+ All Categories
Home > Documents > Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und...

Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und...

Date post: 06-Apr-2015
Category:
Upload: hiltraud-heiss
View: 105 times
Download: 1 times
Share this document with a friend
28
Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer
Transcript
Page 1: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Genderkompetenz - Gendersensibilität

Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer

Page 2: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Überblick

1. Einige Fakten zur Ausgangslage2. Begriffe und Konzepte3. Geschlechterstereotype4. Ziele der Aus- und Fortbildung zur

Genderthematik5. Umsetzung in der Seminarausbildung –

„Werkmappe Genderkompetenz“

Page 3: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Jahrgangs-stufe

Juli 09Schüler, die das Ziel der Jahrgangs-stufe nicht erreichten, in %männlich weiblich gesamt

5……

6……

7……

8……

9……

10……

11……

1,7

5,0

5,2

6,6

6,6

5,9

5,5

0,9

3,2

2,9

4,2

3,9

3,2

3,1

1,3

4,1

4,0

5,3

5,2

4,5

4,3Insgesamt 5,1 3,0 4,0

Bay. Landesamt für Statistik – Statistische Berichte – Gymnasien. 2009

„Die weiblichen Schüler schnitten in allen Jahrgangs-stufen deutlich besser ab als die männlichen.“

Page 4: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Schlagzeilen

Die ZEIT: Jungen sind die neuen Sorgenkinder des Bildungssystems.

Die ZEIT: Die Krise der kleinen Männer.

Frankfurter Rundschau: Mädchen auf der Überholspur.

Süddeutsche Zeitung: Männliche Bildungsverlierer.

Der Spiegel: Die Alpha Mädchen.

WAZ: Jungen sind Bildungsverlierer.

Die Welt: Jungen sind die großen Bildungs-Verlierer.

aus: Folien zum Fachvortrag Budde; unter: www.primamaedchen-klassejungs.de

Page 5: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

DER SPIEGEL Heft 5/31.01.2011

Warum Deutschland die Frauenquote brauchtEine Streitschrift

Dünne LuftFrauenanteil auf verschiedenen Stufen der beruflichen Entwicklung

21,7%Führungs-positionen

44,1%Promotion

51%abgeschlossenes Studium

55,7%Abitur

Page 6: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

DER SPIEGEL Heft 5/31.01.2011

Warum Deutschland die Frauenquote braucht

„Wir haben heute wie damals [vor 10 Jahren] eine faktische Männerquote von 97% in den Vorständen und 90% in den Aufsichtsräten deutscher Unter-nehmen. Was die Frauenpräsenz in Führungs-positionen der deutschen Wirtschaft angeht, sind wir unter den Schlusslichtern im internationalen Vergleich, auf Augenhöhe mit Indien, hinter Brasilien, China oder Russland. Wir steuern auf einen dramatischen Fachkräftemangel zu. Als Arbeits-ministerin weiß ich, dass wir es uns nicht länger erlauben können, die Hälfte unserer Talente zu ignorieren.“ Ursula von der Leyen

Page 7: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Risiken von Mädchen und Jungenaus: Vortrag Prof. Dr. Hildegard Macha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11:

„Geschlechterbewusst unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

Die „doppelte Sozialisation“ der Mädchen für Familie und BerufMädchen haben keine Defizite mehr im Bildungssystem, in hundert Jahren haben sie in Bezug auf Noten und die Höhe der Abschlüsse die Jungen überrundetEliteförderung fehlt weitgehendAber: Verdeckte Aggression und MobbingDie Risiken der Mädchen liegen heute im Beschäftigungssystem:

Page 8: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Risiken von Mädchen und Jungenaus: Vortrag Prof. Dr. Hildegard Macha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11:

„Geschlechterbewusst unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

Sie wählen ihren Beruf aus einem sehr engen Spektrum,

das führt beim Berufseinstieg zu Problemen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird ihnen

aufgebürdet, das stoppt sie in der „rush hour of life“, der Aufbauphase der Karriere

• In Führungspositionen sind sie marginalisiert: In der Wissenschaft stellen sie 19 % der Professorinnen, 12 % der Rektorinnen / Präsidentinnen, in Vorständen börsennotierter Unternehmen sind 3 % Frauen

Page 9: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Risiken von Mädchen und Jungenaus: Vortrag Prof. Dr. Hildegard Macha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11:

„Geschlechterbewusst unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

Ambivalenz der Jungensozialisation: Das Bild des „Starken“ überwiegt trotz VulnerabilitätJungen haben Risiken in der Schule: Sie stellen die drei Gruppen der Bildungsverlierer, nämlich 1. Jungen mit Migrationshintergrund, 2. aus dem Prekariat und 3. behinderte Jungen. Konzentrationsschwäche und mangelnde Anstrengungsbereitschaft

Page 10: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Risiken von Mädchen und Jungenaus: Vortrag Prof. Dr. Hildegard Macha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11:

„Geschlechterbewusst unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

Vulnerabilität vs. Höhere Gewaltbereitschaft: Krankheitsanfälligkeit seit der Geburt, Gesundheitsrisiken und Suizidalität.

Die Feminisierung des Bildungssystems und das „Fehlen der Väter“ wird beklagt.

Page 11: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

2. Begriffe und Konzepte

Unterschiede zwischen den Geschlechtern

‚nature‘oder

‚nurture‘

Page 12: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

2 Begriffe und Konzepte• Biologiehypothese (‚nature‘)

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind auf unterschiedliche Anlagen zurückzuführen.

• These von Prof. Doris Bischof-Köhler:Unterschiede zwischen den Geschlechtern lassen sich nicht ausschließlich auf Sozialisation bzw. gesellschaftliche Einflüsse zurückführen.Angeborene Dispositionen determinieren das Verhalten nicht. Eine Verhaltensmodifikation durch Erziehung ist möglich, erfordert aber vom Erzieher die Berücksichtigung von Veranlagungen, damit eingesetzte Maßnahmen zum Erfolg führen und die Betroffenen auch mitspielen.

vgl. Fachvortrag Bischof-Köhler unter www.primamaedchen-klassejungs.de

Page 13: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

2. Begriffe und KonzepteSozialisationshypothese (‚nurture‘):• Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind

gesellschaftliche Konstrukte.• Die biologischen Merkmale ergeben keine trennscharfe

Unterscheidung der Geschlechter.• Dennoch ordnen wir uns den Kategorien „männlich“ /

„weiblich“ zu, um die Welt zu vereinfachen und zu ordnen.• Dabei empfinden wir diese Kategorien fälschlicherweise als

naturgegeben und unveränderbar.

Doing Gender

Page 14: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. Geschlechterstereotypeaus: Vortrag Prof. Dr. Hildegard Macha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11:

„Geschlechterbewusst unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

• Wir wachsen in einer zweigeschlechtlich strukturierten Gesellschaft auf: männlich vs. weiblich, die biologischen Merkmale sind jedoch keinesfalls eindeutig, eher kann man von einem Kontinuum sprechen

• Die Menschen sind dennoch gefordert, sich eindeutig als weiblich oder männlich zu identifizieren und zu präsentieren und dementsprechend mit ihrer Umgebung zu interagieren

• Dabei orientieren sie sich an gesellschaftlichen Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit

• Diese sind beeinflusst durch gesellschaftliche Normen, Stereotypen, Klischees, Alltagstheorien, Verhaltenstypisierungen und sozialen Praktiken (wie Kleidung, Körpersprache, etc.), alle sind somit mit beteiligt an der permanent wiederholten Herstellung von Geschlecht

• = DOING GENDER

Page 15: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. Doing Gender - Geschlechterstereotype

Quelle: http://www.nl-fashion-kids.de/jungenkleidung-nach-groessen/

Page 16: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. D o i n g G e n d e r - Geschlechterstereotype

„Beliebte Frauenautos“

„Mini , Fiat 500 oder New Beetle verzücken die Damenwelt mit runden Kulleraugen und einparkfreundlichen Maßen. Als Cabrio ist der Flirt-Faktor natürlich noch ein bisschen größer […] Was zählt ist die Optik und der "ist das ein süßes Auto"- oder "Frauen im Mini sind sexy"-Faktor.Mütter legen Wert auf Stauraum und SicherheitGrundsätzlich lässt sich der Damen-Auto-Geschmack natürlich nicht pauschal über einen Kamm scheren. Es wird sie auch weiter geben, die Mütter, die primär Wert auf Platz und Sicherheit legen und erst dann auf die Optik des Autos schauen, während für die erfolgreiche Business-Frau ganz andere Werte zählen.“ http://www.auto-motor-und-sport.de/news/beliebte-frauenautos-diese-autos-stehen-bei-frauen-hoch-im-kurs-1408140.html

Page 17: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. D o i n g G e n d e r - Geschlechterstereotype

„Den Mercedes SLK gibt es jetzt auch für Männer“

Weibliches Image verhindert bessere Marktposition Dass dennoch gerade dem SLK […]ein so weibliches Image anhaftet, ist das Einzige, was bislang seine konkurrenzlose Alleinherrschaft bei gehobenen Roadstern verhindert. Denn aus Untersuchungen zu Fragen des "Gender-Designs", der geschlechterspezifischen Formensprache, weiß man längst: Frauen werten sich in unserer Kultur auch dadurch auf, dass sie sich mit männlichen Merkmalen schmücken. Umgekehrt ist das nicht möglich, es sei denn, Männer wollen sich dem Vorwurf der Weichheit oder gar dem des "Frauenverstehers" aussetzen. http://www.welt.de/motor/article12472752/Den-Mercedes-SLK-gibt-es-jetzt-auch-fuer-Maenner.html

Page 18: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. D o i n g G e n d e r - Geschlechterstereotype

„Laptops der Zukunft für die Frau“

In obligatorischem Pink kommt dieses Notebook daher. Noch dazu hat es ein ausschiebbares Make-Up-Fach und einen Fingernageldrucker on Board. Und als i-Tüpfelchen weiblicher Eitelkeit wird der Monitor auf Knopfdruck zum Spiegel.

Dann gibt es noch Modell Mama: Unzerstörbar, wasserdicht und mit zwei Bluetooth-Kameras, um die lieben Kleinen fest im Blick zu haben.http://www.chip.de/bildergalerie/Fotostrecke-Laptops-der-Zukunft-fuer-die-Frau-Galerie_35990270.html

Page 19: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. Doing Gender – Geschlechterstereotype

Page 20: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

3. Geschlechterstereotype aus: Vortrag Prof. Dr. Hildegard Macha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11:

„Geschlechterbewusst unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

• Geschlechterstereotype sind kognitive Strukturen, die sozial geteiltes Wissen über charakteristische Merkmale von Frauen und Männern enthalten– „Frauen/ Männer sind (nicht)…“ (bitte vervollständigen)

– „Frauen/ Männer können (nicht)…“– „Frauen/ Männer dürfen (nicht)…“

• Geschlechterstereotype werden explizit und implizit transportiert und können massiven Einfluss auf Selbstbild, Selbstkonzept und somit Leistung der Schüler/innen haben, Herausbildung geschlechtstypischer Identitäten auch in der Schule

Es besteht ein Widerspruch zwischen gesellschaftlichem Wandel und unbewusster Tradierung von Geschlechterrollen, denn: Geschlechterbilder wandeln sich mit der Gesellschaft, sie nähern sich einander an, die alten Stereotype und Rollen passen nicht mehr: Frauen können Karriere machen, Männer können Kinder erziehen, beide können alle Aufgaben teilen in Richtung Partizipation

Page 21: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Gender in der SchuleMacha (Universität Augsburg), ALP 26.9.11: „Geschlechterbewusst aus: Vortrag Prof.

Dr. Hildegard unterrichten – Forschungsstand und Umsetzung“

Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht (= GENDER) in der Schule zeigen, dass Lehrkräfte einen Zusammenhang zwischen „schwierigen

Klassen“ und der Jungendominanz in diesen Klassen herstellen

Lehrkräfte die Anwesenheit und den Einfluss von Mädchen nutzen, um das Verhalten der Jungen zu regulieren

Lehrkräfte gerne generalisieren, wenn sich die Jungengruppe beispielsweise eher kabbelt, während die Mädchengruppe eher quatscht

Lehrkräfte beim Streit zwischen Schülerinnen und Schülern eher Mädchen in Schutz nehmen und unterstützen, während sie die Jungen eher disziplinieren

Nicht immer, aber häufig! Quelle: Budde 2009

Page 22: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Lösung: monoedukativer Unterricht? Evaluation eines Modellversuchs zur partiellen Koedukation in Deutsch und Englisch, 7.Jg., RSZeitweise Trennung J/M und Versuch geschlechtergerechterer Unterrichtsstunden

„Die Vergleichsanalysen zu den schriftlichen Testergebnissen machen deutlich, dass in einer partiellen Koedukation Leistungsentwicklung und Leistungsverhalten bei beiden Geschlechtern nur geringfügig positiv befördert werden. Dabei zeigt sich, die besseren Ergebnisse erzielen überwiegend die Schülerinnen. Nur in einem Leistungsvergleich sind die Schüler deutlich besser als die Schülerinnen, und zwar dort, wo die Schüler von einer männlichen Lehrkraft unterrichtet wurden. Beeinflusst tatsächlich das Geschlecht der Lehrkraft die Interaktionsprozesse mit den Lernern? Es muss davor gewarnt werden, allein von einer solchen Organisationsstruktur gute Lernergebnisse zu erwarten, da in diesem Fall das Geschlecht konstruiert wird und die Jungen sich als Männer definieren.“

aus: Bernd Nussinger: Gemeinsam leben – getrennt lernen, S.73

Page 23: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Lösung: monoedukativer Unterricht? (2)Weitere Ergebnisse:• nur anfänglich Förderung von sozialisatorischen Effekten• weit skeptischere Einstellung der Jungen gegenüber der Teilung

als der Mädchen• Teilung überwiegend nur in den ersten Unterrichtseinheiten

positiv gesehen, letztlich aber nicht befürwortet• geschlechtshomogener Unterricht kein Schutz vor

geschlechtsbezogener Stereotypisierung• auf Dauer zwangsläufig Vernachlässigung der Gemeinsamkeiten

zwischen den Geschlechtern

aus: Bernd Nussinger: Gemeinsam leben – getrennt lernen, Bd. 3 der Eichstätter Schriftenreihe zum Kontinuum des Lernens. 2011 Eichstaett Academic Press UG. Eichstätt, S.73 f.(Bestellhomepage: www.eichstaett-academic-press.de oder www.eichstaett-academic-press.com . )

Page 24: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

4 Ziele der Aus- und Fortbildung zur Genderthematik

• Aufgabe der Schule: Mädchen und Jungen nicht als gleichartig, aber als gleichwertig zu sehen,

• ihnen in ihrer unterschiedlichen Entwicklung und ihren unterschiedlichen Lernbedürfnissen – auch innerhalb der jeweiligen Geschlechtergruppe – gerecht zu werden und

• sie so zu fördern, dass sich ihnen auch jenseits traditioneller Rollenmuster vielfältige individuelle Lebensentwürfe und Handlungsspielräume eröffnen

Ziel der Lehrerbildung: Fördern der Genderkompetenz und der Gendersensibilität

Page 25: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

5 Umsetzung in der Seminarausbildung

Genderkompetenz beinhaltet- Wissen zum Genderbereich- Können:

- ein genderspezifisch reflektiertes Methodenrepertoire

- soziale und pädagogische Fähigkeiten

- Wollen: Einstellung, Werthaltung

Page 26: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Teilnehmer an Leistungskursen – Seminaren Gymnasium Bayern 09/10

Page 27: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

„Werkmappe Genderkompetenz“• Fachwissen aktualisieren: Theorieteil (S.12-29) und Glossar

(ab S.191)• Auseinandersetzung mit Fallbeispielen (jeweils ausführliche

Lösungen dazu in Kap.2.3):• Rollenspiele (z.B. Elterngespräch zu Leseförderung, Musik,

Kunst (männlicher Schüler) oder Schwächen in / fehlendes Interesse für Mathematik und Informatik (Schülerin) (S.76 ff)

Einsatzmöglichkeiten der „Werkmappe“ in der Seminarausbildung Thema der weiteren Arbeit der ‚Pädagogen‘ heute

Blended-Learning-LG „JuMP – Geschlechtersensibel unterrichten“ (30.1.-1.2.12) LG 81/669a

Page 28: Genderkompetenz - Gendersensibilität Fortbildungstagungen der Seminarlehrkräfte Pädagogik und Psychologie - Dillingen – November 2011 – Schlagbauer.

Zusammenarbeit innerhalb des Seminarlehrerkollegiums

• Pädagogik / Psychologie: grundlegendes Fachwissen zur Genderthematik, Anleitung zur Selbstreflexion (Genderbiographie), Genderaspekte im Bereich Klassenführung / Unterrichtsstörungen

• Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung / Schulkunde: politisch-gesellschaftliche Aspekte der Genderthematik, patriarchale Strukturen in Bildungsinstitutionen u.a.

• Fachausbildung: bei der Unterrichtsplanung zu berücksichtigende fachspezifische Genderaspekte (Inhalte, Methoden, Medien…), geschlechtersensibler Umgang mit SchülerInnen im Fachunterricht (z.B. Lehrersprache, geschlechterspezifische Attribuierungen beachten…), fachbezogene Schüler- und Elterngespräche


Recommended