Herausgeber
Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen
Obst und Gemüse e.V. (BVEO)
Pariser Platz 3
10117 Berlin
Vereinsregister
Amtsgericht Charlottenburg
Amtsgerichtsplatz 1
14057 Berlin
Registernummer: VR 31157 B
Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse
e.V. (BVEO) ist registriert im Verzeichnis der beim Bundestag registrierten
Verbände:
http://www.bundestag.de/blob/189476/7fe1b1d3732bee13f1c90327deff6c
2e/lobbylisteaktuell-data.pdf
Vorwort
Ein ereignisreiches Jahr 2015
liegt hinter uns. Verschiedene
Themen und Schwerpunkte der
Obst- und Gemüsebranche
bestimmten die Inhalte der
BVEO-Verbandsarbeit.
Zahlreiche Stellungnahmen
und Positionen wurden in den
Gremien und in der Geschäfts-
stelle der BVEO erarbeitet und
an die Verantwortlichen heran-
getragen. Dabei hat die Stim-
me der Bundesvereinigung, als
Verband der deutschen Erzeu-
gerorganisationen, gemeinsam mit dem Deutschen Raiffeisen-
verband (DRV) Gewicht bei Entscheidungsträgern, Politikern
und Institutionen in Brüssel und Berlin.
Für einige Themen bedarf es jedoch eines langen Atems. So
wurde auch das Jahr 2015 von den Arbeiten im Bereich Ex-
portmarkterschließung besonders geprägt. Hier erreichte der
Verband im März einen Meilenstein. Mit der Vertragsunter-
zeichnung zur Öffnung von Zielmärkten im Kernobstbereich
zwischen dem Julius Kühn-Institut (JKI) und der BVEO ist ein
Prozess für den pflanzlichen Sektor angestoßen worden, den
es in Zukunft auszubauen und zu professionalisieren gilt. Mit
der Schaffung von neuen Stellen im Bundesministerium für
Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) und im Julius Kühn-
Institut (JKI) wurden zukunftsweisende Schritte eingeleitet.
Ein Verband lebt vom Engagement und den Ideen vieler Per-
sonen. Deshalb gilt mein ausdrücklicher Dank allen BVEO-
Mitgliedern, den Vorstandskollegen, der Geschäftsführung und
den Mitarbeitern der Geschäftsstelle.
Berlin, im März 2016
Dr. Henning Ehlers, Vorsitzender
Inhaltsverzeichnis
Über die BVEO ...................................................................... 6
Mitgliederstruktur .................................................................... 6
Beteiligungen und Mitgliedschaften ......................................... 6
Exportmarkterschließung ..................................................... 7
Exportgipfel ............................................................................. 7
Vertragsunterzeichnung JKI .................................................... 8
Leitlinie pflanzlicher Produkte.................................................. 9
Apfel Export nach Taiwan ..................................................... 10
EU-Absatzförderungsmaßnahmen ........................................ 11
TTIP ...................................................................................... 12
Exportförderung .................................................................. 13
Markterkundungsreise Spanien (Schwerpunkt Gemüse)....... 13
Geschäftsreise Libanon (Schwerpunkt Kernobst).................. 14
Markterkundungsreise China / Südkorea (Schwerpunkt
Kernobst) .............................................................................. 14
Markterkundungsreise USA (Schwerpunkt Obst und Gemüse)
............................................................................................. 15
Auslandsmessen................................................................... 15
Politische Rahmenbedingungen ........................................ 16
Gemeinsame Marktordnung (GMO) ...................................... 16
Mindestlohn .......................................................................... 17
Verbraucherkampagnen ..................................................... 18
„Deutschland Mein Garten.“… auf großer Sommertour ...... 18
Pressearbeit und Social Media.............................................. 19
Woche des deutschen Apfels ................................................ 20
Apfelkabinett ......................................................................... 20
Zusatz-PR - Pflaumen und Zwetschgen ................................ 21
Einfach gut leben – 5 am Tag e.V. ........................................ 21
Messebeteiligungen und Veranstaltungen ........................ 22
Fruit Logistica und German Fruit Traders Night .................... 22
Internationale Grüne Woche ................................................. 24
DOGK - Deutscher Obst & Gemüse Kongress ...................... 25
Verpackung ......................................................................... 25
Rahmenvertrag Verkaufsverpackungen ................................ 25
Wertstoffgesetz ..................................................................... 26
Schulung und Weiterbildung ............................................. 26
Probenahmeschulung ........................................................... 26
BVEO-QS-Workshop ............................................................ 27
EU-Schulobst- und -gemüse-Programm ............................... 28
Pflanzenschutz und Schädlinge ........................................ 29
Forum Nationaler Aktionsplan ............................................... 29
Kirschessigfliege ................................................................... 29
Chlorat in pflanzlichen Lebensmitteln .................................... 30
QS Fachgesellschaft Obst-Gemüse-Kartoffeln ................. 32
Systemkette .......................................................................... 32
Regionalfenster ..................................................................... 32
Rückstandsmonitoring .......................................................... 33
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit ................................................ 33
Fachbeirat ............................................................................. 34
Gremien auf nationaler und EU-Ebene .............................. 35
Mitgliederverzeichnis (Stand: März 2016) ......................... 35
Gesamtvorstand der BVEO (Stand: März 2016) ................ 38
Arbeitskreis Marketing der BVEO (Stand: März 2016) ...... 39
Arbeitskreis Kernobst der BVEO (Stand: März 2016) ....... 40
Arbeitskreis Steinobst der BVEO (Stand: März 2016) ...... 41
6
Über die BVEO
Mitgliederstruktur
Die Mitgliederstruktur der BVEO setzt sich aus insgesamt
30 amtlich anerkannten und 5 nicht anerkannten Erzeugeror-
ganisationen (EO) sowie 4 assoziierten Mitgliedschaften zu-
sammen. Damit zählt die BVEO derzeit 39 Mitglieder (Stand:
März 2016). Lediglich zwei amtlich anerkannte Erzeugerorga-
nisationen gehören nicht der BVEO an. Mit Firmen aus der
Gruppe der „sonstigen“ potenziellen Mitglieder, Obst- und Ge-
müse-Handelsunternehmen ohne EO-Status, werden weitere
Kontakt- und Informationsgespräche über eine Mitgliedschaft
geführt.
Beteiligungen und Mitgliedschaften
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV), Deutscher Genos-
senschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV), Deutsche
Obst- und Gemüsemarketing GmbH (DOG), 5 am Tag e.V.,
GS1 Germany GmbH (GS1), QS Qualität und Sicherheit
GmbH (QS), Verpackungspool Deutschland eG (VPD), World
Apple and Pear Association (WAPA), German Export Associa-
tion for Food and Agriproducts e.V. (GEFA) und Agrarmarkt
Informations-Gesellschaft mbH (AMI), Volksbank Bonn Rhein-
Sieg eG.
7
Exportmarkterschließung
Die weitreichenden Folgen des russischen Importstopps sind
noch immer für die Unternehmen der Obst- und Gemüsebran-
che spürbar. In 2015 hatte damit für die Verbandsarbeit der
BVEO die Erschließung neuer Drittlandmärkte höchste Priori-
tät. Nichttarifäre Handelshemmnisse, dazu zählen pflanzenge-
sundheitliche Einfuhrbestimmungen, schränken jedoch den
Marktzugang in zahlreichen Importländern ein.
Exportgipfel
Bundesminister Christian Schmidt lud im Oktober 2015 die
Fachverbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu einem
Exportgipfel ein, um gemeinsam die künftige Strategie für den
Agrarexport abzustimmen. Seit 2006 sind die Agrarexporte um
mehr als 60 % gewachsen und erreichten 2014 ein Volumen
von rund 67 Milliarden Euro. Auch in 2015 setzt sich der positi-
ve Trend der letzten Jahre fort.
Der Agrarexport insgesamt ist von Januar bis Juli dem Wert
nach um 3,5 % gegenüber der Vorjahresperiode angestiegen.
Doch ein Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten zeigt, dass der
Agrarexport weiter ausbaufähig ist. Im Rahmen des Exportgip-
fels wurde daher gemeinsam erörtert, in welchen Bereichen es
Möglichkeiten zur Verbesserung der deutschen Exportchancen
gibt und was das Bundesministerium für Ernährung und Land-
wirtschaft (BMEL) und die Wirtschaft zusätzlich gemeinsam
unternehmen können, um den Positivtrend weiter zu verstär-
ken. Die Verbandsvertreter waren sich einig, dass es gemein-
sam gelingen muss, den Austausch in eine selbstverständliche
Routine zwischen Wirtschaft und Behörden auf Bundes- und
Landesebene zu überführen. Nur so kann das derzeit beste-
hende Ungleichgewicht im Wettbewerb um Absatzmärkte in
8
Drittländern im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten nivelliert
werden.
Vertragsunterzeichnung JKI
Bereits im März 2015 wurde diese Strategie des Austausches
zwischen den Institutionen und Verbänden durch die BVEO
angeschoben. Mit der Vertragsunterzeichnung zur Gutachten-
erstellung für den Export von Äpfeln zwischen der BVEO und
dem Julius Kühn-Instituts (JKI) wurde die Basis für den Export
in Drittländer geschaffen. Denn diese dienen den Zielländern
zur Abschätzung der Einschleppung möglicher Schadorganis-
men. Auf Grundlage des Vertrages werden Gutachten zu
pflanzengesundheitlichen Risikoanalysen für neun Drittländer
(China, Taiwan, Südkorea, Indien, Brasilien, Thailand, Viet-
nam, Kanada und Südafrika) erstellt.
Die Vertragsunterzeichnung erfolgte in Anwesenheit der Par-
lamentarischen Staatssekretärin beim BMEL, Dr. Maria
Flachsbarth, des JKI-Präsidenten Professor Dr. Georg F.
Backhaus, dem DRV-Generalsekretärs Dr. Henning Ehlers
sowie Dr. Christian Weseloh, als Geschäftsführer der BVEO.
Mit der Vorlage von Risikoanalysen werden nichttarifäre Han-
delshemmnisse nun gezielt abgebaut. Im Rahmen der Ver-
tragsunterzeichnung wies Frau Dr. Flachsbarth auf die zukünf-
tige Unterstützung des BMEL für den Export von pflanzlichen
Erzeugnissen hin. Hier wurde im Jahresverlauf die personelle
Situation sowohl im Ministerium als auch beim JKI aufgestockt.
Die BVEO erwartet, dass diese Entwicklung noch weiter for-
ciert wird.
9
Von den insgesamt neun
beauftragten Gutachten
wurde bislang nur das Gut-
achten für China von Prof.
Dr. Unger, JKI und Dr.
Schorn an Dr. Weseloh an-
lässlich einer Sitzung in ge-
druckter Form in Berlin über-
reicht. Das Gutachten für den Export von Äpfeln nach China
wurde nach Angabe des Ministeriums auch über die deutsche
Botschaft in Peking an die zuständige Behörde in China wei-
tergeleitet. Die weiterhin ausstehenden acht Gutachten sollen
laut JKI noch im Jahr 2016 fertiggestellt und verschickt wer-
den. Das nächste Gutachten wird laut dem Bundesministerium
Vietnam sein.
Wie künftig die Zusammenarbeit zwischen Ministerium, Behör-
den und Wirtschaft bei der Umsetzung der Gutachtenerstel-
lung funktionieren muss, zeigt ein Blick in die Praxis. Am 15.
September 2015 trafen sich Vertreter des JKI und der Wirt-
schaft bei der Elbe Obst. Hier konnten offene Fragen zur Gut-
achtenerstellung für Exportländer anhand praktischer Beispiele
geklärt werden.
Leitlinie pflanzlicher Produkte
Gemeinsam mit dem Bundesverband Obst und Gemüse
(BOG) begann die BVEO im November 2015 eine Leitlinie für
den Export zu entwickeln. Ziel dieser Leitlinie ist es, einen „Ex-
10
portfahrplan“ zur Öffnung neuer Märkte zu erstellen. Hierbei
sollen die Kompetenzen explizit geregelt sein, die für die ein-
zelnen Teilbereiche bei der Exportmarkterschließung zustän-
dig sind. Mit Hilfe einer solchen Leitlinie erhoffen sich die Ver-
bände, dass ein reibungsloser Ablauf erzielt wird und die
Markterschließung in Drittländern von allen Zuständigen
schnellst möglichst bearbeitet werden kann. Der Entwurf der
Leitlinie liegt derzeit dem Bundesministerium zur Prüfung und
Abstimmung vor.
Apfel Export nach Taiwan
Schon im Jahr 2007 wurde vom Bundesministerium für Ernäh-
rung und Landwirtschaft (BMEL) ein Gutachten zum Export
von Äpfeln aus Niedersachsen an die taiwanesische Behörde
übermittelt. Aufgrund von Rückfragen wurde ein Monitoring
zum potentiellen Vorkommen des Schädlings Mittelmeerfrucht-
fliege erstellt (2009). Nach intensiver Prüfung des Monitorings
auf taiwanesischer Seite erfolgte im Herbst 2014 eine mehrtä-
gige Bereisung von Inspektoren des Taiwanesischen Pflan-
zenschutzdienstes (BAPHIQ).
Im August 2015 erhielt das Ministerium von den Taiwanesen
einen Vereinbarungsentwurf in dem detaillierte Regelungen
zum Export von Äpfeln aus Niedersachsen nach Taiwan vor-
gegeben sind. Nach einem langwierigen Abstimmungsprozess
soll der überarbeitete Vereinbarungsentwurf an die Taiwanesi-
schen Behörden gesandt werden.
Auf diplomatischer Ebene erfolgten im Januar und Februar
2016 Treffen zwischen BVEO-Vertretern und Vertretern der
taiwanesischen Botschaft. Bei einem Gespräch mit Dr. Pries-
11
meier, MdB, wurde das Interesse der Taiwanesen an deut-
schen Äpfeln betont und der Stand der Abstimmungen zum
Vereinbarungsentwurf vorgestellt. Bei einem weiteren Treffen
im Februar 2016 erläuterte das BMEL den Taiwanesen, dass
ein Versand des Vereinbarungsentwurfes kurz bevorstehe. Die
BVEO wird sich weiterhin unermüdlich unter Einbeziehung
aller verbandspolitischen Möglichkeiten für die Öffnung neuer
Märkte einsetzen.
EU-Absatzförderungsmaßnahmen
BVEO seitig wurde in 2015 in ver-
schiedenen Gremien über die Möglich-
keiten und Grenzen EU-geförderte
Absatzförderungsmaßnahmen disku-
tiert.
Rechtsgrundlage für diese Absatzför-
derungsmaßnahmen ist die Verord-
nung (EU) Nr. 1144/2014 des Europäi-
schen Parlaments und des Rates vom
22. Oktober 2014 über Informations-
und Absatzförderungsmaßnahmen für
Agrarerzeugnisse im Binnenmarkt und in Drittländern und zur
Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 3/2008 des Rates. Diese
Verordnung legt die Bedingungen fest, nach denen Informa-
tions- und Absatzförderungsmaßnahmen für Agrarerzeugnisse
und bestimmte aus Agrarerzeugnissen hergestellte Lebensmit-
tel, die im Binnenmarkt oder in Drittländern durchgeführt wer-
den, ganz oder teilweise aus dem Unionshaushalt finanziert
werden.
Die BVEO nahm an mehreren Sitzungen des BMEL, der BLE
und der Copa-Cogeca teil. Die Einreichungsfrist für die Anträ-
ge bei der EU-Exekutivagentur für Verbraucher, Gesundheit,
und Lebensmittel (Chafea) in Luxemburg endet am 28. April
2016. Es sind hohe Fördermittel und höhere Förderquoten in
diesem Bereich in Aussicht gestellt worden. Die BVEO steht
mit allen Partnerverbänden in Kontakt zu diesem Thema. Dem
Vernehmen nach wird in Deutschland derzeit kein Verband
einen Antrag in 2016 stellen. Hauptgrund dafür ist, dass die
Nachteile wie hohe Vorfinanzierung, unklares Beantragungs-
procedere und fehlende Rechtssicherheit überwiegen. Hier
muss von Seiten der Politik nachgebessert werden. Die BVEO
12
wird bei den entsprechenden Entscheidungsträgern auf Nach-
besserung drängen.
TTIP
Die seit Sommer 2013 laufenden Verhandlungen zwischen der
Europäischen Union und den USA über das transatlantische
Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Invest-
ment Partnership) schreiten voran. TTIP ist nach Auffassung
der BVEO ein wichtiger Schritt, um die transatlantischen Han-
delsbeziehungen zum beiderseitigen Nutzen zu intensivieren.
Für einen erfolgreichen Abschluss der TTIP-Verhandlungen
müssen eine Reihe von grundsätzlichen Bedingungen erfüllt
werden. Große Bedeutung misst die BVEO dem Abbau nicht-
tarifärer Barrieren bei. Unterschiedliche Zulassungsverfahren
in der EU und den USA führen beispielsweise zu erheblichen
Kostenbelastungen für die exportierenden Unternehmen. Ziel
muss eine gegenseitige Anerkennung gleichwertiger Stan-
dards sein. Dabei spricht sich die BVEO deutlich gegen eine
Absenkung des bestehenden hohen EU-Schutzniveaus aus.
Insgesamt muss das TTIP-Verhandlungsergebnis mit Blick auf
die betroffenen Wirtschaftsbereiche in sich ausgewogen sein.
Es ist keinesfalls akzeptabel, wenn der Agrarsektor einseitig zu
Gunsten anderer Wirtschaftsbereiche belastet würde.
Mit einem Gesamtexportwert von 165 Mio. Euro lagen die USA
im Jahr 2011 an zehnter Stelle der Exportmärkte für Obst und
Gemüse aus der EU. Dieser Wert repräsentierte 4 % der EU-
Exporte von frischen Produkten. Im Jahr 2011 exportierte die
EU in die USA Clementinen aus Spanien (50.000 t, Wert 55
Mio. Euro), Paprika aus den Niederlanden (21.000 t, Wert 30
Mio. Euro) und Kiwis aus Italien (15.000 t, Wert 17 Mio. Euro).
Umgekehrt gelangten US-Exporte von Grapefruit (60 – 80.000
t, überwiegend nach Frankreich) sowie Äpfel, Kirschen und
Rosinen (25.000 t, überwiegend nach England und Skandina-
vien) auf den europäischen Markt.
13
Eine begrenzte Anzahl von Produkten (u. a. Äpfel und Birnen)
können in die USA nur exportiert werden, nachdem ein um-
fangreiches Importprotokoll erstellt worden ist. Schon vor den
Diskussionen über TTIP hat die EU-Kommission für acht Mit-
gliedstaaten (BE, DE, ES, FR, IT, NL, PL, PT) Verhandlungen
aufgenommen, um den Export von Äpfeln und Birnen zu ver-
einfachen. In diesem Zusammenhang wurden von den USA
eine „Pest list“ (mit 29 Schädlingen bzw. Krankheiten) sowie
ein „Operational work plan“ (OWP) vorgeschlagen, die nun
auch Bestandteil der TTIP-Verhandlungen sind. Die Aufhe-
bung bzw. die Reduzierung von nichttarifären Handelshemm-
nissen, insbesondere im Bereich der sanitären und phytosani-
tären Standards, würde den Zugang zum Exportmarkt USA für
deutsche Obst- und Gemüseprodukte deutlich erleichtern.
Im Januar 2016 wurde von der amerikanischen Behörde des
Landwirtschaftsministeriums APHIS ein Regelungsentwurf
vorgelegt, der über einen Zeitraum von 60 Tagen zur Kom-
mentierung offen lag. Die EU-Kommissare hoffen, dass hier-
durch der Zugang zum US-Markt rechtzeitig für die neue Ernte
bis September 2016 erfolgen kann.
Exportförderung
Markterkundungsreise Spanien (Schwerpunkt Gemüse)
2014 wurde von Mitgliederseite angeregt eine Markterkun-
dungsreise nach Spanien für das BMEL-
Exportförderprogramm in 2015 zu beantragen.
Die BVEO erkundete den spa-
nischen Gemüsemarkt im Feb-
ruar 2015. Neben mehreren
Vortragsveranstaltungen u. a.
im spanischen Landwirt-
schaftsministerium in Madrid,
stand auch der Besuch der zwei
größten spanischen Anbauge-
biete in Almería und Murcia auf
dem Programm. Es wurden Verpackungsanlagen und Planta-
gen im Freilandanbau sowie Gewächshäuser besichtigt.
Im Rahmen der BMEL-Exportförderprogramme wird deutschen
Unternehmen die Chance geboten, sich über Auslandsmärkte
14
im Allgemeinen und über konkrete Marktchancen zu informie-
ren.
Die BVEO beantragte auf Wunsch ihrer Mitglieder in 2015 fol-
gende weitere Reisen für die deutschen Obst- und Gemüseun-
ternehmen:
Geschäftsreise Libanon (Schwerpunkt Kernobst)
Erstmals beantragte die BVEO eine Geschäftsreise deutscher
Unternehmen in den Libanon für den Bereich Kernobst. Im
Gegensatz zu Markterkundungsreisen, auf denen generell
über Marktchancen informiert wird, wird eine Geschäftsreise
konkreter. Teilnehmen können Vertreter von Unternehmen, die
bisher im Reiseland noch nicht aktiv sind oder aber dort neue
Produkte auf den Markt bringen wollen. Laut BMEL erfolgen
u.a. vor Ort Präsentationsveranstaltungen unter Einbeziehung
deutscher und lokaler Experten, die Organisation von Einzel-
gesprächen mit potenziellen Geschäftspartnern in deren Un-
ternehmen. Diese sind, je nach thematischer Ausrichtung der
Geschäftsreise, entsprechend für potenzielle Kunden und inte-
ressiertes Fachpublikum zugeschnitten. Reiseziel ist die kon-
krete Geschäftsanbahnung zwischen den Reiseteilnehmern
und ausländischen Unternehmen.
Markterkundungsreise China / Südkorea (Schwerpunkt
Kernobst)
Obst- und Gemüseimporte nach China und Südkorea stiegen
in den letzten Jahren rasant an: So importierte China im Jahr
2014 Obst im Wert von ca. 3,6 Mrd. Euro – ein Anstieg von
über 26 % im Vergleich zu 2013. Zeitgleich stiegen die Gemü-
seimporte in China um 6,5 % auf 4,2 Mrd. Euro. Ähnlich ist die
Tendenz in Südkorea: Dort stieg der Obst- und Gemüseimport
15
von 2013 bis 2014 um 8,4 % an – nach einem Anstieg von
5,6 % im Vorjahr.
Diese Zahlen belegen eine dynamische Marktentwicklung in
beiden Ländern. Zu den Haupttreibern des Wachstums zählen
dabei steigende Einkommen, höhere Qualitätsanforderungen
der Konsumenten und ein zunehmender Fokus auf bewusst
gesunde Ernährung. Trotz nach wie vor bestehender Regle-
mentierungen für ausländische Erzeuger ist dies ein guter
Zeitpunkt, sich strategisch im chinesischen und südkoreani-
schen Markt zu positionieren.
Markterkundungsreise USA (Schwerpunkt Obst und Ge-
müse)
Die Westküste der USA ist eine sehr wichtige Anbauregion für
Obst und Gemüse. Die US-Bundesstaaten Washington,
Oregon und Kalifornien sind bekannt für ihren Anteil an der
US-Gesamtapfelproduktion. Insbesondere Kalifornien gilt als
Hauptanbaugebiet für einen Großteil der Obsterzeugung. Fri-
sches und verarbeitetes Obst machen zusammen ca. 50 % der
gesamten US-amerikanischen Produktion aus. Mehr als die
Hälfte des frischen Obstes wird in Kalifornien angebaut.
Obwohl das kalifornische Klima generell sehr gut für den An-
bau vieler Obstsorten geeignet ist, weist die Region seit Ende
2011 zunehmend Probleme mit der Wasserversorgung auf.
Einerseits werden diese Probleme durch Dürre verursacht,
andererseits ist der Wasserverbrauch über einen längeren
Zeitraum sehr stark gestiegen.
Die Markterkundungsreise ist die Grundlage für einen potenti-
ellen Markteintritt mit anschließender Geschäftsanbahnung.
Auslandsmessen
Einige Mitglieder bekundeten ihr Interesse in 2015 an Aus-
landsmessen. Hier gehören zum einen die Asia Fruit Logistica
und zum anderen die Fruit Attraction zu den bedeutsamsten
Auslandsmessen für die Branche. Mit knapp 10.000 Messebe-
suchern aus 70 verschiedenen Ländern ist die Asia Fruit Lo-
gistica die Leitmesse für Frischobst und -gemüse in Asien. Die
Branche trifft sich hier im September in Hongkong. Bei der
Fruit Attraction in Madrid treffen sich neben spanischen Her-
stellern und Händlern auch Produzenten aus Europa und wei-
teren Ländern, vor allem aus Lateinamerika.
16
Die BVEO hat das Interesse der Mitglieder für Auslandsmes-
sen aufgegriffen und wird sich künftig in diesem Bereich enga-
gieren.
Politische Rahmenbedingungen
Gemeinsame Marktordnung (GMO)
Bereits 2014 wurde im Rahmen der sogenannten Lissabonisie-
rung mit der Überarbeitung der Durchführungsverordnung (EU)
543/2011 begonnen. Hierbei werden die Bestimmungen für
Obst und Gemüse an die neue Form der Rechtssetzung ange-
passt, indem sie auf einen delegierten Rechtakte und einen
Durchführungsrechtsakt aufgeteilt werden.
Die BVEO hat in mehreren Stellungnahmen scharf kritisiert,
dass die EU-Kommission durch die neue Rechtssetzung im
Vertrag von Lissabon eine größere Machtfülle erhält, da die
Notwendigkeit einer Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten
entfällt.
In insgesamt acht schriftlichen und nur mit äußerst kurzer Ab-
gabefrist möglichen Stellungnahmen zu den Kommissionsent-
würfen hat sich die BVEO unter anderem zur Mindestmitglie-
derzahl, Umweltmaßnahmen oder zur Förderung von Perso-
nalkosten positioniert.
Am 23. Juni 2015 wurde in der Sitzung auf Copa-Cogeca Ebe-
ne in Brüssel, die von der BVEO angeregt wurde, intensiv mit
dem Kommissionsvertreter Jesus Zorilla diskutiert. Die Sit-
zungsteilnehmer, die sich aus Vertretern der Erzeugerorgani-
sationen der EU-Mitgliedsländer zusammensetzten, wandten
sich mit einem gemeinsamen Positionspapier im Nachgang
der Sitzung an die EU-Kommission.
Im Entwurf eines konsolidierten Kompromisspapieres der De-
legierten Verordnung Ende 2015 wurden zwar wesentliche
Kritikpunkte aufgenommen. Vor allem aber die mangelnde
Rechtssicherheit bei der Umsetzung der Gemeinsamen Markt-
17
ordnung für Obst und Gemüse (GMO) ist aus wettbewerbs-
rechtlicher Sicht nach wie vor ungelöst. Auch die aus Sicht
vieler Erzeugerorganisationen überbordende Bürokratie bedarf
noch einer Lösung. Wiederholt wurde deshalb in den Stellung-
nahmen der BVEO gegenüber Ministerium und EU-
Kommission eine Lösung dieser zentralen Probleme gefordert.
Der neue Rechtsakt soll plangemäß im März dem Europäi-
schen Parlament (EP) und dem Europarat vorgelegt werden.
Frühestens im Juni könnte der Rechtsakt dann - wenn EP und
Rat keine Vorbehalte haben - veröffentlicht werden und in Kraft
treten. Der Durchführungsrechtakt soll gleichzeitig in Kraft tre-
ten.
Mindestlohn
Die schrittweise Einführung des Mindestlohns von 2015 bis
November 2017 ist für die deutschen Produktionsbetriebe mit
ihren lohnintensiven Obst- und Gemüsekulturen eine Herku-
lesaufgabe. Erhöhte Lohnkosten sind zu verkraften. Die zwi-
schen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern geschaffene
Übergangsregelung durch einen für allgemeinverbindlich er-
klärten Tarifvertrag ermöglicht, dass nicht direkt mit 8,50 Euro
Stundenlohn gerechnet werden muss.
Nach den bisherigen Erfahrungen führen vor allem die aus
dem Mindestlohngesetz folgenden, überzogenen Haftungs-
und Verwaltungsbedingungen zu untragbaren Belastungen für
die Unternehmen.
Die BVEO hat sich gegenüber der Politik im Schulterschluss
mit den befreundeten Verbänden für Ausnahmeregelungen für
Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft eingesetzt.
18
Verbraucherkampagnen
„Deutschland Mein Garten.“
auf großer Sommertour
Die Mission war klar definiert:
Obst und Gemüse aus Deutsch-
land sollte für die Verbraucher digital erlebbar gemacht wer-
den. Auf seiner Sommertour war der Reporter stets auf der
Suche nach span-
nenden Geschichten
rund um die Erzeu-
gerorganisationen der
BVEO. Im Juli wur-
den 28 EO`s und
Erzeuger in neun
Bundesländern besucht. Ihnen wurde bei der Arbeit über die
Schulter geschaut. Dabei hielt der Reporter medial fest, dass
Obst und Gemüse aus Deutschland so vielfältig ist wie seine
Erzeuger und Anbaure-
gionen. Die Video-Clips
wurden täglich für die
Verbraucher im Web
bereitgestellt. Sie sind
auf der Kampagnensei-
te, dem YouTube-Kanal
www.deutsches-obst-und-gemuese.de/youtube und auf Face-
book abrufbar.
Im Jahr 2015 stand bei „Deutschland – Mein Garten.“ alles
unter dem Motto „Tradition neu entdecken“. Traditionelle und
heimatverbundene Speisen liegen voll im Trend. Auch die Be-
deutung einer ausgewogenen Ernährung ist in den vergange-
nen Jahren stark gewachsen. Die Initiative griff diese Trends
auf und brachte generationsübergreifend Verbraucher mit
Freude an frischem Obst und Gemüse zusammen. Dieser
Schwerpunkt fand sich in allen Maßnahmen des Jahres 2015
wieder.
19
Pressearbeit und Social Media
Die erfolgreiche Kampagnenar-
beit der vergangenen Jahre in-
klusive der Betreuung des Pres-
sebüros, der Beantwortung von
Presseanfragen, begleitender
Medienarbeit sowie die Pflege
und der Ausbau der Website und
der sozialen Kanäle wurden fort-
gesetzt. Darüber hinaus fand ein
weiteres Rezeptshooting statt, für
das die beiden Botschafter der
Kampagne, Andi und Franzi Schweiger, die Rezepte kreierten.
Eine weitere Maßnahme war die Blogger-Kooperation unter
dem Motto „12 Klassiker neu erfunden“. Monatlich stellte ein
reichweitenstarker Food Blogger ein Traditionsgericht aus sai-
sonalem und regionalem Obst und Gemüse vor, das modern
umgesetzt wurde und sich an dem Saisonkalender orientierte.
Die Blogger verwiesen jeweils auf den „Deutschland-Mein Gar-
ten.“ Saisonkalender und die Webseite.
Das Online-Advertorial „Obst & Gemüse to go“ gab jungen
Verbrauchern die besten Tipps für Obst und Gemüse zum Mit-
nehmen für den Start in den Frühling.
Ein Hörfunkbeitrag porträtierte die junge Generation der Er-
zeuger, die die Landwirtschaft in Deutschland trägt. Hier wurde
eine junge Landwirtin dargestellt, die diesen traditionellen Be-
ruf unter Zuhilfenahme modernster Anbautechnologien ausübt.
Bei der YouTuber-Kooperation „Jung trifft Alt“ kochte eine be-
kannte YouTuberin zusammen mit ihrer Großmutter ein klassi-
sches Gericht aus Kindheitstagen. Die beiden tauschten ihre
besten Tipps aus. Das Video wurde über YouTube, ihren Blog
und weitere soziale Kanäle verbreitet und mit unserer Websei-
te verlinkt.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 31 Pressemitteilungen durch
das Pressebüro für deutsches Obst und Gemüse versendet.
Damit konnten 5.436 Beiträge medial (print und online) gezählt
werden. Die Webseite kommt im Durchschnitt auf 23.132 Be-
suche pro Monat und auf facebook hat „Deutschland - Mein
Garten.“ mittlerweile 5.225 Fans.
20
Woche des deutschen Apfels
Zum „Tag des Deutschen Apfels“, der jedes Jahr am 11. Janu-
ar gefeiert wird, wurden im Jahr 2015 in den Fußgängerzonen
von Hamburg, München, Stuttgart und Köln Äpfel aus heimi-
schem Anbau verteilt. Verschenkt werden sechs verschiedene
Sorten. Mit dem Tag des deutschen Apfels soll der Verbrau-
cher wieder auf den Geschmack für deutsches Obst gebracht
werden. Auch die Politiker halfen tatkräftig mit, dem Verbrau-
cher auf der Internationalen Grünen Woche, den Apfel nahe zu
bringen.
Apfelkabinett
Zum Apfelkabinett, das im Jahr 2015 am 7. Oktober im Bun-
deskanzleramt stattfand, konnten erneut die Apfelvariationen
Deutschlands der Politikprominenz näher gebracht werden.
Apfelköniginnen aus sieben verschiedenen deutschen Anbau-
gebieten übergaben der Bundeskanzlerin
Angela Merkel und den Bundesministern der Bundesregierung
bunte Apfelkörbe. Diese waren prall gefüllt mit frisch gepflück-
21
ten Apfeldelikatessen. Die Übergabe im Kanzleramt findet be-
reits seit 1976 statt. Sie wird von den verschiedenen deut-
schen Erzeugerorganisationen initiiert. Anlass ist der Beginn
der Erntesaison in Deutschland.
Zusatz-PR - Pflaumen und Zwetschgen
Auch in 2015 haben sich einige der
Pflaumen- und Zwetschgen Erzeu-
gerorganisationen für eine zusätz-
liche PR-Maßnahme zusammen-
geschlossen. In diesem Jahr wur-
de gezeigt, wie vielfältig Pflaumen
und Zwetschgen sind. Ein Maß-
nahmen-Mix aus Pressemitteilun-
gen, Radiobeitrag und Social Me-
dia-Maßnahmen, sorgte für Auf-
merksamkeit und die Ansprache
von verschiedenen Zielgruppen.
Ob als Teil eines herzhaften Gerichts oder als gesunder Fit-
ness-Booster, in diesem Jahr wurden die Endverbraucher mit
kreativen Einsatzmöglichkeiten überrascht. Dabei konzentrier-
te man sich auf Rezepte und Verwendungstipps für das lecke-
re Obst. Die Verbraucher bekamen neue Inspirationen und
Anregungen, auch mal etwas Außergewöhnliches mit Pflau-
men und Zwetschgen zu probieren. Insgesamt wurden 5 Print-
Artikel zu Pflaumen und Zwetschgen in relevanten Medien
generiert und damit über 230.000 Leser erreicht. Es wurden
über 80 Online-Beiträge mit Pflaumen- und Zwetschgen-Bezug
in relevanten Portalen und Social Media-Kanälen erzielt und
damit über 700.000 Internet-Nutzer angesprochen. Mit dem
Hörfunkbeitrag zu Pflaumen und Zwetschgen wurden 1,4 Milli-
onen Hörer erreicht.
Einfach gut leben – 5 am Tag e.V.
Die Ernährungskampagne 5
am Tag engagiert sich seit
mehr als 15 Jahren dafür,
dass die Menschen täglich 5
Portionen Obst und Gemüse essen. Träger der deutschen 5
am Tag-Kampagne ist ein gemeinnütziger eingetragener Ver-
ein, bei dem die BVEO Mitglied und im Vorstand vertreten ist.
Nach erfolgreichem Abschluss der Verbraucherkampagne
22
„Frische ist Leben“, die von 2012 bis
2014 in Zusammenarbeit mit dem Deut-
schen Fruchthandelsverband e.V.
(DFHV), dem Obst- & Gemüsebüro Nie-
derlande (GroentenFruitBureau) und
Flanderns Agrar-Marketing-Büro (VLAM)
mit Plakaten im Umfeld von Super- und
Verbrauchermärkten sowie SB-
Warenhäusern für einen gesundheitsför-
dernden Lebensstil und unbedenklichen
Genuss von Obst und Gemüse gewor-
ben hat, widmet sich 5 am Tag nun verstärkt der EU-
geförderten Basismaßnahme „Einfach gut leben“, die sich in
erster Linie an Schüler und Berufstätige richtet.
Mit der Online-Handelsbörse „frucht@arbeitsplatz“ macht 5 am
Tag das Angebot von frischen Äpfeln und Co. im Betrieb ein-
fach und schnell möglich. Auf www.frucht-arbeitsplatz.de prä-
sentieren sich mehr und mehr Lieferanten, die Unternehmen
oder Teams regelmäßig und unkompliziert per Abonnement
mit Obst und Gemüse versorgen. Mit dem Projekt „Pflanz‘ dir
dein Schulbrot“ bringt 5 am Tag die Lust auf Obst und Gemüse
auch auf den Pausenhof. Mit der gemeinsamen Pflege eines
„5 am Tag-Beetes“ tasten sich Schüler auf spielerische Art und
Weise an eine vielfältige und ausgewogene Ernährung heran.
Messebeteiligungen und Veranstaltungen
Fruit Logistica und German Fruit Traders Night
Der Gemeinschafts-
stand der deutschen
Erzeugerorganisatio-
nen ist im Design der
Verbraucherkampag-
ne „Deutschland –
Mein Garten.“ auf der
Fruit Logistica in Hal-
le 20 zu finden. In keiner anderen Halle ist die deutsche Obst-
und Gemüsewirtschaft so stark vertreten wie hier. Die
Deutschlandhalle präsentiert die Vielfalt der heimischen Er-
zeugung vom Apfel über die Tomate bis hin zur Zucchini. Die
geplanten PR-Aktionen im Jahr 2016 greifen diesen Trend auf
23
und stellen das gemeinsame Zubereiten und den gemeinsa-
men Verzehr in den Fokus.
Getreu dem Jahresmotto „Gemeinsam schmeckt‘s besser“
stand der BVEO-Gesamtvorstand zusammen in der Lounge
des Gemeinschaftstandes mit verschiedenen Produkten für
das Pressefoto bereit. Denn mit der Auflösung traditioneller,
vorgegebener Strukturen im Alltag geht oftmals leider auch
das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein, verloren. Schöne Frei-
zeiterlebnisse, wie gemeinsames Kochen, bieten eine gute
Basis für Gespräche und fördern Freundschaften.
Die German Fruit Traders Night am ersten Messetag gilt inzwi-
schen als der internationale Branchentreff der Obst- und Ge-
müsewirtschaft, die zur Weltleitmesse des Frischfruchthandels
nach Berlin reisen. Diese Teilnehmerzahlen steigen jährlich.
24
An diesem Abend wird
einmal mehr bestätigt,
wie wichtig die Kon-
taktanbahnung zwi-
schen deutschen und
ausländischen Ausstel-
lern, Kunden, Lieferan-
ten, aber auch Verbän-
den ist.
Der Einladung zur Tra-
ditionsveranstaltung folgten neben Christian Schmidt, Bun-
desminister für Ernährung und Landwirtschaft, über 500 in-
und ausländische Gäste. Die German Fruit Traders Night ist
eine von der BVEO und ihren Erzeugerorganisationen organi-
sierte Veranstaltung. Sie fand bereits zum achten Mal statt.
Neben der Förderung des Bundesministeriums für Ernährung
und Landwirtschaft wird dieser Branchen-Event durch die QS
Qualität und Sicherheit GmbH, Euro Pool System International
(Deutschland) GmbH und die Messe Berlin GmbH unterstützt.
Internationale Grüne Woche
„Deutschland – Mein Garten.“
präsentierte auf dem Gemein-
schaftsstand des Zentralverban-
des Gartenbau in Halle 2.2
(Blumenhalle) den neuen, prak-
tischen Saisonkalender. Wann
gibt es welches Obst und Ge-
müse? Diese Frage stellen sich
zunehmend Konsumenten beim Einkauf im Supermarkt. Die
deutschen Erzeugerorganisationen beantworten die Frage im
Rahmen ihrer Kampagne mit dem neuen Saisonkalender, der
auf einen Blick, die deut-
schen Obst- und Gemüse-
arten abbildet.
Viele Verbraucher wünsch-
ten sich den beliebten
„Deutschland – Mein Gar-
ten.“-Saisonkalender zum
25
Mitnehmen. Jetzt können sie sich den Kalender auf der Web-
seite herunterladen, ausdrucken und zum Einkauf mitnehmen.
DOGK - Deutscher Obst & Gemüse Kongress
Die BVEO war
Hauptsponsor des
Deutschen Obst- und
Gemüsekongress vom
17. - 18. September
2015 in Düsseldorf. Auf
Einladung der BVEO
nehmen 400 Teilneh-
mer am internationalen
Get together am Kongressvorabend im Restaurant Hirschchen
teil.
Der thematische Fokus wurde bei dem DOGK-Kongress 2015
rund um das Thema Export und internationale Warenströme
gesetzt. In der Eröffnungsrede des Kongresses ging der par-
lamentarische Staatssekretär Peter Bleser auf die Vorbildfunk-
tionen der Kampagne“ Deutschland - Mein Garten.“, sowie auf
die Exportinitiativen zur Öffnung von neun Apfelexportziellän-
dern der BVEO ein.
Der diesjährige Deutsche Obst & Gemüse Kongress findet am
15. und 16. September 2016 in Düsseldorf statt. Als
Veranstaltungsort wird aufgrund weiter steigender
Teilnehmerzahlen das CCD Congress Center Düsseldorf
genutzt werden.
Verpackung
Rahmenvertrag Verkaufsverpackungen
In 2015 hat die BVEO die derzeit auf dem Markt befindlichen
dualen Systembetreiber zwecks Abgabe von Angeboten für die
Lizenzierung von Verkaufsverpackungen angeschrieben. Nach
einigen Verhandlungen konnte für das Jahr 2016 ein attraktiver
Rahmenvertrag mit dem dualen System Recycling Kontor Ver-
triebs GmbH & Co. KG (RKV) aus Köln für die Mitgliedsunter-
nehmen und erweiterte Unternehmen angeboten werden. Die
Unternehmen haben die Möglichkeit, Einzelverträge mit einer
einjährigen Laufzeit für die Lizenzierung von Verkaufsverpa-
ckungen zu guten Konditionen abzuschließen. Analog zum
26
Vorjahr empfiehlt die BVEO ihren Mitgliedern, das jeweilige
Ende der Vertragsverhandlungen abzuwarten und Einzelver-
träge erst dann abzuschließen, wenn die Rahmenvertragskon-
ditionen durch die BVEO bekannt gegeben werden.
Wertstoffgesetz
Mit einem Arbeitsentwurf für ein
Wertstoffgesetz, dass das Bun-
desumweltministerium (BMUB) im
Oktober 2015 vorlegte, sollen die
Recyclingquoten deutlich erhöht
werden. Hierbei sieht das BMUB
eine Erweiterung der derzeit bestehenden Produktverantwor-
tung vor. Zukünftig gilt diese nicht nur für Verpackungen son-
dern auch für weitere Produkte aus Kunststoff und Metall. Die
dualen Systeme sollen laut Entwurf wie bisher die Wertstoffe
einsammeln, sortieren und verwerten.
Dafür werden sie vom Handel und der Industrie über Lizenz-
entgelte für die Produkte und Verpackungen finanziert. Gleich-
zeitig wird die Rolle der Kommunen gestärkt, in dem sie zum
Beispiel darüber entscheiden, wie die Abfälle vor Ort gesam-
melt werden. Ende Januar 2016 hatte die Länderkammer je-
doch die Bundesregierung aufgefordert, ein Wertstoffgesetz
auf den Weg zu bringen, dass abweichend vom Konzept des
BMUB, die Erfassungszuständigkeit für zukünftige Wertstoffe
auf öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger überträgt. Im Feb-
ruar 2016 hat der Bundesrat dem Erschließungsantrag zur
Neukonzeption eines Wertstoffgesetzes zugestimmt. Damit
stimmte der Bundesrat einer völligen Neugestaltung zu. Wie
weit eine mögliche Rekommunalisierung des Sektors sinnvoll
und überhaupt durchsetzbar ist, werden die Verhandlungen
und Stellungnahmen im laufenden Jahr zeigen.
Schulung und Weiterbildung
Probenahmeschulung
Fehlerhafte Probenahme im Rückstands-Monitoring von Obst
und Gemüse können weitreichende Konsequenzen haben, da
sie die Analyseergebnisse stark beeinflussen können. In einer
umfassenden Fortbildungsreihe machten die Qualität und Si-
cherheit GmbH (QS) in Kooperation mit der Bundesvereini-
gung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO)
27
und dem Deutschen Fruchthandelsverband (DFHV) Groß-
händler und QS-Bündler fit für das Qualitätsmanagement.
In den Veranstaltungen, die im Oktober und November 2015
stattfanden, wurden den mehr als 100 Teilnehmern in Theorie-
und Praxisteilen konkrete Hinweise für repräsentative Proben-
ahme gegeben. Typische Fehler- und potenzielle Kontaminati-
onsquellen wurden aufgezeigt. Als Fachmann war Dr. Felix
Lippert, Geschäftsführer der Labor Dr. Lippert GmbH und In-
haber von Hortkinetix, gefragt. Aufgrund der sehr guten Reso-
nanz waren die fünf Schulungen in Jork, Mutterstadt, Roisdorf,
Leipzig und Reichenau schnell ausgebucht.
Für die zweite Jahreshälfte 2016 organisiert die BVEO an ver-
schiedenen Terminen wieder Fortbildungsseminare speziell für
die Qualitätsbeauftragten der Erzeugerorganisationen.
BVEO-QS-Workshop
Am 2. Dezember 2015 fand der diesjährige BVEO- und QS-
Workshop "Qualitätsmanager der Erzeugerorganisationen" in
der BVEO-Geschäftsstelle in Berlin statt. Am Vortag, den 1.
Dezember wurde für Interessierte eine Schulung zur QS-
Datenbank mit dem Schwerpunkt Rückstandsmonitoring
durchgeführt.
Aufgrund der starken Nachfrage wird im kommenden Jahr
wieder ein Workshop organisiert, bei dem auch eine Exkursion
zum Berliner Labor bilacon GmbH angeboten werden soll.
28
EU-Schulobst- und -gemüse-Programm
Seit 2009 gibt es bereits das EU-Schulobstprogramm, das
helfen soll, Kinder und Jugendliche regelmäßig mit frischem
Obst und Gemüse zu versorgen. Neun Länder (Baden-
Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen) beteiligen sich bun-
desweit.
Das EU-Schulmilchprogramm wird
zukünftig mit dem EU-Schulprogramm
zu Obst und Gemüse
zusammengefasst. Die Mitgliedstaaten
müssen auch weiterhin wie im Obst-
und Gemüsebereich für jedes Jahr der
Beihilfengewährung eine Strategie bei
der EU-Kommission einreichen. Dies ist
in Deutschland Aufgabe der
Bundesländer.
Deutschland erhält von der EU als Fördermittel für das Schul-
jahr 2016/2017 den vollständigen beantragten Mehrbedarf von
30.297.826 Euro und damit 10.590.252 Euro mehr als ur-
sprünglich vorgesehen, da nicht alle EU-Mitgliedstaaten die
ihnen zustehenden Mittel ausschöpfen. Die endgültige Notifi-
zierung wird nach Angaben der EU-Kommission für Anfang
April angestrebt. Ab dem kommenden Jahr greife dann das
neue Programm für Schulmilch, -obst und -gemüse.
29
Pflanzenschutz und Schädlinge
Forum Nationaler Aktionsplan
Am 12. und 13. Januar 2016 fand in Bonn
die jüngste Sitzung des Forums Nationaler
Aktionsplan (NAP) zur nachhaltigen An-
wendung von Pflanzenschutzmitteln mit rund 90 Vertretern von
Behörden, Verbänden und Organisationen statt.
Die Schwerpunkte des Forums lagen auf Rückblick und Sach-
stand zu den Empfehlungen des Forums (Pflanzenschutz und
Biodiversität, forcierte Ausweitung des ökologischen Landbaus
und Feststellung des Forschungsbedarfs und Kommunikati-
onsstrategien). In diesem Zusammenhang hat das Bundesin-
stitut für Risikobewertung (BfR) im Forum angekündigt, dass
man sich verstärkt in die Aktivitäten des NAP zu den Themen
Überschreitung der Rückstandshöchstgehalte, Verfrachtung
von Pflanzenschutzmitteln (PSM) auf dem Feld und Risiko-
kommunikation bei PSM-Rückständen einbringen. Weitere
Informationen sind auf der Internetseite des NAP unter
https://www.nap-pflanzenschutz.de abrufbar. Die BVEO wird
sich auch künftig aktiv in die Arbeitsgruppen und dem Forum
einbringen.
Kirschessigfliege
Die Invasion der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) in Eu-
ropa hat gezeigt, dass die Einschleppung und schnelle Ver-
breitung verheerende Folgen haben kann. Durch die hohe Ge-
nerationsrate richtet die aus Asien stammende Kirschessigflie-
ge - meist kurz vor der Ernte - enorme Schäden vor allem in
Beeren- und Steinobst-Kulturen an. Gegen den Schädling hilft
nur ein ganzes Instrumentarium an Maßnahmen. Zur Vermei-
dung von Resistenzbildungen sind deshalb mehrere Pflanzen-
schutzmittel (PSM) mit unterschiedlichen Wirkmechanismen
notwendig. In diesem Zusammenhang hat das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) befristete
Notfallzulassungen für bestimmte Kulturen (u. a. Beerenobst,
Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen) für verschiedene
PSM gegen die Kirschessigfliege 2015 in Deutschland erteilt.
Darunter sind Mittel mit den Wirkstoffen Pyrethrine, Aceta-
miprid, Spinosad und Lambda-Cyhalothrin. Auch für diese Not-
fallzulassungen gelten weiterhin die in der EU gültigen Rück-
30
standshöchstgehalte, in Abhängigkeit von der jeweiligen Wirk-
stoff-/Produktkombination.
Zur Intensivierung der Forschung zur Kirschessigfliege laufen
derzeit verschiedene Aktivitäten in Deutschland und auf EU-
Ebene. U. a. hat das Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) ab 2015 für die Folgejahre pro Jahr
340.000 Euro zur Verfügung gestellt, damit das Julius Kühn-
Institut (JKI) seine seit Jahren vorgenommenen Forschungen
erweitern kann. Im Rahmen einer Konferenz wurde des Weite-
ren der Aufbau eines Netzwerkes „Bekämpfung der Kirsches-
sigfliege“ vereinbart, unter Federführung des BVL und JKI. In
dem EU-Projekt DROPSA arbeiten seit 2014 insgesamt 26
Partner aus Europa, Nordamerika, Ozeanien und Asien unter
Koordination der FERA innovative Methoden zur Schädlings-
kontrolle aus. Die BVEO fordert weiterhin die zeitnahe Umset-
zung des Maßnahmenkataloges an, da je nach Witterungsver-
lauf die Schäden durch die Kirschessigfliege wieder zunehmen
könnten.
Chlorat in pflanzlichen Lebensmitteln
Bereits im Juni 2014 ist auf
europäischer Ebene der Ver-
such unternommen worden,
Übergangswerte für Chlorat
in pflanzlichen Lebensmitteln
festzulegen. Dieses Vorha-
ben ist allerdings am Wider-
stand der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten gescheitert. Statt-
dessen wurde vom Ständigen Ausschuss für Pflanzenschutz-
mittelrückstände in der Sitzung am 22./23. September 2014 in
Brüssel vereinbart, Chlorat-Gehalte in pflanzlichen Lebensmit-
teln nicht auf Basis des Standardwertes von 0,01 mg/kg für die
Warenarten gemäß Anhang I der Verordnung (EG) Nr.
396/2005) zu beurteilen, sondern eine Beurteilung auf Grund-
lage von Artikel 14 EU-Basisverordnung (EG) Nr. 178/2002 -
nach Durchführung einer Risikobewertung – vorzunehmen.
Im Sommer 2015 wurde die Risikobewertung der EFSA zu
Chlorat veröffentlicht („Risks for public health related to the
presence of chlorate in food“). In diesem Rahmen wurden von
der EFSA zum einen toxikologische Referenzwerte für das
akute und chronische Risiko von Chlorat festgelegt (chroni-
sches Risiko: TDI von 3 μg pro kg Körpergewicht und Tag,
31
akutes Risiko: ARfD von 36 μg pro kg Körpergewicht). Zum
anderen wurde auf Basis der vorhandenen Gehaltsdaten eine
Expositionsabschätzung durchgeführt und geprüft, ob ein
Höchstgehalt von 0,7 mg/kg für Lebensmittel ein ausreichen-
des Schutzniveau für die Bevölkerung in der EU bietet. Auf-
grund der beschränkten Anzahl und Auswahl an Gehaltsdaten,
die der EFSA für die Risikobewertung zur Verfügung standen,
hatte der europäische Verband FoodDrinkEurope bereits im
Sommer zu einer weiteren Sammlung von Gehaltsdaten auf-
gerufen. Dies galt insbesondere für Lebensmit-
tel/Lebensmittelgruppen, bei denen die der EFSA vorliegenden
Gehaltsdaten als nicht repräsentativ oder vollständig für eine
Warenart bzw. ein Lebensmittel anzusehen sind.
Wirtschaftsvertreter einiger Mitgliedstaaten haben nun Kennt-
nis von einem ersten Vorschlag für Rückstandshöchstgehalte
(RHG) für Chlorat in Lebensmitteln (pflanzlich und tierisch)
gemäß Verordnung (EG) Nr. 396/2005 erhalten, der bei der
nächsten Sitzung des Ständigen Ausschusses für Pflanzen-
schutzmittelrückstände am 30. November / 1. Dezember 2015
in Brüssel diskutiert wurde. Eine Annahme von RHG für Chlo-
rat in Lebensmitteln durch den Ständigen Ausschuss Pflan-
zenschutzmittelrückstände ist frühestens im Frühjahr 2016 zu
erwarten. Die BVEO setzt sich gegenüber dem BMEL und den
Behörden auf Brüsseler Ebene für einheitliche und für alle Be-
teiligten praktikable Rückstandshöchstwerte ein.
32
QS Fachgesellschaft Obst-Gemüse-Kartoffeln
Als Gesellschafter der QS Fachgesellschaft
Obst-Gemüse-Kartoffeln GmbH setzt sich die
BVEO für die Belange ihrer Mitglieder ein.
Systemkette
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette bringen sich mehr
als 31.100 QS-Systempartner aus dem In- und Ausland in den
Bereich Obst, Gemüse und Kartoffeln ein. Aus Deutschland
stammen rund 25.500 QS-Systempartner von denen über
8.400 der Stufe Erzeugung sowie knapp 550 der Großhan-
delsstufe zuzuordnen sind. Mit 123 Systempartnern aus dem
Bereich Logistik und gut 16.300 aus dem Lebensmitteleinzel-
handel komplettiert sich das Bild. Vielfältige Aktivitäten werden
von der Fachgesellschaft moderiert bzw. organisiert.
Regionalfenster
Seit April 2015 können QS-zertifizierte Erzeugerbetriebe am
Regionalfenster teilnehmen und damit Lizenznehmer der Re-
gionalfenster Kennzeichnung beliefern, ohne ein zusätzliches
33
Audit durchlaufen zu müssen. Für QS-Systempartner ist die
Teilnahme am Regionalfensterprogramm freiwillig und hat kei-
nen Einfluss auf ihre QS-Zertifizierung.
Rückstandsmonitoring
Im Jahresverlauf wurde von der QS GmbH der Leitfaden
Rückstandsmonitoring redaktionell neu aufgestellt und umfas-
send überarbeitet. Der Kontrollplan wurde an die aktuelle
Rückstandssituation angepasst. Bewertungsgrundlage sind
dabei die Analyseergebnisse des Vorjahres, die nationale Be-
richterstattung Pflanzenschutzmittel-Rückstände und Ergeb-
nisse weiterer Überwachungssysteme. Änderungen am Be-
wertungssystem des Laborkompetenztests und bei der Labo-
ranerkennung wurden ebenfalls vorgenommen. Durch die Än-
derung bei der Punktevergabe wird unmittelbarer auf das Auf-
treten von Fehlern und die Fehlerhäufigkeit reagiert. Die Labo-
re mit einem niedrigen Punktestand werden darüber hinaus
einer häufigeren Kontrolle unterzogen.
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit
Die Vorstellungen einer nachhaltigen Entwicklung im Garten-
bau und der Landwirtschaft gehen schnell in verschiedene
Richtungen. Der Fachbeirat Obst, Gemüse, Kartoffeln hat da-
her beschlossen, QS als Plattform für das Thema Nachhaltig-
keit zu nutzen und ein gemeinsames Verständnis innerhalb der
Branche zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde
eine Arbeitsgruppe „Nachhaltigkeit“ aus Vertretern der gesam-
ten Wertschöpfungskette eingerichtet. In den bisherigen Tref-
fen evaluierten die Beteiligten unter anderem die Systematik
von Nachhaltigkeitsstandards auf deren Vor- und Nachteile.
Auch die Praktikabilität bei der Umsetzung und Kontrolle wur-
de in der Gruppe diskutiert. Um weitere Informationen zu be-
stimmten Themengebieten zu erhalten, wie z. B. den ökonomi-
schen Aspekten, ist die Einladung entsprechender Experten
vorgesehen. Darüber hinaus begleitet die Arbeitsgruppe eine
von QS beauftragte Studie. Im Rahmen der Studie sollen die
relevanten Themenbereiche, die sogenannten Hot-Spots der
Nachhaltigkeit, für die Wertschöpfungskette im Bereich Obst,
Gemüse und Kartoffeln identifiziert und hinsichtlich ihrer Be-
deutung für die Branche bewertet werden.
34
Fachbeirat
Anlässlich der Gesellschafterversammlung der QS Fachge-
sellschaft Obst, Gemüse und Kartoffeln GmbH wurde der
Fachbeirat Obst, Gemüse und Kartoffeln für die Jahre 2016
und 2017 neu benannt. Für die BVEO sind Karl Voges und
Dr. Christian Weseloh als Stellvertreter vertreten.
Ihre Berliner Geschäftsstelle
v.l.n.r.: Dr. Gertrud Burghard-Nink, Dr. Christian Weseloh,
Ilonka Form, Suse-Katrin Jamrath, Julia Rother
www.bveo.de
35
Gremien auf nationaler und EU-Ebene
Die BVEO bringt ihre Positionen und Argumente gemeinsam
mit ihren Partnerorganisationen in nationale und internationale
Gremien ein.
Bundesausschuss Obst und
Gemüse (BOG)
Vorstand
Fachgruppe Gemüsebau
Fachgruppe Obstbau
Bundesanstalt für Landwirt-
schaft und Ernährung (BLE)
Fachbeirat Obst, Gemüse und Kartoffeln
Bundesamt für Verbraucher-
schutz und Lebensmittelsicher-
heit (BVL)
Task Force Pflanzenschutzmittelrück-
stände
Bundesministerium für Ernäh-
rung und Landwirtschaft (BMEL)
Forum „Nationaler Aktionsplan zur nach-
haltigen Anwendung von Pflanzen-
schutzmitteln (NAP)“
NAP-Arbeitsgruppe „Pflanzenschutz und
Biodiversität“
Bund-Länder-Wirtschafts-Arbeitsgruppe
(BLWA)
Runder Tisch für phytosanitäre und saat-
gutrechtliche Handelshemmnisse
Copa-Cogeca Arbeitsgruppe Obst und Gemüse
Deutscher Raiffeisenverband
(DRV)
Fachausschuss Obst-, Gemüse- und Gar-
tenbauwirtschaft
EU-Kommission Zivile Gruppe für Obst und Gemüse
Fruit Logistica (FL) Beirat
QS Qualität und Sicherheit
Fachgesellschaft Obst, Gemüse
und Kartoffeln
QS Gesellschafterversammlung
QS Fachbeirat Obst, Gemüse und Kartof-
feln
5 am Tag e.V. Vorstand
36
Mitgliederverzeichnis (Stand: März 2016)
Absatzgenossenschaft "Fahner Obst" eG Gewerbepark Fahner Höhe 99100 Gierstädt Absatzgenossenschaft für Obst-und Gartenbauerzeugnisse Sommerhausen und Umgebung eG Industriestraße 97286 Sommerhausen BayWa AG St.-Martin-Straße 76 81541 München BPV Brandenburger Pilzvertrieb GmbH Genthiner Str. 43 14774 Brandenburg-Plaue Elbe-Obst Erzeugerorganisation r. V. Bassenflether Chaussee 4b 21723 Hollern-Twielenfleth Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG Lange Str. 7 49377 Vechta-Langförden Erzeugergroßmarkt Südbaden eG Niederrotweil 80 79235 Vogtsburg Erzeugergroßmarkt Thüringen - Sach-sen - Spreewald eG Stadtrodaer Str. 1 07646 Laasdorf Erzeugerorganisation Dresdener Obst eG Hauptstr. 2 a 01809 Dohna/OT Röhrsdorf Erzeugerorganisation Spargel & Bee-renfrüchte GmbH Beelitzer Str. 141 14797 Kloster Lehnin
Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse Mecklenburger Ernte GmbH Wölzower Weg 7 19243 Wittenburg Franken Obst GmbH Forchheimer Str. 4a 91338 Igensdorf Franken-Gemüse Knoblauchsland eG Raiffeisenstr. 200 90427 Nürnberg Gartenbauzentrale eG Schulze-Delitzsch-Str. 10 26871 Papenburg Gartenbauzentrale Main-Donau eG Bächinger Str. 75 89423 Gundelfingen GEO - Gurken Erzeuger Organisation Bayern GmbH Obere Römerstr. 17 94527 Aholming Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG Veilingstr. A1 47638 Straelen-Herongen M.AL. Marktgemeinschaft Altes Land Erzeugerorganisation für Obst GmbH Neuenfelder Str. 16a 21635 Jork Markendorf - Obst eG Absatzgenossen-schaft Müllroser Chaussee 76 c 15236 Frankfurt/Oder Märkische Erzeuger- und Vermark-tungsorganisation GmbH Dorfstr. 37 15345 Altlandsberg OT Wesendahl Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG Albert-Maier-Str. 6 88045 Friedrichshafen
37
Marktkontor Obst und Gemüse Baden e.V. Lauterbergstr. 1 76137 Karlsruhe Marktvereinigung Rhein-Main-Pfalz u. Thüringen für Obst und Gemüse e.V. Schillerstr. 9 67304 Kerzenheim Mitteldeutsches Zwiebelkontor GmbH Brumbyer Weg 34-40 39240 Calbe/Saale Obst & Gemüse Markt Nordthüringen eG Am Pfortenstieg 8 99638 Kindelbrück Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG Raiffeisenstr. 2 64347 Griesheim OGA Obst- und Gemüse-Absatz-genossenschaft Nordbaden eG Güterbahnhof 13 76646 Bruchsal OGA Obst-, Gemüse- und Absatzge-nossenschaft Soest-Münster eG Sassendorfer Weg 19 59494 Soest OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG Konrad-Adenauer-Str. 16 77704 Oberkirch Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG Neustadter Str. 100 67112 Mutterstadt Pilzland Vertriebs GmbH Paul-Wesjohann-Str. 43 49429 Visbek-Rechterfeld
Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V. Rochusstr. 18 53123 Bonn Reichenau-Gemüse eG Marktstr. 1 78479 Insel Reichenau ROWG Raiffeisen Obst- und Warenge-nossenschaft eG Bahnhofstr. 41 65830 Kriftel Saale Obst Erzeuger- und Absatzge-nossenschaft eG Am Bahnhof 8 06198 Salzatal / OT Gorsleben Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen eG Am Großmarkt 1 55218 Ingelheim Vitfrisch Gemüse-Vertrieb eG Rötelstr. 26 74172 Neckarsulm Weiße Köpfe Vertriebsgesellschaft mbH Wilhelm-Bunsen-Str. 18 49685 Emstek WOG Württembergische Obstgenos-senschaft Raiffeisen eG Ganterhofstr. 2 88213 Ravensburg Vereinigte Obst- und Gemüse- großmärkte eG (VOG) Bahnhofstr. 78 67256 Weisenheim
38
Gesamtvorstand der BVEO (Stand: März 2016)
Vorsitzender
Dr. Henning Ehlers
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
10117 Berlin
Johannes Bliestle
Reichenau-Gemüse eG
78479 Reichenau
Dr. Bernd Falkenau
Erzeugerorganisation "Dresdner Obst" eG
01809 Dohna / OT Röhrsdorf
Christoph Hövelkamp
Erzeugergroßmarkt
Langförden-Oldenburg eG
49377 Vechta-Langförden
Manfred Nüssel
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
10117 Berlin
Achim Poetschke
Gartenbauzentrale Main-Donau eG
89423 Gundelfingen
Dr. Hans-Dieter Stallknecht
Bundesausschuss Obst und Gemüse
Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
10117 Berlin
stellv. Vorsitzender
Karl Voges
Landgard eG
47638 Straelen-Herongen
Hans Trauth
Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG
67112 Mutterstadt
Dr. Egon Treyer
Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG 88045 Friedrichshafen
Dr. Christian Weseloh
(Geschäftsführer)
Bundesvereinigung der Erzeuger-organisationen Obst und Gemüse e.V.
10117 Berlin
Klaus-Dieter Wilke
Erzeugerorganisation für Obst und
Gemüse Mecklenburger Ernte GmbH
19243 Wittenburg
Hans-Herbert zum Felde
Elbe-Obst
Erzeugerorganisation r. V.
21723 Hollern-Twielenfleth
39
Arbeitskreis Marketing der BVEO (Stand: März 2016)
Vorsitzender Dr. Christian Weseloh Bundesvereinigung der Erzeuger- organisationen Obst und Gemüse e.V. Jens Anderson Elbe-Obst Erzeugerorganisation r. V. Andreas Brinker Gartenbauzentrale eG Esther Dworak Marktgemeinschaft Bodenseeobst e.G. Birger Exner Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse Mecklenburger Ernte GmbH Hans-Jörg Friedrich Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG
Michael Hermes Landgard Obst und Gemüse GmbH & Co. KG Walter Meyer Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG Alfred Pfister Marktkontor Obst und Gemüse Baden e. V. Patrick Ruffert Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation Gmbh
40
Arbeitskreis Kernobst der BVEO (Stand: März 2016)
Vorsitzender Stefan Moje Elbe-Obst Erzeugerorganisation r. V. Steffen Aurich Markendorf Obst eG Christiane Bell BayWa AG Markus Bieser OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG Lorenz Boll Erzeugergroßmarkt Südbaden eG Jörg Disselborg Bundesausschuss Obst und Gemüse Esther Dworak Obst vom Bodensee- Vertriebsgesellschaft mbH Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation Dresdener Obst eG Rita Heinsch ROWG Raiffeisen Obst- und Warengenossenschaft Sebastian Herbel Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG Björn Kirchner Absatzgenossenschaft "Fahner Obst" eG Hans Lehar OGA Obst- und Gemüse-Absatz- genossenschaft Nordbaden eG Martin Ley Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen eG
Walter Meyer Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG Hans-Jörg Friedrich Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG Jürgen Nüssle WOG Württembergische Obstgenossen-schaft Raiffeisen eG Alfred Pfister Marktkontor Obst und Gemüse Baden e. V. Wilfried Plüschau M.AL. Marktgemeinschaft Altes Land Erzeugerorganisation für Obst GmbH Lutz Röll Saale Obst Erzeuger- und Absatzgenos-senschaft eG Patrick Ruffert Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation GmbH Thomas Schlich Landgard Obst und Gemüse GmbH & Co. KG Dr. Hans-Dieter Stallknecht Bundesausschuss Obst und Gemüse Dr. Egon Treyer Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG Klaus-Dieter Wilke Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse Mecklenburger Ernte GmbH
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Arbeitskreis Steinobst der BVEO (Stand: März 2016)
Vorsitzender N.N. Steffen Aurich Markendorf Obst eG Markus Bieser OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG Lorenz Boll Erzeugergroßmarkt Südbaden eG Jörg Disselborg Bundesausschuss Obst und Gemüse Esther Dworak Obst vom Bodensee- Vertriebsgesellschaft mbH Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation Dresdener Obst eG Angelika Flohr Absatzgenossenschaft für Obst- und Gartenbauerzeugnisse Sommerhausen und Umgebung eG Rita Heinsch ROWG Raiffeisen Obst- und Warengenossenschaft Sebastian Herbel Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG Herbert Hubmann Franken Obst GmbH Björn Kirchner Absatzgenossenschaft "Fahner Obst" eG Karl Voges Landgard Obst und Gemüse GmbH & Co. KG Hans Lehar OGA Obst- und Gemüse-Absatz- genossenschaft Nordbaden eG
Martin Ley Vereinigte Großmärkte für Obst und Ge-müse Rheinhessen eG Walter Meyer Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG Stefan Moje Elbe-Obst Erzeugerorganisation r. V. Hans-Jörg Friedrich Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG Jürgen Nüssle WOG Württembergische Obstgenossen-schaft Raiffeisen eG Christian Pielken OGA Obst-, Gemüse- und Absatzgenos-senschaft Soest-Münster eG Alfred Pfister Marktkontor Obst und Gemüse Baden e. V. Wilfried Plüschau M.AL. Marktgemeinschaft Altes Land Erzeugerorganisation für Obst GmbH Lutz Röll Saale Obst Erzeuger- und Absatzgenos-senschaft eG Patrick Ruffert Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation GmbH Dr. Hans-Dieter Stallknecht Bundesausschuss Obst und Gemüse Jens Stechmann Bundesausschuss Obst und Gemüse Dr. Egon Treyer Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG Klaus-Dieter Wilke Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse Mecklenburger Ernte GmbH