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Forum Herstellung im Verlag 28. - 29. April 2005 in Berlin...

Date post: 11-Sep-2020
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from editorial to market Von der Prozess-Steuerung zur Kundenbindung Auf Einladung des Softwarehauses Klopotek & Partner GmbH und arvato systems, IT-Dienstleister der Bertelsmann AG, trafen sich wie auch schon im vergangenen Jahr IT-Spezialisten mit Vertretern aus Verlagen, Hochschulen und dem Medien- Dienstleistungsbereich, um sich mit aktuellen strategischen Fragen der Herstel- lung in Verlagen auseinanderzusetzen. Optimale Organisation und Steuerung der Geschäftsprozesse der Herstellung standen am ersten Tag im Vordergrund. Besonders die Schnittstelle zwischen dem Verlag und seinen Dienstleistern wurde hierbei thematisiert. Unter der Leitlinie 'Content für Kunden' wurden am zweiten Tag veränderte Geschäftsmodelle (Stichwort: von der Produkt- zur Kundenorien- tierung), Cross Media Publishing und Content-Aufbereitung sowie die technolo- gischen Möglichkeiten von Standardsoftware für den Herstellungsprozess disku- tiert. Veranstaltungsort war wie im Vorjahr die Bertelsmann Repräsentanz, Unter den Linden 1, in Berlin. 2 Forum Herstellung im Verlag 28. - 29. April 2005 in Berlin
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Page 1: Forum Herstellung im Verlag 28. - 29. April 2005 in Berlin ...publishersforum.de/wp-content/uploads/2012/09/... · rungs-Projekt der Druckindustrie heute Workflow-Steuerung mit JDF.

from editorial to market

Von der Prozess-Steuerung zur Kundenbindung

Auf Einladung des Softwarehauses Klopotek & Partner GmbH und arvato systems,

IT-Dienstleister der Bertelsmann AG, trafen sich wie auch schon im vergangenen

Jahr IT-Spezialisten mit Vertretern aus Verlagen, Hochschulen und dem Medien-

Dienstleistungsbereich, um sich mit aktuellen strategischen Fragen der Herstel-

lung in Verlagen auseinanderzusetzen. Optimale Organisation und Steuerung

der Geschäftsprozesse der Herstellung standen am ersten Tag im Vordergrund.

Besonders die Schnittstelle zwischen dem Verlag und seinen Dienstleistern wurde

hierbei thematisiert. Unter der Leitlinie 'Content für Kunden' wurden am zweiten

Tag veränderte Geschäftsmodelle (Stichwort: von der Produkt- zur Kundenorien-

tierung), Cross Media Publishing und Content-Aufbereitung sowie die technolo-

gischen Möglichkeiten von Standardsoftware für den Herstellungsprozess disku-

tiert. Veranstaltungsort war wie im Vorjahr die Bertelsmann Repräsentanz, Unter

den Linden 1, in Berlin.2Forum Herstellung im Verlag 28. - 29. April 2005 in Berlin

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Technologische Integrationsansätze undSchnittstellen zwischen Verlag und Dienst-leistern bildeten daher am ersten Tageinen Schwerpunkt der Diskussion überProzess-Steuerung. Helmut von Berg,Direktor Klopotek & Partner GmbH, moderierte und fasste die Inhalte derDiskussion zusammen.

Christian Ide, Professor an der HTWK Leipzig, und sein ehemaliger Student undDiplomand Andreas Preising, Bibliographi-sches Institut & F.A. Brockhaus AG, began-nen mit dem Thema Qualitätsmanagementin Verlagsprozessen. Ihre These: Aktiv und konsequent betrie-benes Qualitätsmanagement ist in Verlagenbisher noch relativ selten anzutreffen. Demstellten sie als Anforderungen gegenüber:

klare und eindeutige Abläufe,

definierte Schnittstellen und Verant-wortlichkeiten,

Motivation der Mitarbeiter und Verant-wortungsbewusstsein als Voraussetzungfür effektives und wirtschaftliches Arbeiten im Verlag.

Nach Michael Mittelhaus (PrePress Consul-tant) heißt das ehrgeizigste Modernisie-rungs-Projekt der Druckindustrie heuteWorkflow-Steuerung mit JDF. Das JobDefinition Format ist der Versuch einerStandardisierung der Prozessbeschreibungder Printmedienproduktion in der Organi-sation der Produktionsanbieter. So soll einintegrierter Herstellungsprozess auch zwi-schen Kunden und Dienstleistern ermög-licht werden.

Dario Martinelli vom italienischen Druck-haus Printer Trento widmete sich derBedeutung automatisierter Prüfung vonKundendaten, die der Drucker erhält.Printer Trento ist davon überzeugt, dassdas kommende PDF/X3 ein Ende der anhal-tenden Diskussion zwischen Kunden undDruckern hinsichtlich von Fehlerquellen ingelieferten Daten absehbar erscheinenlässt.

Content Syndication in der Praxis - Marion Spengler (Digitale Publikations-prozesse) stellte eine Checkliste von Frage-stellungen und Lösungsansätzen vor, die

Verlagen bei der Einrichtung oder Opti-mierung der entsprechenden Prozesse hilft.

XML, Web Services, SoA und ESB sind inder Softwareindustrie in aller Munde. Inseinem Vortrag Geschäftsprozessmanage-ment in Verlagen auf Basis von MicrosoftTechnologien legte Christof Sprenger(Microsoft Deutschland) dar, welcheBedeutung diese Technologien für eineFlexibilisierung von Softwareentwicklunghaben.

Mit dem Aspekt der juristischen Implika-tionen und der Frage, wie der Herstell-prozess unter rechtlichen Gesichtspunktenoptimiert werden kann, beendete Dr.Martin Schippan (Lausen Rechtsanwälte)den ersten Tag der Fachkonferenz. Er konnte klarmachen, dass die Digitaltechno-logie und weltweite Vernetzung, die ver-mehrte Aufsplittung von Lizenzpaketen in einzelne, getrennt wahrgenommeneVerwertungsrechte und nicht zuletzt dieZunahme von gerichtlichen Eilverbotenrechtlichen Einfluss bis in die Herstellunggeltend machen.

1. TAG PROZESSE ZIELFÜHREND STEUERN

Von der Prozess-Steuerung zur Kundenbindung

Als im April 2004 das 1. Forum 'Herstellung im Verlag' zu Ende ging,äußerten viele Teilnehmer den Wunsch, diese Initiative von Klopotekund arvato systems fortzusetzen. Wie aktuell die damals aufgeworfeneFragestellung nach der strategischen Rolle der Verlagsherstellung undeiner leistungsfähigen Softwareunterstützung das Bedürfnis derVerlagsbranche traf, wurde auf der diesjährigen Fachkonferenz deutlich:Zwei Tage reichten kaum aus, um das breite Spektrum von Meinungenund Erfahrungsberichten aus Verlagen und der Dienstleistungsbranchezu verarbeiten.

Starke Partnerschaft, offene Diskussion

“Nirgendwo wird es einen so schnellen Return on Investmentgeben wie in der Einführung integrierter Systeme zur Steuerungvon Herstellprozessen.”

Matthias Moeller, Director Project Services von arvato systems, und UlrichKlopotek, CEO Klopotek AG, begrüßten die Teilnehmer und betonten die wach-sende Bedeutung des Themas Herstellprozesse, Standardsoftware und intelligen-te Softwaretools. Die beiden marktführenden Unternehmen verbindet eine lang-fristig angelegte Partnerschaft, um Medienunternehmen einen Fullservice aufhohem Niveau bieten zu können. Standardsoftware bot bisher gegenüber hochspezialisierten, individuellen Toolskeine akzeptable Lösung für die Steuerung der komplizierten Produktionspro-zesse. Wenn diese Systeme in der Vergangenheit ihre Berechtigung hatten, sodie These der Veranstalter, werden sie in der Zukunft aufgrund mangelnder Inte-gration und Transparenz für viele Verlage ein Hemmnis für effiziente Produktions-steuerung, Kostentransparenz und Risikomanagement sein.

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Bernd LetzGeschäftsführer media TEXT Jena

Mit dem Thema Strategische Grundlagendes Cross Media Publishing eröffneteEhrhardt F. Heinold (Heinold, Spiller &Partner Unternehmensberatung) den zwei-ten Tag, moderiert von VerlagsberaterJoachim Brunold. Für Heinold wird zu oftnur die (herstellungs)technische Seite be-trachtet. Dabei ist CMP keine Technologie,sondern eine verlegerische Strategie, dieneue Publikationswege und Vermarktungs-möglichkeiten bietet. Deshalb beginnt jede Konzeption von CMP-Projekten und -Prozessen mit grundlegenden strategi-schen Fragestellungen.

Das Umsatzwachstum von Fachverlagen istbegrenzt, Verdrängungswettbewerb undKonzentration am Markt haben zugenom-men. Der Kundenwunsch nach individuellaufbereiteten Informationen und Arbeits-hilfen zur Bewältigung der Aufgaben amArbeitsplatz wächst. Dies erfordert einUmdenken vom produktorientierten zumkundenorientierten Unternehmen. MirzaHayit (WRS Verlag) präsentierte, welchetreibende Rolle dabei eine online-Community spielen kann.

Automatisierte Inhalte-Aufbereitung mitKünstlicher Intelligenz - die neuartigeTechnologie von semantic system arbeitetnach semiotischen Grundsätzen, ist selbst-lernend und sprachenunabhängig. "Wir befinden uns im ersten Drittel des Verbund-Zeitalters", erläuterte CEO WalterDiggelmann, “durch Überforderung ent-stehende Leerläufe und Fehlentschei-dungen sind nicht notwendig, wenn aus

vorhandenen Daten alle relevanten Infor-mationen abgeleitet werden können".

Kundenbewertung und Kundenpotenzialals Marketing-Basis schaffen für denWEKA Verlag eine neue Qualität. Direkt-marketing sammelt unzählige Informa-tionen über alle Interaktionen mit demKunden, erklärte Christian Glaser (GFWEKA Media). Anhand von analytischemDatamining werden sie in wertvollesWissen um Kundenpräferenzen undKaufinteresse umgewandelt. Ein mehr-dimensionales Modell analysiert undbewertet die bestehenden Kundenbe-ziehungen und positioniert sie in einemPortfolio Kundenpotenzial.

Den heutigen Stand der Software undtechnologische Perspektiven erläuterteGregor Wolf, CTO Klopotek AG, in seinemVortrag Herstellung mit PPM, dem Produkt-planungs- und -managementsystem fürVerlage. Klopotek & Partner entwickeltStandardsoftware mittelfristig so, dass 1. Module als ein einziges integriertesSystem angewendet werden, aber 2. auchModule mit anderen Systemen integriertwerden können."Im Zusammenhang mit Herstellung sindsolche Integrationen für Content Manage-ment Systeme, Supplier-Plattformen,u.v.a.m. sofort sinnfällig", so Gregor Wolf.Wenn von den Prozessbeteiligten belast-bare Standards für die Prozesse etabliertwerden, können Verlage flexibler in derAusgestaltung der Prozesse werden.

Kundenorientierung und Kundenbindung werden bei Entscheidungen über Produkt- undProduktionsformen immer wichtiger

Verlage bemühen sich um mehr Flexibilität und neue Modelle ihrerGeschäftsprozesse, um Kundenerwartungen zu erfüllen.

Annegret WehlandGeschäftsführerin Buch & Konzept

CONTENT FÜR KUNDEN 2. TAG

Von der Prozess-Steuerung zurKundenbindung

Über 100 Teilnehmer diskutierten in Berlin überGeschäftsprozesse und Kundenorientierung inder Herstellung. Das breite Spektrum der An-wesenden aus Verlagen und unterschiedlichenDienstleistungsbereichen zeigt, dass Integrationdes Herstellprozesses ein wichtiges Anliegenaller daran Beteiligten ist.

Helmut von Berg fragt Teilnehmer nach ihrer Meinung

Dr. Uwe SertelGeschäftsführer Verlagsgruppe Lübbe

Ein beeindruckendes Treffen in einer beeindrucken-den Umgebung, hervorragend organisiert. Beson-ders gut hat mir die Durchmischung von Verlagen,Dienstleistern und Beratern gefallen. Man gehthier sehr offen miteinander um und die Auswahlder Vorträge trifft die täglichen Probleme, vordenen wir stehen und die in Zukunft relevantsein werden. Also ich bin bis jetzt begeistert unddenke, das ist eine gute Sache.

Anlass für mich hierher zu kommen, war die Aus-einandersetzung mit Workflow Prozessen, dienicht nur die Herstellung einbeziehen, sondernmit Lektorat und Rechteeinkauf beginnen, undzu sehen, welche Möglichkeiten es gibt, dieseWorkflows digital abzubilden oder eine Mehr-fachverwertung von Rechten bzw. digital archi-vierten geschaffenen Inhalten vorzunehmen. Ich denke, diese Veranstaltung wird Traditionbekommen und sollte auch in den nächstenJahren durchgeführt werden. Für mich war es bisher eine sehr interessante Erfahrung und ichdenke, ich war nicht das letzte Mal hier.

Ich bin bisher sehr begeistert, weil die Themensehr zukunftsweisend für Verlage sind. Geradedas Thema Qualitätsmanagement hat oft einenviel zu geringen Stellenwert; auch wenn vieleüberzeugt sind, es zu praktizieren, haben sie esaber doch nicht klar definiert. Dazu gehört derganze Themenblock von JDF Format oder dieDatensicherung von XML Dokumenten. Es istsehr wichtig, dass man sich mehr Gedankenmacht, wie man diese Qualitätssicherungerreicht.

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Praxisbeispiele für Druck-Kunden-IntegrationAufgrund der wesentlichen Vereinfachungdes Datentransfers mittels PDF ist es zumvorherrschenden Medium für den Transferder Content-Daten geworden. MichaelMittelhaus stellte Acrobat 7 als gelungenesBeispiel für die heutigen technischen Möglichkeiten der Prozessabwicklung vor.

In der digitalen Dunkelkammer: Media Asset Management mit DOI,Metadaten und Volltexten Überraschend präsentierte Arnoud deKemp an der Seite von Ingrid MariaSpakler selbst das digilibri-Konzept.Ausgehend von der Notwendigkeit, jedesElement von Content für eine Verwertungaufzubereiten, wurde deutlich, dass erstdie Sicherung der vollständigen Rechte,verbunden mit einem über Metadatenabgebildeten Umfeld, eine Verwertungerlaubt.

Qualitätssicherung von XML-ProjektenMit einer Validierung gegen die DTD ist esin der Regel nicht getan - mit dieser Thesebeschäftigte sich der Workshop von UrsulaWelsch und ging den Fragen nach

in welchen Situationen Qualitäts-sicherung erforderlich ist,welche Möglichkeiten und Mittel dafür zur Verfügung stehen,welche Auswirkungen auf die Prozesse damit verbunden sind,wie Qualitätssicherung systematisiert angegangen werden kann.

XML-basierte Produktion bei WdGDer Wechsel zu einer kontinuierlichen Aktualisierung der Inhalte ermöglicht esdem Verlag heute, seine Nachschlagewerkeder Pschyrembel-Reihe aktuell, schnell undindividualisiert in dem vom Kunden ge-wünschten Medium zu liefern.Reinhold Tokar, GF Walter de Gruyter, undDr. Kai Tetzlaff, Director Content Manage-ment Solutions NIONEX GmbH, berichtetenim Workshop über die Erfahrungen.

Einsatz von XML in VerlagenProf. Dr. Ernst-Peter Biesalski, Dekan an derHTWK Leipzig, sieht im Einsatz von XMLzunehmend die Basis standardisierter, gutstrukturierter Prozesse in Verlagen.Anhand der Ergebnisse der Ivo-Hartz-Studie"Einführung von strukturiertem Publizierenund XML bei Verlagen" wurden erfolgskri-tische Faktoren für den Einsatz von XML inVerlagen herausgearbeitet.

Die bookworXs-Plattform der HGVDie Hanseatische Gesellschaft für Verlags-service hat für die Holtzbrinck-Verlage einInternet basiertes System entwickelt, indem Verlage und Lieferanten in Einkaufs-und Produktionsplanung zusammenarbei-ten, berichteten Markus Hartmann undThomas Rosenstiel.Zwischen der bookworXs-Plattform undKlopotek PPM findet über Schnittstelleneine ständige Synchronisierung der Systemestatt. Alle Verlagsabteilungen können stetsauf die aktuellsten Produktionsinforma-tionen zugreifen.

WORKSHOPS

Wir konnten die Themen hier nur anreißen;mehr Informationen finden Sie demnächst unter http://www.klopotek.de/puptecnet/fromeditorial/forumherstellung05/deindex.htmMöchten Sie Informationsmaterial zugesandtbekommen? Dann schreiben Sie bitte an:[email protected]

© Klopotek & Partner GmbH, Berlin, 2005

Klopotek & Partner GmbHSchlüterstr. 3910629 Berlin

arvato systems GmbHAn der Autobahn 1833311 Gütersloh

Im geselligen Ambiente der OSTERIA MARIA wurde geplaudert, gegessen und gefeiert

Am Abend wurde die moderneArbeitsumgebung bei Bertels-mann gegen das außergewöhn-liche Ambiente der Osteria Mariain Berlin Steglitz getauscht. In großer Tafelrunde ließen sichdie Tagungsteilnehmer durch leckere Speisen und die unge-wöhnliche Art, diese zu servieren,überraschen und verwöhnen.


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