-Münzen mit der Jahreszahl 1923 an die Bevölkerung
parallel zu den umlaufenden hohen Milliarden- und Billionen-Papiermark-Nominalen sowie
den in geringerer Anzahl kursierenden wertbeständigen Notgeldbanknoten aus. Die
Abkürzung der neuen Währung war „Rent.M“.
Maßgeblichen Einfluss auf die Einführung hatten Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht und
Reichskanzler Gustav Stresemann.
„Sie ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern Inhaberschuldverschreibung der
Rentenbank.“ (lt. Büsch)
Der Wechselkurs zur Papiermark wurde mit 1:1 Billion festgesetzt, und zwar genau am 20.
November 1923 per Festlegung durch die Reichsbank, als der Devisenkurs 4,2 Billionen
Papiermark = 1 US-Dollar war, was der Vorkriegs-Goldmarkparität zum Golddollar
entsprach. Die Einführung der Rentenmark wurde auch durch den Umstand erzwungen, dass
ab Herbst 1923 landwirtschaftliche und industrielle Produzenten zunehmend keine Waren
mehr gegen die immer schneller wertlos werdende Papiermark abgaben, was dann in einigen
Teilen Deutschlands zu Aufruhr und Plünderungen führte.
Allerdings wurden damit nicht nur 12 Nullen auf den Scheinen gestrichen – die Rentenmark
war wieder durch einen Gegenwert gedeckt, der aus Rentenpapieren über Sachwerte von 3,2
Milliarden Goldmark bestand; diese waren durch Hypotheken und Schuldverschreibungen auf
Immobilien der Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe durch zu verzinsende
Rentenbankbriefe über 500 Goldmark oder ein Vielfaches davon besichert.
Da die Rentenmark kein gesetzliches Zahlungsmittel war, bestand kein rechtlicher Zwang, sie
als Zahlungsmittel anzunehmen. Trotzdem wurde sie von der Bevölkerung sofort akzeptiert,
womit die Inflation schlagartig gestoppt war. Man sprach vom Wunder der Rentenmark.
Weimarer Republik Fragenkatalog
Geschichte in der Abendrealschule 2012/13 - 14 -
Ausrufung der Republik in Deutschland
Die Ausrufung der Republik in Deutschland geschah am 9. November 1918 in Berlin
gleich zweimal: durch den SPD-Politiker Philipp Scheidemann unter bürgerlich-
demokratischen und durch den Führer des Spartakusbundes Karl Liebknecht unter
sozialistischen Vorzeichen.
Wirkmächtig wurde allein die Proklamation Scheidemanns. Die SPD und die bürgerlich-
demokratischen Parteien setzten sich nach zum Teil bürgerkriegsartigen Unruhen mit ihren
Vorstellungen durch: Das Deutsche Reich wurde von einer Monarchie zur parlamentarisch-
demokratischen Republik mit einer liberalen Verfassung. Die Aktion Scheidemanns markiert
damit das Ende des Kaiserreichs und die Geburtsstunde der Weimarer Republik, der ersten
Republik, die den gesamten deutschen Nationalstaat umfasste.