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Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

Date post: 24-Mar-2016
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Chrischona ist vielfältig – und vielfältig vernetzt. Der Geschäftsbericht 2012 der Pilgermission St. Chrischona zeigt das anhand facettenreicher Geschichten aus dem christlichen Verband.
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Pilgermission St. Chrischona
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Page 1: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

verbindetChrischona

Pilgermission St. ChrischonaPilgermission St. Chrischona

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Pilgermission St. Chrischona Gemeinsam statt einsamChrischona im Blick zurück und nach vorne

Theologisches Seminar St. Chrischona «Sofort war wieder die Gemeinschaft da!»Wie das tsc Klassengemeinschaften prägt und fördert

Diakonissen-Mutterhaus St. ChrischonaParole: «Synergien nutzen»Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona und Pilgermission setzen auf Zusammenarbeit

amziDas Rätsel des Afikoman

Vision-FranceGemeinde bauen in einem entchristlichten Land

Bilanz 2012 / Erfolgsrechnung 2012 / Revisionsbericht

Brunnen Verlag BaselIn Geschichten verstricktEinblicke ins Liquide des Brunnen

Chrischona-Gemeinden SchweizChrischona Schweiz macht Ferien am Meer

Chrischona-Gemeinschaftswerk DeutschlandUnsere Leute sind mutiger geworden

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Chrischona ist v iel fä l t ig – und viel fä l t ig vernetzt. Die Geschichten in diesem Geschäf tsbericht zeugen davon. Ich empf inde das als Be-reicherung, a ls eine Stärke unseres Verbandes. Das Band, das uns verbindet, ist der Auf trag: die befreiende Botschaf t von Jesus Christus zu den Menschen zu bringen, sie mit Got t zu verbinden. In diesem Auf trag sind wir gemeinsam unterwegs. Niemand braucht sich a l leine abzumühen. Wir können voneinander prof i t ieren. Gemeinsam kommen wir weiter.

Ich danke al len, die sich mit Chrischona in diesem Auf trag verbünden und verbunden fühlen – und damit einkl inken in das viel fä l t ige «Chrischona-Netzwerk». Danke für a l le Gaben und für a l les Engagement. Die Geschichten auf den folgenden Seiten zeigen: Es lohnt sich!

René WinklerDirek tor

Liebe LeserLiebe Leserinnen

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Chrischona im Blick zurück und nach vorne

– für die hauptamtlichen Mitarbeiter wie für die Gemeindemitglieder und letztlich für jeden. Es geht aber nicht um Vernetzung um der Vernetzung willen, das wurde bei der Konferenz klar. «Schlussendlich soll die Vernetzung auch den Menschen zugu-tekommen, die noch auf die Wohltaten Gottes warten», betont René Winkler. Die nächste SSK 2013 – zu der zum ersten Mal auch die Gemeindeleitungen der Chrischona-Gemeinden eingeladen sind – greift diesen Gedanken auf. Unter dem Motto «Fokus Gemeinde. Fokus Welt» geht es darum, wie die Gemeinden den Menschen dienen und sie mit dem Evan-gelium erreichen können.

«Diene vernetzt!» – so lautete die Auffor-derung an die hauptamtlichen Mitarbeiter im Verband der Pilgermission bei der Stra-tegie- und Schulungskonferenz (SSK) im November 2012. «Gemeinsam Dienen ist Programm. Sich im Dienst für Jesus zu verbünden, ist normal», sagte damals René Winkler, Direktor der Pilgermission. Die hauptamtlichen Mitarbeiter in den Chrischona-Gemeinden wurden ermutigt, den noch viel zu häufig praktizierten Alleingang zu beenden. Mutige und kreati-ve Ideen sind gefragt. Für René Winkler ist das ein Umdenkprozess, der sich lohnt

Es gibt einen weiteren triftigen Grund für die Beschäftigung mit der Dienstpraxis in den Gemeinden: die nächste Generation Hauptamtlicher. Die Verantwortlichen des Chrischona-Verbandes stehen unter dem Eindruck, dass in den nächsten Jahren der strukturelle Rahmen kreativ erweitert und gestaltet werden muss, in dem Hauptamt-liche in den Gemeinden arbeiten. (Mehr dazu im Chrischona-Panorama 6/2012 un-ter www.chrischona.org/panorama)

Die nächsten Generationen im BlickWie können die Ausbildungsangebote am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) aussehen, um die junge Generation optimal zu fördern? Wie können wir Men-schen für einen leidenschaftlichen und kompetenten Dienst in Gemeinde, Mission und Gesellschaft fit machen? Seit Frühjahr 2012 beschäftigt sich die Leitung der Pil-germission intensiv mit der Frage, wie die Ausbildung künftig strategisch ausgerich-tet werden muss – damit sie ihrem hohen Anspruch langfristig gerecht bleiben kann.

Ein Meilenstein auf diesem Weg war ein «Think Tank» im Januar 2013. Bei dieser zweitägigen Ideenschmiede holte sich die Pilgermission zusätzlich viel Sachver-stand aus anderen Gemeinde- und Ju-gendverbänden, christlichen Werken, Kir-chen und Bildungsinstituten ins Boot. «Es war eine sehr inspirierende und ermuti-gende Erfahrung», sagt René Winkler. Ende 2013 soll entschieden werden, wie die strategische Ausrichtung der Ausbil-dung konkret aussieht und was ab 2014 umgesetzt wird. Fest steht aber schon: Die Ausbildung wird Berufsleuten ohne Matu-ra bzw. Abitur zugänglich bleiben. Damit bleibt die Pilgermission ihrem Gründungs-auftrag treu.

statt einsamGemeinsam

Pilgermission St. ChrischonaPilgermission St. Chrischona

Die 43 Mitarbeiter der Pilgermission

St. Chrischona: Eine tolle Gruppe.

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narleiter Dr. Horst Schaffenberger, Ge-schäftsführer Walter Stauffacher und Dr. Jean-Georges Gantenbein, Präsident von Vision-France. Sie sind gut und intensiv miteinander unterwegs.

Vernetzung im Verband und darüber hinaus wächst weiterWas tut sich bezüglich Vernetzung im Ver-band der Pilgermission St. Chrischona und darüber hinaus? Auf dem Chrischona-Campus wachsen die Bande zwischen Pil-germission und dem Diakonissen-Mutter-haus St. Chrischona weiter zusammen – wie genau, ist auf den Seiten 16 und 17 zu lesen. Die zweimal im Jahr stattfinden-den Leitungstreffen mit theologischem Fo-rum werden erweitert: Leitungspersonen

von amzi, Brunnen-Verlag und Diakonis-sen-Mutterhaus werden zu den Leitungs-personen der Pilgermission und der Ge-meindeverbände sowie den Dozenten dazu stossen. Im Frühjahr 2013 begaben sich die Drei vom Direktionsteam – Direk-tor, Seminarleiter und Geschäftsführer – auf Deutschland-Reise. Sie nahmen Kon-takt auf mit Verantwortlichen befreundeter und verwandter Werke sowie Einrichtun-gen. Beziehungen pflegen und vertiefen stand auf dem Programm.

2012 bringt frischen Wind in die Leitung der PilgermissionFür René Winkler war 2012 das erste Dienstjahr als Direktor der Pilgermission. Er ist kein Frischling in der Leitung des Verbandes. Seit 2001 war er als Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz schon Mitglied des Leitungsteams der Pilgermis-sion. «Meine Frau und ich sind hier am richtigen Platz», sagt er. Es freut ihn, dass ihm intern wie extern viel Offenheit, Ver-trauen und Wohlwollen entgegengebracht wurde. Frischen Wind ins Leitungsteam bringen seit Anfang 2012 Wieland Müller, Vorsitzender des Chrischona-Gemein-schaftswerks Deutschland, und Dr. Peter Gloor, Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz. Das Team komplettieren Semi-

Chrischona: Vernetzt im NetzIm Sommer 2012 ging die neue Webseite der Pilgermission online. Gleichzeitig startete sie eine Social-Media-Offensive in Facebook, Twitter und Co. Vernetzung im weltweiten Netz ist angesagt. Chri-scho na lebt vom Engagement seiner Spender, Mitglieder und Freunde. Die Sozialen Netzwerke bieten spannende Möglichkeiten zum Vernetzen, Diskutie-ren und Mitmachen. Mahr dazu unter:chrischona.org/informationen/social-media

« Das Jahr 2012 war für mich ein spezielles Jahr. Nicht jeder

Komitee-Präsident hat die Pflicht und Aufgabe, einen Direktoren-wechsel zu begleiten. Daneben

gab es Wechsel an der Spitze der Länderverbände Deutschland und

Schweiz, und auch eine neue Oberin für das Diakonissen-

Mutterhaus St. Chrischona. Ich freue mich, dass sich alle personel-len Wechsel für die Pilgermission bis heute als positiv herausgestellt

haben. Als Hoffnung möchte ich ebenfalls einen personellen Wechsel anführen: den meiner

Nachfolge. Nach zehn Jahren als Vorsitzender der Mitgliederver-

sammlung der Pilgermission gebe ich im September 2013 den Stab

weiter. Allen meinen Mitstreitern im Komitee möchte ich herzlich dan-

ken für die angenehme konstruktive Zusammenarbeit in all den Jahren. »

Hans Jörg Hauser, Präsident des Komitees der Pilgermission St. Chrischona

Solarstrom von Chrischona

Zum Stromproduzenten ist die Pilgermis-sion 2012 geworden. Solaranlagen auf den Dächern des Konferenzzentrums (Bild) und der alten Landwirtschaft lie-fern pro Jahr rund 200‘000 Kilowattstun-den Strom aus Sonnenenergie. Das reicht, um 40 Einfamilienhäuser ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.

Konferenzzentrum St. Chrischona ist Top!

Zu den beliebtesten Tagungszentren der Schweiz zählt das Konferenzzentrum St. Chrischona. Bei einer Wahl 2012 erreich-te es den 5. Platz. Veranstalter von Kon-ferenzen, Tagungen und Seminaren ga-ben dem Konferenzzentrum gute Noten. Ein tolles Zeichen der Anerkennung für Luc Decrauzat und seine Mannschaft – und die vielen Studenten, die im Konfe-renzzentrum mitarbeiten.www.kpmc.ch

facebook.com/konferenzzentrum.chrischona

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Wie das Theologische Seminar Klassen-gemeinschaften prägt und fördertMein Job, mein Haus, mein Auto – viele Klassentreffen kommen nicht über ober-flächliches Vergleichen des materiellen Status hinaus. Anders laufen Klassentref-fen des Abschlussjahrgangs 1962 des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) ab: «Am Morgen gibt es immer eine Bibelarbeit. Reihum erzählen die Klassen-kameraden aus ihrem Leben. Ganz be-wusst beten wir schliesslich füreinander – besonders, wenn es jemand gerade schwer hat», berichtet Eberhard Wall-meroth. Er hat darin echte geistliche Ge-meinschaft erlebt.Es ist aber nicht nur die geistliche Gemein-schaft, welche die Chrischona-Absolven-ten von 1962 zusammenhält. Es ist auch ein «Wir-Gefühl», eine nachhaltige «kameradschaftlich-freundschaftliche Verbundenheit», wie es Eberhard Wall-meroth beschreibt.

Ein Wiedersehen nach 50 JahrenDies zeigt insbesondere eine Geschichte vom 50-jährigen Ordinationsjubiläum. Ein Klassenkamerad hatte sich weder an der «Brüderpost» – den regelmässigen Rund-briefen – beteiligt, noch an Klassentreffen teilgenommen. Da er in der reformierten Kirche gearbeitet hat, trafen seine ehema-ligen Mitstudenten ihn auch nicht auf den Chrischona-Jahreskonferenzen. Kurz vor dem Jubiläum 2012 sah Eberhards Frau Ruth einen Mann, der in die Réception auf St. Chrischona wollte. Ruth fragte, ob sie helfen könne: «Da guckt er mich an und sagt, dass er zum 50-jährigen Ordinati-onsjubiläum eingeladen ist. Darauf habe ich gesagt: Da kannst Du nur der Walter Jakob sein. Er hat sich so gefreut!» Eber-hard Wallmeroth fügt hinzu: «Sofort war wieder die Gemeinschaft da.»

Zeitreise in den SchlafsaalWer verstehen will, warum diese Klassen-gemeinschaft auch nach 50 Jahren noch so gut funktioniert, muss in die Zeit zurück-gehen, als alles begann. 1958 kam Eber-hard Wallmeroth ans Theologische Semi-nar St. Chrischona, das damals noch Predigerseminar hiess, um Theologie zu studieren und seiner Berufung zu folgen. Zusammen mit 20 anderen Studenten wurde er im Gemeinschaftsschlafsaal im

war wieder« Sofort

schaft da! »die Gemein-

Kernauftrag der Pilgermission St. Chrischona ist die Bildungsarbeit am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc). Seit ihrer Grün-dung im Jahr 1840 vermitteln enga-gierte Dozenten eine biblisch-theo-logische Ausbildung.

Die tsc-Ausbildungsphilosophie:kommunikativ theologisch, praxis-nah, ganzheitlich

Derzeit studieren rund 130 Männer und Frauen am tsc. Sie werden von 13 festangestellten Dozenten und 8 Gastdozenten unterrichtet.

Das Studienangebot:- Bachelor-Studiengang Theologie- Bachelor-Studiengang Gemeindepädagogik- tsc-Jahreskurs- summer school

Die tsc-Absolventen arbeiten in den unterschiedlichsten kirchli-chen und freikirchlichen Werken und in der welt weiten Mission.

KontaktTheologisches Seminar St. ChrischonaChrischonarain 2004126 Bettingen, SchweizTelefon +41 (0)61 64 64 [email protected]/tsc.chrischona

tsc – investieren in Menschen

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Wie lautet das Rezept für gute Gemeinschaft?Das Erfolgsrezept für die gute Gemein-schaft erklärt sich Eberhard Wallmeroth mit der tsc-Ausbildungsphilosophie: «Das gemeinsame Arbeiten, Studieren und Le-ben hat alles zu einem Ganzen geführt.» Er verweist auf den damaligen Chrischo-na-Direktor Hans Staub. Dieser wollte nicht nur die Köpfe mit Wissen füllen, son-dern den ganzen Mensch verändern und so für den Dienst vorbereiten. «Das hat auch die Klassengemeinschaft ausge-macht», erläutert Eberhard Wallmeroth und fügt hinzu: «Die vier Jahre auf St. Chrischona waren die schönste Zeit für mich.»

tsc: Der Rahmen, in dem Vernetzung entstehtHeute müssen Studenten nicht mehr in der Landwirtschaft mithelfen oder in Schlafsälen übernachten. Die Ausbildung ist moderner, wissenschaftlicher und me-thodisch kompetenter geworden. Die

ganzheitliche Ausbildungsphilosophie je-doch prägt das tsc-Studium nach wie vor.Mittlerweile organisiert das Theologische Seminar St. Chrischona jährliche Alumni-Jahrgangstreffen, verschickt E-Mail-Newsletter an die Absolventen und fördert noch stärker die Vernetzung der Klassen-gemeinschaften. Das tsc gibt weiterhin den Rahmen vor, in dem Gemeinschaft entstehen kann. Was der Einzelne daraus macht, liegt in der eigenen Verantwortung. Bei der Abschlussklasse von 1962 hat das gut funktioniert und so resümiert Ruth Wallmeroth: «Es herrscht in der Klasse eine sehr grosse Dankbarkeit gegenüber Chrischona – für das, was wir gelernt und miteinander erlebt haben.»

Haus Morgenrot einquartiert. Mit Sperr-holzplatten waren Kabinen abgetrennt. Das Zusammenleben auf engstem Raum förderte die Gemeinschaftsbildung: «Da entstand eigentlich die Gemeinschaft mit-einander», erzählt Eberhard Wallmeroth.

Dazu kam das gemeinsame Arbeiten, zum Beispiel beim Heuen oder der Kartoffel-ernte. Auch hier zeigte sich die Kamerad-schaft. Eberhards Mitstudent Heinz Böhm habe zwei linke Hände gehabt. Wenn die anderen beim Heuen waren, konnte er sich hinsetzen und ein Gedicht verfassen. Da hätten alle gelacht und seine Arbeit für ihn mitgemacht. Sogar in den Ferien hielt die Klassengemeinschaft zueinander, etwa bei Albert Haase. Er kam aus der ehemaligen DDR, konnte daher Weih-nachten nicht nach Hause. Daher haben Eberhard Wallmeroth und andere Klas-senkameraden ihn zu sich eingeladen.

Eine Gemeinschaft, die trägt: Die

tsc-Absolventen 1962 und 50 Jahre

später bei der Jubilarenfeier.

« 2012 war ein spannendes Jahr, in dem ich sehr viel mehr Gespräche mit Studierenden

geführt habe als sonst. Mein Ge-samteindruck: da ist eine motivierte und begabte Generation unterwegs in den hauptamtlichen Dienst. Es war auch ein herausforderndes Jahr, weil wir eine Vakanz und

krankheitsbedingte Ausfälle in der Dozentenschaft mit eigenen und

externen Kräften ersetzen mussten. Das hat gut funktioniert – auch

dank vieler begabter Freunde und Prediger aus der Region.

Gott sei Dank! »Dr. Horst Schaffenberger,

Seminarleiter Theologisches Seminar St. Chrischona

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Sonne, Strand und «Mehr». Die Chrischona-Gemeinden in der Schweiz machen im Oktober ge-meinsam Ferien am Meer. Dafür haben sie eine Vier-Sterne-Ho-telanlage an der kroatischen Ad-riaküste gebucht. 1800 Teilneh-mer aus mehr als 50 Gemeinden werden erwartet. Die Ferienwo-che soll zusammenschweissen – und ist eine Premiere, die die Verantwortlichen mit freudiger Spannung erwarten.

Familienferien, Gemeindeferien und Chrischona-Schweiz-Ferien zu vereinen, das ist das Ziel der Ferienwoche vom 5. bis 13. Oktober 2013 in Kroatien. Ferien sind zur Erholung da. Dazu haben die Teil-nehmer Zeit und Gelegenheit: am Strand, bei freiwilligen Workshops, Seminaren, Ausflügen und abendlichen Höhepunkten sowie Sport- und Spielangeboten. Dane-ben gibt es auch geistliche Impulse. «Die Chrischona-Ferien stiften Identität und för-dern das Chrischona-Wir-Gefühl», sagt Peter Gloor, Leiter Chrischona-Gemein-den Schweiz. «Die Teilnehmer werden in dieser Woche geistlich gefördert und ge-fordert!» Diese gemeinsame Ferienwoche wird zu einem Höhepunkt für die Teilneh-mer und Gemeinden, aber auch zu einem verbindenden Erlebnis für uns «Chrischo-nesen» in der Schweiz. Dafür sorgen vor Ort neben viele engagierten Beteiligten auch das Leitungsteam der Chrischona-Gemeinden Schweiz sowie René Winkler, Direktor der Pilgermission.

Seit 1997 sind die Chrischona-Gemeinden Schweiz als Verein organisiert. Der Verein ist Mitglied im Verband der Pilgermission St. Chrischona. Die Chrischona-Ge-meinden Schweiz sind die grösste Freikirche in der Schweiz. Als evangelische Freikirche gründet, erhält und fördert sie christliche Gemeinden auf biblischer Grundla-ge. Die Gemeinden nehmen auch sozial-diakonische Aufgaben wahr.

Fakten- insgesamt 96 Gemeinden, davon 8 in der französischen Schweiz und 4 in der italienischen Schweiz- rund 6800 Gemeindemitglieder und -besucher sowie rund 5300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene- 130 Hauptamtliche Gemeinde- mitarbeiter

KontaktChrischona-Gemeinden SchweizHauentalstrasse 138, Postfach 38204 Schaffhausen, SchweizTelefon +41 (0)52 630 20 [email protected]

Ferien am MeerSchweiz macht

Chrischona

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Vernetzung durch GemeinschaftAnders als bei Individualreisen bauen die Chrischona-Ferien in Kroatien, die mit der Surprise Reisen AG organisiert wurden, auf den teilnehmenden Gemeinden und Gruppen auf. Den Organisatoren ist es ein Anliegen, dass die Teilnehmer ihre Erleb-nisse in den Chrischona-Ferien mit Freun-den teilen können und in einer Gruppe gut aufgehoben sind. Neben dem breiten Pro-grammangebot bleibt viel Raum, um Ge-meinschaft zu leben und zu erleben. Ob Familie, Ehepaar, Kind, Teenie, Jugendli-cher, Senior oder Single – alle werden sich wohlfühlen und so viel Vernetzung finden können, wie sie brauchen.

Für alle GenerationenSelbstverständlich werden auch alters-spezifische Angebote gemacht, wie zum Beispiel attraktive Kindergottesdienste, Bastelworkshops, eine Jugendlounge mit Filmnacht, Poolparty und Jugendgottes-dienst. Die Chrischona-Ferien sollen aber kein Nebeneinander von altersgetrennten Freizeiten sein, sondern bewusst Gemein-schaft mit allen Generationen erlebbar machen.

Sie werden altersübergreifend und bunt durchmischt sein. Peter Gloor glaubt ans Zusammensein der verschiedenen Gene-rationen und ist davon überzeugt, dass es eine Ferienwoche für alle Generationen wird. Das heisst auch: «Dort kann man ge-genseitige Rücksichtnahme einüben und voneinander lernen.» Daraus schliesst Pe-ter Gloor in seiner Herzenssprache Eng-lisch: «Let’s do something beautiful for Je-sus! Together! – Lasst uns etwas Schönes für Jesus tun! Gemeinsam!»

Von der grossen Resonanz überraschtAngefangen hat dieses Projekt mit den Er-fahrungen des Jugendcamps «El Cam-po», das 2008 und 2010 mit bis zu 600 Teilnehmern in Spanien stattfand. Daraus entstand beim damaligen «El Campo»-Leiter Peter Bruderer die Idee, ein ähnli-ches Erlebnis generationsübergreifend, auf den bestehenden Gemeindegruppen basierend, anzubieten. Nach Übereinkunft mit der Leitung Schweiz und einer Interes-sensabklärung bei den Pastoren machte sich das Organisationsteam sogleich an die Vorbereitungen. Anfänglich wurde die Teilnahme auf zirka 25 Gemeinden mit 600 bis 800 Teilnehmern geschätzt, mitt-lerweile werden mehr als 50 Gemeinden mit rund 1800 Teilnehmern erwartet. «Dass die Chrischona-Ferien auf eine der-art grosse Resonanz stossen, hätte ich mir nie träumen lassen», sagt Peter Bru-derer, Hauptleiter der Chrischona-Ferien in Kroatien. «Die Zeit scheint wirklich reif zu sein für diesen Höhepunkt.»

« 2012 war für die Chrischona-Gemeinden Schweiz ein Jahr des Zusammenrückens. Wir sind uns neu bewusst geworden, dass wir

nur gemeinsam stark sind. Mit dem Schlachtruf «Einer für alle – alle für einen» wollen wir die Schweiz für Jesus gewinnen. Gemeinsam ha-ben wir uns auf den Weg gemacht und sind gespannt, was Jesus mit

uns auf die Beine stellt. »Dr. Peter Gloor,

Leiter Chrischona-Gemeinden Schweiz

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In der Schweiz gibt es fast hundert Chrischona-Gemeinden. Gott hat ein rei-ches Erbe in die Gemeinden hineingelegt und will sie auch in Zukunft beschenken und für seine Absichten einsetzen. Die Or-ganisatoren bringen ihre Absicht auf den Punkt: «Mit den Chrischona-Ferien möch-ten wir einander diesen Reichtum sichtbar machen und uns von Gott mit Begeiste-rung und Leidenschaft für Jesus anste-cken lassen.»

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geworden »

Die Chrischona-Gemeinde Gren-zach-Wyhlen hat vor einigen Jahren eine Kursänderung vor-genommen: Durch Kooperatio-nen mit anderen städtischen Gruppen und Organisationen möchte sie raus aus dem Ni-schendasein. «Wir wollen den Draht zur politischen Gemeinde halten und dadurch auch zeigen, dass wir nicht ein Haufen Frömmler sind, die lieber unter sich bleiben», sagt Fritz Wahl, Prediger der Gemeinde.

Die Zeichen stehen in Grenzach-Wyhlen auf Netzwerk – und es gibt erste positive Veränderungen: «Durch viele verschiede-ne Aktionen werden wir mittlerweile deut-lich stärker in der Stadt wahrgenommen, als noch vor einigen Jahren», so Fritz Wahl. Wie gut das Verhältnis zur politi-schen Gemeinde ist, wurde während der Grossevangelisation ProChrist Anfang März 2013 deutlich. Sogar der Bürger-meister kam und richtete ein Grusswort an die Gemeinde. Darin würdigte er unter an-derem ihre Leistungen für die Kommune.

Wertvolle Kontakte durch KooperationenKern der Netzwerk-Arbeit bildet die Ko-operation mit drei Gruppen, die unter der Woche Räumlichkeiten des Chrischona-Gemeindezentrums nutzen dürfen. «Alles begann vor zehn Jahren, als zwei Frauen aus der Gemeinde eine Kleinkindergruppe starten wollten», erzählt Fritz Wahl.

Das Chrischona-Gemeinschafts-werk Deutschland (CGW) ist der deutsche Zweig der Pilgermission St. Chrischona. Mit dem Auftrag von «Evangelisation und Gemein-schaftspflege» ist das CGW als geistliche Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche und darüber hinaus tätig. Dem CGW ange-schlossen sind die Evangelischen Stadtmissionen im Südlichen Af-rika (ESSA).

Fakten- 63 Gemeinden, Stadtmissionen und Gemeinschaften in Deutschland und Luxemburg- 4 Gemeinden in Südafrika, 2 Gemeinden in Namibia- 80 hauptamtliche Gemeinde- mitarbeiter (CGW und ESSA)- CGW: rund 3500 Gemeinde- mitglieder und 2300 ständige Besucher sowie rund 1800 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene- ESSA: rund 600 Gemeinde- mitglieder und 350 ständige Besucher sowie rund 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Kontakt Chrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 2235398 Gießen, DeutschlandTelefon +49 (0)641 605 32 08chrischona.giessen@chrischona.orgwww.chrischona.dewww.stadtmission.org.zafacebook.com/chrischona.de

sind mutiger« Unsere Leute

Chrischona-Prediger Fritz Wahl freut sich über die Resonanz in den Medien.

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treuung war», sagt sie. Aus Neugier sei sie mit ihrer Familie einmal zum Sonntagsgot-tesdienst gegangen. Bis heute ist sie da-bei geblieben. Die Bemühungen der Ge-meinde, bekannter zu werden, sind für die 42-Jährige ein dringend nötiger Schritt. «Leider halten uns immer noch viel zu vie-le Menschen für eine Sekte», sagt sie. Ge-gen dieses Misstrauen müsse man an-kämpfen. Die Netzwerk-Arbeit und eine wachsende Präsenz in den lokalen Medi-en seien ein Schritt in die richtige Rich-tung.

Mutiger dank NetzwerkMittlerweile beherbergt das Chrischona-Gemeindezentrum Grenzach-Wyhlen noch zwei weitere Gruppen: Jeden Diens-tag treffen sich dort eine Demenzgruppe der Caritas und ein Babymassage-Kurs der Volkshochschule. «Auch die Kontakte zu diesen beiden Gruppen sind exzellent», betont Fritz Wahl. Die Leiterin der De-menzgruppe habe zum Beispiel im Senio-renkreis über die Krankheit referiert und wolle ihre Arbeit in absehbarer Zeit auch in einem Gottesdienst vorstellen. «Als Ge-meinde bieten uns die verschiedenen Ko-operationen immer wieder Anknüpfungs-punkte, um mit den Menschen aus unserem Ort ins Gespräch zu kommen»,

sagt Prediger Wahl. In der Zusammenar-beit mit der politischen Gemeinde sieht er grosse Chancen. «Ich habe den Eindruck, dass unsere Leute durch die Präsenz in der Öffentlichkeit mutiger geworden sind, ihren Glauben zu bekennen», so Wahl. Für den Pastor ist das ein grosser Ansporn, weitere Netzwerke zu knüpfen.

Susanne Lais und Tanja Huxol hatten die Idee, einmal in der Woche ein Betreuungs-angebot anzubieten. Bald entwickelten sie die Vision, die Kinderbetreuung täglich an-zubieten. Als ihnen klar wurde, dass sie für dieses Projekt Unterstützung brauchten, holten sie als Träger den Förderverein der politischen Gemeinde Grenzach-Wyhlen ins Boot. Mittlerweile besuchen 30 Klein-kinder regelmässig die Kindertagesstätte MausHaus. Die Mitarbeiterzahl ist auf sechs angestiegen. «Die Berührungs-punkte sind heute leider nicht mehr so in-tensiv, weil die Gruppe mittlerweile in der alten Predigerwohnung untergebracht ist und einen Seiteneingang nutzt», sagt Fritz Wahl. Dennoch habe die Zusammenarbeit mit dem Förderverein der politischen Ge-meinde wertvolle Kontakte gebracht. «Die Mitglieder des Fördervereins, Kommunal-politiker und Eltern der Kinder können sich etwas unter dem Begriff Chrischona vor-stellen – das ist für unsere Arbeit enorm wertvoll», so Fritz Wahl.

Wachsende Präsenz im OrtEine, die durch die Kinderbetreuung zur Chrischona-Gemeinde gefunden hat, ist Christine Walter. Vor einigen Jahren brachte sie ihre Tochter regelmässig ins MausHaus. In dieser Zeit wurde sie auf die Gemeinde aufmerksam. «Es war schon eine gewisse Vertrauensbasis da, weil in den Räumlichkeiten ja auch die Kinderbe-

« 2012 war für das Chrischona-Gemeinschaftswerk geprägt vom Motto «Wachendes Werk». Was uns als Gemeinden und Verband voranbringen kann, was uns trägt

und beflügelt ist eine neue Ausrich-tung der Gemeindearbeit an den Leitwerten der Pilgermission und des CGW sowie an den Grund-prinzipien für eine natürliche Ge-

meindeentwicklung. Es geht um die kompromisslose Bindung an den

Herrn Jesus Christus, um geistliche Haltungen der Selbstvergessenheit

und Sorglosigkeit – weil Gott für uns sorgt. »

Wieland Müller, Vorsitzender Chrischona-Gemeinschaftswerk

Deutschland (CGW)

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christlichten LandDer Gemeindeverband Vision-France ist der französische Zweig der Pilgermission St. Chrischona. Vision-France engagiert sich für den Aufbau von Gemeinden, be-sonders an Orten, wo es kein evan-gelisches Zeugnis gibt. Ihre Lei-denschaft ist es, Menschen in Frankreich mit der frohen Botschaft zu berühren. Das Evangelium soll die Gesellschaft in Frankreich nachhaltig verändern.

Fakten- 14 Gemeinden in der Region Elsass-Mosel- 3 Gemeinden im Jura - 2 Aufbaugemeinden in der Vendée- 18 hauptamtliche Gemeinde- mitarbeiter- rund 1000 Gemeindemitglieder und -besucher sowie rund 500 Kinder und Jugendliche

KontaktVision-France13, rue Xavier Marnier25000 Besancon, FrankreichTelefon +33 (0)3 81 50 46 [email protected]

in einem ent-Gemeinde bauen

Die Gemeinden im Verband der Pilgermission haben eines ge-meinsam: Sie wirken in Ländern, in denen der christliche Glaube und Religion allgemein bei den Menschen an Bedeutung ver-liert. Die Franzosen haben in die-ser Hinsicht den Deutschen und Schweizern etwas voraus: den Laizismus, die strikte Trennung von Kirche und Staat seit 1905. Das hat Konsequenzen für die Gemeindearbeit von Vision-France. Trotzdem war diese Trennung für die französischen Protestanten und Evangelikalen ein Signal der Freiheit.

An französischen Schulen gibt es keinen Religionsunterricht. Religiöse Symbole sind in öffentlichen Gebäuden und für Be-schäftigte des Staates tabu. Ein Grossteil der Menschen hat keine Ahnung vom christlichen Glauben, es herrscht religiö-ser Analphabetismus. Religion ist in die Privatsphäre verbannt. Kirchen, vor allem Freikirchen, werden skeptisch betrachtet. Die Pastoren von Vision-France betreiben Gemeindebau unter schwierigen Bedin-gungen.

Für Pastor Ernest Strupler in Besançon hat die strikte Trennung von Kirche und Staat ganz praktische Konsequenzen.

Vision-France in Frankreich gut vernetztEine Gemeinde pro 10‘000 Einwohner (www.1pour10000.fr), heisst eine Aktion des CNEF, der evangelischen Allianz in Frankreich. Vision-France ist mit dabei. Auf kreative Weise werden Christen in den Gemeinden motiviert und geschult, neue Gemeinden zu gründen.

Schwer, aber nicht unmöglich: Christen bei Strasseneinsatz in der Innenstadt.

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seinem Geschäft aktiv werden, dann krie-gen wir auch keine Probleme mit der Stadtpolizei», sagt Ernest Strupler. Die Beziehung zu den Menschen sei entschei-dend, gerade weil die Franzosen Religion eher zurückhaltend und misstrauisch be-gegneten. Deshalb versucht die Gemein-de die Menschen zu sich einzuladen, um sie kennenzulernen. Das gelingt zum Bei-spiel mittwochs beim Gebrauchtkleider-Verkauf in den Gemeinderäumen. Oder während Kreativwochen vor Ostern, Weih-nachten oder im Herbst, wo Eltern mit Kin-dern zum Basteln in die Gemeinde kom-men.

«Manche Eltern melden ihre Kinder nach der Kreativwoche zum Kinderclub an», er-zählt er. Bei alle den Aktionen ist eines wichtig: die Leute müssen sich frei fühlen. «Sobald sie nur eine Spur von Druck spü-ren, sind sie weg», sagt Ernest Strupler.Er entdeckt in Frankreich aber auch einen erstaunlichen Trend: Kirchenferne Eltern wollen zunehmend, dass ihre Kinder et-was «Christliches» lernen. Deshalb startet die Gemeinde einen Religionsunterricht für Nicht-Gemeindemitglieder.

Vision-France im Chrischona-NetzwerkAuch in Deutschland und der Schweiz ver-lieren Religion und die Kirchen an Bedeu-tung. Es ist eine Stärke des Verbandes der Pilgermission, dass die einzelnen Mitglie-der in ihrer Verschiedenheit voneinander profitieren und lernen. Das Leitungsteam empfindet die länderübergreifende Ver-netzung als sehr inspirierend. Sie weitet den Horizont. Vereinzelt bestehen Part-

nerschaften zwischen Gemeinden aus Frankreich mit Gemeinden aus der Schweiz und Deutschland. Doch die Sprachgrenzen sind schwierig zu überwin-den. Der Austausch könnte noch besser werden, findet Jean-Georges Gantenbein. Was die Partner im Chrischona-Verband von Vision-France lernen können? «Man kann mit dem starken Säkularismus le-ben», sagt Gantenbein. Und die Postmo-derne hat auch ihr Gutes: «Auf dem religi-ösen Markt können alle ihren Glauben platzieren, das heisst auch wir Evangeli-kale mit unserem Evangelium.»

Seine Gemeinde, die «Eglise protestante évangélique», wird nie die Stadthalle mie-ten können für einen grösseren Anlass. Der Zugang zu öffentlichen Veranstal-tungsräumen ist Glaubensgemeinschaf-ten verwehrt. Und um auf den Strassen der Innenstadt für eine Veranstaltung in der Gemeinde werben zu können, benötigt er eine Genehmigung der Stadt. «Doch die werden wir in der Regel nicht bekom-men», sagt Ernest Strupler. Die Hürden sind gross, um Menschen in der Stadt und den Strassen mit dem Evangelium zu er-reichen – oder nur auf die Gemeinde auf-merksam zu machen.

«Für die Protestanten war die radikale Trennung von Kirche und Staat trotzdem ein Freiheitssignal», erklärt Jean-Georges Gantenbein, Präsident von Vision-France und Pastor in Mulhouse, «denn endlich wurden auch ihre religiösen Rechte ge-wahrt.» Das Gesetz zur strikten Trennung von Kirche und Staat setzte der Vorherr-schaft der römisch-katholischen Kirchen in der Gesellschaft ein Ende. «Viele Pro-testanten und Evangelikale haben des-halb die Trennung von Kirche und Staat sogar unterstützt», sagt Gantenbein. Die Religionsfreiheit wurde dadurch gestärkt. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass die «Religion» und natürlich auch der christliche Glaube, immer mehr in die Pri-vatsphäre abgeschoben wird.

Brücken bauen, Beziehungen knüpfen

Ernest Strupler geht mit Gemeindemitglie-dern in Besançon trotzdem auf die Stras-se. Auch ohne Genehmigung. Damit es gelingt, bauen sie Brücken zu Geschäfts-leuten. «Wenn der Ladenbesitzer nichts dagegen hat, dass wir auf der Strasse vor

« Wir freuen uns an den vier Praktikanten (zwei aus unseren

Reihen), an dem guten Teamgeist unter den Predigern, an der Ein-weihung unserer neuen Räume in Sélestat und in Besançon und dem Baubeginn in Wissembourg. Obwohl in der Vendée nur noch

ein Missionar vor Ort ist, geht es in den Pionier-Gemeinden dort wieder

besser voran. »Jean-Georges Gantenbein, Präsident von Vision-France

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Der Brunnen Verlag Basel mit den Bibelpanorama-Buchhandlungen ist ein Zweig der Pilgermission St. Chrischona.

Fakten- 80 Mitarbeiter in Basel im Verlag und in den 15 Filialen der Bibel- panorama Buchhandlungen.- Brunnen Basel ist Auslieferer für 40 deutsche Verlage in die Schweiz.- 2013 gibt es 33 Buch-Neuerschei- nungen im eigenen Verlag.- 2013 feiert die weitverbreitete «Hoffnung für alle» Bibel ihren 30. Geburtstag.

KontaktBrunnen Verlag BaselWallstrasse 6, Postfach4002 Basel, SchweizTelefon +41 (0)61 295 60 [email protected]

Der deutsche Zweig der Literaturar-beit ist dem Chrischona-Gemein-schaftswerk Deutschland ange-schlossen. Dazu gehören der Brun-nen Verlag Gießen, die ALPHA Buchhandlungen (mit insgesamt 40 Filialen in Deutschland) und das Lo-gistikzentrum ChrisMedia.

KontaktBrunnen Verlag GießenGottlieb-Daimler-Strasse 2235398 Gießen, DeutschlandTelefon +49 (0)641 [email protected]

ALPHA BuchhandlungGottlieb-Daimler-Strasse 2235398 Gießen, DeutschlandTelefon +49 (0)641 [email protected]

verstricktIn Geschichten

Von Dominik Klenk

Es gibt Jahre, in denen man sich fragt, wie es in der alten Welt war. In jener also, als das, was heute nicht mehr wegzudenken ist, noch nicht da war. Mein Grossvater war Wagner. Eine Art Feinhandwerker, der vor allem Wagenräder aus Holz herstellte. Jahrhundertelang war dies das non plus ultra für die kommode Fortbewegung. Bis – ja, bis der Kaugummi und mit ihm gleich der Gummireifen erfunden wur-de. Innerhalb von einem Jahr-zehnt hat letzterer die Mobilität auf dem Planeten revolutioniert.

Als Verleger bin ich mir nicht sicher, ob wir heute an einem ähnlich radikalen Um-bruch stehen. Seit Gutenberg vor 500 Jah-ren die Druckerpresse angeworfen hat, war das Buch Kultur- und Lernmedium Nummer eins. Die Bibel, das Buch der Bü-cher, und seine Nachfahren vom Großen Brockhaus bis zum Groschenheftli haben Welt geprägt und Kultur entwickelt, Glau-ben vermittelt und Geschichten erzählt. Bis – ja, bis die Digitalisierung die Medien-welt erfasst hat, so dass Informationen in-zwischen nicht mehr ans Papier gebunden sind, sondern digital und gewissermassen liquide auf unsere Bildschirme strömen. Eine Entwicklung, die den klassischen Buchverleger in Unruhe versetzt.

Vorne dran oder hinter her?Worauf also kommt es an für den Verlag der Zukunft? Auf die Inhalte, die wir zu transportieren haben, oder auf das Medi-um, mit dem die Inhalte transportiert wer-den? Sollen wir die neuen Medientrends von vorne her mitprägen versuchen und uns gegebenenfalls ein Stück dabei selbst abschaffen als Buchverlag – oder sollen wir den Wirbel technischer Ereignisse ge-trost an uns vorüber ziehen lassen und dann vielleicht irgendwann merken, dass wir den Anschluss verpasst haben?

Jeder Versuch einer Antwort gebiert hier eine neue Frage. Ich habe noch nieman-den getroffen, der weiss, wohin diesbe-züglich die Reise geht. Darum versuchen wir als Verlag in unseren Geschäftsfeldern mit einem Mix von Innovation, Vernetzung und Konsolidierung unser christliches Profil zu schärfen und in dieser Krise zu bestehen.

Schurken, Schön und BuchVernetzung nach oben bleibt das A und O: Darum haben wir im Verlag ein tägliches Mittagsgebet installiert. Auf der Höhe des Tages erinnern wir uns daran, dass wir

Einblicke ins Liquide des Brunnen

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sein, um so das Netzwerk der Lesarten zu verbreitern.

Als Teil des internationalen Chrischona-Verbandes sind wir vernetzt mit den Ge-schwistern vom Brunnen Verlag in Gießen. Im Herbst werden wir abermals gemein-sam unser Programm in der Verlagsvor-schau und in den Katalogen präsentieren. Am besten jetzt schon mal Lesezeit ein-planen für unser himmlisches Gauner-stück «Ziemlich bester Schurke». Für die kommenden Jahre ist dank der gu-ten Vernetzung mit Autoren die Ideenliste gut bestückt und Brunnen kann Spannen-des und Streitbares, Gottinspiriertes und Anrührendes versprechen: Geschichten, die uns mit Lebendigem verstricken.

Bei Licht betrachtet erscheint mir unter dem Stichwort Vernetzung der ganze Ver-lag nicht mehr und nicht weniger, als ein Knotenpunkt zwischen Autoren und Lekto-ren, Buchhändlern und Leselustigen, Kul-turschaffenden und Kulturliebenden, Christen und Suchern, Gefährten und Ge-fahren. Eine wunderbare Schnittstelle zwi-schen Gottes Wort und Menschenherzen.

nicht der Arbeit, nicht den Menschen und nicht einmal uns selbst gehören, sondern Gott. Auch die Vernetzung nach innen hat in den vergangenen Monaten eine wesentliche Rolle gespielt: Mit «Brunnen-pur» haben wir regelmässige Mitarbeitertage einge-führt, um die Teambildung im Verlag zu stärken. Vertrauen und eine entspannte Atmosphäre ist die wichtigste Ressource, um gemeinsam etwas zu bewegen.Die Vernetzung nach aussen kennt für ei-nen Verlag, der seinen Brunnen überflies-sen und das anvertraute Wasser weiter leiten will, gewissermassen kein Ende:Für unseren neuen Webshop (www.bibel-panorama.ch) haben wir einen Webmaster geworben, der diese extrem vernetzte Buchhandlung optimieren und mit einem fröhlichen Mehrwert versehen soll.

Zum Ausbau unseres physischen Filial-netzwerkes haben wir eine 15. Buchhand-lung in unsere Kette aufgenommen: «Schön und Buch» in Winterthur wird ab sofort ein Bibelpanorama.Das Flagschiff auf unseren Wassern ist nach wie vor die Bibel. Diese «Hoffnung für alle» wird ab Herbst als E-Book auch für Tablets und Smartphones verfügbar

« 2012 war für den Brunnen Verlag in Basel ein grosser, tapferer

Change. Der Verlag hat den Wechsel des Geschäftsführers

verkraftet. Die BBP’s haben den Wegfall der Buchpreisbindung gestemmt und Amazon Paroli

geboten. Am tapfersten aber waren die jungen Leser, die 15 Monate

ohne einen neuen Band von Maya & Domenico überlebt haben. »

Dr. Dominik Klenk, Geschäftsführer des Brunnen-Verlags Basel

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nutzen»

Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrisch-ona (DMH) und die Pilgermission gehen verstärkt gemeinsame Wege. Räumlich lagen DMH und Pilgermission schon im-mer nah bei einander. Vernetzt zu denken, gehörte in der jüngsten Vergangenheit dennoch nicht zur Tagesordnung. «Es war ein Fehler, dass das Mutterhaus und die Pilgermission in den letzten Jahren nur die notwendigsten Kontakte gepflegt, und an-sonsten sehr isoliert gearbeitet haben», sagt Bernhard Heyl, Mitglied der Ge-schäftsleitung und Theologe des Diako-nissen-Mutterhauses. Dass sich nun vie-les geändert hat, führt er massgeblich auf die jüngsten Personalwechsel zurück. «Schwester Ursula Seebach als Oberin, Joachim Rastert als Geschäftsführer und auf der anderen Seite René Winkler als Di-rektor der Pilgermission haben einen Neu-anfang in der Zusammenarbeit möglich gemacht», sagt er.

Oberin denkt vernetztWie wichtig ihr die Vernetzung auf Chrisch-ona ist, machte Oberin Schwester Ursula Seebach bereits kurz nach ihrer Ankunft im Diakonissen-Mutterhaus mit Taten deutlich: Sie stieg in die Gemeindearbeit der Chrischona-Gemeinde St. Chrischona ein. Dort engagiert sie sich nun regelmäs-sig im Predigt-Team und arbeitet auch an der Planung von Gottesdiensten mit. «Es haben sich viele Dinge für uns zum spür-bar Guten verändert», sagte René Winkler anlässlich des 88. Jahresfests des Diako-nissen-Mutterhauses. Er dankte der Schwesternschaft für die grosse Offenheit und guten Beziehungen. «Aus zwei We-gen, die durchaus sehr unterschiedlich verliefen, ist wieder ein gemeinsamer ent-standen», so Winkler. Dies nimmt unter anderem auch Gestalt an im Projekt «Ge-nerationenparcours», der nun nicht nur vom DMH und anderen Unterstützern ge-tragen wird, sondern zu dem die Oberin explizit die Pilgermission zur Mitwirkung eingeladen hat.

Die Schwesterngemeinschaft des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona (DMH) gehört zum Ver-band der Pilgermission St. Chrisch-ona. Der diakonisch-missionarische Auftrag der Schwesterngemein-schaft hat sich seit deren Gründung im Jahre 1925 nicht verändert. Die Schwestern haben ein brennendes Herz zum Dienen und für die Missi-on. Ihr Motto: «Diakonisch Missiona-risch Handeln».

Fakten- 109 Schwestern gehören der Schwesterngemeinschaft an (Stand 31.12.12)- das DMH betreibt das Feierabend- und Pflegeheim St. Chrischona und eine Altenpflegeschule «Manoah» in Lörrach- das DMH unterstützt sozial- diakonische Projekte:- «Lechaim – Haus des Lebens» in Lörrach und «Lechaim» in Rheinfelden- basecamp Prenzlau e.V. in Bran- denburg- Neue Oberin ist seit September 2012 Schw. Ursula Seebach

KontaktDiakonissen-Mutterhaus St. ChrischonaChrischonarain 1354126 Bettingen, SchweizTelefon +41 (0)61 606 65 [email protected]

«SynergienParole:

Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona und Pilgermission setzen auf Zusammenarbeit

Page 17: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

Geld, Know-How und ein guter NameAndere Kooperationen unterstreichen den diakonischen Anspruch der Schwestern-schaft: In Lörrach unterstützt das DMH zu-sammen mit der örtlichen Stadtmission seit einigen Jahren den Verein Lechaim. Kern der Arbeit: In einem «Haus des Le-bens» kümmern sich drei Ehepaare um gesellschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche. Sie bieten ihnen einen Mit-tagstisch, Hausaufgabenbetreuung und Pflegeplätze. «Wir stellen die alte Ban-kiersvilla zur Verfügung, in der Lechaim untergebracht ist, haben Bernhard Kohl-mann als Sozialdiakon für das Projekt an-gestellt und bringen unsere Expertise im Vorstand des Vereins ein», erläutert Bern-hard Heyl. Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet das DMH auch mit dem Verein baseCamp in Prenzlau/Brandenburg zusammen. Dieser hat sich den Kampf gegen die massive Ar-beits- und Orientierungslosigkeit in Ost-deutschland auf die Fahne geschrieben. Vor allem Jugendliche sollen im «Basisla-ger» Hoffnung und eine neue Perspektive fürs Leben bekommen. «Neben Know-How und Finanzen konnten wir der Ver-einsarbeit auch mit unserem Namen hel-

fen», sagt Heyl. Das DMH stehe für Zuverlässigkeit sowie Vertrauenswürdig-keit und habe dadurch in der Kommunika-tion mit den örtlichen Behörden so man-che Türen öffnen können.

Einige Beispiele für einen gelungenen Neuanfang, der gespannt sein lässt, was sich daraus noch alles ergibt. Die gute Zu-sammenarbeit zwischen Pilgermission und Diakonissen-Mutterhaus – das ist die Überzeugung der DMH-Leitung – ist eine «Gnade Gottes», die dankbar angenom-men und gelebt wird.

Pilgermission als Dienstleister«Synergien nutzen», lautet die neue Paro-le im Diakonissen-Mutterhaus. Für die Schwesternschaft beginnt das bei den Dienstleistungen: «Wenn wir einen Ser-vice über die Pilgermission beziehen kön-nen, möchten wir das in Zukunft tun und das Werk auf diesem Weg auch finanziell unterstützen», sagt Bernhard Heyl. Eine der ersten dieser Kooperationen fand im IT-Bereich statt. «Internettechnisch wa-ren wir bis vor Kurzem noch im IT-Stein-zeitalter», sagt der Theologe. Ein externer IT-Experte entwickelte Lösungen, die nun-mehr mit Hilfe von Simeon Vogel, IT-Techniker der Pilgermission, in der Um-setzung sind. Mittlerweile ist er zu 40 Pro-zent beim DMH angestellt. «Diese Zusam-menarbeit klappt sehr gut. Wenn es mal brennt, dann kann er mehrere Tage am Stück bei uns arbeiten», so Heyl. Auch in anderen Dienstleistungsbereichen setzt das DMH auf Zusammenarbeit: In ih-rer Öffentlichkeitsarbeit wird die Schwes-ternschaft immer wieder von der Abteilung Marketing und Kommunikation der Pilger-mission unterstützt, ein neuer Internetauf-tritt soll nach derzeitigen Planungen eben-falls von der Pilgermission übernommen werden. Auch für die Strassenreinigung ist eine Kehrmaschine von St. Chrischona verantwortlich.

Gemeinschaftsprojekt von Diakonissen,

Pilgermission und politischer Gemeinde

« 2012 war für die Schwes-ternschaft unseres Diakonissen-

Mutterhauses ein Jahr der Verän-derungen, des Umbruchs und des Neuanfangs. Aber unsere Schwes-

ternschaft ist inzwischen bereit, Neues zu wagen, ihre Bedürfnisse

zu nennen und sich aktiv in den Prozess der Weiterentwicklung un-seres Mutterhauses einzubringen.

Ich beobachte ausserdem eine erfreuliche Entwicklung: Vertrauen der Schwesternschaft untereinan-

der und zur Leitung sind zu spüren. Grosse Dankbarkeit und neue

Hoffnung sind aufgebrochen, dass etwas Neues wachsen kann. »

Schw. Ursula Seebach, Oberin des Diakonissen-Mutterhauses

St. Chrischona

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Die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi) ist ein schweizerisch-deut-scher Verein mit Sitz in Reinach (CH) und Lörrach (D). Sie wurde 1968 (CH) bzw. 1985 (D) gegründet und ist Mitglied im Verband der Pilgermission St. Chrischona. Die amzi unterstützt messianische Ju-den und arabische Christen und hält Kontakt zu messianischen und arabisch-christlichen Werken. Sie tut dies vor allem in Israel – inzwi-schen aber auch in Deutschland, wo derzeit über 30 messianisch-jü-dische Gemeinden bestehen. Zum Auftrag der amzi gehört es, über die messianischen Juden und arabi-schen Christen zu informieren und Begegnungen mit ihnen zu vermit-teln. Das tut sie in Gemeinden in Deutschland und der Schweiz, in Europa und in Israel.

Fakten- drei hauptamtliche und drei teilzeitliche Mitarbeiter- gibt die zweimonatig erscheinen- de Zeitschrift «focus israel» und die wöchentliche Gebetsmail heraus- hat Kontakte zu über 50 messianisch-jüdischen und arabisch-christlichen Werken und Gemeinden

KontaktamziPostfach, 4153 Reinach, SchweizTelefon +41 (0)61 712 11 [email protected]

des AfikomanDas Rätsel

Schon mal von Afikoman gehört? Nein? Das kann daran liegen, dass Afikoman kein Mensch, sondern ein Stück Brot ist. Kein grosses, aber ein bedeutsames. Der Afikoman besteht aus besonderem Brot-teig – nämlich aus ungesäuertem – und gehört zur Sederfeier. Mit dieser wird das jüdische Passahfest eröffnet. Doch warum ist der Afikoman wichtig?

Zeitreise ins Alte und Neue TestamentKurz vor Ostern 2013 feiern rund 70 Inter-essierte, Vertreter von Israel-Werken und Freunde der Arbeitsgemeinschaft für das

messianische Zeugnis an Israel (amzi) das Sederfest auf St. Chrischona. Sie wer-den gemeinsam dem Geheimnis des Afi-komans auf die Spur kommen. Es ist ein besonderes Erlebnis für alle. Denn Martin Rösch, theologischer Leiter der amzi, und Hanna Gerber, gastgebende Hausmutter, nehmen die Teilnehmer auf eine Zeitreise ins Alte und Neue Testament mit. Passah erinnert an die Befreiung aus der Knechtschaft durch den Auszug aus Ägyp-ten und daran, dass Gott seine Verspre-chen gehalten hat. Messianische Juden, die Jesus – hebräisch Jeschua – als ihren Erlöser anerkennen, gehen noch weiter. Gemeinsam mit ihnen erklärt Martin Rösch: «Wir gedenken auch der Befrei-ungstat unseres Herrn Jesus Christus, der durch sein Leiden, Sterben und Auferste-hen Menschen aus allen Völkern frei ge-kauft hat von Sünde, Tod und Teufel.»

Page 19: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

dass dieses Wort auch «der Kommende» bedeuten kann. Der Afikoman ist also das «Brot des Kommenden» – und für messia-nische Juden ein Hinweis auf Jesus. Sie sind überzeugt: Jesus hat den Afikoman mit seinem Leiden und Sterben in Verbin-dung gebracht. Die amzi setzt sich dafür ein, dass Chris-ten die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens verstehen. Ausserdem will die Organisati-on die Verbundenheit mit arabischen Christen und messianischen Juden als Mitglieder der Gemeinde Jesu verdeutli-chen.

Sederfest: «Schon fast der Himmel!»Hierfür ist das Sederfest sehr hilfreich. Es erlaubt einen Blick hinter den kulturellen Vorhang und nimmt die Teilnehmer mit hi-nein in biblische, jüdische und messiani-sche Traditionen. Das geschieht nicht nur durch Liturgie, sondern auch durch leben-dige Gemeinschaft. Darüber freute sich Mitorganisatorin Hanna Gerber sehr und fügte hinzu: «Ich erlebte so strahlende Ge-sichter!» Für eine befreundete Frau sei das Sederfest gar ein Höhepunkt in ihrem Leben gewesen. Deren Fazit: «Dass ich das noch erlebe, ist für mich schon fast der Himmel.»

Das Geheimnis des Afikoman ist gelüftet: Es handelt sich um das «Brot des Kom-menden». Mit dieser Hoffnung auf den Messias klingt auch die Sederfeier aus – mit dem Wunsch: «Nächstes Jahr im wie-dererbauten Jerusalem!»

Was ist auf dem Sederteller?Dieses Gedenken geschieht mit Hilfe einer festgelegten Liturgie – einer fixen Ord-nung. Da das hebräische Wort für Ord-nung «seder» ist, heisst die Feier zu Be-ginn des Passahfestes schlicht Sederfeier. Inhaltlich besteht die Liturgie aus Lesun-gen, Liedern, Gebeten und symbolischen Handlungen – aber auch Essen und Trin-ken, begleitet von guten Gesprächen.Der Sederteller ist wichtiger Bestandteil jeder Sederfeier. Auf ihm findet sich ein in-teressanter Mix verschiedener Speisen mit verborgener symbolischer Bedeutung. So tauchen die Teilnehmer ein Büschel Petersilie in Salzwasser, das an die salzi-gen Tränen der Israeliten während der Sklaverei in Ägypten erinnert. Bittere Kräuter verdeutlichen die qualvollen Lei-den des Volkes Israel. Ausserdem liegt auf jedem Sederteller ein Lammknochen – ein Symbol für die Lämmer, welche die Israeli-ten vor dem Auszug aus Ägypten schlach-teten, aber auch an den Kreuzestod Jesu.

Das Brot des KommendenNeben dem Sederteller haben schliesslich die drei ungesäuerten Brote, die Matzen, ihren Platz. Der Gastgeber bricht die mitt-lere von ihnen und versteckt sie. Gegen Ende der Feier suchen und finden die jüngsten Teilnehmer sie. Diese Matzen-Hälfte heisst «Afikoman». Viele Juden übersetzen das mit «Dessert» oder «fest-liches Lied». Der jüdische Wissenschaftler David Daube hat jedoch herausgefunden,

Martin Rösch erläutert Elemente der Sederfeier

Direktor René Winkler begleitet die Feier musikalisch

« Im Mai 2012 reisten die amzi-Mitarbeiter mit den Vorstandsmit-gliedern und ihren Ehepartnern für eine Woche nach Israel, um

verschiedene Partner zu besuchen und Beziehungen aufzufrischen.

Der Herbst brachte für Martin Rösch die (willkommene) Heraus-forderung, während einer Woche

mit zwei temperamentvollen Ehepaaren – einem messianisch-

jüdischen und einem arabisch-christlichen – zu einer Besuchstour

unterwegs zu sein. Das Motto « Friedensstifter Jesus erlebt » galt

auch hier ganz praktisch! »Martin Rösch, theologischer Leiter,

und Catherine Meerwein, administrative Leiterin der amzi

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in CHF 1000 2012 2011

AktivenFlüssige Mittel 1 563 2 580

Forderungen Leistungen, übrige Forderungen 396 375

Warenvorräte 186 243

Aktive Rechnungsabgrenzungen 17 14

Umlaufvermögen 2 162 3 212

Mobilien 825 613

Immobilien, Bauland, bebaute Grundst., Landw.-Boden 36 117 35 630

Finanzanlagen 1 403 1 573

Arbeitgeber-Beitragsreserven 150 150

Anlagevermögen 38 495 37 966

Total Aktiven 40 657 41 178

PassivenVerbindlichkeiten Leistungen, kurzfr. Verbindlichkeiten 285 403

Passive Rechnungsabgrenzungen 702 696

Darlehen kurzfristig 1 104 971

Rückstellung kurzfristig 84 –

Kurzfristiges Fremdkapital 2 175 2 070

Langfristiges Fremdkapital (Darlehen, Rückstellungen) 10 227 10 782

Total Fremdkapital 12 402 12 852

FondsFonds TSC allgemein – –

Fonds TSC Projekt Campus 15 4 87

Total Fondskapital 4 87

OrganisationskapitalNeubewertungsreserven 4 539 4 539

Eigenkapital 23 700 23 638

Jahresergebnis 1 12 62

Total Organisationskapital 28 251 28 239

Total Passiven 40 657 41 178

Bilanz per 31. Dezember 2012

Pilgermission St. ChrischonaPilgermission St. Chrischona

Die Grafik zeigt, wie sich die Spenden auf die einzelnen Monate verteilen.

2011 2012

Monatliche freie Spenden, Legate und Projekte (in CHF 1000)

J

1400

1200

1000

800

600

400

200

0F M A M J J A S O N D

Page 21: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

in CHF 1000 2012 Budget 2011

GesamtertragGaben, Legate, Sponsoring 3 743 3 800 3 589

Gastgewerbliche Erträge 1 012 932 854

Mieterträge 874 769 801

Studienertrag 633 633 656

Zeitschrif tenertrag 129 132 109

Sonstiger Ertrag 12 – –

Gesamtertrag 6 403 6 266 6 009

BetriebsaufwandMaterial- und Dienstleistungsaufwand 432 466 359

Personalaufwand 4 165 4 324 4 103

Unterhaltsaufwand 238 178 190

Sachaufwand 607 591 564

Verwaltungsaufwand 401 420 375

übriger Betriebsaufwand 26 29 26

Abschreibungen 820 770 785

Betriebsaufwand 6 689 6 778 6 402

Betriebsergebnis (EBIT) -286 -512 -393

Ausserbetrieblicher Erfolg 215 356 421

Ergebnis ohne Fonds -71 -156 28

Zuweisung Fondskapital – – –

Verwendung Fondskapital 83 62 34

Total Veränderung Fondskapital 83 62 34

Jahresergebnis 1 12 -94 62

Zuweisung Organisationskapital -12 – -62

Verwendung Organisationskapital – 94 –

Total Veränderung Organisationsk. -12 94 -62

Jahresergebnis 2 – – –

Erfolgsrechnung 2012

Gute Nachricht aus der Finanzabteilung: Die Pilgermission St. Chrischona schliesst das Jahr 2012 mit einem Gewinn von 12‘000 Franken ab – statt dem budgetierten Verlust von 94‘000. «Dafür sind wir sehr dankbar», sagt Geschäftsführer Walter Stauffacher.Spenden in Höhe von 3.08 Millionen Franken erhielt die Pilgermission in 2012. Weniger als erhofft. Legate in Höhe von 659‘000 Fran-ken konnten das fast kompensieren, sodass schliesslich insgesamt 3.74 Millionen Franken Gaben eingingen – rund 163‘000 mehr als im Vorjahr. Einsparungen auf der Kostenseite und leicht gesteigerte Erträge haben zu dem ausgeglichenen Jahresergebnis geführt.

20/21

58.5%

15.8%

13.6%

9.9%2%

0.2%

62.3%

12.2%

9%

6%

6.5%

3.6%0.4%

Gaben, Legate, Sponsoring

Gastgewerbliche Erträge

Mieterträge

Studienertrag

Zeitschriftenertrag

Sonstiger Ertrag

Personalaufwand

Abschreibungen

Sachaufwand

Material- und Dienstleistungsaufwand

Verwaltungsaufwand

Unterhaltsaufwand

übriger Betriebs- aufwand

Page 22: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

Die Mitgliederversammlung (das Komitee der Pilgermission) hat die Jahresrechnung 2012 am 4. Mai 2013 genehmigt. Zuvor wurde die Jahresrechnung von unabhängigen Revisoren geprüft. Die Rechnungslegung basiert auf Swiss GAAP FER, dem führenden schweizerischen Standard zur Darstellung von Geschäftszahlen für gemeinnützige Non-Profit-Organisationen.Aufgrund der Steuerbefreiung des Theologischen Seminars St. Chrischona seit 1. Januar 2013 hat sich die Darstellung der Bilanz und Erfolgsrechnung geändert («Fonds» in der Bilanz und «Jahresergebnis 1» und «Jahresergebnis 2» in der Erfolgsrechnung).

Revisionsbericht

Page 23: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

Der internationale christliche Verband der Pilgermission St. Chrischona und die

zum Verband gehörenden Bereiche

Pilgermission St. Chrischona

Pilgermission St. ChrischonaPilgermission St. Chrischona

Pilgermission St. Chrischona

Theologisches Seminar St. Chrischona

Konferenzzentrum St. Chrischona

Diakonissen Mutterhaus St. Chrischona

Arbeitsgemeinschaft für das messianische

Zeugnis an Israel (amzi)

Chrischona-Gemeinden Schweiz

Vision-France

Literaturarbeit Schweiz

Chrischona- Gemeinschaftswerk

Deutschland (CGW)

Evangelische Stadtmissionen im

Südlichen Afrika (ESSA)

Literaturarbeit Deutschland

Page 24: Geschäftsbericht 2012: Chrischona verbindet

Pilgermission St. ChrischonaChrischonarain 2004126 Bettingen bei Basel, SchweizTelefon +41 (0)61 64 64 111Telefax +41 (0)61 64 64 [email protected]

facebook.com/pilgermission

twitter.com/chrischona

chrischona.org/+


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