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Ganztagsschulentwicklung an Grundschulen in Baden-Württemberg Auf dem Weg zur... · Singen Diktat...

Date post: 15-Aug-2019
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Ganztagsschulentwicklung an Grundschulen in Baden-Württemberg
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Ganztagsschulentwicklung an Grundschulen in

Baden-Württemberg

Grundlegende Fragen einer Ganztagsschule

Dipl. Päd. Guido Seelmann-Eggebert

Lehrer für Mathematik und Sozialkunde.

Rektor i. R. an einer IGS

Ehrenamtlich tätig als Landesvorsitzender des Hessischen Ganztagsschulverbandes

Fachberater des Ganztagsschulverbandes Deutschland Mitarbeiter bei LEA

Mitarbeiter der Serviceagentur „Ganztägig lernen“

Mitglied der Ganztagsschulkommission HESSEN

Mitglied der Steuergruppe Ganztagsschule in Wiesbaden

1. Film zum Thema „Ganztagsschulen“

als Einstieg

2. Was versteht man unter einer

Ganztagsschule?

3. Warum Ganztagsschule? Wer will die

Ganztagsschule?

4. Welche Möglichkeiten bieten

Ganztagsschulen Kindern und Eltern?

5. Lehrer/innen an Ganztagsschulen

Schwerpunkte der 1. Präsentation

Film zur Ganztagsschule

„Ganztagsschule – Schule leben!“

Was versteht man unter

Ganztagsschule?

Ganztagsschulen in Baden-Württemberg

Warum Ganztagsschule?

Ist die traditionelle

Halbtagsschule ein

Auslaufmodell?

Ganztagsschule oder Halbtagsschule ?

Gab es in Deutschland schon

immer die Halbtagsschule?

Ganztagsschule oder Halbtagsschule ?

Die Halbtagsschule wurde in

Deutschland vor

ca. 100 Jahren nicht aus

pädagogischen Gründen

eingeführt!

Ganztagvolksschule im 19. Jahrhundert

Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag/Samstag

8 - 9 Katechismus Bibl.

Geschichte

Raumlehre

Kopfrechnen

Katechismus Bibl.

Geschichten

9 -10 Rechnen Lesen/

Sprachlehre

Aufsatz Rechnen Lesen/

Sprachlehre

10 -11 Diktat Naturge=

schichte

Naturlehre

Singen Diktat Zeichnen

11 - 12 Geschichte Schönschrei=

ben

Anschauungs-

unterricht

Rechnen

Erdkunde

Heimatkunde

12 - 13 Pause Pause Pause Pause Pause

13 - 14 Bibl. Geschichte Bibl.

Geschichte

weibl.

Handarbeiten

Bibl.

Geschichte

Bibl.

Geschichte

Rechnen

14 - 15 Lesen/Schreiben Bibl.

Geschichte

Rechnen

Handarbeiten Lesen

Schreiben

Lesen/Vortrag

15 - 16

_____

_____

__

Rechnen/

Singen

Lesen/

Schreiben

Rechnen

Schönschrei=

ben

Kirchenlied

Ganztagsschule oder Halbtagsschule?

In Preußen wurde die Halbtagsschule 1911 per

Gesetz eingeführt.

Die bisherigen Fächer sollten auf den Halbtag

gelegt werden.

Dies führte zu dem 45-Minuten-Takt an Schulen.

In einem Lexikon der Pädagogik von 1912 heißt

es:

„Diese Kurzstunde (45 Minuten-Stunde) ist kein

Ideal.....und so ist die Halbtagsschule als das

anerkannt, was sie wirklich ist, nämlich ein übler

Notbehelf.“

Ursachen

- Veränderte Bedingungen (Erwerbstätigkeit der

Eltern/gewandelte Familienformen/….)

- Gesteigerte Anforderungen an Bildung (Fachwissen/

Orientierungswissen/ Schlüsselkompetenzen)

- Probleme des Schulsystems (soziale Selektion/

leistungsgerechte Selektion…/)

Ziele

- Verlässliche Betreuung/ Erzieherische Vorsorge

- Erweiterte Lernzeit/ Differenzierte Lernmethoden

- Intensive Lernförderung/ Talententwicklung

Kamski 2010

Ursachen und Ziele von Ganztagsschulen

Wer will eigentlich die Ganztagsschule?

- alle relevanten politischen Parteien in unterschiedlicher

Akzentuierung,

- über 80% der Elternschaft, aber mit Tendenz zu offenen

Ganztags-Modellen,

- Arbeitgeber/Vereinigung der hess. Unternehmensverbände,

mit der Ziel der Anhebung des allgemeinen (viel beklagten)

Bildungsniveaus,

- Alle Gewerkschaften (DGB/GEW...) mit der Ziel der

Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit,

- Die meisten Lehrerverbände (VBE/.....), vor allem auch der

Grundschulverband,(Arbeitskreis Grundschule) und der

Ganztagsschulverband,

- die Kirchen und die Wohlfahrtsverbände in

unterschiedlicher Akzentuierung.

Wer will eigentlich die Ganztagsschule ?

Skeptisch sind viele Lehrer/innen,weil sie

a. mit Recht die mangelhafte Ausstattung von Schulen mit

Lehrerarbeitsplätzen kritisieren,

b. eine Arbeitszeitverlängerung befürchten,

c. eine Ganztagsschule nicht mit ihren individuellen

Lebensentwürfen übereinstimmt,

d. generell Angst vor Veränderungen haben.

Skeptisch sind viele Schüler/innen/Kinder, weil sie

a. die Fortsetzung der traditionellen Halbtagsschule auf den

gesamten Tag befürchten,

b. befürchten, nur noch wenig Zeit für Freunde und andere

außerschulische Aktivitäten zu haben.

Skeptisch sind viele Vereine, weil sie

befürchten, dass die Kinder keine Zeit mehr für sportliche Aktivitäten in

den Vereinen haben.

Wer will eigentlich die Ganztagsschule?

Forderungen des Grundschulverbandes:

Mehr Zeit für Kinder:

Von der Stundenschule zur Ganztagsgrundschule Er sieht die „ganze Halbtagsschule mit ergänzenden

Nachmittagsangeboten“ als wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg von

der „Stundenschule“ zur Ganztagsschule für alle Kinder und Jugendlichen.

Eckdaten:

mindestens 30 Zeitstunden schulischer Bildungsarbeit in der

Verantwortung pädagogisch qualifizierten Fachpersonals,

•Rhythmisierter Schulalltag,

•Ablehnung aller „Billiglösungen“,

•Reform der Bauprogramme,

•Neuregelung von Arbeitszeit und Arbeitsplatz

Pädagogische Gründe für Ganztagsschulen

Mehr Zeit für Kinder • kindgemäße Entwicklung, kindgemäßes Erkennen und Lernen braucht

mehr Zeit und Rhythmus.

• Zusätzliche Unterrichtsangebote, Handlungslernen, fächerübergreifendes Lernen ist an dicht gedrängten Halbtagsvormittagen nur in Ansätzen möglich.

• Zeitintensive Unterrichtformen wie offener Unterricht, Initiativen zum selbständigen Lernen sind in einem rhythmisierten Tagesablauf besser zu realisieren.

• Fördermaßnahmen für schwache und leistungsstarke Schüler/innen sind im Ganztagsbetrieb besser zu organisieren.

• Auf besonders begabte oder mit besonderen Fähigkeiten und Talenten ausgestattete Kinder kann differenzierter eingegangen werden.

Ganztagsschulentwicklung an Grundschulen Wie muss sich die Schule als Ganztagsschule verändern und was

braucht sie dazu?

- ein durchdachtes Raumkonzept, das auf die Bedürfnisse der Kinder passgenau zugeschnitten ist.

- Zusätzliche Lehrer/innen und andere Mitarbeiter/innen.

- Das Angebot eines gesunden Mittagessens auf der Grundlage der Empfehlungen der DGE.

- Eine veränderte Tagesstruktur in Abweichung zum dicht gedrängten Vormittagsunterricht der Halbtagsschule.

- Eine flexible Zeitstruktur mit offenem Anfang und offenen Schulende.

- Zusätzliche Betreuungsangebote für Kinder, die sehr früh in die Schule kommen oder auch sehr spät die Schule verlassen.

- Ein schülergerechtes Rhythmisierungskonzept mit Phasen der Anspannung und Endspannung.

- Vielfältige Kooperationen im Umfeld der Schule.

- Eine aufgeschlossene Elternschaft, die aktiv den Prozess begleitet.

- Förder- und Forder-Angebote zusätzlich zur Stundentafel.

Schulleitungen berichten über eine wachsende

Nachfrage nach Ganztagsschulplätzen im

Primarbereich.

28 Prozent der Primarschulen haben weniger

Plätze zur Verfügung als nachgefragt werden.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

„Besonders in der Grundschule zeichnet

sich die Notwendigkeit ab, diese Entwicklung

durch den weiteren Ausbau von

Ganztagsplätzen zu unterstützen.“

Mit Blick auf die Verbesserung der Chancen-

gleichheit ist nach wie vor

eine Erhöhung der Teilnahmequoten sowie

der Öffnungszeiten in weiterführenden

Schulen

anzustreben.“

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

Welche Möglichkeiten bieten

Ganztagsschulen Kindern und Eltern?

Kinder:

• haben mehr Zeit zum Lernen,

• können das Gelernte durch ein Mehr an Zeit vertiefen,

• sind gut betreut im Hinblick auf (Haus)aufgaben und

Förderung,

• sind von morgens bis nachmittags versorgt und betreut,

• haben mehr Kontakt zu ihren Lehrern,

• bekommen regelmäßig eine warme Mahlzeit,

• haben die Möglichkeit an unterschiedlichen

Freizeitaktivitäten teilzunehmen,

• können verschiedene Aktivitäten ausprobieren und

durchführen.

Welche Möglichkeiten bieten

Ganztagsschulen Kindern und Eltern?

Eltern:

• wissen ihre Kinder gut betreut und versorgt,

• können sich auf die Erledigung von (Haus)aufgaben verlassen,

• wissen, dass ihre Kinder eine Mittagsmahlzeit in Gesellschaft bekommen,

• können sich darauf verlassen, dass ihre Kinder Spielgefährten haben,

• wissen, dass ihren Kindern vielfältige Freizeitangebote zur Verfügung stehen,

• wissen, dass auf Entspannungsphasen im Tagesablauf geachtet wird,

• haben die Möglichkeit eine Berufstätigkeit nachzugehen,

• wissen, dass die Lehrer/innen ihre Kinder besser kennen lernen können.

Bedeutung von Ganztagsschule

Wofür steht die Ganztagsschule?

Die Ganztagsschule steht für das großartige Privileg von

Kindern und Jugendlichen und allen Lehrern, die sich mit der

Ganztagsschule verbünden wollen, dass die Faszination des

Lernens der Lebensmittelpunkt sein darf und deswegen

nachmittags nicht aufhören kann.

Die Ganztagsschule steht für die Chance der Entdeckung,

dass Lernen das faszinierendste Abenteuer für die Menschen

in der Welt schlechthin ist.

Otto Herz, 2011

Die Ganztagsschule ist das Reformprojekt der Zukunft

Die innere Schulreform ist unter den Bedingungen einer Ganztagsschule eher möglich.

- individuelle Förderung

- Rhythmisierung

- mehr Zeit für Kinder

- mehr Zeit für neue Unterrichtsmethoden

Bertelsmannstiftung 2010

„Die Schule der Zukunft ist in Deutschland

die Ganztagsschule"

• schrittweiser Ausbau insbesondere von

gebundenen Ganztagsschulen, in denen sich den

ganzen Tag über Unterricht, Ruhe- und

Freizeitphasen abwechseln.

• „Solche hochwertigen Ganztagsschulen bieten

den besten Rahmen für individuelle Förderung und

sind der entscheidende Hebel für bessere Qualität

und mehr Chancengerechtigkeit im Schulsystem."

(Dr. Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung; 08.2010)

Bertelsmannstiftung 2010

Kinder profitieren vom Ganztagsunterricht

Schweizer Untersuchung zeigt auf

Nach zwei Grundschuljahren bereits:

-bessere Sprachkompetenzen

-positiveres Sozialverhalten

-bessere Alltagsfertigkeiten

-höhere Konzentration

-weniger ängstlich

Kompensatorische Wirkung der Tagesschule:

Ausgleich geringer Bildungsunterstützung seitens der Eltern durch die Tagesschule

M. Schüpbach/W. Herzog 2010

STEG-Studie 2010

„Nur 2,4 % der ganztags aktiven Schüler

bleiben in der Sekundarstufe I sitzen- bei ihren

Altersgenossen sind es 8,4 %. In der voll

gebundenen Ganztagsschule wiederholen gar

nur 1,4 %. Analog dazu verbessern sich zudem

die Noten beim Ganztagsschulbesuch.“

FR vom 12.11.2010

Der seit 10 Jahren

vorangetriebene Ausbau von

Ganztagsschulen ist eine

Reise in die Zukunft ohne

klares Ziel.

Studie des DJI im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, Juni 2012

Ganztagsschulentwicklung in

Deutschland

Zwar machten inzwischen 51,1 % der

Schulen im Schuljahr 10/11 ein

Ganztagsangebot aber nur 12,7% aller

Schüler besuchen eine

Ganztagsschule, an der die

zusätzlichen Angebote für alle

Schüler verbindlich sind.

Studie des DJI im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, Juni 2012

Ganztagsschulentwicklung in

Deutschland und HESSEN

Länderreport Frühkindliche Bildungsysteme der Bertelsmann Stiftung

Großer Aufholbedarf bei der

Ganztagsbetreuung von Grundschülern!

„Wir brauchen in Deutschland einen Rechtsanspruch

auf einen Platz an einer Ganztagsschule.

Ein verlässliches Ganztagsangebot verbessert die

Bildungschancen der Kinder und für die Eltern

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Von

einem entsprechenden Angebot für alle

Grundschulkinder sind viele Bundesländer jedoch

noch weit entfernt“

Dr. Dräger, Bertelsmann Stiftung 19.12.2011

Länderreport Frühkindliche Bildungsysteme der Bertelsmann Stiftung

Großer Aufholbedarf bei der

Ganztagsbetreuung von Grundschülern!

"Mittelfristig brauchen wir in Deutschland jedoch

überall gebundene Ganztagsschulen, denn

davon profitieren die Kinder am meisten. Die

enge Verzahnung der Vor- und

Nachmittagsangebote ermöglicht, alle Kinder

individueller und damit besser zu fördern."

Bertelsmann Stiftung 19.12.2011

Gegenüber den offenen Ganztagsschulen

bieten die gebundenen Ganztagsschulen

die besseren Rahmenbedingungen, um

jedes Kind individuell zu fördern.

Die Studie nennt drei wesentliche Faktoren für den

Erfolg einer Ganztagsschule.

1. Regelmäßige Teilnahme aller Schüler

2. Hohe Qualität der Lernangebote

3. Einbettung in kommunale Bildungslandschaften.

Studie des DJI im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, Juni 2012

Ganztagsschulentwicklung in Deutschland

Warum Bildungslandschaften ?

Verändertes Bildungsverständnis - Bildung als subjektive

Weltaneignung (Lebensweltorientierung)

Entwicklung integrierter Handlungskonzepte

unterschiedlicher Akteure

Schaffung erweiterter Lern- und

Entwicklungsumgebungen im lokalen Raum

Bündelung von Ressourcen

Verhinderung von sozialer Segregation

„Um ein Kind zu erziehen braucht es ein ganzes Dorf“

(afrikanisches Sprichwort)

Zu viele Risikoschüler, zu wenig Spitzenleister und eine extrem hohe Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft.

Wenn es gelingen sollte, den Einfluss sozialer Benachteiligung wirklich abzubauen, brauchen wir dringend einen Ausbau präventiver Bildungs- und Unterstützungsangebote. Caritas-Präsident Peter Neher

Grundschulstudie 2012

„Die Grundschulen sollten noch mehr

individuell fördern. Die Ganztagsschulen

müssen weiter ausgebaut werden, denn nur

die bieten die Potentiale, Schüler

zugewanderter Eltern zum Lernen

anzuregen. Das Umfeld haben die zuhause

häufig nicht. Allerdings nutzen viele

Ganztagsschulen ihre Potentiale noch nicht

so aus, wie es möglich wäre“.

Prof. Bos, Süddeutsche Zeitung vom 12.12.12

Grundschulstudie 2012

„Es bereitet mir Sorge, dass

bereits am Ende der

Grundschulzeit jeder 6. Schüler

nicht ausreichend lesen und

jeder fünfte Schüler nicht

ausreichend rechnen kann“. (DIHK H.-H. Driftmann)

Grundschulstudie 2012

Soziale Benachteiligung

durch die Halbtagsschule

Nationale Armutskonferenz wirft der Bundesregierung Versagen in

der Sozialpolitik vor. Wenig Chancen für bedürftige Kinder, aus dem Armutskreislauf herauszukommen.

Nötig sei der Ausbau der sozialen Infrastruktur: schulische Ganztagsangebote,

kostenloses Schulmittagessen, unentgeltliche Lernförderung oder freier

Eintritt in Museen.“

(nak-Vizesprecherin Michaela Hoffmann)

Sozialpolitik und Ganztagsschule

Bildungsinvestitionen in Deutschland

Das Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung der

Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Peter Clever

kritisiert das von der Koalition geplante

Betreuungsgeld:

Das Geld sollte stattdessen lieber direkt in die

Bildungssysteme gesteckt werden.

„Frühkindliche Bildung und Ganztagsschulen

auszubauen ist wirkungsvoller als jede

Kindergelderhöhung oder die Einführung eines

Betreuungsgeldes“

FR vom 21.12.2011

Bildungskosten und Ganztagsschule

Förderung benachteiligter Kinder und

Jugendlicher

„Wer die Förderung sozial

benachteiligter Kinder unterlässt, muss

mit den Folgekosten rechnen, die sie als

erwachsene Empfänger von

Transferleistungen verursachen.“

OECD-Studie „Familien besser unterstützen“ FR vom 28. 04. 2011

Katja Irle (FR) zur neuen Schellstudie

„Manche mögen diese Misere selbst

verursacht haben, die meisten jedoch sind

schlicht in der „falschen“ Familie

aufgewachsen. Sie sind ohne Unterstützung

im deutschen Bildungs- und

Ausbildungssystem unterwegs und scheitern“

FR vom 15.09.2010

Abbau sozialer Ungerechtigkeit

Das Unterstützungssystem für den

Bildungsweg eines Kindes muss sich von der

familiären Ebene verstärkt auf die schulische

Ebene verlagern, wenn man Kinder nicht

unnötig benachteiligen will.

Die traditionelle Halbtagsschule ist vor

allem eine selektive Schule

• sie schöpft die Begabungsreserven unzureichend aus,

• benachteiligt Kinder aus bildungsfernen Schichten und Kinder mit Migrationshintergrund,

• erfüllt nicht die hohen Anforderungen der Gesellschaft und auch der Wirtschaft an den Nachwuchs,

• lässt zu wenig Spielraum für Demokratielernen,

• produziert zu viele Bildungsversager (ca. 20% ).

• Ein rohstoffarmes Land kann sich die Halbtagsschule nicht mehr leisten....

Wir wollen Ganztagsschule

werden

Umwandlungsprozess in Phasen

Umwandlungsprozess in Phasen 1. Initiative 2. Bestandsaufnahme

3. Planung 4. Implementation

5. Konsolidierung 6. Evaluation

7. Revision

Die Initiative

Schritt 1:

Schritt:2:

Einstieg KollegInnen, Menschen, die ein Interesse haben,

dass sich die Schule zur Ganztagsschule

weiterentwickelt, setzen sich zusammen

Die Idee wird schriftlich notiert

Schritt:3:

Schritt 4:

Schritt 5:

Durchführung Argumente pro und Contra werden notiert

Es wird geplant, wer beteiligt werden muss und wer

informiert werden sollte.

Eine Grundsatzentscheidung wird herbeigeführt.

Schritt 6: Übergang Eine Projektgruppe zur Planung des

Ganztagsbetriebs wird gebildet

Umwandlungsprozess in Phasen 1. Initiative 2. Bestandsaufnahme

3. Planung 4. Implementation

5. Konsolidierung 6. Evaluation

7. Revision

Bestandsaufnahme

Schritt 1: Einstieg Eine Bestandsaufnahme wird beschlossen

Die Idee wird schriftlich notiert

Schritt:2:

Schritt 3:

Schritt 4:

Schritt 5:

Durchführung Das Ziel der Bestandsaufnahme wird festgelegt

Die Verfahrensweisen/Methoden werden gewählt

und gegebenenfalls die Fragebögen entwickelt

Die Bestandsaufnahme wird durchgeführt

Die Daten werden ausgewertet, die Ergebnisse

werden präsentiert und diskutiert

Schritt 6: Übergang Die Projektgruppe wird autorisiert, weiterzuarbeiten

Umwandlungsprozess in Phasen 1. Initiative 2. Bestandsaufnahme

3. Planung 4. Implementation

5. Konsolidierung 6. Evaluation

7. Revision

Die Planung

Schritt 1: Einstieg Erste Zeitplanung für den Planungsprozess

Schritt:2

Schritt:3:

Schritt 4:

Schritt 5:

Schritt 6:

Schritt 7:

Schritt 8:

Schritt 9:

Schritt 10:

Schritt 11:

Durchführung Ideensammlung

Informationsbeschaffung, Recherche, Besuch anderer

Schulen

Konkretisierung der Ideen

Entwicklung eines oder mehrerer Konzepte für die Schule

Diskussion des Konzeptes in den verschiedenen schulischen

Gremien

Überarbeitung des Konzeptes, Revision der Zeitpläne für den

Planungs- und für den Gesamtprozess

Austausch und Konkretisierung der Planung mit allen direkt

Betroffenen

Planung, wie die Umsetzung des Konzeptes später evaluiert

werden soll

Information an die Schulgemeinde

Festlegen, auf welcher Datenbasis später die Qualität, das

Ergebnis evaluiert werden soll.

Schritt 12: Übergang Festlegung der Rituale, die den Auftakt markieren sollen; Z.B.

Auftaktfest

Umwandlungsprozess in Phasen 1. Initiative 2. Bestandsaufnahme

3. Planung 4. Implementation

5. Konsolidierung 6. Evaluation

7. Revision

Implementation

Schritt 1: Einstieg Vorbereiten des Starts mit Pinnwand, Projektbuch oder Forum für

Anregungen, Beschwerden u.a.

Schritt:2

Schritt:3:

Schritt 4:

Schritt 5:

Schritt 6:

Schritt 7:

Schritt 8:

Schritt 9:

Schritt 10:

Durchführung Ausführliche informationsrunde für die unmittelbar von der

Planung Betroffenen

Elternbriefe für betroffene Schülerinnen und Schüler

Durchführen von Elternabenden

Informationsrunde für die übrige Schulgemeinde und die Gremien

Auftaktveranstaltung

Information der außerschulischen Öffentlichkeit

Begleitung der direkt Involvierten durch regelmäßige

Gesprächskreise

Regelmäßige Projektgruppensitzungen

Gezieltes Sammeln der für die Evaluation notwendigen Daten

Schritt 11: Übergang Regelmäßige Information der Schulgemeinde über den Stand der

Dinge (Veranstaltung/Pinnwand/Internet ,...)

Umwandlungsprozess in Phasen

1. Initiative 2. Bestandsaufnahme

3. Planung 4. Implementation

5. Konsolidierung 6. Evaluation

7. Revision

Konsolidierung

Schritt 1: Einstieg Kooperationsstrukturen sind etabliert, die Abläufe

sind klar;

Ein Verantwortlicher ist bestimmt

(Ganztagskoordinator)

Schritt:2:

Schritt 4:

Durchführung Der Betrieb läuft seit drei Wochen

Ansprechpartner für Probleme stehen zur Verfügung

Schritt 5: Übergang Daten für die Evaluation erden bei der

Planungsgruppe gesammelt

Umwandlungsprozess in Phasen

1. Initiative 2. Bestandsaufnahme

3. Planung 4. Implementation

5. Konsolidierung 6. Evaluation

7. Revision

Evaluation

Schritt 1: Einstieg Zusammentragen des Datenmaterials bzw.

Entwickeln der Evaluationsinstrumente

(z.B. Fragebogen)

Schritt:2:

Schritt 4:

Schritt 5:

Schritt 6:

Schritt 7:

Schritt 8:

Durchführung Durchführung der Evaluation

Auswertung der Daten

Überlegen und Abstimmen einer

Präsentationsstrategie

Präsentation und Diskussion der Ergebnisse

Vorschläge für eine Veränderung des Konzeptes

Beschluss über das Belassen bzw. Korrigieren des

Konzepts

Schritt 9: Übergang Einleiten möglicher Veränderungen

• Versuchen Sie, die KollegInnen von sinnvollen kleinen Schritten zu überzeugen.

• Eine tief verwurzelte Angst vor Veränderungen im System Schule kann man nur mit Überzeugungskraft begegnen.

• Machen Sie immer wieder deutlich, dass die sinnvollen Veränderungen auch Vorteile für die Lehrerschaft und den Arbeitsplatz Schule haben.

• Geben Sie sich kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele im überschaubaren Rahmen.

Die eigene Schule weiterentwickeln

- Frühzeitige Einbeziehung /

Einbindung der Eltern.

- In allen Phasen der Entwicklung

das Kollegium mitnehmen.

- Frühzeitig Kontakt mit dem

Schulträger aufnehmen.

Von der Halbtagsschule zur Ganztagsschule

Wir wollen Offene oder Gebundene

Ganztagsschule werden!

Welche Unterlagen benötigen wir ? - Pädagogisches Konzept im Rahmen der

schriftlichen Beantragung

Erklärung des Schulträgers zur Übernahme der

Sachkosten sowie der Personalkosten für die

Betreuung

Nachweis schulischer Gremienbeschlüsse

(Gesamtlehrerkonferenz, Schulkonferenz, Anhörung

des Elternbeirats)

Stellungnahme des Staatlichen Schulamtes und des

RP

Gemeinderatsbeschluss

Wer entscheidet, ob eine Schule

Ganztagsschule wird?

• Auf schulischer Ebene alle Gremien der

Schule

• Der Schulträger muss das Vorhaben

unterstützen

• Die endgültige Entscheidung trägt das

Kultusministerium

Entwicklung zur Ganztagsschule

Schulträger können jährlich zum 1. November einen

Antrag auf Einrichtung einer Ganztagsschule für das

darauffolgende Schuljahr auf dem Dienstweg beim

zuständigen Regierungspräsidium einreichen.

Schulträger einer bestehenden Ganztagsschule

können jährlich bis zum 1. November einen Antrag

auf Erweiterung/Änderung der Ganztagsschulform auf

dem Dienstweg beim zuständigen

Regierungspräsidium einreichen.

Von der Halbtagsschule zur Ganztagsschule

Eine gute Ganztagsschulen ist

keine Fortsetzung der

Halbtagsschule in den

Nachmittag?

Was sagen die

Hirnforscher dazu?

Schulen sind derzeit Orte der

ständigen Zeitnot und Hetze,

Orte des Grauens.

Joachim Bauer, Lob der Schule

Neurobiologie und Pädagogik

Schulen sind derzeit Orte der ständigen Zeitnot und Hetze, Orte des Grauens.

Wer die Ganztagsschule allerdings als eine Verlängerung jenes an Wahnsinn grenzenden Verschleißprozesses konzipiert, der uns bereits jetzt in der Halbtagsschule begegnet, wird dazu beitragen, dass unser Schulsystem vollständig an die Wand gefahren wird.

Ganztagsschulen könnten - und müssten - einen Ausweg aus der Schulmisere bieten: Sie sollten das Zeitvolumen erweitern, das für das Lernpensum der derzeitigen Halbtagsschulen zur Verfügung steht. Joachim Bauer, Lob der Schule

Neurobiologie und Pädagogik

Ganztagsschule heißt Zeit und

Rhythmus

Vorrangiges Ziel der Ganztagsschule sollte eine massive Ausweitung der Zeit sein, in der sich Kinder und Jugendliche mit Sport, Musik, Kunst, Tanz, Theater

und mit sozialen Projekten beschäftigen.

Vom „Ort des Grauens“ zu „Treibhäusern

der Zukunft.“

Joachim Bauer, Lob der Schule

Neurobiologie und Pädagogik

Wie könnte ein gute Schule gestaltet sein?

Eine fiktive Grundschule mit differenzierten

Räumen für das Zusammenleben und miteinander

Lernen, für Kunst und Kultur.

- Haus des Feuers mit Mathem. und Naturw.

- Haus der Luft bietet Raum für Kunst, Theater, eine

Bibliothek, Kreativräume für Schreibwerkstätten und

Lesungen

- Haus der Erde sind die Aufenthaltsräume, ein Garten

und eine Mensa

- Haus des Wassers für die Klassenräume, umgeben

von kleinen Biotopen und durchzogen mit Wasseradern

Eine Ganztagsschule als Lebensraum, als Lernraum, als

Erfahrungsraum und als Kulturraum. Prof. K. Höhmann, Jahrbuch Ganztagsschule 2012

Wie könnte ein gute Schule gestaltet sein?

Ganztagsschule als Lernraum. Ganztagsschule als Lernraum schafft anregende

Lernsituationen und versteht Lernen als vielfältigen und

komplexen Prozess.

Ganztagsschule hat die Möglichkeit und die Aufgabe,

Lernräume für Kinder und Jugendliche zu schaffen und

zu gestalten, in denen sie aktiv lernen können,

vielfältige Lernsituationen erleben und Lerninhalte sich

aneignen können

Prof. K. Höhmann, Jahrbuch Ganztagsschule 2012

Wie könnte ein gute Schule gestaltet sein?

Ganztagsschule als Lebensraum.

Die Pausen sind der Zeitraum für soziale

Begegnungen mit Gleichaltrigen.

Ganztagschule muss eine Schule werden,

bei der „das Leben nicht erst nach der

Schule“ beginnt.

Aufbau sozialer Beziehungen,

gesundheitliche Grundversorgung und

Basiskenntnisse, wie man sein Leben

organisieren und gestalten kann.

Prof. K. Höhmann, Jahrbuch Ganztagsschule 2012

Wie könnte ein gute Schule gestaltet sein?

Ganztagsschule als Erfahrungsraum.

Die Ganztagsschule hat die Möglichkeit und die

Aufgabe, Erfahrungsräume für Kinder und Jugendliche

zu schaffen und zu gestalten, die wichtig für eine

Persönlichkeitsentwicklung sind.

Z. B. Schülerparlament und Schülerrat,

Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Gestaltung von

Räumen und von Bildungsangeboten, Projekte mit

Ernstcharakter, öffentliche Präsentation von

Ergebnissen sind Möglichkeiten erfahrbar zu machen,

dass der einzelne wichtig ist, gehört und gesehen zu

werden.

Prof. K. Höhmann, Jahrbuch Ganztagsschule 2012

Wie könnte ein gute Schule gestaltet sein?

Ganztagsschule als Kulturraum.

Ganztagsschulen haben die Möglichkeit und die

Aufgabe, Kulturräume für Kinder zu schaffen und zu

gestalten, in denen sie ihre schöpferische Kraft

entfalten können.

Da gibt es z. B. einen Schulchor, ein Schulorchester,

eine Theatergruppe, die ihre Ergebnisse präsentieren.

Prof. K. Höhmann, Jahrbuch Ganztagsschule 2012

Wie könnte ein gute Schule gestaltet sein?

Wie muss sich die Schule als Ganztagsschule

verändern und was braucht sie dazu?

• Eine flexible Zeitstruktur mit offenem Anfang und offenen

Schulende.

• Zusätzliche Betreuungsangebote für Kinder, die sehr früh in

die Schule kommen oder auch sehr spät die Schule verlassen.

• Ein schülergerechtes Rhythmisierungskonzept mit Phasen

der Anspannung und Endspannung.

• Vielfältige Kooperationen im Umfeld der Schule.

• Eine aufgeschlossene Elternschaft, die aktiv den Prozess

begleitet.

Wie muss sich die Schule als Ganztagsschule

verändern und was braucht sie dazu?

• Förder- und Forder-Angebote zusätzlich zur Stundentafel.

• ein durchdachtes Raumkonzept, das auf die Bedürfnisse der

Kinder passgenau zugeschnitten ist.

• Zusätzliche Lehrer/innen und andere Mitarbeiter/innen.

• Das Angebot eines gesunden Mittagessens auf der

Grundlage der Empfehlungen der DGE.

• Eine veränderte Tagesstruktur in Abweichung zum dicht

gedrängten Vormittagsunterricht der Halbtagsschule.

-

Lernchancen in Ganztagsschule

Ganztägig arbeitende Schülern können ihren

Schülerinnen und Schülern andere

Möglichkeiten des Lernens eröffnen.

• Es gibt mehr Zeit zum Lernen,

• Inhalte können vertiefter behandelt werden,

• Erfahrungen von Schülern können besser in den

Lernprozess integriert werden,

• Individuelle Lernwege und –interessen können stärker

berücksichtigt werden,

• Offene Unterrichtsformen und veränderte Formen des

Lernens und Lehrens können verstärkt angewendet

werden.

aus: Was ist eigentlich eine Ganztagsschule?

Ganztagsschulentwicklung an Grundschulen Wie muss sich die Schule als Ganztagsschule verändern und was

braucht sie dazu?

ein durchdachtes Raumkonzept, das auf die Bedürfnisse der Kinder passgenau zugeschnitten ist.

- Zusätzliche Lehrer/innen und andere Mitarbeiter/innen.

- Das Angebot eines gesunden Mittagessens auf der Grundlage der Empfehlungen der DGE.

- Eine veränderte Tagesstruktur in Abweichung zum dicht gedrängten Vormittagsunterricht der Halbtagsschule.

- Eine flexible Zeitstruktur mit offenem Anfang und offenen Schulende.

- Zusätzliche Betreuungsangebote für Kinder, die sehr früh in die Schule kommen oder auch sehr spät die Schule verlassen.

- Ein schülergerechtes Rhythmisierungskonzept mit Phasen der Anspannung und Endspannung.

- Vielfältige Kooperationen im Umfeld der Schule.

- Eine aufgeschlossene Elternschaft, die aktiv den Prozess begleitet.

- Förder- und Forder-Angebote zusätzlich zur Stundentafel.

- Erleben der Zeit im Rhythmus von Tag und Nacht, Werktagen und Festtagen und den Jahreszeiten.

Die 1. Form der Ganztagsschule perfektioniert, was die

Vormittagsschule will – mehr vom selben, mit der

Hoffnung, damit bessere Ergebnisse zu erzielen.

Die 2. Form der Ganztagsschule ist sozialpädagogisch

geprägt. Sie will Betreuung durch verschiedene Angebote

(Hausaufgaben-Freizeitangebote u.a.) Das ist die

betreuende Schule

Die 3. Form der Ganztagsschule will etwas Neues. Neue

Wege des Lernens und des Zusammenlebens in der

Schule erproben. Diese Ziele visiert eine alternative

Schule an.

D. Wunder, Jahrbuch Ganztagsschule 2004

Von der Halbtagsschule zur Ganztagsschule

Ganztagsschulentwicklung an Grundschulen An vielen Grundschulen wird bereits ein

Betreuungsmodell mit kommunaler Unterstützung und/oder Fördervereinen umgesetzt.

Vorteile:

– erste Erfahrungen mit ganztägiger Betreuung liegen vor,

– häufig wird bereits ein Mittagessen für eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern angeboten,

– Erfahrungen mit der Hausaufgabenbetreuung liegen vor.

– Der Übergang in eine ganztägig arbeitende Schule wird durch die vorliegenden Erfahrungen erleichtert und kann daher schrittweise ausgebaut werden.

Nachteile:

– Aufteilung in Vormittagsunterricht als Halbtagsschule und Betreuung am Nachmittag,

– Lehrer/innen sind meist nicht in die Nachmittagsaktivitäten eingebunden,

– ein Teil der Schülerschaft muss in der Schule verbleiben, die anderen dürfen nach Hause gehen.

Lehrer/innen an ganztägig

arbeitenden Schulen

Lehrer haben morgens recht

und nachmittags frei

Die Ganztagsschule kann dem

Lehrerberuf wieder die Würde

zurückgeben, die der Beruf

verdient. (D. Wunder)

Ganztagsschulen brauchen

auch Ganztagslehrer/innen

Lehrerbeteiligung an Ganztagsschulen

An den Schulen mit Primarstufe und den

Schulen mit Sekundarstufe I arbeitet knapp die

Hälfte der Lehrkräfte regelmäßig im

Ganztagsbetrieb mit. Der Anteil des in die

Gestaltung des Ganztags eingebunden

Lehrerkollegiums steigt mit zunehmender

Verbindlichkeit der Teilnahme und zunehmender

Teilnahmequote der Schüler/-innen am

Ganztagsbetrieb an. Auch Schulen mit längerer

Erfahrung im Ganztagsbetrieb weisen eine

höhere Aktivität der Lehrkräfte im Ganztag auf.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

Die Schule der Zukunft ist, im Gegensatz

zur Praxis von deutschen

Ganztagsschulen, auch für das ganztägige

Lernen zuständig, vormittags wie

nachmittags.

Was heute noch in Lernen und Betreuen

mit unterschiedlichen Zuständigkeiten

und Finanzierungen zerfällt, sollte in

Zukunft aus einem Guss geschmiedet

sein.

Dr. Richard D. Precht, Anna, die Schule und der liebe Gott

Ganztagsschule als Lebensraum

Arbeitsplatzsituation von Lehrerinnen und Lehrern

an ganztägig arbeitenden Schulen

• Muss ich jetzt den ganzen Tag von 8.00 Uhr – 17.00 in der Schule

verbringen?

• Bedeutet Ganztagsschule für mich, dass ich den ganzen Tag an der

Schule verbringen muss?

• Werde ich jetzt noch mehr Springstunden haben?

• Muss ich jetzt ständig ohne Ausgleich zusätzliche Aufsichten

machen?

• Muss ich jetzt mehr unterrichten, weil wir doch dringend zusätzliche

Stunden benötigen?

• Bedeutet Ganztagsschule, dass jetzt wieder alle zusätzlichen

Lasten und Belastungen auf den Rücken der Lehrerinnen und

Lehrer ausgetragen wird?

• Bekomme ich jetzt ein eigenes Arbeitszimmer an meiner Schule?

Der Lehrer trägt die Verantwortung für

den schulischen „Lebensweg“ des

Schülers.

Kein Schüler darf zurückgelassen

werden

Ganztagslehrer/in ist kein neuer Beruf

aber ohne Veränderung der Lehrerrolle

geht es nicht.

Lehrer/innen an Ganztagsschulen.

Anforderungen an die Professionalisierung

in der Ganztagsschule

• Präsenz am Ort Schule

• Entwicklung einer neuen Lehr- und Lernkultur

• Individuelle Förderung von Schülern

• Teamarbeit und Kooperation

• Betreuende, erzieherische und soziale Funktion

• Mitwirkung beim Ganztagskonzept und der Schulentwicklung

(Prof. K. Speck)

Lehrer/innen an Ganztagsschulen.

Anforderungen an die Professionalisierung

in der Ganztagsschule

• Aufsichten nehmen an der Ganztagsschule zu (u.U. zeitliche Ausdehnung)

• Aufsichten können teilweise 1:2 verrechnet werden (Mittagspause)

Lehrer/innen an Ganztagsschulen.

Anforderungen an die Professionalisierung

in der Ganztagsschule

Lehrer/innen an Ganztagsschulen

Arbeitsbelastung

Ein gut organisierter Ganztagsbetrieb

reduziert

die Arbeitsbelastung der Lehrerinnen

und Lehrer.

Hans-Georg Schönwälder

Lehrer/innen an Ganztagsschulen

Die meisten Lehrkräfte finden sich in ein organisatorisches

Korsett gezwängt oder gegängelt.

Auch an Ganztagsschulen bestimmen Lehrkräfte im Rahmen

der ihnen eingeräumten Handlungsspielräume durch ihr

eigenes pädagogisches Verständnis und durch Absprachen

mit anderen Lehrkräften wesentliche Teile ihrer

Arbeitsbelastung selbst; sie gestalten mit.

Die Gründe für fundierte Ablaufplanungen des Schulbetriebs

treten in der Ganztagsschule deutlicher in Erscheinung als in

Halbtagsschulen, können konzeptionell jedoch auch für diese

genutzt werden.

Die Neueinführung der Ganztagsschule beinhaltet die Chance

zur Neubesinnung auf förderwirksame Schulorganisation.

Hans-Georg Schönwälder

Belastung von Lehrern an Ganztagsschulen?

• Bewährt hat sich,

wenn alle jeweils anwesenden Lehrer/innen bei jedem sich abzeichnenden

sozialen Konfliktereignis fragend reagieren und lösende Absprachen treffen

(niemand schaut weg, niemand leugnet seine Betreuungs- und

Erziehungsfunktion).

• wenige regelmäßige, aber strukturgebende Konferenztermine in den

Schulalltag einzubauen, an denen wichtige, mittelfristig (Schulhalbjahr)

wirksame Verabredungen getroffen werden.

• dass auf Halbjahresdauer begrenzte, verlässliche verhaltens- und

planungsbezogene Vereinbarungen getroffen und eingehalten werden.

• Sozialarbeiter/innen und zusätzliche freie Mitarbeiter/innen zur Entlastung

von Lehrkräften einzustellen.

Hans-Georg Schönwälder

LehrerInnen an Ganztagsschulen

Gesundheitliche Förderung durch einen rhythmisierten Tagesablauf

Entlastung durch Entzerrung des Einsatzes.

Berücksichtigung persönlicher Interessen bei Ganztagsangeboten.

Verringerung von arbeitsintensiven Fächern.

Mehr Möglichkeiten für pädagogische Initiativen.

Mehr Zeit für Schülerinnen und Schüler im außerunterrichtlichen Bereich.

Zufriedenstellende Arbeitsbedingungen.

Mehr Zeit für den Austausch und die Kooperation mit KollegInnen.

Mehr Zeit für den Aufbau von Team-Strukturen.

Entspanntere Arbeitsatmosphäre.

Mittagessen an der Schule.

Rhythmisierung an ganztägig arbeitenden Schulen

„Ganztagsschulen brauchen auch Ganztagslehrer“

Präsenzzeiten von Lehrern hat Zukunft ?

An Ganztagsschulen hat das Unterrichtsdeputat langfristig ausgedient.

• Lehrer verbringen mehr Zeit in der Schule und weniger Zeit am Schreibtisch zu Hause.

• Die Lehrperson einer Ganztagsschule ist den ganzen Tag Ansprechpartner, man lebt zusammen in der Schule, man trifft beim Essen zusammen..

(Dieter Wunder)

• Gemeinsames Durchsehen von Klassenarbeiten.

• Vorbereitung des Unterrichts in der unterrichtsfreien Zeit.

• Zeit für gemeinsame Gespräche im TEAM.

• Der Lehrer ist kein Einzelkämpfer mehr.

Aufgaben von Ganztagskoordinatoren

Der/die Koordinator/in leitet in Absprache mit der SL den Ganztagsbetrieb

- Er/sie stellt das Jahresangebot der ganztägig arbeitenden Schule zusammen und erstellt einen Finanz- und Organisationsplan.

- Er/sie koordiniert die Arbeit mit den außerschulischen Mitarbeitern incl. die Finanzierung.

- Er/sie unterstützt die „Öffnung der Schule“

- Er/sie ist Ansprechpartner/in für alle Fragen der GTS-Angebote

- Er/sie leitet die Projektgruppe „Ganztagsschule“

- Er/sie sollte eine angemessene Stundenentlastung erhalten.

- Er/sie sollte Mitglied der erw. Schulleitung sein.

2. Teil

- KMK Definition

- Gestaltungselemente und pädagogische

Leitziele von Ganztagsschulen

- Qualitätskriterien für gute Ganztagsschulen

- Herausforderungen und Stolpersteine/ Was hat

sich bewährt?

- Beispiele:

- Beispiel 1: Römerschule in Stuttgart

- Beispiel 2: Karl-Benz-Schule in Bad Cannstatt

- Beispiel 3: Gebhard-Schule in Konstanz

Ganztagsschulmodelle/Beispiele

Organisation und

Gestaltungselemente von

Ganztagsschulen

Definition von Ganztagsschulen nach KMK

Die KMK berücksichtigt bei ihrer Definition von

Ganztagsschulen sowohl den Gesichtspunkt der

ganztägigen Beschulung als auch den der Betreuung.

Ganztagsschulen sind demnach Schulen, bei denen im

Primarbereich und Sekundarbereich I

- an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges

Angebot für die Schülerinnen und Schüler bereitgestellt

wird, das täglich mindestens sieben Zeitstunden umfasst,

- an allen Tagen des Ganztagsbetriebs den teilnehmenden

Schülerinnen und Schülern ein Mittagessen bereit gestellt

wird,

- die Ganztagsangebote unter der Aufsicht und der

Verantwortung der Schulleitung organisiert…..sowie in

einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Unterricht

stehen.

Ganztagsschule

• Ganztagsschulen ermöglichen Schülerinnen

und Schülern ein ganzheitliches Lernen.

• Ganztagsschulen bieten besondere

Möglichkeiten des Lernens, besonders um

Sachverhalte über einen längeren Zeitraum

zu erkunden und zu verstehen.

• Hausaufgaben werden vor allem an

Ganztagsschulen zu Übungsaufgaben, die in

der Schule erledigt werden können.

Lernchancen in Ganztagsschule

Ganztägig arbeitende Schülern können ihren

Schülerinnen und Schülern andere

Möglichkeiten des Lernens eröffnen.

• Es gibt mehr Zeit zum Lernen,

• Inhalte können vertiefter behandelt werden,

• Erfahrungen von Schülern können besser in den

Lernprozess integriert werden,

• Individuelle Lernwege und – interessen können stärker

berücksichtigt werden,

• Offene Unterrichtsformen und veränderte Formen des

Lernens und Lehrens können verstärkt angewendet

werden.

aus: Was ist eigentlich eine Ganztagsschule?

Organisations- Veränderungsmanagement

Veränderungen gestalten Vorbereitung durch die Steuergruppe + Schulleitungsmitglieder

Unter dem Motto „Wir wollen unsere Schule zu einem Lern- und

Lebensort für Schüler, Lehrer und Eltern weiterentwickeln“

Vision: „Unsere Schüler sollen besser lernen können“

Mit der Suche nach Strategien zu deren Umsetzung ergeben

sich einige Fragestellungen:

Organisations- Veränderungsmanagement

Veränderungen gestalten Vorbereitung durch die Steuergruppe + Schulleitungsmitglieder

• Sind offene Unterrichtsformen in 45 Minuten

praktikabel?

• Lassen sich fächerverbindende Jahrgangsprojekte in

den „normalen“ Unterricht integrieren?

• Wie können die unterschiedlichen Lerntypen bei 25 –

27 Schülern in einer Klasse berücksichtigt werden?

• Wodurch kann die Hausaufgabenfülle reduziert

werden?

• Kann ein hektischer Schulalltag nicht auch

entspannter ablaufen?

Organisations- Veränderungsmanagement

Was könnte das Ergebnis sein?

Blockunterricht/neuer Zeittakt,

Integration von Lernzeiten,

Wochenplanarbeit,

eine gemeinsame Mittagsfreizeit,

ein Wechsel von Unterrichts- und

Ganztagsangeboten,

individuellem Lernen sowie Erholung und

Entspannung, eben Rhythmisierung.

Organisations- Veränderungsmanagement

planen – umsetzen - prüfen - verbessern.

Durch gezielte interne Evaluationen erhalten wir

dabei jeweils Rückmeldungen zum Stand der

Entwicklung, aber auch Hinweise zu positiven

wie negativen Aspekten unseres

Veränderungsprozesses

Zentrale Fragen:

Was wollen wir mit unserer Ganztagsschule

erreichen?

Welche Konzepte entwickeln wir, um unsere

Ziele möglichst zu erreichen?

Wie müssen wir die Schule und uns in

(kleinen Schritten) verändern?

Leitbild einer Ganztagsschule

Strukturen und Merkmale einer GTS

Organisation des Ganztags in der Grundschule

• Zentral ist das Organisationsmodell des

Ganztagsbetriebs im Sinne der Verbindlichkeit

der Teilnahme der Schüler/-innen an den

Ganztagsangeboten.

• Sie bildet den Rahmen für die pädagogische

Gestaltung des Ganztagsbetriebs.

• Ganztagsschulen sind zudem häufig durch

den Einbezug weiterer Träger (über den

Schulträger hinaus) des Ganztagsbetriebs

gekennzeichnet.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

• Die Öffnungstage und Betreuungszeiten der

Ganztagsschulen sind zum einen mit Blick auf

die (potentielle) zeitliche Einbindung von

Kindern von Interesse.

• Zum anderen sind Öffnungszeiten gerade im

Primarbereich verknüpft mit dem Umfang

einer verlässlichen Betreuung und damit mit

der Vereinbarkeit von Familie und Beruf,

welche ebenfalls ein Ziel des

Ganztagsschulausbaus ist.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

• An Schulen mit Primarstufe liegt der Fokus im

Ganztagskonzept vor allem auf den Zielen

„Gemeinschaft, soziales Lernen und

Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen

und Schüler“ und der „Betreuung und

Schulöffnung“.

• Diese Ziele werden an knapp 95 Prozent der

Primarstufenschulen verfolgt. Danach folgen –

als Ziele etwas niedriger gewichtet – die

„Erweiterung der Lernkultur“ (72%) und die

„Förderung von Kompetenzen und

Begabungen“ (50%).

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

Jeweils etwa 60 Prozent der befragten Schulen des

Primarbereichs haben einen offenen Anfang, größere

Zeitblöcke in der Tagesstruktur und bieten den

Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, sich ihre

Zeit zum Teil selbst einzuteilen.

Für nicht-gymnasiale Schulen mit Sekundarstufe I

geben 80 Prozent an, dass die Unterrichtsstunden über

den ganzen Tag verteilt werden, 60 Prozent, dass

größere Zeitblöcke in der Tagesstruktur gebildet

werden und 40 Prozent, dass sich die Schüler/-innen

ihre Zeit teilweise selbst einteilen können.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

Das Ganztags - Bildungskonzept

einer Schule Wo stehen wir – wo wollen wir hin? Ein geklärtes Bildungsverständnis aller beteiligten

Professionen an der Schule

Ein Raumkonzept

Ein Partizipationskonzept

Ein Lehrkräfte- und Personaleinsatzkonzept

Ein durchdachtes Ernährungskonzept

Ein Kooperationskonzept

Ein Lern- und Förderkonzept

Ein Zeitstrukturmodell, das den gesamten Tag rhythmisiert

Pausen und Mittagskonzept

Schritte zum Aufbau von Schulverpflegung • Einrichtung eines runden Tisches mit allen beteiligten

Zielgruppen als Arbeitsgrundlage.

• Einrichtung eines Provisoriums/oder Planung eines

Neubaus (Küche und/oder Mensa).

• Entscheidung für ein Verpflegungskonzept anhand der

räumlichen, finanziellen und personellen Ressourcen.

• Auswahl eines Caterers (Ausschreibung/Probeessen).

• Auswahl eines Abrechnungssystems.

• Auswahl eines Getränkeangebotes.

• Abstimmung der (bestehenden) Pausenverpflegung mit

Verpflegungskonzept Mensa.

Die Mittagsverpflegung

Das Mittagessen kann über verschiedene

Verpflegungssysteme bereitgestellt werden.

• Frischküche – frische Zubereitung

• Warmverpflegung – Das fertig gekochte Essen

wird warm angeliefert.

• Cook & Freeze – tiefgekühlte Anlieferung

• Cook & Chill – das Essen wird vorgekocht

und gekühlt angeliefert und

dann vor Ort fertig gekocht.

• Mischküche – Mischung aus Frischküche

und den anderen,

vorgenannten Varianten.

Die Mittagsverpflegung

„Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Schule + Essen = Note 1

DGE Broschüre „Qualitätsstandards für

Schul-Verpflegung“

Die Mittagsverpflegung

Mittagessen an der Ganztagsschule

Schüler helfen bei der

Essensausgabe

Mittagessen an schwedischen

Schulen II

Grundschule Gießen -West Ganztagsschule der Universitätsstadt Gießen

„Raum“ für Essen&Trinken – Beispiele aus der

Praxis

Mittagessen an ganztägig arbeitenden

Schulen

Mittagspause und Mittagessen sind das Bindeglied

zwischen Vor- und Nachmittagsaktivitäten.

1. Die Mittagspause muss zeitlich großzügig gestaltet sein und

dient nicht nur der „Abfütterung“ der Kinder.

2. Die Mensa ist neben der Einnahme eines gesunden

Mittagessens auch Ort der Kommunikation und sollte

dementsprechend gestaltet sein.

3. Die Entscheidung über die Gestaltung des Mittagessens

hängt von den gegebenen Bedingungen vor Ort ab.

Konzeption/Organisation/ Gestaltung Schule als verlässlicher Lern- und

Lebensraum

• Rhythmisierter Schultag mit Früh- und

Spätangebot, Unterrichtsblöcken am

Vor- und Nachmittag, Spielpausen,

gemeinsamem Frühstück in den

Klassen, Mittagessen im Speisesaal,

Freizeit und Teepause

Konzeption/ Schwerpunkte Schule als verlässlicher Lern- und

Lebensraum

• Gemeinsames Frühstück in der Klasse,

gesunde Ernährung/Wasser den ganzen

Tag, “Essenszetteldienst“

Gestaltung der Mittagspause und

Pausenkonzept

Gestaltung der Mittagspause und

Pausenkonzept

1. Beginn der Mittagspause nach der 4. oder 5. Stunde?

2. Dauer der Mittagspause?

3. 45 Minuten, 60 Minuten oder 90 Minuten?

Gestaltung der Mittagspause an Ganztagsschulen

Mittagpause sinnvoll gestalten

1. Offene Angebote in der Mittagspause,

2. Hausaufgabenhilfe in der Mittagspause,

3. Spieleangebote in der Mittagspause,

Beispiel Ganztagsangebote am

Nachmittag Eine ganztägig arbeitende Grundschule bietet

unterrichtsergänzende Angebote an.

Fordern und Fördern

- Schreibwerkstatt

- Lesetraining

- LRS-Kurse

Nutzung von Medien

- Computer-AG

- Internet

- Schuleigene Bücherei

Talentschuppen

- Leseclub

- Mathe-Club

- Schach-AG

Kooperationskonzept

Bedeutung von Ganztagsschule

Die Ganztagsschule steht nicht für die Fortsetzung der

Tradition der deutschen Halbtagsfachschule über den

ganzen Tag.

Die Ganztagsschule steht nicht für die Ausweitung der

Herrschaft der Lehrerinnen und Lehrer und ihrer

schuldidaktischen Monopolansprüche, die Welt in ihrer Weise

erklären zu wollen.

Die Ganztagsschule steht nicht für den Sieg der Schulen

über die Jugendarbeit, die Jugendverbandsarbeit, gleich in

welcher Form.

Otto Herz, 2010

Kooperationen

Kooperationen im sozialen Umfeld der Schule sind

unverzichtbarer Bestandteil einer Ganztagsschule

Kooperationen erweitern das Spektrum der

zusätzlichen Angebote (z.B. mit Sportvereinen,

Musik- und Kunstschulen)

Kooperationen öffnen die Schule hin zum

Stadtteil/Kommune

Die meisten Ganztagsschulen haben

Kooperationspartner aus dem Bereich Sport,

wobei Schulen mit Primarstufe deutlich mehr mit

Sportvereinen, -schulen und -verbänden

zusammenarbeiten als Schulen der anderen

beiden Gruppen.

Insgesamt lässt sich dabei festhalten, dass die

Kooperation von Schulen mit Sportvereinen mit

hohen Teilnahmequoten am Ganztagsbetrieb

einhergeht.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

Empfehlung:

Zur Etablierung von gezielten Strategien

individueller Förderung ist ein

Ganztagsbetrieb zu entwickeln, der die

erweiterten Lerngelegenheiten integriert und

mit dem Fachunterricht verbindet;

Ganztagsangebote dürfen nicht nur neben

dem Unterricht herlaufen.

Dies zu erreichen bedarf der verstärkten

Kooperation zwischen Lehrkräften und weiterem

pädagogisch tätigem Personal.

StEG 2012 - Ergebnisse der Schulleitungsbefragung

Kooperation Qualitätsrahmen für die Profile ganztägig arbeitender Schulen

Multiprofessionelle Teams.

Mitarbeiter/innen des Schulträgers

(Organisation der Mittagspause)

z. B. Erzieher/innen, Sozialpädagogen,

Lernbegleiter.

Mitarbeiter/innen eines Fördervereins

(Lehrer/innen / Eltern / Erzieher…..)

Honorarkräfte finanziert über Fördervereine

Kooperation

• Die Öffnung von Schule ist konzeptioneller Bestandteil des

Schulprogramms.

• Lehrkräfte arbeiten mit dem Ganztagspersonal an

gemeinsamen Ganztags-Projekten.

• Regelmäßige Feedback-Gespräche mit den

Kooperationspartnern, auch im Hinblick auf gemeinsame

pädagogische Zielsetzungen

• feste Ansprechpartner auf beiden Seiten

• Feste Strukturen einer regelmäßigen Kooperation mit mehreren

Partnern

• Jahrgangsteams und /oder jahrgangsübergreifende Teams

arbeiten an Ganztags-Projekten.

• Mitarbeit in kommunalen Bildungs- und sozialen Netzwerken

• Gemeinsame Präventionskonzepte Schule – Jugendhilfe

• Kooperationen fördern die Entwicklung von kommunalen

Bildungslandschaften

Pausenkonzept

Frühstart in der Ganztagsschule

Gut ankommen……

• Offener Anfang/Öffnung der Klassenräume

• Öffnung der Spielothek am Morgen

• ……………………………………..

Pausenkonzept an ganztägig arbeitenden Schulen

Pausen in den Zwischenstunden?

• Doppelstunden-Modelle können auf

Zwischenpausen verzichten.

• Wechselpausen (5 Minuten) u.U. bei langen

Wegen notwendig.

• Bei 60-Minuten-Modellen ist eine kurze

Zwischenpause sinnvoll.

• 2 große Pausen oder eine große Pause am

Vormittag?

Pausenkonzept an ganztägig arbeitenden Schulen

Ganztagsschulent= wicklung

Was hat sich bewährt?

Was hat sich bewährt? - Eltern und Schüler aktiv in die Weiterentwicklung

einbeziehen.

- In kleinen Schritten die Weiterentwicklung

vorantreiben.

- Elemente einer guten Rhythmisierung in den

Tagesablauf einbeziehen.

- Sich dabei kurzfristige, mittelfristige und

langfristige Ziele geben.

- Schrittweise das Hausaufgabenkonzept der

Schule weiterentwickeln. Von den Hausaufgaben

zu Lernzeiten/Schulaufgaben.

Ganztagsschulentwicklung in Deutschland

Was hat sich bewährt? - Die Trennung von Vormittag (Unterricht) und

Nachmittag (Betreuung/HA-Hilfe) schrittweise zu

verändern (Rhythmisierungskonzept)

- Innovationsbereitschaft und deren breite

Akzeptanz im Kollegium, zielorientiertes

Leitungshandeln, schulinternes Management in

der Arbeitsorganisation, Teambildung,

schulweite Partizipation im Entwicklungsprozess

und die Präsenz und Nutzung von

Unterstützungssystemen.

Ganztagsschulentwicklung in Deutschland

Wo sind die Stolpersteine?

- an einer Ganztagsschule tauchen immer wieder Probleme

wie an einer Halbtagsschule auf, nur werden sie hier

besonders deutlich.

- knappe Ressourcen lassen nur wenig Spielraum für ein gutes

rhythmisiertes Konzept.

- Gefahr der bloßen Verlängerung des halben Tages auf den

ganzen Tag.

Ganztagsschulentwicklung in Deutschland

Wo sind die Stolpersteine? - Die Öffnung der Schule gelingt nicht,

Schulberatung fehlt, die Personalsituation ist

unklar.

- Der Knackpunkt ist das Kollegium, gerade eine

Ganztagsschule muss diskutieren, welches

Menschen- und Schülerbild man hat und was man

mit der Schule erreichen will.

- Manchmal wollen Schulen das Geld verbauen,

aber nichts verändern.

Ganztagsschulentwicklung in Deutschland

Das Ganztagsprogramm in

Baden-Württemberg

Ganztagsschulen in Baden-Württemberg

Betreuungskonzept in Baden-W.

Betreuung im Rahmen der

„Verlässliche Grundschule“ und

„flexible Nachmittagsbetreuung“

Ganztagsschulen in Baden-Württemberg

Ganztagsschulen in Baden-Württemberg

Ganztagsschulen in Baden-Württemberg

Rhythmisierungsansätze in Ba - Wü

Ganztagsschulen in gebundener Konzeption Ganztagsschulen mit besonderer pädagogischer und sozialer

Aufgabenstellung

Alle Schüler der Schule nehmen verpflichtend an 4 Tagen

am Ganztagsbetrieb teil.

Bei mehrzügigen Schulen muss mind. ein Zug dauerhaft

als Ganztagsschulangebot erreicht werden.

Teilweise gebunden: alle Schüler eines Zuges, bestimmter

Klassen nehmen verpflichtend an 4 Tagen am

Ganztagsbetrieb teil.

Leitfaden Ganztagsschulen in Baden-Württemberg 2012

Rhythmisierungsansätze in Ba - Wü

Ganztagsschulen in offener Angebotsform

freiwilliges Ganztagsangebot; bei Anmeldung zum

Ganztagsbetrieb jedoch verbindlich für ein Schuljahr.

Bei mehrzügigen Schulen muss mind. ein Zug dauerhaft

als Ganztagsschulangebot erreicht werden.

Leitfaden Ganztagsschulen in Baden-Württemberg 2012

Rhythmisierungsansätze in Ba - Wü

Neue Rhythmisierung in Ba-Wü

- Entzerrung des Unterrichtsvormittags…Grundschulen

max. 4 Unterrichtsstunden am Vormittag

- Längere Pausen

- mind. eine Pause am Vormittag ist eine

Bewegungspause

- Ggf. späterer Unterrichtsbeginn (z.B. Grundschule

8.30 Uhr)

Leitfaden Ganztagsschulen in Baden-Württemberg 2012

Beispiele von Ganztagsschulen

in Ba-Wü

Römerschule in Stuttgart

Römerschule in Stuttgart

Römerschule in StuttgartRR

Carl-Benz-GS Schule Bad-Cannstatt

Die 4 Elemente der Ganztagsschule

• Pflichtunterricht

• Individuelle Lernzeit statt Hausaufgaben

• Themenunterricht

• Essen und Mittagspausenband

Carl-Benz-Schule in Stuttgart

Die 4 Elemente der Ganztagsschule

• Pflichtunterricht

Carl-Benz-GS Schule Bad-Cannstatt

Individuelle Lernzeit statt Hausaufgaben

- Sind gemäß dem Prinzip der Rhythmisierung in den Tageslauf integriert.

- Setzen an den individuellen Stärken und Schwächen der Schüler an.

- Dienen als Übung und Vertiefung des Lernstoffs.

- Erwerb von Lerntechniken als Hinführung zum eigenständigen, selbstverantworteten Arbeiten der Kinder.

Carl-Benz-GS Schule Bad-Cannstatt/Stuttgart

Themenbereich

- Schüler wählen aus einem vielfältigen Angebot aus den

Bereichen „Sport und Bewegung“, „Kreativwerkstatt“,

„Gesundheit, Umwelt und Kochen“ und „Bunte Vielfalt“ ihre

eigenen Themen.

- Entdecken und Förderung von Stärken und Talenten, stark

handlungsorientiert..

- Verbindung von traditionellen Lernen und Erfahrungslernen

- Pro Woche besucht jedes Kind

3 Themenunterrichtsstunden, der Klassenverband wird

aufgelöst.(außer Jahrgang 1)

- Zuordnung einer sozialpäd. Fachkraft.

- Einbeziehung außerschulischer Partner.

-

Carl-Benz-GS Schule Bad-Cannstatt

Essen und Mittagspausenband

- Mittagspause je nach Klassenstufe von

12.00/13.10 – 14.30

- Wahl zwischen Aufenthalt zu Hause oder

in der Schule

- Gesundes Mittagessen

- Freies Spiel im Anschluss aber auch

geleitete Angebote ermöglichen Ruhe und

Erholung

- Betreuung durch sozialpädagogische

Mitarbeiter

Carl-Benz-GS Schule Bad-Cannstatt

Ergänzung zum Ganztagsangebot durch

Vor- und nachschulische Betreuung

Morgens: ab 7.00 Uhr

Nachmittags: von 16.00 – 17.30 Uhr

Ferienbetreuung durch Abenteuerspielplatz

möglich

Stundenplan für eine 1.Klasse

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

Frühstück

7.00 – 7.50 Uhr Optional für die Kinder aller Jahrgangsstufen

Offener Anfang

7.45 – 8.00 Uhr Zeit zum Ankommen in der Schule

1. Stunde

8.00 – 8.45 Uhr D M M D IL

2. Stunde

8.45 – 9.30 Uhr D D BSS E MNK

Pause Pausenspiele auf dem Schulhof

3. Stunde

9.50 – 10.35 Uhr TU/Rel/TÜ BSS MNK M TU/Rel/TÜ

4. Stunde

10.35 – 11.20 IL MNK IL BSS M

Pause Pausenspiele auf dem Schulhof

5. Stunde 11.40 – 12.00 Uhr

SB SB SB SB D (bis 12.25)

Mittagspause 12.00 – 14.30 Uhr

Mittagessen, anschließend

verschiedene Spielmöglichkeiten,

Rückzugsmöglichkeiten

7. Stunde 14.30 – 15.15 Uhr

M

TU E IL

8. Stunde 15.15 – 16.00 Uhr

MNK

TU D TU

nachschulische

Betreuung 16.00 – 17.30 Uhr

Optional für die Kinder aller Jahrgangsstufen .

IL = Individuelle Lernzeit

SB = Sprachband

TU =Themenunterricht

MNK=Mensch, Natur, Kultur

BSS=Bewegung, Sport, Spiel

Stundenplan für eine 2.Klasse

Carl-Benz-Schule in Stuttgart

Stundenplan Jahrgang 2

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

Frühstück

7.00 – 7.50 Uhr Optional für die Kinder aller Jahrgangsstufen

Offener Anfang

7.45 – 8.00 Uhr Zeit zum Ankommen in der Schule

1. Stunde

8.00 – 8.45 Uhr D IL M D M

2. Stunde

8.45 – 9.30 Uhr MNK M D M IL

Pause Pausenspiele auf dem Schulhof

3. Stunde

9.50 – 10.35 Uhr M D IL MNK BSS

4. Stunde

10.35 – 11.20 TU/Rel/TÜ D MNK MNK TU/Rel/TÜ

Pause Pausenspiele auf dem Schulhof

5. Stunde 11.40 – 12.00 Uhr

SB SB SB SB D (bis 12.25)

6. Stunde 12.00 – 12.45 Uhr

BSS E TU IL

Mittagspause 12.45 – 14.30 Uhr

Mittagessen, anschließend

verschiedene Spielmöglichkeiten,

Rückzugsmöglichkeiten

7. Stunde 14.30 – 15.15 Uhr

IL

MNK BSS TU

8. Stunde 15.15 – 16.00 Uhr

TU

MNK E TU

nachschulische

Betreuung 16.00 – 17.30 Uhr

Optional für die Kinder aller Jahrgangsstufen

Gebhard-Schule in Konstanz

• Die Grundschule der Gebhard-Schule ist jetzt

schon eine teilgebundene Ganztagesschule mit

einer rhythmisierten Tagesgestaltung.

• Die Unterrichtszeiten sind Montag bis

Donnerstag von 7.45 bis 16.00 Uhr und Freitag

nach Stundenplan.

• Jede Jahrgangsstufe umfasst 3-4 Klassen,

wovon jeweils eine Klasse eine Inklusionsklasse

ist. In dieser werden behinderte und nicht

behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet.

Gebhard-Schule in Konstanz

Um der Heterogenität unserer Schülerschaft gerecht

zu werden, sind im Stundenplan in der Grundschule

Arbeitszeiten für offene Unterrichtsformen wie

Tages-, Wochenplan, Werkstattarbeit oder Freiarbeit

fest verankert.

Dabei lernen die Kinder ihre Lernabläufe selbst zu

planen, Material auszuwählen und sich die Zeit selbst

einzuteilen. Somit findet hier eine Hinführung zum

selbständigen, zielorientierten Lernen statt. Die

Angebote werden so gestaltet, dass sie alle Sinne

ansprechen und die verschiedenen Lerntypen

berücksichtigen.

Exempl. Stundenplan an der Gebhard-Schule in Konstanz Jhrg. 3/4

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

ab 7.45 offener Beginn

7.50 Uhr oder

8.35 Uhr

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Unterricht

9.20 –

9.45 Uhr

1. Pause

1. Pause

1. Pause

1. Pause

1. Pause

9.45 – 11.15 Uhr

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Unterricht

11.15 – 11.30 Uhr

2. Pause

2. Pause

2. Pause

2. Pause

2. Pause

11.30 –

12.15Uhr

oder 13.00 Uhr

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Unterricht

Mitta

gs-b

lock

ab 12.15 bis 14. 30 Uhr Mittagessen: in der Mensa

Freizeit (Ausruhen, Spielen, Basteln, Bewegung)

offenes Hausaufgabenzimmer (Lehrkraft)

Betreuungskräfte Betreuungskräfte

14.30 – 16.00 Uhr

Lernförderung

Wahlangebote

Lernförderung

Wahlangebote

Unterricht

(MNK)

Lernförderung

Wahlangebote

Was können wir mit der Offenen

Ganztagsschule leisten?

Foto „keine Nachfrage“

1. Den Einstieg in die Ganztagsschule

2. Verbesserung der Betreuung für die

teilnehmenden Schülerinnen und Schüler

3. Unterstützung und Förderung von Kindern

aus benachteiligten Familien

4. Teilweise eine Kostenbefreiung der Eltern

im Rahmen des Konzeptes

5. Konzepte für die Weiterentwicklung der

Offenen Ganztagsschule erarbeiten

6. Einstieg in ein Rhythmisierungskonzept

Was können wir mit der Offenen Ganztagsschule leisten?

Pause


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