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Geschichte der Vereinsbibliothek

Date post: 23-Dec-2016
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stomatologie 2013 [Suppl 1] · 110:59–63 DOI 10.1007/s00715-013-0275-4 © Springer-Verlag Wien 2013 Geschichte der Vereinsbibliothek Georg Carabelli hatte in seinem Werk Ge- schichte der Zahnheilkunde eine Übersicht der damals bekannten zahnärztlichen Li- teratur vorgelegt. Wieweit all diese Bücher in seinem persönlichen Besitz waren, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Nach Carabellis plötzlichem Tod erwarb sein Nachfolger Moriz Heider dessen Or- dination und Sammlungen. Auch Cara- bellis Bibliothek ging auf Heider über. Lei- der findet sich in Heiders Nachlass kein Buch mit einem Eigentumsvermerk Ca- rabellis. Heiders persönliche Bibliothek – 26 handschriftliche Eigentumsvermer- ke liegen vor – wurde nachweislich dem Verein überantwortet, „damit die Idee der wissenschaftlichen und praktischen Fort- bildung der Zahnheilkunde noch ferner das Ziel der Vereinstätigkeit bilde und die- se nicht zu der einer Genossenschaft her- absinke“ (Zitat Heiders [1]). Daraus ist ersichtlich, dass Heider die Notwendigkeit, aktuelles zahnärztli- ches Wissen zu sammeln und unter sei- nen Kollegen zu verbreiten, als einen der Hauptzwecke des von ihm gegründeten Vereines ansah, was sich auch in den ers- ten Vereinsstatuten 1861 nachweisen lässt. Heider kannte alle wichtigen wissen- schaftlichen Journale seiner Zeit, wobei er sich allerdings im Gegensatz zu sei- nem Lehrer, dessen Blickrichtung vor al- lem der französischen Literatur gegolten hatte, verstärkt der „conservativen Pra- xis der Amerikaner und Engländer“ an- schloss [2]. In den ersten 12 Jahren flossen weit über ein Drittel der Vereinsausgaben in die Bibliothek. Nach dem Tod Heiders betreute der Sekretär des Vereines, Karl Jarisch, die Bibliothek. Er erstellte auch die ersten Benutzungsbestimmungen und einen ersten Katalog mit 157 Nummern. Der erste vom Vorstand gewählte Biblio- thekar war Emil Martin von 1885 bis 1889. Die Bibliothek befand sich in der von Carabelli an Heider und später Phi- lipp Steinberger übergegangenen Ordi- nation Wien I, Brandstätte 7. 1873 wurde das Haus niedergerissen und die Biblio- thek übersiedelte in die Wohnung des da- maligen Präsidenten Steinberger, Am Hof Nr. 13. Zu dieser Zeit umfasste die Samm- lung 251 Bücher und 17 Journale. 1889 übernahm Josef Ritter von Met- nitz (. Abb. 1), der Sekretär des Vereines, auch die Agenden des Bibliothekars, und die Büchersammlung des Vereines über- siedelte 1 Jahr später in dessen Wohnung Am Hof Nr. 11. Die Bibliothek wurde 1897 in die von Metnitz zur Verfügung gestell- ten Räumen der Allgemeinen Polikli- nik IX, Höfergasse 1/II, verlegt, und Sieg- fried Ornstein wurde neuer Bibliothekar. Eine neue Bibliotheksordnung und ein neuer Katalog wurden erstellt. Vermehrt kamen der Bibliothek Dona- tionen zugute (Karl Fischer-Colbrie, Gus- tav Ritter v. Wunschheim, Metnitz und Adolph Zsigmondy). 1901 erschien zum ersten Mal ein eigener Bücherkatalog. 1911, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des VÖZ, gibt Ornstein einen bibliothe- karischen Rückblick und berichtet, dass die Vereinsbibliothek abgesehen von den Zeitschriften auf nahezu 500 Bücher ver- mehrt wurde. 1913 integrierte Franz Trau- ner das Vereinsarchiv in die Bibliothek. 1914 spendete Moritz Karolyi den beacht- lichen Betrag von 1000 Kronen, der „nutz- bringend für die Bibliothek anzulegen sei“. Während des Ersten Weltkrieges wurden keine Hauptversammlungen mehr abge- halten. Aus dieser Zeit liegen keine nen- nenswerten Berichte über die Vereinsbi- bliothek vor. 1918/19 übergab Otto Zsig- mondy seine Bücher und Präparaten- sammlung dem Verein. Es wurde festge- legt, jährlich 10–12 Bücher/Zeitschriften Abb. 18 Josef Ritter von Metnitz Abb. 28 Franz Peter 59 stomatologie · Supplement 1 · 2013 | 150 Jahre ÖGZMK
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stomatologie 2013 [Suppl 1] · 110:59–63DOI 10.1007/s00715-013-0275-4© Springer-Verlag Wien 2013

Geschichte der Vereinsbibliothek

Georg Carabelli hatte in seinem Werk Ge-schichte der Zahnheilkunde eine Übersicht der damals bekannten zahnärztlichen Li-teratur vorgelegt. Wieweit all diese Bücher in seinem persönlichen Besitz waren, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Nach Carabellis plötzlichem Tod erwarb sein Nachfolger Moriz Heider dessen Or-dination und Sammlungen. Auch Cara-bellis Bibliothek ging auf Heider über. Lei-der findet sich in Heiders Nachlass kein Buch mit einem Eigentumsvermerk Ca-rabellis. Heiders persönliche Bibliothek – 26 handschriftliche Eigentumsvermer-ke liegen vor – wurde nachweislich dem Verein überantwortet, „damit die Idee der wissenschaftlichen und praktischen Fort-bildung der Zahnheilkunde noch ferner das Ziel der Vereinstätigkeit bilde und die-se nicht zu der einer Genossenschaft her-absinke“ (Zitat Heiders [1]).

Daraus ist ersichtlich, dass Heider die Notwendigkeit, aktuelles zahnärztli-ches Wissen zu sammeln und unter sei-nen Kollegen zu verbreiten, als einen der Hauptzwecke des von ihm gegründeten Vereines ansah, was sich auch in den ers-ten Vereinsstatuten 1861 nachweisen lässt.

Heider kannte alle wichtigen wissen-schaftlichen Journale seiner Zeit, wobei er sich allerdings im Gegensatz zu sei-nem Lehrer, dessen Blickrichtung vor al-lem der französischen Literatur gegolten hatte, verstärkt der „conservativen Pra-xis der Amerikaner und Engländer“ an-schloss [2]. In den ersten 12 Jahren flossen weit über ein Drittel der Vereinsausgaben in die Bibliothek. Nach dem Tod Heiders betreute der Sekretär des Vereines, Karl Jarisch, die Bibliothek. Er erstellte auch die ersten Benutzungsbestimmungen und einen ersten Katalog mit 157 Nummern. Der erste vom Vorstand gewählte Biblio-thekar war Emil Martin von 1885 bis 1889.

Die Bibliothek befand sich in der von Carabelli an Heider und später Phi-lipp Steinberger übergegangenen Ordi-nation Wien I, Brandstätte 7. 1873 wurde das Haus niedergerissen und die Biblio-thek übersiedelte in die Wohnung des da-maligen Präsidenten Steinberger, Am Hof Nr. 13. Zu dieser Zeit umfasste die Samm-lung 251 Bücher und 17 Journale.

1889 übernahm Josef Ritter von Met-nitz (. Abb. 1), der Sekretär des Vereines, auch die Agenden des Bibliothekars, und die Büchersammlung des Vereines über-siedelte 1 Jahr später in dessen Wohnung Am Hof Nr. 11. Die Bibliothek wurde 1897 in die von Metnitz zur Verfügung gestell-ten Räumen der Allgemeinen Polikli-nik IX, Höfergasse 1/II, verlegt, und Sieg-fried Ornstein wurde neuer Bibliothekar. Eine neue Bibliotheksordnung und ein neuer Katalog wurden erstellt.

Vermehrt kamen der Bibliothek Dona-tionen zugute (Karl Fischer-Colbrie, Gus-tav Ritter v. Wunschheim, Metnitz und Adolph Zsigmondy). 1901 erschien zum ersten Mal ein eigener Bücherkatalog. 1911, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des VÖZ, gibt Ornstein einen bibliothe-karischen Rückblick und berichtet, dass die Vereinsbibliothek abgesehen von den Zeitschriften auf nahezu 500 Bücher ver-mehrt wurde. 1913 integrierte Franz Trau-ner das Vereinsarchiv in die Bibliothek. 1914 spendete Moritz Karolyi den beacht-lichen Betrag von 1000 Kronen, der „nutz-bringend für die Bibliothek anzulegen sei“. Während des Ersten Weltkrieges wurden keine Hauptversammlungen mehr abge-halten. Aus dieser Zeit liegen keine nen-nenswerten Berichte über die Vereinsbi-bliothek vor. 1918/19 übergab Otto Zsig-mondy seine Bücher und Präparaten-sammlung dem Verein. Es wurde festge-legt, jährlich 10–12 Bücher/Zeitschriften

Abb. 1 8 Josef Ritter von Metnitz

Abb. 2 8 Franz Peter

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zu kaufen. Ein Viertel der Mitgliedsbei-träge sollte dazu verwendet werden. 1922 stellte man dem Bibliothekar mit Franz Péter (. Abb. 2) einen Stellvertreter zur Seite, der 1928 selbst Bibliothekar werden sollte. Zu seinem Stellvertreter wurde Jo-sef Scheckenbach bestimmt. 1931 wurde Fritz Driak (. Abb. 3) Bibliothekar des Vereins. Sein Stellvertreter war Leopold Petrik, 3 Jahre später trat Hans Schächter an seine Stelle.

Anlässlich des internationalen Zahn-ärztekongresses 1936 übersiedelten die Sammlungen des Vereines aus der Poli-klinik in das Museum des seit 1927 im ehemaligen Garnisonspital untergebrach-ten Zahnärztlichen Universitätsinstitu-tes. Driak [3] wies darauf hin, dass die Bi-bliothek schon vorher an die Zahnklinik übersiedelt worden sei. Aus dieser Zeit existiert ein Foto (. Abb. 4). 1946 wurde Hans Langer Bibliothekar und Koloman Keresztesi sein Stellvertreter (. Abb. 5), 1955 abgelöst von Eduard Zitka. 1961 über-nahm Erich Schuh (. Abb. 6) die Biblio-thek des Vereines, als Stellvertreterin fun-gierte Elisabeth Bauer. Dass 1965 die Ver-einsbibliothek in unmittelbarer Umge-bung der Institutsbibliothek unterge-bracht war, geht aus einem Vereinsproto-koll aus diesem Jahr hervor, in dem Lan-ger darauf hinwies, dass wegen der Über-siedlung der Institutsbibliothek der Ver-bleib der Vereinsbibliothek nicht gesichert sei. Die Bibliothekarin des Zahnärztlichen

Universitätsinstitutes, Frau Maria Stadlb-auer, berichtete mündlich, dass sie ab 1972 die Institutsbibliothek betreute und die Vereinsbibliothek in einem Neben-raum untergebracht war. Wegen des Platzmangels und geplanter Umbauarbei-ten an der Zahnklinik kam es zur mehr-maligen Übersiedlung der beiden Biblio-theken. 1964 wurde Keresztesi (. Abb. 5) Bibliothekar des Vereines. Ihm folgte 1970 Ernst Stich (. Abb. 7), Keresztesi wurde sein Stellvertreter.

Mit der 1977 erfolgten Gründung der ÖGZMK entschied man, Bibliothek und Museum in der Obsorge des Zweigver-eins Wien zu belassen. 1990 löste Chris-tiane Weber (. Abb. 8) Ernst Stich ab und blieb 10 Jahre lang Bibliothekarin des Zweigvereins Wien.

1996 wurde der Universitätsbibliothe-kar i. R. Burkhard Klebel (. Abb. 9) für die Vereinsbibliothek auf Empfehlung des damaligen Kustos Johannes Kirchner ver-pflichtet. Klebel begann den Bestand auf

Allegro C zu digitalisieren, einer Soft-ware, die damals von vielen deutschen Bi-bliotheken und der Österreichischen Na-tionalbibliothek genutzt wurde. Die Bib-liotheksnutzung durch Vereinsmitglieder war damals gering. Neben den Inventaren lagen Zettelkataloge gegliedert nach Au-toren und Sachgebieten für etwa 2000 Ti-tel vor. Seit Langem gab es jetzt wieder einen Etat für die sachgemäße Betreu-ung der Vereinsbibliothek. Im Zuge der Neuplanung der Universitätszahnklinik stand die räumliche Zusammenführung mit der Klinikbibliothek zur Debatte. Ge-mäß UOG waren die Bestände aller uni-versitären Institutsbibliotheken automa-tisch in die Zentralbibliothek für Medi-zin der Universität übergeführt worden. So wollte Helmut Leitner, der Leiter der damaligen Zentralbibliothek für Medizin (ZBMed), auch die Vereinsbibliothek er-satzlos integrieren. Klebel gelang in lang-wierigen Verhandlungen eine vertragliche Lösung (1998), dass die (Vereins-)Biblio-

Abb. 3 8 Fritz Driak

Abb. 4 9 Die Biblio-thek in der Zahnklinik. Die Übersiedlung von der Allgemeinen Poli-klinik fand vor 1936 statt

Abb. 5 9 Hans Langer (links) und Koloman Keresztesi (rechts)

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thek im Eigentum des Vereines verblieb, die Verwaltung aber der ZBMed übertra-gen wurde. Die Raum- und Ausstattungs-kosten – auch der weiteren Übersiedlung 2011 – trug daher die Universitätsbiblio-thek.

Ein in Mödling ausgelagerter Teil der Vereinssammlung wurde eingegliedert und Doubletten wurden aussortiert. Da

die Bibliothekarin der Klinikbibliothek, Stadlbauer, zuerst krankheitsbedingt, spä-ter wegen Pensionsantritt ausgefallen war, übernahm Klebel mit Maria Gallhuber und Bediensteten der Zentralbibliothek die Übersiedlung beider Bibliotheken von den ehemaligen MTA-Schulen in den seit dem Umzug des Allgemeinen Kranken-hauses leer stehenden Flachbau (ehema-

lige Kardiologische Klinik). Des Weite-ren organisierte er deren Zusammenfüh-rung und Aufstellung. Über 1 Jahr lang oblag ihm auch die Führung beider Be-stände als Freihandbibliothek. Der Buch-bestand des Vereines wurde getrennt auf-gestellt und als Vereinseigentum gekenn-zeichnet, der Zeitschriftenbestand als Er-gänzung der Institutsreihen eingeordnet.

Abb. 6 8 Erich Schuh Abb. 7 8 Ernst Stich Abb. 8 8 Christiane Weber

Abb. 9 9 Die Biblio-thek heute mit Maria Gallhuber, Gerhard Großhaupt und Burk-hard Klebel

Abb. 10 8 Johannes Kirchner

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Dann erfolgte die Übertragung der mit Allegro C digitalisierten Bestände in das inzwischen an allen österreichischen Bi-bliotheken verwendete System Aleph. So war der direkte Zugang aller Studierenden und auch der Vereinsmitglieder zu aus-gedehnten Öffnungszeiten gewährleistet und ein – bis dahin einmaliger – frühzei-tiger, weltweiter Zugriff auf diesen wert-vollen Altbestand des Vereins über die Kataloge der ZBMed möglich. Das Eigen-tum der Gesellschaft war sowohl im di-gitalen Katalog als auch am Werk selbst sichtbar gemacht. Im Oktober 1999 wurde die Planstelle der ZBMed mit Frau Dr. Ilse Groke besetzt, die im Herbst 2006 von Dr. Gerhard Großhaupt abgelöst wurde. Kle-bel betreut seither nur mehr die im selben Raum untergebrachten Vereinsbestände. Der Zukauf von antiquarischen Ange-boten historisch wertvoller Fachliteratur hielt sich aus finanziellen Gründen trotz mancher Angebote in Grenzen. Die Nut-zung der Altbestände (z. B. für Diplom-arbeiten) stieg sprunghaft an. 2000 wurde Kirchner (. Abb. 10), der ja schon Kus-tos war, gebeten, auch die Agenden des Bi-bliothekars von der ausscheidenden Frau Weber im Wiener Zweigverein mit zu übernehmen.

Im Zuge des Um- und Neubaus der Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnkli-nik (2008–2011) wurde im Nordflügel des Altbaus eine große Freihandbiblio-thek errichtet. Dass es einen Vertrag mit dem Verein gab, war neben den massiven Bedenken der Hochschülerschaft (Ent-fernung zum Haupthaus) ein Argument mehr, im Verband der Zahnklinik nicht nur einen Arbeitsraum für Studenten, sondern eine volle Zweigbibliothek zu be-lassen. Die Adaptierung des Raumes und aller technischen Einrichtungen, die Er-richtung voll ausgestatteter Arbeitsplätze und verschließbarer Stellagen für die Alt-bestände wurden von der Universitätsbi-bliothek für Medizin (UBMed) getragen. Der Verein übernahm einen Anteil zur Finanzierung der Buchsicherungsanla-ge. So standen vertragsgemäß – bei fach-kundiger Beratung seitens der Bibliothe-kare, zu ausgedehnten Öffnungszeiten – die modernste technische Ausstattung, der Zutritt zur aktuellen Fachliteratur so-wie die Nutzung aller digitalen Bestände und Zeitschriften auch allen Vereinsmit-

gliedern offen. Im lichtdurchfluteten ho-hen Raum mit schöner Holzdecke fanden im Jahr 2010 rund 6500 Leser eine ange-nehme Arbeitsatmosphäre, viele Studen-ten lernten dort erstmalig den Verein als modernen Dienstleister kennen. Die Ver-einsmitglieder haben mit dieser Biblio-thek täglich Zugang zum wissenschaft-lichen Wissensstand von rund 16 Mio. Exemplardaten und rund 700.000 Zeit-schriften sowie zum Verbundkatalog aller österreichischen öffentlichen Bibliothe-ken. Die wesentlichen Kriterien einer Bi-bliothek, der technisch unterstütze Zutritt zur historischen und modernen Fachlite-ratur, die persönliche Hilfeleistung bei Li-teraturrecherchen und ihre Funktion als Kristallisationspunkt für das Geistige (Le-sungen und andere Vereinsaktivitäten), wurden damit für den Verein äußerst kos-tengünstig erfüllt.

Es bleibt zu hoffen, dass der Verein auch in Zukunft einen Bibliothekar be-reitstellt, weil gerade die persönliche Be-treuung von Studenten – und damit hof-fentlich späteren Vereinsmitgliedern – ge-währleistet, dass hier der Verein auch in Zukunft wichtige Aufgaben für die Aus- und Weiterbildung der Kollegenschaft übernimmt, was letzten Endes ja auch in den ursprünglichen Vereinsstatuten als Grund für die Etablierung der Vereinsbi-bliothek von Moriz Heider festgelegt wor-den war.

Korrespondenzadresse

MR DDr. J. KirchnerOttakringerstraße 641170 [email protected]

Literatur

  1.  Ornstein S (1911) Festschrift des Vereines Österrei-chischer Zahnärzte zur Feier seines 50-jährigen Be-standes. VÖZ, Wien

  2.  Verein Österreichischer Zahnärzte (1872) 11. Jah-resbericht. VÖZ, Wien, S 5

  3.  Driak F (1946) Zahnärztliche Vereine und Zeit-schriften. Z Stom S 145

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