aPizolbahnen AG
Geschäftsbericht 2009/2010
Schneller da. Länger schön.www.pizol.com
b
Eröff
nung
Zub
ring
er P
izol
-Wan
gs: 2
5. N
ovem
ber
2009
1Einladung zur Generalversammlung der Pizolbahnen AG
Datum: Samstag, 30. Oktober 2010 in der Sporthalle, Bad RagazZeit: 15.00 Uhr Türöffnung und Zutrittskontrolle | 16.00 Uhr Beginn der Generalversammlung
Traktanden und Anträge des Verwaltungsrates1. Begrüssung und Feststellungen
2. Geschäftsbericht 2009/2010 mit Jahresbericht des Verwaltungsrates, Jahresrechnung und Bericht der Revisionsstelle
Antrag: Genehmigung des Geschäftsberichtes 2009/2010 mit Jahresbericht des Verwaltungsrates sowie Jahresrechnung 2009/2010 sowie Kenntnisnahme des Revisionsberichts.
3. Beschlussfassung über die Behandlung des Bilanzverlustes 2009/2010: Antrag: Der Jahresverlust ist wie folgt zu behandeln: Verlustvortrag am 1. Mai 2009 - 436‘084.– Jahresverlust 2009/2010 - 189‘824.– Bilanzverlust / Vortrag auf neue Rechnung - 625‘908.–
4. Entlastung der verantwortlichen Organe Antrag: Den verantwortlichen Organen sei für das Geschäftsjahr 2009/2010 Entlastung zu erteilen.
5. Wahlen a) Wahl der Verwaltungsratsmitglieder Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung für die Amtsperiode 2010/2011 folgende Verwaltungsräte zu wählen: – Dr. Bruno Glaus, Präsident, Uznach (bisher) – Walter Kalberer, Wangs (neu) – Jules Mullis, Vizepräsident, Bad Ragaz (bisher) – Aurelia Kogler, Bartholomäberg (A) (neu) – Anton Meli, Wangs (bisher) – Marcella Looser-Paardekooper, – Christian Hummel, Bad Ragaz (neu) Bad Ragaz (neu)
b) Wahl der Revisionsstelle Der Verwaltungsrat beantragt die Wahl der Prefera Audit AG in Sargans als Revisionsstelle für das
Geschäftsjahr 2010/2011.
6. Verschiedenes & UmfrageKurzporträts neue Verwaltungsräte
Christian Hummel1970, lic.oec.HSG, Dipl. Wirt-schaftsprüfer, Verwaltungsratsprä-sident und Partner Allemann, Zinsli & Partner AG, Chur, Präsident Bad Ragaz Tourismus und vormals Prä- sident (heute Vizepräsident) Heidi-land Tourismus AG, diverse VR-Man-date.
Aurelia Kogler1972, Dipl. Ing. Landschaftsplanung und Landschaftspflege mit Schwer-punkt «Tourismus und Umwelt», langjährige Tätigkeit in Tourismus-beratung und Dozentin an der HTW Chur am Institut für Tourismus- und Freizeitforschung.
Walter Kalberer1962, eidg. dipl. Maurermeister, Ver-waltungsratspräsident der Kalberer AG und der Pfiffner Bau AG, Wangs, Engagement in diversen Berufsver-bänden und Kommissionen, Präsident der Baukautionsgenossenschaft Sargans-Werdenberg.
Marcella Looser- Paardekooper1956, MSc Universität Zürich (Psy-chologie und Ergonomie), Nachdi-plomstudium mit MAS-Abschluss Ar-beit + Gesundheit an der ETH ZH, div. VR-Mandate (u.a. aureapizol ag,Ragaz Gastro AG), Dozentin für be-triebliches Gesundheitsmanagement.
2 Organisatorisches
Unterlagen
Der Jahresbericht, die Jahresrechnung2009/2010 sowie das Protokoll der ordentli-chen Generalversammlung vom 24. Oktober 2009 liegen ab dem 1. Oktober 2010 bei der Gesellschaft zur Einsicht auf. Überdies können der Jahresbericht und die Jahresrechnung im In-ternet unter www.pizol.com, Rubrik Über uns/Investor Relation/GV, abgerufen und ausge-druckt werden.
Stimmberechtigung
Vom 1. Oktober bis 30. Oktober 2010 werdenkeine Übertragungen von Namenaktien imAktienregister vorgenommen. Der Stichtag fürdie Ermittlung der stimmberechtigten Aktio-näre ist der Freitag, 1. Oktober 2010.
Anmeldung
Alle Namenaktionäre erhalten zusammen mitdieser Einladung eine Zutrittskarte, die imStimmbüro vor Beginn der Versammlung ab-zugeben ist.
Vollmachtserteilung
Gemäss Art. 11 der Gesellschaftsstatuten kannsich ein Aktionär durch einen anderen Aktionär oder einen Nichtaktionär, der sich durch eine schriftliche Vollmacht auszuweisen hat, vertre-ten lassen. Bei Verhinderung der persönlichen Teilnahme können Sie die Vollmacht auf der Zutrittskarte mit dem Namen und der Adresse Ihres Bevollmächtigten ergänzen und die kom-plette Zutrittskarte Ihrem Vertreter übergeben.
Bezüglich der Stellvertretungen wird überdies auf Art. 689 ff. des Schweizerischen Obligatio-nenrechts verwiesen.
Ohne ausdrückliche, anders lautende Weisung (Formular Vollmachten/Weisungen) wird bei Vollmachtserteilung das Stimmrecht gemäss den Anträgen des Verwaltungsrates ausgeübt. – Depotvertretungen Die Depotvertreter im Sinne von Art. 689 d
OR werden gebeten, der Gesellschaft die Anzahl der von ihnen vertretenen Aktien am Tage der Generalversammlung bis spä-testens 15.00 Uhr bei der Zutrittskontrolle bekannt zu geben.
– Organvertreter Falls ein Aktionär den Verwaltungsrat
bevollmächtigen will, so hat er die Voll-macht an die Gesellschaft Pizolbahnen AG, Matells, 7310 Bad Ragaz, zuhanden des Verwaltungsratsdelegierten Norbert Patt, einzusenden.
– Unabhängiger Stimmrechtsvertreter Als unabhängiger Stimmrechtsvertreter
bezeichnet die Gesellschaft Bruno Nieder-berger, Dorfstrasse 59, 7323 Wangs. Die Vollmachten sind direkt an den Stimm-rechtsvertreter zu senden.
Beschlüsse
Die Beschlüsse der Gesellschaft werden ab dem 2. November 2010 am Sitze der Gesell-schaft aufgelegt.
3
Das Geschäftsjahr 2009/2010 ist erneut ein Geschäftsjahr, das den Vorjahresvergleich nur bedingt zulässt: Wegen der Bahnerneuerung auf der Seite Pizol-Wangs wurden während der Sommersaison lediglich die Anlagen auf der Flanke Pizol-Bad Ragaz sowie die Sesselbahn Gaffia-Pizolhütte (für die Rückfahrt von der Fünf-Seen-Wanderung) betrieben.
Das Erfreuliche vorweg: Der betriebliche Cashflow konnte auf CHF 1,94 Mio. (Vorjahr CHF 1,28 Mio.) gesteigert werden. Dies ent-spricht, im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 6 Jahre (CHF 0,97 Mio.), genau einer Verdoppelung des Cashflows. Damit konnte der betriebliche Cashflow erstmals auf über 28 Prozent des Betriebsertrages gesteigert werden (28,1 Prozent gegenüber 19.7 Prozent im Vor-jahr 2009). Dazu beigetragen haben nicht nur überraschend gute Betriebserträge im Sommer 2009 (dank guten Wetterverhältnissen und Marketinganstrengungen), sondern auch eine erfreuliche, wenn auch bescheidene Ertragsstei-gerung im Winter 2009/2010 (bei eher mittel-prächtigen Wetterverhältnissen). Während vie-lerorts die Ertragszahlen im vergangenen Winter leicht rückläufig waren, durfte die Pizolbahnen AG erneut eine Ertragssteigerung verzeichnen. Zum Vergleich: Seilbahnen Schweiz rechnet für die Gesamtbranche mit einem Minus von 3,6 % und die Bergbahnen in Lenzerheide verzeichnen
Jahresbericht zum Geschäftsjahr 2009 / 2010
ein Minus von 2,6 % sowie die Bergbahnen Davos-Klosters AG ein Verkehrsertrags-Minus von 4,5 %.
Seit der an der letzten Generalversammlung genehmigten Kapitalerhöhung wurde das Aktien-kapital mit zwei Erhöhungsbeschlüssen im Rahmen des genehmigten Kapitals von CHF 23‘710‘500.– auf CHF 25‘171‘008 erhöht (Stand 30. April 2010), eingeteilt in 25‘171‘008 Aktien à CHF 1.– Nominalwert.
Der Verwaltungsrat tagte an insgesamt sechs ordentlichen und einer ausserordentlichen Sit-zung mit durchschnittlichen Sitzungsdauern von 5–6 Stunden. Neben den regelmässigen Orien-tierungen über den laufenden Geschäftsgang durch den Verwaltungsratsdelegierten Norbert Patt bildeten folgende (teilweise jährlich wie-derkehrende) Themen die Schwerpunkte der Arbeit: Investitions- und Liquiditätsplanung, Risiko-Analyse, Tarifpolitik, Neubau Zubringer Wangs und ÖV-Erschliessung, Festlegung der Marketing-Zielsetzungen sowie personelle Erneuerung auf Stufen Verwaltungsrat und Ge-schäftsleitung.
Sorgen bereiteten dem Verwaltungsrat im Be-richtsjahr u.a. die zur Erfüllung der öffentlichen Aufgabe vorgeschriebene ÖV-Erschliessung zur Talstation Matells. Der Verwaltungsrat sah sich
Datum Kapitalerhöhungsbeschluss VR (CHF) Saldo genehmigtes Kapital (CHF)Aktienkapital
(CHF)
01.05.2009 6‘253‘500 1 17‘457‘000
24.06.2009 6‘253‘500 0 23‘710‘500
24.10.2009 4‘000‘000 2
24.10.2009 1‘097‘950 2‘902‘050 24‘808‘450
29.01.2010 362‘558 2‘539‘492 25‘171‘008
30.04.2010 2‘539‘492 25‘171‘008
1 Restsaldo der an der GV vom 25.10.2008 genehmigten Kapitalerhöhung von CHF 7‘903‘5002 Beschluss der Generalversammlung vom 24.10.2009
4
unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gezwungen, das Leistungsangebot zu überprü-fen und Massnahmen zu treffen, welche jeweils prompt in Leserbrief-Spalten Niederschlag fan-den. Darin gilt das Prinzip: Betriebswirtschaftli-che Überlegungen ja, aber bitte keine Massnah-men, die uns treffen. In diesem Spannungsfeld ist auch der Sommerbetrieb am Pizol zu beur-teilen.
Nach dem vergleichsweise positiven Sommer-ergebnis 2009 mit beschränktem Bahnbe-trieb mehrten sich Stimmen, die – unter rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten – für 2010 ebenfalls einen eingeschränkten Sommerbetrieb forderten. Nach einer ersten Analyse und einer Nutzwert-Analyse fasste der Verwaltungsrat noch vor der Generalversamm-lung 2009 einen vorbehaltenen Beschluss, welcher zu einer «produktiven Unruhe» führte (wenn man den darauf folgenden Unmut im Nachhinein positiv deuten will). Gemeinsame Anstrengungen und der Support der Standort-Gemeinde Vilters-Wangs und des Mitaktionärs und «Pizol-mit-Herz»-Stifters Roman Lenherr führten schliesslich dazu, dass vom vorbehal-tenen Beschluss abgerückt werden konnte. Der Verwaltungsrat kam unter Berücksichtigung aller Umstände und Interessen zum Schluss, dass die zuverlässigen Erfahrungswerte für ein-schneidende Massnahmen im Sommerbetrieb zulasten eines einzelnen Zubringers noch nicht vorliegen. Deshalb beschloss der Verwaltungs-rat noch im Berichtsjahr, die beiden Zubringer Pizol-Wangs und Pizol-Bad Ragaz für zwei Jahre auch im Sommer zu wesentlich gleichwertigen Bedingungen zu betreiben. Auf beiden Flanken gibt es zwar kostenbedingte Einschränkungen, insgesamt soll aber in den nächsten zwei Jahren aussagekräftiges und vergleichbares Datenmaterial beschafft werden, um gestützt darauf künftige Entscheidungen bzw. Modifi-kationen zu beschliessen. Vorbehalten bleiben wetterbedingte Einschränkungen des Betriebes, insbesondere der stündliche Konvoi-Betrieb bei schlechtem Wetter auf beiden Seiten.
Der Verwaltungsrat wies in den Gesprächen mit Aktionären und Behörden immer wieder darauf-hin, dass das Zweizubringer-Konzept von Anfang an stark von regionalpolitischen Interessen und Überlegungen geprägt war und weiterhin ist. Der (konstant skeptische) Kanton gab 2007 nur grünes Licht zum Zwei-Zubringer-Konzept, weil das Konzept die Region als Wirtschaftsstand-ort und die Wettbewerbsvoraussetzungen für Gewerbe- und Tourismusbetriebe fördert, und die Region als Wohnort und Lebensraum qua-litativ aufwertet. Der vom Kanton beauftragte Gutachter Furger kam in seinem Gutachten zum Schluss mit dem Bau und Betrieb von zwei Zubringern könne «im besten Fall» ordentlich abgeschrieben werden, und dies nur unter Be-rücksichtigung der Säule drei des Konzepts, welche die Unterstützung von Produkteverbes-serungen durch Tourismus-Abgaben vorsieht. Diese Prognose bewahrheitet sich: Trotz des im Branchenvergleich erfreulichen Umsatzzu-wachses und einer markanten Verbesserung des betrieblichen Cashflows und der Liquidität kann im zurückliegenden Geschäftsjahr 2009/2010 nach den ordentlichen Abschreibungen kein Ge-winn verbucht werden. In den nächsten Jahren wird der Abschreibungsbedarf noch zunehmen.
Als eigentlicher Höhepunkt des Geschäftsjahres wird die Eröffnung der neuen Bahn in Wangs in die Annalen der Gesellschaft eingehen: 25. No-vember 2009. Unter fachkundiger und äusserst engagierter Leitung unseres Vizepräsidenten Jules Mullis, zugleich auch Chef der Baukommis-sion, konnte erneut termingerecht und budget-konform ein Bauvorhaben realisiert werden, welches zwei Jahre zuvor noch kaum für möglich gehalten wurde. Eintrittsportal zur neuen Bahn am alten Standort ist der Liftturm, welcher nicht nur zu einem Wahrzeichen der Bahn, sondern der ganzen Gemeinde geworden ist. Anlässlich der Bahneröffnung erinnerte der Vertreter des Verwaltungsrates daran, dass die Pizolbahnen AG trotz privatrechtlicher Organisationsstruktur angesichts der regionalpolitischen Prägung ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen sei, welches nach Ansicht überwiegender Bevölke-rungsteile auch regionalpolitische Interessen
5
berücksichtigen müsse (siehe Zitat): Der Spagat zwischen rein betriebswirtschaftlichen Über-legungen und öffentlichen Interessen gelinge nur, wenn alle Beteiligten und Betroffenen eine «Kultur der Verantwortung für das Gesamte» pflegen unter dem Motto «Ein Berg, eine Gesell-schaft, ein Team». (Anmerkung: Dass dies nicht immer so war, ist nachzulesen im Bericht von Hans Jörg Widrig in «Terra Plana» 4/2007, siehe www.pizol.com).
«Langfristig werden wir einen kosten-optimierten Sommerbetrieb auf beiden Seiten des Berges nur führen können, wenn eine deutliche Mehrheit des Aktio-nariats und vorallem beide Standortge-meinden am gleichen Strick und in die-selbe Richtung ziehen. Mit einer ge-meinsamen Vision für das Ganze, mit guten Partnerschaften und guter Kon-fliktkultur. Nur dann, wenn es gelingt, das Ringen um die sozialverträgliche und wirtschaftlich verkraftbare Lösung in einem respektvollen Stil zu finden, werden wir Erfolg haben».
Erfolg setzt eine verstärkte Profilierung sowie innovative Produkte und Gastro-Angebote auf beiden Flanken des Berges voraus, von behag-lich-familiär bis sportlich-alpin. Nur mit dem «Erlebnisraum Pizol» als Ganzes und mit mehr Gästen aus der Ferne können wir Erfolg haben. Die Herausforderung ist die gleiche wie vor 58 Jahren: «Gilt es doch, sich zu vermehren durch die Fremden», philosophierten die Wangser «Löter» in der Fasnachtszeitung 1952. Und im gleichen Jahr zur gleichen Zeit reimte R. Locher das Wunschdenken auf Bad Ragazer Seite wie folgt: «In der ganza Wält isch es jetzt bekannt, zwei Bahna git’s im Sarganserland».
Kritisch, aber nicht unzuversichtlich müssen wir heute feststellen: Die Pizolbahnen AG hat zwar ein solides Fundament in der Region, muss aber in den Einzugsgebieten in der Nordostschweiz (SG, TG, SH), in Süddeutschland und Liechten-
stein sowie im Mittelland (ZH, AG, BL, BS) nicht nur besser bekannt, sondern auch begehrt wer- den. Im Hinblick auf das Tages-Tourismus-Po-tential in diesen Zielgebieten lancierten die Pizolbahnen die schweizweit beachtete Preis-differenzierung ausserhalb der saisonalen Spitzentage: Von Montag bis Freitag wird die Tageskarte in flauen Zeiten weiterhin für CHF 29.95 angeboten. Die Auswertung der «Wie-clever-bist-Du»-Aktion hat ergeben, dass sich diese Aktion nicht nur positiv auf die Zahl der Ersteintritte, sondern auch auf den Ertrag aus-wirkt. Auf die gleichen Zielgebiete und Zielgrup-pen sind auch unsere Werbepartnerschaften im Sommer und im Winter ausgerichtet.
Das touristische Gesamtprodukt am Pizol hat einen grossen und wichtigen Schritt nach vorne gemacht, insbesondere durch Verbesserungen im Bereich der Pisten auf der Seite Bad Ragaz mittels Schneefangzäunen – hier gilt ein spe-zieller Dank den freiwilligen Helfern – und das vergrösserte Pistenangebot Furt-Maienberg. Im Weiteren wurde das touristische Produkt durch massgebliche Investitionen und Erneuerungen durch Dritte gestärkt. Beispielhaft (und ohne Anspruch auf Vollständigkeit) für die vielen Investitionen und Aktivitäten am Pizol stehen: Neubau Bergrestaurant aurea, Ausbau Berg-gasthaus Pizol, Umbau Restaurant und Zimmer Hotel Furt, Neubau Schneehus-Valeis, Ausbau Berghotel Graue Hörner mit warmen Betten, Neubau Sportshop Wachter und die Neupositio-nierung und Vermarktung der Gruppenunter-kunft Prodkopf-Pizol.
Während der gesamten Wintersaison wurden knapp 1‘000 Gäste über unser Produkt befragt. In folgenden Punkten bewerteten uns unsere Gäste besser als vor zwei Jahren: Beförderungs-komfort / Preis-Leistungsverhältnis Skipass / Wartezeit an den Kassen / Wartezeiten an den Bahnen / Hilfsbereitschaft / kompetente Auskunft / Erscheinungsbild / Freundlichkeit / Atmosphäre / Qualität der Speisen / Preis-Leistungsverhältnis Gastronomie / Angebot Ski-schule. Schlechter bewerteten uns die Gäste im Bereich der Schneesicherheit und der Präparie-
6
rung der Pisten. Interessanterweise bewerteten die Frauen alle 36 abgefragten Kriterien besser als die Männer.
Der Abstand zu unseren Mitbewerbern hat sich deutlich verringert. Erfreulicherweise wird die Gastronomie als Ganzes von unseren Gästen besser beurteilt als diejenige unserer Mitbe-werber. Ebenfalls konnte der Bereich Bahnen beinahe auf das Niveau der Mitbewerber gestei-gert werden. Die grössten Defizite zu unseren Mitbewerbern bestehen in den Bereichen Pisten und Unterhaltung.
Letztlich kommt es aber auf die vielen einzelnen engagierten Botschafterinnen und Botschaftern an. Unter diesem Gesichtspunkt geht ein spezi-eller Dank an das OK des Parlamentarierskiren-nens 2010 unter der Leitung von Emil Schuma-cher sowie an die mehrfache Olympia-Siegerin und Weltmeisterin Vreni Schneider, welche in nationalen Medien zum Wohl des Pizol gewirkt hat (Siehe Ausriss aus der SI vom 22. März 2010).
Der Verwaltungsrat dankt allen Mitarbeitenden für den grossen Einsatz, ganz besonders aber für die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unseren Gästen gegenüber. Dass wir in Sachen Betriebskultur auf einem guten Weg sind zeigen die Ergebnisse der zweijährigen Mountain-Quality-Erhebungen. In Sachen Kundenfreund-lichkeit haben wir deutlich zugelegt, haben aber immer noch Steigerungspotential. Der Personal-schulung und der Personalführung, aber auch der Personalkosten-Entwicklung sind weiterhin grösstes Augenmerk zu schenken, u.a. durch ei-nen auf Effizienz und Effektivität ausgerichteten Personaleinsatz.
Im Verwaltungsrat wird es auf die Generalver-sammlung 2010 hin zu zwei einschneidenden Veränderungen kommen: Leo Looser, mit seinen Brüdern und Verwandten zusammen der eigent-liche Retter der Bergbahnen am Pizol (siehe Kasten) und Norbert Patt, der prägende Touris-mus- und Seilbahn-Fachmann im Verwaltungs-rat, treten – aus dem Verwaltungsrat zurück.
Der Verwaltungsrat dankt beiden treibenden Kräften für ihren grossen Einsatz für den Aufbau der Pizolbahnen AG und die Realisation der bei-den Zubringer.
Der Verwaltungsrat hat sich im Berichtsjahr intensiv mit der Nachfolgeplanung im Verwal-tungsrat befasst. Er stellt mit Genugtuung fest: Kompetente Leute können für die Mitarbeit ge-wonnen werden (was vertrauensbildend wirkt), es kann Kontinuität, aber auch ein fachlich breit abgestütztes Know-how im Verwaltungsrat auch für die kommenden Jahre sichergestellt werden. Der Verwaltungsrat schlägt der Gene-ralversammlung nicht nur den Ersatz der zwei zurücktretenden Verwaltungsratsmitglieder, sondern eine (vorübergehende) Aufstockung des Verwaltungsrates auf 7 Mitglieder vor. Damit ist der Verwaltungsrat gut gerüstet im Hinblick auf allfällige Mutationen in den kom-menden Jahren. Mit der Einstellung von Klaus Nussbaumer als Geschäftsführer der Unterneh-mung haben sich auch Akzentverschiebungen in der operativen Führung der Pizolbahnen AG ergeben: Das Unternehmen verändert sich vom Verwaltungsratsdelegierten geführten zum geschäftsleitungs-geführten Unternehmen. Der bisherige operative Leiter Norbert Patt hat mit dem insgesamt erfreulichen Jahresergebnis ein gutes Fundament gelegt (siehe dazu auch Kom-mentar zur Bilanz und zur Jahresrechnung).
Bad Ragaz / Vilters-Wangs, September 2010
Dr. Bruno GlausPräsident des Verwaltungsrates
7
8 Bilanz per 30. April 2010
Aktiven 30.04.2010 30.04.2009
in CHF in CHF
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel 920‘050 1‘182‘435Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten 83‘731 291‘964
./. Delkredere -5‘000 -7‘500
78‘731 284‘464
Andere Forderungen gegenüber staatlichen Stellen 58‘168 1‘732
Vorräte 103‘470 86‘250
Aktive Rechnungsabgrenzung 188‘182 394‘982
Total Umlaufvermögen 1‘348‘601 1‘949‘863
Anlagevermögen
Sachanlagen Kabinenbahnen 29‘538‘508 14‘791‘390
Sesselbahnen 5‘199‘198 5‘578‘645
Skilifte 702‘670 721‘762
Pisten, Rettung, Wege, Schneeerzeugung 1‘441‘237 1‘595‘118
Betriebliche Liegenschaften 1‘316‘483 1‘317‘422
Infrastrukturen 234‘702 252‘233
Mobile Sachanlagen 1‘317‘532 905‘346
Mobile Sachanlagen in Leasing 596‘876 619‘122
40‘347‘206 25‘781‘038
Aktivierter Aufwand Kapitalerhöhungsaufwand 27‘116 46‘836
Total Anlagevermögen 40‘374‘322 25‘827‘874
Total Aktiven 41‘722‘923 27‘777‘737
9
Passiven 30.04.2010 30.04.2009
in CHF in CHF
Fremdkapital
Kurzfristige VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten 1‘153‘115 1‘529‘676
Andere Verbindlichkeiten
gegenüber Dritten 354‘900 413‘900
Passive Rechnungsabgrenzung 1‘375‘937 631‘250
2‘883‘952 2‘574‘826
Langfristige VerbindlichkeitenLeasing
gegenüber Leasinggesellschaften 476‘996 296‘370
Darlehen
gegenüber Gemeinden 3‘409‘875 2‘166‘625
gegenüber Schweiz. Eidgenossenschaft 6‘657‘000 3‘969‘000
Hypotheken
gegenüber Banken 3‘750‘000 1‘750‘000
14‘293‘871 8‘181‘995
Total Fremdkapital 17‘177‘823 10‘756‘821
Eigenkapital
Aktienkapital 25‘171‘008 17‘457‘000
Bilanzverlust Vortrag vom Vorjahr -436‘084 -213‘934
Jahresverlust -189‘824 -222‘150
-625‘908 -436‘084
Total Eigenkapital 24‘545‘100 17‘020‘916
Total Passiven 41‘722‘923 27‘777‘737
10 Kommentar zur Bilanz
Aktiven / Umlaufvermögen
Das Umlaufvermögen verminderte sich gegen-über dem Vorjahr um CHF 601‘262 auf CHF 1‘348‘601.
Die Position Flüssige Mittel enthält das Bau-konto Zubringer West mit CHF 29‘514. Diese Mittel sind für die Realisierung des Zubringers reserviert. Die Flüssigen Mittel, welche für den laufenden Betrieb benötigt werden, d.h. ohne Position Baukonto, verbesserten sich von CHF 83‘535 auf CHF 890‘536.
Die Position Forderungen gegenüber Dritten beinhaltet als grösste Position mit CHF 33‘451 (Vorjahr 194‘682) das Abrechnungskonto Halb-tax der SBB. Diese gesamten Mittel stehen bei Bedarf innert ein bis zwei Tagen zur Verfügung und können auf unsere Geschäftskonten über-wiesen werden.
Der Position Vorräte erhöhte sich von CHF 86‘250 auf CHF 103‘470. In den Vorräten ent-halten sind u.a. der Bestand an KeyCards von CHF 67‘100 sowie der Dieselvorrat für die Pistenmaschinen mit CHF 7‘200. Die KeyCards werden den Gästen im Depotsystem verkauft und wiederum retour genommen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten die-nen der korrekten Vermögensermittlung auf den Bilanzstichtag als auch der periodengerechten Abgrenzung des Aufwandes und Ertrages in der Erfolgsrechnung. Die Position nahm von CHF 394‘982 auf CHF 188‘182 ab und beinhaltet als grösste Positionen CHF 66‘570 für noch nicht erhaltene IH-Zinskostenbeiträge und CHF 44‘412 für Leasingzinsen. Ausserdem beinhal-tet diese Position Abgrenzungen von Versiche-rungsprämien.
Aktiven / Anlagevermögen
Insgesamt wurden im Berichtsjahr CHF 16,833 Mio. ins Anlagevermögen investiert.
Die grösste Investition ist die Gondelbahn Pizol-Wangs. Im Berichtsjahr wurden insgesamt CHF 15,858 Mio. investiert. In diesem Betrag enthalten sind auch die Endabrechnungen der meisten Unternehmer, die Schlusszahlung an die Firma Leitner AG sowie ausstehende Endab-rechnungen und noch nicht in Auftrag gegebene Fertigstellungsarbeiten im Umfang von CHF 355‘000.
Neben der Gondelbahn Pizol-Wangs setzen sich die wesentlichsten Investitionen wie folgt zusammen:
– Beschaffung einer Pistenmaschine Kässboh-rer mit Winde und Transportvorrichtungen für CHF 397‘986.
– Ausbau und Erweiterung der EDV resp. IT-Infrastruktur für CHF 62‘657. Mit dieser Investition am Berg ist ein erster Schritt für ein durchgängiges System realisiert worden. Zudem konnte mit entsprechenden redun-danten Systemen die Sicherheit im Bereich Zahlungsverkehr, Internet und Telefonie er-höht werden.
– Ersatz von Dienstkleidern für die Mitarbeiter für CHF 44‘361.
– Komplettrevision des Getriebes der Sessel-bahn Furt-Gaffia für CHF 41‘326.
Die gesamten Abschreibungen betragen CHF 2‘136‘554 und haben gegenüber dem Vorjahr um CHF 632‘849 zugenommen. Die Abschrei-bungen entsprechen den betriebsnotwendigen Abschreibungen, d.h. für jedes Objekt wurde anlagenspezifisch die Lebensdauer festgelegt. Die Abschreibungsmodalitäten und Abschrei-bungssätze entsprechen denjenigen des Vor-jahres. Für die Gondelbahn Pizol-Wangs werden im Berichtsjahr insgesamt CHF 517‘754 abge-schrieben. Wie bei der Gondelbahn Pizol-Bad Ragaz beträgt die Abschreibungsdauer 25 Jahre, hingegen wurden bei der Gondelbahn Pizol-Wangs infolge des fehlenden Sommerbetriebes
11
im ersten Betriebsjahr nur 80% abgeschrieben. Von den totalen Abschreibungen entfallen über 50% bzw. CHF 1‘131‘571 auf die beiden neu erstellten Zubringeranlagen.
Passiven / Fremdkapital
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Liefe-rungen und Leistungen über CHF 1‘153‘115 be-inhalten als grösste Position die Schlusszahlung an die Firma Leitner über CHF 547‘292. Im Wei-teren beinhaltet diese Position Rechnungen des EW/SAK über CHF 146‘542, Rechnungen des Ingenieurbüros F. Unger AG über CHF 114‘439 sowie weitere diverse kleine Kreditoren.
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Dritten beinhalten ein im Rahmen des Vermögensüber-tragungsvertrages übernommenes Darlehen über CHF 300‘000 sowie Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Aktienzeichner.
Bei den Passiven Rechnungsabgrenzungen han-delt es sich um die Schuldenermittlung auf den Bilanzstichtag als auch die periodengerechte Abgrenzung des Aufwandes und Ertrages in der Erfolgsrechnung. Diese Position nahm ge-genüber dem Vorjahr um CHF 744‘687 auf CHF 1‘375‘937 zu. Verbucht sind u.a. die ausstehen-den Baukosten Gondelbahn Pizol-Wangs über CHF 355‘000, die Verkäufe der Jahreskarten für die kommende Saison 2010/11 im Monat März und April über CHF 317‘397, Abgrenzungen für Sozialversicherungsbeiträge, nicht gefahrene Anteile der Jahreskarten, Überzeit- und Ferien-guthaben der Mitarbeitenden sowie der Anteil des 13. Monatslohn.
Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich um CHF 6‘111‘876 auf CHF 14‘293‘871.
Die Darlehen der Gemeinden (Sesselbahn Lauf-böden, Gondelbahn Pizol-Bad Ragaz und Gon-delbahn Pizol-Wangs) wurden mit CHF 256‘750 amortisiert und die Gesamtschuld dieser Darle-hen beträgt CHF 3‘409‘875.
Die Darlehen gegenüber der Eidgenossenschaft betragen insgesamt CHF 6‘657‘000. Das IH-Darlehen der Sesselbahn Laufböden, welches noch CHF 1,017 Mio. beträgt, wurde mit CHF 102‘000 amortisiert. Für die Gondelbahn Pizol-Bad Ragaz erfolgte eine Amortisation über CHF 150‘000 – der Darlehensstand beträgt CHF 2,7 Mio. Das IH-Darlehen des Zubringers Pizol-Wangs beträgt CHF 2,940 Mio. Die Restauszah-lung des Darlehens über CHF 60‘000 erfolgt nach bereinigter Schlussabrechnung. Eine erst-malige Amortisation dieses Darlehens erfolgt Ende 2010.
Zwei der fünf Pistenmaschinen sind über Lea-sing finanziert, haben eine Laufzeit von 5 Jahren und laufen entsprechend dem Anschaffungsjahr der Pistenmaschinen aus.
Gegenüber der St.Galler Kantonalbank und der Bank Linth bestehen Hypotheken im Umfang von CHF 3,75 Mio., welche erstmals im Jahr 2013 amortisiert werden müssen. Die Hypotheken sind in unterschiedlichen Laufzeiten als Festhy-potheken abgeschlossen worden.
Passiven / Eigenkapital
Das Aktienkapital wurde im Berichtsjahr im Rahmen der genehmigten Kapitalerhöhung von CHF 17‘457‘000 auf CHF 25‘171‘008 um CHF 7‘714‘008 erhöht.
Der Anteil Eigenkapital am Gesamtkapital der Gesellschaft beträgt 58,8%.
12 Erfolgsrechnung 2009 / 2010
2009 / 2010 2008 / 2009
in CHF in CHF
ErtragPersonenverkehr Winter 5‘601‘674 5‘568‘464
Personenverkehr Sommer 842‘428 853‘101
Übriger Verkehrsertrag 40‘000 33‘460
Total Verkehrsertrag 6‘484‘102 6‘455‘025
Warenertrag 34‘088 45‘209Dienstleistungsertrag / Nebenerlöse 399‘682 202‘539
Total übriger Betriebsertrag 433‘770 247‘748
Total Betriebsertrag 6‘917‘872 6‘702‘773
AufwandDirekter Aufwand 322‘230 272‘503
Mietaufwand / Leasing / Durchleitungsrechte 138‘341 373‘416
Personalaufwand 2‘579‘657 2‘568‘675
Sachversicherungen und Gebühren 178‘965 143‘181
Energie und Betriebsstoffe 671‘424 679‘860
Unterhalt / Reparaturen / Ersatz Sachanlagen 497‘666 540‘197
Verwaltungsaufwand 281‘193 322‘922
Werbung 365‘633 454‘812
Betriebsaufwand 5‘035‘109 5‘355‘566
Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 1‘882‘763 1‘347‘207
Abschreibungen 2‘136‘554 1‘503‘705
Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) -253‘791 -156‘498
Finanzertrag 198‘000 173‘96Finanzaufwand 210‘817 192‘424
Betriebsverlust vor Steuern (EBT) -266‘608 -174‘962
Ausserordentlicher Ertrag 108‘343 37‘948Ausserordentlicher Aufwand 15‘635 74‘336
Unternehmensverlust vor Steuern -173‘900 -211‘350
Steuern 15‘924 10‘800
Jahresverlust -189‘824 -222‘150
13
VerkehrsertragDer Verkehrsertrag Winter konnte um CHF 33‘210 bzw. 0,6% auf CHF 5‘601‘674 gesteigert werden. Die Grundlage für dieses im Branchenvergleich gute Ergebnis lieferte der Verkauf der Jahres- und Saisonkarten, welcher erstmals auf über CHF 2,0 Mio. gesteigert werden konnte. In den Monaten Januar und Februar konnten mit CHF 1,110 Mio. und CHF 1,348 Mio. sehr gute Verkehrserträge erwirtschaftet werden. Auf der anderen Seite drücken sowohl der schwache Saisonstart und das Saisonende ab Mitte März das Ergebnis. Insgesamt konnten die Anzahl der Gästeeintritte um 1,9% gesteigert werden.
Die einmal mehr sehr kritischen Schneeverhältnisse auf der Seite Bad Ragaz und der neuerstellte Zubringer in Wangs wiederspiegeln sich im Gästeverhalten. Während im Vorjahr noch 43,3% der Gäste über Bad Ragaz in das Skigebiet eingestiegen sind, waren es im Berichtsjahr lediglich noch 36,9%.
Im Sommer wurde ein hervorragender Umsatz von total CHF 842‘428 erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vollbetrieb mit beiden Zubringern des Vorjahres betrug damit der Umsatzrückgang lediglich marginale CHF 10‘673 oder 1,2%. Im sehr guten Monat August wurden mit CHF 294‘000 knapp 35% der Gesamterträge generiert. Da im Ferienmonat Oktober die Fünf-Seen-Wanderung bereits schneebedeckt war, fiel das Oktoberergebnis mit einem Ertrag von lediglich CHF 83‘000 dagegen bescheiden aus.
Übriger BetriebsertragDie Hauptpositionen des übrigen Betriebsertrages sind die Einnahmen der Parkplatzgebühren mit insgesamt CHF 250‘894. Die erstmalige Erhebung der Parkplatzgebühren auf beiden Seiten hatte damit in etwa eine Verdopplung zur Folge.
Im Bereich Werbeaushänge erfolgten intensive Verkaufsanstrengungen, d.h. diese Position konnte von CHF 38‘127 auf CHF 82‘909 markant gesteigert werden.
Direkter AufwandÜber 70% der unter dem direkten Aufwand verbuchten Aufwendungen betreffen den Gratisbus – im Sommer wird eine Entschädigung von CHF 2,00 pro Fahrt erhoben – in Bad Ragaz. Die gesamte Abgeltung des Busses Bad Ragaz–Matells beträgt CHF 227‘751.
Die weiteren Ausgaben sind für Parkdienst und Securitas, Einkauf Barcode-Tickets sowie Einkauf Merchan-disingartikel. Insgesamt konnte der Warenaufwand für den Wiederverkauf von Artikeln um gut CHF 27‘000 reduziert werden.
Im Weiteren wurden KeyCards für CHF 29‘815 beschafft.
Mietaufwand / Leasing / DurchleitungsrechteDie Aufwendungen für die Bau- und Durchleitungsrechte betragen CHF 85‘876. Die drei grössten Grund-eigentümer Alpkorporation Wangs, Ortsgemeinde Bad Ragaz und Ortsgemeinde Wangs erhalten insgesamt eine Entschädigung von 1,04% der Verkehrsertrages.
Die Grundstück- und Gebäudemieten, welche teilweise weiter verrechnet werden, betragen CHF 25‘505.Erstmalig in der Ära der ‚neuen‘ Pizolbahnen AG entfallen die Mietaufwendungen für die alte Gondelbahn Wangs-Maienberg-Furt, die im Vorjahr noch CHF 250‘000 betrugen.
PersonalaufwendungenDie gesamten Personalaufwendungen belaufen sich auf CHF 2‘579‘657 und erhöhten sich um CHF 10‘982. Insgesamt erbrachten die Betriebsmitarbeiter über 3‘700 Stunden Arbeitsleistung für den Bau der Gondel-bahn Wangs, welche teilweise dem Baukonto Gondelbahn Pizol-Wangs belastet wurden. Der Sommerbetrieb mit nur drei Hauptanlagen generierte weniger Personalkosten, dennoch waren die sehr langen Öffnungs-zeiten und die täglichen langen Anfahrtswege, wie bspw. Bergstation Pizolhütte, kostentreibend.
Im Personalaufwand wurden die Ferien- und Überzeitguthaben der Mitarbeiter mit insgesamt CHF 112‘000 abgegrenzt.
Kommentar zur Erfolgsrechnung
14
Die Kenngrösse Personalaufwand/Betriebsertrag konnte dank des gesteigerten Gesamtertrages leicht von 38,3% auf 37.3% verbessert, respektive gesenkt werden. Dennoch werden Bergbahnen mit einem Verhält-nis von über 35% als ertragsschwach eingestuft.
Energie und BetriebsstoffeDie Energiekosten sind gegenüber dem Vorjahr leicht um CHF 8‘436 auf CHF 671‘424 gesunken.
Die elektrische Energie ist die grösste Position beim Betriebsaufwand und beträgt mehr als 1/6 des Sachauf-wandes. Die Zunahme der Kosten im Bereich elektrischer Energie von CHF 377‘247 auf CHF 406‘565 beträgt CHF 29‘318. Die Erhöhung begründet sich einerseits in den gestiegenen Stromtarifen – vor allem im Anstieg der Niedertarife Samstag/Sonntag – um ca. 10 %. Zudem benötigt die neugebaute Gondelbahn Pizol-Wangs erheblich mehr Leistung als die alte Gondelbahn.
Die Dieselkosten betrugen CHF 232‘406. Der Diesel konnte für ungefähr 25% günstiger als im Vorjahr beschafft werden. Durch die höhere Anzahl Fahrstunden der Pistenfahrzeuge als im Vorjahr konnte dieser Preisvorteil nicht vollumfänglich mitgenommen werden.
Unterhalt / Reparaturen / Ersatz SachanlagenDie Aufwendungen für Unterhalt und Reparaturen sanken von CHF 540‘197 auf CHF 490‘705 um CHF 49‘492.
Durch den Bau der Gondelbahn Pizol-Wangs entfielen die Instandhaltungsarbeiten der alten Gondelbahn, welche im Vorjahr CHF 41‘633 betrugen.
Bei allen Sesselbahnen erhöhten sich die Auslagen gegenüber dem Vorjahr, wobei alleine die Sesselbahn Laufböden Kosten von CHF 85‘989 (Vorjahr CHF 25‘720) generierte. Bei den kuppelbaren Systemen schlagen vor allem die periodischen Rissprüfungen der sicherheitsrelevanten Teile (Klemmen) zu Buche. Diese Kosten werden sich in den kommenden Jahren bei den Sesselbahnen nicht reduzieren lassen, da diese Anlagen seit mehr als 10 Jahren in Betrieb sind. Ebenfalls umfangreiche Instandhaltungsarbeiten mit einer Totalrevision des Getriebes erfolgten an der Sesselbahn Furt–Gaffia. Auch bei den beiden Sesselbahnen auf der Seite in Wangs sind in den kommenden Jahren mit Instandhaltungsarbeiten auf dem diesjährigen Niveau zu rechnen.
Aufgrund des erneuerten Pistenmaschinenfahrzeugparks konnten die Reparaturen der Pistenmaschinen von CHF 156‘052 auf CHF 92‘636 reduziert werden. Insgesamt darf festgestellt werden, dass die im Einsatz stehenden Maschinen im Berichtsjahr eher unterdurchschnittliche Reparaturaufwendungen aufwiesen.
Personalaufwand
[Mio
. CH
F]
0,500
1,000
1,500
2,000
2,500
3,000
Absolut [Mio. CHF] in % zum Betriebsertrag
38,3%
39,4%
53,4%48,8
%45,2
%42,8%
37,3%
2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10
60.0%
55.0%
50.0%
45.0%
40.0%
35.0%
30.0%
2.648 2.720 2.849
2.451 2.396 2.568 2.579
15
Die Wartung der Schneeerzeuger und der Beschneiungsanlagen pendelt sich auf dem Vorjahresniveau ein und beträgt CHF 29‘177.
VerwaltungsaufwandDer Verwaltungsaufwand gliedert sich in die Bereiche Bürosachaufwand, übriger Verwaltungsaufwand sowie Gesellschaftsorgane. Die Verwaltungsratshonorare und mandatsbezogenen Entschädigungen betrugen gesamthaft CHF 159‘844. Die Aufwendungen für die Aktienzeichnung West, welche im Vorjahr noch CHF 62‘669 betrugen reduzierten sich auf CHF 2‘778. Ebenfalls reduziert werden konnten die Aufwendungen betreffend Generalversammlung und Geschäftsbericht, welche CHF 21‘788 betrugen.
Werbung / MarketingDie Marketingausgaben von CHF 365‘634 wurden um CHF 89‘178 reduziert. Im Berichtsjahr wurden die Marketingmittel hauptsächlich im Markt eingesetzt. Die Hauptpositionen sind Werbung Radio/Print CHF 188‘087, Verkaufsförderung (bspw. RailAway / Snow’n’Rail) CHF 29‘627 sowie Imprimate CHF 56‘095. Im Weiteren sind die Marketingaufwendungen durch die vielfältigen Felder (Marketing-Mix) aufgeteilt.
Die grösste Wirkung im Bereich Bekanntheit erreichten wir mit der Aktion www.wiecleverbistdu.ch und dem reduzierten Tageskartenpreis von CHF 29.95. Zahlreiche Berichterstattungen in Zeitschriften und auch in Fernsehsendungen, wie bspw. Schweiz aktuell, zu den besten Sendezeiten waren umgerechnet in Werbe-franken von grossem Wert. Nur mit derartigen Aktionen oder der letztjährigen Aktion der Autobahnwerbung können wir unsere Bekanntheit trotz des sehr schmalen Marketingbudgets steigern.
FinanzergebnisDas Finanzergebnis ist geprägt durch die Finanzerträge. Die Zinskostenbeiträge durch den Kanton St.Gallen für die bestehenden Investitionshilfedarlehen betragen CHF 195‘886. Die Zinsen für langfristige Verbind-lichkeiten reduzierten sich um CHF 12‘280 auf CHF 164‘520.
ErtragskriteriumDer betriebliche Cashflow (Jahresergebnis plus Abschreibungen) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 665‘175 auf CHF 1‘946‘730. Längerfristig muss der betriebliche Cashflow jedoch die CHF 2,0 Mio. Limite klar übersteigen, um keine Verluste zu schreiben und um die Investitionen erneuern zu können.
[Mio
. CH
F]
Betrieblicher Cashflow
0,0%
5,0%
10,0%
15,0%
20,0%
25,0%
30,0%
0.500
1.000
1.500
2.000
2.500
Absolut [Mio. CHF] in % zum Betriebsertrag
2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10
21.1%
17.5%
11.0%
4.3%
22.7%
19.1%
28.1%
1.306
1.052
0.641
0.198
1.383 1.281
1.946
16
Investitionsarten Anschaffungswert per 1.05.09 Zunahme2009/10
Anschaffungswert per 30.04.10
Abschreibungen per 1.05.09
AbschreibungenZugang 2009/10
AbschreibungenTotal per 30.04.10
Nettobuchwert per 30.04.10
(Beträge auf CHF gerundet) in CHF in CHF in CHF in CHF in CHF in CHF in CHF
Zubringer Bad Ragaz 15‘686‘121 19‘969 15‘706‘090 1‘215‘820 613‘817 1‘829‘637 13‘876‘453 Zubringer Wangs 321‘088 15‘858‘721 16‘179‘809 – 517‘754 517‘754 15‘662‘055 Sesselbahn Furt-Gaffia 1‘452‘226 41‘327 1‘493‘553 207‘378 107‘821 315‘199 1‘178‘354 Sesselbahn Gaffia-Pizol 1‘692‘226 – 1‘692‘226 241‘650 120‘825 362‘475 1‘329‘751Sesselbahn Pardiel-Laufböden 3‘267‘476 – 3‘267‘476 384‘255 192‘128 576‘383 2‘691‘093 Skilifte 968‘652 13‘352 982‘004 246‘890 32‘444 279‘334 702‘670 Pisten, Rettung, Wege, Schneeerzeugung 1‘853‘349 -2‘929 1‘850‘420 258‘230 150‘952 409‘182 1‘441‘237 Betriebliche Liegenschaften 1‘331‘300 6‘000 1‘337‘300 13‘878 6‘939 20‘817 1‘316‘483 Infrastrukturen 287‘632 – 287‘632 35‘399 17‘531 52‘931 234‘702 Mobile Sachanlagen 1‘152‘066 660‘570 1‘812‘636 246‘721 248‘383 495‘104 1‘317‘532 Mobile Sachanlagen in Leasing 825‘497 92‘503 918‘000 206‘374 114‘750 321‘124 596‘876
Kapitalerhöhungskosten 72‘560 -6‘510 66‘050 25‘724 13‘210 38‘934 27‘116
Total Anlagevermögen 28‘910‘193 16‘683‘003 45‘593‘196 3‘082‘319 2‘136‘554 5‘218‘874 40‘374‘322
Investitions- und Abschreibungsrechnung 2009 / 2010
17
Investitionsarten Anschaffungswert per 1.05.09 Zunahme2009/10
Anschaffungswert per 30.04.10
Abschreibungen per 1.05.09
AbschreibungenZugang 2009/10
AbschreibungenTotal per 30.04.10
Nettobuchwert per 30.04.10
(Beträge auf CHF gerundet) in CHF in CHF in CHF in CHF in CHF in CHF in CHF
Zubringer Bad Ragaz 15‘686‘121 19‘969 15‘706‘090 1‘215‘820 613‘817 1‘829‘637 13‘876‘453 Zubringer Wangs 321‘088 15‘858‘721 16‘179‘809 – 517‘754 517‘754 15‘662‘055 Sesselbahn Furt-Gaffia 1‘452‘226 41‘327 1‘493‘553 207‘378 107‘821 315‘199 1‘178‘354 Sesselbahn Gaffia-Pizol 1‘692‘226 – 1‘692‘226 241‘650 120‘825 362‘475 1‘329‘751Sesselbahn Pardiel-Laufböden 3‘267‘476 – 3‘267‘476 384‘255 192‘128 576‘383 2‘691‘093 Skilifte 968‘652 13‘352 982‘004 246‘890 32‘444 279‘334 702‘670 Pisten, Rettung, Wege, Schneeerzeugung 1‘853‘349 -2‘929 1‘850‘420 258‘230 150‘952 409‘182 1‘441‘237 Betriebliche Liegenschaften 1‘331‘300 6‘000 1‘337‘300 13‘878 6‘939 20‘817 1‘316‘483 Infrastrukturen 287‘632 – 287‘632 35‘399 17‘531 52‘931 234‘702 Mobile Sachanlagen 1‘152‘066 660‘570 1‘812‘636 246‘721 248‘383 495‘104 1‘317‘532 Mobile Sachanlagen in Leasing 825‘497 92‘503 918‘000 206‘374 114‘750 321‘124 596‘876
Kapitalerhöhungskosten 72‘560 -6‘510 66‘050 25‘724 13‘210 38‘934 27‘116
Total Anlagevermögen 28‘910‘193 16‘683‘003 45‘593‘196 3‘082‘319 2‘136‘554 5‘218‘874 40‘374‘322
18 Anhang per 30. April 2010
30.04.2010 30.04.2009
in CHF in CHF
Verpfändete Aktiven zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten
Verpfändete Aktiven Kabinenbahnen – Buchwert 2‘953‘858 14‘791‘390
Sesselbahnen – Buchwert 5‘199‘198 5‘578‘645
Betriebliche Liegenschaften – Buchwert 1‘100‘000 1‘100‘000
9‘253‘056 21‘470‘035
Nominalbetrag der bestehenden Pfandrechte Grundpfandrechte total 14‘900‘000 15‘750‘000
Grundpfandgesicherte Kredite St. Galler Kantonalbank 1‘750‘000 1‘750‘000
Bank Linth LLB AG 2‘000‘000 0
Gemeinden 3‘409‘875 2‘166‘625
Kanton St.Gallen 6‘657‘000 3‘969‘000
13‘816‘875 7‘885‘625
Brandversicherungswerte der Sachanlagen
Immobilien (GVA-Zeitwert) 13‘069‘500 13‘112‘600Immobilien (Bauzeitversicherung) p.m. p.m.
Waren, Einrichtungen, Maschinen, elektrische Anlage
Bahnanlagen, Pistenfahrzeuge 49‘002‘750 46‘402‘750
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 58‘000 50‘054
Genehmigtes Kapital
Genehmigtes Kapital bis 27. Oktober 2010
7‘903‘500 Namenaktien à nom. CHF 1 7‘903‘500
Genehmigtes Kapital bis 24. Oktober 2012
4‘000‘000 Namenaktien à nom. CHF 1 4‘000‘000
19
RisikobeurteilungDie Gesellschaft verfügt über ein implementiertes Risiko-Management. Ausgehend von einer periodisch durchgeführten systematischen Risikobeurteilung werden die für die Gesellschaft wesentlichen Risiken bewertet und auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und deren finanziellen Auswirkungen bewertet. Mit ent- sprechenden, vom VR beschlossenen Massnahmen, werden diese Risiken vermieden, vermindert oder über-wälzt. Die selbst zu tragenden Risiken werden konsequent überwacht. Die letzte Risikobeurteilung durch den Verwaltungsrat wurde am 17. März 2010 vorgenommen. Aufgrund dieser Risikobeurteilung sind keine besonderen Rückstellungen und Wertberichtigungen in der vorliegenden Jahresrechnung erforderlich. Das Risiko-Management ist in einem Handbuch aktuell dokumentiert.
Bemerkungen zur LiquiditätDie Liquiditätslage unserer Gesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr spürbar verbessert. Die Soll-Werte sind jedoch nicht erreicht. Wir streben eine erneute Verbesserung der Liquiditätslage an. Unter der Annah-me einer durchschnittlichen Wetterentwicklung ist davon auszugehen, dass sich die Liquidität im neuen Geschäftsjahr erneut verbessert. Investitionen werden mit grösster Zurückhaltung und je nach zukünftigen Cash-Flows realisiert.
Fortsetzung Anhang per 30. April 2010
20
21Dank an Leo Looser
Wenn ein Name als «Retter des Pizol» in die Annalen eingehen wird und soll, dann ist es der Name Leo Looser. Viele im Sarganserland erinnern sich an den Februar 2007. In einer Pressemitteilung teilte das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St.Gallen folgendes mit: «Da das gesamte Konzept PIZOL 2010 auf zwei modernen Zubringern beruht und die Finanzierung für den Zubringer West in Vilters-Wangs mit dem heutigen Tag als gescheitert gilt, lässt sich auch die Finanzierung des Zubringers in Bad Ragaz mit Mitteln von Bund und Kanton nicht verantworten.» Das Grounding war beschlossene Sache und machte national Schlagzeilen. Dann auferstand der Pizol, wie ein Phö-nix aus der Asche: Aus zahlreichen Medienberichten geht die Wende hervor: Nachdem die Finan-zierung des Bad Ragazer Vorhabens bereits sicher gestellt war, notabene mit einem massgebenden Beitrag von Leo Looser, zeichneten Leo und Alex Looser mit weiteren Geschwistern und Verwandten zur Rettung des Wangser Projektes rund CHF 3,0 Mio.
Leo Looser prägte den befreiten Pizol aber nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch mit sei-nem Engagement im Verwaltungsrat der Pizolbahnen AG und mit dem Mut und der Beharrlichkeit in der aureapizol ag, welche einen wichtigen neuen Akzent am Pizol setzt. Der Unternehmer schaffte im März 2007 mit seiner gewinnenden Persönlichkeit und Kompetenz das nötige Vertrauen für eine Neukonstituierung des Verwaltungsrates. Mit seiner Zugkraft und Zuversicht hat er neue Verwal-tungsräte motiviert, welche mit ihm zusammen in dreieinhalb Jahren umsetzten, was im Februar 2007 unmöglich schien.
Dank an Norbert Patt
«Neue Führung am Pizol komplett», unter diesem Titel berichtete der «Sarganserländer» am 31. März 2007 folgendes: «Fünf Wochen nach der schweren Krise am Pizol wurde der Verwaltungs-rat durch Experten aus der Bergbahnbranche sowie der Gastronomie ergänzt». Die Rede war von Norbert Patt und Anton Meli, welche das vorübergehende Triumvirat Mullis, Looser und Glaus ergänzten. Mit seiner zehnjährigen Führungserfahrung auf der Lenzerheide erwies sich Norbert Patt als die unbedingt notwendige und unverzichtbare fachlich treibende Kraft in den Jahren des Umbruchs und der Neuorientierung.
Auf vorbildliche Art bereitete der ausgewiesene Branchenfachmann die Entscheidungsgrundlagen für Verwaltungsrat und Behörden vor und gleichzeitg führte er das Unternehmen auch operativ, als Delegierter des Verwaltungsrates. Es bewahrheitete sich, was in den Medien angekündigt wurde: Norbert Patt nahm am Pizol eine «Schlüsselrolle» ein. Das spürbare Vertrauen von Behörden und Aktionären basierte wesentlich auf Patts Fachkompetenzen. Ohne diese hätte die Pizolbahnen AG die grossen Schritte – und Fortschritte – innerhalb nur weniger Jahre nicht machen können. Sein Know-how, aber auch seine Vision («Marketing-Verbund von Bahnen und Gastronomen») werden auch in den kommenden Jahren das Geschehen am Pizol massgebend beeinflussen. Wegen seiner Berufung als CEO der börsenkotierten Titlis Rotair, der Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG, muss Norbert Patt sein VR-Mandat bei der Pizolbahnen AG auf Ende des Berichtsjahres zur Verfü-gung stellen.
22 Bau Gondelbahn Pizol-Wangs
Planung Gondelbahn Pizol-Wangs
Am 22. August 2008 wurde das Konzessions- und Plangenehmigungsgesuch (dies entspricht einem Baugesuch) dem Bundesamt für Verkehr eingereicht. Die Plangenehmigungsverfügung (Baubewilli-gung) erhielten wir am 9. April 2009 und mit diesem Datum konnte mit dem Abbruch der alten Gon-delbahn Wangs begonnen werden. Die insgesamt 65 Seiten umfassende Bewilligung enthielt total 189 Auflagen, welche alle erfüllt werden mussten.Am 9. November 2010 erhielten wir nach umfangreichen Tests und Abnahmen die Konzession und Betriebsbewilligung für die Gondelbahn Pizol-Wangs für 25 Jahre bis am 20. April 2034. Diese Kon-zession und Betriebsbewilligung bildet die Rechtsgrundlage, um unsere Anlagen am Pizol langfri-stig zu betreiben.
Bauphase
Eine der wohl intensivsten Bauphasen auf dem Pizol erreichte mit der Eröffnung der neuen 8er Gon-delbahn Pizol-Wangs im letzten Winter den zweiten erfreulichen Höhepunkt. Zwischen 2007 und 2009 konnten somit mit der Unterstützung vieler Privatpersonen und der öffentlichen Hand die dringenden Erneuerungen der beiden Zubringerbahnen in Bad Ragaz und Wangs realisiert werden. Bei beiden Projekten bestand ein sehr enger Kosten- und Zeitrahmen. Erfreulicherweise konnten beide Ziele gemäss den Vorgaben eingehalten werden. Die Bahnbauten lösten zudem, wie erhofft, weitere Investitionen zu Gunsten eines erweiterten Angebots beidseitig am Berg aus. Nach Ab-schluss der Bauphase werden sowohl in Wangs wie auch in Bad Ragaz hauptsächlich Umgebungs-arbeiten ausgeführt, so dass die Gäste nicht nur neue Bahnen antreffen, sondern die Bauten einen nachhaltigen sauberen Gesamteindruck hinterlassen, welche zum Wiederkommen einladen.Auch wenn nicht alle Wünsche, zum Beispiel hinsichtlich der Gebäudesanierung, im finanziellen Rahmen Platz hatten, kann festgehalten werden, dass keine substantiellen Teile ausgelassen wur-den. Einzelne Bereiche, wie die abschliessende Dach- und Fassadensanierung bei der Bergstation Furt, wurden jedoch zu Gunsten von dringenderen Arbeiten bis auf weiteres zurückgestellt.
Gesamtinvestitionen Zubringer Pizol
Insgesamt wurden seit dem Sommer 2007 für den Ersatz der beiden Zubringeranlagen auf den Pizol knapp CHF 32,0 Mio. investiert – ohne Grundstücke. Dies ist ein enormer finanzieller Aufwand – ja es kann fast von einem finanziellen Abenteuer gesprochen werden.
Gondelbahn Pizol-Bad Ragaz Gondelbahn Pizol-Wangs Total
Bahntechnik 9‘787‘485 10‘586‘360 20‘373‘845
Baumeister 2‘010‘099 2‘640‘212 4‘650‘311
Stahl- und Metallbau 663‘960 885‘619 1‘549‘579
Energie / Elektrik 498‘870 360‘501 859‘371
Installationen und Einrichtungen 2‘026‘267 1‘103‘191 3‘129‘458
Planung/Ingenieur/Bewilligung 666‘409 603‘925 1‘270‘334
Total 15‘653‘090 16‘179‘808 31‘832‘898
23
Eine kurze Rückblende:
Der Businessplan Pizol 2006–2020 dat. vom Februar 2006 rechnete mit Investitionskosten von CHF 30,4 Mio. – und hätte der Verwaltungsrat der Pizolbahnen AG im 2007 das ursprüngliche Kon-zept übernommen, stünden heute Investitionskosten von mindestens CHF 36,0 Mio. zu Buche.
Neben dem finanziellen Engagement bedurfte diese Investition erheblicher personeller Ressourcen, um die beiden Projekte zu realisieren – diese personellen Aufwendungen sind nur zu einem kleinen Teil in der Investitionsrechnung enthalten.
Wesentliche Schlussarbeiten Pizol-Wangs
Ein kleiner Wermutstropfen bildet die ungenügende Bodenfreiheit der Kabinen in der Mittelstation. Wie bereits in der Tal- und Bergstation muss auch in der Mittelstation das Perrongeschoss abge-senkt werden. Die Arbeiten sind in Ausführung und werden rechtzeitig auf die kommende Wintersai-son fertiggestellt, so dass im späteren Betrieb keine Nachteile entstehen. Sämtliche Kosten in allen drei Stationen werden dabei vollumfänglich von der Lieferfirma übernommen.
Nach wie vor fordert das Amt für Feuerschutz einen zusätzlichen Fluchtabgang ab Mitte der Passa-relle in Wangs, um bei einer allfälligen Panik auf dem Übergang, z.B. ausgelöst durch chaotische Drittpersonen, den nötigen Fluchtweg sicherzustellen. Unterstützt durch einen anerkannten unab-hängigen Brandschutzsachverständigen, wird diese teure Massnahme unsererseits weiterhin in Frage gestellt.
In Pizol-Bad Ragaz war die Herausforderung das anspruchsvolle Gelände. In Pizol-Wangs die Nähe zur Wohnzone. Ein lange offener Punkt waren die Lärmschutzforderungen gegenüber dem Hotel-Restaurant Mühle neben der Talstation in Wangs. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Beschwer- de leider ab und die Pizolbahnen AG muss nun die vom BAV vorgeschriebenen Schallschutzfenster auf ihre Kosten bei der Mühle einbauen. Es kann generell festgehalten werden, dass seitens der Pizolbahnen sehr viel bezüglich Lärmschutz unternommen worden ist. So sind in beiden Bergstati-onen u.a. teurere Unterflurantriebe ausgeführt worden, um die geltenden Lärmvorschriften einzu-halten. Es kann aber auch festgehalten werden, dass die Lärmvorschriften überhaupt eine sehr hohe Limite setzen, unabhängig ob eine Bahn auf einem bestehenden Trasse am alten Standort realisiert wird oder nicht. Was früher erwünscht war (z.B. Nähe einer Gaststätte zur Talstation), kann später zu erheblichen Auflagen bei der Baubewilligung und zu beträchtlichen Kosten bei der Ausführung führen.
Dank
Der Verwaltungsrat dankt an dieser Stelle nochmals allen Personen und Handwerkern, welche an den beiden Bauten beteiligt waren und ist zufrieden und glücklich, dass der einzige nennenswerte Unfall während der intensiven Bauzeit vergleichsweise glimpflich abgelaufen ist. Der Verwaltungs-rat stellt mit Befriedigung fest, dass beide Bahnen sowohl qualitativ wie ästhetisch gelungen sind.
Für den VerwaltungsratJules Mullis, Präsident der Baukommissionen
24
Verwaltungsrat erstmalige Wahl gewählt bisPräsident Glaus Bruno Dr., Uznach 2007 2010Vizepräsident Mullis Jules, Bad Ragaz 2006 2010Mitglieder Looser Leo, Bad Ragaz 2007 2010
Meli Anton, Wangs 2007 2010Patt Norbert, Chur 2007 2010
Geschäftsleitung / KommissionenDelegierter des Verwaltungsrates Norbert Patt, ChurPräsident Baukommission Zubringer Wangs Jules Mullis, Bad Ragaz
Revisionsstelle Prefera Audit AG, Sargans
Jahresangestellte (per 30.04.2010)ehemaliger
Arbeitgeber Eintritt
Aebischer Marius Bahnbetrieb SBR 2000Bleuer Barbara Finanzen / Personal LWP 2003Gabathuler Daniela Kassa – 2009Ganzoni Alfredo Technik – 2008Good Stephan Piste / Rettung – 2008 Good Ernst Bahnbetrieb LWP 2005Hess Armin Bahnbetrieb / Werkstatt LWP 1975Hobi Robert Bahnbetrieb LWP 1971Kühne Julius Werkstatt / Pisten SBR 1988Meyer Simon Marketing – 2009Nussbaumer Klaus Betriebsleiter / des. CEO – 2010Pircher Johann Bahnbetrieb LWP 2007Schlegel Josef Bahnbetrieb LWP 1971Schumacher Ivan Bahnbetrieb SBR 1989Schwarz Hermann Bahnbetrieb / Technik – 2009Thomann Beat Bahnbetrieb SBR 2003Tschirky Judith Kassa SBR 1995Tschus Walter Bahnbetrieb – 2008Widrig Kurt Bahnbetrieb SBR 1990Wyss Patrick Technischer Leiter SBR 2000Zimmermann Beatrice (60%) Marketing – 2008
LWP = Luftseilbahn Wangs-Pizol AG / SBR = Sportbahnen Bad Ragaz AG
Gesellschaftsorgane
a
b
/09
Bad
Rag
az 5
10 m
Wan
gs
509
m
Alp
Sch
war
zbüe
l
Hoc
hwar
t26
71 m
Schw
arze
Hör
ner
Gra
ue H
örne
r
2844
m
Pizo
l-gl
etsc
her
Rin
gels
pitz
3247
m
Alp
Lasa
Wild
seeh
orn
Gam
idau
rspi
tz
Zana
ihör
ner
Gire
nspi
tz
Mat
ells
Wild
seel
ugge
n 24
93 m
Vät
tis
Vas
ön
Vad
ura
Pfä
fers
Vilte
rs
Mai
enb
erg
104
5 m
Bode
nsee
/ St
. Gal
len
Chu
rAu
sfah
rt A3
Bad
Rag
az
Ausf
ahrt
A3 S
arga
ns
Vilte
rser
seeW
angs
erse
e
Schw
arzs
ee
Wild
see
Basc
halv
asee
Scho
ttens
ee
Gar
mil
2003
m
Val
ens
02/0
9
5-S
een-
Wan
der
ung
5-S
een-
Wan
der
ung
Hei
dip
fad
2-S
een-
Wan
der
ung
Gar
mil-
Pan
ora
maw
and
erun
g
Pan
ora
ma-
Hö
henw
and
erun
g
Par
die
l –
Lauf
bö
den
1
1
2
2
3
3
3
4
4
6
7
7
7
5
8
9
10
Par
die
l 16
33m
Lauf
bö
den
222
6 m
Piz
olh
ütte
222
7 m
Furt
152
2 m Mi
ttel
stat
ion:
KEI
N Z
u- u
nd A
usst
ieg
mög
lich
Gaf
fia 1
861
m
Züric
h
Pro
dko
pf
10
Pizolbahnen AG, Matells, 7310 Bad RagazTelefon 081 300 48 30, Telefax 081 300 48 [email protected], www.pizol.com
Schneller da. Länger schön.