+ All Categories
Home > Documents > Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Date post: 19-Jan-2016
Category:
Upload: marcoaugenauf
View: 662 times
Download: 6 times
Share this document with a friend
Description:
Polsprungtheorien im Lichte der Weltschau des Wassermann-ZeitaltersEine Einführung in das Weltbild des inneren Kosmos.*Rarität*
95
Fritz Tauscherz "Zeitettwende - Weltenwende" - Polsprungtheorien im Lichte der Weltschau des Wassermann-Zeitaltert - Der Autor verdeutlicht in einem kurzen Überblick unsere gesellrchaltlloht, wirtschaftliche und wissenschaftliche Situation, die geistige Sackgare, ln die wir mittlerweile mit unserem Weltbild geraten sind. Behuteam mcldrt er begründete Zweifel am bisher Gelehrben und Geglaubten an und gelenjt über Fragen zrtrr, Erdmagnetismus, ztr Polsprungtheorien und !u astronomischen Grundsätzen und Entfernungsmessungen an den Punkt, wo er - garfl im wissenschaftlichen Sinne - nach Indizien und Beweiaen frägt, Er führt eine Reihe von Messungen an, welche die kopemikanirchcn Aussagen z:ur Gestalt der Erde und zum Aufbau des Univerrumr widerlegen. Immer erdrückender zeigen die Meßergebnlsse, drß Kopernikus sein Modell des Universums eben nur als Rechenmodell, nicht jedoch als bewiesene Tatsache verstand. Erst die herrschendo Lehrmeinung der vergangenen drei Jahrhunderte hat dieses Modell zu einer unbezweifelbaren Tatsache hochstilisiert, über die nicht länger nachzudenken sei. Tut man es dennoch, reift unweigerlich die Überzeugung, daß wir nicht auf einem verlorenen kosmischen Sandkorn, sondern ln einem schützenden Organismus leben, in einer makrokosmischen Zelle, die uns Leben und Geborgenheit spendet. Das vorliegende Werk ist eine Einführung in das "Weltbild des inneren Kog- mos", niedergeschrieben bereits in der Bibel. Im ersten Drittel diese Jahrhunderbs erfuhr dieses alternative Weltbild relativ weite Verbreitung dank solch engagierter Autoren wie Johannes Lang, Karl Neupert oder P.A. Müller-Murnau, während neuere Beobachtungen - vor allem im Rahmen der bemannten und unbemannten Raumfahrt - kaum mehr mit diesem Weltbild in Beziehung gebracht wurden, gerade dadurch aber vollständig er- k]ärt werden könnten. Hierüber und über weitere Beweise werden kommende Veröffentlichungen dieser Buchreihe zum Thema Innenwelt berichten. Das Buch wendet sich an Menschen, die bereit sind, ihre Scheuklappen abzulegen, und zuhören wollen, was die etablierte Wissenschaft eingestehen muß, wenn sie versucht, ihre überinterpretierte Weltschau zu beweisen. - An Menschen, die bereit sind zu fragen: "Brauchen wir, braucht die gesamte Menschheit ein neues Weltbild?" ISBN 3-9805725-0-1 Verlag Klaus Rauber; Geroldseckstr. 4, D-77736 Zell a.H. t I E E ) r h E ) z T h L E N
Transcript
Page 1: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Fritz Tauscherz "Zeitettwende - Weltenwende"- Polsprungtheorien im Lichte der Weltschau des Wassermann-Zeitaltert -

Der Autor verdeutlicht in einem kurzen Überblick unsere gesellrchaltlloht,wirtschaftliche und wissenschaftliche Situation, die geistige Sackgare, lndie wir mittlerweile mit unserem Weltbild geraten sind. Behuteam mcldrter begründete Zweifel am bisher Gelehrben und Geglaubten an und gelenjtüber Fragen zrtrr, Erdmagnetismus, ztr Polsprungtheorien und !uastronomischen Grundsätzen und Entfernungsmessungen an den Punkt, woer - garfl im wissenschaftlichen Sinne - nach Indizien und Beweiaen frägt,Er führt eine Reihe von Messungen an, welche die kopemikanirchcnAussagen z:ur Gestalt der Erde und zum Aufbau des Univerrumrwiderlegen. Immer erdrückender zeigen die Meßergebnlsse, drßKopernikus sein Modell des Universums eben nur als Rechenmodell, nichtjedoch als bewiesene Tatsache verstand. Erst die herrschendoLehrmeinung der vergangenen drei Jahrhunderte hat dieses Modell zu einerunbezweifelbaren Tatsache hochstilisiert, über die nicht längernachzudenken sei. Tut man es dennoch, reift unweigerlich die Überzeugung,daß wir nicht auf einem verlorenen kosmischen Sandkorn, sondern lneinem schützenden Organismus leben, in einer makrokosmischen Zelle, dieuns Leben und Geborgenheit spendet.Das vorliegende Werk ist eine Einführung in das "Weltbild des inneren Kog-mos", niedergeschrieben bereits in der Bibel. Im ersten Drittel dieseJahrhunderbs erfuhr dieses alternative Weltbild relativ weite Verbreitungdank solch engagierter Autoren wie Johannes Lang, Karl Neupert oder P.A.Müller-Murnau, während neuere Beobachtungen - vor allem im Rahmender bemannten und unbemannten Raumfahrt - kaum mehr mit diesemWeltbild in Beziehung gebracht wurden, gerade dadurch aber vollständig er-k]ärt werden könnten. Hierüber und über weitere Beweise werdenkommende Veröffentlichungen dieser Buchreihe zum Thema Innenweltberichten.Das Buch wendet sich an Menschen, die bereit sind, ihre Scheuklappenabzulegen, und zuhören wollen, was die etablierte Wissenschaft eingestehenmuß, wenn sie versucht, ihre überinterpretierte Weltschau zu beweisen. -An Menschen, die bereit sind zu fragen: "Brauchen wir, braucht die gesamte

Menschheit ein neues Weltbild?"

ISBN 3-9805725-0-1Verlag Klaus Rauber; Geroldseckstr. 4, D-77736 Zell a.H.

tI

E

E

)

rh

E)zThLEN

Page 2: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Fritz Tauscher

Zeitenwende - Weltenwende

Polsprungtheorien im Lichte der Weltschaudes

Wassermann-Zeitalters

Eine Einführung in das Weltbild des

inneren Kosmos

ISBN 3-9805725-0-1

Copyright @ 1997 by

Verlag Klaus Rauber

Geroldseckstraße 4

D-777362e11a.H.

TeL.07835-5252

Page 3: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Vorwort

Es war wohl Ende 1939, als mir das Buch ,,Und sie bewegtsich doch nicht" von P.A. Müller-Murnau in die Hände geriet,mit dem mich Jahre später eine über zehnjährige freundschaftli-che Bekanntschaft verband.

Der Inhalt des Romans hat mich so gefesselt und nie mehrlosgelassen, sodaß ich mich veranlaßt sah, mich etwas näher mitden darin aufgezeigten Fakten und Problemen naturwissen-schaftlicher Art ua befassen und auseinanderzusetzen. Das gip-felte schließlich vor einigen Jahren in der Verfassung der vorlie-genden Schrift, für die sich freilich vorerst kein Verleger fand.

Umso mehr ist es mir nun ein Bedürfnis, dem Verlag KlausRauber für den mutigen Einsatz zum Verlegen meiner Arbeitaufrichtig zu danken.

Danken möchte ich aber auch posthum dem 1970 leider ver-storbenen Schriftsteller und Privatgelehrten P.A. Müller-Murnau,dem ich die Bekanntschaft mit dem Weltbild des heraufziehen-den neuen Zeitalters verdanke.

Nicht zuleLzt gilt mein Dank Herrn Walter K. Warrmska, dermir so manche Anregung gegeben und wertvolle Informationenzur Verfügung gestellt hat.

Innsbruck, im Winter 1997

Fritz Tauscher

"Messen, was meßbar ist - und den Rest abstreiten,

das ist die Maxime der sogenannten Wissenschaft,

die gewiß auch ihre 'Erfolge' hat."

Rupert Kerer in der "Tiroler Tageszeitung"

vorn28.129. April 1984

Page 4: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Inhalt:

VORBEMERKUNGEN

cörrenoÄMmERUNG

ZWEIFEL

DIE ERDE

DER ERDMAGNETISMUS

POLSPRUNGTHEORIEN

HIMMEL UND ERDE

IN DEN TIEFEN DES WELTALLS

uönnnsruHLEN

KOSMISCHE HINTERGRUNDSTRAHLUNG

DrE DATENrnAcnn

ENTFERNUNGSMESSUNGEN

INDIZIEN

DIE ERDE

DIE ERDGESTALT

INKLINATIONSNADELN

DAS HoRrzoNrpHANovrnN

LICHTWEGE

DER HIMMEL

orn pnÄznssroN

DrE wELTzEITALTER DER ALTEN vör.rcnKosMrscHr nrxrlüssn

EINE ZWISCHENBEMERKUNG

14

29

29

31

34

4t

52

58

60

62

67

77

77

79

95

99

102

10s

109

113

tt1

121

DIE ALTERNATIVE

ALLGEMEINES

WAS IST AUSSEN?

DAS ERD-INNENALL

DIE HIMMELSKUGEL

ENERGrEKRrrsr,Aurn

OPTISCHE GEGEBENHEITEN

ENTSTEHUNG VON TAG UND NACHT

ENTSTEHUNG DER JAHRESZEITEN

MONDPHASEN UND FINSTERNISSE

MONDFLUG IM ERDINNENALL

DAS PLATONISCHE JAHR

RücrnlrcK UND AUSBLTcK

ZWEIWELTEN

DIE PIONIERE

KARL NEUPERT

JOHANNES LANG

p.* nnür,r,nR-MURNAU

W. BRAUN

POLSPRUNG IN DER ERDWELT

WEITERE HINWEISE

129

129

132

133

137

144

146

149

151

155

157

160

162

168

17',1

t7t

t7t

172

172

'175

179

Page 5: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Was niemandem gehört,

wird uon allen gerne benützt,

aber uon niemandem gepflegt.

Herbert Gruhl in

"Ein Planet wird geplündert"

VORBEMERKTINGEN

Es dürfte wohl eine bekannte Tatsache sein, daß jede Zeitihre Merkwürdigkeiten und Verrücktheiten hat. Die Zeit, in derwir leben, macht da beileibe keine Ausnahme. Ganz im Gegen-teil! Vermochte man aber über die Verrücktheiten früherer Zei-ten zu lächeln, den Kopf zu schütteln odet, wenn es gar zlJ atgwar, ärgerlich zu werden, so sind die Verrücktheiten und Merk-würdigkeiten unserer Zeit eher dazu angetan, Besorgnis zu erue-

gen, wenn nicht gar Furcht hervorzurufen. Einige wenige Beispie-le mögen andeuten, was wir meinen:

Da ist man sich nun schon seit Jahren darüber im klaren,daß die Erdölvorräte (wie alle anderen zur Verfügung stehendenRessourcen!) begrenzt sind. Man weiß weiter darüber Bescheid,daß wir diese Vorräte weit schneller verbrauchen, als etwa ir-gendwo - noch unentdeckt - von der Sonne neue angelegt werdenkönnen (die fossilen Brennstoffe aller Art sind nun einmalnichts anderes, als von der Sonne erzeugte Energievorratslager).Wie aber sieht das Fazit aus diesem Wissen aus? Wir wirtschaf-ten weiterhin munter drauflos und verbrauchen derzeit in einemJahr Energiemengen, zu deren Erzeugung die Sonne seinerzeitfast drei Millionen Jahre gebraucht hat.'Und man ist nach wievor ungeheuer stolz auf das "Wachstum" der Förderung und des

Verbrauchs! An der Spitze des hier praktizierben Irrsinns stehtder Götze Auto. (Ein Götze übrigens, der die Weltwirtschaft mitder Gewalt eines Despoten beherrscht, wie sich deutlich gezeigthat.) Man denke in diesem Zusammenhang alleine an die Un-mengen Benzin, die Woche für Woche vor allem in den westli-

,:H. Gruhl, "Ein Planet wird geplündert", S.93

7

chen Industriestaaten anläßlich der "unumgänglichen" Wochen-cndausflüge verbraucht werden. Alles Energie, die unseren Nach-I'ahren einmal für dringendere Zwecke bitter fehlen wird. Aberauch Rohstoff, der der Kunststoffe erzeugenden Industrie enlzo-gen und damit eines Tages zehntausenden Arbeitnehmern dieArbeitsplätze kosten wird. Treibstoff aber auch, der der heutzu-tage weitgehend mechanisierten Landwirtschaft fehlen wird, umdie Felder und Acker bestellen und die Ernten einbringen zukönnen, von denen wir alle leben. Treibstoff schließlich für un-zählige Aggregate zur Stromerzeugung, zum Betrieb von Diesel-Iokomotiven, Brennstoff für Heizhäuser und Heimheizungen -

wobei freilich zu erwägen wäre, ob für die Letztgenannten dasRohöl eigentlich nicht schon zu kostbar ist.

Was für das Rohöl gilt, gilt in fast demselben Ausmaß für ei-te ganze Reihe anderer Rohstoffe, von denen zumindest zweikaum als "Rohstoffe" ins allgemeine Bewußtsein gedrungen seindürften: Luft und Wasser!

Die Luft, eine Lebensvoraussetzung für Mensch und Tier,wird als so selbstverständlich hingenommen, daß niemand sichGedanken darüber macht, woher sie eigentlich kommt und wieverschwenderisch und verantwortungslos wir damit umgehen.Ein Erzeugnis der Flora unserer Welt - und damit letztendlichwiederum ein Geschenk der Sonne! -, besteht sie im wesentli-chen zu 20,950/o aus dem lebenswichtigen Sauerstoff; nt 78,090/o

aus dem nicht weniger wichtigen Stickstoff, aus Kohlendioxyd,sowie einer Reihe von Edelgasen und schließlich etwas Wasser-dampf. Sie ist, um es noch einmal zu betonen, abgesehen voneinigen anaeroben Bakterien, eine unabdingbare Lebensvoraus-setzung für Mensch und Tier. Das ist allgemein (selbst Politi-kern, die sich nicht gerade durch besonders hohe Intelligenzquo-tienten auszeichnen) bekannt. Aber welche Konsequenzen wer-den auch in diesem Falle aus dem Wissen gezogen? Die Antwortdarauf ist bedrückend, sie lautet nämlich kurz und bündig: fastkeine!

Man geht mit der Luft so bedenken- und gedankenlos um,als wäre der Vorrat unbegrenzt und ihr Vorhandensein eineSelbstverständlichkeit. Maq nimmt keineswegs zur Kenntnis,daß es auf der Welt heute schon große Gebiete gibt, in denen der

Page 6: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Sauerstoffverbrauch von den örtlichen Produzenten, den Pflan-zen, nicht mehr ausreichend ergänzt werden kann (gewisse Re-gionen in den USA z.B.). Vereinfacht ausgedrückt, heißen diebeiden Sünden gegen die Luft Vergeudung und Verschmutzung.Beide haben weltweit schon seit geraumer Zeit ein lebensbedro-hendes Stadium erreicht.

Die Vergeudung beginnt - ob wir es wahrhaben wollen odernicht! - beim liebsten Kind des modernen Menschen, beim Auto(oder Flugzeug), in Form aller vermeidbaren Benutzung, ange-

fangen wiederum beim unvermeidbaren Sonntagsausflug bis zumEinkauf gleich um die Ecke, der zu Fuß spielend zu bewältigenwäre, setzt sich fort bei den unnötig weit aufgedrehten Heizun-gen, der modernen Stahlerzeugung mit reinem Sauerstoff, denman sich früher aus dem Schrott holte, und endet nicht zuletztbei der Erzeugung von Kunstdüngern und Sprengstoffen, für dieman sich den erforderlichen Stickstoff auf dem Umweg über dieHaber-Bosch-Synthese aus der Luft holt.

Die Verschmutzung setzt bei den schlecht eingestellten Hei-zungen aller Größenordnungen ein, führt über Unmengen von in-dustriellen Emissionen (die vermeidbar wären und mit denenman, wie man inzwischen genau weiß, nicht nur die unmittelbareUmgebung sondern sogar weit entfernte Landstriche ruiniert,zum Beispiel Nordschweden oder bestimmte kanadische Provin-zen), schlecht eingestellte Kraftfahrzeugvergaser und den Reifen-und Straßenabrieb dieser Liebkinder bis zum "fall out" von Nu-klearexperimenten und Atomreaktoren-Störfällen (Tschernobyl!)sowie den Resten höchst giftiger Treibstoffe militärischer Rake-ten.t

Wer nun als unverbesserlicher Optimist die Hoffnung hegensollte, daß mit dem Rohstoff Wasser besser verfahren wird, mußleider herb enttäuscht werden. Auch da herrschen Gedankenlo-sigkeit, Gleichgüttigkeit und sogenanntes "wirtscliaftliches" Den-ken, gepaart mit ungezügelter Raffgier, vor und bestimmen dasHandeln. Wenn auch den industriellen Abwässern, deren Reinigung zwar möglich wäre, aber den Gewinn schmälern würde, dieHauptlast an der Verschmutzung nJnJschreiben ist, so sind um

' :Berylliumverseuchung, bild der wissenschaft, 1 1/1980

o

kaum viel weniger die ihre Acker mit allen möglichen Kunstdün-gern aufputschenden Landwirte daran beteiligt, da mehr als dieHälfte dieser Erzeugnisse ins Grundwasser und die Wasserläufegerät.t Dazu kommen aber auch die Unmengen von Pflanzen-schutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln (Pestiziden) ebenso,wie die von superschlauen Hausfrauen im unnützen Übermaßangewandten Waschmittel, Weichspüler und Putzmittel, sowiewiederum nicht zuletzt das Auto, wenn man nach Regentagendie ölschimmernden Pfützen an den Straßenrändern beachtet.Nicht unerwähnt sollen die unzähligen Tonnen von Unrat undÖlrückständen bleiben, die von gewissenlosen Kapitänen (meistwohl im stillen Auftrag der Reedereien!) in die offene See gewor-fen (verklappt) oder gepumpt werden., Man erinnere sich aberauch an die von den US-Streitkräften im Meer versenkten aus-gebrannten, aber noch Tausende von Jahren strahlenden Atom-motoren, oder an die Schiffsladungen von mit Giftstoffen allerArten gefüllten Eisenfässern, die langsam aber sicher ihre tödli-chen Inhalte freisetzen werden; wobei sich inzwischen mit er-schreckender Deutlichkeit herausgestellt hat, daß die bis vorkurzem noch dicht abgeschotteten Länder des sogenanntenOstblocks sich noch viel rücksichtsloser ähnlicher oder gleicherPraktiken bedien(t?)en. ,Und ntletzt: wer vermöchte mit Si-cherheit auszuschließen, daß - so abwegig und verrückt der Ge-danke auch scheinen mag - hier wie dort ein Stratege auf die"glorreiche" Idee verfallen ist,jederzeit über Funk zu aktivierendeGiftbombenlager auf dem Meeresgrund anzulegen und selbst dieMeeresströmungen zum Transport der Gifte in gegnerische Ge-wässer einzusetzen? Soviel zum "Rohstoff' Wasser. Auf eben die-ses Wasser setzen aber andererseits jene Leute alle ihre Hoff-nungen für die Zukunft, die sich um die Ernährung der exponen-tiell wachsenden Menschheit Sorgen machen; um jene Zukunftalso, da der Boden, das Land, das man mit immer rascher wach-senden Städten, Ortschaften und Autobahnen verbetoniert, trotzkünstticher Düngung nicht mehr imstande sein wird, die Weltbe-völkerung zu ernähren, wo man also gezwungen sein wird, sichdas nötige Eiweiß aus den Meeren zu holen. Wie das freilich

,:H.Gruhl, S.82z:Chr. Jungblut, "Angst und 71000 Tonnen Ö1", GEO 1/1981

10

Page 7: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

möglich sein soll, wenn man, wie bisher, durch blanken Leicht-sinn und Unverstand der Meeresflora und -fauna die Lebens-grundlage zerstört, ist wohl eine unbeantwortbare Frage.

Ganz nebenbei: den für uns lebensnotwendigen Sauerstoffverdanken wir auch überwiegend den Meerespflanzen! EinAspekt, der wohl einiger Aufmerksamkeit und Beachtung wertwäre.

Was unsere Ernährung und vor allem die unserer Nachkom-men angeht, so befinden wir uns auch diesbezüglich bereits ineinem Teufelskreis, den näher zu beschreiben hier zu weit führenwürde. Nur soviel sei dazu gesagt, daß wir heute zur Erzeugungunserer Nahrungsmittel schon fast doppelt so viel Energie auf-wenden müssen, wie wir daraus beziehen.

Außerdem haben wir schon seit Justus Liebig den nattirli-chen Stoffkreislauf unterbrochen, was zu dem eben erwähntenTeufelskreislauf geführt hat, aus dem, wie es nx Zeit scheint,kein Weg hinausftihrt.

Da wir eben von Energie gesprochen haben, dazu noch einigeWorte. Man weiß längst, daß das Grundprobiem der Kernkraft-werke nicht die von der Öffentlichkeit mehr oder weniger beach-tete und diskutierte Sicherheitsfrage ist (es bedurfte erst desStörfalles von Tschernobyl, um die Masse wenigstens etwas zusensibilisieren), sondern daß es viel mehr um das Problem derEndlagerung des anfallenden Atommülls geht, die sogenannteEntsorgung. Man weiß ebenso lange und ebenso genau, daß es

bis dato bei keiner einzigen der praktizierten oder ins Auge ge-

faßten Methoden eine auch nur einigermaßen sichere Gewährdafür gibt, eine irgendwann einmal zu gewärtigende Umweltver-seuchung effektiv zu verhindern (von einem etwaigen Mißbrauchdurch Anarchisten oder Terroristen wollen wir erst gar nichtsprechen). Das Zeag strahlt, um sich nur zur Hälfte zu verbrau-chen, immerhin fünf- bis sechsmal so lange wie die bisher be-kannte Menschheitsgeschichte (die Halbwertszeit des haupt-sächlich anfallenden Plutoniums 239 beträgt 24 360 Jahre)! Unddie Idee, den Atommüll ins Weltall oder gar in die Sonne nt ka-tapultieren, kann nur als der irrsinnigste, aller bisherigen Vor-schläge zur Lösung des Problems "Entsorgung" bezeichnet wer-

11 12

den, wie aus den späteren Kapiteln dieser Schrift ohne weiteresklar werden dürfte.

Trotzdem scheut man sich natürlich nicht, weiterhin solchgefährlichen Abfall erzeugende Atomreaktoren zu bauen. Sollensich doch unsere Nachfahren mit dem Zeug und seinen noch garnicht abzusehenden Auswirkungen und Folgen herumschlagen.Hauptsache, wir Heutigen brauchen auf keine der so lieb gewor-denen Bequemlichkeiten und Gewohnheiten zu verzichten!

Im übrigen hat der Wahnsinn Methode, wenn gewisse fi-nanzstarke Lobbies wirksam zu verhindern wissen, daß For-schungen in Richtung der Erschließung umweltfreundlicherer AI-ternativenergien (erfolgversprechende Ansätze gäbe es die Fülle!)wirksam gefördert und unterstützt werden. Ganz im Gegenteilfinden sich laufend "Fachleute", die sich nicht entblöden, alleAnstrengungen in dieser Richtung lächerlich zu machen und inMißkredit zu bringen. Dafür verliert man aus guten Gründenkein Wort darüber, daß jene Staaten, die keine eigenen [Jranvor-räte besitzen, nach wie vor von der Gutwilligkeit der Lieferländerabhängig bleiben, und vor allem wird noch weniger ein Wort dar-über verloren, daß ja auch die Uranvorräte nicht unbegrenzt sind,das Grundproblem also nur hinausgeschoben wird. Die Fusions-meiler, auf die man ebenfalls weit übersteigerte Hoffnungensetzt, sind nicht nur in noch weiter Ferne, sondem sie werdeneher noch teurer kommen als die derzeit in Betrieb befindlichenReaktoren. Wer aber so naiv ist zu glauben, daß man ohne denAtomstrom nicht wird auskommen könngn, der lese den Aufsatz,,Haltet die Stromer!" des STERN-WissenschaftsredakteursHans Schuh über die Energieverschwendung in Elektri-zizätswerken. (STERN Nr.9/1981, S.236)

Solange wir jedoch nicht erkennen, daß wir schon langenicht mehr in einer Demokratie leben, sondern von Technokra-ten beherrscht werden, wird kaum etwas zu ändern sein. Dabeifinden sich in deren Reihen Leute wie der US-Physiker VictorWeisskopf, der die Meinung vertritt, die Grundfrage der Natur-wissenschaft, wie nämlich die Welt im Innersten beschaffen sei,wäre am besten nach der Methode spielender Kinder zu lösen:"Wenn du wissen willst, was in einer Uhr drinnen ist, schlage siemit aller Kraft gegen die Wand und sieh nach, was dabei heraus-

Page 8: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

kommt.", Auch ein Standpunkt, kann man dazu nur sagen, undoffenbar kein gar so seltener, wenn man sich in der Welt um-sieht.

Deshalb wird der Nobelpreisträger Konrad Lorenz, der inseinem Buch "Die acht Todstinden der zivilisierten Menschheit"den Verantwortlichen in aller Welt klar und deutlich vor Augengeführt hätte, was falsch gemacht wird, weiterhin ein Rufer inder Wüste bleiben.

t:DER SPIEGEL, Nr.51/1979, S.162

13

"Wen die Götter uernichten wolleru,

den schlagen sie rnit Blindheit. "

Antike Weisheit

GÖTTERDAmrannuNc

Man könnte das im vorangegangenen Abschnitt Gesagte ein-fach zur Kenntnis nehmen (oder auch nicht), sich denken "na ja,so ist eben der Zag der Zeit und der Fortschritt hat seine Schat-tenseiten" (wenngleich nicht so recht einzusehen ist, wieso dasHinarbeiten auf den Untergang etwas mit Fortschritt zu tun ha-ben könnte); man könnte aber auch all das, was da in Besorgniserregender Weise auf uns zukommt, als Zeichen deuten, soferneman es aus Opportunitätsgründen (wie die meisten Politiker),aus Arroganz (wie viele Wissenschaftler), oder einfach aus Be-quemlichkeit beziehungsweise Unvermögen (wie die große Masseder Bürger) nicht vorzieht, einfach so zu tun, als wäre alles in be-ster Ordnung und, da es viel Wichtigeres gebe, zur Tagesordnungüberzugehen.

Wir sprachen von Zeichen und sind der Meinung, diese Zei-chen mehrten sich. Mehrten sich sogar mehr als deutlich für die-jenigen, die sich noch etwas Gespür für die Feinheiten der Zeit-strömungen bewahrt haben, oder, vielleicht besser, bewahrenkonnten.

Aber vielen von denen, die da wohl fühlen, daß sich die Din-ge und Umstände in der Welt drastisch verändern, ja aus derOrdnung, um nicht zu sagen: aus den Fugen geraten sind, ist nurklar, daß etwas im Gange ist, nicht aber, warum dem so ist.

Erste unübersehbare Signale waren, aus heutiger Sicht be-trachtet, doch schon die sogenannte Aufklärung und die darauf-folgende Französische Revolution, denen dann im 19. Jahrhun-dert die Industrielle und die Revolution in den Naturwissen-schaften folgten. Deren Vertreter - insbesonders die Physiker -

vermeinten, die letzten Geheimnisse der Materie so gründlichenträtselt zu haben, daß Studenten geraten wurde, sich einemanderen Fach zuzuwenden; wenig später kam der Schock der

14

Page 9: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Nuklearphysik über sie. Die seither gewonnenen Erkenntnissegipfelten bis jetzt freilich nur in Atombomben und reichlich frag-würdigen Atomkraftwerken, neben denen die Anwendung aufmedizinischem Gebiet und einigen technischen Sektoren eherdürftig wirkt.

Die damals einsetzende und seither sichtbar gewordeneEntwicklung erfaßte in unserem 20. Jahrhundert - zuerst kaumbemerkt und beachtet - nicht nur die eben andeutungsweise ge-

streiften Bereiche, sondern durchdrang darüber hinaus alle Ebe-nen menschlichen Seins und zwischenmenschlicher Beziehun-gen, stellte - oft radikal bis zum Exzeß - historisch gewachseneund bis vor kurzem unbestrittene, weil bewährte Formen dermenschlichen Gesellschaft in Frage. Das reicht von der Familieals Urzelle der Gesellschaft über Revolten an den Universitätenbis zum "Erwachen" des Proletariats und seinem erfolgreichenGriff nach der Macht ebenso, wie zu illegalen Hausbesetzungenund gipfelte schließlich in einem weltweit einsetzenden, bis da-hin in seinen Ausmaßen nie gekannten und in seiner Brutaltätvorher kaum erreichten, alle Grenzen sprengenden Terrorismus.

Auch auf anderen Gebieten kann man eine merkwürdigeZerfahrenheit und Unkonsequenz konstatieren: Da bekennt mansich einerseits zu einer sogenannten "westlichen" Lebensauffas-sung, bejaht aber, manipuliert durch eine "demokratische" Presseund andere Massenmedien, gleichzeitig die einer "östlichen"Ideologie entstammenden Auffassungen von der Erlernbarkeitder Intelligenz, die reine Milieubedingtheit der Begabung und dieZerstörung der hergebrachten Schulformen über von "oben" an-geordnete Schulreformen, durch die selbst die völlig Ungeeig-netsten in die Hochschulen und Universitäten katapultiert wer-den. Die noch weitergehenden Forderungen und die daraus ent-springenden Konsequenzen sollen hier nicht näher erörtert wer-den. Eine Tatsache aber darf hier nicht unerwähnt bleiben, weilsie geeignet ist, bisherige Grundauffassungen drastisch zu verän-dern: beginnend schon in den Grundschulen, werden die Kinderheutzutage regelrecht zur Leistungsverweigerung erzogen unddamit für das spätere Leben untüchtig. In der Folge sehen siesich, da man ohne eigene Leistung keine Gegenleistung erwartenkann (Lohn, Gehalt), plötzlich überfordert, "werden mit dem Le-

15 16

ben nicht fertig" und landen oft noch in der Schule - in derRauschgiftszene, weiterführend nicht selten im echt kriminellenMilieu.

Diese Entwicklung jedoch der Jugend anzulasten, wäre nichtnur ungerecht sondern schlechthin falsch. Die Schuld liegt hierin erster Linie bei den Eltern oder anderen Erziehungsberechtig-ten, die sich von den Massenmedien beeinflussen lassen. Sinddie es doch, die, um nur ein neues Schlagwort zu finden, das dieAuflagenziffer hochtreibt, mit dem Wort "Schulstreß" den Kin-dern einbleuen, daß sie überfordert werden, und den Eltern, daßsie von ihren Kindern zuviel verlangen, wenn sie erwarten, daßsie fleißig lernen, und die so die Schulen und Lehrer in Mißkreditbringen.

Schon aus diesem einen Beispiel kann man ersehen, daß dieMassenmedien einen nicht zu unterschätzenden Machtfaktordarstellen, der die Gesellschaft in erheblichem Maße zu beein-flussen und zu manipulieren imstande ist. Wie man weiß, hat dieMacht die Mächtigen schon immer komrmpiert, sie tut es auchheute und wird es aller Voraussicht nach auch immer wieder tun.Im Falle der Massenmedien hat das in nicht wenigen Fällen zueinem geradezu unwahrscheinlichen Mißbrauch der demokrati-schen Freiheiten geführt. Diese Leute glauben, sie könnten sichalles erlauben, ihr Mütchen an jedem kühlen und sich an jedemreiben, wenn nur eine Schlagzeile dabei herausschaut. Sie ma-chen vor nichts und niemandem halt, kennen kein Vaterland undachten keine Privatsphäre. Freilich kommt ihnen, das muß umder Gerechtigkeit willen gesagt werden, die Sensationsgier derbreiten Masse mindestens auf halbem Wege entgegen. Noch et-was muß allerdings auch gesagt werden: mit vielem, das sie sa-

gen und schreiben, arbeiten sie gerade jenen Personengruppen indie Hände, die ihnen, sollten sie jemals das Heft in die Hand be-kommen, als erstes den Maulkorb umhängen würden, den siejetzt nicht zu fürchten brauchen.

Auf einer ganz anderen Linie liegt es zwar, paßt aber umnichts weniger in die sich abzeichnende Totale der geistigenDesorientierung, wenn eine Frau im Deutschen Fernsehen allenErnstes die Meinung vertritt, die Weißen müßten damit aufhö-ren, eigene Kinder zu produzieren und statt dessen nur noch wel-

Page 10: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

che aus der Dritten Welt imporbieren und adoptieren. Wie manja überhaupt den Bewohnern der Industrieländer einzureden ver-sucht, sie hätten kein Recht, die Früchte ihres durch Arbeit er-worbenen Wohlstandes selbst zu genießen. Es wäre vielmehr so-

zusagen ihre heilige Pflicht zwar z\ arbeiten, den Erlös ihres Flei-ßes aber jenen Völkern abzutreten, die von Arbeit nichts oder nurwenig halten. Damit soll aber nun keineswegs alles gerechtfertigtwerden, was wir erarbeiten oder etwa die Art und Weise, wie wirdie Früchte unserer Bemühungen und unseres Fleißes genießen.Die wahrhaft mensctrliche Vernunft spielt dabei sicher nicht im-mer die führende Rolle.

Dieser allgemein zu beobachtende Prozeß der Aufweichungund Auflösung des Bisherigen und Althergebrachten griff aberschon vor Jahren wie auf allen anderen Gebieten genauso auf dieKünste in all ihren vielfältigen Ausdrucksformen und Schattie-rungen von der Architektur über Malerei und Bildhauerei bis zurMusik über und ließ gerade in d.eren Auswüchsen vielleicht deut-licher als manches andere den im Gang befindlichen Um-schwung sichtbar werden, die geistige Orientierungslosigkeit, dienagenden Zweifel und das unterschwellige Unbehagen, das sichin den erwähnten Jugendrevolten manifestierte und immer nochweiterschwelt.

Nicht einmal die Religionsgemeinschaften werden von die-sem rätselhaften Geschehen verschont, es gärt und brodelt in ih-ren bisher als unerschütterlich geltenden hierarchischen Ordnun-gen und man rüttelt an den Fundamenten. Für die wachsendebohrende Unruhe zeugen das krebsartige Wuchern der zatrllosenSekten gerade in den Ländern des abendländischen Kulturkrei-ses und die immer stärkere Anlehnung an orientalische Religi-onsphilsophien. Sehr bezeichnend für das sich Anbahnende warbereits jener allseits bekannte Ausspruch des Franzosen Laplace,er "benötige die Hypothese Gott nicht". Laplace hat bis heutezahllose Nachfolger gefunden, aber ist es nicht wiederum eir.Zei-chen für das geistige Chaos, wenn es neuerdings doch auch eineReihe von Wissenschaftlern, insbesonders Atomphysiker, gibt,denen, je weiter sie in die Geheimnisse der Materie eindringen,der Gedanke an die Existenz eines Schöpfers garnicht mehr so

17 18

hypothetisch erscheint, ja sie sogar eher in dem Glauben daranbestärkt.

Damit wird gleichzeitig klar, daß dieser unheimliche Spal-tungsprozeß auch in den Wissenschaften grassiert, innerhalb de-ren einerseits bis jetzt als unumstößlich richtig geltende Theori-en und Thesen mit einem Male überraschend heftig angegriffenwerden, andererseits aber - so wie frisches Grün im Frühjahr -

überall neue Ideen auftauchten und auftauchen, die Beachtungfordern. Selbst Einsteins Relativitätstheorie und Darwins Ent-wicklungslehre - die heiligen Kühe der Wissenschaft - werdenschon ganz offen in Frage gestellt.

Wenn wir von den in den Wissenschaften auftauchendenneuen Ideen sprechen, so kommen wir nicht daran vorbei, spe-

ziell jene zu erwähnen, die die Astronomie betreffen. Sie wurdendurchwegs bereits in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhun-derts publiziert und mehr oder weniger heftig diskutiert. Es seihier an die These des Univ. Doz. Dr. Ernst Barthel erinnert, dereine Großerde postulierte, die eigentlich keine Kugel mehr war,sondern zur Totalebene ausuferte; oder an die Glazialkosmogo-nie (Welteislehre) des Ing. Hanns Hörbiger (Vater der zwei be-kannten Filmschauspieler); oder etwa auch an die von KarI Neu-pert, Johannes Lang und P.A. Müller-Murnau vertretene Lehrevom Innenwelt-Kosmos. Später dann, in den fünfziger Jahren,belebte der Holländer Dijkstra gar noch einmal die Vorstellungder Antike von der Erde als Scheibe (KRISTALL,4ll955).

Inzwischen ist man zwat zr7 gewissen erfolgreichen Ansätzeninterplanetarischer Raumfahrt gediehen, doch sind andererseitsgerade dadurch auf astronomischem Gebiet derart umwälzendeEntdeckungen gemacht worden, die viele der vorher als unum-stößliche "Wahrheiten" geltenden Vorstellungen über den Hau-fen geworfen haben, daß man unwillkürlich auf den Gedankenverfällt, die Raumexperimente könnten am Ende nur "trotzdem"oder "obwohl" geglückt sein und man habe daher gute Gründe,an der den Sektor Astronomie vertretenden Lehrmeinung zuzweifeln. Denn; trotz der Mond-, Satelliten- und diversen Son-denflüge bleiben eine ganze Menge von Widersprüchlichkeitenund Unsicherheiten im geltenden Lehrsystem bestehen. Wirwerden darauf zurückkommen. Eines darf man vor allem nie au-

Page 11: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ßer acht lassen: über all diesen, angeblich im Namen der Wis-senschaft durchgeführten Raumflügen und -experimenten liegtim Westen wie im Osten der dichte Schleier militärischer Ge-heimhaltung, der sowohl den Planenden wie den Ausführendenden Mund weitgehend versiegelt.

Immerhin ist die Tatsache, daß der Mensch an die Pfortendes Kosmos klopft, ein weiteres Zeichen dafür, daß wir uns sehrwahrscheinlich in einem Umbruch der Zeiten befinden. EinemUmbruch, der, so darf man wohl annehmen (oder muß man garfürchten?), das derzeitige Bild der Welt entscheidend und grund-legend verändern wird. Wie?

Wer vermöchte das angesichts der wirren Strömungen imgeistigen und politischen Bereich vorauszusagen? Man kann nurhoffen, daß sich das nicht in Richtung von George Orwells "1984"vollzieht! Hoffen wir also, daß diese Auflösung des Bisherigennichts anderes ist als der Übergang von einer Kulturepoche zu ei-ner nächsten, besseren, in der den führenden Geistern die Ein-sicht zuteil wird, daß der Mensch mit der Natur leben muß undnicht gegen sie leben darf, wenn er überleben will.

Insgesamt müssen wir, wenn wir unsere derzeitige (im Vor-angegangenen nur andeutungsweise aufgezeigte) Situation nüch-tern betrachten, eine beunruhigend tiefe Spaltung im Be-wußtsein der weißen Völker feststellen, deren Ursachen aus reinirdischer Sicht kaum rationell zu erklären sind. Und damit ste-hen wir unmittelbar vor der Beantwortung der am Beginn diesesKapitels gestellten Frage: warum unsere Welt und die Mensch-heit sich in der geschilderten Lage befinden; der Frage also nachden Ursachen für das, was da auf uns und unsere Nachfahren,die es besonders treffen wird, zukommt.

Um diese Frage zu beantworten, wollen wir auf eine gesicher-te astronomische Tatsache hinweisen, nämlich die Wanderungdes Frühlingspunktes der Sonne durch den Tierkreis. Wer nunerschreckt oder empört hochfährt, weil er glaubt, wir bemühtendie Astrologie, der möge beruhigt sein. Wir bleiben streng aufastronomischem Boden.

Der Frühlingspunkt der Sonne durchwandert in etwas mehrals 25800 Jahren die zwölf Tierkreisfelder des Himmels, die man

19 20

tunlichst nicht mit den die gleichen Namen tragenden Stern-bildern gleichsetzen sollte, wie in einem der folgenden Kapitelnoch erläutert werden wird. Wer sich vergewissern möchte,schlage im Band 19 von Meyers Enzyklopädischem Lexikon(Ausgabe 1977), 5.217 nach, oder unter dem Stichwort"Präzession" im Großen Brockhaus, 8d.9, 5.368 (Ausgabe 1956).Auch in "Meyers Handbuch über das Weltall" kann man auf5.170 noch einiges darüber nachlesen; desgleichen kann mansich im "Großen Lexikon der Astronomie" von J. Herrmann aufS.380 darüber informieren.

Man nennt diesen Zeitraum von rund 25800 Jahren die Prä-zessionsperiode oder auch Platonisches Jahr. Er wird in fast je-dem Lexikon oder astronomischem Werk mit einer anderen Zeit-dauer angegeben, wir werden jedoch zeigen, daß man diesenZeitraum außerordentlich genau berechnen kann. Vorerst wollenwir uns mit der Feststellung begnügen, daß man dieses Platoni-sche Jahr entsprechend den zwölf Abschnitten des Tierkreises inzwölf Platonische Monate zu rund 2150 Jahren und diese wieder-um in Platonische Wochen zu rund 537.5 Jahren unterteilenkann. Wir tun das, weil es eine nicht uninteressante Aufgabe ist,im Lichte dieser astronomischen Tatsache einmal die menschli-che Geschichte - soweit sie bekannt ist - zu untersuchen. 0swaldSpengler hat in seinem ausgezeichneten und jedem zu empfeh-lenden Werk "Der Untergang des Abendlandes" dazu höchst be-merkenswerte Vorarbeit geleistet.

In unseren Tagen nun verläßt oder verließ der Frühlings-punkt den Sektor "Fische" des Tierkreises, in dem er sich wäh-rend der letzten rund 2150 Jahre aufgehalten hat und wechselt ineine neues Feld des Tierkreises übe1, in das Zeichen des"Wassermanns". Das bedeutet: wir leben im tibergang zwi-schen zwei kosmischen Epochen! Anders ausgedrückt: wir er-leben das Ende eines Platonischen Monats und den Beginn einesneuen! Nun hat neuerdings - wenn auch oft nur "nolens-volens" -

die Wissenschaft zumindest auf einigen Gebieten zur Kenntnisgenommen, daß kosmisches Geschehen sich in nicht zu überse-hendem und nicht unerheblichem Ausmaß auf alle irdischen Le-bensbezirke und -formen auswirkt, mögen sie der Flora, der Fau-

Page 12: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

na oder dem Menschen zuzuordnen sein.t Selbst die als unbelebtbezeichnete Materie wird davon beeinflußt.z Entsprechende For-schungen sind seit geraumer Zeit in aller Welt angelaufen. AufGrund des bis jetzt vorliegenden Materials (das bisher freilichnach guter(?) wissenschaftlicher Tradition weitgehend abgelehnt,ignoriert oder totgeschwiegen wurde) darf man auf die weiterhinzu erwartenden Ergebnisse mehr als gespannt sein.

Wir glauben nicht überheblich zu sein, wenn wir aus festerÜberzeugung heraus behaupten, daß sich die heraufziehendeEpoche auf vielen, wenn nicht den meisten Gebieten bestimmtgrundlegend von der zu Ende gehenden unterscheiden wird.Ahnliche Zäsuren lassen sich ja schon in der Vergangenheit alsdie erwähnten Platonischen Monate deutlich ablesen. Selbstver-ständlich sind die jeweiligen Übergänge nicht abrupt sondernfließend, aber doch erkennbar. Und wenn wir bedenken, wie gra-vierend - um nur ein Beispiel zu nennen - für die damals Leben-den die Übergänge von der Antike über die Völkerwanderungzum Mittelalter und weiter zur Neuzeit waren (eine Einteilung,die Oswald Spengler ablehnt!), so kann man vielleicht ahnenderrnessen, was der Übergang von dem einen zum nächsten kos-mischen Monat an Überraschungen für die Welt bereithaltenmag. Diese Geburtswehen der neuen Zeit erleiden wir alle seitJahrzehnten mehr als drastisch. Die bereits abebbende wirt-schaftliche Scheinblüte war nicht mehr als die hauchdünne Tün-che über tiefsitzendem Mauerfraß.

Nach all dem glauben, genauer: fürchten wir, - wobei wir unsinständigst wünschen, wir möchten garuz und gar unrecht haben!- daß, wie sich in den letzten Jahren abzuzeichnen begann, dasEnde dieser Epoche auch das Ende der Rolle der weißenMenschheit als bestimmende Macht in der Welt signalisiert.Niemand, der die Welt von heute mit offenen Augen zu sehenund die obwaltenden Umstände objektiv zu deuten imstande ist,wird ernsthaft bestreiten können, daß wir uns in Wahrheit be-reits in der Hand der Länder der sogenannten Dritten Welt be-finden, die, zwar noch als "Entwicklungsländer" apostrophiert, de

,:Michel Gauquelin: "Die Uhren des Kosmos gehen anders";Ru-dolf Hauschka: "Substanzlehre"z :L. Kolisko : " Sternenwirken in Erdenstoffen"

21 22

facto eben doch jene unersetzlichen Rohstoffe besitzen, auf de-nen unsere hochgezüchtete Zivilisation und Technik basierenund von denen sie - und damit wir! - daher total abhängig sind.Gerade dieser wirklich ernstzunehmende Umstand ist aber -ausgenommen das Erdöl - bisher so gut wie garnicht in das Be-wußtsein der Öffentlichkeit gedrungen. Und das Erdöl macht,wenn wir ehrlich sein wollen, bloß deshalb eine Ausnahme, weiles im öffentlichen Bewußtsein in erster Linie mit dem Auto as-soziiert wird; selbst die Heizung dürfte erst an zweiter Stellerangieren. Von den zahllosen anderen, für unsere Industrienebenso unverzichtbaren Rohstoffen, die wir aus den Ländern derDritten Welt beziehen müssen, wird in der breiten öffentlichkeitkaum Notiz genommen.

Dabei genügte es in der Tat schon, wenn uns die ölHnder"den Hahn zudrehten". Einen kleinen Vorgeschmack haben sieuns ja über den Preis schon einmal verkosten lassen. Im Ernst-falle stünden nicht nur unzählige Industriebetriebe still und imnächsten Winter blieben ebenso unzählige Wohnungen kalt, nein,dann käme auch der Hunger in die Industriestaaten, und das auszweierlei Gründen: Zum einen, wie sollten die Landwirte ihreFelder und Acker bestellen oder, falls das noch möglich war, dieErnte einbringen, wenn plötzlich der Treibstoff für die Traktorenund Erntemaschinen fehlte? Zum andern wäre es um die Nah-rungsmittelindustrie übel bestellt, die, wie wir bereits in denVorbemerkungen erwähnten, ^tr Erzeugung der meist"hochveredelten" (und dabei sehr oft biologisch wertlos gemach-ten) Lebensmittel rund doppelt soviel Energie aufwendet, wie dieso erzeugten Produkte enthalten. Von diesem Energiemangelwürde aber unter anderem auch die Kunstdüngerindustrie be-troffen sein, ohne deren Erzeugnisse wir heute nicht mehr aus-kommen.

Früher, als die Bauern noch mit Pferden oder Ochsen aufsFeld fuhren und das meiste mit der Hand erledigten, was heuteenergiefressende Maschinen besorgen, da waren wir noch autark.Allerdings war man damals auch noch mit überwiegend na-turbelassenen Nahrungsmitteln zufrieden (die dafür gesund undnährstoffreicher waren). Unseren heutigen ungesunden Luxus aufdem Nahrungsmittelsektor bezahlen wir eben nicht nur mit gu-

Page 13: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

tem Geld, sondern überdies mit der Abhängigkeit von den

ÖIändern. Und die haben es, sehr im Gegensatz zu den Völkernder Industriestaaten, auch schon in voller Tragweite begriffen.Uns aber wird es, wenn wir unsere scheinbar noch bestehende

Unabhängigkeit wirklich sichern wollen, nicht erspart bleibenumzudenken. Und das möglichst so bald, daß das Handeln nichtzu spät kommt. Vorerst freilich sind wir eifrigst bemüht, für jene

Staaten, die uns heute noch unsere Industrieerzeugnisse gegen

ihr Erdöl abnehmen, die Voraussetzungen zu schaffen, daß sie

sich diese Produkte in absehbarer Zeit selbst herstellen können.

Womit sie von uns völlig unabhängig sein und wir dann nichtmehr wissen werden, woher wir das Geld nehmen sollen, um ih-nen das Erdöl abkaufen zu können.

Wir sehen uns also - soferne wir uns nicht dafür entscheiden,den Kopf in den Sand zu stecken und uns selbst zu belügen - al-

len Ernstes mit der Möglichkeit einer Art Götterdämmerung fürdie weiße Menschheit konfrontiert und vermuten die Ursachedafür nicht zrietzL in einem von Grund auf falschen Weltbild,das den Menschen über die falsche Sicht in fast allen Belangen

seiner Existenz auf einen gefährlichen, in die Irre führenden Weggebracht hat. Ein Weltbild, das den Menschen nur als das reinzufällig entstandene Produkt abenteuerlich veranlagten undebenso zufällig - fast als eine Art Krankheit - entstandenen Pro-

toplasmas wertet, und das ganze Universum als ein aus Sextillio-nen hoch unendlichen Potenzen Zrtfallen entstandenes Etwas.

Und wir dürfen, solange dieses unsere ZeTt ptägende Weltbildseine öffentlich sanktionierte Gültigkeit behält, nicht erwarten,daß die führenden Persönlichkeiten dieser Welt mehr Verantwor-tungsbewußtsein entwickeln, mögen sie auch noch so oft das

Wort "Mensch" mißbräuchlich und demagogisch in den Mundnehmen.

Von diesem Aspekt aus betrachtet, ist es nicht weiter ver-wunderlich, daß sich die abendländischen Völker unter der Füh-rung von Leuten, deren geistige Grundhaltung eine vom falschenWeltbild bestimmte Mißachtung des Menschen war, währendder Jahrhunderte der versinkenden Epoche nicht gerade durcheine besonders hochstehende Ethik und Achtung vor dem Men-schen - besonders, wenn er nicht so gut bewaffnet und anderer

23 24

Hautfarbe war - auszeichneten. Heute dagegen rüsten wir allediese Völker mit den modernsten Waffen aus, geleitet von Moti-ven, die wir hier lieber nicht erörtern wollen.

Da wir glauben, die tiefsitzende Spaltung des öffentlichenBewußtseins der weißen Menschheit mehr als deutlich genug

aufgezeigt zu haben, wollen wir uns jetzt einem Thema zuwen-den, das es unserer Meinung nach wohl wert ist, erörtert zu wer-den. Wir haben weiter vorne Laplaces überhebliches Wort zitiert,wonach er die Hypothese "Gott" nicht benötigte. Nun, wir geste-hen gerne und freimütig, daß wir diese "Hypothese" (alleine die-ser Ausdruck ist nach unserer Auffassung schon eine grobe Un-verschämtheit) nicht nur ausdrücklich bejahen, sondern die Exi-stenz eines Schöpferwesens als unabdingbare Voraussetzung fürden Bestand und das Entstehen unserer Welt ansehen.

Wir können uns einfach mit dem Gedanken an die Sextillio-nen hoch unendlich vielen Zrld:.älle nicht befreunden, und wenn es

so etwas wie eine Überwissenschaft gäbe, die einen wirklich um-fassenden Gesamtüberblick über den vorliegenden physikali-schen Bestand unserer Welt und das derzeit darüber zur Verfü-gung stehende Wissen besäße, das heißt, vom eingeengtenBlickwinkel des Spezialisten befreit wäre, der den Nachbarspe-zialisten bereits nicht mehr versteht, so würde diese Überwissen-schaft sehr bald erkannt haben, daß alles, was existiert, sei es

nun belebt oder - angeblich - unbelebt, milliardenfach ineinanderverzahnt und aufeinander abgestimmt ist, so daß es, einfach vomStandpunkt der kühlen Logik aus betrachtet, niemals durch nochso viele Züälle in den heutigen, wohl bestens durchorganisiertenZustand gelangt sein kann. Dazu ist das für unser Begriffsvermö-gen zumindest bis jetzt weitgehend undurchschaubare - weil vielzu komplexe - Zusammenspiel zu optimal.

Zwei Beispiele: Soweit es die organische Lebewelt betrifft,beginnt diese großartige Übereinstimmung schon im Boden un-ter unseren Füßen, wo - unter anderem! - ganz bestimmte Mi-kroben an den Wurzeln der Pflanzen dafür sorgen, daß dieseWurzeln in die Lage versetzt werden, jene Mineralien und Stoffeaufzunehmen, aus denen die Pflanzen dann mit weiterer Hilfeder Sonne nicht nur ihre wunderbaren und unendlich vielfältigenErscheinungsformen aufbauen, sondern gleichzeitig auch noch

Page 14: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

jene Nährstoffe zu produzieren, die, im Verein mit dem sozusa-gen als Nebenprodukt anfallenden Sauerstoff, die ganze übrigeLebewelt erst möglich machen. Und ganz bestimrhte Mitgliederdieser Lebewelt sorgen im Gegendienst wiederum dafür, daß dieihnen den Lebensunterhalt zur Verfügung stellenden Pflanzensich fortpflanzen können.

Andere Mikroben, - um bei diesen, neuerdings im Gegensatzzu früher nicht mehr dem Pflanzenreich zugeordneten Pro-karyonten zu bleiben - die sich (welch wunderbarer Zufall!) ent-schlossen haben, sich im menschlichen Darm anzusiedeln, ma-chen es möglich, daß der Mensch die mit der pflanzlichen Nah-rung aufgenommene Zellulose aufschließen (verdauen) und somitverwerten kann.

All das hängt in milliardenfachen Variationen über unüber-schaubar zahllose Ursache- und Folgeketten auf molekularer undoft wohl auch schon atomarer Basis so streng voneinander ab,"

daß die Behauptung, das ganze System - und es liegt zweifelsfreiein System zugrunde! - sei nur das Ergebnis von Xx ungeordnetabgelaufenen Zufällen, nichts anderes darstellt, als das unge-wollte Eingeständnis totalen Nichtverstehens! Selbst die ViraleTransduktion, die neueste Krücke für das darwinistische Evolu-tionskonzept, stellt letzten Endes um keinen Deut mehr dar, alseine weitere Zufalls-Variante, die das skurrile Gebäude "Zufall"bestenfalls um einen arabesken Schnörkel bereichert.

Wie wenig die heute allgemein geltende, auf dem absolutenZufallsprinzip basierende Evolutionstheorie einer genaueren Prü-fung standhält, hat Dr. Dr. A. Ernest Wilder Smith in seinemsehr aufschlußreichen Werk "Herkunft und Zukunft des Men-schen" klar aufgezeigt. (Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart)

Der einzige Punkt, in dem wir mit den Zufallsfetischistenübereinstimmen, ist die Behauptung, daß der gesamten Lebeweltein einziger "Schlüssel" zugrunde liegt, ein Hauptschlüssel sozu-sagen, der für alle "Schlösser" paßt, mögen auch die differenzier-testen "Zuhaltungen" in Verwendung stehen. Nur sind wir halt(abgesehen davon, daß wir sicher sind, grundsätzlich von etwasanderem zu sprechen als die Vertreter der vorherrschendenLehrmeinung) der Ansicht, daß, damit so ein System auch wirk-lich funktionieren kann, zuerst ein vorausschauendes Konzept

25 26

und ein bis in die feinsten Details ausgefeilter Plan vorliegenmußte und nicht nur die vage Hoffnung, daß alles irgendwie ir-gendwann einmal schon zufällig zusammenpassen und dannnoch dazu auch so bleiben würde!

Wir vertreten also die Meinung, daß das Universum - unsereWelt - das Ergebnis eines ganz bewußten Schöpfungsaktes ist;eines Schöpfungsaktes so grandiosen Ausmaßes, daß er für unsverstandesmäßig in letzter Konsequenz nicht gänzlich erfaß- unddurchschaubar ist und es wohl auch immer bleiben wird.

Trotzdem sind wir der Auffassung, daß der Schöpfer diesesunseres Universums uns mit unserem Gehirn ein Instrumentmitgegeben hat, welches uns, wenn wir es nur recht benützen, be-fähigen sollte, unsere Welt und damit unser Universum wenig-stens in seinen Grundzügen zu begreifen. Wir fählen uns dahergedrängt zu erklären: Der Schöpfer hat uns eine Welt geschenkt,an uns ist es, sie zu erkennen.

Wenn bei manchem Leser der Eindruck entstanden seinsollte, wir seien Feinde jedweden Fortschritts oder der Technikund überhaupt hoffnungslose Pessimisten und Schwarzseher, somöchten wir dezidiert erklären, daß dieser Eindruck in allen dreiFällen irreführend ist.

Wir vertreten nur ganz entschieden die Meinung, daß derunkritische Glaube daran, alles, was so als "Fortschritt" bezeich-net und angepriesen wird, sei in der Tat ein Forbschreiten zubesseren Verhältnissen und Umständen, nicht nur schädlich,sondern sogar gefährlich ist und durch kritisches Prüfen undAbwägen ersetzt werden müßte, inwieweit vermeintliche Vorteiledurch mögliche Nachteile und Schäden aufgehoben oder gar insGegenteil verkehrt werden.

Wir haben daher nichts gegen die Technik an sich; sie er-leichtert uns auf vielfältige Weise das Leben, macht es bequemerund einfacher und das wäre, wie wir meinen, ihre ursprünglicheund ureigenste Aufgabe. Bedauerlicherweise muß man nun aberfeststellen, daß es mittlerweile schon zu einer unübersehbarenInversion gekommen ist, das heißt, daß sich nicht mehr derMensch der Technik bedient, sondern daß er sich stattdessenauf vielen Gebieten den rigoros eingeforderten Bedürfnissen ei-

Page 15: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ner ausufernden Technik - selbst auf Kosten einer Zerstörungder natürlichen Umwelt - zu unterwerfen hat. Und dagegen ma-chen wir ernsthafte Bedenken geltend.

Trotz all dieser bedenklichen und in weiten Bereichen schon

in ein lebensbedrohendes Stadium getretenen Zeiterscheinun-gen, deren Aufzeigen der weitum betriebenen Vogel-Strauß-Poli-tik entgegen arbeiten möchte, sind wir nicht jene Pessimisten,als die man uns eben deswegen apostrophieren wird. Wir glauben

vielmehr, daß, wenn sich die Menschheit erst vom Unendlich-keitswahn des kopernikanischen Weltbildes gelöst haben wird,der Weg endlich frei sein wird, für eine von Vernunft bestimmteund Einsicht geprägte Haltung gegenüber der Welt als unseremLebensraurn und der Nutzung der darin liegenden Möglichkei-ten, ohne daß wir uns.wie gierige Ausbeuter gebärden, wie es bisjetzt der Fall ist. Gerade diese Einsicht erhoffen wir uns vom'Weltbild des heraufziehenden neuen Zeitalter s.

Wir stützen unsere Hoffnung unter anderem auf ein Wortaus Oswald Spenglers schon 1923 veröffentlichtem und sehr

empfehlenswertem Werk, wo er auf 5.426 im Abschnitt 'Seelen-

bild und Lebensgefühl' folgendes sagt: "Das Pathos des koperni-kanischen Weltbewußtseins, das ausschließlich unserer Kulturangehört und - ich wage hier eine Behauptung, die heute nochparadox erscheinen wird - in ein gewaltsames Vergessen derEntdeckung umschlagen würde und wird, sobald es der Seele ei-

ner künftigen Kultur bedrohlich erscheint, dieses Pathos beruhtauf der Gewißheit, daß nunmehr dem Kosmos das Körperlich-Statische, das sinnbildliche Übergewicht des plastischen Erd-körpers genommen ist." Spengler bezieht sich in diesem letztenSatz auf das Weltbild der Antike, das Kopernikus mit seiner Ideevon der Erde als Planet unter Planeten zuerst erschüttert unddann ersetzt hat.

Eben diese fragwürdige Gewißheit um den Verlust des Über-gewichts des Erdkörpers wiederum in Frage zu stellen und demMenschen wieder eine endliche und begreifbare Welt zu geben,

in der er mehr als nur eine Bakterie auf einem kosmischenStäubchen sein kann, scheint uns das Weltbild des kommendenZeitalterc zu verheißen. Denn wer vermöchte mit Sicherheit aus-

zuschließen, daß der vor uns liegende kosmische Monat dem

27

Universum, also unserer Welt,neue "Seele" bringt?

im Sinne Oswald Spenglers elne

28

Page 16: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

"Einer neuen Wahrheit ist nichts

schcidlicher als ein alter lrrtum"

Joh.Wolfg. von Goethe

ZWEIFEL

Wir haben im vorangegangenen Abschnitt vom Auftauchenneuer Ideen und Anschauungen vom Bild unserer Welt und desUniversums gesprochen und meinen, daß diesen Gedanken be-gründete Zwelfel am bisher Gelehrten und Geglaubten vorange-gangen sein müssen. Grundsätzlich sind wir der Auffassung, derZweifel ist - oder sollte es zumindest sein - der Normalzustand inder Forschung.

Deshalb sollte es uns eigentlich niemand verübeln, wenn wiruns die Freiheit nehmen, im Folgenden einige Zweifel an Aussa-gen der Wissenschaft anzumelden, die allgemein anerkannt wer-den, ja oft als regelrecht tabuisiertes Wissensgut gelten. Wir stüt-zen uns dabei auf das alte Wort, wonach die Geschichte der Wis-senschafben die Geschichte ihrer Irrtümer sei, und wir denkenweiter an die alte Erfahrung, daß man Dinge, die einem Tag umTag direkt vor den Augen liegen, oft gar nicht mehr wahrnimmt;oder anders ausgedrückt, daß man oft den Wald vor lauter Bäu-men nicht mehr sieht.

Befassen wir uns daher flirs erste mit zwei ftir den Zivilisati-onsmenschen - insbesondere für den Städter von heute - oft garnicht mehr beachteten Angelegenheiten beziehungsweise Din-gen, nämlich mit dem Boden unter unseren Füßen und den Vor-gängen am Himmel. Zuerst das uns Nähere:

DM ERDESelbst zur Gestalt unserer Erde, über die bisher jeder, der

auch nur die Grundschule besucht hat, wähnte, bestens infor-miert zu sein, gibt es immer wieder überraschend Neues zu hö-ren, das nicht gerade geeignet ist, unsere Zuversicht in die abso-lute Verläßlichkeit wissenschaftlicher Aussagen zu stärken. Soetwa, wenn wir zrvei von verschiedenen Seiten veröffentlichte

29

Aussagen miteinander vergleichen, die - wir bedauern das fest-slellen zu müssen - einander diametral gegenüberstehen, aber«lennoch, soweit wir wissen, jeweils unwidersprochen gebliebensind.

Aussage Nr. 1 entnehmen wir dem "Großen Lexikon derAstronomierrr, wo es 5.102 heißt: Erdellipsoid (internationales),«las auf internationaler Vereinbarung beruhende Rotationsellip-soid unserer Erde. Moderne Messungen, insbesondere mit Hilfevon Satelliten, erlauben eine immer genauere Bestimmung desl,)rdellipsoids. Dabei zeigen sich leichte Abweichungen derart,tlaß z.B. der Südpol etwa 30 m der Aquatorebene näher steht als«ler Nordpol. (Ende des Zitats) Das auf 5.103 befindliche Bilddant zeigL beim Nordpol einen deutlichen Höcker, wobei wir unsselbstverständlich darüber im klaren sind, daß die Darstellung,um überhaupt etwas zeigen zu können, stark überzeichnet wer-den mußte. Wie geringfügig diese Erhebung auch immer seinmag (nach den Angaben auf der Zeichnung sind es etwa 20 Me-Ler), es handelt sich um eine Ausbeulung der Erdoberfläche. Wirbetonen das ganz besonders im Hinblick auf die nun folgendeAussage Nr.2. Sie stammt aus dem offiziellen Nachrichtenblattder Vereinten Nationen, der IIN, vom September 1970 und lau-Let folgendermaßen:

Neues Nordpolgeheimnis entd.ech,t

Das Marineamt der USA gab im Herbst v.J. wichtige Ergeb-nisse von Unterwasserforschungen bekannt, die von den beidenAtom-U-Booten bei ihrer Unterquerung des Nordpols angestelltwurden. Danach zeigt der Meeresgrund unter der Eiskappe desNordpols ein ungewöhnlich glattes Aussehen und weist merk-würdige runde, Ieuchtende Flecke auf. An Bord der "Sea-Dragon"befanden sich erstmals Fernfilmkameras für Tiefseeaufnahmen,die durch ausgesetzte Unterwasserleuchtbomben die erforderli-chen Helligkeitswerte erreichten. Die Farbaufnahmen vom Pol-meergrund zeigen eine weite unbewachsene Fläche, die kilome-terweit nur mit einer grünen Algenschicht besetzt ist und an ih-ren Rändern plötzlich einem kahlen, roten Felsboden weicht.Nach den vorliegenden Bildern mit starker Vergrößerung hat der

,:In der Folge kurz mit GLA bezeichnet!

30

Page 17: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

0zeangrund unter dem Nordpol die Form eines "verkehrten Fin-gerhutes", das heißt, er ist rund und hohl. Zur Eisgrenze hinsteigt der Unterseegrund schroff an, während er zum Pole hineiner kraterähnlichen Tiefe zustrebt. Die Erdrinde ist demnachin der Polgegend eingedrückt. Die Unternordpolforschungendurch Atom-U-Boote sollen fortgesetzt werden. Die bisherigenResultate erhärten die Annahme, daß unter dem.Nordpol be-

sondere geologische Geheimnisse ihrer Entdeckung harren. So

wurde z.B. auch eine Magnetströmungskarte gezeichnet, die er-

gab, daß in dem "Fingerhut" des Polmeergrundes ein Wirbel ma-gnetischer Kräfte tätig ist - "eine der interessantesten Erschei-

nungen, für die es beim gegenwärtigen Stande der Wissenschaft

noch keine brauchbare Erklärung gibt."

Soweit der Bericht in der UN. Man fragt sich: Wer hat nunrecht? Die Satellitenleute oder die Leute in den U-Booten? Daß

daneben auch noch der Aquator seine exakt kreisrunde Gestalteingebüßt hat, sei nur am Rande erwähnt. Näheres darüber spä-

ter. Wie man sich unsere gute alte Erde auf Grund der Satelli-tenmessungen ungefähr vorzustellen hat, möge man (unter Be-

achtung der gewaltigen Überzeichnung) sich im GLA, S.103, an-

sehen.

In dem von der US-Marine herausgegebenen Bericht war

von einem rätselhaften Wirbel magnetischer Kräfte die Rede,

der uns veranlaßt, uns mit einem Phänomen zu beschäftigen, das

unsere physikalischen Vorstellungen von der Welt ganz wesent-

lich mitbestimmt und dabei durchaus geeignet ist, wiederumZwelfel am gültigen Weltbild in uns zu wecken:

DER ERDMAGNETISMUSBeginnen wir mit der offiziellen Lehrmeinung, die wir

"Meyers Enzyklopädischem Lexikon"', Band 8, S.85 ff., entneh-men. Danach ist "Erdmagnetismus" die Bezeichnung für die mitdem Magnetfeld der Erde zusammenhängenden Phänomene.

Während weder der Mond noch unsere Nachbarplaneten Marsund Venus ein Feld vergleichbarer Intensität besitzen sollen, sei

Jupiter von einem Feld umgeben, dessen magnetisches Moment50 000 mal so groß sei wie das der Erde(!). Das Magnetfeld der

r:in der Folge kurz MEL!31 32

Erde ist die Ursache für die Bildung der irdischen Magnetosphä-re. Das auf der Erde gemessene Magnetfeld kann man zerlegenin einen Anteil, dessen Ursache im Erdinnern liegt und in einenvon außen stammenden Anteil. Zum inneren Anteil zählen be-sonders das Permanentfeld, die Säkularvariation und die Ma-gnetfelder der durch äußere Variationen im Erdinnern elektro-magnetisch induzierten Ströme. Der äußere Anteil rühre von va-riablen elektrischen Strömen in der Ionosphäre und der Magne-tosphäre her.

Weiter erfahren wir, daß es für die Entstehung des erdma-gnetischen Innenfeldes bis heute noch keine restlos befriedi-gende Theorie gibt. Permanentmagnete schieden als Ursacheaus, da die Temperatur im Erdkörper schon ab 50 km Tiefe dieCurie-Temperatur ferromagnetischer Mineralien überschreiteund der Anteil an ferromagnetischem Material in der oberhalbliegenden Kruste für die Erzeugung des Feldes überdies bei wei-tem nicht genüge. Das Feld könne daher nur durch elektrischeStröme entstehen, die im äußeren Erdkern, dicht an der Grenzezum Mantel fließen. Sie werden, so vermutet man, durch eineneinem Stromgenerator verwandten Prozeß erzeugt, dessen Ma-gnetfeld von dem erzeugten Strom selbst gespeist wird (dynamo-elektrisches Prinzip). An die Stelle des sich drehenden Ankersmit den Wicklungen treten, so stellt man sich vor, turbulenteKonvektionsströmungen im Erdkern. Verlagerungen und Strom-stärkeschwankungen dieses Dynamosystems bewirken die Säku-larvariation. Der Gesteinsmagnetismus (es handelt sich dabeium das Krustenfeld) habe am Zustandekommen des gesamtenErdmagnetfeldes nur einen sehr geringen Anteil.

Der bedeutsamste Satz aber findet sich unserer Meinungnach auf S.87 und sei daher wörtlich zitieft: "Die Ursache desErdmagnetismus ist aber bis heute unbekannt."

Hören wir aber noch eine andere Stimme zu diesem Thema.Der in Paris an der Sorbonne lehrende Professor für Geologie,Andr6 Cailleux, schreibt in seinem Buch "Der unbekannte Pla-net" auf Seite 100 zum Erdmagnetismus folgendes: "Seit dieChinesen den Kompaß erfunden haben, wissen wir, daß auf derErde eine frei aufgehängte magnetisierte Nadel sich in eine be-stimmte Richtung einstellt. Dies bedeutet, daß die Erde ein Ma-

Page 18: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

gnetfeld besitzt. Mehr als 950/o dieses Feldes stammen aus demErdinnern, aber obschon das Erdinnere wahrscheinlich zumgrößten Teil aus Eisen besteht, ist es falsch, sich einen riesigenMagneten im Zentrum der Erde vorzustellen. Ein Eisenmagnetverliert seine magnetischen Eigenschaften bei einer Temperaturvon 775"C, die in der Erde in einer Tiefe von etwas über 20 kmerreicht wird. (Siehe die Angabe in MEL!)

Man nimmt heute s1r, daß das Magnetfeld der Erde durchelektrische Ströme im Erdkern erzeugt wird. In dem flüssigenäußeren Erdkern, der eine gute elektrische Leitfähigkeit besitzt,können durch Kombination von Strömungen der flüssigen Ma-terie (Konvektion) mit einem anfänglich schwachen Magnetfelddurch gegenseitige Wechselwirkung immer stärker werdendeelektrische Ströme entstehen, bis das System zu einem mehroder weniger stabilen Gleichgewicht gelangt, ähnlich wie bei einem selbstinduzierten Dynamo. An der Oberfläche messen wirdann das Magnetfeld dieser Ströme.

Die mathematische Darstellung des Magnetfeldes zeigt, daßman es in ein Hauptfeld, dessen Achse etwa in nord-südlicherRichtung verläuft, und mehrere schwächere Zusatzfelder mit ver-schiedenen Richtungen aufteilen kann. Eine Darstellung dieserFelder auf einer Karte läßt jedoch keinen Zusammenhang mitder geographischen Verteilung der Kontinente und Ozeane er-kennen, im Gegensatz zu den vielen anderen Phänomenen. Diesist daher ein weiterer Grund, die Ursache des Feldes nicht naheder Erdoberfläche, sondern tiefer im Erdinnern zu suchen." Ohneden oben zitierten Ausführungen eingehend auf den Grund gehenzu wollen, möchten wir doch zweierlei festhalten:

1. verlangt das in den zwei zitierten Texten bemühte dy-namoelektrische Prinzip einen primär vorhandenen Magnetis-mus (mag er auch noch so schwach sein). MEL sagt dazu inBand 7, S.361, sinngemäß etwa folgendes: Nach dem von Wernerv. Siemens aufgestellten Arbeitsprinzip eines Generators erzeugtder im Statorkern vorhandene remanente Magnetismus einenvorerst schwachen Induktionsstrom, der zum weiteren Aufbaudes Magnetfeldes benutzt wfud ...

t :Erstausgabe 1968; Fischer-TB-Ausgabe 1972 (ungekürzt)

33

2. können wir nicht übersehen, daß die Fachwissenschaftlerselbst zugeben, über die Ursache des Erdmagnetismus im Dun-keln zu tappen. Schon der berühmte George Gamow schrieb inseinem Werk "Biography of the Earth" offen: "Thus we mustconfess that we still do not know why the magnetic needle pointsnorth, and seamen shoud be glad that the compass still does itsjob in spite of all theoretical considerations showing that it reallyshoud not." Auf Deutsch: "So müssen wir bekennen, daß wirnoch nicht wissen, warum die Kompaßnadel nordwärts zeigt, unddie Seeleute sollten froh sein, daß der Kompaß noch seine pflichttut, obgleich er sie nach allen theoretischen überlegungen inWirklichkeit nicht tun dürfte."

Ganz am Rande wollen wir noch darauf aufmerksam ma-chen, wie weit die Ansichten bezüglich der geothermischen Tie-fenstufen auseinanderklaffen: MEL sagt, daß der Curiepunkt inetwa 50 km Tiefe erreicht wird, Prof. Cailleux vermutet ihn da-gegen bereits in rund 20 km Tiefe, der z;uletzt zitierte GeorgeGamow rechnet gar nur mit einer geothermischen Tiefenstufevon 3 Grad pro Kilometer,'wobei man wohl erwähnen muß, daßsich alle drei auf den Ferromagnetismus beziehen. Denn, wieMEL, Band 6, S.132, zu entnehmen ist, ist die Curie-Temperaturvon Substanz zr;' Substanz verschieden und überstreicht einenBereich von etwa 0,5 K (Kelvin) bis weit über 1000 K.

Da wir für das von der Lehre als "Erdmagnetismus" bezeich-nete Phänomen eine andere Erklärung anzubieten haben, überdie wir im Abschnitt INDIZIEN berichten werden, dürfte es unseigentlich niemand übelnehmen, wenn wir an der offiziellen Ver-sion zweifeln - insbesondere deshalb, weil wir uns mit unseremZweifel ja sozusagen in bester Gesellschaft befinden. überdiesgibt dieses Phänomen den Wissenschaftlern insoferne noch einweiteres Rätsel auf, als festgestellt wurde, daß das Erdmagnet-feld in der Vergangenheit mehrfach umgepolt worden sein muß.

"Umpolung" ist denn auch das Stichwort, das uns zum Titel-thema unserer Ausführungen leitet, zu den

POLSPRTINGTHEORIEN

34

Page 19: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Das wirft zunächst die Frage auf, was man sich denn untereinem Polsprung überhaupt vorzustellen hat, beziehungsweise,

was kann man sich unter einem solchen vorstellen?

Wie bei einem derart die Grundvorstellungen über unsere

Welt berührenden Thema nicht anders zu erwarten, gehen die

Meinungen darüber, das heißt über den Vorgang als solchen unddie dabei ablaufenden physikalischen Prozesse ziemlich weit

auseinander. Das zt"ingt uns, etwas auszuholen, was man uns

freundlicherweise nachsehen möchte. Wir werden uns möglichstkurz fassen, um den Leser nicht unnötig zu strapazieren'

Der Erste, der sich unseres Wissens im deutschen Sprach-

raum eingehender mit dem Problem der Polsprünge auseinan-

dergesetzt hat, war der östeneichische Wissenschaftler LouisSuball. Und wenn man auch nicht allen in seinem Werk "DieNeuentdeckung der Erde"' vorgetragenen Ideen vollinhaltlich zu-

stimmen kann, so muß man doch zugeben, daß er sich sehr ein-gehend, tiefschürfend und umfassend mit den im Verlaufe eines

Polsprunges in Bewegung gesetzten Prozessen befaßt und sie

nach den verschiedensten Richtungen durchdacht hat'

So interessant es auch wäre, die aus den Forschungen

Suballs erwachsenen Gründe a:ufz:uzeigen' die ihn veranlaßten,

den bequemen Pfad des allgemeinen Consenses zu verlassen undsich seine eigenen Gedanken über die Vergangenheit unserer Er-de zu machen, so müssen wir doch aus Platzgründen davon Ab-

stand nehmen und den Leser auf Suballs ebenso interessantes

wie gut lesbares Werk verweisen. Worum es uns hier geht, isthauptsächlich die Frage nach der Grundidee Suballs, auf der sei-

ne Polsprungtheorie basiert. Die Antwort lautet so:

SubaII geht vom Verhalten eines Spielkreisels nach den Ge-

setzen der Kreiseltheorie der klassischen Mechanik aus. Das

Fundamentale dabei ist die Tatsache, daß sich die Richtung der

Drehachse eines solchen Kreisels nicht verlagert, sondern ihreursprtingliche Lage beibehält, während der Kreiselkörper seine

Lage bis um 180o gegen die Achsenlage verdrehen kann (also bis

zum "Kopfstand"). Das bedeutet, anders ausgedrückt: Die Dreh-achse - und damit die Pole und Breitengrade - bleiben im Falle

r:Verlag Georg Fromm & Co., Wien und München, 1958

35

des Kreisels 'Erde' gegenüber der Sonne und der Ektiptik in ihrerursprünglichen Lage, aber der Erdkörper verdreht sich "unter"dem Koordinatennetz aus Meridianen und Breitenkreisen so,

daß Gegenden, die bislang in Polgebieten lagen, nunmehr insüdlichere, eventuell sogar tropische Breiten versetzt werden undumgekehrt. Über die dabei erfolgenden Umwälzungen wird manin allen Werken über Polsprungtheorien ausreichend unterrich-tet. Soweit also die Grundzüge der Suballschen Polsprungtheorie.

Der Zweite, der sich ernsthaft mit dem Polsprungphänomenbefaßt hat, war wiederum ein Österreicher, nämlich der Wissens-chaftsjournalist des österr. Rundfunks, Peter Kaiser. Er geht vonder Grundidee aus, die Erde sei eine Art Elektrodynamo (wir be-richteten über diese Vorstellung bereits im vorangegangenenKapitel). Er sieht also in der Erde einen Kreisel, dessen ineinan-dergeschichtete Teile mit unterschiedlichen Winkelgeschwindig-keiten kreisen, also an ihren Berührungsflächen aneinander vor-beigleiten wie Stator und Rotor eines D5mamos.

Es ist uns wieder einmal aus Platzgründen versagt, die um-fangreichen Ausführungen Kaisers hier ausführlich darzulegen,so interessant sie auch wären. Wir müssen uns darauf beschrän-ken, das Wesentliche aus Kaisers Polsprungtheorie herauszu-schälen: nach Kaiser verschiebt sich also bei einem Polsprungnicht etwa der ganze Erdkörper wie bei Suball, sondern nur dieoberste Schicht, die Erdkruste, gleitet als Folge einer Umpolungdes Erdmagnetfeldes über dem Erdmantel und dem darunterlie-genden Erdkern in eine neue Lage.

Peter Kaiser hat seine Polsprungtheorie in zwei Büchernausführlich dargelegt: "Die Rückkehr der Gletscher" 1971 und"Vor uns die Sintflut" 1976. Das erste im Verlag Fritz Molden,Wien-München-Zürich, das zweite im Verlag Albert Langen-Ge-org Müller, München-Wien.

Der Dritte, der sich ebenfalls um das Thema Polsprung be-müht, ist Hans J. Andersen., Er geht von der These aus, daß imErdkörper bestimmte geometrische Strukturen vorliegen, diesich jeweils um eine zentrale Achse anordnen. Er nennt dieseStrukturen astrographische Systeme und sieht in ihnen eine Art

':"Polsprung und Sintflut",1977, Verlag Wilh. Moestel, Fürth

36

Page 20: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

globale Antennen, die kosmische Schwingungen aufnehmen unddiese dann in den geographischen Räumen der Erde wirken las-sen. (Ausführliches darüber in "Astrogeographie und Geschichte"von H.J. Andersen, Ebertin-Verlag, Aalen)

Eine solche zentrale Achse sieht Andersen in der Erdachseund erklärt weiter, daß sie bei einem Polsprung von einer astro-geographischen Achse zu einer anderen springt. Die vorliegendenErdstrukturen sollen die Möglichkeit derartiger Sprünge bereitsin sich bergen und sie daher begünstigen. Der Anstoß dazu abererfolgt aus dem Kosmos!

Schließlich muß als Vierter noch Immanuel Velikovsky er-wähnt werden , der in seinen beiden Büchern "Welten im Zr-sammenstoß" und "Erde im Aufruhr" (Umschau Verlag Breiden-stein KG, Frankfurt/Main) unter Bezugnahme auf altägyptische(und andere) Texbe einwandfrei nachweist, daß in der Vergan-genheit Polsprünge stattgefunden haben müssen. Als Ursachesieht Velikovsky das Eindringen fremder Himmelskörper in denerdnahen Raum.

Zusammenfassend können wir zuerst festhalten: Wir habenes mit vier voneinander abweichenden Grundthesen zu tun, diein der Tat grundverschieden sind:

. Suball sieht die Ursache für die Polsprünge in den rein me-chanischen Kreiselgesetzen,

. Kaiser stützt sich auf den Erdmagnetismus,

r Andersen bemüht nicht näher definierte kosmische Einflüs-se und

. Velikovsky sieht einen Zusammenbruch der "ewigen" Ord-nung im Sonnensystem.

Weiters können wir feststellen: Allen vier Vertretern der vonuns nur andeutungsweise beschriebenen Polsprungtheorien isttrotz aller Verschiedenheiten ihrer Ansichten eines gemeinsam:Keiner von ihnen rüttelt auch nur im entferntesten am von unsbezweifelten Weltbild des Domhern Kopernikus! Weshalb wiruns verständlicherweise mit keiner der vorgetragenen Theorienbefreunden können. Man gestatte uns daher einige kritische Be-merkungen.

37 38

Zu, der Idee Louis Suballs, die Erde mit einem Spielzeugkrei-sel gleichzusetzen, geben wir zu bedenken, daß unserer Meinungnach ein unübersehbarer und gewichtiger Denkfehler zugrundeliegt: der Spielzeugkreisel sitzt jeweils mit einem Punkt auf einerllnterlage auf und wird von der Schwerkraft nur aus einer Rich-Lung - nämlich von unten! - angegriffen. Diese Situation liegtaber beim Kreisel "Erde" (wenn wir vorderhand noch bei diesemtlegriff bleiben wollen) ganz eindeutig nicht vor! Die Erde ist be-stenfalls mit einem kardanisch - also nach allen Richtungen freibeweglichen! - Kreisel zu vergleichen, bei dem es, wie man ausErfahrung weiß, erheblicher Kraft bedarf, um seine Drehachseaus einer einmal eingenommenen Lage zu bringen. Und wenniemand meint, die relativ geringe Winkelgeschwindigkeit derErddrehung entgegenhalten zu müssen, so setzen wir diesemEinwand die Masse und damit das Gewicht d.er kopernikani-schen Erdkugel entgegen. Im übrigen erinnern wir in diesem Zu-sammenhang an die in der Schiffahrt und in tr'lugzeugen verwen-deten Kreiselkompasse.

Wir bestreiten natürlich keineswegs, daß - wenn wir vom ko-pernikanischen System ausgehen - auf die Erde diverse Kräfteeinwirken. Nur sind eben die Verhältnisse im freien Raum, wie erin der kopernikanischen Vorstellung besteht, wohl doch erheblichanders als auf der Erdoberfläche, wo, wie wir soeben dargelegthaben, nur die aus der Richtung Auflagerung wirkende Schwer-kraft angreifen kann, während beim Kreisel Erde auf jedemPunkt seiner Bahn die Vektoren der angreifenden Kräfte(Gravitationswirkungen von Mond, Sonne und Planeten) ihreRichtungen ändern und sich zeitweise gegenseitig aufheben oderauch verstärken können - immer wieder vorausgesetzt, daß dasUniversum wirklich so beschaffen ist, wie es seit Kopernikus ge-

lehrt wird. Ztxdtzlich dürfen wir noch daran erinnern, daß die Er-de alles andere als eine ideale Kugel sein soll, was die Kreisel-theorie noch unsicherer erscheinen läßt (Unwucht!).

Peter Kaiser geht mit seinen Gedankengängen von zweiphysikalischen Voraussetzungen aus, von denen sowohl die eine -

die Vorstellung vom Aufbau des Erdkörpers - wie auch die an-dere - unser unsicheres Wissen um den Erdmagnetismus - mit so

vielen Unsicherheiten behaftet sind, daß sie uns als Grundlagen

Page 21: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

für eine Theorie der Polsprünge nicht tauglich erscheinen. VomErdmagnetismus haben wir ja schon berichtet, daß man offenzttglbb, nichts über sein Zustandekommen zu wissen, nun nocheinige Worte über das Erdinnere. MEL informiert uns in Band 8,

S.78, über das Erdinnere dahingehend, daß, da die tiefstenBohrlöcher noch nicht einmal ein Prozent der Entfernung biszum Erdmittelpunkt erreichen, man bei der Erforschung desgrößten Teiles des Erdinneren auf indirekte Verfahren angewie-

sen sei. Diese lieferten nur einige physikalische Materialkonstan-ten, wobei jedoch die Watrl der zu diesen passenden chemischenElemente oder Verbindungen durch die im Erdinnern anzuneh-menden, auf sie einwirkenden hohen Drucke und Temperaturen(wie man sie im Laboratorium höchstens für kleine Proben odergar nicht herstellen kann) sehr erschwert würde.

Die Seismologie habe gezeig!, daß die Erde aus mindestensvier Schichten bestehe, nämlich Kruste, Mantel, äußerer und in-nerer Kern. Wir erfahren sodann, daß die Kruste fest und spröde,

eben wie das Gestein an der Erdoberfläche sei, während dasMantelmaterial sich gegen kurzperiodische Erdbebenwellen zwarwie ein fester Körper verhalte, den Gezeitenkräften (Ebbe undFlut) aber nachgebe. Der äußere Kem wiederum verhalte sichunter allen Umständen wie eine Flüssigkeit. Darin gebe es eine

Konvektionsstömung, die man als die Ursache für das erdma-gnetische Feld ansieht. Den inneren Kern hält man - mit Vorbe-halten - wieder für fest, was zu der gängigen Vorstellung einerallmätrlichen Abkütrlung der Erde gut passen würde. (Und diegeothermische Tiefenstufe???)

Die Dichte stellt man sich als nach innen monoton zuneh-mend vor, sie soll aber an der Grenze des äußeren Kerns auf ei-nen höheren Wert springen. Man deutet dies einmal als eine

druckbedingte Phasenumwandlung des Materials, ein andermalals einen Materialunterschied zwischen Kern und Mantel. Auchdie alte Vorstellung, wonach der Erdkern vorwiegend aus Eisenbesteht, gilt immer noch als diskutabel (Prof. Cailleux). DieSchwerebeschleunigung wird als im ganzen Erdmantel weitge-hend konstant angesehen, soll aber im Kern ungefrhr linear mitdem Abstand vom Mittelpunkt fallen. Dies liege an der im Man-tel stärker als im Kern zunehmenden Dichte. Der Druck steige

39

mit der Tiefe stetig und ändere sich im oberen Mantel ungefährum 1 Kilobar auf 3 Kilometer.

Dazu sind wieder einige kritische Bemerkungen unerläßlich.

Erstens müssen wir daran erinnern, daß die Ansichten überdie geothermische Tiefenstufe nicht unerheblich differieren, undzweitens müssen wir, um die reale Aussagekraft aller Beschrei-bungen über die Verhältnisse im Erdinnern (Drucke, Tempera-turen, Materialbeschaffenheit usw.) ins rechte Licht zu rücken,weiter darauf hinweisen, daß - wie im vorstehenden Artikel er-wähnt - die bis heute tiefste Bohrung selbst die äußerste Schichtder Erdkruste bestenfalls "angekratzt" haL; was man somit zuwissen vermeint, wurde auf Umwegen "erschlossenrr, die mitnicht unbedeutenden Unsicherheiten belastet sind, gibt also -streng genommen - nur Vorstellungen im Range von Vermutun-gen wieder. Unvoreingenommen betrachtet, .stehen wir vor einerAnhäufung von Unsicherheiten, denen wir - wie wir glauben miteiniger Berechtigung - einige Skepsis entgegenbringen sollten.

Das GLA sagt denn auch auf Seite 101 in begrüßenswerterOffenheit:

"Der innere Aufbau unserer Erde ist noch nicht vollständiggesichert." Aus den weiter dort zu findenden Ausführungen gehteinwandfrei hervor, daß schlicht ein Tohuwabohu einander wi-dersprechender Meinungen vorherrscht, das im Falle des Erd-kerns von Materialien gleich denen der äußeren oder mittlerenSchichten des Erdkörpers über Nickel-Eisen oder Olivin bis zuSonnenmaterie, also im wesentlichen Wasserstoff, reicht.

Man wird uns unter diesen Umständen gerechterweise zu-gestehen müssen, daß die von uns zum Ausdruck gebrachteSkepsis gegenüber den zu den in unserer Erde vorherrschendenphysikalischen Zu- und Umständen gemachten Aussagen nichtganz unberechtigt ist. Und genau deshalb können wir der Pol-sprungtheorie Peter Kaisers leider keinen Geschmack abgewin-nen.

Am ehesten dürfte unserer Ansicht nach H.J. Andersen derden Polsprüngen zugrunde liegenden physikalischen Realität na-he kommen, wenn er kosmische Einflüsse und einen speziellenAufbau der Erde dahinter vermutet. Freilich aus unserer Sicht

40

Page 22: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ungewollt, denn er geht, wie die anderen genannten Autoren vomkopernikanischen System aus, dessen Realitätsbezogenheit wiraus guten Gründen - wie wir noch deutlich zu machen hoffen -

ernsthaft in Frage stellen.

AhnHch möchten wir uns, was die kosmischen Einflüsse an-geht, zu den Vorstellungen Immanuel Velikvskys äußern, was ausunseren später folgenden Darlegungen verständlich werden wird.

Durch das bisher zu den verschiedenen PolsprungtheorienVorgebrachte könnte eventuell der Eindruck entstanden sein, wirlehnten untergründig die Möglichkeit von Polsprüngen an sichab. Dem ist beileibe nicht so, genau das Gegenteil ist der Fall!Und wir werden auch noch erklären, warum das so ist. UnsereZweifel und die geäußerte Skepsis erwachsen lediglich aus undgelten daher den Erklärungsversuchen bezüglich der Ursachenfür die zweifellos stattgefundenen und ebenso für die Zukunft zuerwartenden weiteren Polsprünge.

Wir haben uns bis jetzt auf einige die Erde unmittelbar be-treffende Phänomene und die damit zusammenhängenden phy-sikalischen Probleme beschränkt, haben angedeutet, daß wirgewisse kosmische Einflüsse vermuten, beziehungsweise nichtausschließen und wollen uns nun daher jenen Beziehungen zu-wenden, die zwischen

HIMMEL UND ERDEbestehen. Befassen wir uns zuerst mit einigen für den Zivlli-

sationsmenschen von heute - insbesondere den Städter - garnicht mehr so selbstverständlichen (obwohl eigentlich sehrselbstverständlichen!) Angelegenheiten und Vorgängen, mit denVorgängen am Himmel nämlich, und inwieweit sie die Erde unddamit unsere Umwelt, in der wir leben, mehr oder weniger be-treffen könnten.

Wenn man die Vorgänge am Himmel (sei es am Tage oderin der Nacht) unbefangen beobachtet, so kann man unschwer fol-gendes feststellen: Der Boden, auf dem wir als Beobachter ste-hen, ruht fest und sicher unter unseren Fi.ißen (soferne er nichtgerade von einem Erdbeben erschüttert wird), die Sonne wandertvom östlichen zum westlichen Horizont in einem je nach Jahres-zeit flacheren oder steileren Bogen über den Himmel, und in der

41

Nacht können wir die Sterne, den Mond (diesen zuweilen aucham Tage) und die Planeten in derselben Richtung über den Him-mel ziehen sehen. Leider ist das alles pure Täuschung - belehrtuns die Astronomie und behauptet:

1. Die Bewegung der Sterne entstehe durch eine Drehung derErde um ihre nord-südliche Achse (obwohl noch nie einMensch etwas von dieser Drehbewegung wirklich gespürthat),

2. der Mond kreise als "natürlicher" Satellit um die Erde,

3. die Planeten wiederum, die haargenau dieselbe Bewegungvollführen, kreisten in Wirklichkeit um die Sonne, die

4. als sogenannter Fixstern das Zentralgestirn für das ganze

System sei und

5. kreise die Erde ebenfalls als Planet um die Sonne.

Halten wir also fest: Für ein und dieselbe täglich zu beobach-tende Bewegung - ein Kreisen von Osten nach Westen - gibt dieAstronomie nicht weniger als fünf verschiedene Erklärungen, die,soweit sie die Erde, die Sonne und die Fixsterne betreffen, dersichtbaren Realität diametral gegenüber stehen und sie zur glat-ten Täuschung deklassieren. Das führt unter anderem dazu, daßdie einfache Ost-West-Bewegung des Mondes in nicht wenigerals drei Komponenten aufgelöst wird: 1. Die Drehung der Erdeum ihre Achse, 2. die Bewegung der Erde um die Sonne und 3.

die "wirkliche" Bewegung des Mondes auf seiner Umlaufbahn umdie Erde von West nach Ost! Das scheint uns zumindest unnötigkompliziert zu sein und wir befinden uns in der glücklichen Lage,eine einfache, aber dennoch hieb- und stichfeste Erklärung fürdie Bewegungen der Himmelskörper geben zu können. Mehrdarüber im Abschnitt INDIZIEN.

Doch zunächst einige Bemerkungen zu den Bewegungen, dieder Erde von der Astronomie zugeschrieben werden, ohne alssolche ausdrücklich deklariert zu werden und von denen wir ab-solut nichts bemerken. Besonders interessant dürfte es sein,hier einige Zahlen anzuführen, die sich auf diese Bewegungen

42

Page 23: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

beziehen. Wir entnehmen sie "Meyers Handbuch über dasWeltall".,

Demnach beträgt die Rotationsgeschwindigkeit der Erde amAquator 465,12 m/sec (: 1674,432 k-/h), die mittlere Bahn-geschwindigkeit beim Umlauf um die Sonne 29,8 krn/s (: 107 280

km/h).Diese beiden Bewegungen dürften allgemein geläufig sein,weniger aber die folgenden: die Sonne bewegt sich mit den Ster-nen ihrer Umgebung - wobei sie natürlich ihr ganzes Planetensy-stem (einschließlich Erde!) mitnimmt - mit einer Geschwindig-keit von 200 bis 260 km/s (: 720 000 - 936 000 km/h) auf einerannähernd kreisförmigen Bahn um das Zentrum unserer Milch-straße; damit nicht genug, bewegt sie sich auch noch gegenüberihrer unmittelbaren Umgebung mit 20 km/s (: 72 000 km/h) inRichtung des Sternbildes Herkules und neuerdings hat manfestgestellt, daß sich die Gruppe der Galaxien, zu denen unsereMilchstraße gehört, mit einer Geschwindigkeit von 400 bis 500

km/s (: 1 440 000 bis 1 800 000 km/h) auf das Sternbild derJungfrau zu bewegt.,

Von atl dem bemerken wir nichts! Und d.as, obwohl wir allediese horrenden Geschwindigkeiten mit unserer Erde mitvollzie-hen, wobei die eine und die andere dieser Bewegungen zeitweisedirekt gegenläufig gegen andere verläuft und doch die eine oderandere Beschleunigungs- oder Verzögerungswirkung bemerkbariverden müßte. Was aber, wie wir aus Erfahrung wissen, nie derFall ist.

Im Zusammenhang damit weckt in uns echte Zweifel andem von der offiziellen Lehre gebotenen Bild auch die für dieEntstehung der Passatwinde gegebene Erklärung. Sehen wir da-zu im MEL nach. Im Band 18, 5.27L, heißt es da sinngemäß, diePassate seien von den Hochdruckgürteln der Subtropen auf bei-den Erdhalbkugeln das ganze Jahr hindurch in Richtung Aquatorwehende, sehr beständige Winde, die infolge der Erdrotation undvon Reibungseffekten abgelenkt würden und daher auf der nörd-lichen Hemisphäre als Nordostpassat, auf der südlichen dagegenals Südostpassat wehen.

r:In der Folge kurz MHW;Angaben in Klammern vom Verfasser,:H.M. Hahn in "Wir fliegen zur Venus",bdw, 9/1980

43

Wenn man nun, wie das in den Schulen geschieht, weiter da-zu erklärt bekommt, daß die Ablenkung auch dadurch zustandekomme, weil die Winde die an ihren Entstehungsbreiten herr-schende geringere Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde mitbe-kommen und daher gegenüber der in Richtung Aquator immergrößer werdenden Rotationsgeschwindigkeit zurückbleiben, so

ergibt sich daraus zwangsläufig, daß die Iabilen Luftmassen ge-genüber den Bewegungen des Erdkörpers mobil sind. Da dieeben besprochene Geschwindigkeitsänderung zwischen Subtro-pen und Aquatorgegend sogar relativ gering ist, erscheint es unsdenn doch mehr als merkwürdig, daß die gleichen Luftmassengegenüber den kaum vorstellbaren Geschwindigkeiten, mit de-nen unsere Erde angeblich durch den Raum gewirbelt wird, abso-lut unempfindlich zu sein scheinen und keinerlei Reaktionendarauf erkennen lassen.

Und noch etwas bitten wir in diesem Zusammenhang zu be-denken; Wie man inzwischen weiß, ist der Weltraum alles andereals das noch vor wenigen Jahrzehnten gelehrte absolute Vakuum.Man darf daher annehmen, daß selbst der dünnste Materie-schleier, durch den die dahinrasende Erde auf ihrem bisherigenwahnwitzigen FIug durch das All hindurch mußte oder geradejetzt, in diesem Augenblick, hindurch muß, bei den Geschwindig-keiten, wie sie die Astronomie als gegeben annimmt, schonIängst den allerletzten Rest unserer Lufthülle hinweggefegt ha-ben müßte. Daß dies bis heute offenbar trotzdem nicht gesche-

hen ist, betrachten wir als einen sehr deutlichen Hinweis dafür,daß an dem gewohnten Bild von der Welt irgend etwas nichtganz stimmen kann.

Ein Detail am Rande: Anhand der Satellitengeodäsie hatman herausgefunden, daß der Aquator kein idealer Kreis ist, so

daß es einen "längsten" und einen "kürzesten" Aquatorradiusgibt; der kürzeste wird mit 6 377 975 m angegeben. Hier böte sichein Anlaß für allerlei weitere Überlegungen!

Ebenfalls sei noch erwähnt, daß selbst die Rotationsge-schwindigkeit des "Kreisels" Erde nicht konstant, sondern -

wenn auch nur geringfügigen - Schwankungen unterworfen ist,von denen man freilich nur die Geschwindigkeitsverminderun-gen zu erklären versucht, während man sich über die Herkunft

44

Page 24: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

jener Kräfte, die den nicht eben gewichtslosen Erdkörper wiederschneller kreisen lassen, wenig überzeugende Vorstellungenmacht. Da sich diese Schwankungen der Rotationsgeschwindig-keit selbst nach offizieller Darstellung immer wieder ausgleichen- man hat sich auf einen "mittleren Tag" von 1 440 Minuten geei-

nigt -, wollen wir uns mit diesen Unregelmäßigkeiten nicht näherbefassen.

Wenn wir weiter vorne gesagt haben, daß uns die Erklärun-gen zu den am Himmel zu beobachtenden Bewegungen derHimmelskörper im Hinblick auf die Beobachtungstatsachen zukompliziert erscheinen, so müssen wir mit Bedauern feststellen,daß wir uns in dieser unserer Meinung bestätigt sehen, wenn wiruns mit der von der Astronomie zur Erdbahn umfunktioniertenund als nur scheinbar erklärten Sonnenbahn näher befassen.

Seit Johannes Kepler (1751-1630) bewegt sich die Erde an-geblich auf einer beinahe kreisförmigen Ellipse um die Sonne.Man möchte ftiglich meinen, daß, wenn die Erde einen Umlaufum die Sonne vollendet hat, der Himmel - wenigstens der Fix-sternhimmel - wieder das gleiche Bild bietet wie zu Beginn des

Umlaufes, das heißt, ftir einen Beobachter auf der Erde müßteein bestimmter Stern, der zu Beginn des Umlaufes (also vor ei-nem Jahr!) genau auf demselben Meridian stand wie die Sonne,nach Vollendung des Umlaufes wiederum genau auf dem glei-chen Meridian stehen wie die Sonne. Überraschenderweise istdies jedoch nicht der Fall!

Um die Verhältnisse zu vereinfachen und damit zu verdeutli-chen, nehmen wir an, der Beobachter befinde sich genau auf demErdäquator und die Sonne habe, während sie den Meridian desBeobachters überquerte, zugleich auch den Himmelsäquator vonSüden nach Norden überschritten (Aquinoktium : Tag- undNachtgleiche). Nach einem Jahr nun wird der weiter auf demgleichen Meridian stehende Beobachter feststellen, daß der Zeit-raum zwischen den Aquatorüberschreitungen der Sonne und derZeitraum, bis der vor einem Jahr beobachtete Fixstern und dieSonne wieder genau auf einen gemeinsamen Meridian zu stehenkommen, nicht gleich lang sind. Der Zeitraum, bis der Fixsternwieder exakt in Konjunktion mit der Sonne steht, ist deutlichlänger!

45

Hier bedarf es einer Einschaltung, um die Dinge ins rechteLot zrt rücken. Wir haben bis jetzt zwar von der Sonne gespro-chen, nach Ansicht der Astronomie jedoch die Erdbahn beschrie-ben. In der Tat beobachtetjedoch auch der Astronom die Sonne,genauer gesagt, das Wandern der Sonne über der Erdoberflächeund gegenüber dem als stillstehend angenommenen Fixstern-himmel und deutet dies in eine Erdbahn um. Das heißt, man be-obachtet, wie die Sonne sich bei ihrem täglichen Umlauf um dieErde in bald weiteren und bald engeren "Gängen" vom Himmels-äquator nach Norden "schraubt", dann umkehrt, um sich - wie-der über den Aquator hinweg - bis zum südlichen Wendekreishinunterzuschrauben, dort erneut umzukehren und sich mit im-mer weiter werdenden Gängen wieder dem Aquator zu nähernund ihn schließlich neuerlich nach Norden zu überschreiten. DenPunkt, an dem dies geschieht, nennt der Astronom den Widder-oder Frühlingspunkt (wir habeir ihn bereits im AbschnittGÖTTERD.ziIUUERUNG erwähnt)' und den Zeitraum zwischenmrei Treffen mit ihm das Tropische Jahr (es entspricht dem ka-lendarischen bürgerlichen Jahr). Es dauert BO1,242Z0 Tage, wäh-rend die Sonne, um wieder mit dem Fixstern zusammenzutref-fen, mit dem sie zu Beginn des Jahres auf demselben Meridianstand, 365,25636 Tage benötigt. Das heißt, das Siderische Jahr -so wird dieser Zeitraum genannt - dauert um rund 20 Minutenlänger als das Tropische Jahr. Die Astronomie erklärb diese Dis-krepanz mit einem den Mantel eines Doppelkegels umschrei-benden Taumeln der Erdachse.

Das ist aber noch nicht alles, was uns die kopernikanischeErdbahn so suspekt erscheinen läßt. Wie wir in der Schule ge-Iernt haben, steht die Erde auf ihrer elliptischen Bahn im Winterder Nordhalbkugel um rund fünf Millionen Kilometer näher ander Sonne und diese erscheint uns daher größer als im Sommer.Daran wäre zunächst nichts auszusetzen und vom angenomme-nen System her alles in bester Ordnung. Die Sache hat aber lei-der abermals einen kleinen Haken: der Zeitraum zwischen denzwei Augenblicken, da die Sonne den scheinbar größten Durch-messer hat, ist weder mit dem Siderischen noch mit dem Tropi-schen Jahr deckungsgleich, sondem um rund 25 Minuten längerals das Tropische, oder immerhin um rund 5 Minuten länger als

46

Page 25: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

das Siderische Jahr! Dies kommt - laut Astronomie - dadurch zu-stande, daß sich die Bahnellipse der Sonne dreht.

Zusammenfassend können wir also festhalten, daß es im ko-pernikanischen System nicht weniger als dreier verschiedener"Jahre" bedarf, um die durch eine allen Himmelsobjekten ge-

meinsame Bewegung entstehenden Vorgänge am Himmel zu er-klären. Das ist unserer Meinung nach eine weitere unnötige Ver-komplizierung, die uns Anlaß zttmZweifeln bietet.

Haben wir uns bis jetzt gewissermaßen innerhalb unsererkosmischen "Wohnung" bewegt, wenn wir die Maßstäbe des vonder offiziellen Lehrmeinung vertretenen Weltbildes anlegen, so

wollen wir nunmehr aufzeigen, welche Unsicherheiten auchschon gar nicht weit von unserer "Haustüre" herrschen. Das er-ste Beispiel bietet uns der Mond. Greifen wir dazu auf die vor derersten Mondlandung geltenden Vorstellungen über die Verhält-nisse auf der Mondoberfläche zurück, die wir dem Bd.8 des Gro-ßen Brockhaus (4usg.1955)t, S.106, entnehmen. Unter demStichwort "Mond" heißt es dort sinngemäß, daß der Mond keineAtmosphäre besitze, weshalb mit den besten Instrumenten Ein-zelheiten bis zu etwa 100 m Ausdehnung noch recht deutlich zuerkennen seien; besonders charakteristisch seien die überauszahlreichen, unregelmäßig auf der Mondoberfläche verteiltenKrater (Ringgebirge), deren höchste Wälle sich fast bis zuMount-Everest-Höhen auftürmten. Im übrigen schrieb man die-sen Wällen überaus schroffe Formen zu, wie man sie auf der Er-de höchstens in Kalkgebirgen vorfinden kann. Die angegebenenHöhen wurden selbstverständlich von niemandem gemessen,sondern anhand der Schattenlängen "ermittelt". Schon die er-sten Fernsehbilder vom Mond haben mit diesen Vorstellungengründlich aufgegäumt. Und das sowohl was die Formen als auchdie Größenverhältnisse angeht. MEL sagt im Band 16,5.474, er-gänzend dazu, daß auf dem Mond eine einheitliche Bezugsebenefehle, weshalb man Höhen nur gegen das Niveau der unmittelba-ren Umgebung bestimmen könne.

Von den gewaltigen, sogar irdische Ausmaße erreichendenGebirgshöhen ist keine Rede mehr! Man gibt vorsichtigerweise

r:In Zukunft kurz GB

47

überhaupt keine Höhen mehr an. Z:um "bekannten Son-nenstand", auf den man sich bei der Höhenermittlung mit Hilfeder Schattenlängen beruft, wird später noch etwas zu sagen sein.Und noch etwas gibt es, das uns Anlaß gibt, skeptisch zu sein:die Phasenbilder des Mondes.

Um es gleich vorwegzunehmen, wir meinen damit keine derunzähligen Aufnahmen, die vom Mond existieren, sondern wirzielen auf jene Ansichten vom Mond, die er uns unmittelbar bie-tet, wenn wir uns die kleine Mühe machen hinauszugehen undden inzwischen völlig entmythologisierten Mond selbst in Augen-schein zu nehmen. Dies deshalb, weil eben dieser Augenscheinsehr dazu geeignet ist, wiederum einigen Zweifel an dem zu wek-ken, was man über die hinter den am Himmel zu beobachtendenVorgänge steckende Realität allgemein lehrt.

Es geht uns dabei um den bei den verschiedenen phasen zubeobachtenden verlauf der Grenzlinie zwischen Licht und schat-ten, im besonderen um deren Stellung zur Beleuchtungsquelle,der Sonne. Da wird es nämlich interessant, wenn man genauerhinsieht! Nehmen wir an, es sei zunehmender Halbmond undbeachten wir den Verlauf der Schattenlinie, so werden wir zu un-serem Erstaunen finden, daß die Lichtquelle beileibe nicht dortsein kann, wo sie auf Grund des Winkels, den die Schattenliniemit der Lotrechten einschließt, erwartungsgemäß und vernünfti-gerweise sein sollte. Am auffälligsten tritt dies in Erscheinung,wenn der Mond sich im letzten Viertel befindet: da wird der imWesten untergehende Mond schräg von oben von einer Sonnebestrahlt, die im Osten noch gar nicht aufgegangen ist! Bei derbehaupteten Geradlinigkeit der Lichtstrahlen eine klare Unmög-lichkeit!

Ahn[chen Merkwürdigkeiten begegnet man im Sonnensy-stem mehrfach:

Da existiert zum Beispiel beim Merkur eine bis heute unge-klärte Diskrepanz in der Verschiebung der Apsidenlinie;

da erfolgt die Rotation der Venus um ihre Achse retrograd,also entgegengesetzt der Umlaufrichtung des planeten. Was imHinblick auf die Entstehungstheorien des sonnensystems bisherungeklärte Probleme aufwirft;

48

Page 26: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

da strahlt der Gasriese Jupiter auf einmal mehr als dreimalsoviel Energie aus als er von der Sonne erhält und er strahlt so-

gar im Röntgenbereich;

da fallen weiter die Ringe des Saturn nach den neuesten Er-kenntnissen, die man aus den von den beiden Voyager- Sondenübermittelten Daten gewann, sosehr aus dem Rahmen des bis-her als gesicherb geltenden Wissens , daß rnan mit der New-tonschen Himmelsmechanik nicht mehr das Auslangen findet.Was einen der am Voyager-Projekt beteiligten Wissenschaftler,Ed Stone, veranlaßte, zu erklären: "Wir müssen ein völlig neues

Repertoire von Physik aufbieten, um diese Ringe zu erklären."Und der bekannte Professor Heinz Haber, dessen Aufsatz"satutn - Herr der 1000 Ringe" in'bild der wissenschaft" 1U1981wir das vorstehende ZitaL entnommen haben, ist selbst der Mei-nung, daß der neu entdeckte, etwas exzentrische und teilweisezopfartig verflochtene F-Ring "überhaupt nicht ins Schema"paßt. Er fragt sich noch darüber hinaus, wieso die Saturnringe inihrer mathematischen Präzision und Zartheit (es sind ja, wieman nun weiß, über 1000 feinste Ringe!) stabil bleiben konnten;

da weist auch der Uranus nicht nur eine unerklärliche Eigen-heit auf: seine Rotationsachse liegt im Gegensatz zu allen ande-ren Planeten in der Bahnebene! Der am 13. März 178L von F. W.Herschel (L738-1822) entdeckte Wandelstern scheint, obwohl erseit seiner Entdeckung mehr als zwei volle Umläufe um die Son-ne vollendet hat, den Astronomen noch immer Rätsel aufzu-geben. Wie sonst wäre es zu erklären, daß seine siderische Um-laufszeit neuerdings wiederum mit einem anderen Wert angege-

ben wird? Insgesamt stehen uns zur Zeit niclrt weniger als 5 (!)unterschiedliche Angaben über die siderische Umlaufszeit des

Uranus zur Verfügung. So beträgt sie nach

Newcomb-Engelmann, Popul. Astronomie, 1948 84,022 Jahre

Großer Brockhaus, 8d.12, 1957

Meyers Handbuch über das Weltall, 1973

MEL,8d.24,1979

GLA, 1980

84,015 Jahre

84,02 Jahre

84,02 Jatre

84,01Jahre

t:Im weiteren kurz bdw

49 50

bdw, 3/1981 84,04 Jahre

Der Unterschied in den Angaben von GLA und bdw beträgtnicht weniger als rund 11 Tage! Laut MEL beträgt die mittlereUmlaufgeschwindigkeit des Uranus 6,8 km pro Sekunde, das sindpro Tag 587 520 km, in 11 Tagen immerhin bereits 6 462 720Wn,also ein ganz schönes Stückchen Weg und für einen Astronauten,der den Planeten erreichen soll, unter Umständen eine tödlicheEntfernungsdifferenz. Für einen Astronomen schrumpft dieseStrecke freilich a:uf 7,7 Bogenminuten zusammen, eine nicht ge-

rade aufregende Differenz. Vorstehende Zallen sind abhängigvon der Genauigkeit des Wertes für die mittlere Umlaufge-schwindigkeit des (Jranus, für die wir uns verständlicherweisenicht verbürgen können; übrigens ist der Planet nach den bei einer Sternbedeckung gewonnenen Daten, die unter anderem auchein Ringsystem ans Licht brachten, "gewachsen", das heißt, manschreibt ihm nun einen um rund 2 900 km größeren Radius zuals bisher (MEL, Band 26, 5.759);

da entpuppte sich schließlich der Pluto, obwohl er nach wievor auf den Aufnahmen nicht viel mehr hergibt als ein grünlichesScheibchen, als ein enfant terrible fi.ir die Astronomen. Erst 1930von C.W. Tombaugh vom Lowell-0bservatorium in Flagstaff(Arizona) entdeckt, hat er in den seit diesem Zeitpunkt vergange-nen rund 60 Jahren ein knappes Viertel der ihm jetzt zugeschrie-benen Umlaufzeit von249,L7 Jahren (MHW und MEL) zurückge-legt. Noch 1948 gab Newcomb-Engelmanns Populäre Astronomieeine Sider. Umlaufzeit von 248,429 Jahren an, der Große Brock-haus, Band 917956,5.246, eine solche von247,6963 Jahren. Da-neben gibt es, ausgelöst durch die relativ stark exzentrische BahnPlutos, schon seit einiger Zeit Spekulationen darüber, ob Plutodenn überhaupt ein Planet sei und nicht etwa ein "ausgerissener"Mond des Neptun. Einerseits schließt man das aus seiner gerin-gen Größe (angeblich nur ein Siebentel der Masse des Erdmon-des), andererseits daraus, daß seine Bahn sogar die Neptunbahnkreuzen soll.

Es wird aber noch weit interessanter. In der Beilage"Akzente" des bdw 1/1981, 5.6, fanden wir im Abschnitt 'Zeit-schriftenprisma' einen Hinweis auf einen in der Zeitschrift "New

Page 27: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Scientist" erschienen Bericht über Pluto, der die Frage aufwirft,ob Pluto etwa ein Doppelplanet sei.

Danach ist es französischen Astronomen erstmals gelungen,

einen Begleiter des Planeten, den Mond Charon, getrennt auf diephotographische Platte zu bekommen. Gleichzeitig wurde PlutosMasse festgestellt. Bis dahin gab es nur reichlich undeutlicheAufnahmen des Charon, die 1978 am Naval0bservatory gemachtworden waren. Die französischen Astronomen, D. Bonneau undR Foy, beobachteten Pluto und seinen Mond vom Observatoriumauf dem Mount Kea (Hawai) aus.

Sie berechneten für Charon einen Durchmesser von knapp2000 km, für Pluto knapp 4000 km. Sie vermuten auf Grund ihrerBerechnungen, daß Pluto und sein Mond aus dem gleichen Ma-terial bestehen. Sie sind weiter der Meinung, alles deute daraufhin, daß sie es weniger mit einem Planeten und seinem Mond zu

tun haben als vielmehr mit einem Doppelplaneten; freilich miteinem sehr bescheidenen.

Seine Entstehung erklären sie so: Pluto dürfte ein ehemali-ger Neptunmond sein, der durch einen nicht näher erläutertenkosmischen Vorgang aus seiner Bahn um Neptun herausgerissenund dabei zusätzlich noch in zwei Teile gespalten wurde. Als In-diz dafür betrachtet man unter anderem auch die stark elliptische Bahn des Pluto.

Schon in bdw 211982 findet sich, ebenfalls in der Beilage"Akzent", Abschnitt Astronomie, auf S.4 ein neuerlicher Hinweiszum Thema Pluto, der uns letztendlich mit einer Meinung be-kannt macht, die der eben vorgestellten absolut konträr gegen-

übersteht. Er bezieht sich auf einen Bericht Prof. Uwe Finks vonder University of Arizona anläßlich einer Tagung der amerikani-schen Astronomischen Gesellschaft in Tucson. Demnach be-steht die Atmosphäre Plutos vollkommen aus dem auf der Erdeim Gruben und Erdgas vorkommenden Methan.

Mit bewundernswerter Gründlichkeit ist man der Pluto-Atmosphäre auch spektroskopisch zu Leibe gerückt und hat ihreDichte ermittelt. Dabei stellte man fest, daß Pluto diesbezüglichunter allen Planeten auf der untersten Stufe einzureihen ist, dasheißt, die dünnste Atmosphäre aller Planeten aufzuweisen hat.

51 52

Sie erreicht nur einige Hundertstel der Dichte unserer irdischenAtmosphäre. Da Methan (CHa) bekanntlich bei -161,5"C flüssigwird und bei -182,5"C erstarrt, kann nicht ausgeschlossen wer-den, daß es sich bei größter Entfernung des Pluto von der Sonneverflüssigt oder gefriert

Weiter erfahren wir, daß, im Zusammenhang mit der Ent-deckung des Charon, die Existenz einer Atmosphäre auf Plutonach Ansicht amerikanischer Experten sowohl die Hypothese,Pluto sei einst ein Komet gewesen, als auch die, er wäre ein ausseiner ehemaligen Bahn entwichener kosmischer Begleiter desNeptun, ein früherer Neptun-Mond also, als nicht weiter haltbarerwiesen hätten.

Hier weiß offenbar die Rechte nicht, was die Linke tut, undman kann es sich aussuchen, wofür man den Pluto halten möch-te. Was wieder einmal nicht dazu beiträgt, unsere Zuversichthinsichtlich des Realitätsgehalts astronomischer Aussagen zustärken. Immerhin vermerken wir mit einer gewissen Genugtu-ung, daß, nachdem man sich bis vor kurzem kaum mehr für dieVerhältnisse im Sonnensystem interessiert hatte, da man schonalles zu wissen und im Griff zu haben wähnte (weshalb man sichviel lieber mit Lichtjahrmillionen entfernten Quasaren, Pulsaren,Spinaren und Schwarzen Löchern beschäftigte), lassen die voneinigen Raumsonden zur Erde gefunkten Daten und Bilder dieFachleute aufhorchen und - zumindest teilweise - ihre Aufmerk-samkeit wieder näher liegenden Problemen zuwenden.

Wir aber wollen, um unsere Leser nicht allzusehr zu langwei-len, jetzt das Sonnensystem verlassen und uns in die 'Weiten desAlls'mit seinen'Wundern'begeben. In einen Bereich also, wo derPhantasie keinerlei Grenzen mehr gesetzt sind.

IN DEN TIEFEN DES WELTALLS"Wir fliegerl zur Jungfrau" betitelt sich ein Aufsatz von

Herrmann Michael Hahn in bdw 9/1980, Sn.158/159, in dem un-ter anderem dem nach dem amerikanischen Astronomen EdwinPowell Hubble (1889-1953), dem Begründer der modernen ex-tragalaktischen Astronomie, benannten Effekt (Hubble-Effekt)ein stilles Grab geschaufelt wird. Dieser Effekt bringt bekannt-Iich die Größe der Rotverschiebung in den Spektren extragalak-

Page 28: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

tischer Sternsysteme mit deren Entfernung von der Erde in er-

nen ganz bestimmten Zusammenhang. Nachdem schon vor eini-ger Zeit an einer wesentlichen Konstanten der Hubble-Formel'genagt' worden war, werden in dem Aufsatz Hahns die bisheri-gen Entfernungsbestimmungen für Galaxien erneut in Frage ge-

stellt und im Zusammenhang damit die Diskussion über die of-

fene oder geschlossene Struktur des Weltalls wieder zum Lebenerweckt. Das heißt, man denkt wieder darüber nach, ob die vonverschiedenen Fachleuten vertretene Expansion des Universumsnicht etwa doch gebremst und in eine Kontraktionsbewegungumgewandelt werden könnte. Vollkommen in Frage gestellt wirdaber die bisherige Angabe für das Alter des Universums: 10 stattwie bisher 18 Milliarden Jahre!

Zwar werden diese neuen Erkenntnisse - wie üblich - von ei-

nigen anderen Fachleuten angezweifelt, aber ein im Zuge dieserForschungen angefallenes "Nebenprodukt" scheint nicht bezwei-

felt zu werden: die auseinanderstrebende Bewegung der Galaxienerfolgt nicht in alle Richtungen gleichmäßig, man kann ein deut-liches Geschwindigkeitsminimum erkennen, das in Richtung des

Virgo-Haufens (ein Galaxienhaufen im Sternbild der Jungfrau)zielt. Die Entdecker dieses Phänomens, Mark Aaronson vomSteward Observatory in T\rcsory'Arizona, Jeremy Mould vom be-

nachbarten Kitt Peak und John Huchra vom Harvard-Smithso-nian Center for Astrophysics in Cambridge/Massachusetts, zie-

hen daraus den Schluß, daß sich die Milchstraßen der lokalen(nämlich unserer) Gruppe mit einer Geschwindigkeit von etwa400 bis 500 km/sec auf diesen etwa 40 Millionen Lichtjahre ent-fernten Virgo-Haufen zubewegen.

Wir dürfen daran erinnern, daß wir diese Bewegung bereitsweiter vorne erwähnt haben, wobei wir unserer Überzeugurrg

Ausdruck verliehen, daß wir bei dieser unvorstellbaren Ge-

schwindigkeit eigentlich schon längst unsere Lufthülle verlorenhaben müßten.

Die drei eben genannten Wissenschaftler sehen sich durchdie Ergebnisse von George Smoot, M.V. Gorenstein und RichardMuller in ihren Folgerungen bestärkt. Diese letzten Drei warenirn Ztge ihrer Untersuchungen der 3-Kelvin-Strahlung (wir wer-den über diese noch berichten) an Bord einer U-2 (ein amerikani-

53 54

sches Spionageflugzeug) auf Schwankungen dieser Strahlung ge-stoßen, die sie zu der Überzeugung brachten, daß sich unsereMilchstraße gemeinsam mit der lokalen Galaxiengruppe mit deroben angeführten Geschwindigkeit auf den Virgo-Haufen zube-wegt.

Als unbefangener Beobachter der wissenschaftlichen Szenefragt man sich freilich, welcher Aussagewert dem physikalischenZustand einer elektromagnetischen Strahlung zukommt, die vier-zig Millionen Jahre durch einen alles andere als leeren Raum un-terwegs war; einem Raum, der von Magnetfeldern, anderen elek-tromagnetischen Strömen, Sonnenwinden, kosmischem Staubund anderen, noch gar nicht entdeckten materiellen Dingen, so-wie Kraftfeldern erfüllt ist. Wir führen dies alles deshalb an, weildas hauptsächliche Forschungsmittel, dessen sich die einschlägi-gen Wissenschaftler bedienen, die Spektroskopie ist, die ihreAussagen aus den physikalischen Zuständen elektroma-gnetischer Strahlungen herleitet.

Zur Auflockerung wollen wir aufzeigen, wie clevere Presse-leute wissenschaftliche Nachrichten'aufbereiten!. Wir zitierendazu einen Artikel aus der in Innsbruck erscheinenden "TirolerTageszeitung" vom 14.12.1979, S.15, wo es heißt.

Sternhaufen "frif3t" die Milchstra[3e auf

Ein sogar für astronomische Verhältnisse gewaltiger Stern-haufen in den Tiefen des Universums "frißt" nach Ansicht ame-rikanischer Wissenschaftler unsere Milchstraße auf. Wie die US-Weltraumbehörde "NASA" gestern mitteilte, "saugt" eine Zt-sammenballung von Hunderten Millionen Sternen jenseits desSternbildes "Jungfrau" Milchstraße und Sonnensystem mit einerGeschwindigkeit von 1,6 Millionen Kilometem pro Stunde an.

Der Durchmesser der Supergalaxis beträgt rund zwei Milli-arden Lichtjahre. (Das Licht legt pro Jahr 9,460.800,000 000 Kilo-meter zurück.) Der Sternhaufen wurde nach Angaben des"NAsA"-Wissenschaftlers George Smoot durch Mikrowellen-strahlung entdeckt, die von hochfliegenden Spionageflugzeugendes Typs U-2 aufgefangen wurde. Die Existenz der Supergalaxisscheint die Theorie zu widerlegen, daß das Universum bei einem"tlrknall" - einer Explosion angesarnmelter Urmaterie, die sich

Page 29: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

anschließend gleichmäßig in alle Richtungen ausbreitete - ent-stand. Smoot äußerte in diesem Zusammenhang die Ansicht, diejüngste Entdeckung lege die Vermutung nahe, daß sich die Ma-terie in nicht gleichförmiger Weise ausgebreitet habe. (Ende desZitats)

Smoot ist nicht der Einzige, der so denkt. Ein interessanterArtikel in der amtlichen "Wiener Zeihtng" vom 13.07.1979, beti-telt "Zellenstruktur des Kosmos?", berichtet von den Zweifelndes Nobelpreisträgers für Physik 1970, Prof. Hannes Olof GöstaAlfven, an der weithin in Wissenschaftskreisen akzeptierten Ur-knall-Theorie, nach der das Universum vor etwa 15 bis 20 Milli-arden Jahren' in einer gewaltigen, fast punktförmigen Explosionentstanden sein soll. Auch er stößt sich an der ungleichförmigenMassenverteilung und Massendichte schon in unserer Milch-straße, sowie daran, daß auch die anderen Galaxien keineswegsgleichförmig über den Kosmos verteilt sind, sondern in bestimm-ten Gruppen zusammenliegen. Zrderlr verweist er auch auf dieerheblichen Unterschiede in der Massendichte der Feinstrukturder Sterne. Auch die entdeckten plötzlichen Unregelmäßigkeitendes Magngtfeldes, die von Raumflugkörpern festgestellt und ge-

messen wurden, seien ein Argument, das gegen die Urexplosionspreche. Es gibt seiner Meinung nach bestimmte, unerwartetauftretende Lagen oder Schichten im Magnetfeld, und mankönnte geradezu von einer Zellenstruktur des Weltraums spre-chen. (Hervorh. vom Verf.)

Prof. Alfven räumt zwar ein, daß einige der beobachtetenUnregelmäßigkeiten im Laufe der vergangenen Jahrmilliardenentstanden sein könnten, sieht derzeit aber keine plausiblen Er-klärungen dafür. Weiters betont er, daß die enorme Energiefrei-setzung der Quasare zwar nicht direkt gegen die Big-Bang-Hypo-these spräche, aber auch sie könnte die unvergleichlich hoheEnergieabstrahlung nicht erklären. "So große Energien kann mannicht durch Kernreaktionen wie auf den anderen Sternen erzeu-gen", betonte der Schwede (er lehrt in San Diego, USA). "Es gibtnur zwei Energiequelleq aus denen ähnliche Energiemengenstammen könnten: Die Gravitation oder die Annihilation, also

,:Inzwischen wurde, wie wir weiter vorne hörten, das bisherigeAlter des Universums auf 10 Milliarden Jahre verkürzt!

55 56

gegenseitige Vernichtung von Massen bei gleichzeitiger Energie-freisetzung." Welche Theorie für die Entstehung des Alls bietetAlfven nun an? "Ich halte es nicht für Wissenschaft, sondern fürMythologie, den Kosmos durch eine einfache Formel erklären zu

wollen", sagte er. Wenn schon 'Formel', dann stimme eher dieSchöpfungsgeschichte oder die von ihdischen Weisen oder auchvom griechischen Philosophen Aristoteles vermittelte Idee, dasAII sei ungeschaffen und unzerstörbar.

Wir werden noch zeigen, daß Prof. Alfvens Gedanken garnicht so weit von unseren Vorstellungen vom Kosmos entferntsind. Im übrigen aber schließen wir uns den von ihm geäußerten

Zweifeln - wenn auch aus anderen Gründen - an. Dies nicht zu-

letzt deshalb, weil die Mehrzahl der anderen Fachleute weit we-niger von Zweifeln geplagt scheint, wie aus dem in bdw 11/1981,

Beilage "Akzent", Spalte " Astronomie", nachzulesenden Aufsatz"Sterngigant im Tirantel-Nebel" hervorgeht: Danach entdecktenBochumer Astrophysiker mit Hilfe des Eso-Teleskops in Chile,daß die Lichtquelle R 136 a in den Magellanschen Wolken - demuns am nächsten gelegenen Sternsystem außerhalb der Milch-straße - ein einziges, supermassives Objekt von etwa 1000 Son-nenmassen und der hundertmillionenfachen Leuchtkraft unsererSonne und damit der hellste und schwerste aller derzeit be-kannten Sterne sein soll. Diese Meß(?)ergebnisse seien nachProf. 'Xheodor Schmidt-Kaler vom Astronomischen Institut inBochum deshalb absolut ungewöhnlich, weil Sterne im allgemei-nen höchstens 100 bis 120 Sonnenmassen aufwiesen. Wegen ih-rer großen Helligkeit wurde diese inmitten des Tirantel-Nebelsgelegene Lichtquelle ursprünglich für eine Ansammlung vonSternen gehalten. Angeblich stößt R 136 a innerhalb von 1000

Jahren die Masse der Sonne und täglich die Masse der Erde miteiner Geschwindigkeit von 3000 kmis in den Weltraum aus. So-

weit "Akzent".

Nicht immer aber halten die in der ersten Entdecker-Euphorie gemachten Außerungen, was sie zu versprechen schie-nen. Dazu die folgenden zwei Beispiele: In der Meinung, mit derHilfe von Großrechnern den Lebensweg von Sternen bis kurz vorihrem Kollaps genau erkannt zu haben, ging man daran, mit Hil-fe eines Computermodells einen solchen rechnerisch nachzuvoll-

Page 30: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ziehen und eine 'Nova' im Modell zu produzieren. Doch siehe da,der Modellstern kollabierte zwar, dachte aber nicht daran, zu'explodieren'. Wo blieb die erwartete 'Supernova'?

Soweit sinngemäß die Einleitung zu einem Aufsatz vonReinhard Breuer auf den Seiten 50 - 66 in bdw 9/1981. Ohne aufden weiteren Inhalt des Aufsatzes weiter eingehen zu wollen,möchten wir doch festhalten, daß wir die Aussage des letztenSatzes der sinngemäß wiedergegebenen Einleitung äußerst be-merkenswert finden: die Frage nämlich nach der ausgebliebenenExplosion, nach der Geburt der Supernova also. Offenbar istman, ganz entgegen der in derselben Einleitung aufgestelltenBehauptung vom genauen Wissen um den Lebensweg der Sternedoch nicht so exakt im Bilde, wie man meint und vorgibt.

Und eben deshalb - man möge es uns verzeihen - stellen wiruns sehr ernsthaft die Frage, inwieweit diese intellektuellen Spe-kulationen überhaupt noch etwas mit dem zu tun haben, wasman gemeinhin unter Physik versteht. Ist das wirklich nochPhysik im gültigen Sinn des Wortes, oder sind es vielmehr reinintellektuelle Spielereien, geboren aus der Lust an der Schöpfungmathematischer Modelle, die mit der tatsächlich bestehendenRealität überhaupt nichts mehr zu tun haben, ja, zu tun habenkönnen?

Sicher wird mathematisch alles bestens stimmen - es sindunbestritten mathematische Koryphäen am Werk - und der Ma-thematiker mag sich an der Eleganz der mathematischen For-mulierungen begeistern - die Realität hält sich offenbar nichtdaran, wie vorher dargelegt. Selbst die komplexesten Rechnun-gen können eben nicht mehr sein als ein aus den vorhandenenInformationen gewonnenes Denkmodell, das man aber nicht mitder bestehenden Wirklichkeit verwechseln oder gar gleichsetzensollte. Genau dies scheint man aber unserem Eindruck nach im-mer wieder zu tun. Der im folgenden wiederum sinngemäß wie-dergegebene Aufsatz hat diesen Eindruck in uns gefestigt. Wirfanden ihn in bdw 9/1981, Beilage "Akzent", Spalte "new scien-tist", betitelt

Neue Theorie zur Sonnen-Corona

57 58

Man erfährb daraus, daß die mit Hilfe des 1978 gestartetenEinsteinsatelliten durchgeführten Sternbeobachtungen dazuführten, daß die bisherigen Theorien über die Corona von Ster-nen revidiert werden müssen. Die bei 150 Sternen durchgeführteAuswerfung zeigLe, daß die meisten davon mehr Energie abga-ben, als sie nach der Theorie dürften. Man vermutet nun - nach-dem sich die bisherigen Vorstellungen als irrig erwiesen habendaß Magnetfeldänderungen die Ursache für das Aufheizen einerCorona sein könnten. Dies würde zwar durch Skylab-Messungenan der Sonne bestätigt, doch sei die Ursache für die Entstehungsolcher Magnetfelder an der Oberfläche nach wie vor unklar!

Auch diese liußerung widerlegt die im vorhergegangenenAufsatz aufgestellte Behauptung vom genauen Wissen um denLebensweg der Sterne. Solch zwiespältige Unsicherheiten tau-chen auch auf anderen Gebieten immer wieder auf.

HÖHENSTRAHLENAuch diese 1912 durch V.F. Hess (1883-1964) bei seinen Un-

tersuchungen zur Ionisation der Luft (1911-1913) entdecktenStrahlen bieten einigen Anlaß zt Zweifeln am Weltbild der offi-ziellen Lehrmeinung. Sehen wir uns einmal an, was MEL inBand 12, Sn.161 ff. sinngemäß dazu sagt:

Man erfährt, daß die Höhenstrahlung (auch als kosmischeoder Ultrastrahlung bezeichnet) eine von außen in die Erdatmo-sphäre eindringende Strahlung ist, deren Durchdringungsvermö-gen jenes der Gammastrahlen übertrifft. Sie hat in etwa 20 kmHöhe ein Intensitätsmaximum und im oberen Teil der Atmo-sphäre einen konstanten Wert. Die Primärstrahlung ist nicht indas Spektrum der elektromagnetischen Wellen einzureihen, dasie aus sehr energiereichen aus dem Weltall stammenden Nu-klearteilchen besteht. Wenn diese auf Atomkerne von atmosphä-rischen Gaspartikeln treffen, setzen sie eine ganze Reihe vonZertrümmerungseffekten in Gang, die zu einer immer teilchen-reicheren Sekundärstrahlung führen, die nach anfänglicher In-tensitätssteigerung beim weiteren Eindringen in die AtmosphäreIetzten Endes an Intensität einbüßt. Am Erdboden wird nur

Page 31: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

noch Sekundärstrahlung registriert,, die sich aus mehrerenKomponenten zusammensetzt. Die aus Myonen bestehende har-te Komponente geht beim Durchqueren einer I Meter dickenBleiplatte nur um 500/o zurück. Näheres bitten wir am angegebe-nen Ort nachzulesen.

Wenn dann weiter der Einfluß des Erdmagnetfeldes auf diePrimärstrahlung (Ablenkung!) beschrieben wird, müssen wir be-reits eine gewisse Inkonsequenz konstatieren, da Bernhard Ba-vink (1879-1947) in seinem Werk "Ergebnisse und Probleme derNaturwissenschafben", 10. Aufl. 1954, die in der Höhenstrahlungnachweisbaren Elektronen und Positronen (eine der weichenKomponenten) infolge ihrer ungeheuren Geschwindigkeiten alsdurch magnetische Felder unablenkbar bezeichnet. Freilichspricht er, sozusagen in einem Atemzuge, vom sogenannten Brei-teneffekt, der wiederum nichts anderes als eine Folge der ebennoch flir unmöglich bezeichneten Beeinflussung durch das Erd-magnetfeld sein soll. Wir sehen uns also mit der grotesken Tat-sache konfrontiert, daß laut Bavink der sogenannte weiche Anteilder Sekundärstrahlung infolge seiner ungeheuren Ge-schwindigkeit als nicht durch magnetische Einflüsse ablenkbarbezeichnet wird (manchmal aber doch wieder!), während die mitunvorstellbarer Wucht einfallende Primärstratrlung sehr wohldem Einfluß des Erdmagnetfeldes unterliegen soll.

Bleiben wir weiter bei der offiziellen Darstellung, so erfahrenwir, daß die Höhenstrahlung in weiterem Abstand von der Erde,wo man das Maguetfeld vernachlässigen kann, isotrop, das heißtvon allen Richtungen gleichmäßig einftillt. Eine Ausnahmemache allerdings die solare Komponente, die nach starken Son-neneruptionen beobachtet werden könne.

Wir wollen unsere Leser mit weiteren Einzelheiten verscho-nen und nur noch kurz erwähnen, daß man zugibt, die hoheEnergiedichte, die Zusammensetzung der Primärteilchen, die Arbdes Energiespektrums und die Isotropie würden Ratlosigkeitverursachen. Weshalb denn auch "die Frage nach dem Ur-

t:Wir werden irnZusamenhang mit dem für die Astronomie ge-

wissermaßen lebenswichtigen Datenträger'Licht' ein ähnlichesProblem zu behandeln haben.

59

sprung der Höhenstrahlung nicht schlüssig beantwortetwerden könne" (frei nach MEL).

Das ist ein ungewöhnlich offenes, bemerkens- und anerken-nenswertes Eingeständnis, das allerdings bedauerlicherweisenicht geeignet ist, unser Vertrauen in das offiziell gelehrte Welt-bild wiederherzustellen oder gar zu festigen. Wir fragen uns viel-mehr immer wieder nach der Herkunft dieser so außerordentlichenergiereichen, im wesentlichen konstanten und allseitig auf derErdoberfläche (Atmosphäre) auftreffenden Strahlung. Fast könn-te man auf die Idee kommen, die Erde wäre in einer noch unbe-kannten Entfemung von einer bisher unentdeckten Kugelschaleumgeben, von der diese Strahlen ausgehen, aber - und darüberwollen wir später sprechen - man könnte auch das ganze Bildverkehren und damit zu Verhältnissen kommen, die alle vorherbeschriebenen, die Wissenschaftler vor ungelöste Fragen stel-lenden Schwierigkeiten zu beseitigen imstande wären. Dies giltebenso für die im folgenden behandelte Kosmische Hintergrund-strahlung.

KOSMISCHE HINTERGRUNDSTRAHLT]NG(Auch: Kosm. Urstratrlung, Drei-Kelvin-Strahlung, 3K-

Strahlung.) Laut MEL, Band 14, S.261, eine Radiowellen-strahlung im Zentimeterwellen-Bereich, die das ganzeWeltallisotrop erfüllt und der schwarzen Strahlung im Innern einesHohlraumes gleicht, dessen umschließende Wände eine Tempe-ratur von 3' Kelvin besitzen. Sie wird als Überbleibsel einesPlasmas extrem hoher Temperatur und Dichte zu Beginn derEntwicklung des Weltalls gedeutet, die infolge der Expansion desWeltalls (big-bang!) auf den heutigen niedrigen Wert von 3 K ab-geklungen ist.

Das ist für unseren Geschmack eine eher unbefriedigende,weil sehr vage Aussage, die außerdem auf der nicht unbestritte-nen big-bang-Theorie fußt. Weit eingehender und instruktiver istdagegen der Aufsatz von Johannes Schmid-Burgk "Die Strukturdes Universums" in der Zeitschrift "Sterne und Weltraum", Heft511979, S.164 ff. Ihm können wir in stark geraffter Form folgen-des zur 3K-Strahlung entnehmen:

60

Page 32: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Danach erfolgte 1965 auf dem Gebiet der Kosmologie ganzplötzlich eine markante Einengung der bis dahin bestehendenVielfalt physikalischer Modellvorstellungen von der Natur unse-res kopernikanisch geprägten Universums auf die Weltmodelleder Einsteinschen Relativitätstheorie. Ursache dafür war die umdiese Zeit erfolgte Entdeckung der Kosmischen Hintergrund-strahlung durch Penzias und Wilson.

Die 3K-Strahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, dieaus allen Richtungen gleichmäßig in die Erdatmosphäre einfällt.Aus dem Fehlen bevorzugter Einfallsrichtungen schloß man als-bald auf einen sogar außerhalb unserer Milchstraße gelegenenUrsprung und zwar auf eine sehr gleichmäßige und großräumigeVerteilung eventueller Quellen. Ja, man kam sogar zu der Über-zeugung, daß der Ursprung der Strahlung ein Kontinuum imUniversum darstellen müßte, also nicht in einzelnen, voneinan-der isolierten Raumsektoren lokalisiert sein könnte.

Von der Annahme ausgehend, daß die 3K-Photonen irgend-wann einmal von irgendeiner Materie ausgestrahlt oder von ihrgestreut worden sind (woher kamen sie dann??? Der Verf.), ge-

langte man zu der Auffassung, daß zur Emissionszeit die Materieentweder noch nicht zu Galaxien oder deren Vorstufen konden-siert war, oder daß das emittierende Gas gleichmäßig über denRaum zwischen diesen entstehenden Kondensationen verteiltgewesen ist, und daß seither die Ausbreitungsbedingungen in al-Ien Richtungen gleich geblieben sind.

Über eine Kette weiterer Überlegungen, mit denen wir unshier nicht näher zu befassen brauchen, kam man zu dem Schluß,die gegenwärtige Isotropie der 3K-Strahlung spiegele sehr groß-räumige (mehr als 1010 Lichtjahre) und langzeitliche (mehr als110 Jahre) Struktureigenschaften des Universums wider, weshalbdas Universum über diese Raumzeitdimensionen hinweg alsisotrop und homogen anzusehen sei.

Im Klartext zusammengefaßt heißt das, daß man keine Ah-nung hat, woher diese Strahlung und wie sie zustande kommt.Außerdem widerspricht die oben genannte Ansicht, wonach dieAusbreitungsbedingungen in allen Richtungen gleich gewesenseien, sowie daß das Universum über sehr große Raumzeitdi-mensionen hinweg als isotrop und homogen anzunehmen sei, der

61 62

im Aufsatz "Wir fliegen zur Jungfrau" und auch von Prof. Alfvenausgedrückten Meinung, die auseinanderstrebende Bewegung

der Galaxien erfolge nicht in alle Richtungen gleichmäßig. DieserWiderspruch zeigt doch auf, daß man nicht weiß, wie die Dingewirklich liegen, sondern Vermutungen und/oder Meinungen dar-legt.

Nun sind wir weit davon entfernt, jemandes Recht zu Speku-

Iationen und Meinungsäußerungen zu bestreiten. Wir wollen es

nur, bitte, selbst auch in Anspruch nehmen dürfen, ohne deshalbgleich angegriffen zu werden. Wir werden daher im AbschnittINDIZIEN aufzeigen, daß es eine einfache, einleuchtende undbegründbare Erklärung für den Ursprung, die Kontinuität unddie Intensität der Kosmischen Ultrastrahlung gibt, die nebenbeiauch für die Höhenstrahlung gilt, wie wir weiter vorne bereits an-gedeutet haben.

DIE DATENTRAGERNun wollen wir uns etwas mit jenem Forschungsmedium be-

fassen, mit dessen physikalischen Eigenschaften die Astronomiesteht und fällt, mit dem im wahrsten Sinne des Wortes augen-

scheinlichsten Ausschnitt aus dem breiten Band der elektroma-gnetischen Strahlungen, dem für uns sichtbaren Licht. Währendman sich früher rein auf diesen das menschliche Auge anspre-

chenden Bereich des Lichtes (Wellenlängenbereich zirka 380-780

nm) sowie den Infrarot- und Ultraviolettbereich beschränkenmußte, arbeitet man heute auch mit Radiowellen, Radar- undsogar Röntgenstrahlen. Wir werden uns im Rahmen dieser not-wendigerweise kurzen Abhandlung auf das für uns sichtbareLicht beschränken, wobei aber ein großer Anteil des dazu Gesag-

ten auch für jene Wellenbereiche gilt, die hier nicht besprochenwerden. Da es für unsere Darstellung weiter nicht erforderlichist, werden wir auch auf die Doppelnatur des Lichtes (Welle-

Korpuskel) nicht eingehen. Womit wir uns sehr wohl befassenwollen, sind Lichtgeschwindigkeit und Ausbreitungsmodus.

Unter Lichtgeschwindigkeit versteht man bekanntlich jene

Geschwindigkeit, mit der sich die Phase einer Lichtwelle (oder

einer anderen elektromagnetischen Welle) ausbreitet. Die Vaku-um-Lichtgeschwindigkeit gilt als eine grundlegende physikalische Konstante, da sie nach der heute allerdings vielfach ange-

Page 33: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

zweifelten Relativitätstheorie die absolute obere Grenzge-schwindigkeit für eine Energie- beziehungsweise Signalübertra-gung sein soll. Die weiterführenden aus der Relativitätstheoriesich ergebenden Folgerungen wollen wir unseren Lesern ersparenund nur noch hinzufügen, daß sie für alle Frequenzen, bezie-hungsweise Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrumsden gleichen Wert von rd. 300 000 km/sec hat. Eine Aufzählungund Beschreibung der Versuche zur Ermittlung der Lichtge-schwindigkeit von O. Römer L675176 bis zu den modernen Ver-fahren mit Ken-Zellen oder der Resonanzfrequenz von elektri-schen Hohlraum-resonatoren beziehungsweise mit Mikrowel-leninterferometern wäre zwar interessant, würde aber zu weitführen. Offiziell gilt der 1972 international empfohlene Wert fürdie Lichtgeschwindigkeit von 299 792,5L<nls.

Insgesamt ist es auf den ersten Blick sicher sehr beeindruk-kend, wieviele Wissenschaftler sich um die Ermittlung der Licht-geschwindigkeit bemüht haben, und wir sind auch weit davonentfernt, die Ernsthaftigkeit und die sicher bis an die Grenzendes Möglichen getriebene Sorgfalt und Genauigkeit der Physiker,die die entsprechenden Experimente durchgefi.ihrt haben, anzu-zweifeln oder gar herabzusetzen. Wir fühlen uns bloß nicht be-sonders wohl bei dem Gedanken an die im Verhältnis zu demerwarteten (?) Ergebnis geradezu winzigen Meßstrecken undZeiträume, die es bei den E:rperimenten zu messen und beurtei-len galt. Man muß sich nämlich über eines im klaren sein: ge-

messen werden relativ winzige Vergleichsgrößen, besonders wasdie Zeit angeht, die sich im Grenzbereich der Meßmöglichkeitenbewegen. Verständlich, daß selbst unter der Meßgenauigkeit lie-gende mögliche Meßfehler zu gigantischen Fehlergebnissen füh-ren können.,

Selbst wenn wir das ausschließen, bitten wir doch, etwas zubedenken: alle experimentellen Ergebnisse wurden unter den aufder Erdoberfläche und innerhalb der Lufthülle herrschenden Be-dingungen gewonnen. Nun wissen wir aber, daß die physikali

,:Wir wollen die von Römer stammende Vorgabe der Lichtge-schwindigkeit gewiß nicht überbewerten, andererseits aber dasunzweifelhaft vorhandene psychologische Moment dieser Tatsa-che auch nicht übersehen.

63

schen Qualitäten, das heißt die materielle Beschaffenheit des

Mediums, in dem sich das Licht bewegen muß, einen erhebli-chen Einfluß auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit hat. Und wäh-rend man früher den interplanetaren und noch mehr den inter-stellaren Raum als totales Vakuum ansah (wobei völlig offenblieb, wie sich die Lichtwellen darin über Milliarden Jahre be-

ziehungsweise Lichtjahrentfernungen fortpflanzen konnten!),weiß man heute, daß dieser Raum alles andere als leer ist, frei-lich ohne besonders gut über etwaige physikalische Zustände, dieLichtgeschwindigkeit und Lichtqualität beeinfLussen könnten(und es aller Voraussicht nach auch tun), im einzelnen unterrich-tet zu sein. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Aus-sagen Prof. Alfvens und an das, was wir zu den Höhenstrahlenund der Kosmischen Hintergrundstrahlung hörten. Nichts liegtnäher, als mit gutem Grunde zu vermuten, daß wir von der miterheblicher Geschwindigkeit und Wucht in die Erdatmosphäreeinschlagenden Lichtstrahlung an der Erdoberfläche nur nochSekundärenergien empfangen. Alles in allem darf man, um es

ganz klar auszusprechen, nicht ausschließen, daß die kosmischeLichtgeschwindigkeit eine unbekannte Größe ist.

Damit drängt sich zugleich eine weitere Frage ftirmlich auf:waren denn jene Strahlungen, die wir hier auf dem Grunde derLufthülle registrieren, primär, also an der Strahlungsquelle, qua-

Iitativ dasselbe? Oder anders ausgedrückt: war, zum Beispiel, das

für uns hier sichtbare Licht am Emissionsort auch schon sicht-bares Licht? Oder \ilar es am Ende etwas ganz anderes, eine

Energieform, die erst später, nämlich unter den in der LufthüüIeherrschenden Bedingungen, zu dem umgewandelt wurde, was wirmit unseren Augen wahrnehmen, also, wie schon oben vermutet,eine sekundäre Energieform?

Eine weitere - und gerne unerwähnte - Tatsache, die astro-nomische Aussagen jedoch grundlegend beeinflußt, ist die soge-

nannte Lichtzeitverschiebung: sie beruht darauf, daß das Lichttrotz der von der Physik angegebenen ungeheuren Fortpflan-zungsgeschwindigkeit eben doch nur eine endliche Geschwin-digkeit besitzt (299 792,5 kmis mal 3 600 s/h bedeutet zwar I 079

253 000 km/h, ist aber im Verhältnis zu den behaupteten Entfer-nungen im All mit nur zu apostrophieren!). Es benötigt denn

64

Page 34: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

auch zur Uberwindung der meist bis zum Vielfachen größerenEntfernungen im Kosmos (soferne sie real existent sind) ent-sprechend ebenso ungeheure Zeittättme, um von seinem Aus-gangspunkt, der Strahlungsquelle, zur Erde zu gelangen. Das be-deutet, wenn wir im Rahmen der offiziellen Lehre bleiben, daßdas Licht vom Mond mehr als eine Sekunde, von der Sonne(wenn wir den mittleren Abstand nehmen) schon rund 8 Minutenund 20 Sekunden, vom nächsten Stern aber schon rund vierJahre unterwegs war, wenn wir es wahrnehmen. Nicht umsonsthat man zu Maßeinheiten wie "Lichtjahr" und "Parsec" gegriffen,gerät aber selbst damit heute schon in die Milliarden!

Das aber heißt, nüchtern betrachtet, nichts anderes, als daßniemand - und wir betonen ausdrücklich niemand, auch keinAstronom! - jemals einen Stern (auch die Sonne!) an seinemwirklichen Standort gesehen hat! Denn: in der Zeit, die das Lichtbenötigte, um die Wegstrecke bis zu uns zu bewältigen, habensich nicht nur der beobachtete Stern sondern auch der beobach-tende Astronom mit ebenfalls in astronomischen Größenordnun-gen liegenden Geschwindigkeiten von jenem Ort entfernt, andem sich die Strahlungsquelle des empfangenen Lichtes zumZeitpunkt der Abstrahlung befand. Selbst unser Muttergestirn,die Sonne, sehen wir unter diesen Umständen immer da, wo siein Wirklichkeit vor gut 8 1/3 Minuten stand - immer vorausge-setzt, die Lichtgeschwindigkeit hat auch im Weltraum den aufder Erde innerhalb der Atmosphäre festgestellten Wert.

Uns ist bloß etwas aufgefallen: Wir konnten weder in MELnoch in MHW oder im GLA etwas über die eben besprocheneLichtzeitverschiebung finden. Lediglich der GB nimmt sich inBand 7 von 1955 auf 5.233 des Themas an, wenn er unter demStichwort Lichtzeit sagt, daß das die Zeit sei, die das Licht benö-tige, um von einem Himmelskö(per zur Erde zu gelangen.Unterdemselben Stichwort "Lichtzeit" verweist MEL auf die Aberrati-on, meint damit aber die auf Grund der endlichen Lichtge-schwindigkeit und der Erdbewegung hervorgerufene scheinbareVeränderung eines Gestirnsortes an der Sphäre. Demnach un-terscheidet man eine tägliche, durch die Drehung der Erde umihre Achse, sowie eine jährliche, durch den Lauf der Erde um dieSonne verursachte Aberration. Schließlich kennt man noch die

65 66

sogenannte säkulare Aberration, die auf die Bewegung des Son-nensystems innerhalb der Milchstraße zurückgeführt wird.

Ahn[che Ausführungen zu diesem Thema findet man auchim GLA. Überdies wird dort darauf verwiesen, daß man die jähr-liche Aberration als nachträglichen Beweis für die Bewegung derErde um die Sonne wertet. Am interessantesten wird es jedoch,wenn man weiter erfährt, daß jeder Stern durch die säkulareAberration eine kontinuierliche Ortsverschiebung erleide, dieaber bei astronomischen Ortsangaben, insbesondere den Stern-katalogen keine Berücksichtigung finde.

Jetzt müssen wir noch verdeutlichen, daß die Astronomenmit der Aberration etwas ganz anderes meinen, als wir unterLichtzeitverschiebung verstehen, wenngleich manchmal das glei-che oder ein ähnliches Wort verwendet wird. Dazu bemühen wirnoch einmal das GLA. Dort wird S.7 unter dem Stichwort 'Aber-ration' ein Vergleich mit einem durch Regen oder etwa Schnee-gestöber fahrenden Auto angestellt, in dem es einem so vor-kommt, als ob die Regentropfen oder Schneeflocken nicht senk-recht vom Himmel fallen würden, sondern schräg von vorne aufuns zukämen. Fahrtgeschwindigkeit und Fallgeschwindigkeitspielen bekanntlich dabei auch eine gewisse Rolle.

Von dem aber, was wir unter Lichtzeitverschiebung verste-hen, wird dagegen nicht gesprochen. Das ist auch mehr als ver-ständlich, wenn man sich die letzten Endes für die Astronomiedaraus entstehenden Konsequenzen ohne zu beschönigen klarmacht: Die Lichtzeitverschiebung hat ja für jeden Stern einenanderen Wert! Denn jeder Stern hat seine eigene Entfernung vonder Erde unci damit seine ureigenste Lichtzeitverschiebung.Damit nicht genug, verschiebt sich dieser Wert auch noch unab-lässig, da ja sowohl der Stern als auch die Erde (und damit derBeobachter) sich, wie wir gehört haben, mit nicht unbeträchtli-chen Geschwindigkeiten durch den Raum bewegen, wenn wirden Astronomen Glauben schenken.

Ein Astronom sieht sich also in Anbetracht der zahlenmäßignicht erfaßbaren Menge von Objekten, mit denen er es zu tunhat (und wie man hört, kommen immer neue hinzu), vor eine ab-solut unlösbare Aufgabe gestellt - sobald er die Licht-zeitverschiebung, wie wir sie verstehen, akzeptiert. Kein Wunder

Page 35: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

also, daß man selbst die dagegen geradezu harmlose säkulareAberration - wie uns GLA unterrichtet - einfach unberücksichtigtIäßt. Inwieweit sich das mit wissenschaftlicher Denkweise ver-einbaren läßt, wollen wir nicht beurteilen.

Jedenfalls können wir nicht umhin festzustellen, daß - so un-faßbar es auch scheinen mag - der gestirnte Himmel, so wie wirihn in klaren Nächten bewundern können, Stern für Stern unddamit in seiner großartigen Gesamtheit reine Fiktion ist! Wirsehen die Sterne und Galaxien an Stellen, wo sie sich unter Um-ständen vor Millionen oder gar Milliarden von Jahren befanden,aber wo sie sich jetzt und heute aufhalten, werden wir nie wis-sen, denn sie rasen ja unentwegt weiter und tun dies, wenn man-che Spekulationen stimmen sollten, mit stets wachsenden im-mensen Geschwindigkeiten! Zu unserem Glück aber spielt sichdas alles in derart unvorstellbaren Entfernungen von uns ab, daßwir und auch unsere Nachkommen weiterhin einen so gut wieunveränderten Fixsternhimmel beobachten werden können. ZumGlück übrigens auch für die Astronomen, die ihre Koordinaten-systeme ebenso weiterhin verwenden können.

ENTFERNUNGSMESSUNGENUm es gleich vorwegzunehmen: keine einzige astronomische

Entfernung wird im landläufigen Sinne wirklich gemessen! Siewerden ausnahmslos auf Umwegen errechnet, was ohne weitereseinzusehen und verständlich ist, wenn man sich die Entfernun-gen, die da angegeben werden, vorzustellen versucht und sichdann klarmacht, daß schon eine wirkliche Messung (nämlich miteinem Vergleichsmaß aus materieller Substanz) auch nur. desErdumfanges nicht mehr praktikabel ist.

Aus diesem Grunde spielen die Parallaxen bei der Errech-nung astronomischer Entfernungen die dominierende Rolle. Hin-ter diesem Fremdwort, das in seiner Grundbedeutung dem deut-schen Begriff "Abweichung" oder "Verschiebung der Gesichtsli-nie" entspricht, verbirgt sich schlicht die Anwendung trigonome-trischer Methoden zur Entfernungsbestimmung weiter ab vomeigenen Standpunkt befindlicher Objekte. Simpel ausgedrückt,geht es dabei um die Verschiebung, der der scheinbare Ort einesObjektes unterliegt, wenn man ihn von zwei verschiedenen Punk-ten aus beobachtet. Der Betrag dieser Verschiebung hängt so-

67 68

wohl von der Entfernung des Objektes als auch vom Abstand derbeiden Punkte, von denen aus das Objekt beobachtet wird, ab.Bereits die nächsten Sterne sind jedoch schon so weit von unsentfernt, daß die Parallaxe extrem klein wird. Deshalb konnteauch erst F.V. Bessel 1838 eine Parallaxe bestimmen. Sie beträgtbei dem uns am nächsten gelegenen Stern, der Proxima Centau-ri, 0,762". Ein hypothetischer Stern, der eine Parallaxe von 1"besitzt, ist eine Parallaxensekunde : 1 parsec entfernt. In derwissenschaftlichen Literatur werden Sternentfemungen fast aus-schließlich in parsec angegeben, während in der populären Lite-ratur nach wie vor das Lichtjahr bevorzugt wird. Im übrigen gibtman zu, daß schon im Bereich zwischen 100 und 300 Lichtjahrendie Fehler beachtlich werden und bei Sternstromparallaxen andie 20 bis 500/o betragen können.

Das sind erstaunliche Eingeständnisse, wenn wir bedenken,daß die Astronomie allgemein den Ruf einer exakten Wissen-schaft genießt.

Trotzdem wollen wir doch auch von uns aus noch auf einigeshinweisen, das geeignet sein könnte, die Voraussetzungen, unterdenen die Parallaxen zustande kommen, etwas näher zrt be-Ieuchten.

Da ist als erstes zu bedenken, daß bei der Messung von Pa-rallaxen alles, aber auch gar alles, davon abhängt, ob die vom be-obachtenden Astronomen a priori angenommene Geradlinigkeitder Lichtstrahlen über viele Milliarden oder Billionen von Ki-lometern hinweg als gesicherte physikalische Realität angesehenwerden kann. Das muß man - einmal ganz abgesehen von demvon äußeren Einwirkungen unbeeinflußten Ausbreitungsmodusder elektromagnetischen Strahlung "Licht" -, sobald man sich anEinsteins Relativitätstheorie erinnert, wonach jede Masse densie umgebenden Raum verkrümmt, glatt verneinen. Was es da-mit auf sich hat, kann man sehr instruktiv dem Aufsatz"Geometrie und Erfahrung - Die Geraden sind in Wirklichkeitkrumm" von Prof. Roman SexI in bdw 11/1979, S.132 ff., ent-nehmen. Demnach gelten im Weltraum die Sätze der Euklidischen Geometrie nicht.

Der Verfasser dieser Schrift sah sich dadurch veranlaßt,Herrn Pr. Sexl um Auskunft über die Auswirkungen dieser Tat-

Page 36: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

sache auf die Ausbreitung der Lichtstrahlen zu ersuchen. Die rmAuftrag von Herrn Prof. Sexl (der inzwischen leider verstorbenist) durch einen Mitarbeiter im Institut für Theoretische Physikder Universität Wien übermittelte Antwort ging im wesentlichendahin, daß die Geometrie des Raumes in der Vorstellungsweltder modernen Physik nicht vorgegeben ist, sondern durch dasExperiment bestimmt wird. Werden zum Beispiel die Bahnenvon Lichtstrahlen per Definition als die 'geradesten' Kurven an-gesehen, die es auf der Welt gibt, dann folgt, daß diese 'kürzestenLinien' sogenannte 'Geodäten' in einem gekrümmten Raum sind.

Was im Band 10, S.82, des MEL dazu ausgeführt wird, Iäuftkurz und vereinfacht ausgedrückt darauf hinaus, daß diese Geo-däten in Bezug auf ihre Krümmung von der Krtimmung desRaumes abhängig sind. Wenn wir nun noch hinzufügen, wasProf. Sexl gegen Ende seines Artikels ausführt, daß nämlich derRaum der Materie sage, wie sie sich bewegen solle, und die Ma-terie dem Raum, wie er sich krümmen solle, so folgt daraus, daßkein Mensch sagen kann, welche Kapriolen ein Tausende, Mil-lionen oder gar Milliarden Jahre durch den Raum unterwegs ge-

wesener Lichtstrahl auf seinem langen Wege geschlagen hat. Dasaber bedeutet nichts anderes als den Todesstoß für astronomi-sche Entfernungsangaben.

Machen wir es aber wie die Astronomen und ignorieren dieeben aufgezeigten Tatsachen, so kommen wir weiter nicht darumherum, uns daran zu erinnern,daß ja auch wir mit unserer Erdenicht gerade ein ruhendes Objekt im Raum sind, sondern - vonden rund 1674 kmlh, mit denen wir um die Erdachse herumge-wirbelt werden, einmal ganz abgesehen - mit einer mittleren Ge-

schwindigkeit von 107 280 km/h um die Sonne sausen und mitdieser sowohl mit 720 000 bis 936 000 km/h um das Zentrum derMilchstraße, als auch mit rund 72 000 km/h Richtung Herkulesund überdies mit etwa 1 600 000 km/h in Richtung Jungfrau un-terwegs sind., Insgesamt also eine recht verwickelte Bewegung,die unsere Lage einem beobachteten Himmelsobjekt (Stern) ge-

r:Es ist empfehlenswert, die weiter oben angegebenen Se-kundengeschwindigkeiten und die anschließenden Ausführungenbezüglich der Beziehungen der verschiedenen Bewegungengegen- beziehungsweise untereinander nachzulesen.

69 70

genüber in Sekundenbruchteilen um nicht unbeträchtlicheStrecken verändert und darüber hinaus keineswegs gleichförmigund stetig ist. Das wiederum bedeutet, daß die theoretisch ange-

nommene Basislinie für die trigonometrische Rechnung, derErdbahnhalbmesser, wohl in Bezug auf die Sonne existiert, inBezug auf jedes andere anzumessende Objekt aber, da in mehr-facher Bewegung befindlich, eine unbrauchbare Fiktion ist!

Schtießlich wollen wir auch nicht vergessen, daß wir unsletztlich um einen Stern bemüht haben, der vor einigen Millio-nen oder Milliarden Jahren dort stand, wo wir ihn heute zu sehen

vermeinen, weil er, obwohl als Fixstern bezeichnet, eben ein sichmit wahnwiLziger Geschwindigkeit durch den Raum bewegendes

Objekt ist. Und noch auf etwas sehr Wesentliches müssen wirwohl oder übel hinweisen: Die Winkel, die bei der Ermittlung der

Sternparallaxen gemessen werden (und sie sind das einzige, was

wirklich gemessen wird!), werden an der lokalen Ebene der Erd-oberfläche gemessen, wobei vorausgesetzt wird, daß diese konvexgewölbt ist. Diese Voraussetzung wurde bis heute, ttotz alletRaumflüge und Satellitenphotos, wissenschaftlich nicht ein-wandfrei bewiesen, wie wir noch aufzeigen werden. Es machtaber nun einmal einen gewaltigen Unterschied, ob man Winkelan einer konvexen, einer ebenen oder etwa konkav eingewölbtenBezugsfläche mißt und dann die Schenkel in den Raum hinausverlängert. Die nachfolgenden Skizzen mögen dies veranschauli-chen. Die Winkel zur Bezugsebene betragen jeweils 45'.

Bild 1: Winkel bei der Parallaxenmessung

Im Zusammenhang mit den vorangegangenen Erörterungenist es für den unbefangenen Beobachter der astronomischenSzene doch einigermaßen überraschend, daß es den Astronomenmöglich ist, Sternkarten zu erstellen, die trotz der behaupteten

Page 37: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

wahnwitzigen, das menschliche Begriffsvermögen weit über-steigenden Geschwindigkeiten nicht nur einzelner Sterne son-

dern sogar galazü Galaxien über Jahrzehnte (Jahrhunderte?) gel-ten. Muß man daraus nicht schließen, daß sich die Sternortenicht verschieben? Darüber hinaus ist von wirklichen - aber mi-nimalen - sichtbaren Sternbewegungen nur in Verbindung mitder weiter vorne besprochenen Aberration die Rede. AIle ande-ren, von denen vor allem die astronomischen Geschwindigkeitenabgeleitet werden, werden nicht real beobachtet, sondern ausRotverschiebungen in den Spektren erschlossen. Diese im Sinnedes bekannten Doppler-Effektes gedeutete (ob zu Recht, ist einenoch offene Frage!) Verschiebung von Spektrallinien wird alsFluchtbewegung von der Erde weg ausgelegt, was seinerzeit zuder mehrfach bestrittenen Urknalltheorie (big-bang-Theorie)führte. Eine in Richtung Erde stattfindende Sternbewegungwurde unseres Wissens bis heute nicht festgestellt! Und eineüber die immens langen Zeiträume und unvorstellbaren Entfer-nungen hinweg auf Grund aller physikalischen Erfahrungen alsnormal zu erwartende Ermüdung der ursprünglichen Energienwird offenbar überhaupt nicht in Erwägung gezogen.

Wir sehen uns somit vor die Frage gestellt, ob denn alle dieSterne und Galaxien wirklich mit den angegebenen horrendenGeschwindigkeiten durch ein unendliches All rasen und ob auchunsere Erde das tut, oder ob nicht etwa die Erde ruht und dasgarrze Firmament am Ende etwas ist, hinter dem sich eine ganz

andere Wirklichkeit verbirgt, als wir heute noch annehmen. Die-ser Gedanke ist keineswegs so abwegig oder absurd, wie er imersten Augenblick aussehen mag. Wir werden darauf noch zu-rückkommen.

Der Ordnung halber sei noch angefügt, daß wir im Rahmendieser bescheidenen einführenden Schrift leider darauf verzich-ten müssen, auf eine ganze Reihe für die Astronomie bedeutsa-mer Forschungserschwernisse einzugehen. Sie dürften aber imMindestfalle zu Sternortverschiebungen in photographischenAufnahmen, zu 'Verfülschungen'von Spektren und weiteren un-vermeidbaren Fehlern führen, die bei der Auswertung zu vomSachbearbeiter unverschuldeten Mißdeutungen führen, weil sieinfolge der Umstände gar nicht erkennbar sind.

71 72

Bis hierher haben wir versucht, an einigen wenigen Beispie-len aufzuzeigen, warum wir uns veranlaßt sehen, am offiziellen(kopernikanischen) Weltbild zu zweifeln, wobei wir der festenÜberzeugung sind, daß der seinerzeitige Domherr aus Frauen-burg baß erstaunt darüber wäre, was aus seinem Gedankengutgeworden ist, wenn er mit den modernen Entdeckungen wieNeutronensternen, Pulsaren, Quasaren, Schwarzen Löchern undSpinaren konfrontiert würde. Wir wissen nicht, ob Kopernikus inseinem System mehr gesehen hat als ein Rechenmodell, das ausden Schwierigkeiten des ptolemäischen Systems heraushelfensollte. Er hat aber offensichtlich nichts dagegen eingewendet,daß Andreas Osiander seine Hypothese als reine mathematischeKonstruktion hinstellte und nicht als ein Modell der Wirklich-keit. Und wir dürfen daran erinnern, daß es selbst in den Reihender etablierten Wissenschaftler eine ganze Anzahl von Zweiflerngibt, die beim Durchdenken der modernsten Hypothesen ein lei-ses Unbehagen verspüren.

Nun möge man uns noch gestatten, einen kurzen Blick aufeine der neuesten Vorstellungen von der weiteren Entwicklungdes Universums, wie es die Wissenschaft sieht, und seines Endeszu werfen. Wir halten uns dabei an Heft 1/1981 von bdw, wo aufder Umschlagseite neben einem eindrucksvollen Bild dun-kelblauer, von einer unsichtbaren Lichquelle angestrahlter Ku-geln steht: "Erstmals von Kosmologen berechnet: Das Ende derWelt." Im EDITORIAL auf S.3 schreibt der Herausgeber vonbdw, Prof. Dr. rer. nat. habil. Heinz Haber, daß uns das Ende derWelt völlig egal sein könnte, da hier mit Zeiträumen gehandeltwerde, für die es noch nicht einmal arithmetische Namen gebe.

Das gelte auch für den Autor des Beitrages 'Vom Ende der Welt'.Das Sterben des Universums werde sich so unvorstellbar langehinausziehen, daß es längst keine Menschen mehr geben werde,wenn es so weit sein sollte. Im übrigen habe ihn dieser Arbikelsehr ergriffen aber auch deprimiert.

Uns auch, können wir nur versichern. Da die Ausführungendie Seiten 46 bis 55 des Heftes umfassen (ausgeschmückt mitausgezeichneten Illustrationen), müssen wir uns auf einen dasWesentliche herausgreifenden Auszug beschränken.

Page 38: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Diese neuesten Vorstellungen von der weiteren Entwicklungdes Universums und seinem vermutlichen Ende führen uns überNeutronensterne und Schwarze Löcher zu Spekulationen, die so

phantastisch sind, daß Science-Fiction-Autoren vor Neid erblas-sen könnten. Doch nun zur Sache.

Noch vor etwa hundert Jahren, also im 19. Jahrhundert, dasallgemein für die Physik ein sehr fruchtbarer Zeitraum war, wa-ren namhafte Physiker wie Clasius, Helmholtz oder Lord Kelvin,im Sinne der damals letzten Fortschritte der Thermodynamiküberzeugt, daß das Universum einem Zustand maximalerEntropie entgegengehe. Diese Vorstellung wurde allgemein über-nommen und galt, praktisch unangefochten, bis in die 70er Jahreunseres Jahrhunderts.

Erst 1980 stellte man sich neuerlich die Frage, ob ein sichstetig ausdehnendes und dabei sich immer mehr abkühlendesUniversum tatsächlich zum "Erfrierungstod", das heißt, andau-ernder, absoluter physikalischer Ruhe "verdammt" sei, wieHelmholtz sich einmal ausgedrückt haben soll. Die heute auf"Nein" lautende Antwort wird damit begründet, daß die Physikerdes vergangenen Jahrhunderts die Gravitation außer acht gelas-

sen hätten. Sie nämlich soll der Motor sein, der auch ein unab-lässig expandierendes Universum ad infinitum in Bewegung hält.In Verfolgung dieses Gedankens ist man schließlich bei den be-rühmt-berüchtigten Schwarzen Löchern gelandet.

Sie wurden erstmals von Einstein im Rahmen seiner Allge-meinen Relativitätstheorie postuliert und vor allem von dem spä-

ter als einem der Väter der Atombombe bekannt gewordenen

amerikanischen Physiker J.R. Oppenheimer (1904-1967) in dendreißiger Jahren in die Diskussion geworfen. Diese dubiosenPhantasiegebilde (man verzeihe diesen Ausdruck, aber nie wirdein menschliches Auge sie jemals erblicken können - wenn allesstimmt, was die Astrophysiker über sie behaupten!) haben nun,wie sich im Laufe der Zeit herausgestellt hat, noch weit dubiose-re Eigenschaften: infolge der gigantischen Gravitationsimplosion,der sie angeblich ihre Entstehung verdanken, bildet sich zu-

nächst ein Raumbereich aus, dessen Gravitationsfeld so unvor-stellbar gewaltig ist, daß nicht einmal mehr die elektromagneti-sche Strahlung "Licht" daraus entweichen kann!

73 74

Diese Vorstellung vom physikalischen Charakter derSchwarzen Löcher galt laut Reinhard Breuer, dem Autor des Ar-tikels, bis 1975. Dann stellte Stephen Hawking aus Cambridge,basierend auf der von Heisenberg (1901-1976) mitbegründeten

Quantentheorie, eine neue Hypothese auf: demnach sind diese

Schwarzen Löcher doch nicht so völlig "schwarz", sondern geben

- ganz entgegen dem Postulat der Allgemeinen Relativitätstheo-rie! - aus hier nicht näher zu erörternden Gründen vor allemelektromagnetische Strahlung ab und verlieren dadurch Masse!

Besonders interessant sei nun, daß - laut dieser Hypothese - jekleiner die Masse so eines Schwarzen Loches sei, es angeblichdesto heißer sei. Daraus folge angeblich zwingend:je mehr Mas-se das Schwarze Loch durch die Strahlungsabgabe verliere, destoheißer werde es, bis es bei Temperaturen um 100 Millionen Gradin Sekundenbruchteilen verdampfe! Auch einem Schwarzen Lochvon Sonnenmasse ergehe es letzten Endes nicht anders, nurdauere es, bis es so weit komme, "etwas" länger, nämlich rund10u' Jahre; bei einem supermassiven Schwarzen Loch von Milch-straßenmasse dann immerhin 10'oo Jahre.

Dem bisher Dargelegten kann man entnehmen, daß es also

Schwarze Löcher geben soll (oder könnte), die infolge ihrer Ge-

walt ganze Galaxien zu verschlingen imstande sind. Aber auchdas Gegenteil ist möglich! Man stellt sich schwarze Löcher in derGrößenordnung eines Protons vor! Eins jedoch ist ihnen allengemeinsam: sie schlingen alles, was in ihren Einflußbereich ge-

rät, gierig in sich hinein und wachsen dabei, wachsen und wach-

sen. Man hat sie deshalb auch schon als das "Grab der Sterne"bezeichnet.

Und noch etwas haben diese Schwarzen Löcher gemeinsam:

am Ende seiner Existenz leuchtet jedes von ihnen noch einmalauf (?!) und verdampft dabei - in Sekundenschnelle, wie wir ge-

hört haben -, die von ihm im Laufe seiner Existenz verschlunge-ne Materie wird wieder frei. Aus diesen Vorstellungen resultie-rende weiterführende Spekulationen über das Ende des Univer-sums operieren mit Zeiträumen bis zu 10'o hoch 76 Jahren! Nä-heres darüber wollen wir unseren Lesern ersparen.

Etwas wollen wir aber doch festhalten: Einmal steht hierEinsteins Relativitätstheorie (an der zu zweifeln wissenschaftli-

Page 39: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

cher Häresie gleichkommt), wonach aus einem Schwarzen Lochkeine elektromagnetische Strahlung mehr entweichen kann, zumanderen steht dagegen die in einschlägigen Fachkreisen minde-stens ebenso hoch eingeschätzte Quantentheorie, die erklärt,auch ein Schwarzes Loch strahle infolge Quantenfluktuationenvor allem elektromagnetische Energie ab. Bis dato ist es an-geblich zwar einem Amerikaner gelungen, die beiden Theorienunter einen Hut zu bringen, doch steht eine Verifikation nochaus. Weshalb wir uns erlauben, auch diesbezüglich unseren Zwei-fel am offiziell sanktionierten Weltbild kundzutun.

Am Ende dieses Abschnittes, in dem wir von unseren Zwei-feln am heute gültigen Bild von der Welt und vom Universumberichteten, möchten wir - um einer etwaigen, berechtigten Fragezuvorzukommen - noch einige Bemerkungen anfügen:

1.) Wir sind weit davon entfernt, die sorgflältige, ja minuziöse,mit viel intellektuellem und technischem Aufwand betriebeneArbeit der zahllosen Astronomen und Astrophysiker prinzipielldes-avouieren oder gar herabseLzen ztr wollen. Es wurde und wirdzweifellos wissenschaftlich Beachtliches geleistet. Wir bedauernlediglich die starke Einengung des wissenschaftlichen Blickwin-kels durch das von Kopernikus konzipierte und von GiordanoBruno (1548-1600) ins Unendliche projizierte Dogma, das so vie-len ausgezeichneten Geistern die Sicht auf die Realität be-harrlich verwehrt.

2.) Wir sind uns mit Oswald Spengler einig, daß die Fragedes Weltbildes weitgehend - wenn nicht gar ausschließlich! - vomZeitgeist des jeweiligen Zeitalters (Spengler spricht von der"Seele") abhängig ist. Dieser Geist bestimmt nicht nur die Weiteder geistigen Horizonte, sondern auch - und das scheint unsebenso wichtig zu sein - das Welt-Gefühl, die beide zusammenmaßgeblich dafür sind, wie der Mensch seine Welt und sein Uni-versum "sieht" und daher erlebt. Insoferne ist das vom Unend-Iichkeitsgefühl getragene kopernikanische Weltbild zweifelsohnedas dem Geist oder der Seele unseres zu Ende gehenden Zeital-ters entsprechende, ureigenste und angemessenste Bild vomUniversum - und mit ihm zum Untergang verurteilt.

3.) Unbestritten ist es in weiten Bereichen ein durchausbrauchbares System - wenn auch nicht ganz widerspruchsfrei,

75 76

wie wir dargetan zu haben glauben; immerhin kann man in ihmgenaue Berechnungen durchführen und sogar eine Raumfahrt inGang setzen. Das ist nicht weiter verwunderlich, ist es dochpraktisch nichts anderes als ein spiegelbildliches Modell derRealität und daher zwangsweise weitgehend in sich wider-spruchsfrei. Diesen reinen Modellcharakter hat man bedauerli-cherweise vergessen und ihn in eine Scheinrealität umgemünzt.

Übrigensr Durchaus brauchbare astronomische Vorausbe-rechnungen - oft sogar bessere! - brachten schon lange vor Ko-pernikus, Kepler und Newton die alten Chaldäer, Babylonier undMayas zustande, obwohl sie von ganz anderen Voraussetzungenausgingen. Das sollte man sich auch gelegentlich ins Gedächtniszurückrufen.

Im folgenden Abschnitt wollen wir untersuchen, inwieweitTatsachen und Forschungsergebnisse vorliegen, die wir als Indi-zien für ein anderes Bild vom Universum und damit auch vonunserer Welt werten können.

Page 40: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

"Die uerhcingnisuolle Neigung der Menschen,

über etwas, was nicht rnehr zweifelhaft ist,

nicht kinger nachzudenhen,

ist die Ursache der Hcilfte aller lrctümer."

John Stuart Mill

INDIZTEN

Wenn wir uns im vorhergehenden Abschnitt mit einem Teiljener Fakten befaßten, die uns Anlaß geben, an dem von der gel-

tenden Lehre vertretenen Weltbild zu zweifeln, so wollen wir nunzumindest einiges von dem aufzeigen, das uns ermutigt, eine an-dere Sicht von der Welt und vom Universum anzubieten und zuvertreten. Wir hoffen dabei, niemanden zu überraschen, wenn wirder Meinung Ausdruck geben, daß vieles von dem, was wir vomoffiziellen Weltbild aus als zweifelhaft klassifizieren mußten, ei-nen einwandfreien Hinweis - wenn nicht gar Beweis - auf, be-ziehungsweise für die von uns vertretene Weltsicht darstellt. Be-ginnen wir wieder mit dem Boden unter unseren Füßen.

DIE ERDEWohl niemand wird guten Gewissens behaupten können, je

etwas von einer Drehung der Erde um ihre Achse gespürt ztha-ben. Selbst von jenen L07 280 km/h, mit denen wir angeblich umdie Sonne herumsausen, hat bis jetzt kein Mensch etwas gefühlt,obwohl diese Bewegung im Gegensatz zur behaupteten täglichenRotation schon keine gleichförmige Bewegung mehr ist, sondernim Winter, wenn die Erde in Sonnennähe, gewissermaßenSchwung holend, an der kleinen Halbachse ihrer Ellipse um dieSonne gewirbelt wird, Beschleunigungskräfte durchkommenmüßten, wenn auch nur in sehr geringem Ausmaß. Das gehtschon aus der Tatsache hervor, daß das Winterhal§ahr um rund7 Tage und 14 Stunden kürzer ist als das Sommerhalbjahr.

Interessant wird es aber erst, wenn wir uns an die gewaltiggroße Geschwindigkeit erinnern, mit der sich die Sonne in Rich-tung des Sternbildes Herkules bewegt. Denn wir können die Au-

77 78

gen nicht vor der Tatsache verschließen, daß sich die Erde beiihrem Umlauf um die Sonne (grob gesehen!) einmal in derselbenRichtung und einmal genau entgegengsetzt bewegt; das bedeu-tet, daß die 72 000 km/h der Sonnenbewegung einmal um die 107280 krdh der Erdbewegung erhöht, ein andermal jedoch mehr alsaufgezehrt werden! Ahnlich verhält es sich mit den rund einein-halb Millionen km/h, mit denen sich unsere Galaxiengruppe aufdie Jungfrau zubewegt sowie mit den rund 800 000 km/h, mit de-nen unser Sonnensystem um das Zentrum unserer heimatlichenMilchstraße herumgeschleudert wird. Wir haben hier der Ein-fachheit und Kürze halber die ungefähren Mittelwerte der weitervorne angeführten, ungemein weit gefächerten Schätzungen derAstrophysiker beziehungsweise Astronomen eingesetzt.

Im übrigen müssen wir uns unter diesen Umständen, wie wirschon einmal aufzeigLen, sehr glücklich schätzen, daß die diver-sen Staub und Gasschleier, durch die unsere Erde seit Aone.thindurchrasen mußte, uns nicht nur des bescheidenen Gashäut-chens "Atmosphäre" beraubt, sondern so nebenbei auch ganz all-gemein auf der Erdoberfläche nicht "tabula rasa" gemacht ha-b-en. Denn wenn auch diese Materiewolken nach den Aussagender Astronomen äußerst geringe Dichten aufiveisen sollen, sostehen dem dafür die exorbitanten Geschwindigkeiten gegen-

über, die unserer Erde zugeschrieben werden müssen, wenn mansie nicht so isoliert von allem anderen betrachtet, wie das allge-mein geschieht.

Das rechte Gewicht bekommen diese Aussagen erst dann,wenn man sich überlegt, wie einerseits ein Gas bemerkbar wird,wenn man sich mit etwa 100 km/h oder schneller hindurchbe-wegt (wie jeder Autofahrer bestätigen kann), oder wie anderer-seits die Luftmassen der irdischen Atmosphäre laut Aussagender Geographen alleine durch die relativ geringfügigen unter-schiedlichen Geschwindigkeiten der Erdrotation auf den ver-schiedenen Breiten der Erdkugel sehr wohl beeinflußt werden.Aus all dem vermögen wir nur einen einzigen vernünftigenSchluß zu ziehen: Die Erde ruht!

Page 41: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

DIE ERDGESTALTEs ist leicht einzusehen, daß die Feststellung, wie die Erd-

oberfläche gekrtimmt ist, das zentrale Kriterium für die Fragenach der Gestalt der Erde darstellt.

Schon jeder Volksschüler wird heutzutage, nach der Gestaltder Erde befragt, unverzüglich antworten, die Erde sei eine Ku-gel. Und er wird dabei primär ziemlich sicher an den Globus den-ken, den ihm der Lehrer in der Schule vorgeftihrt hat - soferne ernicht das Glück hat, aus einer Familie zu stammen, die selbst ei-nen Globus ihr eigen nennt.

Fragte man dann weiter, ob es dafür einen Beweis gebe, so

würde nicht nur jeder Volksschüler sondern vermutlich auch je-der Erwachsene, der seine Zeitung liest und fernsieht, antworten,das sei durch die Fotos der Mondfahrer ein für allemal bewiesen,auf denen man die frei im Raum schwebende Erdkugel sehenkönne. Manch einer, der vielleicht nicht ganz so auf der Höhe derZelt ist, würde sich an das unter oder hinter dem Horizont ver-schwindende Schiff erinnern - den bis zum Beginn der Mond-fahrten gebrauchten Standard-'Beweis' für die Vollkugelgestaltder Erde.

Was also soll unter diesen Umständen noch eine Frage nachder Gestalt der Erde? Diese Frage scheint berechtigt. Wir sehenuns vor zwei Behauptungen gestellt, die - so scheint es wenig-stens auf den ersten Blick - doch jede etwas für sich haben undmit denen wir uns daher auseinandersetzen müssen. Bezie-hungsweise, wenn wir sie als nicht stichhaltig betrachten sollten,den Gegenbeweis anzutreten haben. Genau dies haben wir vor.

Zum Bild der frei im Raum schwebenden Erd-'Kugel' ver-weisen wir im Vorgriff auf die dritte Skizze im Abschnitt LICHT-WEGE, S.107, der ohne Schwierigkeit zu entnehmen ist, daß aufGrund der optischen Gegebenheiten gekrümmter Lichtstrahlen(wir werden darüber noch eingehender berichten), die einen Ver-kleinerungseffekt bewirken, ein Beobachter im Innenraum einerHohlkugel genau das gleiche Bild von der Kugeloberfläche sehenmuß, wie ein denkbarer Antipode auf der Außenfläche der Voll-kugel. Daß dabei auch optische Täuschungen eine nicht außeracht zu lassende Rolle spielen, sei der Vollständigkeit halber zu-sätzlich erwähnt. Sie bewirken, daß es dem mensctrlichen Auge

79 80

manchmal unmöglich ist zu unterscheiden, ob man auf eine kon-vexe WöIbung drauf- oder in eine konkave Einwölbung hinein-sieht.

Daraus ergibt sich für uns die zwingende Folgerung, allenaus optischen Verfahren resultierenden Beweismitteln ein gewis-

ses Maß an Skepsis entgegenzubringen, gleichgültig, ob der Au-genschein gegen oder für uns spricht. Das gilt daher sowohl fürdie Astronautenphotos von der frei im Raum schwebenden Erd-kugel, wie für das im folgenden beschriebene E:rperiment, daseindeutig für uns spräche.

In der Ausgabe 261L935 der (damaligen) "Braunen Post" er-schien unter dem Titel "Der widerlegte Kopernikus" ein Berichtdes wissenschaftlichen Mitarbeiters dieses Blattes, Alwin Dreß-ler; darin wurde über ein von einem Kapitän Bredow zur Nach-prüfung der sogenannten Hohlwelttheorie durchgeführtes einfa-ches, aber nicht minder interessantes und aufschlußreiches Ex-periment berichtet.

Im wesentlichen ging Kap. Bredow folgendermaßen vor: Erließ zwischen den Mastspitzen seines Schiffes parallel zumSchiffsdeck - also waagrecht - ein entsprechend langes breitesSegeltuch spannen, das somit in beträchtlicher Höhe über Deckfrei in der Luft "schwebte". Die obere Segeltuchfläche war leuch-tend weiß, die untere grellrot eingefärbt. Um das Rot der Segel-tuchunterseite möglichst gut sichtbar zu machen, wurden in dendarunter liegenden Mastkörben Spiegel so montiert, daß sie das

Sonnenlicht auf die rote Segeltuchunterseite reflektierten undsie damit auch noch für größere Entfernungen gut sichtbarmachten.

Dann fuhr Bredow mit seinem Schiff hinaus auf die offeneSee. Zunächst ereignete sich nichts anderes, als man nach allem,was man sicher zu wissen meinte, erwarten durfte: das heißt, dasSchiff erschien mit wachsender Entfernung immer kleiner, bisder Schiffsrumpf schließlich verschwand, während die oberenMastteile, die Takelage und das zwisch<in den Mastspitzen ge-

spannte Segeltuch noch sichtbar waren. Im Fernglas war nochimmer deutlich die rote Segeltuchunterseite zu erkennen, wasnichts anderes bedeutete, als daß den am flachen Ufer be-findlichen Beobachtern nach wie vor eben die Unterseite des

Page 42: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

hoch über dem Schiffsdeck ausgespannten Segeltuches zuge-kehrt war. Nun durfte man natürlich erwarten, daß, wenn dasSchiff weiter die angebliche Abwärtswölbung der Erdkugel hin-unterfuhr, die rote Fläche sich zunehmend verbreitern würde, dasich das Schiffja mit dem Bug nach unten neigen mußte.

Statt dessen ereignete sich das von niemandem Erwartete:der rote tr'leck wurde, abgesehen von der entfernugsmäßigenVerkleinerung, zunehmend kürzer und dann trat zur überra-schung aller Beobachter an seiner Stelle plötzlich das leuchtendeWeiß der Segeltuchoberfläche in Erscheinung und nahm auffälligan Deutlichkeit zu! Es gab allseits verblüffte Mienen, denn mansah sich, entgegen allen Erwartungen, der unleugbaren Tatsachegegenüber, daß das Schiff sich offensichtlich nicht mit dem Bugnach abwärts neigte, sondern daß der Bug sich ebenso offen-sichtlich gehoben haben mußte und das Schiff sich demnach so-

zusagen nach rückwärts neigte oder, anders ausgedrückt, dieMeeresfläche hinauffuhr! Was wiederum in letzter Konsequenzbedeutete, daß diese konkav nach oben gewölbt sein mußte.Aber, wie schon gesagt, beanspruchen wir diesen Experiments-ausgang nicht als schlüssigen Beweis gegen die Vollkugelgestaltder Erde.

In diesem Zusammenhang wäre überdies noch vieles zumHorizontproblem zu sagen, doch werden wir später darauf zu-

rückkommen.

Nun erhebt sich aber die Frage, ob es nicht etwa andere,tauglichere Verfahren gäbe, mit deren Hilfe man die Streitfragenach der Gestalt der Erde entscheiden könnte. Es gibt sie! Understaunlicherweise spricht keines der damit erzielten Ergebnissefür die Erde als Vollkugel, wie wir gleich vorwegnehmen können,sondern klar und eindeutig für eine hohlrunde Gestalt der Erde!Gehen wir sogleich in medias res:

Wir beziehen uns auf ein Experiment, dessen Verlauf bezie-hungsweise Ausgang wir sehr wohl als ernst zu nehmenden Be-weis in Anspruch nehmen, weil optische Gegebenheiten dabeipraktisch überhaupt keine Rolle spielten; es geht um Lotmes-sungen.

81 82

Um eine Senkrechte (Lotrechte) zur Erdoberfläche zr frn-den, bedienten sich unter anderem nicht nur schon die Erbauerder Pyramiden, nein, man bedient sich auch heute noch einesLots oder Senkbleis. Daraus folgerb sofort ebenso einleuchtendwie eindeutig: ist die Erde, wie behauptet wird, eine Vollkugel, so

müssen sich die geradlinigen Verlängerungen zweier Lote inRichtung Erdinneres einander immer mehr nähern, um theore-tisch schließlich im Mittelpunkt des Erdkörpers zusammenzu-treffen. Verlängerungen nach oben, in Richtung Weltraum, müß-ten demnach auseinanstreben. Vereinfacht: zwei Wolkenkratzersind an den Dachrändern weiter voneinander entfernt als an ih-rer Basis am Erdboden.

Sollte man hingegen feststellen können, daß sich zwei Lotenach unten, Richtung Erdboden oder -inneres, voneinander ent-fernen, so bleibt als logische Sctrlußfolgerung nur die Erkenntnis,daß man sich an der Wand eines Hohlraumes befindet, die Erdedemnach ein Hohlkörper sein muß! Selbstverständlich vorausge-setzt, daß einwandfreie Messungen vorliegen. Und sie liegen inder Tat vor!

In der Tamarack-Mine in Calumet (Illinois/USA) existierenzwei Schächte von je etwa 1300 Metem Tiefe, die auf der Sohledurch einen Stollen von rund einem Kilometer Länge miteinan-der verbunden sind. Ingenieure der Mine stellten ganz zr$älligfest, daß Lote, die in diese Schächte gehängt wurden, sich nicht,wie zu erwarten war, einander näherten, sondern sich gut meß-bar voneinander entfernten !

Die Ingenieure, die als versierte Fachleute der Meßtechnikdiese Phänomen bemerkenswert fanden, zogert, nachdem ihreeigenen Bemühungen zu keiner Klärung geführt hatten, Prof. McNair vom Michigan College of Mines zu Rate. Dessen Messun-gen bestätigten die Resultate der Ingenieure und führten selbstnach jahrelangen Experimenten unter allen denkbar möglichenAnderungen in der Versuchsanordnung immer wieder zum glei-chen Ergebnis: die Lote entfernten sich voneinander!

Schließlich stellte man die Versuche ein, denn niemand kamauf den Gedanken oder wagte es, den einzig naheliegenden ver-nänftigen Schluß daraus ztt ziehen, daß nämlich die Erde eineHohlkugel ist. So stark ist die Fixierung auf das von Kopernikus

Page 43: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ins Leben gerufene Bild von der Erde als Vollkugel. Man darfdoch nicht übersehen, daß es sich bei den Leuten, die jahrelangdiese Experimente durchführten, um erfahrene Fachleute undExperten ihres Berufes handelte, die einerseits bestens um diemöglichen Fehlerquellen Bescheid wußten und die andererseitsauch vor allem darauf aus waren, ein gegenteiliges Ergebnis zuerzielen!

Bezeichnend ist auch folgende Tatsache: obwohl die Diver-genz zwischen den beiden Verhältnissen (konvex oder konkav) andie 35 Zentimeter beträgt, hat es bis heute niemand mehr fürnötig befunden, ein Kontrollexperiment durchzuführen. An denKosten kann es nicht liegen, denn wie oft wird Geld für weit un-wichtigere Dinge zur Verfügung gestellt. Die beiden folgendenSkizzen mögen das angesprochene Problem augenflällig darlegen:

Bild 2: Lote in der konvexen und konkaven Kugel

In engem Zusammenhang mit den soeben geschildertenFakten bezüglich der Lote steht das Problem der Gradmessun-gen, das heißt die Vermessung von Meridian- und Breitengradenauf der Erdoberfläche. Nun ist die Vermessung der Erdoberflä-che absolut nichts Neues. Sie wird seit undenklichen Zeltenpraktiziert und oft von umfangreichen Stäben aus Fachgelehrbenund/oder Vermessungstechnikern im Rahmen von Landvermes-sungen zur Erstellung von Landkarten oder Grundkatasterndurchgeführt. Der Aufivand an hochqualifiziertem Personal unddie durch die unbestrittene Exaktheit und Sorgfalt bei derDurchführung der Messungen erzielte Präzision hätten eigentlichschon seit geraumer Zeil zu Ergebnissen führen müssen, aus de-nen sich Schlüsse über die Art der Krümmung der Erdoberflächeund damit über die Gestalt der Erde hätten ziehen lassen. Siewurden leider nie gezogen. Es ist nämlich ein gewaltiger Unter-schied, ob man derartige Messungen auf der Außenfläche oderaber an der Innenwand einer Kugel durchführt. Schon aus rein

83 84

theoretischen Erwägungen geht klar hervor, daß man irn Ztgevon Land- beziehungsweise Gradvermessungen zu unterschiedli-chen Resultaten kommen muß, je nachdem, welche der beidenErdgestalten real zugrunde liegt. Anders ausgedrückt:

_ Wenn'die Erdoberfläche in Wirklichkeit konkav gewölbt seinsollte, man sie aber als konvex ansieht und diese unrichtige Un-terstellung bei den Vermessungspraktiken entsprechend berück-sichtigt, so muß man zu Ergebnissen kommen, die sich mit denErwartungen nicht vereinbaren lassen. Befriedigen jedoch dieMessungsergebnisse, die unter der Voraussetzung einer Vollku-gelerde erzielt werden, so wäre dies ein schlüssiger Beweis für dieVollkugelgestalt.

Nun, die Messungsergebnisse befriedigten nicht nur nicht,ganz irn Gegenteil, sie stürzten die Durchführenden in ein Di-lemma, das, ganz genau genommen, bis heute ungelöst gebliebenist. Wir denken dabei an ein ganz konkretes Ereignis:

Im Jahre 1928 wurde im Hochland von Pamir durch die rus-sisch-deutsche Alai-Pamir-Expedition eine Hochebene in denAusmaßen 120 mal 120 km vermessen. Besonders interessant füruns sind die im Rahmen dieser Vermessungen von dem russi-schen Astronomen J.J. Belajeff durchgeführten Gradmessungen,deren völlig unerwartete und daher überraschende Ergebnisseganz ld,ar gegen eine Vollkugelerde sprechen, da man für die da-bei zutage getretenen seltsamen Widersprüche keine vernünftigeErklärung finden konnte.

Joh. Lang, der von dieser Expedition offenbar keine Kennt-nis hatte, hat einmal vorgeschlagen, durch Gradmessungen, dieeinmal in einer Tiefebene und ein andermal auf einer Hochebenedurchgeführt würden, etwa in Tibet, einen unwiderlegbaren Hin-weis auf die Erdgestalt zu finden. Denn wenn man auf einerHochebene von etwa 5000 Metern über dem Meeresspiegel mißt,so würde die Differenz in der Länge des Erdradius' zwischen ei-ner Vollkugel- und einer Hohlerde immerhin 10 Kilometer betra-gen, was pro Bogengrad eine Längendifferenz von rund 174 Me-tern bedeuten würde oder rund 2,90 Meter pro Bogenminute.Größenordnungen also, die für die Vermessungsfachleute über-haupt keine Probleme beinhalten würden.

Page 44: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

In der deutschen "Zeitschrift für Vermessungswesen", Jahr-gang 1933, Heft 14, kann man nachlesen, daß die von Belajeffgemessenen Winkel gegenüber den Erwartungen um bis zu plus21 Bogensekunden zu groß waren (mit einer einzigen Ausnahme,die ein wesentlich zu kleines Ergebnis erbrachte). Man zog dar-aus bezeichnenderweise nur den folgenden Schluß: "Die Wider-sprüche .... bestätigen, auch wenn man sie nicht als wirkliche Lo-tabweichungen auffaßt, daß es nicht zulässig ist, die astrono-misch bestimmten Punkte zur Kontrolle der geodätischen Mes-sungen heranzuziehen."

Hier fühlt man sich doch veranlaßt zt fragen: Weshalbnicht? Die Antwort auf diese Frage kennen wir freilich auchschon, denn sie lautet sctrlicht: Hier liegen Masseninhomogenitä-ten vor (also ungleiche Massendichten in den Materialien des

Erdkörpers), die die Lote ablenken. Auf den Gedanken, daß so-

wohl die Geodäten wie auch der Astronom Belajeff recht habenkönnten, kam offenbar niemand, das wurde durch die allgemeinunbezweifelte Vorstellung von der Erde als Vollkugel wirksamverhindert.

Man kann das damals entstandene Problem aber, wenn manes ohne vorgefaßte Meinung angeht, spielend lösen, wie die nach-folgende Skizze Bild 3 veranschaulichen soll.

Sie zeigt - schematisch in einem - die beiden möglichenOberflächenformen, konvex beziehungsweise konkav, drei Er-dradien (: Lotlinien), A, B und C, sowie je eine Hochebene auf,beziehungsweise an der Erdoberfläche. Man kann aus demSchema sofort leicht erkennen: mißt man die Entfernung zwi-schen zwei Meridian- oder Breitengraden auf einer Hochebene,so ergibt sich auf der konvex aufgewölbten Außenfläche einerKugel eine größere Strecke als an der konkav eingewölbten Flä-che des Kugelinnenraumes. Das bedeutet: die außen von B bis Areichende Strecke würde, innen aufgetragen, von B bis A' rei-chen.

85 86

KONKAV

Bild 3: Lotabweichungen

So kam es, daß Belajeff, der auf Grund seiner astronomischfestgelegten Punkte bei seinen Messungen jeweils den zur kon-vexen Erdoberfläche passenden Winkel x erwartete, statt dessenimmer wieder einen ihm und den anderen Expeditionsmitglie-dern unerklärlichen (weil viel zu großen) Winkel y feststellte. Dieeinzige erwähnte Ausnahme bewegte sich überdies in einer Grö-ßenordnung (minus 45 Bogensekunden!), die an sich mehr alsfragwürdig ist.

Jedenfalls dürfte es für jeden unvoreingenommenen undnüchtern denkenden Menschen sofort klar sein, warum man beiderartigen Vermessungen zu unerklärlichen Ergebnissen kom-men muß: solange man die Lote auf eine vermeintliche Vollku-geloberfläche, also nach innen zusammenlaufend, projiziert, wennman von einer Hochebene auf Normalnull reduziert, solange wirdman nie zu brauchbaren Resultaten kommen. Und solange mandas Gegenteil nicht gemacht hat, um zu sehen, zu welchen Er-gebnissen man dann kommt, beanspruchen wir die vorliegendenTatsachen als Beweis ftir die hohlrunde Gestalt der Erde!

Zum Glück für die Wissenschaft gab es schon immer Leute,die sich nicht damit begnügten, zu glauben und nachzubeten,

Page 45: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

was die zeitgenössischen Koryphäen als das non plus ultra derWissenschaft verkündeten, sondern es vorzogen, sich eigene Ge-danken zu machen. Ein Mann, der genau wissen wollte, was es

mit der Erdgestalt auf sich hat, war im vorigen Jahrhundert derUS-Amerikaner U.G. Morrow. Er führte schon 1897 eine Direkt-messung des Wölbungssinnes der Erdoberfläche durch! Sie isterstaunlicher- aber für uns durchaus verständlicherweise weitge-hend unbekannt geblieben und hat sich daher auf keinem wis-senschaftlichen Gebiet irgendwie ausgewirkt.

Daß dieser Umstand überhaupt nichts über den wissen-schaftlichen Wert oder Unwert der Messung besagt, kann manam Beispiel einer Unzahl anderer Entdeckungen ersehen. ZurnBeispiel wurde die Photographie von den wissenschaftlichen Ka-pazitäten seinerzeit ebenso totgesagt wie die Eisenbahn oder dasFliegen mit Apparaten, schwerer als Luft. Und Galileo Galileihatte neben der Kirche auch seine liebe Not mit den Herren Pro-fessoren der Universität Padua, die sich bekanntlich schlicht weigerten, durch Galileis Fernrohr zu gucken. Diese kleine Auswahlnur zur Erinnerung. Übrigens: Wer da glaubt, derlei wäre in unse-rem so ganz und gar "aufgeklärten" Jahrhundert nicht möglich,der nehme sich die Mühe und lese das Buch von Alfred de Gra-zia über die sogenannte 'Velikovsky-Affäre'., Er wird mit Erstau-nen zur Kenntnis nehmen müssen, daß Fachleute Urteile überein Werk abgeben, das sie nachweislich nicht einmal gelesen ha-ben! Und er wird überzeugend darüber belehrt werden, welcheunglaubliche Macht die Lobby der etablierten Wissenschaftlerauch heute noch besitzt.

Die Messung Morrows wurde in der Zeit vom 12.1.-8.5.1897bei Naples in Florida/USA durchgeführt und in seinem Buch"Cellular Cosmogony"z veröffentlicht. Nach erstem Aufsehen inder amerikanischen Presse wurde es sehr bald still darum undman hörte nichts mehr davon. Die Preisfrage, wer dafür gesorgthat, kann sich jedermann selbst beantworten.

,;Goldmann Taschenbuch 1171"5, Goldmann Verlag, München,:Guiding Star Pub. House, Estero, Lee Co, Florida/USA

87 88

Morrow hat, wie man seinem Buch entnehmen kann, mitaller als selbstverständlich vorauszusetzenden Sorgfalt, Genauig-keit und Gründlichkeit gearbeitet, in wiederholten Versuchsrei-hen Gegenproben gemacht, exakte Protokolle geführt und mitgeradezu pedantischer Akribie mögliche Fehlerquellen ausge-

schaltet. Überdies hat er eine Reihe neutraler Zertgen hinzugezo-gen. Ein deutscher Übersetzungsauszug aus Morrows Werk vonBaurat Dipl- Ing. R.J. Engler und Frau Dr. Zdenka Engler, derdie wesentlichen Textstellen, Skizzen und Tabellen sowie Bilderder Versuchsanordnung enthält, erschien 1953 im Selbstverlagvon Brt. Dipl. Ing. Engler in Mülheim/Ruhr.

Natürlich können wir Morrows Vorgangsweise hier nur an-

deutungsweise skizzieren, da eine genaue Beschreibung viel zu

umfangreich wäre. Daher, kurz gefaßt: Morrow, der durch vorherdurchgeführte Experimente eine Aufwärtskrümmung von Licht-strahlen festgestellt hatte, verlegte mit Hilfe des von ihm erson-

nenen "Rectilineators" (also eines "Geradstreckenverlegers") aufmechanischem Wege eine Gerade in einem Winkel von 90o zu

einem Lot am Beginn der Meßstrecke, demnach eine Waagrech-te und damit Parallele zur lokalen Ausgangsebene.

Er wollte es eben, wie schon gesagt, im Gegensatz zu jenen,

die die bis dahin vorgenommenen Meridian- beziehungsweise

Breitengradmessungen durchgeführt hatten, ohne auch nur dieSpur eines Zweifels an die doch höchst bedeutsame Prämisse dervollrunden Erdwölbung zu verschwenden, ganz genau wissen, wiees um die Wölbung der Erdoberfläche steht. Ehe wir jedoch nä-

her darauf eingehen, wollen wir eines der vorangegangenen Ex-perimente herausgreifen. Wir entnehmen die Beschräibung derÜbersetzung Baurat Englers. Dort heißt es auf den Seiten 24 undff.:

"20 - Versuche in der Bucht uon Naples. Mo. 5.85

Eine gerade Strecke von 4,5 Meilen (7,242 krn') wurde aufder Wasserfläche der Bucht als Versuchsstrecke ausgewählt. Am

r:Diese und die folgenden in Klammern gesetzten Umrech-nungen stammen vom Verfasser der vorliegenden Schrift. ZurUmrechnung wurde die amerikanische Meile von 1, 609 347 kmverwendet.

Page 46: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

südlichen Ende wurde eine Scheibe von 20/30 Zoll (50,8176,2 cm)aus weißem Stoff an einem Kretlz befestigt. Der obere Rand derScheibe lag 2 Fuß (60,96 cm) über dem Hochwasserspiegel. Da-mit verblieb zwischen Scheibe und Wasserspiegel ein Zwischen-raum von 4 bis 5 Zoll (10,16-12,7 crn).

Am 5. Mai 1879, z:ur Zeit der Flut, segelte der Vermes-sungsstab bis zum Endpunkt, im Nordosten, von wo man dieScheibe im Fernrohr sehen konnte. Dem freien Auge war dieScheibe vollkommen unsichtbar. Der Horizont schien den unte-ren Rand des Mangrovenwaldes im Hintergrund zu verbergen.Das Fernrohr wurde 30 Zoll (76,2 crn) über dem Wasserspiegelaufgestellt. Die Scheibe war hierbei vollkommen sichtbar. Beieiner tieferen Aufstellung von 18 Zoll (45,72 cm) über dem Was-serspiegel wurde dieselbe Beobachtung gemacht. Ebenso für eineZielhöhe von 10 Zoll über dem Wasserspiegel. Um den Versuchnoch besser zu gestalten, wurde das Fernrohr bis zum Randeseiner Linse dem Wasserspiegel genähert und auf den Wasser-spiegel unterhalb der Scheibe eingestellt. Auch in dieser Lageblieb die ganze Scheibe auf der dunklen Linie des bewaldetenHintergrundes sichtbar.

Das terrestrische Fernrohr wurde nunmehr gegen ein astro-nomischesz mit derselben Brennweite ausgewechselt. Auchhiermit wurde die Scheibe sauber gesehen. Sie erschien etwasgrößer und schärfer vom Hintergrund abgezeichnet. Das Objektivhatte 3 Zoll (7,62 cm) Durchmesser. Die Aihse des astronomi-schen Fernrohres war 2 Zoll (5,08 cm) über dem Wasserspiegelaufgestellt.

Bei einer vollrunden Erde wäre für eine Augenhöhe-Zielhöhe-Strecke der Horizont 0,5 Meilen (804,673 m) entferntgewesen, denn die Tangentenhöhe für diesen Abstand beträgtzwei ZoLl. Für die restlichen 4 Meilen beträgt die Tangentenhöhe10,75 Fuß (3,276 m). Um diesen Betrag müßte die Scheibe höhergestanden.sein, damit sie gesehen werden konnte.

21 - Die hohlrunde Wasserlinie wurde sichtbar. Mo. 5.86

t :Der Versuchsstrecke!z:Oben und unten sind dabei bekanntlich vertauscht!

89 90

Die folgenden Beobachtungen sind die überzeugendsten, dievom Versuchsstab gemacht wurden. Sie bieten einen sichtbarenBeweis für die hohlrunde Gestalt der freien Wasserfläche unddamit der Erdkugel.

Ein Pfahl von 2 Fuß Höhe, versehen mit einem Querriegelam oberen Ende, wurde in der Mitte zwischen Beobachtungs-punkt und Scheibe aufgestellt. Mit einem Fernrohr in gleicherHöhe beobachtete man, daß der Querbalken ein wenig unter demoberen Rand der Scheibe gesehen wurde. Die Scheibe selber wardurch die Sehverkütz\rtg z\r Höhe des Querriegels verzerrt unddaher verdeckt. Bei dieser Beobachtung war die Zielachse desFernrohrs 2 Fuß über dem Wasserspiegel angebracht. Der obereRand des Querriegels und der Scheibe lagen in derselben Höhe,das heißt, auf dem gleichen Sehstrahl.

Neben dieser Beobachtung wurde noch eine weitere ge-

macht. Wenn das Fernrohr waagrecht - horizontal - eingestelltwurde, so schien das Wasser vom Ende der Versuchsstrecke, wodie Scheibe stand, zum Fadenkreuz herabzufließen. Wenn mandas Fernrohr etwas nach aufwärts richtete, so daß das Ende derVersuchsstrecke im Fadenkreuz lag, wurde die hohlrunde Wöl-bung des Wasserspiegels längs der Versuchsstrecke tatsächlichsichtbar. Die tiefste Stelle der Wölbung lag beim Pfahl mit dem

Querriegel, das heißt, in der Mitte. Von dort stieg das Wasserstetig an. Diese Beobachtungen wurden sowohl mit dem terre-strischen als auch mit dem astronomischen Fernrohr gleich gutgemacht. Es besteht kein Zweifel in Bezug auf die hohlrundeWölbung des Wasserspiegels. Er erschien bei diesem Versucheweder vollrund, noch eben, sondern hohlrund gewölbt."

Doch nun zu dem uns hauptsächlich interessierenden, weilgrundlegenden E:rperiment Morrows. Das Wesen seines Verfah-rens bestand darin, daß er exakt rechtwinklige Rechtecke anein-ander reihte und so auf mechanischem Wege eine Gerade errich-tete, die, wie schon weiter vorne berichtet, mit Hilfe eines Lotsgenau parallel zur Ausgangsebene lag. Damit war folgendes sozu-

sagen vorprogrammiert: war die Erde wirklich die allgemein alsselbstverständlich geltende Vollkugel, so war Morrows Geradeeine Tangente an der vollrunden Wölbung, mußte sich also, jeweiter vom Ausgangspunkt weg, desto weiter von der Erdoberfiä-

Page 47: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

che entfernen. Sollte hingegen die Erde ein Hohlkörper (mit dengleichen Innen-Ausmaßen wie die Vollkugel!) sein, so war Mor-rows Gerade eine Sehne in einem Kreisbogen und mußte sichfrüher oder später der Erdoberfläche nähern.

Und das Unwahrscheinliche ereignete sich: auf die Längeder Meßstrecke näherte sich Morrows Gerade der Erdoberflächeexakt um jenen Betrag, um den sie sich bei einer Vollkugel ent-fernen hätte müssen! Man möge uns, bitte, die Beschreibung deran sich interessanten Einzelheiten ersparen, da sie alleine eineganze Broschüre erfordern würde. Wir glauben, daß das zum Ver-ständnis unbedingt Nötige den folgenden Abbildungen ent-nommen werden kann. Sie stammen aus dem Übersetzungsaus-zug von Brt. Engler, beziehungsweise aus dem Buch "WelträtselUniversum" von P. A. Müller-Murnau.

geotert des Gerad,strecE Don Aorro0

Att.satzPlat'tei,n tessing

Eaarlinte

Löngsatm ausAnsatzplattelussparung zuDurchsteckender Kiennbolz

Stdnder nitrstelluno

Raste

Bild 4: Ein Geviert des Geradstreckenverlegers

Um einer skeptischen Frage zuvorzukommen, sei noch kurzerläutert: Bei dem Holz, aus dem die Meßgevierte gefertigt wa-ren, handelte es sich um über zehn Jahre lang gelagertes und da-her "ruhiges" Teakholz, das eventuellen Temperatur-, oderFeuchtigkeitsschwankungen gegenüber praktisch unempfindlichwar. Darüber hinaus wurden die Gevierte selbstverständlich vorjeder weiteren Verlegung auf einer Justierplatte sorgfältig über-prüft.

FT\öEo§

§§Lq)So

s.17

T-Iöß\

Etn

-12

91 92

Bild 5: Fertig justierte Teilstrecke

Außerdem wurden die Gevierte jeweils in Wendelage ange-legt, das heißt, die vorherige Oberseite der Querarme war nun-mehr unten, wodurche eine weitere mögliche Fehlerquelle ausge-schaltet wurde. Die Ablesungen an Haarlinie und Ansatzplattenwurden mit Mikroskopen durchgeführt.

Bild 6: Lage und Verlauf vom mittleren Meeresniveau, Be-zugsniveau und Meßlinie bei a) konvexer, b) konkaver Erd-oberfläche

Die Meßstrecke war 4,125 Meilen lang, also 6,638 km. Dasheißt, eine Tangente an einer Vollkugel hätte sich um über 3

Meter von der Kugelwölbung entfernen müssen. Morrows Haarli-nie näherte sich aber um genau diesen Betrag der Bezugsfläche!Dieses Ergebnis spricht für sich! Übrigens: die anwesenden Zeu-gen waren - bis auf zwei - überzeugte Anhänger des kopernikani

llcssbb il4, *n7,.ir-i*ril-rrff

Page 48: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

schen Weltbildes, so daß auch bewußte Manipulationen ausge-

schlossen werden können und müssen. Man sollte es uns also

nicht verübeln, wenn wir Morrows Messung als einen handfesten

Beweis für eine hohlrunde Krtimmung der Erdoberfläche werten.

Aber auch ein wohlbekanntes, am Himmel zu beobachtendesphänomen, dessen Problematik bis heute offenbar noch nieman-

den beunruhigt hat (obwohl P.A. Müller-Murnau es schon vor

bald 40 Jahren aufzeigte), festigt uns in unserer Überzeugung, in

einer hohlrunden Erde zu leben. Wir sprechen vom sogenannten

Erdschein oder Erdlicht.

Laut MEL, Band 8, S.99 ist der Erdschein eine Reflexion

des Sonnenlichts durch die Erde zum Mond, das, besonders um

Neumond herum, die von der sonne nicht direkt beleuchteten

Mondgebiete in einem aschgrauen Licht erscheinen Iäßt'

GB ist im Band 3, S.623, noch kürzer, wenn er den Erd-

schein als die Aufhellung des von der Sonne nicht direkt be-

leuchteten Teils der Mondscheibe durch die von der Erde re-

flektierte Sonnenstrahlung beschreibt.

Das GLA sagt unter dem Stichworb "Aschgraues Mondlicht"praktisch dasselbe wie die beiden vorgenannten Quellen, fügt

aber interessanterweise hinzu, daß man das gleiche Phänomen

gelegentlich auch auf der Nachtseite der venus beobachten kön-

ne, wobei man sich aber vorläufig über das Zustandekommen

nicht im klaren sei. Dieses eher überraschende Eingeständnis

führt uns zum Grundproblem der garzen Angelegenheit, nämlich

zu der Frage, wie es auch beim Mond möglich ist. Nun ist das

Erdlicht oder der Erdschein beziehungsweise das Aschgraue

Mondlicht, oder wie immer man auch das Phänomen bezeichnen

möchte, eine durch zahllose Beobachtungen erhärtete Tatsache.

Nur - um es gleich vorweg zu nehmen im kopernikanischen Sy-

stem wäre er eigentlich schlechthin unmöglich! Zum einen wären

es die rund 384 000 Kilometer Entfernung zwischen Erde und

Mond, zum andern die konvexen Wölbungen der Erdoberfläche

und der Mondoberfläche, die das Phänomen nach gängiger phy-

sikalischer Erfahrung einfach nicht zustande kommen ließen'

Um das Problem etwas näher zu beleuchten, entnehmen wir

einige Angaben P.A. Müller-Murnaus Werk "Welträtsel Univer-

93 94

sum" (5.226). Danach treffen laut offiziellen Angaben im Aqua-torgebiet der Erdoberfläche 135 000 cd (: Candela oder Ker-zenstärke) Licht auf. Das heißt, genau genommen gilt diese An-gabe für den Bereich außerhalb der Lufthülle; doch seien wirnicht kleinlich, nehmen wir brutto für netto und lassen wir die-sen Wert auch für den Grund der Lufthälle, die Erdoberfläche,gelten.

Da diese Erdoberfläche jedoch zu einem guten Teil alles an-dere ist als ein idealer Spiegel, werden fast zrvei Drittel des ein-fallenden Lichtes verschluckt (absorbiert). Die Angaben über denreflektierten Anteil schwanken zwischen 37 und 39 Prozent. Au-ßerdem ist - wiederum nach gängiger offizieller Auffassung - die-ser miserable 'Spiegel' Erdoberfläche ja auch noch konvex ge-

wölbt! Das aber bedeutet, daß der reflektierte Restanteil ge-streut wird.

Bleiben wir jedoch weiterhin großzügig und unterstellen wir,daß die gesamten 135 000 cd verlustlos reflektiert werden unddaß der Lichtstärkerverlust pro 100 km nur 1 cd beträgt (inWirklichkeit ist er natürlich viel größer), so ergibt sich bis zumMond theoretisch eine Minderung von 3840 mal 3840 : L4 745600 cd, also um ein Erkleckliches mehr als überhaupt zur Verfü-gung stand. Selbst ohne die vorher erwähnte Streuung in An-spruch zu nehmen, dürfen wir festhalten, daß auf dem Mond ei-gentlich kein Fünkchen Licht mehr ankommen kann.

Damit sind wir außerdem erst auf dem Mond - mit leerenHänden sozusagen. Wieso da noch etwas zur Erde zurückge-strahlt werden kann, ist wohl ein unlösbares Rätsel - zumindestim kopernikanischen System vor allem, wenn wir bedenken, daßder Mond ja auch keine polierte Spiegeloberfläche hat und dieseaußerdem wiederum konvex gewölbt ist, das eventuell zu reflek-tierende Licht also streuen würde. Und zwischen Mond und Erdekäme es zu allem Überfluß noch einmal zu dem schon auf demumgekehrten Wege eingetretenen Lichtstärkeverlust - wenn et-was zum Reflektieren angekommen wäre.

Da aber der Erdschein auf dem Mond nun einmal ein immerwieder zu beobachtendes Phänomen ist, bleibt nur der Schluß,daß der Mond eben nicht die behaupteten 384 000 km von derErde entfernt sein kann. Daran ändern auch die inzwischen

Page 49: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

stattgefundenen Mondflüge kein bißchen, über die wir im Ab-schnitt DIE AITERNATIVE noch zu sprechen haben werden.

Wir kommen der Realität unserer Meinung nach wesentlichnäher, wenn wir das Problem aus der Sicht einer hohlrunden Er-de betrachten:

1. beträgt dann die Entfernung Erdoberfläche - Mond nurrund 3000 Kilometer, das heißt, der Energieverlust ist um Poten-zen kleiner und

2. werden die von der hohlrunden Erdoberfläche reflektier-ten Lichtstrahlen nicht nur nicht gestreut, sondern ganz im Ge-genteil wie von einer Linse gesamrnelt in Richtung Mond abge-strahlt. Damit liegen dem ganzen Problem wesentlich andereFakten zugrunde. Und diese physikalischen Fakten sprechenebenso einwandfrei gegen das kopernikanische System, wie siefür die konkave Krümmung der Erdoberfläche sprechen.

Neben den auseinanderstrebenden Loten, der durch Morrowfestgestestellten hohlrunden Erdwölbung und dem Erdschein aufdem Mond stellen unserer Ansicht nach auch die

INKLINATIONSNADELNein weiteres Indiz dafür dar, daß unsere Welt anders aus-

sieht, als bis dato an den Schulen und Universitäten gelehrtwird. Um Mißverständnissen vorzubeugen, müssen wir - wasman uns nachsehen möge - wohl oder übel etwas ausholen. Da-her stellen wir zunächst fest:

1. Inklinationsnadeln sind kleine Stabmagneten,

2. wird durch umlaufende elektrische Ströme ein solenoidalesMagnetfeld erzerugl (MEL,8d.22, S.30), und

3. gilt die Erde als Magnet.

Ztt l.: Eine Magnetnadel besteht aus unzähligen Elementar-magneten, deren Elementarströme im gleichen Drehsinn krei-sen. Bringt man nun eine solche Magnetnadel in einen stärkerenElektronenstrom hinein, so werden die Elementarströme nachdiesem stärkeren Strom ausgerichtet, bis sie gleichsinnig mitihm kreisen und stellen damit zwangsläufig die Inklinationsnadelnach der Nord-Südrichtung des stärkeren Stromes ein. Wir wol-len dabei nicht übersehen, daß diese Nord-Südrichtung recht-

95 96

winklig zur Drehrichtung des Elektronenstromes verläuft - das

hieße auf die Erde bezogen: äquatorial.

Zt 2.: Jene Kraft, die die Inklinationsnadeln zvingt', sich je

nach Breitengrad in einem ganz bestimmten Winkel zur Erd-oberfläche einzustellen, kann demnach nur ein stärkerer Elek-tronenstrom sein.

Zl 3.: Wir haben es also ganz eindeutig mit keinem "Erd-magnetismus" zu tun, für den die Wissenschaft eingestande-nermaßen sowieso keine befriedigende Erklärung parat hat, son-

dem wir konstatieren einen an der Erdoberfläche kreisenden undauch gewisse oberflächennahe Schichten des Erdinneren durch-fließenden Elektronenstrom. Er kreist über und in der Erde inost-westlicher Richtung, das heißt, entgegen der behauptetenErdrotation! Ein Umstand, den wir, da er diese Erdrotation imLaufe der Aonen längst zum Stillstand gebracht haben würde,wenn sie je wirklich existiert hätte, als zusätzlichen Beweis dafürbetrachten, daß unsere Erde ruht.

Aus der Ost-Westrichtung des Elektronenstromes ergeben

sich, soferne man die Amperesche Schwimmerregel in die Be-

trachtung mit einbezieht, zwei ebenso erstaunliche wie für unsinteressante und bezeichnende Tatsachen:

a) Stellt man sich nämlich unter der Voraussetzung, daß

sich die Drehachse des Elektronenstroms in der kopernikani-schen Vollerde befindet, einen mit erdwärts gerichtetem Gesichtvon Europa in Richtung Amerika Schwimmenden vor, so ergibtsich nach der Ampöreschen Schwimmerregel', daß sich der ma-gnetische Südpol beim geographischen Nordpol und umgekehrtder magnetische Nordpol beim geographischen Südpol befindet.Das entspricht der offiziellen Lehrmeinung. (Wir wählten übri-gens das Wörtchen "bei" absichtlich, weil sich, wie allgemein be-

kannt sein dürfte, die geographischen Pole auch örtlich nicht mitden magnetischen Polen decken.)

b) Schwimmt jemand nun jedoch in dem Elektronenstromvon Europa nach Amerika mit dem Gesicht himmelwärts, weil er

,:Schwimmerregel: Die Ablenkung des Nordpoles einer Ma-gnetnadel würde einem in Richtung des elektrischen Stromesschwimmenden Beobachter als Linksabweichung erscheinen.

Page 50: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

der Meinung ist, die Drehachse des Elektronenstroms befindesich im Zentrum eines Hohlkörpers, so wird er feststellen, daßsich plötzlich in zweifacher Hinsicht eine verblüffende Ordnungzeigt: Zum einen befinden sich jetzt die "magnetischen Pole beiden gleichnamigen geographischen Polen, zum andern ergibtsich, daß die im offiziell geltenden Bild wie die Stacheln einesIgels nach allen Richtungen von der Erdoberfläche wegstarren-den Inklinationsnadeln nunmehr unter den gleichen Winkeln zurErdoberfläche im wesentlichen alle nord-südlich und untereinan-der so gut wie parallel ausgerichtet sind!

Aus all dem schließen wir, daß es den"Erd"-Magnetismus imSinne der Lehrmeinung gar nicht gibt (womit wir der offiziellenWissenschaft eigentlich einen - freilich unbedankten - Dienst er-weisen), sondern daß es der von uns postulierte um die Erdekreisende Elektronenstrom ist, der die Inklinationsnadelngleichrichtet. Was freilich nur erkennbar wird, wenn man sichvom Bild der Vollkugel frei macht.

Die folgende Slizze Bild 7 möge das veranschaulichen. Sievermittelt in groben Zijigen das Bild eines nordsüdlichen Schnit-tes durch die Erdkugel und stellt "außen" die offizielle An-schauung vom "Magneten" Erde dar.

Außen: frrnon:

\

Bild 7: Verlauf der magnetischen Feldlinien

trtorke

97 98

Die Stellungen der auf der Nordhalbkugel eingezeichnetenMagnetnadeln markieren gleichzeitig die Richtung der angeblichvon außen auf die Erdoberfläche einströmenden magnetischenKraftlinien (wir haben uns bewußt auf die Darstellung der Ver-hältnisse auf der Nordhalbkugel beschränkt, weil der einzige Un-terschied im Bild der Südhalbkugel darin bestünde, daß dieKraftrichtung der Magnetstrahlung aus der Erde heraus gerich-tet ist).

"Innen" kann man aus dem Bild deutlich ersehen, daß, wennwir uns die außen geltenden Winkel der Inklinationsnadeln zurErdoberfläche an die Wand einer Hohlkugel aufgetragen vorstel-len, die Nadeln weitgehend untereinander und zur sogenanntengeomagnetischen Achse parallel ausgerichtet sind - wie wir wei-ter vorne behauptet haben und wie es den Kraftlinien in einemSolenoid entspricht.

Im Band 3 des GB (Ausg.1953) kann man auf 5.624 nachle-sen, daß die ungeklärte Ursache des Erdmagnetismus unter an-derem auf Elektronenbewegungen zurückgehen könnte. Wir be-finden uns also mit unserer Ansicht in durchaus seriöser Gesell-schaft. Vielleicht wird man uns nun - mit Recht - fragen, woherdiese freien Elektronen kommen, beziehungsweise wie dieserElektronenstrom entstanden ist oder entstanden sein könnte.Diese Frage ist leicht zu beantworten.

Greifen wir zu diesem Zwecke auf das zurück, was wir überdie Höhenstrahlen gehört haben. Wir erfuhren dort unter ande-rem, daß die weiche Komponente der Sekundärstrahlung zumTeil aus Elektronen besteht. Da dieser Prozeß, wie man ver-nünftigerweise annehmen darf, seit Bestand unserer Erde statt-findet, muß sich seither zwangsläufig eine immense Menge freierElektronen an und über der Erdoberfläche angesammelt haben;ein Elektronenmeer sozusagen.

Und wenn wir weiter bedenken, welch durchschlagendeWucht sogar den Sekundärstrahlungen am Grunde unserer Luft-hülle noch innewohnt, so kann man sich leicht vorstellen, daßgewisse atomare Zertrümmerungsprozesse auch noch in den obe-ren Schichten der Erdrinde vor sich gehen, so daß es auch dortnoch zur Freisetzung von Elektronen kommen dürfte.

Page 51: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Hier wollen wir zum Schluß nur noch auf den einfachsten,aber wohl gerade deshalb von niemandem beachteten, nichts-destoweniger aber schlagendsten Beweis für das Elektronenmeerhinweisen: den Dynamo oder Stromgenerator! Denn (in Anleh-nung an ein altes Gedicht):

Wo nähm' er die Elektronen wohl her,gäb's nicht das Elektronenmeer?

Bei genauer Betrachtung tut ein Dynamo oder Generator jaabsolut nichts anderes, als im umgebenden Elektronenmeer eineStrömung zt erze:uger; indem er es gewissermaßen'anzapft' .

DAS HORIZONTPHANOMENist ein Punkt, den wir, streng genommen, schon angeschnit-

ten haben, als wir das Experiment Kapitän Bredows schilderten.Dieses Horizontphänomen hat vielleicht den einen oder anderenLeser im Zuge der Lektüre dieser Schrift innerlich bereits be-schäftigt.

Allgemein wird - völlig unbezweifelt - angenommen, der Ho-rizont sei dort, wo der Blick über die Erdoberfläche durch nichtsbehindert wird, eine Gegebenheit, die durch die konvexe Krüm-mung der Erdoberfläche verursacht wird. Doch sehen wir sicher-heitshalber nach, was offiziell dazu erklärt wird:

MEL sagt im Bd.12, S.268, sinngemäß nur kurz, daß der Ho-rizont oder Gesichtskreis die sichtbare Grenzlinie sei, an derHimmelsgewölbe und .Erde zusammenzustoßen scheinen; das seider auf See als Kimm bezeichnete natürliche Horizont. Was wei-ter zum sogenannten 'wahren' Horizont gesagt wird, interessierthier weiter nicht.

GB, Bd.5 (1954) sagt um eine Spur ausführlicher, daß derHorizont (Gesichtskreis, Kimm) jener Kreis sei, der einen ebenenTeil der Erdoberfläche vom Himmelsgewölbe darüber abzugren-zen scheine und in dessen Mittelpunkt sich der Beobachter be-finde. Dieser scheinbare Horizont schließe die Horizontalebeneab.

Ztietzt konsultieren wir noch das GLA, das auf 5.156 sinn-gemäß angibt, daß der Horizont die Kreislinie sei, in der schein-bar Himmelsgewölbe und Erdoberfläche aufeinandertreffen. Die

99 100

näheren Ausführungen über den 'scheinbaren'und den 'wahren'Horizont können wir unseren Lesern ersparen.

Wenn wir das in den genannten Lexika über den HorizontAusgesagte kurz analysieren, so können wir feststellen: das Phä-nomen 'Horizont' erscheint offensichtlich als so klar und selbst-verständlich, daß es sich gar nicht lohnt, näher darauf einzuge-hen.

Dabei hat aber der weiter vorne zitierte U.G. Morrow schonEnde des vergangenen Jahrhunderts im Verlaufe der von ihmdurchgeführten Untersuchungen zur Klärung des Krümmung-scharakters der Erdoberfläche herausgefunden, daß der Horizontprimär ein optisches Phänomen ist, das mit der Form der Erd-oberfläche überhaupt nichts zu tun hat.

In weiterer Folge hat Joh. Lang nachgewiesen, daß das Hori-zontphänomen selbst bei einer vollkommen ebenen Erdoberflä-che auf Grund der optischen Gesetzlichkeiten ebenfalls auftretenmüßte!("Die Hohlwelttheorie",2. Auflg. 1938, S.150 ff.)

Auch P.A. Müller-Murnau hat sich in seinem Werk"Welträtsel Universum" eingehend mit diesem Problem ausein-andergesetzt, ohne daß sich freilich jemals jemand der Mühe un-terzogen hätte, die Argumente Müllers oder Langs nachzuprüfen,geschweige denn etwa gar Morrows Experimente mit den heutezur Verfügung stehenden Mitteln moderner Meßtechnik zu wie-derholen. Die dogmatische Bindung ist eben auch heute immernoch stärker als alle gegenteiligen Argumente. Oder anders aus-gedrückt: Was nicht sein darf, kann nicht sein! Mit genau dersel-ben Einstellung haben sich schon die Herren Professoren zu Pa-dua geweigert, durch das Fernrohr Galileis zu blicken.

Doch jetzt zu einer kurzen, vereinfachten Erklärung, wie es

trotz einer aufwärts gewölbten Erdoberfläche zu dem bekanntenHorizontphänomen kommen muß. Wir halten uns dabei an dieAusführungen Johannes Langs in seinem Werk "Das neueWeltbild der Hohlwelttheorie", 5. Auflg. 7949, Bielmannen-Verlag, München, dem wir die folgende Zeichnung entnehmen:

Page 52: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Bild 8: Sehlinie, Horizontphänomen

"Die Schiffe fahren die konkav gekrämmte Meeresoberflächezum Ort des Beschauers (A) gewissermaßen 'herunter'. Dadurchgeraten sie zuerst mit der Mastspitze, dann mit dem Mast undschließlich mit dem Rumpf über die 'Sehlinie', den gekrtimmtenLichtstrahl. Die Schiffe 'steigen' über die durch die Krümmungdes Lichtstrahls gebildete Horizontlinie 'herauf. Es ist eine opti-sche Täuschung, dieselbe, die das Firmament als konkave Glok-ke erscheinen läßt.

Alle Gegenstände, die sich 'hinter' der Horizontlinie einesOrtes befinden, sind für diesen Ort unsichtbar. Die von ihnenausgehenden Lichtstrahlen erreichen infolge ihrer Krümmungden Ort des Beschauers nicht. Der Beschauer auf Ort A über-blickt die Erdoberfläche von Ort B bis Ort B'. Außerdem über-blickt er alles, was über seiner Horizontlinie ist, hier also nochdie Hälfte der Masten des ersten Schiffes und die Mastspitzendes zweiten. Ferner sieht er den 'Himmel', der sich ja ebenfallsüber seiner Horizontlinie befindet. Je höher der Beobachter auf-steigt, desto mehr vermag er zu überschauen. Ein Beobachter aufOrt A' sieht das erste Schiff ganz und das zweite Schiff fast ganz(punktierte Linie)."

Lang weist dann noch aus gutem Grunde darauf hin, daß dieZeichnung selbstverständlich weit überzeichnet werden mußte,da bei maßstabgerechter Ausführung 10 000 Meter Höhe einemMillimeter in einem Kreis von 12,75 Meter Durchmesser ent-

101

sprächen. Dem Prinzip der Darstellung tut das aber keinen Ab-bruch.

Ferner müssen wir noch darauf hinweisen, daß auch bei grö-ßeren Höhen über der Erdoberfläche keine unbegrenzte Sichtmöglich ist, da auf Grund der Verhältnisse im menschlichen Au-ge immer ein Horizontbild entsteht. Auch darüber hat Lang aus-führliche Aufschlüsse gegeben, die hier leider zu weit führenwürden und daher einer gesonderten Veröffentlichung vorbehal-ten bleiben müssen.

LICHTWEGESchon U.G. Morrow hat vor knapp hundert Jahren experi-

mentell nachgewiesen, daß dem Licht über größere Entfernun-gen hinweg ein kurvenförmiger Verlauf zuzuschreiben ist. Die all-gemein geltende Vorstellung von der absoluten Geradlinigkeitdes Lichts ist demnach unrealistisch und nicht haltbar. Diesaber auch spätestens, seit man entdeckte, daß sowohl der inter-planetarische als auch der interstellare Raum alles andere alsdas früher postulierte absolut leere Vakuum sind. Streng ge-

nommen, wurde sie ja schon im Zusammenhang mit EinsteinsRelativitätstheorie (unabhängig davon, wie man zu dieser stehenmag) experimentell ad absurdum geführt (anläßlich einer Son-nenfinsternis wurde eine deutliche Lichtablenkung am Sonnen-rand festgestellt, die Einstein vorausgesagt hatte).

Ausgehend von der Tatsache, daß man dem sichtbarenLicht als einem relativ schmalen Band aus dem breiten Spek-trum der elektromagnetischen Strahlungen mit einigem An-spruch auf Realismus den gleichen oder zumindest einen mehroder weniger ähnlichen Ausbreitungsmodus unterstellen mußwie den übrigen elektromagnetischen Strahlungen, fühlen wiruns berechtigt, uns des Strahlungsverlaufsbildes eines Magnetenals spekulativer Vorlage zu bedienen:

102

Page 53: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Daß wir das Ma-gnetfeld in einen um-gebenden Kreis einge-fügt haben, hat, wiesich noch zeigen wird,seinen guten, ja trifti-gen Grund.

Wir sehen uns wei-ter in unserer Auffas-sung bestärkt, wenn wiran die Zeichnung 'Po-lardiagramm der Feld-stärke von Vierpolan-tennen' aus dem Werk"Aussendung undEmpfang elektrischerWellen" von Prof. Ing.u. Dr. Ing. e.h. Reinhold

Rüdenberg (Springer-Verlag, Berlin) denken und dazu von ihmerfahren, daß zwischen Licht- und Radiowellen prinzipielleGleichheit bestehe. Dieses Bild nun zeigt eine geradezu verblüf-fende Ahnlichkeit mit dem obigen Strahlungsbild eines Magne-ten. Wir sind der Überzeugung, daß diese Ahn[chkeit, die manguten Gewissens schon mit Gleichartigkeit bezeichnen darf,mehr als nur ein Zffall ist, sondern im Gegenteil auf ein im Be-reich der elektromagnetischen Strahlen herrschendes Prinziphinweist.

Daraus folgt: Von einer Lichtquelle, die stark genug ist, grö-ßere Entfernungen (2.B. kosmischen Ausmaßes) zu überbrücken,geht nicht ein Bündel gerader Lichtstrahlen aus, sondern viel-mehr eine Fontäne gekrümmter Lichtstrahlen, die, je weiter 'au-ßen' am Rande der Fontäne liegend, immer stärker gekrlimmtwerden, während ein gerader Lichtstrahl allenfalls im Zentrumder Fontäne existieren kann.

Aus diesem Umstand ergeben sich natürlich für die Optik ei-ne ganze Reihe zum Teil weitreichender Folgerungen, die im ein-zelnen festzustellen Aufgabe zukünftiger Forschungen sein mußund - hoffentlich! - sein wird. Ein - allerdings sehr wesentlicher! -

Bild 9: Strahlungsverlauf eines Ma-gneten

103 104

daraus abzuleitender Aspekt sei mit der folgenden Zeichnungaufgezeigt:

Bild 10: optische Projektion, innen und außen

Der Kreis mit dem Mittelpunkt M stellt einen beliebigenSchnitt durch die Erde, also etwa entlang eines Meridians, dar;dieser Punkt M ist einerseits Mittelpunkt einer kopernikanischenVollerde oder andererseits das Zentrum eines von der Erdober-fläche (Erdwand) umschlossenen Hohlraumes; die Punkte A bisD markieren die Standpunkte von vier Beobachtern, die wir unsentweder auf der Oberfläche der konvexen Vollkugel oder aber ander Innenwand der Hohlkugel befindlich vorstellen.

P und P' stellen Objekte oberhalb der äußeren beziehungs-weise der gedachten inneren Erdoberfläche dar. Das Interessan-te daran ist nun die Tatsache,daß jeder der beiden Beobachter,gleichgültig, ob man ihn sich auf der konvexen Außenfläche oderauf der konkaven Innenfläche stehend denkt, die von den Objek-ten P und P' ausgehenden Lichtstrahlen jeweils exakt unter dengleichen Winkeln einfallen sieht! Um es zu präzisieren: der Win-kel an der Außenseite ist nach dem Gesetz der reziproken Radi-en exakt gleich groß wie der Winkel an der gedachten Innenseite.

Die Konsequenz: ein auf der konkaven Erdwölbung der In-nenseite befindlicher Beobachter sieht auf Grund der gekrümm-ten Lichtstrahlen genau das gleiche Bild wie der auf der Au-ßenseite Beobachtende, der gerade Lichtstrahlen empfängt.

Page 54: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Welch weitreichende Folgen diese überraschende Tatsache zumBeispiel für auf trigonometrischen Verfahren beruhende Entfer-nungsmessungen hat, geht aus der Sl<rzze so deutlich und un-mißverständlich hervor, daß sich eine Erläuterung erübrigendürfte.

Daß zum Thema 'Lichtwege'noch viel mehr zu sagen wäre,ist klar, doch würde die Ausschöpfung des Themas im Rahmendieser Schrift zu weit führen. Hier sollte nur aufgezeigt werden,daß, wenn man gekri.immte Lichtstrahlen annimmt (wofür wir,wie aufgezeigt, gute Gründe haben), sich am Bild von der Welt,wie wir es mit den Augen wahrnehmen, überhaupt nichts ändert,sodaß wir formulieren können: Optische Verfahren sind - zumin-dest bis auf weiteres - kein taugliches Mittel zur Wahrheitsfin-dung über die reale Beschaffenheit unserer Welt und des Univer-sums.

DER HIMMELSeit Menschengedenken dreht sich der Himmel über der

Erde um seine Pole. Und seit Menschen ihn mit wachen Augenbeobachten, wandern die bekannten Sternbilder in unveränder-ten Konfigurationen im täglichen Umlauf von Osten nach We-sten, wie man annehmen möchte. Aus manchen uralten überlie-ferungen vieler Völker geht aber hervor, daß diese Drehrichtungnicht immer so war, sondern zuweilen bis ins Gegenteil verkehrtverlief (was von der Wissenschaft ins Reich der Legenden ver-wiesen wird).

Für die Astronomie sind die Sternbilder seit 1928 (auch 1925

wird genannt) festgelegte Himmelsareale, deren Grenzen durchStunden- und Deklinationskreise fixiert sind. Und nicht einesvon den 88 Sternbildern, von denen 30 nördlich des Himmel-säquators, 11 beiderseits von ihm und 47 a:uf der südlichenHimmelshalbkugel liegen, hat, seitdem man sie beobachtet (umes nochmals zu betonen!), seine Form verändert. Man denke zumBeispiel nur an den berühmten Tierkreis von Dendera. Dies trotzder weiter vorne auswahlsweise erwähnten nicht gerade kleinenGeschwindigkeiten, mit denen sich nicht nur einzelne Sternesondern sogar ganze Galaxien und Galaxiengruppen durch dasAll bewegen sollen - und wie sie laut Aussage der Astronomie imKosmos gang und gäbe sind.

105 106

Die uns geläufigen Sternbildernamen gehen im wesentlichenauf den griechischen, ägyptischen und babylonischen Kultur-kreis, vielleicht auch noch ältere vorderasiatische Kulturen zu-rück. Wobei der Umstand, daß diese Kulturen zum Teil ohnejegliche vorangegangene "Entwicklung" urplötzlich aus demDämmern unserem Wissen verschlossener Urzeiten auftauchen,den Historikern kein geringes Unbehagen verursacht. Wirft erdoch das ganze schöne System der auf der Darwinschen Theseberuhenden Aufwärtsentwicklung der Menschheit in ungebro-chener Linie radikal über den Haufen. Wir freilich betrachtendurch das Alter der Sternbilder unsere Behauptung, die Stern-bilder seien bis dato unverändert geblieben, als erhärtet.

Dies nun ermutigt uns, hinter dem unseren Augen (und an-deren Forschungsmitteln) zugänglichen Bild vom Fix-sternhimmel eine ganz andere Realität zu vermuten als einenunendlichen, sich aller menschlichen'Vorstellungskraft entzie-henden Weltraum, der trotz aller Millionen Galaxien mit Aber-milliarden von Sternen letzten Endes nicht mehr ist als eine ödeund trostlose Leere, deren Sinn man vergebens zu begreifensucht. Unsere - durch mehr als nur eine Gegebenheit gestützte -Vermutung geht dahin, die Sterne seien Lichter auf einem sichdrehenden Objekt. Wir möchten den Ausdruck "Lichter" dahin-gehend verstanden wissen, daß es sich um Strahlungsquellenoder Strahlungsnester auf einem (in einem) festen Körper han-delt, deren Emissionen uns innerhalb der irdischen Lufthülle alsdas für uns sichtbare Licht erscheinen.

Es dürfte nicht unbekannt sein, daß uns aus dem Raumnicht nur diese Strahlungsart, sondern ein breitgefächertes Sor-timent von Strahlenschauern erreicht, das praktisch das garrze

bekannte Spektrum der elektromagnetischen Strahlen umfaßt -

und vermutlich (ob bereits entdeckt oder nicht) noch mehr.

Selbst die Astronomie beschränkt sich schon längst nichtmehr nur auf das sichtbare Licht und die im Spektrum rechtsund links unmittelbar anschließenden Bereiche wie Infrarot undUltraviolett, sondern man hat bereits seit geraumer Zeit auchRadiowellen und sogar Röntgenstrahlen mit einbezogen.

Zwar wollen wir uns hier - soweit es die kosmischen Radio-quellen angeht - weiter nicht mit den Sendestärken befassen, die

Page 55: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

man diesen sogenannten "Quasaren" zuschreibt, aber man kanndoch versuchen, sich eine ungefähre Vorstellung davon zu fiia-chen, wenn man erfährt, daß, zum Beispiel, die Radioquelle A imSternbild Cygnus (Schwan), CygA, rund 500 Millionen Parsecvon uns entfernt ist.

Diese 500 Millionen wären in Kilometern immerhin schonmehr als die dreifache Entfernung Erde-Sonne im kopernikani-schen System. Für jene Leser, die sich bislang vielleicht nicht so

sehr mit Astronomie befaßt haben, wollen wir hier noch den Be-griff "Parsec" erläutern: 1 Parsec (: Abkürzung für Parallaxense-kunde) ist im astronomischen Sprachgebrauch jene Entfernung,aus der der Erdbahnhalbmesser unter einem Winkel von 1 Bo-gensekunde erscheint, das sind 206 264,8 AE (AstronomischeEinheiten), beziehungsweise 206 264,0 AE; die Angaben gehen da

auseinander. 1 AE entspricht als mittlerer Sonnenabstand vonder Erde 149,6 Millionen km. Die Radioquelle CygA ist demnach500 Millionen mal 206 264,8 mal 149,6 Millionen Kilometer vonder Erde entfernt. Trotzdem empfangen wir von dort Radiosi-gnale, und das, obwohl Energien bekanntlich mit dem Quadratder Entfernung abnehmen! Im astronomischen Sprachgebrauchsieht so eine Entfernung freilich weit harmloser aus: 500 Mpcmal 206 264,8 AF,. Wir fragen uns trotzdem, ob sich das jemandwirklich vorstellen kann.

Was uns an den Radiosternen besonders auffällt und daherstutzen läßt, ist der Umstand, daß der amerikanische Radiospe-zialist K.G. Jansky bereits 1930 entdeckte, daß bestimmte Stel-Ien des Firmaments, die "Störgeräusche" ausstratrlten, ziemlichgenau in 23 Stunden und 56 Minuten um die Erde wanderten, al-so im Zeitraum des sogenannten Sterntages (!) und nicht des

normalen bürgerlichen 24-Stunden-Tages. Diese Bewegung kannalso nicht eine Folge der Erdrotation alleine sein, sie bedarf - imkopernikanischen System - einer zusätzlichen Bewegungskom-ponente, der Erdbewegung um die Sonne.

Das Problem vereinfacht sich schlagartig, wenn wir auf dasvon uns vermutete, sich drehende Objekt zurückgreifen, an demdie Strahlungsquellen sitzen, und uns daran erinnern, daß wiruns auf einer ruhenden Erde befinden, besser auf der ruhendenInnenwand der Erdkugel. Auf Grund des uns optisch zugängli-

107 108

chen Scheinbildes vom Firmament müssen wir uns dieses Objektdenk-notwendig wohl als kugelförmigen Körper vorstellen. Mankönnte es demnach als Himmelskugel bezeichnen. Warum wirdiese Himmelskugel dennoch als Himmelsgewölbe über uns zusehen vermeinen, werden wir im Abschnitt DIEALTERNATIVE näher erläutern.

Dieses Objekt "Himmelskugel" mit seiner der Erdoberflächerelativ nahen Oberfläche (ungerähr 6000 km) scheint uns imHinblick auf die bei uns eintreffenden Sendestärken doch reich-lich plausibler als die angeblich viele Trilliarden von Kilometernentfernten und selbst mit den besten Fernrohren optisch meistgar nicht mehr identifizierbaren Quasare.

Zwei weitere und unübersehbare Indizien für die reale Exi-stenz dieser von uns postulierten Himmelkugel bieten uns diebereits behandelten Höhenstrahlen und die oben beschriebene3K-Strahlung, deren Ursprung und Quellen der Astronomie be-ziehungsweise Astrophysik eingestandenermaßen rätselhaft sind.Ebenso ist es bis heute nicht gelungen, eine einleuchtende undbrauchbare Deutung für die Konstanz und das gleichmäßige Auf-treffen dieser Strahlen zu finden. In der kopernikanischen Vor-stellung wäre man in letzter Konsequenz gezwungen, irgendwo, ineiner noch unbekannten Entfernung eine zumindest das Sonnen-system umgebende strahlende Kugelschale anzunehmen.

Sowohl die Höhenstrahlung wie auch die 3K-Strahlung tref-fen, wie wir bereits ausführben, isotrop, das heißt allseitig, auf derErdoberfläche auf und belegen alleine durch ihre Intensität undKonstanz die Existenz eines in relativer Nähe befindlichen strah-lenden Objektes von beachtlichem Ausmaß im Zentrum des vonder Erdoberfläche umschlossenen Hohlraumes.

Mit dieser Vorstellung lösen sich alle die offizielle Wissen-schaft belastenden Probleme hinsichtlich der Höhenstrahlen undder 3K-Strahlung sozusagen in Wohlgefallen auf, wie die folgendeeinfache Sl<rzze zeigl.

Page 56: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Beide Strahlenartenwerden von der im Welt-zentrum befindlichenHimmelskugel allseitigradial abgestrahlt undkönnen so nicht nur, son-dern müssen der Beob-achtung entsprechend aufder Erdoberfläche auftref-fen.

Kosmische Höhen-strahlung und kosmischeHintergrundstrahlungsind gesicherte Tatsa-chen. Im kopernikani-schen Bild vom Univer-sum bisher so gut wie un-

erklärlich, bereiten ihre Erklärung und Begründung in der WeIt-schau des kommenden Zeitalters keine Schwierigkeiten, ja erge-ben sich ganz zwanglos und geradezu selbstverständlich. Siesprechen überdies zusätzlich und deutlich für die bereits ander-wärtig und mehrfach erhärtete Konkav-wölbung der Erdoberflä-che.

DIE PRAZESSIONEin besonders gravierendes Indiz für die Richtigkeit unserer

Auffassung vom Bild der Welt und des Universums liefert unsunserer Meinung nach die Präzession.

Wie sicher noch erinnerlich, bezeichnet man mit"Präzession" in der Astronomie das Fortschreiten des Frühlings-punktes der Sonne im Tierkreis entlang der Ekliptik. Dabei fälltuns folgendes auf. Dieses Fortschreiten des Frühlingspunktes er-folgt in der gleichen ost-westlichen Richtung wie alle anderen amHimmel zu beobachtenden Bewegungen (die von der Astronomiebekanntlich als "scheinbar" erklärt werden), wird aber in diesemspeziellen Falle - wohl gezwungenermaßen? - ausnahmsweise als

Bild 11: Verlauf der Höhen-strahlung und 3K-Strahlung

109 110

real angesehen und deshalb als "rückläufig" bezeichnet. Die gele-

gentlichen Rückläufigkeiten der Planeten können wir in diesemZusammenhang getrost außer acht lassen.

Präzisieren wir sicherheitshalber: Dei Punkt, an dem die vonSüden heraufsteigende Sonne den Himmelsäquator überschrei-tet, wandert wie der gesamte Fixsternhimmel, die Sonne selbst,der Mond und die Planeten, täglich im Gegenuhrzeigersinn (also,

um es ebenfalls noch einmal zu wiederholen, in ost-westlicherRichtung!) über den Himmel und in etwas mehr als 25 800 Jah-ren in der selben Richtung durch den ganzen Tierkreis. (DieserZeitraum Iäßt sich im Innenweltsystem außerordentlich genau

berechnen, wie wir noch zeigen werden; wir verweisen hierzu aufdie "Kosmozentrischen Bewegungsgesetze" von P.A. Müller-Murnau.)

In der Astronomie wird der Frühlingspunkt, wie schon derName sagt, nur mit der Sonne in Zusammenhang gebracht; ebeneinfach als der Schnittpunkt der zur Erdbahn umfunktioniertenund als scheinbar erklärten Sonnenbahn (: Ekliptik) mit demHimmelsäquator betrachtet und sein Wandern durch den Tier-kreis beziehungsweise die Ekliptik mit einem Taumeln der Erd-achse begründet, wie wir weiter vorne schon einmal darlegenkonnten. Wir sind nun in der Lage zu zeigen, daß dieser auch alsWidderpunkt bezeichnete und im kopernikanischen Systemnicht mehr als einen Schnittpunkt in einem Koordinatensystembedeutende Punkt mehr ist als nur der Schnittpunkt der Ekliptikmit dem Himmelsäquator. Dazu noch eine Ergänzung: Wir er-wähnten, daß die Astronomie die Wanderung des Widderpunktesauf der Ekliptik beobachtet. Das stimmt natürlich, doch'wollenwir aus gutem Grunde darauf hinweisen, daß dies auch eineWanderung auf dem Himmelsäquator mitbedingt! Ein Umstandvon großer Bedeutung, wie sich noch zeigen wird.

Denn genau so wie die Sonne bewegen sich auch der Mondund die Planeten in ebenfalls als scheinbar erklärten täglichenSchraubengängen zwischen einem nördlichen und einem südli-chen Wendekreis auf und nieder, die für'einen jeden dieserHimmelskörper in einer ganz bestimmten "individuellen" Breiteliegen. Im Prinzip beschreiben sowohl der Mond als auch diePlaneten ähnliche Bahnen wie die Sonne, nur daß der Mond

Page 57: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

schon nach etwa 27 Tagen an den Anfangspunkt seiner Bahn zu-

rückkehrt, während zum Beispiel der Pluto dazu mehr als 249

Jahr'e benötigt. Dementsprechend sind die "Gänge" der täglichenMondspiralen verhältnismäßig "hoch", der Pluto hingegen be-wegt sich in einer Art "Feingewinde" mil ganz flacher Steigung.Doch das nur nebenbei.

So unterschiedlich nun aber auch die Ganghöhen und Um-laufzeiten sein mögen, alle diese Himmelskörper haben etwassehr Interessantes gemeinsam: sie alle - sowohl der Mond alsauch alle Planeten - überqueren, wenn sie vom Süden herauf-steigen, den Himmelsäquator genau an der Stelle, an der sichsoeben der kreisende Widderpunkt befindet! Das läßt sich rech-nerisch nachweisen. Das Verdienst, diese Zusammenhänge ent-deckt und aufgezeigt zu haben, gebührt P. A. Müller-Murnau.

Nunmehr bedarf es wieder einer Einschaltung, um die amFixsternhimmel herrschenden Verhältnisse klar herauszuarbei-ten:

1.) Die Astronomie betrachtet den Fixsternhimmel als fest-stehenden Hintergrund, auf dem sie ihre Koordinatensystemeaufbaut.

2.) Trotzdem benützt die Astronomie erstaunlicherweise dentäglichen Umlauf um die Erde des einzigen in einem dieser Sy-steme nicht fixen Punktes zur Festlegung der Dauer des soge-

nannten Sterntages, nämlich den Widderpunkt!

Unterstellt man nun, daß die zu beobachtende ost-westlicheDrehung des Fixsternhimmels eine reale Bewegung ist (also

nicht durch die Drehung der Erde um ihre Achse hervorgerufenwird), so ergibt sich, daß Fixsternhimmel und Widderpunkt mitunterschiedlichen Geschwindigkeiten kreisen müssen, wenn auchder Differenzbetrag so minimal ist, daß es eben die schon mehr-fach erwähnten rund 25 800 Jahre dauert, bis der Widderpunktund ein bestimmter Stern wieder "zusammentreffen" (in Kon-junktion, das heißt, auf demselben Meridian stehen). Für etwasnäher Interessierte sei angefügt, daß die Differenz zwischen derDauer eines Erdumlaufes durch den Fixsternhimmel und einesErdumlaufes durch den Widderpunkt 0,009118 Sekunden be-trägt.

111 112

Aus dem vorstehend Gesagten (die Erde ruht und die amHimmel zu beobachtenden Bewegungen sind real) ergeben sichüberraschende und weitreichende Folgerungen:

Erstens Iäßt sich mit Hilfe der Erdumlaufsdauer des Wid-derpunktes und einer einfachen von Joh. Lang entwickelten Re-chenmethode für alle Himmelobjekte (die Kometen wurden nochnicht erfaßt), angefangen beim Mond bis hin zur Himmelskugel,der sogenannte Tropische Bahnumlauf genauestens berechnen,

zweitens mit Hilfe der Erdumlaufsdauer eines Fixsterns undderselben Rechenmethode der Siderische Bahnumlauf für alleHimmelskörper bis einschließlich Pluto (siehe das oben zu denKometen Gesagte) berechnen und

drittens ist es mit der Methode des von P. A. Müller-Murnauentdeckten Tierkreisgesetzes möglich, aus der Differenz zwi-schen dem Siderischen und dem Tropischen Bahnumlauf einesbeliebigen Himmelskörpers, ausgenommen bisher die Kometen,das Platonische Jahr auf eine Sekunde genau zu berechnen. Dasist außerdem, wie schon angesprochen, mit Hilfe der Erdum-laufsdauern von Fixstern und Widderpunkt möglich!

Das Bemerkenswerte daran ist nun nicht einmal die einfa-che Tatsache, daß dies überhaupt möglich ist, sondern vielmehrder Umstand, daß wir mit Daten rechnen, die es nach offiziellerAuffassung gar nicht geben kann, weil die zugrunde liegendenBeobachtungen als bloße Sinnestäuschung angesehen werden.

Zrr Erläuterung: Die von uns verwendete"Erdumlaufsdauer" eines Fixsterns resultierb offiziell aus der Er-drotation und der angeblichen Bewegung der Erde um die Son-ne, und wir finden es schon sehr merkwürdig, daß man aus d.er

angeblichen Erdumdrehung und der Erdbewegung um die Sonnedie Siderischen Umläufe aller Himmelskörper berechnen kann;oder daß es möglich ist, aus der Taumelbewegung der Erdachseund der Erdrotation die Tropischen Umläufe der anderen Him-melskörper zu berechnen.

Ebenso unmotiviert mutet es aus kopernikanischer Sicht an,daß man imstande ist, aus der zeitlichen Differenz zwischen denSiderischen und den Tropischen Umläufen der Himmelskörper

Page 58: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

das angeblich aus dem Taumeln der Erdachse resultierende Pla-tonische Jahr zt berechnen.

Niemand sollte sich daher wundern, wenn uns das Vorliegendieser wahrlich frappierenden Gegebenheiten nicht nur nicht alseine (ziemlich umfangreiche) Serie von Zufällen erscheint, son-dern daß wir es als Indizienreihe für unsere Schau von der Weltbeanspruchen.

Zusammenfassend wollen wir festhalten: Basierend auf denjedem Beobachter tagtäglich vor Augen geführten Vorgängen amFirmament (einheitliche Bewegung aller Himmelsobjekte aus-

schließlich von Ost nach West : Erdumlauf), ist es ohne jedekünstliche Umdeutung möglich, astronbmische Berechnungenmit mehr als erstaunlicher Präzession durchzuführen. Der Ver-zicht auf die ohnehin von niemandem zu verspürenden Bewe-gungen der Erde und das Geltenlassen der am Himmel sichtba-ren Vorgänge als Realität führen auch zu einer sehr einfachenErklärung der drei verschiedenen "Jahre". Erinnern wir uns: Fix-sternhimmel und Widderpunkt haben unterschiedliche Umlauf-geschwindigkeiten, es ist also leicht verständlich, daß der Wid-derpunkt zum Beispiel die ihm gegenüber langsamer kreisendeSonne rascher wieder einholt als der um ein Geringes langsamerals der Widderpunkt umlaufende Fixstern. Hier taumelt keineErdachse, wie es kopernikanisch systemnotwendig ist, um denUnterschied zwischen Tropischem und Siderischem Jahr zrt er-klären! Das Anomalistische Jahr hat seine Ursachen in gering-fügigen radialen Entfernungsschwankungen der Sonne, die, her-vorgerufen durch eine Asymmetrie im planetarischen Feld derSonne, infolge der Optik des gekrümmten Lichtes eine sehr be-grenzte Größenordnung aufweisen dürften. Hier zeigt sich einegewisse Verbindung zrt der von Prof. Alfven vermuteten"Zellenstruktur" des Kosmos, über die wir im Abschnitt DIE AL-TERNATIVE berichten werden.

DIE WELTZEITALTER DER ALTEN VÖLKERWir haben im Abschnitt GÖTTERDltvtlrlpnUNC der

Überreugurrg Ausdruck gegeben, das irdische Geschehen werdesehr wohl und deutlich erkennbar von kosmischen Vorgängen

113 114

bestimmt. Hier wollen wir nun k'urz arfzeigen, daß wir mit dieserVorstellung nicht alleine dastehen, ja, daß diese im Gegenteiluraltes menschliches Überlieferungsgut ist, das über den ganze\Erdraum verbreitet ist. Wir entnehmen das Folgende demhöchst interessanten und empfehlenswerten Werk Imman. Veli-kovskys "Welten im Zusammenstoß", Umschau-Verlag, Frank-furt/M., wobei wir uns gestatteten, einige Daten nt ergänzen.

Besonders erwähnenswert finden wir auf S.41 den Hinweisauf die alten Griechen. Danach hat, zum Beispiel, Aristoteles aus

Stagira in Thrakien (384-322 v.t.Z.), von einem Annus Supremusgesprochen, an dessen Ende Sonne, Mond und Planeten in ihreAusgangsstellungen zurückkehren; eine Vorstellung, mit der wiruns noch näher zu befassen haben werden.

Ahn[che Vorstellungen sind auch von Anaximenes von Milet(etwa 585-526) und Anaximander von Milet (etwa 61"0-546), sowievon Diogenes von Appolonia , auf Kreta (540-475) überliefert.

Dahingehendes wird nicht zuletzt von dem so gerne alsVorläufer des Kopernikus zitierten Aristarch von Samos (etwa310-230)t berichtet; sie alle, wie etwa auch Hesiod aus Askra inBöotien (um 700 v.t.Z.), der älteste bekannte altgriechischeDichter, und Heraklit von Ephesos (etwa 550-480) vertraten dieAuffassung von periodischen Verwüstungen der Erde durch ge-

1:Osw. Spengler sagt zrt A.v.S. u.a.: "A.v.S.. der 288-277 zu Alex-andria in einem Kreise von Astronomen weilte, die ohne Zweifelmit chaldäisch-persischen Schulen in Verbindung standen. unddort jenes heliozentrische Weltbild entwarf, welches bei seinerWiederentdeckung durch Kopernikus die metaphysische Leiden-schaft des Abendlandes im tiefsten erregte - man denke an Gior-dano Bruno -, das eine Erfüllung gewaltiger Ahnungen und eineBestätigung jenes faustischen, gotischen Weltgefühls war, dasschon in der Architektur seiner Kathedralen der Idee des unend-lichen Raumes ein Opfer dargebracht hatte, wurde mit seinenGedanken von der Antike völlig gleichgultig aufgenommen undbald - man möchte sagen absichtlich - wieder vergessen. In dereinzigen von ihm erhaltenen Schrift vertritt er übrigens die geo-

zentrische Ansicht, so daß man vermuten könnte, er habe sichvon einer chaldäischen Gelehrtenhypothese fesseln lassen."

Page 59: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

waltige Feuersbrünste, verheerende Orkane und/oder überflu-tungen.

Dieses Wissen um die sich immer wieder ereignenden Groß-katastrophen, in deren Verlauf meist auch ein großer Teil der je-weils lebenden Menschheit unterging, finden wir auch im Avestader alten Inder, das sieben Weltalter kennt;

Ezour Veda, Bhaga Veda und Bhagavata purana, heilige Bü-cher der Inder, berichten von vier Weltaltern; Visudhi-Maggazählt sieben Weltalter auf, wie sie auch die alten perser kannten;

die Chinesen wiederum rechnen bis Konfuzius mit zehnWeltaltern und nennen die Zeit zwischen zwei Katastrophen einGroßes Jahr, weil ihrer Meinung nach der Himmelsmechanismuswährend eines Weltalters so wie während eines 'gewöhnlichen'einzelnen Jahres abläuft!

Gleichartige Überlieferungen finden sich ebenso bei den In-kas, den Azteken und den Mayas. Sie sprechen von vter Zeital-tern, jetzt befinden wir uns ihrer Meinung nach im fünften.

Auf den Inseln des Pazifik wiederum weiß man von neunSchöpfungen und Weltuntergängen zu berichten;

selbst alte rabbinische Vorstellungen reihen uns Heutige inein siebtes Weltalter ein und

die isländische Edda überliefert uns das Wissen über neunvorangegangene "Welten" .

Soviel aus Velikovskys Buch, doch möchten wir in diesemZusammenhang nicht versäumen, auch auf die moderne Ka-taklysmentheorie von Baron de Cuvier hinzuweisen!

Allen diesen zeitlich oft erheblich differierenden überliefe-rungen ist aber jedenfalls eines gemeinsam: Sie berichten über-einstimmend, daß die Welt in gewissen zeitlichen Abständen vonfürchterlichen Katastrophen heimgesucht wird, die für die davonbetroffene Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt Weltuntergangs-ausmaße annehmen. Wir können uns dabei des Gedankens nichterwehren, daß im Zuge solcher gigantischer Umwälzungen halbeKontinente untergehen oder überflutet werden und mit ihnenKulturen, die vielleicht schon Höhen erreicht hatten, gegen dieunser heutiges kulturelles Niveau sich eher dürftig ausnehmen

115 116

würde, selbst wenn man, wie es leider allzu häufig der Fall ist,Kultur mit Technik verwechselt und gleichsetzt.

Für uns erhebt sich hier die naheliegende Frage, ob es dempuren Zrfiall zuzuschreiben ist, wenn sich derartige weltweite Ka-tastrophen immer wieder ereignen, oder ob es etwa einen er-kennbaren Grund dafür gibt. Nun, wir glauben, den Grund dafürzu kennen: Wir vermuten - nicht ohne guten Grund, wie wir mei-nen - einen ursächlichen Zusammenhang mit der Wanderung desFrühlingspunktes der Sonne (Widderpunkt), der nach 25 800,687Jahren, nach Vollendung des Platonischen Jahres also, zu einer(schon den Alten bekannten, wie wir sahen!) Nullstellung des ge-

samten kosmischen Getriebes führt, das heißt, es stehen dannSonne, Mond und alle Planeten in Konjunktion mit dem Früh-lings- oder Widderpunkt! Anders ausgedrückt: es kommt zu einerGroßen oder Totalkonjunktion.

Daß so eine außergewöhnliche Konstellation im Hinblickdarauf, daß alles irdische Geschehen, wie wir noch aufzeigenwerden, sehr eindeutig und wirksam von kosmischen Einflüssenbestimmt wird, viel mehr als etwa nur ein besonders schlechtesWetter verursachen dürfte, liegt wohl klar auf der Hand. Mandarf vielmehr genau jene Ereignisse erwarten, wie sie in den My-then der alten Völker so anschaulich überliefert werden. Dasheißt, jene Kataklysmen, in deren Verlauf ganze Arten der Lebe-welt total vernichtet werden, weltumfassende Katastrophen, diein den verschiedensten Veröffentlichungen der letzten Jahrzehn-te als Polspränge gedeutet wurden und als in Zukunft wieder zuerwarten prognostiziert werden.

Wir haben schon weiter vorne einmal klar gesagt, daß wirmit den Thesen oder Theorien bezüglich der Ursachen, die zuden Weltkatastrophen führen sollen, nicht konform gehen kön-nen und haben die Gründe dafür aufgezeigt. Wir begnügen unsallerdings nicht mit der Negation anderer Auffassungen, sondernbieten eine andere Sicht der Dinge an:

Wir vertreten die Meinung, daß sich diese kataklystischenVorgänge in einem Universum ereignen, das in der Größen-ordnung unserer Welt existiert, wie ein lebender Organismusaufgebaut ist (Zelle) und daher eine zwar strenge aber doch labileOrdnung besitzt. Und wir sind sicher, daß sie sich genau zum

Page 60: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Zeitpunkt der oben aufgezeigten Kurzschließung des kosmischenGetriebes ereignen, also am Ende eines Platonischen Jahres. P.

A. Müller-Murnau hat diesen bedeutsamen Zeitpunkt sehr tref-fend die Kosmische Schaltsekunde genannt.

Es ist für uns durchaus vorstellbar, daß in diesem physika-lisch so schwerwiegenden Augenblick eine Kippung der Him-melskugel eintreten kann (nicht muß!), die eine Verlagerung derKraftfelderachsen und damit des gesamten kosmischen Getrie-bes zur Folge hat, was unter anderem nach einer gewiß turbulentverlaufenden Zeitspanne auch eine Verlagerung (bis Umkeh-rung!) der Stromrichtung des Elektronenmeeres bedeutet unddamit in letzter Konsequenz jene Erscheinungen, Vorgänge undEreignisse bedingt, die für jene, die diese Umwälzungen überle-ben, Weltuntergangscharakter haben.

Im Vorgriff auf ein später eventuell erscheinendes einge-henderes Werk über die Innenwelt sei noch andeutungsweise er-wähnt, daß im Verlaufe solch weltweiter Umwälzungen auch derAuftritt neuer Arten der Lebewelt auf allen Ebenen (Pflanze -Tier - Mensch) erfolgen kann.

Vorerst wollen wir noch erwähnen, daß wir im Hinblick aufdie labile Ordnung des kosmischen Getriebes auch die von Veli-kovsky so drastisch als "Kämpfe" bezeichneten Vorgänge imkosmischen Raum für durchaus möglich halten, wohingegen sieuns im kopernikansichen System wenig wahrscheinlich dünken.Insoferne wurde Velikovsky in Bezug auf die gegen ihn entfessel-te Hetze ein Opfer des falschen Weltbildes, obwohl er im Grundewahrscheinlich vollkommen recht hatte. Aber c'est la vie!

KOSMISCHE EINFLÜSSEZum Abschluß dieses Kapitels wollen wir noch auf ein Buch

hinweisen, in dem wir eine Fülle für uns höchst interessanter In-formationen entdeckten: "Die Uhren des Kosmos gehen anders"von Michel Gauquelin, erschienen im Scherz-Verlag, Bern-München-Wien. Aus der Menge des darin Vorgefundenen einewenige Kostproben:

Lunare Einflüsse. Bis vor kurzem noch war es nicht mehr alsein uralter, als abergläubische Bauernregel abqualifizierter Glau-be, daß der Mond das Wetter beeinflusse, ein Relikt aus den An-

117 118

fängen der bekannten Menschheitsgeschichte. Befangen in demaus dem falschen Bild von der WeIt resultierenden Wahn, unsereKultur wäre der vorläufige Gipfelpunkt einer kontinuierlichenAufwärtsentwicklung, lehnte die Wissenschaft bis vor wenigenJahren die aus tausendjähriger Erfahrung gewonnene Ansicht,der Mond beeinflusse unser Wetter, kategorisch ab.

Inzwischen ist jedoch ein merklicher Meinungswandel ein-getreten. Man nimmt heute zum Beispiel an, daß die Atmosphä-re vom Mond so stark beeinflußt wird, um Auswirkungen auf dasWettergeschehen erkennen zu lassen. Man ist weiter der Ansicht,daß auch in der Atmosphäre eine Art Ebbe- und Flutrhythmusstattfindet. Darüber hinaus entdeckte man einen vom Mondkommenden starken Fluß elektromagnetischer Wellen, der durchSonnenaktivitäten ausgelöst wird. Und je nach seiner Stellungzur Sonne bewirkt der Mond tägliche Schwankungen im soge-nannten irdischen Magnetfeld

Den Einfluß des Mondes auf das Wetter belegen unter ande-rem die Arbeiten der US-Amerikaner Donald A. Bradley undMax A. Woodbury vom University College of Engineering in NewYork und Glenn W. Brier vom Massachusetts Institute of Tech-nology, die sie 1962 in SCIENCE, CXXXVI, S.748, veröf-fentlichten. Aus ihrer - den Zeitra:um von 1900-1950 umfas-senden - Arbeit, die sich auf die Statistiken der 1544 meteoro-logischen Observatorien der USA stützte, geht einwandfrei her-vor, daß starke Niederschläge bevorzugt an Tagen nach Neu-beziehungsweise Vollmond auftraten.

Zu dem gleichen Ergebnis kamen die Australier E.E. Ad-derly und E.G. Bevon, die die Aufzeichnungen von 50 neusee-Iändischen Wetterstationen aus den Jahren 1901-1925 ausgewer-tet haben. Sie wagten eine Veröffentlichung freilich erst dann,nachdem sie von der Arbeit der Amerikaner erfahren und sichmit ihnen abgesprochen hatten. (Wieder ein unmißverständlicherBeweis für die ungemein starke dogmatische Bindung durch dasfalsche Weltbild.)

Heute vermutet man, daß diese Einwirkung des Mondes aufunser Wettergeschehen auf eine Beeinflussung des Son-nenwindes durch den Mond zurückzuführen ist. Jedenfallswächst die Liste der nachgewiesenen Mondeinflüsse ständig.

Page 61: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Planeteneinflüese. 195L wurde John H. Nel.qon, ein Mitar-beiter der Radio Corporation of America (RCA), damit beauf-tragt, die Empfangsqualität von Rundfunksendungen,zu messenund statistisch zu erfassen. Sehr bald stellte sich heraus, daß,

entgegen allen Erwartungen, keine eindeutige Beziehung zwi-schen Empfangsqualität und Sonnenaktivitäten - wie Son-nenflecken - bestand. Nelson kam auf die Idee, diese Un-stimmigkeiten könnten etwas mit gewissen Stellungen der Pla-neten zur Sonne zu tun haben.

In der Tat wird, wie seine daraufhin angestellten Untersu-chungen ergaben, der Rundfunk anjenen Tagen besonders ekla-tant gestört, an denen die Planeten in Bezug auf die Sonne imrechten Winkel zueinander stehen, in Konjunktion oder in Op-position!

1960 wies der Astronom Michel Trellis in einer Arbeit, die erder Pariser Akademie der Wissenschaften vorlegte, nach, daß derElfiahreszyklus der Sonne durch die Planeten gestört wird.

1963 machte J.G. Roberts in einer Arbeit auf die starken Ra-diostrahlungen aufmerksam, die von Venus, Jupiter und Saturnausgehen. Wir dürfen daran erinnern, daß wir im AbschnittZ\ fEIFEL darüber berichteten, daß man von Jupiter jetzt auchRöntgenstrahlen empfange.

Der Chemiker Piccardi wiederum vertritt die Meinung, daß,

da die Störungen auf der Sonne durch die Planeten nachge-wiesen wären, man Auswirkungen auch auf der Erde vermutenmüßte. Amerikanische Forscher konnten diese Vermutung alsrichtig bestätigen. So sollen, zum Beispiel, Venus und Merkur dieirdischen Magnetstürme beeinflussen (E.K. Biggs), Mond undMars das sogenannte Magnetfeld der Sonne als Ganzes (G. At-kinson).

.Das waren, wie angekündigt, einige wenige Kostproben, das

Buch Gauquelins böte eine erkleckliche Menge mehr davon, be-sonders Interessantes auch auf dem biologischen Sektor, doch isthier der Raum dafür leider nicht vorhanden.

Gauquelin gibt am Ende eines Abschnittes seines Werkesoffen zu, daß eine Erklärung der aufgezeigten Fakten "nochschwierig" sei - eine kluge taktische Umschreibung für die da-

119 120

durch ausgelöste Ratlosigkeit. Er berichtet weiter auch von"magnetosphärischen Schleppen", die die Planeten hinter sichherzögen und kommt, nachdem er noch vom unregelmäßigenGang der "IJhr" Erde sowie von der Atom-Uhr, mit der man die-se Unregelmäßigkeit entdeckt hat, erzählt, zu folgender Frage:"Wenn schon die Erde ein Spielball kosmischer Kräfte ist, was

wird dann aus den Organismen, die auf ihrer Oberfläche leben,wenn diese Kräfte entfesselt sind?" Diese Frage ist mehr als be-rechtigt, obwohl Gauquelin dabei sicher nicht an die unwahr-scheinlichen Geschwindigkeiten gedacht hat, mit denen unsereErde angeblich durch die Räume des Alls gewirbelt wird (undvon denen wir absolut nichts verspüren), die aber für sich schondiese Frage aufwerfen sollten. Sie wird freilich, so \ilagen wir zu

behaupten, unter den Voraussetzungen der kopernikanischenWeltvorstellung kaum zu beantworten sein.

Alle diese neuen, in ununterbrochener Folge auftauchendenund die Wissenschaftler beunruhigenden neuen Entdeckungen,die sich so gar nicht mit dem bisherigen Erfahrungsschatz inEinklang bringen lassen wollen, sind in Wahrheit eine einzige an-schauliche Indizienkette für das Weltbild des heraufziehendenWassermannzeitalters.

Und so ist Michel Gauquelins höchst interessantes und in-formatives Werk, das wir jedem Interessierten sehr zur Lektüreempfehlen - sicher von ihm nicht gewollt - so etwas wie ein Be-weis für das neue Bild von der WeIt, das wir im übernächstenAbschnitt in großen Zigen vorstellen wollen.

Page 62: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

"Ich lzann nicht glauben,

da.ß Gott mit der Welt

Würfel spielt."

Albert Einstein

EINE ZWISCHENBEMERKT]NG

Der deutsche Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisen-berg soll einmal geäußert haben, daß, wer immer sich mit Natur-wissenschaft beschäftigen wolle, nicht darum herum komme,sich mit den alten griechischen Naturphilosophen zu beschäfti-gen.

Da unser Thema unzweifelhaft einen naturwissenschaftli-chen Aspekt besitzt (wenn wir uns in den Augen des wissen-schaftlichen Establishments ganz sicher nur sehr laienhaft damitbeschäftigen), so wollen wir also einen kurzen Blick auf die Leh-ren der griechischen Naturphilosophen werfen. Um unsere Lesernicht unnötig zu langweilen, werden wir uns nicht eingehend mitjedem einzelnen dieser Denker beschäftigen, sondern uns miteinem zusammenfassenden Überblick über das damals angeblichvorherrschende Wissensgut begnügen.

Zuvor jedoch eine notwenige Klarstellung: Niemand wirdernsthaft bestreiten wollen, daß diese Männer uns ein überausbeeindruckendes Erbe an philosophischem Gedankengut hin-terlassen haben, von dem wir in vieler Hinsicht heute noch zeh-ren. Ergo dürfen wir getrost annehmen, daß diese unsere geisti-gen Vorfahren alles andere als geistig minderbemittelt waren.Und dies, obwohl sie im Laufe der Zeiten oft recht un-terschiedliche Vorstellungen und Auffassungen von der Welt undder Materie, das soll heißen von dem, woraus sie besteht, vertra-ten:

THALES von Milet (ca. 625-547 v:t.Z.), der Begründer derionischen Naturphilosophie, sah im Wasser den Ursprung allesSeienden;

121

ANAXIMANDER von Milet (ca. 610-546 v.u.Z.), ein Schülerund Nachfolger des Thales, stellte sich die Welt zylinderförmigund durch eine Wirbelbewegung aus dem Unbegrenzten entstan-den vor;

ANAXIMENES von Milet (ca.585-526 v.u.Z.), vermutlich einSchüler des Anaximander, nahm, abweichend von diesem, dieLuft als den Ursprung aller Dinge an, wobei durch entsprechendeVerdichtung beziehungsweise Verdünnung die unterschiedlichenErscheinungsformen wie Feuer, 'Wasser, Steine, Erde, Wolkenusf. entstünden. Er sah also in der Luft kein "Element", wie es

später Empedokles und Aristoteles taten. Sie (die Luft) trage dieflache Erde und die ebenfalls flachen Gestirne, die sich nicht un-ter der Erde hindurch, sondern um sie herum bewegen. Er sollüberdies als erster behauptet haben, der Mond beziehe sein

Licht von der Sonne.

PYTHAGORAS von Samos (ca. 570-480 v.u.Z.) gründete um532 v.u.Z. die nach ihm benannte sektenartige Lebensgemein-schaft. Da er nichts schriftlich niederlegte, kann man seine An-sichten über die Welt nur aus den Außerungen seiner Schüler,unter anderem des PHILOLAOS, erschließen. Danach beruhtalles Sein auf der Zahl, die zur Kugel gewordene Erde wird inBewegung versetzt und rotiert um einen im Raume liegendenPunkt. In den Mittelpunkt dieses Planetenkarussels verlegte erdas von der Erde aus unsichtbare Zentralfeuer, das der SonneLicht und Wärme verleiht. Um dieses Zentralfeuer herum bewe-gen sich also Sonne, Mond und Planeten, eine Vorstellung, derenwir uns noch erinnern werden. überdies postulierte er (aus reinzahlentechnischen Gründen) eine ebenfalls unsichtbare"Gegenerde". Eine Ansicht, die, wie wir noch sehen werden, gar-

nicht so abwegig ist.

HERAKLIT von Ephesos (ca. 550-480 v.u.Z.) wiederum ver-trat die Ansicht, der Kosmos entstehe aus und vergehe wiederim Feuer, dem er unter anderem auch die ErscheinungsformenLuft, Wasser und Erde unterstellte.

ANXAGORAS von Klazomenai (ca. 500-428 v.tt.Z.) sah dieErde auf Luft ruhen und hielt Sonne und Sterne für weiß-glühende Sterne, die infolge der Drehung des Himmels unter derflachen Erde hindurchwandern. Vor langer Zeithätte nach seiner

122

Page 63: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Vorstellung ein rotierender Wirbel die seit Urzeiten bestehenden"Samen" getrennt und daraus die verschiedenen Materiepartikelentstehen lassen. Derselbe Wirbel halte auch Sonne, Mond undSterne auf ihren kreisförmigen Umlaufbahnen.

EMPEDOKLES von Akragas (heute Agrigent/Sizilien) (ca.

483-425 v.a.Z.) hat in den vier unveränderlichen Elementen Erde,Wasser, Luft und Feuer die Vorstufen aller bestehenden Stoffegesehen, die aus deren Mischungen entstanden. Er verstand aberunter seinen "Elementen" offensichtlich nicht das gleiche wiePlaton, Aristoteles oder die sogennannten Atomisten.

PLATON aus Athen, eigentlich ARISTOKLES, (ca. 428-347

v.n.Z.), ein Schüler des SOKRATES, sah in der Welt ein vomDemiurgen (Weltbaumeister) aus dem chaotischen Raume zumKosmos geformtes Abbild vollkommener ewiger Ideen. Sie warfür ihn ein unvergängliches, beseeltes und vernunftbegabtes Le-bewesen, bestehend aus den vier Elementen Erde, Feuer, Luftund Wasser. Die Bewegungen der Himmelskörper wurden nachseiner Ansicht von göttlichen Wesen gelenkt, denen allerdingszuweilen die Kontrolle entglitt.

ARISTOTELES von Stageira (384-322 v:t.Z.) gilt gemein-sam mit Sokrates und Platon als einer der Begründer der klassi-schen Philosophie des Abendlandes. Er schuf ein gedanklichesWeltbild von solcher Geschlossenheit, daß es trotz mancherMängel in verschiedenen Details eine fast unbezwingbare Faszi-nation über nahezu zwei Jahrtausende ausübte. Er fügte den vierElementen des Platon als fünftes den Ather hinzu und betrach-tete ihn im Gegensatz zu den vier anderen als unwandelbar, vonAnfang an vorhanden, unvergänglich und eigenschaftslos. Ausihm bestehen nach A. Sonne, Mond, Planeten und Fixsterne. Ersetzt sich aus mehreren Sphären (Kugelschalen) zusammen undbildet den äußeren Abschluß der ebenfalls sphärisch angeordne-ten irdischen Elemente. Die Fixsternsphäre ist zugleich dieGrenze des Kosmos.

ARISTARCH von Samos (ca. 310-230 v.u.Z.) wird (zu Un-recht, wie wir schon darlegten) als antiker Vorläufer von Koper-nikus angesehen, doch haben vor ihm schon andere die Kugelge-stalt der Erde angenommen. Er befaßte sich aber auch bereits

123 124

mit der Berechnung der Entfernungen und Größen von Sonneund Mond!

Obige, alles andere als vollständige Auswahl ionischer Na-turphilosophen möge genügen, um einen kleinen Einblick in dieVorstellungskraft und Entwicklung des geistigen Horizonts jener

alten griechischen Denker zu geben, die wir getrost als die Vorvä-ter abendländischer Geisteshaltung und -entwicklung betrachtendürfen. Und das, obwohl vieles von dem, was die Alten erdach-

ten, im Hinblick auf unseren heutigen Wissensstand gerne alsprimitiv abklassifiziert wird.

' Ztllrn Beispiel die Annahme von vier, beziehungsweise beiAristoteles fünf "Elementen". Besonders diese Vorstellungscheint ftir uns, die wir so stolz auf unser Wissen vom Periodi-schen System der Elemente hinweisen, zunächst eine besondersprimitive Anschauung zu sein. Waren diese alten Griechen also

doch nicht ganz so gescheit, klug oder weise, wie man ihnen an-

dererseits nachrühmt?

Diese Frage führt uns zu folgender Überlegung: Haben diese

ionischen Naturphilosophen mit einem bestimmten Wort oderBegriff denn überhaupt dasselbe gemeint, was wir heute darun-ter verstehen? Immerhin trennen uns von ihnen mehr als zwei-

tausend Jahre! Liegt nicht der Verdacht nahe, daß ihre Denk-weise und Vorstellungen sich von unseren heutigen beträchtlichunterschieden und sie einem Wort, einem Ausdruck, dem wirHeutigen einen ganz bestimmten, oft sehr eng gefaßten Sinn un-terlegen eine ganz andere Bedeutung beimaßen, es oder ihn völ-lig anders auffaßten oder "verstanden"? Verwenden nicht sogar,

um ein Beispiel heranzuziehen, Angehörige verhältnismäßig nahe

"verwandter" Völker gleiche Wörter in oft sehr unterschiedlichenBedeutungen? Um wieviel mehr mag uns das mit den uns so fer-nen alten Griechen unterlaufen? Nicht außer acht lassen sollteman wohl auch die Tatsache, daß bei der Übersetzung derartsubtiler Themen - gewollt oder ungewollt - immer auch die demgerade herrschenden Zeitgeist und Wissensstand entsprechen-den Meinungen und Ansichten mit einfließen und mehr oderweniger stark "abfärben" werden.

Page 64: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Ist es denn nicht geradezu auffäIlig, daß drei der von den al-ten Naturphilosophen postulierten "Elemente" exakt unseremheutigen Begriff von "Aggregatzustand" entsprechen?!?:

Erde: fest, Wasser: flüssig, Luft: gasförmig

Bleibt die vierbe Erscheinungsform, die uns von den Natur-philosophen überliefert wurde, das "Feuer", und - last but notleast - zusätzlich der Ather.

Wir können nicht umhin, der Vermutung Ausdruck zu geben,daß die ionischen Denker der Antike mit dem Ausdruck "Feuer"etwas ganz anderes gemeint haben könnten als das, was wir heu-te schlechthin mit Feuer bezeichnen, nämlich den Oxydations-vorgang der Verbrennung. Was dann also? Ehe wir an eine denk-bare Beantwortung herangehen, noch einige Worte zum Ather.Dessen Existenz wird, wie allgemein bekannt sein dürfte, von deroffiziellen heutigen Wissenschaft mehr oder weniger vehementbestritten.

Wir sehen uns somit mit zwei Begriffen konfrontiert, mitdenen wir nach dem offiziell gutgeheißenen und abgesegnetenWissensstand nichts anzufangen wissen, weil sie einfach nicht zudem Bild passen, das wir uns sonst von den Naturphilosophendes alten Hellas zu machen gewöhnt sind. Das veranlaßt uns zueiner Überlegung, die vielleicht zunächst absurd erscheinen mag,uns aber doch einer Erörterung wert ist:

Was ergibt sich (abgesehen von den schon erwähnten"Verfälschungen" durch spätere, oft mehrfache Übersetzungen),wenn die griechischen Denker nur spärliche Relikte älteren,nicht mehr richtig verstandenen Wissens einer längst versunke-nen, viel höher entwickelten Kultur weitergegeben haben? Dar-über hinaus womöglich einen dem Uneingeweihten unverständli-chen Facffargon verwendeten (wie das ja auch heute in allenWissenschaftssparten üblich ist), um einem Mißbrauch ihnengefährlich dünkenden Wissens vorzubeugen? Vielleicht auchbrauchen wir gar nicht so weit zu gehen und nur die Verwendungvon Wortkürzungen (wie wir sie seit Jahrzehnten zum Überdrußvorgesetzt bekommen) voraussetzen, um die uns so unverständli-che scheinbare "Primitivität" dieser wahrlich genialen Denker ineinem anderen Lichte zu sehen?

125 126

Akzeptierb man nämlich diesen Gedanken, so drängt sichunwillkürlich die Vorstellung auf, die griechischen Denker könn-ten unter dem Begriff "Feuer" jenen materiellen Zustand ver-standen haben, den wir heute mit "radioaktiv" bezeichnen. Wo-bei wir nicht übersehen können, daß wir es dabei schon mit einerArt ÜberbegrTff ztt tun haben, denn wie wir wissen, kann Radio-aktivität in allen drei der uns geläufigen Aggregatzustände auf-treten.

Ganz ähnlich könnte es um das Wissen der Naturphiloso-phen bezüglich des Athers bestellt gewesen sein, jener prämate-riellen Substanz, aus der, wie wir später noch sehen werden, alleMaterie aufgebaut wird, und die das ganze AII erfüllt und durch-dringt.

Der Begriff "Feuer", um noch einmal darauf zurückzukom-men, führt uns aber auch noch zu einer weiteren, heute mitleidigbelächelten Vorstellung der Naturphilosophie, nämlich zu demvon Pythagoras postulierten "Zentralfeuer". Er meinte damit, wiewir sicher wissen, keinesfalls die Sonne! Was aber könnte er

dann damit bezeichnet haben?

Nach den uns zugänglichen Überlieferungen reichten dieVorstellungen der ionischen Naturphilosophen über die physika-lische Beschaffenheit der Welt und des Universums von der fla-chen, vom Urozean (Okeanos) umfl.ossenen Erdscheibe iber Zy'linderform und uns wahrscheinlich unbekannte Bilder bis hin zurfrei im Raum schwebenden Kugelerde. wobei offen bleibt, ob sie

damit immer eine Vollkugel meinten.

Das Zentralfeuer jedenfalls kann nur dann einen Sinn erge-

ben, wenn man es sich im Zentrum eines kosmischen Systemsgelegen denkt. Und sobald man sich nun daran erinnert, daß wirhinter dem damals gebräuchlichen Begriff "Feuer" unseren heu-

tigen Begriff "Radioaktivität" vermuten können, ist es nur einkleiner Sprung zu dem Gedanken, daß dieses Zentralfeuer amEnde jenes kosmische Gebilde ist, in dem und aus dem jene

übergeordneten kosmischen Kräfte wirken, die für die Entste-hung der Materie aus dem Ather und vielleicht sogar noch vieles

andere mehr verantwortlich zeichnen. Aristoteles ist dieser Vor-stellung ebenfalls sehr nahe gewesen.

Page 65: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Ob sich derartige Vorstellungen mit dem heutigen Bild vonder Welt und vom Universum (soweit sie noch auf dem Bodenphysikalischer Tatsachen stehen und nicht uferlose Spekulatio-nen wie Schwarze Löcher und ähnliche rein mathematischeSpielereien sind) vereinbaren lassen, wird sich noch zeigen.

Zusammenfassend können wir festhalten: Wenn

THALES mit seinem "Wasser" etwa den Wasserstoff ge-

meint hat,

ANAXIMANDER von einer Wirbelbewegung aus dem Un-begrenzten sprach (wir werden eine Wirbetbewegung kennen ler-nen),

ANAXIMENES den Mond sein Licht von der Sonne emp-fangen sah,

PYTHAGORAS ein Zentralfeuer, ein Planetenkarussell undeine Gegenerde postulierte,

HERAKLIT mit dem "Feuer", aus dem er den Kosmos ent-stehen und in welchem er ihn wiedervergehen sah, womöglichRadioaktivität meinte und eine daraus resultierende atomar Ka-tastrophe,

ANAXAGORAS einem rotierenden Wirbel (Atherwirbel?)die Entstehung der Materie, die Bewegung der Sterne und desPlanetenumlaufes zuschrieb ( siehe auch unsere Bemerkung zuAnaximander),

EMPEDOKLES mit seinen "Elementen", die er von denenanderer Philosophen unterschieden wissen wollte (warum wohl?),in Wahrheit die elementaren Zustände, sprich Aggregatzttstände,der Materie meinte,

PLATON die Erde als ein unvergängliches, beseeltes, ver-nunftbegabtes Lebewesen betrachtete (was modernsten Vorstel-lungen nahekommt, die im Kosmos einen Organismus sehen),und wenn

ARISTOTELES den Ather als ein von allem Anfang an vor-handenes, unwandelbares, unvergängliches und eigenschaftslosesEtwas betrachtete, aus dem Sonne, Mond, Planeten und Sternebestehen, und das überdies sphärisch aufgebaut ist (wir werdenuns dieser Sphären erinnern),

127 128

so können wir nur voll Staunen bewundern, wie aus den ern-zeln wenig ergiebigen Mosaiksteinchen der verschiedenen An-sichten und Sichten der Naturphilosophen - trotz aller individuel-len Abweichungen und Irrtümer - das in Jahrtausenden zersplit-terte und halbvergessene großartige Gemälde des richtigen Bil-des von der Welt entsteht.

Page 66: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

"Was Gott auf d,em Wege der Natur schaffi,

das zu erforschen ist eine Tritigheit,

die nie zu Ende sein hann."

Erwin Chargaff in "Das Feuer des Heraklit"

DIE ALTERNATTYE

ALLGEMEINESEs steht zweifellos außer Streit: die Erde hat annähernd ku-

gelförmige Gestalt, weshalb sie als Rotationsellipsoid bezeichnetwird. Insgesamt sollte man die Abweichungen von der Idealkugelnicht überbewerten, insbesonders jene Unregelmäßigkeitennicht, die auf Grund der Satellitengeodäsie festgestellt wurden.Trotzdem fragt man sich natürlich unwillkürlich, ob die altenVölker das nicht etwa auch schon erkannt hatten und deshalbvon einem Weltenei sprachen.

Die Gestalt der Erde läßt zwei Möglichkeiten der Interpre-tation ihrer körperlichen Form zu: Ist die Erdoberfläche nämlichkonvex gekrümmt, wie es die geltende Lehrmeinung behauptet,so haben wir es mit einer Vollkugel zu tun, auf deren Oberflächesich alles Geschehen abspielt und die somit nach außen hin ori-entiert und offen ist. Ist die Erdoberfläche hingegen konkav ge-krärnmt, wofür es eine galaze Refüe ernstzunehmender Gründegibt, wie wir aufgezeigt haben, so sehen wir uns mit einem annä-hernd kugelförmigen Hohlraum konfrontiert, der nach außen vonder Erdoberfläche (Kugelinnenfläche!) begrenzt wird und dahernach innen) zttrat Zentrum hin orientiert ist.

Wir ziehen aus den in den vorangegangenen Abschnittendargelegten Gründen die zweite Möglichkeit vor und betrachtendie Erde als eine den Kosmos schützend umgebende HüIle, in-nerhalb derer alles kosmische und irdische Geschehen abläuft.Das bedeutet, daß sich auch Sonne, Mond, Planeten, Kometenund Sterne innerhalb dieses ungefähr kugelförmigen Hohlraumesbefinden. Für uns alle, die wir von klein auf gewöhnt sind, - bes-ser gesagt: daran gewöhnt wurden - in Millionen von Kilometern

129 130

und Lichtjahrentfernungen zu denken, eine mehr als bescheidene

Größenordnung, wie es zunächst aussieht. Es dürfte daher von

Nutzen sein, sich in Erinnerung zu rufen, daß niemand, aber

auch gar niemand! sich unter den in der Astronomie gängigen

Entfernungen und Größen von Körpern (Sterne, Planeten usw.)

wirklich etwas vorzustellen vermag. Das sind Worte, aber weiternichts.

So gesehen, ist ein kugelförmiger Raum mit einem Durch-messer von rund L2 756 Kilometern absolut nichts Kleines meht,und diese Größenordnung gewinnt noch an Gewicht, wenn wirbedenken, daß diesem Durchmesser ein Rauminhalt von mehrals tausend Milliarden Kubikkilometern entspricht! Darin hatschon einiges Platz, ohne daß es gleich zu einem Gedränge

kommt.

Im Zentrum dieses gewaltigen Hohlraumes rotiert die Him-melskugel, die dem Betrachter auf der Erdoberfläche infolge

noch zu erläuternder optischer Gegebenheiten als das vertrauteHimmelsgewölbe erscheint. Um diese Himmelskugel kreisen

Sonne, Mond, Planeten und alle übrigen beobachtbaren Him-melskörper (2.El. Kometen, Asteroiden), über deren reale Größen

sich - wie auch über die Größe der Himmelskugel - erst nach Er-forschung der bislang noch unbekannten Kri.immungsgesetze der

Lichtenergie nur soviel sagen läßt, daß die Sonne alles andere als

ein über eine Million Kilometer d.urchmessender glühender Gas-

ball ist und daß diese Körper alle offensichtüch den Größenver-

hältnissen des Innenuniversums angepaßt sind, keinesfalls aber

die Größen besitzen, die ihnen auf Grund jener Rechnungen zu-

geschrieben werden, die auf der Voraussetzung durch nichts be-

wiesener absoluter Geradlinigkeit der Lichtstrahlen beruhen.

An dieser Tatsache ändern auch die diversen erfolgreich

durchgeführten Apollo-Missionen (Mondflüge) der NASA nichts,ganz irn Gegenteil! Wenn man die verschiedenen vom Mond zur

Erde gefunkten Bilder unvoreingenommen betrachtet, so wirdeines sofort deutlich und klar. Dieser unser Mond hat niemals

den auf Grund trigonometrischer Winkelmessung errechneten

Durchmesser von 3 476 km. Dazu liegt der Horizont zu nahe undist die sichtbare Kri.immung selbst unter Berücksichtigung der

Page 67: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

durch die Objektlinse verursachten Einkri.immung am Rande zustark.

Alles deutet vielmehr daraufhin, daß die bisher vorliegendenSchätzungen der Innenwelt-E:rperten, wonach der Monddurch-messer bei etwa 30 km liegen dürfte, der Realität viel näherkommen als die bis heute als gültig angesehene Mondgröße, die,das sei nochmals ausdrücklich betont, niemals gemessen, son-dern aus einer Winkelmessung errechnet wurde. Wobei für dieWinkelmessung alle weiter vorne aufgezeiglen Unsicherheitengelten. Dazu noch eine Bemerkung: Die Astronauten, die denMond umkreisten, hatten keinen Geschwindigkeitsmesser undsomit keine Vergleichsmöglichkeit, weil sie zu allem Überflußvon den gewohnten Vorstellungen und damit unrichtigen Größenausgingen - ausgehen mußten!

Und wer nun der Meinung sein sollte, die Bilder von der "freiim Raum" schwebenden Erde wären der endgültige Beweis ge-gen unsere Sicht von der Welt und vom Universum, der muß lei-der herb enttäuscht werden: Die gekrtimmten Lichtstrahlen las-sen gar kein anderes Bild von der ausgeleuchteten Seite der Erdezu! Als Hinweis möge die im Abschnitt INDIZIEN befindlicheSkizze dienen, der unschwer zu entnehmen ist, daß es im Raumbei genügend großer Entfernung von der Erdoberfläche zu op-tisch bedingten Verkleinerungen kommt. Noch einmal also: Die-ses Innen-Universum wird von del Erdoberfläche (Erdwand)umschlossen, es hat den der Erde zugeschriebenen Durchmes-ser, aber: es ist ein lichter Durchmesser!

Wir leben demnach in der Erde; eine ungewohnte, vielleichtfür manchen sogar eine schockierende Vorstellung, aber unsererMeinung nach erheblich weniger schockierend als die bisher ge-

lehrte und gewohnte Vorstellung (über die freilich selten einMensch nachdenken dürfte), wonach wir auf der Oberfläche einerVollkugel leben, die mit wahnwitzigen Geschwindigkeiten durcheinen lebensfeindlichen unendlichen Raum geschleudert wird,dessen unvorhersehbaren und in ihrer Vielfalt vermutlich garnicht vorstellbaren Kräften, Partikelströmen, Strahlenstürmenund anderen peinlichen Überraschungen - wie massiven Körpern- wir zu unserem Schutze nichts anderes entgegenzusetzen haben

131 132

als einen hauchdünnen Gasschleier, genannt Atmosphäre, undein reichlich dürftiges Magnetfeld.

Abgesehen von dem durch die Vorstellung des Lebens in der

Innenwelt vermittelten Gefühl einer gewissen Geborgenheit,könnte eben diese Vorstellung vielleicht zu der Erkenntnis ver-

helfen, daß die Menschheit innerhalb dieser geschlossenen Weltauf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen ist. Eine Er-kenntnis, welche die oft propagierte Vorstellung vom"Raumschiff "Erde" bis heute nicht zu vermitteln vermocht hat.

WAS IST AUSSEN?Unabhängig davon, ob man nun die Vorstellung von der In-

nenwelt akzeptiert oder nicht, erhebt sich für den Zustimmendenwie für den Ablehnenden die Frage nach dem Außen. Was istaußen? Diese Frage berührt in letzter Konsequenz sogat das reli-giöse Bewußtsein jedes einzelnen Menschen. Darum sei auchgleich vorweggenommen: eine dezidierte Antwort auf diese Frage

gibt es ebenso wenig, wie auf die Frage nach dem, was nach gel-

tender Vorstellung vom Universum hinter dem oder den mit den

stärksten Fernrohren oder Teleskopen gerade noch erfaßbaren

Spiralnebeln liegt. Wobei der Umstand, daß nach einer durchaus

ernst genommenen und viel diskutierten Version dieses Univer-sum auch in sich selbst zurücklaufen soll, sodaß ein mit einem

entsprechend leistungsstarken Teleskop ausgerüsteter Beobach-

ter theoretisch seinen eigenen Hinterkopfbetrachten könnte, ge-

nau genommen wieder die Frage nach einem "Außerhalb" auf-

wirft - die wiederum unbeantwortet bleiben muß. Insoferne be-

finden wir uns sozusagen in bester Gesellschaft.

Das Eingeständnis des Unvermögens, diese Frage zu beant-

worten, impliziert aber nicht das Verbot, Überlegungen und Spe-

kulationen darüber anzustellen, was außen sein könnte. Von ei-

nigen der möglichen Vorstellungen sei diejenige herausgegriffen,

die (nach Ansicht des Verfassers) aus der Gesamtsicht der kos-

mozentrischen Theorie heraus vielleicht eine gewisse reale

Grundlage hat oder beanspruchen könnte. Da die hier beschrie-

bene Vorstellung vom physikalischen Bestand unserer Welt unddes von ihr umschlossenen Universums eine enge Verwandt-schaft mit der biologischen Zelle behauptet und dieses Univer-sum daher als eine kosrnische Großzelle und damit als etwas

Page 68: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Lebendes betrachtet, ist der Gedanke naheliegend, daß dieseGroßzelle Bestandteil eines aus vielen solcher oder ähnlicherGroßzellen aufgebauten kosmischen Großorganismus ist, der, füruns zwar für immer unfaßbar und unvorstellbar, dennoch eineRealität ist. Es sei aber noch einmal ausdrücklich betont, daßdiese Vorstellung die rein persönliche Spekulationsvariante desVerfassers ist, die jedoch mit noch einigen anderen bereits vonP.A. Müller-Murnau erwähnt wurde.

Eine Antwort auf diese bis heute offen gebliebene Frage ist -

wenn überhaupt - unter Umständen frühestens dann zrterwarten, wenn es einmal gelingen sollte, die umhüllendeErdschale (falls es sich nur um eine solche handeln sollte) zudurchstoßen. Freilich ist dies bestenfalls nur dann zu erhoffen,wenn in einer näheren oder ferneren Zukunft die Aussicht auf dieFörderung eines zu Ende gegangenen Rohstoffes oder den Abbaueines neuen, wirtschaftlich interessanten, etwa auch militärischvielversprechenden Erzes, Minerals oder noch unentdecktenElementes besteht oder vermutet wird. Bis dahin jedoch wird dieAntwort auf die Frage nach dem Außen eine Angelegenheit desGlaubens jedes Einzelnen bleiben müssen.

DAS ERD.INNENALLDie Kosmozentrische Theorie (auch Innenwelttheorie ge-

nannt) betrachtet also das, was wir als "Erde" bezeichnen und zukennen glauben als die Begrenzung unseres Universums, wobeies jedem freisteht, den Begriff unseres streng im Sinne des Wor-tes oder auch im Sinne von des Universums auszulegen. Die fol-gende Zeichnung (sie wurde der Broschüre "KosmozentrischeBewegungsgesetze" von P.A. Müller-Murnau entnommen) möch-te helfen, das Bild des Erd-Innenalls in Form eines von Nordengesehenen Aquatorialschnittes durch die Erde mitsamt demkosmischen System zu veranschaulichen. Dazu muß ausdrück-lich betont werden, daß eine maßstabsgetreue Darstellung indieser Größenordnung nicht möglich ist, der Betrachter daheraus der Sl<rzze keine Schlüsse auf die realen Größenverhältnisseziehen kann! Die Himmelskugel, zum Beispiel, wäre mit ungefähr4,5 Millimetern Durchmesser zu zeichnen, alle anderen bewegli-chen Himmelskörper wären nur Punkte.

133 134

Was können wir nun aus der Zeichnung ersehen?

Im Zentrum des von der Erdwand umschlossenen Raumes

befindet sich ein kugelförmiger Körper, den wir als Himmelsku-

Bild 12: Das Erd-Innenall

gel kennen. Er drehtsich - wie wir nocherfahren werden - un-gefähr einmal täglich(genau in 23 Stunden,56 Minuten und 4 Se-

kunden nach offiziel-Ien Angaben, wozuspäter noch einiges zubemerken sein wird)von Ost nach Westum eine nord-südlichausgerichtete Achseund vermittelt uns,wie schon erwähnt,auf Grund optischer

Gegebenheiten (gekrümmte Lichtstrahlen!) in der Nacht das ge-

wohnte Bild des über uns sich wölbenden Sternenhimmels.

Um diese Himmelskugel kreisen - ebenfalls im Gegenuhrzei-

gersinn in wachsenden Abständen, aber gegen die Erdoberflächezu kleiner werdenden Winkelgeschwindigkeiten, die Sonne, der

Mond und die Planeten, sowie Kometen und Asteroiden, wobei

Sonne und Mond hinsichtlich der Bahngesetzlichkeiten keinerleiSonderstellung zukommt, obwohl natürlich die Sonne anderer-

seits durchaus die dominierende Rolle innehat, wie wir noch se-

hen werden. Von den Planeten dürften Merkur und Venus eher

als Sonnenmonde angesprochen werden können, doch würde es

viel zu weit führen, die Gründe dafür hier zu erörtern.

Die unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten, mit denen

die Himmelskörper um die Himmelskugel herumgeführt werden,

bedingen natürlich auch verschiedene Dauern der Erdumläufe,das heißt jenes Zeitraumes, den sie brauchen, bis sie wieder über

demselben Meridian beziehungsweise Beobachtungsort stehen.

Da wir weiter vorne schon davon gesprochen haben, darf als

bekannt vorausgesetzt werden, daß Sonne, Mond und Planeten

Page 69: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ihre Bahnen nicht immer in gleicher Höhe über den Himmel zie-hen. Tatsächlich wandert jeder dieser Himmelskörper in einerArt spiraligen schraubenlinie bei seinen Erdumläufen bis zu ei-nem nördlichsten Umlauf, kehrt um und wandert, immer ost-westlich kreisend, sodann nach süden über den Aquator hinwegzu einem südlichsten Erdumlauf und von dort wieder zurück zumAquator und weiter nach Norden. Das heißt, die Himmelskörper"pendeln" sozusagen mit ihren Erdumläufen zwischen den fürjeden von ihnen charakteristischen wendekreisen auf und nie-der, die freilich nur bei der sonne als solche bezeichnet werden.

Gewaltig verschieden sind die Anzahlen der Erdumläufe,welche die einzelnen Himmelskörper benötigen, um vom übe.-schreiten des Aquators gegen Norden ihn beim Aufstieg von Sü-den her wieder zu erreichen. Während der Mond, zum Beispiel,für so einen Tropischen Umlauf, der 27,82L... Tage dauert, et-was mehr als 26 Erdumläufe benötigt, braucht die Sonne schon365,242... Erdumläufe : Tage, und beim Saturn sind es gar mehrals 10 775 Erdum]äufe.

Das bisher zum kosmischen Getriebe Gesagte bedarf, umsonst leicht entstehende Mißverständnisse auszuschließen, einerprinzipiellen Klarstellung: Im Getriebe des Innenkosmos verlau-fen alle Bewegungen ausnahmslos von Ost nach West! Davonkann sich jedermann tagtäglich durch Augenschein überzeugen.Und das gilt, angefangen bei der Himmelskugel (über die späternoch einiges zu sagen sein wird) und dem noch näher zu bespre-chenden Widderpunkt (Frühlingspunkt) bis heraus zu dem unsam nächsten kreisenden Mond.

Diese auffallende Diskrepanz zur herrschenden Lehre ergibtsich jedoch nur daraus, daß die Astronomie die sichtbare Bewe-gung des Fixsternhimmels in eine Drehung der Erde um ihre ei-gene Achse umdeutet, den Fixsternhimmel dagegen als festste-henden Hintergund ansieht und die Bewegungen der Sonne, desMondes und der anderen Planeten, sowie der Kometen undAsteroiden gegen diesen fiktiven Hintergrund beobachtet. Dievon den Astronomen seit Kepler konstruierten und unter den ge-schilderten Umständen zustande kommenden ,'Bahnen" sind inwirklichkeit nichts anderes als die durch das Zurüekbleiben derHimmelskörper gegenüber der rascher sich drehenden Himmels-

135 136

kugel sich aufsummierenden örtlichen und zeitlichen Diffe-renzen! Und schon geringfügige Anderungen der Winkelge-schwindigkeiten der Himmelskörper erscheinen dann, gegen denangeblich fixen Sternhintergrund betrachtet, als Rückläufigkei-ten oder Vorauseilen gegenüber diesem. Das alles vollzieht sichim Rahmen der Ost-West-Bewegung, wie nicht eindringlich ge-

nug betont werden kann.

Im Verein mit den eben besprochenen Geschwindigkeits-schwankungen genügen bereits relativ kleine nord-südliche Aus-pendelungen der jeweiligen Energieachsen (über die wir noch be-richten werden), die sich übrigens physikalisch ganz zwanglos er-klären lassen, um die beobachtbaren "Schleifen" (Epizykel) inden Planetenbahnen vorzutäuschen.

Aus den oft nur winzigen Differenzen zwischen den Winkel-geschwindigkeiten von Himmelskugel und den anderen Him-melskörpern resultieren auch die weiter vorne schon besproche-nen Siderischen Urnläufe, das heißt jene Zeiträume, die erfor-derlich sind, damit einer dieser Himmelskörper wieder mit ei-nem bestimmten Stern in Konjunktion treten kann.

Kleine, im Bereich der sogenannten "Planetarischen Felder"erfolgende radiale Entfernungsschwankungen bedingen schließ-lich das Phänomen der Anomalistischen Umläufe, über die wirschon früher berichteten. In den Zonen dieser planetarischenFelder beschreiben die Planeten, Sonne und Mond ihre schrau-benspiraligen Bahnen, die wir, wie wir betonen möchten, als dierealen Bahnen ansehen, während die Astronomie, wie wir wissen,sie als reine Täuschung wertet.

Im Abschnitt Z\ IEIFEL stellten wir die Ansicht des be-kannten Prof. H.O.G. Alfvens vor, der Weltraum könnte aufGrund von Schichten im Magnetfeld eine Art Zellenstrukturaufweisen. Nun können wir uns zwar im grenzenlosen koperni-kanischen Weltall eine zellenförmige Struktur nicht vorstellen(wo wäre, zum Beispiel, um nur einen Gedanken zu äußern, derNukleus dieser 'Zelle'?), aber wir werden durch diese Idee Prof.Alfvens doch recht lebhaft an unsere Vorstellungen von derStruktur des AII-Raumes erinnert, wenngleich wir dabei freilichnicht an Magnetismus denken.

Page 70: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Wir denken vielmehr an die nach unserer Weltvorstellungzwischen Himmelskugel und Erdoberfläche liegenden kugelscha-Iigen Verdichtungszonen im Athermeer. Sie sind ein Erzeugnisdes unablässig die Himmelskugel verlassenden Teilchenhagels,von dem wir bereits die Höhenstrahlen und die 3K-Strahlungkennen gelernt haben. Es kommt dadurch im Athermeer zu ge-wissen Quantelungseffekten, welche die angesprochenen kugel-schaligen Zonen abgrenzen, die wir aus gegebenem Anlaß als dieoben angesprochenen Planetarischen Felder bezeichnen.

Übrigens: In unserem Bild vom Kosmos entdecken wir sehrwohl jenen "Zellkern", den wir bei Prof. Alfvens Sicht vermißten.Er wird von der Himmelskugel repräsentiert, die in der Welt un-seres Kosmos' nicht nur dieselbe Steile einnimmt wie der Kernjeder lebenden Zelle, sondern faktisch auch die gleichen Funk-tionen ausübt.

Zusammenfassend können wir mit Genugtuung vermerken,daß wfu, sehr im Gegensatz zur herrschenden Lehrmeinung, kei-nerlei Zusatzhypothesen benötigen, um unsere Theorie mit derbeobachtbaren Realität in Übereinstimmung zu bringen. Wirkönnen uns vielmekr ganz einfach auf die Beobachtungstatsa-chen stützen und feststellen, daß sich das aus kosmozentrischerSicht entworfene theoretische Bild des kosmischen Getriebesabsolut und zwanglos mit dem Beobachtungsbild deckt.

DIE HIMMELSKUGELSie ist nicht nur bildlich sondern auch in einem höheren,

bedeutsameren Sinn das Zentrum des Innenwelt-Universums.Sie ist - und wir kommen damit auf ein schon früher gezeichne-tes "Bild" zurück - gewissermaßen der Zellkern der kosmischenGroßzelle Innenwelt, ja der Motor, die zentrale Kraftquelle ftiralles und sogar der Ursprung allen Lebens wie wir annehmendürfen.

137 138

Wie die folgende Zeicbrutng zeigl, die wiederum einen vonNorden gesehenen

Nullpunlct Tierkrets

Aquatorschnitt dar-stellt, gleicht die Him-melskugel in ihrem

* groben Aufbau einerZitrusfrucht, das heißt,sie besteht aus einemin zwölf Sektoren un-terteilten kugeligenHauptkörper, der voneiner kugelschaligenHülle, dem Sternen-

Bild 13: Tierkreis

mantel, umgeben ist (einer der zahllosen Hinweise auf die alteWeisheit "wie oben so unten"). Den zentralen kugelförmigenHauptkörper wollen wir als Tierkreiskugel bezeichnen, die ein-zelnen Sektoren mit den bekannten Namen des Tierkreises. Diegleichen Namen und Unterteilungen wiederholen sich auf demSternenmantel und gelten dort für die entsprechenden Stern-bilder (die allerdings die strenge Zwölfteilung ausdehnungsmäßignicht genau einhalten).

Auffallend ist nun, daß sich die gleichnamigen Sektoren vonTierkreiskugel und Sternenmantel (unabhängig von der vorste-hend aufgezeigten Ungenauigkeit bei den Sternbildern!) nichtdecken, sondern signifikant gegeneinander verschoben sind.Ursache dafür ist die Wanderung des Frühlingspunktes, welcherden Nullpunkt Tierkreis markiert, der gleichzeitig Nullpunkt desTierkreissektors Widder ist. Diese Sektorenverschiebung aberbedeutet nun nichts anderes, als daß Tierkreiskugel und Ster-nenmantel unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten habenmüssen! Dieser Unterscheid ist, wie wir auch schon weiter vornesagten, so minimal, daß immer erst nach etwas mehr als 25 800

Jahren Deckungsgleichheit zwischen Tierkreiskugel und Ster-nenmantel eintreten kann, nachdem eben gerade Deckungs-gleichheit bestand. Wir dürfen hier vielleicht noch einmal daranerinnern, daß dieser Zeitraum in der Astronomie als das Platoni-sche Jahr bezeichnet wird.

Page 71: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Entgegen der üblichen astronomischen Darstellung, wonachder Widderpunkt auf der Ekliptik wanderb, ziehen wir es vor, diedurch die Drehung der Tierkreiskugel um ihre Nord-Südachsebewirkte Kreisbahn des Widderpunktes auf dem Himmelsäqua-tor ztt betonen. Beide Darstellungen sind richtig und schließeneinander nicht aus. Der Unterschied liegt lediglich darin, daß dieAstronomie zur Deutung des Phänomens die Erdachse wie dieAchse eines Kreisels taumeln lassen muß, während die Innen-welttheorie sich mit einem einfachen Kreisen um den Himmel-säquator begnügen kann.

Wir haben allen Anlaß, diesem Punkt eine reale Existenz zu-zugestehen und ihm wichtige physikalische Wirkungen :.uru-schreiben, wie überhaupt die Tierkreiskugel alles andere als einsimpler Brocken Materie sein dürfte. Erste wesentliche Ausfüh-rungen zur Tierkreiskugel wurden von P.A. Müller-Murnau erar-beitet und schon 1954 im Mitteilungsblatt der "Gesellschaft fürErdweltforschung", sowie 1957 in der von dieser Gesellschaftherausgegebenen Broschüre "Kosmozentrische Bewegungsge-setze" desselben Verfassers veröffentlicht. Danach können wir inder Tierkreiskugel ein wahrhaft gigantisches atomphysikalischesKraftwerk sehen, dessen Möglichkeiten sich undeutlich erahnenIassen, wenn wir bedenken, daß diese Himmelskugel schät-zungsweise einen Durchmesser von etwa 700 bis 800 Kilometernhat! Das entspricht einem Rauminhalt von 179 bis 268 Millio-nen Kubikkilometern! Damit vergleiche man die Menge derBrennstäbe in einem der heute in Betrieb stehenden Atomreak-toren und man wird eine entfernte, ganz leise Ahmrng von den inder Himmelskugel steckenden Möglichkeiten bekommen. Damitsoll aber beileibe nicht ausgedrückt werden, daß das Atom-kraftwerk 'Himmelskugel' aufbaumäßig auch nur im entfernte-sten Sinne einem der irdischen Atommeiler gleichzusetzen wäre!Ganz im Gegenteil: abgesehen von der großräumigen Untertei-lung in die zwölf Sektoren des Tierkreises dürfen wir mit an Si-cherheit grenzender Wahrscheinlichkeit äußerst komplexe Struk-turen erwarten, deren Aufschlüsselung bis in die letzten Feinhei-ten für die zukünftige Forschung wohl ein ewiger Wunschtraumbleiben wird.

139 140

In diesem atomphysikalischen Kraftwerk Tierkreiskugel, von

dem wir annehmen, daß es zumindest überwiegend aus Nukleo-

nen und niederen Atomkernen besteht, laufen sicher unablässig

die mannigfaltigsten atomphysikalischen Prozesse ab, die unter

anderem zum Aufbau atomarer Strukturen vom Elektron bis

zum einfachsten Atom führen. Als Abfallprodukt gewissermaßen

wird dabei jenes breite Spektrum von Strahlungen produziert,

von denen Astronomie und Astrophysik bis heute nur zu einem

geringen Teil Kenntnis genommen haben, das aber immerhinvon den elektromagnetischen bis zu den kosmischen Höhen-

strahlen und der kosmischen Hintergrundstrahlung reicht, von

jenen Strahlungsanteilen gar nicht zu reden, welche für die auf

der Erdoberfläche ablaufenden biologischen Prozesse unabding-

bar und lebenswichtig sind. Doch zurück zu den korpuskularen

Produkten.

Ein gewisser Anteil derselben wird von der Oberfläche und

oberfiächennahen schichten der Himmelskugel unablässig nach

allen Richtungen abgestrahlt und sichert dadurch in verbindungmit den von ihnen im alles durchdringenden Ather(Subelektronenmeer) erzeugten kugelschaligen Wellen den Ver-

bleib der Himmelskugel im Zentrum des Kosmos. Die den gan-

zen Raum zwischen Tierkreiskugel und Erdoberfläche durch-

schlagenden Endprodukte der von der Tierkreiskugel produzier-

ten Korpuskularstrahlungen können wir an der Erdoberfläche als

die mehrfach erwähnten Höhenstrahlen registrieren. Ihre kineti-sche Energie (Bewegungsenergie) ist, wie wir schon weiter vorne

darlegten, nicht nur ein schlagender Beweis für die Existenz der

Tierkreiskugel, sondern darüber hinaus auch für deren relative

Nähe. ZusdLzlich wird beides noch durch die Dichte des Teil-chenhagels, das allseitige, nahezu lotrechte Auftreffen und die

struktur der Teilchen bekräftigt. Dasselbe gilt uneingeschränkt

für die Kosmische Hintergrundstrahlung (3K-Strahlung).

Diese Partikelschauer sind aber - um es noch einmal beson-

ders herauszustellen - nur ein Teil dessen' was uns an Wirkungen

von der Tierkreiskugel erreicht' Beim Aufbau der atomaren

Strukturen werden nämlich "Bindungsenergien" frei, die - zu-

mindest teilweise - ebenfalls strahlung(en) freisetzen, welche die

Himmelskugel allseitig verlassen und mehr oder weniger die

Page 72: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Erdoberfläche erreichen. Natürlich nicht in ihrem ursprünglichenZustand, sondern in diversen sekundären Zuständen, das heißtin Form von strahlungen verschiedenster wellenlängen, unteranderem auch als die bekannten kosmischen Radiowellen, dieman ebenfalls alleine auf Grund ihrer Intensitäten als Bereg fürdie strahlende Himmelskugel heranziehen könnte.

Ein ganz bestimmter Teil dieser Strahlungen kommt auf derErdoberfläche im Sekundärzustand des Lichtes an, und zwarsowohl in der Form des ftir das Auge sichtbaren Lichtes als auchjener längerwelligen beziehungsweise kürzerwenigen Bereiche,die wir mit Infrarot oder ultraviolett bezeichnen. Die ursprungs-nester dieser strahlungsanteile, insbesonders der unmittelbarsichtbaren, sind die sogenannten Fixsterne. sie sind arso nichtsanderes als spezifisch strahlende stellen an der oberfräche dervollstrahlenden Himmelskugel und damit keinesfans die von dergeltenden Lehrmeinung als riesige Gaskugeln (in einem fast_vakuum!) vorgestellten objekte. Auf dem dauerberichteten Filmliegen sie bereits so dicht beieinander, daß man eine engst mitLichtpunkten besetzte wand vor sich zu haben vermeint, die anmanchen stellen die massive Körperlichkeit nahezu greifbar er-scheinen läßt. Nimmt man nun noch die unzähligen bis jetztentdeckten Radio- und Röntgensterne hinzu und ergänztschließlich noch mit den absolut unsichtbaren und daher reinspekulativen schwarzen Löchern der Astronomen, dann festigtsich der Eindruck, es tatsächlich mit einem massiven Körper zutun zu haben, noch erheblich.

Nicht niletzt aber zeichnet die Himmelskugel für die Erzeu-gung jenes Phänomens verantwortlich, das wir als die allgegen-wärtige schwerkraft oder Gravitation kennen. Diese hängt inso-ferne innig mit dem das universum erfüllenden und alles durch-dringenden Ather (subelek-tronenmeer) zusammen, ars sie letz-ten Endes nichts anderes ist als eine von der Himmelskugel in-duzierte besondere Form einer Atherschwingung.

Außerst interessante und aufschlußreiche Ausführungenzum Thema Schwerkraft und Trägheit wurden von Dipl. phys.W. Braun im GEOKOSMOS, dem Mitteilungsblatt der GfE,Jahrg. 1970, veröffentlicht, welche die Grundidee p.A. Müller-Murnaus zur Gravitation konsequent ausbauten und erweiterten,

141

hier aber wieder einmal aus Platzgründen nur ganz kt:irz gestreiftwerden können.

Danach können wir davon ausgehen, daß diese Gravitati-onsstrahlung sich analog der Lichtstrahlung ausbreitet; das be-deutet, daß von jeder der vermutlich dicht nebeneinander lie-genden Strahlungsquellen eine Atherschwingungsfontäne aus-geht. Insgesamt ergibt sich auf diese Weise eine isotrope Ather-schwingung, die von physikalischen Körpern - je nach deren Auf-bau (Dichte) und Dimensionen - differenziert teilweise absor-biert wird, wodurch es infolge einer Art "Schatten"-Bildung dazukommt, daß zwei Körper gegeneinander gedrückt werden. EinPhänomen, das die Physik fälschlich als "Anziehung" deklariert.

Dieser Andruck kann jener der Wissenschaft bis .heute voll-kommen rätselhaften "Anziehung" gänzlich entraten und folgtgetreulich den Formeln Sir Isaak Newbons, der, sehr im Gegen-satz zt seinen weit weniger kritischen Epigonen eine solcheFernwirkung für total unsinnig gehalten hat und selbst nur von"als ob" (!!) sprach.

Einige Worte noch zu den in der gleichen Ausgabe des GEO-KOSMOS behandelten besonderen Eigenschaften des Subelek-tronenmeeres : Ather. Auch ihm müssen wir eine bestimmteStruktur mit physikalischen Wirkungen zuschreiben. Leiderbleibt es uns wieder einmal aus Platzgründen versagt, die groß-

artigen Gedanken W. Brauns zur Metrik des Innenweltraumes,die wir vielleicht treffender als die Metrik des Atherfeldes be-zeichnen sollten, näher zu behandeln. Nur soviel sei gesagt, daßsie uns in die Lage versetzt, die Ausbreitung des Lichtes, denVerlauf der Gravitationsstrahlung und die Bahn eines kräftefrei-en Körpers im Raum auf ein und dieselbe Weise beschreibenund erklären zu können.

Einstein war mit seiner Idee von der Kri.immung des Rau-mes der Realität sehr nahe, konnte sich aber leider nicht dazudurchringen, über seinen eigenen Schatten zu springen, sprich,sich vom Dogma der kopernikanischen Vollerde zu lösen.

Die gekrümmte Metrik des Atherfeldes im Innenraum ba-siert letzten Endes auf dem Prinzip der reziproken Radien, dasbesagt, daß jedem unter den Voraussetzungen gerader Licht-

142

Page 73: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

strahlen festgelegten Punkt außerhalb einer Vollkugel unter denVoraussetzungen gekrämmter Lichtstrahlen im Inneren dieserKugel ein exakt definierter Punkt entspricht. Wir haben diesesThema, wie sicher noch erinnerlich, bereits an früherer Stelleaufgegriffen.

Eine der wichtigsten Auswirkungen der gekrümmten Metrikdes Athermeeres ist unter anderem die Aufhebung der behaup-teten Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, das heißt, das Lichtbreitet sich an keiner Stelle seines Weges mit der gleichen Ge-schwindigkeit aus, wenn man, vom irdischen Kleinstausschnittabgesehen, die kosmischen Entfernungen der Innenwelt in Be-tracht ziehL. Ganz allgemein könnte man mit W. Braun formulie-ren:

"Die gleichmäßige Qualität der Raumelemente in koperni-kanischer Betrachtungsweise findet man nach der Innenwelt-theorie gewissermaßen umso mehr komprimiert, je näherdern Zentrum sie liegen. Auch hier kann jeder Punkt im Raumdurch die Angabe eines Zahlentripels beschrieben werden."

Näheres darüber muß der schon mehrfach erwähnten aus-führlichen Arbeit über die Innenwelt vorbehalten bleiben. Dochnun noch einmal zurück zur Himmelskugel.

Wir haben schon die Vermutung ausgesprochen, daß es

kaum je gelingen dürfte, die strukturellen Feinheiten der Him-melskugel bis in die letzten Einzelheiten zu entschlüsseln. Sobleibt auch, wie wir zugeben müssen, noch immer die Frage of-fen, wie es mit der Konsistenz des Sternenmantels aussieht, ober etwa eine schaumstoffartig aufgelockerte, deutlich von derTierkreiskugel abgegrenzte kugelschalige Hülle ist, durch derenPoren die Masse der Tierkreiskugel hindurchstrahlt, oder ob erein körniges Gefüge besitzt, oder ... Wir halten es jedenfalls fürmehr als zweifelhaft, ob diese Frage jemals einer endgültigen Be-antwortung zugeführt werden kann. Vor allem, wenn wir beden-ken, welch umfangreicher Schutzmaßnahmen für Menschen es

schon in den gegen die Himmelskugel geradözu'lächerlichenAtomkraftwerken bedarf. Hier wird man sich wohl für alle Zeitenmit dem bekannten Ausspruch des Franzosen Du Bois-Reymondbescheiden müssen: "Ignoramus et ignorabimus."

143

ENERGIEKREISLÄUT'ETrotz der im letzten vorhergegangenen Satz geäußerten

Meinung wollen wir nun im Sinne des diesen Abschnitt einlei-

tenden Ausspruches von Erwin-Chargaff auf jene in der Tier-kreiskugel ablaufenden Prozesse eingehen, die sowohl'für alles

Leben im Kosmos(!) und auf der Erdoberfläche die Grundvor-aussetzung, wie auch für das Verständnis der Bewe-

gungsverhältnisse im kosmozentrischen Getriebe notwendig sind.

Dazu müssen wir jene Anteile von Bindungsenergien und be-

stimmte Aufschaukelungsprozesse in Elektronenketten betrach-ten, die als Bewegungsenergie von Atherströmen wirksamwerden. Der dominierende, weil stärkste dieser Ströme, einStrom äußerst schnell bewegter Atherteilchen, fließt auf die

Sonne, vielleicht auch noch ein Stück über sie hinweg. Durch denAufprall kommt es zu Umwirbelungen des Sonnenkörpers, dabeifällt von den im Athermee, (: Subelektronenmeer)r entstehen-den Wirbeln Strahlung ab, die wir als die bekannte Korona se-

hen können. Die Sonne selbst strahlt und leuchtet nicht! Sie

muß eher als eine Art Gitter im Abstrahlpol eines Kraftfeldesangesehen werden. Damit erübrigt sich auch die Beantwortungder oft gestellten Frage, warum die von der Sonne kommendeHitze nicht schon längst die ganze Hohlerde in einen tödlichenBrutkessel verwandelt habe.

Die durch den Sonnenkörper etwas gebremste - und dabeivermutlich zugleich schon modulierte - Strömung wird bald dar-

auf in eine Wellenbewegung des umgebenden Athermeeres um-gesetzt. Die vorhand.ene Energie tritt nun als Welle in Erschei-nung, die sich in Kurven zu einer Fontäne ausbreitet und nachzweifacher Transformierung ( in Elektronenmeer und Ionosphä-re) in verschiedenen Welleniängen die halbe Erdoberfläche un-

ter anderem auch als sichtbares Licht erreicht. Stärker ge-

krümmte Wellenzüge, die die Erdoberfläche nicht mehr errei-chen, fluten durch das von ihnen mehr oder weniger erregte

Athermeer zurück, strömen in einer Art Gegenfontäne zusam-

men und bilden schließIich im ungefähren Gegenpol zur Sonne

wieder einen dichten Wellenstrang, der seine Restenergie jenem

,:Der Begriff "Subelektronen" stammt von Prof. Fel. Ehrenhaft,Wien (1879-1952)

144

Page 74: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Ather mitgibt, der von den in der Tierkreiskugel arbeitendenElektronenketten angesaugt, bis zur Grenzgeschwindigkeit auf-geschaukelt und sodann als hochgespannter Atherstrom wiederzur Sonne geschickt wird. Womit der Kreislauf (abgesehen vonnoch zu besprechenden Verlusten) geschlossen wäre.

Untermauert wird die eben geschilderte Vorstellung durchdie Existenz des Zodiakallichtes und insbesonders auch des so-genannten Gegenscheins. Ein gewisser Anteil der rückflutendenWellenzüge, die durch den Sog der Elektronenketten wieder zueinem Atherstrom umgeformt werden, wird vorher beim Aufprallauf die Himmelskugel von dieser reflektiert und wird auf derErdoberfläche als der eben genannte Gegenschein sichtbar.

Stellt man sich das Ganze bildlich vor, beginnend beimBündel der als Beschleuniger wirkenden Elektronenketten, überdie trombenförmige, von der Sonne ausgehende Wellenfontäne,die, nachdem sie die halbe Erdoberfläche überstrichen hat, sichzur Gegenfontäne zusammenschließt, bis hin zu dem von denElektronenketten angesaugten rück{lutenden Atherteilchen-strom, so wird man unwillkürlich an das aus der Physik bestensbekannte Bild des elektromagnetischen Kraftfeldes erinnert,wie es, zwar weitgehend nur flächenhaft, mit Eisenfeilspänen aufeinem Blatt Papier sichtbar gemacht werden kann, während esin Wirklichkeit aber selbstverständlich räumlich, das heißt drei-dimensional, existiert.

Hier wollen wir aus gutem Grunde noch einmal eindringlichdarauf hinweisen, daß auch das Licht seit Maxwell (1831-1871)unbestritten den elektromagnetischen Energien zugeordnetwird, und daß es uns daher nicht recht einsichtig erscheint, die-sem vergleichsweise winzigen Ausschnitt aus dem breiten Spek-trum der elektromagnetischen Energien ausgerechnet einen an-deren Ausbreitungsmodus zuzuschreiben (nämlich Geradlinig-keit), wie es in der Astronomie noch immer der Fall ist.

Neben diesem soeben beschriebenen primären kosmi-schen Energiekreislauf (Kraftfeld) erzeugt die Tierkreiskugelnoch eine ganze Reihe weiterer ähnlicher Kraftfelder mit sehrunterschiedlichen Frequenzen und Intensitäten, mit deren aufder Abströmseite gelegenen Abgriffspunkten die Planeten undder Mond in ihren planetarischen Feldern um die Himmelskugel

145146

herumgeführt werd.en und - wie bereits früher aunfllhrlloh btrsprochen - mit den auf- und absteigenden Energioachren lbfB

nach Nord.en und Süden bis zu den jeweiligen Wendekreicen rtl'chenden Kugelringspiralen durchlaufen. Die dabei von ihnon lmsubelektronenmeer und der über der Erdoberfläche kreisenden

Elektronenschicht ausgelösten Wirkungen auch nur andeutungs-

weise zu beschreiben, würde den Rahmen dieser kleinen Ab-

handlung sprengen.

Nunmehr sei der Hinweis gestattet, daß die bisher beschrie-

benen kosmischen verhältnisse und Gegebenheiten keineswegs

das Ergebnis rein spekulativer Überlegungen sind. Sie lassen sich

vielmehr (wie vielleicht schon teilweise aus dem bislang Gesag-

ten hervorgeht) durchwegs physikalisch ableiten und begründen.

Dies gilt für die Entstehung der Energiekurven im Medium

Ather genauso wie für die Entstehung, den Aufbau und inneren

Automatismus der als Beschleuniger wirkenden EIek-

tronenketten (siehe P.A. MüIler-Murnau, "Der Mikro\osmos"),

womit gleichzeitig die Erkiärung für die Entstehung der Aus-

gangsströmung der verschiedenen Energiekreisläufe (Kraftfelder)

gegeben ist. Einzelheiten müssen freilich, wie schon mehrfach

betont, einer gesonderten veröffentlichung vorbehalten bleiben.

OPTISCHE GEGEBENHEITENObwohl wir hoffen, die Vorstelllungskraft des Lesers bis

hierher nicht über Gebühr beansprucht zu haben, sind wir uns

darüber im klaren, daß, da wir überwiegend über mehr als Unge-

wohntes berichtet haben, inzwischen ganz sicher einige Fragen

auftauchten, die nunmehr dringend der Beantwortung bedürfen:

o Wieso sehen wir die Himmelskugel als Himmelsgewölbe?

o Wieso bescheint die Sonne nur die halbe Erdoberfläche?

o Wie kommt es zu den Jahreszeiten?

o Wie kommen die Mondphasen zustande?

o Wie erklärt die Erdweltteorie die Satelliten- und Mondflüge?

Zwecks Beantwortung der ersten Frage begeben wir uns in

Gedanken in einer klaren Nacht ins Freie und suchen uns einen

Standort mit möglichst freier Sicht gegen Süden und ohne Be-

einträchtigrrng durch künstliche Lichtquellen. wir benötigen

Page 75: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

nicht einmal ein Fernglas, um feststellen zu können, daß sich dasmit Sternen übersäte Firmament (man beachte übrigens, welcheBedeutung dieser uralten Bezeichnung schon von der lateinischen Wortwurzel her innewohnt!) wie eine Kugelkalotte vonHorizont zu Horizont über uns wölbt. Und das soll in Wirklich-keit eine Kugel sein? Wie wir bereits wissen, ist es trotz des ge-genteiligen Augenscheins in der Tat so. Die folgende Zeichnungsoll dies deutlich machen und alle noch bestehenden Zweifel be-seitigen. Vorausgeschickt sei wiederum, daß wir, um möglichstunmißverständlich zu sein, auf Maßstabsgetreuheit verzichtethaben und aus Gründen der Einfachheit bei den LichtkurvenKreisbogen verwendeten (was zwar der Realität nicht ganz ent-spricht, aber im Prinzip nicht schadet).

Bild 14: Projektion der Fixsternkugel zum Himmelsgewölbe

147 148

Wir haben auf unserer Zeichnung sieben Fixsterne an derHimmelskugel markiert und stellen uns vor, daß an den PunktenO, M und W auf der Erdoberfläche je ein Beobachter steht. Zumbesseren Verständnis: die Zeichnung stellt einen von Norden ge-

sehenen Aquatorschnitt durch die Innenwelt dar, die Punkte Ound W entsprechen den Himmelsrichtungen Ost und West, dieim Zentrum befindliche Himmelskugel dreht sich im Gegenuhr-zeigersinn, das heißt, von links nach rechts herum. Was sehennun die drei Beobachter? (Wir beschränken uns nun selbstver-ständlich auf die sieben, mit den- Ziffern 1 bis 7 markierten Fix-sterne!)

Beginnen wir mit dem Beobachter bei M, für den wir nebenden real vorliegenden Verhältnissen auch das von ihm tatsäch-Iich gesehene Bild eingezeichnet haben.

Er sieht lotrecht über sich (über seinem Meridian) den Stern4; das ist zugleich der einzige Stern, den er an seinem wirkli-chen Ort sieht! Die Sterne 1 bis 3 und 5 bis 7 sieht er in unter-schiedlichen Höhen auf dem scheinbaren Himmelsgewölbe öst-lich und westlich von seinem Standort; die Sterne 1 und 7 gehen

im Osten gerade für ihn auf (1), beziehungsweise im Westen un-ter (7).

Wie kommt das zustande?

Das menschliche Auge registriert von einem einfallendenLichtstrahl nur das allerletzte Stückchen und damit dessen Ein-fallswinkel. Was weiter draußen mit dem Lichtstrahl geschehen

ist, bleibt uns verborgen, das heißt, wir "sehen" genau in jeneRichtung, die dieses letzte Stückchen Lichtstrahl hat! So

sieht also unser Beobachter bei M den Stern 1 am östlichen Ho-rizont, die Sterne 2 und 3 in immer gxößerer Höhe und Stern 4

im Zenith, während die Sterne 5 und 6 mit abnehmenden Höhenzu dem am westlichen Horizont untergehenden Stern 7 hinfüh-ren. Wir haben die scheinbaren Orte mit 1' bis 7' bezeichnet, 4

und 4l fallen zusammen. Daraus ergibt sich, daß der Beobachterin M die Himmelskugel vergrößert als Himmelsgewölbe sehenmuß! Dasselbe gilt natürlich für jeden Beobachter auf jedem x-

beliebigen Punkt der Erdoberfläche!

Page 76: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Ftir den Beobachter in O, der den Stern 1 im Zenith übersich stehen sieht, geht der Stern 4 eben im Westen unter, wäh-rend er für den Beobachter in W im gleichen Augenblick imOsten im Aufgehen begriffen ist; Stern 7 wiederum steht für Wim Zenith. So ergibt sich eben logisch und zwangsläufig, daß je-der, der des Nachts zum Himmel emporblickt, die Sterne übersein Himmelsgewölbe wandern sehen kann, wie wir es zu sehengewöhnt sind. Für alle Fälle sei noch vermerkt, daß natärlich je-der Fixstern die bei Stern 4 angedeutete Lichtfontäne ausstrahlt.

Da wir mit unserer Zeichnung lediglich die Frage nach demZustandekommen des scheinbaren Himmelsgewölbes erklärenwollten, haben wir ganz bewußt darauf verzichtet, die in derWirklichkeit bestehende Dämrnerungszone zu berücksichtigen,da dies die Zeichnung mr unnötig kompliziert und trotzdemnicht klarer gemacht hätte. Zum Schluß sei noch einmal aus-drücklich festgestellt, daß die Lichtkurven in der Realität sicherkeine Kreisbögen sind, sondern, mit an Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit, den gleichen oder doch sehr ähnlichen Ver-lauf aufweisen wie die Linien eines Magneten; sie gehören ja un-bestritten zum Bereich der elektromagnetischen Strahlungen.

Wir hoffen nun, dem interessierten Leser verständlich ge-

macht zu haben, warum der Himmel, obwohl er in Wirklichkeiteine Kugel ist, jedem Beobachter als eine von Horizont zu Hori-zont sich über ihn spannende Wölbung erscheint.

ENTSTEHT]NG VON TAG TIND NACHTAus nachfolgender Zeichnung ist unschwer ersichtlich, daß

die Sonne infolge der Lichtkurven jeweils nur die Hälfte der Erd-oberfläche bestrahlen kann. Um das in seiner ganzen Deutlich-keit zu erfassen, möge man sich das nur eine Ebene darstellendeBild räumlich vorstellen (um die Achse des Energiekreislaufesgedreht).

Dann wird sofort klar, daß wir auf der rechten Seite, wo dieSonne als Verteilergitter fungiert, eine die halbe Erdoberflächeüberstreichende Energiefontäne vor uns haben, die dort unteranderem als das für uns sichtbare Licht in Erscheinung tritt.

149 150

Bild 15: Tages- und Nachtseite

Auf der gegenüberliegenden (linken) seite krümmen sich die

Lichtstrahlen zu der schon weiter vorne beschriebenen Gegen-

fontäne in Richtung Himmelskugel zusammen, erreichen daher

die Erdoberfläche nicht mehr, es ist dort Nacht. Daß es dabei injenen zotten, wo die Lichtstrahlen noch verhältnismäßig nahe

der Erdoberfläche verlaufen, zu einer Dämmerungszone kommt,

ist wohl leicht einzusehen (Lichtstreuungseffekt)'

Page 77: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

ENTSTEHUNG DER JAHRESZEITENWie weiter vorne erläutert und aus der persönlichen Erfah-

rung jedes Menschen erhärtet, bewegt sich die Sonne bei ihrentäglichen Erdumläufen nicht immer in der gleichen Höhe überdas Firmament, sondern "schraubt" sich sozusagen zwischen denWendekreisen auf und nieder. Damit verbunden ist die Erfah-rung, daß Tag und Nacht nicht immer gleich lang sind, sowiedaß die Intensität (Kraft) der Sonnenstrahlen je nach Jahreszeitwechselt. Versuchen wir nun, uns darüber klar zu werden, wie esdazu kommt. Wir legen uns zu diesem Zweck zu den verschiede-nen Jahreszeiten nordsüdliche Schnitte durch die Erdwelt undkommen zu folgenden schematischen Darstellungen:

Als erstes betrachten wir die Situation zu jenem Zeitpunkt,da die Sonne den Frühlingspunkt erreicht, also den Aquator vonSüden heraufsteigend in Richtung Norden überschreitet, dasheißt, die Stellung der Sonne um den 2L.März eines Jahres (Bild16):

Die Sonne steht dabei für einen auf dem Aquator befindli-chen Beobachter im Zenith, die Grenzstrahlen der Sonnenfackelerreichen gerade noch die beiden Pole der Erdoberfläche. Dasbedeutet, daß die Hemisphäre "Tagseite" der Erdoberfläche vomNordpol bis zum Südpol ausgeleuchtet, beziehungsweise ange-strahlt wird; es herrscht Tag- und Nachtgleiche, von derAstronomie als Aquinoktium bezeichnet. Genau die gleiche Si-tuation ergibt sich auch um den 23. September jedes Jahres, esgibt also zwei Aquinoktien pro Jahr.

Eines geht aus der Zeichnung sofort deutlich hervor. dieWege der Sonnenstrahlen bis zur Erdoberfläche sind von sehrunterschiedlicher Länge! Während der lotrecht aus dem Raumauftreffende Strahl offensichtlich den kürzesten Weg zurückzule-gen hat, ist die Strecke bis zu einem der beiden Pole mehr alsdoppelt so lange. Wenn wir uns nun daran erinnern, daß Strah-lungsenergien mit dem Quadrat der Entfernung abnehmen, soist sofort klar, daß an den Polen weniger als ein Viertel jenerEnergie ankommt, als am Aquator auftrifft.

151 152

Bild 16: Tag- und Nachtgleiche

Das gilt sinngemäß natürlich auch für die Verhältnisse zwi-

schen Mittag und Abend beziehungsweise Morgen eines jeden

Tages, wenn man sich die Strahlenfontäne der Sonne raumpla-

stisch vorstellt.

Doch nun zu der folgenden Zeichnung, Bild 17. Dort halten

wir beim 22. Juni eines Jahres. Die Sonne hat sich seit dem 21'

März in 93 Erdumläufen (: Tagen) bis zum Wendekreis des

Krebses hinaufgeschraubt und steht nun senkrecht über dem

23"27' nördlich des Aquators verlaufenden Breitenkreis' Die

Grenzstrahlen der von ihr ausgehenden (aber nicht von ihr er-

zeugten!) Energiefontäne reichen nun im Norden weit über den

Page 78: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Nordpol hinaus, sie ist dort als Mitternachtssonne stets überdem Horizont sichtbar.

Bild 17:Wendekreis des Krebses

Dafür herrscht im Gebiet um den Südpol Polarnacht, denndie nach Süden gerichteten Grenzstrahlen krtimmen sich bereitsbei rund 66 U2" südlicher Breite von der Erdoberfläche weg.

Die Astronomie bezeichnet diesen Sonnenstand als Solsti-tium, und - gewissermaßen als Gegenstück zu den liquinoktien -

gibt es auch zwei Solstitien. Das zweite ereignet sich um den 21.

Dezember jedes Jahres, wir wollen uns anhand der letzten 'Jah-rcszeTten-Zeichnung' (Bild 18) damit befassen.

153 154

Bild 18: Wendekreis des Steinbocks

Sie soll die Situation im nördlichen Winter (der ja dem süd-

Iichen sommer entspricht) veranschaulichen. Die sonne hat sich

nach der Umkehr am Wendekreis des Krebses zum Aquator und

damit zum zweiten Aquinoktium am 23. September hinunterge-

schraubt und hat dann, Tag um Tag weiter nach Süden absin-

kend, den Wendekreis des Steinbocks erreicht'

Sie steht nun auf 29"27' südlicher Breite im Zenith, die

Grenzstrahlen ihrer Energiefackel gehen im Süden über den

südpol hinaus, das heißt, nun scheint dort die Mitternachtsson-

ne, während um den Nordpol und bis herunter zum nördlichen

Polarkreis Polarnacht herrscht. Auf der nördlichen Hemisphäre

ist es winter, da die sonnenstrahlen nunmehr den schon bespro-

Page 79: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

chenen längeren Weg bis zur Erdoberfläche zurückzulegen haben,der den entsprechenden Energieverlust bedingt.

Bei den drei vorangegangenen Zeichnungen soll der Außen-kreis die innere Erdoberfläche andeuten, die verdunkelte Flächedie Nachtseite der Erde; um die Grenze der Verdunkelung zu be-gründen, haben wir die Konturen der Rückllutfontäne der Son-nenstrahlung kenntlich gemacht. Die um die Himmelskugel ge-

zeichnete, waagrecht gestrichelt gezeichnete Fläche ist einSchnitt durch die reale Sonnenbahn, wobei die leicht schrägenLinien einen Teil der 365 Erdumläufe der Sonne simulieren; wirhaben auch versucht, die unterschiedlichen Ganghöhen im Be-reich der Solstitien beziehungsweise Aquinoktien anzudeuten.Die Wendekreise haben wir mit den entsprechenden Zeichen desTierkreises markiert. Wir glauben, somit alle Fragen bezüglichder Entstehung der Jahreszeiten erschöpfend beantwortet zu ha-ben.

MONDPHASEN UND FINSTERMSSEMit der folgenden Zeichnung vermitteln wir wieder einen

schematischen Aquatorschnitt durch die Innenwelt, und zwarblicken wir sozusagen von Norden in die südliche Hemisphäre"hinunter"; die Bewegungen der eingezeichneten Himmelskörper(Himmelskugel, Sonne und Mond) erfolgen in Richtung des ein-gezeichneten Pfeiles, also im Gegenuhrzeigersinn. Man solltebeim Betrachten der Zeichnung auch wiederum nicht vergessen,daß das Strahlungsfeld der Sonne räumliche Gestalt hat, alsoeinen Kugelinnenraum zur Hälfte ausleuchtet. Die bewußt ein-fach gehaltene Zeichnung zeigt einen um der Anschaulichkeitwillen sehr stark vergrößert gestalteten Mond in seinen verschie-denen Phasen; die auf der Erdoberfläche jeweils sichtbaren Pha-sen-"Bilder" haben wir außerhalb des Erdraumes dargestellt.

155 156

..----\ Ü

Himmclskvqcl

====w===;;r:^:

BiId 19: Mondphasen

obwohl die Darstellung eigentlich keiner weiteren Erläute-

rung bedürfte, wollen wir trotzdem kurz festhalten:

Trifft die strahlung den Mond direkt von rückwärts (rechts

im Bitd), so haben wir Neumond oder - unter bestimmten Be-

dingungen - eine totale oder partielle Sonnenfinsternis;

wirdderMondgenauseitlichangestratrlt(obenunduntenim Bild), so sehen wir ihn als Halbmond;

dazwischenzeigtetunsdiebekanntenSicheln,dadievonder Mondoberfläche reflektierten strahlen ja ebenfalls in den

nun schon bekannten Kurven zur Erdoberfläche herunterkom-

men;

Page 80: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

genau gegenüber der Sonne entsteht, wie aus der Skizze her-vorgeht, ein von der Sonnenstrahlung nicht erreichter trompe-tenförmiger, dunkler Raum, der sich in Richtung Himmelskugelimrner stärker verengt - das exakte Gegenstück zu der von derSonne ausgehenden Strahlenfontäne. Er ist, wie leicht einzuse-hen ist, im Querschnitt kreisfürmig. Geht der Mond genau durchihn hindurch (links in der Zeichnung angedeutet), was wiederumnur unter ganz bestimmten, gesetzmäßigen Bedingungen der Fallist, so ereignet sich eine totale Mondfinsternis. Schneidet erdiesen kreisrunden, strahlungslosen Nachtkanal jedoch nurmehr oder weniger an, so sieht man auf der Erdoberfläche einenvon der Astronomie als 'Erdschatten' gedeuteten Teilabschnitteiner dunkien Kreisscheibe auf der Mondoberfläche. Meistenswandert der Mond jedoch infolge seiner von der Sonne verschie-denen Bahngeschwindigkeit und Ganghöhen der Erdumläufe et-was am Nachtkanal vorhei, wobei er voll von den rückJlutendenStrahlen getroffen wird und uns daher als Vollmond erscheint(links im BiId).

Eine genauere Darstellung der herrschenden Gesetzmäßig-keiten in dem Verhältnis zwischen Sonnen- und Mondbewegun-gen muß, da diese einführende Schrift kein Astronomielehrbuchsein will und kann, einer eingehenderen Arbeit vorbehalten blei-ben - soferne ein Interesse der Leserschaft dafür bestehen sollte.Es sei jedoch soviel gesagt, daß bereits umfangreiches Materialzur Innenwelt-Astronomie erarbeitet wurde. Nun aber zur Be-antwortung der fünften und letzten der aufgeworfenen Fragen:

MONDFLUG IM ERDINNENALLEs darf als bekannt vorausgesetzt werden: ein Raumflugkör-

per startet zunächst senkrecht und wird nach Erreichen einerbestimmten (genügend hohen) Geschwindigkeit in eine von derErdoberfläche nur mehr schräg nach oben führende Bahn ge-

Ienkt, wodurch man an Geschwindigkeit gewinnt und ziemlichrasch in eine Höhe von 200bis 250 km gelangt, das heißt, in dieHöhe der sogenannten Orbitalbahn (Parkbahn). Dort wird derRaumflugkörper auf Orbitalgeschwindigkeit beschleunigt und dieErde ungefähr zweimal umrundet. Dann, bei Erreichen desStartfensters (das istjener Punkt, von dem aus die Flugbahn amgünstigsten verläuft), wird der Antrieb nochmals gezündet, um

157 158

den RaumIlugkörper auf die 2' kosmische Geschwindigkeit' die

,og"rurnte fntweictrgeschwindigkeit zu beschleunigen' die er-

foäerHch ist, um das "Schwerefeld zu überwinden"' wie man

sagt. (Die inzwischen ausgebrannten und abgeworfenen Raketen-

stufen seien hier nur ordnungshalber erwähnt')

In diesem Stadium bereits trennen sich aber die Wege der

kopernikanischen und der innenweltlichen Vorstellungen' Wir

vertreten nämlich die Auffassung, daß nach Erreichen der Ent-

weichgeschwindigkeit das Atherfeld, genauer: die gekrümmte

Strukir, (Metrik) des Atherfeldes das "Kommando übernimmt"'

das heißt, die weitere Bahn der Raumkapsel wesentlich- be-

stimmt (was geringfügige Kurskorrekturen mittels der Steu-

erdüsen nicht aussÄIiJn-t;, *oa*ch der größte Anteil der Gravi-

tationsstrahlung der Himmelskugel kompensiert, beziehungswei

." ur.g"r"lraltel wird. Ein Vergleich, der wie alle Vergleiche na-

türlichhinkt,mögedenVorgangvielleichtverständlichmachen:Ein Kinderflugdrache, der im Ruhezustand vollkommen der

Schwerkraft unterliegt, wird ab einer gewissen Geschwindigkeit

(seiesdieeinerLuftströmunSWind,oderweilerselbstbewegt*ird, irrd"- das Kind läuft) von der Luft "übernommen" und ge-

gen die Schwerkraft in die Höhe getragen'

Übrigens: zu Beginn der Mondfahrtexperimente hatte man

die $ößän Schwieri"gkeiten mit der,Berechnung der Flugbah-

,r"ni Du, deutsche Raketenexperte Wernher von Braun sagte

anläßlichder6.JahrestagungderösterreichischenGesellschaftfür weltraumforschung una Ftugl(örpertechnik in salzburg: "Als

wir mit unseren Rangär-Flügen begannen und mit ihnen die er-

sten Geschoße zum lüona '"hi"kt"tt,

fanden wir in den USA kei-

nen einzigen Mathematiker, der in der Lage gewesen wäre' die

dafür erforderlichen Flugbahnen zu berechnen. Nur die prakti-

sche Erprobung brachte uns hier weiter'" (Hervorhebung vom

Verfasser!) Eine außerordentlich bemerkenswerte Feststellung,

die unverhüllt ausspricht, daß man mit den zur verfügung ste-

henden Kenntnissen der Astronomen und Astrophysiker - die ja

bekanntlich und unbestritten durchwegs ausgezeichnete Mathe-

matiker sind! - einfach nichts anfangen konnte' Was uns freilich

aus verständlichen Gründen nicht wundert' Doch nun zurück zu

unserer RaumkaPsel.

Page 81: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

sie hat inzwischen die unmittelbare Nähe zur Erdoberfrächeverlassen und befindet sich auf dem weg in die Tiefen desRaums. von der Erdoberfräche aus gesehen, ergibt sich die Bahnim Endeffekt als eine Art balistischer Kurve. In wirklichkeitkreist sie immer höher : entfernter von der Erdoberfläche ent-lang der Erd-"wand", was für die aus ihr beobachtenden Astro-nauten so aussieht, als drehte sich die Erde unter ihnen um ihreAchse.

Nun kommt aber noch eine der gekrümmtenAtherfeldmetrik innewohnende Eigenschaft zum Trägen, ai" *i,oben im Zusammenhang mit der Lichtgeschwindigkeit andeu-tungsweise erwähnt haben: Je tiefer man in den Kosmos ein-{ringt, desto langsamer werden alre Bewegungen! Diese Beson-derheit der gekrümmten Atherferdstruktur führt später auch da-zu, daß die Astronauten einen verhärtnismäßig kreinen Mond miteiner relativ niedrigen Geschwindigkeit umkreisen, während sieder Meinung sind (sein müssen!), eine Kugel von 3 476 kmDurchmesser mit entsprechend hoher Gesch*indigkeit zu um_fliegen. wir möchten an dieser stelre ganz besonderJeindringrichdarauf hinweisen, daß die offiziel bekanntgegebenen Gesch-win-digkeiten von den angenommenen Größen und Entfernungen derkopernikanischen, spiegelbildlich verkehrten wertvorstelrlng ab-geleitet werden.

Während sich nun die Raumkapsel dem Mond auf einemKurs nähert, der es wahlweise gestattet, entwed.er nur in einerSchleife um den Mond und dann zurück zur Erde zu fliegen oderin eine orbitalbahn um den Mond einzuschwenken (aiso einetangentiale Annäherung), ruft die Isotropie der von der Him-melskugel im Athermeer induzierten Schwerestrahlung j*",Phänomen hervor, das von der wissenschaft als Gravitatänsfeld(: Anziehungsbereich) des Mondes gedeutet wird, retzten Endesaber nur auf jenen schattenbildungen im isotropen Feld derGravitationsstrahlung beruht, die wir ebenfa[s schon weiter vor-ne besprochen haben und die auch Dr. Techn. Ing. stefan szta-tecsny in seinem hochinteressanten werk "Altes irnd Neues zurGravitation", Verlag Dr. Herta Ranner, Wien 196g, auf den Sn.11-13 anschaulich beschrieben hat; obwotrr er natürrich vom ko-pernikanischen Bild ausgeht und nicht von subelektronen oder

159160

Ather sondern von Neutrinos spricht. Jedenfalls läßt sich damitnicht nur das Kreisen der Raumkapsel um den Mond avangloserklären, sondern auch begründen, warum die Raumkapsel ab

einer gewissen Annäherung an den Mond abgebremst werdenmuß, wenn sie in eine Orbitalbahn (Parkbahn) einschwenken unddarin bleiben und nicht am Mond vorbeischießen soll. Anderer-seits bedarf es unter diesen Umständen natürlich auch in derOrbitalbahn einer ganz speziellen Geschwindigkeit, soll dieKapsel nicht auf den Mond hinunterstürzen.

Um nach Durchführung aller vorgesehenen Experimente(von der Landung der Mondflähre auf der Mondoberfläche biszum Wiederandocken an der im Orbit kreisenden Raumkapsel)wieder vom Mond "loszukommen", wird an der vorausberechne-ten (erprobten!) Stelle der Parkbahn der Raketenmotor gezündetund so lange in Betrieb gehälten, bis die Ent-weichgeschwindigkeit erreicht ist, die es gestattet, den einseiti-gen "Andmck" der isotropen Gravitationsschwingung im gravita-torischen Mond-"Schatten" zu überwinden und in den Bereichder erdwärts gerichteten ungestörten Schwerewellen zu gelangen,wo bei der entsprechenden Geschwindigkeit wiederum die ge-

krümmte Atherfeldstruktur die weitere Bahn bestimmt, bis dieKapsel mit einer Geschwindigkeit von 40 000 km/h und unter ei-nem exakt einzuhaltenden Eintauchwinkel von 6,5" in die ober-sten Schichten der Atmosphäre eintaucht, dort sehr rasch abge-bremst und, nach Unterschreiten der 2. kosmischen Geschwin-digkeit, aus der bindenden Struktur des Atherfeldes "entlassen"wird. Den letzten Akt der garrzer. Mission kennen wir alle zurGenüge vom Bildschirm her, wenn die Kapsel, an den Fallschir-men hängend, herunter kommt.

Man möge uns vergeben, daß wir auf die gekrümmte Metrikdes Atherfeldes nicht näher eingehen, aber es fehlt hier einfachder Raum dafür. Trotzdem hoffen wir, das Thema Raumfahrt inder Innenwelt einigermaßen verständlich gemacht zu haben.

DAS PLATONISCHE JAHRAn zwei, stellvertretend für das ganze Sonnensystem gelten-

den Beispielen soll die nach dem kosmozentrischen Systemmögliche Berechnung des Platonischen Jahres und die dabei zuerzielende Genauigkeit demonstriert werden. Dazu muß bemerkt

Page 82: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

werden, daß die verwendeten Daten statistische Werte darstel-len, die aus den offiziellen astronomischen Daten errechnet wur-den.

Beispiel 1: Die Siderische Umlaufzeit des Neptun dauert164,7883 Jahre, die mit Hilfe des Müller-Murnau'schen Tier-kreisgesetzes errechnete Tropische Umlaufzeit (von Treff zuTreff mit dem Widderpunkt) dauert 763,742 481 150 527 2 Jahre.Wir drücken beide in Tagen aus und erhalten:

60 187,641 452 422 786 161 5 Tage Sid. UZ- 59 805,664 273 604 546 335 4 Tage Trop.UZ: 38L,977 178 818 239 8261 Tage Differenz

(die man wie bei der Sonne mit Präzession bezeichnen kann).

Nun teilen wir die Differenz in die Sid. Umlaufzeit und er-halten damit die Anzahl der Trop. Umläufe, die der Neptundurctrlaufen muß, bis die Summen der Trop. und der Sid. Um-läufe gleich sind:

60 187,641 452 422 78 I 381,977 178 818 24:157,568 684 178

021 1 Trop. Umläufe, was exakt einem Sid. Umlauf weniger :156,568 684178 021 1 Sid. Umläufen entspricht.

Nun rechnen wir weiter.

157,568 684178 021 1 Trop. Umläufe zu

163,742 481 150 527 2 Jahren:156,568 684178 021 01 Sid. Umläufe zu

164,788 3 Jahren:25 800,687 298 933 Jahre:25 800 a25l d 00 h 44 m 1,7 s

Beispiel2: Hier rechnen wir mit den Erdumlaufsdauern vonFixstern und Widderpunkt, womit wir eigentlich die Grenzen desSonnensystems schon überschreiten, aber umso eindrucksvollerdie großartige Einheitlichkeit des gesamten kosmozentrischenGetriebes demonstrieren können.

161162

Der Erdumlauf eines Fixsterns dauert

1 436,068 327 640 769 775 8 Minuten, der des Widderpunktes

1 436.068 175 664 618 141 9 Minuten; die Differenz beträgt

0,000 151 976 151 633 9 Minuten'

Wir teilen nun analog dem vorangegangenen Beispiel die Erdum-

IaufdauerdesFixsternsdurchdieobigeDifferenzunderhaltendie Anzahl der vom Widderpunkt zurückzulegenden Erdumläufe,

um wieder mit dem Fixstern zusammenzutreffen:

1 436,068 327 640 769 775 8 / 0,000 151 976 151 633 9:9 449

300,513 281575 215 250 7 Erdumläufe widderpunkt. Diese Zahl

urgibt, mulitpliziert mit der Anzahl der Minuten der Erdum-

laufsdauer des WidderPunktes,

1356983g749,41501152988121Minuten,die,weiterum-gerechnet,

25 800,687 298928 Jahre, das sind

25 800 a 251 d 00 h 44 m 1,6 s ergeben'

Das ist bis auf 1/10 Sekunde genau der mit den Neptun-

Daten errechnete Wert!

Für Interessierte, die nachrechnen wollen: der mittlere Tag

hat t 440 Minuten, das Trop. Jatr 365,242 20L 372 444 440 Tage;

offiziell wird es rnit365,242 20 Tagen ausgewiesen'

RÜCKBLICK I]ND AUSBLICKSchon im Abschnitt GÖTTERDAvttvtpRUNC unserer

Darlegungen haben wir unserer Überzeugung Ausdruck verliehen'

daß unsere Welt und das Universum das Ergebnis eines Schöp-

fungsaktes sein müßten. Die anschließend zu einem großen Teil

nur mehr oder weniger an der Oberfläche gebliebenen Beschrei-

bungen unserer Vorstellungen von d'er Innenwelt (von denen wir

hoffen, daß sie trotzdem verständlich sind) konnten uns in dieser

Meinung nur bestätigen.

Wenngleich wir zugeben müssen, daß hie und da noch offene

Fragen und vorerst ungelöste Probleme bestehen' so können wir

doÄ mit einem leisen Lächeln feststellen, daß wir um einiges

besser dran sind als die herrschende Lehrmeinung und daß das

Page 83: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

kopernikanische System auch nicht in kürzester Zeit erichtetwerden konnte.

Zwar wird die von uns postulierte Himmelskugel im Zen-trum des Alls voraussichtlich für alle Zeiten dem Menschen eineAnnäherung unmöglich machen und daher in ihrer exaktenStruktur von der Forschung nicht bis ins Letzte erschließbarsein, doch sind die in den vorhergehenden Abschnitten aufge-zeigten Phänomene wie kosmische Radiowellen, die erst im Jah-re 1965 von Penzias und Wilson entdeckte 3K-Strahlung, Höhen-strahlen, Gegenschein, Kometen und Meteore deutliche Indika-toren für die Existenz dieses zentralen kosmischen Körpers. Undeine zukünftige Forschung wird, wenn sie erst einmal die hem-mende und verzerrende Brille abgelegt haben wird, die sie vonKopernikus übernommen hat, noch weitere, bislang unbekannteStrahlungen und Wirkungen entdecken, die der Menschheit dieAugen dafür öffnen werden, wie sehr der Mensch ein Geschöpfdieses Kosmos, in diesen integriert und daher von ihm abhängigist!

Wir stehen also insoferne an einer vermutlich absolut letztenGrenze naturwissenschaftlicher Erkenntnismöglichkeit und müs-sen zur Kenntnis nehmen, daß uns die letzte Gewißheit über denAufbau und die inneren Strukturen der Himmelskugel für immerversagt bleiben wird. Immerhin bleibt uns die tröstliche Gewiß-heit, daß wir uns mit unseren Vorstellungen durchaus im Rah-men bekannter physikalischer Gesetzmäßigkeiten bewegen. Dassollte uns niemand zum Vorwurf machen. Dies umso weniger, alswir auf alle Hypothesen verzichten können, die für das Weltbildder offiziell anerkannten Lehrmeinung unverzichtbar sind: Ge-radliniges Licht, durch Millionen Jahre unverändertes Licht,taumelnde Erdachse, Gravitation als Fernwirkung(Massenanziehung), elektromagnetische Wellen ohne vermit-telndes Medium, Gaskugeln im Vakuum, um nur einige zu nen-nen.

Einen weiteren Hinweis dafür, daß das Innenwelt-Universum - sehr im Gegensatz zu den offiziellen Kosmogonien -

kein Zufallsprodukt ist, entstanden aus dem Tohuwabohu unge-richteter und unkontrollierber Kräfte und aus dem Nichts aufge-tauchter Energien, erblicken wir in der Tatsache der großartigen

163 164

Übereinstimmung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos:

f"girrr"rra beim Elektron, fort über Zelle und die höher organi-

sierte Lebewelt bis hin zur Himmelskugel mit ihren-Energie-

strömen bietet sich uns ein überwäItigend einheitliches BiId, hin-

ter dem man nur einen schöpferischen Geist sehen kann'

Insgesamt kann festgestellt werden' daß das bisher erarbei-

tete Material bereits "i"J 'o scharfe Eingrenzung ergibt' daß für

*ittt tirti"t " Spekulationen oder Hypothesen kein Raum mehr

bleibt. Alle zuktinftigen Arbeiten müssen also strikt vorgegebe-

nen Anforderungen !""ügu"' Das geht alleine schon aus dem

Umstand hervor, auä ai" Innenwelt-Theorie bedingt' daß alles

pflrit uti."he und biologische Sein aus den Verhältnissen und'C"g"U"rrtt"iten

des Innen-Universums nicht nur dargestellt' son-

dern auch begründet werden kann'

Als letzter hier aufgezeigter Anhaltspunkt für das Walten ei-

nes Schöpfergeistes stetren die im Z:uge der mathematischen

Durcharblitung des kosmozentrischen Systems entdeckten

großartigen Gesetzmäßigkeiten, die im heliozentrischen System

i"itg"frärra jeder GrunJlage entbehren' aber eben deshalb ein

Beweis für die Innen*elt-iheorie sind' So kann man' zum Bei-

spiel, Monddaten mit genau denselben Rechenmethoden ermit-

iäm,'ai" für die Son "Ld die anderen Planeten gelten' obwohl

doch der Mond nach herrschender Ansicht als Trabant um die

Erde kreist, die Erde und die Planeten um die Sonne' die ihrer-

seits wiederum als Zentrum des Ganzen relativ stillstehen soII'

Im übrigen zeigen diese Rechnungen' wie feinst und diffizil

die Bewegungen dä* kosmischen Getriebes aufeinander abge-

stimmt sind (man muß, wiII man gültige Resultate erhalten' mit

mindestens 15 Stellen hinter dem Komma rechnen)'

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß es ja auch

in den Zweitbildern des Innenwelt-Kosmos' den Elementarbau-

steinen und den biologischen Zellen, keineswegs regellos zugeht'

sondern daß dort streige Ordnung herrscht (siehe' zum Beispiel'

das Periodische Systeri der Elemente!) - obwohl die Kernphysi-

ker diese Ordnung bis heute bestreiten und lieber von statisti-

schen ZufäIIen .pie"h"n. wenn sich's die chemiker gefallen las-

sen!?!

Page 84: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Da wir soeben von der Übereinstimmung zwischen biologi-scher Zelle und Innenwelt-Universum gesprochen haben, tauchteine bislang nicht ausgesprochene Frage auf. Zellen können be-kanntlich sterben. Wie ist es damit bei der kosmischen GroßzelleInnenwelt bestellt?

Rufen wir uns zuerst noch einmal den physikalisch-energeti-schen und -materiellen Bestand unseres Innenwelt-Universumsin Erinnerung:

Im Zentrum sehen wir das gigantische KOSMOTRONT"Himmelskugel", das unablässig Energieströme und Materie pro-duziert und beide zur umhüllenden Erdoberfläche abstrahlt, wo-durch unter anderem die unüberschaubar vielfältigen Lebensprb-zesse von den einfachsten Einzellern und niederen Pflanzen bishin zum höchst komplex strukturierten Lebensträger "Mensch"errnöglicht und in Gang gehalten werden.

Während nun aber alles, was an Korpuskeln zur Erdoberflä-che gelangt und dort die bekannten Zustandsformen vom Elek-tron, Nukleon und Atom über die Moleküle bis zu den aus diesenaufgebauten mineralischen und biologischen Beständen reprä-sentiert, also an der Erdoberfläche verbleibt und früher oder spä-ter in dieser versintert, verhält es sich mit den von der Him-melskugel abgestrahlten Energien wesentlich anders.

Betrachten wir als auffälligstes Beispiel den über die Sonnezu uns kommenden Energiefluß: er wird, wie wir aus der tägli-chen Erfahrung wissen, zu einem wesentlichen Teil als Licht,Wärme (tertiäre Zustandsform!) und - wie wir mit einigem Rechtvermuten dürfen - einer Refüe anderer, bis jetzt noch nicht ent-deckter Energiearten in Anspruch genommen und "verbraucht".Der Kreislauf ist also nicht verlustfrei! Da die sogenannte Son-nenenergie trotzdem keinerlei Abschwächung erkennen läßt(soweit bisher beobachtet werden konnte), muß der entstandeneVerlust irgendwie wieder ersetzt werden. Fragen wir uns daher:was geht denn verloren, wird verbraucht? Die Antwort lautet: nurder von der Himmelskugel erteilte, im Subelektronenmeer in

l:Dieser Begriff stammt aus dem Roman Freder van Holks"Kosmotron" und ist als eine höhere Stufe von Betatron, Syn-chrotron usw. zu verstehen.

165 166

Schwingung (Welle) umgesetzte Stoß! Das heißt' die Schwin-

*"*..änfiruäe ,re.fluchi oder wird ganz aufgezehrt' Dieser Ver-

Iust wird aber durch die Arbeit der in der Himmelskugel wirken-

den Beschieunigerketten (Elektronen-ketten) ohne Unterbre-

chung ausgeglichen.

Doch zurück zu den von der Himmelskugel ausgeschle-u'der-

ten Korpuskularschauern, deren einen wir als Höhenstrahlung

kennen und registrieren' Bei ihm haben wir es also im Gegensatz

zu der über die Sonne zu uns kommenden Energie bereits mit

Materie zu tun, mit einer Materie' die überdies mit einem nicht

unbedeutenden Betrag von Energie befrachtet ist! Und zwar

meinenwirdamitdie"kinetischeEnergiederBeschleunigung(wohl zu urt"rs"t "lä"" "o"

a"' in der Struktur der Korpuskeln

gebundenen Brr"rgi"t)' pun diese kinetische Energie die Ursache

für die Entstehung Jä, pt arro*ens "schwerkraft" ist, wurde wei-

ter vorne bereits dargelegt' Wir sehen uns daher mit einem ech-

ten Materie"trurr.poä "o-" der Himmelskugel zur Erdoberfläche

konfrontiert ,rrra .rr.titt"n uns eingestehen' daß in diesem Falle

kein Kreislauf mehr vorliegt, sondern ein echter Substanzver-

lust eintritt.Selbst wenn wir opimistisch annehmen' daß die Hjmmels-

kugel aus zufließenL''St'b"1"k"onen (z'B' aus der Rückflutfon-

täne des primären Energiekreislaufes) wieder neue Strukturen

prägend aufbauen Xurr", äu'f"n wir die Augen nicht vor der Tat-

sache versctili"g",5 J"ß - vereinfacht ausgedrückt - an.der Erd-

oberfläche "ir" errnaoft'ng strukturgebundener Energien- ::ilr':

findet. Bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen' so mussen wü

,rr, ,"g".r, 9aß die bereits vorhand'enen Materiemengen im Ver-

laufe von Aonen u* a"" Energien des Universums entstanden

sind und daß dieser Prozeß ""h *i" vor perrnanent abläuft' was

letztenEndesui,,".t"tuVerknappungfreierEnergienbedeutet.

Die aus dieser Sachlage abzuleitenden Folgerungen würden

in ihrer Gesamtheit wieder einmal den Rahmen dieser Schrift

überschreiten, doch sei wenigstens gesagt, daß erst die durch

diesen prozeß verursachten Anderungen in den kosmischen ver-

hältnissen ein"" i, grrrer urzeit liegenden Tages die Entstehung

biologischen t "U",ti u'f a"' Erdoberfläche ermöglichten und bis

heute erlauben. In letzter Konsequenz rütteln diese Folgerungen

Page 85: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

an den Sätzen von der Erhaltung der Energie und Materie, wennwir behaupten: kosmophysikallisch gesehen, nimmt die freieEnergie des universums ständig ab, die strukturen gebundene: Materie aber ununterbrochen zu.Taucht somit am Horizont der Zeiten das Weltende auf?Der Spekulation _ und nur eine solche ist denkbar _ sinddiesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Der spielraum reicht vonder durch einen physikalischÄ ,'1qrrrL"r,, in Form einer Grenz_wertüberschreitung ausgerösten Aufbrechung arer rt*r.tr""ir gu-bundenen Energien in einer urtimaten Kettenreaktion bis hin zueiner durch das Schöpferwesen ,ro"g"."hu.ren, also gewollten,stillegung dieses universums. r'reitä mnnte man, wenn manden derzeitigen geistigen Zustand der Menschheit in Betrachtzieht, durchaus vermuten, daß das Schöpferwesen sich des Men_schen bedienen will, dieses universurn, in dem sich der Menschals eine Fehlleistung erwiesen und nicht nur zum stör- sondernsogar Zerstörfaktor entwickert hat, wieder in einen ,,Irrzustand,,

zurückzuversetzen, der einen neuen Anfang bedeutet r.ra "Äög-licht. Es ist aber auch nicht ur*rr.",i"äen, daß der kosmischenGroßzelle Geokosmos als lebena"* O"gurismus Mechanismenzur verfügung stehen, von denen wi, uns nichts träumen rassen.Einer von ihnen ka1 qrt die als polsprung erlebte KosmischeSchaltsekunde am Ende eines pfuto"ii.fr"n Jahres sein.

167168

"Es ist schwieriger eine uorgefa/3te

Meinung zu zertrümmern als ein Atom."

Albert Einstein

ZWEI WELTEN

Wissenschaft und Lehrmeinung sehen die WeIt und das AllSO:

Die Erde als einen, mit kosmischen Maßstäben gemessen,kaum erkennbaren Materiebrockgn, über dessen Oberfläche - mitkosmischen Augen betrachtet - der hauchdünne Schleier einesGasgemisches liegt, auf dessen Grund eine - weil weit unter derkosmischen Meßbarkeitsgrenze liegende - für kosmische Ver-hältnisse faktisch nicht vorhandene Lebewelt existiert; eine Le-bewelt, deren Vorhanden- oder Nichtvorhandensein also für denKosmos völlig irrelevant ist. Dies umso mehr, da sie, rein zufälligdurch den Einfang eines aus dem Unendlichen stammenden Ur-keimes entstanden, sich lediglich über Sextilliarden von Zufällenzu dem entwickelt hat, als das sie sich uns heute darstellt.

Dieses kosmische Nichts "Erde" rast auf verwickelten Bah-nen, geführt von seinem Zentralgestirn Sonne, mit unvorstellba-ren Geschwindigkeiten durch einen Raum, der zwar, was kom-pakte Materie betrifft, fast leer ist, dafür aber von Kraftfelderndurchsetzt und von Sonnenwinden durchströmt wird, denen ge-

genüber Lufthülle und Magnetfeld des bedeutungslosen Stäub-chens "Erde" sich mehr als dürftig ausnehmen.

Kein Wunder also, daß, von dieser Sicht ausgehend, dasSpitzenerzeugnis der Zufallsproduktion "Lebewelt", der soge-

nannte homo sapiens, heute überwiegend einem krassen Mate-rialismus huldigt, der sich einerseits in einem Denken und Han-deln marxistisch-leninistischer Prägung, andererseits in einemals Pioniergeist gepriesenen und demokratisch verbrämten Aus-beutertum amerikanischer Fasson manifestiert, das längst schonan die Vermarktung der Ressourcen der anderen Planeten desSonnensystems denkt, wie man bei Adrian Berry in dessen Buch"Die große Vision" nachlesen kann.

Page 86: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Kein Wunder daher auch, wenn sich gewisse Staatsmännnerabsolut keine Gewissensbisse darüber gestatten, ob dieses kos-misch praktisch nicht existente Virengewimmel "Menschheit"etwa in der Gluthölle eines Atomkrieges zugrunde geht. Auskosmisch-wissenschaftlicher Sicht hat das ja überhaupt nichts zubesagen, oder? Trotzdem gibt es erstaunlicherweise Leute, diedieses Bild von der Welt und vom Universum nicht nur großartigsondern sogar erbaulich, ja, erhebend finden. Dem können wirbeim besten Willen nicht folgen, denn wir empfinden so eineWelt als etwas eher Furcht Erregendes und solch ein Universumals den Gipfel der Trostlosigkeit.

Wir bieten dem gegenüber eine Sicht vom Universum undder Welt, die nicht nur den Vorzug großartigster Einheitlichkeitvom Elektron bis hin zum Kosmos als Ganzes besitzt, sonderndarüber hinaus menschlich noch faßbare Maßstäbe, physikalischbegründbare Fakten und das Wissen um die Geborgenheit in ei-nem allseitig geschlossenen All vermittelt.

Schützend umfängt die organisches Leben tragende Erd-oberfläche einen Kosmos, der, von wohlabgestimmten Kraftfel-dern erfüllt und von lebensnotwendigen Energieströmen durch-flutet, selbst ein lebender und Leben erzeugender Organismus ist- und damit das eklatante Gegenteil von dem, was einst einGiordano Bruno zu sehen vermeinte und predigte.

Und, beginnend beim Elektron - einem im Kosmotron"Himmelskugel" geprägten Atherwirbel - über alle anderen Ele-mentarbausteine bis hin zur lebenden Zelle können wir aus-nahmslos die Übereinstimmung mit dem prägenden Vorbild"Kosmos" feststellen. Ja, diese Übereinstimmung geht nach demalten Wort "Wie oben, so unten" noch viel weiter. So können wirdie Zweitbilder kosmischer Energiekreisläufe im Blutkreislaufund den wichtigsten Organen des menschlichen Körpers wiede-rentdecken; aber auch jede Pflanze wiederholt letzten Endes ingewissem Sinne den Strömungsverlauf kosmischer Energien.

Alles in allem ein feinst differenzierter Organismus, der, wiewir leidend erfahren müssen, jeden Verstoß gegen seine Gesetzeahndet. Norbert Wiener hat das so ausgedrückt:

169 170

"lJnsere Welt ist eine Welt, die nicht nur den gebührend be-

straft, der in bewußtem Hochmut sündigt' sondern auch- den'

dessen einziges Verbrechen es ist, die Götter und die Welt um

ihn herum nicht zu kennen'"

Wie recht er hatte!!!

Page 87: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

"Wenn irgendeine neue Grundwahrheit indie Welt hommt, so wird man allgerneinsich ihr hartnächig und möglichst langewidersetzen, ja, sie noch dann leugnen,wenn nlan schon wanht und fast überführtist. Inzwischen wirht sie im stillen fort undfri/3t wie eine Sciure um sich, bis alles un-terminiert i.st; dann wird hin und wied,erein Krachen uernehmbar, der alte lrrturnstürzt ein und nun steht plötzlich, wie einaufged,echtes Monurnent, das neue Ged,an-kengebciude - dann allgemein. anerh,anntund bewundert!"

A. Schopenhauer

DIE PIOMERE

KARL NETJPERTaus Augsburg war der Erste im deutschen Sprachraum, der

die Idee des Amerikaners Cyrus R. Teed von der Erde als Hohl-kugel aufgriff, geistig durcharbeitete und in seinem Buch"IJmsturz des Weltalls - das neue Weltsystem" (Verlags- undDruckereigenossenschaft Memmingen/Bayern) 1929 erstmalsveröffentlichte, dem er 1942 das Werk "Geokosmos - Weltbildder Zukunft" (Verlage Gropengießer, Zürich) folgen ließ. Durchihn wurde aber in der Zwischenzeit

JOHANNES LANGin Mannheim mit dem neuen Weltbild bekannt, dem er wei-

terhin seine ganze Arbeitskraft widmete. Seine Bemühungen gip-felten nach der Herausgabe zahlreicher Broschüren in der Veröf-fentlichung der Werke "Die Hohlwelttheorie" (2. Auflage 1938,Verlag Schirmer & Mahlau, Frankfurt/M.) und "Welt, Menschund Gott" 1936 und - nach dem 2. Wettkrieg - L949 "Das neue

171 172

Weltbild der Hohlwelttheorie", ebenfalls bei vorstehendem Ver-

Iag. Durch Langs Broschüren und Bücher kam

P.A. Mt}LLER.MI]RNAUaus Leipzig, später Murnau in Oberbayern' zu dem neuen

weltbild, dem auch er sein Leben und seine Arbeitskraft durch

Jahrzehnte widmete. AIs erstes gab er eine "Kritik der Hohlwelt-

theorie" heraus, dann folgte 1949 das Buch "Welträtsel Univer-

sum" (Bielmannen-Verlag, München), in dem er sich umfassend

und tiefschürfend mit den wissenschaftIichen Grundlagen des

geltenden Weltbildes auseinandersetzte und das Bild der Erd-

welt kurz aber sehr gut verständlich skizzierte. Die in diesem

Buch angekündigten Werke "Welträtsel Materie", "Welträtsel

Leben" und "Welträtsel Mensch" wurden aus verlegerisch-

kaufmännischen Gründen leider nicht mehr veröffentlicht. Das

ist zwar mehr als bedauerlich, doch wurde zum Glück wesentli-ches daraus in den Mitteilungsblättern der "Gesellschaft fürErdweltforschung" veröffentlicht. spätere veröffentlichungen

durch die GfE waren dann noch 1957 die "Kosmozentrischen

Bewegungsgesetze" und 1961 "Det Mikrokosmos". Außerdem lä-

ge ein noch unveröffentlichtes komplettes Manuskript mit dem

Titel "Welten auf der Waage" vor, das eine Gesamtschau vom

Bau der Materie über das biologische Sein bis hin zum Kosmos

beinhaltet.

Aber noch ein Mann muß zu den Pionieren der neuen Welt-

schau gezdhltwerden; es ist dies der DipI. Physiker

W. BRAI]Nder einige wichtige, bei den voran genannten Autoren im An-

satz steckengebliebene Gedanken, insbesonders auf den Gebie-

ten der Gravitation und der Trägheit weitergeführt und physika-

Iisch durchgearbeitet hat.

Insgesamt kann gesagt werden:

KARL NEUPERT hat das erste umfassende Konzept für

eine Gesamtschau, beginnend beim Atom, über die Entstehung

der Lebewelt bis hin zum Werden des ganzen Kosmos "Erdwelt"entworfen und vorgestellt;

Page 88: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

JOHANNES LANG hat weitergebaut und untermauert. Ihmgebührt aber vor allem die unbestreitbare Priorität, astronomi-sche Rechenmethoden auf kosmozentrischer Basis entwickeltund damit eines der schwerwiegendsten Gegenargumente deroffiziellen Wissenschaft weitgehend entkräftet zu haben. Unddies zu einer Zeit, da noch nicht jeder Pennäler einen Taschen-rechner zur Hand hatte. Nur wer sich selbst an solchen Rech-nungen versuchte, kann ermessen, was Lang damit geleistet hat.Erwähnt sei noch die Wiederentdeckung der vermutlich schonArchimedes bekannt gewesenen Urbewegung im Kosmos, diehier nicht näher erläutert werden kann.

P.A. MÜLLER-MURNAU wiederum hat das Erd-Innenall,beginnend bei der subatomaren Basis (Subelektronen : Äther)über den Aufbau der Materie bis hin zu der im Weltzentrum wir-kenden Kraft- und Lebensspenderin "Himmelskugel" aus strengwissenschaftlich-physikalischer Sicht durchgearbeitet und es istihm sogar gelungen, den biologischen Bestand unserer Welt aufdie kosmischen Gegebenheiten und Voraussetzungen zurückzu-führen, beziehungsweise aus ihnen zu entwickeln. Er hat ein au-ßerordentlich beeindruckendes, fast lückenloses Bild von derEntstehung der Materie bis hin zu dem das gesamte Universumdurchdringenden Geist entworfen, das, in sich geschlossen undlogisch begründet, in manchem an die Visionen eines OswaldSpenglers erinnert. Besonders wollen wir das wegen seiner fun-damentalen Wichtigkeit bedeutsame, von ihm entdeckte Tier-kreisgesetz herausheben, das, wie wir an zwei Beispielen zeigenkonnten, die exakte Berechnung der Dauer des PlatonischenJahres erlaubt. Seiner Wichtigkeit wegen sei es hier ziüert:

Der Nullpunkt Tierkreis ist Nullpunkt für alle TropischenBahnumläufe sowie für alle Siderischen Perioden.

W. BRAUNs Verdienste um die theoretische Durcharbei-tung physikalischer Grundlagen zur Gravitation, Trägheit undBewegung von Körpern im kräftefreien Raum können ebenfallskaum hoch genug eingeschätzt werden.

So hat jeder der vier Pioniere, wie ich sie nennen möchte, aufseine Art zum Entwurf, ztrm Ausbau und zur Weiterentwicklungder neuen Weltschau beigetragen - wie seinerzeit Kopernikus,Kepler, Brahe und Newton zum Bilde der Welt von heute.

173

Und sollten sie, die Pioniere der Weltschau des Wasser-

mann-Zeitalters, in dem einen oder anderen Punkte geirrt haben'

nun, so dürfen wir an folgende Tatsachen erinnern:

1.) "Errare humanum est", anerkannten schon die alten Rö-

mer als allgemein für Menschen gültig;

2.) Kopernikus, der noch an kreisförmige Planetenbahnen

una npizykeln glaubte, wurde durch Keplers Ellipsen berichtigt'

X"ptut ära" von Newton korrigiert' und Newton von Einstein

entthront, der seinerseits auch schon immer bestritten und an-

g"griffu" o,rurd" und neuerdings immer mehr wird; und schließ-

Iich

3.)warundistdieGeschichtederWissenschaftschonim-mer auch die Geschichte ihrer Irrtümer und Irrwege gewesen -

was durch jedes Photo, jede Eisenbahnfahrt und jedes in der

Luft befindii"h" Flrrgr"ug nachdrücklichst bewiesen wird'

,:siehe: Arth. Koestler, "Die Nachtwandler", s.506;Alfred scherz

Verlag, Bern und Stuttgart, 1959

174

Page 89: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

POLSPRUNG IN DER ERDWELTWenn wir weiter vorne einerseits gesagt haben, es sei in dervergangenheit unzweiferhaft zu verlagerungen der Erdpore mitallen dadurch ausgelösten Umwälzungen und Katastrophen ge_kommen (eine Tatsache, die von der Ltubri""t"r, offizieilen wis-senschaft entweder negiert oder kategorisch bestritten wird),aber andererseits betonten, den polsprungtheorien verschiedener

wissenschaftlicher Außenseiter keinln Ceschmack ;;;;rrr",zu können, weil sie a,e vom kopernikanischen weltbilä u..rg"-hen, so müssen wir wohl, um dem geneigten Leser g"r""t t ,,werden, versuchen, unsere Vorstellungen von polsprün"gen in derErdwelt darzulegen.

Weltweit raunen die Mythen und Sagen der Völker vonsintfluten und Feuerregen, ja sogar vom stillstehen der sonneund der umkehr ihrer umraufbahn. Ebenso wertweit sinJ abe.auch für den, der sie sehen will, deutriche spuren und überrestesolch stattgefundener Ereignisse vorhanden. warum werden sietrotzdem hartnäckig und oft Ieidenschaftrich gereugn"ti oi"Antwort ist einfach: weil sie halt so garz und gar nicht ins offi-ziell vertretene, anerkannte und geretrt" B,d von unserer werthineinpassen! Ganz anders ist el hingegen beim B,d von derErdwelt.

-vergegenwärtigen wir uns noch einmal kurz diese (viereichtnoch immer ungewohnte) welt: sie präsentiert sich uns als einekosmische Großzere, als ein von Leben erfürter und von viererreiKraftströmen durchpulster organismus im wahrsten sinne deswortes und nicht ars der im unendlichen weltarl verrorene ko-pernikanische Materiebrocken, auf dessen oberfläche unter einerhauchdünnen Gasschicht, genannt Atmosphäre, ein aus kosmi_scher sicht völrig irrerevanter Haufen biologischer cur"i,ipr"sinnlos durcheinander wimmelt, kreucht und fleucht.

Nein! Im Zentrum dieser unserer, von der Erdschale schüt_zend umhüllten Großzele welt kreist ars Ze[kern a", giÄti_sche Atomofen und Kräftespeicher Himmelskugel, von dem allewirkungen ausgehen, die diese Großze,e Erde mit Leben erfür-len und am Leben erhalten. In dieser Himmelskug"f frri".r,-*i"weiter vorne andeutungsweise geschildert, unentwegt atomareProzesse ab, deren Auswirkungen wir nicht zuletzt auch als

175176

Kosmische Höhenstrahlung, Kosmische Hintergrundstrahlung,Sonnen- und Sternenlicht registrieren können. Daß Planeten,Sonne und Mond über Jahrzehntausende währende Prozessehinweg ebenfalls Produkte dieses geheimnisvollen Kräftezen-trums Himmelskugel sind, sei hier nur am Rande erwähnt, dader Vorgang als solcher einer umfangreicheren Beschreibung be-dürfte, als der vorliegende Rahmen erlaubt.

Sonne, Mond und Planeten (sie sind ebenfalls Hohlkugeln!)besetzen, wie wir weiter vorne schon andeuten durften, die Ab-griffspunkte ihrer jeweiligen, in der Himmelskugel erzeugtenEnergiekreisläufe und werden von diesen in auf- und absteigen-den Bahnen um das kosmische Zentrum herumgeführt, wobei siegegenüber der sich ebenfalls drehenden Himmelskugel unter-schiedlich stark verzögert zurückbleiben. Langsam immer weiternach außen treibend, durchwandern sie jene gequantelten Zonenim kreisenden Athermeer, die man als die planetarischen Felderbezeichnet, in Richtung Erdoberfläche, bis sie jeweils - alle zu-gleich! - den äußeren, erdseitigen Rand ihres Feldes erreicht ha-ben und in das nächste, der Erdoberfläche nähere Feld über-wechseln.

Wie sich rechnerisch nachweisen läßt, überschreiten sie allezu diesem Zeitpunkt - ebenfalls gleichzeitig! - von Süden her auf-steigend den Himmelsäquator und treffen dort mit dem wie sieim gleichen Sinne kreisenden Widderpunkt zusammen! Dasheißt, es kommt zu einer Totalkonjunktion des gesamtenkosmischen Getriebes oder Systems! Dieses Zusammentreffenfindet nach jeweils 25 800,6873 (aufgerundet) Jahren statt (dieexakte Zeitdauer wurde vom Verfasser auf Sekunden genau er-mittelt). P.A. Müller hat in diesem Zusammenhang von einerKosmischen Schaltsekunde gesprochen.

Es würde wiederum weit über den Rahmen dieser Schrifthinausgehen, im einzelnen näher zu beschreiben, was alles indiesem so ungeheuer dramatischen und bedeutsamen Zeitpunktvor sich geht, so interessant es auch wäre. Beschränken wir unsdaher auf das, was mit dem Thema 'Polsprung' zusammenhängt.

Das kosmische Getriebe arbeitet zwar trotz aller zwischen-zeitlich auftretenden Beschleunigungen oder Verzögerungen imPlanetenlauf (Störungen) - verursacht durch die übermächtige

Page 90: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Dominanz des zentralen Energiekreislaufes der Sonne - letztenEndes sekundengenau auf den Eintritt der Totalkonjunktion hin,doch sollten wir uns stets des Umstandes bewußt bleiben, daßwir es nicht mit einem Getriebe aus Zahnrädern auf Achsen zutun haben, sondern daß das Ganze eine äußerst labile, in man-cher Hinsicht geradezu feinfühlige Angelegenheit ist - eben etwasLebendiges, dem in streng gezogenen Grenzen doch gewisse Frei-räume zur Verfügung stehen.

Nun kann man sich unschwer vorstellen, daß, je enger die inder Himmelskugel produzierten zentralen Stränge der Energie-kreisläufe von Sonne, Mond und Planeten zu einem Gesamtbün-del zusammenrücken, die gegenseitige Beeinflussung, das heißt,die dadurch verursachten Störungen im normalen Umlauf(obwohl die Frequenzen der Energiestränge natürlich differieren)immer gravierender werden, was letzten Endes zu Turbulenzenim sonst fein abgewogenen Zusammenspiel der Energiekreisläufeund ihrer zugehörigen Kraftfelder führt.

Die Folgen dieses im Kosmos vor sich gehenden Gegen- undDurcheinanders der energetischen Gewalten, die nicht nur dembeobachtenden Auge sichtbar werden, sondern auf der Erdober-fläche mit katastrophalen Umwälzungen einhergehen und für dieLebewelt weltuntergangsähnliche Dimensionen erreichen, kön-nen sogar, sobald die zentralen Energiestränge sich zu einemkompakten Bündel vereinigt haben, durchaus ein mehr oder we-niger weitgehendes Umkippen der Himmelskugel (bis zu 180')und damit des ganzen kosmischen Getriebes verursachen, ja, zrreinem scheinbaren zeitweiligen Stillstand desselben führen.

Daß diese urgewaltigen Umwälzungen im IGäfte erzeugen-den und damit Leben spendenden Inneren der Großzelle Erdenatürlich nicht ohne Auswirkungen auf deren Außenbezirke,sprich: Erdoberfläche, bleiben können, ist wohl ohne weitereseinsichtig, wenn man bedenkt, daß alles Lebendige - auch derMensch! - ein unteilbares Stück der Natur ist. Diese Umwälzun-gen werden von denen, die sie überleben, als Polsprung erlebtund gedeutet; wohl auch als Weltuntergang erlitten:

Da gleiten Zonen, die bisher unter einer Tropensonne dun-steten, von einem Tag auf den anderen in arktische Breiten, dafegen todbringende Orkane über die Länder, brechen neue Vul-

177178

kane auf und alte aus und Kontinentschollen auseinander, wer-

den weite Erdstriche von ungeheuren Erdbeben erschüttert und

andere von hereinbrausenden ozeanischen wassern überflutet.

Ganze Arten der Lebewelt gehen zugrunde oder werden zumin-

dest radikal dezimiert.

Bis dann eines Tages eine neue Sonne auf eine veränderte

Erde herunterscheint und ein neuer Mond über der Erde kreist.

Dies näher auszuführen, muß einer weiteren schrift vorbehalten

bleiben, wurde jedoch romanhafü von P.A. Müller in seinem Buch

"Weltuntergang" beschrieben.

Page 91: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Statt eines Nachworts:

WEITERE HINWEISEAuf welch schwachen Füßen das offiziell anerkannte Welt-

bild auf Grund der Forschungsergebnisse der neueren Zeit steht,mögen die nachfolgenden Berichte aufzeigen.

Rätselhafte Lichtgeschwindigkeit

Nach entsprechenden Experimenten teilte der damalige Le!ter der US-Marine-Forschungsabteilung, Admiral Hayward, 1gb9mit, daß man Atomexplosionen anhand ihres Widerscheines aufder Mondoberfläche registrieren könne. Allerdings erreichtendiese Lichtsignale eine Geschwindigkeit, die über der offiziellfestgelegten Lichtgeschwindigkeit liege !

Wir erinnern dazu 1.) an unsere Ausfährungen zum Erdlichtauf dem Mond und 2.) an die ebenfalls offizielle Auffassung, wo-nach die Lichtgeschwindigkeit eine unüberschreitbare Naturkon-stante sei. Natürlich läge gar keine derartige überschreitung vor,wenn der Mond, wie wir es sehen, nicht so weit von der Erdober-fläche entfemt ist, wie man allgemein annimmt.

Geschoße vom Mond und vom Mars

Auf einer Tagung der Lunar and Planetary Science Confe-rence in Houston, Texas, wurden ein Meteorit lunaren als auchzwei Meteorite zweifelsfrei marsianischen Ursprungs vorgestellt.Man gab dabei offen zu, daß es keine zufriedenstellende Erklä-rung dafür gebe, wie diese Steine auf die Erde gelangt sein könn-ten. Aus kosmozentrischer Sicht liegt keine Schwierigkeit vor.

Die überraschung von Lunik IfIDas Observatorium von Jodrell Banks verfolgte pausenlos

die Funksignale des die Amerikaner damals ziemlich schockie-renden Raumkörpers. Ftir den Vorbeiflug hinter dem Mond wareine einsttindige Unterbrechung der Funksignale berechnet wor-den. Diese setzten in der Tat zwar auch aus, aber zur allgemei-nen Verblüffung nicht für die berechnete Stunde, sondern nurvier Minuten lang! Natürlich kam trotzdem niemand auf dieIdee, deshalb das heliozentrische System in Frage zu stellen.

179

Doch weiter!

Die Riesenwolke auf dem Mond

Als die Russen seinerueit die ersten weichen Landungen aufdem Mond durchexerzierten, wirbelte der Raketenmotor einer

Sonde eine Staubwolke auf, die, entgegen allen zuvor angestell-

ten Berechnungen, hundertmal so groß war wie erwartet! Was

Rückschlüsse auf die wirkliche Mondgröße zuließe, wie wir mei-

nen.

Künstliche Mondbeben

AIs im Verlaufe der Apollo-l3-Mission die dritte Stufe der

Saturn-Rakete auf den Mond abgeworfen wurde, konnten die von

dem von der Apollo- l2-Mission zurückgelassenen Seismographen

registrierten Daten des dadurch ausgelösten Mondbebens inHouston nahezu 3 Stunden lang verfolgt werden! Der Einschlag

hatte nach den Veröffentlichungen die gleiche Wirkung wie eine

Explosion von 11 Tonnen TNT.

Nach Lage der Dinge müssen wir feststellen, daß der Mondeher wie ein Hohlkörper auf den Einschlag reagierte als wie eine

massive Kugel von einigen tausend Kilometern Durchmesser.

Was durchaus unserer Sicht der Dinge entspricht.

Planetenrätsel

Der Venus wurden früher bis zu 100'C Oberflächentempera-tur zugeschrieben, die Sonden ermittelten dann Temperaturenum 500"C (wenn man schon bei einer kosmisch so 'kleinen' Di-stanz derart irrte, was soll man dann von den für Sterne angege-

benen Temperaturen halten?). Als Folge der angeblich viele Ki-Iometer dicken (?) Wolkenschichten sollte auf der Venusoberflä-

che praktisch ewige Nacht herrschen - ebenfalls ein Irrtum, wie

sich herausstellte und was genauso auch für die allgemeinen

Oberflächenverhältnisse gesagt werden muß.

Der Mars erwies sich nach den von der Sonde "Viking 1"

übermittelten Daten als rund 100 mal heller, als er nach den Be-

obachtungen hätte sein dürfen. Die Wissenschaftler in Pasadena,

Kalifornien, führen dies auf in der Marsatmosphäre schwebende

feine Staubteilchen zurüch obwohl ähnliche VerhäItnisse auf der

'180

Page 92: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Erde (2.B. nach dem Krakatau-Ausbruch) zu erheblichen Licht-schwächungen führten.

Dem Planeten Jupiter wurde ursprtinglich eine Maximal-temperatur von -1300'C zugebilligt, was man der großen Entfer-nung von der Sonne zuzuschreiben pflegte. Aus dem gleichenGrunde sollte er auch nur etwa 3,70/o des auf der Erde gemesse-nen Sonnenlichtes empfangen. Beises erwies sich als grund-falsch! Nunmehr will man auf dem Jupiter Temperaturen bis zuplus 9500"C ermittelt haben und die Helligkeit soll gar das12000fache des Vollmondes übertreffen. Und das, obwohl derJupiter im heliozentrischen System um mehr als das Ftinffacheweiter von der Sonne entfernt kreist als die Erde! Doch hat auchdieser Umstand bis heute niemanden zu bewegen vermocht, dasheliozentrische System ernsthaft in Zweifel zt zie}ren. Das herr-schende Dogma ist immer noch stärker.

Wenn man jedoch die ganze Angelegenheit eingehender un-ter die Lupe nimmt, so sind alle diese und noch manche anderen- für das geltende System eigentlich bestürzenden - neuen, inununterbrochener Folge auftauchenden und die Wissenschaftlerbewegenden Entdeckungen, die sich - wir betonten das schoneinmal - so gar nicht mit den altgewohnten Anschauungen unddem bisherigen Erfahrungsschatz in Einklang bringen lassenwollen, in der Tat zweifellos eine einzige anschauliche und nichtzu übergehende Indizienkette für das Weltbild des herauf-ziehenden Wassermannzeitalters. Weshalb man denn auchnach den ersten Veröffentlichungen meist nie wieder etwas da-von gehört hat.

181 182

Zum Drübersteuen als Körnchen Salz eine letzte Zeitungs-

meldung vom 04.04.1991:

Astronomen entdecktenein mysteriöses 0biekt

NEw YORK. Amerikanische Astro-nomen sind im All einem mysteriösendunklen Objekt auf der Spur, das dieMasse von hundert Milliarden Son-nen haben soll. Entweder müsse esdas bisher größte bekannte SchwarzeLoch oder ein völlig neues Phänomensein, erklärten die Forscher. ,,Diegroße Masse, ihre Konzenration undDunkelheit ist äußerst räBelhaft, völ-lig anders als alles, was wir kennen",sagte Joss Bland-Hawtlorn von derßice-Universität- Sie entspreche derganzen Milchstraße, nur auf einemRaum, der zehntawendmal kleinersei.

Der Wissenschaftler kam dem Objekt zusemruen srit zrruei Kollegen beiBeobachtungen mit dem Teleskop aufdem hawaiianischen Vulkan MaunaKea auf die Spur. Die beiden berich-teten darüber in der Zeitschrift ,,TheAstrophysical Journal". Demnach

waren sie auf der §uche nach der Ga-laxis NGC 6240, alssie dondas myste-riöse Objekt entdeckten. Die GalaxisNGC 6240 hatte ihre Aufmerksarnkeiterre8t, weil sie eine starke infraroteStrahlung besitzt. Die Ursache derStrahlung ist unter Forschern aller-dings umsuiüenr Bei der Untersu-ch'ng der Galaxis stellten sie dannfest, daß sie statt einem arei Spirat-nebel enthält. Einer davon sei so un-gewöhnlich gewesen, daß die Existenzeines objekts mit extrenr großerMasse und Dichtc vorau§Sesetut wer-den müsse. wenn es exisiere, sei eszehn- oder hundertrnal größer als allebekannten Schwarzen Iöcher, erkl,är-ten die Forscher.

Als.schwarze Iicher werden Ob-jekte im All bezeichuet, deren Anzie.hungskraft so groß ist, daß sie selbstdas Licht ablenken und damit un-sichtbar werden.

Page 93: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Index:

AaronsonMark 53

Abendland 20:114;123Aberration 65; 66; 67;71Adderly I 18Alai-Pamir-Expedition g4Alfven 55; 56; 62;64; tt3;

136;137Anaxagoras I27Anaximander ll4; 122; 127Anaximenes I 14Andersen

HansJ.36:37;40Apollo 130; 180Aquinoktium 45; 151; 154Aristarch 114Aristokles 123Aristoteles 123;127Astrogeographie 37Astronomische Einheit 107Ather 123; 125;126; tZ7; t3T;

140; 141; 142; 143; 144: 145;146; 158; 159 160; 169; 173;t76

Atherfeld 142; t5B;159; 160Athermeer 137;144Atherstrom 145Atkinson 119Babylonier 76Barthel

Dr. Emst 18Bavink

Bernhard 59Belajeff

J.J. 84; 85; 86BerryAdrian 168

BesselF.V. 68

BevonE.G. 118

Bewegungsgesetzkosmozentrisches I l0; 133;

139;172Big-Bang 55Biggs

E.K. 119Bindungsenergien 140; 144BonneauD. sl

BraunW. 80; l4t;142;143; 158

BredowKapitän 80;99

BreuerReinhard 57;74

BrierGlenn W. I 18

BrunoGirdano 75; tl4; 169

CailleuxAndrd 32;34;39

Candela 94Cellular Cosmogony 87Chaldäer 76Chargaff

Erwin 129;144Charon 5l1'52Curie-Temperanr 32;34Cuvier

Baron de I 15Cygnus 107Dämmerungszone 149; 150Darwin

Charles l8;106Datenträger 62Dendera 105Dijkstra 18Diogenes I 14Doppler-Effekt 7lDrei-Kelvin-Strahlung 60; 6l ;

108;137;140;163

183

DreßlerAlwin 80

Du Bois-Reymond 143

Dynamo 32;33;36;99Einflüsse

kosmische 37;40;41lunare ll7

Einstein 18; 58; 61; 68; 73; 74;102; l2l;142;168; 174

Eintauchwinkel 160Ekliptik 36; 109; ll0; 139Elektron 59; 95; 96; 97 ; 98; 99;

ll7; 140; 144; 145; 146; 164:165;166;169

Elektronenketten 145

Elektronenmeer 140; l4l; 142;144;146;165

Elektronenstrom 96; 97 ; 98Empedokles 122Endlagerung 11

Energieachse 136;146Energiekreislauf 145; 149;

166;177Engler

R.J. 88;91Entfernungsmessung I 05Entweich geschwindigkeit

158;160Entwicklungslehre 18

Epizykel 136;174Erdbahn 45; 46; 70; 107 ; ll0Erdellipsoid 30Erdgestalt 84;87Erd-Innenall 133; 134; 173Erdlicht 93;179Erdmagnetfeld 32; 34; 36; 59Erdmagnetismus 3l; 32; 34;

37; 38;98Erdöl 7;22;23Erdschein 931'94;95Erdumlauf lll; ll2; I 13; 135;

16l:"162

Erdwand 1.04; l3l;134Erdwölbung 88;95; 104Evolutionstheorie 25Fink

Uwe 51

Fixstem(himmel) 42; 45 ; 461'

67; 70; 106; 1 10; lll; ll2;Il3; 123; 135; l4l; 147 ; 148;149; 16l;162

FoyR. 5l

Frühlingspunkt 19; 20; 46; 109;110; 116; 135; 138; 151

Galaxie 43; 53; 54;' 55; 6l;' 62;67;71;74;78;105;106

GalileiGalileo 87; 100

GamowGeorge 34

GauquelinMichel 2l; ll7; ll9;120

Gegenpol'144Geodäten 69; 85

Geokosmos l4l;142Glazialkosmogonie l8Gorenstein

M.V. 53

Gravitation 38; 55; 73; l4l1,142; 158; 159; 160; 163; 172;t73

GraziaAlfred de 87

Großerde 18

Großzelle 132; 137; 165; 167;175;177

GruhlHerbert 7; 10

HaberHeinz 49;72

Haber-Bosch 9Hahn

184

Page 94: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

Hermann Michael 22; 43; 52;53

Halbwertszeit 11

HawkingStephen 74

HaywardAdmiral 179

HeisenbergWerner 74; l2l

Helmholtz 73Heraklit ll4;129Herrmann

L20Herschel

F.W. 49Hesiod I 14

HessV.F, 58

Himmelsäquator 46; 105; 1 10;lll; 139;176

Himmelsgewölbe 99; 108; 130;146;147;148;149

Himmelskugel 108; 109; ll2:,ll7; 130; 133; 134; 135; 136;137 ; 138; 139; 140; l4l; 143;145; 146; 148; 150; 155; 157;158; 159; 1.63; 164; 165; 166;169; 173; 175:' 176; 177

Hintergrundstrahlung 60; 6l;64;109:"140;176

Höhenstrahlen 64; 98; 108;137;140;163

HörbigerHanns 18

Horizont 4l; 75; 79; 8l; 89; 99;100; 101; 102; 124; 130; 147;148;149;153;167

Hubble-Effekt 52Huchra

John 53Infrarot 62:106:'14lInklination 95

Ionosphäre 32;144Isotropie 59;61;159Jahr

Anomalistisches I 13

Siderisches 46;47Tropisches 46

Jahreszei(en 146:'151; 153; 155

JanskyK.G. 107

Jodrell Banks 179Jupiter 3l;49; l19; l8lKaiser

Peter 36;37;38;40Kataklysmentheorie 1 15

KeplerJoh. 45; 76; 135; 173; 174

Kerr-Zellen 63Konfuzius I 15

Konvektion 32;33;39Kopemikus 27 : 37 ; 38; 72; 7 5;

76;80;82; ll4; 123; 163;173;174

Korona 144Kosmotron 165

Kreisel 35; 38Kugelringspirale 146Lang l8;36;84;100; l0l; 102;

ll2;172;173:,176Laplace 17;24Lichtgeschwindigkeit 62; 63 ;

64; 65; 143; 159; 179Lichtjahr 52; 53; 54; 6l; 64;

65;68; 130Lichtwege 105Lichtzeit 64;65;66Liebig

Justus 11

LorenzKonrad 13

Lotmessung 8lLunik 179

185

Magnetfeld 3l;32;33; 54; 55;

58; 59; 95; 103; 1 l8; 1 19;

132;136;168Mars 3l; 119; 179; 180

Maxwell 145

Maya 76; ll5Merkur 48; ll9:.134Meteorit 179

Mitternachtssonne 153:' 154

Mond 155;157Mond{insternis 157

Mondphasen 146;156Morrow

U.G. 87; 88; 90; 9l;92l'93l,95; 100; 102

MouldJeremy 53

MullerRichard 53

Müller-MumauP.A. 18; 9l;93;100; 110;

lll; ll2; ll7; 133;139;l4l:'146; 16l

Nachtkanal 157

NairProf. Mc. 82

NelsonJohn H. 119

Neptun 50; 5l; 52; 1611, 162

NeupertKarl 18

Neutrinos 160

Neutronensterne 72;73Newton 49;76; 142; 173;174Oppenheimer

J.R. 73

Orbitalbahn 157;159Orwell

George 19

OsianderAndreas 72

Pamir 84

Parallaxen 67; 68; 70; 107

Parsec 65;107Passat 43Penzias 6l;163Piccardi I 19

Planetarische Felder 136; 137

Planeteneinflüsse 1 l9Planetenrätsel 180

Platonisches Jahr 20; 116; ll7;160:. 167;173

Pluto 1l; 50; 5l; 52; lll:, ll2Polarnacht 153;154Polsprung l; 2; 35; 36; 37 ; 40;'41;167;175;176;177Präzession 20; 109:' I l3; 161

Prokaryonten 25

Proton 74Pulsar 52;72Pythagoras 126

Quantentheorie 74;75

Quasar 52; 55; 72; 107; 108

Radar 62Radien 104;142Radiostem 107

Radiowellen 60; 62; 103; 106;

l4l;163Rectilineator 88

Relativitätstheorie l8; 61; 63:'

68:,73;74; 102Riesenwolke 180

RobertsJ.G. 119

Römer 63;174Röntgenstrahlen 62; 106; 1 19

RotationselliPsoid 30; 129

Rotverschiebung 52;71Rüdenberg

Reinhold 103

Satellitengeo däsie 44; 129

Saturn 49;ll9;135;180Sauerstoff 8;9;ll;25Schaltsekunde

186

Page 95: Fritz Tauscher-Zeitenwende Weltenwende -188 S-1997

kosmische ll7;1671' 176Schmid-Burgk

Johannes 60Schmidt-Kaler

Theodor 56Schuh

Hans 12

Schwarze Löcher 73; 74; 127Schwerkraft 38; l4t;158; 166Schwimmerregel 96Seismologie 39Sexl

Roman 68;69Siderischer Bahnumlauf I l2;

136

25;53

102;156

Sternbild 20; 43 53; 54;77;105;106;107;138

Sternenmantet 138; 143Stemtag 107; lllStone

Ed, 49Strahlung

kosmische Höhen- 109; 176Suball

Louis 35;36;37;38Subelektronen 140; l4l; 142;

144; 146;159;165; t6G; 173Supergalaxis 54supermassives Objekt 56Supernova 57Sztatecsny

Stefan 159Tamarack-Mine 82Teed

Cyrus R. l7lThales 121;127Tiefenstufe 34:39;40Tierkreis 19; 20; 105; 109;

110; 112; 138; 139; 140: 143;144; 145; 155; l6t; 173

Tierkreiskugel 138; 139; 140143

Totalkonjunktion I 16; 176;177

Transduktion 25Trellis

Michel I i9Tropischer Umlauf 135Tschernobyl 9; 1 IUltrastrahlung 58;62Ultraviolett 62; 106; l4lUniversum

Alterdes 53; 55expandierendes 73

Uranus 49;50Urbewegung 173Urknall-Theorie 55

33

187

Vakuum 44; 62; 64l' 102; l4l;t63

Velikovsky 37 ; 87; ll4; 115;tt7

Venus 3l; 43; 48:" 93; ll9; 134;180

Wassermann l; 2; 20; 120;174; l8l

WeisskopfVictor 12

Welteislehre 18

Weltenei 129

Weltzeitalter 113

Wendekreis 46:, 110; 135 146;l5l;152;153; 154; 155

Widderpunkt 110; 111; ll2;113; l l6; 135; 139; 16l; 162;176

WienerNorbert 55;169

WilsonRob. W. 6l;163

WoodburyMaxA. 118

Zellenstruktur 55; 113; 136

Zellkem 137;175Zodiakallicht 145

188


Recommended