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Gemeindebrief - ev-kirche-raidwangen.de · Option für Arme, Schwache und Benachteiligte für...

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Besinnung 2 Literatur unterm Turm 4 Pokémonarena 6 Bilderrückblick 2016 8 Männervesper 9 Schwarzes Brett 10 Luthernacht 12 Erasmus v.Rotterdam 13 Familiennachrichten 16 Termine 18 GEMEINDEBRIEF EV. KIRCHENGEMEINDE RAIDWANGEN HERBST 2/2016 Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein. Off. 21.4
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Besinnung 2

Literatur unterm Turm 4

Pokémonarena 6

Bilderrückblick 2016 8

Männervesper 9

Schwarzes Brett 10

Luthernacht 12

Erasmus v.Rotterdam 13

Familiennachrichten 16

Termine 18

Gemeindebrief Ev. KirchEngEmEindE raidwangEn

Herbst 2/2016

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.

Off. 21.4

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Totensonntag oder Ewigkeitssonntag?

Man sagt: Tote lässt man ruhen. Wir sagen: Nein, Tote lässt man auferstehen, ihre guten Ideen, ihre Taten, ihr Leben: Tote lässt man auferstehen.

Man sagt: Vorbei ist vorbei. Nein, wir sagen: Vorbei ist nicht vorbei: Jetzt fängt die Sache erst an. Jesus ist nicht vorbei...

Jetzt, heute, fängt die Sache mit Jesus an.(Wilhelm Willms)

Wenn im November die Tage immer kürzer werden und die Sonne ihre Kraft verliert, wenn die Blätter fal-len und die Kraft der Natur nachlässt, dann gehen auch unsere Gedanken an das Sterben und Vergehen. Dann beschleicht uns die Gewissheit, dass wir vergänglich sind und zugleich die Verheißung der Ewigkeit in uns tragen.Schwer fällt es daran zu denken und dennoch zu hof-fen, wenn ein lieber Mensch von uns gegangen ist. Groß und dunkel sitzt der Schmerz darüber. Ist nicht der Tod im wahrsten Sinne des Wortes der Todfeind, der uns in Todesangst versetzt? Die Erfahrung lehrt, dass Geburt und Tod allen Menschen gewiss sind; „mors certa, hors incerta“ also „der Tod ist sicher, unsicher hingegen seine Stunde“. Los-Lassen-Müssen fällt so unsagbar schwer, auch wenn wir eigentlich jeden Tag damit konfrontiert werden, ohne dass wir es uns immer bewusst machen. Das Ende eines Tages, die mitternächtliche Stunde überlässt das Alte der Vergangenheit und bringt einen neuen Morgen hervor. Es ist so wie mit dem Weizenkorn, das in die Erde einge-senkt wird, um neues Leben zu schaffen.

Wann ist ein Mensch tot? Vielleicht schon mitten im Leben, wenn die Auferstehung für ihn sinnlos, nur ein Märchen oder billige Vertröstung ist, wenn er nicht mehr nachdenkt, zurück, – vor- und weiterdenkt über seinen eigenen Tod hinaus, wenn er nicht mehr nach dem Sinn des Lebens fragt, nach seiner Zukunft. Vielleicht ist er schon mitten im Leben herztot, wenn er nicht mehr mit anderen mitfühlt und mitempfindet.Im Glauben an den auferstandenen Christus vertrauen wir auf Gottes Beistand selbst in Tod und Trauer, sowie auf die Verheißung: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ (Offenba-rung 21,4) Am letzten Sonntag im Kirchenjahr begehen wir den Totensonntag, wir denken an Menschen, die verstorben sind, trauern und werden uns unserer eigenen Endlich-keit bewusst. Zugleich feiern wir aber Ewigkeitssonntag und verkünden das Leben mitten im Tod, dass nämlich die Liebe stärker ist: nicht als Wiederkehr eines Gestor-benen in unsere vergängliche Welt, sondern als Auferste-hung zu einer neuen Kreatur, in eine Wirklichkeit, in der es kein Leid, keine Not und auch keinen Tod mehr gibt. Seit ein paar Jahren feiern wir auch das Heilige Abend-mahl im Gottesdienst an diesem Sonntag. Mit Brot, Wein und Traubensaft bekommen wir ein klein wenig zu schmecken, worauf wir warten und hoffen, nämlich auf das gemeinsame Festmahl in Gottes Reich, auf die Voll-endung in jenem Frieden, der die Sehnsucht nach Gott stillt.Seien Sie behütet und von Gottes Liebe in diesen Tagen und Wochen getragen

Ihr Pfarrer Joachim Schmid

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Matthias Rathmann liest aus seinem Buch „Geht aufeinander zu“

Literatur unterm Kirchturm mit matthias rathmann

Am Freitag, den 14 Oktober 2016 veranstaltete die Kirchen-gemeinde Raidwangen anlässlich des Angebots „Literatur unterm Kirchturm“ eine Buchvorstellung mit Matthias Rath-mann zu seinem Kriminalroman „Geht aufeinander zu“, musi-kalisch begleitet durch Marie Löffler am Piano. Bei Gebäck und Getränken genossen im vollbesetzen Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Raidwangen die Zuhö-rer einen lockeren Abend, moderiert durch Herrn Pfarrer Joa-chim Schmid. ,,Geht aufeinander zu“- das ist das Motto einer Laufveranstal-tung, die die Kirchengemeinde Sonnenhaus plant. Die Lauf-veranstaltung soll Sonnenhaus symbolisch mit Grafenhorst verbinden und den Auftakt für eine Kooperation mit der Nach-bargemeinde bilden. Doch gegen den Wettkampf regt sich Widerstand und als kurze Zeit später auch noch die Lagerhalle der ortsansässigen Spedition brennt, scheint das Aus. Im Wechsel zwischen Vorlesungen einzelner Kapitel seines Buches und Einblicken in sein Privatleben, stellte der Herr Rathmann auch die inhaltlichen Zusammenhänge zu der eige-nen Gemeinde dar. Besonders betonte er dabei auch seine eigene Leidenschaft des Laufens neben der Tätigkeit als Autor. Der als Journalist tätige Autor ist passionierter Läufer, er absolvierte bereits zwölf Marathons unter anderem in Tel Aviv Ende Februar 2016. Im Interview, geführt von Herrn Pfarrer Joachim Schmid berich-tete Matthias Rathmann, dass viele Dinge aus seinem per-sönlichen Erfahrungsschatz inhaltlich in den Roman einspiel-ten. Wegweisend nutzte er auch seine beruflichen Kompeten-zen, wobei es ihm sehr wichtig war, einen Mittelweg zwischen Wissen und unverkennbarem Verständnis zu finden. Neben

dem sportlichen Aspekt, hat der Autor auch den Bereich Kirche und Logistik thematisiert.Mit seinem ursprünglichen Kind-heitstraum beabsichtigte Mathias Rathmann ähnlich wie beim Laufsport durch sein Buch viele Leute zu erreichen. Bisher ist kein weiteres Buch in Planung, da Herr Rathmann sich wieder intensiver seiner Familie widmen möchte. Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es noch mediale Impres-sionen seiner Laufleidenschaft.

Emma Grebing

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Ist Ihnen aufgefallen, dass unsere Kirche zum neuen Treffpunkt von smartphonespie-lenden Jugendlichen geworden ist? Zwei Konfirmanden berichten warum.

PokémonGo ist ein weltweit bekanntes Smartphonespiel, bei dem man „in der re-alen Welt“ Pokémons (Monster) fangen, sammeln und auch mit ihnen gegen andere Teams kämpfen kann. Das Spiel, eine App, zeigt über die GPS-Erkennung des Smart-phones dem Spieler den Standort neuer Pokémons an. Die Spieler laufen zu den angezeigten Standorten (z. B. Neckarhäu-ser Straße) und suchen dort die Umgebung nach den Monstern ab.Es gibt über 150 verschiedene Pokémons, von denen manche selten sind, andere kom-men häufiger vor. An zentralen Anlaufstellen gibt es Pokémonstopps (z. B. beim Dorfplatz Raidwangen) und sogenannte „Pokémon-arenen“. Eine davon ist unsere evangelische Kirche Raidwangen! An den Stopps erhalten die Spieler ver-schiedene Items (z. B. Bälle), die man in dem Spiel braucht, um Monster zu fangen. In den Arenen kann man mit den gesammel-ten Monstern gegen andere Pokémonjäger kämpfen. Dabei wählt man zu Beginn des Spieles, ob man zu Team rot, Team gelb oder Team blau gehören will. Für dieses Team kämpft man dann immer und versucht, die Arena einzunehmen.An unserer Evangelischen Kirche Raid-

Was ist da los an unserer Kirche?

Pokémonarena an unserer Kirche

wangen treffen sich daher seit einiger Zeit Pokémonjäger. Unsere Kirche im Ort ist auf eine neue Art und Weise zum Treffpunkt von Menschen geworden, die Pokémon spielen und sich an der Kirchenarena einfinden. Wie bei allem, mögen das Menschen gut und andere wiederum schlecht finden. Ei-nerseits erleben die Spieler eine Art Zusam-mengehörigkeit und lernen dort auch andere Spieler vom gleichen oder gegnerischen Team kennen. Andererseits, müssen ausge-rechnet die Kämpfe vor der Kirche ausgetra-gen werden?

Jonathan Vöhringer und Frieder Henzler (Konfirmanden)

Liebe Leserin, Lieber Leser,an dieser Stelle möchten wir mit Ihnen in einen Meinungsaustausch treten. Wie fin-den Sie, dass unsere Kirche als sogenannte „Pokémonarena“ weltweit bekannt gewor-den ist? Als Pfarrer bekomme ich bereits Vorschläge, beim Ortschaftsrat eine andere geeignete Arena zu beantragen. Schreiben Sie mir Ihre Meinung – geeignete Leser-briefe werden wir im nächsten Gemeinde-brief veröffentlichen (allerdings besteht kein Recht auf Veröffentlichung und die Redakti-on behält sich Kürzungen vor). Herzlichen Dank an die beiden Konfirman-den, die die gesellschaftliche Diskussion mit ihrem Artikel aufgegriffen haben.

Pfarrer Joachim Schmid

Romeo Edel begleitet als Pfarrer des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) Menschen in ihren Arbeits- und Lebens-bezügen und engagiert sich auf der Grundlage der biblischen Option für Arme, Schwache und Benachteiligte für sozialen Frieden und eine gerechte Teilhabe aller. Mit ihm fragen wir wie Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Zu einer gottesdienstlichen „Talk-Runde“ haben wir Renate Maier-Scheffler, Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Nürtingen, Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart und Sven Noack, Unternehmer und CSR-Preisträger Baden-Württemberg eingeladen.

Gottesdienst an Buß- und Bettag 2016 zu Kirche und Arbeitswelt

„Fremde, die uns bewegen“ mit wirtschafts- und Sozialpfarrer romeo Edel und Pfarrer Joachim Schmid

16. November 2016 um 19.30 Uhr Evangelische Kirche Raidwangen

Seit Frühjahr reinigt Frau Christine Mutschler unsere Kirche und das Gemeindehaus. Sie hat damit die Nachfolge von Frau Monika Haas angetreten, die wir in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet haben (wir berich-teten im letzten Gemeindebrief).Wir freuen uns, dass wir die Reinigung unsere Räume mit Frau Christine Mutschler in guten Händen wissen und wünschen ihr für ihre Arbeit Gottes Segen.

Bild von links nach rechts: Petra Lang (Hausmei-sterin) und Christine Mutschler beim Sommerfest unserer Kirchengemeinde.

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2016 in Bildern

altpapiersammlung – Sommerfest – Erntedank

Wie stellt sich Seelsorge im Gefängnis dar? Mit welchen Themen und Problemen ist ein Pfarrer dort konfrontiert? Darüber spricht Pfarrer Thomas Wagner am Freitag, 11. November, ab 19 Uhr im Rahmen eines Ökumenischen Männervespers in Raid-wangen. Dazu laden die Evangelische Kir-chengemeinde Raidwangen und die Evan-gelisch-methodistische Kirche Raidwangen ein. Der Pfarrer berichtet von seiner Arbeit hinter schwedischen Gardinen. Seit fast 18 Jahren arbeitet er in der Justizvollzugsan-stalt Rottenburg, in der 600 Menschen inhaf-tiert sind, als Seelsorger. Dort begegnen ihm

Männervesper am 11. November in der EMK

Seelsorge hinter schwedischen gardinen

Menschen mit unterschiedlichster Herkunft, mit verschiedensten Lebensgeschichten, Sorgen und Nöten und mit vielfältigen Ein-stellungen zu Glaube und Religion. Pfarrer Wagner will aber bewusst den Blick auf die Menschen am Rand unserer Gesell-schaft richten, die auch in der biblischen Tra-dition einen wichtigen Platz einnehmen. Zu der Veranstaltung sind Männer jeden Alters willkommen. Das Männervesper beginnt – wie der Name sagt – mit einem zünftigen Abendessen. Im Anschluss an den Vortrag steht der Referent für Fragen und eine Dis-kussion zur Verfügung.

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Öffnungszeiten

im Gemeindebüro

Donnerstag 17-19 Uhr

Freitag 10-12 Uhr

Tel. 07022 46411

Neues Liederbuch für Bestattungen auf dem Raidwanger Friedhof

Die Raidwanger Kirchenge-meinden haben gemeinsam das Ökumenische Liederbuch „Denn du bist bei mir“ für Trauerfeiern

auf unseren Friedhof ange-schafft. Wer das alte Liederheft zuletzt in der Hand hatte, der

merkte, dass es bereits über 20 Jahre benutzt wurde. Uns ist

es wichtig, dass Abschied und Trauer ihre eigene Würde behal-

ten und wir möchten mit dem neuen Liederbuch dazu beitra-gen. Es enthält die bekannten

Lieder und auch neuere, die das Vertrauen auf Gott in schweren Zeiten zum Ausdruck bringen.

Herzlichen Dank allen Gemein-degliedern, die im Rahmen des Freiwilligen Gemeindebeitrags für die Anschaffung gespendet

haben.“

Mittwoch, 16.11.2016

Buß- und Bettag, 19.30 Uhr

Gottesdienst mit dem

Kirchlichem Dienst in der

Arbeitswelt (KDA)

Pfarrer Romeo Edel und

Pfarrer Joachim Schmid

Freitag, 24.03.2017Kirchennacht zum Reformationsjubiläum ab 18 Uhr

27.-28. Januar 2017 Jungscharübernachtung

im Haus Senfkorn.

}Lebendiger Adventskalendertäglich vom 1. bis zum 23. Dezember18.00 Uhr

am Gemeindehaus

Schwarzes Brett

Lust auf Ehrenamt?

www.ev-kirche-raidwangen.de

1. Advent 2016Kirchenchor Adventskonzertam 27. November 18.00 Uhr mit anschließendem Ständerling

Mitarbeiterabend

am 7. Dezember

19 Uhr

im Gemeindehaus

Altpapier-

sammlung

3. Dezember +

25. Februar

ab 10 Uhr

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500 Jahre Reformation – ... da muss ich hin...

Tritt fest auf, mach's maul auf

Musikalische Kirchennacht von Vereinen und Evangelischer Kirche Raidwangen mit szenischen Lesungen von Luise Wun-derlich am Freitag, 24. März 2017 ab 18 Uhr in der Evangeli-schen Kirche Raidwangen. Die Reformation wurde zu einer breiten Volksbewegung. Des-halb feiern wir das Jubiläum mit örtlichen Vereinen. Zwischen dem Gesangverein Raidwangen, dem Posaunenchor (EmK) und dem Evangelischen Kirchenchor vermittelt die Schau-spielerin Luise Wunderlich einen ganz eigenen Blick auf den Reformator. Wer war Martin Luther? Ein streitsüchtiger Mönch, der vom Teufel gezeugt wurde, wie einige seiner Gegner behaupteten? Der Mann, den noch kurz zuvor die Angst vor dem Fegefeuer fast umbringt, nimmt es nun auf einmal mit den mächtigsten Männern seiner Zeit auf: er pfeift auf den Papst, heiratet sogar, streitet und verteidigt seine Überzeugungen mit einer Wort-gewalt, die bis heute in den Bann zieht. Mit seiner Bibelüber-setzung habe er den Deutschen erst eigentlich ihre Sprache gegeben, so heißt es. Es war ein entscheidender Schritt auf dem Weg vom Mittelalter zur Neuzeit. Herzliche Einladung, das 500jährige Reformationsjubiläum in unserer Kirche am Freitag, 24. März 2017 ab 18 Uhr zu feiern. Natürlich wird es auch etwas zu essen und zu trinken geben, denn Martin Luther war ja kein Asket. Was aber war gleich sein Lieblingsgericht? Sie werden es erfahren!

Wir weisen gerne auch auf weitere Veranstaltungen zum Re-formationsjubiläum in unserem Kirchenbezirk hin, die in der beiligenden Broschüre „Vielfalt2 im Quadrat“ aufgelistet sind. Viel Freude beim Besuch!

Musikalische Kirchennacht mit Luise WunderlichFreitag, 24. März 2017 ab 18 Uhr Evangelische Kirche Raidwangen

500 Jahre Reformation – ... kennen Sie schon ...

Erasmus von rotterdam

Er war ein gelehrter Wanderer innerhalb Europas. Geboren wurde er wahrscheinlich zwischen 1464 und 1469 in Rotter-dam und war in der Kirchspielschule (Lateinschule) in Gouda, anschließend bis 1485 in der Lateinschule in Deventer. 1487 wurde Erasmus Regionalkanoniker (Chorherr) im Kloster Steyn bei Gouda. Ein Jahr nach seiner Priesterweihe (1492) verließ er das Kloster, ging nach Paris und studierte von 1495 bis 1499 an der Sorbonne. Danach reiste er nach England und lernte dort Thomas Morus (bedeutender englischer Staats-mann und Diplomat) sowie den späteren König Heinrich VIII. kennen. In London vertiefte er seine Kenntnisse und wurde, auch weil er viel mit geistig und kulturell anspruchsvollen Men-schen zusammen kam, ein weltgewandter Lehrer.In den Jahren von 1500 bis 1506 reiste Erasmus, der sich ab 1496 Desiderius [= der Erwünschte, Ersehnte] Erasmus [= der Liebenswürdige] von Rotterdam nannte, zwischen den Nieder-landen, Paris und England hin und her. Von 1506 bis 1509 hielt er sich in Italien auf, promovierte in Turin zum Doktor der Theo-logie und erhielt den Titel eines Reichsbarons. Offensichtlich wollte Erasmus immer wieder neuen Ansprü-chen genügen, denn er lehrte in der berühmten Universität von Cambridge Griechisch, erhielt als Priester die Pfarrei Alding-ton [die anglikanische Kirche entstand erst zur Regierungszeit von Heinrich VIII.]. Dort hielt es ihn nicht lange, er war ständig unterwegs zwischen England, Burgund und Basel. Im damals burgundischen Löwen (heute Leuven in Belgien) war er einige Zeit Erzieher des späteren Kaisers Karl V.Im Alter von 50 Jahren zog Erasmus nach Basel und blieb dort bis 1529. Weil er als Priester und Augustinerchorherr die Reformation nicht mittragen konnte siedelte er nach Freiburg über, blieb dort bis 1535, zog wieder nach Basel und starb dort am 12. Juli 1536. Er wurde, obwohl katholischer Priester, im evangelischen Münster in Basel beigesetzt.

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Erasmus von Rotterdam war einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit. Wahr-scheinlich schrieb er über 150 Bücher, (Gutenberg hatte ja nicht lange vor Erasmus Geburt den Buchdruck erfunden) sprach und schrieb ausschließlich auf Latein oder Griechisch, war Textkritiker, Philologe, Her-ausgeber und Grammatiker. Von seinen zahlreichen Werken seien nur „Lob der Torheit“ (gewidmet Thomas Morus), „Adagia“ (eine Sammlung von antiken Weis-heiten und Sprüchen, die auch Goethe las), „Da civilate“ (ein Werk, das sich mit kirchli-chen Missständen, Verweltlichung der Reli-gion und dem Dogmenzwang beschäftigt), sowie „Erziehung des christlichen Fürsten“ (moralische Voraussetzung für Fürsten), „Klage des Friedens“ (pazifistische Position und Ablehnung von Kriegen) erwähnt.1516 gab Erasmus eine griechische Neu-übersetzung des Neuen Testaments auf der Basis der „Vulgata“ (älteste lateinische Fassung der Bibel) heraus. Luther benutze Erasmus Fassung für seine Bibelüberset-zung. Luther und Erasmus kannten sich nicht, führten jedoch einen regen Briefwechsel. Erasmus setzte sich für eine innere Reform der katholischen Kirche ein, er verteidigte zu Beginn Luthers Vorgehen gegenüber dessen Landesherren. Institutionell und theologisch zeigten sich zwischen beiden immer deutlichere Unterschiede. Erasmus lehnte eine Spaltung zwischen Papsttreuen und Protestanten ab, obwohl er an korrupten Päpsten, dem Ablasshandel, an Frömmelei

und Heuchelei kein gutes Haar ließ. Insofern war er auch einer der Wegbereiter der Refor-mation, er wollte aber keine Veränderung durch Gewalt und unterstütze die Reforma-tion nicht. Luther prangerte in einem Schrei-ben heftig an, dass Erasmus es nicht wagte „jene Ungeheurer (gemeint sind die Päpste) offen und zuversichtlich mit uns anzugreifen, [daher] wagen wir von Dir nicht zu fordern, was über Dein Maß und Deine Kräfte geht“.Theologisch ging Erasmus vom freien Willen des Menschen, der nur durch Gottes Gnade wirksam werden könne, zwischen Gut und Böse zu wählen aus. Luther dagegen argu-mentierte mit der Erbsünde und der Allmacht Gottes, durch die jede Tat des Menschen vorher bestimmt sei.Die Tragik in Erasmus Leben war sicher-lich, dass er einerseits Idealist war, der die Unvollkommenheit der Welt nicht ertragen kann, der sich dagegen widersetzen muss. Andererseits war er soweit gemäßigt, dass er vor der Tat zurückschreckte, die natürli-cherweise auch so viel verändert und zer-bricht wie aufgebaut wird. Erasmus war sicher auch ein Wegbereiter der Aufklärung (etwa ab 1650, Verstand und Vernunft sollen Wegbereiter der Zukunft sein, Verzicht auf Vorurteile, Bürgerrechte, Gemeinwohl) ohne die unsere heutige westliche Welt nicht denkbar ist. Damit ist Erasmus einer der bedeutenden Wegbereiter der modernen Welt, auch wenn ihm viele protestantische Christen bis heute vorwerfen, dass er die Reformation nicht unterstützt hat.

Dieter-Ulrich Niederberger

Nachbarschaf tstreffen des Ev. Kirchenbezirks Nürtingen in der Altdorfer Gemeindehalle

Dienstag 17. Januar 2017 - 14.00 UhrPfarrer Thomas Maier, Direktor Ev. Missionsschule, Unterweissach

Von der Freiheit eines Christenmenschen – befreit zu glauben und zu lieben

Musikalische Begleitung des Nachmittags Angelika Rau-Čulo Kinder- und Jugendchor der Kantorei

Church-Card-Sketch mit M. Haupt und K. Wiederkehr

„...da ist Freiheit“(2. Korinther 3, 17)

Mittwoch, 18. Januar 2017 – 19.30 UhrPfarrer Peter Brändle, Kabarettist

Mach dich doch nich t lächerlich...?! Humor als Lebenshilfe

Posaunenchöre Großbettlingen und Neckartenzlingen Andacht: Dekan Michael Waldmann

im Lutherjahr!

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Terminvorschau raidwangenGottesdienste und Veranstaltungen November und Dezember 2016(Änderungen vorbehalten)

So 6. Nov. 9:30 Gottesdienst mit TaufeDi 8. Nov. Männerfrühstück Aichtal

mit Rolf Büttner 14:00 DienstagsrundeFr 11. Nov. Ökum. Männervesper in der EmK So 13. Nov. Volkstrauertag – 9.30 Ökum.

Gottesdienst in der EmK 10:30 Kinderkirche Krippenspiel-probe

Mi 16. Nov. Buß- und Bettag, 19.30 Got-tesdienst mit dem Kirchlichem Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Pfarrer Romeo Edel und Pfarrer Joachim Schmid

So 20. Nov. 9:30 Gottesdienst 10:30 Kinderkirche Krippenspiel-probe

Do 24. Nov. 14:30 Frauenkreis 19:30 Kirchengemeinderat

Fr 25. Nov. 19:30 Kirchenchor HauptprobeSo 27. Nov. 1. Advent –

10:30 Spätgottesdienst10:30 Kinderkirche Krippenspiel-probe 18:00 Adventskonzert des Kirchenchors, anschließend Ständerling

1. bis 23. Dez. Lebendiger Adventskalender, täglich um 18:00

Sa 3. Dez. AltpapiersammlungSo 4. Dez. 9:30 Gottesdienst

10:30 Kinderkirche Krippenspielprobe

Mi 7. Dez. 19.00 Mitarbeiterabend im AdventDo 8. Dez. Auszeitabend des Krankenpfle-

gevereins mit Pfr. J. SchmidSo 11. Dez. 9:30 Gottesdienst mit TaufeDi 13. Dez. 17:00 Dienstagsrunde

19:30 KirchengemeinderatDo 15. Dez. 14:30 FrauenkreisSa 17. Dez. 14:00 Krippenspiel HauptprobeSo 18. Dez. 4. Advent, 10.00 Krippenspiel

der Kinderkirche, anschließend Ständerling

Sa 24. Dez. 16:00 Familiengottesdienst 22:00 Christmette mit Kirchenchor

So 25. Dez. 10:30 Weihnachtsgottesdienst, Musik: Simone Bendig (Klari-nette)

Mo 26. Dez. 10:15 Einladung zum Kantaten-gottesdienst in die Stadtkirche Nürtingen

Sa 31. Dez. 17:00 Abendmahlsgottesdienst am Altjahrsabend

Impressum © 2016, Herausgegeben von der Ev. Kirchengemeinde Raidwangen; Bachstr. 13, 72622 NürtingenRedaktionsteam: Pfarrer Joachim Schmid (V.i.S.d.P.R.), Dieter-Ulrich Niederberger, Thea Bauknecht, Matthias RathmannAnschrift der Redaktion: s. Herausgeber Layout: Susanne Sonneck, Neckartenzlingen; Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß-Oesingen

Bildnachweis: Matthias Rathmann, Joachim Schmid, Seite 9: ogressie/fotolia.com, Private Archive und Gemeindebrief-magazin.

Der Gemeindebrief erscheint 2mal jährlich und wird an alle evangelischen Haushalte verteilt.

Kontoverbindungen: VR Bank Hohenneuffen-Teck Konto 71229000 IBAN: DE 35 6126 1339 0071 2290 00 BIC: GENODES1HON

Konto 71097007 IBAN: DE 66 6126 1339 0071 0970 07 BIC: GENODES1HONKreissparkasse Esslingen Konto 48216409 IBAN: DE 27 6115 0020 0048 2164 09 BIC: ESSLDE66XXX

So 1. Jan. Einladung nach NeckarhausenFr 6. Jan. 10:00 Taizé-Gottesdienst

mit Altdorf in RaidwangenSo 7. Jan. 9:30 GottesdienstDi 10. Jan. 14:00 DienstagsrundeSo 15. Jan. 9:30 GottesdienstDi 17. Jan. 14:00 Altdorfer TageMi 18. Jan. 19:30 Altdorfer TageSa 21. Jan. 16:00 Gottesdienst mit der

Narrenzunft RaidwangenSo 22. Jan. 9:30 GottesdienstMi. 25. Jan. 19:30 KirchengemeinderatDo 26. Jan. 14:30 Frauenkreis

Fr 27. bis Sa 28. Jan. Jungscharübernachtung im Haus Senfkorn mit Jugendre-ferentin Evi Handke und Mitarbei-terteam

Sa 28. bis So 29. Jan.Teenkreisübernachtung So 29. Jan. 10:30 SpätgottesdienstSa 25. Feb. AltpapiersammlungFr 3. März WGT PhilippinenFr 10. März MännervesperSo 12. März 18:00 Taizé-Abend-GDFr 24. März Kirchennacht

zum Reformationsjubiläum

KirchenmusikLeitung: Joachim Wenger

KirchenchorDer Kirchenchor probt i.d.R. montags, 20.00 Uhr im Gemeindehaus, ausge-nommen Schulferien.

Adventskonzert am 1. Advent27. November, 18:00 Uhr Ständerling im Anschluss

Terminvorschau raidwangenGottesdienste und Veranstaltungen Januar 2017Vorschautermine bis März 2017 (Änderungen vorbehalten)

Jahreslosung 2017Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz

und lege einen neuen Geist in euch. (Ezechiel 36,26)

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