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Fuchs & Strübing - Nicht der Süden

Date post: 29-Mar-2016
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Wer Interesse an einer kleinen Leseprobe von "Nicht der Süden" hat, der kann sich hier damit versorgen...
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MIT DVD Kirsten Fuchs Volker Strübing
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Page 1: Fuchs & Strübing - Nicht der Süden

MIT DVD

Kirsten Fuchs

Volker Strübing

Die Berliner Autoren _______ und ________ haben sich auf eine siebenwöchige Reise per Schiff und Flugzeug in den Hohen Norden begeben, begleitet von einem Fernsehteam. Eine Reise fernab der ausgetretenen Touristenpfade: In Dänemark überlebten sie ein Überlebenstraining, sie verliebten sich auf Island in einen Schrottplatz, grillten auf einer einsamen Vulkaninsel in der Arktis, badeten auf Spitzbergen und tranken Whiskey mit Gletschereis.

Und nun berichtet Volker Strübing, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, und Kirsten Fuchs erzählt, was ihre Enkelin im Jahr 2063 auf einer Reise zum letzten Eisbären erlebt.

AUF DVD___________

–– Fuchs und Strübing lesen aus ihren Reisetagebüchern–– Slideshow mit Fotos von der Reise–– 1. Teil der TV-Sendung „Nicht der Süden“

www.nichtdersueden.dewww.voland-quist .de

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Kirsten Fuchs

Volker Strübing

Kirsten Fuchs

ist Mitglied der Lesebühne Chaussee

der Enthusiasten und Kolumnistin für Das Magazin. 2003

gewann sie den Open-Mike-Literaturpreis.

Bisher erschienen: „Die Titanic und Herr

Berg“, „Heile, heile“ (Rowohlt Berlin) und „Zieh dir das mal an!“

(Rowohlt Taschenbuch). kirsten-fuchs.de

‡ ‡ ‡

war über 10 Jahre Mitglied der Lesebüh-nen LSD – Liebe statt Drogen und Chaussee

der Enthusiasten. 2005, 2006 und

2008 gewann er die deutschsprachigen

Poetry-Slam-Meister-schaften (Einzel bzw.

Team). Bisher erschie-nen: „Das Paradies

am Rande der Stadt“ (yedermann) und „Ein Ziegelstein für Dörte“

(Voland & Quist). schnipselfriedhof.de

‡ ‡ ‡

Volker Strübing

ISBN 978-3-938424-34-6 EURO 19,90 (D)

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Ein paar Worte vorweg

Der Plan war ganz einfach: Wir fahren mit einem kleinen Schiff Richtung Arktis, drehen eine Fernsehserie und schreiben ein Buch. Die Punkte eins und zwei waren Kirsten und mir etwas suspekt, weil wir so etwas noch nie gemacht hatten, aber schreiben – pah! Kein Problem.

Und dann kam es ganz anders. Wann immer wir auf dieser Reise, die uns nach Island, Dänemark, auf die Färöer Inseln, wieder zurück nach Island, weiter nach Jan Mayen und schließlich bis zum achtzigsten Brei-tengrad und nach Spitzbergen führte, darauf zu sprechen kamen, dass wir nebenher ein Buch schreiben müssten, hielt sich einer von uns die Ohren zu und rief: »Bäh, das hab ich nicht gehört, da will ich nicht dran denken!«, und der andere nickte und sagte: »Lass uns von was Schönem sprechen. Wann warst du denn das letzte Mal beim Zahnarzt?«

Als wir nach sieben Wochen nach Berlin zurückkamen, hatten wir kein einziges Wort des vorliegenden Buches geschrieben und keine Ahnung, wie wir über unsere Erlebnisse berichten sollten.

Wir haben so viele aufregende Sachen erlebt – Stürme, waghalsige Flüge, umkippende Kamerastative –, haben unglaublich schöne Dinge gesehen – einen Vulkan in der Mitternachtssonne, die Hölle auf Erden auf Island, einen kalbenden Gletscher –, wir haben niedliche und beeindruckende Tiere gesehen und teilweise auch gegessen, haben interessante Leute ge-troff en – malende Walfänger, philosophierende Walesser, Sonnenfi nster-linge, Seebären, Umweltschützer und kochende h erapeuten. Es war alles dabei, was man für eine spannende, schmunzelnd erzählte Reisegeschichte braucht. Aber das eigentliche Abenteuer war für uns nicht die Reise in die Arktis, nicht das, was man in der Fernsehserie sieht, sondern das, was diese Reise mit uns und unseren Reisegefährten gemacht hat.

Wir beide haben Zeit gebraucht, bis wir – jeder für sich – eine Möglich-keit gefunden haben, über Nicht der Süden zu schreiben.

Wenn Sie sich für Hintergrundinformationen zur Polschmelze interes-sieren, für Begegnungen mit Eisbären und ausführliche Naturbeschreibun-gen, dann legen Sie das Buch schnell auf den Stapel zurück und schauen Sie sich nach Alternativen um. Oder lassen Sie sich überraschen von einem Arktisbuch, wie Sie wohl keines zuvor gelesen haben.

Volker Strübing

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FJORD, der: Ein Fjord ist länglich angeordnetes Wasser, an den Seiten begrenzt von Land, oft mit Erhebungen. Der Unterschied zum Fluss ist das j, das o, das r, das d und das fehlende l, u, und das Doppel-s auch.GLETSCHER, der: Ein ganz, ganz alter, unterwegs erfrore-ner Fluss, der sehr, sehr langsam weiterfl ießt, indem er vorne abbricht.

30. Juli 2063, Spitzbergen, Krossj ord. In diesem Fjord schwimmen die Schiff e Schlange. Wenn der Fjord in den Gletscher übergeht, ist man am Ziel oder nur am Ende.

Unterwegs haben wir vereinzelt Schiff e gesehen, bei denen die Vermu-tung nahelag, dass sie mit dem gleichen Ziel wie wir unterwegs sind. Die Schiff e waren nicht länger als die vorgeschriebenen dreißig Meter und an Bord waren nicht mehr als die zulässigen dreizehn Personen. Nicht selten fl atterten Fahnen am Mast, auf denen Eisbären in den unterschiedlichsten Formen, aber nie Farben zu sehen waren. Hier nun kommen sie alle zu-sammen. Es sind nicht enden wollend Schiff an Schiff soweit man sehen kann, soweit man sehen kann, und in der Arktis kann man weit sehen.

Bordabwässer plätschern. Hölzern stößt Schiff srumpf an Schiff srumpf. Weit vor uns. Dumpf. Große Klangkörper. Aus einem der Schiff e kommt ganz leise Musik. Der Juli-Hit. »Schalalala, warm nights are the best for kissing, huhu«, ein Remake vom Januar-Hit, Cold Nights Are the Best for

Kissing. Rechts von uns schwimmt die North Nautica, links von uns die Bella

Bear. Darauf wird zischend auf Italienisch gestritten. Hinter uns kommt die Ice Ida. Bald werden wir umgeben sein von Schiff en.

Dazwischen unsere Polar Princess Hans. In meinen kalten Händen halte ich eine Heiztasse und seufze. Ich habe in den letzten Wochen viel gesehen, aber das ist der Höhepunkt.

Außer wir sehen den Eisbären.Wir alle sind hier, um den letzten lebenden Eisbären zu sehen. Nie-

mand weiß genau, ob er wirklich noch lebt. Biologen beunken seinen na-türlichen Tod seit zwei Jahren. Die Aufnahmen, die kursieren, werden von immer wieder denselben Experten begutachtet. Mal hat er ein zu großes

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rechtes Ohr, mal sind seine hinteren Pfoten nicht weit genug nach innen gedreht. Er könnte eine Nachzucht sein. Aus Waschbär und Kuh. In Japan soll es genetische Reste von Pandas geben. Die aktuellsten Aufnahmen, auf denen sich der von der Presse Jesus genannte Bär altersgerecht hüftunge-lenk zum Strand schleppt, sind vor drei Tagen entstanden. Angeblich. Der Bär sieht aus, als ob da jemand mit einem Kostüm herumtapst. Das Bild wackelt viel zu sehr, um wirklich etwas sehen zu können. Eine Stimme fl üstert: »Ist er das? Ist er das? Das ist er.«

Die Schiff smotoren sind abgeschaltet, seit wir das riesige Schild am Fjordeingang passiert haben, auf dem steht: »Im Fjord Ruhe!! Anweisung vom Süsselmann!!«

Mit dem allmächtigen Süsselmann ist nicht zu spaßen. Der hat hinter jedem Satz zwei Ausrufezeichen. Der Süsselmann trägt seine zwei Gewehre auf dem Rücken über Kreuz. So einer ist das. Da ist man lieber ruhig. Er verdient sich einen goldenen Süssel mit dem Eisbärtourismus. Ich fi nd’s fäkal.

Während wir hier warten, müssen wir alle ein Formular ausfüllen. Das allgemeine Spitzbergenvorbeifahreisbärenbesichtigungpassagierge-neh migungs formular.

Ich glaube, der Süsselmann ist XL unsauber unterm Helm.

Anlage eins, allgemeine Fragen

Name des Schiff es: MS Polar Princess HansBeginn der Reise: . Juli Absicht der Reise: Filmaufnahmen des letzten EisbärenStationen: Dänemark, die Färöer, Islandowsk, Jan Mayen, SpitzbergenPassagierliste: . Kirsten Fuchs, , Set-Zeichnerin, Spezialgebiet Eisbärenzeichnung . Utz Altmann, , Filmproduzent, Firmeninhaber von Freakfi lm . Kai Lex, , Kamerakind . Elian Haseleu, , Assistent für alles . Nils Pressler, , erster und zweiter Tonmann . Rosa Dietrich, , Bootsfrau . Nija Wiesenthal, , Kostüm und Maske . Tascha Wiesenthal, , Regisseurin

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Der Taucher und die Pferdemuschel

Herr Strübing, Sie waren im Sommer 2008 mit Ihrer Kollegin

Kirsten Fuchs und einem Filmteam am Nordpol und …

Nein, wir waren nicht am Nordpol. Wir waren in der Arktis. Näher als achthundert Kilometer sind wir dem Nordpol nicht gekommen.

Ach so. Aber Eisbären haben Sie gesehen, oder?

Ich habe sogar einen im Arm gehalten, einen ganz jungen, Mo-ment, ich muss das Foto hier irgendwo haben … ach nee … war ein Tigerbaby. Egal. Jedenfalls niedlicher Menschenfresser-nachwuchs. war das, im Tierpark Berlin.

Verstehe. Vielleicht erzählen Sie erstmal, wie es zu der ganzen Sa-

che gekommen ist.

25. Februar 2008, Berlin. Ich sitze am Computer und arbeite an einem Trickfi lm, als das Telefon klingelt.

»Ja?«»Hallo, ich bin Lutz Neumann von MonstaMovies. Ist da Volker Strü-

bing?«, fragt jemand mit niedlichem sächsischem Zungenschlag.»Ja.«»Ja, also, ich hab n bissel rumtelefoniert, um deine Nummer zu bekom-

men. Hoff e, das is okay.«»Ähm. Klar.«»Ich mach’s kurz: Wir planen ein Filmprojekt und hätten dich gern

dabei. Ich will jetzt nüscht groß dazu erzählen, das mache ich lieber mal bei nem Kaff ee, wenn du Interesse hast.«

Natürlich habe ich Interesse. Mit einem Kaff ee kriegt man mich fast immer. Filmprojekt klingt auch nicht schlecht.

»Klar, gerne.«

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»Vielleicht ganz kurz was zu uns …«, Lutz spricht mit leiser Stimme, so dass ich um so mehr erschrecke, als er unvermittelt losbrüllt: »MANN, VERPISS DICH, DU MISTTÖLE!«

»Äh, was?«»Nicht du. Hajo, unser Hund. Nervt manchmal. Also: Wir ham grade

ne Serie für sat gemacht, 1, 2, 3 Moskau, so ne Art dokumentarisches Roadmovie über n Autorennen nach Russland und planen jetzt ein Folge-projekt für den Sender.«

»Ähm … naja, ich sag’s lieber gleich: Ich habe keinen Führerschein. Aber wenn’s um ne Fahrt mit der S-Bahn nach Erkner geht, bin ich gerne dabei.«

»Nee, nee, aber wie gesagt: Dis erklärsch dir lieber in Ruhe – HAU AB, DU DRECKSVIEH! Nicht du, sorry. Hajo. Hättste Mittwoch Zeit? So fünfzehn Uhr? Bei uns im Büro in der Schönhauser ?«

»Ja klar, prima, bin gespannt.«»Dann bis Mittwoch. Kannst dich ja schon mal übern Nordpolarkreis

informieren.«»Wer?«»Na du.«»Ach so, ich! Nicht der Hund. Nordpolarkreis?«»Ja, erklärsch dir alles am Mittwoch. Bis dann!« Er legt auf.Was hat der Mann gerade gesagt? Nordpolarkreis? Bevor ich etwas da-

gegen tun kann, springt die interne Traumfabrik an, mein Hirnhollywood fabriziert abenteuerliche Bilder. Ich hocke in meiner dunklen Einraum-Hinterhof-Wohnung an dem unter Papiergebirgen, Computerzubehör und allerlei Krempel begrabenen Schreibtisch und sehe mich dick ver-mummt durchs ewige Eis laufen, sehe mich an der Reling eines Schiff es an Gletschern vorbeifahren, sehe Eisbären und Wale und … halt, halt, halt … brems dich, Mann, krieg dich wieder ein, es geht bestimmt nur um eine Dokumentation über die gerade voll angesagte Polschmelze, und sie suchen einen Autor, der ein bisschen Witz in das h ema bringt. Wenn überhaupt jemand zum Nordpolarkreis fährt, dann eine der üblichen Fernsehpupsbacken, die immer überall hinfahren, und du, du darfst wei-ter an deinem vollgemüllten Schreibtisch sitzen und ihm ein paar lustige Sprüche und Kommentartexte schreiben. Aber immerhin: Das klingt nach

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MIT DVD

Kirsten Fuchs

Volker Strübing

Die Berliner Autoren _______ und ________ haben sich auf eine siebenwöchige Reise per Schiff und Flugzeug in den Hohen Norden begeben, begleitet von einem Fernsehteam. Eine Reise fernab der ausgetretenen Touristenpfade: In Dänemark überlebten sie ein Überlebenstraining, sie verliebten sich auf Island in einen Schrottplatz, grillten auf einer einsamen Vulkaninsel in der Arktis, badeten auf Spitzbergen und tranken Whiskey mit Gletschereis.

Und nun berichtet Volker Strübing, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, und Kirsten Fuchs erzählt, was ihre Enkelin im Jahr 2063 auf einer Reise zum letzten Eisbären erlebt.

AUF DVD___________

–– Fuchs und Strübing lesen aus ihren Reisetagebüchern–– Slideshow mit Fotos von der Reise–– 1. Teil der TV-Sendung „Nicht der Süden“

www.nichtdersueden.dewww.voland-quist .de

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er S

üden

K

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lker

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Kirsten Fuchs

Volker Strübing

Kirsten Fuchs

ist Mitglied der Lesebühne Chaussee

der Enthusiasten und Kolumnistin für Das Magazin. 2003

gewann sie den Open-Mike-Literaturpreis.

Bisher erschienen: „Die Titanic und Herr

Berg“, „Heile, heile“ (Rowohlt Berlin) und „Zieh dir das mal an!“

(Rowohlt Taschenbuch). kirsten-fuchs.de

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war über 10 Jahre Mitglied der Lesebüh-nen LSD – Liebe statt Drogen und Chaussee

der Enthusiasten. 2005, 2006 und

2008 gewann er die deutschsprachigen

Poetry-Slam-Meister-schaften (Einzel bzw.

Team). Bisher erschie-nen: „Das Paradies

am Rande der Stadt“ (yedermann) und „Ein Ziegelstein für Dörte“

(Voland & Quist). schnipselfriedhof.de

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Volker Strübing

ISBN 978-3-938424-34-6 EURO 19,90 (D)


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