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China Color Chrysanthemum JadeAusgabe 42
1 0/201 5
Impressum Gemmo News Herausgeber und Medieninhaber ist die Österreichische Gemmologische Gesellschaft,Goldschlagstraße 1 0, 1 1 50 Wien. Telefon 01 / 231 22 38, EMail: [email protected] Redaktion: Prof. LeopoldRössler. Nicht namentl ich gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Korrektur: Gabriela Breisach Satz undLayout: Österreichische Gemmologische Gesellschaft, Druck und Satzfehler vorbehalten, Fotorechte: Titelfoto: Prof.Leopold Rössler. Weitere: Österreichische Gemmologische Gesellschaft Archiv, Prof. L. Rössler und lt. Auszeichnung.Homepage: www.gemmologie.at | www.facebook.com/ogemg | www.profleopoldroessler.at Hinweis der Redaktion: AlleArtikel in dieser Zeitschrift stel len die fachliche Meinung und den Wissensstand sowie den Schreibsti l der jeweil igen Autorendar. Die einzelnen Artikel wurden von der Redaktion nur im Hinbl ick auf Rechtschreibung, Druckfehler undmissverständl iche Formulierungen korrigiert. Fachausdrücke wurden nur unwesentl ich und im Zusammenhang mitFachbegriffen aus der Mineralogie und Gemmologie verändert.
Die Redaktion
INHALTChina Color Chrysanthemum Jade
Formation / Entstehung 3History / Geschichte 3Resource 4East treasure hunting trip 8Schatzjagd in Fernost 9
China – Das Land des Lächelns und der Edelsteine? 11Peretti it Ein Mineral erhält den Namen seines Entdeckers Dr. Adolf Peretti 1 3Sachverständig betrachtet Expertise in der Krise 1 5Bacán Stein 1 6Moldavit als Olivin? 1 6Synthetischer Periklas als Olivin? 1 7Synthetischer Periklas 1 7Natürl icher Periklas 1 8Synthetischer Rubin nach Knischka (Österreich) 1 8Rekurs: Allgemeine Erkennungsmöglichkeiten an Knischka Rubinen 20EdelsteinBeschichtungen mit Kohlenstoff oder anderen Material ien. . . 20DLC – Verfahren oder Plasma Beschichtung 21Synthetische Opale nach Inamori 22
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Abb.1CHRYSANTHEMUM SHININGAGATE
I had the opportunity to watch China color chrysanthemum jade in Milan Expo, which attracted me deeply. According to research, in permian period, due to global strenuous exercise, marine fossilschrysanthemum jadeswere formed in Hunan province, China. After mil l ions of years, l ife flowers of the earth sti l l bloom eternally! Especial ly chrysanthemum jades mine is associated with beautiful ly colored cornerstone and a large number of giant agates, which is real ly dazzling! According to mineral detection, Selenium, strontium and other traceelements contained in chrysanthemum jade are very beneficial to human body. The precious gem is nature’s giftto mankind.
Ich hatte die Möglichkeit während eines Besuchs der Expo in Mailand die chinesische farbige ChrysanthemenJade zu sehen, die einen tiefen Eindruck hinterl ieß. Nachforschungen ergaben, dass in der geologischenPeriode Perm (vor ca. 254 – 295 Mil l ionen Jahren) die ChrysanthemenJade durch marine Fossil ien in derProvinz Hunan in China entstand. Nach Mil l ionen von Jahren blüht das Leben auf der Erde noch immer. Heutewird die ChrysanthemenJade mit wunderschön gefärbten Grundsteinen sowie einer großen Anzahl anschil lernden Achaten assoziiert. Die mineralogische Analyse zeigt Selen, Strontium und andereSpurenelemente als Bestandtei le, die sich unter anderem positiv auf die Gesundheit des menschlichen Körpersauswirken. Dieser Edelstein ist somit auch ein Geschenk der Natur an die Menschheit.
According to “Liuyang countryannal” records:Qianlong fiveyears in QingDynasty(AD1 740), a scholarOuyang Xipandiscovered ajade with whitepattern whichseems like chrysanthemum when he was building Furong riverbank in Yonghe town, Liuyangcountry. He took the stone home, and carved itcareful ly into an inkstone. The ink ground by theinkstone was fine and durable, writing smoothly,so chrysanthemum stone was said to be supernatural being, and selected as the Royal tributeimmediately. In 1 91 5, chrysanthemum jadecraftsman Dai qingsheng’s handicraft “plumblossom , orchid , bamboo and chrysanthemum”screen joined Panama Pacific InternationalExposition. I t was awarded the gold medal andworld famous as “unique in the world”. The workis preserved in the Museum of the United Nations now.
The earl iest discovery of chrysanthemum jade is in Liuyang city, Hunan province, which was a shallow sea in ancient times.Chrysanthemum jade was formed in permian period, 270 mil l ion years ago(before the age of the dinosaurs). According tothe research by department of geology, chrysanthemum jade is a kind of marine fossils formed by the geology strenuous exercise at that time. Chrysanthemum jade is rich in microelement benificial to human body, which is free from radioactivity andharmless. Because chrysanthemum jade resouce’s rarity and unique in gem blossom, which is more precious than commongem, China’s former ministry of geology and mineral resouces listed it as treasures jade class, and named it “yudiefei”.
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FORMATION
ENTSTEHUNG
HISTORY
GESCHICHTEDen historischen Aufzeichnungen der Stadt Liuyang zufolge, entdeckte der Gelehrte Ouyang Xipan eine besondere Jade mitdem Muster einer Chrysantheme, als er das Ufer des Flusses Furong in der Stadt Yonghe befestigen l ieß. Er nahm denStein an sich und schnitzte aus ihm einen Tuschestein. Die Tusche, die in diesem Tuschestein gemahlen wurde, war vonfeinster Qualität und Beständigkeit und exzellent für Schriftzwecke geeignet. Dem ChrysanthemenStein wurden weitersübernatürl iche Kräfte zugeschrieben und sehr bald wurde dieser zu einem beliebten Geschenk an Herrscher und Königshäuser. Im Jahr 1 91 5 wurde die Arbeit des Künstlers Dai Qingshen “Pflaumenblüte, Orchidee, Bambus und Chrysanthemen” in der Panama Pacific International Exposition präsentiert und als weltweit einzigartiges Exponat mit der Goldmedail leausgezeichnet. Das Kunstwerk wird heute im Museum der Vereinten Nationen aufbewahrt und gezeigt.
Die ersten Funde von ChrysanthemenJade gab es in der Stadt Liuyang in der Provinz Hunan in China. Diese Stadt war vorMil l ionen Jahren von einem flachen Meer bedeckt. Die Bildung entstand in der Periode Perm vor ca. 270 Mil l ionen Jahren,noch vor dem Zeitalter der Dinosaurier. Die Forschungen der Abteilung für Geologie ergeben, dass Meeresfossil ien unterEinwirkung der geologischen Kräfte zu ChrysanthemenJade geformt wurde. Dieser Typ Jade ist reich an Spurenelementen(Mikroelementen), die die Gesundheit des menschlichen Körpers positiv beeinflussen und frei von Radioaktivität und jegl ichen anderen Schadstoffen sind. Die weltweite Einzigartigkeit der ChrysanthemenJade bedingt den hohen Wert im Vergleich zu anderen Edelsteinen. Chinas Ministerium für Geologie und mineralogische Ressourcen hat diesen Typ Jade alswertvol le JadeKategorie unter dem Namen „Yudifei“ gel istet.
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Professor Li Zhou (Cover person) is a famous modernChinese mineral expert and master craftsman. At theend of the last century, he discovered the world's onlycolor chrysanthemum jade mine in Leishi mountain, Liuyang city, Hunan province. The feature of color chrysanthemum jade is: dense structure, high degree of jade,complete huge flower, rich hierarchies of petals, variouscolor. The development and uti l ization of color chrysanthemum jade provided precious material to develophighgrade chrysanthemum jade handicrafts, whichgreatly improved chrysanthemum jade’s collection value.
Because color chrysanthemum jade mineral resourcesare buried deeply, mining is difficult and often requiresworkers to remove 1 00 meters deep soils and rocks toreach the jade layer. Better resources are buried moredeeply. Modern instruments can detect the type of minerals, but can’t detect the shape and quantity of chrysanthemum jade. In the region with concentrate mineralresources, workers need to give up all modern miningequipment to protect every piece of chrysanthemumjade. They can only search for chrysanthemum jadeslowly by their experience.
Currently most of chrysanthemum jades are spherical.No matter which angle you cut it open,you can see a complete“chrysanthemum”.Chrysanthemumjade craftsmenstrip it out from thefoundation, makingchrysanthemum jadeseems more beautiful .Color chrysanthemumjade is rare, irreplaceable,nonrenewable and noncopyable. Everychrysanthemumjade is sol itary,whose uniqueness determinesits continuous appreciation.
RESOURCEChina Chrysanthemum jade
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Der berühmte chinesische Mineral ienexperte und Handwerksmeister Prof. Li Zhou (Titelfoto) entdeckte Ende des 20.Jahrhunderts die weltweit einzigartige Mine für farbige ChrysanthemenJade am Berg Leishu nahe der Stadt Liuyang,Provinz Hunan, China. Die besonderen Merkmale der farbigen ChrysanthemenJade sind ihre dichte Struktur, der hoheJadeantei l , eine große, vol lkommene Blüte, eine große Anzahl an Blütenblättern sowie verschiedenste Farben. Die farbigeChrysanthemenJade wurde in Verbindung mit Edelmetal len zu wertvol len ChrysanthemenJade Kunstwerken verarbeitet,die den Sammlerwert des seltenen Steines um ein Vielfaches erhöhten.
Nachdem die farbigen ChrysanthemenJadeMineral ien nur sehr tief im Gestein zu finden sind, gestaltet sich der Abbau oftschwierig und erfordert die Abtragung hunderter Meter Erdeund Gestein um die begehrte Jadeschicht zu erreichen. Diebesten Qualitäten kommen noch tiefer vor. ModerneInstrumente können diesen Mineraltyp zwar ausfindigmachen, jedoch können sie nicht die vorhandene Art undMenge des Vorkommens analysieren. In der Regionkonzentrierter Vorkommen müssen die Arbeiter auf jegl iche
moderne Abbauinstrumente verzichten und von Hand schürfen, um die wertvol le ChrysanthemenJade nicht zubeschädigen. Der Abbau erfolgt langsam und ausschließlich durch Bergleute mit großer Erfahrung.
Zurzeit erhält man die meisten ChrysanthemenJaden in Kugelform. Ganz gleich von welcher Richtung man diese öffnet,man kann das vollständige Bild einer Chrysantheme im Stein sehen. Die Handwerksmeister können die Blume aus derBasis gravieren, was die Schönheit des Steines noch erhöht. Farbige ChrysanthemenJade ist selten, unersetzbar, nichterneuerbar und nicht kopierbar. Jede ChrysanthemenJade ist einzigartig und verdient dementsprechende Würdigung.
China Chrysanthemum jade
RESSOURCE
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In 201 5, professor Li Zhou brought color chrysanthemum jade “golden chrysanthemum queen” and other treasures to MilanExpo, which were placed in China Pavil ion, and known as the greatest treasures! Color chrysanthemum jade was selectedas national gift by China Pavil ion, and presented to representatives from other countries in Milan Expo. Natural l ife flower’sbeautiful blooming make all visitors wonder and glorify them!
Hunan Yudiefei China Color Chrysanthemum jadeThe greatest treasure of China pavilion in Milan Expo
Hunan Yudiefei China Color Chrysanthemum jadeDer größte Schatz des China Pavillons während der Mailand Expo
Im Jahr 201 5 stel lte Prof. Li Zhou die farbige ChrysanthemenJade mit dem Namen „goldene ChrysanthemenKönigin“ und weitere Schätze im China Pavil lon der ExpoMailand aus. Die ChrysanthemenJade wurde als nationaleBesonderheit den Repräsentanten der anderen Länderpräsentiert. Die Blüte des Jadesteins zog schnell die Bewunderung und Anerkennung aller Besucher auf sich.
Weighty vessel in flourshining age
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After China color chrysanthemum jade caused a great sensation in Milan Expo,Yudiefei Color jade company wil l carry a batch of precious chrysanthemum jades to201 5 Munich Show. By then, mineral lovers from all over the world wil l be able towatch China chrysanthemum jade closely. Crystal, agate and other associated minerals wil l also be presented in the show.
Nach dem großen Erfolg der Ausstel lung in Mailand, wird das Unternehmen YudiefeiColor Chrysanthemum jade verschiedene wertvol le ChrysanthemenJaden in derMünchner Ausstel lung 201 5 zeigen. Mineral ienl iebhaber aus der ganzen Welt werdendie chinesische ChrysanthemenJade zu sehen bekommen. Des Weiteren werdenQuarze, Achate und andere Mineral ien präsentiert.
MINERALIENTAGE MÜNCHEN
THE MUNICH SHOW
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East treasure hunting tripChina Chrysanthemum jade
Austrian veteran jeweler Herman hasbeen dreaming of China color chrysanthemum jade. In June this year, he invited a few mineral lovers to go toChina chrysanthemum jade’s origin, Liuyang city, Hunan province.
Pursued thousands kilometers, fromcolor chrysanthemum jade mine on Liuyang river to Yudiefei company, theywas shocked by dazzling gems againand again. Herman said: “China contains abundant resources. Aeons ago,crustal movement created suchdazzling magic gem, really great!”
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Der österreichische Juwelier Herman träumte schon lange davon, selbst die farbige ChrysanthemenJade zu sehen. Im Juni201 5 lud er schließlich einige Mineral ienl iebhaber ein, mit ihm zum Ursprungsort Liuyang in der Provinz Hunan, China, zufahren.
Nach tausenden Kilometern Reise zur Mine am Fluss Liuyang sowie dem Unternehmen Yudifei zeigten sich al le Teilnehmersehr beeindruckt von der atemberaubenden Schönheit dieser magischen Steine. Herman sagte selbst: „China verfügt übereinen unglaublichen Ressourcenreichtum. Vor unendlich langer Zeit entstanden durch Erdplattenverschiebungen solchatemberaubende, magische Edelsteine wirkl ich fantastisch!“
Schatzjagd in Fernost
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Hunan YudiefeiChina Color Chrysanthemum jade CO., LTD.Address:No. 88, Labor Middle RoadLiuyang CityHunan ProvinceChinaTel. : +86 1 368738951 6Fax: +86 0731 831 83388Email [email protected]: www.yudiefei.com
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China – Das Land des Lächelns und der Edelsteine?
Alles Synthesen, schlechte Ware,ohne Behandlung gibt’s eh nichts undsowieso nur minderwertige Qualität um nur einige dieser Einseitigkeitenaufzuzählen. Es sind die vielenVorurtei le, die uns immer wieder durchden Kopf gehen, wenn wir über denchinesischen Edelsteinmarktsprechen.
Dieser Markt ist nicht mehrwegzudenken und eineallgegenwärtige Macht. So möchtenwir einen sinnbildl ichen Feind zueinem Freund erklären und nutzendiesen strategischen Schachzug, umallgemein bessere Informationen undbesseres Wissen zu bekommen undzu vermitteln.
Wir beschäftigen uns bereits seit derletzten Ausgabe mit dem Handel. FrauDr. El isabeth Salomon, Studentin ander Gemmologischen Akademie undMitgl ied der GemmologischenGesellschaft, hat über die Edelsteinund Schmuckmessen aus Honkongberichtet.
Chinesische Migration in ÖsterreichLaut Statistik Austria leben derzeitrund 1 5.673 Chinesen in Österreich,davon 9.653 Personen mit Wohnsitz inWien. Wenn man auch Asylwerber unddie immerzu vari ierende Zahl deri l legalen Einwanderer miteinbezieht,so erscheint die Annahme von „rund30.000 in Österreich lebendenChinesen“ durchaus glaubhaft.
Aus eigener Initiative kamen Chinesen1 902 als Händler und Arbeiter nachÖsterreich. In den 1 930er Jahrenmigrierten chinesische Landbewohneraus dem Dorf Qingtian nachÖsterreich und verlegten sich erstmalsauf die Gastronomie: Ende der 1 940erJahre entstanden die beiden erstenChinaRestaurants, im Laufe der1 970er Jahre vermehrten sich diegastronomischen Betriebe, sodass esin den achtziger Jahren bereits ca. 1 20ChinaRestaurants in Wien gab.
Nach der Gastronomie bilden Einzelund Großhandel die zweitwichtigsteWirtschaftsbranche für chinesischeMigranten: 50 Import &Exportunternehmen und 42Supermärkte sind im Telefonbuch für
Chinesen vermerkt, ebenso wie einigeKaraokeBars, drei chinesischeSchulen, Internetcafés undKulturhäuser etc. Wöchentl icherscheinende chinesische Zeitungeninformieren über lokales undinternationales Geschehen, sowieNeuigkeiten aus China.
Abb 1 Portrait Li ly Schiegl
Ein persönliches PortraitDas jüngste Kind von insgesamt 8 istLi ly, sie kommt in Süd China auf dieWelt, genauer gesagt in der ProvinzHunan. Ihre Kindheit gestaltet sichkompliziert und mit großenHerausforderungen. Nachdem ihreEltern sehr früh verstarben kommt sieunter die Fittiche der Geschwister.
Die Volksschule kann sie nichtbesuchen es reicht das Geld und dieZeit nicht. Dafür darf sie aufgrund ihreserstaunl ichen Talentes in Gesang undTanz das Musikkonservatoriumabsolvieren. Im Alter von 27 Jahrenhat sie sich, als nun ausgebildeteOpernsängerin, ein unglaubliches Zielgesetzt, sie möchte in dieWelthauptstadt der Musik, nach Wien.Die Stadt, die weltberühmt für ihreMusik und Kultur ist, da wil l sie hin.
Nachdem sie bereits einen DauerAufenthaltstitel hatte, brachte sie imJahr 1 993, als Ehefrau von HermannSchiegl, ihre Tochter auf die Welt.Beinahe gleichzeitig hatte sie erstmalsKontakt mit Edelsteinen, alsÜbersetzerin. Sie musste für einenGeschäftsmann aus China, während
der Messe in München dieKundengespräche simultanübersetzen. Eine sehr schwierigeAufgabe, nicht nur weilSimultanübersetzen eine enormeHerausforderung ist, sondern weil ihrauch das Fachvokabular und dasWissen über Minerale und Edelsteinefehlten.Sie lernte einen Mineral iensammleraus Niederösterreich kennen undkaufte sich ein Set bestehend aus 200verschiedenen „Steinen“. Ihr neuerMentor hatte ihr al le Mineral ienbeschriftet und so konnte sie alsAutodidaktin die unterschiedl ichenMineral ien kennenlernen. DieUmstände waren wenig spektakulär,ein Labor gab es nicht, professionelleGeräte waren noch zu teuer und somusste der Balkon mit perfekterSonneneinstrahlung herhalten.
Mehr als 20 Jahre sind vergangen undLehrgeld hatte sie bezahlt, imübertragenen wie auch im eigentl ichenSinn. Frau Lily Schiegl machte dieAusbildung bei Prof. Rössler an derGemmologischen Akademie. Mit vielEhrgeiz, Fleiß und Motivation hat sieheute ein beachtl iches Geschäftaufgebaut.
Regelmäßige Teilnahme an diversenHandelsmessen ist für sieselbstverständl ich, Kontakte werden inal le Länder diese Welt gepflegt. Wennes um Edelsteine und Minerale ausHunan geht, ist sie der kompetentesteAnsprechpartner. Als ihr persönlicherFavorit hat sich der WassermelonenTurmalin herauskristal l isiert. Seinebezaubernde Farbe hat es ihr angetan.
Nachdem rund 80% der Edelsteineaus China von der Provinz Hunankommen, macht es natürl ich Sinn, sichauf dieses Gebiet zu spezial isieren. IhrSortiment ist abwechslungsreich undreichhaltig gestaltet. Rund 30% desWarensortiments sind geschliffeneEdelsteine, weitere 30% bestehen ausMineral ien und geschnitztenSteinfiguren, das letzte Drittel bestehtaus Strängen, Ketten und fertigemSchmuck und um die 1 00% voll zubekommen hat sie auch Raritäten undchinesische Kulturgegenstände imAngebot.
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Aus amtlicher QuelleNicht nur Hunan bringt Edelsteinehervor, so ist China in beinahe allenBereichen vertreten. Nehmen wir docheinmal nur Perlen her. In den Jahren2005 – 201 5 (bis 30. Juni) wurdenrund 1 8,1 Tonnen Perlen (al leVarietäten) importiert. Dies entsprichteinem Wert von rund 5.300.000 €.Wobei das Verhältnis von Perlen zuZuchtperlen mittlerweile 1 :1 0 ist.
Der Edelsteinmarkt unterlag in demgenannten Zeitraum sehr großenVeränderungen. So wurden noch zuSpitzenzeiten im Jahr 2006 rund27.400kg an Edel undSchmucksteinen importiert, im Jahr201 4 waren es nur mehr 1 050kg.Dafür hat sich der Preis pro Kilogrammimportierter Ware mehr alsverdreifacht (3,548x). Eine durchauszulässige und schlüssige Interpretationwäre, dass der Markt von bil l igenMassen weg zu den feinen und eherteuren Perlen geht. Jedoch müssenwir bei dieser Betrachtung die Bankenbzw. Wirtschaftskrise miteinbeziehen.So kann festgehalten werden, dassder Zeitraum 2008 – 201 0 eineZeitspanne der Veränderung und desUmbruchs war.
In unserer sehr detai lreichen Statistikzum Thema Import aus China befindetsich auch Schmuck im allgemeinenSinn (=Waren aus Edelmetal len,Waren aus echten Perlen od.Zuchtperlen, Waren ausschließlich ausEdel oder Schmucksteinen usw.).Dieser hat im Jahr 201 0, mit einemWert im Einkauf von 3.1 70.000, €,seinen Höhepunkt erreicht und geht
kontinuierl ich zurück und liegt nun beirund 2.2 Mio. Euro. Obwohl dieWarengruppe „Schmuck ausEdelsteinen oder Schmucksteinen“erst seit dem Jahr 2011 statistischseparat erfasst wird, hat sie wertmäßigeinen ordentl ichen Anteil in 1 0 Jahrenerreicht. Mit 5.292.082, € l iegt dieseWarengruppe an zweiter Stel le,unangefochten auf Platz 1 l iegt, wieman sich durchaus schon denkenkann, die Warengruppe derZuchtperlen mit der Importsumme von7.809.850, €.
Für Diamanten ergibt sich ein anderesBild. So ist das Importvolumen in denletzten 3 Jahren von 1 2 Mio. € um1 5% auf etwas mehr als 1 0 Mio. €geschrumpft. Der Anteil anchinesischer Ware ist verschwindendgering. Belgien führt hier die Statistikan, mit dem fünffachen Wert derVereinigten Staaten von Amerika,gefolgt von Deutschland und Indien.Aus mehr als 40 Ländern hatÖsterreich Edel und Schmucksteineimportiert:Deutschland, I tal ien, VereinigtesKönigreich, Polen, Argentinien,Austral ien, Brasil ien, China,Dominikanische Republik, Hongkong,Indien, Indonesien, Iran IslamischeRepublik, Israel, Japan, Kamerun,Kanada, Kolumbien, Korea, Kuwait,Liechtenstein, Macao, Malaysia,Mauritius, Mexiko, Namibia,Neuseeland, Pakistan, Phil ippinen,Russische Föderation, SaudiArabien,Schweiz, Simbabwe, Singapur,Taiwan, Thailand, Türkei, Ukraine,Vereinigte Arabische Emirate,Vereinigte Staaten und Vietnam.
Wir hoffen, es wird sie überraschen zulesen, dass hier nicht China dieNummer 1 ist. So wurden im Jahr201 4 im Wert von 1 4,6 Mio. € Edelund Schmucksteine importiert und miteinem Anteil von 11 ,58 Mio. Euro istThailand die absolute undunangefochtene Nummer Eins. Chinakann hier mit einem Wert von1 .582.1 94, Euro mit einemRiesenabstand gerade einmal den 2.Platz belegen.
Literaturnachweis:Österreichischer IntegrationsfondÖIF Dossier n° 1 0 | Die chinesische Communityin Österreich | Mingnan Zhao | Mai 201 0Bundesanstalt Statistik ÖsterreichDirektion Unternehmen | Außenhandel –AuswertungDie Zahlen beruhen auf dem legalen und korrektangemeldeten Import der Waren, Stand 31 . Jul i201 5.
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PERETTIITEin Mineral erhält den Namen seines Entdeckers Dr. Adolf Peretti – ein Bericht von Bryan Pavlik, FGG
Wenn ein Mineral den Namen seinesEntdeckers verl iehen bekommt, kommtdies einem „Nobelpreis derEdelsteinkunde“ gleich, eine Ehre,welche dem Bündner Gemmologenund Geologen Dr. Adolf Peretti (57)zutei l wurde, nach seineratemberaubenden Entdeckung einesvollkommen neuen Minerals, welchesihn bis an die Frontl inien eines vomKrieg zerrissenen Burma führte.
Der Name des neuartigen Minerals,„Peretti it“ (Perettiit), wurde von derdafür zuständigen „Commission onNew Minerals“ der „InternationalMineralogical Association“ anerkanntund wird zukünftigen Generationenvon Forschern als Beispiel dienen,diesem großen Schweizer Forschernachzufolgen und auch ihr Leben inden Dienst der Wissenschaft zustel len.
Uns allen ist Dr. Peretti bestensbekannt durch seine zahlreichenwichtigen Beiträge zur Welt derEdelsteine, durch abenteuerl ichegemmologische Feldstudien, seineweltweit bestens anerkanntenEdelsteinGutachten im Rahmenseiner „GRS GemResearch SwisslabAG“ (GRS), Fi lme sowie unzähligeBücher und Publikationen – u. a. imEigenverlag die Reihe „Contributionsto Gemology“ in den anerkanntestenwissenschaftl ichen Magazinen.
Von Hochspannung getragen ist auchdie wissenschaftl iche Aufarbeitung bishin zur Namenswerdung des neuenMinerals, benannt nach seinemEntdecker. Es war ein im wahrstenSinne des Wortes „steiniger“ Weg.Nach seiner Entdeckung – begleitetvon vorerst eigenen Forschungen undAnalysen, gefolgt von der eigenenFeststel lung, dass ein derartigesMineral wissenschaftl ich noch nichterforscht ist übergibt Peretti dasMineral unverzüglich einemForscherteam zur weiterenwissenschaftl ichen Analyse. Daraufhinwird er jedoch, wohl zur Wahrung derUnabhängigkeit, aus demForscherteam ausgeschlossen. Nacheiner umfangreichen Reihewissenschaftl icher Untersuchungenwar das Forscherteam schließlichsoweit, seine Ergebnisse der dafürzuständigen „Commission on NewMinerals“ der „InternationalMineralogical Association“ (IMA) unterder Präsidentschaft von Ulf HÅLENIUS(Swedish Museum of Natural History,Stockholm) vorzutragen. Überraschend wie frappant war für dasForscherteam die erste Stel lungnahmeder IMA: „. . .diese Mineralstruktur gibtes bereits. . . .könnt Ihr keineComputeranalyse lesen. . . “.
Was das Computerprogramm nichterkannte, war eine Verzwil l igung derKristal lstruktur, und deshalb wurdeeine andere Kristal lstrukturvorgespiegelt. Nach eingehenderergänzender Erläuterung durch dasForscherteam an die IMA, stimmtdiese intern ab und bestätigtschl iessl ich, dass es sich um einneues Mineral handelt und der Namehierfür in Anlehnung an den Namenseines Entdeckers Dr. Adolf Perettivergeben werden darf. Die Genesisdazu wurde im Mineralogical Magazinein den USA publiziert.
Als schlussendlich letzte Aktion wareine abschliessende Publikation ineinem Peer Review Journal zuiniti ieren. Hierfür war jedoch noch derBeweis zu erbringen, dassstrukturel les Wasser eine nuruntergeordnete Rolle spielt.
In diesem Fall konnte das Problem nurdurch den weltweit anerkanntenSpezial isten auf dem Gebiet fürInfrarotspektroskopie undRamanspektroskopie Prof. EugenLibowitzky, Universität Wien, geklärtwerden. Die wissenschaftl ichendgültige Taufe des Minerals ist mitder Veröffentl ichung des Artikels im„European Journal of Mineralogy“(Nähere Details siehe Infobox auf derSeite 1 5) erfolgt und somit der Peretti itals neu entdecktes Mineral anerkannt.Dank der intensiven Forschungsarbeitunter Einbeziehung dieseshochkarätigen, internationalenWissenschaftlerteams, das sich wiedas „whoiswho“ der Wissenschaftenl iest, nämlich:
Prof. Thomas ArmbrusterUniversität Bern (Röntgenkristal lographie, optische und physikal ischeEigenschaften) Prof. Eugen LibowitzkyUniversität Wien (Raman undInfrarotspektroskopie) Prof. Mariko NagashimaUniversität Yamaguchi, Japan(electronmikrobe Analysen) Dr. Eric ReusserETH Zürich (electronmikrobeAnalysen) Prof. Detlev Günther und Dr. Hao WangETH Zürich (LAICPMS Analysen)
Unterstützt von den GRSWissenschaftlern und Gemmologen:
Dr. Rosa Danisi Wil ly Bieri (Msc Nat.), FGA
Abb 2: Peretti it – Nadel in Phenakit (Foto GRS)
Abb. 1 Dr. Adolf Peretti (Foto GRS)
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konnte das neue Mineral definiert,bewiesen und nach seinem EntdeckerDr. Adolf Peretti „Peretti it“ benanntwerden. Und dies „in einer absolutenWeltrekordzeit von nur sechs Monaten“, wie Prof. Armbruster feststel lte.
Das neue Mineral „Peretti it“(Y) mitseiner chemischen FormelY3+
2Mn2+4Fe
2+[Si2B8O24] enthält einigeder seltensten Elemente des Universums, die sogenannten „Seltenen Erden“: Yttrium, Samarium, Gadolinium,Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium,welche vor Äonen durch die unvorstel lbare Kraft der Explosionen von Supernovae entstanden sind.
Als sich unser Planet Erde formte,kamen diese Elemente nach langerReise zehn Kilometer unter derErdoberfläche an einer Stel le, anwelcher der asiatische und derindische Subkontinent kol l idierten,zusammen und formten in dem „Laborder Natur“ wunderschöne und feine,orangefarbige Peretti it Nadeln inPhenakit.
Mittlerweile mussten rd. 20.000 StückPhenakit aus diesem Fundgebiet vonDr. Peretti untersucht werden, um 80Stück zu finden, die das Peretti itMineral enthalten. Bei einemZeitaufwand von angenommen fünfMinuten pro Stück möge man sich denenormen Zeitaufwand vorstel len, unddas erst, nachdem die 20.000 StückPhenakit vor Ort authentisch gefundenwerden mussten, gekauft und insLabor transportiert wurden. Dieseneueste Entdeckung, welche einenHöhepunkt in mehr als dreißig Jahrenwissenschaftl icher Forschungstätigkeitdarstel lt, kam nach zahlreichenExpeditionen zustande, die Dr. AdolfPeretti nach Indien, Vietnam,Tansania, Madagaskar, Sri Lanka undletztendl ich nach Burma führten. „Als
mir bewusst wurde, dass Peretti it wieein Fingerabdruck aus Elementen, einEcho von Mil l iarden von Jahren ausder Vergangenheit des Universums ist,machte dies mich unbeschreibl ichdemütig.“, erklärt Dr. Peretti . Um anProben von Peretti it zu kommen, wareine gefährl iche Expedition – eine vonvielen, die Dr. Peretti im Laufe seinerlangen wissenschaftl ichen Laufbahnunternommen hatte – notwendig.Diese führte ihn nach Momeik, einGebiet ungefähr 30 km nördl ich vonMogok in Burma, wo zu dieser Zeit einbewaffneter Konfl ikt zwischen denRebellen der Kashin Provinz und derburmesischen Armee tobte. LautPeretti ist dies ein Ort, wo „dieGeologie verrückt spielt und noch einejede Menge Forschungsarbeit zuleisten ist, bevor die Natur ihreGeheimnisse preisgibt. “ Es ist in dieser„Terra Incognita“ in Burma, wo erPeretti it entdeckt hat, welches seinenLebenssti l –immer weiter und tiefer inNeuland vorzustoßen– sehr gutreflektiert. Unter Mithi lfe einesansässigen Geologen gelangte Dr.Peretti an Gesteins undEdelsteinproben, welche direkt an derFrontl inie gesammelt worden warenund zur Identifizierung an seinEdelsteinlabor in Adligenswil , Luzern,geschickt wurden, welchesgegenwärtig sein 20jähriges Bestehenfeiert. Die offiziel le Taufe und diephysische Einweihung des„Peretti ites“, zu der GRS GemresearchSwisslab AG zahlreiche Unterstützerund Wissenschaftler (die dazubeigetragen haben, es zu demmodernsten und führendenEdelsteinlabor der Welt zu machen)eingeladen hat, erfolgte am 29. August201 5 im Rahmen eines Empfanges imPark Hotel Vitznau amVierwaldstättersee in der Nähe vonLuzern. Nunmehr tritt das Mineralseine wissenschaftl iche „RoadShow“an und es erfolgen Besuche bei den
interessierten Museen undOrganisationen sowie Präsentationenund Vorträge.
Die Vortragsreihe wurde am 9.September 201 5 durch eine Präsentation von Dr. Rosa Danisi bei der „8thEuropean Conference on Mineralogyand Spectroscopy” in Rom unter demTitel “Peretti ite(Y),Y3+
2Mn2+4Fe
2+[Si2B8O24], a new mineral from Momeik, Myanmar“ eröffnet.
Abb 3: Kristal lographische Struktur des Peretti it(Foto/Graphik GRS)
Abb 4: Dr. A. Peretti mit der WissenschaftlerGruppe, die das Mineral beschrieben haben, mitDr. Adolf Peretti , der den Namen des Mineralerhalten hat. Von links nach rechts: Prof. DetlefGünther (Vizepresident der ETH Zurich), Prof.Thomas Armbruster (Universität Bern), Dr. RosaDanisi (Universität Bern), Dr. Adolf Peretti undWil ly Bieri (GRS Gemresearch Swisslab AG).(Foto GRS)
Abb 6: Peretti it Gruppe in Phenakit (Foto GRS)Abb 5: Ein sichtl ich stolzer Dr. Peretti bei der„Taufe“ seines Minerals Peretti it (Foto BryanPavlik)
Abb 7: Perettit Fundstel le, Momeik, Burma (FotoGRS)
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INFOBOXVeröffentl ichung des Artikels im „European Journal of Mineralogy“Nähere Details unter http: //www.ingentaconnect.com/content/schweiz/ejm/preprints/contentejm2483_1 _ingentaViel Interessantes und Wissenswertes über den Peretti it erfahren Sie auch auf der GRSFacboockseite: https://www.facebook.com/GemresearchOffizielle Publikation:Danisi, R.M. , Armbruster, T. , Wang, H. , Günther, D. , Nagashima, M. , Reusser, E. and Bieri, W. (201 5) Peretti ite(Y), IMA 201 41 09. CNMNC NewsletterNo. 25, June 201 5, page 533; Mineralogical Magazine, 79, 529535Links:http: //www.ingentaconnect.com/content/schweiz/ejm/preprints/contentejm2483_1 _ingentahttp: //www.gemresearch.ch/news/201 50804_Peretti ite/http: //www.mindat.org/min46623.htmlhttps://www.mineral ienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Peretti ite%28Y%29http: //www.researchgate.net/profi le/Adolf_Peretti
Sachverständig betrachtetVerfasst von Gabriela Breisach, GWA, GG, Wien
An dieser Stelle finden Sie Informationen:von Sachverständigen für Sachverständige
von Sachverständigen für Juwelen und Edelsteinevon Sachverständigen für Goldschmiede und Juweliere
von Sachverständigen für Gemmologen und Edelsteinfreunde
Expertise in der KriseEs war in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als ein amerikanischer Juwelier, der in Europa auf dieEdelsteinkurse der "Great Britain National Association of Goldsmiths"gestoßen war und diese auch absolvierte, in Los Angeles das "Gemological Institute of America" (GIA)gründete.Sein Name war Robert M. Shipley. Ergi lt bis heute als Vater der 4 C's,zusammen mit seinem späteren Kollegen Richard T. Liddicoat, der die vonihm erfundene Diamantgraduierung alsinternationalen Standard positionierte.1 953 publizierte er das Graduiersystem zur objektiven Beurtei lung derQualität von geschliffenen Diamanten.Es dauerte mehr als 20 Jahre bis sichEuropa dem Trend anschloss. 1 976gelangten die ersten Zertifikate desbelgischen "Hoge Raad vor Diamant"(HRD) in den Handel, basierend aufder ersten internationalen DiamantNomenklatur der "World Federation odDiamond Bourses" (WFDB) und der"International Diamond ManufacturersAssociation" (IDMA).Ein großer Schritt in der Welt derGemmologie und des Edelsteinhandels.Nicht al le waren darüber glückl ich.Nun konnte man Diamanten nichtmehr mit dem Slogan "Ein schönerStein. . . " verkaufen. Man musste sichder Realität stel len, dass bei einerspäteren Überprüfung des Steines dieQuälität nicht hielt. Während sich derJuwelenhandel in den USA längst mitden neuen Begleitpapier namens "DiamondReport" angefreundet hatte, betrachteten es europäische Juwelierenoch mit Distanz. ÖsterreichischeDiamanthändler meinten noch in den1 990er Jahren, Diamantexpertisen undDiamantgutachter seien "der Tod des
Diamanthandels". Nun ist es ja keineschlechte Sache, bestimmte Eigenschaften eines Objektes unvoreingenommen festzuhalten. Wasallerdings in der Medizin, bei Immobil ien und Autos selbstverständl ich erscheint, wird bei Edelsteinen undJuwelen nicht ganz so akzeptiert.Kritiker sind nicht nur im Theater umstritten.Für den DiamantSachverständigensind Nomenklaturen und deren Anwendung geradezu unerlässl ich.Er hat sich an internationale Richtl inienzu halten, um eine nachvollziehbareQualitätsbestimmung und Bewertungdurchführen zu können.Es wäre daher wünschenswert, aufeine einheitl iche Nomenklatur verweisen zu können. Leider ist dies nicht derFall . Fast al le namhaften Großlabors,wie GIA, AGS, HRD, IGI , EGL, u. A.arbeiten nach unterschiedl ichen Richtl inien, einzelne Diamanthändler sogarnach firmeneigenen Vorgaben, die aufden jeweil igen Websites veröffentl ichtwerden.Wo bitte ist die angestrebte Harmonisierung? Wie sollen Juweliere undGoldschmiede hier einen Überbl ick behalten? Oder gar private Auftraggeber?Tatsache ist, dass sich seit einigenJahren der Schwerpunkt derAuftraggeber von Diamantgutachtenvom Fachhandel zu Privatpersonenhin verlagert. In Österreich werdenDiamanten noch immer weitgehendohne Expertisen verkauft, es sei denn,es wurde vom Händler eine mitgel iefert. Erst der Käufer geht dannzum Sachverständigen, um eine objektive Einschätzung der Qualität unddes Preises zu erhalten.Der Sachverständige selbst musshäufig seine Bewertung nach einervorhandenen Expertise richten, wohlwissend, welche Institute "seriös"
graduieren und welche nicht. Erfahrungsgemäß gibt es bei manchenGraduierungen Unterschiede bis zu 3Farb und/oder Reinheitsgraden. Insider wissen auch, dass in diesen Instituten "am Fließband" graduiert wird.Der Blick durchs Mikroskop darf nurkurz sein, die Farbe wird mittels (funktionierendem?) Colorimeter bestimmt,der Schliff mittels Computer undLaserabtastung. Viele Labors setzenStudenten zum Graduieren vonDiamanten ein, die nur dasaufzeichnen, was sie auf den erstenBlick erkennen können. Zur Darstellung der Einschlüsse werden vorgefertigte kleine Grafiken verwendet, ganzgleich ob sich die "Feder" imDiamanten über eine Facette erstrecktoder über drei.Viele wesentl iche Merkmale bei Reinheit, Proportionen und Symmetrie werden nicht erkannt und damit auch nichtbewertet. Gutachten dieser Art sindheute praktisch nicht mehrnachvollziehbar. Eine Überprüfung desDiamanten mit dem dazu gehörendenGutachten ist vielfach erschwert, wennnicht unmöglich. Ein Schelm, der hieran Absicht denkt.Der Sachverständige, insbesondereder Gerichtsgutachter wird gut beratensein, ALLE Merkmale festzuhalten.Denn er muss bei Reklamationen und /oder vor Gericht beweisen können,warum er den gegenständl ichen Steinso und nicht anders eingestuft und bewertet hat.Im Gegensatz zu den meistenDiamantlabors haftet er für seine Expertise. Da ihn eine Fehleinschätzungaus mangelnder Fachkenntnis odermangelnder Sorgfalt teuer zu stehenkommen kann, wird er sich bemühen,möglichst korrekt zu arbeiten und sichan eine der wichtigsten internationalanerkannten Nomenklaturen zu halten.
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Aus der gemmologischen Untersuchungspraxis
Bacán SteinSpan. „Bacán“ (schwer übersetzbar) =„geil“, tol l . Der „Bacán Stein“ ist inIndonesien eine eigene Art vonEdelsteingemengsmaterial ien. Dasheißt al le Material ien, die in dieserInselgruppe gefunden oder überdiesen Handelsweg gehandelt werden,bietet man als „BahibaStein“ =„Indonesischer Glücksstein“ denTouristen an.Der Name Bacan ist ein Synonym füreine Anzahl von Schmucksteinenunterschiedl ichster Art. Sehr beliebtsind die Achate (Chalzedone) ausdiesen Gebieten, siehe Abb. 4. DieChalcedone sind al le behandelt (Siehe
Abb. 2 und 3). Alle Schmucksteinesind in der Transparenzdurchscheinend bis undurchsichtig.Die Namensgebung dieserChalcedone ist, je nachdem ob sietransparent oder durchscheinend sindund welche Farbe sie haben, variabel.Es besteht keine Ordnung, sie werdennach Belieben gehandelt und benannt.
Die handelsmäßigen Bezeichnungenkönnen lt. Farbe z. B. so lauten:
Bacan doko = dunkelgrün Batu Bacan palamea = blaugrün
So wie überal l werden auchImitationen aus Glas angeboten.Siehe Abb. 4
Bacan ist eine indonesische Insel imPazifik. Sie ist die größte dergleichnamigen BacanInseln, einerInselgruppe im Archipel der Molukken.Sie l iegt etwa 20 Kilometer vor derKüste der südl ichen Halbinsel der InselHalmahera. Bacans Landfläche beläuftsich auf rund 1 .900 km²; der höchstePunkt l iegt ca. 2.1 11 Meter über demMeeresniveau.
Abb. 3 Imitation aus Glas als BACÁNSchmucksteine.
Abb. 2 Behandelte Chalcedone als BACÁNSchmucksteine.
Abb. 4 …egal welcher Stein auch immer, er wirdals BacánStein verkauft!
Abb. 1 , Rohstein und geschliffener Olivin, dersich als Moldavit herausstel lte.
Moldavit alsOlivin?
Ein als Olivin angeschriebener Steinzeigte sich bei genauerer Untersuchung als Moldavit.
Solche Verwechslungen kommen immer wieder vor, vor al lem beitäuschender Farbähnlichkeit.
Die Untersuchungen ergaben, dassalle chemischen und physikal ischenEigenschaften dem Moldavit (Natürl iches Glas als Tektit) entsprechen. Eintypisches Beispiel aus der al ltägl ichenPraxis.
Um einfach und rasch zu einer Vordiagnostizierung zu kommen, kann dasChelsea Filter bei bestimmten Steinensehr hilfreich sein.
In diesem Falle werden durch den Filter betrachtet Olivine „bläul ich“. DieseErscheinung fehlte bei diesem Stein,daher konnte Olivin schon ausgeschlossen werden.Wobei die Farbempfindung für jedesAuge mehr oder weniger deutl ich seinkann. Besonders wichtig ist dabei dieLichtquelle und die weiße Unterlage.
Abb. 3 undefinierbarer Mineraleinschluss, wirdzurzeit noch untersucht.
Abb. 2, Luftbläschen und Schlieren imRohmaterial . Das kleine Rohstück hatte einähnliches Aussehen wie Olivin.
Abb. 4 Luftbläschen und eine eigenwil l igeEntglasungsErscheinung; 50x
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SynthetischerPeriklas alsOlivin?…Ein gegebener Anlass soll daraufhinweisen, dass sehr oft ein bil l igessynthetisches Material , das aus einerSchlacke stammt, als Olivin angebotenwird. In diesem Fall traf dies zu.Ein 2.800g schwerer Bocken inOlivinfarbe, wurde als Periklas (in USAauch als „Lavernit“) für Schleifzweckeangeboten. Das visuel leFarbaussehen dieses Materials ist imrohen sowie im geschliffenen Zustanddem Olivin sehr ähnlich.Periklas kommt auch natürl ich vor, nurdieses Mineral ist für Schmuckzweckeungeeignet. Natürl icher Periklas, der inder Regel nur in kleinen Kristal len
vorkommt, ist ein typisches Mineral fürSammler.Synthetischer Periklas ist so wie dernatürl iche ein Magnesiumoxid (MgO)und kristal l isiert ebenso kubisch wieder synthetische. Nur wird dieser beider MagnesitGewinnung aus einerSchmelze (Siehe Abb. 2), dieMagnesiumchlorid (MgCl2) undKieselsäure (SiO2) enthält,auskristal l isiert.
Hinweis…“Bei der technischen Verwendungvon Periklas bzw. Magnesia wirdzwischen Sintermagnesia undSchmelzmagnesia unterschieden.
Wobei Sintermagnesia in der Regel ineinem Zweistufenprozess, zunächstbei etwa 11 00°C im Schachtofenkalziniert und anschließend imDrehrohrofen gesintert wird.
Vollständig entsäuerte Magnesia kanndann im Lichtbogenofen geschmolzenwerden. Periklas wird rein oder inVerbindung mit anderen feuerfestenRohstoffen zu Steinen gepresst und inAbhängigkeit von seiner Bindunggebrannt (keramische Bindung) odergetempert (Kohlenstoffbindung).In Verbindung mit Kohlenstoff (Rußund Graphit) werden MagnesiaKohlenstoffErzeugnisse hergestel lt,welche eine wesentl iche Bedeutung inder Stahlherstel lung haben. Sie sindhoch temperaturbeständig und zeigeneine gute chemische Beständigkeitgegenüber geschmolzenenEisenlegierungen und basischenSchlacken. Zusätzl ich besitzen reineMagnesiasteine guteWärmespeichereigenschaften, sodasssie als Speicherkerne unter anderemin Nachtspeicherheizungen undElektrokaminen verwendet werden“.
Abb. 2 Synthetischer Periklas
Abb. 2 Schlacke aus der Magnesitgewinnung.Bestehend aus Magnesiumchlorid (MgCl2), undKieselsäure (SiO2). 2.800 g.
Abb. 3 Synthetischer Periklas, 1 2,56 ct
Abb. 4 Olivin, 1 2,35 ct Abb. 5 Synthetischer Periklas, 1 4,65 ct
Synthetischer PeriklasDieses Material findet im Schmuckbereich als OlivinErsatz seine Anwendung.
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NatürlicherPeriklas:
Natürl icher Periklas, auch als Periklasitund chemisch als Magnesiumoxid(Magnesia) bekannt, ist ein seltenvorkommendes Mineral aus derMineralklasse der Oxide und
Hydroxide. Es kristal l isiert imkubischen Kristal lsystem mit derchemischen Zusammensetzung MgOund bildet kleine oktaedrische,seltener auch kubodaedrische oderdodekaedische Kristal le von weißer,durch Einschlüsse auch grüner oderschwarzer Farbe.
Schmucktechnisch sehr geringeBedeutung.
Grüner nickelhaltiger Periklas mit schwarzemSrebrodolskit. Sammlung und Foto ThomasWitzke.
Hinweis für natürlichen Periklas
Name: Nach einem der unzertrennl ichen Zwil l ingssöhnedes Zeus, namens „Pollux“. Andere Namen können nochsein: „Lavernita, Lavernite, Periclasia, Periclasit, Periclasita,Periclasite“. Farbe: Bei synthetischem Periklas meist gelbgrün. Kanndem Olivin sehr ähnlich sein. Härte: 6,5 Dichte: 3,55 bis 3,57 +/ Lichtbrechung: n = 1 ,525 +/ Fluoreszenz: UVL: inert UVS: inert
Chelsea Filter:Keine Reaktion. Synthetischer Periklas hat annähernd +/die gleichen Konstanten.
Weiterführende Literatur:Gemmo News Nr. 30, PeriklasVerschiedene Fachliteraturen, Martin Okrusch, SiegfriedMatthes: Mineralogie. Eine Einführung in die speziel leMineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7.Vollständige überarbeitete und aktual isierte Auflage.Springer Verlag, Berl in u. a. 2005, ISBN 35402381 23, S.64Periklas in: Anthony et al. : Handbook of Mineralogy, 1 990, 1 ,1 01 (pdf).
SynthetischerRubin nachKnischka(Österreich)für natürlichen Burma Rubinangeboten:
Zu den schwierigsten Rubinuntersuchungen in einem Labor zählen jeneRubinSynthesen nach Prof. PaulKnischka.
So ein 3,74ct schwerer Rubin, der füreinen natürl ichen, unbehandelten Rubin aus Myanmar verkauft wurde,wurde zur Untersuchung angenommen.
Ein meist schwieriges Unterfangen.Der ÖGEMG. steht eine umfangreicheSammlung von Knischka Rubinendurch Prof. L. Rössler mit unterschiedl ichen Generationen zur Verfügung.Vergleichsmaterial ien können, müssenaber nicht immer zielführend sein.Sehr gute Erfahrungswerte wurden beiKnischka mit dem UVSpektroskopUVS2000, Marke Krüss erreicht.Dazu gibt es mit dem Transmissionspektroskop Marke GL GemSpektrometer und dessen Messungenvon verschiedenen Vergleichssteinenund einer anschließenden Messungmit dem zu prüfenden Stein und imVergleich mit anderen natürl ichen Rubinen, ein ebenfal ls brauchbaresErgebnis. Am UVSpektroskop zeigenmanche Knischka Typen ein ähnlichesErscheinungsbild wie die intensiv roten
Rubinsynthesen nach Ramaura.
Die Einschlüsse sind hingegen beiRamaura nicht mit Knischka vergleichbar.
Ohne dementsprechendes Vergleichsmaterial , in Verbindung mit vielen Messungen am UVSpektroskop, ist dasMaterial eine große Hilfestel lung.In Summe gesehen müssen verschiedene Merkmale herangezogenwerden, wobei auch der Erfahrungswert mitzuzählen ist.
Die inneren Einschlüsse von„KnischkaRubinen“ können einen Ungeübten zur Verzweiflung bringen.
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Abb. 2 UVL Erscheinungen von leuchtend bisinert.
Abb. 3 Nebelige Trübungen waren beobachtbar,25x.
Abb.5 Untersuchung im TransmissionsSpektroskop
Abb. 1 Knischka Rubine, 2,45ct, l inks und 3,74ctrechts.
Abb.4 Untersuchung im TransmissionsSpektroskop
Abb. 4 Links Alle gemessenen "Knischkas"zeigten das gleiche Spektrum. Der Nachtei ldieses UVS2000 Spektroskopie Gerätes (Abb7) ist, dass dieses nicht geeicht ist und imVergleich mit anderen Geräten des gleichenTyps, konnten Abweichnungen festgestel ltwerden. Daher ist ein Vergleichsmaterialnotwendig.
Abb.6 GL Gem Spectrometer Abb.7 Krüss UVS2000 Spektrometer
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Rekurs:AllgemeineErkennungsmöglichkeiten anKnischkaRubinen Rubine nach Knischka sind vonihrem Aussehen her von natürl ichenRubinen je nach Zuchtgeneration sehr schwer zu unterscheiden. Farben und innere Merkmale lassendem Ungeübten kaum eine Chance füreine Zuordnung. Die Steinschl iffe sind entwedergeometrisch exakt oder „hängend“ d.h.unregelmäßig, so wie sie bei denüblichen, natürl ichen Rubinen(gemischt) geschliffen werden. Obwohl ein Steinschl iff, sowie dieFarbe, objektiv betrachtet werdenmuss, kann diese bei Knischka eineerste visuel le Hilfestel lung sein wiez.B. bei diesem zu untersuchendenKnischkaRubin. Die „Antik oderTonnen Schliffart“ mit facettiertenTafelfacetten lässt sich oftmals beiKnischkaRubinen beobachten.Außerdem ist dieser Stein sehr exaktgeschliffen! Für einen natürl ichenRubin eher ungewöhnlich. KnischkaRubine unterscheiden sichvon der Farbe her am deutl ichsten vonden BurmaRubinen dadurch, dass derViolettstich zu gleichmäßig ist. Die rote Farbe weist durchwegseinen mehr oder weniger deutl ichenViolettstich auf. Im normalen Raster– oder Prismen
Spektroskop entspricht das Spektrumden natürl ichen Rubinen. Der ausgeprägte Dichroismus gibtkeinen Unterschied zu natürl ichenRubinen. Licht und Doppelbrechungentsprechen den natürl ichen Rubinen. Fluoreszenzerscheinung im UVLkönnen leuchtend bis inert sein. Ohne Mikroskop bieten sich in derErkennung keine diagnostischenMerkmale an. Die 1 0xLupe wird wenig Erfolgbringen.
Die Farbtönung wird mit dunkel, hel loder mittelrot in Burma oder ThaiFarbe angegeben. Die Qualitäten wurden nach ** ***und **** Sternen erstel lt und verkauft.
Weiterführende Literatur:Schmetzer, Natürl iche und synthetische Rubine.Eigenschaften und Bestimmung.P. O. KNISCHKA und E. GÜBELIN. ZeitschriftDGEMG. Dezember 1 980/29/Heft 3/4.Prof. L. RÖSSLER, STUDIENREIHESondernummer 4, 2001 .
EdelsteinBeschichtungenmit Kohlenstoffoder anderenMaterialien...Immer mehr und mehr hört und l iestman über natürl iche oder synthetischeSteine, die oberflächl ich beschichtet
werden und dann z.B. als natürl icheDiamant/Bri l lanten verkauft werden.Es handelt sich dabei in erster Linieum farblose Steine. Sie werden mitKohlenstoff (*Carbon) beschichtet.Beschichtungen nach dieser Technikkönnen bei al len Steinen mitunterschiedl ichen Farbenvorgenommen werden.Eine wirkl iche Bedeutung haben abernur die farblosen Steine, denn solchesehen optisch einemDiamanten/Bri l lanten sehr ähnlich.
Abb. 1 , Beschichteter Cubic Circonia.DCL (diamondl ike carbon proceed)Verfahren.
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DLC – Verfahrenoder PlasmaBeschichtungGesprochen wird von einem: „DLCVerfahren = diamondl ike carbon proceed“.
Dieses Verfahren ist sicher schon weiter verbreitetet als wir wahrnehmenwollen. Um Bril lanten zu imitieren,werden farblose synth. Zirkonia, aberauch YAG, Korund, synth. Spinel l , nat.farblose Topase u.a…, herangezogen.Dazu werden nur geringe Mikrometerdünne Schichten aus einem sogenannten diamantartigen Kohlenstoffbenötigt. Die dünnen Schichten werden auf bestimmte Material ien aufgetragen.Diese Schichten vereinigen gleichzeitig eine sehr hohe Härte und eine sehrgute Gleitreibungseigenschaft.In ihnen liegt, je nach Beschichtungsparametern, eine Mischung von sp2 –und sp3 – hybridisierten Kohlenstoffatomen vor.Es handelt sich daher bei diesenSchichten nicht um Diamant.Einige Steine wurden zur Untersuchung gebracht und es ergaben sich
nachfolgende, praktische Erkennungsmöglichkeiten an farblosen Imitationssteinen: Die Gesamtheit der Steinoberflächeincl. der Rondiste sieht aus, als wäreder Stein in einem galvanischen Badgelegen. Die „Auflage“ zeigt sich bei Schlifffacettenkanten „abgetragen“. Metal l isch glänzende Facettenkanten. Alle Facettenkanten sehen behandelt aus. Die unscharfen (abgerundeten) Facettenkanten werden verstärkt sichtbar. Im UVL blieben die Fluoreszenzerscheinungen gleich. Die Werte der Dichte l iegen imSchwankungsbereich. Die Wärmeleitfähigkeit hingegen istunterschiedl ich. Bei manchenbeschichteten Steinen reagierenPrüfgeräte auf Bri l lant! Das kann auchabhängig vom Prüf bzw. Testgerätsein. Bei bestimmten Testgeräten zeigtdie Leiste auch bei Korund Diamantan! Der etwas niedrigere Korund hateine ähnliche Leitfähigkeit wieDiamant! Hochglänzende, bri l lantähnl ichegleichmäßige Oberflächen. Unübliche matt glänzende Rondiste. Die Punkt oder Schriftprobe ist bei
al len Imitationssteinen, die in Fragekommen, erkennbar. Auch in gefasstem Zustand erkennbar, sofern der Stein in einer offenenFassung (Krappen Fassung mit„Luften“) gefasst ist.
Hinweis*Carbon ist Kohlenstoff (urgermanischkula, kulö (n) = Kohle oder von Carbon (lat. Carbö = Holzkohle). Latinisiert hingegen = Carboneum.Kohlenstoff ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol C undder Ordnungszahl 6.Im Periodensystem steht das Elementin der vierten Hauptgruppe undzweiten Periode.Kohlenstoff kommt in der Natur sowohlgediegen als Graphit und in reinerForm als Diamant vor.Er kann auch chemisch gebunden, wiez.B. in Form von Carbonaten, Kohlenstoffdioxid, Erdöl, Erdgas und Kohlevorkommen.Aufgrund seiner besonderen Fähigkeitkomplexe Moleküle zu bilden, weist esvon allen chemischen Elementen diegrößte Vielfalt an chemischen Verbindungen auf. Kohlenstoffverbindungen bilden die molekulare Grundlageallen irdischen Lebens.
Abb. 3 Beschichteter Korund mitabgetragenen Auflagespuren nachdem DLC (diamondl ike carbonprocess)Verfahren
Abb. 4 Unüblich „granierte“ Rondistean einem synth. Zirkonia nach demDLC (diamondl ike carbon process)Verfahren.
Abb. 5 Unübliche matt glänzendeRondiste an einem synth. Zirkonianach dem DLC (diamondl ike carbonprocess) Verfahren.
Abb. 2 Beschichteter YAG nach demDLC (diamondl ike carbon process)Verfahren.
Abb. 7 Metal l isch glänzenderPavil lon. An den Facettenkanten istdie Oberflächenschicht oftabgetragen.
Abb. 8 Alle Facettenkanten sehenbehandelt aus.
Abb. 9 Rondisten zeigen sich alswäre der Stein in einemgalvanischen Bad gelegen.
Abb. 6 Unübliche matt glänzendeRondiste an einem synth. Zirkonianach dem DLC (diamondl ike carbonprocess) Verfahren.
Einige Beispiele von Plasma Beschichtungen
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SynthetischeOpale nachInamoriFa. Kyoto Ceramics; Japan.
Diese Synthesenart wurde nach einerWeiterentwicklung der Methode vonPierre GILSON erstmals um 1 990 am
Weltmarkt unter dem Namen“synthetische Opale nach Kyocera”bekannt.
Neue Inamori Opale werden in al lenFarben erzeugt. Von farblos bisschwarz mit deutl ichemOpalisierungseffekt.Wobei es, ausgehend von derHerstel lung, eine unterschiedl icheKyoceraKlassifizierung gibt.
Sie werden bezeichnet als:a) “Created Opal” (= SynthetischerOpal) und alsb) “Synthetic Opal” (Polymerimpregniert). Auf Grund ihresKunststoffantei les dürfen diese Opalenicht als Synthese bezeichnet werden,sondern müssen als OpalImitationnach Kyocera in die Nomenklaturaufgenommen werden.
Abb. 3 Rohmaterial aus der Werbung
Abb. 4 Eidechsenstruktur inEinbettflüssigkeit, 25x.
Abb. 1 Created Opal. Opalisierungverschwommen.
Abb.2 Synthetic Opal (Polymerimpregniert). Opalisierung sehrdeutl ich. 27 verschiedene Kreationenbefinden sich davon am Markt.
Abb. 5 Die Werbung für "created Opal"
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Erkennungsmöglichkeiten: Unnatürl iche Farben. Unnatürl iches Farbenspiel. Zu deutl iches gleichmäßiges Opalisieren. Seitl icher Säuleneffekt und Eidechsenstruktur bei al len Varietäten erkennbar, nur beim Created Opal ist dieser Effekt etwas verschwommen. Kräftige orangegelbe Fluoreszenz bei Feueropal. Geringe Dichte (1 ,8). Phosphoreszenz konnte beobachtet werden. Einsatz einer Infrarotspektroskopie, wenn notwendig. Unregelmäßige Schliffe (Freeform).
Abb. 7 Eidechsenstruktur Abb. 8 Opalisierung verschwommen Abb. 9 Eidechsenstruktur schwerererkennbar
Abb. 6 Seitl icher Säuleneffekterkennbar
Abb. 11 Synthetische „Kristal lOpalevon Kyocera“
Abb. 1 2 Abb. 1 3Abb. 1 0 Synthetische „Kristal lOpalevon Kyocera“
Abb. 1 4
Abbildung 1 2 bis 1 4 Rekonstruierte Opale der Fa. Recon Products aus Griechenland. Säuleneffekt.
Fotos: Prof. L. Rössler, Material : Lehrsammlung Prof. L. RösslerWerbematerial und Steine der Fa. KYOCERA. Übermittelt durch Frau Dr. El isabethSalomon, Wien, anlässl ich eines Messebesuches in Hongkong. Siehe Gemmo NewsAusgabe 41 .