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GEMEINWOHL-BERICHT
2013 / 2014
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Erich Kästner
BODAN Großhandel für Naturkost GmbH Tel. 07551 94 79 0 Fax 07551 94 79 103
Zum Degenhardt 26 88662 Überlingen
www.bodan.de [email protected]
Hinweis: Es wird darauf verzichtet, jeweils die männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen.
Die hier verwendeten männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter.
Inhaltsverzeichnis
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 1 von 99
Inhalt
Unternehmensvorstellung ___________________________________________________________ 2
Testat ____________________________________________________________________________ 4
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement ________________________________________________ 5
B1 Ethisches Finanzmanagement _____________________________________________________ 13
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung _____________________________________________ 19
C2 Gerechte Verteilung der Erwerbstätigkeit ___________________________________________ 27
C3 Forderung und Förderung Ökologischen Verhaltens der Mitarbeiterinnen _________________ 29
C4 Gerechte Verteilung des Einkommens ______________________________________________ 32
C5 innerbetriebliche Demokratie und Transparenz _______________________________________ 35
D1 Ethisches Verkaufen ____________________________________________________________ 39
D2 Solidarität mit Mitunternehmen ___________________________________________________ 47
D3 Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen ____________________________ 55
D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen _________________________________ 61
D5 Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards ___________________________ 65
E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte / Dienstleistungen ______________________ 69
E2 Beitrag zum Gemeinwesen _______________________________________________________ 73
E3 Reduktion Ökologischer Auswirkungen ______________________________________________ 77
E4 Minimierung der Gewinnausschüttung an Externe ____________________________________ 86
E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung ____________________________________ 88
Ausblick _________________________________________________________________________ 92
EU Konformität: Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen (EU COM 2013/207) ________ 93
Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz _________________________ 96
Firmeninformationen ______________________________________________________________ 98
Unternehmensvorstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 2 von 99
UNTERNEHMENSVORSTELLUNG Allgemeine Infos
• Der Name des Unternehmens ist BODAN Großhandel für Naturkost GmbH
• Die Eigentums- und Rechtsform ist die einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Als Gesellschafter fungieren vier natürliche Personen und eine juristische Person.
• Die BODAN GmbH mit Sitz in Überlingen am Bodensee und Niederlassung in München - Garching beliefert täglich den selbständigen Naturkost-Facheinzelhandel in Süddeutschland und Vorarlberg mit einem Bio-Vollsortiment von derzeit über 12.000 Artikeln. Mehr als 50% des Umsatzes von derzeit ca. 61 Mio. € entfällt auf Frischwaren und Molkereiprodukte. BODAN ist der Großhändler mit dem höchsten %-Anteil am Umsatz mit DEMETER–Produkten (z.Zt. 19%, s. D3), als Vollsortimenter in Deutschland.
Tab. 1: Verteilung der BODAN Umsätze in € und Menge auf die Hauptwarengruppen
• Anzahl der MitarbeiterInnen (gesamt, Vollzeitäquivalente sowie Saison- oder Zeitarbeiter): 185 (2013) / 205 (2014)
• Tochtergesellschaften/verbundene Unternehmen: keine, jedoch ist die GmbH bei einigen Unternehmen mit einer Minderheitsbeteiligung engagiert.
• Das Unternehmen ist in Überlingen am Bodensee ansässig.
• Homepage: www.bodan.de, www.facebook.de/bodan.gmbh .
• Berichtszeitraum: 01.01.2013 – 31.12.2014.
Tätigkeitsbereich Produkte/Dienstleistungen Anteil am Umsatz
Großhandel mit Naturkostprodukten 98 %
Logistische Dienstleistungen und sonstiges 2 %
Tab. 2: Umsatzanteile Produkte und Dienstleistungen
Als Vergleichsrahmen dient jeweils der Großhandel mit Naturkostprodukten, in einigen
Fällen auch die Lebensmittelbranche als Ganzes.
Unternehmensvorstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 3 von 99
Das Unternehmen und die Gemeinwohlorientierung Die Intention des Unternehmens wurde schon vor mehr als 25 Jahren als „allgemeinnützig“
beschrieben. In 2013 konnte im Dialog mit dem im Beirat organisierten
Unternehmensumfeld die Festschreibung der Gemeinwohlorientierung in der
Unternehmenssatzung verankert werden.
Auszug aus dem Gesellschaftervertrag der BODAN GmbH § 2 Geschäftsgegenstand (1)+(2):
„(1) Gegenstand des Unternehmens ist der Großhandel mit Lebensmitteln und
Naturwaren, die einer gesunden und naturgemäßen Lebensweise dienen und zur
Gesundung der Umwelt beitragen, vorrangig mit Produkten aus biologisch-
dynamischer Wirtschaftsweise.
(2) Zweck der Gesellschaft ist die wirtschaftliche Förderung und Betreuung von
Erzeugern, Händlern und Verbrauchern. Sie tut dies durch die Koordinierung aller
Beteiligten unter Berücksichtigung der Grundsätze der GEMEINWOHL ÖKONOMIE
(Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und
demokratische Mitbestimmung & Transparenz). Als Entwicklungsinstrument dient
die Gemeinwohlbilanz auf der Basis der jeweils aktuellen Matrix.“
• Die Produkt- und Sortimentsauswahl von BODAN basiert auf Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Gesundheit.
• Erzeuger/ Lieferanten: BODAN engagiert sich in der gegenseitigen wirtschaftlichen Unterstützung seiner Handelspartner und bietet Maßnahmenpakete zur Förderung der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit an.
Einzelhandelskunden: Selbstbestimmt statt fremdbestimmt! Nur selbständige Fachhändler zählen den Kunden der Firma, keine Discounter, keine Konzerne, keine überregional agierenden Filialisten.
• Mitarbeiter: bei BODAN zählt die Förderung der persönlichen Entwicklung des Kollegen im Rahmen einer lernenden Gemeinschaft! Für Mitarbeiter ist eine Beteiligung als stille Gesellschafter in Form einer GbR möglich seit 2014.
• Kooperation: Sinnvolle Netzwerkgestaltung! Ohne die Priorisierung von Firmen – Egoismen werden sinnvolle Kooperationen angestrebt und aufgebaut in Süddeutschland und Vorarlberg.
• Engagement im sozialen Umfeld: die BODAN GmbH nimmt an verschiedenen Veranstaltungen der Energiekreise am Bodensee teil und engagiert sich mit diversen Vorträgen regional wie überregional bei der Thematisierung von Formen gemeinwohlorientierten Wirtschaftens.
Hauptansprechpartner für die Themen der Gemeinwohlorientierung sind in der
Unternehmensleitung die beiden Geschäftsführer und in der Belegschaft die nach GWÖ-
Themenfeldern gruppierten Arbeitskreise der Mitarbeiter.
„Selbst-bestimmt statt fremd-bestimmt!“
Unternehmensvorstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 4 von 99
TESTAT
Abb. 1: Testat der GWÖ-Auditoren Wiedemeyer und Rüther vom 29.09.2015
Hiermit bestätigt die Firma BODAN GmbH, dass sie keines der Negativkriterien erfüllt.
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 5 von 99
A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT Das Ziel, vorrangig gemeinwohlorientierte Zulieferer auszuwählen, war in 2014 mangels entsprechend ausgewiesener und in Frage kommender Anbieter noch nicht erreichbar. Der Ressourcenverbrauch wurde auf den Ebenen Energie und Verbrauchsstoffe weiter reduziert. Die Beziehungen zu den Partnern konnten im Sinne einer nachhaltigen und fairen Zusammenarbeit weiterentwickelt werden, wobei einzelne GWÖ-Aspekte so weit möglich und darstellbar, aktiv ins Gespräch gebracht wurden. Multi-Stakeholder-Initiativen wurden initiiert und weiterentwickelt. Der tatsächliche Bezug sozial und ökologisch höherwertiger Güter konnte im Rahmen verfügbarer Angebote weiter vorangebracht werden.
A1.1 Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte
bzw. höherwertiger Alternativen
Die Aufgabenstellung der Beschaffung und des Beschaffungsmanagements muss bei der Betrachtung der Aktivitäten der BODAN GmbH als Großhandel für Produkte aus ökologischer Erzeugung unter zwei zentralen Gesichtspunkten betrachtet werden:
• • Beschaffung von Handelsware
• • Beschaffung von Dienstleistungen, Verbrauchs- und Investitionsgütern
Im Jahr 2014 wurde insgesamt Handelsware im Wert von 48,7 Mio € beschafft. Der Anteil der Produkte aus zertifiziert ökologischer Erzeugung betrug 99%.
Hierbei wurden mit den zehn wichtigsten Handelspartnern mehr als 30% des Einkaufsvolumens abgewickelt.
Sub-
Indikator
Erste Schritte
(0–10%)
Fortgeschritten
(11–30%)
Erfahren
(31–60%)
Vorbildlich
(61–100%)
Regionale,
ökologische
und soziale
Aspekte/höh
erwertiger
Alternativen
werden …
berücksichti
gt
Relevanz:
hoch
… punktuell bei
Produkten mit
negativen
sozialen und/oder
ökologischen
Auswirkungen
(Öko-Strom)
… bei einigen
wesentlichen P/D
… bei einem
Großteil an
wesentlichen P/D
+ im Vergleich sehr
geringer Verbrauch
bzw. klare
Reduktion bei
kritischen Stoffe
ohne höherwertige
Alternative (siehe
FAQ)
… allen
wesentlichen,
zugekauften P/D
…
+ innovative
Lösungen zur
Vermeidung
kritischer Stoffe
ohne
höherwertige
Alternative
„Regional ist 1. Wahl“
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 6 von 99
Name Keditor Eins. Anteil Ges. Eins. Ant. Kum.
Naturkost Schramm GmbH 6,00% 6,00%
Naturkost Ernst Weber GmbH 4,84% 10,84%
Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG 3,67% 14,50%
Andechser Molkerei Scheitz GmbH 3,35% 17,86%
ÖMA Beer GmbH 3,37% 21,22%
Allos Hof-Manufaktur GmbH 2,63% 23,85%
Naturata AG 2,16% 26,01%
Isana GmbH.&CO KG 1,95% 27,96%
Davert GmbH 1,92% 29,88%
Ulrich Walter GmbH 1,97% 31,85%
Tab. 4: Auflistung der zehn wichtigsten Lieferanten von Handelsware nach Einkaufsvolumen
Der Anteil der aus den regionalen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern bezogenen Waren betrug 35%, der Anteil der in Deutschland produzierten Waren belief sich auf 56%.
2013 2014
Herkunft der Handelsware nach Lieferant Ums. Anteil Entw. Ums. Ums. Anteil
Regional (50 KM) 11,05% 5,92% 11,11%
Baden-Württemberg 15,63% 4,98% 15,58%
Bayern 8,58% 8,72% 8,85%
Deutschland National 20,85% 5,32% 20,84%
Umsatzergebnis Deutschland 56,10% 5,86% 56,38%
Umsatzergebnis Europa+Welt 43,90% 4,65% 43,62%
Umsatzergebnis Gesamt 100,00% 5,33% 100,00%
Tab. 5: Aufschlüsselung des Umsatzes nach Herkunft
Der Anteil der Waren, die zusätzlich (über BIO hinaus) mit einem international als seriös anerkannten Label gekennzeichnet waren, welches u.a. Auskunft über die sozialen Bedingungen der Urproduktion gibt, betrug >39 %.
2013 2014
Qualität Ant. Ums. Ant. Ums.
BS BioSuisse approved1 0,39% 0,37%
DB Bioland2 13,86% 13,47%
DD Demeter Deutschland3 14,17% 14,20%
DG Gäa4 0,04% 0,11%
DK Biokreis Ostbayern5 1,65% 1,55%
1 http://www.bio-suisse.ch/de/richtlinienweisungen.php
2 http://www.bioland.de/ueber-uns/richtlinien.html
3 http://www.demeter.de/verbraucher/ueber-uns/richtlinien
4 http://www.gaea.de/index.php?seite=qualitaet.html
5 http://www.biokreis.de/richtlinien.php
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 7 von 99
DN Naturland6 4,58% 4,61%
DW Ecovin7 0,04% 0,03%
IA IFOAM Akkreditierung89 0,44% 0,36%
ID International Demeter10 4,73% 4,56%
Gesamtumsatz Verbands-Bio 39,89% 39,26%
EG, C%, Wild, S#, u.a. Sonstige Kürzel 60,11% 60,74%
Gesamtergebnis Umsatz 100,00% 100,00%
Tab. 6: Aufschlüsselung des Umsatzes nach BNN-Qualitätskürzel
Durch diese Zahlen wird schnell deutlich, in welch außerordentlich hohem Umfang die
BODAN GmbH Ihrem Anspruch, die gehandelten Bio-Produkte bevorzugt so regional wie
möglich zu beschaffen und wo immer möglich, Produkten aus sozial verantwortlichen
Zusammenhängen den Vorzug zu geben, gerecht geworden ist.
Dies gilt gleichermaßen für den Aspekt der praktizierten Vorzüglichkeit höherwertiger
Alternativen: Wo immer möglich wurden Produkte mit Verbandszertifizierung
(…insbesondere DEMETER und im weiteren BIOLAND, Naturland sowie weitere
Verbandsqualitäten…) bevorzugt bzw. zusätzlich zur EU-Bio-Qualität angeboten (s. D 3.1).
Tab. 7: Ausgabenposten 2014 in %
Einschränkende Voraussetzung für die Umsetzung bzw. Umsetzbarkeit war jeweils die
grundsätzliche Verfügbarkeit entsprechender Produkte. Für die Beschaffung von
Dienstleistungen, Verbrauchs- und Investitionsgütern wurde im Jahr 2014 ein Betrag von
4,6 Mio € aufgewendet. Für eine nach wie vor große Anzahl von zu beschaffenden
Produkten und Dienstleistungen gab es weiterhin keine geeigneten Zertifizierungen oder
Gütesiegel, die eine Orientierung oder Vorzüglichkeit bei der Beschaffung im Sinne einer
Berücksichtigung ökologischer, regionaler und sozialer Aspekte in hinreichendem Umfang
hätten ermöglichen können. Insofern konnten auch 2014 noch keine explizit und konsistent
6 http://www.naturland.de/de/naturland/richtlinien.html 7 http://www.ecovin.de/wissen/richtlinien
8 http://www.ifoam.bio/en/ifoam-norms
9 http://kmu.kompass-nachhaltigkeit.de/standardsuche/standard-detail/std/165/IFOAM_Standard.html?L=0&cHash=709b51564b14ce1da643c915d57fad9f
10 http://www.demeter.net/certification/standards
Ausgabenposten + % der Ausgaben Erläuterung und (soziale, ökologische, regionale) Bewertung
Investitionen (34%) Kühltechnik, Photovoltaikanlage, Fahrzeuge, diverse Betriebs- und Geschäftsausstattung
Sonstige Dienstleistungen (24%) z. B. Werbe- und Beratungskosten, Versicherungen, Instandhaltung und Reparaturen
Transportdienstleistungen (16%) z. B. Miete Fahrzeuge, Mautgebühren, Ausgangsfrachten
Kraftstoff (16%) Diesel und Bioerdgas
Energie/Strom (5%) 100 % Ökostrom von Solar und Wasserkraft
Büromaterial (5%) z. B. umweltfreundliches UWS-Papier
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 8 von 99
ausformulierten Beschaffungsregeln aufgestellt werden, die von betreffenden Mitarbeitern
zu berücksichtigen gewesen wären.
Ungeachtet dessen wurde insbesondere bei der Beschaffung von Kraftfahrzeugen weiterhin
der allergrößte Wert auf die größtmögliche Umweltverträglichkeit gelegt. (sh. unter E3)
Der Stromverbrauch veränderte sich gegenüber dem Vorjahr um +36,7%., hierfür
ausschlaggebend war vor allem der in Betrieb genommene Bauabschnitt II. Es wurde
ausschließlich Eigenstrom solaren Ursprungs sowie zugekaufter Ökostrom von regionalen
und seriösen Anbietern verbraucht. Ein Teil der Dachfläche ist weiterhin an die Stadtwerke
Konstanz für den Betrieb einer Photovoltaikanlage vermietet - Investor ist die regionale und
sozial wie ökologisch engagierte Bürgergesellschaft Solarcomplex11.
Durch den Betrieb einer Geothermie-Anlage wurden auch 2014 wieder 144 Tonnen CO2
jährlich eingespart. Dafür könnten im Äquivalent ca. 55.000 Liter Dieselkraftstoff
klimaneutral verbraucht werden. Diese Menge entsprach dem Kraftstoffverbrauch für die
Warenauslieferung über einen Zeitraum von fünf Wochen. Die Bewässerung der
Grünanlagen auf dem Betriebsgelände sowie die WC-Spülung im Betriebsgebäude erfolgten
durch in geeigneten Zisternen gesammeltes Regenwasser, wodurch auch 2014 wieder eine
erhebliche Menge an Trinkwasser eingespart werden konnte.
Ebenfalls erwähnenswert sind der bevorzugte Einsatz von UWS-Papier und der weitest
gehende Verzicht von farbigen Ausdrucken als Maßnahme der Ressourcenschonung. Darüber
hinaus wurden ausschließlich ökologische Wasch, Putz- und Reinigungsmittel eingesetzt und
es konnten in vielen Bereichen des Lagers bestehende Leuchtmittel durch
umweltfreundlichere Produkte (z.B. LED) ersetzt werden.
Im Bereich EDV-Ausstattung und –Zubehör, Büroartikel, technische Produkte,
Verpackungsmaterial und Dienstleistungen aller Art wurde noch Potenzial zur weiteren
Optimierung der Beschaffungsprozesse unter GWÖ-Gesichtspunkten ermittelt.
Tab. 8: Regionalisierung von Dienstleistungsangeboten
11 http://www.solarcomplex.de/
Aufstellung der Regionalisierung bei den Dienstleistungsangeboten.
Überlingen
vorher nachher Änderung ab:
Schädlingsbekämpfung: Rentokil Niederlassung Stuttgart Gerhard Scherer Schädlingsbekämpfung Salem 01.01.2014
Reinigung Schmutzfangmatten Initial Hygiene Trossingen Textilreinigung Weber GmbH, Friedrichshafen 01.01.2013
Wartung Blitzschutzanlage Fautz und Partner Villingendorf Lösch Blitzschutzbau Überlingen 01.01.2013
Klima, Geothermie und Kältetechnik Zent-Frenger Heppenheim Hafner-Muschler Balingen 01.01.2013
Sanitär Zent-Frenger Heppenheim Sanitär Keller Lippertsreute 01.01.2013
Wartung Schnelllauftore ITV Service Wolfegg Kettnacker&Selig Betzenweiler 01.01.2014
Wachdienst, Aufschaltung EMA Wach und Sicherheits-Compagnie Rosenfeld Knoll Security Stockach 01.01.2013
Sicherheitstechnik Total Walther Stuttgart Protect Sicherheitstechnik Neukirch 01.01.2011
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 9 von 99
A1.2 Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter P/D und
Prozesse zur Sicherstellung
Sub-Indikator Erste Schritte
(0–10%)
Fortgeschritten
(11–30%)
Erfahren
(31–60%)
Vorbildlich
(61–100%)
Aktive
Auseinandersetz
ung mit den
Auswirkungen
zugekaufter P/D
und Prozesse
zur
Sicherstellung
sowie Ausmaß
und Form der
Nachweisführun
g
Relevanz:
durchschnittlich
Interne
Auseinandersetz
ung durch
aktives Einholen
von
Informationen zu
der Thematik
Integration
sozialer und
ökologischer
Aspekte in das
Vertragswesen
(Code of
Conduct/ Ethik-
Kodex)
Internes Audit bei
Risiken und
wichtigsten
Lieferanten
Schulungen
(Seminare,
Workshops,
Zeitbudgets für
ExpertInnengesprä
che) aller
Mitarbeiter im
Einkaufsprozess
Regelmäßige
Evaluierung
sozialer/ökologisch
er Auswirkungen
und Alternativen
Sicherstellung
durch
unabhängiges
Audit (z.B.: nach
soz./ökol.
Gütesiegeln
zertifizierte P/D,
Kooperation mit
NGOs)
Multi-
Stakeholder-
Initiative (z.B.:
mit
Marktpartnern,
NGOs etc.)
hinsichtlich
sozialer und
ökologischer
Aspekte
Impulsfragen
Welche sozialen und ökologischen Risiken werden in der gesamten Supply Chain
systematisch evaluiert? Welche sozialen und ökologischen Kriterien werden für die
Auswahl angewandt? Wie erfolgt die Erhebung und Überprüfung dieser Kriterien? Gibt
es Kooperationsprogramme mit Lieferanten, welche soziale und ökologische Aspekte
beinhalten?
Welcher Anteil der Güter und Dienstleistungen erfolgt unter Berücksichtigung welcher
sozialer / ökologischer Kriterien? In welchem Ausmaß wird auf welche Label mit sozial-
und / oder ökologisch-orientierten Inhalten oder vergleichbare externe Zertifizierungen
zurückgegriffen? Existieren höherwertige Alternativen? Wenn ja, welche?
Gemäß den EU-Bestimmungen zum ökologischen Landbau wurde die BODAN GmbH auch 2014 durch die alljährliche Durchführung der vorgeschriebenen EU-Kontrolle12 evaluiert, wofür unter anderem die lückenlose Zertifizierung unserer Warenlieferanten Voraussetzung war.
12 https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/EG-Oeko-VerordnungFolgerecht.html
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 10 von 99
Tab. 9: EG-Kontrollzertifikate der zehn nach Einkaufsvolumen wichtigsten Lieferanten
Alternativ zu einem internen Supply-Chain-Management, nahm die BODAN GmbH auch 2014
weiterhin am Obst & Gemüse-Monitoring13 des BNN e.V. (Bundesverband Naturkost &
Naturwaren) teil, um sich gegen das Risiko der Nichtkonformität mit den Regeln der EU-Bio-
VO so weit wie möglich abzusichern.
Bei der Anbahnung von neuen Geschäftsbeziehungen wurden bei den Bewerbern auch
relevante soziale und ökologische Indikatoren (Eigentumsverhältnisse / Ertragsverwendung
/ Unternehmens-ziele / Qualitätsansprüche / Rohstoffursprung) abgefragt und bei der
Entscheidungsfindung berücksichtigt. Bestehende Geschäftsbeziehungen wurden aufgrund
von Eigentümerwechsel und veränderter Unternehmensausrichtung, falls notwendig,
beendet. Sortimentsentscheidungen wurden zunehmend von dem in 2014 neu geschaffenen
Gremium „Listungskonferenz”, in der verschiedene interne Interessensgruppen beteiligt
wurden, getroffen. Hierbei sind auch die von den Unternehmen verfassten
Nachhaltigkeitsberichte (z.B. von Weleda14 und Lebensbaum15) oder GWÖ-Berichte (z.B. von
Sonnentor16 und Ökofrost17) von Interesse.
Darüber hinaus werden die Bestimmungen des ökologischen Anbaus durch viele Anbieter um
weitere Dimensionen wie „FAIR“ ergänzt18. Des Weiteren setzen sich viele Partner für die
Weiterentwicklung und Ausweitung der bestehenden Standards ein, um
Nachhaltigkeitsaspekte noch besser zu integrieren. Aktives Beispiel sind Akteure wie z.B.
Follow Fish19.
13 http://www.n-bnn.de/monitoring/bnn-monitoring-fuer-obst-und-gemuese; https://de.wikipedia.org/wiki/Monitoring-System_f%C3%BCr_Obst_und_Gem%C3%BCse_im_Naturkosthandel ; http://www.n-bnn.de/bnn-monitoring
14 http://socialmedia.weleda.de/media/2013/de/index.html
15 http://www.lebensbaum.de/nachhaltigkeitsbericht/
16 https://www.sonnentor.com/news_community/Blog/Bei-uns-daheim/gemeinwohlbilanz
17 http://xn--kofrost-80a.de/gemeinwohl-bilanz.php 18 http://www.bio-liebt-fair.de/bio-und-fair
19 http://www.followfish.de/
Name Zertifikatsnr. Zertifikate Kontrollstelle Zertifikate Kontrollstelle Name Gültig bis
Naturkost Schramm GmbH EG-KONTR DE-BW-024-00294-BC Ecoccert Deutchland 31.12.2015
Naturkost Ernst Weber GmbH EG-KONTR DE-BY-001-6576-BCD BCS Öko-Garantie GmbH 31.03.2016
Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG EG-KONTR DE-BY-037-81900-B ÖKOP - Zertifizierungs GmbH 31.12.2015
Andechser Molkerei Scheitz GmbH EG-KONTR DE-BY-001-6492-BCD BCS Öko-Garantie GmbH 31.03.2016
ÖMA Beer GmbH EG-KONTR D-BW-006-12899-BCD ABCERT GmbH 31.12.2015
Allos Hof-Manufaktur GmbH EG-KONTR DE-HB-001-22148-D BCS Öko - Garantie GmbH 30.09.2015
Naturata AG EG-KONTR D-BW-007-05177-BCD 31.01.2016
Isana GmbH.&CO KG EG-KONTR D-BY-M-005-00011-BCD Institut für Marktökologie GmbH 31.01.2016
Davert GmbH EG-KONTR D-NW-001-7754-BCDE BCS Öko-Garantie GmbH 29.02.2016
Ulrich Walter GmbH EG-KONTR DE-NI-001-6002-BCD BCS Öko-Garantie GmbH 31.01.2016
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 11 von 99
Zur Erweiterung der reinen Abfrage von Kennzahlen und Indikatoren im Verhältnis zu den
Lieferanten wird die Entwicklung eines Verfahrens aktiv durch Mitarbeit im Rahmen des
Demeter e.V. mit unterstützt, welches die „Qualität der Zusammenarbeit“ kommunizierbar
und erlebbar machen soll2021. Dieses wurde in 2013+2014 entwickelt und soll in 2015 getestet
werden.
Auf der Ebene der DIE REGIONALEN gibt es einen intensivierten Austausch mit der
Herstellergruppe der sog. WERTEMARKEN22, einem Zusammenschluss werteorientierter
Herstellerunternehmer aus der Naturkostbranche. Ein erstes Ergebnis in 2014 war eine
Marketingaktion im Rahmen von ECHT BIO mit den Produkten der jeweiligen Hersteller.
A1.3 Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen Preisbildung
Sub-Indikator Erste Schritte
(0–10%)
Fortgeschritten
(11–30%)
Erfahren
(31–60%)
Vorbildlich
(61–100%)
Strukturelle
Rahmenbedingun-
gen zur fairen
Preisbildung
Relevanz: niedrig
Verzicht auf rein
preisgetriebene
Beschaffungspro
-zesse (u.a.
Auktionen,
Ausschreibungs-
verfahren)
Kein vom
Einkaufspreis
abhängiges
Bonussystem für
Einkäufer
Langfristige,
kooperative
Beziehung
werden
wechselnden,
kostenorientierte
n vorgezogen
Evaluierung des
Verhaltens der
Einkäufer durch
regelmäßige
Mitarbeitergesprä
che mit Fokus auf
die
Herausforderunge
n, die sich durch
eine ethische
Beschaffung
ergeben
Innovative
Strukturen im
Beschaffungswe
sen (z.B.:
Partizipation an
Alternativwährun
gskonzepten,
ökonomische
Ansätze der
Solidarischen
Landwirtschaft
etc.)
Impulsfragen
Bei welchen Beschaffungspositionen werden höherwertige Alternativen gewählt?
Welchen Anteil am Beschaffungsvolumen macht dies aus?
Wie werden Spielräume geschaffen um höherwertige Beschaffung zu ermöglichen?
Durch verschiedene regelmäßig zusammenkommende Kommunikationsorgane (z.B. Beiräte)
wurden diverse interne und externe Stakeholder (Mitarbeiter/Lieferanten/Kunden
/Verbände/benachbarte Großhandelskollegen) in Informationsflüsse und Entscheidungs-
prozesse wirkungsvoll integriert (Multi-Stakeholder-Initiative).
20 http://orgprints.org/27010/2/27010_wecker.pdf
21 http://www.themen-der-zeit.de/content/Demeter_Qualitaetsfragen_im_Mittelpunkt.1727.0.html
22 http://www.wertemarken.de/
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 12 von 99
Die auf Nachhaltigkeit (Langfristigkeit) und Gegenseitigkeit (Fairness) angelegte
Zusammenarbeit mit den Partnern kennzeichnete wie in den Jahren davor die
Beziehungskultur zu den Lieferanten der Firma BODAN. Die langjährig bestehenden
Kooperationsstrukturen mit Landwirten und Gärtnern in der Region, welche bereits seit
vielen Jahren auf einer gemeinsamen Anbauplanung und transparenten Preisen beruhen,
konnten aktuell durch innovative gemeinsame Projekte (z.B. WIR. Bio-Power vom
Bodensee23) neu impulsiert werden. Mit mehr als 80% der regionalen Erzeuger verbinden
sich geschäftliche Beziehungen mit über 10 Jahren Dauer.
Nach Möglichkeit werden Spielräume zur Entwicklung alternativer Konzepte durch
Regionalwährungen oder andere Initiativen unterstützt. In 2013 wurden mit den Firmen St.
Leonhardt und Andechser Molkerei Clearing-Verfahren im Rahmen des „Chiemgauer“
durchgeführt. Eingeschränkt werden diese Bemühungen durch den entstehenden Aufwand
im Rahmen der Buchhaltung, da das Vertriebsgebiet des Unternehmens sich über ca. 10
Initiativen erstreckt, die sich im Bereich alternative Währungskonzepte engagieren.
Preisbildungsprozesse wurden von BODAN wie in den Jahren zuvor im Rahmen der
marktbedingten Spielräume und getragen vom Respekt vor den
Wertschöpfungsbedürfnissen der Partner sowie der eigenen wirtschaftlichen
Notwendigkeiten begleitet. Aktiv beteiligt wurde die BODAN GmbH im Rahmen von Runden
Tischen bei den Getreidemarktgesprächen der Naturata AG24 oder Aktivitäten der
Spielberger Mühle25.
Auf Langfristigkeit angelegte Partnerschaften mit den Zulieferern kennzeichnen seit jeher die
Beziehungslandschaft. Da die Zielsetzungen des Unternehmens grundsätzlich bereits ethisch
orientiert sind, liegt der Fokus der Lieferantengespräche im Einkauf auf den
Herausforderungen, die sich daraus ergeben, nicht nur Gutes gut zu tun, sondern dabei auch
die Zufriedenheit unserer Kunden und die Wirtschaftlichkeit des eigenen Handelns im Auge
zu behalten.
23 www.wir-bodensee.bio 24 http://issuu.com/demeter.de/docs/dem10156_dj_handel_2012_rrz_es
25 http://www.bio123.de/node/286889
B1 Ethisches Finanzmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 13 von 99
B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT Die BODAN GmbH arbeitet bevorzugt mit ethisch, nachhaltigen Finanzinstituten, sowie mit Partnern des Wertschätzungskreislaufes (Lieferanten und Kunden) zusammen.
B1.1 Institutionalisierung
Sub-Indikator Erste Schritte
(1 bis 10 %)
Fortgeschritten
(11 bis 30 %)
Erfahren
(31 bis 60 %)
Vorbildlich
(61 bis 100 %)
Institutionalisierung
(mittel)
Verankerung des
ethischen Finanz-
managements im
Unternehmensleitbi
ld
Umsetzung des
ethischen
Finanzmanagemen
ts in einzelnen
Unternehmensaktiv
itäten
Umsetzung des
ethischen
Finanzmanagemen
ts in einer Vielzahl
von
Unternehmensaktiv
itäten
Umsetzung des
ethischen
Finanzmanagemen
ts in allen
Unternehmensaktiv
itäten
Impulsfragen
Inwieweit ist ethisches Finanzmanagement in unserem Unternehmen verankert und umgesetzt? Seit wann und wie?
Im Gesellschaftervertrag der BODAN GmbH ist das soziale und ethische wirtschaftliche Handeln verankert, unter Verweis auf die Gemeinwohlökonomie seit 2014. Eine explizite Auslobung in Bezug auf das nachhaltige Finanzmanagement findet institutionalisiert nicht statt, wird aber in diesem Sinne immanent gehandhabt.
B1.2 Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters
Sub-Indikator Erste Schritte
(1 bis 10 %)
Fortgeschritten
(11 bis 30 %)
Erfahren
(31 bis 60 %)
Vorbildlich
(61 bis 100 %)
Ethisch-nachhaltige
Qualität des
Finanzdienstleisters
(niedrig)
Konventionelle
Bank mit eigenen
ethisch-
nachhaltigen
Finanzprodukten (<
5 % am Kredit- bzw.
Sparvolumen)
Keine Involvierung
in kritische Projekte
Konventionelle
Bank mit einer
breiten Palette
ethischer
Finanzprodukte (>5
% am Kredit- bzw.
Sparvolumen)
Mehrheitlich auf
ethisch-nachhaltige
Finanzdienstleistun
gen spezialisierte
Bank
Ausschließlich
ethisch-nachhaltiger
Finanzdienstleister
Impulsfragen/ Kennzahlen (zur Orientierung, nachher löschen)
Mit welchen Banken und welcher Vorsorgekasse arbeiten wir zusammen? (ungefähre prozentuale Verteilung des Bankgeschäftes bei mehreren Institutionen)
Inwieweit sind diese Institutionen ausschließlich auf ethisch nachhaltige Finanzdienstleistungen spezialisiert?
Verant-wortung für die Region bedeutet darüber hinaus, die Zukunft mitzuge-stalten.
B1 Ethisches Finanzmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 14 von 99
Abwicklung über folgenden Finanzdienstleister Ausrichtung
Sparkasse Bodensee Öffentlich rechtliche Einrichtung mit Gemeinwohl-Orientierung und Nachhaltigkeitsmanagement
GLS Bank Bochum ethisch-nachhaltig orientierte Bank
Internationales Bankhaus Bodensee regionale Bank vom Bodensee mit Engagement im Nachhaltigkeitssektor
Tab. 10: Übersicht zu den Bankpartnern der BODAN GmbH
Die Sparkasse Bodensee dient dem Unternehmen als Partner zur Abwicklung der täglichen
Geldgeschäfte und Transaktionen im Geschäftsalltag und der Finanzierung von Investitionen.
Der Gründungsgedanke der Sparkassen als öffentlich-rechtliche Geldinstitute verpflichtet sie
dazu, der Region und den Menschen, die in ihr leben, zu dienen. Anders als bei weltweit
tätigen Finanzinstituten fließen Ersparnisse von Kunden nicht in internationale Finanzmärkte,
sondern in den regionalen Wirtschaftskreislauf.26 Der Sparkassen-Verbund erstellt einen
Nachhaltigkeitsbericht, ausgerichtet nach eigenen „Leitsätzen zur Nachhaltigkeit“27.
Die GLS-Bank mit Sitz in Bochum ist Partner der BODAN GmbH für die Finanzierung des
inzwischen fertiggestellten Erweiterungsbaus zusammen mit der Sparkasse Bodensee.
Zusätzlich gewährt die GLS-Bank Darlehen für Investitionen bevorzugt im
Nachhaltigkeitssektor28. Als erste sozial-ökologische Universalbank zielt die Bank darauf ab,
nachhaltige, individuelle und gesellschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Als Pionier sozial-
ökologischer Bankarbeit investiert sie das angelegte Geld sinnstiftend und transparent.29
Kredite werden insbesondere in den Bereichen Energie, Wohnen, Ernährung, Bildung und
Gesundheit vergeben. Die Bank erstellt einen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard30 31.
Das „Internationale Bankhaus Bodensee“ (IBB) dient der BODAN GmbH als weiterer
regionaler Finanzdienstleister vom Bodensee in Bezug auf Investitionsdarlehen. Die Bank
wurde 1996 unter Führung der Landeskreditbank Baden-Württemberg und der Vorarlberger
Landes- und Hypothekenbank gegründet. Aufgrund der Neuausrichtung der LBBW durch die
Integration der BW-Bank verkaufte die LBBW in den Jahren 2005 und 2006 ihre Anteile an
die Würth-Gruppe (90 %)32. Ein dezidierter Nachhaltigkeitsbericht wird nicht erstellt.
26 www.sparkasse-bodensee.de „Engagement für die Region“:
27 https://www.sparkasse.de/s_finanzgruppe/bericht-an-die-gesellschaft.html
28 www.gls.de
29 www.gls.de/privatkunden/aktuelles/bankspiegel/
30 https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/nachhaltigkeit-werte-und-auszeichnungen/gls-nachhaltigkeitsbericht/
31 https://www.gls.de/download/?file=6297&cHash=442946870e1249e72a9e6246077301de
32 http://www.ibb-ag.de/files/gescha__ftsbericht_2014.pdf
B1 Ethisches Finanzmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 15 von 99
B1.3 Gemeinwohlorientierte Veranlagung
Sub-Indikator Erste Schritte
(1 bis 10 %)
Fortgeschritten
(11 bis 30 %)
Erfahren
(31 bis 60 %)
Vorbildlich
(61 bis 100 %)
Gemeinwohlorientie
rte Veranlagung33
(hoch)
Teilweise
Veranlagung in
ethisch-nachhaltige
Projekte, jedoch
nicht nach dem
Best-in-Class-
Ansatz
Mehrheitliche
Veranlagung in
ethisch-nachhaltige
Projekte34
Negativkriterien
+ Verwendung von
Kapitalerträgen für
soziale/ökologische
Investitionen
Ausschließliche
Veranlagung in
ethisch-nachhaltige
Projekte
Negativkriterien
+ teilweiser Zins-
und/oder
Dividendenverzicht
bei Veranlagungen
Ausschließliche
Veranlagung in
ethisch-nachhaltige
Projekte
Shareholder
Advocacy
+ vollständiger
Zins- und/oder
Dividendenverzicht
im Fall von
Veranlagungen
Impulsfragen Wie legen wir unsere Rücklagen / Geldvermögen an? Sind es ausschließlich ethisch-nachhaltige Projekte mit ganzem / teilweisem Zinsverzicht?
Die Rücklagen der BODAN GmbH werden zum Teil für die Finanzierung der Investitionen
verwendet (z.B. Photovoltaikanlage auf dem Dach des Erweiterungsbaus in 2014 in Höhe von
285.000 €). Ein weiterer Teil (jährl. 136 T€) dient als Rücklage für die zukünftige Ablösung der
Standort-Immobilie in Überlingen.
Des Weiteren vergibt die BODAN GmbH Kredite an Kunden zur Standortentwicklung und für
Neugründungen. Diese Kredite kommen in vollem Umfang der Entwicklung der ökologischen
Lebensmittelgesellschaft zu Gute, da hiermit weitere Standorte für die Distribution der
Produkte aus nachhaltiger Herstellung und Erzeugung ermöglicht werden. Die Darlehen
werden mit einem an den Refinanzierungskosten angelehnten Zinssatz (in 2014 i.d.R. 5%)
ausgelobt. In Einzelfällen können besonders unterstützungswertige oder –bedürftige
Projekte auch durch teilweisen Zinsverzicht flankiert werden.
Die BODAN GmbH beteiligte sich in 2014 mit ca. 210.000 € an ethisch ökologischen
Unternehmen und Verbänden.
Ebenso unterstützt die BODAN GmbH gemeinsam mit der Regionalen GmbH Kunden seit
2010 mit Bürgschaften für die Umstellung auf umweltfreundliche Kühlgeräte.
33 Z.B. durch transparente Finanzierungspolitik der Bank, Definition klarer Ausschlusskriterien etwa anhand des
Frankfurt-Hohenheimer-Leitfadens, Mitunternehmen, KundInnnen, LieferantInnnen, keine Verwendung spekulativer Finanzderivate etc. 34 Z.B. Kredite für ethisch-ökologische Projekte, Investition in erneuerbare Energien, thermische Sanierung,
gemeinwohlorientierte Forschung und Entwicklung,
B1 Ethisches Finanzmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 16 von 99
Der BODAN Wertschätzungskreislauf spiegelt das vertrauensvolle Für- und Miteinander auch
im Bereich Finanzdienstleistungen (s. E1.2), da sich auch hier das Interesse füreinander nicht
nur immateriell, sondern bis in die Finanzströme hinein manifestiert.
Die BODAN GmbH unterstützt aktiv durch ihr Engagement und Öffentlichkeitsarbeit
Initiativen zur Gestaltung alternativer Finanzkreisläufe in regionalen Strukturen wie die
Regionalwert AG oder die Tagwerk eG. In 2014 beteiligte sich das Unternehmen mit einem
Beitrag an dem Buchprojekt von Christian Hiß35 „Mit Bürgeraktien die regionale Ökonomie
stärken. Ein Handbuch mit praktischen Hinweisen zu Gründung, Beteiligung und Umsetzung“
im Herder Verlag. Weiterhin wurde die Bekanntmachung zur Emission von neuen
Bürgeraktien der Regionalwert AG durch Beklebung einer LKW-Rückseite unterstützt.
Bei Informationsveranstaltungen im Rahmen von Genussrechts-Finanzierungen von
Einzelhandels-Kunden konnten die Vertreter der BODAN GmbH wichtige Informationen zum
Hintergrund des vernetzten Wirtschaftens an die Interessenten weitergeben36.
B1.4 Gemeinwohlorientierte Finanzierung
Sub-Indikator Erste Schritte
(1 bis 10 %)
Fortgeschritten
(11 bis 30 %)
Erfahren
(31 bis 60 %)
Vorbildlich
(61 bis 100 %)
Gemeinwohlorienti
erte
Unternehmens-
finanzierung
(niedrig)
Keine
Eigenkapitalfinanzi
erung über
Kapitalgeber ohne
Mitarbeit im
Unternehmen37
Versuch der
Finanzierung über
Berührungsgruppe
n38 oder aus
Bankkredit aus
nicht gewinn-
ausschüttender
Bank
Erfolgreicher
Beginn der
Finanzierung über
Berührungsgruppe
n oder aus
Bankkrediten, die
zu teilverzichteten
Zinsen führen
Zinsfreie
Finanzierung
überwiegend
mithilfe von
Berührungsgruppen
oder Bankkrediten,
die zu keinen
Sparzinsen mehr
führen
Impulsfragen/ Kennzahlen - Woher kommt unser Fremdkapital (%uale Aufschlüsselung)? Wie hoch ist unsere
Eigenkapitalquote? - Wie finanzieren wir uns? Wie hoch sind die Zinsen und inwieweit finanzieren wir
uns über unsere Berührungsgruppen?
Tab. 11: Eigenkapitalquote
35 http://www.herder.de/buecher/gesellschaft_politik/detailseiten/Regionalwert-AG.33453.html?sort=3&query_start=&tb=0
36 http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/friedrichshafen/Zu-wenig-Platz-fuer-frische-Produkte;art372474,6197073 37 Z.B. Begebung von handelbaren Aktien, Beteiligung stiller GesellschafterInnen mit Intention der Vorbereitung einer
Aktienemission.
38 Mitarbeiter- und Bürgerbeteiligung (z.B. lokale Bürgerbeteiligungen im Bereich nachhaltiger Energie).
Bilanzielle Eigenkapitalquotel %-Anteil am Gesamtkapital
Eigenkapital 2013 15,6%
Eigenkapital 2014 16,9%
B1 Ethisches Finanzmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 17 von 99
Die bilanzielle Eigenkapitalquote beläuft sich in 2014 auf 16,9%. Rechnet man aber die verbundenen und langfristig ausgelobten Beteiligungen der stillen Gesellschafter hinzu, ergibt sich eine Quote über 20%.
Auflistung/Aufteilung der Finanzierungsformen/ Fremdkapitals
Verteilung der Bankgeschäfte Giro Investitionen Bau Sonstige Investitionen
Sparkasse 98% 1. Bauabschnitt 100% 64%
2. Bauabschnitt 44%
GLS 2% 1. Bauabschnitt 0% 13%
2. Bauabschnitt 56%
IBB 0% 0% 23%
Tab. 12: Aufteilung der Bankgeschäfte
In 2013 erhielt die BODAN GmbH Darlehen für Investitionen von der Sparkasse Bodensee in
Höhe von 310.000 € in 2014 von der IBB in Höhe von 600.000 €.
Die langfristige Finanzierung für den Erweiterungsbau der BODAN GmbH wird von der GLS
mit 2.950.000 € und der Sparkasse Bodensee mit 2.250.000 € getragen.
Des Weiteren wurde der Fremdfinanzierungsanteil für die Betriebsvorrichtungen des
Erweiterungsbaus in Höhe von 500.000 € je zur Hälfte von der GLS Bank und der Sparkasse
Bodensee finanziert.
Ebenso erhielt die BODAN GmbH einen Förderungszuschuss für Errichtung der gewerblichen
Kälteanlage im Rahmen des Erweiterungsbaus aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Höhe von ca. 174.000,00€ wegen der
besonderen Umweltverträglichkeit der eingesetzten Technologie.
Weitere Finanzierungsinitiativen:
Berührungsgruppen Finanzierungsinstrumente
Mitarbeiter Beteiligung, Genussscheine, Darlehen
Lieferanten Beteiligungen, Genussscheine, Darlehen
Kunden Beteiligungen, Genussscheine, Darlehen
Tab. 13: Finanzierungsformen und Finanzierungsinitiativen mit Berührungsgruppen
Ab 2009 wurden von der BODAN GmbH stille Gesellschafter aus dem
Wertschätzungskreislauf (Lieferanten, Erzeuger, Mitarbeiter, Kunden und Verbände) mit
einem Stammkapital von 350.000 € aufgenommen, die durch ihre Einlage die Kapitaldecke
stärken.
Im Bereich der Stillen Gesellschafterverhältnisse sind in 2014 Veränderungen eingetreten.
Die beiden Mitarbeiter, die jetzt auch Geschäftsführer sind, haben Ihren Status vom „Stillen
Gesellschafter“ zum Vollgesellschafter geändert. Des Weiteren wurde aus dem
Mitarbeiterkreis heraus eine Mitarbeiter GbR gegründet, die nun als Stiller Gesellschafter
fungiert.
In 2014 wurden von der BODAN GmbH Genussrechte in Höhe von 100.000 € an Mitarbeiter,
Kunden und Lieferanten ausgegeben (ebenso geplant in 2015).
Lieferanten gewähren der BODAN GmbH seit 2009 Darlehen mit einer Gesamtsumme von
290.000 €, die jährlich verlängert werden können. Das hier generierte Kapital wird zur
B1 Ethisches Finanzmanagement
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 18 von 99
weiteren Förderung von Strukturen im ökologischen Lebensmittelhandel eingesetzt, was die
BODAN GmbH als besonders sinnvoll ansieht.
Das Unternehmen befördert aktiv diese Formen der gegenseitigen Zuwendung im
Wirtschaften durch gegenseitige Beteiligung, da sich hierdurch eine andere Qualität des
Miteinander ausdrückt und praktisch erlebbar wird. Auch ist es hierdurch möglich,
Wertschöpfungsanteile praktisch zu verteilen und so eine Partizipation aller Beteiligten zu
ermöglichen.
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 19 von 99
C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG Besonders die C-Gruppe hat sich mit sieben Personen regelmäßig jeden Monat getroffen, um aktuelle Themen bezüglich Mitarbeiter betreffend zu diskutieren. Hier entstand auch die Schaffung des Gesundheitsjahres für 2015, welches mit kostenlosen Massagen für alle Mitarbeiter in Verbindung mit einer Rückenschulung begann.
Tab. 14: Allgemeine Kennzahlen
C1.1 Mitarbeiter Orientierte Organisationskultur und -strukturen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
mitarbeiterorientier
te
Organisationskultu
r und -strukturen39
mittel
Erste
Maßnahmen;
Planung weiterer
Maßnahmen
(ideal: Einbettung
in ein
Gesamtkonzept)
mit konkretem
Umsetzungsplan
Umsetzung der
Gesamtmaßnahmen;
deutliche
Maßnahmen zur
Anpassung von
Strukturen,
Prozessen und
Haltung der FK
Gesamtmaßnahmen
sind etabliert und
werden in
Umsetzung und
Wirkung evaluiert;
Evaluationsergebnis
se werden
eingearbeitet und
umgesetzt
Durch Evaluation
abgesichertes
Gesamtkonzept ist
vollständig
umgesetzt und
strukturell verankert,
alle FK leben eine
MA-orientierte
Organisationskultur
Impulsfragen
Wie werden MitarbeiterInnen bei internem Wechsel oder Neueinstieg eingeschult?
2013 2014
Anzahl aller Beschäftigen 185 205
Aufteilung Mitarbeiter nach Geschlecht 46 weiblich (24,86 %) 51 weiblich (24,88 %)
139 männlich (75,14 %) 154 männlich (75,12 %)
Beschäftigungsverhältnis (Art des Arbeitsvertrages)
148 Vollzeitarbeitsverträge 148 Vollzeitarbeitsverträge
12 Teilzeitarbeitsverträge 16 Teilzeitarbeitsverträge
35 geringfügig Beschäftigte 41 geringfügig Beschäftigte
Fehlzeiten (Elternzeit, Krank mit Entgeltfortzahlung, Krank mit Krankengeld, Kinderkranken- Betreuung, Mutterschutz m.Beschäftigungs- verbot, Mutterschutz, unentschuldigtes Fehlen)
2.811 Tage 2.457 Tage
Hierarchieebenen (Anzahl MA pro Hierarchieebene + Frauenquote/Behindertenquote)
Leitende Positionen: Ges. 10 MA Leitende Positionen: Ges. 10 MA
Hiervon weiblich: 1 Main Hiervon weiblich: 1 MAin
Hiervon behindert: kein MA Hiervon behindert: kein MA
Nach 3 – 6 Monaten Betriebszu-gehörigkeit erhalten neue Mitarbeiter eine dreistündige „Bodan-Basic-Schulung“, in der Informa-tionen über das Unter-nehmen, die Ziele und Motivationen, das Umfeld und den Markt weiter-gegeben werden.
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 20 von 99
Inwiefern können die MitarbeiterInnen bei Belangen der täglichen Arbeit mitbestimmen? Welche Entscheidungsbefugnisse haben sie? Wie hoch ist der Grad der Selbstorganisation? Was können die MitarbeiterInnen selbst entscheiden?
Wie sieht die Beziehung zwischen MitarbeiterInnen und deren Vorgesetzen im Unternehmen idealtypisch aus?
Welche Angebote gibt es für MitarbeiterInnen im Hinblick auf gezielte berufliche Weiterbildung einerseits und allgemeine berufliche Weiterentwicklung (z.B. Karriereentwicklungsprogramme, Mentoring etc.) andererseits?
Welche Aus- und Weiterbildungsprogramme (einschließlich Lehrlingsausbildung) gibt es im Unternehmen und wodurch zeichnen sie sich aus?
Haben MitarbeiterInnen die Möglichkeit, ihre Situation im Unternehmen, ihre Entwicklungsmöglichkeiten etc. zu besprechen, Feedback zu geben und zu bekommen (z.B. in Form von Mitarbeitergesprächen)?
Wie hierarchisch ist das Unternehmen strukturiert? Wie ist die Führungsstruktur? Welche Möglichkeiten haben MitarbeiterInnen, ihre Anliegen, Wünsche und Beschwerden im Unternehmen einzubringen?
Gibt es Mitarbeiterbefragungen? Wie und durch wen werden diese organisiert und durchgeführt? Wie und nach welchen Kriterien wird mit den Ergebnissen verfahren?
Wie ist der Ablauf, wenn Probleme auftreten? Welche vertraulichen Anlaufstellen gibt es? Welche Beratungsmöglichkeiten wie Supervision, Mediation und Coaching gibt es?
Wie sieht die interne Kommunikationsstruktur und Informationspolitik aus?
2013 2014
Durchschnittlich in Anspruch genommene Fortbildungszeit (nach Geschlecht aufgeteilt)
Gesamt 7 Teilnehmer, durchschnittliche Fortbildungszeit pro MA = 21 Stunden
Gesamt 29 Teilnehmer, durchschnittliche Fortbildungszeit pro MA = 96,90 Stunden
1 Tln weiblich 6 Tln weiblich
6 Tln männlich 23 Tln männlich
Tab. 15: Fortbildungszeit Mitarbeiter
• Bei der Schulung neuer Mitarbeiter gibt es unterschiedlich lange Einarbeitungsphasen
durch benannte Coaches, bis die notwendige Sicherheit der eigenverantwortlichen
Tätigkeit gegeben ist.
• Nach 3-6- Monaten dreistündige „Bodan-Basic-Schulung“, in der Informationen über das
Unternehmen, die Ziele und Motivationen, das Umfeld und den Markt weitergegeben
werden. Bei Interesse wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Schulung für
Fortgeschrittene angeboten.
• Mitarbeitergespräche wurden in 2013 nur nach Bedarf und im Jahr 2014 bei 60 % aller
Mitarbeiter tatsächlich durchgeführt.
• Eine Mitarbeiterin wurde in 2014 über Binako zur Fachberaterin für Naturkost
Reformwaren (IHK) ausgebildet.
• Eine Qualifizierungsmaßnahme für ungelernte Beschäftigte mit 11 Mitarbeitern begann
im Nov. 2013. Ziel war der Ausbildungsabschluss als Fachlagerist, der von allen
Teilnehmern erreicht wurde. Sieben ungelernte MitarbeiterInnen konnten einen
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 21 von 99
Ausbildungsabschluss als Fachlagerist Ende 2014/Anfang 2015 erwerben. Beide
Maßnahmen waren getragen von der BODAN GmbH und der Agentur für Arbeit. Der
Anteil war jeweils 50 %.
• 22 Mitarbeiter besuchten in 2014 einen Kurs für Führungskräfte, der in 2 Gruppen
unterteilt war und über einen Zeitraum von 9 Monaten andauerte. Ausgehend von
einem KODE-Kompetenz-Test, welcher mit jedem Mitarbeiter zu Beginn durchgeführt
und besprochen wurde, wurden Themen wie „welche persönlichen Kompetenzbereiche
machen mich zu einer Führungskraft“ und davon ausgehend „welches sind meine
persönlichen Lernfelder für ein Wachstum in der Führungsrolle?“ behandelt. Zudem ging
es um Kommunikation, Kooperation/Teamentwicklung und Umgang mit Konflikten. Es
wurden insgesamt 10 Seminartermine und 2 Outdoorveranstaltungen mit Elementen
wie „Brücke bauen“ und „Bogenschießen“ sowie einer Abschlussveranstaltung
durchgeführt.
• Unsere Auszubildenden erhalten eine wöchentliche Unterweisung von 1,5 Stunden
durch unsere Ausbilder. Bei Bedarf ist ebenfalls Nachhilfeunterricht möglich.
• Es finden im Betrieb seit 2014 Deutschkurse durch Inlingua statt, die von ausländischen
Mitarbeitern mit unzureichenden Deutschkenntnissen besucht werden.
Gesamtstundenanzahl hierfür war für 6 Mitarbeiter insgesamt 76,5 Std.
• Die Mitarbeiter haben je nach Abteilung Möglichkeiten ihre Dienstpläne mitzugestalten.
Es fanden regelmäßige Abteilungs- bzw. Mitarbeitergespräche statt, z.B. Arbeitskreis
Logistik, Einkaufsbesprechung, Verkaufsbesprechung
• Die Zuständigkeiten innerhalb der BODAN GmbH sind in einem Organigramm
festgehalten (s. Folgeseite).
• Aktuell wichtige Informationen sowie die Protokolle der Geschäftsleitungs-konferenzen
werden am weißen Brett ausgehängt
• Die Mitarbeiter bei der BODAN GmbH wählen alle zwei Jahre zwei Personen als
Mitarbeitervertreter. Diese sind aktiv an allen im Unternehmen wichtigen
Entscheidungen beteiligt. Diese Form wird als gut gelebte Form der
Mitarbeiterbeteiligung und Artikulation von Arbeitnehmer-Interessen angesehen, die
sich in den letzten Jahren bewährt hat.
• In 2014 wurde, maßgeblich angeregt durch die Arbeit der GWÖ-C-Gruppe, eine
Mitarbeiterbefragung zum Thema Gesundheitsjahr durchgeführt.
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 22 von 99
Tab. 16: Organigramm der BODAN GmbH, Stand Mai 2015
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 23 von 99
C1.2 Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik
Sub-Indikator Erste Schritte
(0–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
Faire
Beschäftigungs-
und
Entgeltpolitik
mittel
Prekäre
Beschäftigungsver
hältnisse
bestehen nur bei
nachweislicher
betrieblicher
Notwendigkeit
vorausschauende,
transparente
Personalplanung
in Abstimmung mit
BR
Die Möglichkeit einer für den/die AN
besseren Vertragsform wird geprüft (interne
Prüfroutine) und es gibt ein umgesetztes
Konzept zur nachhaltig positiven
Arbeitsplatzgestaltung für Arbeitskräfte in
Kurzzeitverträgen
Gesamtkonzept zur Integration aller
Beschäftigtengruppen im Unternehmen (z.B.
gleiche Rechte auf freiwillige betriebliche
Sozialleistungen und Förderungen,
Abstimmung von Abläufen, Terminen,
Kommunikationswegen)
nachhaltige
Beschäftigungsange
bote/-perspektiven
für alle MA, z.B.
durch
überbetriebliche
Kooperationen
Chancengleichheit
bezüglich
Möglichkeiten zur
aktiven Teilhabe,
Rechte auf
unternehmensintern
e Sozialleistungen
etc.
Transparentes, verbindliches Gehaltsschema, das im
Unternehmen unter Einbeziehung der MitarbeiterInnen (oder deren
VertreterInnen) festgelegt wird
Gehalt wird von den
MA als fair
empfunden und
sichert ein gutes
Leben
Impulsfragen
Gibt es ein transparentes, verbindliches Entgeltschema? Wie kommt dieses zustande? (In
welcher Form) werden ArbeitnehmervertreterInnen bei der Festlegung des Entgelts
eingebunden?
Von welchen Leitlinien ist die Beschäftigungspolitik des Unternehmens geprägt? Welche
Rolle spielt die interne Qualifizierung von MitarbeiterInnen (Lehrlinge, Facharbeiter, aber
auch Aufstiegsmöglichkeiten)?
Wird die Personalplanung des Unternehmens an die MitarbeiterInnen kommuniziert?
Welche Maßnahmen sind im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation
des Unternehmens vorgesehen, insbesondere im Hinblick auf die Beschäftigten?
Welche freiwilligen Sozialleistungen gibt es im Unternehmen? Stehen diese allen
ArbeitnehmerInnen gleichermaßen, unabhängig von der Art ihres
Beschäftigungsverhältnisses und ihrer Tätigkeit im Unternehmen, zur Verfügung?
Aufgrund der GWÖ-Bilanz 2011 wurde ein neuer Angestellten-Arbeitsvertrag entworfen, der
diese Verhältnisse neu regelt. Die alten Verträge werden nach Wunsch umgestellt, neue
werden nur nach dem neuen Modell abgeschlossen.
Kostenzuschüsse zu Kinderbetreuungskosten, zu vermögenswirksamen Leistungen, zu
Fahrtkosten, zur betrieblichen Altersvorsorge, Verpflegungszuschüsse, Zuschüsse für
Fortbildungen usw., eine gesunde Ernährung über die Betriebskantine und kostenfreies
Mineralwasser während der Arbeitszeit sind weitere soziale Leistungen der BODAN GmbH.
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 24 von 99
C1.3 Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung einschließlich Work-
Life-Balance/ flexible Arbeitszeiten
Sub-Indikator Erste Schritte
(0–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
Arbeitsschutz
und
Gesundheitsförd
erung
einschließlich
Work-Life-
Balance/flexible
Arbeitszeiten
mittel
Erstellung eines
Gesamtkonzepts
zur BGF inkl.
Umsetzungsplan
Verfügbarkeit von
flexiblen
Arbeitszeiten und
Teilzeitmodellen
zur Unterstützung
einer gesunden
Work-Life-Balance
der MA
Ergonomische
Arbeitsplätze,
Erfüllung des
Arbeitsschutzes
Umsetzung des
Gesamtkonzepts zur
BGF in wesentlichen
Teilen (zu mind. 50%)
MA können konkrete
Angebote
wahrnehmen
Inanspruchnahme
flexibler Arbeitszeiten
und Teilzeitmodelle,
die zur Unterstützung
der Work-Life-
Balance der MA
beitragen können, für
mind. 50 % der MA
möglich
Umsetzung des
Gesamtkonzepts zur
BGF bis zu 75 %,
und Einführung von
Qualitätssicherungsm
aßnahmen;
MA können vielfältige
und innovative
Angebote
wahrnehmen
Flexible Arbeitszeiten
und Teilzeitmodelle
für alle MA möglich
und strukturell
unterstützt,
Homeoffice wird nach
Möglichkeit
unterstützt
BGF ist vollständig im
Unternehmen
verankert und in die
Strukturen und
Abläufe des
Unternehmens
integriert;
Führungskräfte
agieren als
Multiplikatoren
Die unterschiedlichen
Arbeitszeitangebote
sind strukturell
integriert und kulturell
akzeptiert, die
organisationsweite
Nutzung (auch in
hierarchisch höheren
Positionen, auch bei
Männern) wird
unterstützt
Impulsfragen
Wie werden die Arbeitszeiten eingeteilt? Gibt es flexible Arbeitszeitmodelle? Welche?
Wer entscheidet, wann und wie viel er/sie arbeitet? Wie hoch ist der Grad der
Selbstorganisation? Besteht die Möglichkeit zur Nutzung von Home Office?
Wie viele Tage pro Mitarbeiter pro Jahr können zur psychischen und physischen
Gesundheitsvorsorge genutzt werden? Welche Angebote stehen zur Auswahl?
Wie sicher und ergonomisch sind die Arbeitsplätze gestaltet? Durch welche Maßnahmen
und Abläufe wird die Erreichung und Erhaltung optimaler Arbeitsplatzsicherheit und -
ergonomie gesichert?
Sind die Arbeitsplätze barrierefrei zugänglich?
Gibt es zusätzliche Entspannungsräume für die MitarbeiterInnen?
Welche Maßnahmen zur physischen Gesundheit gibt es? Gibt es ein Programm zur
betrieblichen Gesundheitsvorsorge und was umfasst es?
Die Geschäftsräume der BODAN GmbH sind behindertengerecht und mit Kantine und
Ruheräumen, Grünflächen und Sitzgelegenheit im Freien ausgestattet. Teilzeitmodelle (von
50-75%), Vaterkarenz (in 2013: 3 Mitarbeiter und in 2014: 4 Mitarbeiter in Elternzeit) und die
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 25 von 99
Einrichtung von Home-Office-Plätzen (z.Zt. 11 Heim-Arbeitsplätze) ermöglichen es den
Mitarbeitern weitgehend, den Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten zu verwirklichen.
Außerdem lädt die BODAN GmbH jedes Jahr die gesamte Belegschaft zum Sommerfest sowie
einem festlichen Weihnachtsessen mit Lebenspartnern ein.
Im Rahmen des Erweiterungsbaus wurden erweiterte Möglichkeiten für sanitäre Bedürfnisse
(auch für externe Logistikmitarbeiter) und Möglichkeiten zur Einrichtung von Ruheräumen
geschaffen.
Besonders die C-Gruppe hat sich mit sieben Personen regelmäßig jeden Monat getroffen, um
aktuelle Themen bezüglich Mitarbeiter betreffend zu diskutieren. Hier entstand auch die
Schaffung des Gesundheitsjahres für 2015, welches mit kostenlosen Massagen für alle
Mitarbeiter in Verbindung mit einer Rückenschulung begann.
Gesundheitliche Vorsorge mittels Seh- und Hörtest, externe Beratung zur Arbeitssicherheit
und Unfallverhütungsmaßnahmen, sowie die Bereitstellung von Arbeitskleidung für die
gewerblichen Mitarbeiter sind eine Selbstverständlichkeit und wurden von den Mitarbeitern
sehr gut angenommen.
Somit gab es in 2013 und 2014 keine Frühpensionierung infolge Arbeitsunfähigkeit und die
Anzahl der Arbeitsunfälle lagen in 2013 mit 10 Fällen im Vergleich zum Branchendurchschnitt
(Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution / Transport)40 im Rahmen des
Durchschnitts.
C1.4 Gleichstellung und Diversität
Sub-Indikator Erste Schritte
(0–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
Gleichstellung
und Diversität
mittel
Erhebung
qualitativer und
quantitativer
Informationen im
Hinblick auf
Diversität und
Ableitung von
Zielsetzungen zur
Förderung von
Gleichstellung und
Diversität
Gesamtkonzept zur
Verankerung von
Diversität und
Gleichstellung im
Unternehmen (inkl.
konkretem
Umsetzungsplan) ist
vorhanden
Gesetzliche Quote
wird zu 100 % erfüllt,
keine
Ausgleichszahlungen
Angepasste
Personalsuche und
Gesamtkonzept zur
Verankerung von
Diversität und
Gleichstellung im
Unternehmen ist in
wesentlichen Teilen
umgesetzt.
Kompetenz und
Motivation von FK
hinsichtlich Diversität
und Gleichstellung
wird gezielt und
Gesamtkonzept zu
100 % umgesetzt,
d.h. es ist strukturell
in allen
Organisationsbereich
en verankert und
wird von allen FK
mitgetragen und
gelebt
Anzahl der diversen
MA (auch in Fach-
und
Führungspositionen)
liegt weit über der
40http://www.dguv.de/de/Zahlen-und-Fakten/Arbeits-und-Wegeunfallgeschehen/Meldepflichtige-Arbeitsunf%C3%A4lle-je-1.000-Vollarbeiter/index.jsp
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 26 von 99
Beschäftigungsqu
ote41: Gesetzliche
Teilerfüllung von
mind. 75 %
Aktive
Berücksichtigung
von Gleichstellung
und Diversität bei
jeder
Stellenbesetzung
Stellenbesetzung
(unterrepräsentierte
Gruppen werden
bevorzugt)
nachdrücklich
gefördert42
Anzahl der diversen
MA (auch in Fach-
und
Führungspositionen)
liegt über dem
Branchendurchschnit
t
Branchendurchschnit
t
Impulsfragen
Welche Bedeutung kommt der Verschiedenheit von MitarbeiterInnen (Diversität) im Unternehmen zu? Gibt es Maßnahmen zur Förderung von Verschiedenheit, insbesondere im Recruiting-Bereich (z.B. anonymisierte Bewerbung)? Gibt es spezifische Fördermaßnahmen für MitarbeiterInnen mit speziellen Bedürfnissen (z.B. Patenprogramm, Sprachförderung)?
Welche Maßnahmen zur Gleichstellung von Männern und Frauen gibt es im Unternehmen? Wird für gleiche Leistung in allen Unternehmensbereichen und auf allen Hierarchieebenen, Männern und Frauen derselbe Lohn bezahlt? Gibt es eine/n Gleichstellungsbeauftragte/n, einen Gleichstellungsbericht, Gender-Budgeting? Wie hoch ist der Anteil an Männern/Frauen im gesamten Betrieb, wie hoch bei den Führungskräften? Welche Weiterbildungsmaßnahmen in welchem Umfang gibt es zu Genderfragen?
Welche Maßnahmen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sind geplant und umgesetzt? Inwieweit wird die gesetzliche Quote erfüllt?
Gibt es Schulungen zu Anti-Diskriminierung und Bewusstseinsbildung in diesem Bereich?
Die Gleichstellung bei der Entlohnung von Mann und Frau innerhalb des Geschäftsfeldes ist
gewährleistet.
Die BODAN GmbH beschäftigt in 2014 ca. 19% Menschen mit Migrationshintergrund (2013:
ca. 17%) und 2 Mitarbeiter mit Behinderung.
Die Mitarbeiterinnen sind nach der Elternzeit alle zurückgekehrt. In 2013 und 2014 haben
vermehrt Väter die Elternzeit für zwei Monate in Anspruch genommen und sind ebenso zu
100 % wieder zurückgekehrt.
41 In Österreich und Deutschland gibt es Mindestquoten für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Wenn diese
unterschritten werden, müssen relativ geringe Ausgleichsabgaben geleistet werden, was die Nichterfüllung leicht macht.
Daher bewerten wir hier bei ersten Schritten schon Quoten unterhalb der gesetzlichen Vorschrift positiv.
42 Z.B. in Form von umfassenden Fortbildungsmaßnahmen (Diversity-Trainings, Gleichstellungsworkshops, Gender-Trainings), die die Sensibilisierung für Diversität und den Aufbau von Gleichstellungskompetenzen zum Ergebnis haben.
C2 Gerechte Verteilung der Erwerbstätigkeit
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 27 von 99
C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSTÄTIGKEIT Die BODAN GmbH beschäftigt aus ethischen Gründen grundsätzlich keine Leiharbeitskräfte.
C2.1 Senkung der Normalarbeitszeit
Sub-Indikator Erste Schritte
(1–10 %) Fortgeschritten
(11–30 %) Erfahren (31–60 %)
Vorbildlich (61–100 %)
Senkung der Normalarbeitszeit (Relevanz:
hoch)
Anteil von Verträgen mit
Überstundenpauschale um 50 %
reduziert; im Jahresschnitt
maximal 10 Überstunden pro
BeschäftigteR/Monat
Erste Neueinstellungen
aufgrund des Abbaus von Überstunden
Anteil von Verträgen mit
Überstundenpauschale um 75 %
reduziert; im Jahresschnitt
maximal 5 Überstunden pro
BeschäftigteR/Monat
Neueinstellungen äquivalent zum
Abbau von Überstunden
Keine Verträge mit Überstundenpausc
hale mehr; keine Überstunden im Jahresschnitt je
BeschäftigteR Neueinstellungen äquivalent zum
Abbau von Überstunden
Die durchschnittliche
Arbeitszeit je Beschäftigtem ist um 10 % niedriger
als die Branchenarbeitszeit oder maximal
38,5 Stunden Neueinstellungen
aufgrund allgemeiner
Arbeitszeitverkürzung
Leider sind Überstunden in verschiedenen Abteilungen durch saisonale Gegebenheiten nicht
zu vermeiden. Diese werden jedoch bei Stundenlohnempfänger (60%) mit
Überstundenzuschlägen ausbezahlt. Aufgrund der GWÖ-Bilanz 2011 wurde ein neuer
Angestellten-Arbeitsvertrag entworfen, der die pauschale Abgeltung auf 15
Mehrstunden/Monat begrenzt. Neue Mitarbeiter erhalten lediglich Arbeitsverträge nach
diesem Modell. Bei Gehaltsempfängern (40%) gibt es daher eine Alternative zum
bestehenden Arbeitsvertrag.
Generell erfolgt die Arbeitszeiterfassung im Unternehmen elektronisch per Chip-Anhänger.
C2.2 Erhöhung des Anteils der Teilzeit-Arbeitsmodelle und Einsatz von
Zeitarbeit (bei adäquater Bezahlung)
Sub-Indikator Erste Schritte
(1–10 %) Fortgeschritten
(11–30 %) Erfahren (31–60 %)
Vorbildlich (61–100 %)
Erhöhung des
Anteils der Teilzeit-
Arbeitsmodelle und Einsatz
von Zeitarbeit (bei adäquater
Bezahlung) (Relevanz:
mittel)
bis 10 % der MitarbeiterInnen
können Teilzeit in Anspruch nehmen Zeitarbeit nur bei
gleichwertiger Bezahlung Anteil
< 10 % aller Mitarbeiter
längstens ein Jahr
bis 25% der MitarbeiterInnen
können Teilzeit in Anspruch nehmen Zeitarbeit nur bei
gleichwertiger Bezahlung Anteil
< 5 % aller Mitarbeiter
längstens ein Jahr
bis 50 % der MitarbeiterInnen
können Teilzeit in Anspruch nehmen Zeitarbeit nur bei
gleichwertiger Bezahlung Anteil
< 2,5 % aller Mitarbeiter
längstens ein halbes Jahr
mehr als 50 % der MitarbeiterInnen
können Teilzeit in Anspruch nehmen Zeitarbeit nur bei
gleichwertiger Bezahlung und
betriebsbedingter Begründung längstens ein halbes Jahr
In 2013 gab es 15 Neuein-stellungen und im Jahr 2014 sogar 20 Neu-einstellungen insgesamt.
C2 Gerechte Verteilung der Erwerbstätigkeit
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 28 von 99
Impulsfragen
Beschäftigen Sie ZeitarbeiterInnen? Wenn ja, mit welcher Begründung?
Wie hoch ist der Nettolohn der ZeitarbeiterInnen im Vergleich zum Nettolohn der Angestellten?
Welche unterschiedlichen Rechte/ Pflichten gibt es zwischen Zeitarbeitern und Angestellten?
Die BODAN GmbH beschäftigt aus ethischen Gründen grundsätzlich keine Leiharbeitskräfte.
Die Quote von Teilzeitbeschäftigten lag im Jahr 2013 und im Jahr 2014 bei rund 11 %. In
2013 gab es 15 Neueinstellungen und im Jahr 2014 sogar 20 Neueinstellungen insgesamt.
C 2.3 Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit Sub-
Indikator Erste Schritte
(1–10 %) Fortgeschritten
(11–30 %) Erfahren (31–60 %)
Vorbildlich (61–100 %)
Bewusster Umgang
mit (Lebens-)
Arbeitszeit (Relevanz:
mittel)
Regelmäßiges Aus- und
Weiterbildungsangebot in Selbst- und
Zeitmanagement
Regelmäßige Mitarbeiterbefragung
zu „optimaler“ Arbeitszeit und
Arbeits(zeit)modellen
4-Tage-Woche (bei vollem
Lohnausgleich) auf begründete Anfrage möglich
MitarbeiterInnen bestimmen
eigenverantwortlich ihre Arbeitszeit(-
modelle)
Impulsfragen
Gilt bei Ihnen im Unternehmen überwiegend die Formel „Arbeitszeit = Lebenszeit“?
Werden Weiterbildungen zu Selbst- und Zeitmanagement angeboten?
In diesem Weiterbildungsbereich waren in 2013/2014 keine Aktivitäten zu verzeichnen.
C3 Forderung und Förderung Ökol. Verhaltens
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 29 von 99
C3 FORDERUNG UND FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN
VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN Für den Weg zur Arbeitsstätte und auch zur privaten Nutzung werden Fahrräder zur Verfügung gestellt (derzeit 18 Fahrräder). Unsere Mitarbeiter haben untereinander selbstständig Fahrgruppen gebildet und leisten so einen Beitrag zum Umweltschutz.
C3.1 Ernährung während der Arbeitszeit
Subindikator Erste Schritte
(1–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
61–100 %)
Ernährung
während der
Arbeitszeit
Relevanz:
hoch
Erste Ansätze zur
Förderung
nachhaltiger
Ernährungsmuster
(z.B.: Angebot einer
vegetarischen Option
bzw. Vergünstigungen
in biologischen
Restaurants)
Klares Bekenntnis im
Unternehmen zu
nachhaltigen
Ernährungsgewohnheiten
(deutlich reduzierter Konsum
tierischer Produkte in der
Betriebskantine)
Ernährung
mehrheitlich
vegetarisch/vegan
+ Lebensmittel
vorwiegend lokal,
saisonal und
biologisch
zertifiziert
+ Fleisch aus
lokaler
Weidehaltung
Ernährung
überwiegend
vegetarisch/vegan
+ Lebensmittel
vorwiegend lokal,
saisonal, biologisch
zertifiziert, wenn
möglich aus
Community
Supported
Agriculture (CSA)
+ Fleisch aus lokaler
Weidehaltung
Teilweise
veget./vegan Mehrheitlich veget./vegan
Überwiegend veget./vegan
Bio-Anteil (in %)
Angebote im Unternehmen (%-tuale
Verteilung) 70 30 100%
Tatsächliches Verhalten der MA (%-tuale
Verteilung) 70 % 15% 15% 100%
Tab. 17: Verpflegungsangebote BODAN
In der Betriebskantine wird täglich Salat und biologisch hochwertiges Essen sowie ein
vegetarisches Menü (Anteil Vegetarier ca. 20 - 25%) angeboten. An 2 Tagen in der Woche
gibt es generell vegetarische Kost. Alle Lebensmittel stammen aus vorwiegend lokalem,
saisonalem und biologischem Anbau stammender Herkunft. Des Weiteren besteht die
Möglichkeit für Mitarbeiter ökologisch und teilweise Fair-Trade gehandelte Ware
einzukaufen.
In 2013 wurden 8.206 Mittagessen und 244 Salate gegessen und im Jahre 2014 waren es
sogar 9.153 Essen und 441 Salate. Das ergibt umgerechnet auf die jeweilige Anzahl der
Mitarbeiter, welche arbeitsbedingt die Kantine nutzen können, für beide Jahre einen
prozentualen Tagesdurchschnitt von 45 % der Mitarbeiter, die täglich das Angebot in der
Kantine nutzen.
In der Betriebs-kantine wird täglich Salat und biologisch hochwertiges Essen sowie ein vege-tarisches Menü angeboten.
C3 Forderung und Förderung Ökol. Verhaltens
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 30 von 99
C3.2 Mobilität zum Arbeitsplatz
Subindikator Erste Schritte
(1–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
61–100 %)
Mobilität
zum
Arbeitsplatz
Relevanz:
hoch
Erste Ansätze einer
nachhaltigen
Mobilitätspolitik (z.B.:
finanzielle
Anreizsysteme für die
Benutzung ÖPNV;
festgeschriebene
Dienstwagenpolitik:
<130 g CO²/km,
Trainings für
treibstoffsparendes
Fahren)
Konsequente nachhaltige
Mobilitätspolitik: (z.B.: wenn
keine ÖPNV verfügbar:
aktives Car-Sharing-
Angebot; Mitarbeiter-
Parkplätze nur für Car
Sharing, Erreichbarkeit bei
Standortwahl wesentliches
Entscheidungskriterium,
Bereitstellung von
Dienstfahrrädern),
Partizipation bei externen
Fahrradinitiativeni
Durch betriebsinterne
Anreizpolitik benutzt die
Mehrheit der
MitarbeiterInnen
ÖPNV/Bus/Zug/Rad/Car
Sharing, Teleworking
optional
Durch
betriebsinterne
Anreizpolitik
benutzen nahezu
alle
MitarbeiterInnen
ÖPNV/ Rad/Car
Sharing oder
Teleworking
optional
Impulsfragen Welche Möglichkeiten gibt es für Mitarbeiter, ihren Arbeitsweg umweltschonender
zurückzulegen? Welche Anreize für umweltbewussteres Mobilitätsverhalten stellt das Unternehmen
bereit? Für den Weg zur Arbeitsstätte und auch zur privaten Nutzung werden Fahrräder zur
Verfügung gestellt (derzeit 18 Fahrräder). Unsere Mitarbeiter haben untereinander
selbstständig Fahrgruppen gebildet und leisten so einen Beitrag zum Umweltschutz.
Überregionale Dienstreisen werden bevorzugt mit der Bahn (Bahncard 50) durchgeführt. Es
gibt keine verbindliche Vorgabe, die das Transportmittel für Dienstreisen vorschreibt.
Generell gilt als Leitplanke, dass Entfernungen >300 km vorzugsweise mit der Bahn
zurückgelegt werden. Faustregel alles nördlich von Frankfurt per Bahn, wenn
verkehrstechnisch sinnvoll erreichbar. Ausnahmen hiervon waren Zeiten, in denen die Bahn
bestreikt wurde oder Streiks absehbar waren. Aufgrund des geringen Reiseaufkommens – bis
auf Außendienst.
Bei der BODAN GmbH werden Firmenfahrzeuge streng CO2 limitiert und durch eine Pool-
Regelung der Dienstwägen eine optimale Auslastung gewährleistet. Lt. Beschluss der
Geschäftsleitungskonferenz zur Anschaffung von PKW in 2012 dürfen ausschließlich PKW
angeschafft werden, die maximal 140 Gramm CO2 pro Fahrkilometer emittieren. Dies wird
seither vollumfänglich umgesetzt.
Öko-Verhalten der Geschäftsleitung: Keine Nutzung von Statusmobilen als Dienstfahrzeug,
sondern des Dienstwagen-Fuhrparks in der Golf Klasse bzw. gleichwertiger Mietfahrzeuge.
Nutzung der Bahn als Transportmittel nach Möglichkeit und dem Angebot sinnhafter
Verbindungen sowie der Versuch, als positive Vorbilder im Betrieb wie außerhalb zu agieren.
C3 Forderung und Förderung Ökol. Verhaltens
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 31 von 99
In 2014 hat die BODAN GmbH ein umweltfreundliches Neufahrzeug mit CNG-Antrieb (CO2-
Emission: 92g/km43) im Rahmen des Pools angeschafft.
C3.3 Organisationskultur, Sensibilisierung und unternehmensinterne
Prozesse
Subindikator Erste Schritte
(1–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
61–100 %)
Organisationskultu
r, Sensibilisierung
und
unternehmensinter
ne Prozesse
Relevanz: mittel
Punktuelle
Thematisierung
ökologischer
Aspekte (z.B.:
Newsletter etc.)
Geschäftsführung
lebt ökologisches
Verhalten vor (z.B.:
kein
prestigeträchtiger
Dienstwagen bzw.
Ausnahmeregelung
en wie z.B häufige
Flugreisen)
Punktuelle Integration
ökologischer Aspekte in
Weiterbildungsprogram
me
Mitarbeiter werden in
ökologische Belange
einbezogen
(regelmäßige
Thematisierung, Info-
Veranstaltungen
Hinweisschilder in
Büroräumlichkeiten
etc.)
Regelmäßige
Integration
ökologischer Aspekte in
Weiterbildungsprogram
me
Mitarbeiter werden
regelmäßig in ökol.
Entscheidungsprozess
e einbezogen (z.B.:
ökologisches
Vorschlagswesen,
Budgettopf für externe
ökologische Projekte)
Institutionalisierte
Awarenessprogram
me für jeden
Mitarbeiter (z.B.:
regelmäßige
Erhebung
zum/Thematisierung
des ökologischen
Verhaltens;
Footprint-
Workshops),
Innovative Ansätze:
z.B.: „grüne
Sozialleistungen“
Impulsfragen
Inwieweit spielen ökologische Aspekte in Weiterbildungsangeboten eine Rolle?
Welche Sensibilisierungshandlungen finden innerhalb dieses Rahmens statt?
Welche Strategie verfolgt das Unternehmen im Hinblick auf das ökologische Verhalten
der Mitarbeiter?
Die Geschäftsführung lebt ökologisches Verhalten (z.B. mit dem Rad zur Arbeit,
Fahrgemeinschaften bei Veranstaltungen, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel etc.) vor. Dies
soll als Vorbildverhalten die Möglichkeiten für ökologisches Verhalten aufzeigen.
Gleichzeitig werden die betrieblichen Abläufe bei Mitarbeitergespräche im Hinblick auf die
Ressourceneffizienz hinterfragt.
In 2013 und 2014 wurden im Rahmen der GWÖ-Workshops mit allen Mitarbeitern in
Kleingruppen die persönlichen Perspektiven und Motivationen für das individuelle Verhalten
innerhalb und außerhalb des Betriebs erörtert.
43 http://www.volkswagen.de/de/models/golf-variant/trimlevel_overview.s9_trimlevel_detail.suffix.html/golf-variant-bluemotion~2Ftrendline.html
C4 Gerechte Verteilung des Einkommens
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 32 von 99
C4 GERECHTE VERTEILUNG DES EINKOMMENS Die aus der Historie des Unternehmens abgeleitete Entlohnungs- und Gehaltsstruktur, die durch den Faktor Arbeitsstunden als Anreiz für Mehreinkommen definiert wurde, soll durch ein System der Fokussierung auf Ergebnisse und Prozesse und deren Entwicklung transparenter und attraktiver gemacht werden.
C4.1 Innerbetriebliche Bruttoeinkommensspreizung im Unternehmen
Sub-Indikator Erste Schritte
(1–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
Innerbetriebliche
Bruttoein-
kommens-
spreizung in
Unternehmen
(Relevanz: hoch)
Spreizung max:
Bis 20 MA: 1:8
20 bis 200 MA:
1:10
Über 200 MA:
1:12
Spreizung max:
Bis 20 MA: 1:5
20 bis 200 MA: 1:7
Über 200 MA: 1:9
Spreizung max:
Bis 20 MA: 1:4
20 bis 200 MA: 1:5
Über 200 MA: 1:6
Spreizung max:
Bis 20 MA: 1:2
20 bis 200 MA: 1:3
Über 200 MA: 1:4
Kennzahlen Wie hoch ist die Spreizung zwischen dem geringsten und höchsten Einkommen im
Unternehmen (Bruttolohn inkl. aller Zulagen für Vollzeitäquivalent)? Die innerbetriebliche Einkommensspreizung beträgt unter allen Mitarbeitern das 4-fache (ohne die Berücksichtigung der mitarbeitenden Gesellschafter nur das 2,5 fache).
C4.2 Mindesteinkommen
Sub-Indikator Erste Schritte
(1–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
Mindesteinkomm
en
Die Mindesteinkommen müssen bezogen auf die Lebenserhaltungskosten
eines Landes und einer Region auskömmlich sein (living wages). Als
Die Löhne / Gehälter der BODAN GmbH sichern einen menschen-würdigen Lebens-standard, welcher alle wichtigen Grund-bedürfnisse deckt.
C4 Gerechte Verteilung des Einkommens
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 33 von 99
Richtwerte gelten für Österreich und Deutschland € 1.330 (netto)44 und in der
Schweiz CHF 3.500 (netto)45.
Kennzahlen
Wie hoch ist das Mindesteinkommen im Unternehmen und ist es bezogen auf die
Lebenserhaltungskosten der Region auskömmlich?
Die Löhne/Gehälter der BODAN GmbH sichern einen menschenwürdigen Lebensstandard,
welcher alle wichtigen Grundbedürfnisse deckt. Das Mindesteinkommen über dem
angegebenen Wert wird zugesichert (2013: ca. 1.600 € brutto, 2014: ca. 1.700 € brutto ohne
Zeitzuschläge wie Sonntag-, Feiertag-, Nachtzuschläge). Ebenso werden extreme
Spitzenverdienste nicht bezahlt. Die Ziele der Living Wages werden selbstverständlich an
allen Standorten gleichermaßen eingehalten.
C4.3 Transparenz und Institutionalisierung Sub-
Indikator
Erste Schritte
(1–10 %)
Fortgeschritten
(11–30 %)
Erfahren
(31–60 %)
Vorbildlich
(61–100 %)
Transparen
z und
Institutional
isierung
Innerbetriebliche
Transparenz der
10 niedrigsten
und 10 höchsten
Einkommen
Living Wages an
allen Standorten;
zusätzlich
öffentliche
Transparenz
anhand statistischer
Ungleichverteilungs
maße46
Verbindliche
Festlegung
einer
Maximalspreiz
ung in
Richtung
vorbildlich
(siehe oben)
Umsetzung aller
Ziele, gemeinsame
Festlegung der
Gehälter durch die
Beschäftigten
(siehe Good-
Practise-Beispiele),
Veröffentlichung
aller Gehälter
Impulsfragen
44 Bezogen auf einen Ein-Personen-Haushalt. Der Wert eines monatlichen Nettoeinkommens von € 1.330,– orientiert sich an den Referenzbudgets (bzw. „living-wages“), welche z.B. von der ASB (Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldnerberatungen) erstellt wurden (siehe ausführliche Definition weiter unten).
45 Der Wert wurde von den Schweizer Pionier-Unternehmen vorgeschlagen. Berücksichtigt wurde dabei, dass etwa der Migros-Genossenschaftsbund als einer der größten Arbeitgeber in der Schweiz einen Minimallohn von CHF 3.500,– einführt. Im Weiteren ist eine Volksabstimmung für die gesetzliche Verankerung eines Minimallohnes von CHF 4.000,– in Vorbereitung. Vergleiche dazu die ausführliche Argumentation der Mindestlohn Initiative Schweiz: link
46 Wie Höchst-, Niedrigsteinkommen, Median, Anteil der Einkommen der 10 % der höchsten Einkommen und der 10 % der niedrigsten Einkommen.
C4 Gerechte Verteilung des Einkommens
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 34 von 99
Welche Angaben zur Gehaltsstruktur sind für wen im Betrieb transparent? Inwieweit gibt es an allen Standorten auskömmliche Einkommen? Werden die Gehälter durch die Beschäftigten festgelegt oder wer legt die Gehälter fest?
Für 2015 sind eine Neuausrichtung des Gehaltsystems und die Einführung eines
transparenten Bewertungsschlüssels geplant.
Überarbeitung Gehaltssystem: Die aus der Historie des Unternehmens abgeleitete
Entlohnungs- und Gehaltsstruktur, die durch den Faktor Arbeitsstunden als Anreiz für
Mehreinkommen definiert wurde soll durch ein System der Fokussierung auf Ergebnisse und
Prozesse und deren Entwicklung transparenter und attraktiver gemacht werden.
Wenn ein definierter Prozess mit weniger zeitlichem Aufwand besser und schlanker gemacht
werden kann, so soll dies positiv im Entgelt der Mitarbeiter festzustellen sein. Der Anreiz
Stundenpräsenz im Betrieb oder Homeoffice verliert somit seine Wirksamkeit. Dazu bedarf
es einer neuen Gesamtbetrachtung und einer folgenden Veränderung. Dies soll zu mehr
Effizienz einerseits bei weniger Stundeneinsatz führen. Somit werden Mehrstunden reduziert
und Freizeit aufgebaut.
C5 innerbetriebl. Demokratie und Transparenz
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 35 von 99
C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND
TRANSPARENZ Zur Erhöhung der innerbetrieblichen Transparenz und zur Verstärkung des GWÖ-Prozesses wurde der vorliegende Bericht gemeinsam mit einer größeren Zahl von Mitarbeitern (ca.20 MA) erarbeitet. Hier konnten Geschäftsführer und Kundenbetreuer, Logistikchef und Lagermitarbeiter gemeinsam die verschiedenen Elemente der GWÖ praktisch erleben und diskutieren.
C5.1 Grad der Transparenz
Sub-Indikator
Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Grad der Trans-
parenz
(gering)
Erste Maßnahmen
zu mehr
Transparenz
Einige kritische
Daten*1
transparent
Wesentliche
kritische Daten
transparent
Alle Daten trans-
parent, für jeden
Mit-arbeiter
abrufbar
Impulsfragen Wie hoch ist Ihr Grad der Transparenz? Wieviel % vor allem der kritischen Daten (Vorstandsprotokolle, Gehälter, interne
Kostenrechnung, Entscheidungen über Entlassungen/Einstellungen) sind unternehmensintern von allen Mitarbeitern einsehbar?
Welche EDV-Unterstützung gibt es betriebsintern zum Thema Transparenz? Wer hat
online welchen Zugriff auf welche Informationen? Wesentliche kritische Daten, wie Umsätze, Entwicklung der Mitarbeitereinkommen,
Kostenstellenrechnungen, Erträge und Kostensituationen wurden in den diversen Organen
transparent dargestellt. Dazu gibt es die regelmäßigen monatlichen Abteilungsgespräche und
als zusätzliches Organ die „SpeziAL“-Sitzung (Spezialisten, Abteilungsleiter +
Geschäftsleitung). Dabei werden aktuelle Themen dargestellt und über wesentliche
Entwicklungsschwerpunkte diskutiert.
Aktuell wichtige Informationen sowie die Protokolle der Geschäftsleitungskonferenzen
(Organ der erweiterten Geschäftsführung, Teilnehmer vier Personen, s. Organigramm)
werden am weißen Brett ausgehängt, so dass sich jeder MA über Beschlüsse, Projekte und
Tendenzen informieren kann.
Somit können sich alle MA über die aktuellen Themen informieren und mit den Teamleitern
und der Geschäftsleitung darüber sprechen. In diesem Protokoll werden lediglich
Personalthemen oder von der GLK als „vertraulich“ eingestufte Informationen
ausgenommen.
Ab 09.2015 sollen halbjährliche Teilbetriebsversammlungen durchgeführt werden, um über
dieses andere Format die jeweils aktuelle Situation des Unternehmens zu erklären, Projekte
und Planungen vorzustellen (erstmals am 29.9.2015 in Überlingen und am 09.10.2015 in
Garching).
„Wo wollen wir hin und was verändern wir zukünftig?“ – diese Fragen werden in Zukunft stärker gemeinsam entwickelt und abgestimmt.
C5 innerbetriebl. Demokratie und Transparenz
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 36 von 99
Darüber hinaus können wichtige Informationen zeitnah an alle Outlook Nutzer kommuniziert
und ab da per Ausdruck an die MA weiter gegeben werden.
C5.2 Legitimierung der Führungskräfte
Sub-Indikator
Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Legitimierung
der
Führungskräfte
Anhörung/
Konsultation bei
Bestellung neuer
FK
Vetorecht bei der
Bestellung neuer
FK, in einer
Testphase*2 bis zu
25% gewählt
25-75% der FK
regelmäßig
gewählt
76-100% der FK
regelmäßig
gewählt
Impulsfragen
Wie werden Führungskräfte legitimiert? Wer entscheidet über die Einstellung/
Beförderung? Welchen Anteil der Entscheidung haben die neuen Mitarbeiter? Wie
transparent ist der Entscheidungsprozess?
In der Geschäftsleitung sind in 2013 Veränderungen eingetreten. Der Leiter der Logistik und der Leiter von Vertrieb, Einkauf und IT haben die gemeinsame Geschäftsführung übernommen und sind seit 2014 Vollgesellschafter (je 12,5%). Die bisherige und die neue Geschäftsleitung treffen alle wichtigen Entscheidungen in gemeinsamer Absprache in der Geschäftsleiterkonferenz (4 Mitglieder) und führen das Unternehmen im Sinne der sozialverantwortlichen Nachhaltigkeit und des Wertschätzungskreislaufes fort.
Die vier mitarbeitenden Gesellschafter sind seit 2014 mit 75 % am Firmeneigentum beteiligt.
Zur Erhöhung der innerbetrieblichen Transparenz und zur Verstärkung des GWÖ-Prozesses wurde der vorliegende Bericht gemeinsam mit einer größeren Zahl von Mitarbeitern (ca.20 MA) erarbeitet. Hier konnten Geschäftsführer und Kundenbetreuer, Logistikchef und Lagermitarbeiter gemeinsam die verschiedenen Elemente der GWÖ praktisch erleben und diskutieren.
Hierin wird ein großes Potential für die Weiterführung und Entwicklung der Ziele der Berührungsgruppe C für die MitarbeiterInnen gesehen.
„Wo wollen wir hin und was verändern wir zukünftig?“ – diese Fragen werden in Zukunft stärker gemeinsam entwickelt und abgestimmt. Hierzu soll in 2015 der GWÖ-Prozess nach Abschluss des aktuellen Berichts neu aufgesetzt und extern gecoacht werden.
C5 innerbetriebl. Demokratie und Transparenz
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 37 von 99
C5.3 Mitbestimmung bei Grundsatz- und Rahmenentscheidungen
Sub-Indikator
Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Mitbestimmung
bei Grundsatz-
und Rahmen-
Entscheidun-
gen
Anhörung/ Konsulta-
tion + Begründung,
Konzept demokrat.
Mitbestimmung
vorhanden
Testphase, - 25%
der Entscheidungen
demokratisch,
teilweise konsensual,
inkl. Gewinn
25-75% der Entsch.
demokratisch,
davon mind. 25%
konsensual,
inkl. Gewinn
76-100% der Entsch.
demokratisch,
davon mind. 50%
konsensual,
inkl.. Gewinn
Impulsfragen
Welche Entscheidungen werden in welchem Gremium getroffen?
Bei welchen Entscheidungen werden die MitarbeiterInnen gehört, bei welchen können
sie bei der Entscheidungsfindung mitwirken, bei welchen mitbestimmen/-entscheiden
und welche Entscheidungen können sie selbstbestimmt treffen?
Wie werden gemeinsame Entscheidungen getroffen? Welchen Entscheidungsprozess
gibt es und welche Entscheidungsform (Mehrheitsbeschluss, Systemisches
Konsensieren, Konsent, Konsens)?
Welchen Anteil der Mitbestimmung haben die Mitarbeiter bei der Gewinnverteilung?
Die Entscheidungsfindung in den einzelnen Abteilungsgruppen ist traditionell von einem
hohen Grad der Selbstorganisation geprägt. Von Selbstbestimmung zu sprechen wäre
allerdings übertrieben, da die operativen Grundsätze und alltäglichen Rahmenbedingungen
von den Bedürfnissen unserer Einzelhandelskunden sowie deren Qualitätsansprüchen,
insbesondere bei Frische, Vollständigkeit und Pünktlichkeit, sowie einer Vielzahl von
sonstiger Entwicklungsbegleitungen, beispielsweise in der Standortentwicklung eines EH,
bestimmt werden.
Die Wahlmöglichkeiten sind auf eine dem individuellen Profil abgestimmte
Aufgabenverteilung für den einzelnen Mitarbeiter begrenzt. Die müssen in der Summe
allerdings jeden Tag zu einem guten Leistungsergebnis für die Kunden führen. Je offener und
engagierter sich jeder beteiligt, umso besser ist es für alle. BODAN lebt umso besser, je
stärker sich das Mitbestimmungsbedürfnis der Teilnehmer entwickelt und in fruchtbaren
Ergebnissen mündet.
Verschiedene Konzepte für die Gewinnbeteiligung gibt es seit vielen Jahren. Dabei wird
zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen und deren Beitrag zum Betriebsergebnis, bzw.
dessen Messbarkeit unterschieden. Die Verantwortung und die Entscheidungsbefugnis lagen
in 2013 und 2014 bei den Geschäftsführern.
Zur Entwicklung und Abstimmung alternativer Formen der Leistungsbeurteilung als
Grundlage der Gewinnbeteiligung wurden 2013/14 mehrere Recherchen und Projekte,
teilweise in Zusammenarbeit mit der Hochschule Konstanz (Technik, Wirtschaft und
Gestaltung) durchgeführt.
C5 innerbetriebl. Demokratie und Transparenz
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 38 von 99
C5.4 Mit-Eigentum der MitarbeiterInnen
Sub-Indikator
Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Mit-Eigentum der
MitarbeiterInnen
(mittel)
Gesamtkonzept und
Selbst-Verpflichtung
der bisherigen
Eigentümer, erste
Maßnahmen in die
Richtung
Mitarbeiter halten
bis zu 25% des
Eigentums
Mitarbeiter halten
bis 25,1-75% des
Eigentums
Mitarbeiter halten
bis 76-100% des
Eigentums
Impulsfragen
Wieviel Prozent des Eigentums liegt in MitarbeiterInnenhand? Welche mitarbeiternahe
Rechtsform gibt es (z.B. MitarbeiterInnenstiftung, Genossenschaft)? Unter welchen
Bedingungen kann jeder Mitarbeiter Gesellschafter werden? Welche Bemühungen
werden unternommen, aus Mitarbeitern EigentümerInnen zu machen?
Seit 2014 sind vier Gesellschafter (gleichzeitig Mitarbeiter bei der BODAN GmbH) mit 75 %
am Firmeneigentum beteiligt.
In 2014 wurde aus 8 Mitarbeitern der BODAN GmbH eine Mitarbeiter-GbR gegründet. Diese
GbR ist als „Stiller Gesellschafter“ mit einer Einlage von 87.500 € bei der BODAN GmbH
beteiligt.
Ebenso wurden in 2014 Genussscheine in Höhe von 100.000 € an interessierte Mitarbeiter
und Unternehmungen des Wertschätzungskreislaufes ausgegeben.
Für 2015 sind weitere Genussscheine in einer Höhe von 100.000 € geplant.
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 39 von 99
D1 ETHISCHES VERKAUFEN Die BODAN GmbH setzt auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit seinen Einzelhandelskunden. Die Sicherung von Qualität und Werthaltigkeit der gehandelten Produkte steht hierbei an erster Stelle.
Allgemeine Impulsfragen
Was sind unsere Werte/Prinzipien in der Kundenbeziehung? Wie leben wir diese Werte/Prinzipien in den unterschiedlichen Phasen des Verkaufs?
(Produktentwicklung/Marketing-Verkauf/Service nach dem Verkauf) Wie sinnvoll sind unsere Produkte/Dienstleistungen? Erfüllen sie wesentliche
Bedürfnisse und dienen dem Menschen/Planeten oder sind es Ersatzbefriedigungen? (vgl. E1)
Wie transparent sind wir bei unseren Produkten/Dienstleistungen? Wie hoch ist die Qualität und Lebensdauer unserer Produkte/Dienstleistungen? (vgl. D3) Wie fair ist unsere Preisgestaltung? (vgl. D2)
Abb. 2: Visualisierung des BODAN Partnermodells I
Der Beratungs- und Entwicklungsansatz von BODAN gründet im Verständnis, dass bei
bestmöglicher Entwicklung der Partner auch das Fortbestehen des eigenen Unternehmens
optimal gesichert wird (gegenseitige wirtschaftliche Förderung).
Das Symbol „Hand in Hand“ aus dem BODAN-Logo zeigt den Willen, miteinander zu Handeln im gegenseitigen Bestreben sich wechselseitig zu unterstützen.
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 40 von 99
Abb. 3: Visualisierung des BODAN Partnermodells II
D1.1 Gesamtheit der Maßnahmen für eine ethische Kundenbeziehung
(ethisches Marketing + Verkauf) Sub-Indikator Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Gesamtheit der
Maßnahmen für
eine ethische
Kundenbeziehun
g (ethisches
Marketing +
Verkauf)
Gesamtkonzept für
ethische
Kundenbeziehung
und Selbst-
verpflichtung der
Geschäftsführung
Umsetzung des
Gesamtkonzeptes zu
mind. 50%, deutliche
Maßnahmen zur
Änderung von
Strukturen, Prozessen
und Haltung der
Mitarbeiter,
Gehalt unabhängig von
Verkaufszahlen
Umsetzung des
Gesamtkonzeptes
bis zu 75%,
umfangreiche
Maßnahmen zur
Änderung von
Strukturen,
Prozessen und
Haltung der MA
Gesamtkonzept
100%ig umgesetzt
und strukturell
verankert, alle MA
leben die Haltung
der ethischen
Kundenbeziehung
Impulsfragen
Was sind unsere Werte/Prinzipien in der Kundenbeziehung?
Was ist das Grundkonzept der ethischen Kundenbeziehung? Und wie versuchen wir es
im Unternehmen in Strukturen, Prozessen und bei der Haltung der MitarbeiterInnen zu
verankern?
Wie leben wir diese Werte/Prinzipien in den unterschiedlichen Phasen des Verkaufs?
(Produktentwicklung/Marketing-Verkauf/Service nach dem Verkauf)
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 41 von 99
Marketing/Verkaufsmaßnahme %-tualer Anteil am Marketing/Verkaufsbudget
Flyer, Printwerbung, Öffentlichkeitsarbeit 51,79
Preislisten 4,67
WKZ Kunden 7,83
WKZ Bildung 3,00
Sponsoring 0,56
Messe + Veranstaltungen 30,55
Sonstiges 1,51
Tab. 19: Aufteilung des Marketing-Budgets
Unsere Handels-Richtlinien sind unter „Der BODAN Impuls“47 festgelegt. Nach diesen selbstauferlegten Grundsätzen handelt die BODAN GmbH. Das Symbol „Hand in Hand“ aus dem BODAN-Logo zeigt den Willen, miteinander zu Handeln im gegenseitigen Bestreben sich wechselseitig zu unterstützen.
Die BODAN GmbH ist Naturkost in Bewegung als Bio-Großhändler und Partner des selbständigen Naturkost-Facheinzelhandels. Beliefert werden als Kunden über 450 Einzelhändler, Gastronomen und soziale Einrichtungen in Süddeutschland.
BODAN beliefert:
• Selbständige Naturkost-Facheinzelhändler inklusive Bio-Supermärkte
• Selbständige Bio-Märkte
• Hofläden auf Bio-Höfen
• Bio-Lieferdienste
• Bio-Marktbeschicker
• Ausgewählte, selbständige Reformhäuser
• Bio-Caterer und Bio-Gastronomiebetriebe (über unseren Handelspartner Epos Biopartner Süd GmbH)48
BODAN beliefert nicht:
• Standardisierte Bio-Filialisten mit zentralistischer Struktur
• Food-Coops und Privathaushalte
• Konventionelle Lebensmitteleinzelhändler
• Bio-Märkte des Lebensmitteleinzelhandels
• Bio-Discounter
• sonstige Unternehmen, deren Geschäftsfeld nicht der Vertrieb von Bio-Lebensmitteln und/oder kontrollierter Naturkosmetik ist.
47 www.der-bodan-impuls.de
48 www.bio-partner.de
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 42 von 99
Diese Ausrichtung gewährleistet bestmöglich den engen Kontakt von Unternehmern und Kunden, sowie deren Wünschen und Ansprüchen an Qualität und Sortimentsausrichtung. Dies wird als essentiell gesehen für eine sinnvolle Weiterentwicklung der Naturkost-Branche, ohne dabei den Anspruch an Professionalität und Effektivität zu verlieren. Gleichzeitig zeigt sich die Firma offen gegenüber neuen Entwicklungen und Konzepten im Rahmen von Regionalinitiativen oder Aktivitäten der Solidarischen Landwirtschaft.
Die Warengruppenverteilung der GmbH stellt sich, ausgehend von der Tradition der Entstehung als O&G-Großhandel, als stark frische-lastig dar. Ca.60% des Sortimentsumsatzes sind diesem Bereich zuzurechnen.
Hauptwarengruppe % WGr.
01 Obst und Gemüse 25,18%
02 Molkerei- & Eiweißersatzprodukte 14,88%
03 Käse 7,12%
04 Fisch, Fleisch & Eier 4,53%
05 Feinkost gekühlt 2,28%
06 Tiefkühlprodukte 2,46%
07 Trockenprodukte 29,79%
08 Getränke alkoholfrei 5,90%
09 Getränke alkoholisch 2,35%
10 Körperpflege & Kosmetik 2,69%
11 Drogerieartikel 2,49%
13 Sonstiges 0,33%
Gesamt 100%
Tab. 20: Verteilung der Umsatzanteile auf die Hauptwarengruppen 2014
Allen Mitarbeiter der BODAN GmbH werden Schulungen und Weiterbildungen wie z. B. durch die Binako GmbH oder die IHK angeboten. Beispielsweise finden regelmäßig am Montagnachmittag Verkaufsbesprechungen bzw. Schulungen zwischen 14.30-16.30 Uhr statt. In 2013/2014 wurden hier je 25 Veranstaltungen durchgeführt.
Zu diesen Verkaufsschulungen werden immer wieder Hersteller (ca. 7 in 2014) eingeladen, die den BODAN Mitarbeitern ihre Produkte und die Philosophie dahinter näherbringen.
Die anderen Montagstermine wurden genutzt, um intern Schulungen und Besprechungen wie z.B. zum Thema „Konfliktbearbeitung und Reklamationsverhalten mit Kunden“ zu besprechen.
Neue Mitarbeiter bekommen ein Einführungsseminar mit dem Thema: Einführung in die Naturkost- und die BODAN Philosophie 2013/2014 (je 1x3 Std, s. C1).
Die Mitarbeiter erhalten unabhängig von Verkaufszahlen ihr Gehalt, somit ist eine freie Beratung des Kunden möglich.
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 43 von 99
D1.2 Produkttransparenz, Fairer Preis und ethische Auswahl der
KundInnen Sub-Indikator Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Produkttrans-
parenz49,
Fairer Preis
und ethische
Auswahl der
KundInnen
(mittel)
Konzept zur
Verbesserung der
Produkttransparen
z/ fairen Preisge-
staltung + zur
ethischen Auswahl
von KundInnen.
Produkttransparenz
über dem
Branchendurch-
schnitt
Transparente
Preiskalkulation
ehtische Evaluation
aller Kunden
Produkttransparenz
weit über dem
Branchendurchschnitt
Angemessener Preis
im Branchenvergleich
Ausschluss einiger
unethischer Kunden
+ (elektronische)
Verknüpfung
GWÖ-Bericht
Ausschluss aller
unethischen
Kunden
Impulsfragen Wie transparent sind wir bei unseren Produkten/ Dienstleistungen? Welche Angaben zu den Produkten/ Dienstleistungen sind nicht transparent und aus
welchem Grund? Wie kalkulieren wir die Preise und was davon können wir transparent machen –
Preistransparenz? Was ist ein fairer Preis für unsere Produkte mit angemessener Berücksichtigung der
Rücklagen/ Investitionen und des Gesamtportfolios? Wie würden Kunden/ Mitbewerber das beurteilen, wenn alle Zahlen offen gelegt werden würden?
Was sind mögliche unethische Kunden? Wie können wir sie feststellen und sie von unseren Produkten/Dienstleistungen ausschließen? (Nicht-Kooperation)
Alle Kunden werden durch das wöchentliche Informations- und Angebotsheft (Angebot der Woche) sowie den Onlineshop auf dem Laufenden gehalten. Es gibt hier auch einen kostenlosen Anzeigenteil für Übernahmen und Verkauf von Ladenflächen und/oder Einrichtungen.
Für mehr Transparenz beim Kunden sorgt seit September 2014 die Abgabe der 2-stelligen Herstellerkürzel, bevorzugt der regionalen Erzeuger. Diese finden sich auf dem täglichen Frischeangebot und in allen elektronischen Preislisten
Herst. Code Name PlZ-Code Ort
AN Andreashof Jeridin GmbH 88662 Überlingen
BA Bioland Gärtnerei Bayrhof 87439 Kempten
BR Demeterhof Brenneisen 79295 Sulzburg-Laufen
BT Bioland-Jungpflanzen Bärthele 78479 Insel Reichenau
FI Fischermühle GmbH 72348 Rosenfeld
HE Hofgemeinschaft Heggelbach 88634 Herdwangen-Schönach
HH Helchenhof 88662 Überlingen-Bonndorf
49Damit sind Angaben über Inhaltstoffe, Schadstoffe, Gefahren und Benutzerhinweise nach den
höchsten verfügbaren Standards gemeint.
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 44 von 99
HW Hof Höllwangen 88662 Überlingen
IB Hof Ibele Obst und Gemüsebau 88213 Ravensburg
KA Kulturpilze Bodensee 78351 Bodman-Ludwigshafen
KE Gemüsebau Kessler 78224 Singen
Tab. 21: Beispiele für die Auslobiung regionaler Herstellercodes in den O+G-Angebotspreislisten
Seit Dezember 2014 wurden im Zuge der Umsetzung der LMIV (Lebensmittel-
informationsverordnung) umfangreiche Maßnahmen (sowohl intern als auch extern)
ergriffen, um die Kunden mit den für sie notwendigen Angaben wie z.B. zu Allergenen und
Produktinhaltsstoffen zu versorgen. Hierbei wird eng mit dem Informationsportal
ecoinform50 kooperiert, das eine umfassende Datenbank für die Produkte der Naturkost-
Branche bereitstellt.
Die Preiskalkulation der UVP wird regelmäßig (alle zwei Jahre) im Rahmen des BODAN
Partnerbeirats abgestimmt, um so bestmöglich den Bedürfnissen der Einzelhändler
entsprechen zu können. Nach Möglichkeit werden im direkten Gespräch auch
Kalkulationsdaten und –spannen offen gelegt. Allerdings sind hier durch die Regelungen des
Kartellrechts enge Grenzen gesetzt.
Durch die in den Richtlinien festgelegten Grundsätze findet eine freiwillige Beschränkung in
der Belieferung auf selbstständige Naturkostfacheinzelhändler, Bio Märkte, Hofläden,
soziale Einrichtungen und Reformhäuser statt, die den ökologischen und sozialen Maßstäben
(BODAN-Impuls) der Firma entsprechen.
D1.3 Umfang der KundInnen-Mitbestimmung/ gemeinsame
Produktentwicklung / Marktforschung Sub-Indikator Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Umfang der
KundInnen-Mit-
bestimmung/
gemeinsame
Produktent-
wicklung/
Marktforschung
Erste Maßnahmen
zum Beirat
angedacht, +
Pilotprojekte
gemeinsame
Produkt-
entwicklung
Beirat vorhanden,
Transparenz der
Ergebnisse + bis
25% der Produkte
gemeinsame
Produkt-
entwicklung
Beirat =
Umsetzung der
Empfehlungen bis
50% + bis 50%
gemeinsame
Produkt-
entwicklung
Beirat Umsetzung
bis 75%, mind.
monatliche Treffen
+ bis 75%
gemeinsame
Produkt-
entwicklung
Impulsfragen Wie binden wir unsere Kunden bei der Produktentwicklung mit ein? Welche konkreten Mitsprachemöglichkeiten haben unsere Kunden? Wo können wir durch die Zusammenarbeit mit unseren Kunden unsere Produkte/
Dienstleistungen verbessern? Welche Potentiale gibt es dort und wie können wir das konkret umsetzen?
50 www.ecoinform.de
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 45 von 99
Art der Entscheidung Wer repräsentierte die
KundInnengruppe? Wer hat wie entscheiden?
Kalkulationen der UVP EH im Partnerbeirat Kalkulationsaufschläge warengruppenbezogen festgelegt
Sortimentsentwicklung mit Dritten EH im Partnerbeirat Dagegen
Kooperation mit Payback-Diensten EH im Partnerbeirat Dagegen, lieber eigenständige Refinanzierungs- und Kundenbindungsformen entwickeln
Vorschlag zur Gewinnverwendung EH im Beirat der GmbH Teilausschüttung
Tab. 22: Beispiele zur Kunden-Mitbestimmung
Die Partnerläden bestimmen zweijährig einen derzeit 14-köpfigen Partnerbeirat, der bei ca. drei Treffen pro Jahr und regelmäßigem informellem Kontakt per Telefon und Email in 2013/2014 mit der BODAN GmbH die Bemühungen, mit den Handelspartnern in Kontakt zu treten, unterstützt hat und daraus entstehende Denkanstöße oder Handlungen weiter begleitet. Die Umsetzung der erarbeiteten Fragestellungen wird in den Folgetreffen kommuniziert und sowohl in den Protokollen wie auch in der Regelkommunikation über das Wochenangebot an die Kunden und Partner dokumentiert.
Alle wesentlichen Handelsinstrumente wie Preislisten, Besuchsleitfaden, Partnervereinbarung, Aktionsformen wurden in den letzten Jahren in Abstimmung mit dem Beirat entwickelt. Aktuell ist noch die Weiterentwicklung des Onlineshop dazu gekommen, der im Dialog mit den Kunden optimiert wird.
Einen wesentlichen Aspekt bildet die Diskussion der Kalkulationsempfehlungen je Warengruppe, die direkten Einfluss auf die Abgabe und Kalkulation der gehandelten Waren haben.
Abb. 4: Auszug aus der Einladung der BODAN GmbH zum Partnerforum 2014
D1 Ethisches Verkaufen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 46 von 99
D1.4 Service-Management Sub-Indikator Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Service-
Management
(mittel)
Gesamtkonzept
für Service-
Management +
Testphase, mind.
Hotline
Beschwerdestellev
vorhanden, einfaches
Reklameprozedere,
+ umfassende
Servicemaßnahme
n.
+ Sanktionsmaß-
nahmen bei
Beschwerden +
trans-parentes
Reporting
Impulsfragen Was ist unser Servicekonzept? Was sind unsere Werte da? Wie sichern wir eine optimale Servicequalität dem Kunden gegenüber? Wie binden wir Kunden möglichst langfristig an uns und fördern Empfehlungsmarketing? Eine weitere Plattform zu Austausch und Wahrnehmung wird den Kunden an unserer Hausmesse51 gegeben, um dort die Menschen bei BODAN direkt kennen zu lernen und Kommunikation stattfinden zu lassen.
Eine optimale Kundenbetreuung52 wird durch ein starkes Team der Einzelhandelsfachberater (bis zu acht Personen) und Kundenbetreuer (15 Mitarbeiter) erreicht. Diese arbeiten für unsere Kunden bei allen Anfragen des täglichen Lebens. Darunter fallen nicht nur die besprochenen täglichen Angebote, sondern auch persönliche Anliegen und Wünsche.
Eine einfache Reklamationsabwicklung zeigt eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und spricht für gegenseitiges Vertrauen. Kundenfragen und Wünsche werden ernsthaft geprüft und wenn möglich umgesetzt. Kunden gehen Partnervereinbarungen mit uns ein, um sich gegenseitig zu unterstützen und im Partnerforum auch Wünsche und Anliegen direkt zu besprechen.
Über ein mittlerweile achtköpfiges Außendienst-Team aus Einzelhandels- und Fachberatern können die Kunden der BODAN GmbH auf umfangreiches Fachwissen und Serviceleistungen von der Geschäftseröffnung bis zur –optimierung53 zurückgreifen.
Durch von BODAN-Mitarbeitern begleitete Gruppenreisen zu Herstellern (z.B. zu La Selva54, Bodensee-Erzeugern55 u.a.) in 2013/2014 wurden die gegenseitigen Beziehungen zwischen Kunden und Lieferanten intensiviert und Vernetzungen gefördert. Diese bieten Trittsteine für eine zukünftige Weiterentwicklung der Gemeinschaft.
51 http://bodan.de/seite/marktforum-bodan-hausmesse-immer-einen-besuch-wert
52 http://bodan.de/einfache-seite/ansprechpartner
53 http://bodan.de/seite/bodan-ihr-partner
54 http://www.bodan.de/node?page=20
55 http://www.bodan.de/blogeintrag/reise-zu-freunden-am-lago-constanza
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 47 von 99
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN Als Mit-Initiator der in 2014 neugegründeten Initiative „WIR. Biopower Bodensee“, dem Netzwerk von Erzeugern, Großhandel, Naturkosthändlern und Konsumenten unterstützt die BODAN GmbH direkt die Region vor Ort, den Arten-und Naturschutz, den lokalen Handel und Verarbeitung mit kurzen Wegen. Ziel ist es, die Partnerschaft im Miteinander-Wirtschaften weiter zu entwickeln. Verbindlichkeit, Kontinuität und Sicherheit bei der regionalen Herkunft kennzeichnen dabei das Handeln aller Beteiligten.
Allgemeine Impulsfragen
In welchen Bereichen arbeiten wir mit anderen Unternehmen zusammen? In der eigenen Branche, in anderen Branchen?
Was bedeutet es für unser Unternehmen, vom herrschenden Konkurrenzdenken abzuweichen und in möglichen Kooperationen zu denken?
Bei Messen und überregionalen Veranstaltungen (z.B. BIOFACH, BIO SÜD) nimmt das Unternehmen an Gemeinschaftsständen teil und ist als Fördermitglied bei Veranstaltungen von Naturkost Südbayern e.V.56 aktiv. Das Miteinander-Wirtschaften von süddeutschen Mitunternehmern wird von Seiten der GmbH als positiv und produktiv beurteilt. Unter Anderem ist aus dieser Zusammenarbeit die Kosmetiklinie LENZ entstanden und die Entwicklung der Sortimentsrichtlinie des BNN konnte mit begleitet werden.
Die BODAN GmbH ist Gesellschafter bei der „Die Regionalen GmbH“57, in der auch das Dachmarketing „Echt Bio“58 organisiert wird. Die nachstehende Abbildung zeigt die im süddeutschen Raum ansässigen Großhändler.
Abb. 5: Übersicht der Großhändler "Die Regionalen" in Süddeutschland
56 http://www.naturkost-suedbayern.de/
57 www.die-regionalen.de
58 www.echt-bio.de
Ziel ist es, die Partnerschaft im Miteinander-Wirtschaften weiter zu entwickeln. Verbindlich-keit, Kontinuität und Sicherheit bei der regionalen Herkunft kennzeichnen dabei das Handeln aller Beteiligten.
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 48 von 99
Hierbei handelt es sich in ökonomischer Hinsicht um eine bewusste Kooperation „auf Augenhöhe“, da zumindest zwei weitere Unternehmen aus dieser Raumschaft in einer ähnlichen Umsatzkategorie operieren.
Abb. 6: Verteilung des Branchenumsatzes auf die Großhändler59
D2.1 Offenlegung von Informationen + Weitergabe von Technologie
Kategorie Erste Schritte
(10 %)
Fortgeschritten
(30 %)
Erfahren
(60 %)
Vorbild
(100 %)
Offenlegung von
Informationen +
Weitergabe von
Technologie
Relevanz: mittel
Offenlegung
finanzieller und
technischer
Information
Umfassende
Offenlegung von
Kostenkalkulation,
Bezugsquellen
und Technologie
Zusätzlich:
Kostenlose
Weitergabe
einzelner
Technologien
Vollständige
Transparenz
und Open-
Source-Prinzip
Impulsfragen
Wie weit werden finanzielle und technische Informationen offengelegt? In welcher Form?
In welchen Bereichen wird Wissen weitergegeben, um gegenseitiges Lernen zu unterstützen?
59 http://biohandel-online.de/rubriken/tag/Top%2025.html
„Kooperation statt Konkurrenz“
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 49 von 99
Welche Erfahrungen haben wir schon mit Weitergabe von Knowhow gemacht? Wie könnten wir uns einerseits vor einseitigem Austausch schützen und andererseits einen wirklichen Austausch zwischen Mitbewerbern anregen?
Im Rahmen des bundesweiten kooperativen Marketings ECHT BIO von zwölf Großhändlern werden Kostenkalkulation, Bezugsquellen, Technologie und Know-How der Produkte und Dienstleistungen, auch an Mitbewerber, offen gelegt. Von den zwölf beteiligten Großhändlern sind drei ebenfalls in Süddeutschland tätig mit teilweiser Überschneidung in der Belieferung von Kunden. Mit dem Ziel, das eigene Sortiment zu stärken, werden Logistikstrukturen und Warenlager gemeinsam über eine Zusammenarbeit mit den Großhändlern Handelskontor Willmann, Epos und Tagwerk genutzt.
Von Anfang an gehörte BODAN mit zu den Unterstützern des Branchen–Produkt-Informationssystems ecoinform60. Hier erhalten sowohl Einzelhändler, Großhändler, Hersteller und Endkunden Informationen zu den angebotenen Produkten von Artikelstammdaten bis hin zu Allergieinformationen. Im Rahmen des BNN beteiligt sich BODAN mit Engagement von Sascha Damaschun aktiv an der Weiterentwicklung und Ausgestaltung des Modells zu einem Branchendatenpool in gemeinschaftlicher Trägerschaft61.
Den Bildungsimpuls haben wir in den letzten zwei Jahren intensiv weiter entwickelt und somit weitere Mitunternehmen zur Mitwirkung gewinnen können. Hier setzen wir nach wie vor auf „Kooperation statt Konkurrenz“ und vereinen für die Bildungsarbeit Unternehmen, welche im Handelsalltag durchaus im Mitbewerb stehen. Im September 2014 konnte so die bildungsnetzwerk-naturkost GmbH62 gegründet werden.
Die BODAN GmbH hat hier initiiert und Aufbauarbeit geleistet, die das Unternehmen nun gerne im Kreis der Gesellschafter weiter entwickelt. Dies erfolgt nach wie vor, um im süddeutschen Raum großhandelsunabhängige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie aktive Kompetenzentwicklung auf hohem inhaltlichem Niveau zu ermöglichen. Pia Müller (langjährige Mitarbeiterin der BODAN GmbH) nimmt hier als Geschäftsführerin eine prägende Stellung ein.
60 www.ecoinform.de 61 http://www.n-bnn.de/aktuelles/21112014-erster-meilenstein-zum-gemeinsamen-bio-datenpool 62 www.binako.de
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 50 von 99
Abb. 7: Gründungsversammlung der binako GmbH 2014
D2.2 Weitergabe von Arbeitskräften, Aufträgen und Finanzmitteln;
kooperative Marktteilnahme
Kategorie Erste Schritte
(10 %)
Fortgeschritten
(30 %)
Erfahren
(60 %)
Vorbild
(100 %)
Weitergabe
von
Arbeitskräften,
Aufträgen und
Finanzmitteln;
kooperative
Marktteilnahm
e
Relevanz:
hoch
Kooperation nur
auf Anfrage
Kooperation in
Randbereichen
des Geschäfts
Kooperation im
gesamten
Geschäftsbereich
Kooperation im
gesamten
Geschäftsbereic
h + Beteiligung
an kooperativer
Marktteilnahme
(Branchentisch)
Impulsfragen
Welche Beispiele für solidarisches Handeln mit Mitunternehmen gibt es bei uns? Wie stehen wir zu kooperativer Krisenbewältigung?
Welche Möglichkeiten der gegenseitigen finanziellen Unterstützung mit Mitunternehmen werden praktiziert?
Wo gibt es Kooperationsmöglichkeiten mit unseren Mitbewerbern, so dass es mehr für uns alle gibt?
Im Rahmen der Erfassung von Handelswaren werden auch zunehmend Aufgaben für unsere Mitbewerber wahrgenommen. Das Unternehmen handelt hier auch unterstützend als Transportdienstleister (z.B. regelmäßig für Rinklin Naturkost, Ecofit Stuttgart und Handelskontor Willmann).
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 51 von 99
Die Import/Export GmbH „Schramm Naturkost“63, wird von BODAN mit sieben weiteren Naturkost-GH (darunter auch drei direkte Mitbewerber) als Inhaber betrieben. Hierüber wird ein Großteil der Importe von Obst und Gemüse aus Frankreich, Spanien und Marokko, teilweise mit direktem Projektbezug in den Ursprungsländern, abgewickelt. Bereits mehrfach organisiert und genutzt wurden Projektreisen in die genannten Länder (2014 nach Spanien), die einen direkten Kontakt und ein gegenseitiges Verständnis ermöglichen.
Die Partnerschaft in der Sparte Außerhausverpflegung mit der „Epos Biopartner GmbH“64 wird über einen regen Warenaustausch hinaus, durch monatliche Treffen gepflegt. Anfragen zur Belieferung aus dem Bereich Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung werden aktiv an die Kollegen der Epos GmbH weiter vermittelt.
Herstellerreisen, Aktionen oder langjährige Vereinbarungen mit Herstellern und Landwirten sowie Anbaupläne oder Informationsaustausch via Herstellermail haben zu einem außergewöhnlich guten Kontakt mit langjährigen persönlichen Beziehungen geführt. Diese sind dabei immer freilassend.
Hier haben sich durch die gute Grundlage der Arbeit mit BODAN Entwicklungspotenziale für die landwirtschaftlich-gärtnerischen Betriebe ergeben, die heute auch andere Händler wie EDEKA, FENEBERG u.a. zu ihren Kunden zählen und damit das Potenzial des ökologischen Anbaus in Süddeutschland verbreitern. Im Schnitt liegt die ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche in den drei angrenzenden Landkreisen ca. 2% über dem Durchschnitt des Bundeslandes (ca. 4% über dem Bundesdurchschnitt).
D2.3 Kooperatives Marketing
Kategorie Erste Schritte
(10 %)
Fortgeschritten
(30 %)
Erfahren
(60 %)
Vorbild
(100 %)
Kooperatives
Marketing
Relevanz:
mittel
Verzicht auf
Diskreditierung
der Konkurrenz
Verzicht auf
massenmediale
Werbung (TV,
Radio, Plakate)
Mitaufbau eines
gemeinsamen
Produktinformati
onssystems
(PIS)
Mittragen der
Brancheninitiative
für ethisch-
kooperatives
Marketing
Impulsfragen
Welche Überlegungen gibt es zu kooperativem Marketing mit anderen Unternehmen? Wie könnte gemeinsames Marketing uns allen zugutekommen? Gibt es da schon
Erfahrungen? Was sind unsere Befürchtungen? Was wäre realistischer Weise möglich?
63 http://www.schramm-naturkost.com/ 64 http://www.bio-partner.de/
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 52 von 99
Abb. 8: Auzug aus der Website zur Vorstellung der WIR.-Initiative
Als Mit-Initiator der neugegründeten Initiative „WIR. Biopower Bodensee“65, dem Netzwerk von Erzeugern, Großhandel, Naturkosthändlern und Konsumenten unterstützt die BODAN GmbH direkt die Region vor Ort, den Arten-und Naturschutz, den lokalen Handel und Verarbeitung mit kurzen Wegen. Ziel ist es, die Partnerschaft im Miteinander-Wirtschaften weiter zu entwickeln. Verbindlichkeit, Kontinuität und Sicherheit bei der regionalen Herkunft kennzeichnen dabei das Handeln aller Beteiligten.
Abb. 9: Mit WIR.-Motiv beklebter LKW-Anhänger zur Auslieferung von BODAN-Ware
65 www.wir-bodensee.bio
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 53 von 99
Weiteres Engagement legt die BODAN GmbH auf die Zusammenarbeit mit Marketing-Kooperativen wie der Bruderhahninitiative66 im Geflügelbereich. Das Ziel der Initiative ist, die Beendigung der unethischen Praxis der nutzlosen Tötung der Bruderhahn-Küken. Es werden alle Brudertiere aufgezogen, deren Schwestern für die Projektteilnehmer Eier legen. Die Eier werden mit einem Aufpreis von 4 Cent vermarktet, um die Nachteile der Aufzuchtkosten für die Landwirte auszugleichen. Die Fleischprodukte werden auf mehreren Wegen vermarktet, um hier auch u.a. der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten.
Abb. 10: Die Bruderhahn-Initiative (BID) engagiert sich für eine zukunftsfähige Form der Hühnerhaltung und -züchtung
BODAN möchte sich mit seinen Partnern so auf einen gemeinsamen Weg für eine nachhaltige Züchtung auch im Tierbereich begeben. Daher arbeitet die BODAN GmbH eng mit einem Zuchtprojekt in der Region auf dem Hofgut Rengoldshausen67 zusammen. Jedes Jahr wird 1 Cent pro verkauften Bruderhahn Ei im Rahmen des BID-Engagements an diese Initiative gespendet. Im Jahr 2014 konnte auf diesem Weg eine Spende von 7000,- € an das Zuchtprojekt überwiesen werden68.
Als Partnerunternehmen unterstützt die BODAN GmbH durch regelmäßigen Know-how-Transfer die Regionalwert AG69 – und damit kooperative Unternehmungen im Freiburger Raum. Über die Teilnahme am regelmäßig stattfindenden Unternehmertreffen hinaus engagiert sich BODAN in der Region Freiburg, auch auf der Kapitalebene mit Minderheitsbeteiligungen, an mehreren regionalen Einzelhandels-Initiativen des Regionalwert-Netzwerks (als Übergang für ein Engagement der Zivilgesellschaft) und macht so praktisch Zukunft möglich (Abpuffern von Anfangsverlusten, Risikominimierung für unternehmerische Initiativen).
66 www.bruderhahn.de
67 www.hahnundhuhn.de/
68 http://www.bodan.de/nachrichten/rette-meinen-bruder-bruderhahneier-bei-bodan 69 http://www.regionalwert-ag.de/
D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 54 von 99
Abb. 11: Tagwerk Großhandel GmbH Abb. 12: EPOS Biopartner GmbH
Mit dem Regionalgroßhändler Tagwerk GmbH70, betreibt die BODAN GmbH in Garching (bei München) gemeinsam einen Kühllogistikstandort. Kunden werden gemeinsam je nach regional optimaler Liefersituation beliefert. In der Beratungsarbeit bei den Kunden vor Ort wird aktiv auf diese Kooperation hingewiesen und so der Anreiz für einen Bezug außerhalb unseres Sortiments, aber mit regionaler Qualität erhöht. Hiermit fördert die BODAN GmbH direkt die verstärkte Vermarktung von Herkunftsqualitäten aus dem bayerischen Raum, ebenso bei der Kooperation mit der EPOS GmbH71.
Die aktive Zusammenarbeit mit Branchenorganen wurde durch Sascha Damaschun als Mitglied des Aufsichtsrats72 im Demeter e.V. und als Mitglied des Kuratoriums im BNN73 e.V. verstärkt. In diesem Rahmen ist auch die Gründung eines gemeinschaftlich getragenen Datenpools geplant.
Abb. 13: Aufsichtsrat des Demeter e.V., neu gewählt in 2014
70 http://www.tagwerk.net/ 71 http://www.bio-partner.de/
72 http://www.demeter.de/verbraucher/aktuell/sascha-damaschun-demeter-aufsichtsrat-berufen
73 http://www.bnn-info.de/kuratorium
D3 Ökol. Gest. d. Produkte und Dienstleistungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 55 von 99
D3 ÖKOLOGISCHE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND
DIENSTLEISTUNGEN
Die BODAN GmbH fördert die Weiterentwicklung der ökologischen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft durch aktive Nachfrage und Hervorhebung besonderer Qualitäten in Kommunikation und Marketing.
D3.1 Produkte/Dienstleistungen sind im ökologischen Vergleich zu
P/DL von MitbewerberInnen bzw. Alternativen von gleichem Nutzen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Produkte / Dienstleistung
en sind im ökol. Vergleich
zu Produkt / Dienstleistung
en von MitwerberInnen
bzw. Alternativen
von gleichem Nutzen
sind durch einen im Vergleich geringeren
ökologischen Fußabdruck bzw.
durch erste Ansätze einer
überdurchschnittlichen, ökol. Gestaltung
gekennzeichnet
Das Unternehmen
verfügt über eine klare,
nachvollziehbare Strategie und erkennbare
Maßnahmen zur Ökologisierung der Produkte /
Dienstleistungen
P / D weit über Branchendurch
schnitt (z.B.: BAT = Best Available
Technology)
P / D branchen-führend (z.B.:
Cradle-to-Cradle)
Impulsfragen
Welche ökologischen Aspekte sind bei den Produkten / Dienstleistungen von hoher
Relevanz?
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um die ökologischen Auswirkungen der Produkte
(Energie, Ressourcenverbrauch, Emissionen, Biodiversität, Langlebigkeit, etc.) über den
gesamten Lebenszyklus zu messen und zu reduzieren?
Welche ökologischen Aspekte werden bei der Gestaltung der Dienstleistung
berücksichtigt (ökologische Inhalte, ökologische Aspekte in der Kundensphäre, etc.)?
Inwiefern unterscheiden sich die Produkte / Dienstleistungen hinsichtlich ökologischer
Aspekte von jenen der MitbewerberInnen?
Was sind die direkten (unmittelbar durch unsere Arbeit, z.B. Planungsverfahren bei
einem Architekten) und indirekten (mittelbar durch unsere Arbeit, z.B. Hausbau auf Basis
eines Planes) Auswirkungen unserer Produkte und Dienstleistungen?
Die BODAN GmbH vertreibt seit 26 Jahren zu 99 % Produkte aus ökologischem Anbau, dabei werden Demeter Produkte, nachhaltig wirtschaftende Hersteller und soziale Einrichtungen bei Listung und Kommunikation bevorzugt behandelt. Es wird großer Wert auf Regionalität gelegt und dies in einer Einkaufskaskade konsequent umgesetzt (Regional + Verbandsqualität, Regional + BIO, National + Verbandsqualität, National + Bio, International + Verbandsqualität, International + Bio, s. D5.3). Bei der Definition von REGIONAL hat sich BODAN in die Diskussion im Rahmen des BNN aktiv eingebracht und hier Maßstäbe mit gesetzt.
Die BODAN GmbH versteht unter Regionalität die Grundlage eines Konzepts der Nachhaltigkeit in der Dimension des Handels. Traditionell beschränkt sich das Konzept der Region auf die rein geographische Dimension mit seinen positiven Umweltwirkungen durch Verringerung der Transportkilometer. Hierbei entsteht die jeweilige Region aus der Sicht des
BODAN versteht Regionalität als Grundlage eines Konzepts der Nachhaltigkeit in der Dimension des Handels.
D3 Ökol. Gest. d. Produkte und Dienstleistungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 56 von 99
individuellen Akteurs heraus und wird vom Großteil der Menschen in einem Radius von 50-100 km als stimmig und greifbar erlebt.
In Bezug auf die Entwicklung einer auf biologisch erzeugten Produkten basierenden Nahrungsmittelwirtschaft ist die soziale Ebene der Regionalität stärker mit einzubeziehen. Das Potential von sich gegenseitig unterstützenden Beziehungen steigt für die meisten Menschen mit der Abnahme der Entfernung zwischen den Akteuren. Werte wie Transparenz, Gerechtigkeit, Solidarität und Kooperation gehören zum ganzheitlichen Ansatz der biologischen Wirtschaftsweise und sind in der Region unmittelbarer erlebbar. Hierfür bedeutend ist das Wechselspiel von Nähe und Fürsorge, in dem sich die Menschen als einander zugewandt und gestaltend erleben. Der Austausch von Produkten und Dienstleistungen erhält eine persönliche Dimension und kann sich gegenseitig verstärken.
Der Wunsch nach regionaler Verwurzelung widerspricht dabei nicht einer Neugier auf Neues oder sogar Fremdes. Entscheidend für das positive Erleben ist dabei das Gelingen von Nähe und gegenseitiger Wertschätzung.
Von daher sieht BODAN die gelebte, regionale Orientierung als Grundlage eines lebendigen Wirtschaftsraumes, der sich in seiner Vitalität selbst erhält und im Austausch mit anderen regionalen Wirtschaftsräumen weiter entwickelt. Dieses bedingt eine intensive Zusammenarbeit sowohl in der horizontalen, wie auch in der vertikalen Ebene der regionalen Wertschöpfungsketten, bis hin zur Einbindung des Verbrauchers als aktives Gestaltungselement.
Förderlich für das Gelingen dieser Wirtschaftsgestaltung in und zwischen den Regionen ist es, die Qualität der Zusammenarbeit aktiv zu pflegen, zu fördern und transparent zu machen. Dafür bedarf es der gemeinsamen Entwicklung von Werkzeugen, die es ermöglichen, möglichst viele Akteure auf diesem Weg mitzunehmen. So kann die jeweilige Arbeit des Anderen für den eigenen Wirkungskreis erlebbar werden.
Als verantwortlicher Mitgestalter einer aktiven Marktentwicklung hat BODAN mit der Spielberger Mühle einen Vertriebsvertrag74 abgeschlossen in der beide Seiten sicherstellen, ab Dezember 2014 keine Spielberger Produkte an den konventionellen Einzelhandel auszuliefern. Ausgeschlossen ist auch die Direktbelieferung von Internetkonzernen wie Amazon sowie von Biomärkten, die konventionellen Konzernen angehören. Mit dieser Selbstverpflichtung will die Bodan GmbH den Bio-Fachhandel stärken.
Die Einzelschritte zur Umsetzung des Roadmap Prozesses zur Transportlogistik75 wurden in den Jahren 2013 und 2014 durch die Beschaffung weiterer Piek zertifizierter Kofferfahrzeuge und Auflieger, sowie durch den konsequenten Austausch von Kühlaggregaten auf Dieselbasis gegen umweltfreundliche CO2 Kühlsysteme vorgenommen. Dies wurde durch die Auszeichnung als Preisträger im Rahmen des ECOCARE Wettbewerbs in 2014 anerkannt76.
Die Fuhrparklogistik, die Kommissionierung und der Versand des Hauses BODAN haben die logistischen Abläufe in der Kommissionsbearbeitung so weiterentwickelt, dass durch
74 http://bio-markt.info/kurzmeldungen/Bodan_Hausmesse.html
75 http://www.isi.fraunhofer.de/isi-wAssets/docs/v/de/Best-Practice-Bericht_final.pdf
76 http://www.bodan.de/nachrichten/bodan-als-ecocare-preistraeger-2014-ausgezeichnet
D3 Ökol. Gest. d. Produkte und Dienstleistungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 57 von 99
Packtechnik, Verdichtung und Transportsicherung mehr Verkaufseinheiten pro Rollbehälter gepackt werden konnten als in der Vergangenheit. Somit konnte der verfügbare Stellplatz effektiver genutzt und in Summe 1-2 Rollbehälter pro Tag und Tour eingespart werden.
Durch die oben genannten Maßnahmen werden mehr Anteile der gehandelten Produkte ökologisch verantwortlicher transportiert. Gleichzeitig kann mehr Ware ohne zusätzliche LKW’s befördert werden.
Abb. 14: BODAN – LKW mit geräuscharmer Cryotech-Aufliegerkühlung
Die Belieferung von Kunden wird stets durch die Logistik mit dem ökologischen Bewusstsein der Rohstoffschonung hin überprüft. Es existieren vier sinnvoll festgelegte Liefergebiete (s. Abb. 8). Darüber hinaus erfolgt keine weitere Belieferung.
Durch das Lager in Garching, das gemeinsam mit der Firma Tagwerk GmbH genutzt wird, kann der Kundenkreis in Richtung Bayern ressourcenschonender beliefert werden. Neukunden werden auch zur Belieferung an Mitunternehmer verwiesen (alle Gastrokunden an EPOS, Kundenanfragen aus anderen Bundesländern aus ökologischen Gesichtspunkten an die Kollegen der DIE REGIONALEN). Hier erfolgt eine aktive Beschränkung auf das bestehende Liefergebiet. Zu weite Fahrtstrecken oder Standorte, die nicht angeknüpft werden können, werden abgelehnt.
Abb.15: BODAN-Liefergebiet – klare Dimensionen für eine nachhaltige Logistik
D3 Ökol. Gest. d. Produkte und Dienstleistungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 58 von 99
D3.2 Suffizienz (Genügsamkeit): Aktive Gestaltung für eine
ökologische Nutzung und suffizienten Konsum
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
SUFFIZIENZ (siehe Exkurs weiter unten):
Aktive Gestaltung für
eine ökol. Nutzung und suffizienten
Konsum
Relevanz: mittel
Das Unternehmen setzt sich mit
nicht-suffizienten / potentiell
schädlichen Anwendungsgebi
eten seiner P / D[3] aktiv
auseinander (z.B.: interne Analyse der
eigenen Produkte /
Dienstleistungen) Produkte sind
nicht widersprüchlich
zu einem suffizienten Lebensstil
Erste Maßnahmen für
suffiziente Lebensstile
(Anwendung von Ausschlusskriteri
en, P/D für ökologisch orientierte
Absatzmärkte)
Das Unternehmen fördert eine nachhaltige
Nutzung aktiv durch bessere
Konditionen und Services (z.B.: (Preisvorteile,
Anreizsysteme, längere
Gewährleistung, kostengünstige
Reparatur)
Umfassende Förderung eines
ökologisch suffizienten
Kundenverhaltens: (Preisvorteile & Anreizsysteme
Reparatur, Wiederverwendun
g und gemeinschaftliche
Nutzung wesentlicher
Bestandteil des Geschäftsmodells)
Impulsfragen
In welchem Zusammenhang stehen die Produkte und Dienstleistungen mit nachhaltiger
Nutzung und suffizientem Konsum?
Die Ausrichtung am Sortiment mit 100%-Bio-Waren beinhaltet natürlich bereits den Verzicht auf den intensiven Einsatz von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und sonstiger extremer Auswüchse der globalen Lebensmittelwirtschaft. Diese Waren werden auch nur an solche Geschäfte vertrieben, die sich ebenfalls vordringlich dem Bio-Gedanken verbinden. Hierdurch wird einer Alibifunktion des Bio-Einkaufs entgegen gewirkt: „Wer uns will, will uns ganz“.
Darüber hinaus wird dem bewussten Umgang mit dem Konsum von tierischen Produkten durch aktive Ausweitung alternativer (vegetarisch/veganer) Sortimente Rechnung getragen.
Auch im Naturkost-Bereich steigt der Anteil verarbeiteter und aufwändig verpackter Ware. Hier konnte durch Zusammenarbeit im Kreis der DIE REGIONALEN als Angebot ein Regalmodul 2014 entwickelt (Vorstellung Biofach 2015) werden, dass Lebensmittel offen (unverpackt) präsentiert und verkaufbar macht. Erste Kunden (Utting, Holzkirchen, u.a.) setzen dies ein und machen bisher positive Erfahrungen mit dem Angebot an die Endkunden, unnötige Verpackungen durch gemeinsames bewusstes Handeln zu vermeiden.
Der Naturkost Südbayern beachtet diese Bemühungen aktiv und diskutiert die Lösungen in seinem Mitgliederkreis.
D3 Ökol. Gest. d. Produkte und Dienstleistungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 59 von 99
D3.3 Kommunikation: Aktive Kommunikation ökologischer Aspekte
den KundInnen gegenüber
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
KOMMUNIKATION: Aktive Kommunikati
on ökologischer Aspekte den KundInnen gegenüber
Relevanz: mittel
Das Unternehmen weist aktiv auf höherwertige Alternativen
(auch bei MitwerberInnen)
hin. Die in der
Kommunikation dargestellten ökologischen Aspekte sind
nicht irreführend (siehe Green-
Washing)
Explizite und umfassende
Informationen über die
ökologischen und Lebensstil-
Aspekte der P / D hin
Von Kunden wird aktiv -Feedback zu ökologischen und
Lebensstil-Aspekten eingeholt
(z.B.: Nutzungsverhalten,
Verbesserungs-potentiale, etc.)
Ökologische und Lebensstil-
Aspekte wesentlicher
Inhalt der KundInnen-
beziehungen
Impulsfragen
Welche ökologischen Aspekte werden den Kunden wie kommuniziert?
Im Verband der „Die Regionalen“ werden mit dem Begriff „Regional ist erste Wahl“ die in der Region angebauten bzw. hergestellten Produkte bevorzugt ein- und verkauft. Zudem werden diese Produkte mit Kistenschilder, Regalstoppern u. Ä. auffällig gekennzeichnet77. Im Sortiment führt die BODAN GmbH nur rund 1% Flugware, die extra gekennzeichnet ist. So wird auf die höhere Umweltbelastung durch diese Transportform aufmerksam gemacht. Für Kunden, die auf die Vermeidung hin zertifiziert sind (Mitglieder Ökokiste e.V., Lieferdienste), schließen wir diese Qualitäten aktiv aus.
Mit den landwirtschaftlichen Lieferanten werden langfristige Anbaupläne78 vereinbart. Diese werden regelmäßig und transparent für alle Beteiligten im Rahmen der Erzeugertreffen diskutiert und evaluiert.
Im Portfolio des Außendienstes sind viele Gebrauchtwarenhersteller (Firma Wolff, Firma Cooltrade etc.), die Kunden funktionsfähige, günstige Ladeneinrichtungen gebraucht oder aufbereitet verkaufen können. Außerdem verweist BODAN auf Hersteller von Ladenoptimierungsprodukten (Warentrennsysteme der Firma Oechsle) oder Ladenbauer (Holzhof Kunze79, ebenfalls GWÖ-Pionierunternehmen), die besonders umwelt- und ressourcenschonend arbeiten.
Das Marketing ist auf das Notwendigste beschränkt und im Branchenverbund DIE REGIONALEN organisiert. Möglichst rohstoffschonende Werbematerialien (Recycling-Papier,
77 www.die-regionalen.de/regional-ist-1-wahl
78 http://www.bodan.de/interview/kohl-depesche
79 http://www.der-holzhof.de/aktuelles.html
BODAN bevorzugt den Transport von Ware über den Land- und Seeweg. Nur rund 1 % des Sortiments wird als Flugware geführt.
D3 Ökol. Gest. d. Produkte und Dienstleistungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 60 von 99
CO2-neutralisiert80) werden den Kunden nur bei Bedarf und auf Anforderung zur Verfügung gestellt (z.B. regionale Erzeugerportraits, WIR.-Postkarten).
BODAN-Kunden erhalten Empfehlungen und finanzielle Unterstützung für besonders verbrauchsarme Kühlgeräte81 (in Zusammenarbeit mit „DIE REGIONALEN“) oder anderen zur Ladenoptimierung dienenden Produkten (Verpackungsmittel, Präsentationshilfen).
Die bildungsnetzwerk naturkost GmbH82 stärkt durch ihre Seminare, Exkursionen und Veranstaltungen das Bewusstsein des nachhaltigen Konsums.
Abb.16: bildungsnetzwerk naturkost – Wir vernetzen den Süden
80 http://www.echt-bio.de/infos/2505-werben-aber-klimaneutral 81 http://www.die-regionalen.de/kuehlgeraete 82 www.binako.de
D4 SOZIALE GESTALTUNG DER P UND DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 61 von 99
D4 SOZIALE GESTALTUNG DER PRODUKTE UND
DIENSTLEISTUNGEN Die BODAN GmbH hat bestimmte Belieferungskriterien, die eine freiwillige Beschränkung und damit auch bewussten Verzicht auf Umsatz und grenzenloses Wachstum beinhalten.
D4.1 Erleichterter Zugang zu Informationen/ Produkten/
Dienstleistungen für benachteiligte KundInnen-Gruppen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Erleichterter Zugang zu
Informationen/Produkten/Dienstleistun
gen für benachteiligte
KundInnen-Gruppen*
(Relevanz: hoch)
Das Unternehmen hat die relevanten
benachteiligten KundInnen-
Gruppen identifiziert und
Informationszugang für die
relevantesten Gruppen besteht
+ Vertrieb ist geschult in Umgang/Lösungen für die relevantesten KundInnen-Gruppen und es werden angemessene Ressourcen für Betreuung zur Verfügung gestellt
+ Lösungen für die größten Barrieren für die relevantesten KundInnen-Gruppen bestehen und werden eingesetzt (zum Beispiel gibt es eine soziale Preisstaffelung oder adäquate Zugangserleichterungen für die KundInnen-Gruppe der einkommensschwachen Haushalte)
+ bestehende P/D werden speziell für Anforderungen der relevantesten KundInnen-Gruppen angepasst
Impulsfragen
Vor allem für B2C (Business to customer, Endkundengeschäft)
Wie gelangen (potentielle) KundInnen ohne Barrieren an Informationen, Produkte und
Dienstleistungen meines Unternehmens? (In den 4 Dimensionen: physisch, visuell,
sprachlich und intellektuell)
Welche benachteiligten KundInnen-Gruppen könnten von meinen Produkten und
Dienstleistungen profitieren? Und für welche davon ist mein Angebot sehr relevant?
Sind meine Produkte/Dienstleistungen für die speziellen Belange dieser relevanten
KundInnen-Gruppen angepasst worden?
Welche Maßnahmen werden umgesetzt, um dieser relevanten KundInnen-Gruppe
einen einfacheren Zugang zu meinen Produkten und Leistungen zu ermöglichen?
Welchen vereinfachten Zugang biete ich einkommensschwachen Haushalten? Gibt es
eine soziale Preisstaffelung oder ein adäquates Angebot?
Wie hoch ist der Anteil an Ressourcen im Vertrieb, Marketing und im
Produktmanagement, der für benachteiligte KundInnen-Gruppen generell eingesetzt
wird? Liegt der Anteil höher als der Umsatzanteil, der mit diesen KundInnen getätigt
wird?
Die BODAN GmbH hat bestimmte Belieferungskriterien, die eine freiwillige Beschränkung und damit auch bewussten Verzicht auf Umsatz und grenzenloses Wachstum beinhalten (es werden keine Discounter, konventionelle Einzelhändler oder Ketten beliefert).
Im Rahmen des Partner-programms unterstützt BODAN seine Partner-Läden bei der Teilnahme am Echt Bio – Marketing-paket durch Übernahme von 50% der Monats-pauschale in Höhe von 50 €.
D4 SOZIALE GESTALTUNG DER P UND DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 62 von 99
Tab. 24: Kundengruppenentwicklung nach Warenumsatz 2013 - 2014 Gesamt
Die Belieferung von sozialen Einrichtungen (> 50 Kundennummern), kleinen Nahversorgern oder Hofläden ist im Vergleich zu anderen Großhändlern überdurchschnittlich hoch.
Es herrscht das Solidarprinzip, d.h. es wird kein Preisaufschlag für kleinere Abnahmemengen erhoben. Einkommensschwache Ladner oder Ladenprojekte in besonderen Situationen (Baustellen, Umzüge, etc.) werden mit geringeren Belieferungsgrenzen und derselben Preisliste beliefert. Als Mindestgröße gilt i.d.R. ein Jahresumsatz in Höhe von 25.000,-€.
Es gibt keine allgemeinen Abnahmeverträge, die den Ladner zur Listung bestimmter Sortimente zwingen und freies Handeln behindern würden. An logistischen Skaleneffekten werden die Kunden über ein Rückvergütungssystem, den sog. „Logistikbonus“ beteiligt.
Die Angebote werden u.a. im Onlineshop den Kunden zur Verfügung gestellt. Menschen, die besondere Anforderungen stellen („benachteiligte Kundengruppen“) werden aktiv angesprochen und informiert.
Spezialprodukte (Lichtwurzel) sowie spezielle Sortimente von teilweise kleinen engagierten Herstellern (z.B. Feinstoff Vertriebs GmbH mit Superfoods) oder Landwirten (z.B. Andreashof mit Lichtwurzelprodukten) werden dem Kunden engagiert zur Verfügung und besonders vorgestellt.
Durch den Einsatz von BODAN können auch Einzelprodukte und kleinere VPEs (Verpackungseinheiten) dem Endverbraucher angeboten werden, die dieser von Herstellern sonst kaum erhalten würde. Bei einer geringen Mengennachfrage können teilweise innovative, tolle Produkte nicht auf dem Markt Fuß fassen - die Vielfalt verschwindet. Die BODAN GmbH fördert die Vermarktung von solchen Produkten u.a. flächendeckend im Bereich von Kosmetikprodukten, Weinen und zur Unterstützung bei der Einführung von Neuprodukten (z.B. Superfoods).
Es werden die jeweiligen finanziellen Möglichkeiten der Partner auch bei der Festlegung von Marketingbeiträgen etc. berücksichtigt.
D4 SOZIALE GESTALTUNG DER P UND DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 63 von 99
Durch kleine Verkaufseinheiten wird auch kleineren Läden die Möglichkeit gegeben, ihr Sortiment attraktiv zu gestalten. So gibt es z.B. seit 2014 eine Pilzmischkiste und eine Tropenkiste im Sortiment für Ladner, deren Kunden ohne ein Angebot in dieser Sortimentsklasse zu größeren Ladeneinheiten abwandern würden.
Abb. 17: Beispiel Pilzmischkiste, von BODAN aufbereitet Abb. 18: Tropenkiste, von BODAN zusammengestellt
Produkte, die dem Kunden wegen Qualitätsmängeln oder verringertem MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) zum normalen VK (Verkaufspreis) nicht geliefert werden können, werden im Tagesangebot reduziert angeboten. Bei nicht erfolgtem Abverkauf werden diese dem örtlichen Tafel-Verein zum Verzehr angeboten. Nicht zum Verzehr geeignete Produkte werden über Pig-fit83 wöchentlich ökologisch entsorgt.
D4.2 Förderungswürdige Strukturen werden durch Vertriebspolitik
unterstützt
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Förderungswürdige Strukturen** werden
durch Vertriebspolitik
unterstützt
(Relevanz: mittel)
KundInnen aus förderungswürdige
n Strukturen erhalten relativ gleichwertige
Konditionen und Serviceleistungen
wie Großunternehmen /
Großabnehmer
+ spezielle Servicemaßnahme(n) unterstützen diese KundInnen + spezielle Kondition(en) unterstützen diese KundInnen + sonstige Maßnahme(n) unterstützen diese KundInnen
Impulsfragen
Ausschließlich für B2B (Business to Business, gewerbliche Kunden)
Erhalten förderungswürdige Marktstrukturen (KMU) und gemeinwohl-engagierte
Unternehmen mindestens gleichwertige Konditionen wie Großunternehmen?
(Messbarkeit durch Vertriebsergebnisrechnung: Kunden in
Konzernstrukturen/Großabnehmer bringen dem Unternehmen ein gleichgutes Ergebnis
als Kunden aus dem Bereich der KMU / der Gemeinwohl engagierten Unternehmen?)
83 http://www.pigfit.de/
D4 SOZIALE GESTALTUNG DER P UND DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 64 von 99
Erhalten diese Unternehmen einen Service (inkl. Kundenbetreuung), der mindestens
gleichwertig ist, wie der für Großunternehmen in der KundInnensphäre?
ECHT-BIO ist ein bundesweiter Zusammenschluss des Bio-Fachhandels. Die Angebote wechseln alle zwei Wochen und werden überregional in einem Angebotsflyer präsentiert.
Seit 2014 wird die Rückseite des ECHT BIO - Angebotsflyers von BODAN individuell und nicht überregional gestaltet. BODAN ermöglicht es so kleinen, regionalen Unternehmen sich zu präsentieren.
Abb. 19: Vierte Rückseite Echt Bio „Sanchon“ Abb. 20: Vierte Rückseite Echt Bio „Rösslerhof“
Im Rahmen des Partnerprogramm unterstützt BODAN seine Partner-Läden bei der Teilnahme am Echt Bio – Marketingpaket durch Übernahme von 50% der Monatspauschale in Höhe von 50 €. Ebenso werden besondere Qualitäten der Erzeuger durch ebenso besondere Marketingmaßnahmen in der Vermarktung (z.B. Glückskartoffeln, 2013) unterstützt.
Abb. 21: Marketingaktion „Glückskartoffeln“ zur Vermarktung kleiner Kartoffel-Kaliber
Die Angebote zum BODAN Logistikbonus gelten in gleichem Masse für alle Unternehmen, die die jeweiligen Umsatzschwellen erreichen und so an den Skaleneffekten beteiligt werden können.
D5 Erhöhung des soz. und ökol. Branchenstandards
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 65 von 99
D5 ERHÖHUNG DES SOZIALEN UND ÖKOLOGISCHEN
BRANCHENSTANDARDS Die BODAN GmbH bringt sich in den gesellschaftlichen Diskurs in der Branche und darüber hinaus durch Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit in diversen Strukturen ein.
D5.1 Kooperation mit MitbewerberInnen und Partnern der
Wertschöpfungskette
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Kooperation mit MitwerberInnen
und Partnern der Wertschöpfungs-
kette
Relevanz: hoch
Erste Pilotprojekte zur gemeinsamen Entwicklung
höherer Standards mit Marktpartnern
(z.B.: F&E-Kooperation)
Keine wesentlichen Konflikte mit
Zivilgesellschaft bezügl. der Standards
Aktive Kommunikation
höherer Standards nach
Außen (z.B.: Webseite)
Regelmäßige, etablierte
Mechanismen zur gemeinsamen Entwicklung
höherer Standards
Höhere Standards wesentlicher
Bestandteil der Kommunikationsp
olitik des Unternehmens
Selbstverpflichtung
auf Branchen
ebene
Sicherstellung und
Überprüfbarkeit der höheren Standards
(z.B.: externe Audits und
unabhängige Kontrollen;
Kooperation mit NGOs)
Impulsfragen
Welche Aktivitäten setzt das Unternehmen zur Erhöhung der sozialen und ökologischen
Branchenstandards (z.B.: Kooperation mit Marktpartner; Partizipation an
Labelprozessen)? Welche konkreten Inhalte betreffen diese Maßnahmen?
Die BODAN GmbH nimmt an dem Pestizid Monitoring für Obst, Gemüse und Trockenware84 des BUNDESVERBAND NATURKOST NATURWAREN E.V. teil; ebenfalls an der Erfassung und Dokumentation der Nachhaltigkeitsindikatoren8586.
84 http://www.n-bnn.de/monitoring/bnn-monitoring-fuer-obst-und-gemuese
85 http://www.nachhaltigbio.de/grosshandel.html 86 http://www.n-bnn.de/der-bnn-Nachhaltigkeitsmonitor
BODAN handelt bevorzugt mit Waren-Qualitäten aus Herkünften, die sich in der Zertifizierung den hochwertigen Maßstäben der Verbände des ökologischen Landbaus verschrieben haben.
D5 Erhöhung des soz. und ökol. Branchenstandards
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 66 von 99
Abb. 22: Startseite des Webauftritts der Initiative „Nachhaltig Bio“ www.nachhaltigbio.de
Die Branchen-Kooperation im Bereich Ausbildung (initiiert durch Binako/Pia Müller, Kooperation mit der IHK, BUNDESVERBAND NATURKOST NATURWAREN E.V., u.a.) führt zum Abschluss einer IHK-Ausbildungsqualifikation im Naturkostbereich (berufsbegleitend) als Fachberater87, die innovativ ist und neue Standards setzt.
Durch Integration von Elementen der Erlebnispädagogik, praktischem Handelswissen und theoretischen Hintergründen können die Lernenden auf mehreren Erfahrungsebenen Einblick in die Naturkostbranche gewinnen. Die Schulungseinheiten finden jeweils bei Erzeugern, Verarbeitern oder Händlern vor Ort statt und haben dadurch einen hohen Praxisbezug.
87 http://www.n-bnn.de/fachberaterin-naturkost-und-reformwaren
D5 Erhöhung des soz. und ökol. Branchenstandards
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 67 von 99
D5.2 Aktiver Beitrag zur Erhöhung legislativer Standards
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Aktiver Beitrag zur Erhöhung
legislativer Standards
Relevanz: durchschnittlich
Transparente Offenlegung der
politischen Aktivitäten
Kein Widerstand gegen höhere
soziale und ökologische legislative Standards
Brancheninternes Engagement
für höhere legislative Standards
(z.B.: in Kooperation mit Branchenvertret
ung)
Über die Branche
hinausgehendes Engagement für
höhere legislative Standards
(z.B.: Kooperation mit
NGOs)
Transparente, wesentliche
Berührungsgruppen inkludierender
Lobbying-Prozess (z.B.: Ausformulierte Gesetzesinitiativen)
Impulsfragen
Welche Aktivitäten setzt das Unternehmen zur Erhöhung legislativer Standards sozialer
und ökologischer Natur (z.B.: Kooperation mit NGOs; Lobbying)? Welche konkreten
Inhalte betreffen diese Maßnahmen?
Einmal jährlich veranstaltet BODAN das sogenannte Partnerforum88. Bei diesem Zusammenkommen waren in 2013 und 2014 NGO‘s und alle an unserer Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmensebenen vertreten. Dies ermöglicht eine direkte Wahrnehmung der an der Wertschätzungskette Beteiligten, was sonst nur schwer gelingen würde.
Als Mitglied des Demeter-Aufsichtsrats89 engagiert sich Sascha Damaschun im Rahmen des Demeter e.V., um den hohen Demeter Standard90 aufrecht zu halten und weiter zu entwickeln. Weiterhin ist er engagiert bei der jährlichen Sitzung des Wirtschaftskreises der Sektion Landwirtschaft am Goetheanum Dornach91.
Durch Impulse und Vorträge im Demeter-Umfeld wurde die Erstellung der GWÖ-Bilanz des Demeter e.V. in 2013 mit angeregt und ins Gespräch gebracht. Ebenso wurde die Idee der Gemeinwohl Ökonomie in diversen Vorträgen / Veranstaltungen vorgestellt und verbreitet (z.B. Vortrag + Podiumsdiskussion Glücksgemeinde Schömberg, Oktober 2014; Vortrag vor Berusschullehrern für Wirtschaft Villingen-Schwenningen, September 2014).
Die BODAN GmbH bringt sich in den gesellschaftlichen Diskurs in der Branche und darüber hinaus durch Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit in diversen Strukturen ein.
Aktiv unterstützt durch Übernahme der Kennzeichnungen in Angeboten und Preislisten wird die Entwicklung und Umsetzung der Sortimentsrichtlinie92 von BNN und Naturkost Südbayern, die dem Endkunden ein 100%-Bio-Sortiment garantiert.
88 https://vimeo.com/102275463
89 http://demeter.de/verbraucher/aktuell/neuer-aufsichtsrat
90 http://www.sektion-landwirtschaft.org/Biodynamische-Landwirtschaft.4965.0.html
91 http://www.anthromedia.net/de/artikel-dateilansicht/article/jahresbericht-der-sektion-fuer-landwirtschaft/
92 http://www.n-bnn.de/sortimentsgarantie
D5 Erhöhung des soz. und ökol. Branchenstandards
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 68 von 99
Mitgliedschaft der BODAN GmbH in Verbänden und Vereinen
Sonstige Mitgliedschaften
Demeter e.V. IHK
Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. (BNN) Dekra
Naturkost Südbayern e.V. (Fördermitglied) Bund der Steuerzahler
Bioring Allgäu e.V. (Fördermitglied) Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie
Mellifera e.V. / Beegood Patenschaft ÖkoWerk e.V.
KULTURSAAT e:V.
Naturkost-Akademie
Trägerverein Pestalozzi Kinderdorf Wahlwies
Freie Landbauschule Bodensee e.V. (Fördermitglied)
Tab. 25: Mitgliedschaft in Verbänden und Vereinen
D5.3 Reichweite, inhaltliche Breite und Tiefe
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Reichweite, inhaltliche Breite
und Tiefe
Relevanz: hoch
Ein sozialer oder
ökologischer Randaspekt
betroffen
Ein wesentlicher sozialer oder ökologischer
Aspekt betroffen Tatsächliche Umsetzung
höherer Standards betrifft > 25% des
Umsatzes
Mehrere, wesentliche soziale oder ökologische
Aspekte betroffen Tatsächliche Umsetzung
höherer Standards > 50%
Alle wesentlichen sozialökologische
n Aspekte
Erhöhung der Branchenstandard
s ist inhärenter Bestandteil der Unternehmens-positionierung (>
90%)
Impulsfragen
Wie groß ist das Geschäftsvolumen, das im Zielfeld dieser Höherwertigkeits-Initiativen
ist?
BODAN handelt bevorzugt mit Waren-Qualitäten aus Herkünften, die sich in der
Zertifizierung den hochwertigen Maßstäben der Verbände des ökologischen Landbaus
verschrieben haben. Daher nehmen Produkte, die diese Qualitäts-Auslobungen tragen, mit
>39% einen besonders breiten Raum im Sortiment ein und werden in der Preislisten-
Kommunikation auch differenziert mit Qualitätskürzeln ausgelobt.
Tab. 26: Umsatz BODAN 2013/2014 nach Verbandsauslobung
Analyse BODAN Umsatz nach Qualitätsauslobung
Kalender 2013 Kalender 2014
Warenumsatz Gesamt 100 % 100 %
Sonstige Bio-Ware 60,11 % 60,74 %
Verbandsware Gesamt 39,89 % 39,26 %
Umsatz Demeter-Ware 18,9 % 18,76 %
Umsatz Bioland-Ware 13,86 % 13,47 %
Umsatz Ware andere Verbände 7,13 % 7,03 %
E1 SINN UND GESELLSCHAFTL. WIRKUNG DER P/DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 69 von 99
E1 SINN UND GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG DER
PRODUKTE / DIENSTLEISTUNGEN Die BODAN GmbH arbeitet für den biologisch dynamischen Landbau und die daran beteiligten Menschen: den Bio-Bauer und die Bio-Gärtner, den DEMETER-Lebensmittelhersteller und den Konsumenten (Auftraggeber) im Sinne eines Wertschätzungskreislaufs. BODAN will die Bedürfnisse seiner Partner für kürzere Wege, für Regional als erste Wahl, für exklusive bio-handwerkliche Lebensmittel, für den selbstständigen Fachhandel und für noch mehr vereinbarten Anbau auf „echten“ Bio-Höfen unterstützen.
E1.1 Produkte/Dienstleistungen decken den Grundbedarf oder dienen
der Entwicklung der Menschen/der Gemeinschaft/der Erde und
generieren positiven Nutzen
Subindikator Erste Schritte
(1-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Produkte/ Dienstleistungen
decken den Grundbedarf oder
dienen der Entwicklung der Menschen/der
Gemeinschaft/der Erde und generieren
positiven Nutzen
(hoch)
Bis zu 25% der
P/D decken Grundbedarf oder haben positive + nachgewiesene
Auswirkungen auf Menschen/
Gemeinschaft/Erde;
max. 25% der P/D erfüllen
hemmenden/pseudo-/ Negativ-
Nutzen
Bis zu 50% der P/D decken
Grundbedarf oder haben deutlich
positive + nachgewiesene
Auswirkungen auf Menschen/
Gesellschaft/Erde;
keine P/D erfüllen hemmenden/
pseudo-/ Negativ-Nutzen
Bis zu 75% der P/D decken
Grundbedarf oder haben
deutlich positive +
nachgewiesene
Auswirkungen auf
Menschen/ Gesellschaft/
Erde
Bis zu 100% der P/D decken Grundbedarf oder haben
deutlich positive + nachgewiesen Auswirkungen
und lösen wesentliche
gesellschaftliche Probleme
Impulsfragen
Welche Bedürfnisse erfüllen die Produkte/Dienstleistungen (P/D) bei KundInnen?
Welche der neun Grundbedürfnisse (nach Manfred A. Max-Neef, siehe Handbuch)
werden vom jeweiligen P/D positiv, mehrfach positiv oder negativ erfüllt?
Welche Art der Nutzenstiftung erfolgt durch die P/D des Unternehmens? (siehe weiter
unten)
Zu welcher Bedürfnisbefriedigung tragen die P/D angesichts der Kundenstruktur
indirekt bei?
In welcher Form dient das P/D dem persönlichen Wachstum der Menschen?
In welcher Form hilft das P/D, die Gemeinschaft im Privat- und Berufsleben der
Menschen zu fördern?
In welcher Relation stehen die Produkte zu Wachstumsgrenzen auf unserem Planeten?
Die BODAN GmbH fordert Kenntnisse über Zusammenhänge von Ursache und Wirkung zwischen Ernährung und Gesundheitsprophylaxe. Dies u.a. durch zur Verfügung stellen von Ernährungsratgebern, Rezepten (auch via Internet), Verteilung von Medien für den
BODAN begreift die ökologische Landwirt-schaft und die daraus entstehenden Produkte als echte Alternative zur rein profitmaxi-mierenden Wirtschafts-weise, deren fatale Auswirk-ungen in diversen Lebensmittel-skandalen der letzten Jahre immer deutlicher zutage treten.
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Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 70 von 99
Naturkosthandel (Echt Bio, Vital Journal, Spatz, Eve, Demeter Journal). Darüber hinaus durch gezielte Verkostungsaktionen im Naturkosteinzelhandel in Kooperation mit der Naturkost Promotion Agentur oder der Freien Landbauschule Bodensee. Es werden Seminare zum Thema Ernährung und Aktionen wie z.B. die Veranstaltung „Taste the Waste“ in Überlingen unterstützt.
BODAN begreift die ökologische Landwirtschaft und die daraus entstehenden Produkte als echte Alternative zur rein profitmaximierenden Wirtschaftsweise, deren fatale Auswirkungen in diversen Lebensmittelskandalen der letzten Jahre immer deutlicher zutage treten. Dass dies auch im globalen Maßstab Beachtung findet, zeigen Berichte wie der Weltagrarbericht93. Im Vergleich zeigen sich deutliche positive Wirkungen94, sowohl in Bezug auf Boden, Tier und Pflanze im Betrieb wie auch in Hinsicht auf die weltweiten Ökosysteme.
Abb. 23: Vergleichsanalyse Wirkungen ökol. / konv. Landbau95
Im bundesweiten Kontext findet sich im Bodenseeraum (Landkreise RV, KN, Bds.kreis) ein überproportional hoher Anteil an biologisch wirtschaftenden Betrieben (>10% landwirtschaftliche Nutzfläche) und an Betrieben. Dies ist auch der engagierten Arbeit des
93 http://www.weltagrarbericht.de/
94 http://www.boelw.de/fileadmin/alf/biofrage_21.pdf
95 http://www.boelw.de/fileadmin/alf/biofrage_21.pdf
E1 SINN UND GESELLSCHAFTL. WIRKUNG DER P/DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 71 von 99
Naturkost-Großhandels zu verdanken, der hier für die Entwicklung der landwirtschaftlich-gärtnerischen Betriebe und Verarbeitungsstrukturen verlässliche Rahmenbedingungen bietet.
Abb. 24: Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe pro Landkreis96
Durch regelmäßige Produktschulungen und Exkursionen zu Herstellern und Erzeugern wird das Bewusstsein bei den Mitarbeitern des Unternehmens erhöht, sich über die ökologisch-sozialen Auswirkungen ihres täglichen Handelns (privat/beruflich) Gedanken zu machen und dieses im Kundengespräch weiter zu geben.
Top 5 angebotene Produkte/Dienstleistungen (in % des Umsatzes)
Deckt das Produkt/die Dienstleistung einen Grundbedarf (suffizient) und ist es lebensnotwendig?
Positive Wirkung auf Mensch/Gemeinschaft/Erde
Negative mögliche/tatsächliche Folgewirkung des P/D
Steinchampignons / D Frisches O&G-Produkt Bioland-Zertifikat Transporte
Alpen-Vollmilch DEMETER – Flasche / BGL
Grundnahrungsmittel in traditioneller Herstellung und Glas-Verpackung
Demeter-Zertifikat, Grünlandverwertung
Transporte
Banane Milagros grün-gelb - Farbe 3-4 / BTR
Frisches O&G Produkt EU-Bio-Zertifikat (Schiffs-) Transport
ESL-Alpen-Vollmilch – Tetrapak / BGL
Grundnahrungsmittel in Convenience-Verpackung
EU-Bio-Zertifikat Transport, Energie
Allgäuer Bauernbutter Sauerrahm BIOLAND / ÖMA
Grundnahrungsmittel in traditioneller Herstellung und Glas-Verpackung
Bioland-Zertifikat Transport
Tab. 27: TOP 5 Produkte nach Umsatz 2014 im Vergleich
Im TOP5-Ranking der umsatzstärksten Sortiments-Produkte fällt z.B. auf, dass eine Vollmilch in Demeter-Qualität, verpackt in traditioneller Glasflasche, ihren Platz entgegen dem allgemeinen Markttrend (2/3 sind inzwischen fettarme ESL-Milchen im konventionellen Lebensmittelmarkt97) stark behauptet.
96 http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_08_07.pdf
97 https://www.test.de/Fettarme-Frischmilch-ESL-gegen-traditionelle-Frischmilch-4230217-0/
E1 SINN UND GESELLSCHAFTL. WIRKUNG DER P/DL
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 72 von 99
E1.2 Ökologischer und sozialer Vergleich der Produkte/
Dienstleistungen mit Alternativen mit ähnlichem Endnutzen
Subindikator Erste Schritte
(1-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Ökologischer und sozialer Vergleich
der Produkte/ Dienstleistungen mit Alternativen mit ähnlichem
Endnutzen
(mittel oder hoch)
Punktuelle Ansätze: z.B. das
Unternehmen bietet soziale und
ökologische Nischenprodukte
an
Das Unternehmen
bietet hinsichtlich
sozialer/ ökologischer
Aspekte überdurch-
schnittliche P/D
Hinsichtlich sozialer und ökologischer
Aspekte wesentlich besser als Branchen-
durchschnitt
Im Vergleich zur Alternative sozial und ökologisch hochwertigste
P/D, z.B. Energie: Ökostrom; Mobilität:
Zug/Bus/Solar-antrieb
Impulsfrage
Wie ist die gesamte Wertschöpfungskette sozial und ökologisch zu bewerten?
Die BODAN GmbH arbeitet für den biologisch dynamischen Landbau und die daran beteiligten Menschen: den Bio-Bauer und die Bio-Gärtner, den DEMETER-Lebensmittelhersteller und den Konsumenten (Auftraggeber) im Sinne eines Wertschätzungskreislaufs. BODAN will die Bedürfnisse seiner Partner für kürzere Wege, für Regional als erste Wahl, für exklusive bio-handwerkliche Lebensmittel, für den selbstständigen Fachhandel und für noch mehr vereinbarten Anbau auf „echten“ Bio-Höfen unterstützen.
Hier ist es das Anliegen des Unternehmens, gerade die Beteiligten in Kontakt und lebendigen Austausch zu bringen, welche in der klassischen Denke der „Wertschöpfungskette“ am weitesten voneinander entfernt sind: Produzent und Konsument. Daher versteht sich BODAN nicht nur einseitig als Händler von Produkten und Kapital, sondern in ebenso großem Masse von Werten, Geschichten und Informationen: echt wertschätzend.
Abb. 25: Wertschätzungskreislauf BODAN
E2 Beitrag zum Gemeinwesen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 73 von 99
E2 BEITRAG ZUM GEMEINWESEN Die BODAN GmbH fördert aktiv die regionale Vernetzung von allen Beteiligten, vom Erzeuger bis zum Endverbraucher. Die unterschiedlichen „Stakeholder“ werden durch wechselseitige Kapitalbeteiligungen intensiv miteinander vernetzt und das gegenseitige Verständnis vertieft
E2.1 Leistungen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Leistungen98
Relevanz: hoch
0-0,5% 0,5-1,5 1,5-2,5 % > 2,5%
Impulsfragen
Welche Form des gesellschaftlichen Engagements betreiben wir? Wie viel an Geld,
Ressourcen und konkreter Arbeitsleistung wird dafür aufgewendet? (Erstellung einer
Liste aller Aktivitäten mit geldwertem Umfang)
Betreiben wir Kooperationen mit Non-Profit-Organisationen?
Wie hoch ist unser Eigeninteresse an diesen Aktivitäten? Haben wir durch unser
Engagement einen (bewusst geplanten) Zusatznutzen? Welche Maßnahmen schaffen es
in die Medien oder werden medial vermarktet?
Die intensive Arbeit und Auseinandersetzung mit dem Gemeinwohlgedanken führt sowohl innerhalb als auch außerhalb des Betriebes zum Umdenken.
Es werden Unternehmen wie die Regionalwert AG und diverse Gemeinwohlökonomie-Initiativen (z.B. www.wirundjetzt.org) aktiv unterstützt. Die BODAN GmbH fördert aktiv die regionale Vernetzung von allen Beteiligten, vom Erzeuger bis zum Endverbraucher. Die unterschiedlichen „Stakeholder“ werden durch wechselseitige Kapitalbeteiligungen intensiv miteinander vernetzt und das gegenseitige Verständnis vertieft (z.B. TAGWERK eG, Regionalwert AG, EPOS GmbH, Naturkost Schramm). Jährlich werden durch Sach- und Geldspenden landwirtschaftliche Institutionen, Schulen und Bildungseinrichtungen, Theater und Kunst, Jugendsport und sonstige Stiftungen sowie Arbeitsgemeinschaften gefördert.
Eine enge Kooperation besteht mit dem Linzgau Kinderheim99100, hier wurde neben dem Angebot von Praktikumsplätzen u.a. die Einrichtung eines Outdoorkickers und eines Schwimmteiches mit unterstützt.
Dieter Hallerbach engagiert sich im „Kompetenznetzwerk Nachhaltige Mobilität eG“101. Hier wurden wesentliche Impulse für den gesellschaftlichen Dialog durch Ausstellung auf der Hannover Messe 2014 und bei der Organisation der Elektro Rallye WAVE gesetzt.
98 Geldwerter Umfang aller Maßnahmen (% vom Jahresumsatz bzw. der bezahlten oder verrechenbaren Jahresarbeitszeit) 99 http://www.linzgau-kinder-jugendheim.de/index.php/einrichtung/spenden/abgeschlossene-projekte/outdorrkicker
100 http://www.linzgau-kinder-jugendheim.de/index.php/einrichtung/spenden/abgeschlossene-projekte/naturschwimmteich1
101 http://www.konamo.de/
Die intensive Arbeit und Auseinander-setzung mit dem Gemeinwohl-gedanken führt sowohl innerhalb als auch außerhalb des Betriebes zum Umdenken.
E2 Beitrag zum Gemeinwesen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 74 von 99
Abb. 26: Mitarbeiter der Tafel Überlingen sortieren Bio-Gemüse im Vorfeld der Verteilung an Bedürftige.
In 2013 und 2014 (wie bereits seit vielen Jahren) unterstützte das Unternehmen durch Abgabe von noch verzehrfähigen, aber nicht mehr großhandelsfähigen Lebensmitteln die Tafeln in Überlingen102 und Friedrichshafen bei der Gestaltung einer Essensversorgung von bedürftigen Menschen in der Bodenseeregion. Der Wert lässt sich aufgrund der mangelnden Verkaufsfähigkeit auf Großhandelsebene nicht im Detail ermitteln, jedoch kann von einer Abgabe von Waren mit einem Abschriftswert im niedrigen sechsstelligen Bereich ausgegangen werden103.
E2.2 Wirkungen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Wirkungen
Relevanz: hoch
Vereinzelt spürbare
Wirkungen mit vorwiegendem
Symptom-charakter
Vertiefte Wirkungen ohne Nachhaltigkeit
oder erste breitenwirksame
Maßnahmen
Vertiefte und nachhaltige Wirkung in
einzelnen Feldern
Nachhaltige Wirkung in mehreren Feldern
Impulsfragen
Was sind die Auswirkungen unseres Tuns? Welche gesellschaftlichen Effekte erzielen wir
(individuell, strukturell)? Bewirken unsere Aktivitäten nachhaltige Veränderungen oder
lindern sie vorwiegend Symptome?
BODAN-Kunden werden mit zinsgünstigen Darlehen, dem Know-how und durch die praktische Mithilfe unserer Außendienstmitarbeiter unterstützt. Das Kühlgeräteprojekt in Zusammenarbeit mit der „Die Regionalen GmbH“ wurde weiterentwickelt. Dieses bietet Einzelhändlern die Möglichkeit, technisch und innovativ hochwertige Kühlgeräte zu finanzieren. Diese sowie andere Geldmittelvergaben werden u.a. durch Bürgschaften in Zusammenarbeit mit der GLS Bank ermöglicht (Stand zum 31.12.2013 ca. 80.000 €, zum 31.12.2014 46.000 €). Durch das intensive öffentliche Engagement, z.B. im Aufsichtsrat des
102 http://www.caritas-linzgau.de/projekte/tafel/index.php
103 http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/Auch-verschrumpelte-Aepfel-schmecken;art372495,3125433
E2 Beitrag zum Gemeinwesen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 75 von 99
Demeter e.V. (Sascha Damaschun), fördert und unterstützt die BODAN GmbH die Weiterentwicklung nachhaltiger Wirtschaftsformen.
Des Weiteren besteht eine Kooperation mit einer Behinderteneinrichtung, dem Lehenhof, durch eine gewährleistete Abnahme von Backwaren104. Zudem werden seit einigen Jahren regelmäßig Praktikums- und Ausbildungsplätze für Jugendliche aus dem Linzgau Kinder- und Jugendheim sowie der Kasper Hauser Schule in Überlingen bereitgestellt.
Zudem werden Räume für Versammlungen von lokalen Initiativen (Wir und Jetzt e.V.) kostenfrei gestellt oder Broschüren zu verschiedenen Initiativen (z.B. der Bruderhahn-Initiative105) kostenlos an Kunden mitversendet.
Als Bildungsimpuls nach außen wirken Vorträge und Schulungseinheiten, z. B. an der Fachschule für Landwirtschaft in Ravensburg (Akquise möglicher Umstellungsbetriebe) oder an der Freien Landbauschule Bodensee e.V106. Bei der letzteren Initiative wird neben dem theoretischen Wissen auch der Kontakt zu den Ladnern vermittelt, so dass Auszubildende der beteiligten Höfe praktische Verkostungserfahrungen mit den von ihnen erzeugten Produkten in Naturkostläden sammeln durften (ca. 20 Einsätze in 2013+2014).
Im Rahmen des Bauabschnittes II wurden über 3.000 qm öffentlicher Hangfläche (Spital und Spendfonds Überlingen) naturnah durch BODAN angesät. Es entsteht in den nächsten Jahren ein für die Region typischer Magerwiesenstandort mit einheimischen Pflanzenfamilien, die zusammen mit dem naturnah begrünten Firmengelände ein positives Beispiel für die Unterstützung der Biodiversität darstellt. Die Pflege der Flächen wird von BODAN in 2013 + 2014 und in Zukunft als Beitrag zum Gemeinwesen ausgeführt (Mehrkosten ca. 25.000,-€).
Für dieses Engagement erhielt die BODAN GmbH eine Anerkennung als UN Dekade Projekt.
Abb. 27: Pressemeldung der Bodensee-Stiftung im Rahmen des Projekts „Naturnahe Firmenflächengestaltung“
104 www.lehenhof.de 105 http://www.bruderhahn.de/ 106 http://www.landbauschule-bodensee.de/
E2 Beitrag zum Gemeinwesen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 76 von 99
Die BODAN GmbH hat in 2014 erstmals seine Firmenräume für die Abnahme der IHK Prüfungen zum Fachlageristen/in bzw. zur Fachkraft für Lagerlogistik zur Verfügung gestellt und aktiv an der Prüfung teilgenommen.
Im Berichtszeitraum sind aktuell vier MitarbeiterInnen von BODAN als ehrenamtliche Prüfer für unterschiedliche IHK-Prüfungen in den Prüfungsausschüssen der IHK Bodensee- Oberschwaben und Schwarzwald-Baar-Heuberg tätig. Sie unterstützen durch ihre Tätigkeit das duale Ausbildungssystem in Deutschland (Pia Müller, Sascha Damaschun, Jan Pfäffle und Dieter Hallerbach).
E2.3 Intensität
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Intensität
Relevanz: niedrig
Vereinzelte Maßnahmen,
nicht institutionalisiert,
geringe Verantwortungs-
übernahme
Regelmäßig einzelne
Maßnahmen, erste Strategie
erkennbar, Verantwortlichkeit
erkennbar
Umfassende Strategie,
institutionalisierte Umsetzung, weitgehende
Verantwortungs-übernahme
Dementsprech-ende Praxis
seit mind. drei Jahren
Impulsfragen
Wie gut sind diese Themen bei uns verankert? Wer kümmert sich um die
Gesamtkoordination und welchem Unternehmensbereich ist sie zugeordnet (Marketing,
Stabsstelle Vorstand)? Wer entscheidet über die Mittelvergabe? Wie viel an Erfahrung
haben wir damit bereits gesammelt? Wie stabil ist unser Engagement?
Gibt es eine Gesamtstrategie oder Vision für unser ehrenamtliches Engagement? Was
sind da unsere Grundsätze und Besonderheiten?
Wenn es um Fragen von Sponsoring und der Unterstützung von Initiativen geht, ist der
Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Andreas Schur Koordinator und erster
Ansprechpartner.
Wenn es um strukturelle Fragen der Verbesserung von Abläufen oder um die Einführung
von Systemen oder Standards geht, fungiert Jasmin Meyer als Anlaufstelle.
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 77 von 99
E3 REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN Um einen Status zum Carbon Footprint zu erhalten und darauf aufbauend Ziele und Maßnahmen abzuleiten, hat BODAN für das Jahr 2013 erstmals eine CO2 Bilanzierung vornehmen lassen.
E3.1 Absolute Auswirkungen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Absolute Auswirkungen*
Das Unternehmen ...
Relevanz: mittel
... kennt die Nutzung seiner
P/D und die Herkunft seiner Hilfsstoffe und Produktionsmitt
el
+ kennt seine Ressourcennutzun
g und seine Emissionen
(OEF*-Guide Punkte 4 und 5 oder äquivalent)
+ führt regelmäßig eine OEF–
Analyse durch (OEF*-Guide
Punkte 6-9 oder äquivalent)
+ veröffentlicht die Daten und tritt mit den Ergebnissen in Kooperation zu
anderen Unternehmen der
Branche
Impulsfragen
Werden Umweltdaten erfasst und veröffentlicht?
Zu welchen ökologischen Aspekten liegen Kennzahlen vor, und wie ist deren Trend über
die vergangenen Jahre (Materialeinsatz, Energie- und Wasserverbrauch, Emissionen,
Abfall, Mobilitätskennzahlen)? Gelten diese für das gesamte Unternehmen oder nur für
Teilbereiche?
Gibt es ein System, mit dem ökologische Fußabdrücke ermittelt werden?
Die Vermeidung von Müll und die bestmögliche Verwertung von Wertstoffen ist der Firma BODAN seit langem ein großes Anliegen. Hierzu werden laufende Verträge regelmäßig überprüft und den Erfordernissen angepasst.
Aspekt Gesamt Pro MA Vergleich Branche
Strom/Energieverbrauch in KWh
2013: 1.161.871
2014: 1.532.330
?
CO2 Ausstoß aufgrund von Heizung/Wärme/Sonstiges
2013: 0
2014:0
?
CO2 Ausstoß aufgrund von Transport
2013: 2.256.177
2014: noch nicht ermittelt, Niveau jedoch vergleichbar
?
Wasserverbrauch in L/Tag oder Monat
2013: 3.051.000l = 8.358l / Tag
2014:3.953.000l = 10.830l / Tag
(Steigerung durch Erweiterungsbau)
?
Müll unterteilt in Schadstoffklassen in t
Alle Wertestoffe werden einer Verwendung zugeführt (Daher keine Spezifizierung nach Schadstoffklassen möglich.
Abfälle Gesamt 400 t Aufsplittung siehe Tab. 29 unten
?
Weitere Emissionen in entsprechender Maßeinheit
Keine bekannt, die nicht in der CO2 Bilanz aufgenommen sind.
?
Tab. 28: Übersicht zu den Haupt-Emissions-Feldern der BODAN GmbH
“Someday, our children, and our children’s children, will look at us in the eye and they’ll ask us, did we do all that we could when we had the chance to deal with this problem and leave them a cleaner, safe, more stable world?” – US-President Barack Obama, June 25, 2013
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 78 von 99
Tab. 29: Müllarten, -mengen und Verbringung
Um einen Status zum Carbon Footprint zu erhalten und darauf aufbauend Ziele und Maßnahmen abzuleiten, hat BODAN für das Jahr 2013 erstmals eine CO2 Bilanzierung vornehmen lassen. Die Bilanz wurde von Soil & More International BV erstellt und durch die Qualitätsmanagerin Jasmin Meyer im Hause BODAN unterstützt. Wie im Ergebnis der Bilanzierung festzustellen ist, liegt der Schwerpunkt der verursachten Emissionen bei der Fuhrpark Logistik. Verursacht werden durch den Geschäftsbetrieb ca. 2.500 Tonnen CO2. Realistische Vergleichszahlen innerhalb der Naturkost-Großhandels-Branche werden erst mit dem Abschluss des nächsten Berichtszyklus der BNN-Nachhaltigkeitsindikatoren ermöglicht.
Abb. 28: Auszug aus der CO2-Footprint-Analyse durch Soil&More für 2013
Der Vorteil der Nachtbelieferung (deutlich weniger CO2 Belastung durch entfallende Staus und Lieferung außerhalb der Rushhour im Vergleich zur Taganlieferung) setzt BODAN bereits seit über 15 Jahren um. Um die ökologischen Auswirkungen der Fahrten weiter zu reduzieren,
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 79 von 99
wurde die Auslastung durch zusätzliche Umstellungen von Lieferantentransport auf Selbstabholung durch unsere Fahrzeuge intensiviert. Im Jahr 2013 wurde 40,2 % der Bruttolebensmitteltonnage selber abgeholt. Im März 2015 lag dieser Wert kumuliert bei 41,2 %.
Emissionsquelle Kg CO2e %-Anteil
Heizung 0,00 0,00%
Stromverbrauch 0,00 0,00%
Mitarbeiteranreise 200.920,50 7,92%
Firmenwagen 48.141,44 1,90%
Geschäftsreisen Zug 7.354,40 0,29%
Taxi 1,29 0,00%
Bus 58,95 0,00%
Tram 6,00 0,00%
Mietauto 126,26 0,00%
Flug 2.069,44 0,08%
Abfall-Transport 9.215,22 0,36%
Abfall-Management Kartonage 5.877,48 0,23%
Folie 2.469,55 0,10%
Holz 613,62 0,02%
AzV. 3.438,53 0,14%
Speiseverwertung 691,49 0,03%
Firmen -LKW 2.256.177,09 88,93%
Gesamtemissionen 2.537.161,25 100%
Tab. 30: Ergebnisse der CO2 Footprint Analyse in 2014
Im Laufe des Prozesses hat BODAN im Jahr 2013 und 2014 insgesamt 15 neue Betriebsfahrräder für die Mitarbeiter für Fahrten von Zuhause in den Betrieb und zurück (private Nutzung inklusive) ausgegeben. Dies wird für den Bereich der Mitarbeiter Anreise weiter ausgebaut.
Der Firmen LKW Bereich hat mit 88,93% den größten Teil am CO2 Ausstoß des Unternehmens. Daher hat BODAN seine Bemühungen, sparsamere Motoren einzusetzen und neue Technologien zu testen, weiter verfolgt.
Abb. 29: CO2 Emissionen – Verteilung nach Ursachenquellen
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 80 von 99
Tab. 31: Übersicht zu den im Fuhrpark eingesetzten Fahrzeugen
Im Jahr 2013 wurde im Rahmen des Bauabschnittes II das natürliche Kältemittel Propan (R290) zur Kühlung von ca. 1.800 qm zusätzlicher Lager und Logistikfläche eingesetzt, um den GWP Wert so gering wie möglich zu halten. Standard zu diesem Zeitpunkt ist R 404 a. Hier besteht ein Verhältnis der Klimaschädlichkeit im Verhältnis von 3 zu 3980. Darüber hinaus wurde eine spätere Umrüstung der bestehenden Anlage auf ein natürliches Kältemittel in der zentralen Technikplanung berücksichtigt. Die Nutzung der zusätzlichen Abwärme wird zusammen mit der Geothermie für die Fußbodentemperierung im Trockenlager genutzt, wie auch zur Wassererwärmung des Trinkwassers und für die Heizungsanlage.
Übersicht: natürliche Kältemittel Im Vergleich: synthetische Kältemittel (H-FKW)
Kältemittel Kürzel Formel ODP GWP Brennbar-keit
Toxi-zität
Kältemittel ODP
GWP
Brennbar-keit
Toxi-zität
Kohlen-dioxid R744
CO2 0 1 nein nein R134A 0 1430
nein gering
Ammonia R717 NH3 0 0 ja ja R404A 0 3980
nein gering
Propan R290 C3H8 3 3 Ja nein R407C 0 1770
nein gering
Propylen R1270 C3H6 3 3 ja nein R410A 0 2090
nein gering
Tab: 32: Übersicht zu Verwendung und Auswirkung verschiedener Kältemittel
Die thermische Isolierung des Gebäudes wurde so hochwertig gewählt, dass die zugrundeliegende ENEV Vorgabe für den Neubau um 40,3% unterschritten wurde.
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 81 von 99
Abb. 30: EnEV Nachweis BODAN GmbH Standort Überlingen
E3.2 Relative Auswirkungen
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Relative Auswirkungen:
Im Branchenvergleich
liegt das Unternehmen bzgl. Stand der Technik
und Gesetzesvorgaben
...
Relevanz: hoch
… hinsichtlich einiger ökolog. Auswirkungen
über dem Branchendurc
hschnitt
… hinsichtlich einiger ökolog. Auswirkungen
über dem Branchendurchsc
hnitt mit klar erkennbaren
Maßnahmen zur Verbesserung
… hinsichtlich wesentlicher
ökolog. Auswirkungen
über dem Branchendurchs
chnitt mit klar erkennbaren
Maßnahmen zur Verbesserung
… hinsichtlich wesentlicher
ökolog. Auswirkungen weit
über dem Durchschnitt
(Innovationsführer, Branchenleader,
etc.)
Impulsfrage Wie schätzen wir unsere ökologischen Auswirkungen im Branchenvergleich ein? Wo sind
wir besser? Wo haben wir noch Entwicklungspotential?
Für künftige Jahre werden aus dem Rahmen des BNN Nachhaltigkeitsmonitorings Vergleichswerte bereitstehen, an dem sich BODAN bereits seit dem Jahr 2011 beteiligt und das ab der Bilanzierung 2014 den CO2 Fußabdruck berechnet (nächste Berichtsperiode 2014/2015 im Frühjahr 2016). Im Rahmen dieses Branchentools werden dann auch relevante Vergleichszahlen mit ähnlich gelagerten Unternehmen möglich sein. Bisher ist dies aufgrund mangelnder Datenlage nur schwer möglich und erlaubt keine differenzierte Aussage.
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 82 von 99
E3.3 Management und Strategie
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Management und Strategie
Das Unternehmen …
Relevanz: hoch
… setzt erste Schritte zur
Identifikation der wesentlichen ökologischen Auswirkungen und Risiken
(klare Verantwortlichke
iten, institutionalisiert
e Prozesse, identifizierte
Umweltkonten)
+ … erhebt zu seinen
Umweltkonten entsprechend
Kennzahlen und verfügt über
Optimierungs- Strategien
+ … wie neben, nur:
langfristige Reduktions- bzw.
Substitutions-strategien
wie neben + eindeutige
Beurteilung des „Quartetts der Nachhaltigkeit“
bzgl. der Umweltkonten
Impulsfragen
Wie werden potenziell schädliche Umweltwirkungen erkannt und vermieden?
Welche konkreten ökologischen Zielsetzungen und Strategien existieren?
Welche ökologischen Aspekte werden aktiv gesteuert?
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um die ökologischen Auswirkungen zu
reduzieren?
Besteht eine Zertifizierung nach ISO 14001, EMAS oder Vergleichbarem?
Nach wie vor wird der Energieverbrauch zu 100 % durch regenerative Energien aus Wasserkraft durch die NaturEnergie gedeckt (die CO2 Emissionen durch die Nutzung von 100% Wasserkraft als Strom erzeugen 0 kg CO2). Dies gilt für beide Standorte (Überlingen und Garching).
Die Dachfläche des Betriebsgebäudes mit einer Photovoltaik-Solaranlage wird in Kooperation mit der Bürgergesellschaft Solarcomplex AG genutzt. Der erzeugte Strom wird von den Stadtwerken Konstanz in das Stromnetz eingespeist. Die Photovoltaikanlage hat im Jahr 2012 insgesamt 277.552 KWh Solarstrom produziert, was einer Reduzierung von 194,2 T CO2 entspricht. Der Wasserverbrauch für 2012 betrug 1.620 qm Trinkwasser und 813 qm Zisternenwasser.
Das Regenwasser wird für die WC-Anlagen, die LKW-Reinigung und die Gartenbewässerung per Zisterne genutzt. Weiterhin nutzt BODAN durch Baukörperaktivierung geothermische Effekte bei der Raumklimatisierung. Die Geothermie-Anlage hat 24 Tiefenbohrungen auf 99m und drei getrennte Kreise zum Heizen und Kühlen. Hierdurch ergibt sich eine Erhöhung des Wirkungsgrades (COP Wert) um 1,0 gegenüber konventioneller Wärme und bei der Kältetechnik auf 3,3 (durchschnitt konventionell 2,3). Dies ergibt eine Einsparung beim Stromverbrauch von 135.000 KWh, sowie 220.000 KWh für die Heizung p.a.
Der Logistikbereich der BODAN GmbH ist mit Fahrzeugen ausgestattet, die die Abgasstandards EEV erfüllen. Der CO2 Ausstoß beträgt rechnerisch 1.492 T CO2, berechnet aus dem gesamten Dieselverbrauch von 565.200 Liter.
Im Jahre 2014 wurde auf das Dach des Neubaus eine PV Anlage zur Eigenstromnutzung mit einer maximalen Leistung von 223 KWP errichtet, die für einen Autarkiegrad um die 20% sorgt. Als Errichter und Auftragnehmer der Wartung der Anlage hat BODAN die BürgerbeteiligungsAG Solarcomplex aus Singen gewählt. Ertragsdaten sind für 2014 in der Anlage ersichtlich.
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 83 von 99
Abb. 31: Ertragseentwicklung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der BODAN GmbH (Bauabschnitt 1 + Erweiterungsbau)
In der Fuhrparklogistik wurden die Anstrengungen, eine decarbonisierte und leise Logistik bis zum Jahr 2020 umzusetzen, in den Berichtsjahren 2013 + 2014 konsequent weiter fortgeführt. Die Verjüngung des Fuhrparkes führte im LKW Bereich zu dem Einsatz von mittlerweile 6 Fahrzeugen mit Euro 6 Norm und einem Flottenalter von 2,6 Jahren.
Die Aufbauten der Kofferfahrzeuge und Citysattel werden nach wie vor im Piek-Standard beschafft. Dieser Standard gewährleistet mit unter 60 dB eine deutlich geringere Geräuschemission als üblich. In 2013 wurde das erste Cryotech Kühlfahrzeug in Betrieb genommen, welches auf den Einsatz von Diesel als Kälteerzeuger und das Kältemittel R 404a komplett verzichtet (GWP siehe oben 3980). Dafür wird das Kältemittel R 744 (GWP 1) aus einer natürlichen Kohlensäurequelle eingesetzt. Hierdurch werden sowohl Geräuschemissionen (da nur 42dB) als auch Abgasemissionen vermieden. Im Jahr 2014 sind zwei weitere Fahrzeuge mit der Cryotech Technologie angeschafft worden, die am Standort Garching eingesetzt sind. Auf Initiative BODANs wurde die erste öffentliche CO2 Tankstelle in Garching im Jahre 2013 eröffnet.
Reduzierung von CO2 Emissionen durch den Einsatz von Erdgas LKW’s und CryoTech – Kühlsytemen
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 84 von 99
Bei der Beschaffung von PKWs hat BODAN in 2014 erstmals einen Erdgas Golf für die Betankung mit Biogas (Biomethan aus Abfällen) beschafft. Somit ist BODAN in der Lage, die anfallenden Abfälle an genau die Biogas Anlage zu liefern, deren Gas wiederum an die THÜGA als Gaslieferant geliefert wird. Somit wird das Äquivalent des in unserem Logistikprozess anfallenden Bioabfalls als Biomethan selber wieder für die Logistik genutzt.
Der LKW-Fuhrpark wurde in den vergangenen Jahren soweit modernisiert, dass das Durchschnittsalter der LKW Flotte bei 2,8 Jahren liegt und somit die Abgaswerte im Dieselbereich bei dem aktuell möglichst niedrigsten Stand liegen.
Tabelle 33: Analyse des BODAN-Fuhrparks nach EURO-Norm
Darüber hinaus wurde in 2014 ein erster Erdgas (CNG) LKW bestellt, der zum Jahreswechsel 2014-2015 ausgeliefert wurde. Dieser LKW Motor reduziert die CO2 Emissionen aufgrund des Einsatzes von Bio-Erdgas aus Abfallnutzung um 95 %107.
Die Geräuschentwicklung des Motors liegt um 15 % unter dem einem vergleichbaren Dieselmodell. Ausgestattet mit einer CO2 Kühlung (Cryotech108) und einem Piek zertifizierten Fahrzeugkoffer (weniger als 60 dB Geräuschemission) ist dieses Fahrzeug ein Vorbild für fortschrittliche, nachhaltige und umweltfreundliche Fahrzeugtechnologie. Die Mehrkosten zum Standard alleine für dieses Fahrzeug liegen bei rund 70.000 €.
Abb. 32: Treibhauseffekt verschiedener Kraftstoffe
107 http://www.rupp-brv.de/reststoffverwertung/speisereste.html 108 https://www.youtube.com/watch?t=16&v=Q0MvxSLW3Kw
Durchschnittsalter 2013 3,6 Jahre 2014 2,8 Jahre
Euro 4 7 Fahrzeuge Euro 4 5 Fahrzeuge
Euro 5 2 Fahrzeuge Euro 5 2 Fahrzeuge
Euro 6 1 Fahrzeug Euro 6 6 Fahrzeuge
EEV 9 Fahrzeuge EEV 8 Fahrzeuge
E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 85 von 99
Es wurden seit 2013 ausschließlich „Piek“-zertifizierte LKW-Aufleger109 angeschafft, die zur Reduzierung der Geräuschemission bei der Warenanlieferung führen. Die Mehrkosten pro Einheit liegen hier bei ca. 10.000€ im Vergleich zum Alternativmodell in konventioneller Ausführung.
Abb. 33: Übersicht zu den Erneuerungszyklen der LKW-Fuhrparkflotte
Für die Bewertung der Leistungen stehen ein eigenes Qualitätsmanagement, der „Geschäftsbericht – sozial – ökologisch – regionalwirtschaftlich“ der Regionalwert AG und die Nachhaltigkeitsindikatoren des BUNDESVERBAND NATURKOST NATURWAREN E.V.-zur Verfügung. Zusätzlich konnte bereits im Jahr 2012 im Außenlager Garching und für die TAGWERK GmbH die Kühlung auf das natürliche, umweltfreundliche Kältemittel „Propan/Glykol“ (wie am Hauptstandort in 2013) umgestellt werden. Dies war ein erster Schritt zur Installation der Technik im Rahmen der Lagererweiterung in Überlingen 2013/2014.
109 (http://www.kka-online.info/artikel/kka_Kuehlauflieger_mit_Piek-Zertifikat_1299379.html)
E4 Minim. der Gewinnausschüttung an Externe
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 86 von 99
E4 MINIMIERUNG DER GEWINNAUSSCHÜTTUNG AN
EXTERNE Die Stillen Gesellschafter aus dem Wertschätzungskreislauf mit einem Stammkapital von 350.000 € sind Mitarbeiter der BODAN GmbH, Kunden, Erzeuger und Verbände, die größtenteils Ihre Gewinnbeteiligung durch langfristige Darlehen oder Genussrechte im Unternehmen belassen.
Allgemeine Impulsfragen
Was ist das Ziel meines Unternehmens?
Was bedeutet „Leistung“ für uns?
Soll Kapital grundsätzlich einen Vermehrungsanspruch stellen dürfen?
Welche systemischen Folgen haben Kapitalrenditen (aus Geld wird mehr Geld ohne
Arbeitsleistung)?
Sehen wir einen Zusammenhang zwischen der Gewohnheit von Kapitalrenditen und
Wachstumszwang in der Wirtschaft?
Die Intention des Unternehmens wurde schon vor mehr als 25 Jahren als „allgemeinnützig“ beschrieben. Auszug aus dem Gesellschaftervertrag der BODAN GmbH § 2 Geschäftsgegenstand (1)+(2):
„(1) Gegenstand des Unternehmens ist der Großhandel mit Lebensmitteln und Naturwaren, die einer gesunden und naturgemäßen Lebensweise dienen und zur Gesundung der Umwelt beitragen, vorrangig mit Produkten aus biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise.
(2) Zweck der Gesellschaft ist die wirtschaftliche Förderung und Betreuung von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern. Sie tut dies durch die Koordinierung aller Beteiligten unter Berücksichtigung der Grundsätze der GEMEINWOHL ÖKONOMIE (Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung & Transparenz). Als Entwicklungsinstrument dient die Gemeinwohlbilanz auf der Basis der jeweils aktuellen Matrix.“
Diesen Zielen sieht sich die Unternehmensleitung verpflichtet und versucht diese, in praktische Ergebnisse umzusetzen. Seinen größtmöglichen Effekt erzielt das Unternehmen durch Realisierung und Beförderung der Warenströme mit Produkten aus echter ökologischer Erzeugung mit minimalem ökologischem Aufwand sowie maximalem sozialen Nutzen.
„Zweck der Gesellschaft ist die wirtschaft-liche Förderung und Betreuung von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern. Sie tut dies durch die Koordinierung aller Beteiligten unter Berücksichtigung der Grundsätze der GEMEIN-WOHL-ÖKONOMIE.“
E4 Minim. der Gewinnausschüttung an Externe
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 87 von 99
E4.1 Außenausschüttung
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Außen-ausschüttung
Relevanz: hoch
5-Jahresschnitt: Dividende nicht
höher als Inflation plus 5%
5-Jahresschnitt: Dividende nicht
höher als Inflation plus 2,5%
5-Jahresschnitt: Dividende nicht
höher als Inflation
Keine Gewinnausschüttung
an externe EigentümerInnen
Impulsfrage
Gibt es eine Gewinnausschüttung an externe/nicht mitarbeitende EigentümerInnen und
warum?
In 2014 wurde ein Gewinn in Höhe von 80.000 € an die Gesellschafter ausgeschüttet. Von fünf Gesellschaftern der BODAN GmbH sind seit 2014 vier Gesellschafter mitarbeitende Eigentümer. Ein weiterer Gesellschafter ist mit der Förderung der gemeinsamen Werte und dem Wertschätzungskreislauf verbunden. Somit fand in 2014 keine Ausschüttung an Externe statt.
Die Stillen Gesellschafter aus dem Wertschätzungskreislauf mit einem Stammkapital von 350.000 € sind Mitarbeiter der BODAN GmbH, Kunden, Erzeuger und Verbände, die größtenteils Ihre Gewinnbeteiligung durch langfristige Darlehen oder Genussrechte im Unternehmen belassen.
E4.2 Gemeinwohlorientierte Gewinnverwendung
Sub-Indikator Erste Schritte
(0-10%) Fortgeschritten
(11-30%) Erfahren (31-60%)
Vorbildlich (61-100%)
Gemeinwohl-orientierte
Gewinnverwendung:
Ausschüttung an Arbeit-Gebende“,
Stärkung des Eigenkapitals sowie
ökosoziale Reinvestitionen Relevanz: hoch
50-70% des Gewinnes
(davon mind. 50% sozial-ökologische
Investitionen)
71-80% des
Gewinnes (davon mind. 50%
sozial-ökologische
Investitionen)
81-90% des
Gewinnes (davon mind. 50%
sozial-ökologische
Investitionen)
91-100% des
Gewinnes (davon mind. 50% sozial-ökologische
Investitionen)
Die erwirtschafteten Gewinne wurden teilweise zur Stärkung der Eigenkapitalquote verwendet. (Eigenkapitalquote 2012 = 15,0 %, 2013 = 15,6 % 2014 =16,9 %).
Die BODAN GmbH hat in 2014 eine Photovoltaikanlage durch die Finanzierung mit Eigenmitteln auf dem Dach des Erweiterungsbaus in Betrieb genommen.
Ebenso werden die erwirtschafteten Gewinne in umweltfreundliche, schadstoffarme Fahrzeuge und Betriebsausstattungen reinvestiert.
E5 Gesellschaftl. Transparenz + Mitbestimmung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 88 von 99
E5 GESELLSCHAFTLICHE TRANSPARENZ UND
MITBESTIMMUNG Die GWÖ-Aktivitäten und Erfahrungen des Unternehmens wurden im Berichtszeitraum mehrfach und ohne Einschränkungen in Vorträgen, Podiumsdiskussionen oder Führungen (auf der BIOFACH u.a.) der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
E5.1 Transparenz Sub-
Indikator
Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Umfang
GWÖ-
Bericht
(hoch)
GWÖ-Bericht mit
weniger als drei
aussagekräftigen
Sätzen zu jedem
Subindikator
GWÖ-Bericht mit
drei
aussagekräftigen
Sätzen zu jedem
Subindikator
Detaillierte
Beschreibung
jedes
Subindikators,
direkter Link von
der Startseite
+ alle kritischen *1
Aspekte genannt,
direkter Link von
der Startseite,
aktive Werbung für
den GWÖ-Bericht
Impulsfragen
Haben wir im letzten Geschäftsjahr einen Gemeinwohl- oder Nachhaltigkeitsbericht
veröffentlicht?
Wie umfangreich war er jeweils und wie wurde er extern bewertet/ evaluiert/auditiert?
Wie leicht war der GWÖ- oder Nachhaltigkeitsbericht auf unserer Homepage auffindbar?
Wie wurde er unseren Berührungsgruppen kommuniziert?
Die Teilnahme am Nachhaltigkeitsbericht des BUNDESVERBAND NATURKOST NATURWAREN e.V.110, an der Regionalwertbilanz (sozial-ökologischer Leistungsbericht111)und der GWÖ Bilanz, sowie die Veranstaltungsausrichtung des Partnerbeirats und Partnerforums (s. Filmdoku112) fördern die Transparenz und schaffen Möglichkeiten zum Austausch und Dialog.
Die GWÖ-Berichte (2011 + 2012) stellen die Situation des Unternehmens transparent dar und gestatten einen detaillierten Blick auf die Verhältnisse und Strukturen. Die Berichte sind offen zugänglich auf der Website des Unternehmens113 und werden in Kundengesprächen freizügig abgegeben.
Die GWÖ-Aktivitäten und Erfahrungen des Unternehmens wurden im Berichtszeitraum mehrfach und ohne Einschränkungen in Vorträgen, Podiumsdiskussionen oder Führungen (auf der BIOFACH u.a.) der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
110 http://www.n-bnn.de/der-bnn-Nachhaltigkeitsmonitor
111 http://www.regionalwert-ag.de/index.php?option=com_phocadownload&view=category&id=4:dlbeteilig&download=2:dockriterien&Itemid=72 112 https://vimeo.com/102275463
113 http://bodan.de/seite/gemeinwohl-verpflichtet
„Die BODAN GmbH fördert Markt-transparenz in der Naturkost-branche.“
E5 Gesellschaftl. Transparenz + Mitbestimmung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 89 von 99
E5.2 Art der Mitbestimmung und Dokumentation
Kriterium Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Art der Mit-
bestimmung
+
Dokumenta-
tion
(hoch)
Reaktiv:
Anhörung von
Beschwerden +
Reaktion
Aktiv:
Dialog mit den
relevanten
Entscheidungsträ
gerInnen des
Unter-nehmens +
umfassende
Dokumentation
Aktiv +:
Konsensorientierte
Entscheidungen,
Dokumentation mit
Konsequenzen
öffentlich zugänglich
Innovativ:
mind. 50%
konsensuale
Entscheidungen
Impulsfragen
Wer sind unsere relevanten regionalen und zivilgesellschaftlichen Berührungsgruppen?
Welchen Kontakt hatten wir mit diesen Gruppen und inwiefern wurden Sie in
Entscheidungen des Unternehmens wie eingebunden?
Art der Entscheidung Eingebundene Berührungsgruppen
Wer hat wie entschieden
Ausgestaltung der Bepflanzung der im Rahmen des Erweiterungsbaus entstandenen Hangflächen
NGO, Naturschutzverbände
Auswahl ökol. höherwertiger Alternativen
Tab. 34: Beispiele für Partipationsprozesse bei Untenehmensentscheidungen
Durch aktive Fördermitgliedschaft im Verein „Naturkost Südbayern“, die Mitgliedschaft bei
der „Naturkostakademie“, der Gestaltung des bildungsnetzwerk naturkost und dem
Engagement in mehreren GWÖ Energiefeldern schaffen wir offene Kommunikationsräume
und legen unsere Geschäftspraktiken und Kalkulationsgrundlagen dar.
Weiterhin fördert die BODAN GmbH die Information über Werkzeuge der wirtschaftlichen
Umgestaltung unserer Gesellschaft, z.B. durch Vortragsveranstaltungen (z.B. in
Schömberg114).
Die BODAN GmbH fördert Markttransparenz in der Naturkostbranche durch aktive
Unterstützung der Informationsplattform Bio 123115 (als Website und als App verfügbar)
114 http://www.schoemberg.de/de/Gl%C3%BCck
115 www.bio123.de
E5 Gesellschaftl. Transparenz + Mitbestimmung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 90 von 99
und bietet durch eine Ladensuche auf der BODAN Website116 die Möglichkeit, sich über
Produkte, Dienstleistungen und weitere Daten frei zu informieren.
Abb. 34: Bio123.de – ein kostenfreies Branchenangebot zur Information zu Einkaufsstellen, Angeboten und Sortimenten
Ferner wird aktiv über wichtige Inhalte des Branchenwissens gemeinsam mit dem
BUNDESVERBAND NATURKOST NATURWAREN E.V., DIHK, IHK kommuniziert, um eine neue
Weiterbildung zum Naturkost- Reformwaren Fachberater zu entwickeln. Ein erster
Bildungsgang mit einer Gruppe von 16 Teilnehmern konnte im Rahmen des
bildungsnetzwerk naturkost 2012 gestartet und in 2014 abgeschlossen werden.
Des Weiteren beteiligte sich die BODAN GmbH 2012/2013 als Pilotunternehmen am Projekt
"Business & Biodiversity" der Bodensee-Stiftung117. Hierbei wurden unter Einbeziehung
diverser NGO-Partner Möglichkeiten zur naturnahen Gestaltung von Firmenarealen geprüft.
Hierdurch konnten Partner wie der BUND und der NABU in die Planung des
Erweiterungsbaus aktiv mit einbezogen werden. Die Umsetzung wurde in 2013/2014
durchgeführt, hier werden auch im laufenden Projekt weiterhin diverse Stakeholder-
Gruppen mit einbezogen.
Die Mitglieder des Partnerbeirats werden seit Jahren in die Gestaltung und Überarbeitung
der empfohlenen Verkaufspreise warengruppenspezifisch mit einbezogen.
116 http://bodan.de/einfache-seite/naturkost-ladensuche
117 http://www.nachhaltigwirtschaften.net/archiv/3419/
E5 Gesellschaftl. Transparenz + Mitbestimmung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 91 von 99
E5.3 Umfang der Mitbestimmung und einbezogener
Berührungsgruppen
Kriterium Erste Schritte
(1-10%)
Fortgeschritten
(11-30%)
Erfahren
(31-60%)
Vorbildlich
(61-100%)
Umfang der
Mitbestim-
mung +
einbezogener
Berührungs-
gruppen
(mittel)
Einzelne
Maßnahmen/
Projekte über
begrenzte Zeit
Einige
Berührungs-
gruppen
Immer wieder um-
fassende Mitbe-
stimmungsprozes
se
Die wichtigsten
Be-
rührungsgruppe
Regelmäßige
Einbezie-hung bei
wichtigen Themen/
strategischen
Entscheidungen
Alle Berührungs-
gruppen
Permanenter Dialog
und Mitbestimmung
bei wesentlichen
Themen/
strategischen Entsch.
Alle Berührungs-
gruppen
Institutionalisierung der Mitbestimmung Eingebundene Berührungsgruppen
Was wurde diskutiert und entschieden
Partnerbeirat Kunden Preiskalkulation UVP, Entwicklung von Dienstleistungen, Ausgestaltung von Veranstaltungen und Marketing- Aktivitäten
Erzeugertreffen Erzeuger O+G Anbauplanung, Umgehen mit Preisdifferenzen und Knappheiten
Unternehmensbeirat Kunden, Entwicklungspartner, Zivilgesellschaft
Gewinnverwendung, strategische Ausrichtung
Tab. 35: Mitbestimmung mit Berührungsgruppen
Die Berührungsgruppen der BODAN GmbH der O+G Erzeuger, Kunden und Zivilgesellschaft werden in Form von Partnerbeirat, Erzeugertreffen und Unternehmensbeirat regelmäßig und verantwortlich in die strategische wie operative Ausrichtung des Unternehmens eingebunden.
Ausblick
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 92 von 99
AUSBLICK Kurzfristige Ziele Welche kurzfristigen Ziele verfolgen Sie bei der Umsetzung der Gemeinwohl-Ökonomie (Zeitraum 3-5 Jahre)?
Angestrebt wird eine Verstetigung des internen Prozesses zur Beschäftigung der Mitarbeiter mit den Zielen und der Umsetzung der Gemeinwohlökonomie im Unternehmen BODAN. Hierzu soll es ab Herbst 2015 eine externe Begleitung zur Koordination geben, die auch die Vernetzung in der Region verbessert.
Als inhaltliche Ziele werden die Institutionalisierung der Gemeinwohl-Ausrichtung in den Feldern A und B gesehen und die Weiterentwicklung im Feld C unter enger Einbeziehung der jeweiligen Berührungsgruppen.
Mittel- und Langfristige Ziele Gelingen kann der Ansatz der Gemeinwohlökonomie nur, wenn sie ihre Wirkung im gesamten gesellschaftlichen Umfeld bis hin zur Gesetzgebung entfaltet. Hierzu bedarf es demokratischer Diskussion und einer breiten Einbindung verschiedener Interessensgruppen.
Letztlich ist es als Ziel zu verstehen, die rechtlichen, steuerlichen und kommunikativen Normen unseres Zusammenlebens si zu verändern, dass eine wirkliche Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise auf breiter Basis Raum greifen kann.
Sich hier einzubringen, versteht die BODAN GmbH als gesellschaftlichen Auftrag und gleichzeitig wesentlichen Faktor der unternehmerischen Überlebens-Strategie.
„Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
Unsere gemeinsame Zukunft, Brundtland—Bericht, 1987
EU Konformitätserklärung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 93 von 99
EU KONFORMITÄT: OFFENLEGUNG VON NICHT-FINANZIELLEN INFORMATIONEN (EU COM
2013/207) Im Mai 2014 stimmte der Ministerrat der EU einer Richtlinie zu, die noch in nationales
Recht umzusetzen ist. Die offenzulegenden Informationen (obligatorisch ab 500
Mitarbeiter) sind
- Beschreibung des Geschäftsmodells. Was ist der Zweck des Unternehmens, womit
wird Nutzen gestiftet für Kunden, wodurch werden Gewinne erwirtschaftet.
- Welche Politiken verfolgt das Unternehmen, um die Einhaltung der gebotenen
Sorgfalt (due diligence118) in Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur
Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption zu
gewährleisten?
- Was sind die primären Risiken der Geschäftsprozesse in diesen Feldern?
- Was sind die primären Risiken der Geschäftsbeziehungen, Produkte und
Dienstleistungen in diesen Feldern?
- Wie werden diese Risiken gehandhabt? Mit welchen Ergebnissen?
- Offenlegung relevanter nicht-finanzieller Leistungsindikatoren
Der Gemeinwohl-Bericht der BODAN GmbH erfüllt die EU-Anforderungen zur Offenlegung
von Nicht-Finanziellen-Informationen gemäß der EU-Direktive zur Offenlegung von Nicht-
Finanziellen Informationen (COM 2013/207).
Auf die von der EU-Direktive geforderten Informationen wird auf die Textstellen im
Gemeinwohlbericht verwiesen bzw. sie sind hier detailliert beschrieben.
Beschreibung des Geschäftsmodells Das Geschäftsmodell der BODAN GmbH, mit dem Gewinne erwirtschaftet werden und der
Nutzen sind ab Seite Y bis Seite Y angeführt.
Weitergehende detailliertere Beschreibungen sind im Bericht nach den Berührungsgruppen
und den Werten der Gemeinwohl-Matrix 4.1. der Gemeinwohl-Ökonomie gegliedert.
118 Gebotene Sorgfalt / Due Diligence: Ermittlung der negativen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Mensch und Umwelt, Reduzierung negativer Effekte und Wiedergutmachung für eingetretene Schäden. Achtung: Die konventionelle Auffassung bezieht viele Externalisierungseffekte nicht ein.
EU Konformitätserklärung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 94 von 99
Bekämpfung von Korruption Korruption hat bei BODAN keinen Platz. Transparenz und faire Partnerschaften sind
Grundprinzipien des Unternehmens und werden in allen Bereichen gelebt. Die BODAN
GmbH unterhält nur Geschäftsbeziehungen in zulässiger Weise. Hierbei ist es dem
Unternehmen wichtig, die Unabhängigkeit der jeweiligen Geschäftspartner zu wahren.
Die Firmenpolitik zur Einhaltung der gebotenen Sorgfalt in Umwelt-,
Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschenrechte ist ausführlich unter den Aspekten
Umwelt - Ethisches Beschaffungsmanagement (A1; S. 5) - Förderung ökologischen Verhaltens der Mitarbeiter (C3, S. 29) - Ökolog. Gestaltung der Produkte/Dienstleistungen (D3, S. 55) - Reduktion der ökologischen Auswirkungen (E3, S. 77)
Arbeitnehmerbelange: - Mitarbeiter inkl. Eigentümer (C1 - C5, ab S. 35)
Soziale Belange: - Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit (C2, S.27) - Gerechte Verteilung des Einkommens (C4, S. 32) - Solidarität mit Mitunternehmen (D2, S. 47) - Soziale Gestaltung der Produkte /Dienstleistungen (D4, S. 61) - Beitrag zum Gemeinwesen (E2, S. 73) - Gemeinwohlorientierte Gewinnverteilung (E4, S. 86)
Menschenrechte: - Ethisches Beschaffungsmanagement (A1, S. 5) - Ethisches Finanzmanagement (B1, S. 13) - Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung (C1, S. 19) - Ethische Kundenbeziehungen (D1, S. 39) - Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte / Dienstleistungen (E1, S. 69)
beschrieben.
Die primären Risiken der Geschäftsbeziehungen, Produkte und
Dienstleistungen, sowie die Auseinandersetzung mit den primären
Risiken und deren Handhabung der Geschäftsprozesse in diesen
Feldern sind enthalten unter
Umwelt:
- Ethisches Beschaffungsmanagement (A1, ; S. 5), - Ethisches Finanzmanagement (B1, S. 13) - Förderung ökologischen Verhaltens der Mitarbeiter (C3, S. 29) - Ökologische Gestaltung der Produkte/Dienstleist. (D3, S. 55)
EU Konformitätserklärung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 95 von 99
- Reduktion ökologischer Auswirkungen (E3, S. 77)
Arbeitnehmerbelange:
- Mitarbeiter inkl. Eigentümer (C1 - C5, ab S. 35)
Soziale Belange: - Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen Preisbildung (A1, S. 13) - Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters (B1, S. 13) - Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit (C2, S. 27) - Gerechte Verteilung des Einkommens (C4, S. 32) - Solidarität mit Mitunternehmen (D2, S. 47) - Soziale Gestaltung der Produkte /Dienstleistungen (D4, S. 61) - Beitrag zum Gemeinwesen (E2, S. 73) - Gemeinwohlorientierte Gewinnverteilung (E4, S. 86)
Menschenrechte: - Ethisches Beschaffungsmanagement (A1, S. 5) - Ethisches Finanzmanagement (B1, S. 13) - Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung (C1, S. 19) - Ethische Kundenbeziehungen (D1, S. 39) - Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte / Dienstleistungen (E1, S. 69)
Offenlegung relevanter nicht-finanzieller Leistungsindikatoren Die relevanten Leistungsindikatoren sind detailliert in den jeweiligen Kapiteln dargestellt
und erläutert. Dabei folgt der Bericht der Struktur der Gemeinwohl-Matrix 4.1. der
Gemeinwohl-Ökonomie (siehe Testat, S. 4).
Prozess der Bilanz-Erstellung
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 96 von 99
BESCHREIBUNG DES PROZESSES DER ERSTELLUNG DER
GEMEINWOHL-BILANZ Wer war bei der Erstellung der GWÖ-Bilanz/ dem GWÖ-Bericht im Unternehmen involviert? Welche Stakeholder waren involviert?
Stellvertretend seien hier erwähnt:
- Sascha Damaschun, GF BODAN GmbH, Gesamtkoordination Redaktion
- Michael Beer, Prokurist BODAN GmbH, Redaktion „A“
- Rita Fay, Mitarbeiterin BODAN GmbH, Redaktionsteam „B“
- Monika Schikorr, Mitarbeiterin BODAN GmbH, Redaktionsteam „C“
- Jennifer Knoch, Mitarbeiterin BODAN GmbH, Redaktionsteam „D“
- Dieter Hallerbach, GF BODAN GmbH, Redaktionsteam „E“
u.v.m. MitarbeiterInnen der BODAN GmbH, die sich im Berichtszeitraum in den GWÖ-
Gruppen mit den Themen auseinander gesetzt und diesen Bericht und seine Inhalte
maßgeblich mitgestaltet haben.
Ihnen allen gebührt unser Dank und Anerkennung!
Über welchen Zeitraum wurde beides erstellt?
Dauer der Erstellung: Juli-August 2015
Wie viele Personen-Arbeitsstunden wurden dafür aufgewendet?
Aufwand in Personen-Arbeitsstunden: ca. 150-200 h.
Wie wurde die Bilanz/ der Bericht intern kommuniziert?
Geplant:
- Veröffentlichung auf der Website der BODAN GmbH
- Vorstellung auf den Betriebsversammlungen der BODAN GmbH Ende September 2015
- Erstellung einer Kurzfassung zur Publikation und Verteilung an Mitarbeiter, Kunden
und Lieferanten
- Vorstellung im Rahmen einer Bodensee-GWÖ-Pressekonferenz, Termin in Abstimmung
mit den anderen beteiligten Unternehmen.
Das Audit wurde als Besuchs-Audit mit einem Vor-Ort-Besuch am 21.09.2015 mit vor- und nachgelagerter Kommunikation durchgeführt.
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 97 von 99
.
Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 98 von 99
FIRMENINFORMATIONEN BODAN Großhandel für Naturkost GmbH
Zum Degenhardt 26 88662 Überlingen
Tel. 07551 94 79 0 Fax 07551 94 79 103
www.bodan.de
Stand: 01.09.2015