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Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Date post: 13-Mar-2016
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Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet
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Page 1: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Geschichte, Kultur, Naturin Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 2: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya
Page 3: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

„Eine Reihe Exkursionen nach den verschiedenen nur wenige Stunden entfernten Ruinenstätten der pamphylischen Ebene ließen mich mit Staunen erkennen, welche Fülle wichtiger antiker Bauwerke, meist der späteren Kaiserzeit, die noch gar nicht oder nicht ausreichend beschrieben waren, hier im Umkreise weniger Meilen zu finden sind. Fast noch mehr aber hatte es die herrliche Landschaft mir angetan, die von keiner mir bekannten Gegend übertroffen wird…“

Karl Graf von Lanckoronski

Städte Pamphyliens und Pisidiens, 1890

Olympos

Page 4: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

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Korkuteli

Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

Yeşilova

NiyazlarDorf

Salda

Kemer

Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

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DüdenWasserfall

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Beydağları-Nationalpark

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Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

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Aksu

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Avsallar

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Gazipaşa

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Susuzhan

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Evrenseki

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Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

InhaltGeschichte (Seite 6)

Spuren der Geschichte

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Mittelalter

Zeit der Republik

Kultur (Seite 42)

Kultur im Taurusgebirge

Zug auf die Hochweide

Arbeit und Leben der Yörüken

Natur ist heilig

Gelebte Kultur

Das Taurusgebirge und der Tourismus

Natur (Seite 58)

Gebirge und Seen

Vegetation

Flüsse

Erhalt und Entwicklung natürlicher Lebensräume

Nationalparks

Naturparks

Wildreservate

Seenplatte

Monument-Bäume

Aktivitätenkalender von Antalya und

dem westlichen Mittelmeergebiet (Seite 88)

Wichtige Kontakte (Seite 90)

Page 5: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Spuren der Geschichte Karain Höhle 160.000-60.000 v. Chr.

Das Westtaurusgebirge zieht sich über den südwestlichen Zipfel der Anatolischen Halbinsel und schmiegt sich an die Bucht von Antalya. An der Südseite dieses Gebirges treten zahlreiche unterirdische Quellen an die Oberfläche, vierzig davon lassen den Kırkgöz entstehen. In der Nähe dieses Quellsees gibt es auch mehrere Höhlen, die noch heute von den Urzeiten menschlichen Daseins zeugen. In diesen Höhlen auf einer Höhe zwischen 500 und 600 Meter, nur 25 Kilometer von Antalyas Stadtkern entfernt, sind Grabungen im Gange.

Die dort gemachten Funde weisen nicht nur in die tiefe Vergangenheit Anatoliens, sondern in die der gesamten Menschheit, und das mit der Anschaulichkeit eines Zeitstrahls. Die spektakulärste der Höhlen ist die Karain Höhle.

Sie liegt unmittelbar oberhalb des Kırkgöz-Quellsees im Fels, innerhalb der Dorfgrenzen von Yağca, im Kreis Döşemealtı. Während aller Phasen der zivilisatorischen Entwicklung diente sie als Wohnstätte. Die Spuren menschlichen Lebens in ihr reichen hunderttausende Jahre bis in die Altsteinzeit zurück. Mit ihr beginnt der zivilisatorische Entwicklungsprozess, der sich in der Mittelsteinzeit, der Jungsteinzeit, der Kupfersteinzeit, die Bronzezeit, bis in die Gegenwart fortsetzt, wobei sich jede Epoche durch ihre Besonderheiten ausweist.

In der Karain-Höhle stieß man auf Bohr- und Schneidewerkzeuge aus Horn und Feuerstein, sowie einfache Handbeile, vergesellschaftet mit versteinerten Schädelknochen von Neandertalern. In jüngeren Schichten wiederum fand man neben Knochenresten des Homo sapiens Zähne und Knochenteile von Tieren ausgestorbener Arten, auch auf die von Flusspferden, Elefanten, Hyänen und Höhlenbären.

Griechische Inschriften am Eingang der Höhle belegen ihre Nutzung auch als Kultplatz. Demnach diente sie als Anbetungsort für die Göttin Meter Orea in dieser Region, gleichberechtigt mit der großen Göttin Kybele.

Die Karain-Höhle ist nicht der einzige Ort bei Antalya, der Funde aus vorgeschichtlicher Zeit liefert. Irgendwann reichte die Höhle als die erste besiedelte in der Gegend nicht mehr aus, und so wurden nach der Altsteinzeit und insbesondere in der Jungsteinzeit, als der Ackerbau einsetzte, in der Nähe der Kırkgöz-Quellen die Höhlen Öküz Ini, Mustan Ini, Boynuzlu In, Çark Ini, Kızıl In, Sulu In, Harun Ini und noch eine ganze Reihe weiterer Höhlen benutzt. Unter ihnen kommt speziell der Öküz Ini eine herausragende Bedeutung zu.

Nachdem die Höhlen am Kırkgöz-See die wachsende Bewohnerzahl nicht mehr aufnehmen konnten, suchten die Menschen nicht mehr nur in Höhlen und ähnlichen Behausungen (z.B. in Dolmen) Unterschlupf, sondern gründeten in der Folge neolithische/jungsteinzeitliche Dörfer am Seeufer, sowie im näheren und entfernteren Umkreis.

So kamen in der mittleren und jüngeren Steinzeit Menschen in der Kocain-Höhle unter, in der sich Süßwasserbecken und Wandeinritzungen befinden (beim Dorf Ahırtaş, im Nordosten von Döşemealtı), ebenso in der Beldibi Kayaaltı Sığınağı und in der Belbaşı-Höhle, deren Wände Malereien mit Menschen- und Tiermotiven aufweisen, beide an der südwestlichen Küste der Bucht von Antalya, im Gebiet der Gemeinde Beldibi.

Einfache Werkzeuge und Versteinerungen von menschlichen Skeletten in der von einem unterirdischen Bach durchflossenen Kadıini-Höhle, belegen, dass auch sie nach der Altsteinzeit genutzt wurde. Sie liegt am östlichen Ende der Bucht von Antalya, im Nordosten von Alanya, auf dem Gebiet der Gemeinde Oba am westlichen Steilufer des gleichnamigen Flüsschens Oba.

Eine weitere Karain-Höhle im inneren, westlichen Teil der Bucht, in der Nähe des Kreises Elmali, sowie Höhlen unmittelbar westlich vom Zentrum Antalyas am Bach Geyikbayırı und im Osten bei Güzeloba und Kemerağzı, geben uns Nachricht von den Wurzeln der Geschichte in jeweils ihrer Region.

KapGelidonya

Lykien

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Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

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Çimi Dorf

Perge

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Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

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Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

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Pinara

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Kekova

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Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

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Korkuteli

Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

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Çolaklı

Ilıca

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Belek Boğazkent

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Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

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Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

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NiyazlarDorf

Salda

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Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

Antalya-Burdur (D650) Straße Nach16 km biegen Sie links ab und folgen den Hinweisschildern.

Karain Höhle

Kırkgöz

Seite 7 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 6: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Bademağacı Grabhügel

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Aspendos

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Sillyon

Syedra

Selge

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Perge

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Termessos

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Myra

Ision

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Patara BezirganDorf

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Pinara

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Semahöyük

Adada

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Adıgüzel-Stausee

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Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

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Kırkgöz-See

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Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

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Altınbeşik-Nationalpark

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Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

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Gelincik Dağı-Naturpark

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Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

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Dinar

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Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

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Elmalı Tal

Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Elmalı Tal

Spuren menschlichen Lebens nach Aufgabe des HöhlenlebensDie Menschen, die Korn anbauten, lernten auch wie man gefangene Tiere züchtet und gesammelte Pflanzen kultiviert. Das waren die ersten Schritte, sich von Jägern und Sammlern zu sesshaften Menschen zu entwickeln. Ein wichtiger Auslöser für das Aufgeben der Höhlen war ganz offensichtlich die steigende Bevölkerungszahl. Ein weiterer, möglicherweise genauso wichtiger Faktor aber war eben, dass der Mensch lernte, Saatgut zurückzubehalten, zu säen, bzw. Pflanzen anzubauen und Vieh in Gehegen zu halten und zu züchten.

Die Menschen, die - wie eingangs beschrieben - als Jäger und Sammler in den zahlreichen Höhlen bei Antalya lebten, gaben diese Höhlen auf und errichteten in der Nähe von Seen und Quellen einfache landwirtschaftliche Siedlungen. Da das Werkzeug zwar weiterentwickelt wurde, jedoch immer noch aus Stein bestand, erhielt diese Kulturstufe die Bezeichnung „Neolithikum“ oder auch „Jungsteinzeit“.

Bei Untersuchungen in der Umgebung von Antalya konnten an heute teils

ausgetrockneten Wasserstellen zahlreiche Orte eindeutig als Niederlassungen aus ganz frühen Phasen des Ackerbaus identifiziert werden. Zu den Hauptsiedlungsgebieten der Jungsteinzeit gehören die Umgebung von Elmalı im Westen der Bucht von Antalya, die Gegend um Bademağacı und Döşemealtı/Kırkgöz-See, die Region Korkuteli und als weitere Beispiele eine frühere Wasserstelle vor der Ortschaft Çomaklı, im Nordwesten der Teke Ovası/Teke-Ebene mit dem daran anschließenden Gebiet, sowie, nur wenig davon entfernt, die Şerefönü genannte Gegend bei Ürkütlü.

Noch eine wichtige jungsteinzeitliche Siedlung, die auch während der Kupfersteinzeit und Bronzezeit bewohnt war, hat man bei Gökhüyük entdeckt, nur ein paar Kilometer südlich der Kırkgöz-Quellen. Ausgrabungen nördlich des Kırkgöz-Sees, am Bademağacı-Höyük bei der gleichnamigen Stadt Bademagacı zeigen, dass es auch in dieser Gegend wichtige neusteinzeitliche Siedlungen gab, die durch spätere Zeitalter hindurch weiter existierten. Ein Stück davon entfernt, im Landkreis Bucak/Provinz Burdur, findet man ebenfalls Orte, die von der Jungsteinzeit künden.

Grabungen am Karataş Höyük nordwestlich von Elmalı beim Dorf Bozhöyük, das inmitten der sogenannten Gölova liegt - der weiten Senke eines heute ausgetrockneten Sees - deuten darauf hin, dass diese Gegend ebenfalls in der Jungsteinzeit und später besiedelt war. Ein paar Kilometer nordöstlich davon befindet sich zwischen den Dörfern Çobanisa und Karaköy ein Hügel, an dem bis jetzt zwar keine Grabungen stattgefunden haben, bei dem man aber davon ausgeht, dass er während des gleichen Zeitraums bevölkert war. Die tiefer gelegene Elmalı Senke im Westen der Gölova weist die größten aufgeschütteten Erdhügel der Region auf. An zwei Seen, die hier vor kurzem trockengelegt wurden, hat man eine Vielzahl von Siedlungen aus der Zeit nach der Aufgabe des Höhlenlebens entdeckt. Die bedeutendste davon ist Hacımusalar Höyük an der Strecke Elmalı-Kaş, beim Abzweig zum Dorf Akçainiş. Die noch andauernden Grabungen an diesem Hügel brachten Überreste einer Kirche zutage, die beweisen, dass die Siedlung bis in byzantinische Zeit bewohnt war.

Page 7: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

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Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

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Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

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Gelincik Dağı-Naturpark

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KaşSeite 11 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Die Bezeichnung dieser Landschaft am westlichen Mittelmeer, die sich an die Bucht von Pamphylien anschließt, erinnert an jenes Volk, das vor und nach der Antike hier lebte. Lykien erstreckt sich von hier, dem nordöstlichen Zipfel der Bucht, auf einer gedachten Linie weiter Richtung Westen bis Fethiye, dem antiken Telmessos und schließt alles mit ein, was südlich davon liegt.

Was den Ursprung des Wortes „lykisch/Lykier“ betrifft, gehen die Meinungen auseinander: Eine Mehrheit vertritt die Ansicht, lykisch käme von „lux“, also Licht; Lykien wäre demnach das „Land des Lichts“. Eine wesentliche Stütze dieser These ist, dass Apollon, der als der Gott des Lichts gilt, Lykien erschaffen haben soll. Homer schreibt in der Ilias, „der die Wege erleuchtende und Mysterien erhellende Gott“ sei Lykier gewesen. Das Volk von Lykien bezeichnet man demzufolge als die „Lykier“. Während Herodot berichtet, die Lykier seien von Kreta nach Lykien gekommen, gibt es auch Vertreter der Auffassung, sie seien ursprünglich in Anatolien beheimatet gewesen.

An der anatolischen Mittelmeerküste gibt es keine bedeutsame Insel. Das Ufer zieht sich einförmig dahin, bis es an den lykischen Stränden kleinere und größere Buchten aufweist und unregelmäßiger verläuft. Damit bildet sie den Übergang zur labyrinthisch verschlungenen Ägäis-Küste.

Lykien wird in Ost-, Mittel-, und Westlykien unterteilt.

Ost-LykienDie wichtigste unter den bedeutenden Städten Ost-Lykiens war Phaselis mit seinen drei Häfen. Südlich davon lag Olympos, wo man ankern konnte. Im Osten der Bucht von Finike, bei Kumluca lag Rhodiapolis, wo einst der in antiker Zeit wegen seines Reichtums legendäre Opramoas lebte.

Während Rhodiapolis östlich des Alakır liegt, ein Gewässer, das die kleine Senke zwischen Finike und Kumluca teilt, liegt westlich von ihm die antike Stadt Limyra. Sie wurde am Fluss Tatlıçay erbaut, der aus den Quellen des Taurusgebirges entsteht, welche sich in der Ebene vereinen. Obwohl die Stadt im Binnenland lag, profitierte sie von diesem wasserreichen Fluss, der eine Verbindung zum Meer darstellte.

Eine weitere ost-lykische Stadt war Arykanda, errichtet über den Quellen des Arykandos (Aykırçay), die von den Niederschlägen auf die hochragenden Gipfel des Taurus und aus dem Avlan-See gespeist werden. Sie liegt südlich von Elmalı, an der Straße nach Finike. Neben diesen oben erwähnten bedeutenden ost-lykischen Städten, weiß man noch von einer großen Zahl kleinerer Siedlungen.

Page 8: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Zentral-LykienAls Zentral-Lykien bezeichnet man den Bereich zwischen Myra (Demre) und dem westlich davon gelegenen Antiphellos (Kaş). Die Existenz der vielen Küstenorte in dieser Gegend lässt sich in erster Linie mit der hohen Produktivität der Region erklären, und mit dem Umstand, dass Schiffe hier küstennahe und sichere Ankerplätze vorfanden. Die wichtigsten Städte in Zentral-Lykien sind Myra, und die Hafenstadt Andriake, einige Kilometer weiter südwestlich. Nördlich von Andriake (Çayagzı) lag bei einem Sumpfgebiet die Siedlung Sura (nahe einem heutigen Vorort von Demre), eine dem Apollon geweihte Kult- und Orakelstätte. Das Orakel funktionierte nach folgender Methode: An einer Quelle nahe dem Meer wurden Fleisch und Früchte auf Spieße gesteckt und geopfert. Der Orakelspruch ergab sich je nachdem welche und wie viele Fischarten sich einfanden. In der Antike wurde in dieser Hafenstadt einer der bedeutendsten Getreidespeicher am Mittelmeer errichtet.

Im Westen von Andriake erstreckt sich parallel zur Küste die Insel Kekova (Dolikhiste), die einzige Insel der Region, die schon in früheren Zeiten bewohnt war. Die dortigen Ruinen an Land und unter Wasser machen Kekova zu einem ganz besonderen Ausflugsziel. Wie man weiß, gab es auf der Insel früher eine Werft mit der Möglichkeit zum Stapellauf und eine Vielzahl von Gebäuden, die von Werftarbeitern, Händlern und Priestern bewohnt waren. Das Festland nördlich der Kekova-Adası mit all den Ruinen und Nekropolen der hier ehemals dicht an dicht

gelegenen kleinen Hafenstädtchen, ist in archäologischer Hinsicht ein sehr reiches aber noch unerschlossenes Gebiet.

Nur ein paar Kilometer nordwestlich liegt Theimiussa (Üçağız). Dank seiner antiken Nekropole mit den zahlreichen entlang der Küste aufgereihten Sarkophagen und der gut erhaltenen antiken Stadtstruktur ist es von atemberaubender Schönheit und wirkt, als hätte es seit tausenden von Jahren darauf gewartet, seine Besucher aus der Vergangenheit zu grüßen. Der kleine Hafen, in den früher nur Last- und Linienschiffe einliefen, zieht heute auch Touristen in großer Zahl an, welche Geschichte hautnah sehen und erleben wollen.

Myra (Demre) als wichtiges Kultzentrum während des frühen und späteren Christentums, Andriake mit seinem in der Antike berühmten Handelshafen, Kekova-Adası, Simena und Theimiussa gehören zu den gefragtesten Besichtigungsstätten, denn sie führen ihre Besucher nicht nur in die Tiefen der Geschichte, sondern bieten ihnen auch die Gelegenheit in den zahlreichen kleinen Strandrestaurants regionale Meeresspezialitäten zu probieren. Die Touristenziele in dieser Region kann man von Andriake (Cayağzı) aus mit Booten ansteuern, welche dort regelmäßig verkehren, sie sind aber auch angenehm über Land zu erreichen, wo einem die Schönheiten des hiesigen Landlebens präsentiert werden.

Das kleine Küstenstädtchen Simena (Kaleköy), das vom Land her, aber auch über den Seeweg erreicht werden kann, ist mit seinen von kristallklarem Meerwasser umspülten Ruinen und seiner die weite Landschaft überragenden Burg einer der wichtigsten Besichtigungsorte Zentral-Lykiens.

Myra

Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 9: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

West-LykienWest-Lykien besteht aus einer fruchtbaren Schwemmlandebene, die aus dem alluvialen Material der Flüsse Xanthos (Kınık), (gespeist von dem hinter dem westlichen Zipfel Lykiens gelegenen Berg Akdağ) und Eşen (der noch weiter im Westen entspringt) entstanden ist, und den sie umgebenden Höhenzügen. In der Ebene liegen die antiken Städte Patara (Fırnaz/Yeşilköy), Xanthos (Kınık) und Letoon (Bozoluk/Kumluova).

An antiken Verhältnissen gemessen, muss Xanthos als die fortschrittlichste unter diesen Städten gelten. Sie war Hauptstadt des Lykischen Bundes, eine der wichtigsten politischen Organisationen der damaligen Zeit. Patara, eine bedeutende Hafenstadt der Antike im westlichen Mittelmeer, war eines der beiden wichtigsten Kultzentren für den lykischen Gott Apollon. Letoon, am westlichen Ufer des Flusses Kınık, war die Stadt der Leto, Geliebte des Zeus, Mutter des Apollon und seiner Schwester Artemis.

Der griechischen Sage nach suchte Leto, lykisch Lada bzw. Latta, die von Zeus schwanger geworden war, nach einer Stadt, die sie und ihre Zwillinge, die sie auf der Insel Delos zur Welt gebracht hatte, aufnehmen würde. Aus Angst vor der Strafe von Zeus‘ Frau Hera, war jedoch keine Stadt dazu bereit. Also wanderte Leto mit ihren Kindern ruhelos weiter bis nach Letoon in Lykien. Dort gelangte sie an einen Tümpel, aus dem sie ihre durstigen Kinder trinken lassen wollte, doch die Bauern verwehrten es ihr. Da verfluchte die Titanin sie und verwandelte sie in Frösche.

Es wird angenommen, dass die drei Tempel der Stadt, die das religiöse Zentrum des lykischen Bundes darstellte, diesen drei in der Antike verehrten Göttern Leto, Artemis und Apollon geweiht waren. Bei Ausgrabungen tauchten zwischen den ins Wasser gesunkenen Steinen der Tempel Massen von unentwegt quakenden Fröschen auf, die die Nachkommen jener, von der wütenden Leto in Frösche verwandelten Menschen sein sollen.

In der näheren Umgebung der Schwemmlandebene, liegen innerhalb der Grenzen der Provinz Muğla, die im Westen an die Provinz Antalya anschließt, so bedeutende Städte wie Tlos (Düver/Asar Kale), Pinare (Minare) und Arsada (Arsa).

In der Mitte des 6. Jh. v. Chr. drangen die Perser nach Anatolien ein, überfielen Lykien und belagerten Xanthos. Die Bevölkerung leistete lange Widerstand, schließlich jedoch töteten die Männer der Stadt ihre

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Lykien

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Bademağacı

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Rhodiapolis

Limyra

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Theimiussa

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Xanthos

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Letoon

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Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

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Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

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Kırkgöz-See

Gölcük-See

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ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

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Kızlar Sivrisi

Akdağ

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Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

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Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

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Üçağız

Kaş

Antiphellos (Kaş), das noch bis vor kurzem ein verschlafener kleiner Küstenort war, hat sich heute zum wahren Tourismuszentrum entwickelt. Es hat sich ganz auf die Bedürfnisse des Fremdenverkehrs eingestellt, und doch den ursprünglichen Charakter seines historischen Gefüges bewahrt. Kaş ist ein regelrechtes Paradies für Touristen, mit seinen nahegelegenen landschaftlichen und historischen Anziehungspunkten, seinen Meereshöhlen, den Stränden, sowie den Bars, Restaurants und sonstigen Freizeitangeboten aller Kategorien. Kaş ist heute zum bestorganisierten Tauchzentrum in der Türkei avanciert. Die zahllosen Tauchschulen bieten dem Interessierten die Möglichkeit, den Tauchschein zu machen und sich in die unberührten Tiefen einer Unterwasserwelt zu begeben, welche die meisten gesunkenen Schiffe und grandiosesten Naturschönheiten des ganzen Mittelmeerraumes für ihn bereithält.

Eine weitere Sportart, die sich in Kaş immer größerer Beliebtheit erfreut, ist Paragliding. Die vielen Gleitschirmflieger, die von den steil aufragenden Felsen in der Umgebung von Kaş herabsegeln, erleben einen ganz besonderen Nervenkitzel, und dem Beobachter bietet sich ein Augenschmaus.

Seite 15 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Der Strand in West-Lykien, der dort liegt, wo die Schwemmlandebene (mit den drei Städten) ans Meer reicht, gilt als einer der längsten Strände der gesamten Anatolischen Küste. Die berühmte Hafenstadt Patara liegt im Osten dieses traumhaften Sandstrandes, im Westen das Kultzentrum Lykiens, Letoon und im Norden die Hauptstadt Xanthos.

Auch das noch relativ unberührte Hinterland von Kaş hat einiges zu bieten. Es lohnt sich, die ursprünglichen Dörfer im Taurusgebirge zu besuchen, etwas über die dortigen Arbeitsbedingungen zu erfahren, in ländlichen Teehäusern die Getränke zu probieren, die aus den hier heimischen Kräutern zubereitet werden, sowie die Menschen des Taurus‘ kennenzulernen und ihren Geschichten zu lauschen. Bei kurzen Landausflügen kann man sich sämtliche Phasen der Kulturgeschichte von den frühesten Ursprüngen bis in die Gegenwart vor Augen führen. Während ein- oder mehrtägiger Fahrten hat man Gelegenheit, die Kultur des Taurusgebirges zu ergründen: von den vor- und nachchristliche Ruinen, über heute verlassene Kapellen, Kirchen und Klöster auf Berggipfeln, die einst wichtige Zentren des Lebens und Glaubens waren, sowie jahrhundertealten Moscheen und architektonische Bauwerke bis zum heutigen Alltagsleben.

Der Liebhaber Zentral-Lykiens kann auch Trekking-Touren unternehmen (Berg- und Naturwanderungen), meist auf antiken Pfaden. Die Routen, die durch Bergdörfer und antike Ruinen führen, bieten die Möglichkeit auf ungefährliche Art und Weise Sport zu treiben und gleichzeitig Gegend und einheimische Bevölkerung kennenzulernen, und stellt so einen lehrreichen und gleichzeitig unterhaltsamen Zeitvertreib dar.

Frauen und Kinder, weil sie dem Feind nicht als Sklaven in die Hände fallen sollten, und begingen daraufhin geschlossen Selbstmord, indem sie ihre Stadt niederbrannten. Eine ähnliche Begebenheit ereignete sich genau fünfhundert Jahre später noch einmal: Nach der Ermordung Cäsars flüchtete Brutus nach Anatolien um Truppen auszuheben und Geld einzutreiben. Die lykische Streitmacht wurde geschlagen, die Stadt Xanthos belagert. Wie schon Jahrhunderte zuvor legte die Bevölkerung Feuer und opferte gemeinsam ihr Leben.

Fethiye (Telmessos), am Westrand Lykiens, hat sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Zentrum des Beherbergungsgewerbes entwickelt. Es ist berühmt für seine Naturschönheiten, die man unbedingt gesehen haben sollte, wie zum Beispiel die Lagune Ölüdeniz, und für seine für die jüngere Geschichte bedeutsamen historischen Stätten, wie die Geisterstadt Kayaköy. Übrigens wurden hier, von den Höhenzügen nahe der Küste aus, die ersten Gleitschirmflüge in der Türkei unternommen. Wer neugierig auf diese Sportart ist, kann von der Erhebung im Osten der Lagune, dem Babadağ, im Tandemflug mit einem gut ausgebildeten Fallschirmspringer herabsegeln und die großartige Landschaft genießen.

Nach Kaş gilt Kalkan als der bedeutendste Standort des Hotelgewerbes und der Freizeitindustrie in West-Lykien. Dank seinem überwältigenden Panorama, dem sauberen Meerwasser, seiner Kochkunst, speziell was Fischgerichte betrifft, und dem umfangreichen Unterhaltungsangebot, kann die Region Jahr für Jahr steigende Touristenzahlen verbuchen. Eine Fahrt zu der nur 15 Kilometer entfernten, auf dem Höhenzug nördlich von Kalkan gelegenen Bezirgan-Weide, führt den Besucher vom Meeresklima in ein Höhenklima mit Gebirgen und Almwiesen und öffnet ihm den Blick in den außergewöhnlichen Lebensraum der Berge.

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Pamphylien

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Pamphylien

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Die Schwemmlandebene, die sich über hundert Kilometer an der Küste erstreckt und etwa vierzig Kilometer in Landesinnere hineinreicht, bildet das antike Pamphylien. Diese fruchtbare Ebene, die von zahlreichen Flüssen mit dem Wasser versorgt wird, das von den Regenfällen der Winter- und Frühlingsmonate im nördlich aufragenden Taurusgebirge stammt, war schon immer Durchzugsgebiet von Nomaden. Dies drückt auch der Name „Pamphylien“ aus: Land aller Stämme.

Am östlichen Ende Pamphyliens befindet sich Alanya (Korakesion), am westlichen Antalya (Attaleia). Zwischen diesen zwei Marksteinen der Ebene liegen die Städte Side, Aspendos, Sillyon und Perge.

Der heute „Bucht von Antalya“ genannte Meerbusen hieß in der Antike außerdem noch „Bucht von Pamphylien“, was zu der Ansicht führte, dass Phaselis eine pamphylische Stadt gewesen sei, obwohl sie an der Westküste der lykischen Halbinsel liegt. Ist jedoch heute die Rede von Pamphylien, kommen einem sogleich die fünf großen, oben genannten, Städte in den Sinn. Selinus (Gazipaşa) im Osten von Alanya gehört allerdings bereits zu Kilikien.

Von den vielen Piratenstädten der Antike im östlichen Mittelmeer ist Alanya auf seiner uneinnehmbaren Halbinsel sicherlich die bekannteste. Ein Pirat namens Tryphon ließ im 2. Jh. v. Chr. die Festung als Stützpunkt und Unterschlupf auf dem Felsmassiv errichten, die ihn davor bewahrte, aufgebracht zu werden.

Tryphon ließ in der näheren und weiteren Entfernung dieser Festung Korakesion noch weitere Schutzburgen errichten. Die Meereshöhlen in der Umgebung der Halbinsel, die heute beliebte Touristenziele sind, dienten den Piraten als Versteck für die Prise aus den geplünderten Handelsschiffen und die Sklaven, die sie gefangengenommen hatten. Durch die regionale Vorherrschaft, erlangte der Pirat Tryphon immer mehr Macht. Das ging so weit, dass er einen Teil Syriens und Anatoliens beherrschte und das Seleukidenreich mit der Hauptstadt Antiocheia (Antakya) bedrohte, und in der Lage war es anzugreifen. In römischer Zeit wurde die Region durch den berühmten Feldherrn Pompeius von der Piraterie befreit, und die Festung, die im Kern von Tryphon errichtet und von späteren Piraten lediglich erweitert worden war, geschleift.

Nach der römischen und byzantinischen Herrschaftsepoche rissen die Seldschuken Korakesion im Jahre 1221 an sich. Daraufhin erhielt die Stadt den Namen Alâiye, nach ihrem Eroberer Alâeddin Keykubat, und diente den Seldschuken-Fürsten als Hauptsitz des Winterlagers. Noch im selben Jahrhundert fielen Alâiye und sein Umland unter die Herrschaft der Karamaniden, und ab dem 15. Jh. bis zur Zeit der Republik hielten es die Osmanen in ihrem Besitz.

Page 11: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Mit seiner langen Geschichte und seinem landschaftlichen Reiz hat sich Alanya nicht nur zu einem Zentrum des Tourismus an der anatolischen Küste sondern innerhalb des gesamten Mittelmeerraumes entwickelt: Besondere Anziehungspunkte sind die Burg von Alanya, die antiken Ruinen, in denen die Geschichte lebendig zu werden scheint, das reichhaltige Museum, in dem die Fundstücke aus der Umgebung ausgestellt werden, die natürlichen Höhlen, die sauberen Strände und die Flusstäler, entlang deren Ufern sich ein Freiluftlokal an das nächste reiht.

Ebenso wie diese Attraktionen in und um Alanya, lässt einen auch die facettenreiche Landschaft, insbesondere die Bergwelt, unvergessene Momente erleben. Weiden, die man über Straßen mit atemberaubenden Panoramen erreicht, hochgelegene Gebirgsseen, über die sommers wie winters schneebedeckte, majestätische Gipfel ragen, Almen, die zu fast jedem Dorf gehören und der Almauftrieb im Sommer, der ein fester Bestandteil des Landlebens ist, und man sieht Schaf-, Ziegen- und sich selbst überlassene Wildpferdherden.

Eine der verblüffenden Besonderheiten Pamphyliens ist die Vielzahl an fließenden Gewässern. Zur Überwindung von Flüssen braucht man natürlich Furten und Brücken. Die Masse an Brücken aus antiker Zeit und den späteren Epochen waren das wichtigste Fundament für die Wirtschaftskraft der Region. Speziell über den Alara Fluss, der zwischen Alanya und dem westlich davon gelegenen Manavgat das Meer erreicht, gibt es zwei wunderbare Beispiele für die Architektur aus der Seldschuken- und Karamanidenzeit, nämlich die Kemer-Brücke und weiter südlich, flussabwärts die Ali-Brücke, die seit Jahrhunderten Reisenden einen Weg bieten.

Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Alanya

Alanya

Für Besucher sind auch die mittelalterlichen Karawanseraien in der Nähe Alanyas von Interesse, die nach ihrer Restaurierung wieder genutzt werden und die Möglichkeit zu Einkauf und Erholung bieten. Die besten Beispiele dafür liefern die Sarapsu (Serapsu)-Karawanserai in Konaklı, zwanzig Kilometer westlich von Alanya, die mit ihren Schießscharten rund um den First fast wie eine kleine Festung wirkt, und am Ostufer des Flusses Alara die Alara-Karawanserai, südlich des Felsmassivs auf dem die Alara-Burg liegt.

Auf ihrem Weg vom, gleich hinter Alanya hoch aufragenden Taurusgebirge hinab zum Meer, bahnen sich die Flüsse, die aus Wasserfällen entstehen und sich zu reißenden Gewässern entwickeln, entlang moderner Serpentinen und alten gepflasterten Karawanenstraßen ihren Weg durch eine Landschaft von Tälern, deren Farben in allen Grün- und Blautönen changieren. Mitten durch dieses Farbspektakel erreicht man die Bergdörfer mit ihren ländlichen Teehäusern, in denen Getränke aus den für diese Region typischen Kräutern serviert werden.

Der Sapadere-Wasserfall östlich von Alanya und nördlich des Dorfs Demirtaş, der in der Nähe des Dorfes Kayabükü gelegene Uçan-Wasserfall (Çündüre), der die Hauptquelle des Alara darstellt, sowie die wilde Schönheit der Wasserfälle einiger weiterer kleinerer Flusstäler gehören zu den Plätzen, welche einheimische und ausländische Touristen gleichermaßen anziehen.

Page 12: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Handelsplatz für Sklaven wurde und enorm viel Geld damit verdiente, auch wenn es von den umliegenden Städten dafür kritisiert wurde. Aus antiken Dokumenten geht hervor, dass die Stadtverwaltung, um sich moralisch zu entlasten, ein Denkmal für Pompeius errichten ließ, der die Region von der Piratenplage befreit hatte.

Karawanen verkehrten zwischen Sides Hafen und den Tälern des Taurusgebirges und transportierten Menschen, Waren und Geld aus fernen Ländern und in ferne Länder. Die Grundlage für Sides großartige Identität als Stadt, war ihre herausragende Stellung beim Handel zu Land und zu Wasser, sowie das kaufmännische Geschick der Bevölkerung.

Die Plünderungen der Isaurier, einem Bergvolk, das im 3. und 4. Jh. n. Chr. im Taurusgebirge lebte, und räuberischer Skythen, die aus der nördlichen Schwarzmeerregion eindrangen, schwächten Side. Mit den im 7. Jh. im Mittelmeerraum einsetzenden Araberüberfällen verlor es seine einstige Pracht und Bedeutung und wurde allmählich aufgegeben.

Heute ist Side das Zentrum einer sehr gut organisierten Tourismus-Region. Mit seinen zahlreichen Hotelanlagen an dem entlang der gesamten Stadt verlaufenden Strand, seinen Einkaufszentren, vielfältigen Freizeitangeboten, der Möglichkeit viele verschiedene Outdoor-Aktivitäten zu betreiben, seinem quirligen, sozialen Leben, seiner Landschaft und seinen historischen Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben sollte, ist die Stadt ein Ferienort, der die unterschiedlichsten Reisegruppen anzieht.

Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Side

Side war in der Antike nicht nur die wichtigste Hafenstadt Pamphyliens, sondern des gesamten Mittelmeerraumes. In dieser Stadt, die auf einer Halbinsel errichtet wurde, sind ein prächtiges Theater, die Agora (der Marktplatz), monumentale Brunnen und Reste von Thermenanlagen (von denen eine heute als Museum dient), sowie Teile der antiken Stadtmauer und mehrere Säulenstraßen erhalten. Durch die Wiederaufrichtung einiger Säulen und die Gestaltung des Areals dient der Apollontempel im Südosten der Halbinsel heute als Veranstaltungsort für diverse Festivitäten.

Und natürlich existieren da auch noch Teile des gewaltigen Aquädukts, das die Stadt mit dem Wasser aus der dreißig Kilometer entfernten Quelle des Melas (Manavgat Fluss) versorgte. Das Wahrzeichen der Stadt, das auf Münzen geprägt und in Stein geschlagen wurde, war der Granatapfel. Aus alten Quellen erfahren wir, dass der Hafen von Side wegen Versandung häufig nicht nutzbar war, und dass seine Reinigung sich sehr schwierig gestaltete. So benutzte man im Mittelalter für eine Sache, die immer wieder misslang, die Redewendung: „Das ist wie der Hafen von Side“.

In der zweiten Hälfte des 4.Jh.v.Chr. drang Alexander der Große auf die Halbinsel vor. Side leistete keinen Widerstand, unterwarf sich und erfüllte alle Forderungen, woraufhin er nach Aspendos weiterzog. Im Jahr 190 v. Chr. war die Stadt auch Zeuge der Seeschlacht Hannibals, der gegen das auf römischer Seite kämpfende Rhodos unterlag.

Historische Quellen berichten im Zusammenhang mit der bereits weiter oben erwähnten Piraterie, dass Side zum bedeutendsten

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Aspendos liegt am Westufer eines der bedeutendsten Ströme Pamphyliens, dem Eurymedon (Köprüçay), an der Stelle, wo er die Schwemmlandebene erreicht.

Von der Mitte des 6. Jh. v. Chr. an hielten die Perser etwa über dreihundert Jahre hinweg Anatolien besetzt, doch bereits während des 5. Jh. v. Chr. begann ihre Macht zu bröckeln. Die Flotte der Perser zog an Aspendos vorbei, und war noch damit beschäftigt, sich an der Mündung des Eurymedon, dreißig Kilometer weiter, zu sammeln, da wurde sie von der Streitmacht des Attischen Seebundes unter Führung des Feldherrn Kimon mit einem Angriff überrascht. Die Perser unterlagen in diesem Seegefecht, das später noch als Landkrieg fortgesetzt wurde, und das unter der Bezeichnung „Schlacht am Eurymedon“ Eingang in die Geschichtsschreibung fand. Sie verloren dann auch noch den Landkrieg vor Aspendos, wohin sie sich zurückgezogen hatten.

Im Jahr 330 v. Chr. tauchte Alexander der Große in diesem Gebiet auf. Über Lykien war er nach Pamphylien vorgedrungen, wo ihm Perge friedlich übergeben wurde, dann zog er weiter nach Aspendos. Alexander soll, laut antiken Quellen, von Aspendos, das für seine Pferdezucht berühmt war, Abgaben und eine Pferdesteuer erhoben haben. Es gibt auch die Vermutung, dass der Name Aspendos mit dem Wort Pferd in Beziehung steht.

Am Ostufer des Eurymedon befindet sich der Platz des „Cirit“, ein jahrhundertealtes türkisches Reiterspiel. Aber wie erwähnt, wurden in Aspendos bereits in der Antike Pferde gezüchtet, was unter den Bewohnern späterer Jahrhunderte nahtlos fortgeführt wurde; nach der hellenistischen Herrschaft auch unter Römern, Byzantinern, Seldschuken und Osmanen.

Einer der meistbesuchten Plätze Anatoliens ist das berühmte, vom Architekten Zenon errichtete Theater von Aspendos, das als eines der besterhaltenen Theater der Welt gilt. Es ist an den östlichen Abhang des Hügels gebaut, auf dem die Stadt steht, und wird auch heute noch für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Im Norden davon liegt das Stadion. Die seldschukische Brücke über den Eurymedon wurde auf den Fundamenten einer römischen Brücke errichtet. Südlich von der Akropolis mit den öffentlichen Gebäuden (wie Agora, Basilika und

Nymphaeum) liegen in der Ebene die Thermen. Die spektakulärsten architektonischen Überreste aber stammen von dem monumentalen Aquädukt, über welches das Wasser von den Quellen im Norden herbeifloß.

Durch die Einkaufszentren speziell für Touristen, die Strandnähe der Ferienanlagen von Perge und Side, die vielen Möglichkeiten Sport zu treiben, allem voran Rafting auf dem Eurymedon, der im Hinterland in den Bergen entspringt, und die Chance, in den Tälern, die Nationalparkstatus besitzen, auch zu Campen, gehören Aspendos und seine Umgebung zu den beliebtesten Ferienzielen.

Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

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Sillyon wurde auf einer Erhebung zwischen Aspendos und Perge erbaut. Es ist von steilen Berghängen umgeben und liegt sowohl weit entfernt vom Meer, als auch vom Eurymedon im Osten und dem Fluss Kestros (Aksu), der nah an dem im Westen gelegenen Perge vorüberfließt. Aus alten Texten geht hervor, dass sich Sillyon nicht so gut entwickeln konnte wie Perge und Aspendos, weil ihm die Nähe zum Meer fehlte.

Wir wissen, dass Sillyon, das unter persischer Besatzung stand, von Alexander nicht eingenommen wurde. In Sillyon gibt es neben einem Turmbau gegenüber der Rampe, die im Westen des Plateaus

zur Stadt hinaufsteigt, einem Stadttor am Ende dieser Rampe, einer Zisterne, einem Theater, dessen Sitzreihen zur Hälfte abgebrochen sind, und einem Odeon, noch eine große Anzahl von Gebäuderesten, deren ehemalige Nutzung ungeklärt ist.

Für diejenigen, die durch eine ruhige, idyllische und unverfälschte antike Stadt schlendern wollen, ist Sillyon ein idealer und leicht erreichbarer Ort. Aber nicht nur wegen der antiken Sehenswürdigkeiten ist eine Reise nach Sillyon eine wunderbare Erfahrung, sondern auch wegen der Dörfer in seiner Umgebung, wo man gut auf Besucher eingestellt ist.

Perge, ist die pamphylische Stadt, die Antalya am nächsten liegt. Sie ist einer der Hauptkultorte für die in der Antike sehr verehrte Artemis. Der Fluss Kestros (Aksu) sicherte den Zugang zum Meer.

In der Bibel steht, dass die Apostel Paulus und Barnabas auf ihrer ersten Missionsreise von Paphos (Südzypern) aus in See stachen und in der Stadt Perge in Pamphylien an Land gingen. Aus dieser Aussage kann man schließen, welche Bedeutung das Meer für den Ort gehabt haben muss. So hieß auch das Stadttor in der südlichen Stadtmauer „Hafentor“, denn man konnte auf dem Kestros mit dem Schiff bis kurz vor die Stadt fahren.

Perge, das im 6. Jh. v. Chr. unter persische Herrschaft geraten war, ergab sich im 4. Jh. Alexander dem Großen. Anfang des 2. Jh. v. Chr. kam es unter die Herrschaft Roms und seines Bundesgenossen Pergamon.

Der Reichtum der Stadt, spiegelte sich im 2. und 3. Jh. v. Chr. auch in der Architektur wider. Plancia Magna, die ein prominentes Mitglied der Familie des römischen Senators Marcus Plancius Varus war, einer Familie deren Name ab dem Anfang des 1. Jh. n. Chr. in Inschriften von privaten und öffentlichen Gebäuden immer wieder auftaucht, hatte den Titel der Hohepriesterin der Artemis und der Mutter der Götter - Kybele - inne, das höchste Amt der Stadt. Die Quellen berichten,

dass die Familie Ende des ersten vorchristlichen Jahrhunderts ihre italische Heimat verlassen und in der Nähe der Stadt Perge große Ländereien erworben hatte. Einen großen Teil des erwirtschafteten Vermögens wendete die Familie, (insbesondere Plancia Magna) auf, um als großzügige Spenderin durch die Errichtung von Gebäuden, den Wohlstand der Stadt zu mehren.

Die Bauwerke dieser Stadt, deren Errichtung häufig mehr als ein halbes Jahrhundert beanspruchte, illustrieren sehr plastisch, wie außergewöhnlich dieses Perge war, das für Anatolien von höchster archäologischer Bedeutung ist. Von großem Interesse für Touristen sind hier das Theater, (eines der größten der Region), das Stadion, das einst in seinen Außengewölben Geschäfte beherbergte, die monumentalen Stadttore, die prächtige Agora, die Thermen, die Säulengalerien, die großen Brunnenanlagen, und die bedeutenden Grabmäler, die erst kürzlich am westlichen Fuß der Akropolis entdeckt wurden.

Die zahlreichen neuen Hotelanlagen im etwa zehn Kilometer südlich von Perge gelegenen Mündungsgebiet des Kestros (Aksu) und der moderne Lebensstil hier, machen den Aufenthalt für den Besucher zu einer Zeitreise zwischen den Jahrtausenden.

Aspendos

Aspendos

Perge

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Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Antalya war die späteste Stadtgründung in Pamphylien. Wie es dazu kam soll hier kurz geschildert werden: Wie zwischen der römisch-pergamenischen Allianz, die im Jahr 190 v. Chr. siegreich aus der Schlacht bei Magnesia hervorgegangen war, und den unterlegenen Seleukiden in einem Abkommen vereinbart, kam der römische Konsul Gnaeus Manlius Vulso zusammen mit dem König von Pergamon, Attalos II, (der seinem Bruder Eumenes II auf dem Thron gefolgt war), nach Pamphylien, um mit den dortigen Städten die Kapitulations-Bedingungen auszuhandeln. Das vorrangige Ziel der Eroberer jedoch, und zwar das Prunkstück des Mittelmeers, den Hafen von Side, in ihre Gewalt zu bekommen, ließ sich nicht verwirklichen. Deshalb beschloss Attalos II. im Jahr 159 v. Chr. unmittelbar nachdem er König geworden war, anstelle der Stadt Side, die er so gerne besessen hätte, eine neue Hafenstadt zu gründen. Und seine Entscheidung fiel auf einen Ort, der sehr wasserreich war, dessen Hafen nicht Gefahr lief zu versanden und der windgeschützt war - das heutige Antalya. Benannt wurde die Stadt nach Attalos selbst: Attaleia.

Sämtliche historische Spuren seit der Gründung befinden sich innerhalb der Stadtmauer, die den Hafen umschließt. In dieser Stadt, die in späteren Epochen über diese Mauer hinauswuchs, sind viele kunstvolle Gebäude der Römer, Byzantiner, Seldschuken und Osmanen erhalten, die zu einem großen Teil bis heute genutzt werden.

Hadrianstor, Antalya

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Interessant ist auch, dass das Taurusgebirge, das die Bucht von Antalya umschließt, das nördliche Pisidien nicht von den südlicher gelegenen Landschaften Lykien und Pamphylien trennt, sondern sie sogar miteinander vereint. Das liegt daran, dass das Taurusgebirge früher wie heute Lebens- und Wirtschaftsraum sowohl für die südlich, als auch für die nördlich davon ansässigen Völker ist.

Seit tausend Jahren kommen regelmäßig Nomaden in die Region, um ihre Herden im Winter an den Küsten und im Sommer in den Bergen weiden zu lassen. Irgendwann haben manche unweit ihrer Winter-, manche unweit ihrer Sommerweiden Dörfer gegründet. Man kann diese Ortschaften der Provinzen Isparta, Burdur und Antalya eigentlich nicht unabhängig voneinander betrachten, da sie oft Gründungen ein und desselben Stammes sind, und eng miteinander verbunden sind. Möglicherweise ist das bemerkenswertere daran, dass es von frühesten Zeiten bis heute so geblieben ist.

Man darf auch die übergeordnete Bedeutung der Straßen jenseits des schlichten Transports von Waren und Menschen nicht außer Acht lassen. Zusammen mit diesen Waren und Menschen nämlich wird über die Straßen, auf denen die Güter von den Häfen in der Bucht von Antalya über das Gebirge gebracht werden, auch Kultur bewegt. Eine Straße bedeutet, ebenso wie ein transportierter Gegenstand, Unabhängigkeit, Hoffnung, Information, Kontakt. In diesem Sinne ist auch eine Straße Kultur. Straßen bewirken, dass fremde Kulturen einander kennenlernen können.

KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

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Korkuteli

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Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

Yeşilova

NiyazlarDorf

Salda

Kemer

Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

Taurusgebirge

Sagalassos

Pisidien Pisidien ist der Name einer schwer zugänglichen Landschaft im westlichen Taurusgebirge, die sich zwischen der Küstenebene bei Antalya im Süden und den Seen um Burdur im Norden erstreckt. Es grenzt im Osten an Pamphylien und im Westen an Lykien. Sämtliche Straßen von pamphylischen Häfen nach Zentralanatolien führen durch Pisidien hindurch, das sich hundert Kilometer weit ins Landesinnere zieht. Bis auf wenige Ausnahmen liegen alle Städte Pisidiens an diesen Straßen, oder nicht weit davon entfernt.

Lykien und Pamphylien liegen an der Küste der Bucht von Antalya. Das von Bergen dominierte Pisidien dagegen grenzt nicht ans Meer. Ein Teil der Städte ist zwar nicht weit von der Küste entfernt, wie zum Beispiel Termessos, trotzdem kann man vom pisidischen Taurus und der dahinter gelegenen Seenplatte aus das Meer nicht sehen.

Pisidien nördlich von Antalya wird auch „Die Seenregion“ genannt, weil es neben den verhältnismäßig großen Seen, wie dem Beyşehir-, Eğirdir-, Burdur- und Salda-See, noch eine große Zahl weiterer kleinerer Seen besitzt.

Um diese Seen herum begann der Mensch erstmals zu siedeln, nachdem er das Höhlenleben aufgegeben hatte. Die Bedeutung der Seen für den sagenhaften Reichtum Pisidiens und der von seiner Umgebung geformten, bewegten Geschichte ist immens. Es ist kein Zufall, dass Hacılar Höyük mit seinen Funden aus neolithischer Zeit in der Nähe des Burdur-Sees liegt.

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Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet Kibyra

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So sind die Bucht von Antalya und die Seenplatte zwei sehr unterschiedliche Teile, die sich in ihren Lebens- und Arbeitsbereichen in jeder Beziehung ergänzen. Während die Seenplatte in historischer Zeit ihre ganz eigene Zivilisation hervorbrachte, war diejenige, die in der Bucht von Antalya aufkeimte nicht allein von der Geographie bestimmt, sondern - was vielleicht noch wichtiger ist - von den Bereichen der Arbeit und Kultur.

Das antike Pisidien, das sich mit dem Gebiet der Seenplatte deckt, hat drei Städte, die gleichermaßen eine „Torfunktion“ übernehmen: im Norden öffnet sich Antiocheia (Yalvaç), das an einem Hauptknotenpunkt liegt, nach Inner- und Westanatolien; im Osten führt Sagalassos (Ağlasun) nach Pamphylien; im Westen bildet Kibyra (Gölhisar) das Tor zu den lykischen Häfen. Was diese drei Städte auszeichnet, sind ihre unglaublich weiten und fruchtbaren Ackerflächen.

Antiocheia besitzt in der unmittelbaren Umgebung, entlang seiner Straßen, die Anatolien von West nach Osten durchschneiden, besonders üppigen Boden. Sagalassos, gelegen an der Hauptroute von den Häfen Pamphyliens in Richtung Norden, besitzt seine ertragreichen Böden im Süden und vor Eğirdir, jenseits des Berges Akdağ, der sich hinter der Stadt erhebt. Kibyra liegt im Zentrum des antiken Vierstädtebundes „Kibyratis“ und ist für seine unglaublich fruchtbaren, seenreichen Flächen zwischen Gölhisar und Burdur bekannt.

Dieses Kibyra, das sich einige Kilometer außerhalb des Kreises Gölhisar befindet, ist heute noch, wie ehedem ein Verkehrsknotenpunkt. Die Straße von Pamphyliens östlichem Hafen Korakesion (Alanya) nach Westen, Richtung Ephesos führt durch Kibyra. Die lykischen Häfen im Südwesten wiederum, das bei Myra (Demre) gelegene Andriake, und

das noch weiter im Westen befindliche Patara, verdanken ihre Existenz ganz wesentlich Kibyratis‘ sprichwörtlich gewordenem Reichtum an Getreide, das von hier aus nach Rom verschifft wurde.

Die archäologischen Funde aus Kibyra führen einem den unermesslichen Reichtum der Stadt vor Augen. Faszinierend ist zum Beispiel das unübertreffliche Medusa-Mosaik im Stadtratsgebäude, dem Bouleuterion. Dann gibt es da noch eine mit Mosaiken bedeckte Straße, das große und das kleine Stadion, das Theater, ein Odeon, die Agora und die Nekropole, die Kibyra in naher Zukunft zu einem der größten Besuchermagneten nicht nur der Region, sondern ganz Anatoliens machen werden.

Ob ein Ort reich oder arm ist, hängt natürlich unmittelbar mit seiner wirtschaftlichen Produktivität zusammen. Die Quellen berichten von großen Landgütern einheimischer Fürsten und angesehener Römer in Kibyratis. Die herrlichen Werke, die man bei Grabungen in Kibyra fand, wurden von diesen einheimischen und zugezogenen Kibyrern auf der Grundlage der Fruchtbarkeit dieser Region geschaffen.

Termessos ist Pisidiens, dem Meer am nächsten liegende Siedlung. Diese Stadt zwischen zwei Felsmassiven, dreißig Kilometer nördlich von Antalya, wurde berühmt, weil sie sich Alexander dem Großen nicht unterwarf. Die Überreste der Stadt, die uns wegen des unwegsamen Geländes ohne größere Zerstörungen erhalten sind, beweisen, welch eine Wirtschaftsmacht Termessos gewesen sein muss. Offenkundig wurde ein großer Teil der Einnahmen dieser sagenhaft reichen Stadt über die antike Straße gesichert, welche die Hafenstädte in der Bucht von Antalya mit West-Anatolien und Ephesos verband. Spuren dieser Straße sind noch nördlich der Stadt erhalten, wenn auch lediglich am südlichen Zipfel der Yenice-Schlucht.

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Termessos

Sagalassos

Selge

Selge (Zerk) , nordwestlich von Side, am westlichen Hochufer des Eurymedon (Köprüçay) liegt, im Gegensatz zu den anderen pisidischen Städten, nicht an einer Hauptverkehrsader. Das hat die Stadt davor bewahrt, im Zuge von Invasionen in der Region, in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Es wird berichtet, dass die Bewohner von Selge Alexander dem Großen als Führer dienten und sich so seine Freundschaft erwarben. Man erfährt auch von den langjährigen kriegerischen Auseinandersetzungen Selges mit der Nachbarstadt Pednelissos (Kozan) Ende des 3. Jh. v. Chr., in denen es schließlich den Streitkräften des in Anatolien herrschenden hellenistischen Königs Seleukos unterlag und gezwungen war, hohe Steuern zu zahlen.

Die heutige Fernstraße folgt der mit erstaunlich großen Steinblöcken gepflasterten antiken Straße, die die Verbindung zwischen der Stadt Selge am östlichen Eurymedon-Ufer mit der Hafenstadt Side gewährleistete, und hinter den beiden römischen Brücken, der Oluk Köprü und der Büğrüm Köprü - letztere führt westlich des Flusses über den tiefen Gökçesu-Canyon - nach Norden aufsteigt.

Die Überreste der Stadt, die sich über drei Hügel erstreckte, lassen erkennen, dass sie von einer Mauer mit zahlreichen Türmen umgeben war. Zu besichtigen sind ein Theater, von dessen Sitzreihen ein großer Teil in den Fels geschlagen ist, das Stadion, die Agora, die Zisternen, sowie inmitten anderer Ruinen, genau zwischen den drei Hügeln, die Stoa und die Nekropole.

Neben Rafting-Touren in unberührter Natur auf dem Eurymedon, der vom Fuße Selges östlicher Erhebung zum Meer fließt, gibt es auch die Möglichkeit, Naturwanderungen zu machen, bei denen man Gelegenheit hat, das Dorfleben im Taurus kennenzulernen. Oder man kann die Tier- und Pflanzenwelt dieser Region entdecken, die zum Nationalpark erklärt worden ist. Außerdem bieten die Lokale entlang beider Flussufer Zuchtforellen und einmalige regionale Genüsse an, die sich kein Besucher entgehen lassen sollte.

Der antike Historiker Arrianos berichtet über die außergewöhnlich schroffe Landschaft und ihr Verhältnis zur Straße: Die Siedlung liegt in großer Höhe und ist ringsum von steilen Abgründen umgeben, und auch der Weg über die Schlucht ist beschwerlich. Unterhalb der Stadt fällt der Berg zur Straße hin steil ab. Ihm gegenüber erhebt sich ein weiterer, ebenso steiler Berg. Die beiden bilden einen Engpass, so dass im Verteidigungsfall schon eine Handvoll Soldaten ein Eindringen verhindern kann.

In Termessos ereignete sich auch eine in der Geschichtsforschung wenig behandelte Begebenheit: Nach Alexanders Tod kam es unter den Generalen, die das Land untereinander aufteilten, zu endlosen Auseinandersetzungen. Zwischen Alexanders Stiefbruder Antigonos, der versuchte, Anatolien an sich zu bringen, und dem Feldherrn Alketas entspann sich ein Krieg, in dem Alketas unterlag und in Termessos Zuflucht suchte. Antigonos belagerte die Stadt. Die Stadtältesten rieten, man müsse Alketas dem Antigonos ausliefern, die Jungen aber wandten ein, einen Schutzsuchenden liefere man nicht aus. Die Alten, die sich heimlich mit Antigonos einigten, brachten die Jungen mit einer List dazu, die Stadt zu verlassen. Alketas, der nun keine Unterstützung mehr von den Jungen bekam, nahm sich das Leben, sein Leichnam wurde Antigonos übergeben.

Antigonos soll Alketas‘ Leiche tagelang schänden haben lassen, dann habe er sich zurückgezogen. Das Grabmal des unglückseligen Alketas gehört zu den meistbesuchten Plätzen in Termessos.

Termessos stellt mit seinen Mauern, der Agora, dem Theater, dem Odeon, den Tempeln, den Zisternen, dem Gymnasion und vielen Sarkophagresten ein regelrechtes Freilichtmuseum dar und gehört zu den spannendsten Orten rund um Antalya.

Kremna zählt zu den pisidischen Städten, die leichter zu erreichen sind. Es liegt nördlich von Antalya beim Dorf Çamlık (Girme), das in östlicher Richtung fünfzehn Kilometer vom Kreis Bucak (Provinz Burdur ) entfernt ist. Auf seinem Weg von Pamphylien nach Norden kam Alexander nach Kremna, das den Invasoren lange widerstand, schließlich aber unterlag. Kremna, dessen Name vom griechischen Wort für „Klippen“ stammt, ist im Norden, Osten und Süden von Steilhängen, im Westen von einer Mauer umgeben. Alexander drang über eine Rampe in die Stadt ein, die seine Soldaten vor dieser westlichen Mauer mit Erdmaterial aufgeschüttet hatten. Antiken Quellen zufolge soll der Eroberer Alexander den Ort schwer verwüstet haben.

In späteren Jahrhunderten war Kremna noch einige Male Angriffen ausgesetzt, so fiel es zum Beispiel 250 Jahre nach Alexanders Eroberung dem Galaterkönig Amyntas in die Hände, und mehr als ein halbes Jahrtausend danach dem isaurischen Banditenanführer Lydios. Doch merkwürdigerweise brachte die Stadt keinem von beiden Glück. Lydios wurde in Kremna, Amyntas irgendwo in der Nähe umgebracht.

Der hufeisenförmige Felsblock, auf dem die Stadt erbaut wurde, erreicht an seinem östlichen Ende eine Höhe von 1200 Meter. Kremna bietet seinen Besuchern einen grandiosen Blick auf den Stausee des Flusses Kestros (Aksu) und die dahinterliegenden Berge, und wenn der Poyraz weht, ein stürmischer Nordostwind, kann man von hier aus sogar das weit entfernte Meer erspähen.

Sagalassos (Ağlasun) ist eine weitere bedeutende pisidische Stadtgründung, an der Haupttrasse, welche die Bucht von Antalya über Isparta mit Zentralanatolien verbindet. Sagalassos, an der Straße nach Gordion, wurde von Alexander dem Großen nach langer Belagerung eingenommen und stark verwüstet. Dass nach Jahrhunderten noch Münzen geprägt wurden, die an diese bittere Erfahrung erinnern, zeigt deutlich, welch tiefe Spuren die Belagerung beim Volk hinterlassen hatte.

Die Werke, die bei den Grabungen in dieser pisidischen Stadt zutage kamen, riefen großes Interesse hervor. Das Bibliotheksgebäude und der antike Brunnen - erbaut von einer wohlhabenden Familie der Stadt und der antoninischen Dynastie gewidmet - der nach seiner Restaurierung wieder in Betrieb ist, beeindrucken die Besucher besonders.

Wie prachtvoll Sagalassos‘ Vergangenheit gewesen sein muss, erkennt man deutlich bei der Betrachtung des Theaters, der beiden Agoras, des Dionysos-Tempels und schon bald auch der gerade in Ausgrabung befindlichen Hauptstraße.

Neben alldem sollte man Sagalassos aber auch wegen seines grandiosen Panoramas gesehen haben. Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, wenn man auf dem Weg hinauf zur antiken Stadt in Ağlasun, in einem der ländlichen Restaurants am Hauptplatz unter dem Schatten einer alten Platane in ursprünglicher Atmosphäre Kräutertee trinkt, eine Forelle aus frischem Quellwasser oder eine andere regionale

Spezialität genießt.

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Antiocheia (Yalvaç) ist eine der bedeutendsten Städte Pisidiens. Man nimmt an, dass die Stadt im 3. Jh. vor Chr. gegründet wurde, also in der Zeit der Seleukiden, die nach Alexander dem Großen Herrscher über Anatolien und Syrien waren. Ihr charakteristisches Erscheinungsbild, wie es heute zu besichtigen ist, stammt allerdings aus römischer Zeit.

Ende des 1. Jh. v. Chr. wurde die Stadt römische Kolonie und blieb es zweihundert Jahre lang. Historische Quellen berichten, dass Antiocheia unter den pisidischen Siedlungen die am stärksten romanisierte war, und dass neben Griechisch, auch Latein Amtssprache war. Antiocheia lag an einem Verkehrsknotenpunkt von Handelswegen, die Anatolien auf einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Achse durchschneiden. Diese Lage brachte es in Kontakt mit allen möglichen Kulturen aus nah und fern. Um die Bergbewohner im Taurus besser kontrollieren zu können, wurde in augusteischer Zeit die Via Sebaste gebaut. Antocheia erhielt damit Anschluss an ein großes Wegenetz. Die Straßen, die von hier aus Richtung Süden führen, reichen bis zu den Häfen zu beiden Seiten der Bucht und von dort indirekt zu den Städten jenseits des Meeres.

Auch in der Geschichte des Christentums nimmt Antiocheia einen unumstrittenen Platz ein. Der Apostel Paulus kam auf seiner ersten Missionsreise von Zypern hierher. In der Bibel heißt es: „Von Paphos fuhr Paulus mit seinen Begleitern ab und kam nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. Sie selbst wanderten von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien.“

In den Jahrhunderten, in denen sich das Christentum ausbreitete, wurde eine nach dem heiligen Paulus benannte Kirche errichtet, die in den vergangenen Jahren bei Ausgrabungen wieder zum Vorschein kam. Seinen Rang als religiöses Zentrum, den der Ort mit dem Besuch des Paulus erhielt, und der im frühen Christentum immer bedeutender wurde, blieb auch in byzantinischer Zeit weiter bestehen.

Von den, bei der noch andauernden Grabung freigelegten Bauten sind besonders sehenswert das Theater, das antike innerstädtische Straßengefüge, die Therme, der Prachtbrunnen, der Augustus-Tempel, das großartige Aquädukt, mit dem das Wasser in die Stadt geleitet wurde, die Basilika und die Stadtmauer, die von herausragendem architektonischem Wert ist.

Einige Kilometer südöstlich von Antiocheia findet man auf dem Gemen Korusu Tepe genannten Hügel einen Kultplatz der dem Men geweiht war, dem Gott des anatolischen Mondkultes, Beschützer der Schwachen und Armen, und die mystischen Kräfte repräsentierend. Der Gemen Korusu Tepe gibt dem Besucher die Gelegenheit mit dem Men-Tempel den weltweit bedeutendsten Anbetungsort dieses Mondkultes zu besichtigen, und zugleich den Eğirdir- und den Beyşehir-See zu sehen, die zu den größten Seen Anatoliens zählen, was vor allem bei Sonnenuntergang ein besonders reizvoller Genuss ist.

Das antike Antiocheia, bzw. das heutige Yalvaç, ist eines der wichtigsten Ziele des Tourismusgebietes um Antalya. Seine Natur und sein historischer Rahmen, seine Bedeutung für die Geschichte des Christentums, das moderne Museum, in dem die überragend wertvollen Funde aus den Grabungen in der antiken Stadt ausgestellt werden, die unverfälschte kulturelle Vielfalt, das gut erhaltene Stadtgefüge machen Yalvaç zu einem ganz besonderen Ausflugsziel, das man unbedingt gesehen haben sollte, und das gilt auch für seine Umgebung.

Die Landschaft Pisidien mit seinen vielen Städten, speziell den hier erwähnten, sind untrennbar verbunden mit dem Tourismusgebiet, in dessen Herzen Antalya liegt.

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Heilige Stätte von Men, Yalvaç

St. Nikolaus Kirche, Demre

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Mit der Teilung des römischen Reiches in einen Westteil und einen Ostteil, gehörte Anatolien in den folgenden Jahrhunderten als „Byzantinisches Reich“ zu Ostrom. Somit waren auch Antalya und Umgebung ein Teil Ostroms.

Der gerade erst auf der Arabischen Halbinsel entstandene Islam, breitete sich noch in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts im Mittelmeerraum aus. Der Arabersturm, zuerst einmal auf zyprische und anatolische Küstenstädte, dauerte über Jahrhunderte an. Die Bevölkerung einiger Hafenstädte, auch der Küste der Provinz Antalya, siedelte ins Binnenland um, das ihr sicherer erschien. Städte am Meer wurden niedergebrannt und mit der Zeit aufgegeben. Einer Absprache zwischen den Arabern und Byzantinern zufolge, wurden in diesen entvölkerten Orten, und speziell in Antalya, zu einem großen Teil aufständische Mardaiten, aus den Bergen im Osten Libanons angesiedelt.

Doch das genügte nicht, damit die Region wieder zur alten Blüte gelangte: Leon von Tripolis, griechisch-stämmiger Renegat (Konvertiert vom Christentum zum Islam) und Pirat, stand in arabischen Diensten und plünderte Anfang des 10. Jahrhunderts mit seiner Flotte die Stadt Thessalonike. Er kehrte mit

Tausenden von Sklaven und reicher Beute von den ägäischen Inseln, die er überfallen hatte, zurück. Weil Byzanz ähnliche Überfälle auch für Antalya befürchtete, ließ es die Stadt mit einer zweiten Stadtmauer umgürten.

Vor dem Kültür Sineması in Antalya-Kaleiçi sind Überreste dieser zweiten Mauer erhalten. Mit dem Ersterben der umliegenden Hafenstädte verkam auch Antalya zu einem kleinen Küstennest und verlor seine Bedeutung. Als das Pilgerheer auf seinem 2. Kreuzzug im 12. Jahrhundert im Hafen von Antalya anlanden wollte, geriet es in einen Hinterhalt der Turkmenen, die hier in den Bergen lebten, und es wurde vernichtend geschlagen. Der König und die Adeligen gelangten in die befestigte Stadt; ein großer Teil des kranken, verwundeten und hungrigen Kreuzfahrerheeres jedoch blieb zwischen Türken und Mauern eingekeilt. Ein christlicher Geistlicher, der sich im zerrütteten Heer befand, berichtet davon, wie die Türken, als sie sahen, dass die Tore verschlossen waren, ihren Angriff beendeten. Sie halfen den Kranken und Verwundeten, und teilten Essen aus. Dann fügt er noch hinzu: „Oh, Mitleid ist grausamer als der Tod!“

Antalya und Umgebung im Mittelalter

Alanya

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Anfang des 13. Jahrhunderts wurde zuerst Antalya, danach auch Alanya von den anatolischen Seldschuken erobert. Mit der Seldschukenherrschaft sollte eine neue Glanzzeit einsetzen, die bis heute andauert. Die seldschukischen Fürsten machten Alanya zu ihrer zweiten Hauptstadt und verbrachten die Wintermonate hier.

Die Christen, die sich mit Lusignan, dem Kreuzfahrer und König von Zypern, verbündet hatten, griffen die Muslime, mit denen sie gemeinsam innerhalb der Stadtmauern gelebt hatten, an einem Freitag an, und brachten Antalya wieder in ihre Gewalt. Die Seldschuken holten sich die Stadt nach kurzer Zeit erneut zurück und richteten ein christliches und ein muslimisches Wohnquartier ein, indem sie innerhalb der Stadt eine Trennmauer errichteten, von der ein großer Teil heute noch steht. Auf der christlichen Seite ist noch eine Inschrift erhalten, die an diese zweite Eroberung gemahnt.

Zudem siedelten die Seldschuken nomadisch lebende Turkmenenstämme/Yörüken in Antalya und Umgebung an, die Vieh züchteten, den Sommer auf den Hochweiden verbrachten, und im Winter an die Küste herunterzogen. Außerdem errichteten sie Koranschulen, Hamams, Armenhäuser und das Yivli Minare, das gefurchte bzw. kannelierte Minarett, das zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist, und das für die damalige Zeit außergewöhnlich hoch war. Als der Platz für die Muslime innerhalb ihres abgetrennten Bezirks nicht mehr ausreichte, wurde im Jahr 1225 eine weitere Mauer gebaut, die auch heute noch samt ihren Festungstürmen steht.

Das unter byzantinischer Herrschaft ziemlich vernachlässigte Gebiet, gewann unter den Seldschuken wieder an Bedeutung. In der Festung Alanya, deren Abwehrkraft sie verbesserten, indem sie die Mauern verstärkten, bauten sie eine Werft, die fünf Arkadenräume umfasst, sowie den Kızıl Kule, den Roten Turm, einen fünfstöckigen Wach- und Verteidigungsturm, der seinen Namen seinem roten Backsteinmauerwerk verdankt. Durch die garantierte Unbeschränktheit des Handels für Seefahrer und Kaufleute aller Religionen und Nationen, Anreize wie Steuerermäßigungen oder sogar -befreiungen und die Sicherung von See- und Landwegen, blühte der Handel auf.

Unter Berücksichtigung der Tagesstrecken der Karawanen wurden Herbergen und Karawanseraien errichtet. Alte Quellen berichten, dass das Bühnenhaus des Theaters von Aspendos mithilfe von Anbauten aus Holz als Unterkunftsmöglichkeit für Reisende genutzt wurde. An der steinernen Wand des Bühnenaufbaus befindet sich auch nach Jahrhunderten noch an einer heute unerreichbaren Stelle das Graffito - eine Notiz von nur ein paar Worten - irgendeines Händlers oder Reisenden.

Alanya

KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

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Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

Yeşilova

NiyazlarDorf

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Kemer

Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

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Antalya Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Alanya

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Neben dem ortsfesten und ständigen Bazar in der Burg von Alanya, der nach wie vor ungebrochen in Betrieb ist, dienten die Straßen an den Herbergsbauten und Karawanseraien in der Umgebung als Marktplätze im Freien. Neben diesen Märkten mit einem festen Markttag in der Woche, waren auch die regional abgehaltenen Jahrmärkte im Herbst quirlige Handelsplätze, wo Viehzüchter und Händler mit angereisten Kaufleuten auf angenehme Art und Weise ihre Geschäfte machen konnten, insbesondere weil man die Ernte hinter sich hatte, und die Taschen voller Geld waren.

Mit dem Schutz für die Händler wuchsen auch Reichtum und Wohlstand. Die vielen Straßen, die die Region durchzogen, müssen eine Großzahl von Flüssen überwinden. Also wurden Brücken über diesen wasserreichen Gewässern errichtet, die bis heute vollkommen intakt sind. Diese historisch wertvollen Brücken der Seldschuken, später auch der Karamaniden und Osmanen, dienen weiterhin dem Verkehr zwischen den Dörfern und Kleinstädten in ihrer Umgebung, abseits der von motorisierten Fahrzeugen befahrenen Straßen.

Es wird überliefert, dass Antalya, nachdem sich die Seldschuken im Jahr 1308 von der Bühne der Geschichte verabschiedet hatten, hundert Jahre lang ein unabhängiges Fürstentum war, und dass der Fürst zeitweise vom Volk gewählt wurde. Von dem berühmten marokkanischen Reisenden Ibn Battuta erfahren wir viel Wissenswertes über das Leben der Menschen aller möglichen Religionszugehörigkeiten im Antalya der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ibn Battuta interessierte sich für die dortigen Handwerker und die Handwerkszünfte, in deren Schoß die mittelalterliche Warenproduktion stattfand, und die das Fundament für Qualität, ehrlichen Handel sowie gegenseitige Hilfeleistung darstellten. Er schrieb, er habe nirgendwo auf der ganzen Welt Menschen getroffen, die besser und segensreicher arbeiteten, als die von Antalya.

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geriet Antalya zwar noch einmal in den Besitz des christlichen Königs von Zypern, nach zwölf Jahren jedoch wurde es wieder von den Türken zurückerobert. Nachdem die Seldschukenherrschaft in Antalya und Umgebung endete, fiel es zunächst an das Fürstentum Tekelioğlu und Ende des 14. Jahrhunderts dann an die Osmanen, während Alanya erst einmal dem Fürstentum der Karamaniden einverleibt wurde, bis es schließlich Ende des 15. Jahrhunderts ebenfalls zum Osmanischen Reich gehörte.

In den Jahren nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen, sammelte sich die christliche Flotte auf Befehl Papst Sixtus‘ IV. vor Antalya, wobei sie auf dem Weg dorthin die Inseln der Ägäis plünderte. Mit Kanonen durchschossen die Angreifer die Hafenkette, die zwischen den Türmen auf den Molen gespannt war, um feindliche Schiffe an der Einfahrt zu hindern. Die Besatzungen der Schiffe überfielen den Markt im Hafen. Doch der Versuch, die Stadt einzunehmen, scheiterte, also kehrten sie wieder auf ihre Schiffe zurück und zogen ab.

Zeitgenössische Quellen berichten, dass trotz des Scheiterns, Teile der Kette als Siegeszeichen mit nach Rom genommen wurden und an der Pforte der Peterskirche aufgehängt wurden. (Heute in den Nebenräumen der Kuppel über der Cappella Clementina als „Kette von Satalia“, wie Antalya damals noch häufig genannt wurde.)

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich 1606 im Hafen von Finike. Die Ritter von St. Stephan aus der Toskana kamen mit Schiffen in großer Zahl, erstürmten den Hafen von Finike und belagerten die Festung. Nachdem sie die Burggarde nicht überwältigen konnten, nahmen sie wehrlose Frauen und Kinder gefangen. Ohne sie wieder freizulassen, segelten sie zurück nach Italien.

Ausgelöst von Napoleon Bonapartes Ägyptenfeldzug Ende des 18. Jahrhunderts, wanderten viele Menschen aus Nordafrika aus und siedelten sich in Antalya an. Diese Wanderungsbewegung intensivierte die Handelsbeziehungen noch, die zwischen Nordafrika und Antalya, bzw. Alanya schon seit alters her bestanden. Die Nordafrika-Offensive Napoleons veranlasste die osmanische Führung, die Stadtmauer Antalyas auszubessern und weiter auszubauen. Zahlreiche, bis heute erhaltene Inschriften auf Marmortafeln wurden an den Mauern angebracht, um an diese Arbeiten zu erinnern. Anfang des 19. Jahrhunderts jedoch kam der Überfall nicht von außen, sondern aus der Festung selbst. Die osmanischen Gardisten Antalyas meuterten. Daraufhin wurde die Stadt vom Osmanischen Heer belagert. Mehr als zwei Jahre hielten die Aufrührer stand. Mit der Hilfe der Bevölkerung, der eine Hungersnot drohte, da die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten war, konnte die Festung schließlich in die Knie gezwungen werden. Die unbotmäßigen Gardisten wurden ergriffen und hingerichtet, ihre Familien wurden auf den Balkan verbannt.

Das 19. Jahrhundert war für das Osmanische Reich mit Gebietsverlusten verbunden. Muslimische Türken mussten gezwungenermaßen aus dem verlorenen Balkan, den ägäischen Inseln, ja, sogar aus dem Kaukasus nach Anatolien abwandern, und wurden unter anderem in Antalya und Umgebung angesiedelt. Daran erinnern Nachnamen, wie „Muhacir“ - was so viel bedeutet wie „Umsiedler“ - oder Personen, die nach ihrem Herkunftsort benannt sind, - wie zum Beispiel „Giritli“ , für „der Kreter“. Die Vertriebenen wurden auch in der Umgebung verlassener antiker Städte untergebracht, wie zum Beispiel bei Side (Selimiye), oder in eigens errichteten Dörfern - Orte, die nach den Kindern des damals regierenden Sultans Abdülhamit II. benannt wurden.

Dörfer wie Kadriye, heute ein wichtiger Tourismusort, im Südwesten des Landkreises Serik in der Provinz Antalya, Ahmediye, ebenfalls in der Nähe von Serik und Ihsaniye, im Bezirk Aksu, waren alles Plätze, an denen Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts Einwanderer von den ägäischen Inseln angesiedelt wurden.

Nach dem 1. Weltkrieg, der dem Deutschen Kaiserreich, dem Russischen Zarenreich und dem Osmanischen Reich ihren Untergang bescherte, entsandten die Siegermächte Soldaten in die jeweiligen Regionen Anatoliens, die sie sich in gegenseitiger Absprache zugeschlagen hatten. Antalya und Umgebung wurden demzufolge im Frühjahr 1919 von den Italienern besetzt. Entsprechend dem Vertrag von Lausanne, der auf den gewonnenen Befreiungskrieges folgte, den das türkische Volk unter Führung Mustafa Kemals, „Atatürk“ in Eigenregie gegen die Besatzer initiiert hatte, wurde eine große Zahl von muslimischen Türken aus Thrakien nach Anatolien verbracht und im Land ihrer Väter angesiedelt. Antalya nahm den größten Teil dieser Einwanderungswelle auf.

Die Türkische Republik erstand aus der Asche des Osmanischen Reiches, das im 1. Weltkrieg unterlegen war. Nach dem Befreiungskrieg des anatolischen Volkes unter Führung Atatürks, wurde im Oktober des Jahres 1923 die Republik ausgerufen, die bis heute erfolgreich auf dem Weg zu einer modernen Gesellschaft voranschreitet.

Wie jeder Winkel in Anatolien, ob nah ob fern, profitiert auch Antalya von zahlreichen Faktoren, die unverzichtbar für die Lebensqualität einer modernen Gesellschaft sind und die von der Republik gefördert werden, das reicht von Bildung und der Gesundheitsversorgung, über das Verkehrswegenetz zu Wasser, zu Land und in der Luft, bis hin zu einer modernen Stadtplanung.

Dank der Fortschritte auf allen Gebieten des Ingenieurwesens, in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Architektur, Straßenbau, beim Ausbau der Kommunikationsnetze, sowie in der Bildenden Kunst, ist die Türkei auf dem besten Wege, eine moderne Gesellschaft zu werden, wie sie Atatürk in seiner Vision angestrebt hatte.

Durch bessere Verfahren in der Landwirtschaft, verbessertes Saatgut und die Perfektionierung der Bewässerung im flussreichen Pamphylien, wurde seit der Republikgründung mit der gestiegenen Produktivität auch der Wohlstand vermehrt, und der Anteil Antalyas am Wirtschaftsaufkommen des Landes vergrößert.

Von den Stauseen an den großen Flüssen in der Provinz Antalya, die zum Zweck der Bewässerung errichtet wurden, leisten viele außerdem als Wasserkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung der Türkei.

Die Zeit der RepublikAtatürk in Aspendos

Antalya

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Oymapınar-Staudamm, Manavgat

Antalya Flughafen

Opern- und Ballettfestival von Aspendos

Der müde HeraklesDiesbezüglich zu den bedeutenden Investitionen der Türkei zählt der zur Stromerzeugung erbaute Oymapınar Staudam im Norden der Tourismusregion Side am Manavgat Irmağı, dem antiken Fluss Melas. Dieser Oymapınar-Stausee, der sich oberhalb der Staumauer über den tiefen Schluchten und Canyons des Taurusgebirges auf einer Fläche von tausenden Hektar gebildet hat, zieht wegen seiner schönen Landschaft, seinen Erholungsmöglichkeiten, und wegen des Angebots, dort Wassersport zu betreiben viele Reisegruppen an, die in der Nähe logieren.

Seit dem 19. Jahrhundert kamen zuerst einmal westliche Reisende, später auch begüterte Architekten, Maler und andere an den antiken Stätten Interessierte, welche begierig waren, die Orte aufzusuchen, von denen in der Bibel die Rede ist. Ihnen ist die Geburtsstunde und Entwicklung der Archäologie zu verdanken, die eines der populärsten Interessensgebiete des heutigen Tourismus darstellt.

Um zu erkennen, welche bedeutende Stellung Anatolien mit seinem archäologischen Reichtum in der Weltgeschichte einnimmt, genügt es, die Geschichtsbücher aufzuschlagen und ein wenig durch die Gegend zu fahren.

Die materiellen und geistigen Werte, die in vielen Jahrtausenden von den Menschen in Anatolien geschaffen wurden, sind in der Zeit der Republik zum nationalen Erbe erhoben worden, und all die Schätze der erloschenen Kulturen, die diesen Boden gestaltet haben, gelten allgemein als untrennbarer Teil der nationalen Identität.

Durch die archäologischen Funde vergangener Kulturen, die die Zeit unter sich begraben hat und die wieder ans Licht gebracht wurden, wird Anatolien zurecht als „Freilichtmuseum“ bezeichnet. Die Grabungen, die zu Anfang von westlichen Archäologen durchgeführt wurden, werden inzwischen in immer größerem Umfang von türkischen Archäologen unternommen, nachdem die Ausbildung zum Archäologen bzw. zur Archäologin verbessert wurde. Durch diese Anstrengungen ist Antalya zu einem der wichtigsten Zentren für die Archäologie- und Geschichtsforschung weltweit avanciert, ein Gebiet, das sich durch den Tourismus herausgebildet hat, bei dem heutzutage gezielt der Mensch im Mittelpunkt steht.

Die vor tausenden von Jahren von den einst hier lebenden Menschen geschaffenen und im Erdreich versunkenen religiösen oder zivilen Bauwerke, wie Tempel und Kirchen, Marktplätze, Bäder, Theater, Stadien, monumentale Brunnen und Stadttore, werden unmittelbar nach ihrer Freilegung konservatorisch bearbeitet. Danach werden sie dem Volk und insbesondere dem Tourismus präsentiert, sofern sie sich - zuvorderst im Hinblick auf ihre künstlerische Wirkung - dazu eignen.

Bereits in den frühen Jahren der Republik bereiste Atatürk die Gegend, und bei der Besichtigung des Theaters von Aspendos wies er die zuständigen Beamten an, das Theaterareal frei zu räumen und, entsprechend den Gründungszielen des jungen Staates, für künstlerische Veranstaltungen zu nutzen. Das Ergebnis ist, dass im Theater von Aspendos inzwischen Veranstaltungen von Weltrang stattfinden; zum Beispiel wird hier alljährlich in den Sommermonaten das Opern- und Ballettfestival von Aspendos des Ministeriums für Kultur und Tourismus abgehalten.

Antalya, das sich von der Karain-Höhle aus auf seinen zivilisatorischen Weg machte, das die Antike erreichte, indem es seinen mit Hilfe seines Baumbestandes, des Ackerbaus, der Viehzucht, des Handels und der Seefahrt erworbenen Reichtum für die Urbanisierung und Baukunst einsetzte, hat es erfolgreich verstanden, die Ursprünglichkeit und Identität von Stadt und Provinz aus den späteren Jahrhunderten durch Weiterentwicklung auch in der Zeit der Republik zu bewahren.

Antalya, das jedes Jahr 10 Millionen Touristen empfängt, ist besonders leistungsstark - wegen seines Flughafens der 2011 als „Bester Flughafen Europas“ ausgezeichnet wurde, wegen seines modernen Hafens, der von immer größeren Schiffen angelaufen wird und wegen seiner ganzen Umgebung, die über ein gut ausgebautes Fernstraßennetz hervorragend erschlossen ist. Dadurch ist Antalya auch mit solch geschichtlichen und touristischen Zentren wie Isparta, Burdur und Afyon, die sich mit Antalya den gleichen Produktions- und Lebensraum teilen, und Pamukkale, das einer der meist bereisten Orte der Welt ist, sowie Kappadokien aufs beste angebunden.

Während des Befreiungskrieges erhielten die Beamten der Stadt Antalya, die unter fremder Besatzung stand, den Befehl, ein Museum aufzubauen, damit die antiken Werke der Region keinesfalls in die Hände der Besatzer fallen. Das legte den Grundstein für die Errichtung des Museums von Antalya, das heute zu den besten Museen der Welt zählt.

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„Jürük heißt ‚Wanderer‘ und … die Jürüken sind nun aber echte Nomaden, die jahraus jahrein in Zelten wohnen und feste Häuser absolut nicht kennen. Ihre Zelte sind alle von gleicher Art, aus dunkler Ziegenwolle gewebt, mit langviereckiger Basis, auf neun Stützen, von innen nach außen gut durchsichtig, dabei aber völlig wasserdicht. Die Seitenwände sind durch einfache Mattem aus Rohrstäben verstärkt und schwere, prallgefüllte Säcke mit Gerste und anderem Vorrath bilden meist in der Mitte des Zeltes eine niedere Mauer, welche das Frauengemach von dem der Männer abtrennt. Dieses Zelt ist den Jürüken allein eigenthümlich und für sie absolut charakteristisch…“

Eugen Petersen - Felix von LuschanReisen in Lykien Milyas und Kibyratis, 1889

Taurusgebirge

Kultur imTaurusgebirge

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Page 24: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Der Begriff Kultur kann auf mehrere Arten definiert werden. Wenn Sie nun fragen, was denn die einfachste dieser Definitionen ist, so wäre es sicher nicht falsch zu sagen: „Kultur ist all das, was nicht von der Natur stammt, sondern vom Menschen geschaffen wurde.“ Eine andere interessante Definition aber lautet: „Kultur ist für den Menschen das, was das Wasser für den Fisch ist.“ In diesem Sinne ist Kultur gleichbedeutend mit Leben. Das Leben des Menschen wird unter anderem davon bestimmt, was er hervorbringt. Seine Arbeit, das, was er schafft, herstellt, wirkt auf sein Leben ein. Da in Stadt und Land unterschiedliche Produktionsbedingungen herrschen, unterscheiden sich hier auch jeweils die Lebensstile. Zu Anfang stand jede Form von Arbeit im direkten Zusammenhang mit der Natur, erst mit der allmählichen Weiterentwicklung technischer Erkenntnisse und Arbeitsabläufe verlor der Faktor Natur an Bedeutung.

Die Geschichte und die Sozialwissenschaften lehren uns, dass sich jeder Fortschritt bei der Technologie in den Produktionsweisen niederschlägt, gleichzeitig aber auch in der Kultur, also im Lebensstil. Antalyas Geographie wird bestimmt durch das Meer im Süden und die Berge im Norden. Diese beiden Sphären liegen unmittelbar nebeneinander, besitzen jedoch vollkommen unterschiedliche Grundlagen, Arbeit und Produktion betreffend. In dieser Landschaft, der Stadt und Provinz Antalya, entwickelten sich von frühesten Zeiten an bis in die jüngste Vergangenheit zwei unterschiedliche Kulturen in den beiden Lebensbereichen Meer und Berg. Dementsprechend unterscheiden sich die Lebensstile und die Kultur zwischen der Berg- und der Küstenregion.

Und so kam es dazu...

Der kulturelle Reichtum Antalyas und seines Umlands entwickelte sich im Einklang mit den Werten, die in tausenden Jahren geschaffen wurden, und zwar zum einen von jenen Menschen, die in der Region ansässig waren, und zum anderen von den Völkern, welche Waren aus nah und fern in die Häfen brachten. Jener kulturelle Reichtum, der in dieser Landschaft entstand, und den die ganze Welt durch den Tourismus kennengelernt hat, wurde von den Höhlenmenschen in der Karain-Höhle und sämtlichen Völkern, die hier je heimisch waren von Zeitalter zu Zeitalter weitergereicht und vermehrt und so über Hunderttausende von Jahren bis in unsere heutige Zeit tradiert. Das Taurusgebirge, welches das Land um die Bucht von Antalya einkesselt, ist für die Nomaden, die ihren Lebensunterhalt über die Tierzucht sichern, von unvergleichlichem Wert. Diese stellenweise über 3000 Meter hohe Gebirgskette des West-Taurus, die von der Küstenzone aus jäh aufragt und mal parallel, mal im rechten Winkel zum Meer verläuft, ermöglicht eine Unterteilung des Jahres in drei Phasen, auf die die Wanderhirten hier angewiesen sind: das Winterquartier in Küstennähe, die Sommerweide in den höheren Lagen und die Herbstweide am Fuß des Gebirges.

Für diese dreiphasige, als Transhumanz bezeichnete Form der

Fernweidewirtschaft, sind, wie beschrieben, unterschiedliche Höhen und unterschiedliche Naturräume nötig. Der Taurus bietet die idealen Voraussetzungen für diese Yörüklük/Yaylacılık genannte Weidewirtschaft. Damit gehört dieses, das nomadische Leben prägende Gebirge zu den wenigen Plätzen auf der Welt, an denen man diese ländliche Produktions- und Lebensweise - also Kultur - noch bestens beobachten kann.

. Im Taurus bei Antalya wird an dieser Lebensform noch immer festgehalten, wenn auch nicht mehr in gleichem Maße wie früher. Denn die Bewohner der Küstenorte nahe den Luxushotels haben sich allmählich von der Weidehaltung und Viehzucht abgekehrt und sind seit etwa einem halben Jahrhundert zu einer sesshaften Lebensweise übergegangen. So haben sich die Sommerweiden, die über die Jahrtausende hinweg einer bestimmten Form des Broterwerbs und einem Lebensstil als Grundlage dienten, von hochgelegenen wirtschaftlich genutzten Flächen zu Erholungsorten für die Küstenbewohner entwickelt, die der Hitze entfliehen und sich erfrischen wollen. Doch die Hirten von früher, beziehungsweise die Dorfbewohner von heute, geben ihre Tradition, auf die Hochweiden zu ziehen nicht einfach so auf. In den Sommermonaten wandern sie immer noch wie ihre Vorväter mit ihren, allerdings immer kleiner werdenden, Schaf- und Ziegenherden auf die hochgelegenen Weiden.

Der Zug auf die Hochweide/YaylaDer Zug auf die Hochweide findet in der Regel zwischen Ende Mai und Anfang Juni statt, manchmal vielleicht etwas früher, aber niemals später. Hinauf sollte es möglichst schnell gehen, dafür zieht sich der Weg hinunter umso länger hin. Er findet Mitte August statt, wenn es in den Bergen bereits kühler wird. Um diese Zeit ist es an der Küste noch ziemlich heiß. Deshalb müssen Zwischenlager gefunden werden, die noch wärmer sind als die Hochweiden, aber frischer als die Küstenregion. Diese sogenannte Güzlek - die Herbstweide - muss möglicherweise mehrmals in der Saison gewechselt werden. Denn mit den sinkenden Temperaturen wandern die Lager immer weiter nach unten, und schließlich ganz hinab an die Küste.

An den Zwischenlagern zwischen Küstenregion und Hochweiden entstanden viele Dörfer, die nach diesen Güzleks der Herbstmonate benannt sind. Manche Orte wurden bei der Rückkehr von der Yayla immer wieder aufgesucht und irgendwann ständig besiedelt. Einige Dörfer an der Küste und an den Herbstweiden haben ähnlich lautende Namen, was daran liegt, dass sich ein Teil eines Yörükstammes bei der Güzlek, ein anderer an der Küste niederließ. So verhält es sich auch mit den Sommer- und Winterweiden. Zum Beispiel gibt es ganz im Westen der Provinz Antalya die Siedlungen Yayla Bayindir und Sahil Bayindir, Yayla Göcerler und Sahil Göcerler, oder Yayla Barak und Sahil Barak.

Toroslar

Yalvaç

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aufgestellten Stein markiert, das ist alles. Die Hirten wissen zwar von den Erzählungen ihrer Väter und Großväter, auf welchem Friedhof ihre Vorfahren liegen, aber sie wissen nicht, in welchen Gräbern genau diese bestattet sind. Und nach einigen Generationen wird auch das vergessen sein. Bei den Geschichten, die von den Nomaden erzählt werden, handelt es sich mit Vorliebe um Räubergeschichten. Dabei wird penibel unterschieden, ob die Banditen etwas für die Armen übrig hatten, oder nur auf das Geld aus waren. Der einen wird mit Fürbitten gedacht, der anderen mit Verwünschungen.

Arbeit und Leben der YörükenSobald die Sommerweide erreicht ist, werden die Zelte aufgebaut. Darum herum wird eine Steinmauer gegen den Wind errichtet. Die Unterstände für das Vieh, Wasser- und Futtertröge, Wasserrinnen, Brunnen und Gebetsplätze, die über Monate dem Schnee ausgesetzt waren und beschädigt sind, werden repariert. An den Brunnen werden Holzschalen angebracht, die auch Vorüberziehende benutzen dürfen. Hühnerställe werden gebaut. Wird Vieh auf der Weide gehalten, muss man vierundzwanzig Stunden wachsam sein. Wenn sich in den Sommermonaten die Yayla wieder belebt, ist zu jeder Tages- und Nachtzeit Vorsicht vor den eigentlichen Herren hier geboten: Wolf, Fuchs, Schakal, Bär. Die größte Hilfe sind dabei die Hirtenhunde. Diese gut abgerichteten Hunde mit ihren Stachelhalsbändern sind der zuverlässigste Schutz vor Viehdieben und Wolfsrudeln.

Das Leben auf der Sommerweide bedeutet eine arbeitsreiche, beschwerliche Zeit, die eine Vielzahl der verschiedensten Aufgaben bereithält, von der Schur der Schafe und Ziegen, über das Melken und die Herstellung von Butter und Käse, bis hin zur Honiggewinnung und Jägerei. Neben der Erzeugung tierischer Produkte, was die wesentliche Tätigkeit darstellt, fallen noch zusätzliche Arbeiten an. Aus Ziegenhaar werden unter anderem zum Beispiel Zaumzeug für die Last- und Reittiere sowie die Zeltbahnen gewoben, damit in der Übergangszeit zwischen Sommer und Winter weder Regen noch Kälte in diese eindringen können. Zu den Dingen, die bei der Wanderung mittransportiert werden, gehören deshalb auch Webstühle.

Die als Yörüken-Webereien bekannten Teppiche und Kelims sind nichts anderes als die Darstellung des Nomadenlebens in Kette und Schuss. Die Teppiche der Nomaden sind nicht groß, denn der Auf- und Abbau eines großen Webstuhls für die zweimal im Jahr stattfindende Wanderung wäre zu mühsam. Auf diesen wunderschönen Teppichen und Kelims, die durchweg von Frauen und Mädchen in mühsamer Handarbeit gefertigt werden, sind die Schöpfung, das Universum, Lastkamele, Widder, Frauen- bzw. Mutterdarstellungen, Blumen, also kurzgesagt die Natur dargestellt. Für diese Motive interessieren sich vor allem Kunstliebhaber und Kunsthistoriker. Aus Geschichtsbüchern kann man erfahren, dass die Teppiche und Kelims, die im Leben der Menschen Anatoliens eine wichtige Rolle spielten, in früheren Zeiten die Schlösser und Palais Europas schmückten und dazu dienten, Reichtum zu demonstrieren. Auch bei Gästen aus dem Ausland weckt dieses Kulturgut allerhöchste Begeisterung.

Zu den traditionellen, sozusagen zum Warenzeichen gewordenen Webereien aus dem Raum Antalya, gehört in erster Linie der „Döşemealtı“-Teppich, benannt nach der Gegend, wo bis vor kurzem nomadische Turkmenen ihr Winterlager aufschlugen. In den Dörfern dort, gleich im Norden von Antalya, steht fast in jedem Haus ein Webstuhl und der Ruf der hier produzierten, kunstvollen Teppiche ist bis weit über die Landesgrenzen hinausgedrungen. Ein weiterer Teppich, der immer gefragter wird, ist der „Barak“-Kelim. Er wird von Dorfbewohnern gewoben, die ursprünglich als Wanderhirten ihr Winterlager in Kaş und ihre Sommerweiden bei der Ebene von Elmalı hatten.

Die Dorfbewohner nomadischer Herkunft müssen jeden Winkel ihrer heimatlichen Berge wie ihre Westentasche kennen. Da sie zum stetigen Herumziehen gezwungen sind, haben sie auch eine tiefe Kenntnis davon, wo es welche Pflanzen und Tiere gibt. Sie wissen genau, welche Kräuter für ihr Vieh am besten sind und führen es auf ihrer Wanderung im Sommer, so dass es an den entsprechenden Plätzen grasen kann.

Döşemealtı Kilim

Barak Dorf

So strömen die Urlauber in der Ferienzeit auch in die meist schnell erreichbaren, immer noch unverfälschten Yaylas im Hinterland der Touristenhochburgen, wie Alanya, Manavgat/Side, Belek, Antalya, Kemer-Tekirova, Finike und Kaş. Die Wanderung auf die Yayla folgt jahrhundertealten, unveränderten Traditionen: Von den, der Küste am nächsten gelegenen Dörfern geht es auf die entferntesten Hochweiden, von den küstenferneren Dörfern geht es auf die näher gelegenen Hochweiden. Deshalb erreichen manche Herden ihre Yayla erst nach einigen Tagen, andere schon innerhalb weniger Stunden, wo sich dann schon eher der sommerliche Arbeitsbetrieb einstellt. Wenn die Zeit für die Wanderung gekommen ist, zieht es nicht nur den Menschen, sondern auch das Vieh hinauf auf die Weide. Mit den Hirten und der hundebewachten Herde vorneweg, macht sich der Zug mit Kind und Kegel, Jung und Alt, Frauen und Mädchen auf den Weg und möchte so schnell wie möglich die Plätze erreichen, an denen sie ihre Zelte aufschlagen werden.

Für den Aufstieg zu den Weiden werden die historischen, gepflasterten Straßen aus der Antike und den späteren Epochen genutzt, die entlang der Flusstäler und Steilhänge verlaufen. Diese alten Wege wurden noch bis in die nahe Vergangenheit befahren, doch mit der Ausweitung des Straßenverkehrs gerieten sie immer mehr in Vergessenheit. Nur im Gedächtnis der Alten sind sie noch verzeichnet, doch mit ihnen stirbt auch das Wissen um diese Straßen. Was auf diesen heute gottverlassenen Weidewegen, „wo sich Fuchs und Hase ‚Gute Nacht‘ sagen“ einst geschah, ist in Sagen und Legenden eingegangen. Diese längst vergangenen Ereignisse, die anderen vor Zeiten einmal zustießen, wurden von Generation zu Generation bis heute erzählt und sind den Menschen hier so präsent, als hätten sie sie selbst erlebt. Zu sämtlichen Wegbiegungen, Engstellen, Abgründen, Hängen, Quellen, Brunnen, Zisternen, großen Felsen, Brücken, Bäumen am Wegesrand und zu jedem Namen auf dem Grab eines Toten, der sein Ziel nicht mehr erreichte, gibt es eine Geschichte.

Da gibt es keine Stelle entlang dieser Straßen, die keinen Namen hätte: „Da, wo der Wolf die Herde überfiel“, „Dort, wo der Hirte erschlagen wurde“, „Beim Hinterhalt des Wegelagerers“, „Da, wo das Mädchen von seinem Liebsten entführt wurde“. So wurden die Geschichten weiterverbreitet und über Generationen erhalten. Und von diesen Geschehnissen gibt es unzählige: „Der Baum, auf dem die Eule ihr Nest baute “, „Der Fels, um den der Wind bläst “, „Der Abgrund, in den der Esel fiel.“ Keiner jedoch kennt die Namen der Toten auf den Friedhöfen der Yaylas. Ein Grab wird nur durch einen

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Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

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Bei der Arbeit der Nomaden gehören die Tiere zur Familie. Die Schafe, Ziegen und Hunde bekommen Namen. Erstaunlicherweise erkennen sie ihre Namen sogar, zumindest die Klügeren unter ihnen. Sie reagieren ganz offensichtlich, wenn ihr Hirte oder Besitzer nach ihnen ruft. Der Hirte, der die Zuneigung seiner Herde gewinnt, ist auch unter den Menschen hoch angesehen. Die Hirten wetteifern darum, wer den höchsten Einfluss auf seine Herde hat. In diesem Zusammenhang ist möglicherweise eine Art Hirtenfest im Ort Hasanpaşa im Landkreis Tefenni am bekanntesten in ganz Anatolien. Bei diesem Wettbewerb, an dem sich auch die umliegenden Dörfer beteiligen, führen die Hirten ihre Herden vom Sattel der Anhöhe Tostos herab auf den Ort des Geschehens. Der eigentliche Wettbewerb findet dann am Yüğnüm-Böğet statt, einem Becken, in dem Schafe gewaschen werden, und in dem sich das noch nach Schnee riechende kalte Schmelzwasser von der Weide sammelt. Der Hirte geht vorneweg ins Wasser und ruft seine Herde mit antrainierten Befehlen, damit sie ihm dorthin folgen. Dem Hirten, der seine Herde am schnellsten durch das Becken führen kann, wird der Preis zugesprochen, und er genießt nicht nur die Achtung seines eigenen Dorfes, sondern aller Dörfern der Gegend.

Diese Hirtenfeste der nomadischen Turkmenen gibt es schon seit rund tausend Jahren. Sie finden jährlich statt und haben sich kaum verändert, da auch das Hirtenleben keine wesentlichen Neuerungen erfahren hat. Für Touristengruppen, die diese Gegend besuchen wollen, besteht die Möglichkeit bei dieser und anderen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Erntefesten, dabei zu sein, wenn sie eine gesonderte Tour von Antalya aus buchen. Diese Ausflüge, die den Reisenden die Arbeitswelt des Volkes und die ländlichen Regionen nahebringen sollen, sind zu einem unverzichtbaren Segment im Angebot der Tourismusbranche geworden.

Die nomadisierenden Turkmenen wissen von ihren Vätern, Großvätern, oder aus ihrer eigenen Erfahrung genau, wo Wölfe, Bären oder Schakale lauern und halten ihre Herden von solchen gefährlichen Orten fern. Der Platz für die Bienenstöcke inmitten all der unzähligen Kräuter und Blumen, die die Wiesen des Taurus hervorbringen, sollte ebenfalls gut gewählt sein. Das ist entscheidend für die Qualität des Honigs - und ein gutes Produkt bringt guten Gewinn.

Die produzierten Güter, wie Käse und Butter, werden in Schneegruben aufbewahrt, wie sie zu jeder Yörüken-Weide gehören, oder in tiefen Höhlen, die auch im Sommer kühl bleiben, weil sie nicht vom Sonnenlicht erreicht werden. Zu gegebener Zeit werden die Waren wieder herausgeholt, um sie entweder an einen Großhändler zu verkaufen, oder auf den Markt zu bringen. Neben den, auf den weit voneinander entfernten Yaylas an festen Tagen stattfindenden Wochenmärkten, veranstalten die Yörüken-Familien, die in derselben Gegend lagern, gemeinsam zu Saisonende einen speziellen Markt, der länger dauert als die Wochenmärkte, größer ist und direkt den Verkäufern zugutekommt. Es geht turbulent zu auf diesen Veranstaltungen, die zur Zeit der Sommerweide stattfinden, in einer Gebirgslandschaft tausende Meter über dem Meer, in der nach Wintereinbruch kein Leben mehr möglich ist. Die kleinen Yayla-Märkte und großen Jahrmärkte bereiten dem natur- und kulturinteressierten Reisenden ein seltenes farbenfrohes Spektakel mit unvergesslichen Momenten, an die er sich auch Zuhause noch lange erinnern wird.

capra aegagrus

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Zu diesen, mit der Zeit Tradition gewordenen, beliebten Märkten kommen die Nomaden mit ihren tierischen Produkten, und die Bauern aus dem ganzen Umkreis mit Obst, Gemüse, leicht transportierbaren hölzernen Haushaltswaren, einfachem landwirtschaftlichem Gerät und Werkzeugen. Die archäologische Forschung fand heraus, dass im Altertum aus Lykien (im Westen der Bucht von Antalya) getrocknetes Rehfleisch nach Rom exportiert wurde, was zeigt, dass auch die Jagd von Wild im Taurus seit jeher eine wichtige Einnahmequelle mit hohem Profit darstellte.

Leoparden, Berglöwen, Steinböcke und diverse Raubvögel, die es noch bis vor kurzem in den unzugänglichen Teilen des Taurusgebirges gab, wurden von erfahrenen Jägern mithilfe von Fallen lebendig gefangen und dorthin verschickt, wo es betuchte Abnehmer gab.

Bis vor nicht allzu langer Zeit waren auf den Yayla-Märkten auch die Felle und Häute von erlegten Wildtieren eine beliebte Ware, darunter von Wolf, Bär, Fuchs, Steinbock und Hase, die es im Taurus reichlich gab. Ihre Felle wurden nach Istanbul und in andere Städte geschickt, wo die Nachfrage gewaltig war. Seit ein großer Teil des Taurusgebirges zum Nationalpark erklärt wurde, haben sich die Tierbestände, die in der Vergangenheit durch gedankenlose und übermäßige Bejagung stark zurückgegangen waren, schnell wieder erholt. Und so kann der ausländische Jagdliebhaber im heutigen Wildtierparadies Taurus innerhalb der offiziellen Jagdsaison die Genehmigung zum Abschuss einer festgelegten Anzahl von Steinböcken erwerben.

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KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

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Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

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Uluborlu Senirkent

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Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

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Aksu

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Belek Boğazkent

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Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

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İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

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Gündoğmuş

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Gölhisar

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Çavdır

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Bucak

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Susuzhan

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Die unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen haben auch Einfluss auf die Religiosität, die einen untrennbaren Bestandteil der Kultur darstellt. Die Götter, die in polytheistischer Zeit verehrt wurden, weisen in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Charakteristika auf, so erscheinen die Götter an der Küste eher gütig und zurückhaltend, in den Bergen dagegen streng und gewaltig. Auch wenn die an der Küste und in den Bergen verehrten Götter gleichen Namens dieselbe mythologische Identität besaßen, so gab es doch entscheidende Unterschiede, was die Schöpfungsmythen, die Verehrungsriten und ihr Verhältnis zu den Sterblichen in der Sagenwelt betrifft. Das zeigt anschaulich, dass sich die Erscheinungsform der verehrten Götter den jeweiligen Arbeits- und Lebensbedingungen anpasste. Dieser Differenzierung begegnet man übrigens nicht nur beim Glauben, sondern ebenfalls bei den moralischen, wie auch den materiellen Werten, die sich der Mensch geschaffen hat.

In der Nomadentradition, deren Grundlage die Tierhaltung unter freiem Himmel ist, wird die Natur sehr verehrt. Das ist auch nach dem Übergang

zur sesshaften Lebensweise so geblieben. Da der Mensch seinen Unterhalt aus der Natur sicherte, wuchs die Verehrung für die Natur immer weiter an und nahm irgendwann religiöse Züge an. Bei dieser Form des Glaubens bildet die Natur ein mystisches Reich, deren Hauptelemente wie Berge, Flüsse, Höhlen, große Felsen und bestimmte Bäume, die jahrhundertealte Zeugen der Geschichte und des Lebens sind, als beseelt und als heilig gelten. An gewissen heiligen Tagen, versammeln sich die Hirten auf Berggipfeln und bringen zum Ausdruck ihrer Dankbarkeit und Verehrung den magischen Mächten, die wie sie glauben sie selbst, ihr Vieh und ihre Umgebung schützen, Opfer dar. Eines dieser bei solchen Zusammenkünften abgehaltenen Rituale, welches in den ländlichen Gegenden Anatoliens weitverbreitet ist, stellt das „Regengebet“ dar. Es ist vor allem dann von Bedeutung, wenn sich in den Herbstmonaten der Niederschlag nicht einstellt und der alljährliche Zyklus der Landwirtschaft durcheinandergerät. Auch heute noch kommen die Bewohner mehrerer Dörfer zusammen und halten mit ihren Gebeten um Regen den Brauch bis heute aufrecht.

Dieses Regengebet wird an der Küste, der Herbstweide und selbst auf der Sommerweide abgehalten. Es folgt immer den gleichen Grundregeln, kann aber von Gegend zu Gegend und von einer Yörükengemeinschaft zur anderen variieren. Neben diesen weithin regional angebeteten Wesenheiten, begegnet man auch Heiligen, die von überregionaler Bedeutung sind, und die auch in Ägypten oder auf dem Balkan verehrt werden. Sie waren in der Geschichte jeweils wichtige Persönlichkeiten in Bezug auf die soziale Ordnung, und man begegnet ihnen in fast jeder Kultur. Die Gläubigen besuchen ihre Gräber und halten Rituale ab, die mit der Darbringung von Weihgeschenken und Tieropfern verbunden sind. Von den vielen Heiligen, die in der Gegend von Antalya verehrt werden, ist Abdal Musa, der im 14. Jahrhundert lebte und im Dorf Tekke/Elmalı begraben ist, der wohl bekannteste. Jedes Jahr im Juni pilgern Tausende von Menschen aus dem In- und Ausland nach Tekke, das für den heterodoxen Islam eines der wichtigsten Kultzentren darstellt. Myra, das durch den Heiligen Nikolaus für das Christentum ein religiös bedeutender Ort ist, und Elmalı, mit dem Grab des Abdal Musa, sind nur etwa zehn Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.

Eine ähnlich wichtige Kultstätte findet man in Isparta. Wenn man von Yalvaç aus nördlich des Hoyran-Sees nach Westen fährt, passiert man den unglaublich fruchtbaren Korridor von Senirkent-Uluborlu. Hier liegt in einer Talsenke, in der alle möglichen Obst- und Gemüsesorten angebaut werden, die Ortschaft Uluğbey/Landkreis Senirkent mit dem Grabmal des Veli Baba Sultan, der im 16. Jahrhundert einer der größten Heiligen Anatoliens war.

In dem Mausoleum des Veli Baba Sultan sind neun Särge nebeneinandergereiht, von denen einer leer ist und offensteht. Dieser Sarg wartet seit fünfhundert Jahren auf seinen Toten, den Anfang des 16. Jahrhundert nach der Einnahme der Stadt Budin/Ungarn ebenda verstorbenen Gül Baba. Er wurde auch dort beerdigt, im Beisein des Sultan Süleyman. Im Volksglauben aber heißt es, er lebe noch und werde dereinst zurückkehren, um in der Heimat in seinem Grab bestattet zu werden. Es ist außerordentlich interessant, dass diese Tradition, ein Grab für die in der Fremde Verstorbenen und nicht mehr Heimgekehrten zu errichten und leer stehen zu lassen, in der Gegend von Yalvaç bereits in der Antike gepflegt wurde.

Seite 50 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet Çığlıkara, Elmalı Tekke Dorf

Grabstätte des Sultan Veli Baba,

Natur ist heilig

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HochzeitenEin anderes Ereignis, zu dem die Hirten aus nah und fern zusammenkommen, sind Hochzeiten. Unter Vermittlung der Alten wird ein Paar einander versprochen, dabei hält die Familie des Mannes um die Hand des Mädchens an. Wird der Antrag angenommen, steht der Heirat der beiden jungen Leute nichts mehr im Wege. Nachdem der Tag der Hochzeit bestimmt worden ist, wird an Freunde und Verwandte das sogenannte „Oku“ in Form von Alltagsgegenständen wie Taschentücher, Handtücher, Hemden und Kopftücher, verschickt. Wer es bekommt, gilt als geladen.

Nach der Hochzeitsfeier, die manchmal mehrere Tage dauert, wird die Braut vom Haus ihres Vaters ins Haus ihres Mannes gebracht, begleitet von „Davul“ und „Zurna“ - Trommel und Schalmei, und unbedingt hoch zu Ross. Etwas anderes, was bei keiner Yayla- und Dorfhochzeit fehlen darf, ist das Hissen der Fahne auf den Haus- oder Zeltdächern des Paares, meist ist es die Landesflagge. Ohne Fahne keine Hochzeit.

SportSportveranstaltungen dürfen im Leben auf der Sommerweide keinesfalls fehlen. Dazu gehören Pferderennen, wie sie auf jeder Yayla ausgetragen werden, und bei denen es eher um raffinierte Taktik, denn um Kraft geht. Bedauerlicherweise verlieren sie immer mehr an Bedeutung, seit der Ringkampf immer beliebter und das Kraftfahrzeug auch bei den Nomaden auf dem Vormarsch ist. Die alten Dorfbewohner, die das richtige Nomadenleben noch mitbekommen haben, können spannende Geschichten über die großen Erfolge von Wettkämpfern und Pferden bei solchen Sportveranstaltungen auf den weiten Hochlandebenen erzählen. Vor allem von Ringkämpfern und Reitern, die innerhalb eines Stammes ausgebildet wurden. Jeder Stamm brüstet sich mit seinen eigenen Ringern, Reitern und Pferden. Sie gelten als Helden und sind der ganze Stolz ihres Stammes.

Die Berge und die TraditionDer Historiker Fernand Braudel sagte, dass die Gebirge der Ort seien, an denen Traditionen am besten bewahrt würden. In den Ortschaften der Provinzen Antalya, Burdur und Isparta im Westtaurus, hat die althergebrachte Kultur am besten überdauert. Der hauptsächliche Grund dafür sind die bis in unsere Tage nahezu unverändert gebliebenen Arbeitsbedingungen und sozialen Verhältnisse.

Die Traditionen bestehen fort, da auch die eingeschränkten Möglichkeiten der Bevölkerung zur wirtschaftlichen Betätigung im Taurus seit Jahrhunderten unverändert geblieben sind. Dieser Sachverhalt macht es möglich, dass man innerhalb ein und desselben landschaftlichen Zusammenhangs, an Küste und Hochlagen auf zwei komplett unterschiedliche kulturelle Räume trifft. Das ist im Tourismus bei der Überlegung wichtig, mit welcher Vorstellung Besucher anreisen. Für die allmähliche Abnahme der Bevölkerung in den Bergen ist die eingeschränkte Fläche an Ackerland verantwortlich. Auf der Suche nach Arbeit wandern viele junge Leute nach Antalya und an die westanatolische Ägäis- und Marmara-Region ab, um sich in großen Städten wie Izmir, Manisa, Bursa und Istanbul niederzulassen.

Dörfer, in denen sich in den Wintermonaten nur noch ein paar Familien aufhalten, sind im Sommer wieder voller Leben. Menschen, die es aus den Dörfern in alle Himmelsrichtungen zerstreut hat, kehren im Sommer ins Land ihrer Väter zurück um die lange vermissten Verwandten und Freunde wiederzusehen. Denn den Ort, in dem sie geboren und aufgewachsen sind, vergessen sie auch in der Fremde nicht. Viele der früheren Dorfbewohner, nun urbanisiert und zu Wohlstand gelangt, ordnen die Infrastruktur neu, bauen anstelle der lehmgedeckten Häuser moderne Wohnungen und sanieren liebevoll die alten Bauernhäuser, unter Berücksichtigung der traditionellen Besonderheiten. Diese wiedererstandenen alten Dörfer ziehen vor allem das Interesse von Touristen auf sich, von denen es jedes Jahr immer mehr in die originalgetreu restaurierten Dörfer zieht. Die meisten dieser Bergdörfer liegen im Osten der Bucht bei Akseki, wie Sarihacilar, Büyükalan, Belenalan, Bucakalan, früher bezeichnet als die Ilvat-Dörfer. Ihr Beispiel hat Schule gemacht in der Region und nach dem Modell dieser Dörfer ist man nun dabei auch andere verwaiste Ortschaften wiederzubeleben. Als wegweisend erwies sich dabei die Çekül-Stiftung, die von einer handvoll Kulturschützern gegründet wurde.

Grabstätte des Abdal Musa, Tekke

Öl-Ringkampf

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Gelebte Kultur in der Berg- und KüstenregionDie im Winter ausgestorbenen Dörfer, Kleinstädte, ja sogar ganze Landkreise blühen im Sommer wieder auf. Fast überall dort beginnen mit Eintreffen der Feriengäste die aufwendigen Vorbereitungen für jene Festivitäten, die nach dem jeweiligen regionalen Produkt benannt sind, für das der entsprechende Ort berühmt ist. So lädt beispielsweise der Landkreis Gündoğmuş alljährlich zu seinem Bal Festivali/Honigfest ein, das Gäste aus nah und fern anzieht. Die Bienen auf den Hochwiesen/Yaylas von Gündoğmuş mit ihrer unvergleichlichen Pflanzenvielfalt produzieren nachweislich Honig von hervorragendster Qualität.

Das Dorf Bademli im Kreis Akseki, an der Grenze zur Provinz Konya, ist seit jeher für seine Holzschnitzereien berühmt. In einer in Jahrhunderten immer weiter ausgefeilten Handwerkstechnik stellen die Bewohner hier Haushaltswaren her, insbesondere Löffel. Also feiert Bademli, das den ganzen Winter über von Schnee bedeckt ist, das Tahta Kaşık Şenliği, das Holzlöffelfest, wo alles ausgestellt wird, was man hier fertigt. Cevizli ist die größte Gemeinde im Landkreis Akseki und eine ganz urtümliche Taurussiedlung. Dieser Ort an der Straße, die schon seit der Antike Antalya und Alanya mit Zentralanatolien verbindet, ist wegen seines Ayranfestes bekannt, das ebenfalls jedes Jahr veranstaltet wird. Es ist ein Treffpunkt für Einheimische, Sommerfrischler und Touristen.

Der Taurus ist die Heimat des Schneeglöckchens, auch bekannt unter dem botanischen Namen Galanthus. Die im Taurus vorkommende Variante des Elwes-Schneeglöckchens ist auf der ganzen Welt bekannt und gedeiht in Akseki, vor allem im Osten des Landkreises, beim Dorf Çimi. Der Same fällt auf die hochgelegenen Wiesen und überwintert unter Schnee und Eis. Wenn es dann wieder wärmer wird, treibt das Elwes-Schneeglöckchen zuerst feine Triebe aus, dann blüht es.

Das Schneeglöckchen, das in den Bergen von Çimi wächst, hat längere und breitere Blätter als andere Arten. Es gehört zu den wichtigen Exportprodukten und steht heute unter Naturschutz. Die Bergwiesen von Çimi sind auch für guten Honig bekannt. Fleißige Bienen sammeln den Nektar aller möglichen Blumen und Kräuter, bringen ihn in ihren Stock und fermentieren ihn zu Honig. Diese beiden Produkte haben das Dorf Çimi in ganz Anatolien bekannt gemacht. Jedes Jahr wird beim traditionellen Schneeglöckchen- und Honig-Fest für den Ort, die Region und die Produktion der Saison geworben.

Die Zubereitung von Keşkek, ein Fleischgericht mit Grütze aus einem speziellen großkörnigen Weizen, dessen Schale erst einmal mit dem Mörser entfernt werden muss, ist aufwendig und erfordert einige Geduld. Es wird zu besonderen Anlässen gekocht, wie zum Beispiel an Hochzeiten und Feiertagen, und gilt im Taurus, wie im übrigen Anatolien als Nationalgericht. Außerdem ist es unglaublich schmackhaft. Im wasserreichen Dorf Pınarbaşı/Akseki, findet jedes Jahr im Schatten der alten Platanen auf dem Dorfplatz ein Keşkek-Fest statt, das ehemalige Dorfbewohner, Einheimische und Fremde gleichermaßen anzieht.

Reichen Opramoas, der ohne Unterschied allen Städten materielle Hilfe stellte. Das Klassische Musikfestival von Rhodiapolis, das in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgerichtet wird, findet im antiken Stadion statt, das direkt neben dem Grabmal dieses Opramoas steht, zu dessen großzügiger Unterstützung sich in fast jeder lykischen Stadt wenigstens eine Inschrift finden lässt. Bei klassischer Musik, aufgeführt von berühmten Orchestern, können sich die Konzertbesucher entspannen, begleitet vom unvergleichlichen Panoramablick auf die Berge und das Meer. Bestimmt werden in einigen Jahren die Konzerte von Rhodiapolis zu den etablierten Kulturveranstaltungen gehören.

Im zauberhaften Küstenort Kaş in Lykien werden neben dem Kaş-Likya Kültür Sanat Festivali mit Kultur- und Kunstveranstaltungen auch Sportkämpfe abgehalten, bei denen hauptsächlich Schwimmwettbewerbe ausgetragen werden. Diese spielen sich zwischen Kaş und der einige Seemeilen westlich davon gelegenen Insel Meis ab. Die Anzahl der Teilnehmer aus dem In- und Ausland ist gewaltig, und auch die Zuschauer haben Spaß, dabei zu sein, wenn die Schwimmer versuchen, schnellstmöglich das Ufer zu erreichen.

Alanya, im Osten der Bucht von Antalya, ist ein vorzüglicher Standort für Musik- und Sportereignisse. Hier findet der Internationale Alanya-Triathlon statt, dessen Ergebnisse in die Weltrangliste einfließen, und der von der Stadtverwaltung, vom Triathlonklub Alanya und der Türkischen Triathlonföderation ausgerichtet wird. Aus aller Herren Länder kommen die teilnehmenden Frauen und Männer angereist. Die erfolgreichsten unter ihnen werden mit Preisen ausgezeichnet. Auch das alljährliche Beach-Volleyball-Turnier erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Im Kapitel „Natur ist heilig“ wurde bereits kurz vom Gedenkfest zu Ehren Abdal Musas in Tekke/Elmalı berichtet. Jedes Jahr im Juni freuen sich Gäste aus dem In- und Ausland, wenn sie bei den dreitägigen Feierlichkeiten mit der Erfüllung ihrer religiösen Pflichten auch das Privileg genießen, einer seit Jahrhunderten unverfälschten Tradition beizuwohnen.

Olympos

Schneeglöckchen

Elmalı

Rhodiapolis

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Der Landkreis İbradı lädt im Herbst nach der Weinlese zum Traubenfest in seine Weinberge ein. Die Trauben, die hier angebaut werden, zeichnen sich durch ihre besondere Süße und ihre dünne Schale aus. Dieses Traubenfest von Ibradi, wo die Tradition noch sehr lebendig gehalten wird, ist eine bunte Veranstaltung, zu der sehr viele Besucher strömen, vor allem Touristen, die ihren Urlaub in der Umgebung von Manavgat und Side verbringen.

Auch in Elmalı im Westen der Bucht von Antalya werden sehr gute Trauben angebaut. Hier wird der bekannte „Likya-Wein“ hergestellt, der sich in den letzten Jahren durch Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben einen Namen gemacht hat. Doch traditionell sind die Hauptprodukte eigentlich frische Trauben und Pekmez, ein dickflüssiger Traubensirup. Und so finden hier im Herzen der Region jedes Jahr nach der Traubenlese die Pekmez Kaynatma Şenlikleri statt, was so viel heißt wie „Traubensirupeinkochfeste“ - eine Art Erntedank, bei dem Einheimische und Fremde aus den Strandhotels herzlich willkommen sind.

Große Nachfrage finden auch Kulturveranstaltungen in antiken Theatern, von denen in den letzten Jahren immer mehr freigelegt und für solche Events ausgestattet wurden. An erster Stelle sei hier das „Internationale Aspendos Opern- und Ballett Festival“ genannt, das jedes Jahr stattfindet. Den ganzen Sommer über werden hier unter Beteiligung weltbekannter Orchester Aufführungen gegeben, welche sehr gerne von der ansässigen Bevölkerung und Touristen aus Urlaubsorten wie Alanya, Manavgat/Side, Belek und Kemer besucht werden.

Sehr begehrt sind auch die Konzerte weltbekannter Musikgruppen, die im Rahmen des alljährlichen Internationalen Kultur- und Kunstfestivals von Side im antiken Theater und dem Tempel am Hafen aufgeführt werden. Das Festival, das in der Hauptsaison abgehalten wird und sich an das einheimische Publikum sowie die Touristenhochburgen Manavgat/Side richtet, konnte seinen Ruf als erstrangiges Event immer weiter ausbauen.

Desweiteren gibt es noch eine Veranstaltung für Klassische Musik im antiken Theater der Bergfestung Arykanda, an dem Musiker von Weltrang teilnehmen und das eine wichtige Rolle bei dem Bemühen spielt, die Region über ihre Grenzen hinaus bekannt zu machen. Arykanda liegt nur fünfundzwanzig Kilometer von Finike entfernt, das sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt hat.

In der gleichen Landschaft wurde außerdem im antiken Rhodiapolis, im Norden des Landkreises Kumluca, eine weitere Veranstaltung für klassische Musik ins Leben gerufen. In der Mitte des 2. Jh. n. Chr. wurden bei einem Erdbeben im Raum Lykien zahlreiche Städte stark in Mitleidenschaft gezogen. Rhodiapolis war die Stadt des legendären

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Das Taurusgebirge und der TourismusAuf den Hochweiden im Taurus kann man noch einer jahrtausendealten Lebens- und Arbeitsweise begegnen, die seit einiger Zeit leider immer weiter ausstirbt. Der Weidebetrieb wird in naher Zukunft unausweichlich anderen, sesshaften Produktions- und Lebensformen weichen. Das ist der evolutionär natürliche Prozess vom Wanderhirtentum hin zur Dorfkultur, der endgültig und unumkehrbar ist.

Es ist offenkundig, dass diese Entwicklung vom Aufschwung der Tourismusindustrie der Küste beschleunigt wird. Das moderne Umfeld der Tourismusorte an den Stränden der Provinz Antalya mit einer Kapazität von 500.000 Betten hat die Tendenz zur Sesshaftigkeit weiter unterstützt, und damit haben sich auch die Arbeitswelt und die Kultur verändert. Und auch, wenn die Wurzeln der Yörüken und der Dorfbewohner ursprünglich dieselben sind, ihre Kulturen unterscheiden sich. Doch trotz der Veränderungen in der Lebensweise, bleiben einige Elemente der Kultur auch noch im Dorf und im Bauernstand bestehen, wie zum Beispiel in erster Linie der Glaube, die Traditionen, der Zusammenhalt untereinander, und die Verehrung für die Natur, die göttlichen Status besitzt.

Deshalb lebt in den Dörfern Antalyas und seiner Umgebung trotz des modernen Lebens, das auch in die dörflichen Siedlungen dringt, nach wie vor die alte Nomadenkultur fort. Einige der Aktivitäten für diejenigen, die in den immer mehr werdenden Strandhotels zu Gast sind und sich für die Natur und die Gegend begeistern, werden unter Beteiligung der örtlichen Bevölkerung durchgeführt, die sich an der Küste und im Gebirge gleichermaßen gut auskennen. Ein wunderbares Erlebnis für den ausländischen Gast ist die hochgehaltene ländliche Tradition der Gastfreundschaft, der er andernorts so leicht nicht wieder begegnen wird - wenn er beispielsweise bei einer Familie selbstgemachten Ayran und Joghurt vom eigenen Vieh und auf dem Holzfeuer zubereitetes Gözleme serviert bekommt. Durch den Ausbau der Tourismusindustrie wurden speziell Dörfer an der Küste vom Fortschritt erfasst.

Immer mehr Reisende entscheiden sich für Tourismuszentren wie Antalya, Kemer, Finike, Kaş, Alanya, Side und Manavgat als Urlaubsreiseziel, auch um dort einzukaufen, Freizeitangebote wahrzunehmen und Kultur zu erleben. Die Gastronomie bietet nationale und internationale Küche an, zusätzlich stellt sie sich auf die Speisen und Getränke der Herkunftsländer ihrer Gäste ein. Antalya und sein Umland, das jährlich über 10 Millionen Besucher aller Nationen begrüßt, hat es diesbezüglich zu großer Professionalität gebracht. In Restaurants, Bars, Diskotheken, sowie kleineren und größeren Einkaufszentren gibt es Personal, das jeden Gast in seiner eigenen Sprache bedienen kann.

Alles, was es an Freizeit- und Shoppingangeboten an namhaften Urlaubsorten des Europäischen Mittelmeerraumes gibt, findet man ebenso in den oben genannten Küstenstädten Antalyas, deren guter Ruf mit jedem Jahr zunimmt. Daneben kann man noch die spezielle Kultur kennenlernen, die es nur in Anatolien gibt: Typische Speisen und Getränke, die Kunst der Teppich- und Kelimherstellung, Religion und Arbeitswelt... Und vielleicht sollten wir noch einmal betonen, dass das nicht nur für die Touristenzentren an der Küste der Provinz Antalya gilt.

Auch die Seenplatte im Norden ist ein bedeutender kultureller und touristischer Anziehungspunkt. Einer der größten Süßwasserseen Anatoliens, der Eğirdir See, liegt bei Isparta. Seine Umgebung gehört zu den ertragreichsten landwirtschaftlichen Anbauflächen Anatoliens. Eğirdir, Gelendost und Yalvaç, die als Großproduzenten für Obst und Gemüse berühmt sind, sowie Senirkent und Uluborlu, die in derselben Gegend liegen, ernten in erster Linie große Mengen an Kirschen und Äpfel, desweiteren Birnen und Aprikosen.

Jedes Dorf feiert das Produkt, dem es sein Auskommen verdankt, und jedes dieser Feste wird akribisch geplant. Eğirdir am Südufer des Eğirdir-Sees zum Beispiel ist für seinen Wolfsbarsch und seine Krebse bekannt, die ein wichtiger Exportartikel sind. In Yalvaç im

Nordwesten des Sees findet man noch traditionelle Berufe. Hier leben zum Beispiel althergebrachtes Kunsthandwerk, das Filzwalken, und die Herstellung von Sätteln fort. Daneben handelt es sich um zwei geschichtsträchtige Orte mit großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Region. In Eğirdir wird jedes Jahr zum Ende des Sommers seit mehreren hundert Jahren das Pınar Pazarı Panayırı abgehalten, ein gigantischer Markt, der größte der Seenplatte, zu dem es sogar die Hirten aus Serik zieht. Der Jahrmarkt dauert mehrere Wochen, und in dieser Zeit werden Produkte aus der näheren und ferneren Umgebung zum Kauf angeboten, darunter Lebendvieh, Textilien, Gemüse, Obst, Haushaltswaren, und so weiter und so fort... Die Nomaden von den Sommerweiden verkaufen hier das, was sie während des Sommers produziert haben, und kaufen, was sie an Lebensmitteln und an Kleidung für das Winterlager brauchen. Von Antalya aus werden ein- oder mehrtägige Ausflüge in diese Region angeboten.

Die Hochweide Gömbe Yaylası liegt im Westen der Bucht von Antalya, am westlichsten Zipfel der fruchtbaren Schwemmlandebene von Elmalı auf der Halbinsel von Teke. Die Yayla erwacht im Frühjahr wieder zum Leben, dann herrscht den ganzen Sommer über eifrige Betriebsamkeit, und im Herbst endlich wird der traditionelle Markt Gömbe Panayırı abgehalten, der größte des ganzen Landstrichs. Er hat sich zu einem Ereignis entwickelt, das Feriengäste bis von Kaş, Kalkan, Fethiye und Finike anlockt.

Isparta ist bei der traditionellen Teppichwebkunst und Rosenzucht führend in der Türkei. Die Teppiche und Folgeprodukte des Rosenanbaus, wie Parfums und Cremes, gehören zu den Exportschlagern der Region. Viele Touristen besuchen Isparta, das Zentrum der Seenplatte, und sein Umland, um zu sehen woher die Kosmetika kommen, die aus den hier angebauten Rosen produziert werden, oder die handgearbeiteten Teppiche mit ihren unverwechselbaren Motiven, aus einer Wolle, die ausschließlich mit reinen Naturfarben aus Wurzeln, Blättern und Gräsern gefärbt wurden.

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Taurusgebirge

Çimi Dorf, Akseki

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Entlang der Bucht von Antalya im Südwesten der Anatolischen Halbinsel ragen Bergketten fast senkrecht auf, die mal parallel zueinander, mal sich schneidend, nach Norden hin verlaufen, um sich in der Region der Seenplatte in einer Schlaufe zu vereinen.

Westliche Archäologen, Historiker, Maler, Architekten, Seefahrer und Geografen, die insbesondere im 19. Jahrhundert die Gegend von Antalya bereisten, berichten von der unvergleichlichen Herrlichkeit der Natur. Auch Karl Lanckoronski unternahm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Expedition in diese Landschaft und schildert sie sehr eindrücklich ungefähr so:

„Wer sich von der Schönheit der Gebirge überzeugen will, der muss hierher kommen! Die Berge bäumen sich regelrecht vor einem auf, drängen sich gleichsam übereinander hinweg, links und rechts aneinander vorbei, als wollten sie einen Wettlauf zum Meer austragen. Die je nach Lichteinfall unvermittelt entstehende Farbharmonie aus Grün und Blau verzaubert den Menschen zu jeder Tageszeit. Die Wasserfälle,

die Flüsse, die Dattelpalmen, die Minarette. Kurzum: der Traum von einem schönen Panorama, wie Schriftsteller es sich ausmalen, ist hier so unvorstellbar magisch und wirklich zugleich.“

Wie im gesamten Mittelmeerraum, so zeichnete der berühmte osmanische Seefahrer Piri Reis auch die Häfen, die er in der Bucht von Antalya anlief, auf seinen Landkarten ein, indem er die im Hinterland aufsteigenden Gebirge und die ins Meer mündenden Flüsse als Bezugspunkte verwendete.

Wer die Landschaften an der Bucht von Antalya, Pamphylien, Lykien, Pisidien und das nordöstlich gelegene Isaurien bereist, lernt eine noch unverfälschte, geschichtsträchtige Region und eine bis heute authentische Arbeits- und Lebensweise kennen. Nimmt man die erhaltenen Berichte in Augenschein, welche Reisende vor allem im 19. Jahrhundert verfassten, so erkennt man, dass Ausflüge in diese Region seit jeher äußerst beliebt waren, da sie für Natur- und Geschichtsinteressierte so ergiebig waren wie nirgends sonst.

Seite 59 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Natur im West-Mittelmeer

Page 32: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Gebirge und SeenDie Provinz Antalya mit einer Fläche von etwas mehr als 22.000 Quadratkilometern, besteht zu Dreivierteln aus Gebirge. Die manchmal fast im rechten Winkel aufeinandertreffenden, dann wieder parallel nebeneinanderherlaufenden Gebirgsketten, ragen so unvermittelt hinter der Küstenebene auf, dass man das Meer von zahlreichen selbst noch tief im Landesinneren gelegenen Bergen aus sehen kann. Die Gestalt dieser Höhenzüge ist entscheidend verantwortlich für das ganz spezielle Klima, sowie für die Flora und Fauna der Region, und damit auch für die Vielfalt der hier produzierten Erzeugnisse.

Die Bergketten an der als Lykien bezeichneten Westseite der Bucht sind erdgeschichtlich ein „junges“ Gebirge. Sie

bestehen aus einzelnen aneinandergereihten, jeweils aus einem monolithischen Felsmassiv gebildeten Bergen, die bis auf Meereshöhe herabreichen und wie Speerspitzen in den Himmel ragen.

Die Berge werden landeinwärts immer höher. Sie sind im Vergleich zum Küstengebirge „älter“. Ihre Gipfel sind sanfter, nicht so schroff. Mit den älteren Bergen im Hintergrund und den jüngeren im Vordergrund hat man den Eindruck, als habe sich die Verwandtschaft fürs Familienfoto versammelt.

Der Tahtalı Dağı im Westen der Bucht, den man im Altertum als den Olymp Lykiens oder auch als Berg Solym bezeichnete, sieht aus wie eine sitzende weise Alte, die ihre Füße ins Wasser streckt, um sich zu erfrischen. Und so zuverlässig, wie er einst geduldig die berühmten Städte Idyros, Phaselis und Olympos und unzählige kleine Siedlungen nährte, deren Namen heute vergessen sind, so behütet er auch heute noch Ferienorte wie Göynük, Kemer, Tekirova, Adrasan und Beldibi, in denen jedes Jahr hunderttausende Touristen übernachten.

Die beiden höchsten Gipfel der Bergkette rund um die Bucht von Antalya, der Kızlar Sivrisi (3070 m) und der Akdağ (3014 m), befinden sich in der antiken Landschaft Lykien, der heutigen Teke Yarımadası (Teke-Halbinsel). Die weiten Ebenen zwischen den Gebirgsketten beherbergen einen immensen kulturellen Reichtum, der sich in einem Wirtschaftsraum herausgebildet hat, der schon seit Urzeiten besteht. Dieser Reichtum wurde von Epoche zu Epoche weitergegeben und immer vielfältiger. Die hoch gelegenen Sommerweiden lassen keinen Ackerbau mehr zu und werden von den Bewohnern der tiefer gelegenen Dörfer als Viehweideland genutzt. Das Weideleben während der Sommermonate konzentriert auf sich die Umgebung der Bergseen in rund zweitausend Metern Höhe.

Seite 61 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

D400

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Korkuteli

Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

Yeşilova

NiyazlarDorf

Salda

Kemer

Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

Çıralı

Berg Tahtalı

Olympos

Burdur-See

Page 33: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Auf der Teke Yarımadası gibt es eine Vielzahl solcher Seen, deren Umgebung als Weidefläche genutzt wird. Einige Beispiele dafür sind der Yeşil Göl auf dem Akdağ, sowie der Girdev Gölü, an dem die Dörfer aus den Kreisen Fethiye, Antalya und Elmalı ihre Sommerweiden haben, und der Baranda Gölü, in der Gemeinde Islamlar im Kreis Elmalı. Diese Bergseen liegen alle in noch unberührter Natur und gehören deshalb zu den beliebtesten Ausflugszielen für die einheimischen und ausländischen Besucher, die ihre Ferien in dieser Region verbringen.

Die bis zu 3000 m hohen Berge im Osten der Bucht beginnen hinter den langen und weiten Küstenebenen und sie verlaufen hier ebenfalls, wie in Lykien bzw. auf der Teke Yarımadası, als parallele oder einander schneidende Gebirgsketten nach Norden.

Auf dem Taşeli-Plateau, dem Kerngebiet dieser Region, gibt es kaum landwirtschaftliche Nutzflächen. Eine Ausnahme bildet allenfalls die Gembos-Ebene, durch die der Kesik Beli Yolu führt - eine antike Straße, welche die Bucht von Antalya über die Inneranatolische Gebirgsschwelle, mit Zentralanatolien

und Kappadokien verbindet. Diese Ebene liegt im Nordwesten des Landkreises İbradı, der eines der bedeutendsten Wasserreservoire darstellt, aus dem auch der Fluss Manavgat gespeist wird. Sie ist die einzige erwähnenswerte Fläche, die sich für eine landwirtschaftliche Nutzung eignet. Diese Gembos-Ebene auf einer Höhe von etwa 1500 m ist in den Wintermonaten überschwemmt. Im Sommer jedoch versickert das Wasser und wird damit zu nutzbarem Ackerland, bis sich mit den Niederschlägen in Herbst und Winter das Wasser erneut staut.

Die Berge im Osten der Bucht ragen, gleich denen im Westen auf Lykischer Seite/Teke Yarımadası, übergangslos aus der Küstenebene hinter Alanya empor. Hier im Osten liegen zwischen den Gebirgszügen des Taurus die drei Landkreise Gündoğmuş, Akseki und İbradı. Diese drei Landkreise liegen inmitten von Bergen und Wäldern. Das bedeutet ein Leben und Arbeiten unter den Bedingungen, wie die Natur sie vorgibt.

Die Höhlen der Urzeitmenschen und die Ruinen der Städte und Kultplätze aus späteren Epochen scheinen in dieser unzerstörten, jungfräulichen Natur nur darauf zu warten entdeckt zu werden.

Die Bauern von Alanya haben ihre Sommerweiden vorwiegend auf den Gündoğmuş-Bergen. Die nomadischen Yörüken aus der Region Manavgat und Serik dagegen ziehen im Sommer auf die Berge von Akseki und İbradı. In der unermesslichen Gebirgslandschaft beginnt mit dem Frühling der Zug auf die Hochweide. Und wenn an den immer noch schneebedeckten Berghängen die ersten Zelte aufgestellt sind, und wenn die Schafe, Ziegen und Rinder auf den Weiden grasen, dann ist die Sommerweidesaison angebrochen.

Manavgat

Sütçüler, Isparta

KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

D400

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Korkuteli

Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

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Dinar

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Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

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Elmalı

TekkeDorf

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Gömbe

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YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

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Kundu

Manavgat

Kızılağaç

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Konaklı

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TürklerAlanya

Gazipaşa

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NiyazlarDorf

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Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

Page 34: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Seite 64 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Gündoğmuş

Eğirdir-See

Salda-See

Der Eğri Göl ist der größte See im Landkreis Gündoğmuş. Seinen Namen verdankt er seiner bumerangähnlichen Form - eğri bedeutet „gekrümmt, gebogen“. Der Eğri-See, dessen Umgebung einigen Dörfern der Provinz Alanya als Hochweide dient, speist sich von dem Schmelzwasser, das den Geyik Dağı herunter rinnt, einem der höchsten Berge der Region. Hier gedeiht der Spiegelkarpfen. Im Osten des Sees entspringt auf der Söbüçimen-Hochweide der Ermenek Göksu, einer der beiden Flussarme des Göksu, der zu den größten Flüssen im Bereich des Mittelmeers gehört.

Auch der Karın Göl im Gündoğmuş-Gebirge trocknet nicht aus. Nicht weit davon entfernt, am Yenice Pazar Gölü westlich des Alara Flusses, haben die Dörfer aus dem Landkreis Manavgat ihre Hochweiden. Um den Susam Gölü herum, entlang dessen Ufer die antike Susam-Beli-Straße verläuft, liegen die Weiden der Gündoğmuş-Dörfer. In der herrlichsten Landschaft am Dipsiz Göl stellen die Dörfer aus der Region Akseki, Manavgat und das Dorf Bozkır aus dem Landkreis Konya im Sommer ihre Zelte auf.

Die Umgebung der durchschnittlich etwa auf 2000 m gelegenen Bergseen besitzt eine derart große Artenvielfalt an Blumen und Wildkräutern, dass sie als Thema für wissenschaftliche Arbeiten taugt. Die gute Infrastruktur in diesen Bergen, deren Flora so vielfältig ist, ermöglicht es Touristen, die in der Umgebung von Alanya und Manavgat logieren, Tagesausflüge hierher zu machen oder auf einem der Zeltplätze zu campen. An den Seen, die über die endlos scheinenden Gebirgslandschaften des westlichen Taurus verstreut sind, können Naturliebhaber ihren Urlaub in einer unberührten Natur verbringen, wie sie andernorts kaum noch anzutreffen ist. Und alles, was der Camper zum täglichen Leben braucht, bekommt er in den umliegenden Dörfern, oder auch direkt auf der Yayla in den kleinen Läden, von denen es immer mehr gibt.

Neben den Bergseen, die nach dem Herbst nicht mehr zu erreichen sind, gibt es die sogenannte Göller Bölgesi mit so wichtigen Seen wie dem Salda-, dem Eğirdir-, dem Kovada- und dem Beyşehir-See. Diese Seenregion, in einer Senke im Hinterland des Alanya-Manavgat-Küstenstreifens, im Norden der Bucht von Antalya, ist zwar Lebens- und Wirtschaftsraum, hat sich aber dank seiner außergewöhnlichen Landschaft in den letzten Jahren schnell zu einer bedeutenden Urlaubsregion entwickelt.

Ihren Namen verdankt diese Region ihrem Reichtum an Seen, die in den Landkreisen Isparta, Burdur, Antalya und Beyşehir/Provinz Konya liegen. Im Süden werden diese Seen von hohen Bergen begrenzt, was verhindert, dass Oberflächenwasser abfließen kann. Sie spielen für das regionale Klima, die Tierwelt, sowie die Wirtschafts- und Lebensordnung eine wichtige Rolle.

Page 35: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Die beiden Hauptberge der Seenregion Davraz und Dedegöl, die bei vielen einheimischen und ausländischen Ski- und Bergsportenthusiasten schon lange bekannt sind, werden immer populärer. Vor allem der Davraz im Landkreis Isparta hat sich dank seiner guten Verkehrsanbindung, der Skilifte und der Investitionen in neue Hotelanlagen zu einem richtigen Skisport-Eldorado entwickelt.

Vom Dedegöl Dağı im Landkreis Yenişarbademli, hat man einen wunderschönen Blick auf den Karagöl-See. Dank diesem atemberaubenden Panorama, der Vegetation und Tierwelt und den urwüchsigen Dörfern und Kleinstädten, mit ihrer althergebrachten Arbeits- und Lebensweise, stellt der Berg eine wichtige Natur- und Kulturlandschaft dar, die man

unbedingt gesehen haben sollte. In seinen Zedernwäldern, der Lunge des Dedegöl-Berges, wird das ganze Jahr über in Massen von kunterbunten Zelten kampiert und es herrscht ausgelassene Picknickstimmung.

Der Davraz und der Dedegöl, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind und die jedes Jahr von immer mehr Gästen aus dem In- und Ausland besucht werden, tragen wesentlich dazu bei, auch die übrigen Sehenswürdigkeiten der Region bekannt zu machen.

VegetationIm Taurusgebirge herrscht eine immense Fülle an unterschiedlichsten Pflanzenarten, vom kleinsten Gräslein bis zu allen möglichen Bäumen. Die Arten variieren allerdings je nach Höhe. Dies ist aber nicht allein von der Höhenstufe abhängig, sondern auch davon, ob es sich um die dem Meer zu- oder abgewandte Seite handelt. So gedeihen in den meernahen, tieferen Lagen Olivenbaum, Kiefer, Johannesbrotbaum und Lorbeerbaum. Mit zunehmender Höhe tritt vermehrt der Wachholder auf, der Baum, der den Nomaden als heilig gilt.

Während man der im Mittelmeerraum beheimateten Kiefer - der türkischen, bzw. kalabrischen Kiefer - mit ihrer sehr dünnen, fast schon membranartigen Borke, nur in der Küstenregion begegnet, trifft man die Schwarzkiefer erst ab einer Höhe von etwa 1.000 m an. Sie besitzt eine dicke, widerstandsfähigere Rinde zum Schutz vor Kälte und Schnee.

Die, in vielen Legenden des Mittelmeers erwähnte Zeder, herrscht erst über einer Höhe von 1.000 m vor und reicht bis zur Baumgrenze des Taurus auf 1.600 m. Die Zeder ist im Reich der Bäume das, was der Adler unter den Vögeln ist. Kein Vogel fliegt höher, als der Adler - und kein Baum wächst in noch höheren Lagen, als die Zeder.

Bäume sind wie menschliche Gesellschaften. Sie mögen es nicht, wenn Fremde in ihr Reich eindringen. Jeder Baum benötigt eine, für seine Art geeignete Umgebung. Die Bäume in tieferen Lagen sind verhältnismäßig unempfindlich, wenn es darum geht, sich den Lebensraum mit anderen Arten zu teilen. Die Zeder jedoch, die Königin der Bäume, duldet keinen Baum einer anderen Art in ihrer Nähe.

Aus Quellen weiß man, dass die weltweit nur noch in der Bucht von Antalya vorkommende sogenannte wilde Zypresse, nur deshalb überlebt hat, weil sie sich im Gebiet des Köprüçay Flusses und in den tiefen Schluchten unterhalb der berühmten antiken Stadt Selge, die wie ein Adlernest auf einer sehr steilen, unzugänglichen Stelle des Taurusgebirges thront, festgeklammert hat.

Die Eiche ist der Baum des mythologischen Göttervaters Zeus.

Sie symbolisiert Kraft und Würde. Wo sie wächst, ist sie Mittelpunkt für das Wildleben. Sie gedeiht vor allem im Umland der Kasaba Çukuru (Schlucht) im Norden des Landkreises Kaş. Fährt man auf der Landstraße von Demre nach Kaş, geht nach 30 km ein Weg rechts ab, der nördlich einen weiten Bogen macht, an dem viele Dörfer liegen. Nach etwa 10 km mündet der Weg wieder in die Landstraße ein. Zwischen Weg und Landstraße liegt ein ausgedehnter dichter Eichenwald. Der Besuch des Waldes und der Bauernhäuser ist sehr lohnend.

Auch in und rund um das Dorf Kızıllı, östlich von Döşemealtı, gibt es einen großen Eichenbestand. Man erzählt sich, dass das Dorf Kızıllı wegen der vielen Eichenbäume den Namen trug „Ort ohne Sonne“.

Den größten Bestand an Eichen in der Bucht und der dahinter liegenden herrlichen Landschaft trifft man am Kovada-See an. Der Baum nährt mit seinen Früchten Eichhörnchen, Vögel und Insekten und schafft eine einzigartige Atmosphäre.

Davraz, Isparta

Gidengelmez, Akseki

Seite 66 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 36: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

FlüsseDie hohen Berggipfel hinter der Bucht von Antalya, die mit Beginn des Herbstes unter einer Schneedecke verschwinden, sind die „Schöpfer“ der Flüsse. Schneefall bewirkt, dass Wasser an der Oberfläche gespeichert wird. Während Niederschlag in Form von Regen innerhalb einiger Stunden, höchstens aber innerhalb weniger Tage, ungenutzt verrinnt, wird Wasser als Schnee in den Bergen zurückgehalten und fließt mit ansteigender Temperatur in die Täler, durch Senken und Ebenen, um schließlich ins Meer zu münden. Die Flüsse sind folglich aus dem Schnee geboren, der mit seinem allmählichen Abfluss Wirtschaft und Leben bestimmt.

Anders als die flussreiche Landschaft im Osten der Bucht, lassen sich die Flüsse an der Westküste der Bucht an einer Hand abzählen. Verantwortlich dafür ist die unterschiedliche geologische Beschaffenheit der beiden Küstenabschnitte.

Seite 68 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Alara-Fluss

Page 37: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Der Dim Çayı ist der größte Fluss in diesem wasserreichen östlichen Abschnitt der Bucht. Vor einigen Jahren wurde er zu einem See aufgestaut. Die Ufer östlich und westlich des Sees ragen wie Steilwände auf und sind mit Wäldern und Obstbäumen bewachsen. Hier liegen auch einige Dörfer. Zu beiden Seiten der Staumauer gibt es inzwischen viele Lokale, Badestrände und Ruheplätze zum Entspannen, die bei den Einheimischen schlicht „Picknick“ heißen. Wer eine Abwechslung vom einförmigen Strandgeschehen sucht, kommt hierher. Auch am Oba Çayı, westlich des Dim Çayıs, gibt es viele solcher Plätze.

Der Kargı Çayı entspringt in den Bergen westlich von Alanya, fließt Richtung Nordwesten und erreicht westlich des Türkler-Dorfes das Meer. Es ist beeindruckend, wie abenteuerlich dieser Fluss sich seinen Weg von der Quelle bis zur Ebene durch die Gebirgslandschaft bahnt.

In der Nähe des Dorfes Kayabükü im Kreis Gündoğmuş entspringt der Fluss Alara. Bevor er westlich des Dorfes Okurcalar das Mittelmeer erreicht, gräbt er sich auf seinem Weg nach Südwesten tief in die einzigartige Gebirgslandschaft des Taurus ein, überwindet Abgründe und fließt durch tiefe Schluchten unter mittelalterlichen Brücken hindurch, die

heute noch von Mensch und Tier beim Zug auf die Weiden benutzt werden.

Der Karpuz Çayı entspringt südlich der Kreisstadt Akseki, fließt durch den steilen Ahmetler-Canyon und mündet westlich des Dorfes Kızılot, im Landkreis Manavgat, ins Meer. Der Canyon beginnt in Murtiçi, einem Ort an der Verbindungsstraße zwischen Antalya und Konya. Im Laufe der Zeit hinterließ der Karpuz Çay, der sich extrem tief eins Gestein grub, seine Spuren auch in Form von Wasserbecken. Sie werden Hexenkessel genannt und versetzen den Besucher in eine fast übernatürliche Welt.

Seite 70 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Manavgat

Oymapınar-Staudamm

Die großen Flüsse dieser Region, wie der Manavgat Irmağı, der Köprüçay Irmağı und der Aksu Çayı, werden alle von den hohen, reichlich mit Schnee bedeckten Gipfeln des Westtaurus gespeist.

Der Manavgat Irmağı, der antike Melas, ist einer der wasserreichsten Flüsse an der Ostseite der Bucht von Antalya. Im Landkreis Manavgat teilt er sich in zwei Flussarme, bevor er einige Kilometer östlich von Side ins Mittelmeer mündet. Am Manavgat wurde ein Staudamm zur Energiegewinnung errichtet. Der spektakuläre Blick auf den dadurch entstandenen Oymapınar-Stausee lockt viele Touristen von der Küste hierher.

Der Köprüçay (Eurymedon) entspringt am Anamas Dağı, westlich des Eğri-Sees, wo die Dörfer von Serik ihre Sommerweiden haben. Er fließt durch schwindelerregende Schluchten, dann unter der antiken Brücke vor der Zindan-Höhle hindurch, stürzt im Osten der antiken Stadt Selge tiefe Talstufen hinab, erreicht die Ebene von Pamphylien und mündet schließlich unweit von Aspendos ins Meer.

In der Antike wurden Flüsse wie Götter verehrt, denen man zum Beispiel auch Standbilder errichtete. So auch beim Eurymedon. An der Zindan-Brücke, einer aus römischer Zeit stammenden Bogenbrücke, befinden sich auf dem Schlussstein an der Westseite die Überreste eines Reliefs, das den Eurymedon als Gottheit darstellt.

Page 38: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Hinter der Oluk-Brücke, dort wo der Köprüçay die Ebene durchfließt, sind zahlreiche Freizeitgebiete entstanden, und es wird immer mehr Rafting-Sport mit immer besserem Service angeboten, so dass die Region zunehmend von naturbegeisterten Touristen aufgesucht wird. Das Dorf Beşkonak in der Nähe der antiken Oluk-Brücke ist der bekannteste Platz für Rafting in der Türkei. Hier beginnen die Rafting-Fahrten, und wenn die Insassen der Schlauchboote nach ein oder zwei Stunden Nervenkitzel wieder an Land gehen, liest man ihnen ihre Begeisterung noch im Gesicht ab.

Der Aksu ist einer der Flüsse, die aus dem Eğirdir-See oder dem Kovada-See auf der nördlichen Seenplatte entspringen. Der antike Kestros fließt östlich an der Stadt Perge vorbei, wo er als Gottheit verehrt wurde. In der Bibel heißt es, dass der Apostel Paulus und seine Freunde auf ihrem Weg von Zypern nach Antiocheia in Pisidien (Yalvaç) mit dem Schiff in Perge anlandeten. Daraus geht hervor, dass Perge, trotz seiner Lage im Binnenland dank des Flusses Aksu als Hafenstadt fungierte. Auch heißt das nach Osten hin gelegene Stadttor Hafentor, was die Aussage in der Bibel bekräftigt.

Abschließend sei noch ein letzter erwähnenswerter Fluss an der Ostküste der Bucht genannt, der Düden Çayı. Er beginnt seinen Weg am wunderschönen Kırkgöz-See im Norden Antalyas, verschwindet nach kurzer Zeit unter der Erde und tritt etwas weiter südlich bei Varsak wieder an die Oberfläche. Dann fließt er bald erneut unterirdisch und kommt nach kurzer Strecke als Düden-Wasserfall wieder hervor, der wohl von keiner Reisegruppe ausgelassen wird. Dort stürzt er über die vierzig Meter hohe Steilküste ins Meer, nachdem er überall wo er vorbeizog, erfrischende Kühle gespendet, und unvergleichliche Anblicke geboten hat. An der Stelle, wo der Düden Çayı ins Meer stürzt, wurden Parks und Aussichtsterrassen angelegt. Hier kann der Besucher zu jeder Tageszeit dieses unvergleichliche Naturschauspiel hautnah erleben.

Im Gegensatz zum flussreichen Pamphylien an der Ostküste der Bucht, ist die als Lykien bekannte Westküste geradezu arm an Flüssen. Trotz ausreichender Niederschläge in den Bergen, versickert das Wasser jedoch in den durchlässigen Gesteinsschichten und fließt nicht in Form von Flüssen an der Oberfläche ab.

Eine der wenigen Ausnahmen bildet der Alakır Çayı in Kumluca, an der Grenze zu Finike. Über den Alakır Çayı, der aus den Susuz-Bergen kommt, führt die längste römische Brücke Anatoliens, von der ein großer Teil noch erhalten ist.

Weitere nennenswerte Flüsse sind hier der Tatlıçay und der westlich davon gelegene Acıçay. Der Tatlıçay besitzt zwei Quellflüsse, die beide in der antiken Stadt Limyra, am Fuße des Tocak Dağı, im Westen der Bucht von Finike entspringen - der eine aus einem

lykischen Grab, der andere aus den Ruinen einer Kapelle. Nach nur kurzem Lauf mündet der Tatlıçay ins Meer. Es ist ein wunderbarer, erhebender Anblick, wie der Tatlıçay auf seinem Weg von den Quellen durch die antiken Ruinen Limyras bis ans Meer, Fruchtbarkeit spendet.

Der wesentliche Ursprung beider Flüsse aber ist das Wasserreservoir des Avlan-Sees in der von hohen Bergen umgebenen Elmalı-Ebene. Die unterirdischen Abflüsse dieses Sees, mit seinem unvergleichlichen Panorama, speisen auch den Akçay, der am Akdağ entspringt, und den tiefer gelegenen Aykırtça/Aykırçay (Arykandos). Auf seinem Weg ins Tal fließt der Arykandos unter der der antiken Stadt Arykanda hindurch, schlängelt sich an den urtümlichen Dörfern der Region vorbei oder durch sie hindurch und erreicht schließlich die Ebene. Es versetzt in- und ausländische Besucher in

Erstaunen, zu sehen, wie sich dieses kleine Gewässer in den Fels gegraben hat.

Der Eşen Çay, der wichtigste Fluss im äußersten Westen der Region, besteht aus zwei Flussarmen. Der größere ist der am Saklıkent-Canyon entspringende Karaçay, der am westlichen Fuße des Akdağ, am Westzipfel der Elmalı-Ebene die Grenze zwischen Kaş/Antalya und Fethiye/Muğla bildet. Saklıkent-Canyon ist die Quelle des Karaçay und fließt 18 Kilometer bis zum Meer. Die Wände des Canyons reichen bis zu 100 Meter Höhe. Viele Urlauber von Fethiye, Kaş und Kalkan geniessen den Karaçay Fluss während Raftingstunden.

Seite 73 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Düden Wasserfall

Saklıkent

Page 39: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Antalya

Burdur

Isparta

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Burdur-See

Acıgöl

Salda-See

Golf von Antalya

Beydağları-(Olympos)-

Nationalpark

Termessos-Nationalpark

Saklıkent-Nationalpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Altınbeşik-Nationalpark

Kovada-Nationalpark

Kızıldağ-Nationalpark

Pamphylien

Lykien

PisidienSalda-SeeNaturpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturschutzgebiet

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Serenler-Naturpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kargı-Naturschutzgebiet

Kasnak-Naturschutzgebiet

Dibek-Naturschutzgebiet

Alacadağ-Naturschutzgebiet

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

Sivritepe

Düzlerçamı

Dimçayı

Gündoğmuş

Kıbrısçayı

Akdağ

Üzümdere

Gidengelmez

Erhalt und Entwicklung natürlicher LebensräumeUm die landschaftlichen Schätze, sowie Fauna und Flora, die sich in der Provinz Antalya in ihrer ganzen Pracht zeigen, für kommende Generationen erhalten zu können, müssen die gegenwärtigen Umweltprobleme gelöst werden. Das kann nur mithilfe einer nachhaltigen nationalen Umweltpolitik gelingen. Dazu bedarf es international anerkannter Maßnahmen und Projekte, die die Erhaltung und Wiederherstellung natürlichen Lebensraums zum Ziel haben.

Das ist auch die Hauptintention bei der Ausweisung der zahlreichen Nationalparks, Naturschutzgebiete, Naturparks und Wildtierreservate in der Provinz Antalya und der nördlich davon gelegenen Seenplatte. Das Bemühen um den Artenschutz zeigt bereits positive Wirkung, vor allem die Bewachung der Strände, an denen die sogenannte Karettschildkröte (Caretta Caretta) ihre Eier ablegt. Durch diese Initiative hat sich die Türkei internationales Ansehen erworben.

In der Provinz Antalya gibt es fünf Nationalparks.

Beydağları (Olympos)-KüstennationalparkEr erstreckt sich über die gesamte Küste von Sarısu, gleich westlich von Antalya, bis nach Gelidonya Burnu am Südzipfel der Bucht und bezieht an manchen Stellen auch weiter landeinwärts gelegene Regionen mit ein.

Im Beydağları Küstennationalpark liegen so bedeutende antike Städte wie Idyros (Kemer), Olympos und Phaselis. Mit seinem Reichtum an historisch bedeutenden Orten, Wildtieren und unberührten Stränden, ist dieser Park vor allem für Naturfreunde und geschichtsinteressierte Besucher von unschätzbarem Wert.

Dank der erstklassigen Hotelanlagen im Süden der Touristenregion Antalya, können Feriengäste inmitten des in einer der schönsten Gegenden der Welt gelegenen Nationalparks ihren Urlaub verbringen. Wer mit der Seilbahn auf den 2.365 m hohen Tahtalı Dağı fährt, dem antiken Olympos, der sich an der Küste des Beydağları-Nationalparks erhebt, dem bietet sich ein atemberaubender Blick über die gesamte Bucht.

In den vielen Canyons des Parks offenbart sich dem Naturliebhaber eine unberührte Natur. Bei „Safari“-Touren kommen die Gäste in den Genuss der einzigartigen Schönheit der Landschaft und sie erleben das traditionelle Leben des Dorfes und der Sommerweide.

Seite 74 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Patara

Olympos

Nationalparks

Nationalpark

Naturpark

Naturschutzgebiet

Wildreservat

Stadtzentrum

Page 40: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Güllük Dağı (Termessos)-Nationalpark

Der Güllük Dağı Nationalpark bei der antiken Stadt Termessos umfasst eine Fläche von ca. 7 ha. Dieser Nationalpark, nur 25 km vom Stadtzentrum Antalyas entfernt, in dem sich die dank ihrer geschützten Lage gut erhaltene antike Stadt Termessos befindet - in der Antike eine der Grenzstädte zu Pisidien –, und der darüber hinaus einen großen Artenreichtum an Pflanzen und wild lebenden Tiere aufweist, lockt jedes Jahr viele Besucher aus dem In- und Ausland an. Termessos beeindruckt den Besucher durch seine imposante Lage und die interessante Geschichte, in die die Stadt als „die Uneinnehmbare“ einging. Sehenswürdigkeiten sind das prächtige Theater, das Odeon, das Gymnasion, die Zisternen, die Nekropole und die großflächig verstreut liegenden Ruinen weiterer Bauwerke. Es gibt hier eine Touristeninformation, außerdem kann man den Tag am Ende eines Ausflugs in einem der zahlreichen Lokale ausklingen lassen.

Köprülü-Canyon-Nationalpark

Ein Teil des Köprülü-Canyon-Nationalparks liegt im Landkreis Manavgat, östlich von Antalya, der andere im Landkreis Serik. Seine Gesamtfläche beträgt etwa 40 000 ha.

Seinen Namen hat der Köprülü-Canyon-Nationalpark von der heute als Oluk-Köprü bezeichneten Brücke, die in römischer Zeit über den Köprücay Fluß errichten wurde. Auch die Büğrüm Köprü stammt noch aus römischer Zeit. Sie liegt südwestlich der Oluk-Brücke, und spannt sich über den Kocadere.

Die berühmte antike Stadt Selge etwa 15 km westlich der Oluk-Brücke zu besichtigen und den Artenreichtum an Pflanzen und Tieren in dieser intakten Natur zu erleben, ist für viele Gäste, die ihre Ferien in der Umgebung des Köprülü-Canyons verbringen, ein Muss.

Im Köprülü-Canyon-Nationalpark, in dem sich am Mittellauf des Köprüçays das größte Rafting-Zentrum der Türkei befindet, liegen viele Bergdörfer. So haben Besucher nicht nur Gelegenheit, in einer einzigartigen Natur Sport zu treiben und sich zu erholen, sondern darüber hinaus auch noch das Landleben kennenzulernen.

Seite 77 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Termessos

Termessos

Termessos

Köprülü CanyonSeite 76 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Page 41: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Saklıkent-Nationalpark

Der zwischen den Provinzen Antalya und Muğla gelegene Saklıkent-Canyon ist ca. 20 km lang und mehrere hundert Meter tief. Oberhalb der Stelle, an der die Quellflüsse des Karaçay austreten, präsentiert sich der 20 km lange Canyon, in seiner ganzen Pracht und ist daher zu einem ganz besonderen Ausflugsziel und Erholungsgebiet geworden.

Altınbeşik-Höhle-NationalparkDie Höhle, nach der der 1.200 Quadratkilometer große Altınbeşik-Höhle-Nationalpark benannt ist, liegt im Dorf Ürünlü (Unulla), östlich der Gemeinde Ormana (Erymna) und südlich des Kreises İbradı. Dieser Höhlensee, den unterirdische Wassersysteme entstehen lassen bevor sie den Manavgat-Fluss erreichen, und der so groß ist, dass man darauf Bootfahren kann, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Naturwunder. Die natürliche Brücke, die das Wasser in der Höhle darstellt, und die einzigartigen Formationen, die es an der Höhlenwand hinterlassen hat, zeugen von seiner Kraft. Der Altınbeşik-Höhlensee ist das Werk von Wasser, das u. a. von der nordwestlich gelegenen Gembos-Ebene herabsickert. Neben seiner natürlichen Entstehung fasziniert auch seine unberührte Landschaft. Der verbesserte Zugang zur Höhle und die Plätze für Pausen, die man hier eingerichtet hat, lassen die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr ansteigen.

Die Besucher werden von der authentischen Zivilarchitektur der Häuser von Ürünlü, Akseki und İbradı ebenfalls begeistert.

Kurşunlu-Wasserfall-NaturparkDieser Naturpark liegt im Kreis Aksu, etwa 20 km vom Stadtzentrum Antalyas entfernt. Er zieht jährlich rund dreihunderttausend Besucher an. In diesem Naturpark in der Gegend von Kurşunlu, wo sich ein kleiner Bach in Kaskaden in die Tiefe stürzt, gibt es befestigte Pfade, kleine, sich harmonisch in die Natur einfügende Brücken und Mühlen. Der Kurşunlu-Wasserfall-Naturpark ist mit seinem Artenreichtum an Tieren und den gut ausgestatteten, rund um die Uhr bewachten Picknickplätzen ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Einheimische, sondern auch für Touristen, die meist von Antalya hierherkommen.

İncekum-Naturpark

Der İncekum-Naturpark im Kreis Alanya liegt direkt an der Küste. Er ist für seinen Baumbestand und den feinen Sand bekannt, dem er auch seinen Namen verdankt (ince=fein). Bevor der Park als Naturpark ausgewiesen wurde, kamen vor allem Einheimische hierher. Heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel für die vielen Touristen aus den Hotelanlagen der Umgebung.

Mavikent-NaturparkDieser Naturpark liegt im Kreis Kumluca im Westen der Bucht. Benannt ist er nach dem Dorf Mavikent. Bevor dieses Gebiet zum Naturpark erklärt wurde, diente es den Einheimischen als Picknickgelände.

Die Erholungsgebiete, die genau oberhalb der Quelle des ganzjährig Wasser führenden Karaçay entstanden sind, und die Rafting-Parcours gehören zu den bevorzugten Ausflugszielen von Sportlern und Touristen, die in der Gegend von Fethiye und Kaş-Kalkan ihre Ferien verbringen.

Güver-Canyon-NaturparkDer Güver-Canyon liegt in der Gemeinde Yukarı Karaman in Düzlerçamı, im Westen des Landkreises Döşemealtı. Mit seinem atemberaubenden Anblick und seiner interessanten geologischen Formation, zieht er unzählige Gäste aus dem In- und Ausland an. Dieser Canyon, über den das Wasser aus den Niederschlägen in den nördlich gelegenen Bergen, zum Meer hin abfließt, gehört mit einer Tiefe von mehr als hundert Metern zu den schützens- und erhaltenswerten natürlichen Lebensräumen.

Düden Wasserfall

Saklıkent

Altınbeşik Höhle Seite 78 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Naturparks

Page 42: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Naturschutzgebiete

Çığlıkara-Naturschutzgebiet liegt im Westen der Bucht, auf der Teke Yarımadası, im Landkreis Elmalı. Hier werden speziell die weltweit vom Aussterben bedrohte Zeder, aber auch allgemein der regionale Pflanzenreichtum und der Wildtierbestand geschützt. Das Çığlıkara-Naturschutzgebiet stellt mit dem Çayboğazı-Stausee im Norden des Naturschutzgebietes eine ganz einzigartige Landschaft dar. Hier gibt es registrierte, als Denkmäler klassifizierte Bäume, sogenannte anıt ağaçlar, die für besonders alt gehalten werden.

Alacadağ-Naturschutzgebiet liegt südlich von Elmalı im Kreis Finike. Mit vierzig verschiedenen unter Naturschutz stehenden Baumarten, allen voran der Zeder, und einer urwüchsigen Natur, gehört es zu den wenigen Landschaften mit intaktem Ökosystem. Vom Alaca-Berg aus kann man die Finike-Kumluca-Bucht überblicken und genussvolle Spaziergänge mit atemberaubenden Aussichten unternehmen.

Das Dibek-Naturschutzgebiet besteht aus dem Waldgebiet von Dibek im Kreis Kumluca. Es zählt angesichts der vielen Baumarten, die hier anzutreffen sind, vor allem der Zeder, zu einem der wichtigsten Ökosysteme der Region.

Wildreservate

In der Region Antalya gibt es acht Reservate, in denen der natürliche Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Wildtierarten erhalten oder wiederhergestellt werden soll.

Sivridağ-Wildreservat: In diesem Reservat in Konyaaltı/Antalya, das auch die der Sivri-Bergregion in sich einschließt, sollen die hier noch vorkommende Bergziege, das Wildschwein, der Wildhase und das Rebhuhn in ihrem natürlichen Lebensraum geschützt werden.

Das Gidengelmez-Gebirge-Wildreservat: Das Areal umfasst hauptsächlich die Gidengelmez-Berge, wo es vor allem Bergziegen, aber auch noch Wildschweine, Hasen, Füchse und Dachse gibt. Die schwer zugänglichen Gidengelmez-Berge verleihen dieser Gegend einen ganz besonderen Reiz.

Üzümdere-Wildreservat: Zu diesem Reservat gehört das typische Bergdorf İbradı und das Dorf Üzümdere mit seinem Umland am Oberlauf des Manavgatflusses. Auch hier ist hauptsächlich die Bergziege beheimatet. Daneben gibt es noch einen relativ hohen Bestand an Rebhühnern, Hasen, Wildschweinen und Steinmardern.

Dimçayı-Wildreservat: Dieser Wildpark, der innerhalb des Landkreises Alanya liegt, schließt den oberen Bereich des Dimçayı-Tals ein. Im Dimçayı-Reservat kommt hauptsächlich die Wildziege vor, es ist aber auch Lebensraum für die in der Region häufig anzutreffenden Wildschweine, Hasen und Steinmarder.

Çığlıkara, Elmalı

Gündoğmuş

Düzlerçamı-Wildreservat: Im Düzlerçamı-Wildreservat nördlich der Stadt Antalya, sind vor allem die Bergziege und der Dammhirsch heimisch. Daneben gibt es hier noch viele Wildschweine, Hasen, Füchse, Steinmarder und Luchse. Da man hier u. a. die Bergzeige und den Dammhirsch aus nächster Nähe beobachten kann, kommen jedes Jahr viele einheimische und ausländische Besucher hierher.

Gündoğmuş-Wildreservat: Der Kreis Gündoğmuş, der zwischen den Gipfeln des Taurusgebirges an der Westküste der Bucht liegt, ist auch eine Region, in der die hier noch lebenden Wildtiere zu schützen sind. Dank der steilen und schwer zugänglichen Berge, hat sich hier eine noch sehr ursprüngliche Natur bewahrt. Auch in diesem Gebiet leben hauptsächlich Bergziegen, Hasen, Steinmarder, und auch das Rebhuhn trifft man hier an.

Kıbrısçayı-Wildreservat: Das Wildreservat beginnt nördlich des Landkreises Kaş und erstreckt sich über die Taleinschnitte der Akdağberge im Hinterland bis zur Kreisstadt Çukurna. Auch hier ist die Bergziege die am häufigsten vorkommende Tiergattung. Daneben trifft man auch Wildschweine, Hasen, Füchse, Steinmarder an. An der Talsohle, durch die der Kıbrısçayı fließt, ist außerdem der Dachs heimisch.

Sarıkaya-Akdağ Wildreservat: Das Sarıkaya-Akdağ Wildreservat umfasst eine ausgedehnte Fläche im Umland der Oluklu-Weide, zwischen dem im Norden des Landkreises Finike hochaufragenden Sarıkaya Schlucht und dem dahinterliegenden Susuz Akdağ. Er ist Lebensraum der Bergziege, des Wildschweins, des Hasen und des Fuchses.

Seite 80 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Carduelis carduelis

Page 43: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Das Paradies des Nordens: die „Seenplatte“Die „Seenplatte“, die im Norden die Bucht von Antalya umschließt, gehört aufgrund ihrer Naturschätze zu den reizvollsten Landschaften Anatoliens. In dieser Seenregion, die überwiegend in den Provinzen Burdur und Isparta liegt, gibt es eine Reihe von Nationalparks, Naturparks, Naturschutzgebiete und Wildreservate. Sie alle haben das Ziel, den Artenreichtum an Pflanzen und Tieren zu schützen und wiederherzustellen.

Kovada-See-Nationalpark

Der kleine See im Landkreis Eğirdir, Provinz Isparta, ist mit seinem betörenden Panorama und seinem natürlichen Lebensraum ein wahres Naturwunder. In der leicht erreichbaren, einzigartigen Landschaft um den Kovada-See gibt es neben einer üppigen Flora, eine Vielzahl von Vogelarten, angefangen vom Rebhuhn bis zur Ente, und viele noch in freier Wildbahn lebende Tiere, wie Eichhörnchen, Füchse, Steinmarder, Dachse, Wildschweine und Hasen. Vor allem Camper fühlen sich in der unberührten Natur der Seenlandschaft wie im Paradies.

Kızıldağ-Nationalpark

Der Kızıldağ-Nationalpark, Landkreis Şarkikaraağaç, ist im Hinblick auf die Sauerstoffproduktion von weltweiter Bedeutung. Das verdankt der Park den vielen Zedern, Fichten und Wacholderbäumen an den Berghängen des Büyüksivri im Süden des Landkreises, und dem, auch noch in hohen Lagen anzutreffenden dichten Baumbestand. Doch der Kızıldağ-Nationalpark ist nicht allein für seinen Baumbestand berühmt. Er ist auch der natürliche Lebensraum für viele endemische Pflanzenarten.

Der Beyşehir-See im Süden des Nationalparks, bereichert die Region nicht nur mit seinem Seepanorama, sondern bestimmt mit seinem Klima diesen bedeutenden Naturraum.

Seite 82 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Avlan-See, Elmalı

Nationalparks

Page 44: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Naturparks

Der Yazılı-Canyon-Naturpark im Landkreis Sütçüler, Provinz Isparta, verdankt seinen Namen den hier in den Fels des Canyons geritzten Zitaten des stoischen Philosophen Epiktetos. Die Straße durch den Canyon, auf der der heilige Paulus auf seiner Reise von Perge nach Antiocheia (Yalvaç) unterwegs war, stellt die kürzeste Verbindung von Antalya in Richtung Norden dar. Um daran zu erinnern wie viel Sorgfalt man beim Bau auf einige Abschnitte verwendet hat, heißt diese Straße auch „Königsstraße“. Auch als „Straße des Heiligen Paulus“ oder „Pilgerweg“ wird sie bezeichnet.

Der Canyon ist außerdem bekannt für seine einzigartige Schönheit und seine Forellen, die man unbedingt probieren sollte.

Der Gelincik Dağı-Naturpark am Westufer des Eğirdir-Sees besitzt noch ein einzigartiges Ökosystem, und die atemberaubende Aussicht von den Bergen Kapıdağı und Çamdağı auf den Eğirdir-See macht diese Region zu einem Juwel. Im Park gibt es einen dichten Zedernbestand, in geringerem Umfang kommen Wachholder und Fichte vor. Außerdem gedeiht hier eine Vielzahl von Zwiebelarten. Weil der Gelincik-Dağı-Naturpark auch von den umliegenden Dörfern der Landkreise Senirkent, Eğirdir, und Uluborlu als Weideland genutzt wird, kann man hier, wie in allen Naturschutzgebieten der Region, nicht nur der Natur, sondern auch der traditionellen Lebensweise nachspüren.

Der Salda-Gölü-Naturpark liegt im Landkreis Yeşilova in der Provinz Burdur, an der Landstraße Antalya-Denizli. Er ist der tiefstgelegene See dieser Region und gilt als Naturwunder. Die Ausflügler, die hier kurz rasten oder sich länger erholen, können in den Restaurants an dem türkisblauen Salda-See regionalen Spezialitäten und Forellen probieren.

Der Serenler Hügel liegt am Burdur-See. Mit seinem Picknickgelände und der Aussichtsterrasse, die einen prächtigen Ausblick auf den Burdur-See eröffnet, gehört der Serenler-Naturpark zu den beliebtesten Ausflugszielen.

Naturschutzgebiete

In der Gemeinde Yukarı Gökdere Köyü, zwischen dem Eğirdir-See und dem Kovada-See hat man den Kasnak-Eichen-Wald unter Naturschutz gestellt. Damit soll der Fortbestand dieser Eichenart, die in der Vergangenheit durch Abholzung beträchtlich reduziert wurde, gesichert werden.

Das Amberöl, das seit dem Altertum als Hautpflegemittel bekannt ist, wird aus dem Harz des Amberbaumes gewonnen, der heute fast nicht mehr in der Natur vorkommt. Lediglich im Aksu-Tal und in der Gemeinde Kargı bei Burdur kann man diese seltenen Exemplare noch in der freien Natur bestaunen. Um diesen wertvollen Baumbestand zu erhalten, hat man das Dorf Kargı zum Amberbaum-Naturschutzgebiet erklärt.

KapGelidonya

Lykien

Pamphylien

Pisidien

Geyikbayırı

Karain

Sagalassos

Ertokuş Han

Kremna

Aspendos

Seleukia

Sillyon

Syedra

Selge

Çimi Dorf

Perge

Korakesion

Termessos

Bademağacı

Ürkütlü

Hacılar

Saklıkent

Olympos

Phaselis

Adrasan

Rhodiapolis

Limyra

Andriake

Myra

Ision

Theimiussa

Patara BezirganDorf

Tlos

Xanthos

Pinara

Kibyra

Letoon

Kekova

Arykanda

Semahöyük

Adada

Eğirdir-See

Beyşehir-See

Çavuşçu-Stausee

Burdur-See

Karacaören-Stausee

Acıgöl

Akgöl

Salda-See

Karataş-See

Yarışlı-See

Adıgüzel-Stausee

Işıklı-See

Yeşil-See

Avlan-See

Oymapınar-Stausee

Manavgat-Stausee

Köprüçay-Fluss

DüdenWasserfall

Dipsiz-See

Eğri-See

Alara-Strom

Oba-StromDim-

Strom

Kovada-See

Kırkgöz-See

Gölcük-See

Golf von Antalya

ÇayboğazıTeich

Alara(Çündüre) Wasserfall

Barla

Tahtalı

Kızlar Sivrisi

Akdağ

Akdağ

Davraz Skizentrum

Beydağları-Nationalpark

Salda-See-Naturpark

Termessos-Nationalpark

Güver Canyon-Naturpark

Çığlıkara-Naturpark

Köprülü Canyon-Nationalpark

Yazılı Canyon-Naturpark

Gölcük-Naturpark

Altınbeşik-Nationalpark

İncekum- Naturpark

Kurşunlu Wasserfall-Naturpark

Kovada-Nationalpark

Mavikent-Naturpark

Gelincik Dağı-Naturpark

D400

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E87

E87

E87

E87

E87

Korkuteli

Döşemealtı

Sütçüler

AtabeyGönen

Uluborlu Senirkent

Gelendost

Yalvaç

Antiocheia

Şarkikaraağaç

Aksu

Dedegöl

Dinar

Keçiborlu

Kalkan

Kaş

Saklıkent- Nationalpark

Demre

BeymelekLagune Finike

Kumluca

Karaöz

Elmalı

TekkeDorf

GökbükDorf

Gömbe

Sütleğen Dorf

YeşilbarakDorf

Akçay

Aksu

Serik

Çolaklı

Ilıca

Gündoğdu

Belek Boğazkent

Side

Kundu

Manavgat

Kızılağaç

Payallar

Konaklı

Mahmutlar

Kestel

İncekumOkurcalar

Avsallar

TürklerAlanya

Gazipaşa

Çamyuva

Tekirova

Kemer

Göynük

Beldibi

Akseki

CevizliDorf

İbradı

Gündoğmuş

Fethiye

Eğirdir

Yenişarbademli

Beyşehir

Seydişehir

Altınyayla

Gölhisar

Tefenni

Hasanpaşa

Çavdır

Karamanlı

Yeşilova

NiyazlarDorf

Salda

Kemer

Bucak

İncirhan

Susuzhan

Ağlasun

Çeltikçi

Evrenseki

Oba

Antalya

Denizli

Burdur

Isparta

Konya

Yazılı Canyon, Sütçüler

Gölcük, IspartaSalda-See

Seite 84 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet

Der wenige Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum Ispartas gelegene Gölcük ist ein Kratersee. Das einzigartige natürliche Gefüge dieser Region fesselt Einheimische und ausländische Touristen gleichermaßen. Der Gölcük-Naturpark, in dem verschiedene Baumgattungen und Wildtierarten, wie Vögel, Schildkröten und Schlangen, beheimatet sind, ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Page 45: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Seite 86 • Geschichte, Kultur, Natur in Antalya und dem westlichen Mittelmeergebiet Çığlıkara, Elmalı

Yalvaç

Der regionale Bestand an „Monument-Bäumen“Die langlebigen Zedern- und Wachholderbäume, die majestätisch von den Bergen herab die Bucht beherrschen, werden, wie in Antalya, auch in den Bergen von Burdur und Isparta hoch geschätzt. An manchen entlegenen Plätzen werden diese Bäume zweitausend Jahre alt. Damit den Zedern- und der Wachholderbäumen ein langes Leben beschert bleibe, hat man sie als „Naturmonumente“ unter Naturschutz gestellt. Es scheint, als würden diese Zeitzeugen aus römischer, byzantinischer, seldschukischer und osmanischer Zeit grüßen.

Die „Monument-Baum“-Arten, Zeder und Wachholder, die in den Wäldern Çamkuyuları, Dokuzgöller und Çığlıkara, im Landkreis Elmalı, Provinz Antalya, als „Widderzeder“, „Riesen-Libanonkiefer“, „Königswacholder“, „Löwenwacholder“ bezeichnet werden, erleben jedes Jahr einen regelrechten Besucheransturm. An der „Seenplatte“ im Taurusgebirge trifft man in den Hochlagen von Sütçüler und Senirkent die „Monument-Bäume“, Zeder, Wacholder, Kastanie, und Linde auch heute noch an.

Ein sehr langlebiger Baum ist auch die Platane. Anders als die Zeder und der Wachholderbaum bevorzugt die Platane als Lebensraum keine Hochlagen. Und weil die Platane viel Schatten spendet, wird er von den Menschen geliebt. Wie alt solche „Monument-Bäume“, wie beispielsweise die Platanen in Yalvaç, Altınyayla (Dirmil) und im Zentrum der Gemeinde Ağlasun sind, ist unbekannt. Niemand vermag zu sagen, seit wie vielen Jahrhunderten zum Beispiel die Platane in Gedelme, im Norden von Kemer, oder die

Edelkastanie von Ibradı den Menschen, die sich unter ihnen versammelt haben, Schatten und Kühle gespendet haben.

In der Gegend von Antalya gibt es neun „Monument-Bäume“, sechs davon stehen in Elmalı, die restlichen drei in den Gemeinden Kumluca, Kemer und Kaş. Die „Monument-Bäume“ von Antalya, die zwischen 650 und 2.000 Jahre alt sind, sind sechs Zedern, zwei Wachholderbäume und eine Platane.

Unter den 1.000 bis 2.000 Jahre alten 13 „Monument-Bäumen“ in der Provinz Isparta, befinden sich fünf Zedern, drei Wachholderbäume, und jeweils ein Kastanienbaum, eine Platane und eine Linde. Die meisten dieser Bäume in der Provinz Isparta stehen in Sütçüler und Senirkent. Die vielen Kaffeehäuser im Schatten der berühmten Platane von Yalvaç stellen eine überschwängliche archaische und natürliche Schönheit zur Schau.

Bei den vier 300-600 Jahre alten „Monument-Bäumen“ in den Distrikten Tefenni und Altınyayla in der Provinz Burdur handelt es sich ausschließlich um Zedernbäume.

Auch die Gruppe der geschützten, geradestämmigen Platanen im Zentrum des Landkreises Altınyayla sind einen Besuch wert.

Page 46: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

SideSide, Antalya

side.bel.tr

Air Show

Mai

DedegölBergesteigerfestEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Mai

InternationalerAntalya Sand-skulpturen FestivalAntalya

larasandland.com

Mai

Antalya JugendfestAntalya

antalya.bel.tr

Mai

AkdenizUniversität JugendfestAntalya

sks.akdeniz.edu.tr

Mai

AntalyaInternationalesTheater FestivalAntalya

devtiyatro.gov.tr

Mai

Yörük NomadenfestAntalya

yoruklerdernegi.org.tr

Mai

InternationalesAlanya Tourismusund Kunst Festival

Alanya, Antalya

alanya.bel.tr

Mai

Goldene Granatapfel Öl-Ringkampf Kemer, Antalya

antalya-kemer.bel.tr

Mai

Motocross KampEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Mai

Universität Süleyman Demirel

FrühlingsfestIsparta

sdu.edu.tr

Mai

EğirdirOluklacıFestEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Mai

Abdal MusaFestElmalı, Antalya

elmali.bel.tr

Juni

FinikeFestivalFinike, Antalya

finike.bel.tr

Juni

MahmutlarKultur- und TourismusfestAlanya, Antalya

mahmutlar.bel.tr

Juni

ManavgatFriedensflussFestivalManavgat, Antalya

manavgat.bel.tr

Juni

Likya & KaşKultur und KunstFestivalKaş, Antalya

kas.bel.tr

Juni

FestivalyaStraßen-veranstaltungenAntalya

antalya.bel.tr

Juli

AspendosInternationalesOpern- und BallettfestivalBelkıs, Antalya

aspendosfestival.gov.tr

Juli

KestelÖl-Ringkampf und Tourismus FestivalAlanya, Antalya

alanyakestel.bel.tr

Juli

PınargözüTraditionelles KulturfestYenişarbademli, Isparta

yenisarbademli.bel.tr

Juli

Festival

GoldenerGranatapfel

Kemer, Antalya

antalya-kemer.bel.tr

Juni

KozağacıAlmfest

Kozağacı, Burdur

kozagaci.bel.tr

Juni

Russische KulturtageAntalya

antalya.bel.tr

Juni

KonaklıTourismusfestAlanya, Antalya

konakli.bel.tr

Juni

Oba Tourismus-,Kultur-, Kunst- und OrangenfestAlanya, Antalya

oba.bel.tr

Juni

ManavgatMotorradfestManavgat, Antalya

manavgat.bel.tr

Internationaler

Juni

TraditionellesKultur & Kunstfest und Öl-Ringkampf Uluborlu, Isparta

uluborlu.bel.tr

Juni

IspartaRosen-, Teppiche- und TourismusfestIsparta

isparta.gov.tr

Juni

KonyaaltıKarneval und SommerfestAntalya

konyaalti.bel.tr

August

AksekiSommerfestAkseki, Antalya

akseki.bel.tr

August

Buttermilch (Ayran) Cevizli

FestivalCevizli, Antalya

cevizli.bel.tr

August

AkçaenişKultur- und KunstfestElmalı, Antalya

August

PınarJahrmarktEğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

Juli

KulturfestNiyazi Baba

Burdur

Juli

Pisidische Antiochia Kultur, Tourismusund Kunst FestivalYalvaç, Isparta

yalvac.bel.tr

Juli

SütçülerMaulbeerfest

Sütçüler, Isparta

sutculer.bel.tr

Juli

AltınsipsiÖl-Ringkampf & Kultur-KunstVeranstaltungen

Altınyayla, Burdur

altinyayla.bel.tr

Juli

Kultur-, Kunst-,und AlmfestAziziye, Burdur

aziziyekoyu.net

Aziziye

Juli

Deliktaş, SarıkayaKultur- und KunstfestYeşilbaşköy, Burdur

yesilbaskoybelediyesi.com

Juli

Marmor-, Alm-, Karamanlı

und Walnussfest

Karamanlı, Burdur

karamanli.bel.tr

Juli

BucakFeigen-, Kultur- und KunstfestKocaaliler, Burdur

kocaaliler.bel.tr

August

KibyraRuinen und AlmfestGölhisar, Burdur

golhisar.bel.tr

August

Salda-See Volksmusik und GesangswettbewerbYeşilova, Burdur

yesilovabel.tr

August

Goldene Kirsche Öl-Ringkampf Korkuteli, Antalya

korkuteli.bel.tr

August

İncesuKultur- undKunstfestKeçiborlu, Isparta

keciborlu.bel.tr

August

Seyyit Veli BabaTroubadouren und Reis FestSenirkent, Isparta

senirkent.bel.tr

August

Mai

19. Mai Jugend-und Sportfest

29. OktoberFeiertag derRepublik

Oktober

Granatapfel Festival und Öl-Ringkampf Döşemealtı, Antalya

dosemealti.bel.tr

Oktober

Internationaler Alanya TriathlonAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

InternationalerSchwimm-MarathonAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

Street BasketballTurnierAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

Volkslauf und HalbmarathonAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

Oktober

Sea to SkyExtremeEnduro RennenKemer, Antalya

redbullseatosky.com

Oktober

TraditionellesGöce (Tarhana)FestKozağacı, Burdur

kozagaci.bel.tr

Oktober

InternationalesAntalyaKlavierfestivalAntalya

antalyapiyanofestivali.org

November

InternationalesArbeiterFilmfestivalAntalya

festival.sendika.org

Dezember

InternationalesGitarrenfestival

Antalya

antalyagitarfestivali.com

Februar

Goldene OrangePoesiepreis & SymposiumAntalya

altinportakal.org.tr

März

SchneeglöckchenFestivalİbradı, Antalya

ibradi.bel.tr

April

InternationalesChorfestivalAntalya

antalya.bel.tr

April

Antalya FahrradfestAntalya

antalya.bel.tr

August

MeisterschaftElmalı, Antalya

Elmalı

elmali.bel.tr

Öl-Ringkampf

August

GazipaşaGranatapfelFestivalGazipaşa, Antalya

gazipasa.bel.tr

August

PilzfestKorkuteli, Antalya

korkuteli.bel.tr

Şehzade Korkut Sommer- und

August

Ramadanfest

August

30. August Feiertag des Sieges

August

PhaselisFestivalKemer, Antalya

phaselisfestival.com

September

sidefestival.com

International Kultur und Kunst FestivalSide, Antalya

September

ManavgatÖl-Ringkampf

Manavgat, Antalya

manavgat.bel.tr

September

WasserfestEğirdir

Eğirdir, Isparta

egirdir.bel.tr

September

Kultur-, Kunst- Senirkent

und TraubenfestSenirkent, Isparta

senirkent.bel.tr

September

InternationalesAlanyaJazz FestivalAlanya, Antalya

alanya.bel.tr

September

İnsuyuKultur-, Kunst und SportveranstaltungenBurdur

burdur-bld.gov.tr

September

Bayır Jagd- und SchützenfestBayır, Burdur

burdurbayir.bel.tr

September

MittelmeergebietGeschichtenund PoesietageAntalya

ansansanat.com

März

23. April Feiertag des Kindes

April

NationalerFernsehpreisAntalya

altinportakal.org.tr

April

TraditionelleTürkische VolkmusiktageAntalya

atso.org.tr

April

InternationalesGoldene OrangeFilmfestivalAntalya

altinportakal.org.tr

Oktober

Opferfest

Oktober

OktoberfestAntalya

antalyaoktoberfest.com

Oktober

Tefenni BöğetSchäferfestHasanpaşa, Burdur

hasanpasa-blf.gov.tr

September

Page 47: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Antalya

Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus AntalyaDeniz Mah. Anafartalar Caddesi No: 31 07050 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 247 76 60F +90(242) 248 78 70 [email protected]

Touristen-Informationsbüro und Call Center (179)Deniz Mah. Anafartalar Caddesi No: 31 07050 Muratpaşa/[email protected]

Antalya Touristen-InformationsstelleT +90(242) 241 17 47

Alanya Touristen-InformationsstelleT +90(242) 513 12 40

Kaş Touristen-InformationsstelleT +90(242) 836 12 38

Kemer Touristen-InformationsstelleT +90(242) 814 11 12

Manavgat Touristen-InformationsstelleT +90(242) 753 12 65

Burdur

Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus Burdur Burç Mah. Atatürk Cad. No: 13/115200 Merkez/BurdurT +90(248) 232 22 10, 233 10 78F +90(248) 234 00 [email protected]

Isparta

Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus IspartaKepeci Mah. 106 Cad. 1217 Sok. No: 31 Kat: 4-5 32300Merkez/IspartaT +90(246) 232 57 71- 223 27 98F +90(246) 232 61 42 [email protected]

Burdur

• Bademli Grabhügel, Bademli

Dorf/Karamanlı • Balbura, Altınyayla• Beyköy Grabhügel, Beyköy/ Tefenni• Bubon, Gölhisar • Hacılar, Hacılar Dorf/Burdur • Kibyra, Gölhisar• Kodrula, Kestel Dorf/Bucak• Kormasa, Çallıca Dorf/Burdur• Kremna, Çamlık Dorf/Bucak• Kuruçay Grabhügel, Kuruçay Dorf/Burdur• Lisinia, Karakent Dorf/Burdur• Mallos, Karacaören Dorf/ Burdur• Milias, Kocaaliler Dorf/Bucak• Olbasa, Belenli Dorf/Kemer• Sagalassos, Ağlasun• Sia, Karaot Dorf/Bucak

Isparta

• Adada, Sağrak Dorf/Sütçüler• Antiocheia, Yalvaç • Apollonia, Uluborlu• Caralis, Yenişarbademli• Conana, Gönen• Fori, Keçiborlu• Men Heilige Stätte, Yalvaç • Seleukeia Sider, Bayat Dorf/ Atabey• Tynada, Terziler Dorf/Aksu

NationalparksAntalya

Altınbeşik Höhle Nationalpark Gründung: 1994Fläche: 1.156 Ha.

Beydağları Küstengebiet Nationalpark Gründung: 1972Fläche: 34.425 Ha.

Güllük Dağı (Termessos) Nationalpark Gründung: 1970Fläche: 6.702 Ha.

Köprülü Canyon Nationalpark Gründung: 1973Fläche: 36.614 Ha.

Saklıkent Nationalpark , Antalya, MuğlaGründung: 1996Fläche: 1.643 Ha.

Isparta Museumsdirektorat T +90(246) 218 34 37

Yalvaç Museumsdirektorat T +90(246) 441 50 59

Uluborlu Museumsdirektorat T +90(246) 531 24 99

Eğirdir Touristen-InformationsstelleT +90(246) 311 43 88

MuseenAntalya

Alanya Atatürk Haus und MuseumŞekerhane Mah.07400 Alanya/AntalyaT +90(242) 513 32 54F +90(242) 513 71 [email protected]

Alanya Kızılkule Ethnographisches MuseumÇarşı Mah. 07400 Alanya/AntalyaT +90(242) 513 32 55F +90(242) 513 71 [email protected]

Alanya MuseumSaray Mah, Hilmi Balcı Sok.07400 Alanya/AntalyaT +90(242) 513 12 28F +90(242) 513 71 [email protected]

Antalya Archäologisches Museum Konyaaltı Cad. No: 8807050 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 238 56 88 – 89 F +90(242) 238 56 [email protected]

Antalya Atatürk Haus und MuseumIşıklar Caddesi 07100 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 241 15 27antalyamuzesi.gov.tr

Antalya Spielzeug Museumİskele Caddesi Kaleiçi Yacht Marina 07100 Muratpaşa/Antalya T +90(242) 248 49 33 oyuncakmuzesi.antalya.bel.tr

Isparta

Kızıldağ Nationalpark , Isparta, KonyaGründung: 20.02.1993Fläche: 59.600 Ha.

Kovada-See Nationalpark Gründung: 1970 Fläche: 6.534 Ha.

NaturparksAntalya

Güver Canyon NaturparkGründung: 28.03.2007Fläche: 4.044 Ha.

İncekum Naturpark Gründung: 08.12.2006Fläche: 27,1 Ha.

Kurşunlu Wasserfall Naturpark Gründung: 21.05.1991Fläche: 586,5 Ha.

Mavikent Naturpark Gründung: 30.06.2009Fläche: 42 Ha.

Burdur

Salda-See Naturpark Fläche: 14,5 Ha.

Serenler Hügel Naturpark Fläche: 38,37 Ha.

Isparta

Başpınar Naturpark Gründung: 11.07.2011Fläche: 39,5 Ha.

Gelincik Berg Naturpark Gründung: 14.12.2005Fläche: 2.764 Ha.

Gölcük Naturpark Gründung: 05.07.1991Fläche: 5.925 Ha.

Yazılı Canyon Naturpark Gründung: 05.09.1989Fläche: 600 Ha.

Demre St. Nikolaus MuseumAziz Nikolaos Kilisesi07570 Demre/Antalya T +90(242) 871 68 20 F +90(242) 238 56 87 [email protected]

Side Museum 07330 Manavgat/Antalya T+90(242) 753 10 06 F +90(242) 753 27 49muze.gov.tr/side

Suna İnan KıraçKaleiçi Museum (AKMED)Barbaros Mah. Kocatepe Sok.No: 25 07100 Muratpaşa/AntalyaT +90(242) 243 42 74F +90(242) 243 80 [email protected]

Burdur

Burdur MuseumÖzgür Mah. Halk Pazarı Cad.No: 3 15200 Merkez/BurdurT +90(248) 233 10 42F +90(248) 233 87 [email protected]

Taş Oda Ethnographisches MuseumPazar Mah. Veyis Sok.15200 Merkez/BurdurT +90(248) 233 10 42F +90(248) 233 10 42

Isparta

Isparta Museumİstiklal Mah. Millet Cad. No: 432300 Merkez/IspartaT +90(246) 218 34 37F +90(246) 223 94 03

Uluborlu MuseumGüreşyeri Mah. Alaeddin KeykubatHalk Kütüphanesi32650 Uluborlu/IspartaT +90(246) 531 24 99

Yalvaç MuseumHükümet Cad. No: 432400 Yalvaç/IspartaT+90(246) 441 50 59

Naturschutz-gebiete

Antalya

Alacadağ Naturschutzgebiet,Finike Gründung: 01.10.1990Fläche: 427 Ha.

Çığlıkara Naturschutzgebiet, Elmalı Gründung: 05.07.1991Fläche: 15.889 Ha.

Dibek Naturschutzgebiet, Kumluca Gründung: 31.12.1993Fläche: 550 Ha.

Burdur

Kargı Dorf Sığla Wald Naturschutzgebiet, Burdur, Isparta Gründung: 1987 Fläche: 88,5 Ha.

Isparta

Kargı Dorf Sığla Wald Naturschutzgebiet, Burdur, Isparta Gründung: 1987 Fläche: 88,5 Ha.

Kasnak Eiche Naturschutzgebiet, Eğirdir, Isparta Gründung: 1987 Fläche: 1.300 Ha.

WildreservateAntalya

Dimçayı WildreservatFläche: 52.655 Ha.

Düzlerçamı Wildreservat Fläche: 28.972 Ha.

Gidengelmez Gebirge WildreservatFläche: 16.134 Ha.

WichtigeBesichtigungsorte

Antalya

• Adada-Lamus, Çile Dorf/

Gazipaşa

• Andriake, Demre

• Antiocheia Ad Gragum,

Güney Dorf/Gazipaşa

• Antiphellos, Kaş

• Apollonia, Üçağız

• Ariassos, Dağ Nahiyesi

• Arykanda, Finike

• Aspendos, Serik

• Burg von Alanya

• Burg von Alarahan, Çakallar

Dorf

• Cestrus, Macarköyü/Gazipaşa

• Colybrassus, Güzelbağbelde/

Gündoğmuş

• Corydalla, Kumluca

• Etenna, Sırt Dorf, Manavgat

• Gagae, Kumluca

• Idyros, Kemer

• Idebessos, Kumluca

• Justinianopolis -Okurcalar

• Karain Höhle, Yeniköy

• Kyenai, Yavu Dorf/Kaş

• Laertes, Gözüküçüklü Dorf/

Alanya

• Limyra, Finike

• Myra, Kale (Demre)

• Naula, Mahmutlar

• Nephelis, Muzkent Dorf/

Gazipaşa

• Olympos, Kumluca

• Patara, Gelemiş Dorf/Kaş

• Perge, Aksu

• Phaselis, Tekirova/Kemer

• Phellos, Kaş

• Rhodiapolis, Kumluca

• Selge, Altınköy/Manavgat

• Selinus, Gazipaşa

• Seleukeia, Bucakşeyhler

Dorf/Manavgat

• Sillyon, Yanköy/Serik

• Simena, Kekova

• Syedra, Seki Dorf/Alanya

• Termessos, Yukarıkaraman

• Theimiussa, Üçağız

• Trebenna-Melanippe, Finike

• Xanthos, Kınık

Gündoğmuş Wildreservat Fläche: 8.404 Ha.

Kıbrısçayı WildreservatFläche: 3.558 Ha.

Sarıkaya-Akdağ Wildreservat Fläche: 40.398 Ha.

Sivridağ WildreservatFläche: 8.127 Ha.

Üzümdere WildreservatFläche: 18.462 Ha.

Burdur

Burdur-See WildreservatFläche: 38.125 Ha.

Karataş-See Wildreservat Fläche: 4.720 Ha.

Wichtige Telefonnummern• Tourismus-Hotline 179

• Notruf 112

• Notberatung für Touristen 184

Wichtige Kontakte

Page 48: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

Alle Rechte der Bilder und Texte liegen bei:2012 © Antalya Promotion und Tourismus Entwicklung GmbH, BAKA Entwicklungsagentur der Region Westliches Mittelmeer

PhotoarchiveProvinzdirektorat für Kultur und Tourismus Antalya, AKMED Kaleiçi Museum, Alanya Archäologisches Museum, Alanya Stadtverwaltung, ALTAV Alanya Werbestiftung, Antalya Archäologisches Museum, Antalya Großstadtverwaltung, ATSO Antalya Handels- und Industriekammer, BETUYAB Belek Tourismus Investoren Verband, Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus Burdur, Demre Gemeinde, Eğirdir Gemeinde, GATAB Süd -Antalya Tourismusentwicklungs- und Infrastrukturbetriebsunion, Provinzdirektorat für Kultur und Tourismus Isparta, Kaş Gemeinde, Kemer Gemeinde, KETAV Kemer Werbestiftung, Kepez Gemeinde, Konyaaltı Gemeinde, Manavgat Gemeinde, Muratpaşa Gemeinde, Side Gemeinde, Yalvaç Gemeinde.

PhotographienFatih Pınar (Umschlagseite, 2, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16 ,17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 30, 31, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 42, 43, 44, 45, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 57, 60, 61, 65 , 67, 71, 72, 73, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 82, 83, 86, 87) • Serdar Aydın (41)Hasan Ali Benlioğlu (64, 68, 69, 70, 81) • Aytunç İnce (58, 59)

Texte Giray ErcenkÜbersetzung Angelika Gillitz-Acar • Angelika HochRedaktion İlker NedimoğluDesign Fikribir Visual Communication Solutions • fikribir.comDruckerei Kutlu Avcı • kutluavci.com.tr

Flowers and Childrenantalyaexpo2016.com.tr

Unterstützer

Page 49: Geschichte, Kultur, Natur in Antalya

antalyadestination.com

AKTOB Verband der Touristischen Hoteliers im Mittelmeergebietaktob.org.tr

ALTSO Alanya Handels- und Industriekammeraltso.org.tr

ANTALYA Verkehrsbetriebe GmbHantalyaulasim.com.tr

ATAV Antalya Promotionsstiftungantalyaguide.org

ATB Handelsbörse Antalyaantalyaborsa.org.tr

ATSO Antalya Handels- und Industriekammeratso.org.tr

BETUYAB Belek Tourismus Investoren Verbandbetuyab.com.tr

IMEAK Schifffahrtskammerantalyadto.org.tr

MATSO Manavgat Handels- und Industriekammermatso.org.tr

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