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Geschichte, Geschichten & Faszinierendes aus der Welt der … Artikel Ubiqvistas.pdf ·...

Date post: 26-May-2020
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Geschichte, Geschichten & Faszinierendes aus der Welt der mobilen Kommunikation. Foto: Bernd Oberwinkler
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Geschichte, Geschichten & Faszinierendes aus der Welt der mobilen Kommunikation.

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2Liebe Leserinnen und Leser

Keine Technologie hat unsere Gesellschaft so schnell erobert wie die Mobilfunktechnologie. Mit 115 Prozent ausgegebenen SIM-Karten liegt Österreich an der europäischen Spitze. Weltweit telefonieren bereits 2,5 Milliarden Menschen mobil. Schon bald wird jeder Vierte Besitzer eines Handys sein. Damit hat die Verbreitung des Mobilfunks selbst die kühnsten Prognosen über-troffen. Das ist alles kein Wunder, denn die Leistungsbilanz und das Potenzial der Mobilfunktechnologie ist beeindruckend und faszinierend. Unsere Broschüre gibt Ihnen einen historischen Abriss über die Entwicklung, eine kurze technische Einfüh-rung und sie zeigt, was das „Telefon in der Hosentasche“ zu leisten vermag:• Begeistern Sie sich über die Leistungen im Gesundheitsbereich, (Überwachungs-, Kontroll- und Warn-Agenden

für Herz-, Parkinson- und Alzheimerkranke).• Staunen Sie, wie mobile Kommunikation Gehörlosen erstmals ermöglicht, über Distanzen zu kommunizieren.• Lassen Sie sich überraschen, wie viele Leben Mobilfunk retten kann.• Entdecken Sie die revolutionären Chancen, die es für die Ärmsten in unserer Welt bietet.• Verfolgen Sie mit uns, wie Mobilfunk als Katastrophenalarmsystem mehr und mehr an Bedeutung gewon-

nen hat.• Lesen Sie über die Rolle des Mobilfunks als Impulsgeber für Arbeit und Wirtschaft.• Oder aber schmunzeln Sie über die Kuriositäten und Skurrilitäten aus der Welt des Mobilfunks.

Die Vielfalt der Kommunikationsmöglichkeiten zieht uns alle in ihren Bann. Viele geniessen bereits ganz persönlich die immensen Vorteile des Mobilfunks, wie SMS-Dienste oder des „Handy TVs“: Obwohl Sie tausende Kilometer von ihren Liebsten entfernt sind, können Sie den besonderen Augenblick festhal-ten und teilen. Handy Shopping, Handy TV, bezahlen mit dem Handy oder auch ganz banal nur zur Unterhaltung verwenden… egal, wie immer Sie mobile Kommunikation persönlich nutzen, wann immer oder wo immer Sie mobil telefonieren: Die Zukunft ist mobil und hat längst begonnen.

Gehen Sie mit uns auf die Reise der

!

Editorial

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Vergleich der Entwicklung Festnetz zu Mobilfunk: Binnen 17 Jahren hat der Mobilfunk mehr als 1 Milliarde Menschen erreicht.

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Zitate

Die mobile Kom-

munikation wird unser

Leben revolutionieren,

ähnlich wie es seinerzeit

die Erfindung des Buch-

drucks durch Gutenberg

getan hat.

Al Gore, ehem. US-Vize-

präsident, Friedensnobel-

und Oscarpreisträger

Keiner hat von dem

Siegeszug des Mobil-

telefons zu träumen

gewagt.

Rudy Krolopp, Motorola-

Chefdesigner

Mobilfunk ist die

größte Techno-Rekord-

geschichte aller Zeiten.

Es gibt keine andere

Technik, die in kürzerer

Zeit mehr Menschen

erreicht und damit ein

offenbar echtes mensch-

liches Bedürfnis befriedigt

hat.

O.Univ. Prof. i.R. DI Dr.

Ernst Bonek, ehem. TU-

Wien, „österreichischer

Mobilfunkpionier“

Mobilkommunika-

tion hat Möglichkeiten

geschaffen, die es in

diesem Umfang und in

dieser Breite nicht gege-

ben hat.

Ing. Ernst Tallowitz, ehem.

technischer Vorstands-

direktor mobilkom austria,

„österreichischer Mobilfunk-

pionier“

Das Handy ist eine

Art Sprechprothese der

Sippe des 21. Jahrhun-

derts, die den individua-

lisierten und mobilisier-

ten Sippenmitgliedern

erlaubt, untereinander

die Alltagsgespräche zu

führen, die sie von Ange-

sicht zu Angesicht kaum

mehr führen können.

Mag. Dr. Wolfgang Pensold,

medien.welten des Tech-

nischen Museums Wien

Was bedeutet

Mobilfunk für Sie?

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Vergleich der Entwicklung Festnetz zu Mobilfunk: Binnen 17 Jahren hat der Mobilfunk mehr als 1 Milliarde Menschen erreicht.

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4 Technik

Aufbau des ersten digitalen Mobilfunknetzes in Österreich 1994 Millionen Handy-Notrufe 2006 über das Mobiltelefon in Österreich 10,6Mobilfunkstationen in Österreich 18.177davon auf gemeinsam genutzter Infrastruktur (Sommer 2007) 7.554 Milliarden Gesamtinvestitionen in GSM- und UMTS-Infrastruktur bis 2007 (in Euro) 8 Arbeitsplätze bei Mobilfunkbetreibern 6.000 Weitere direkte und indirekte Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftszeigen 11.500Millionen Handykunden in Österreich (April 2007) 10Handydichte in Österreich 2006 (in Prozent) 115Wissenschaftliche Publikationen zu elektromagnetischen Feldern (Dezember 2007) 11.353Millionen Euro EMF-Forschungsgelder innerhalb der EU (2001 – 2005) 125

Weltweite Technologie

Menschen in der ganzen Welt nutzen Mobiltelefone und

vertrauen der Sicherheit dieser Technologie. Der vor 20

Jahren eingeführte europäische Mobilfunkstandard GSM

hält bei 85 Prozent des Handyweltmarkts. 2,5 Milliarden

Kunden telefonieren in 220 Ländern jährlich sieben Billio-

nen Minuten lang über GSM.

Mobilfunk in Zahlen

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5Technik

Sag‘ nicht einfach Handy zu mir.

Das Handy und seine vielen Namen

Land Bezeichnung

England mobile phone, mobile

Spanien celular, el móvil

USA cell phone, cell

Frankreich portable (Tragbares)

Japanisch keitai

Finnland matkapuhelin, kannykka, halko (Reisetelefon)

Türkei cep-telefonu, cep (Hosentaschen-Telefon)

Schottland (Gälisch) fòn phoca bzw. fón póca (Taschentelefon)

Irland (Gälisch) fòn làimhe (Handtelefon)

China sau kei bzw. shou ji (Handmaschine)

Polen komórka

Italien telefonino (Telefönchen)

Bulgarien mobifon, dzhiesem

Island gemsi (junges Schaf)

Niederlande mobiele telefoon; mobieltje

Iran telefon-hamráh (Begleittelefon)

Israel pelefon (Wundertelefon)

Schweden mobiltelefon, mobil, nalle (Teddybär)**Dies kam ursprünglich vom Ausdruck „Yuppie-nalle“, da sich bis in die späten 80er Jahre nur reiche Yuppies Mobiltelefone leisten konnten; sie trugen sie stolz „wie einen Teddybär“ umher

Schweiz Natel (Nationales Autotelefon, geschützte Marke der SwissCom)

Plattdeutsch Ackerschnacker (Feldsprecher)

Arabische Länder jawwal (eines, das durch die Gegend marschiert)

Belgien een gsm

Griechenland kinito

Ukraine mobilka

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6 Philipp Reis: Sein „Musiktelefon“ mit erster Wortbotschaft: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“

Patentanmeldung durch Alexan-der Graham Bell (Telegrafie und Taubstummenlehrer): „Methode und Apparat für die telegrafische Übermittlung von gesprochenen und anderen Geräuschen, durch das Hervorrufen elektronischer Wellenbewegungen, ähnlich den Vibrationen geräuschbegleitender Luft“.

Franz Nissl, Mitbegründer des Unternehmens „Czeija & Nissl“ (später Alcatel Austria) präsentiert erstmals öffentlich die Telephonie.

Das k.k. Handelsministerium erteilt der Wiener Privat Telegraphen Gesellschaft die Bewilligung zum Betrieb von Telephonanlagen in Wien.

Heinrich Hertz: Nachweis elektromagnetischer Wellen.

Öffentliches Zugtelefon der Deutschen Reichsbahn.

Erich Kästner schreibt in seinem Buch „Der 35. Mai“: „Am meisten imponierte ihnen aber folgendes: Ein Herr, der vor ihnen auf dem Trottoir langfuhr, trat plötzlich aufs Pflaster, zog einen Telephonhörer aus der Mantelta-sche, sprach eine Nummer hinein und rief: ‚Gertraud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen. Ich will vorher noch ins Laboratorium. Wiederse-hen, Schatz!‘ Dann steckte er sein Taschentelephon wieder weg, trat aufs laufende Band, las in einem Buch und fuhr seiner Wege.“

In den USA kommt das Walkie Talkie auf den Markt.

USA: erstes tragbares Mobilfunk-gerät (Koffertelefon: 18 kg; 8 Minuten-Akkus).

Ericsson Schweden stellt das erste automatische mobile Telefonsys-tem der Welt vor.

A-Netz in Deutschland: von Emp-fangsdame „handvermittelt“ (bis zu 600 Vermittlungskräfte in D; vor allem von Hebammen in VW Käfern im Einsatz); geografi-sche Rufzone musste bekannt sein; Gespräch nur in Funkzelle von 30 km möglich; 15.000 DM Kosten je Gerät im Vergleich kostete ein VW-Käfer 5.000 DM.

Siemens entwickelt den ersten Daten- und Bildfernsprecher für Datenverkehr in Nebenstellenan-lagen.

Motorola-Chefdesigner Rudy Krolopp entwicklet das Handy (im Volksmund als „Schuh“ oder „Knochen“ bezeichnet).

Mobilfunk: Wie alles begann

1861

1876

1881

1888

1926

1933

1944

1946

1956

1957

1972

Beginn der Mobil-funkära in Österreich: „Öffentlich beweglicher Landfunkdienst“(B-Netz) für Kraftfahrzeuge zw. 80.000 S und 130.000 S; monatlicher Grundtarif 1.800 S plus Gesprächsgebühr pro Minute.

1974

1971Geschichte

Fotos von links nach rechts:1-5, 7 – wikipedia.com; 6 – sputnik; 8 – Sony Ericsson, 9 – Museum für Kommunikation, Bern; 10 – Bilderdienst Süddeutscher Verlag; 12 – Heinz-Peter Schmitz;11, 13– Motorola GmbH; 14 , 17, 18 – creativecommons.cc; 15 – Siemens AG Österreich; 16 – Gjøvik University College; 19 – Hutchison 3G Austria

7Treffen von Vertretern aus Tele-kommunikationsunternehmen aus 26 europäischen Ländern. Daraus resultierte die Gründung der Groupe Spécial Mobile (GSM) mit dem Ziel, Spezifikationen für ein europaweites Mobilkommunikati-onsnetz festzulegen. Als Technik wurde ein digitales Netz vorgese-hen, dies bietet die Möglichkeit zu besserer Sprachqualität und wei-teren Features. Der vorgesehene Frequenzbereich lag bei 900 Mhz.

Motorola bringt mit dem Dyna-Tac 8000X den „Urvater“ aller tragbaren Telefone heraus: 794 g schwer, 33 cm hoch und 3.995 Dollar teuer, 1 Stunde Sprechzeit.

Die ersten echten Anrufe von Rudy Krolopp in einem amerikanischen Restaurant: „Bringen Sie uns bitte Wasser.“

C-Netz (Einstellung 1997)erstmals bundesweit einheitliche Vorwahlnummer; knapp unter 50.000 S transportabel, 18 kg schweres Equipment „Koffy“.

Siemens bringt das erste tragbare C-Netz-Telefon in Koffergrösse auf den Markt.

Entwicklung des digitalen Standards GSM.

Ende der 80er Jahre: Vision – Sys-temspezifizierung basierend auf zentralen Zeichenkanal, ermöglicht weltweit Teilnehmer zu rufen und zu lokalisieren. Die Erfolgsge-schichte von GSM fusst auf den Norweger Jan Audestad.

In den 80er Jahren hatten viele Fake-Versionen eines handlichen Mobiltelefons im Auto, um zumin-dest Prestige vorzutäuschen. Das kostete 800 DM und war damit um das Zehnfache billiger als ein Original.

Die SIM Karte ist ein Bayer. Der Münchner Smart Card Hersteller Giesecke Devrient lieferte diese an einen finnischen Betreiber.

Anlässlich der in Genf stattfin-denden ITU-Messe Telecom wird ein GSM-Pilotnetz erfolgreich vorgestellt.

GSM wird offiziell eingeführt; 1993 gibt es bereits 36 GSM-Netze in 22 Ländern.

Das erste GSM-Netz in Österreich; A 1 Netz der mobilkom (damals Post) und Versendung der ersten SMS-Nachricht.

max mobil startet als zweiter Netz-betreiber den Betrieb in Österreich.

Start der 2. Mobilfunkgeneration (Digitalisierung der Mobilfunktech-nologie).In digitalen Netzen ist nicht mehr die Vermittlung von Sprache das zentrale Thema, sondern der Transfer von Daten. Dazu trägt auch der Aufbau von ISDN und ADSL bei, der den Internetzugang per Telefon über Hochgeschwin-digkeitsleitungen möglich macht.

Connect Austria startet als dritter österreichischer GSM Netzbetrei-ber- und zwar das erste Mal in Österreich auf der Frequenz 1800 MHz (DCS 1800).Der entscheidende Schritt von der Sprache (schmalbandig) hin zu breitbandiger Festnetzkommuni-kation wurde 1998 mit der Einfüh-rung von ADSL vollzogen.

High Speed Circuit Switched Data (HSCSD), eine schnelle leitungs-vermittelte Datenübertragung; GPRS-Standard

Im Mai startet Telering als vierter GSM-Netzbetreiber seinen Betrieb.

Im August nimmt die mobilkom als weltweit erster Netzbetreiber den flächendeckenden GPRS-Betrieb auf.

Im Februar Abschaltung des D-Netzes.

Im September startet die mobilkom das erste europäi-sche UMTS-Netz im Testlauf.

UMTS-Start: die dritte Mobilfunkgenerationnur ein Klick von der Westentasche ins Internet; erstmals umfassende Mul-timediaanwendungen.

Im Mai Videotelefonie-Abdeckung in Wien, St.Pölten, Graz und Linz durch Hutchison 3 G (2. UMTS Netz in Österreich).

D-Netz Modernisierung: Der Start-schuss für den Mobilfunk fällt.

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2002

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Die Ge-schichte des

Mobilfunks im Abriss

Geschichte

Fotos von links nach rechts:1-5, 7 – wikipedia.com; 6 – sputnik; 8 – Sony Ericsson, 9 – Museum für Kommunikation, Bern; 10 – Bilderdienst Süddeutscher Verlag; 12 – Heinz-Peter Schmitz;11, 13– Motorola GmbH; 14 , 17, 18 – creativecommons.cc; 15 – Siemens AG Österreich; 16 – Gjøvik University College; 19 – Hutchison 3G Austria

8 Technik

Funkwellen werden seit über 100 Jahren zur Informationsübertragung ein-gesetzt. Die Mobilfunkwelle ist in der Ausprägung der des Fernsehens sehr ähnlich, sogar schwächer.

Wie funktioniert Mobilfunk ?

Mobilfunk braucht eine umfassende technische Infrastruktur. Diese wird von den Mobilfunk-netzbetreibern bereitgestellt. Sie unterhalten in Österreich die so genannten GSM- (Global System for Mobile Communications) und UMTS-Netze (Universal Mobile Telecommunications System). Mobilfunk sendet in Europa in den Frequenzbereichen zwischen 900 - 1.800 MHz (GSM) und 2.000 MHz (UMTS).

Übertragungsweg funktioniert nicht von Handy zu Handy

Die Mobilfunkbasisstation nimmt das Funk-signal eines Handys und die zu vermittelnde Information über ihre Empfangsantenne auf und gibt sie an die Funkvermittlungsstelle, das so genannte Mobile Service Center, weiter. Hier werden die Gespräche vermittelt und der

Je näher, desto besser

Österreich wird funktechnisch in Zellen auf-geteilt, die von Mobilfunkstationen versorgt werden. Diese unsichtbaren Mobiltelefonnetze spannen sich zwischen tausenden Basisstatio-nen, auf Dächern oder freistehenden Masten. Um wirklich Flächendeckung zu erreichen, sind erhöhte Standorte gefragt.

Das funktioniert ähnlich wie bei Straßenlater-nen, die in kurzen Abständen stehen müssen, um eine Straße vollständig auszuleuchten. Je näher ein Handy bei der Mobilfunkstation ist, desto geringer ist die erforderliche Sendeleis-tung. Ähnlich einem Gespräch, wenn Sie weiter weg stehen, müssen Sie lauter reden. Stehen Sie nahe, können Sie flüstern.

So funktioniert Mobilfunk

gesamte Gesprächsablauf vom Ruf bis zum Gesprächsende gesteuert.

Wenn Wellen sprechen

Elektromagnetische Felder sind unser täglicher Begleiter: Sie lassen Flugzeuge fliegen, ohne sie wären Polizei und Feuerwehr außer Gefecht gesetzt oder Krankenhäuser außer Betrieb. Küchengeräte, Computer, Bildschirme, Sicher-heitssysteme im Geschäft und auf Flughäfen, Stromleitungsnetze, Rundfunk- und Fernsehsta-tionen. Die öffentliche Ordnung würde zusam-menbrechen. Funkwellen sind keine Erfindung der Mobilfunktechnologie. Funkwellen dienen gewissermaßen als Fortbewegungsmittel für Daten, die die Informationen mit Lichtgeschwin-digkeit vom Handy zur nächstgelegenen Mobil-funkstation transportieren. Die Gesprächs- oder Datensignale werden hierfür digitalisiert und in Funkwellen umgewandelt.

Staubsauger

Mikrowelle

Kühlschrank

E-Herd

TVComputer

Radio

DVBT-Box

Mixer

Bohrmaschine

Handy

Nach Vorlage Mobile Manufacturers Forum: Elektromagnetische Felder sind unser täglicher Begleiter.

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Meist der ideale Standort: die Kirche. Eine zentral positionierte Station im Ortskern ver-sorgt das Gemeindegebiet gleichmäßig und gleichzeitig mit der geringsten notwendigen Leistung.

Eisenbahn, Telegraf, Telefon, Windkraftanla-gen: Immer schon stellten Techniker Infra-struktur als Denkmäler ihres Pioniergeistes ins Land.

Mit diesen Geräten wird die Exposition neuer Handymodelle an einem SAR-Modell-Kopf (Wanne mit spezieller Flüssigkeit) geprüft – Der Roboter-arm führt das Handy in einer Testroutine auch tagelang an den „Kopf“, die Messgeräte registrieren Erwär-mung.Im Labor kommt permanent alles auf den Prüfstand, was die Mobilfunktechnik am Laufen hält.

links: Kletter-training anno dazumal.rechts: Die Installation von Sendeanla-gen erfordert höchste Kon-zentration und Kletterkönnen. Um grenzen-lose Kommu-nikation zu ermöglichen, müssen die Monteure noch Hand anlegen.

links: Das Monitoring-Center (hier das Beispiel One GmbH und Alca-tel-Lucent Austria AG) stellt den Netzwerkbetrieb dar. Im Network Management Center werden alle Vorgänge im Netz kontrolliert und verwaltet. rechts: Netzplanung anno dazumal.

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Im Ernstfall müssen die Mobilfunktechni-ker 30 bis 40 Meter-Masten hochklettern, um Antennen festzuschrauben. Bei Schnee, Wind oder Regen.

Mobilfunk-Provisorium auf einem Baukran.

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11Technik

Mobile Kommunika-

tion unter-stützt im

Katastro-phen-

einsatz

Land unter: Mobile Retter halfen in Dürnkrut beim Hochwassereinsatz

April 2006: Um 4.10 Uhr klingelten die Handys der technischen Einsatzkräfte eines Mobilfunk-betreibers: Hochwasseralarm in Dürnkrut!

Das Management hatte aufgrund der katastro-phalen Wettervorhersagen die zwei Einsatztrucks mit Notfallausrüstung (Notfallcontainer) und drei Koffer mit Notfallhandys aus Salzburg bereits nach Wien überstellt. Um 6.30 Uhr trafen die neun „mobilen Retter“ im Katastrophengebiet ein. Einer von ihnen, Ing. Markus Faitzhofer, berichtet: „Die Dämme waren gebrochen, Dürnkrut und Umgebung vom Hochwasser überschwemmt. Viele Häuser, viele Familien standen vor dem Nichts,“ schilderte er

das Chaos. „Auffallend war der Betriebslärm der Black Hawks des österreichischen Bundesheeres, die permanent ihre Einsätze flogen, und dass ständig neue Helfer von überall her eintrafen,“ erzählt er. „Wir begannen mit der Wiederherstel-lung der Stromleitung, da die Akku-Versorgung nur wenige 6 Stunden aufrecht gehalten werden kann. Die Aufstellung des Notstromaggregats musste natürlich im Trockenen erfolgen, sodass wir provisorisch Holzpaletten stapelten, um Abstand zum Bodenniveau zu erreichen. Um zu überprüfen, ob die Anlage noch zu retten war, konnten wir teilweise die Standorte nur mit Boo-ten oder Feuerwehrfahrzeugen erreichen. Genial war, dass wir mithilfe der Feuerwehr ein Proviso-rium bei der Feuerwehrzentrale auf einem Bau-kran errichten konnten,“ erinnert sich Faitzhofer. Um 11.30 Uhr hatten sie es geschafft: Alle Sta-tionen waren installiert und die mobile Kommu-nikation betriebsbereit. „Es ist beeindruckend, wenn man praktisch sieht, welche Unterstützung die Technik liefern kann, um solche außerge-wöhnlichen Einsätze am Limit abzuwickeln.

Sobald die Verbindung stand, lief die Kommuni-kation wie am Schnürchen. Unzählige Hilfskräfte und hunderte Mann der Rettung, der Feuerwehr, der Polizei, des Bundesheeres koordinierten via Mobilfunk ihren Einsatz. Die hochprofessionelle Abwicklung des Einsatzes aller Hilfskräfte und das Zusammenarbeiten zwischen Alt und Jung war beeindruckend. „Diese Bilder und vor allem die unglaubliche Dankbarkeit der Menschen, obwohl sie ihr Hab und Gut verloren hatten, prägen sich einem schon für immer ein,“ war sich das Team einig. „Wir erinnern uns, dass auf den Fensterbänken der überschwemmten Häu-ser, Brote und Getränke für die Helferinnen und Helfer bereit standen, und dass jeder anpackte, wo und wie er nur konnte.“ Solche Grenzsitua-tion wie Dürnkrut sind eine schöne Bestätigung unserer Arbeit, “ fassten Faitzhofer und Kollegen die Mobilfunkdiskussion im Sinne ihrer täglichen Eindrücke zusammen.

So funktioniert das Mobilfunknetz

In der Praxis regelt sich die Anlage selbst: Je weniger Leute telefonieren, desto weniger Sen-deleistung wird benötigt. Mit einem weiteren Mythos kann er ebenfalls aufräumen: „Der Bau einer Mobilfunkstation und deren „Geburt“ ist keine Nacht- und Nebelaktion: Die Aufstellung von Sendeanlagen in der Nacht sei eigentlich die Ausnahme, - aber bei Großbauvorhaben auf-grund des Einsatzes mobiler Kräne behördlich vorgeschrieben. Und es entspricht dem Service-wunsch der Kunden, möglichst wenig von einer Unterbrechung mitzubekommen.

„Wir suchen Lösungen für die oft widersprüch-lichen Wünsche und Ziele in unserer Gesell-schaft, denn es ist unbestritten, dass mit dem Ausbau der Netze, die Mög-lichkeiten für jeden von uns wachsen.“FMK-Geschäfts-führer Mag. Maximilian Maier

„Es ist unsere Auf-gabe den Menschen das Mobilfunknetz dort zur Verfügung zu stellen, wo es gebraucht und erwartet wird - und das möglichst unauffällig.“Ing. Markus Faitz-hofer, mka (stellver-tretend für die Bran-chentechniker)

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„Mobile Health“

Mobile Gesundheitsüberwachung

Unter dem Begriff „Mobile Health“ wird z.B. die mobile Gesundheitsüberwachung von Patienten verstanden. Damit sind am Körper getragene, über Mobilfunk fernablesbare Sensoren gemeint, die es dem Patienten ermöglichen, sich frei bewegen zu können. Eine solche Dauerüberwa-chung der Körperfunktionen von Patienten ist außerhalb stationärer Behandlung mit Hilfe mobi-ler Breitbandtechniken wie UMTS möglich. Dieses System ist vielfältig einsetzbar, und kann auch bei Hypertonie- und Diabetespatienten gute Dienste leisten. Weitere Erfolge zeigen sich zum Beispiel mit SMS-Erinnerungen, wie dem Hinweis auf die

Gesundheit

Die Telefonsprechstunde mit dem Arzt ist bereits Realität.

Einnahme spezieller Medikamente. Gerade bei Kindern bringt dies eine wesentliche Unterstüt-zung des Therapieerfolges.

Hinzu kommt ein unschätzbarer psychologischer Wert: Die betroffenen Patienten sind mobiler, fühlen sich im Alltag sicherer und gewinnen wie-der an Lebensqualität.

Die Handy-Sprechstunde mit dem Arzt

Patienten werden bei der Krankenhausentlas-sung mit einer digitalen Funkkamera ausgestat-tet. Mit deren Hilfe können Sie von zu Hause aus Fragen des Arztes beantwortet, Sprachnachrich-

ten sowie Fotos und Videos von der Operations-wunde aufgenommen und gesendet werden. Der Arzt wertet die Informationen aus. Die „Tele-sprechstunde“ findet zu vereinbarten Terminen, ähnlich wie bei einer Videokonferenz statt.

Herz-Handy warnt vor Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist in Westeuropa Todesursache Nummer eins. 2006 starben in Österreich nach Angaben der Statistik Austria 32.489 Menschen an Herz-/ Kreislauferkrankungen und 305.887 Menschen waren in stationärer Behandlung.

Im Kampf gegen die Todesursache Nummer eins, den Herzinfarkt, kann auch mobile Telefonie gute Dienste leisten.

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13Menschen, die einen Herzinfarkt überleben, sind eine besonders gefährdete Gruppe und leben mit der ständigen Angst, dass es erneut zu einem bedrohlichen Herz-Kreislauf-Ereignis kommt. Schon heute können Infarkt-Patienten ihre Herztätigkeit 24 Stunden, rund um die Uhr, per Mobiltelefon überwachen lassen. Dabei misst ein tragbares EKG-Gerät kontinuierlich die Herzströme. Per Handy werden die Daten an eine medizinische Überwachungsstelle über-mittelt und Unregelmäßigkeit der Herzfrequenz umgehend dem Arzt gemeldet.

Die dabei um mehr als zwei Drittel verkürzte Ent-scheidungszeit der Patienten sich behandeln zu lassen, kann ein unter Umständen lebensretten-der Zeitvorsprung sein. Das medizinische Service-Center kann neben dem Notfall-Management aber auch die Ortung des Notfalls-Patienten per GPS leisten. So ist eine optimale Notfallversor-gung für viele Risikopatienten umsetzbar. Die Tele-EKGs werden auch an die behandelnden Ärzte weitergeleitet und lückenlos dokumentiert. Diese Zusatzinfo führt zu Verbesserung der Diag-nostik und Therapie

Online Vorsorge für Menschen in unserer Gesellschaft, besonders aber für Männer

Jeder Vierte erkrankt an Krebs. Besonders Männer sind als Vorsorgemuffel zu bezeichnen. Ungesunder Lebensstil und Ignoranz gegenü-ber Gesundheitsrisiken tragen dazu bei, dass Männer im Schnitt sechs Jahre früher sterben

Hautdiagnose per Mobiltelefon

An der Grazer Universitätsklinik für Dermatologie wird seit 2003 an dem Projekt „Teledermatolo-gie“ gearbeitet. Dabei werden für die „Bestands-aufnahme“ Fotos von auffälligen Muttermalen gemacht. Anschließend werden diese Bilder an den Arzt gesandt und dieser kann Hautverände-rungen mit Experten aus aller Welt diskutieren und dignostizieren. Der Testlauf zeigt die hohe diagnostische Treffsicherheit dieser Methode von bis zu 90 Prozent. Nach Abklärung rechtlicher Rahmenbedingungen könnte dies zukünftig eine wichtige Ergänzung zur klinischen Visite werden. Speziell für jene, die sonst nur schwer zum Arzt zu bewegen sind.

als Frauen. Dieser Unterschied zeigt sich auch bei der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersu-chungen (67 zu 33 Prozent). Das war der Anstoß für die Österreichische Krebshilfe, gemeinsam mit der International Society for Men’s Health & Gender (ISMH) die Kampagne „Ein Vorsorgepi-ckerl für den Mann“ ins Leben zu rufen, und sie damit verstärkt zur Vorsorge zu animieren. Die Krebshilfe erinnert derzeit und 300.000 Österrei-cherinnen per E-Mail und /oder SMS an notwen-dige Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.

www.krebshilfe.net

Gesundheit

Hilfe bei der Diagnostik

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������������������������ Eine mögliche Ergänzung zur klinischen Visite: Hautdiagnose per Mobiltelefon.

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14 Technik

GPS findet Senioren

2004 wurde im Geriatriezentrum Lainz erst nach Monaten der Tod eines auf dem Dachboden eingesperrten Patienten entdeckt. Ein tragischer Einzelfall. Fakt aber ist, dass in Heimen oft stun-denlang nach Patienten gesucht werden muss. Ein nahezu unlösbares Problem für die bis an die Grenzen belasteten Betreuungs- und Pflegeein-richtungen. Die Lösung wäre die Ausstattung der Heiminsassen mit GPS-Empfänger, der punktge-nau ihren Aufenthalt an einem Monitor im Hos-piz meldet. Das winzige Gerät kann in der Tasche getragen werden. Das Gerät verfügt über einen Notfallknopf, über den der Träger rasch Hilfe rufen kann. Es lassen sich auch Alarmzonen defi-nieren, so dass das Personal rechtzeitig gewarnt wird, wenn sich der Träger beispielsweise einer Gefahr nähert (Gewässer). Auch Inhouse-GPS ist

möglich. In Zeiten des Pflegepersonalnotstandes und der knappen Ressourcen ist dieses System an Effizienz und Sicherheit nicht zu überbieten. Für hilfsbedürftige Menschen bedeutet dies Wahrung ihrer Mobilität und die damit ver-bundene Steigerung ihrer Sicherheit und ihrer Lebensqualität einen unschätzbaren Wert.

www.igisa.com

Mehr Info in der Klinik/ elektronische Patientenakte

Ein neues Sicherheitssystem für den Patienten ersetzt das Plastikarmband zur Identitätserken-nung durch ein RFID-Armband (RFID steht für „Radio Frequency Identification“ und bedeutet im Deutschen etwa soviel wie Funkerkennung). Dieses „Funkarmband“ speichert alle Patienten-daten. Mittels Mobiltelefon bekommt der Arzt

schnell alle Antworten auf seine Fragen.Kommt der richtige Patient zur Operation? Wo soll was operiert werden? Ist alles Nötige bereitgestellt? Welche Therapien und Medikamente erhält der Patient? Sind alle Geräte gewartet? Bedient Sie eine berechtigte Person? Aber es können auch Abläufe effizientest koordiniert werden. Darüber hinaus besteht mit dem Handy zusätzlich auch die Möglichkeit der Aufzeichnung (Diktiergerät, Foto- oder Film).

Hilfe für Parkinsonkranke

Schüler des Gymnasiums Lüchow (Deutschland) entwickelten ein spezielles Notrufsystem für Par-kinsonkranke. Ein einfacher Sender an der Hand des Patienten ist mit der Türklingel des Hauses verbunden. Wenn es an der Tür klingelt, weiß die Vertrauensperson so Bescheid, dass Hilfe benötigt wird. Ist sie einmal nicht zuhause, zeigt ihr statt des akustischen Signals eine SMS mit dem Text „Ich brauche Hilfe!“, die automatisch an ihr Mobiltelefon geschickt wird, an, dass ihre Unterstützung gefragt ist. Es gibt auch spezi-elle Gehstöcke für Parkinsonpatienten, die nach demselben Notruf-Prinzip konzipiert sind. Im weltweiten Bevölkerungsdurchschnitt sind 100 bis 200 Personen pro 100.000 Menschen davon betroffen. Bei Menschen über 60 Jahren hinge-gen ist es 1 von 100. Allerdings sind immerhin 10 Prozent aller Patienten bei Krankheitsbeginn unter 40 Jahre alt. In Österreich rechnet man mit etwa 30.000 Parkinsonkranken.

www.parkinson-sh.at

Mittels neuester Technologie werden alle Daten gespeichert und können vom Arzt via Mobiltelefon jederzeit abgerufen werden.

Via Monitor können „mobile“ Bewohner im Auge behalten werden.

Mobile Technik im Dienste der Menschheit

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15Technik

Spezielle Tastatur für Blinde

Die Fachhochschule Studiengänge Hagenberg (OÖ) hat eine alternative Tastatur zum Schreiben entwickelt, die auf dem Braille-Eingabeschema basiert. Benutzer, die an herkömmliche Tastatu-ren gewöhnt sind, erreichen damit Geschwindig-keiten, die mit einer herkömmlichen Tastatur ver-gleichbar sind. Das Braille-Eingabeschema baut genau wie die ertastbare Blindenschrift auf 8 Punkten auf. Durch gleichzeitiges Drücken meh-rerer Tasten ergibt sich jeweils ein Buchstabe. Die Anbindung zum Handy erfolgt über Bluetooth. Mit dieser sehr einfachen Menü-Navigation kön-nen Blinde sogar schneller tippen als Sehende.

www.fh-hagenberg.at

ECall Notruf – automatischer Notruf nach Verkehrsunfällen

Über 40.000 Menschen sterben jedes Jahr in Europa bei Verkehrsunfällen. Bis zu 2.500 könn-ten bei einem rechtzeitigen Hilferuf gerettet wer-den. In Österreich wären das 50 Menschenleben. Dabei setzt ein elektronisches Gerät im Fahr-zeug, beim Auslösen des Airbags automatisch eine Meldung an eine Notrufzentrale ab, auch nachts, auch an unbefahrenen Straßen, auch wenn keiner den Unfall gesehen hat. Auch bei einem Diebstahl ist dieses System hilf-reich. Denn das Auto kann so jederzeit geortet werden. Ab 2010 werden auch in Österreich alle Neuwagen serienmäßig mit ECall ausgestattet.

Informationsplattform Gesundheits-wesen

Ein großes Problem für alle im Bereich „Umwelt und Gesundheit“ tätigen Fachleute besteht in der schnellstmöglichen Informationsbeschaf-fung auf einheitlichem Leistungsniveau sowie der unverzögerten Katastrophenmeldung, um sofortige Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Die voll-ständige Verständigung der Behörden, beispiels-weise im Seuchen- oder Katastrophenfall, dauert im bürokratischen Ablauf und bei den derzeit gegebenen Rahmenbedingungen bestenfalls einige Tage. Es gibt keine gemeinsame Plattform oder einen geordneten Kommunikationsweg. Die Ausstattung dieser Amtsorgane mit Laptop,

Ein Beamter des ukrainischen Gesundheitsministeriums im Dorf Nekrasocka bei der Meldung der Vogelgrippe-Epedemie an das Ministerium.

Mobile Braille Interface ersetzt die konventi-onellen Steuerungen durch spezielle Tasten.

Mobilfunk erleichtert

Leben, Mobilfunk

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16Datenkarten und Handy könnte via elektroni-scher Vernetzung den Arbeitsalltag entscheidend unterstützen (Grenzwerte, Richtlinien, Normen, Verordnungen, interner Fachaustausch, interdis-ziplinäre Zusammenarbeit,..). Seuchenfälle, wie BSE oder Vogelgrippe breiten sich epedemiear-tig aus. Solch eine Informationsplattform würde die Arbeit der Kontrollbehörden entscheidend erleichtern bzw. allfällige Effizienzlücken schlie-ßen.

Mobiltelefon statt Festnetz

Das klassische Festnetz mit Vermittlungszentrale, Festnetzapparaten auf jedem Schreibtisch und Durchwahlen für jeden Mitarbeiter ist bsplw. bei der Fa. Multivac Maschinenbau aus Lechaschau im Bezirk Reutte Geschichte. Eine mobile Neben-stellenanlage regelt die interne und externe Kommunikation.

Weitere Vorteile: • bessere Erweiterungsmöglichkeiten und

optimale Integration mit bestehenden Systemen

• teure Anschaffungskosten einer Festnetz-Anlage entfallen

• keine langfristigen Miet- und Wartungsver-träge

• keine Verkabelung • minimale Umzugskosten für Mitarbeiter

oder Firma (keine neue Verkabelung/ Mon-tage)

• leichte Integration eines neuen Mitarbeiters (kein neues Kabel – ein Handy reicht aus)

• Kostentransparenz (eine Rechnung für Fest-netz, eine für das Mobilfunknetz)

In Österreich haben schon 34 Prozent aller Haus-halte keinen Festnetz-Anschluss mehr.

Fahrzeug orten, Fuhrpark managen

Ein einfach in Fahrzeuge einzubauendes GSM/GPRS/GPS-Gerät übermittelt in regelmäßigen, frei konfigurierbaren Intervallen oder auf Abruf den momentanen Standort und weitergehende Informationen des Fahrzeuges an einen ASP-Server. Von diesem Server können beliebig viele Arbeitsplätze die Positionen und weitere Infor-mationen (Fahrzeug steht oder ist in Bewegung, Geschwindigkeit, Ladestatus, Sensordaten etc.) abfragen und im TrackerCS-Leitstand auf einer digitalen Landkarte anzeigen, auswerten

Wirtschaft

Hohe Flexibilität, geringe Kosten

DI Andreas Schaller, Geschäftsführer der Multivac Maschinenbau (Herstellung von Fertigungsteilen und Baugruppen für Verpa-ckungsmaschinen für Nahrungsmittelindus-trie und Medizin) schwört auf das Handy-System anstelle des Festnetzes: „Wir sind so flexibler geworden und sparen noch dazu Kosten.“

Mobile Systeme unterstützen den logisti-schen Ablauf bei Containertransporten.

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17und verwalten. Das System ist prädestiniert für Unternehmen mit einem Fuhrpark, Speditionen, Baufirmen mit mobilen und teuren Maschinen, Unternehmen mit Außendienstmitarbeitern, Logistikbetriebe, Auto- oder Fahrradverleiher, Container oder Werttransporte.

Keine Chance für Diebe

„Igisa ortet zwei gestohlene Baumaschinen im Ausland. Erfolgreiche Wiederbeschaffung!“, lautete die mediale Schlagzeile. Das moderne

Fahrzeugverortungssystem der IGISA GmbH aus Wiener Neustadt (Softwareentwicklungs-Unternehmen im Bereich GIS-Geographische Informationssysteme) ermöglicht jederzeit einen Überblick über den Fuhrpark und den Bear-beitungsstatus von Aufträgen. Zudem kann es die Effizienz mit den Fahrzeugen steigern (Auslastung) und Einsparungen erzielen. Treib-stoffverbrauch wird kontrolliert und überwacht, wo ist die Baumaschine, was tut die Bauma-schine? Denn es ist auffällig, wenn sich mehrere 100.000-Euro-Maschinen plötzlich über 40 km bewegen. Besonders beliebt sind diese Siche-rungssysteme bei den Harley-Davidson Freaks. Eine 30.000,– Euro teure Harley Davidson will gut gesichert sein. Im Falle eines Diebstahls ergeht sofort Alarm mittels SMS an beliebige Handynummern oder an ein Call-Center. Durch die metergenaue Verfolgbarkeit live im Internet kann das Motorrad leicht wiederbeschafft wer-den.

Technischer Aussendienst

Maschinen, die nach der Arbeitszeit repariert werden bzw. andere Arbeiten oder Freizeitak-tivitäten im Außenbereich, die mit Gefahren verbunden sind, können von Einzelpersonen abgewickelt werden. Mit der Ausstattung mit mobilen Endgeräten haben Personen die Gewiss-heit und Sicherheit, dass Sie, wenn Sie Hilfe brauchen, nur einen Knopf betätigen müssen, um Alarm auszulösen.

Mobilfunk hilft Kilometer sparen

Laut österreichischer Wirtschaftskammer hat die Nutzung von Mobilfunktechnologien Effi-zienzverbesserungspotentiale freigelegt. Die Fahrzeuge können jetzt besser geortet werden, kurzfristige Anfragen / Aufträge können besser abgewickelt werden, es besteht nunmehr eine Transparenz in Bezug auf den Fahrzeugeinsatz, was natürlich gut ist für Kostenaufteilungen und auch für die Steuerung der Fahrzeuge.

Diebstahlsicherung und mehr. Moderne Ortungslösungen für Motorräder.

Es ginge auch effizienter. Schluss mit vielen Leerkilometern.

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Hilfe und Steuerung

auf Knopfdruck

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18Arbeiten von überall

Speziell hilfreich und unentbehrlich ist die Mobil-funktechnologie für Außendienstmitarbeiter oder Menschen, die viel reisen müssen. Neue Dienste mobilisieren deren Alltag. Drahtlose Zugriffe in Echtzeit auf das Internet sind kein Problem. Per Handy, Laptop und UMTS-Daten-karte sind sie überall erreichbar und können jederzeit grenzenlos kommunizieren. Schnellerer Infofluss ermöglicht schnelleres Handeln (z.B. Abruf neuer eingegangener Aufträge, Auftrags-erteilung an Außendienstmitarbeiter, Bestellung durch Kunden, Lagerbestand Zentrale, Upload von Änderungen etc.).

Information jederzeit, dort wo sie gebraucht wird

In vielen Fällen sind die Außendienstmitarbeiter die einzigen Firmenrepräsentanten für den Kun-den. Oft aber haben diese Mitarbeiter im Gegen-satz zu ihren „stationären“ Kollegen zuwenig Informationen zur Verfügung. Das Bereitstellen wichtiger Geschäftsinformationen in „Echtzeit“ und die Möglichkeit der Aktualisierung spart Zeit und Geld. Die Ausstattung mit Geräten, die das komfortable Abrufen von Infos (Karten, Routen, Einsatzpläne, Kundendaten, Auftragslisten,...) und andererseits deren Ergänzung oder Korrek-tur vor Ort (Besuchsberichte, Plankorrekturen, Bestellungen,...) ermöglicht, stehen somit dann

allen anderen „vernetzten“ Mitarbeitern eben-falls zur Verfügung.

Der schnelle Internetzugang von unterwegs macht das Wirtschaftsleben leichter.

Mobile Kommunikation als Unterstützung auf der Baustelle.

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Techno- logischer Fortschritt, der unterstützt

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19Handys als Fortschrittsmacher: Revolutionäre Chance für die Ärmsten

Muhammad Yunus ist ein bangladeschischer Wirtschaftswissenschaftler. Er ist Begründer der Mikrokredite vergebenden Grameen-Bank und damit einer der Gründer des Mikrofinanz-Gedan-kens. Mikrokredite sind Kleinstkredite von einem Euro bis unter 1.000 Euro an Kleingewerbebe-triebe überwiegend in Entwicklungsländern.

Im Rahmen seines „Grameen Phone“-Pro-jekt gewährt er günstige Prepaid-Tarife. Die an ärmste Personen verkauften Handy-Anschlüsse (oft einer pro Dorf) ermöglichen nicht nur private Kommunikation, sondern auch eine weitere Emanzipation von willkürlichen lokalen Struktu-ren wie dem Zwischenhandel. Per Handy können die Produzentinnen nun selbst herausfinden, auf welchem Markt sich ihr Produkt am günstigsten verkaufen lässt. Durch die Erschließung selbst der entlegensten Gebiete, wird auch den „Ärms-ten” die Möglichkeit gegeben, an der Informati-onsgesellschaft teilzuhaben.

Mobilfunk in Afrika - ein Impulsgeber für Arbeit und Wirtschaft

Das afrikanische Unternehmen Celtel Interna-tional betreibt in Afrika das größte zusammen-hängende Mobilfunknetz und erreicht damit 30 Prozent der Bevölkerung des Kontinents: in 13 Ländern, darunter Malawi, Burkina Faso, Uganda, Kenia, Sierra Leone und Gabun. So hat der Kontinent die immensen Investitionen

für den Ausbau eines Telefonfestnetzes gespart. Mobilfunk versetzt die Menschen in die Lage, zu kommunizieren und er bringt soziale Wohl-fahrtseffekte, wie Verbesserung der persönlichen Lebensbedingungen, aber gleichzeitig auch wirt-schaftliche Impulse.

Taxifahrer und LKW-Chauffeure sind immer erreichbar und können im Notfall Hilfe anfor-dern, die Jungen nutzen das Internet und jeder kann mit einem einfachem SMS Geld überwei-

sen oder bar an der Kassa abheben. Fischer und Bauern können dank Handys zum ersten Mal verschiedene Anbote einholen und so ihr Ein-kommen erhöhen. Tausende kleine Gewerbetrei-bende verdienen durch den Verkauf von Prepaid-Karten oder durch die Vermietung von Handys. Die Kommunikationstechnologie bietet einer ganzen Generation benachteiligter Kinder die Chance, mit einem Sprung die digitale Kluft zu überwinden und Anschluss an das Internet-Zeit-alter zu finden.

Der afrikanische Mobilfunkmarkt wächst und bietet viel Potenzial für kleine Gewerbetreibende.

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Die Magie des Handys: mobile Revolution

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Handys als Werkzeuge der Demokratie

Seit Mitte der 1990er Jahre setzt sich Bob Geldof zusammen mit Bono Vox von U2 und Herbert Grönemeyer für den Schuldenerlass für die Dritte Welt ein. Aufgrund seines humanitären Engagements wurde er schon mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert. Den Gipfel der Großen 8 Industriestaaten (G8) 2007 in Heiligen-damm begleitete er mit dem größten Rockkon-zert aller Zeiten, um auf die Schwierigkeiten der P 7 (poor seven – die ärmsten 7 Länder) auf-

merksam zu machen: „Alle 3 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen extremer Armut“, prokla-mierten sie kritisch und forderten die Zusagen zur Entschuldung Afrikas einzuhalten.“

Im Rahmen einer Veranstaltung von mobilkom austria 2007 referierte Bob Geldof, dass ab etwa 20 Prozent Mobilfunkpenetration sich diktato-rische Regime nicht mehr an der Macht halten können. Mit ein Grund warum die Regimes im Sudan und in Äthiopien die Verbreitung des Handys massiv behindern.

Handys und Internet als Waffe der Regimegegner

Anders als bei der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung vor fast 20 Jahren erfährt die Welt derzeit ausführlich von den Protesten in Burma – vor allem dank privater Mobiltelefone und des Internets. Auch wenn die Informationen manchmal nur schleppend langsam übermit-telt werden, sind Aktivisten vielfach die einzige Quelle für die dramatischen Ereignisse in dem südostasiatischen Land. „Technik ist die wert-vollste Waffe, die man bei solchen pazifistischen Kämpfen einsetzen kann“, erklärt die Organisa-tion Reporter ohne Grenzen. Das Militärregime hat daher schon mehrere Handy-Verbindungen kappen lassen. Doch eine lückenlose Kontrolle ist unmöglich.

(c) Oberösterreichische Nachrichten, 28.9.2007

Schönbrunn live per Handy

Das Weltkulturerbe Schönbrunn liegt mit 2,8 Millionen Besuchern pro Jahr nach wie vor an der Spitze der Wiener Sehenswürdigkeiten und ist immer einen Besuch wert. Via UMTS-Tech-nologie wird es nun möglich auch mit dem Handy Videokameras „anzurufen“ und per Handytastatur zu steuern. Durch Anruf einer bestimmten Mobilfunknummer kann die an der Schönbrunner Gloriette angebrachte Kamera selbst gesteuert werden. Dieser Echtzeitblick auf Tourismusattraktionen erlaubt dem interes-sierten bzw. virtuell Reisenden, sich umfassend

Boris Nemsic begrüßt Bob Geldof als Stargast beim großen 10-Jahres-Fest von mobilkom austria.

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Mobilfunk sprengt Grenzen

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zu Schönbrunn zu informieren. Mittels gespei-cherter Bilder bzw. Videos können Sie sich aber auch in die Zeit Kaiserin Sissis zurückversetzen lassen oder historische Darstellungen genießen. Parallel dazu liefert eine zweite Kamerainstalla-tion in Bratislava per 180 Grad Blick vom Turm des historischen Rathauses spektakuläre Bilder in Echtzeit aus der slowakischen Hauptstadt. Diese mobile Video-Tourismusanwendung der öster-reichischen und slowakischen E-Commerce-und Technologiepartner EC3 NetWorks, Parsgroup, MindTeake, E-Consulting, Communication &Database Systems wird im Projekt UbiqVistas weiter ausgebaut. Univ.-Prof. Dr. Karl Fröschl, wissenschaftlicher Direktor des EC3 - E-Com-merce Competence Center: „Reisen heißt, sich selbst in fremden Umgebungen zu begegnen; digitale Kommunikationstechnologien können vielleicht einen Beitrag dazu leisten, diese Begeg-nungen in einen virtuellen Erlebnisraum hinein auszudehnen.“

www.parsgroup.atwww.ec3.at, www.iq-mobile.at

Bregenz ist Mobile City

Die technischen Möglichkeiten des Mobilfunks zur Verbesserung kommunaler Dienstleistungen sind immens, werden in Österreich, im Gegen-satz zu Deutschland aber noch sehr wenig genutzt. Löbliche Ansätze hierzu zeigt dabei Bregenz. Dort bedeutet Service für die Bürger und Gäste von Bregenz, dass sie Stadtinformati-onen nicht nur auf das Handy erhalten, sondern auch mit dem Handy parken, Tickets kaufen und einkaufen können. Das Service wäre beliebig ausbaubar, vom SMS-Service zur Erinnerung der Mülltonnenabholung bis hin zu Potenzialen bei Bürokratieabbau, Verbesserung der Dienstleistung und Vernetzung der Verwaltung und zur Modernisierung der Verwaltungsdienste. Für den Fremdenverkehr wäre ein umfassendes Informationsservice für den Gast möglich: die Suche nach Restaurants, Hotels und Kultureinrichtungen, der kürzeste Weg als Kartenausschnitt inklusive schriftlicher Wegbeschreibung, und das in mehreren Spra-chen. Mit einem Klick könnten Sie sich informie-ren über freie Zimmer, das nächste Event, Wet-tervorhersage von morgen, Wassertemperaturen oder freie Unterkünfte.

Die mobile Zukunft des Handys:Schlüssel, Kreditkarte und Gutschein in einem

Near Field Communication (NFC) ist eine in Österreich entwickelte, drahtlose Übertragungs-

technologie für kurze Distanzen (bis ca. 10 Zen-timeter). Mit einem NFC-fähigen Mobiltelefon soll künftig durch das einfache Vorbeiführen an einem Funkchip (dem so genannten NFC-Forum-Tag) eine wesentliche Vereinfachung des mobi-len, bargeldlosen Kaufens von Fahrkarten sowie das Abrufen von Fahrplanauskünften über das Handy erreicht werden. Aber auch der Zutritt zu Hörsälen, Labors, Garagen per NFC-Technologie oder das Bezahlen in Kantinen, das Einlösen von Gutscheinen (auch aus Gutscheinen von Rekla-men) und Automaten wird Standard werden.

Virtuelle Reise durch Schönbrunn.

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Die kontaktlose Schnittstellentechnologie ermöglicht die einfache und schnelle Kom-munikation über kurze Entfernungen zwi-schen elektronischen Geräten.

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Videotelefonie: Den besonderen Augenblick teilen

„Paula ist da!“ Zeitnäher und unmittelbarer können Sie Augenblicke trotz Distanz nicht mit-erleben. Video und Foto versenden per Handy. Selbst wenn Sie weit, weit weg von ihren Lieben sind.

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23Mittendrin statt nur dabei

Mit einer am Fachhochschul-Campus Hagenberg (OÖ) entwickelten mobilen Anwendung konnte jeder Zuschauer bei den World-Sailing-Games 2006 in Neusiedl/See mit dem Handy bei den Wettfahrten live dabei sein. Im Anschluss an das Renngeschehen hatte jeder die Möglichkeit in Form eines umgewandelten Live-Mitschnitts als Handyspiel gegen die Weltspitze zu segeln. Vorbei die Zeiten, wo man als Zuschauer bei manchen Sportarten meilenweit vom Geschehen entfernt bleibt.

Der Fernseher in der Hand: 1:0 für Österreich

Die TV-Sendung kommt von einem Server, wird in den Pufferspeicher des Handys geladen, um Ruckeln und Schwankungen bei der Übertra-gung zu verhindern, und wird schließlich auf dem Handy immer noch zeitnah (Live-Streaming) abgespielt. Das volle Fernsehprogramm auf dem Handy wird bis zur Fußball-Europameisterschaft 2008 garantiert. Österreich ist damit Vorreiter in der mobilen Medientechnologie.

Läufer mit Sender

Eigens für Läufer entwickelte GPS-Geräte (GPS steht für Global Positioning System) verraten

dem Nutzer jederzeit und auf den Meter genau, wie weit er schon gelaufen ist und wie viel Strecke noch vor ihm liegt. Dabei wird auch die aktuelle Laufgeschwindigkeit angezeigt sowie die durchschnittliche, die maximale und die Geschwindigkeit auf bestimmten Teilstrecken gemessen. Per Satelliten-Navigation können die Läufer „mitverfolgt“ werden. Auch eine Übertra-gung der Läufer als Punkte auf einer Karte des Landes-Geografiedienstes ist möglich.

Den Segel-Weltmeister auf dem Handy schlagen!

Läufer mit Sender beim Marathon.

Fußball-EM 08: Fernsehen per Handy.Bild: T-Mobile Bundesliga.

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Spiel und

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24Natur entdecken mit technischer Hilfe

Die Naturfreunde bieten zusammen mit der Österreichischen Bundesforste AG und dem Lebensministerium „nature trails“ an. Klingt abenteuerlich? Ist es auch! Sie können vom Pielachtal bis in den Wienerwald mithilfe von GPS-Ortungsgeräten ein bis dato verborgenes Ökonetzwerk erkunden.

www.naturfreunde.at; www.nfi.at

Neue Chance für Handyfilmer

Das internationale Festival für Handyfilme bietet jungen Filmemachern ein breites Experimentier-feld. Jeder kann seinen eigenen Film drehen, das allgegenwärtige Aufzeichnungsgerät wird zur Kunst-Maschine.

Aber Vorsicht vor Missbrauch: Nicht jeder und alles will und soll gefilmt werden. Happy Slap-ping, also Gewaltvideos, die wie Trophäen ver-schickt werden oder Paparazzi-Bilder sind streng zu verurteilen.

Christina Stürmer Fans sind die schnellsten

2006 wurden zwei der damals neuesten Songs von Christine Stürmer („Um bei dir zu sein“ und „An Sommertagen“) bereits vor Verkaufsstart zum Download auf dem Mobiltelefon bereitge-

stellt. Stürmer bekam dafür den Award „Goldener Download“ von Hutchioson 3G für über 10.000 Downloads eines einzigen Songs verliehen.

Bei „Anna und Du“ dabeisein

Anna und Du war die erste speziell fürs mobile Fernsehformat produzierte interaktive Daily Comedy und handelte von Anna, der Band-leaderin der jungen österreichischen Band „Herbstrock“. Das Publikum konnte per SMS-Voting aktiv den weiteren Verlauf der Sen-dung bestimmen.Unterstützung in der Freizeit.

in 10 Jahren wird es normal sein, dass jeder Handyfilme dreht.

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Neuerungen, Entdeckun-gen und Er-findungen

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25Handy-Poeten setzen Trends: „Dichtung aus dem Publikum für das Publikum“.

Beim „Slammen“- einem literarischen Vortrags-wettbewerb geht es darum eigene Texte ohne stilistische Beschränkung (Rap-Poetry; prosaische Kurzgeschichte, Performance, Stand-up) inner-halb einer bestimmten Zeit (5, 6, 7 Minuten) vor Publikum vorzutragen. Bewertet werden sowohl der Inhalt als auch die Vortragsweise der Texte. Neu gestaltet sich auch interaktiv die Möglichkeit das Publikum miteinzubeziehen, indem es ihre

SMS-Gedichte an eine Leinwand schicken kann. Ein speziell eingerichtetes Equipment ermöglicht den Transfer per Beamer auf die Bühne. Den Tex-ten soll so Leben eingehaucht werden, das ihnen bei traditionellen Lesungen fehlt.“

Poetry-Slam von Claas Neumann:

„O2 schon wieder!“ begrüße ich sie.„Wo da phone?“ fragt sie mich.„Das hat Ericsson mitgenommen. Der is mit seinem Motorola unter-wegs.“„Das wird sony was!“

(154 Zeichen)

Mobiles Japan

Japan zeigt wie immer viel Erfindergeist. Eine Sprachverlangsamungstaste hilft dem Anwen-der die Unterhaltung leichter zu verstehen. Bei schwachem Sehvermögen dient die Kamera des Mobiltelefons als Lupe. Kompass-Chips erlauben es beispielsweise auf ein Gebäude zu zeigen und dadurch Daten abzurufen. Bei einem Kauf-haus würden die Art der Waren angezeigt und Coupons für Sonderangebote auf das Handys geschickt. Im Bereich mobile Spiele – etwa Tennis oder Fechten – sorgen eingebaute Bewegungs-sensoren für Action.

Quelle: Der Standard.

Beim Poetry Slam (Deutsch: Dichterwett-streit) werden eigene Texte, innerhalb einer bestimmten Zeit dem Publikum vorgetragen. Bewertet werden sowohl Inhalt als auch Vor-tragsweise der Texte.

Mobiltelefone sind in Japan Alleskönner.

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Mobilfunk fördert den

Erfindergeist

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26Mobilfunk unterstützt Bergretter

Mehr als drei Viertel aller Alarmierungen im Bereich des Österreichischen Bergrettungsdiens-tes laufen mittlerweile über Handys - entweder von Verletzten, Verunglückten oder Abgängigen selbst oder indirekt von anderen Bergsportlern, Wanderern, Hüttenwirte und Augenzeugen, die das Geschehen aus der Ferne mitbekom-men. Aus Sicht der Einsatzkräfte hat moderne Mobilkommunikation in sehr vielen Fällen Leben gerettet und rettet, wo früher mit an Sicher-heit grenzender Wahrscheinlichkeit so manche Todesopfer zu beklagen gewesen wären. Durch Alarmierungen über Handys verkleinern sich die Zeiträume ganz enorm, in denen Einsatzkräfte zu Verunglückten und Menschen in Bergnot vordringen.

www.bergrettung.at

Vom Mount MC Kinley nach Hause telefonieren

Im Juni 2007 brach eine österreichische Expedi-tion auf, um den Mount Mc Kinley (Denali), den mächtigsten und kältesten Berg Nordamerikas (er zählt mit 6.193 m zur Perlenkette der „Seven Summits“, der höchsten Berge aller Kontinente) zu bezwingen und Tests von Spezialausrüstung bei Extremtemperaturen durchzuführen.Das FMK sponserte die Expedition mit einem Satelliten-Telefon-Guthaben. Dieses ermöglicht dem Team mobile Kommunikation und Verbin-dung zu den für sie wichtigen Informationsstel-

len, hätte aber auch Hilfestellung für den Notfall geboten. Schon 2004 hatte das Satellitentelefon gute Dienste geleistet, als es am Nanga Parbat zu einer dramatischen Rettungsaktion für deut-sche Bergsteiger kam.

Rettung dank Handy-Ortung

Durch die Handy-Ortung konnten beispielsweise bei der Tsunami-Katstrophe in Sri Lanka in 600 Menschen gerettet werden. Beim Elbe-Hochwasser im August 2002 waren rund 100.000 Festnetzanschlüsse vorüberge-hend außer Funktion. Den vom Hochwasser eingeschlossenen Menschen blieb nur die Mög-lichkeit über Mobilfunktelefone Hilfe anzufor-dern. Katastrophenfälle bedürfen meist zusätzli-cher Infrastruktur, durch die Aufstellung mobiler Mobilfunksendeanlagen.

Lebensrettung

Nach Erstversorgung: Bergung eines Schwer-verletzten auf Vakuum-Matratze bzw. UT aus Felswand.

Per Satellitentelefon verbunden mit der Welt.

Schnellere Alarmierung kann Leben retten

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27Hoch hinaus: Die höchste Mobilfunk-station Österreichs im Einsatz

Auf der Gaislachkogelbahn, auf 3.044 m liegt die höchst gelegene Mobilfunkstation Öster-reichs. Zwischen 15.000 und 100.000 Telefonate pro Monat werden über das dortige Mobilfunk-netz abgesetzt (wobei die Höhepunkte durch die Schisaison in Sölden begründet sind). Davon wird 15mal pro Monat, oder jeden 2. Tag ein medizinischer Notruf abgesetzt.

Das Handy als Katastrophen- Alarm-System

Das Tsunami-Alarmsystem erhält Erdbeben- und Tsunami-Warninformationen von einer Viel-zahl seismischer Mess-Stationen und Tsunami-Warnstationen, aus verschiedenen Ländern der ganzen Welt. Als Abonnent können Sie sicher sein, dass Ihr Tsunami-Alarmsystem keine Warn-meldungen übersieht und dass eine etwaige Tsunami-Warnung so schnell wie möglich einen

Alarm auf Ihrem Handy auslöst. In der Praxis wird die Alarmmeldung per Mobilfunk binnen 2 Minuten nach dem Seismografen das Seebe-ben registriert. Blogs (geschriebener Text, der im Internet oder per Handy veröffentlicht wird) können anders als das Fernsehen unmittelbarer Eindrücke liefern und sie stellen so eine Verbin-dung in die verwüsteten Gebiete dar.

Österreichs höchstgelegene Mobilfunk-Station: Bergstation Gaislachkoglbahn, 3044m, Sölden (Tirol). Von hier wird 15mal pro Monat, oder jeden 2. Tag ein medizinischer Notruf abgesetzt.

Lebensrettung

Ein Plus an

Sicherheit

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28Mobilfunk rettet Leben: Tragödien am Telefon: “Schicken Sie Hilfe, schnell!“

10,6 Millionen Notrufe wurden allein 2006 über das Mobiltelefon in Österreich abgesetzt. Statis-tisch gesehen hat jeder von uns einmal in seinem Leben einen medizinischen Notruf. Die Experten der Rettungsleitstelle Lebig in Tulln dirigieren über die Einsatzzentrale bis zu 3.800 Ereignisse pro Tag, davon sind ca. 18 Prozent Rettungsein-sätze. Die Rettungskette ist dabei nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Die Abwicklung eines Notrufes bedarf der Arbeit von Profis.

Profis am Werk. Jetzt heißt es Ruhe bewahren und den Anrufer sicher durch das Gespräch lei-ten, um möglichst schnell die exakten Informati-onen zu erhalten, um die richtigen Notfallmaß-nahmen einzuleiten.

Rettungseinsatz: Notruf. Jede Sekunde zählt. Das Bekanntwerden des Notrufes ist um vieles schnel-ler geworden. Oft ist die Alarmierung so schnell, dass der Unfall noch nicht einmal abgeschlossen ist.

Die Rettungsleitstelle Lebig gehört zu den modernsten in Europa. Die Mitarbeiter sind speziell geschult und arbeiten mit moderns-tem technischer Ausrüstung. Die gesamte Einsatzleitung lässt sich via Computertechnik per Mausklick steuern.

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10 Millionen Mal pro Jahr hilft das Handy im Notfall

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Nicht nur Staatsbesuche brauchen mobile Infrastruktur

Veranstaltungen in Österreich werden weltweit nicht zuletzt aufgrund der perfekten Organisation geschätzt. Egal, ob es sich um Schirennen, Frei-luftkonzerte (Metallica, Barbara Streisand, etc.), Festivals (Nuke, Nova Rock, Donauinsel, etc.), Staatsbesuche oder den Papstbesuch handelt.

Für die vielen Menschen im Hintergrund bedeu-tet das, umfangreiche Vorbereitungsmaßnah-men zu treffen. Im Falle des Mobilfunks heißt es: zusätzliche Infrastruktur bereitzustellen. Beispielsweise hat ein einzelner Betreiber für den Papstbesuch Erweiterungen und Zusatzaus-stattung an 30 Standorten (entlang der Route des Papamobils) sowie 4 temporäre Statio-nen installiert. Das Nova-Rock Festival entsteht binnen 3 Tagen auf der „Grünen Wiese“ und muss einen Gesprächs- und Datenverkehr von 100.000 Menschen verarbeiten können. Das

erfordert gewaltige Planungs- und Logistikarbeit im Vorfeld und einen immensen Aufwand an technischem Equipment sowie eine Abstimmung der verschiedenen Betreiber untereinander. Und das Ganze in einer vor Vandalismus und äuße-ren Einflüssen geschützten Ausführung. Letzt-endlich sollte diese mobile Einheit in Form von „Notfallcontainern“ mit technischer Einrichtung, für die Dauer der Veranstaltung, funktechnisch strategisch optimal positioniert sein, um danach wieder rückgebaut zu werden.

UMTS schafft Telekommunikation für Gehörlose

Gehörlose werden nach wie vor stark diskrimi-niert: Zu 60 Prozent sind sie auf Hilfsarbeiterjobs angewiesen, nur 3 Prozent haben die Matura. Berufe wie Masseur, Mediziner, Krankenschwester oder Anstellungen in der Verwaltung sind für sie unerreichbar. Das Fernsehen bringt kaum unterti-

telte Sendungen. Eine Telefonvermittlungszentrale oder der Zugang zu Bildung sind für Sie offene Forderungen. Dabei sind im EU-Raum 370.000 Menschen betroffen. Allein in Österreich leben 12.000 bis 15.000 Gehörlose und ca. 6,4 Prozent Schwerhörige, die sich ohne Hilfsmittel, wie z.B. Papier und Schreibstift, nur mit Gebärdensprache der Umwelt verständlich machen können. Mobil-funk setzt ein Zeichen. Denn damit ist Mobiltele-fonie für Gehörlose nun so normal und selbstver-ständlich wie für Hörende. Sie können Distanzen überbrücken, über Entfernungen kommunizieren und sich so im Alltag integrieren.

Verschiedene Betreiber bieten auch interak-tive, moderne Gebärdenlexika an, das ca. 1.700 Gebärden enthält und diese in kurzen Videoclips zeigt. Damit können Sich Hörende und Gehörlose verständigen, ohne die Sprache des anderen zu beherrschen, per SMS, per Videotelefonie.

www.oeglb.at

MOBILFUNK – VERBINDET – MENSCHEN in Gebärdensprache: Günter Roiss, Österreichischer Gehörlosenbund

Jeder 1.000. Mensch ist

gehörlos: Mobilfunk

setzt Zeichen

Große Veranstaltungen, wie Nova Rock, bedürfen zusätzlicher Infrastruktur.

BesondereAnwendung

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30Mobilfunk macht Schule

An der Übungshauptschule der Pädagogischen Akademie Graz wurde in Zusammenarbeit mit der FH Joanneum das Projekt „mobile classroom kreiert. Dabei wird das Handy als Werkzeug in den Physik- und Chemieunterricht (4. Klasse Hauptschule) zu Recherche- und Dokumentati-onszwecken aktiv miteinbezogen.

Lernunterlagen und andere Informationen wer-den auf das Handy heruntergeladen und mittels Kamera und Mikrofon die Versuche aufgezeich-net. Auch außerhalb der Schule und an verschie-denen Orten können die Schüler so gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten. Da dieses Medium im Alltag der Jugendlichen einen zentralen Punkt eingenommen hat, sollte den jungen Menschen Handykompetenz vermittelt und ein sinnvoller Umgang mit Mobiltelefonen gelernt werden.

www.mobileclassroom.at

Dresdner SMS-Bibliothek

Dresden hat eine Datenbank für SMS-Texte entworfen, in der bislang mehr als eine Million Wörter eingegeben wurden. Ziel des Projektes ist es, das Schreiben von Kurzmitteilungen nutzer-freundlicher zu machen.

http://gwtonline.de/aktuelles/2007-05/hunderte-autoren-schreiben-fuer-dresdner-sms-bibliothek

Schule

Handykompetenz statt Handyverbot. In der Übungshauptschule der Pädagogischen Akademie setzt Prof. Eduard Schittelkopf das Handy aktiv im Unterricht ein.

Handy- kompetenz statt Handyverbot

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31Viele Handys, viel Hilfe: Handy-sammelaktion des Österreichischen Jugendrotkreuzes

Die Europäische Union hat im Jahr 2005 eine Richtlinie herausgegeben, nach der Elektro-schrott, wie z.B. Handys, fachgerecht entsorgt werden muss. Das Österreichische Jugendrot-kreuze (ÖJRK) hat in einer Kooperation mit der Pikko-bello GmbH bereits 2006 im Rahmen einer groß angelegten Handysammelaktion über 15.000 Altgeräte in Schulen gesammelt. „Wir sehen es als unsere direkte Aufgabe, Schülerinnen und Schüler zu verantwortungs-vollem Handeln zu motivieren. Dazu gehört auch die Förderung des Umweltbewusstseins und des sozialen Engagements der jungen Menschen“, sagt Karl Zarhuber, Generalsekretär des ÖJRK.

Pikko-bello übernimmt die Entsorgung und das Recyling und das ÖJRK bekommt 15 Euro für jedes gesammelte Handy - egal ob weiterver-wertbar oder nicht. Damit werden humanitäre Schulprojekte, sowie kostenfreie Erste Hilfe-Programme und die Freiwillige Radfahrprüfung mitfinanziert.

www.jugendrotkreuz.at

Neue Telekom-Dienste ersparen Europa Tonnen von CO2

50 Millionen Tonnen CO2 Einsparung jährlich für Europa bis 2010 birgt der Einsatz neuer Informa-

tions- und Kommunikationstechnologien (IKT) gemäß einer vom WWF gemeinsam mit dem EU-Verband der Telekombetreiber ETNO erstell-ten Studie. Dabei würden Videokonferenzen zwischen 5 bis 30 Prozent der Geschäftsreisen einsparen, das brächte eine CO2-Reduktion von 5,6 bis 33,5 Mio. Tonnen. Eine Einsparung von 11 Milionen Tonnen CO2 brächten die 10 Millionen Flexi-Workers (Personen, die ein bis zwei Tage von zu Hause aus arbeiten) und noch einmal 10.000 Tonnen CO2 würden durch 10 Millionen Kunden eingespart, die von Papier auf Online-Rechnung umsteigen.

Dazu errechnete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), dass schon durch einen Tag Telewor-king pro Woche ein einzelner Pendler bei einem Arbeitsweg von 20 Kilometern 295 Kilogramm CO2 im Jahr einsparen könne. Bei einem Arbeits-weg von 71 Kilometer seien es schon knapp 1.200 Kilo CO2, die wegfallen würden. Dadurch ergibt sich ein riesiges Einsparungspotenzial bei Dienstreisen: Zwischen zwei und 3,5 Tonnen CO2 entstünden bei Dienstreisen nach Nordame-rika, eine Geschäftsreise nach Australien verursa-che sogar Emissionen von mehr als 5 Tonnen pro Person und alle österreichischen Geschäftsreisen zusammen genommen, würden im Jahr Emissio-nen von rund 750.000 Tonnen CO2 ausmachen. Mobile Kommunikationsmöglichkeiten und die Möglichkeit von Videokokonferenzen oder Online-Rechnungen können einen nicht unwe-sentlichen Beitrag zur Verringerung des CO2-Aufkommens liefern.

(Quelle: Studien mobilkom austria AG)

Umwelt

Handysammelaktion des österreichischen Jugendrotkreuzes.

Neue Telekom-

Dienste helfen der

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SMS mit der Kirche

In einigen katholischen Pfarren gibt es das Ser-vice der Adventbotschaft via SMS.

Bis zum Christtag wird täglich eine SMS ver-sandt: Kurze Geschichten über Engel, die in der Bibel Bedeutung haben oder sollen den Gläubi-gen Helfen nachzudenken und der weihnacht-lichen Hektik zu entfliehen. Wie überhaupt die katholische Kirche in Österreich mobile Kommu-nikation intensiv nutzt. Ganz im weltlichen Sinne wird das Mobiltelefon auch zur Erinnerung der Einzahlung für die Kirchensteuer genutzt.

Der Vatikan bietet immer wieder Sonderservices, damit die Gläubigen schneller informiert sind.

Anlässlich des Papstbesuches in Mariazell 2008 wurde extra ein SMS-Service eingerichtet, über den man täglich den Segen des Pontifex Maxi-mus aufs Handy geSMSt bekommen hat.

Modernstes Marketing der Kirche.

Die jüdische Religion bietet das Service, jenen die nicht die Möglichkeit haben nach Jerusalem zu pilgern, eine Notiz per E-Mail oder SMS an einen Rabbi zu schicken, der diese dann für Sie an die Klagemauer bringt.

Anhänger der 3. abrahimitischen Religion, des Islam, beten 5x am Tag Richtung Mekka. Da die Gebetszeit variieren kann, gibt es Internet-dienste, die diese via SMS an Muslime über-mitteln. Neuere Handys zeigen auch gleich die korrekte Richtung an, in die sich der Betende wenden muss. (aus dem Magazin hi!tech, Siemens AG Öster-reich)

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33Handy klingelte, Petrow brach Konzert ab

Der russische Pianist Nikolai Petrow brach in Moldawien ein Konzert ab, weil das Handy eines Zuhörers geklingelt hatte. Beim Wiener Neu-jahrskonzert 2006 baute der Dirigent Mariss Jansons aus Lettland, 2006, das Klingeln eines Handys in die Telefon-Polka von Eduard Strauß ein.

Handy-Weitwurf: Weit weg mit dem Ding…

Seit 2000 wird dieser Wettkampf in verschie-denen Bewerben (klassischer Standweitwurf; Gruppenwettkampf; verschiedene Gewichts-klassen des Handys) ausgetragen. Im finnischen Savonlinna schleuderte der Finne Ville Piipo das Handy 94,97 m weit. Der Herrenweltrekord liegt bei 95,08 Metern, gehalten vom Briten Chris

Hughff. Bei den Damen siegte Eija Laakso mit 44,49 Metern. Einen neuen Weltrekord gab es ebenfalls in der Junior-Klasse der höchstens Zwölfjährigen: Hier siegte Santtu Pursiainen mit einer Weite von 45,51 m. Neben reinen Weit-werfern konnten sich Einzelwettkämpfer und Teams auch in die Siegerlisten um den choreo-grafisch anspruchsvollsten Wurf eintragen.

www.savonlinnafestivals.com/en_index.htm

Dirigent Mariss Jansons beim Neujahrskon-zert 2006.

Volle Action beim Handy-Weitwurf.

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Das teuerste Handy der Welt

1 Million: das teuerste Handy der Welt, Telefon für Superreiche: Das Goldvish gehört zu den teu-ersten Handys der Welt.

Das größte funktionstüchtige Handy der Welt

Das Maxi-Handy ist 2,05 x 0,83 x 0,45 m groß. Es ist aus Holz, Polyester und Metall gefertigt und mit einem TFT-Bildschirm ausgestattet. Das Gerät ist voll funktionstüchtig und in der Lage, SMS- und MMS-Nachrichten zu versenden und zu empfangen.

Männer sind Nummern-Sammler

3 von 4 Personen haben mehr als 10 Nummern im Handy gespeichert. Nur 4 Prozent nutzen den Speicher des Telefons überhaupt nicht. Während Männer Nummern horten – 16 Prozent haben mehr als 100 Einträge, beschränken sich Frauen auf die wichtigsten Nummern – nur 8 Prozent speichern mehr als 100 Telefon-Nummern.

Bitte nicht liegenlassen: 1 Million Euro wert.

Das schwerste, größte Handy der Welt gehört der IZMF.

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Groß und teuer

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35Türkei: Minarett für Handy-Telefonate genutzt

Wer in dem Dorf Mercimekkale (in der Nähe der osttürkischen Stadt Mus) mit dem Handy telefo-nieren will, klettert auf das Minarett, von dem sonst der Muezzin die Gläubigen zum Gebet ruft. Die Verbindungen kommen nur in der lufti-gen Höhe zu Stande, überall sonst ist die Mobil-funkversorgung zu schwach. Ein Teil der 1.500 Bewohner arbeitet in der Stadt und muss des-halb häufiger telefonieren, so die Begründung des Ortsvorstehers für diese kuriose Lösung.

www.wasgibtesneues.at

Die neue Form der Romantik im Konzertsaal

Wenn es bei Phil Collins, Tina Turner, Eros Rama-zotti, Paolo Conto oder sonstigen Rockgrößen der Generation 30+ romantisch wurde, ent-flammte sich ein Lichtermeer an Feuerzeugen.

Seit den vielen Anti-Raucherkampagnen, den hohen Sicherheitsstandards und nicht zuletzt aufgrund des Zeitgeistes mit dem Vormarsch der Mobiltelefone, heißt es in solch magischen Momenten:“Put your cell phones in the air“ und tausende Handys erleuchten den Saal für den Künstler.

Symbolbild: Schwache Verbindungs- Möglichkeiten im Netz führen zu kuriosen Lösungen.

Handys statt Feuerzeuge.

Kurioses

Mobilfunk verändert

die Welt

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36 Menschen und Mobilfunk

Ich magMobilfunk,weil…

…ich als Baumeister mobil sein muss.

DI Martin Böck, Baumeister

…ich SMS süchtig bin.

Aida Elkaz, Friseurin

…ich zuspätkommende Freunde anrufen kann.

Markus Hlawinka, Zugbegleiter

…ich durch SMS schnell zu Information komme, bzw. weitergeben kann.

Helmut Kaltofen,Kaufmann

…ich mit der rasanten Zeit mithalten kann.

Heinrich Wolf,Pensionist

…ich dadurch unabhängig bin.

Lothar Jürß, Bankangestellter

…ich mein Festnetz abmelden werde.

Maria Khail,Unternehmerin

…er für das Rettungs-system nicht mehr wegzudenken und in vielen Fällen der einzige Lebensretter ist.Stefan Spielbichler,Rettungsleitstelle Lebig

…er aus meinem Alltag nicht mehr wegzuden-ken ist.

Brigitte Lichtenegger,Projektleiterin

…wir dadurch für unsere Enkelkinder immer erreichbar sind.

Karl und Gertrude Kellner, Pensionisten

…Gehörlose durch Mobiltelefonie erstmals über Grenzen hinweg miteinander kommuni-zieren können.Günter Roiss, Österr. Gehörlosenbund

…die Jugend und die Gastronomie als Veran-stalter von Events überall in Österreich die gleichen Chancen haben sollten.OSR Konsulent Alois Böhm,Bürgermeister Gemeinde Leopoldschlag

…ich eine modern denkende Frau bin.

Jadwiga Kwasiniowska-Bak, Hausfrau

…ich unterwegs Radio hören kann.

Tamás Tóth,Kaufmann

…ich mit meinen Ver-wandten in Bosnien ständig in Kontakt tre-ten kann.

Emir Karahodzic,Student

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…ich in Sachen Technik ein zukunftsorientierter Mensch bin.

Herbert Neusser, Verwaltungsbediensteter

…Ich dadurch unabhän-gig bin und ich den-noch mit Familie oder Bekannten jederzeit in Kontakt treten kann.

Erika Raibach, Pensionistin

…ich für meine Kunden immer erreichbar bin.

Christa Langegger,Haut- und Haarberaterin

…ich dadurch meinen Schatz immer erreichen kann.

Tanja Zaspan,Angestellte

…es keine ernstzuneh-mende Alternative gibt.

Christian Korn,Möbeldesigner

…es die Kommuni-kation mit den Lieben daheim vereinfacht.

Bernadette Zecha,Barista

…ich als berufstätige Mut-ter von 3 Kindern immer beruhigt war, wo sie sich aufgehalten haben.

Mag. Eva Kernmayer,AHS-Lehrerin

…die Kommunikation unter den Menschen aufrecht bleibt.

Wolfgang Rudolf,Maler

…ich mich mit Freun-den von unterwegs aus schnell verabreden kann.

Cornelia Vala, Kaufmännische Angestellte

…ich oftmals alleine unterwegs bin und mich dadurch sicherer fühle.

Edgar Koudela,Pensionist

…es Zeit und Nerven spart.

Hannelore Unegg,Diplomierte Lebensberaterin

…ich keine Telefonzel-len mag.

Karl Schweighofer,Straßenbahnfahrer

…man mittels SMS auf unpersönliche Weise persönlichen Kontakt zu anderen halten kann.

Conny Peimpolt,Journalistin

…er in Notsituationen Leben retten kann.

Pawandeep Singh,Techniker

…dadurch mein Tag besser organisiert wird.

Judith Rath,Marktverkäuferin

Ich magMobilfunk,

weil…

Menschen und Mobilfunk

Mobilfunk. Die Verbindung steht.

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39Editorial .................................................................. 2Zitate ...................................................................... 3Daten – Zahlen – Fakten ......................................... 4Weltweite Technologie ........................................... 4Das Handy hat viele Namen .................................... 5Geschichte des Mobilfunks ..................................... 6

Technik

Wie funktioniert Mobilfunk .................................... 8Übertragung funktioniert nicht von Handy zu Handy ................................................................ 8Wenn Wellen sprechen ........................................... 8Je näher, desto besser ............................................. 8Die Verbindung steht ............................................ 11Land unter: Mobile Kommunikation unterstützt im Katastropheneinsatz ...................... 11

Gesundheit

Mobile Gesundheitsüberwachung ........................ 12Die Handy-Sprechstunde mit ihrem Arzt ............... 12Herz-Handy warnt vor Herzinfarkt ........................ 12Online Vorsorge für Männer ................................. 13Hautdiagnose per Mobiltelefon ............................ 13GPS findet Senioren .............................................. 14Mehr Info in der Klinik/elektronische Patientenakte .................................. 14Hilfe für Parkinsonkranke ...................................... 14Spezielle Tastatur für Blinde .................................. 15ECall Notruf – automatischer Notruf nach Verkehrsunfällen .......................................... 15Informationsplattform Gesundheitswesen ............ 15

Wirtschaft / Tourismus

Mobiltelefon statt Festnetz ................................... 16Fahrzeug orten, Fuhrpark managen ...................... 16Keine Chance für Diebe ........................................ 17Mobilfunk hilft Kilometer sparen .......................... 17Arbeiten von überall ............................................. 18Information jederzeit, dort wo sie gebraucht wird ..................................................... 18

Handys als Fortschrittsmacher: Revolutionäre Chance für die Ärmsten .................. 19Mobilfunk in Afrika – ein Impulsgeber für Arbeit und Wirtschaft ............ 19Handys als Werkzeuge der Demokratie ................. 20Handys und Internet als Waffe der Regimegegner ...................................................... 20Schönbrunn live per Handy ................................... 20Bregenz ist Mobile City ......................................... 21Die mobile Zukunft des Handys ............................ 21

Fun, Sport, Freizeit

Videotelefonie: Den besonderen Augenblick teilen ....................... 22Mittendrin statt nur dabei ..................................... 23Der Fernseher in der Hosentasche ......................... 23 Läufer mit Sender ................................................. 23Natur entdecken mit technischer Hilfe .................. 24Neue Chancen für Handyfilmer ............................. 24Bei „Anna und Du“ dabeisein ............................... 24Christina Stürmer Fans sind die schnellsten ........... 24Handy-Poeten setzen Trends ................................. 25Mobiles Japan ....................................................... 25

Lebensrettung

Mobilfunk unterstützt Bergretter .......................... 26Vom Mount McKinley nach Hause telefonieren .... 26Rettung dank Handy-Ortung ................................ 26Hoch hinaus ......................................................... 27Das Handy als Katastrophen-Alarm-System ........... 27Mobilfunk rettet Leben: Tragödien am Telefon: “Schicken Sie Hilfe, schnell!“ ................................ 28

Besondere Anwendung

UMTS schafft Telekommunikation für Gehörlose .. 29Nicht nur Staatsbesuche brauchenmobile Infrastruktur .............................................. 29

Schule

Mobilfunk macht Schule ....................................... 30Dresdner SMS-Bibliothek ..................................... 30

Umwelt

Viele Handys, viel Hilfe – Handysammelaktion des ÖJRK .............................. 31Neue Telekom-Dienste ersparen Europa Tonnen von CO2 ........................ 31

Religion

SMS mit der Kirche ............................................... 32

Kurioses

Handy klingelte, Petrow brach Konzert ab ............ 33Handy-Weitwurf: Weit weg mit dem Ding ............ 33Das teuerste Handy der Welt ................................ 34Das größte funktionstüchtige Handy der Welt ...... 34Männer sind Nummern-Sammler .......................... 34Türkei: Minarett für Handy-Telefonate genutzt ..... 35Die neue Form der Romantik im Konzertsaal ........ 35

Menschen und Mobilfunk

Ich mag Mobilfunk, weil… ................................... 36

Inhalt

Inhalt | Konzept | Text FMK 2008 Gestaltung Dino Kunkel, sputnik kommunikations.satellit Illustration Handy-Man Linie B, Grafik-Design und Kommunikation

Ein Netzwerkpartner des

Folgende Unternehmen unterstützen das FMK:


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