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Geschäftsbericht 2009

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oreg, 2009
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ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 - Zahlen, Daten und Fakten www.odenwaldmobil.de Öffentlicher Personennahverkehr (Veröffentlichter Gesamtbericht nach Art. 7 VO (EG) 1370 / 2007)
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ÖPNV-Geschäftsbericht 2009- Zahlen, Daten und Fakten

www.odenwaldmobil.de

Öffentlicher Personennahverkehr

(Veröffentlichter Gesamtbericht nach Art. 7 VO (EG) 1370 / 2007)

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Impressum

HerausgeberGeschäftsbereich NahverkehrHulster Str. 264720 MichelstadtTel.: 06061 9799-0Fax: 06061 9799-10E-Mail: [email protected]

Sitz der GesellschaftOdenwald - Regional - Gesellschaft (OREG) mbHMarktplatz 164711 Erbach

Vertretungsberechtigte GeschäftsführerJürgen Walther

AufsichtsratsvorsitzenderLandrat Dietrich Kübler

Stellvertreter1. KreisbeigeordneterDetlev Blitz

Eingetragen beim AmtsgrichtDarmstadt HRB 7 1041

Ust-Ident-Nr.DE 17 09 44 396

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 6 MDStV:Jürgen Walther

Inhalt

Vorwort 4 Verkehrsverträge – Auferlegung wird verlängert 5Neue Odenwwaldbahn - dynamische Fahrgastinformation beschlossen 6RMV-Mobilitätszentrale – Wir beraten Sie gerne 7Servicegarantien – Im Odenwald mit Garantie ans Ziel 8Hinweismanagement – mit Anregungen und Beschwerden die Qualität verbessern 8Zukunftssicher – wir bilden aus 9Marketing – für mehr Bus & Bahn im Odenwald 9Integrierte Busfahrerqualifizierung – Dienstleistungsqualität auf hohem Niveau 10Verkehrssicherheit - OREG-BusSchule und RMV-Bus&Bahnbegleiter 11Leistungsangebot – mit erfolgreicher Produktpalette 12Schülerverkehr – Qualitätsstandards für eine bessere Bildung 14Baustellen und Infrastruktur – wir planen ÖPNV 16Ergebnisrechnung – in aller Kürze 17Risiken 23Ausblick 26

4 | ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 | 5

zur Fahrgastinformation gelten, gibt es solche Systeme im ländlichen ÖPNV bislang nicht. Die fortschreitende Mo-bilfunktechnik eröffnet jetzt neue Mög-lichkeiten, die auch wir nutzen wollen, um die Fahrgastinformation zu verbes-sern. Im einem ersten Schritt werden alle Bahnhöfe und Haltepunkte entlang der Odenwaldbahn mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem ausgestat-tet, das die Pünktlichkeit von Zügen und Betriebsstörungen, aber auch an den Knotenbahnhöfe weiterführende Busan-schlüsse anzeigt. Auch für die „RufBus“-Anmeldungen wird es durch das Internet weitere Möglichkeiten geben, mit denen wir dem Fahrgast eine bessere Qualität in der Disposition seiner Fahrtwünsche bie-ten können.

Aber auch die persönliche Beratung und Kundenbetreuung durch die Dienste un-serer Mobilitätszentrale werden wir pfle-gen und weiter verbessern. Die stetige Zunahme von Nachfragen bestätigt, dass trotz zunehmender Technisierung das Bedürfnis nach individueller Beratung steigt.

Der demografische Wandel wird auch den ÖPNV im Odenwaldkreis vor große Herausforderungen stellen. Veränderte Strukturen werden dafür sorgen, dass es

Verkehrsverträge

Auferlegung wird verlängert

Noch vor dem Inkrafttreten europarechtlicher Regelungen über Vergabe- und Beihilfevorschriften im ÖPNV hat der Kreisaus-schuss des Odenwaldkreises am 9.11.2009 beschlossen, die bis-herigen Verkehrsverträge mit der Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH und der Stadtwerke Michelstadt GmbH bis zum Jahre 2019 fortzuführen. Damit macht der Odenwaldkreis von einer Über-gangsregelung Gebrauch, die die am 3.12.2009 in Kraft getre-tene VO (EG) 1370 / 2007 eröffnet, um den öffentlichen Perso-nennahverkehr im Kreisgebiet mittelfristigen mit ortsansässigen Verkehrsunternehmen gestalten zu können. Mit dieser Festlegung kann das erfolgreiche „Odenwälder Modell“ fortgeführt werden,

Vorwort

ÖPNV im Odenwaldkreis

Nein, ein Jahr zum Durchatmen war das Jahr 2009 sicherlich nicht – dafür ist al-lein das Tagesgeschäft im öffentlichen Personennahverkehr zu spannend. Im Vergleich zu den Vorjahren, die ganz im Zeichen der Modernisierung der Oden-waldbahn und einer Erweiterung des Bus-netzes standen, hat es sicherlich an den großen Inbetriebnahmen und Neuerun-gen gefehlt. Aber auch Veränderungen im Detail machen Arbeit und so ganz ohne Höhepunkte ist auch das Jahr 2009 nicht vergangen, wie dieser Geschäftsbericht zeigt.

Dabei sind es auch nicht immer die großen Ereignisse, die den ÖPNV voranbringen, sondern oft die „Arbeiten im Verborge-nen“ zur Verbesserung von Anschlüssen oder Informationen.

Mit Internet und Mobilfunk spielen mo-derne Kommunikationstechniken auch im ÖPNV eine zunehmende Rolle. Der Fahr-gast erwartet, dass sich auch die Anbieter öffentlicher Verkehrsleistungen diesen Möglichkeiten öffnen und über ihre An-gebote, über Anschlüsse oder Betriebs-störungen jeweils aktuell „in Echtzeit“ informieren. Während rechnergestützte Betriebsleitsysteme bei städtischen Ver-kehrsbetrieben seit Jahren als Standard zur Regelung von Betriebsabläufen und

auch in Zukunft möglich ist, im Oden-waldkreis ohne Auto mobil zu bleiben. Mit attraktiven Angeboten und guten Serviceleistungen wollen die Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH und die Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH für zufriedene Fahrgäste sorgen.

Den nachstehenden Geschäftsbericht 2009 empfehlen wir Ihrer Aufmerksam-keit.

Verantwortlich:

Peter KrämerLeiter des Geschäftsbereichs Nahverkehrder OREG mbHHulster Straße 264720 MichelstadtTel.: 06061 9799-11E-Mail: [email protected]

nach dem Verkehrsleistungen nach den Qualitätsstandards des Nahverkehrsplans in einem wechselseitigen Planungsprozess zwischen Verkehrsunternehmen und Regieebene vereinbart und nach transparenten Sollkostensätzen vergütet werden.

Moderner Niederflurbus am Zentralen-Omnibus-Bahnhof in Michelstadt

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Neue Odenwald-Bahn

Dynamische Fahrgastinformation beschlossen

Nach dem erfolgreichen Inkrafttreten der Zielkonzeption im Herbst 2008 ist der Betrieb auf der Odenwaldbahn im abgelaufenen Jahr ohne größere Stö-rungen verlaufen. Mit großer Verläss-lichkeit und Verantwortung hat die VIAS GmbH als Eisenbahn-Verkehrsunterneh-men maßgebend zum Erfolg der „neuen Odenwaldbahn“ beigetragen. Erhebli-che Defizite bestehen allerdings noch in der Fahrgastinformation, die sich auf Lautsprecher-Durchsagen an Bahnstei-gen für den Fall von Betriebsstörungen beschränken. Diese über das Ansage-zentrum der DB Station&Service AG im Darmstädter Hauptbahnhof veranlassten Durchsagen sind oft unzuverlässig und

für eine angemessene Fahrgastinforma-tion auch unzureichend. Der RMV und die an der Modernisierung der Odenwaldbahn beteiligten kommunalen Partner haben daher beschlossen, alle Stationen und Haltepunkte an der Odenwaldbahn mit einem dynamischen Fahrgastinformati-onssystem auszustatten Hierbei handelt es sich um Anzeigetafeln, die an jedem Bahnhof und Haltepunkt den aktuellen Betriebszustand (dynamisch) anzeigen und damit den Fahrgast darüber informie-ren, wann sein Zug tatsächlich eintrifft. Der wartende Fahrgast erhält damit die jeweils aktuelle Information, dass sein Zug pünktlich eintrifft oder wie lange eine Verspätung dauert. Diese Informati-

050.000

100.000150.000200.000250.000300.000350.000400.000450.000500.000

RMV /VRN

DB sonstiges

2006200720082009

Abb.: Umsätze der Mobilitätszentrale

RMV / VRN = VerbundfahrkartenDB = Verkäufe als DB-Agentursonstige = i. W. Eintrittskarten, Merchandising-Produkte

RMV-Mobilitätszentrale

Wir beraten Sie gerne

Im vierten Betriebsjahr erfreut sich die Mobilitätszentrale im Bahnhof Michelstadt weiter wachsender Beliebtheit. Fahrschein-automaten und elektronische Auskunftssysteme können in vielen Fällen eine persönliche Beratung nicht ersetzen, insbesondere wenn es um komplexe Reise- und Anschlussverbindungen geht.

Über ein Statistikprogramm wurden erstmals im Jahre 2009 die Bearbeitungsvorgänge erfasst, um die Dienstleistungen der Mobilitätszentrale besser bewerten zu können. Über 11.200 Kundenkontakte waren im Jahr 2009 zu verzeichnen, 70 % da-von waren persönliche Vorsprachen. Mit über 7.500 Anfragen macht die Beratung zu Fahrplänen, Anschlüssen und Tarifen den Aufgabenschwerpunkt der Mobilitätszentrale aus. In 560 Fällen waren städtische Veranstaltungen und Einrichtungen gefragt. Zu Ausflügen, Freizeitangeboten und Veranstaltungen in der Region wurde über 170 mal und zu Unterkünften ca. 60 mal angefragt.

Trotz regen Publikumsverkehrs wird eine sorgsame und umfas-sende Beratung angestrebt. Nahezu die Hälfte der Beratungsvor-gänge dauert bis zu 10 Minuten, es waren aber auch über 1.500 Beratungen zu verzeichnen, die einen Zeitaufwand von bis zu 30 Minuten erfordert haben. Die Mehrzahl der Beratungsgespräche führt zu Fahrkartenverkäufen. Gemäß dem neben stehenden Dia-gramm ist der Umsatz in den Segmenten „Verbundfahrausweise“ und „DB-Fahrkarten“ gleichermaßen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bei einem Umsatz von ca. 457.000 € wurden 7.178 Verbundfahrkarten verkauft. Im Segment der Bahnfahrkarten stehen 6.939 Fahrkarten einem Umsatz von ca. 387.000 € gegen-über. Ab dem Jahr 2010 wird die Mobilitätszentrale zusätzlich als Ameropa-Agentur tätig, wodurch sich das Angebotssortiment im Bereich der Städtereisen mit der Bahn deutlich erweitert.Die Mobilitätszentrale ist Montag bis Freitag von 8 – 18 Uhr und an Samstagen von 9 - 13 Uhr geöffnet.

Das Bild zeigt den sog. Dynamischen Schriftanzeiger“ mit der die DB AG bundesweit Bahnsteige ausstattet, die aber im Gegensatz vom kommunalen DFI-Projekt

nicht die aktuellen Betriebszustände anzeigt.

Das Team der RMV-Mobilitätszentrale

on ist im Sinne der Anschluss-Sicherung auch wichtig für wartende Linienbusse an den Knotenbahnhöfen Höchst, Bad Kö-nig, Michelstadt und Erbach. Dort soll auf zentralen Anzeigetafeln auch die jewei-ligen Busabfahrten dargestellt werden. Die Anzeigetafeln ergänzen die Lautspre-cherdurchsagen, können diese allerdings nicht ersetzen, weil entsprechende Infor-mationen auch für Sehbehinderte gege-ben werden müssen.

Entlang der gesamten Odenwaldbahn sol-len 52 Anzeigetafeln aufgestellt werden. Das Kostenvolumen liegt bei ca. 1,43 Mio. €. Mit einer Realisierung ist im Jahre 2011 zu rechnen.

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Servicegarantien

Im Odenwald mit Garantie ans Ziel

Mangels bundesweit einheitlicher Verbraucherschutzbestim-mungen (Kundencharta) führen viele Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger für ihren Bereich Servicegarantien für Fahrgäste ein. Was positive Wirkungen im Sinne von ÖPNV-Marketing hat, führt zu einer völligen Zersplitterung von Anspruchsgarantien im Rahmen besonderer Beförderungsbedingungen. Mindestens wären verbundweit einheitliche Standards anzustreben. Die im Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) und im Großraum Frank-furt als Modellprojekt eingeführte Pünktlichkeitsgarantie halten wir dabei nicht für zielführend. Sie erfordert eine aufwändige In-frastruktur zur Pünktlichkeitserfassung und führt nur dazu, dass dem Fahrgast anteilige Fahrtkosten erstattet werden, wenn das Verkehrsmittel verspätet ist. Das Problem selbst wird dadurch nicht gelöst.

Mit der im Odenwaldkreis geltenden Fahrtzielgarantie verfol-gen wir einen anderen Ansatz: Im Falle einer Betriebsstörung, die im Verantwortungsbereich des Verkehrsunternehmens liegt, z.B. wegen eines Anschluss-Versäumnisses, stellt das Verkehrs-unternehmen die Weiterbeförderung des Fahrgastes binnen 30 Minuten (im Stadtverkehr binnen 15 Minuten) sicher. Gewähr-leistet wird in jedem Falle, dass der Fahrgast sein Fahrtziel er-reicht, soweit dieses im Odenwaldkreis liegt. Bei aller Vorsorge lassen sich Betriebsstörungen nicht immer vermeiden. Mal sind es Verkehrsstauungen oder Unfälle, die zu Fahrplanverspätun-gen führen. Ebenso können technische Fahrzeugdefekte oder auch einmal ein Versäumnis des Fahrpersonals unser formales Betriebsstörungsmanagement auslösen: Über unsere zentrale Notfall-Nr. 06061 9799-66 ist während der gesamten ÖPNV-Be-triebszeit immer ein Disponent erreichbar, der dem Fahrgast wei-terhelfen und im Sinne der Fahrtzielgarantie gegebenenfalls eine Ersatzbeförderung organisieren kann. Im Jahre 2009 wurden uns bei 256.200 durchgeführten Fahrten nur 92 Betriebsstör- ungen gemeldet.

Hinweise, Anregungen, aber auch Kritik und Beschwerden von Fahrgästen sind uns im Rahmen unseres Qualitätsmanagements überaus wichtig. Sie helfen uns, gezielt Mängel aufzudecken und rasch zu beseitigen. Wichtiger als ein Vergütungsabschlag (Malus) ist uns, gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen an einer kon-sequenten Fortentwicklung unserer Dienstleistung zu arbeiten. Ein förmliches Hinweismanagement erzieht zur Selbstdisziplin und gibt auch dem Kunden die Gewissheit, dass er ernst genom-men wird und wir uns um sein Anliegen kümmern. Im Jahre 2009 wurden 357 Hinweise, Anregungen und Beschwerden bearbeitet.

Aus- und Weiterbildung

Zukunftssicher – wir bilden aus

Nachdem zwei Mitarbeiterinnen erfolgreich die berufs- und ar-beitspädagogische Qualifikation gemäß der Ausbilder-Eignungs-verordnung vor der Industrie- und Handelskammer Darmstadt abgelegt haben, ist es uns jetzt möglich, Ausbildungsberufe an-zubieten. So werden wir ab dem Jahre 2010 eine Ausbildungsstel-le zur Kauffrau für Bürokommunikation schaffen, die bereits be-setzt ist. Geplant ist für 2011 eine weitere Ausbildungsstelle zum Kaufmann / Kaufrau für Verkehrsservice, für die wir gegebenen- falls eine Ausbildungskooperation anstreben.

Nach Schaffung eines technisch voll ausgestatteten Arbeitsplat-zes können wir jetzt auch der vielfachen Nachfrage von Schüle-rinnen und Schülern nach einem Berufspraktikum entsprechen.

Auch in verkehrserzieherischen Fragen, sind wir aktiv. Seit 2009 verfügen wir über einen qualifizierten und RMV-zertifizierten Verkehrstrainer aus dem eigenen Mitarbeiterstab, der in Zusam-menarbeit mit der Polizeidirektion Odenwald und der Kreisver-kehrswacht Odenwaldkreis e.V. Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 zu RMV-Bus&Bahnbegleitern ausbildet und Grundschüler im Rahmen unserer „BusSchule“ unterrichtet.

Damit stellen wir uns unserer bildungs- und beschäftigungspoli-tischen Verantwortung.

Hinweismanagement

Mit Anregungen und Beschwerden die Qualität verbessern

Marketing

Für mehr Bus & Bahn im Odenwald

In unserem jährlich zu erstellenden Marketingplan legen wir früh-zeitig die Projekte fest, die eine ÖPNV-Nutzung im Odenwaldkreis fördern sollen. Der Marketingplan hat ein jährliches Volumen von ca. 100 T€ und wird über Betriebsumlagen der Verkehrsunter-nehmen finanziert. Etwa 40 T€ sind für die Erstellung des RMV-Verbundfahrplans (Ausgabe 14 „Odenwaldkreis“) und für die Produkt- und Sonderfahrpläne gebunden.

Die Marketingmaßnahmen erfolgen zielgruppenorientiert. Sie umfassen im Wesentlichen die Bereiche Tarif und Vertrieb und Information und Kommunikation. Der Schwerpunkt der öffent-lichkeitswirksamen Außendarstellung liegt auf der monatlich erscheinenden Kundenzeitschrift „odenwaldmobil“, die mit einer Auflage von ca. 64.500 Exemplaren nicht nur alle Haushalte im Odenwaldkreis, sondern auch angrenzende Nachbargemeinden erreicht. Tagesaktuell informieren wir unsere Kunden mit unserer umfangreichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über alle ÖPNV-relevanten Themen – rund 70 Presseartikel wurden 2009 von uns verfasst und veröffentlicht.

Ein weiteres Standbein unserer Öffentlichkeitsarbeit ist unser Mobilitätsportal www.odenwaldmobil.de, das beispielsweise Ver-knüpfungen zur Internetseite des RMV hinsichtlich der Fahrplan- und Tarifauskunft enthält.

Marketingschwerpunkte waren 2009 besonders zielgruppenori-entierte Fahrkartenangebote anlässlich besonderer Veranstal-tungen. Erstmals konnten auch drei verschiedene KombiTickets, bestehend aus Eintrittskarte und Fahrschein, für besondere Kul-tur- und Freizeitveranstaltung realisiert werden.

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Integrierte Busfahrerqualifizierung

Dienstleistungsqualität auf hohem Niveau

Seit Jahren ist die Busfahrerqualifizierung zur „Fachkraft im Ver-kehrsservice“ eine wichtige Qualitätsnorm für den lokalen ÖPNV, die auch im Nahverkehrsplan festgeschrieben ist. Ein zweistufiges Zertifizierungsverfahren vermittelt Kenntnisse zum Verbundtarif und zur Kundenorientierung sowie zur Betriebsorganisation im lokalen Netz.

Die Europäische Union hat die Sozialvorschriften im Straßenver-kehr und die Berufskraftfahrerqualifizierung weiter verschärft. Ziel ist es, dass im gewerblichen Güter- und Personenverkehr nur noch ausgebildete Fachkräfte eingesetzt werden.

Nach dem aufgrund der RIL 2003 / 59 EG erlassenen Berufskraft-fahrer-Qualifizierungsgesetz müssen Führerscheininhaber, deren Fahrerlaubnis vor dem 10.09.2008 erteilt wurde, bei der Verlänge-rung des Führerscheins einen Weiterbildungsnachweis erbringen. Innerhalb eines Zeitraums von 5 Jahren sind in 35 Zeitstunden verschiedene Weiterbildungsmodule zu absolvieren.

Als integrierte Busfahrerqualifizierung ist es uns in Zusammen-arbeit mit der Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH und einer

amtlich anerkannten Fahrschule gelungen, die gesetzlichen Aus-bildungsvorschriften und die Qualifizierungsanforderungen im ÖPNV zusammen zu führen.

In einem für Landkreise wohl bundesweit einzigartigen Projekt werden die verschiedenen Ausbildungsmodule so harmonisiert, dass der Weiterbildungsaufwand auch für mittelständische Ver-kehrsunternehmen vertretbar bleibt. Die OREG führt dazu eine Fahrerdatenbank, mit deren Hilfe die Fahrer für die nächsten Ausbildungsmodule vorgeschlagen und deren Absolvierung über-wacht wird.

Im Jahre 2009 wurden 12 Fahrerinnen und Fahrer zur Fachkraft im Verkehrsservice qualifiziert. Außerdem haben bereits 92 Fah-rerinnen und Fahrer am ersten Modul „Verkehrssicherheit“ der Berufskraftfahrer-Weiterbildung teilgenommen.

Ebenfalls angeboten wurde 2009 das dritte Weiterbildungsmodul „Notfall + Ladung“, an dem insgesamt 153 Fahrer und Fahrerin-nen teilnahmen. Das Modell der Berufskraftfahrer-Weiterbildung der OREG ist offen für das Fahrpersonal aller Busunternehmen.

Verkehrssicherheit

OREG-Busschule

In Zusammenarbeit mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) schulen wir jedes Jahr im Rahmen unserer ÖPNV-Marketingmaß-nahme „Sicherheit & ÖPNV“ Odenwälder Grundschüler im korrek-ten Verhalten an Haltestellen sowie in den öffentlichen Verkehrs-mitteln.

Alle 29 Odenwälder Grundschulen können sich kostenlos an unse-rer Weiterbildungsmaßnahme für ihre Schülerinnen und Schüler beteiligen, deren Dauer pro Klassenverband bei rund 120 Minuten liegt.

Erfreulicherweise verzeichnen wir seit Einführung des Projekts einen jährlichen wachsenden Zuspruch an teilnehmenden Grund-schulen. So nahmen im Jahr 2009 zehn Grundschulen mit insge-samt 16 Klassen und rund 400 Grundschülern an der Ausbildung teil. Mit Unterstützung eines qualifizierten RMV-Trainers, der Kreisverkehrswacht Odenwald e.V. und der Odenwälder Verkehrs-betriebe werden die Schülerinnen und Schüler praxisnah in einem bereitgestellten Linienbus über die möglichen Gefahren und Risi-ken, wie z.B. „toter Winkel“ oder die Folgen einer Vollbremsung aufgeklärt. Auch das richtige Einsteigen und Abstellen des Ran-zens im Bus werden ausführlich trainiert und besprochen. Zum Abschluss der Ausbildung erhalten alle teilnehmenden Schülerin-nen und Schüler eine Teilnahme-Urkunde des RMV.

Die Ausbildung setzt dabei bewusst bei Schülerinnen und Schü-lern der Jahrgangsstufe 3 und 4 an, da der Schulwechsel in die Mittelstufe auch häufig mit der Nutzung der öffentlichen Ver-kehrsmittel verbunden ist.

RMV-Bus&Bahnbegleiter

Gewalt unter Schülern, Sachbeschädigungen in Bussen sowie an Haltestellen sind ein fast alltägliches Problem, dem wir mit der Ausbildung von RMV-Bus&Bahnbegleiter aktiv entgegenwirken. Dabei handelt es sich um freiwillige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8, die in einem mehrtägigen Fachtraining praxisnah von unserem qualifizierten und RMV-zertifizierten Fachtrainer ausgebildet werden. Ziel ist es, körperliche Ausein-andersetzungen sowie Sachbeschädigungen möglichst zu vermei-den und durch gezielt eingesetzte Kommunikation entsprechende Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Situationen richtig einzuschätzen und poten-tielle Gefahren zu erkennen, denn Selbstschutz hat allerhöchste Priorität. Das Ausbildungsprojekt wird kreisweit allen Schulen der Sekundarstufe I kostenlos angeboten.

Neben der Oberzent-Schule Beerfelden, die sich erstmals mit 27 Schülerinnen und Schülern an der Ausbildung beteiligte, wurden im Jahre 2009 auch an der Georg-August-Zinn-Schule in Reichels-heim 14 neue Bus&Bahnbegleiter erfolgreich ausgebildet.

Die neuen Bus&Bahnbegleiter der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim

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Leistungsangebot

OdenwaldbahnAuf der Odenwaldbahn verstärkt ein zu-sätzliches Zugpaar an Sonn- und Feierta-gen die Bedienung auf dem Südabschnitt zwischen Michelstadt und Eberbach. Wie an den übrigen Verkehrstagen besteht jetzt die Möglichkeit, ab Eberbach (mit S-Bahn-Anschluss) um 8:39 Uhr in den Odenwald zu fahren. Das Fehlen die-ser Verbindung war von vielen Wochen-endausflüglern aus dem Rhein-Neckar-Raum bemängelt worden.

BusverkehrIm lokalen Busverkehr erfolgten auf den meisten Linien Fahrplananpassungen an die schulischen Erfordernisse. Im Lini-enbündel „Unterzent“ waren gravierende Änderungen im Einzugsbereich der Ernst-Göbel-Schule durch die Umstrukturie-rung des Nachmittagsunterrichts und der Einführung einer Rückfahrt nach der 7. Schulstunde notwendig.

Ein völlig neues Fahrplankonzept mit mehr durchgängigen Fahrten zwischen Michelstadt – Beerfelden und Eberbach wurde auf der Hauptlinie 50 eingeführt. Hierdurch wird der 2-Stundentakt auf der Odenwaldbahn zu stündlichen Verbin-dungen zwischen Eberbach und Michel-stadt ergänzt und es werden in Erbach Anschlüsse in und aus Richtung Oberzent an die RegionalExpress-Züge hergestellt.

Durch die Neustrukturierung wird der Ver-spätungsanfälligkeit der Linie im Raum Erbach – Michelstadt entgegengewirkt und es entfällt die Notwendigkeit des Um-stiegs in Beerfelden. Dadurch erhält die Linie 50 eine weitere Aufwertung in ihrem Status als Hauptlinie.

NaTourBusVon April bis Oktober werden die zwei-stündlichen Verbindungen der Linie 50 zwischen Eberbach und Michelstadt an Samstagen, Sonn- und Feiertagen unter dem Produktnamen „NaTourBus“ ver-marktet. Ab Michelstadt verkehrt die „NaTourBus“-Linie als Linie 40 ebenfalls

zweistündlich bis / ab Miltenberg, so dass sich ein für Wochenendausflügler, Wan-derer und Radtouristen ausgesprochen interessantes Angebot ergibt.

Dieses wurde im Jahr 2009 von 18.801 Fahrgästen in Anspruch genommen (2008: vom 1.7. bis 31.10. von 8.525 Fahr-gästen; 2009: 01.07. bis 31.10. 10.450 Fahrgäste). Zusätzlich zur „NaTourBus“-Stammlinie verkehren anmeldepflichti-ge Zu- / Abbringerlinien (RufBus) von Hirschhorn über Rothenberg nach Beer-felden und weiter zum Reussenkreuz und Hesselbach sowie von Michelstadt nach Würzberg und Hesselbach.

SonderverkehreWie im Vorjahr wurden die angebote-nen Sonderverkehre bzw. Sonderfahr-ten zum Bienenmarkt, Pferdemarkt, Wiesenmarkt und zu dem Michelstädter Kneipenfestival „Nightgroove“ ausge- sprochen gut angenommen. Besonders zu Wiesenmarkt und zum Pferdemarkt wurden außerordentliche Fahrgastzu- wächse verzeichnet. Gründe dafür sind sicherlich die weiterhin sehr hohen Sprit-preise und verstärkte Alkoholkontrollen der Polizei. Aber auch die Einstellung vie-ler Fahrgäste hat sich geändert: mittler-weile gilt es durchaus als gesellschaftsfä-hig, mit dem Bus zum Fest zu fahren.

Eine erfolgreiche Produktpalette

RufBus-VerkehrBedarfsorientierte RufBus-Verkehre gibt es flächendeckend im gesamten Odenwaldkreis. Eine RufBus-Leistung unterscheidet sich von der regulären Li-nienverkehrsfahrt nur dadurch, dass der Fahrtwunsch vor der fahrplanmäßigen Abfahrt anzumelden ist. Nur dann ent-steht für das Verkehrsunternehmen eine Betriebs- und Beförderungspflicht ge-genüber den angemeldeten Fahrgästen. Nicht angemeldete Fahrgäste werden dennoch im Rahmen der bereitstehenden Kapazitäten befördert. Der Vorteil gegen-über der herkömmlichen Linienfahrt be-steht darin, dass variable Kosten für den

ÖPNV-Aufgabenträger nur anfallen, wenn tatsächlich eine Bestellung vorliegt. Von den im Jahr 2009 angebotenen 256.200 Fahrplanfahrten (2008: 253.178) waren 51.628 Fahrten (= 20 %) anmeldepflich-tig (2008: 65.191 Fahrten). Im Jahr 2009 wurden mit den 9 RufBus-Fahrzeugen 94.870 Fahrgäste (2008: 98.200 Fahrgäs-te) befördert.

Die Anzahl der RufBus-Bestellungen lag mit ca. 62.000 knapp unter dem Vorjahr (2008: 63.300). Der leichte Rückgang der Fahrtgastzahlen und RufBus-Bestel- lungen ist in der Tatsache begründet, dass zum Fahrplanwechsel 2009 RufBus-Linien aufgrund regelmäßiger Verkehrsnach- fragen in fest bediente Linien umgewan-delt werden konnten. Gleichzeitig ist bei RufBussen, die besonders von Schüle-rinnen und Schülern genutzt wurden, durch sich veränderte Schulzeiten, ein Wechsel auf andere, fest bediente Linien zu verzeichnen. Wie bereits 2008 konn-te auch im Berichtsjahr ein Zuwachs an RufBus-Fahrtwünschen an den Wochen-enden verzeichnet werden. An Sams-tagen, Sonn- und Feiertagen nahm die RufBus-Zentrale insgesamt 5.630 RufBus-Bestellungen entgegen (2008: 4.895). Das entspricht einer erneuten Steigerung von ca. 15 % und belegt, dass der Wochen-end- und Freizeitverkehr im Odenwälder ÖPNV auch 2009 erneut zugenommen hat.

Die Odenwaldbahn bei der Abfahrt im Frankfurter Hauptbahnhof Erfolgskonzept NaTourBus

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Schülerverkehr

Qualitätsstandards für eine bessere Bildung

In ländlichen Regionen ist der Schülerverkehr das Rückgrat des öffentlichen Linienverkehrs. Im Odenwaldkreis machte sein An-teil im Busverkehr im Jahr 2009 etwa 83 % des Fahrgastaufkom-mens aus.

Die im Rahmen des demografischen Wandels prognostizierten rückläufigen Schülerzahlen werden die wirtschaftliche Substanz des Linienverkehrs in den Flächenlandkreisen weiter belasten. Verkehrsverbindungen müssen Aufrecht erhalten werden, selbst wenn das Schüleraufkommen um 20 % sinkt. Die Aufgabe von Schulstandorten führt zu mehr Verkehr, ebenso wie ein viel-schichtiges Bildungsangebot, weil dafür eine flächendeckende Verkehrsversorgung gewährleistet werden muss.

Im Jahre 2009 musste aufgrund fehlender Jahrgangsstärke die Grundschule Hesselbach geschlossen werden. Die Schülerinnen und Schüler dieses Ortteils besuchen künftig die Grundschu-le Beerfelden. Der verkehrliche Mehraufwand hielt sich zwar in Grenzen, weil auf bestehende Linienverkehrsangebote zurückge-griffen werden konnte, jedoch macht dies deutlich, vor welchen Herausforderungen die ländlichen Landkreise stehen.

Die Schülerzahlen im Odenwaldkreis sind rückläufig:

2006 / 2007 = 14.0422007 / 2008 = 13.886 (- 1,2 %)2008 / 2009 = 13.432 (- 3,3 %)2009 / 2010 = 13.071 (- 2,7 %)

Der Anteil der Fahrschüler (= Schüler mit einem Erstattungsan-spruch gegenüber dem Kreis als Schulweg-Kostenträger) ist von 2007 nach 2008 um 5,2 % überproportional gesunken. Der Rück-gang im Schuljahr 2009 / 10 gegenüber dem Vorjahr hat nur bei ca. 0,3 % gelegen, so dass man mittelfristig von ca. 5.900 Fahr-schülern auszugehen haben wird.

Ein Rückgang bei den Fahrschülern korrespondiert nicht unbe-dingt mit Einsparungen in der Schülerbeförderung. Insbesondere der Besuch der integrierten Gesamtschulen in Bad König und Beerfelden aus den erweiterten Einzugsbereichen bereitet Beför-derungsprobleme, weil diese in Gegenlastrichtung der traditio-nellen Schülerströme stattfinden.So war auch im Jahr 2009 auf diese besondere Situation zu reagieren

• Gesamtschule Beerfelden aus dem Einzugsbereich Erbach / Michelstadt / Mossautal: Zunahme der Schülerzahl um rund 50 % auf 144 SchülerMaßnahme: Verstärkerbus zwischen Michelstadt und Beerfelden

• Carl-Weyprecht-Schule Bad König aus dem Einzugsbereich Höchst / Breuberg / Lützelbach: Zunahme der Schülerzahl um rund 40 % auf 134 SchülerMaßnahme: Einrichtung direkter Verbindungen aus dem Bereich Höchst / Breuberg / Lützelbach zur 1. und nach der 6. und 8. Unterrichtsstunde.

Da auch aus dem Bereich Vielbrunn Zugänge zur Carl-Weyprecht-Schule zu Lasten der Verbindung Vielbrunn – Michelstadt zu ver-zeichnen waren, konnte Richtung Michelstadt ein bisheriger Ver-stärkerbus eingespart werden eingespart.

Die Änderung der Schulform bei der Sportparkschule in Erbach von einer Realschule zu einer integrierten Gesamtschule wird die Verhältnisse langfristig wieder umkehren.

Nach Umwandlung der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim zur kooperativen Gesamtschule besuchen nur noch 10 Schüler aus dem Gersprenztal (Sekundarstufe I) das Gymnasium in Rimbach (2007: 94, 2008: 46). Umgekehrt besteht jetzt ein großes Bedürf-nis von Schülern aus dem Raum Lindenfels und Fürth zum Besuch der Schule in Reichelsheim, dem allerdings gegenwärtig ein feh-lendes Verkehrsangebot des Kreises Bergstraße entgegensteht.

Im Jahre 2009 wurden Verkehrserhebungen auf den Schülerlinien durchgeführt, die Aufschluss darüber geben sollen, inwieweit An-fahrten zur 2. Stunde und Rückfahrten nach der 4. Stunde, die die Schülerbeförderungsstandards vorsehen, noch benötigt werden. Damit sollen die Grundlagen für eine Überarbeitung der Schüler-beförderungstandards geschaffen werden, um den sich aus der verstärkten Einführung schulischer Ganztagsangebote ergeben-den Veränderungen Rechnung zu tragen.

Der Schülerverkehr im Odenwaldkreis macht einen Anteil von etwa 83 % des Fahrgastaufkommens aus.

Haltestelle Odenwaldhalle in Michelstadt

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Ergebnisrechnung

In aller Kürze

In der Ergebnisrechnung des Geschäftsbereichs Nahverkehr der OREG als Aufgabenträgerorganisation erfolgt eine differenzierte Darstellung nach

1. Gewinn- und Verlustrechnung aus Geschäftsbetrieb (Buchungskreis I)

2. Verwendungsnachweis der durchlaufenden Mittel (Buchungskreis II)

Diese differenzierte Betrachtung erfolgt aus dem Umstand, dass die OREG kein Verkehrsunternehmen im Sinne des Personenbe-förderungsgesetzes sondern eine Managementgesellschaft zur Planung, Organisation und Koordination des ÖPNV ist (Aufgaben-trägerorganisation, Regieebene). Somit sind nur die Erträge und Aufwendungen zu bilanzieren, die im Geschäftsbetrieb anfallen. Mittel, die als nicht steuerbare (echte) Zuschüsse vom Kreis als ÖPNV-Aufgabenträger oder von Dritten zur Verfügung gestellt werden, werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in einem getrennten Buchungskreis behandelt und ihre zweckent-sprechende Verwendung nachgewiesen.

1. Gewinn- und Verlustrechnung 2009

(Das Ergebnis des Geschäftsbereichs Nahverkehr wird hier nur nachrichtlich dargestellt und geht in das Rechnungsergebnis der OREG mbH ein)

Buchhaltung nach dem Stand 06.05.2010

1. Personalkosten 480.500 € 2. Verwaltungs- und Betriebskosten 96.500 € 3. Kosten aus Geschäftstätigkeit 310.800 € 887.800 €5. Zuwendung Odenwaldkreis 276.000 € 6. Betriebsumlagen 374.400 € 7. Provisionen 114.000 € 8. sonstige Erträge 143.700 € 908.100 €

Auch für das Jahr 2010 wird von einem ausgeglichenen Geschäfts-ergebnis ausgegangen. Budgetwirksame Projekte sind in diesem Zusammenhang

a) Projektierung einer dynamischen Fahrgastinformation für die Odenwald-Bahn und für die zentralen Busverknüpfungspunkte Höchst, Bad König, Michelstadt und Erbachb) Umsetzung des elektronisches Fahrgeldmanagementsystems VDV-Stufe 2c) Weiterentwicklung der Fahrgastinformation auf der Grundlage von Echtzeit-Daten (Intermodal Transport Control System – ITCS)d) Mobilitätsstudie mit dem Ziel einer Pilotanwendung im Odenwaldkreis über eine nachhaltige ÖPNV-Entwicklung unter den demografischen Bedingungene) Überarbeitung der Schülerbeförderungsstandards im Hinblick auf den Bedienungsumfang

Ein großes Thema sind immer wieder Baumaßnahmen und Veranstaltungen im Straßenraum, die den öffentlichen Lini-enverkehr beeinträchtigen. Sperrungen und Umleitungen müssen sorgfältig ge-plant und umgesetzt werden, damit sich die Belastungen für alle Beteiligten in Grenzen halten.

Im Jahr 2009 registrierten wir insge-samt 53 Baumaßnahmen an öffentlichen Straßen und 40 Veranstaltungen (u.a. Festumzüge), in deren Vorbereitung und Abwicklung wir eingebunden waren. Über die betrieblichen Einschränkungen wird dabei stets durch eigene Pressemitteilung hingewiesen. Darüber hinaus werden alle wichtigen Pressenotizen sowie darüber hinausführende Informationen wie bei-spielsweise Sonderfahrpläne in unserem Onlineportal bereitgestellt.

Im Zuge der Straßenbaumaßnahmen an der B 47 und der L 3414 Eulbach – Vielbrunn wurden großräumige Busumleitungen notwendig, die zu Mehrleistungen von ca. 40.000 km und zu Mehrkosten von ca. 80.000 € führten. Weil der Straßenbau- lastträger die Übernahme dieser Kosten ablehnt, muss diese der Kreis als ÖPNV- Aufgabenträger tragen. Wegen der für das Jahr 2010 auf der Grundlage des Konjunk-turprogramms II zu erwartenden erheb-lichen Anzahl von Baumaßnahmen wer-

Baustellen und Infrastruktur

Wir planen ÖPNV

den auch die Kosten für Busumleitungen massiv steigen.

Unerlässlich für einen reibungslosen öf-fentlichen Personennahverkehr ist die dahinterstehende Infrastruktur. Daher stellen wir ein jährliches Budget für die Erneuerung von Haltestellenausstattung sowie für die Planung von wichtigen Ver-kehrsprojekten zur Verfügung.

Im Jahr 2009 konnte die Erneuerung aller 268 Fahrplankästen in den Stadtgebieten von Erbach und Michelstadt abgeschlos-

sen werden. Ebenso konnte der Auftrag für die Modernisierung von 26 Haltestel-len im Gersprenztal vergeben werden.

Eines der herausragenden ÖPNV-Infra-strukturprojekte im Odenwaldkreis war im Jahr 2009 die Neugestaltung des Bus-bahnhofs an der Oberzent-Schule in Beer-felden, mit der ein erheblicher Gefahren-punkt bei der An- und Abfahrt der Busse und des Umstiegs der Schüler beseitigt werden konnte. Wir waren an der Planung maßgeblich beteiligt und haben das Be-triebskonzept erstellt.

Planungsskizze (Ausschnitt) des neuen ZentralenOmnibusBahnhofs an der Oberzentschule in Beerfelden

18 | ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 | 19

1 Bestellerentgelt gemäß den Bedienungs-

und Qualitätsstandards nach dem Nahver-

kehrsplan 2007, ohne steuerl. Querverbund der

Stadt Michelstadt im CityBus-Verkehr

Ergebnisrechnung

2.1. Lokaler Teil

2.1.1 Betriebsleistung

Das Fahrtenangebot im lokalen Linienverkehr erhöhte sich von 253.178 Fahrplanfahrten im Jahre 2008 auf 256.200 Fahrten (+ 3,5 %). Hiervon sind 51.628 Fahrten im Rahmen des RufBus-Sys-tems anmeldepflichtig (= 20 %).

Mit ca. 2,955 Mio. Fahrplankilometer (Nwkm) ist die Betriebsleis-tung im lokalen ÖPNV gegenüber dem Vorjahr um ca. 80.000 km (+ 2,8 %) gestiegen (2008: 2,875 Mio. Nwkm). Diese Mehrleistungen resultieren zur Hälfte aus dem umfangreichen Baustellenfahrplan aus Anlass von Baumaßnahmen im Zuge der B 45 und der L 3414 Eulbach – Vielbrunn (siehe Kap. „Baustellen und Infrastruktur). Außerdem wirkt die im Jahr 2008 unterjährig eingeführte Kapa-zitätsverstärkung auf der Linie 27 zur Carl-Weyprecht-Schule und

Ergebnisrechnung

2. Durchlaufende Mittel 2009 (Kurzdarstellung, Beträge gerundet)

Im Rahmen dieser Darstellung wird den Veröffentlichungspflichten nach Art. 7 Abs. 1 VO (EG) 1370 / 2007 entsprochen.

11

K:\A_6.3_2009_01_07_Geschäftsbericht_neu.docErstelldatum 04.05.2010 13:31:00

2. durchlaufende Mittel 2009 (Kurzdarstellung, Beträge gerundet)

Im Rahmen dieser Darstellung wird den Veröffentlichungspflichten nach Art. 7 Abs. 1 VO (EG) 1370 / 2007 entsprochen.

1. Aufwendungen lokal 1.1 Gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen 1 7.572.800 €

- Verkehrserlöse (netto) -3.610.800 € + Anreizmodell im Barverkauf 190.900 € + Vorauszahlung RMV-EAV 2009 328.000 €

= Ausgleichsleistungen 4.480.900 € 1.2 sonstige Verpflichtungen

+ Anspruch aus OREG-Verkäufen 465.500 € + Zuscheidungen aus Regelschülerbeförderung 2.629.900 € + Sonderschulbeförderungen, Erstattungen 684.000 €

3.779.400 € 1.3 Gesamt 8.260.300 € 2. Aufwendungen regional 2.1 Partnerschaftsfinanzierung SPNV 713.000 € Bus 55.600 € 2.2 Tarifmaßnahmen 3.500 € 2.3 Gesamt 772.100 € 3. Finanzierungsmittel 3.1 Kreis gem. Zuwendungsbescheid (Nachtrag 2009) lokal - 5.941.300 € regional - 804.000 € 3.2 Land -1.265.500 € 3.3 Gemeinden -231.200 € 3.4 Fahrgelderträge OREG -1.137.200 € 3.5 Gesamt - 9.379.200 € 4. Ergebnis 346.800 € Vortrag aus 2008 - 311.700 € 35.100 €

1 Bestellerentgelt gemäß den Bedienungs- und Qualitätsstandards nach dem Nahverkehrsplan 2007, ohne steuerl. Querverbund der Stadt Michelstadt im CityBus-Verkehr

2.1. Lokaler Teil

2.1.1 Betriebsleistung

der Schienenersatzverkehr aus der Umsetzung des Zielkonzepts im Jahr 2009 ganzjährig und trägt damit zu einer höheren Be-triebsleistung bei.

Die Anzahl der in der Verkehrsspitze benötigten Kraftomnibus-se hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht. Es bleibt in der Summe bei 71 Fahrzeugen. Das auf der Linie 50 zur Bedienung der Oberzentschule benötigte Verstärkerfahrzeug wurde nach rück-läufigen Schülerzahlen in der Relation Vielbrunn – Michelstadt von der Linie 44 abgezogen.Das Leistungsangebot im Fahrplanjahr 2009 entspricht hinsicht-lich dem Umfang und der Beförderungsqualität dem vom Kreistag am 23.04.2007 beschlossenen Nahverkehrsplan.

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Das Fahrtenangebot im lokalen Linienverkehr erhöhte sich von 253.178 Fahrplanfahrten im Jahre 2008 auf 256.200 Fahrten (+ 3,5 %). Hiervon sind 51.628 Fahrten im Rahmen des RufBus-Systems anmeldepflichtig (= 20 %). Mit ca. 2,955 Mio. Fahrplankilometer (Nwkm) ist die Betriebsleistung im lokalen ÖPNV gegenüber dem Vorjahr um ca. 80.000 km (+ 2,8 %) gestiegen (2008: 2,875 Mio. Nwkm). Diese Mehrleistungen resultieren zur Hälfte aus dem umfangreichen Baustellenfahrplan aus Anlass von Baumaßnahmen im Zuge der B 45 und der L 3414 Eulbach – Vielbrunn (siehe Kap. „Baustellen und Infrastruktur). Außerdem wirkt die im Jahr 2008 unterjährig eingeführte Kapazitätsverstärkung auf der Linie 27 zur Carl-Weyprecht-Schule und der Schienenersatzverkehr aus der Umsetzung des Zielkonzepts im Jahr 2009 ganzjährig und trägt damit zu einer höheren Betriebsleistung bei.

Die Anzahl der in der Verkehrsspitze benötigten Kraftomnibusse hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht. Es bleibt in der Summe bei 71 Fahrzeugen. Das auf der Linie 50 zur Bedienung der Oberzentschule benötigte Verstärkerfahrzeug wurde nach rückläufigen Schülerzahlen in der Relation Vielbrunn – Michelstadt von der Linie 44 abgezogen. Das Leistungsangebot im Fahrplanjahr 2009 entspricht hinsichtlich dem Umfang und der Beförderungsqualität dem vom Kreistag am 23.04.2007 beschlossenen Nahverkehrsplan.

Linienbündel Leistung Fahrzeuge SL MD KB

Oberzent 583.095 8 2 2 Erbach-Michelstadt-Mossautal 903.927 16 1 3 Gersprenztal 194.948 8 2 Höchst-Ost 546.836 11 1 Höchst-West 360.934 11 1 Stadtverkehr Bad König 64.550 1 CityBus Erbach-Michelstadt 301.069 4

2.955.359 71

2.1.2 Aufwand

Als Aufwand wird das Bestellerentgelt bezeichnet, das der Aufgabenträger zur Abgeltung für die auferlegte Verkehrsleistung bzw. für den Vergütungsanspruch des Verkehrsunternehmens (Angebotspreis) aufzuwenden hat. Mit 7,58 Mio. € lag dieser Aufwand im Jahre 2009 um ca. 5,3 % über dem des Vorjahres (7,20 Mio. €). Auf die Bereitstellung von Leistungen für den Schülerverkehr nach den vom Kreistag beschlossenen und im Nahverkehrsplan enthaltenen Standards für die Schülerbeförderung entfielen davon 3,479 Mio. €.Maßgebend für diese Aufwandssteigerung ist die überproportionale Fortschreibung der Sollkostensätze mit 3,55 %, zu der die Entwicklung der Treibstoffkosten in der Vorjahresperiode (2007 nach 2008) beigetragen hat. Bei einer gleich bleibenden Anzahl von Fahrzeugen in der Verkehrsspitze ist aber auch die Verkehrsleistung um ca. 80.400 Fahrplan-km gestiegen. Die Hälfte ist auf den Baustellenfahrplan der Linie 28 entfallen (siehe Kap. „Baustellen und Infrastruktur“), die andere Hälfte entfällt auf Mehrleistungen im Zuge der SchülerExpressBus-Fahrten der Linie 27.

Über alle Linienbündel lag der Aufwand im Geschäftsjahr 2009 damit bei 2,45 € je Nwkm(2008: 2,39 €), wobei 0,127 € je Nwkm für Regieaufwendungen an die OREG im Rahmen von Betriebsumlagen zurückfließen. In Kenntnis des Marktumfeldes kann man bei 2,32 € je Nwkm durchaus von wettbewerbsfähigen Kosten sprechen, die zu keiner Überkompensation beim Verkehrsunternehmen führen.

2.1.3 Erträge

Im Jahre 2009 wurden 3,727 Mio. € an (Brutto-) Fahrgeldeinnahmen aus dem Verbundtarif erzielt (Testatwert). Das Jahresergebnis lag ca. 2,6 % über dem des

SL = Standardlinienbus; MD = Midibus; KB = Kleinbus

20 | ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 | 21

Ergebnisrechnung

2.1.2 Aufwand

Als Aufwand wird das Bestellerentgelt bezeichnet, das der Aufgabenträger zur Abgeltung für die auferlegte Verkehrsleis-tung bzw. für den Vergütungsanspruch des Verkehrsunternehmens (Angebots-preis) aufzuwenden hat.Mit 7,7 Mio. € lag dieser Aufwand im Jahre 2009 um ca. 5,3 % über dem des Vorjahres (7,20 Mio. €). Auf die Bereitstellung von Leistungen für den Schülerverkehr nach den vom Kreistag beschlossenen und im Nahverkehrsplan enthaltenen Standards für die Schülerbeförderung entfielen da-von 3,479 Mio. €.Maßgebend für diese Aufwandssteige-rung ist die überproportionale Fortschrei-bung der Sollkostensätze mit 3,55 %, zu der die Entwicklung der Treibstoffkosten in der Vorjahresperiode (2007 nach 2008) beigetragen hat.

Ergebnisrechnung

2.1.3 Erträge

Im Jahre 2009 wurden 3,727 Mio. € an (Brutto-) Fahrgeldeinnahmen aus dem Verbundtarif erzielt (Testatwert).

Das Jahresergebnis lag ca. 2,6 % über dem des Vorjahres (2008: 3,633 Mio. €). Die Fahrgeldeinnahmen im Jedermannver-kehr konnten dabei um 6,6 % gesteigert werden. Beachtenswert ist dabei, dass die Zuwächse gleichermaßen in allen Ver-kehrsgebieten / Linienbündeln stattfan-den, mit Ausnahme des Gersprenztales. Dort konsolidieren sich die Tarifeinnah-men im Jedermannverkehr auf dem nied-rigen Niveau vergangener Jahre.

Im Ausbildungsverkehr stiegen die Fahr-geldeinnahmen dagegen nur um 1,2 %, was unter Berücksichtigung der Tariffort-schreibung einen realen Rückgang bedeu-tet. Dieser ist in erster Linie auf die ins-gesamt rückläufigen Schülerzahlen (siehe Kap. „Schülerverkehr) zurückzuführen.

Während das Umsatzniveau im Barverkauf in den Bussen auf Vorjahresniveau blieb, haben die OREG-Verkäufe erneut zuge-nommen: So wurden Ausbildungszeitkar-ten (MobiTick / CleverCard) für 679.100 € (Vorjahr: 644.300 €) und sonstige Fahr-karten für 465.600 € (Vorjahr: 384.500 €) verkauft. Der Anteil, den die RMV-Mobili-tätszentrale hieran hatte, lag bei 457.000 € (Vorjahr: 350.800 €). Der Vertrieb von

0

500.000

1.000.000

1.500.000

2.000.000

2.500.000

3.000.000

2005 2006 2007 2008 2009

JedermannverkehrAusbildungsverkehr

DB-Fahrkarten ist gegenüber dem Vorjahr um 13 % auf 386.300 € gestiegen.

Aus den Fahrkartenverkäufen erhält die OREG Verkaufsprovisionen, die als Um-satzerlöse der Deckung von Aufwendun-gen im Geschäftsbetrieb dienen (siehe Ziffer 1 „Gewinn- und Verlustrechnung 2009).

Für die Beförderung Schwerbehinderter erfolgt eine pauschale Erstattung nach § 145 ff SGB IX; der Erstattungssatz beträgt

Bei einer gleich bleibenden Anzahl von Fahrzeugen in der Verkehrsspitze ist aber auch die Verkehrsleistung um ca. 80.400 Fahrplan-km gestiegen. Die Hälfte ist auf den Baustellenfahrplan der Linie 28 ent-fallen (siehe Kap. „Baustellen und Infra-struktur“), die andere Hälfte entfällt auf Mehrleistungen im Zuge der SchülerEx-pressBus-Fahrten der Linie 27.

Über alle Linienbündel lag der Aufwand im Geschäftsjahr 2009 damit bei 2,45 € je Nwkm (2008: 2,39 €), wobei 0,127 € je Nwkm für Regieaufwendungen an die OREG im Rahmen von Betriebsumlagen zurückfließen. In Kenntnis des Mark-tumfeldes kann man bei 2,32 € je Nwkm durchaus von wettbewerbsfähigen Kosten sprechen, die zu keiner Überkompensati-on beim Verkehrsunternehmen führen.

2,77 % auf die Bruttofahrgeldeinnahmen (Wert 2008).

Bei ca. 3,97 Mio. Beförderungsfällen liegt der mittlere Erlös jeder Fahrt im lokalen ÖPNV bei ca. 0,94 € (vor RMV-Einnahmen-aufteilung) und damit geringfügig unter dem RMV-Mittelwert von 1,03 €, was dem günstigen Verkaufspreis des „MobiTick“ geschuldet ist. Im Rahmen der verbund-weiten Einnahmenaufteilung sind etwa 0,13 € je Beförderungsfall als sog. Fremd-nutzerausgleich abzuführen.

Abb.: Entwicklung der Fahrgeldeinnahmen 2005 - 2009

22 | ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 | 23

Ergebnisrechnung

2.1.4 Zuschussbedarf

Der nach Abzug der Kosten für die Bereitstellung von Verkehrs-leistungen für Schüler (3,479 Mio. €) verbleibende Zuschuss-bedarf des Aufgabenträgers beträgt im Geschäftsjahr 2009 ca. 1 Mio. €. Hingewiesen sei an dieser Stelle erneut darauf, dass sich der Zuschussbedarf nach Abrechnung externer Finanzierungsmit-tel ergibt. Hervorzuheben sind hier vor allem die Zuschüsse des Landes Hessen

> Infrastrukturkostenhilfe> Ausgleichsleistungen nach § 45 a PBefG> Strukturhilfe ländlicher Raum

die im Rahmen des Budgetvertrages zwischen RMV und Land Hes-sen den lokalen Aufgabenträgerorganisationen zur Verfügung ge-stellt werden. Auf den Odenwaldkreis entfallen ca. 1,5 Mio. € p.a., die im Rahmen eines Moratoriums noch für das Jahr 2010 gesi-chert sind. Die lokalen Aufgabenträger machen geltend, dass auf sie künftig ein höherer Anteil der Zuwendungen entfallen muss, weil im RMV ein völliges Ungleichgewicht in der Mittelverteilung zwischen lokalen und regionalen Verkehren besteht.

Risiken

Bei der Beurteilung zukünftiger Risiken ist zu unterscheiden zwischen:

• den gesellschaftsrechtlichen Risiken der OREG als Aufgabenträgerorganisation im ÖPNV durch eigenes wirt- schaftliches Handeln (Managementgesellschaft)

• den Risiken, die der Odenwaldkreis als ÖPNV-Aufgaben träger trägt, weil er nach § 11 HessÖPNV-G die finanziellen Grundlagen des ÖPNV zu sichern und die Verpflichtungen aus den Verkehrsverträgen zu übernehmen hat.

Die Finanzierungsverpflichtungen des Odenwaldkreises werden durch Zuwendungsbescheid für die Haushaltsjahre 2008 – 2012 abgedeckt. Ein gegenüber der mittelfristigen Finanzplanung sich ergebender erhöhter Finanzbedarf ist beim Odenwaldkreis anzu-melden; der Odenwaldkreis entscheidet über die Mittelgewährung durch Nachtrag zum Zuwendungsbescheid. Alle Finanzierungs-verpflichtungen haben damit entweder eine verkehrsvertragliche Grundlage oder es liegen entsprechende Beschlüsse des Kreisaus-schusses zu Grunde.

Bei der im Kreishaushalt veranschlagten Ausgleichsfinanzierung für den lokalen ÖPNV handelt es sich um eine verbleibende Finan-zierungspflicht nach Zu- und Abrechnung externer Effekte. Als diese gelten:

a) die Auswirkungen der verbundweiten Einnahmenauf- teilung unter besonderer Berücksichtigung der Regional- umlage und der Strukturhilfe ländlicher Raum

b) die Landeszuwendungen für den lokalen Verkehr

2.1.5 Fahrgastzahlen

Auf den lokalen Buslinien wurden im Jahr 2009 ca. 3,97 Mio. Fahr-gäste befördert, (2008: ca. 3,96 Mio.) davon waren 83 % Schüler und Auszubildende. Der hohe Anteil von Auszubildenden am Ge-samtfahrgastaufkommen ist in ländlichen Landkreisen durchaus üblich. Besonders in den östlichen Landesteilen liegt der Anteil zum Teil über 90 %. Im Jedermannverkehr ist die Anzahl der Fahr-gäste um 17.700 gestiegen, im Ausbildungsverkehr um 4.800 ge-genüber dem Vorjahr zurückgegangen. Dies korrespondiert mit einem geringen Rückgang der Fahrschüler insgesamt (siehe Kap. „Schülerverkehr“).

Die Verkehrsleistung lag im Jahre 2009 im Jedermannverkehr bei ca. 4,49 Mio. Personenkilometer, im Ausbildungsverkehr bei ca. 29,42 Mio. Personenkilometer.

2.2 Regionaler Teil

Im regionalen Bus- und Schienenverkehr, der sich in der Aufga-benträgerschaft des RMV befindet, werden Verkehrsleistungen, die über das vereinbarte Grundangebot hinausgehen, nach dem Partnerschaftsmodell finanziert. Im Geschäftsjahr 2009 waren hierfür 772.100 € (2008: 770.100 €) aufzuwenden. Davon entfie-len u.a. 713.000 € für Leistungen auf der Odenwald-Bahn und ca. 55.700 € für Verkehrsleistungen nach dem Nahverkehrsplan auf der Buslinie 30 Erbach – Reichelsheim.

Grundlage der Finanzierungsverpflichtungen für die Odenwald-Bahn ist der Bestellvertrag über Mehrleistungen im Rahmen des Bau- und Finanzierungsvertrages zur Odenwaldbahn vom 16.01.2003, der über einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inkrafttre-ten des Betriebskonzepts läuft.

zu a)

Die Nettobelastung aus den Effekten der Einnahmenaufteilung ist von 303.000 € aus der EAV / Abr. 2006, auf 410.000 € aus der EAV 2007 und auf 438.000 € aus der EAV 2008 gestiegen. Die Gründe liegen in den jeweils höheren kassentechnischen Einnahmen des Jahres gegenüber dem Vorjahr, die zu einem höheren Fremdnut-zerausgleich führen.

Nach den Ergebnissen der Verkehrserhebung 2004 haben sich die im Rahmen des Fremdnutzerausgleichs abzuführenden Erlösan-teile gegenüber der Verkehrserhebung 1997 nahezu verdoppelt. Dies liegt im Wesentlichen an der Mehrfachnutzung der Schüler-jahreskarte „MobiTick“ aber auch an der Zunahme der Fahrgeld-einnahmen. Da zumindest bis zur nächsten Verkehrserhebung die Berechnungsgrundlage gleich bleibt, werden die abzuführenden Erlösanteile sich aufgrund der Einnahmenentwicklung nur mode-rat fortschreiben. Eine neue Verkehrserhebung, die gegenwärtig (2010) durchgeführt wird, wird zu einem höheren Fremdnutzer-ausgleich führen, weil mindestens das Fahrgastaufkommen auf der Odenwald-Bahn massiv zugenommen hat.

Ein großes Risiko für das Solidaritätsprinzip im RMV bildet die Entwicklung der Regionalumlage, in deren Rahmen die Gesell-schafter für das Defizit aus der Abrechnung der Verkehrsverträ-ge mit den regionalen Bus- und Schienenverkehrsunternehmen haften.

24 | ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 ÖPNV-Geschäftsbericht 2009 | 25

Die Umlage hat sich wie folgt entwickelt:

Einer großen Schwankungsbreite unterliegt die SPNV-Umlage, von der die Gesellschafter erwarten, dass diese im positiven Be-reich verbleibt. Trotz positiver Ausschreibungseffekte hat sich auch die RBNV-Umlage in einen dramatischen Minusbereich ent-wickelt. Mit einem nur geringen Verkehrsanteil von 1,13 % bei der SPNV-Umlage und 1,78 % bei der BPNV-Umlage ist das Risiko für den Odenwaldkreis vergleichsweise gering, wenngleich der Umla-gensaldo von - 113.400 € im Jahre 2006 auf - 171.900 € im Jahre 2007 gestiegen ist.

Für die EAV/Abr. 2008 hat der Aufsichtsrat der RMV GmbH in seiner Sitzung am 18.11.2008 (TOP 2) gefordert, dass das Land Hessen seiner Verantwortung für den Regionalverkehr Rechnung trägt und die SPNV-Umlage im positiven Bereich verbleibt. Bei der RBNV-Umlage soll das Niveau des Abrechnungsjahres 2006 nicht überschritten werden. Das Land hat hierfür im Rahmen der Finanzierungsvereinbarung mit der Verbundgesellschaft zusätzli-che Mittel bereitgestellt. Damit kann zwar dem Aufsichtsrats-Be-schluss Rechnung getragen werden, das langfristige strukturelle Problem der kritischen Regionalumlage ist damit jedoch noch nicht gelöst.

Im Zuge der jetzt auch durch die Landesarbeitsgemeinschaft der ÖPNV-Aufgabenträger eröffneten Diskussion um eine nachhal-tige Finanzierung des Regionalverkehrs spielt auch die Partner-schaftsfinanzierung und damit die Definition eines „neuen Status quo“ eine Rolle. Dieser würde neue Finanzierungsspielräume der Gesellschafter eröffnen.

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K:\A_6.3_2009_01_07_Geschäftsbericht_neu.docErstelldatum 04.05.2010 13:31:00

Bei der im Kreishaushalt veranschlagten Ausgleichsfinanzierung für den lokalen ÖPNV handelt es sich um eine verbleibende Finanzierungspflicht nach Zu- und Abrechnung externer Effekte. Als diese gelten:

a) die Auswirkungen der verbundweiten Einnahmenaufteilung unter besonderer Berücksichtigung der Regionalumlage und der Strukturhilfe ländlicher Raum

b) die Landeszuwendungen für den lokalen Verkehr

zu a)

Die Nettobelastung aus den Effekten der Einnahmenaufteilung ist von 303.000 € aus der EAV / Abr. 2006, auf 410.000 € aus der EAV 2007 und auf 438.000 € aus der EAV 2008 gestiegen. Die Gründe liegen in den jeweils höheren kassentechnischen Einnahmen des Jahres gegenüber dem Vorjahr, die zu einem höheren Fremdnutzerausgleich führen.

Nach den Ergebnissen der Verkehrserhebung 2004 haben sich die im Rahmen des Fremdnutzerausgleichs abzuführenden Erlösanteile gegenüber der Verkehrserhebung 1997 nahezu verdoppelt. Dies liegt im Wesentlichen an der Mehrfachnutzung der Schülerjahreskarte „MobiTick“ aber auch an der Zunahme der Fahrgeldeinnahmen. Da zumindest bis zur nächsten Verkehrserhebung die Berechnungsgrundlage gleich bleibt, werden die abzuführenden Erlösanteile sich aufgrund der Einnahmenentwicklung nur moderat fortschreiben. Eine neue Verkehrserhebung, die gegenwärtig (2010) durchgeführt wird, wird zu einem höheren Fremdnutzerausgleich führen, weil mindestens das Fahrgastaufkommen auf der Odenwald-Bahn massiv zugenommen hat.

Ein großes Risiko für das Solidaritätsprinzip im RMV bildet die Entwicklung der Regionalumlage, in deren Rahmen die Gesellschafter für das Defizit aus der Abrechnung der Verkehrsverträge mit den regionalen Bus- und Schienenverkehrsunternehmen haften.

Die Umlage hat sich wie folgt entwickelt:

SPNV Anteil Odenwaldkreis BPNV Anteil Odenwaldkreis

2001 10.281.972 0,84% -8.517.916 1,55% 2002 15.366.780 0,85% -12.371.826 1,56% 2003 7.108.831 1,08% -6.006.174 1,50% 2004 8.088.104 1,01% -5.482.481 1,70% 2005 2.497.236 1,05% -4.509.458 1,75% 2006 - 1.086.056 1,14% -5.792.704 1,75% 2007 1.493.245 1,13% -10.617.698 1,78% 2008 - 1,15% - 5.617.200 1,78%

Einer großen Schwankungsbreite unterliegt die SPNV-Umlage, von der die Gesellschafter erwarten, dass diese im positiven Bereich verbleibt. Trotz positiver Ausschreibungseffekte hat sich auch die RBNV-Umlage in einen dramatischen Minusbereich entwickelt. Mit einem nur geringen Verkehrsanteil von 1,13 % bei der SPNV-Umlage und 1,78 % bei der BPNV-Umlage ist das Risiko für den Odenwaldkreis vergleichsweise gering, wenngleich der Umlagensaldo von - 113.400 € im Jahre 2006 auf - 171.900 € im Jahre 2007 gestiegen ist. Für die EAV/Abr. 2008 hat der Aufsichtsrat der RMV GmbH in seiner Sitzung am 18.11.2008 (TOP 2) gefordert, dass das Land Hessen seiner Verantwortung für den Regionalverkehr Rechnung trägt und die SPNV-Umlage im positiven Bereich verbleibt. Bei der RBNV-Umlage soll das Niveau des Abrechnungsjahres 2006 nicht überschritten werden. Das Land hat hierfür im Rahmen der Finanzierungsvereinbarung mit der Verbundgesellschaft zusätzliche Mittel bereitgestellt. Damit kann zwar dem Aufsichtsrats-Beschluss Rechnung getragen werden, das langfristige strukturelle Problem der kritischen Regionalumlage ist damit jedoch noch nicht gelöst. Im Zuge der jetzt auch durch die Landesarbeitsgemeinschaft der ÖPNV-Aufgabenträger eröffneten Diskussion um eine nachhaltige Finanzierung des Regionalverkehrs spielt auch die Partnerschaftsfinanzierung und damit die Definition eines „neuen Status quo“ eine Rolle. Dieser würde neue Finanzierungsspielräume der Gesellschafter eröffnen.

zu b)

Als „Zuwendung lokaler Verkehr“ erhält der Odenwaldkreis jähr-lich ca. 1,5 Mio. €, die sich wie folgt zusammensetzen:

Die „Strukturhilfe ländlicher Raum“ hat zwar auch den Charakter einer Zuwendung, wird aber vom RMV im Rahmen der Einnahmen-aufteilung (siehe zu a) verrechnet.

Im Rahmen der neuen Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und dem RMV für die Jahre 2010 bis 2014 ergibt sich die dringende Notwendigkeit zur Neuordnung der zahlreichen Finanzierungsinstrumente im RMV. Großes Augenmerk wird da-bei auch darauf zu richten sein, dass die Bedürfnisse des ländli-chen Raums in der ÖPNV-Finanzierung stärkere Berücksichtigung finden.

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K:\A_6.3_2009_01_07_Geschäftsbericht_neu.docErstelldatum 04.05.2010 13:31:00

zu b)

Als „Zuwendung lokaler Verkehr“ erhält der Odenwaldkreis jährlich ca. 1,5 Mio. €, die sich wie folgt zusammensetzen:

Infrastrukturkostenhilfe 409.100 € Pauschalabgeltung von Ausgleichsleis-tungen im Ausbildungsverkehr nach § 45 a PBefG

840.000 €

Strukturhilfe ländlicher Raum 226.700 € 1.475.800 €

Die „Strukturhilfe ländlicher Raum“ hat zwar auch den Charakter einer Zuwendung, wird aber vom RMV im Rahmen der Einnahmenaufteilung (siehe zu a) verrechnet. Im Rahmen der neuen Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und dem RMV für die Jahre 2010 bis 2014 ergibt sich die dringende Notwendigkeit zur Neuordnung der zahlreichen Finanzierungsinstrumente im RMV. Großes Augenmerk wird dabei auch darauf zu richten sein, dass die Bedürfnisse des ländlichen Raums in der ÖPNV-Finanzierung stärkere Berücksichtigung finden.

Die Zuwendung lokaler Verkehr wird im Odenwaldkreis ausschließlich zur Finanzierung von Verkehrsleistungen (Bestellerentgelt) verwendet (konsumtiv). Eine Infrastruktur-Finanzierung (z.B. Haltestellenausstattung) erfolgt aus diesen Mitteln nicht. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, zumal Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) für Kleinmaßnahmen unterhalb der Bagatellgrenze keine Förderung mehr vorsieht.

Ausblick

Der Ausblick im Geschäftsbericht des Jahres 2008 gilt auch für diesen Report: „Bezahlbare Mobilität im ländlichen Raum unter den Herausforderungen des demografischen Wandels ist eine der Zukunftsaufgaben, deren Lösung maßgebend die Wettbewerbsfähigkeit des Odenwaldkreises mit anderen Regionen bestimmen wird“. Ohne ÖPNV gibt es keine lebenswerten Ortschaften und ohne lebendige Ortschaften keinen lebenswerten Odenwald. Sorgen wir dafür, dass der Odenwald mit Bus und Bahn mobil bleibt.

Die Zuwendung lokaler Verkehr wird im Odenwaldkreis ausschließ-lich zur Finanzierung von Verkehrsleistungen (Bestellerentgelt) verwendet (konsumtiv). Eine Infrastruktur-Finanzierung (z.B. Haltestellenausstattung) erfolgt aus diesen Mitteln nicht. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, zumal Gemeindeverkehrs-finanzierungsgesetz (GVFG) für Kleinmaßnahmen unterhalb der Bagatellgrenze keine Förderung mehr vorsieht.

26 | ÖPNV-Geschäftsbericht 2009

Ausblick

Der Ausblick im Geschäftsbericht des Jahres 2008 gilt auch für diesen Report: „Bezahlbare Mobilität im ländlichen Raum unter den Herausforderungen des demografischen Wandels ist eine der Zukunftsaufgaben, deren Lösung maßgebend die Wettbewerbs-fähigkeit des Odenwaldkreises mit anderen Regionen bestimmen wird“. Ohne ÖPNV gibt es keine lebenswerten Ortschaften und ohne lebendige Ortschaften keinen lebenswerten Odenwald. Sor-gen wir dafür, dass der Odenwald mit Bus und Bahn mobil bleibt.

Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbHGeschäftsbereich NahverkehrHulster Str. 264720 Michelstadt

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