Schlaganfall…… und das Leben geht weiter.
Patientenbroschüre –
Empfohlen von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Diese Broschüre soll Sie darüber informieren, wie das Leben nach
einem Schlaganfall weitergeht. Ihnen als Patient oder Angehörigem
möchten wir Mut für die Zukunft machen und schließlich auch
praktische Hilfestellung geben – mit Aussagen von Betroffenen,
zahlreichen Tipps und einem speziellen Schlaganfall-Notfallpass.
Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit
Ihr Boehringer Ingelheim Schlaganfall-Team
Seite
• Es passiert in den besten Jahren 4
• Der Schlaganfall ist ein Notfall! 8
• Was passiert in der Klinik? 10
• Wenn man die Welt nicht mehr versteht 12
• Start ins „zweite“ Leben 14
• Wieder zu Hause 17
• Ein Schlaganfall reicht 22
• Hilfreiche Adressen 26
Vorwort
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Liebe Leserin, lieber Leser,
der Schlaganfall ist eine der meistgefürchteten
Erkrankungen. Dies liegt zum einen an seinem
oft plötzlichen und unerwarteten Eintritt, zum
anderen aber auch an den Behinderungen, die er
hinterlassen kann.
Wie die Erfahrung glücklicherweise zeigt, läuft ein
Großteil der Schlaganfälle relativ glimpflich ab –
vor allem dann, wenn der Betroffene schnell in
ärztliche Behandlung kommt. Viele Behinderungen
und Funktionsausfälle bilden sich mit der Zeit zurück,
sodass ein Schlaganfall keineswegs dauernde
Hilfs- und Pflegebedürftigkeit bedeuten muss. Auch
nach der Akutversorgung und Reha-Behandlung
kann ein selbstständiges, abwechslungsreiches Leben
möglich sein. Wichtig ist allerdings, dass alles getan
wird, um einen erneuten Schlaganfall zu verhindern.
Neue Medikamente tragen dazu bei, dieses Risiko
deutlich zu senken.
Gefäßverschluss
Schlaganfallgebiet
1. verschlussbedingter
(ischämischer) Schlaganfall
SchlaganfallgebietBlutung
2. blutungsbedingter
(hämorrhagischer) Schlaganfall
Es passiert in den besten Jahren
Das Gehirn ist das wohl faszinierendste Organ
unseres Körpers. Es steuert fast jede Körper-
funktion. Es nimmt Farben, Töne und Gerüche
wahr. Vor allen Dingen aber erzeugt es alle unsere
Ideen, Gedanken und Gefühle und damit letzten
Endes das Bewusstsein.
Um seine vielfältigen Aufgaben ein Leben lang zu
erfüllen, ist das Gehirn rund um die Uhr auf eine
ausreichende Durchblutung und eine ständige
Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen
angewiesen. Seine vielen Milliarden Nervenzellen
reagieren schon auf kurzzeitige Unterbrechungen
der Blutversorgung äußerst empfindlich. Fast im
selben Augenblick, in dem die Durchblutung stoppt,
stellen sie in den nicht mehr versorgten Hirn-
bereichen ihre Arbeit ein. Bleibt der Blutfluss länger
– mehrere Minuten bis Stunden – unterbrochen,
sterben die betroffenen Zellen unwiederbringlich
ab. Die Medizin spricht dann von einem Schlaganfall.
Je nach Ort und Ausdehnung des Schlaganfalls sind
mehr oder weniger starke Funktionsverluste des
Gehirns bis hin zum Tod die Folge. Zu den häufigsten
dieser Ausfallerscheinungen gehören Lähmungen,
Beeinträchtigungen der Sprache sowie Sehstörungen.
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Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist immer Folge einer plötzlichen Durchblutungs-
störung des Gehirns. Diese kann verursacht sein durch:
1. eine Mangeldurchblutung (Hirninfarkt), weil ein zum Gehirn
führendes Blutgefäß plötzlich verstopft wird oder
2. eine Blutung durch den plötzlichen Riss eines Blutgefäßes
Durch diese Vorgänge erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig
Sauerstoff und Nährstoffe, sodass sie zugrunde gehen.
Eine Vorstufe des Schlaganfalls ist die so genannte
transitorische ischämische Attacke (TIA). Anders als
beim „großen“ Schlaganfall ist das betroffene Hirn-
gefäß nur vorübergehend verstopft. Daher klingen
auch die Schlaganfall-typischen Symptome wie z. B.
Lähmungen oder Sprachstörungen meist nach weni-
gen Minuten wieder ab. Bereits die erste TIA muss
als ernstes Warnsignal betrachtet werden. Es sollte
sofort eine gründliche ärztliche Untersuchung er-
folgen und eine Schlaganfall-verhindernde Therapie
eingeleitet werden.
Wie entsteht ein Schlaganfall?
Eine Mangeldurchblutung des Gehirns (Hirninfarkt) ist mit 80 Prozent
bei weitem die häufigste Ursache eines Schlaganfalls. Sie kann auf ver-
schiedenen Wegen zustande kommen:
• am häufigsten durch eine Embolie
Ausgangspunkt sind Blutgerinnsel, die sich im Herzen oder in den
großen zum Gehirn führenden Gefäßen, z. B. der verengten Hals-
schlagader, gebildet haben. Von einem solchen Blutgerinnsel
können sich Teile lösen, die durch den Blutstrom in das Gehirn
gelangen und dort ein wichtiges Blutgefäß verschließen. Ursache
für eine Gerinnselbildung im Herzen sind häufig Rhythmusstö-
rungen (z. B. Vorhofflimmern) oder Herzklappenerkrankungen.
• seltener durch eine Thrombose
Dabei verschließt sich ein Blutgefäß im Gehirn durch einen Blutpfropf.
Solche Verschlüsse entstehen meist in Gefäßen, deren Gefäßwand
durch eine Atherosklerose, d.h. durch Kalk- und Fettablagerungen,
bereits geschädigt ist.
In etwa 20 Prozent der Fälle ist die Ursache eines Schlaganfalls eine
Blutung. Dabei platzt oder reißt ein Blutgefäß des Gehirns. Blut tritt
ins Hirngewebe aus und zerstört es. Auslöser dieser Form des Schlag-
anfalls sind häufig zu hoher Blutdruck oder Fehlbildungen der
Hirngefäße mit Gefäßwandschwäche.
Welche Symptome und Beschwerden deuten auf einen Schlaganfall hin?
• Arm- und/oder Beinlähmungen
• herabhängender Mundwinkel
• Taubheitsgefühl
• Doppelbilder oder plötzliche Erblindung eines Auges
• Sprachstörungen
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Etwa 150.000 Menschen pro Jahr erleiden in
Deutschland einen Schlaganfall. Rund 30.000
versterben an den akuten Folgen der Erkrankung.
Zusammen mit Herz- und Krebserkrankungen
stellt der Schlaganfall eine der häufigsten Todes-
ursachen dar.
Nicht wenige Schlaganfall-Opfer sind im Moment
des Geschehens völlig hilflos. In dieser Situation
kann es lebensrettend sein, dass Familienmitglieder,
Arbeitskollegen und andere Personen den Ernst der
Lage erkennen und richtig handeln.
Und so leisten Sie bei einem Schlaganfall-Patienten
fachgerechte Erste Hilfe:
• Rufen Sie den Notarzt (Telefon: 112 bzw. 19 222
in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz
und Saarland) und teilen Sie Ihren Verdacht
„Schlaganfall“ schon am Telefon mit.
• Sorgen Sie in der Nähe des Erkrankten für Ruhe
• Lockern Sie beengende Kleidung
• Entfernen Sie Zahnprothesen
• Behalten Sie den Erkrankten immer im Auge
• Achten Sie auf seinen Bewusstseinszustand
und seine Atmung (gegebenenfalls stabile
Seitenlagerung oder Atemspende)
Wichtig: Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Alarmieren Sie
den Rettungsdienst deshalb lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig.
Obwohl der Schlaganfall auch Kinder und jüngere Leute treffen
kann, stellt er überwiegend eine Krankheit der mittleren und späten
Lebensjahre dar. Wer ihn erlitten hat, muss sich häufig auf ein Leben
mit Behinderungen einstellen. Auch wenn sich viele Funktionsstö-
rungen mit der Zeit wieder bessern oder ganz zurückbilden können,
bedeutet ein Schlaganfall stets einen Lebenseinschnitt.
Werner K. (77), Buchholz
„Es passierte während einer Reise nach Weimar,
morgens im Hotel. Beim Zähneputzen hing mein
linker Arm plötzlich bewegungs- und gefühllos
wie ein schwerer Sack an meiner Schulter.
,Schlaganfall‘ dachte ich sofort und bat die
Rezeption, den Rettungsdienst zu rufen. Erst ein
paar Tage zuvor hatte ich einen Vortrag zum
Thema Schlaganfall gehört und wusste deshalb
über die Symptome relativ gut Bescheid. Mir war
klar, dass ich keine Zeit verlieren durfte. Meine
schnelle Reaktion hat mir wahrscheinlich eine
schwere bleibende Behinderung erspart. In der
Hauptsache sind es heute die Medikamente gegen
weitere Schlaganfälle, die mich noch an jenen Tag
erinnern.”
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Der Schlaganfall ist ein Notfall!
Was passiert in der Klinik?
Zeit ist kostbar – besonders bei einem Schlaganfall.
Je weniger Abstand zwischen dem Auftreten der
ersten Schlaganfall-Symptome und der Klinikauf-
nahme liegt, desto größer sind die Chancen, dass
der Schlaganfall nur geringe Schäden hinterlässt.
In vielen großen Kliniken existieren heute Spezial-
abteilungen – so genannte Stroke-Units – zur
Behandlung von Schlaganfällen. Sofern es möglich
ist, sollten Schlaganfall-Patienten in eine entspre-
chende Einrichtung verlegt oder eingewiesen werden.
Grundsätzlich ist hierzulande aber davon auszuge-
hen, dass die meisten Notfall-Krankenhäuser über
die wichtigsten Geräte und Verfahren zur Akut-
versorgung eines Schlaganfall-Patienten verfügen.
Moderne Röntgenverfahren, Ultraschalluntersu-
chungen und Labortests helfen bei der Diagnose
und der Suche nach den Ursachen des Schlaganfalls.
Das Ergebnis – Gefäßverschluss oder Blutung –
entscheidet über den weiteren Behandlungsweg.
So werden verstopfte Gefäße unter günstigen
Voraussetzungen oft durch eine medikamentöse
Auflösung des Blutgerinnsels (Thrombolyse) wieder
durchgängig gemacht. Falls diese Behandlung
nicht möglich ist, kann der Blutpfropf eventuell mit
Spezialkathetern beseitigt werden. Wurde der
Schlaganfall durch eine Blutung verursacht, ist
gegebenenfalls eine Operation sinnvoll.
Um die beeinträchtigten Hirnfunktionen wieder
herzustellen, beginnt schon früh auf der Stroke-Unit
die Rehabilitation. Diese zielt in erster Linie auf eine
rasche Mobilisierung des Patienten ab. Parallel dazu
werden oft bereits die ersten Maßnahmen getrof-
fen, um weitere Schlaganfälle zu verhindern. Zu
den wichtigsten Säulen dieser Sekundärprävention
zählen Medikamente, die eine erneute Blutgerinnsel-
bildung in den Gefäßen verhindern.
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Obwohl der medizinische Fortschritt die Heilungs-
aussichten nach Schlaganfällen ständig verbessert,
bleiben die ersten Tage für den Patienten und seine
Angehörigen eine schwere Zeit. Wer einen nahe-
stehenden Menschen nach einem Schlaganfall im
Krankenhaus besucht, sollte auf eine unter
Umständen schwierige Begegnung vorbereitet sein
und folgende Verhaltenshinweise beachten:
• Viele Schlaganfall-Patienten haben anfangs Sprach- und
Verständigungsprobleme. Reden Sie in diesen Fällen mit dem
Besuchten so, dass dieser mit einfachen Zeichen (zum Beispiel
Kopfnicken oder Handheben) Antwort geben kann.
Vera Z. (49), Bad Reichenhall
„Das Schlimmste nach meinem Schlaganfall war,
dass ich zunächst nicht reden konnte. Mein ganzer
Wortschatz war abhanden gekommen. Ich fühlte
mich wie ein Kleinkind, das alle Gefühle und Ängste
durch Körpersprache ausdrücken muss. Gott sei
Dank habe ich einen sehr verständnisvollen Mann,
der mir jeden Wunsch buchstäblich von den Augen
abgelesen und damit neuen Mut gegeben hat.
Inzwischen ist meine Sprache soweit zurückgekehrt,
dass ich mich im Alltag wieder verständigen kann.
Ich hoffe, dass ich so eine Situation kein zweites
Mal erlebe. Durch die Medikamente, die mir mein
Neurologe gibt, fühle ich mich vor einer Wieder-
holung aber auch gut geschützt.“
• Geben Sie dem Patienten Hoffnung. Manche der
zunächst beängstigenden Symptome wie Läh-
mungen sowie Sprachstörungen oder gelegentliche
Verwirrtheit bessern sich häufig. Vermeiden Sie es
aber auch, den Ernst der Krankheit durch über-
triebenen Humor herunterzuspielen.
• Zeigen Sie dem Betroffenen – zum Beispiel durch
Streicheln seiner Hand –, dass Sie ihn immer noch
mögen. Bringen Sie zum Ausdruck, dass er sich
auch in Zukunft auf Sie verlassen kann.
• Auch bei erheblich eingeschränkter Wahr-
nehmungsfähigkeit des Besuchten, sollten Sie im
Krankenzimmer alle Gespräche über seinen
Zustand mit Dritten unterlassen. Oft bekommen
Schlaganfall-Patienten mehr von ihrer Umwelt
mit, als der Eindruck vermuten lässt.
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Wenn man die Welt nicht mehr versteht
Zu den erstaunlichen Eigenschaften unseres Gehirns
gehört auch seine Fähigkeit, verloren gegangene
Funktionen zu ersetzen. Unter günstigen Umständen
sind deshalb selbst Klavier spielen und andere
Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Konzentration
und Geschicklichkeit erfordern, nach Schlaganfällen
wieder möglich. Nur selten jedoch kommen
Begabungen von allein zurück. Fast immer müssen
die Betroffenen geduldig üben.
Um Menschen mit Schlaganfall-bedingten
Behinderungen wieder ins berufliche und familiäre
Umfeld einzugliedern, folgt der Akutbehandlung
meist die Rehabilitation. Erste Station ist die so
genannte Reha-Klinik. Einrichtung und Atmosphäre
sind ganz auf die Erholung der Patienten ausgerichtet
und daher in der Regel besonders angenehm.
Während des Reha-Aufenthalts wird der Patient
von einem spezialisierten Team betreut, dem
neben Neurologen und anderen Fachärzten auch
qualifiziertes Pflegepersonal, Krankengymnasten,
Sprach- und Ergotherapeuten sowie Fachleute für
weitere Therapiegebiete, z. B. (Neuro-)Psychologen
angehören.
Der Ablauf einer „Reha“ richtet sich zumeist nach
einem individuellen, auf die Behinderungen des
Patienten abgestimmten Therapieplan. Durch
Krankengymnastik etwa werden die Muskulatur
und Beweglichkeit sowie das Gleichgewicht trai-
niert. Wie sich die wichtigsten Alltagsaufgaben
(zum Beispiel Essen oder An- und Auskleiden) auch
mit Behinderungen allein bewältigen lassen, lernt
der Patient im Rahmen der Ergotherapie. Sprach-
therapeuten vermitteln – wenn nötig – Methoden,
mit denen sich der Betroffene wieder verständlich
machen kann. Denk- und Konzentrationsvermögen
werden oft in kleineren Übungsgruppen geschult.
Ein weiterer häufiger Reha-Bestandteil ist die Schluck-
therapie, bei der Patienten mit Schluckstörungen
erfahren, wie man Verschlucken beim Essen und
Trinken vermeidet. Um das seelische Wohlbefinden
und Ausdrucksvermögen zu steigern, ergänzen
Musik- und Kunsttherapie oder spezielle psycholo-
gische Behandlungsformen oft das therapeutische
Basisprogramm.
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Start ins „zweite“ Leben
Helmut L. (70), Lüneburg
„Meine Reha liegt fast zwei Jahre zurück. Obwohl
mein linker Arm bis heute weitgehend gelähmt
und kaum beweglich ist, komme ich gut alleine
klar. Vor allem die Ergotherapie hat viel dazu bei-
getragen, dass ich immer noch in meiner eigenen
Wohnung leben kann. Ich wünsche mir natürlich,
dass es so bleibt. Allerdings verlasse ich mich nicht
nur auf mein Glück: Um die Gefahr eines erneuten
Schlaganfalls zu bannen, habe ich mit dem
Rauchen aufgehört, esse fettarm und treibe – so
gut ich kann – regelmäßig etwas Sport. Außerdem
nehme ich seit der Reha-Zeit ein Medikament
(Plättchenhemmer), das mein Schlaganfall-Risiko
erheblich senken kann.“
Da viele Patienten während der Rehabilitation große
Fortschritte machen, kann die Frage nach bleiben-
den Behinderungen häufig erst gegen Ende der
Maßnahme beantwortet werden. Es gehört auch zu
den Aufgaben des Therapeutenteams, die Weichen
für die Anschlusstherapie zu stellen und gegebe-
nenfalls die häusliche Versorgung zu organisieren.
• Wohnen
Es muss nicht immer ein kompletter Umbau oder
Umzug sein: Häufig reichen schon einige kleinere
Änderungen aus – zum Beispiel ein paar zusätzli-
che Haltegriffe oder ein Wannenlift –, damit ein
Schlaganfall-Patient in der vertrauten Umgebung
bleiben kann. Vor allem Ergotherapeuten sind
gute Berater, wenn es um die behindertenge-
rechte Ausstattung der Wohnung geht. Vor
größeren Investitionen können sich Gespräche
mit der Kranken- oder Pflegekasse über die
Finanzierung lohnen. Gleiches gilt vor der
Anschaffung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen
oder Krankenbetten.
Die meisten Schlaganfall-Patienten empfinden es gewiss als großes
Glück, wenn sie nach wochenlangen Klinik-Aufenthalten wieder in
der Familie und in den eigenen vier Wänden sind. Nicht selten aller-
dings hat diese Freude Grenzen: Auch nach einer erfolgreichen
Rehabilitation sind viele Betroffene weiterhin auf Unterstützung und
Hilfen angewiesen. Nun kommt es vor allem darauf an, das in der
Reha Gelernte anzuwenden und konsequent zu üben. Ein paar Tipps
für das Leben nach Schlaganfall, Akut-Krankenhaus und Reha-Klinik:
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Wieder zu Hause
• Beruf
Wenn der Schlaganfall jüngere Menschen trifft, kommt fast immer
auch die Frage nach der beruflichen Zukunft auf. Grundsätzlich
sollte die Gesundheit Vorrang vor der Karriere haben. Ansprech-
partner in Umschulungsangelegenheiten ist in erster Linie das
Arbeitsamt oder der Rentenversicherungsträger (z. B. LVA oder
BfA). Auch bei der behindertengerechten Gestaltung des Arbeits-
platzes leisten diese Institutionen oftmals Hilfe, indem sie dem
Arbeitgeber die nötigen Investitionen zumindest teilweise erstatten.
• Schwerbehindertenausweis
Schlaganfall-Patienten, die zu mindestens 50 Pro-
zent behindert sind, können beim zuständigen
Versorgungsamt einen Schwerbehindertenausweis
beantragen. Das Dokument hilft, Nachteile aus-
zugleichen, die durch die Behinderung entstehen.
Insbesondere unterstützt es den Betroffenen
beim Durchsetzen seiner Ansprüche auf arbeits-
rechtliche Vergünstigungen (Kündigungsschutz,
Urlaub, Arbeitshilfen), auf Wohngeld, Parkerleich-
terungen, Rundfunkgebühren-Befreiung, steuer-
rechtliche Nachteilsausgleiche (z. B. Freibeträge)
oder auf kostenlose Beförderung im Personen-
verkehr. Antragsformulare liegen meist bei den
örtlichen Sozialämtern bereit.
• Mobilität und Autofahren
Aus eigener Kraft an jeden gewünschten Ort zu kommen, hat für
die meisten Menschen großen Wert. Besonders das Autofahren ist
hierzulande oft gleichbedeutend mit Lebensqualität. Selbst wie-
der ans Steuer oder besser nicht? Auch wenn der Schlaganfall
keine oder nur leichte Behinderungen hinterlassen hat, sollten
Betroffene diese Frage äußerst gewissenhaft und selbstehrlich
prüfen. Die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung verlangt in erster
Linie Eigenverantwortung. Um straf- und versicherungsrechtliche
Schwierigkeiten zu vermeiden, ist es ratsam, die Fahrtüchtigkeit
nach einem Schlaganfall durch einen entsprechenden Eintrag im
Führerschein bestätigen zu lassen. Auskünfte über die nötigen
Formalitäten erteilt in der Regel die örtliche Führerscheinbehörde.
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• Soziale Beziehungen
Gerade nach einem Schlaganfall können
Familienmitglieder und Freunde wertvollen seeli-
schen Beistand leisten. Schlaganfall-Patienten
sollten daher möglichst viel mit vertrauten
Menschen unternehmen. Schon ein Spieleabend
kann manchmal helfen, über ein krankheitsbe-
dingtes Stimmungstief hinwegzukommen.
Depressive Zustände sind nach schweren
Erkrankungen nicht selten. Belasten diese zu
stark, sollte man ohne Scheu das Gespräch mit
dem Facharzt suchen.
• Sexualität
Es gibt kein medizinisch stichhaltiges Argument, warum ein Mensch
nach überstandenem Schlaganfall auf körperliche Zärtlichkeit und
Sex verzichten sollte. Im Gegenteil: Ähnlich wie Selbstständigkeit
im Alltag, Unternehmungen mit Freunden oder erfolgreich gelöste
Aufgaben im Beruf kann auch ein befriedigendes Liebesleben stär-
kend auf das Selbstbewusstsein wirken. Leistungsdruck im Bett ist
allerdings nicht nur für Schlaganfall-Patienten falsch. Relativ häufig
nämlich ziehen die Krankheit und manche Medikamente auch die
Sexualfunktionen in Mitleidenschaft. Doch selbst in diesem Fall
kann mit dem richtigen, liebevollen und einfühlsamen Partner
noch ein ausgefülltes Leben möglich sein.
• Hobbys und Freizeit
Jeder Schlaganfall-Patient sollte sich eine Aufgabe suchen, die seiner
körperlichen und psychischen Belastungsfähigkeit entspricht. Ideal
sind Hobbys, die soziale Kontakte fördern, die körperliche Beweg-
lichkeit verbessern oder das Denkvermögen trainieren. Unter diesen
Aspekten können auch Ausstellungs-, Kino- oder Theaterbesuche
anregend wirkend. Schlaganfall-Patienten können auch in Urlaub
fahren. Sicherheitshalber sollten sie vor der Buchung aber zuerst
ihren Arzt befragen, ob das gewählte Reiseziel und die Urlaubsform
aus medizinischer Sicht zu empfehlen sind. Manche Urlaubsveran-
stalter und einige Hilfsorganisationen bieten spezielle Reisen für
gesundheitlich eingeschränkte Weltenbummler an. Abholdienste,
behindertengerechte Hotels und medizinische Betreuung wäh-
rend des ganzen Urlaubs gehören dabei fast immer zum Standard.
• Sport
Um die therapeutische Krankengymnastik zu er-
gänzen, eignen sich moderates Laufen und Rad-
fahren sowie Schwimmen meist besonders gut.
Die Auswahl der Sportart sollte immer in enger
Absprache mit dem Arzt erfolgen. Erfahrungs-
gemäß machen Sport und Bewegung in einer
Gruppe von Gleichgesinnten den größten Spaß.
Vielerorts sind deshalb in den vergangenen Jahren
spezielle Schlaganfall-Sportgruppen entstanden.
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Die meisten werden von fachlich besonders ge-
schulten Trainern betreut, was den gesundheit-
lichen Nutzen der Gruppen zusätzlich stärkt. Bei
der Suche nach einer Schlaganfall-Sportgruppe
können die örtlichen Sportvereine, Krankenkassen,
Wohlfahrtsverbände oder auch Ärzte weiterhelfen.
schon während der Krankenhauszeit stellen.
Pflegebedürftig ist, wer im täglichen Leben,
zum Beispiel beim Waschen, Anziehen oder Essen
zubereiten, in erheblichem Umfang (voraussichtlich
mehr als sechs Monate) Hilfe braucht. Zu den
Pflegeleistungen gehören je nach Bedarf: häusliche
Krankenpflege, medizinische Behandlungspflege
nach ärztlicher Verordnung, Anleitung und Unter-
stützung von pflegenden Angehörigen, Beratung,
Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung. In
welcher Höhe ein Schlaganfall-Patient Leistungen
aus der Pflegekasse erhält, wird durch den medizi-
nischen Dienst der Krankenversicherung (MdK)
entschieden. Ausschlaggebend ist die Pflegestufe,
in die der Antragsteller vom MdK eingruppiert wird.
Die Pflegeversicherung kann sowohl Sachleistungen
(Einsatz eines Pflegedienstes) als auch Geldleistungen
für pflegende Angehörige gewähren. Aufgrund der
Reform des Gesundheitswesens muss in den kom-
menden Monaten und Jahren jedoch mit zahlreichen,
teils grundlegenden Änderungen in der Pflegeversi-
cherung und bei der Bezahlung von Pflegeleistungen
gerechnet werden.
• Selbsthilfegruppen
Schlaganfall-Selbsthilfegruppen gibt es in Deutschland in fast jeder
größeren Stadt. Zu ihren Aktivitäten gehören im Allgemeinen regel-
mäßige Treffen, die dem Erfahrungsaustausch und der Information
der Mitglieder dienen. Schon deshalb kann es für Schlaganfall-
Patienten sinnvoll sein, sich einer Gruppe anzuschließen. Ärzte
und Krankenkassen haben die Adressen der nächstgelegenen
Gruppen oft griffbereit.
• Pflegeversicherung
Fast immer kommen durch die Schlaganfall-Folgen Kosten auf den
Patienten und seine Familie zu. Da sich ihr Umfang meist nach der
Behinderungsart und -schwere sowie den Heilungschancen richtet,
ist ein Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung in vielen Fällen
sinnvoll. Weil die Bearbeitung erfahrungsgemäß mehrere Wochen
dauert, sollten Schlaganfall-Patienten oder ihre Angehörigen diesen
Sibylle M. (60), Berlin
„Seit gut einem Jahr versorge ich meinen Mann, der nach einem
Schlaganfall auf den Rollstuhl angewiesen ist. Da er viel Energie
besitzt und konsequent übt, kann ich jeden Tag erleben, wie er
zum Beispiel beim Waschen und Anziehen immer selbstständiger
wird. Dennoch ist die Pflege nicht einfach für mich. Um auf Dauer
durchzuhalten, nehme ich deshalb alle Hilfen an, die möglich sind.
Neulich habe ich mir sogar einen kurzen Urlaub gegönnt. Mein
Mann wurde in dieser Zeit durch einen Pflegedienst betreut. Ich
denke, es ist wichtig, dass man als pflegender Angehöriger auch
ein bisschen auf sich selber achtet. So bin ich mir sicher, dass
wir – mein Mann und ich – noch etliche schöne Jahre vor uns haben.“
• Notfallpass
Ziel aller Reha-Maßnahmen sollte es sein, dem
Schlaganfall-Patienten ein möglichst großes Maß
an Selbstständigkeit zurückzugeben. Dies
schließt auch ein, dass sich der Betroffene ohne
Begleitung außerhalb der eigenen Wohnung
bewegt. Dass der eine oder andere dabei seine
Kräfte überschätzt und fremde Hilfe braucht,
kommt besonders in den ersten Wochen nach
der Klinikzeit gelegentlich vor. In dieser Situation
besitzt ein Notfallpass, der alle wichtigen
Personalien und Angaben zur Krankheit,
zu Behinderungen und über die benötigten
Medikamente enthält, meist großen Wert.
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Wir haben speziell für Schlaganfall-Patienten ein solches Dokument
entwickelt und in die hintere Umschlagseite dieser Broschüre inte-
griert. Trennen Sie das Formular heraus und füllen Sie es – sofern Sie
selbst betroffen sind – mit Ihren Daten aus. Stecken Sie es danach
zu den Papieren, die Sie immer bei sich tragen. Wenn Sie gesund
sind, haben wir hier eine Bitte: Geben Sie den Pass an einen Menschen
weiter, der ihn braucht. Helfen Sie – wenn gewünscht – beim
Ausfüllen mit. Vielen Dank!
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Ein Schlaganfall reicht
Daran ist nichts schönzureden: Wer einen Schlag-
anfall oder dessen Vorform (TIA) erlitten hat,
bleibt sein Leben lang ein so genannter Risiko-
patient. Glücklicherweise gibt es heute eine Reihe
medizinischer Behandlungswege, die das Risiko
eines erneuten Schlaganfalls senken. Arzneimittel,
die die gefährliche Blutgerinnselbildung innerhalb
der Blutbahn unterdrücken, bilden dabei die wich-
tigste therapeutische Stütze.
Der bislang am häufigsten eingesetzte Wirkstoff, um gefährdete
Patienten vor einem erneuten Schlaganfall zu schützen, ist eine
ursprünglich als Schmerzstiller bekannt gewordene Substanz: die
Acetylsalicylsäure (ASS). Weltweit hat ASS bis jetzt vermutlich viele
hunderttausend Menschen vor einem wiederholten Schlaganfall
bewahrt. Vor wenigen Jahren stellte sich heraus, dass sich der Schutz-
effekt durch neue Medikamente offenbar erheblich steigern lässt.
Diese Entdeckung hat unter anderem zu einem neuen wirkungsvollen
Kombinationspräparat für die Schlaganfall-Sekundärprävention geführt.
Ob sich ein Schlaganfall wiederholt oder nicht, hängt nicht zuletzt
vom Betroffenen selber ab. Selbst die besten Medikamente wirken
nur dann optimal, wenn der Patient auf eine gesunde Lebensweise
achtet. Und das ist beim Schlaganfall trotz des ernsten Krankheits-
bildes in der Regel gar nicht so schwer: Da die Grunderkrankung häufig
eine Atherosklerose ist, wirkt sich alles, was die Gefäße schützt,
meist auch günstig auf das Schlaganfall-Risiko aus. Zu den Risiko-
faktoren, auf die der Patient am besten Einfluss nehmen kann, zählen
Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, Diabetes
und Cholesterinerhöhung.
Und das können alle Leser dieser Broschüre zur
Verminderung ihres Schlaganfall-Risikos tun:
• Bluthochdruck (Hypertonie)
Dauerhaft erhöhter Blutdruck stellt eine große
Gefahr für die Gefäße dar. Zum einen fördert er
die Entstehung einer Atherosklerose. Zum anderen
ist er der häufigste Grund, wenn Blutgefäße plat-
zen. Lassen Sie Ihren Blutdruck deshalb regelmäßig
kontrollieren und erhöhte Werte (>140/90 mmHg)
unbedingt behandeln. Welche Arzneimittel und
Therapien im Einzelfall in Frage kommen, hängt
von der Bluthochdruck-Ursache ab, die durch
eine gründliche Untersuchung zunächst zu klären
ist. Denken Sie auch daran: Körperliche Bewegung
senkt auf Dauer Ihren Blutdruck.
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• Übergewicht
Übergewicht ist oft an der Entstehung von Bluthochdruck,
Stoffwechselstörungen und Atherosklerose beteiligt. Überschüssiges
Cholesterin und Fett lagern sich in den Gefäßen ab, wo sie den
„Grundstein“ für die atherosklerotischen Wandveränderungen
legen. Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihres Speiseplans
auf das Verhältnis zwischen Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten.
Maximal 30 Prozent der täglichen Nahrung sollten aus Fett beste-
hen. Bevorzugen Sie beim Kochen pflanzliche Öle (etwa Oliven-Öl)
und essen Sie möglichst oft Fisch, Gemüse und frisches Obst.
Lassen Sie von Zeit zu Zeit Ihre Cholesterin- und Blutfettwerte
bestimmen und bei zu hohen Werten behandeln.
• Rauchen
Nikotin ist das Gefäßgift Nummer „1“. Statistiken
deuten darauf hin, dass Tabakkonsum das Schlag-
anfall-Risiko mehr als verdoppelt. Wenn Sie Raucher
sind, hören Sie am besten noch heute damit auf.
• Cholesterinerhöhung
Eine Erhöhung der Blutfette begünstigt Gefäß-
veränderungen, die wiederum einen Schlaganfall
verursachen können. Vermehrte Bewegung und
Ernährungsumstellung können dem entgegen-
wirken. Oft ist die Einnahme von fettsenkenden
Mitteln erforderlich.
Darüber hinaus können Sie Ihre Gefäßgesundheit
fördern, indem Sie belastende Stress-Situationen mei-
den. Hetze, Ängste und Ärger wirken sich besonders
durch Blutdruckerhöhung negativ auf die Gefäße aus.
Wenn Sie sich außerdem viel bewegen und Sport
treiben, ohne den Körper zu überlasten, haben Sie
schon viel dafür getan, dass der überstandene Schlag-
anfall ein Einzelereignis in Ihrem Leben bleibt – oder
noch besser, dass es erst gar nicht so weit kommt.
Arno F. (62), Dresden
„Ich fahre jedes Wochenende mindestens 50 Kilometer Rad, gehe
viermal im Monat zum Skat und engagiere mich ehrenamtlich als
Kassenwart in einem Naturschutzverband. Dass ich vor anderthalb
Jahren einen Schlaganfall hatte, nimmt mir kaum jemand ab. Glück-
licherweise verlief die Erkrankung bei mir moderat. Möglicherweise
auch deshalb, weil ich einen guten Hausarzt habe, der mich sofort
in die Klinik geschickt hat, obwohl ich nur über leichte Taubheit
im linken Arm und verschwommenes Sehen geklagt habe. Um das
Wiederholungsrisiko so weit wie möglich zu senken, hat er mir
direkt nach der Entlassung ein neues Medikament verschrieben. Er
erklärte mir, dass dieses Kombinationspräparat gegen die häufigste
Schlaganfall-Ursache, den Gefäßverschluss, besonders gut wirke.“
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Hilfreiche Adressen
Für Menschen nach einem Schlaganfall und alle, die ihr persönliches
Schlaganfall-Risiko reduzieren wollen, gibt es in Deutschland eine
Vielzahl hilfreicher Ansprechpartner, Organisationen und Adressen.
Eine kleine Auswahl finden Sie hier.
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH)
Carl-Bertelsmann-Str. 256 • 33311 Gütersloh
Beratungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr
Tel.: 0 18 05 / 09 30 93 (0,12 €/Min.) • Fax: 0 18 05 / 09 40 94
E-Mail: [email protected] • Internet: www.schlaganfall-hilfe.de
Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Charité Uniklinik • Neurologische Klinik
Schumannstraße 20-21 • 10117 Berlin
Internet: www.dsg-info.de
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)
Walter-Kolb-Str. 9-11• 60594 Frankfurt/Main
Tel.: 0 69 / 60 50 18-0 • Fax: 069 / 60 50 18-29
E-Mail: [email protected] • Internet: www.bar-frankfurt.de
Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e. V. (BRA)
Bundesgeschäftsstelle: Wenzelstr. 34 • 97084 Würzburg
Tel.: 09 31 / 25 01 30 - 0 • Fax: 09 31 / 25 01 30 - 39
E-Mail: [email protected] • Internet: www.aphasiker.de
Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung
Behinderter (BDH)
Eifelstr. 7 • 53119 Bonn
Tel.: 02 28 / 96 98 40 • Fax: 02 28 / 96 98 499
Internet: www.bdh-reha.de
Bundesarbeitsgemeinschaft „Hilfe für Behinderte“ e. V. (BAGH)
Kirchfeldstr. 149• 40215 Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 3 10 06 - 0 • Fax: 02 11/3 10 06 - 48
E-Mail: [email protected] • Internet: www.bagh.de
Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e. V. (DAG SHG)
Friedrichstr. 33 • 35392 Gießen
Tel.: 06 41 / 9 94 56 12 • Fax: 06 41 / 9 94 56 19
E-Mail: [email protected] • Internet: www.dag-selbsthilfegruppen.de
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und
Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Internet: www.nakos.de
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
Internet: www.dge.de
Schlaganfall – das Leben geht weiter
• Rund 80 Prozent aller Schlaganfälle beruhen auf einem
Gefäßverschluss.
• Viele Funktionsausfälle und Behinderungen, unter denen Menschen
kurz nach einem Schlaganfall leiden, bilden sich mit der Zeit zurück.
Für zahlreiche Schlaganfall-Patienten bleibt damit ein weitgehend
selbstständiges Leben möglich.
• Wer einen Schlaganfall oder die Vorform (TIA) erlitten hat, bleibt
auch danach in erhöhtem Maß gefährdet, einen Folgeschlaganfall
zu erleiden.
• Neue Medikamente können das Risiko eines erneuten Schlag-
anfalls erheblich stärker senken, als herkömmliche Therapieansätze.
Überreicht von
Herausgegeben von:
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein
Internet: http://www.medworld.de,
Tel. 0 18 05 / 77 90 90, Fax 0 61 32 / 72 99 99
Konzeption, Grafik und Text:
Gams & Schrage Healthcare, Krefeld
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Schlaganfall-Notfallpass
bitte füllen Sie den Notfallpass – sofern Sie Schlaganfall-
Patient sind – möglichst vollständig aus. Trennen Sie
diesen aus der Broschüre heraus und tragen Sie ihn immer
bei sich. Der Pass sorgt mit dafür, dass Ihre frühere
Schlaganfall-Erkrankung berücksichtigt wird, falls Sie aus
irgendeinem Grund plötzlich medizinische Hilfe brauchen.
Dazu enthält er unter anderem Platz für die Namen Ihrer
Medikamente. Einträge hier erhöhen die Sicherheit, dass Sie
Ihre gewohnten Arzneimittel auch dann weitererhalten,
wenn Sie in einem fremden Krankenhaus behandelt werden.
Das kleine Dokument soll Schlaganfall-Patienten helfen,
sich sicherer und freier zu bewegen. Wir würden uns
freuen, wenn auch für Sie oder Ihre Angehörigen der Alltag
damit ein wenig leichter wird.
Vorname, Name:
Straße, Hausnummer:
PLZ, Wohnort:
Tel.:
Im Notfall bitte benachrichtigen:
Mein Hausarzt:
Ort:
Tel:
Angehöriger:
Ort:
Tel:
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Schlaganfall-Notfallpass
Diese Symptome – einzeln oder in Kombination – sind für
Schlaganfälle besonders charakteristisch:
• Lähmung von Arm und/oder Bein
• herabhängender Mundwinkel
• Taubheitsgefühl
• plötzliche Sehstörungen
Schon bei Schlaganfall-Verdacht
sofortiger Notruf unter 112 bzw. 19222
Besuchen Sie von Zeit zu Zeit einen Erste-Hilfe-Kurs, um
die richtigen Maßnahmen bei Schlaganfall und anderen
plötzlichen Erkrankungen zu üben.
Ich hatte bereits einen Schlaganfall am:
Wo wurde dieser Schlaganfall behandelt?
Name der Klinik:
Ort:
Tel:
Regelmäßig eingenommene Medikamente:
Schlaganfall?
So reagieren Sie richtig