Liebe Gemeinde,„Wie viele Brote habt ihr?“, fragt Jesus in derGeschichte von der wunderbaren Brotvermehrung seine Freunde angesichts tausenderhungriger Menschen. Und als Antwort siehtman einen fast leeren Tisch links oben aufden Hungertuch.Heute hungert eine Milliarde Menschen weltweit, und das nicht, weil es nichts aufzutischen gäbe, sondern weil es weltweit anGerechtigkeit und Solidarität fehlt. Ein paarMächtige und Reiche sitzen am Tisch, während viele die Arme vergeblich hoch reißen(vgl. im Hungertuch li unten). Bittere materielle Not auf der einen, meist südlichen Seiteder Welt entspricht spirituellem Hunger undgeistlicher Taubheit in unserer westlichen
Welt. Weil Jesu Worte: „Gebt ihr ihnen zuessen!“ oder „Wie ihr wollt, dass euch die anderen tun, so sollt ihr ihnen tun!“ als Handlungsaufgaben weitgehend an Wirkkraft verloren haben, geht die Schere von arm undreich immer weiter auseinander.Die Künstlerin Ejti Stih, die das Thema desWelthungers links im Bild so realistisch gezeichnet hat, stellt diesem Mangel rechts dieVerheißung von Gottes Fülle entgegen, vonder niemand ausgeschlossen ist. Alle sind eingeladen an Jesu Tisch, wir sind aufgenommen in die Gemeinschaft Gottes.Wie viele Brote habt ihr? Das enthält aucheine Anfrage an unser Konsumverhalten unddas Leben, das wir führen, und wie sehr wirspüren: Ja, wir sitzen alle weltweit an einem
2 Geistliches Wort
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Tisch. Unsere Erlösung hängt mit derErlösung der Menschen anderswo, besondersder der Ärmsten der Armen, zusammen.Kürzlich hatten wir im HönneBerufskolleg alsÜberraschungsgast Bruder Ivica zu Besuch,den Leiter des PaterVjekoBerufskollegs inRuanda, mit dem wir eine Schulpartnerschaftentwickelt haben. Vermittelt war der Besuchdurch eine ehemalige Kollegin (gleichzeitigMitglied unserer Kirchengemeinde), die mehrereWochen in der Schule in Ruanda ehrenamtlich Englisch unterrichtet hatte, und denSchülern vor Ort auch durch freie Kollektenunserer Gemeinde ein Arbeitsbuch zusammenstellen und vervielfältigen konnte. Es istschön, wie wir durch diesen Austausch
bereichert werden und dass manchmal auchrauhbeinigere junge Menschen sich beisolchen Anlässen sehr interessiert, mitfühlendund engagiert zeigen. Alle sind dankbar, wenndurch solche solidarischen Handlungen mitgeholfen wird, dass es an anderen Orten derWelt etwas besser wird!Im Mai und Juni warten schöne internationaleBegegnungen auf uns in der Gemeinde undauch in der Schule: Wir freuen uns auf unsereGäste aus Peru und Boende/Lofoy. Im gemeinsamen Geben und Nehmen, im Austausch von Brot, Hoffnung, Zukunft undGeborgenheit gehören wir alle an den TischJesu, der uns segnet.Ihre Kerstin Scheppmann, Berufsschulpfarrerin
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Am Pfingstsonntag, 8. Juni, laden wir zumzweiten Mal zur Nacht der offenen Kirchen indie HeiligGeistKirche ein. Von 19.00 Uhrbis 23.30 Uhr ist die Kirche geöffnet – wirfreuen uns auf Viele, die hineinschauen! DieNacht der offenen Kirchen gestalten wirgemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Lendringsen.
am Lagerfeuer sitzen im Café Leib und Seelestärken seinen Lieblingsort in der Kirchefinden für sich und andere beten Stille undKirchraum genießen einfach da sein
• 19.00 Uhr HeiligGeistKirchenführung zum150. Jubiläum
• 20.00 Uhr Im Geist der Ökumene Andachtdes Ökumenischen Forums Menden
• 21.00 Uhr Begeisterter Gesang mit Gästenaus der Partnergemeinde in Lima/Peru
• 22.00 Uhr Geistreich Lyrik und Prosagelesen von Klaus Ullrich
• 23.00 Uhr Musik für Geist und Seele SaxophonTrio
Vom Himmelfahrtstag an besuchen sechsMitglieder unserer Partnergemeinde in Limauns in Menden. Sie werden für 2 ½ Wochenbei uns zu Gast sein und an vielen Veranstaltungen unserer Gemeinde teilnehmen.Höhepunkte sind die Gottesdienste amHimmelfahrtstag in der Leitmecke und dieGottesdienste in allen vier Kirchen unsererGemeinde.Der Besuch in Menden soll den persönlichen Kontakt von Gemeindemitgliedernaus Lima und Gemeindegliedern aus Menden stärken. Die Gäste, die alle zum erstenMal nach Deutschland reisen, möchtengerne entdecken, wie wir leben, was uns inder Gemeinde bewegt, welchen Herausforderungen Deutschland sich stellt. Auchunsere Prägung durch die Reformation undden Reformator Martin Luther wird einThema sein.Die Situation unserer Volkskirche ist ganzanders als die einer kleinen, freikirchlichenGemeinde in Peru. Das wahrzunehmen istspannend und kann neue Anregungen fürunsere Gemeinde geben. Gemeinsamwerden wir die Bibel lesen und unsgegenseitig erklären, wie wir sie in unseremKontext verstehen. Und selbstverständlichwollen wir gemeinsam Gott in unserenGottesdiensten loben und füreinander beten.Wir laden Sie ein, unseren Gästen zubegegnen: in den Gottesdiensten und beimKirchcafé, in den Gemeindegruppen, andenen Sie teilnehmen, und zu besonderenVeranstaltungen, die während des Besuchs
stattfinden (siehe Kasten auf der nächstenSeite).
Unsere Gäste werden sein:Gaby Ysenia Castañeda Alza (* 1978)Schatzmeisterin, Bildende Künstlerin (Malerin)Rolando Thomas Davila Meza (*1974)Sekretär der Gemeinde, Ingenieur; er warmit unserer Delegation 2011 in CajamarcaVelquis Yanet Esquen Rabines (*1980)Leiterin der KinderarbeitFrancisca Evelia Rodriguez Escobedo (*1946)Älteste der Gemeinde, war Leiterin derFrauenarbeitNorma Shuña Sinuire (*1966)Pastora (Ehefrau von Pastor Jorge)Jorge Carlos Vasquez Salazar (*1966)Pastor in Lima seit März 2013
Die Gäste übernachten jeweils zu zweit beiprivaten Gastgebern. Das Besuchsprogramm ist in der Regel für die ganze Gruppegestaltet. Neben den Chören und anderenGruppen unserer Gemeinde werden dieGäste auch den Kindergarten und Schulenbesuchen. Auch eine dreitägige Reise zuden Lutherstätten in Eisenach und Erfurtfindet ihren Platz.Die gesamte Besuchszeit wird vom PeruPartnerschaftskreis unserer Gemeinde vorbereitet und begleitet. Gerne können SieMitglied des Partnerschaftskreises werden.
Dorothea Goudefroy
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Was bedeuten eigentlich die Bilder auf denSchlusssteinen in der HeiligGeistKirche?Wann wurde der Grundstein gelegt undwoher kam das Geld für den Bau? WelcheBaumeister haben die Pläne für unsereKirche entworfen? Und wie hat sich derKirchraum im Laufe der Zeit verändert?Diese und noch viel mehr Fragenbeantwortet Friedhelm Reimer bei einerFührung durch die HeiligGeistKirche. AmPfingstsonntag, dem 8. Juni lädt er alleInteressierten ein, unsere Kirche neu zuentdecken und etwas aus ihrer Geschichtezu hören. Beginn der Führung ist um 19:00Uhr.
Am 6. Juli feiert die Gemeinde Gottesdienstan einem besonderen Ort: in der BäckereiNiehaves an der Bahnhofstraße. An dieserStelle stand nämlich die Vorgängerkircheunserer heutigen Kirche. Diese kleine,evangelische Kirche gegenüber derMendener Mühle wurde von 1834 bis 1864genutzt. Dann zog die Gemeinde feierlich indie neu erbaute HeiligGeistKirche um, weildie alte Kirche zu klein geworden war. ImJubiläumsjahr wollen wir noch einmalzurückkehren – vielleicht wird es ja wieder„viel zu voll“. Das würde uns freuen!
Im Jubiläumsjahr predigen drei derehemaligen PfarrerInnen der HeiligGeistKirche noch einmal an ihrer altenWirkungsstätte. Den Auftakt machtePfarrerin Birgit Fiedler, fortgesetzt wird dieReihe am 20. Juli mit einer Gastpredigt vonPfarrer Andreas Stolze aus Lüneburg. DenReigen beschließt Pfarrer Martin Legler ausIhmert am 24. August. Die Gemeinde istjeweils zur üblichen Gottesdienstzeit um 11Uhr in die HeiligGeistKirche eingeladen. ImAnschluss an die Gottesdienste ist beimKirchcafé Gelegenheit zum Gespräch.
An einem Freitagabend Ende August ladenwir in die HeiligGeistKirche zum Festmahlein. In schöner Atmosphäre, mit literarischenund musikalischen Appetithäppchen könnenSie an Tischen im Altarraum ein Menügenießen. Schmecket und sehet, wiefreundlich der Herr ist!Für das Festmahl wird es Karten geben, dievorab gekauft werden müssen, damit wir dasEssen planen können. Auf Anfrage gibt esauch ermäßigte Karten. Anfangszeit undPreis stehen noch nicht genau fest, bitteachten Sie auf die Abkündigungen und dieTagespresse.
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Anlässlich des Vortrags von EhepaarSchneider hat der Verkauf des HeiligGeistObstwassers begonnen, das zum Jubiläumsjahr abgefüllt wurde. Auf dem Etikettist die HeiligGeistKirche zu sehen.Flaschen zu 5,50 € (0,2 l) und 10, € (0,5 l)können nach Gemeindeveranstaltungen undim Gemeindebüro erworben werden.Foto: Silvia Rinke
Ein Fotobuch mit Bildern aus der Geschichteder HeiligGeistKirche liegt in der Kirche zurAnsicht aus. Das Buch, das neben Gegenüberstellungen von historischen und modernen Bildern unserer Kirche auch Bilder desGemeindelebens aus den letzten Jahrenzeigt, kann für 20, € im Gemeindebürobestellt werden. Dort erfahren Sie auch dennächsten Termin der Fertigstellung (esmüssen jeweils mehrere Exemplare gleichzeitig bestellt werden).Ein großer Dank gilt Reinhold Hapke, derdas Buch konzipiert und liebevoll zusamengestellt hat. Viele Bilder sind von
Familie Reimer, Dorit Heider, ReinhardBeckmann, Thomas von Pavel und MartinaDinslage zur Verfügung gestellt worden.Dafür herzlichen Dank!
Die HeiligGeistKirche im Jubiläumsjahr. Foto: Martina Dinslage
Man sagt Afroamerikanern häufig nach, sieseien besonders musikalisch. Das könnte ander besonderen Art und Weise liegen, wiedie schwarzen Kirchenchöre ihre Songseinstudieren. Die Songs werden „by ear“,also ohne Noten gelernt. Der Leiter spieltund singt jeweils die entsprechendenPassagen vor. Auf diese Weise wird ganzbesonders intensiv das Ohr angesprochen.Genau so werden die Songs in unseremWorkshop mit Eike Formella einstudiert.
Der Leiter des Workshops, Eike Formella, istmit dem Akkordeon groß geworden. Nachdem Studium Grundschullehramt mitErstfach Musik hat er sich als Musikerselbstständig gemacht. Gospelmusik bildetden Mittelpunkt seiner Arbeit. Darüberhinaus ist er für die Kirchenmusik in derFriedenskirche Unterlüß zuständig undunterrichtet einige Instrumente und Gesang.
Freitag, 19.09.201415:30 Uhr Treffen16:00 Uhr – 20:00 Uhr Workshop
Samstag, 20.09.201410:00 Uhr – 19:00 Uhr Workshop
Sonntag, 21.09.201410:00 Uhr Treffen11:00 Uhr Begleitung des Partnerschaftssonntags mit Peru in der HeiligGeistKirche
45, € für Erwachsene20, € für Jugendliche, Schüler, Studenten,etc.
31.08.2014
Diese finden Sie in Kürze im Internet unterhttp://www.kircheinmenden.de/fv_ludwig_steil.php
Lothar OestenIm Tiergarten 5358708 MendenTelefon: 02373/390777Email: Lothar(at)Oesten.biz
Eike Formella
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Am 16. März durfte ich im Gottesdienst imPaulGerhardt Haus unsere neue GemeindeSchwester Sandra Albert einführen. Eswar ein schönes, ein offizielles und einöffentliches, herzliches Willkommenheißenin unserer Kirchengemeinde. Ausschlaggebend dafür, dass es bei uns geschah, warallein die Tatsache, dass Frau Albert mitihrer Familie in meinem Bezirk wohnt.Neben den Gästen aus unserem Bezirkwaren auch Vertreter aus den anderen Bezirken anwesend, um deutlich zu machen:Die Aufgaben von Frau Albert werden derganzen Ev. Kirchengemeinde Menden zugute kommen.Was die Redakteure unserer Tageszeitungdaraus gemacht haben, nicht aber die Verfasserin, haben sie gelesen. Die Entschuldigung am nächsten Tag ebenfalls.Dass Frau Albert natürlich keine Besuchebei Neugeborenen macht, sondern bei denEltern von Neugeborenen, sei der Vollständigkeit halber von dieser Stelle ausrichtig gestellt; und dass sie nicht unvorbereitet ihre Aufgabe übernimmt ebenfalls.Das erste Projekt „Besuche bei den Elternneugeborener Kinder“, dient einer erstenKontaktaufnahme mit Menschen in einerneuen Lebenssituation. Dabei werden vonden Nähgruppen im LudwigSteilHaus genähte Fische von ihr und anderen Personenmit einer netten Karte zu den Elterngebracht. Was sich daraus entwickeln kann,ist offen. Weitere Kontaktaufnahmen durch
Besuchsgruppen bei anderen Zielgruppenkönnen und sollen in den kommendenJahren folgen.Frau Albert bringt dabei neben ihren eigenenErfahrungen immer wieder die Früchte ihrerAusbildung in Witten ein. Sie befindet sichdort in Ausbildung zur GemeindeSchwester.Deshalb ist sie nicht immer in Menden.Dennoch können sie auch schon jetztKontakt zu ihr knüpfen, wenn sie ihr helfenwollen oder wenn sie eine gute Idee haben,aber auch wenn sie selber Hilfe brauchenund nicht wissen, wo es sie gibt.Bernd Lorsbach
Frau Albert koordiniert Besuchsdienste in unserer Kirchengemeinde. Dabeisollen als Schwerpunkt Familien mitNeugeborenen persönlich begrüßt werden. Diese Arbeitgehört zu unserem
Projekt „Mit Kindern neu anfangen“.
Sie erreichen mich persönlich am Telefondienstags von 9.00 bis 11.00 UhrTel.: 0151 26 36 41 47, Email:GemeindeSchwester(at)kircheinmenden.de
Besuche macht auch Frau Gabriele Haber,Tel.: 6 08 80.
Sandra Albert, die GemeindeSchwester inAusbildung und Dirk Wiegand (Diakoniepresbyter) besuchten am 12.04. die Gruppeder Nähkinder im LudwigSteilHaus, umsich zu bedanken. Denn hier nähen bis zu13 Kinder vierzehntägig am Samstagnachmittag unter fachkundiger Leitung vonDirk Stöffer, Martha Weichhold und UllaDahlke unter anderem auch den Fisch, dergefüllt mit Biodinkelkörnern den Familien derNeugeboren überreicht wird.Bis jetzt geschieht das noch per Post, aberab April beginnt der persönliche Besuch.Zunächst wird Frau Albert das Wärmekissenund ein Begrüßungsschreiben der Gemeinde überreichen. Unterstützt werden soll Sievom Besuchsdienstkreis, der sich gerade
neu aufstellt. Wenn Sie also gern ab und zuMenschen in Ihrer Nachbarschaft besuchenmöchten, melden Sie sich bitte, um mal beieinem Treffen des noch viel zu kleinenBesuchsdienstkreises teilzunehmen odersich im Gespräch unverbindlich zu informieren. Ziel ist es, den Menschen zu zeigen,dass Sie nicht alleine sind und dieGemeinde an sie denkt.
Sandra Albert, Tel: 0151 26 36 41 47Dirk Wiegand, Tel.: 2112,Email: D_Wiegand(at)freenet.de
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In Menden machen zwei alte Bräuche Pfingstenzu besonderen Festtagen: Pfingstkirmes undPfingstprozession, wobei letztere immer mehran Stellenwert verloren hat; und doch stehtsie in enger Verbindung mit der Pfingstkirmes.Die Anfänge dieser äußeren religiösen Bekenntnisform sind nur ungenau zu datierenauf den Anfang des 18. Jahrhunderts (wahrscheinlich 1728). Hervorgegangen ist diePfingstprozession aus Kreuzverehrung undKreuzesprozessionen vergangener Zeiten.Theologisch hat sie einen interessanten,heute fast vergessenen Hintergrund: Mit demPfingstfest endet die österliche Zeit, ist dasErlösungswerk Christi vollendet. Das Kreuz
als Leidenszeichen wird am Ausgang derOsterzeit als Siegessymbol und Zeichen derErlösung noch einmal in besonderer Formherausgestellt. Dieser feierliche Ausdruck destraurigen Karfreitagsgeschehens ist im Laufeder Zeit durch eine neue Sinngebung ersetztworden. Ebenso wurde im Laufe der Zeit derProzessionstag vom Pfingstdienstag (ehem.dritter Feiertag) auf Pfingstsonntag vorverlegt.Dessen ungeachtet demonstrierten feierlichesGeläut vor und während der Prozession(„Baiern“) und Böllerschüsse am Ende derProzession die barocke Lebensfreude. Undein Weiteres: “Zur Refatigation (Erquickung)versammelten sich im Anschluss an denfestlichen Umzug nach altem Brauch dieKlerisey, Würdenträger der Stadt und andereHonorationen mit den Musikern aus Werl im
Pastorat.“Ob dieses Tun mit der sich an
schließenden Kirmes, deren Beginnund deren Anzahl der Veranstaltungstage im Laufe der Zeitvon einem Tag auf vier Tagegeändert wurden, in Verbindungsteht, mag möglich sein, ist aberquellenmäßig derzeit noch offen.So wissen wir wenig über ihre
Entstehung. Wir wissen wohl, dassMenden seit 1276 das Stadtrecht er
hielt und damit verbunden auch dasMarktrecht. So ist die Kirmes nach derzeitig
bekannter Quellenlage im 19. Jahrhundert
Aktuelles 13
aus einem solchen Krammarkt hervorgegangen, eröffnet nach der Pfingstprozession.Es scheint sich auch bei dieser Fragestellungzu bestätigen, dass fromme religiöse Praxisund weltliche Festfreude zusammengehörten.Diese Verknüpfung könnte auch heute nochhöchst aktuell sein: Wenn aus enttäuschten,verzagten Anhängern Jesu neue angstfreieBegeisterte, kreativ Engagierte und freudvollGestimmte werden. (vgl. die Apostelgeschichte, die uns in symbolstarken Bildernvon diesem Wandlungsprozess durch GottesKraft berichtet). Diese Kraft, dieser gute Geistkann Mauern zwischen Menschen undVölkern überwinden; er kann Mut, Hoffnungauf Veränderung und Freude über dieBotschaft Jesu beflügeln.Pfingsten könnte so zum Lackmustest (Lackmus: chem. Farbanzeiger) meines Glaubenswerden: Wie halte ich es mit Neid, Hass, Gier
und Gewalt gegenüber Verständnis, Zuwendung, Sanftmut und Barmherzigkeit?Diese theoligisch dichten Gedanken versuchtder ev. Kirchenchor Paul Gerhardt mit seinenChorsätzen in die Liturgie am Pfingstsonntag,den 8. Juni 2014 in den Festgottesdienst um9.30 Uhr im Paul Gerhardt Haus Platte Heidemit einfließen zu lassen, wenn es heißt: Venicreator Spiritus: Komm, Schöpfer Geist, kehrbei uns ein und verändere mit uns und durchuns das Gesicht der Erde!Reinhard Broich
In diesem Pfingstgottesdienst wirken auchunsere Gäste aus Peru mit!
Am 31. Mai 2014 jährte sich zum 80. mal derTag, an dem die Bekenntnissynode derDeutschen Evangelischen Kirche ihre theologische Erklärung beschloss.Aufgrund derselben war es möglich, die Ansprüche des nationalsozialistischen Staatesauf die evangelische Kirche zurückzuweisen.In der „Bekennenden Kirche“ sammelten sichWiderstandskräfte der verschiedenen Evangelischen Kirchen Deutschlands. Der „Bruderrat“, eine kirchenübergreifende Gruppeverantwortlicher Persönlichkeiten, berief vom29. bis 31 Mai 1934 eine Bekenntnissynodenach Barmen – Gemarke ein.Der Entwurf der Barmer Erklärung, den KarlBarth, Hans Asmussen und Thomas Breitvorgelegt hatten, wurde in leicht verändertenFassung von der Bekenntnissynode angenommen. In der Erklärung wurde zugleichdas gemeinsame Bekennen der evangelischen Christen in Deutschland erfahren.Ihr Aufbau ist klar und deutlich: in Bibelzitatenund Formulierungen wird das Wesen derKirche und ihres Auftrags entfaltet und diestaatliche Vereinnahmung zurückgewiesen.Die Barmer Erklärung – wie wir sie inunserem Gesangbuch unter der Nr. 907 invollem Wortlaut nachlesen können – umfasst6 Thesen, zwei christologische und vierKirchenthesen:1. Jesus Christus – das e i n e Wort Gottes2. Jesus Christus – der e i n e Herr, unseres
Lebens in Zuspruch und Anspruch3. Die Kirche als Gemeinde von Brüdern –
ihre Wahrheit und ihre Zeugnisauftrag
4. Die Ämter in der Kirche – nicht Herrschaft,sondern Dienst
5. Die Aufgabe des Staates und das Verhältnis der Kirche zum Staat
6. Der Auftrag der Kirche – die Ausrichtungder Botschaft von der freien Gnade
Der bejahenden Lehraussage der Thesenkorrespondiert ein verneinender Verwerfungssatz, der formuliert, was als falsche Lehre imWiderspruch zu Schrift und Bekenntnis stehtund damit die Wahrheit und Einheit der Kircheverlässt.Obwohl die Verwerfungssätze auf die „verwüstenden Irrtümer“ der Deutsche Christen inden Jahren 19321934 zielen, sind sie sogrundsätzlich formuliert, dass sie über diedamalige Situation hinausweisen und zurÜberprüfung unserer kirchlichen Gegenwartdienen können.Dementsprechend wäre zu fragen: Worinbesteht das Bleibende dieser Erklärung, die inzahlreichen evangelische Kirchen zumBekenntnis erhoben wurde? Und: Wie kannsie uns Hilfe und Stütze in der gegenwärtigenSituation sein?Das Bleibende der Barmer Erklärung bestehtzum einen in ihrer historischen und zumanderen in ihrer interkonfessionellen Dimension.Seit September 1933 war Ludwig Müller, derBevollmächtigte Hitlers, zum Reichsbischofberufen. Er leitete das geistliche Ministerium,das vorwiegend aus Deutsche Christen (DC)bestand. Die Berliner Sportpalastkundgebungim November des gleichen Jahres öffnete
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80 Jahre Barmer Erklärung 15
vielen evangelischen Christen die Augen überdie wahren Ziele und Anliegen der DC undihres Bischofs. Bereits zwei Monate davorrichtete Pfarrer Martin Niemöller einen Aufrufan alle bekenntnistreuen Pastoren der Deutschen Evangelische Kirche (DEK) dem„Notbund“ beizutreten. Der Widerstand desNotbundes wirkte sich in den Gemeindenaus. Die Notbundpfarrer wurden die Pastorender Bekennenden Kirche. Die Auseinandersetzungen nahmen zu und gipfelten vorerstim Vorgehen des Reichsbischofs Müller undseines Anwaltes gegen den LandesbischofWurm und die württembergische Kirchenleitung. Das führte nach einer öffentlichenProtestkundgebung in Ulm im April 1934 zurersten Erklärung der Bekenntnisgemeinschaft, in der ihre Sorge um die evangelischeKirche und die Rechtmäßigkeit ihrerVertretung zum Ausdruck gebracht wurde.Der Bruderrat berief die Bekenntnissynodeein. Verschieden Ausschüsse sollten Vorlagen und Beschlüsse der Synode vorbereiten.Der wichtigste Ausschuss hatte die Aufgabeeine theologische Erklärung zu erarbeiten.Rückblickend weiß man: das Wagnis wargroß, einer so großen Schar von einandernicht bekannten Menschen aus ganzDeutschland zuzumuten, Vorlagen wie diewichtige „Theologische Erklärung“ zu erarbeiten. Dass es doch gelang, erschienvielen der daran Beteiligten wie ein Wunder.Dieses Wunder könnte man gleichermaßenauch auf die zweite Dimension, die interkonfessionelle übertragen:Lutheraner, Reformierte und Unierte findensich in der Barmer Erklärung wieder, bzw.tragen sie mit. Diese Einigung war erstmalig,wenn auch nicht vollkommen. Denn man
konnte sich „nur“ auf eine Erklärung einigenund nicht einem Bekenntnis zustimmen.Diesbezüglich könnte man einwenden undfragen: war es denn nicht selbstverständlichunter den damaligen Verhältnissen zusammen zu finden? Nein; denn im Grundegenommen waren Lutheraner, Reformierteund Unierte von einer solchen Einigung weitentfernt. Das macht auch die spätereEntwicklung deutlich: was damals seinenAnfang nahm, konnte erst vierzig Jahrespäter, 1973, in der Leuenberger Konkordieumgesetzt werden, nämlich Kanzel undAbendmahlsgemeinschaft untereinander.Die Besinnung auf Barmen ist und bleibt einRuf zur Gemeinschaft unter dem Evangelium.Als solche hat sie Bedeutung auch überDeutschland hinaus im ökumenischen Kontext für die ganze Christenheit, im Sinne einesAnsporns, ihre Zerspaltenheit zu überwinden.
Barmen heute – wie kann uns die BarmerErklärung Hilfe und Stütze sein in dergegenwärtigen Situation?Die Barmer Erklärung aus 1934 macht Mutzum Bekennen.Das bezeugt ihre Eindeutigkeit. Wenn es z.B.in These 3 heißt: “Wir verwerfen die falscheLehre als dürfe die Kirche die Gestalt ihrerBotschaft und ihrer Ordnung ihrem Beliebenoder dem Wechsel der jeweils herrschendenweltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen“, gibt das Anlass zufragen, wo die Kirche in jüngster Vergangenheit aber auch heute der Verführungerlegen ist, eigene politische Optionen undParteilichkeiten zur Richtschnur ihres Redensund Handelns gemacht hat. /Dabei könnteman hier nicht zuletzt an die Diskussion
16 80 Jahre Barmer Erklärung
„Kirche im Sozialismus/Kirche im Kommunismus denken“/.Die Barmer Erklärung gibt zum andern Aufschluss in Strukturfragen.Der „bruderschaftliche“ – heute wohl besser„geschwisterliche“ – demokratische Ansatzvon Barmen ist höchst aktuell. Denn auchevangelische Kirchenmänner stehen immerwieder in der Gefahr, sich an hierarchischenKirchenmodellen zu orientieren.Die Erklärung macht zum dritten – wobeiobige Aufzählung als exemplarisch und keineswegs als vollständig anzusehen ist – klareAussagen zum Verhältnis Kirche – Staat.Beide, Kirche und Staat, sind gebunden andas Evangelium, bzw. an die Gesetze. JedeÜberschreitung der Bindung führt in eineihrem Wesen fremde Knechtung.Aus der eigenen Bindung erwachsen Dienstund Aufgabe.Die Barmer Erklärung kann uns auch morgennoch als Prüfstein herausfordern.
Hans D. Daubner
Heute schon ....gekegelt ???
Unsere Kegelbahn wartetauf Sie!
Wir haben noch Terminefrei. Rufen Sie uns an!!
Frau Beckmann Tel.: 12243
Vieles ist möglich:• regelmäßige Kegelstunden• sporadische Kegelstunden• einmalige Kegelstunden zu Geburts
tagen und anderen Anlässen
Wir als Kirchengemeinde würden unsfreuen, wenn die Kegelbahn vonVielen genutzt würde zu frohen Treffenunter dem Dach unseres Gemeindehauses, Bodelschwinghstraße 4
Aktuelles 17
Die Sommerferien sind gerade vorüber, aberdie Erinnerungen noch ganz frisch. Wermöchte jetzt nicht noch einmal demPlätschern des Meeres lauschen, auf dieMelodie des Windes hören oder in dasakustische Gewimmel einer fremden Stadteintauchen. Wie schon bei der erfolgreichenPremiere 2013 kann man auch in diesemJahr beim Nachtkonzert im LudwigSteilHaus noch einmal musikalisch in Urlaubserinnerungen schwelgen.
Mit ihrem Programm "Recuerdos de Viaje II Reiseerinnerungen" lädt die Gitarristin Sabine Thielmann amFreitag, 22. August 2014 um21.30 Uhr, wieder zu einernächtlichen Musikreise insLudwigSteilHaus, Lortzingstraße12, ein.Waren im vergangenen Jahr inerster Linie Werke spanischerKomponisten zu erleben, sosteht jetzt Südamerika im Mittelpunkt.
Mit Kompositionen u.a. vonAugustin Barrios, Heitor VillaLobos und Leo Brouwer wirddem Fernweh neue Nahrunggegeben.Das nur mit Kerzen stimmungsvoll erleuchtete LudwigSteilHaus bietet die ideale Atmosphäre, Erinnerungen an Ver
gangenes oder Freude auf Künftiges zumLeben zu erwecken.Der Eintritt beträgt für Jugendliche 2 €, fürErwachsene 5 €.Das Konzert dauert rund eine Stunde. ImAnschluss wird ein Glas Rotwein gereicht.
Frank Fiedler
Was in der vergangenen Ausgabe unseresGemeindebriefes planmäßig dargestellt wurde, ist nun zum Teil schon umgesetzt worden:der Anbau der Erlöserkirche ist unter Dach.Auf die Fundamente wurde eine Betonplattegegossen und darauf die Fertigteile desNeubaus befestigt. Auf die Holzkonstruktionwurde der Dachstuhl angebracht. Es gab am16. März 2014 im Anschluss an den Gottesdienst ein kurzfristig organisiertes Richtfest,an dem Bauleute und Firmenvertreter, die mitdem Anbau zu tun haben, teilnahmen. DerRichterspruch von Zimmermann Heinrichsmacht etwas von der Bestimmung und demZweck des Anbaus deutlich:
Der Bau ist erstellt auf Beton und ganz ausHolz!
Dem Bürger zum Nutzen, der Gemeinde zumStolz
sind hier erstanden durch fleißige Händein festem Gefüge das Dach und die Wände.
Vom First kündet's mit farbigem Bandder Maien hinaus weit in das Land:
Seht, Ihr Leute, der Bau ist gerichtet,flott haben wir hier gute Arbeit verrichtet!
Der Geist der Gemeinschaft, hier soll ererblühen,
der Bürger soll hier nach des Alltags MühenErholung, Zerstreuung und Freude erleben
und fröhlich den Becher zum Trunke erheben.Man wird sich hier finden zu ernsthaften
Dingen,doch wird man auch lachen und tanzen und
singen;es wird ein getreues Abbild hier geben
vom Geist der Gemeinde und ihrem Leben, kurzum, dies Haus wird der Gemein'
in Zukunft lebendiger Mittelpunkt sein.
Ein Ideal, von Menschen ersonnen,hat hier Gestalt und Form angenommen;
dazu noch hat's besonderen Wert,weil dieses Haus dann allen gehört.
So sollte denn auch in kommenden Jahrenein jeder so mit dem Hause verfahren,
wie man mit seinem Eigen verfährt,indem man's bewahrt, erhält und vermehrt.
Doch wie auch die Menschen im Fleiße sichregen,
nichts kann gedeih'n ohne göttlichen Segen.So möge der Herrgott den Bau hier bewahren
vor Sorgen und Nöten und allen Gefahren,vor Erdbeben, Feuer und Wassernot,
vor Kriegsgetümmel mit Mord und Tod,damit man in Zukunft noch sehen kann,
was einst hier vollbrachte der Zimmermann.
So trink ich um Schluss mein Glas jetzt leeraufs Wohl dieses Hauses, der Gemeinde zur
Ehr'!
In der Hoffnung, dass die Arbeiten zügigvorangehen, soll im Herbst, am Erntedanksonntag (5. Oktober 2014) im Rahmen einesGemeindefestes die Inbetriebsnahme, bzw.Bestimmungsübergabe des Neubaus erfolgen.
Hans D. Daubner
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Baustelle Erlöserkirche 19
Im Traum sah ich eine ganz normale Kirchemit einem Glasfenster in Kreuzform in einemganz normalen Wohngebiet, in der vielejunge Menschen von 14 bis 25 Jahren ab17:00 Uhr zusammenkamen. Immer wiederkamen neue. Erst um 21:00 Uhr löste sichdas Ganze jeden Abend auf. Die letztengingen mit einem zufriedenen Gesicht um22:00 Uhr. Und das war nur in der Woche.An den Wochenende aber war das Haus voll… Was die jungen Leute da nur machten?Und Musik war zu hören, die ich sonst hiernoch nicht gehört hatte! Und auf der Wiesevor dem Haus, überall junge Leute rund umeine normale Kirche. Wie beim Kirchentag!Das konnte nicht eine der Veranstaltungsein, wie sie sonst für die größtenteils
erwachsenen und meist älteren Menschendort stattfanden. Denn diesmal waren diewenigen Erwachsenen in der Unterzahl unddie jungen Menschen deutlich in derÜberzahl.Ich rieb mir die Augen. Ich stand auf undschaute aus dem Fenster: Ich sah meinPaulGerhardtHaus und daran ein Bannermit der Aufschrift: Jugendkirche auf Zeit –Diese Kirche ist vorübergehend besetzt. Unddarunter ein Datum:
Ein Traum! Kein Traum.
Bernd Lorsbach
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Am 28. April 2014 verstarb TischlermeisterHelmut Reimer.Von April 1966 bis zu seinem 75. Geburtstagim Dezember 2003 war er Presbyter derEvangelischen Kirchengemeinde Menden. AlsHandwerker wurde er sogleich in den Bauausschuss berufen und war ab 1971 auchBaukirchmeister der Gemeinde.Als Baukirchmeister begleitete er Bauprojekteder Kirchengemeinde. Oft ging es um großeVorhaben wie den Neubau eines Kindergartens oder eines Gemeindehauses, aber auch um Umbautenoder Erweiterungen bestehenderGebäude, etwa die Umgestaltungder HeiligGeistKirche im Jahr1987 einschließlich der Restaurierung der Orgel, und immerwieder um Reparaturen.Helmut Reimer war mit Leib undSeele Christ, Gemeindeglied,Handwerker und Presbyter. Wirsind dankbar für sein großesEngagement in der Evangelischen Kirchengemeinde Mendenund sein christliches Lebenszeugnis. Es ging ihm nicht umsich selber, sondern um das Wohlder Gemeinde, und das in seinerfreundlichen, zugewandten undversöhnlichen Art.Am 1. Advent 2003 wurde HelmutReimer in der HeiligGeistKircheverabschiedet. Dazu wurde ihmvom Presbyterium eine Holzskulptur überreicht, die ihn alsWanderer zeigt – Helmut Reimer
war aktives Mitglied im SauerländerGebirgsverein –, zu seinen Füßen die HeiligGeistKirche, die ihm sehr am Herzen lag undwo man ihn jeden Sonntag treffen konnte.Passend für ihn wurde zu seiner Verabschiedung Römer 13,8 ausgelegt: „Seidniemandem etwas schuldig, außer, dass ihreuch untereinander liebt; denn wer denandern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.“
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Eike Formella
Das JochenKlepperHaus ist in Menden undin der Umgebung eine bekannte Altenhilfeeinrichtung. Nur wenige erinnern sichjedoch daran, dass es zu Beginn dasPresbyterium der evangelischen Kirchengemeinde war, welches sich für die Errichtungeiner Alten und Pflegeeinrichtung eingesetzthat. Im Frühjahr 1965 schrieb die evangelische Kirchengemeinde einen Brief an dasLandeskirchenamt mit der Bitte um Hilfe beider Errichtung eines Altenheimes. Diese Bittewurde von dort weitergeleitet an dasEvangelische Pertheswerk e.V. in Münster alsTräger dieser geplanten Einrichtung.Gut ein Jahr später fanden die erstenGespräche zwischen Pfarrer Liebich undKeller und dem Evangelischen Pertheswerke.V. statt und man einigte sich auf die Größeder Einrichtung. 1967 beschloss die evangelische Kirchengemeinde die Bildung eines
Bauausschusses, um die weiteren Planungenvoranzubringen.Am 26. November 1971 war es dann soweit,der Grundstein wurde gelegt. Am 19. Oktober1973 wurde die Einrichtung offiziell eingeweiht.Entstanden war ein Altenheim mit insgesamt94 Plätzen sowie einem Wohnhaus mit 29Wohnungen zwischen 39m² und 45m².Das Altenheim selbst wurde nochmals unterteilt in einen Altenheimbereich und einenPflegebereich.Entsprechend den damaligen Vorstellungengab es im Pflegebereich Vierbettzimmer.Ansonsten verteilten sich die Plätze überwiegend auf Zweibettzimmer und eine geringereAnzahl auf Einbettzimmer.Im Jahre 1986 kam dann die erste größereUmbaumaßnahme. Die Gesamteinrichtungwurde vollständig zur Pflegeeinrichtung um
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gerüstet und umgebaut. Dabei wurden dieVierbettzimmer in Ein und Zweibettzimmerumgebaut und für die Pflege notwendigeNebenräume geschaffen.Dabei blieb es jedoch nicht. 1991 begann diePlatzerweiterung des JochenKlepperHausesvon 94 auf 137 Plätze. Es entstand zumHeckenrosenweg hin ein Erweiterungsbau mitüberwiegend Einbettzimmern und jeweilszwei Doppelzimmern je Etage. Dieser Anbauwurde am 5. Dezember 1993 in Verbindungmit dem Weihnachtsmarkt am JochenKlepperHaus feierlich eröffnet.Für Pflegeeinrichtungen ist das Jahr 2018sehr wichtig, denn ab diesem Jahr schreibtder Gesetzgeber für jede Einrichtung einenEinzelzimmeranteil von mindestens 80% vor.Das Evangelische Pertheswerk e. V. unterhältals Träger in Westfalen u.a. fast 30 Altenpflegeeinrichtungen. Die gesetzliche Vorgabeist eine große Herausforderung für diesenTräger, der er sich aber im vollen Umfangstellt.In diesem Zusammenhang wird nunseit Januar 2013 dasJochenKlepperHausgrundlegend saniertund umgebaut.Weil diese Umbaumaßnahme im laufenden Betreib durchgeführt wird undwurde, war es erforderlich vorrübergehend die Platzzahl zureduzieren.Mit Abschluss derBaumaßnahme wer
den insgesamt 92 % komfortable Einzelzimmer geschaffen. Alle Zimmer, einschließlich der wenigen Doppelzimmer, haben eingroßzügiges Duschbad, welches direkt vomZimmer aus begehbar ist.Natürlich sind im Rahmen dieser Baumaßnahme auch die Aufenthaltsräume mitoffener Etagenküche, die Großküche und derdazu gehöhrende Speisesaal ebenfalls kernsaniert worden.Die Baumaßnahme wird Anfang August 2014abgeschlossen sein. Dann stehen uns wieder37 komfortable Einzelzimmer ergänzend zurVerfügung. Es lohnt sich die Einrichtunganzuschauen.Die Einweihungsfeier wird voraussichtlichAnfang September sein. Dazu laden wirrechtzeitig ein.
Lothar Haufe
JochenKlepperHaus 23
24 Wochenplan
HeiligGeistKirche und BodelschwinghHaus, Bodelschwinghstraße 46
Montag14:30 Montagstreff für Senioren(Frau Weyrauch, Tel.: 55 12 und Team)
Tanz, Spiele, Gespräche,...
Mittwoch14:30 Frauenhilfe
(Frau Gröne, Tel.: 3976057)04.06.Partnerschaft Peru (Die Frauen
von St. Paulus sind bei unszu Gast)
18.06.Pfr. Fiedler berichtet von Israel02.07.Abschluss vor der Sommer
pause: grillen und erzählen,Sommergedichte
27.08.1. Treffen nach den Sommerferien im LudwigSteilHaus
Donnerstag17:00 Kinderkantorei17:00 Bläserkreis Anfänger20:00 Kantoreiprobe
Freitag17:30 Jugendchor „Voice for Life“
Ökumenisches Mittagsgebet:jeden Samstag um 12:15 Uhr in der
VincenzKirche
LudwigSteilHausLortzingstraße 12
Sonntag14.30 Waffelstübchen (bis 17.00 Uhr)
jeden zweiten Sonntag im Monat
Montag17.15 Tanzgruppe
Dienstag18:15 meditatives Beten
19:00 Nähgruppe(Herr Stöffer, Tel.: 0175 2472200)jeden 1. und 3. Dienstag im Monat
20:00 Ökumenischer Bibelkreis„Nah am Kern“
17.06. im LudwigSteilHaus26.08. in St. Paulus
Donnerstag20:00 Singkreis Lahrfeld(Frau Blum, Tel.: 1 05 39)Termine bitte bei Frau Blum erfragen.
Samstag11.30 Uhr Konfirmandenband
15:00 Kinder und Jugendnähgruppe(Herr Stöffer, Tel.: 0175 2472200und Team)jeden 1. und 3. Samstag im Monat
Wochenplan 25
Erlöserkirche in BösperdeMühlenbergstraße 32
Montag17:30 Gymnastikgruppe(Frau Daubner, Tel.: 6 01 05)
im Jugendraum der Erlöserkirche
Dienstag19:30 Männerdienst
17.06.Wanderung mit dem Frauenabendkreis
19:30 Frauenabendkreis(Frau Krause, Tel.: 6 50 64)17.06.Wanderung mit dem Männer
dienst08.07.Basteln mit Frau Kaminski
letztes Treffen vor den Sommerferien
09.09.Wir lernen Neues vom "Holunder"
Mittwoch15:00 Frauenhilfe(Frau Beckmann, Tel.: 6 52 60)
DonnerstagGenerationscafé von 8.3010.30 Uhr14tägig, mit „Momenten der Stille“am letzten Termin im Monat
22.5. / 26.6. / 21.8.
PaulGerhardtHausGlockenblumenweg 15
Dienstag19:30 PaulGerhardtChor20:00 Helferkreis Kindergottesdienst
Mittwoch14:30 Frauenhilfe(Frau Brusis, Tel.: 6 03 77)04.06.Straßenkriminalität18.06.?????02.07.Grillnachmittag27.08.erste Frauenhilfsstunde nach
den Sommerferien
14.3016.30 Spielenachmittag fürErwachsene (Frau Brusis)
Kaffee und Kuchen gibt es auch. Wernur Kaffee trinken möchte und sichunterhalten möchte ist auch herzlicheingeladen.
11.06.
Donnerstag9:00 Frühstückszeit
(jeden letzten Donnerstag im Monat)26.06. / 31.07. / 21.08.
18:30 Bibel im Gespräch
Freitag17:00 MädchenJungschar (bis 18:30)
18:30 Bläserkreis Anfänger
19:30 Bläserkreis
08.06. Pfingstsonntag 19:00 Uhr Nacht der offenen Kirchen (bis 23.30 Uhr)15.06. Sonntag 11:00 Uhr Gottesdienst + Kindergottesdienst mit den
Gästen aus Peru,anschließend Gemeindemittagessen
22.06. Sonntag 11:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst, anschließendAnmeldung der KonfirmandInnen
06.07. Sonntag 11:00 Uhr Gottesdienst in der Bäckerei Niehaves (Bahnhofstr.)20.07. Sonntag 11:00 Uhr Gottesdienst mit Gastpredigt von
Pfr. Andreas Stolze24.08. Sonntag 11:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Gastpredigt von
Pfr. Martin Legler
08.06. Pfingstsonntag 09.30 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahlund Besuch aus Lima
15.06. Sonntag 09.30 Uhr Anmeldung der KonfirmandInnen
09.06. Pfingstmontag 10.00 Uhr Gottesdienst mit Gästen aus Lima15.06. Sonntag 10.00 Uhr Anmeldung der KonfirmandInnen
08.06. Pfingstsonntag 09.30 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahlmit dem ev. Kirchenchor Paul Gerhardtund Besuch aus Lima
15.06. Sonntag 09.30 Uhr Anmeldung der KonfirmandInnen
26 Besondere Gottesdienste
Zu einer TaizéAndacht am 28. Juni und am 13. September um 17:00 Uhr laden wirherzlich ins LudwigSteilHaus ein.
Gemeinsam singen, beten und schweigen und wissen, zu in einer Gemeinschaft zugehören. Sie können kommen, um aufzuatmen. Sie können kommen, wie sie sind.
Jeder ist willkommen.
Abendmahl:1. und 3. Sonntag im Monat: LudwigSteilHaus und PaulGerhardtHaus2. und 4. Sonntag im Monat: HeiligGeistKirche (am 2. mit Traubensaft) und
ErlöserkircheAn den anderen Sonntagen kann getauft werden.
HeiligGeistKircheMenden Stadt
Alle Jugendlichen, die sich im Frühjahr 2016 konfirmieren lassen wollen, sollen sich durchihre Eltern zum Kirchlichen Unterricht anmelden. Wer jetzt die 6. Klasse besucht, melde sichzum Unterricht an.Die Anmeldetermine sind in der Erlöserkirche (Bösperde), im LudwigSteilHaus (Lahrfeld)und im PaulGerhardtHaus (Platte Heide) am 15. Juni, und im Bodelschwinghhaus(Innenstadt) am 22. Juni, jeweils im Anschluss an den Gottesdienst. Wir empfehlen, dieKonfirmandinnen und Konfirmanden im zuständigen Pfarrbezirk anzumelden. Bitte bringenSie das Familienstammbuch mit.
In der Woche vor Pfingsten finden diesmal in der Katholischen Kirchengemeinde St. Marienauf Platte Heide ökumenische Bibelabende für jedermann statt. Von Montag , dem 2.Juni, biszum Donnerstag, dem 5. Juni, beschäftigen wir uns unter der Anleitung von Diakon Düppe,Pfarrer Lorsbach, Pfarrer Theune oder Diakon Seithe gemeinsam oder in Kleingruppenjeweils ab 19:30 Uhr mit Abschnitten der Josefsgeschichte aus Genesis 3750.Material für diese Abende, die um 21:00 Uhr beendet sein werden, wird gestellt. DieTeilnahme ist kosten – aber nicht folgenlos
LudwigSteilHausMenden Lahrfeld
9:30 Uhr Nach dem Gottesdienst KirchCafé.
PaulGerhardtHausPlatteHeide
9:30 Uhr Jeden ersten Sonntag Kindergottesdienst.Nach dem Gottesdienst KirchCafé.
11:00 Uhr Parallel dazu Kindergottesdienst im Gemeindehaus.Nach dem Gottesdienst KirchCafé.
10:00 UhrErlöserkircheBösperde
An jedem dritten Sonntag ist Kindergottesdienstund nach dem Gottesdienst ist KirchCafé.
JochenKlepperHausPlatteHeide
15:30 Uhr 07.06. / 28.06. / 12.07. / 26.07. / 09.08. /23.08. / 06.09.
Die regelmäßigen Gottesdienste in unserer Gemeinde 27
28 150 Jahre HeiligGeistKirche
Vertrauen ist oft ein „DennochVertrauen“,so formulierten Nikolaus und AnneSchneider pointiert bei ihrer Lesung am 3.April in der HeiligGeistKirche. Die Buchhandlung Daub hatte in die HeiligGeistKirche eingeladen und damit einen wunderbaren Beitrag zum Jubiläumsjahr geleistet.Das Ehepaar Schneider las aus seinemBuch „Vertrauen. Was in schwierigen Zeitenwirklich trägt“. Wobei „lesen“ nur die Hälfteder Wahrheit beschreibt, begaben sich dieBeiden doch auch in ein angeregtes Gespräch miteinander und am Ende auch mitden Zuhörenden. Sehr lebendig und lebensnah schilderten sie dabei, das Vertrauen,das sie selber trägt. Vertrauen zueinander,„das immer wieder neu erarbeitet undgewagt werden will in einer Ehe“, undVertrauen in Gott, das oft genug ein DennochVertrauenist.Nikolaus Schneider, Pfarrerund Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, und seine Frau Anne,Lehrerin für Evangelische Religion, sparten kaum ein brisantes Thema aus. Die Diskussion um die Sterbehilfewurde vor dem Hintergrundder eigenen Erfahrungen mitdem Tod ihrer jüngsten Tochter durchaus kontrovers beleuchtet. Kritik an einemfalsch verstandenen, männlichen Gottes und Amtsver
ständnis kam eher von Frau Schneider. ImHintergrund immer die Frage: auf was füreinen Gott verlassen wir uns?, und dieAntwort: Auf den, der Christus von den Totenauferweckt hat.Die Gedanken über das Vertrauen wurdenvon Kantor Helmut Brandt mit ruhiger,nachdenklicher Orgelmusik vertieft undumrahmt. Am Ende der Lesung plädiertenSchneiders in Punkto Ökumene in großerEinigkeit für ein fröhliches DennochVertrauen, das von den Zuhörenden mitdankbarem Applaus aufgenommen wurde.
Dorothea GoudefroyFoto: Silvia Rinke
Jugendfreizeit 29
Auch in diesem Jahr fand eine Osterfreizeit inMeinerzhagen für Kinder im Alter von 812Jahren statt. In großer Spannung und Erwartung ging die Busfahrt los eine Abenteuerreise ohne Eltern konnte beginnen. Fürviele waren Haus und Umgebung schon bekannt. Aber auch die Neuen konnten sichmithilfe des Kennenlernabends schnell in dieGemeinschaft eingewöhnen. Durch die exzellente Verpflegung im Haus Lyck waren wirjeden Tag gut gestärkt.Unter dem Motto "Komm, pflanz einen Baum"durften die Kinder im Laufe der Woche unteranderem mit Zachäus und einem traurigenOlivenbaum mitfühlen. Nach dem kleinen,täglichen Theaterstück wurden die biblischenGeschichten kreativ, spielerisch und altersgerecht aufgearbeitet. Neben viel Gesang undGebet war aber auch die Phantasie der Kindergefragt. Zum Beispiel bei der Reise im Hogwartsexpress in die Welt von Harry Potter.Nachdem sie ihr Talent im Quidditch bewiesenhatten, wurden Zaubertränke gebraut undKräuter studiert. Zum Abschluss des Tagesgab es eine bezaubernd witzige Zaubershow.Ein weiteres Highlight war, traditionell wie injedem Jahr, die Disko. Es wurde viel Aufwandbetrieben, um sich möglichst hübsch zumachen. Dann wurde zu guter Musik viel undlange getanzt und hätten die Mitarbeiter sienicht gebremst, so würden sie noch heutetanzen.Es gab jeden Tag eine Menge Action. Sostanden Krimispiel, Zirkusnachmittag undBibelspiel auf dem Programm. Messerwerfen,Schminken, Seiltanzen und Hula Hoop warenfür die Kinder kein Problem und auch als
kleine Detektive haben sie sich wirklich gutgeschlagen. Beim Bibelspiel haben sie unteranderem den barmherzigen Samariter gespielt und die Arche mit "Tieren" gefüllt. JedeGruppe durfte am Schluss ihren selbstentwickelten BibelRap vorführen.Zum Glück hatten wir gutes Wetter. So ließsich die Natur von ihrer angenehmen Seiteerleben. Beim Geländespiel im Wald oderbeim Bachstauen hat sich der ein oderandere auch mal dreckig gemacht. Für dieHüpfburg am Nachmittag und die gruseligeNachtwanderung am letzten Abend war dasschöne Wetter ebenfalls sehr wichtig.Die Freizeit hatte aber nicht nur laute Töne,sondern auch leise Momente zu bieten.Spätestens beim allabendlichen GuteNachtTreff konnten die Kinder entspannen, abschalten, den Geschichten lauschen, ruhigeLieder singen und den Tag mit Gott ausklingen lassen. Ein weiteres schönes Erlebniswar der selbst mitgestaltete Gottesdienst, beidem die Kinder ihre persönlichen Fürbitten anGott heran tragen konnten. Sie bekamen denSegen und kleine, selbst gebastelte Kreuzemit auf ihren Weg. Natürlich war auch derGottesdienst unterstützt mit vielen schönenLiedern.Der Abschied fiel besonders den älterenKindern schwer, die nächstes Jahr nichtnochmal mitfahren dürfen. Deshalb war es fürviele ein tränenreiches Ende. Das ist dasgrößte Kompliment der Kinder an die Freizeit.Diese Woche hat viele schöne, neue Erinnerungen geschaffen auch für die Mitarbeiter. Es ist jedes Jahr wieder eineAbenteuerreise mit Gott. A. Homrighausen
30
Während sich der erste Teil der Ausführungenzum Jahresthema 2014 auf Martin LuthersVerhältnis zur Obrigkeit, bzw. weltlichenMacht, bezog, wird es im zweiten (und letztenTeil) um das Zusammenspiel von Reformationund Politik und um seine Folgen bis heutegehen. Wohl wissend um die Breite undAusführlichkeit solcher Folgen, ist es andieser Stelle anders nicht möglich, als nur aufexemplarische Beispiele zurückzugreifen.
Barmen (siehe dazu auch „80 Jahre BarmerErklärung“) versucht aus dem Wesen undAuftrag der Kirche heraus, die staatlicheVereinnahmung zurückzuweisen. Als eineFolge der reformatorischen „Zwei ReicheLehre“ hat der Staat für die Erhaltung derOrdnung zu sorgen. Daraus ergibt sich einebestimmte Annäherung an den Staat, dieschnell zu einer Anpassung führen kann, wiedas die Problematik der „deutschen Christen“(DC) innerhalb des Naziregimes zeigt. Gegeneine solche Anpassung bezieht die Bekenntnissynode 1934 in Barmen Stellung. Esist vor allem die fünfte der sechs Thesen derBarmer Erklärung, die sich mit Verhältnis derKirche zum Staat beschäftigt. „Fürchtet Gott,ehrt den König" (1Ptr.2,17) heißt es darin. DieKirche erinnert den Staat an seine Aufgabenund unterstützt ihn. Vom Staat wird 1934eigentlich mehr erwartet, als ihm die Schriftfür seinen Bereich zuschreibt. Beide – Staatund Kirche – sind gebunden: die Kirche andas Evangelium, der Staat an die Gesetze.Jede Überschreitung der Bindung führt in
eine ihrem Wese fremde Knechtung.Andererseits erwachsen aus einer solchenBindung Dienst und Aufgabe. Die fünfteBarmer These schließt mit zwei Verwerfungen. Sie gelten einer religiösen Anmaßung des Staates sowie einer politischenAnmaßung der Kirche. Allerdings gibt esUnterschiede zu heute. Die Verfasser dertheologischen Erklärung von Barmen lebtenin einem totalitären Staat. Dieser ging überdie politische Selbstorganisation der Gesellschaft weit hinaus und nahm die Eigenständigkeit der Gesellschaft gegenüber demStaat zurück. Die Kirche hat heute nicht mehrnur den Staat als Gegenüber sondern auchdie Gesellschaft in ihren verschiedenenHandlungsfeldern. Totaltäre Ansprüche drohen,wenn z.B. Teile der globalisierten Ökonomieoder Teile der Finanzwelt oder Bereiche derDateninformation ihre Auffassung für absoluterklären. Von „Barmen“ ausgehend könntedann die Frage hier lauten: was heißt es ineiner solchen Zeit an Gottes Reich, seinGebot und seine Gerechtigkeit erinnern?
Intellektueller Weitblick und die BereitschaftGesellschaft und Politik mitzugestalten, warendem großen Theologen schon durch seinElternhaus mitgegeben. 1933 erlebte er diePervertierung der Macht, ihr gebundensein anfalsche Ziele und ihr Einsetzen unterManipulation der Massen. Dagegen beginntbei ihm der innere Widerstand. TheologischeBegründung und Triebkraft dazu war seineBegegnung mit der Bergpredigt (1932) und
Reformation. Macht. Politik. 31
das daraus erwachsende Bekenntnis, sich „inseinem Leben ganz an Jesus Christusauszurichten und so seinen Ort in derwirklichen, sichtbaren Kirche zu finden“. Esging Bonhoeffer so der BonhoefferKennerund ehemalige Vorsitzende des Rates derEKD Bischof Wolfgang Huber nicht darumpolitische Macht zu leugnen, sondern umderen richtigen Gebrauch. Mehr noch als das:wenn der Staat gegen seine Aufgabeverstößt, Recht und Frieden zu wahren,genügt es nicht, die Opfer unter dem Rad zuverbinden, sondern es geht darum, „dem Radselbst in die Speichen zufallen“. Also: theologisches undpolitisches Denken bis in dieletzte Konsequenz. Der Lebenswandel und die Entscheidungen D. Bonhoeffers machendas klar. Er flieht nicht vorHitlers Krieg, um so demKriegsdienst zu entkommen,sondern nach wenigen WochenNew York kehrt er 1939 nachDeutschland zurück, um amGeschick des eigenen Volkesteilzuhaben, um für einDeutschland nach Hitler zuwirken. Damit begann dieKonspiration gegen Hitler, diefür Bonhoeffer im Gefängnisund dem gewaltsamen Tod1945 enden sollte. W. Huberbeschreibt das Denken desTheologen als eine Ethik derVerantwortung sich selbstgegenüber aber auch und vorallem als Fürsorge für fremdesLeben. Die Überlegung, „wie
eine zukünftige Generation weiterleben soll“schließt die Auffassung ein, in der äußerstenSituation zur Schuldübernahme bereit zusein. Aus einer solchen Verantwortung herausentsteht dann auch die Idee und der Weg derMündigkeit. Verantwortung bis zur Bereitschaft der Schuldübernahme oder Schuldübernahme als Verantwortung? Leider kanndem hier nicht weiter nachgegangen werden.Was bleibt? Die Erkenntnis, dass Reformationund Politik viel miteinander zu tun haben, bishin, dass reformatorisches Denken oftpolitisches Denken ist. Das zeigen nicht
zuletzt die starken Einflüsse von BonhoeffersTheologie auf das theologische Denkenspäterer Generationen (als Beispiel könntedie „Befreiungstheologie“ genannt werden)sowie die Würdigung von Bonhoefferskonspirativen Denkens durch viele Historiker.
Die Kirche äußert sich zu politischen undgesellschaftlichen Fragen. Sie tut es, weil siefür eine Wertorientierung eintritt, die demWohlergehen aller dient. Die EKD (Evangelische Kirche von Deutschland) tut das inDenkschriften und Verlautbarungen, in Stellungnahmen und Erklärungen. Sie reichenvon „Eigentumsbildung in sozialer Verantwortung“ (1962) bis zum „Sozialwort“ (2014).Darin übernimmt die Kirche Mitverantwortungfür das Gemeinwesen. Sie tut das zum einenim Rahn der EKD und damit stellvertretendfür über 23 Millionen Kirchenmitglieder. Sie tutes zum andern auch dort, wo Christen aufGrund ihres Glaubens in aktuellen Debattendas Wort ergreifen und Verantwortung übernehmen und sie tut es vor allem als Anwältinfür die, die selbst zu schwach und ohneChancen sind. Rechtlich gesehen geht es imVerhältnis Staat Kirche um eine „hinkendeTrennung“ (Jürgen Habermas). Diese hinkende Trennung wirkt sich einerseits aus in denZuschüssen, die der Staat der Kirche (denKirchen) gewährt und andererseits in derEntlastung der öffentlichen Hand durchkirchliche Einrichtungen wie Tagesstätten fürKinder, Alte und Pflegeheime, Krankenhäuser, Privatschulen usw. Dementsprechendkönnte man auch sagen, dass es ein„ergänzendes Miteinander“ ist. Weitere
Äußerungen diese Miteinander gab und gibtes z.B. in Stellungnahmen zu Fragen derGlobalisierung (2009), zu Fragen der sozialenMarktwirtschaft (Februar 2014 – zusammenmit der r.k. Bischofskonferenz) oder zuFragen der Energiewende (März 2014 – HausVilligst – Gespräch zwischen Präses A.Kurschus und Ministerpräsidentin H. Kraft).Reicht das?, könnte gefragt werden. NikolausSchneider, Vorsitzender des Rates der EKD,fragt, ob man mit der Bibel Politik machenkann. Seine Antwort lautet ja – aber nicht imAuftischen immer neuer Forderungen an diePolitik, sondern im Sinne „wacher Beobachter“ für eine menschenfreundliche undlebensdienliche Politik.Reformation. Macht. Politik – ein brisantes,hochaktuelles Thema. Dazu gibt es imlaufenden Jahr 2014 viele Veranstaltungen,Vortragsreihen, Workshops, Exkursionen usw.Alle weisen sie auf die Wichtigkeit derEreignisse des 16. Jahrhunderts hin undmöchten zugleich einstimmen auf das 500jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017.Hans D. Daubner
32 Reformation. Macht. Politik.
Aktuelles 33
34
Ganz so wörtlich hätte der Himmel den Textdes Eingangsliedes im Jubiläumsgottesdienst der HeiligGeistKirche nicht nehmenmüssen: Zu „Güldner Himmelsregen, schüttedeinen Segen auf der Kirche Feld“ schütteteder Himmel sich tatsächlich aus. Der Festfreude der Gemeinde konnte das Regenwetter am 27. April jedoch nichts anhaben.In der Kirche fanden sich viele Festgäste mitfröhlichen Gesichtern ein, der BläserkreisPaul Gerhardt und die Evangelische Kantorei Menden trugen zusammen mit KantorHelmut Brandt zur fröhlichfeierlichen Stimmung bei.Pfarrerin Dorothea Goudefroy hob in ihrerFestpredigt hervor, dass nicht die altenSteine, sondern die 150jährige Nutzung derKirche durch die Gemeinde Anlass zu Lobund Dank seien. Denn in dem hohen, lichtenKirchraum haben Menschen in diesen 1 ½Jahrhunderten Gott gesucht, haben gesungen und gebetet und auf das WortGottes gehört. In der Gemeinschaft habensie sich stärken lassen und ihre Sorgen undHoffnungen miteinander geteilt und vor Gott
gebracht. Mit dem 84. Psalm konnte dieGemeinde so aus guter Erfahrung sagen:Wohl denen, die in deinem Hause wohnen;die loben dich immerdar.Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärkehalten und von Herzen dir nachwandeln!Dass die HeiligGeistKirche auch in Zukunftein Gotteshaus für die Gemeinde sein möge,das wünschten beim anschließenden Sektempfang nicht nur Pfarrer Thomas von Pavelfür den Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn,sondern auch die Geschwister der FreienEvangelischen Gemeinde Ecclesia.Dorothea Goudefroy
Bilder aus 150 Jahren HeiligGeistKirchehat Reinhold Hapke in einem sehenswerten Fotobuch zusammengestellt.
Heike Weigelt schenkt der HeiligGeistKirchediese liebevoll verzierte Geburtstagstorte.
150 Jahre HeiligGeistKirche 35
Der Bläserkreis unter der Leitung von Dietmar Ehlert gestaltet den Festgottesdienst mit.
Im Bodelschwinghhaus feiert die Gemeinde ihre Kirchebei Kaffee und Kuchen.
Glückwünsche aus der Ökumene:Udo Kampe von der Freien Evangelischen Gemeinde Ecclesia.
36 Aus dem Presbyterium
Sitzung Februar 2014Die GemeindeSchwester Frau Albert berichtet von ihrer ersten Woche in Witten undstellt das von ihr entwickelte Konzept„Persönliches Begrüßen von Familien mitNeugeborenen“ vor. Alle Bezirke sind einbezogen, es werden junge Familien angesprochen. Das Projekt knüpft an das Projekt„Mit Kindern neu anfangen“ an. Das Presbyterium begrüßt das Projekt und bittet FrauAlbert, dieses Projekt in Menden umzusetzen. Herr Wiegand, Diakoniepresbyter,sucht Menschen, die im Diakonieausschussmitarbeiten. Der Ausschuss wird Frau Albertbei ihrer Arbeit unterstützen.Die Kollekte am 9. März wird bestimmt fürden DeCentLaden am Hofeskamp. DerKollektenbetrag wird dann aus Diakoniemitteln verdoppelt.Der Himmelfahrtsgottesdienst wird von Pfrn.Ellen Gradtke und Pfr. Bernd Lorsbachgemeinsam vorbereitet, weitere Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen sind erwünscht.
Sitzung 19. März 2014Herr Dieter Becker wird für ein weiteres Jahrzum Vorsitzenden des Presbyteriums gewählt. Als Stellvertreterin wird Pfrn. DorotheaGoudefroy gewählt.Die dem Presbyterium vorgeschlagenenJugendlichen werden zur Konfirmation zugelassen. Eine entsprechende Namenslisteliegt in den Gemeindezentren aus.Die „Jugendkirche auf Zeit" soll, wie beschlossen, auf der Platten Heide in Trägerschaft des Jugendreferats stattfinden.Der Gottesdienst am Himmelfahrtstag findetim Freibad Leitmecke statt.Der Gottesdienst der HeiligGeistKirche
wird am 6.07.2014 – im Zusammenhang mitden 150jährigen Feierlichkeiten – in derBäckerei Niehaves, der ersten ev. Kirche inMenden, stattfinden.Pfrn. D. Goudefroy berichtet über diePlanungen der Veranstaltungen, an denendie Mitglieder der PeruDelegation teilnehmen werden. Die Kirchengemeinde verpflichtet sich, alle Kosten des Aufenthaltesder sechs Delegationsmitglieder zu übernehmen. Auch wird die freie Kollekte vom13. April 2014 für den Besuch derPartnergemeinde aus Lima bestimmt.
Das Presbyterium hat sich für die Aufnahmevon Werbeanzeigen in unseren Gemeindebriefentschieden. Wir bieten drei Formate fürWerbeanzeigen an: Eine DIN A5Seite
SW zum Preis von 120 € pro Ausgabe farbig zum Preis von 140 € pro Ausgabe
Eine halbe DIN A5Seite (Querformat) SW zum Preis von 60 € pro Ausgabe farbig zum Preis von 70 € pro Ausgabe
Eine viertel DIN A5Seite (Längsformat) SW zum Preis von 30 € pro Ausgabe. farbig zum Preis von 35 € pro Ausgabe.
Haben Sie Interesse, in unserem Gemeindebrief zu inserieren, wenden Sie sich bitte an:Gudrun KöhneTelefon: 7 60 82 07Email: hkoehne(at)arcor.de
Amtshandlungen 37
Der Rabbi von Chicago ist ein passionierterGolfspieler. Leider regnet es die ganzeWoche lang ununterbrochen, und so kann erkein Golf spielen. Doch dann, an einemSchabbatMorgen: Wunderschönes Wetter!Da das Golfspielen am Schabbat verbotenist, steckt der Rabbi in einer verzwicktenLage. Er stellt sich die Frage: „Gott oderGolf?“. Er schaut nochmals aus demFenster: Der Rasen glänzt und kein Wind...Einfach perfektes GolfWetter. Fünf Minutenspäter steht er auf dem Golfplatz, natürlichgetarnt, und zielt auf das Loch.
Das sah vom Himmel aus der ProphetElijahu und meldete es dem Ewigen. DerEwige sagte: „Sieh nur hin, er bekommt jetztseine Strafe.“Elijahu tat es und sah, wie der Rabbiner auseiner Entfernung von 150 Meter mit einemeinzigen Schlag den Golfball in das Lochbeförderte. Darauf sagte Ehjahu enttäuschtzum Ewigen: „Du wolltest ihn bestrafen undgewährst ihm einen solchen Schlag?“Darauf erwiderte der Ewige: „Warumverstehst du nicht? Das ist seine Strafe! Wem kann er das erzählen?“
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Die nächste Ausgabe erscheint am 24.08.2014Redaktionsschluss für den nächstenGemeindebrief ist Freitag, 11.07.2014
Unser Gemeindebriefwird herausgegeben vom Presbyterium derEvangelischen Kirchengemeinde Menden.Auflage: 6.300Redaktionskreis für diese Ausgabe:Heike Dierkes info(at)kircheinmenden.deFrank Fiedler frank.fiedler(at)freenet.deKlaus Hellwig info(at)khhellwig.deThomas Schotenröhrtschotenroehr(at)gmx.deAnzeigen: Gudrun Köhne hkoehne(at)arcor.de
Telefon: 7 60 82 07
Kontakt www.kircheinmenden.de
Pfarrerinnen und PfarrerDorothea Goudefroy (GA) 1 70 42 49
[email protected] Fiedler 32 13
[email protected] Dietmar Daubner 6 01 05
daubner@kirchemenden.deBernd Lorsbach 1 72 30 40
b.lorsbach@tonline.deFriedemann Majer 0 23 7236 19
Presbyterinnen und Presbyter(GA)=MitglieddesGeschäftsführendenAusschussesDieter Becker (GA)(Vors. des Presbyteriums) 39 71 11Reinhard Beckmann (GA) 17 03 40Brigitte Bichmann 6 16 71Brigitte Blome 39 79 94 8Werner Edler (GA) 01 794 96 10 40Ramona Franke 75 79 82HansJürgen Henschel 6 44 30Angelika Krause 6 50 64Edith Kuhlmann 1 27 37Alexandra Lanfermann (GA) 1 85 17Iris Neuhaus 96 88 15Lothar Oesten 39 07 77Marion Strotmann 0 23 7812 30 55Bärbel Vane 6 78 68Dirk Wiegand 21 12
BodelschwinghHausBodelschwinghStraße 4Gemeindebüro Heike Dierkes 91 54 41
Fax 91 54 43info(at)kircheinmenden.de
Öffnungszeiten: Mo Fr 9:0012:00 UhrDo 14:0016:00 Uhr
Friedhofsverwaltung Vera Bathe 91 54 42iskgmendenfriedhof(at)kkekvw.de
Öffnungszeiten: Mo Fr 9:0012:00 UhrDo 14:0016:00 Uhr
Friedhofsgärtner Frank Ackermann 0160 4027376ev.friedhof.menden(at)email.de
Kirchenmusiker Helmut Brandt 91 54 44GemeindeSchwester Sandra Albert 0151 26364147
GemeindeSchwester(at)kircheinmenden.de
Zentren und EinrichtungenHeiligGeistKircheKüster Dietmar Ehlert 91 54 46BodelschwinghHaus 91 54 46Kindergarten Katrin Nolte 34 08Kegelbahn Christel Beckmann 1 22 43LudwigSteilHausKüsterin Annelie Hannert 1 07 49
ErlöserkircheKüsterin Irma Kling 0176 78 73 56 03Erlöserkirche 1 78 19 96Kindergarten Sandra GeneralKöster 1 74 14 30Familienzentrum BösperdeHalingen 1 74 14 30
PaulGerhardtHausKüsterin Marita Groenewold 6 60 24PaulGerhardtHaus 6 69 70Familienzentrum/Kindergarten Dagmar König 6 26 03Bläserkreis PaulGerhardt D. Ehlert 91 54 46PaulGerhardtChor Reinhard Broich 1 59 46Gemeindetreff Marita Groenewold 6 60 24Öffnungszeiten: Di und Do 15:0017:00 Uhr
Mi 9:3011:30 UhrAltenzentrum JochenKlepperHaus 9 69 10CVJM Anja Homrighausen 17 97 96Diakoniestation Menden 1 48 73