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Date post: 12-Aug-2019
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forum GUT UND GÜNSTIG BAUEN Zwei Geschäftsleitungsmitglieder er- klären, wie die ABZ hochwertige Woh- nungen zu fairen Preisen bauen kann. WIE EINE GROSSE FAMILIE Genossenschafter/innen erzählen, warum ihnen der Besuch der General- versammlung am Herzen liegt. SOZIALE INSTITU- TIONEN FÖRDERN Mehr ABZ-Wohnungen für sozial Benachteiligte – davon profitieren etwa minderjährige Flüchtlinge. 4 13 16 Magazin der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich Nr. 3, September 2018
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forum

GUT UND GÜNSTIG BAUEN

Zwei Geschäftsleitungsmitglieder er-klären, wie die ABZ hochwertige Woh-nungen zu fairen Preisen bauen kann.

WIE EINE GROSSE FAMILIE

Genossenschafter/innen erzählen, warum ihnen der Besuch der General-

versammlung am Herzen liegt.

SOZIALE INSTITU­TIONEN FÖRDERN

Mehr ABZ-Wohnungen für sozial Benachteiligte – davon profitieren

etwa minderjährige Flüchtlinge.

4 13 16

Magazin der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich

Nr. 3, September 2018

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ABZFORUM

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Inhalt

IN KÜRZE 3

IM FOKUS 4

SIEDLUNGSLEBEN 8

EIN TAG MIT ... 11

AUS DER ORGANISATION 12

ÜBER DEN TELLERRAND 17

AUS DEM ARCHIV 18

IMPRESSIONEN 20

ABZ IN ZAHLEN 22

APROPOS 23

EditorialLiebe Leserinnen und Leser

Ich hoffe, Sie sind alle gut aus den Ferien zurück.Die erfolgreiche Abstimmung zum Koch-Areal im Juni, bei der die ABZ zusammen mit Kraftwerk1, Senn und der Stadt Zürich einen eindeutigen Sieg erreichte, ist bereits Geschichte. Kurz vor den Sommerferien gab zudem das Verwaltungsgericht bekannt, dass die Beschwerde des Heimatschutzes gegen die Inventar-entlassung der Siedlung Kanzlei vollumfänglich ab-gewiesen wurde. Und voraussichtlich im November kommt ein weiteres Projekt der ABZ, die Siedlung Hardturm als Teil des Projekts Ensembles, vors Volk.

Die drei Projekte könnten vielfältiger nicht sein. Unsere Genossenschaftssiedlung auf dem Koch-Areal

entsteht in Kooperation mit unterschiedlichen Partnern und mit dem Anspruch, einen Mehrwert für das ganze Quartier zu schaffen. Dann der eher klassische Ersatzneubau für die Siedlung Kanzlei, der an zentraler und attraktiver Lage in massvoller Verdichtung Raum für rund 300 Menschen schafft, und last but not least der Neubau neben dem Fussballstadion, der im westlichen Kreis 5 einen vielfältigen Abschluss einer eher monoton geratenen Entwicklung bietet.

Die drei Projekte stehen in der öffentlichen Diskussion und müssen sich mit ihren Qualitäten vor zahlreichen Gegnern beweisen. Beim Koch-Areal war die FDP dagegen, bei der Kanzlei hat der Heimatschutz etwas zu bemängeln, und für das Hardturm-Areal meint die SP, eine bessere Lösung gefunden zu haben.

All diesen Kontrahenten gemeinsam ist, dass sie spezielle Partiku lar- interessen vertreten. Die Projekte der ABZ gehen aber weit über diese einzelnen Aspekte hinaus. Sie fokussieren auf die Bedürfnisse der Menschen in dieser Stadt und schaffen einen effektiven Mehrwert für alle: unterschiedliche Personen erhalten bezahlbaren Wohnraum, die Siedlungen sind qualitativ hochwertig und passen sich städtebaulich in die Umgebung ein.

Unsere Projekte sind damit relevant für alle. Ihr Mehrwert für die Quartiere und für die Stadt reicht weit über die Siedlungen hinaus.

Hans Rupp, Geschäftsführer

Hans Rupp,Geschäftsfü[email protected]

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In KürzeARCHITEKTURPREIS

Die Zürcher Architekturbüros Michael Meier und Marius Hug Architekten so­wie BS+EMI Architektenpartner wurden beim «best architects 19 award» mit einem Preis gekrönt. Sie erhielten eine Auszeichnung in der Kategorie «Mehr­familienhäuser» für ihre ABZ­Neubau­ten Entlisberg 2 respektive Toblerstra­sse. Den Preis gibt es seit 2006. Dieses Jahr wurden 361 Arbeiten eingereicht, 70 Projekte erhielten die Auszeichnung «best architects 19». Wir gratulieren!

ABZ­LOUNGE

2018 nehmen wir die Veranstaltungs­reihe ABZ­Lounge aus dem Jubiläums­jahr wieder auf: Am 8. November findet eine Lounge statt zum Thema «Wohn­bedürfnisse der Zukunft. Wie reagieren wir als Genossenschaft auf die Verände­rungen?». Alle weiteren Informationen werden frühzeitig via Online­Plattform Wink, Agenda und Aushang bekannt gegeben. Der Vorstand freut sich auf einen regen Austausch und eine offene Diskussion mit den Genossenschafter/innen und den Bewohner/innen.

LSV – ZEIT EINSPAREN!Helfen Sie mit und ersparen Sie uns künftig manuelle Anpassungen und Kos­ten, indem Sie Ihre Miete bequem mit dem Lastschriftverfahren (LSV) oder via Debit Direct (DD) bezahlen. Das Formu­lar mit detaillierten Infos finden Sie auf abz.ch (Rubrik «Über uns», «Publika­tionen» und «Formulare»). Gerne helfen Ihnen auch die Mitarbeitenden der Buch­haltung weiter.

GÄSTEZIMMERENTLISBERG 2

Die Neubausiedlung Entlisberg 2 verfügt jetzt auch über ein Gästezimmer. Es bie­tet Platz für bis zu drei Personen und kann ab sofort über Wink reserviert wer­den. Ein zweites Zimmer wird im Winter in Betrieb genommen.

Fotos: ABZ, Margherita Angeli

ITALIANITÀ IN GLATTPARK

Die neuen Betreiber des künftigen Gast­robetriebs im Neubau Glattpark stehen fest: Die drei Gebrüder Cosi werden ein authentisch italienisches Restaurant (inkl. Take­away und Kaffeebar) eröffnen – voraussichtlich im Juli 2019. Das Bild hält den Moment fest, in dem die Ver­träge unterzeichnet werden.

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RUBRIK ABZFORUM

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IM FOKUS

Die tiefen Mietzinsen der ABZ lösen oft Erstaunen aus und führen auf politischer Ebene immer wieder zu wilden Speku­lationen über Subventionen und Fördergelder. Im Interview erklären Martin Grüninger, Leiter Bau und Entwicklung, und Geschäftsführer Hans Rupp, worauf die ABZ achtet, um kosten­günstig bauen zu können.

Starten wir mit der Frage, auf die wir oft angesprochen werden: Wieso kann die ABZ so günstig bauen?Martin Grüninger: Entwicklung und Realisierung von bezahl­barem Wohnraum gehören zu den Kernaufgaben der ABZ. Entsprechend verfügen wir – gerade auch bei den Kosten – über breite Erfahrung. Hans Rupp: Die ABZ baut seit über 100 Jahren. Unser Portfolio umfasst inzwischen 5000 Mietobjekte in 60 Siedlungen. Unse­re Strategie sieht vor, dass im Schnitt jährlich 50 Wohnungen dazukommen, die Kompetenzen Entwickeln und Bauen sind für uns zentral.

Womit kann man die Baukosten direkt beeinflussen?M.G.: Indem man genau weiss, was man will und was nicht, und dies in klare Vorgaben fasst. Wohnungsbau ist, verglichen etwa mit einem Spitalbau, eher eine einfache Bauaufgabe mit meist bekannten und vorhersehbaren Kosten. Nebst dem Verhältnis von Nutzfläche zu Geschossfläche haben auch Wohnungsmix

Wie ist es möglich, dass die ABZ so günstig bauen kann? Zwei Geschäfts­leitungsmitglieder erklären, welche Faktoren Kosten reduzieren, ohne dass dabei qualitative Abstriche gemacht werden müssen.

Attraktiv und günstig

bauen

Interview: cos Fotos: ABZ, Birdviewpicture GmbH

In Glattpark baut die ABZ derzeit 286 Wohnungen. Eine 4,5­Zimmer­ Wohnung wird hier im Durchschnitt rund 1600 CHF kosten.

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ABZFORUM

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IM FOKUS

und ­flächen Einfluss auf die Kosten. Werden grosse Wohnungs­flächen realisiert, wird also viel «Luft» gebaut, ist der Kosten­ Benchmark entsprechend tiefer. Baut man viele Kleinwohnun­gen, steigt dieser Benchmark. Ebenfalls kostenrelevant sind Grundwasser, Fundation, Hanglage und Baustellenlogistik.

Aber ABZ-Mieten sind im Branchenvergleich – selbst bei Neubauten – deutlich tiefer. Was ist das Erfolgsrezept?H.R.: Wir haben unsere Anlagekosten im Griff! Das bedeutet, wir managen unsere Projekte von A bis Z sehr strikt und haben immer die tiefen Mieten vor Augen. Wir verfügen über die entsprechenden Ressourcen und das Know­how sowie eine Bauabteilung und einen Vorstand, die viel Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Bauprojekten haben.M.G.: Günstig ist aber auch eine Frage der Definition. Unsere Projekte sind nicht per se günstig. Mit Blick auf den hohen Qua­litätsstandard haben sie ein gutes Preis­Leistungs­Verhältnis.Als professionelle Bauherrin müssen wir in der Lage sein, ein Projekt zu realistischen und fairen Kosten und Konditionen zu realisieren. Dazu gehört, dass wir gut nutzbare Grundrisse mit einer tiefen Wohnfläche pro Kopf vorgeben. Der letztlich resultierende Anlagewert ohne Land muss bei vergleichbarem Standard deutlich tiefer sein als bei einem kommerziellen Ent­wickler/Investor, da wir keinen Gewinn draufschlagen.

Bedeutet das, der Kostendruck wird an die Planer und Unternehmer weitergegeben?M.G.: Kostenvorgaben sind nicht gleichbedeutend mit Kosten­druck. Wenn Architekten und Fachplaner ihre Konzepte auf unsere Kostenvorgaben ausrichten, sollte kein Kostendruck entstehen. Auch das Totalunternehmer­Modell erzeugt keinen Kostendruck. Das Unternehmen übernimmt das Kosten risiko

und hat somit ein Auge darauf, wo Kosten generiert werden. Wir beziehen unsere Totalunternehmer frühzeitig in die Pla­nung ein und profitieren damit – wie übrigens auch Architekt und Fachplaner – von deren Fach­ und Management ­ kom petenz und einer frühen Kostensicherheit. Von unserer Seite sorgen wir zudem für rechtzeitige Bauherrenentscheide. Wir machen strenge, aber realistische Kostenvorgaben.H.R.: Wir fordern eine sehr hohe Qualität der Bauten, achten strikt auf den Arbeitsschutz und wenden uns dezidiert gegen ein mögliches Lohndumping. Im konventionellen Modell sind die verschiedenen Subunternehmer in diesen Bereichen viel schwieriger zu kontrollieren.M.G.: Und wir pflegen eine partnerschaftliche und faire Zu­sammenarbeit mit den Totalunternehmern und anderen direk­ten Vertrags partner/innen. Wir begegnen uns auf Augenhöhe und lösen Konflikte möglichst frühzeitig und stufengerecht. Meinungsverschiedenheiten können starke Kostentreiber sein.

Bleiben wir noch einen Moment bei den Kosten. Günstig ist ja nicht gleich billig. Worauf wird Wert gelegt, worauf verzichtet die ABZ? M.G.: Die ABZ legt grossen Wert auf gute und nachhaltige städ­tebauliche und architektonische Lösungen. Zudem verzichten wir auf übermässig grosse Grundrisse oder beispielsweise teure Labels wie Minergie, obwohl wir uns an deren Zielwerten orien­tieren.H.R.: Entscheidend ist in meinen Augen, dass es bei uns nicht nur um das Bauen und die Wohnungen geht, sondern dass wir als ABZ das Gesamterlebnis «Wohnen» vermitteln möchten. Zu diesem Rundumpaket gehören ganz verschiedene Aspekte. Ge­meinschaftlich genutzte Allgemeinräume haben zum Beispiel einen grossen Stellenwert, ebenso wie grosszügige Aussenräume.

Hans Rupp, Geschäftsfüh­rer, und Martin Grüninger, Leiter Bau und Entwick­lung, sind sich einig: Um günstig bauen zu können, braucht es strikte Kosten­ und Qualitätsvorgaben.

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IM FOKUS

Gut zu wissen

BaurechtDie Stadt Zürich, aber auch private Eigentümer/innen haben die Möglichkeit, Land im Baurecht abzugeben, es quasi zu vermieten. Ist die Stadt Zürich Baurechtsgeberin, ist der Baurechts - zins für Gemeinnützige tiefer als eine markt-übliche Rendite, dafür werden der Bauherr-schaft (z. B. ABZ) Auflagen gemacht. Sie muss öffentliche Räume wie Kindergärten bauen, 1 % der Wohnungen als Notwohnungen dem Sozialamt der Stadt zur Verfügung stellen, rund 30 % der Wohnungen für Subventionsberech-tigte reservieren, einen Architekturwettbewerb durchführen, und 0,5 –1 % der Bausumme muss in Kunst-und-Bau-Projekte fliessen.

KostenmieteDie Genossenschaftswohnungen sind auch deshalb so günstig, weil kein Gewinn erwirt-schaftet wird. Die ABZ hält sich hierfür an die Kostenmiete und das entsprechende Regle-ment der Stadt Zürich. Die monatlich verlangte Miete darf nicht höher sein, als für die Deckung der Finanzierungs-, Unterhalts- und Betriebs-kosten inklusive Rückstellungen und Abschrei-bungen nötig ist. Genossenschaften sind in dieser Hinsicht mit Non-Profit-Organisationen (NPO) vergleichbar.

HeimfallUnter Heimfall wird die Rechtsäusserung ver-standen, dass das (geliehene) Land mit den da-rauf erstellten Gebäuden nach einer vereinbar-ten Laufzeit in den Besitz der Baurechtsgeberin zurückgeht.

Privat und gemeinnützigBaugenossenschaften sind private Organisatio-nen, die in der Rechtsform als Genossenschaf-ten organisiert sind. Dies bedeutet, dass ein Grossteil des Eigenkapitals den Mitgliedern ge-hört und diese mit ihrer Stimme Geschäfte und Entwicklung der Genossenschaft beeinflussen können. Mit der Schaffung und Verwaltung von bezahlbarem Wohnraum erfüllt die ABZ eine gemeinnützige Aufgabe, die der Gesellschaft dient, da sie die Zielsetzungen des Wohn-bauförderungsgesetzes für mehr bezahlbaren Wohnraum erfüllt.

SubventionenUnter Subventionen wird die Vergünstigung von Einzelobjekten (konkret: Wohnungen) verstanden. Personen, die gemäss Reglement der Stadt Zürich subventionsberechtigt sind, haben Anspruch auf eine verbilligte Wohnung.

☞  Filmtipp Erklärvideo: abz.ch, Rubrik Über uns

Welchen Einfluss hat der Landwert auf die Mieten?M.G.: Die Erstellungskosten haben bei der Kostenmiete eine viel grössere Hebelwirkung als die Landkosten beziehungs­weise der Landwert. Wenn das Land günstiger ist, ist die Versuchung gross, auf der Bauseite etwas grosszügiger zu sein. Wir erlauben uns dann auch nicht ein höheres Baubudget, nur weil wir auf Land bauen, das schon seit Jahrzehnten im Besitz der ABZ ist.H.R.: Ein tiefer Landwert kann mit Blick auf tiefe Mieten ein Kostenvorteil sein. Man muss dann aber genau aufpassen, dass man diesen Startvorteil nicht vergibt, beispielsweise, indem man grössere Wohnungen baut.

Sind Ersatzneubauten wirklich günstiger als eine umfassende Sanierung?M.G.: Bei einem Ersatzneubau resultieren pro Quadratmeter Wohnfläche tiefere Mieten als nach einer umfassenden Sanierung. Dasselbe gilt für die Mietkosten pro Bewohner. Die absolute Miete für den gleichen Wohnungstyp ist zwar im Ersatzneubau 15 – 20 % höher, aber die Wohnung hat auch 20 – 30 % mehr Fläche, ist mit einem Lift erschlossen und zeit­gemäss gedämmt (um nur die wichtigsten Verbesserungen zu nennen). H.R.: Die Bewohner/innen erhalten sozusagen mehr fürs Geld und das bei stets sehr tiefen Mieten. Das erlaubt es den Menschen, über verschiedene Lebensphasen in derselben Wohnung zu bleiben.

Welchen Einfluss hat der Baurechtszins?M.G.: Die Kunst ist, die Erstellungskosten tief zu halten, un­abhängig davon, ob der Bau auf eigenem oder auf geliehe­nem Land erfolgt.

Erhält die ABZ Fördergelder?H.R.: Die Wohnbauförderung gehört zum Leistungsauftrag der Stadt Zürich. Die ABZ profitierte in ihren Anfängen, also vor rund 100 Jahren, von Förderungsmassnahmen, die die Stadt in den 1920er­Jahren lancierte, um gegen die Woh­nungsnot anzukämpfen. Statt all diese Wohnungen selbst zu bauen, verkaufte sie das Land an private Eigentümer/in­nen (Genossenschaften), die darauf bezahlbare Wohnungen bauten. Die ABZ bezieht schon lange keine Förderungs­beiträge mehr. Aber für kleine Genossenschaften sind diese eine wichtige Möglichkeit der Kapitalbeschaffung.M.G.: Dazu muss man wissen, dass das Bauland, das die Stadt der ABZ damals verkaufte – wie die Birchstrasse in Oerlikon oder das Gebiet in Leimbach – früher zu Aussen­gemeinden gehörten. H.R.: Ja genau, die Genossenschaften haben sozusagen ge­holfen, die Stadt Zürich mitzuentwickeln. Das machen wir bis heute, indem wir mit unseren Siedlungen für lebendige und lebenswerte Quartiere sorgen.

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ABZFORUM

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SIEDLUNGSLEBEN

Gleich zwei Neubauten nahmen wir diesen Sommer offiziell in Betrieb: Toblerstrasse (Zürichberg) und Entlisberg 2 (Wollis­hofen). Bei eitel Sonnenschein fanden Architektur­ und Umgebungsführungen inklusive Wohnungsbesichtigungen statt. Ein Grillbetrieb versorgte Hungrige und Durstige. Um die Mittagszeit bildeten sich jeweils lange Schlangen. Weitere Höhepunkte waren die Einweihung des Kunstwerks von Bob Gramsma in der Toblerstrasse und das Kuchenbuffet der Hausgemeinschaft 55+ im Entlisberg. Beide Anlässe waren (farben­)froh und lockten zahlreiche grosse und kleine Be­sucher und Besucherinnen an. Text: klr, Fotos: Margherita Angeli

Offene Türen und

fröhliche Gesichter

Hier lässt es sich leben: Die Freude ist den Kids ins Gesicht geschrieben.

Blick in eine Wohnung der Siedlung Toblerstrasse.

Die Gehwege in der Siedlung Entlisberg 2 laden zum Flanieren ein.

Keiner und keine zu klein, Be sucher oder Besucherin zu sein.

Rund 20 bis 30 Interessierte nehmen pro Rundgang teil und erfahren Interessantes zum Neubau Entlisberg 2.

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SIEDLUNGSLEBEN

Schönheit heisst

VielfaltFabiana Merz wohnt seit 16 Jahren in der Sied­lung Jasminweg – also fast ihr ganzes Leben. Ihr Zimmer spiegelt ihr gestalterisches Talent.

In der Zimmerecke sitzt ein riesiger Teddybär und schaut gutmütig auf das grosse Bett. «Den habe ich selbst ge­macht in der Handarbeit», meint Fabia­na nicht ohne Stolz. Die 18­Jährige ist kreativ: Am Ende ihrer Sekundarschul­zeit hat sie eine fotografische Arbeit zum Thema Mediensozialisation und Schön­heitsideale eingereicht und viel Lob da­für erhalten. «Im Moment sind die Bilder im historischen Museum in Baden aus­gestellt.»

Das gestalterische Talent zeigt sich auch bei der Einrichtung. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder hat

die Fachmittelschülerin die Wände senf­gelb und lila gestrichen, an der Wand hängen Zeichnungen mit fein geführtem Strich. Im Gestell viele Bücher, Schmuck, Fotos. «Mein Zimmer spiegelt meine Persönlichkeit: vielfältig, farbig und doch recht geordnet. Hier verbringe ich viel Zeit.»

Trotz den vielen sorgfältig ausge­wählten Dingen betont Fabiana: «Heimat hat für mich wenig mit dem Materiellen und viel mit Beziehungen zu tun.» Im Jasminweg, wo ihre Familie seit Jahren eng verbunden ist mit den Nachbarn, fühlt sie sich daheim. Genauso wie in

Bolivien, wo sie geboren wurde und wo die Familie ihrer Mutter lebt. Ein grosser Wunsch der jungen Frau ist es, zu reisen, andere Kulturen kennenzulernen. «Und später mit Menschen arbeiten, zum Bei­spiel im Flüchtlingsbereich.» Wenn die Zeit reif wird für die erste eigene Woh­nung, kann Fabiana bei der Einrichtung wiederum ihr gestalterisches Talent aus­leben. Darauf freut sie sich schon.Text: Zora Schaad, Fotos: Fabiana Merz

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SIEDLUNGSLEBEN

Dank der Mitwirkung von Dutzenden von Helferinnen und Helfern konnten wir am 7. Juli zahlreiche attraktive Ak ti vi­täten bieten: Ponyreiten, Spielbus, Hüpf­ burg, Riesen ­Menschen­Töggeli kas ten, Karaoke, Kinderschminken und ein WM­Public­Viewing im Festzelt, ausge­liehen von der Siedlung Ruggächern. Für das leibliche Wohl sorgten verschiedene Stände. Neben den zahlreichen Gästen aus der Siedlung fanden auch Peter Schmid und Nathanea Elte, unser ehe­maliger beziehungsweise unsere aktuel­le Siedlungspatin, den Weg zu uns. Das Wetter war perfekt und die Stimmung super. Dieses Fest werden wir noch lange in Erinnerung behalten! Text: Isabel Keller­Baur, Fotos: Henri Gossweiler

10 JahreWolfswinkel2008 durften wir unsere Siedlung Wolfswinkel be­ziehen: Ein Anlass, das diesjährige Gnossifäscht besonders zu gestalten.

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EIN TAG MIT ...

Annika Stöbi «hütet» den Empfang der Ge­schäftsstelle, ver ­ schickt Serienbriefe und sortiert Ordner schon mal nach Farbe.

Dreimal in der Woche betritt Annika Stöbi ungefähr um 8 Uhr das Büro. Mehr als eine Stunde Pendelzeit von Jona nach Zürich liegt dann bereits hinter ihr – eine Stunde, in der sie eintaucht in immer neue Fantasy­Romane, die sie auf ihrem Kindle verschlingt. Die reale Welt ist et­was weniger bunt. Doch weil bei ihrem Job bei den zentralen Diensten die Fäden der ganzen Organisation zusammen­laufen, ist für Abwechslung gesorgt.

Vor Annika Stöbis Augen bleibt wenig verborgen. Wenn sie Postdienst hat, ver­bringt sie alleine bis zu drei Stunden da­mit, die rund 100 Briefe und Rechnun­gen zu öffnen, die jeden Tag in den Briefkasten der Genossen­schaft flattern. «Nur wenn ‹vertraulich› draufsteht, öffne ich das Couvert nicht», sagt sie. Die Rechnungen scannt sie sofort, damit sie auf digitalem Weg der Buchhaltung im ers­ten Stock übermittelt und dort kontiert werden können. Die restliche Post sortiert sie in die Fächli der jeweiligen Mitarbei­tenden. Auch die Bürorunde gehört zur «Morgengymnas­tik»: Die 30­Jährige kontrol­liert die Ordnung in den Sit­zungszimmern, lässt frische Luft in die Räume, füllt Wasser­karaffen und Schöggeli auf – immer schön Vorderseite nach oben, damit das ABZ­Logo sichtbar ist.

Wenn die kleinen Details stimmen, stimmt auch das grosse Ganze, könnte man sa­gen. Annika Stöbi schaut, dass Kaffeerahm im Kühlschrank steht und Büroklammern vor­rätig sind. Zusammen mit drei anderen Mitarbeiterinnen in ihrem Team ver­schickt sie Tausende Serienbriefe – «was bin ich dankbar für unsere Verpackungs­maschine!» –, behält den Überblick über zahlreiche Diensthandys, Telefonnum­mern und Abos, verwaltet Schlüssel oder sendet Übergabeprotokolle an neu ein­ziehende Mieterinnen und Mieter. «So­bald im Oktober die Wohnungen im Glattpark bezugsbereit sind, rollt eine grosse Welle Arbeit auf uns zu. Aber ich mag es, wenn etwas los ist.»

Seit zwei Jahren arbeitet Annika Stöbi zu 60 Prozent bei der ABZ, schätzt den Teamgeist, die flachen Hierarchien und dass sich keiner zu schade ist, in der Kü­che den Tisch abzuwischen oder den Ge­schirrspüler auszuräumen. Beim Famili­enunternehmen, wo sie früher gearbeitet hat, war die Führungskultur viel konser­vativer, ihre Freiheiten kleiner. Genau erinnert sie sich an den Moment der Job­zusage. «Kurz vor meiner Hochzeit habe ich mich bei der ABZ beworben, noch un­ter meinem Mädchennamen. Am Tag vor der Trauung war das zweite Vorstellungs­gespräch, am Hochzeitstag selbst hielt

ich den Vertrag in den Händen. Ein grosses Geschenk an mei­nem grossen Tag.»

Um 16 Uhr schliesst der Empfang, dann könnte die Jo­nerin den Heimweg antreten. «Aber wenn die Telefone nicht mehr klingeln und niemand mehr reinläuft, bricht eine gol­dene Stunde an. Selten kann ich so konzentriert arbeiten.» Also widmet sie sich den an­spruchsvollsten Aufgaben oder nimmt sich Zeit, ihrer Lernen­den etwas in Ruhe zu erklären. Ruhig wird dann der Feier­abend. «Ich koche sehr gerne oder gehe mit Freunden aus­wärts essen. Das Zusammen­sein mit guten Menschen ist mir sehr wichtig. Dass ich das auch bei der Arbeit leben kann, ist Luxus.» Text und Foto: Zora Schaad

Froh geordnet

wie ein Regen-bogen

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ABZFORUM

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AUS DER ORGANISATION

Neuer Ort, neue Zusammensetzung: Nach einem lauschigen Apéro unter freiem Himmel im Restaurant Cube in Zürich­Albisrieden führte die Präsiden­tin Nathanea Elte am Dienstagabend, 26. Juni, durch die Traktanden. 390 Per­sonen waren gekommen, um abzustim­men. Neben den formellen Traktanden ging es auch um zukunftsweisende Themen. Dieses Mal stand kein grosses Bauprojekt auf dem Programm, aber ein anderes Thema, das eng mit der Identität der ABZ verknüpft ist: der Solidaritäts­fonds.

Neu auch freiwillige BeiträgeNebst der Erhöhung des obligatorischen Beitrags von 4 auf 5 Franken monatlich stimmten die Mitglieder auch der Mög­lichkeit zu, künftig (empfohlene) ein­kommensabhängige Beiträge spenden zu können. Die Gelder sollen verschiede­nen Organisationen und Projekten zugu­tekommen, solange sie mit dem Thema Wohnen zu tun haben. Neu wird einmal jährlich eine Vergabekonferenz stattfin­den, an der die Anträge diskutiert und die Gelder gesprochen werden.

Wechsel der Revisionsstelle An der diesjährigen Generalversamm­lung wurde bereits die Revisionsstelle für das Geschäftsjahr 2019 gewählt: Neu wird die Firma OBT die Revision der ABZ durchführen. Die Genossen­schafter/innen folgten damit der Emp­fehlung von zwei Mitgliedern, die sich

An der 102. GV gab es ein klares Ja zur Stär­kung der Solidarität und zu einem Wechsel der Revisionsstelle.

für einen Wechsel eingesetzt hatten. Sie begründeten dies mit den politischen Ansichten eines BDO­Verwaltungsrats­mitglieds, die mit der Wertehaltung der ABZ nicht vereinbar seien.

Das Beispiel zeigt deutlich, wie eine Genossenschaft funk tioniert. Anders als bei Aktiengesellschaften hat in einer Genossenschaft jedes Mitglied eine Stimme und kann damit bei wichtigen Geschäften und Anträgen die Zukunft der ABZ mitbestimmen.

Die ABZ ist in BewegungDer Bezug der beiden Ersatzneubauten Toblerstrasse und Entlisberg 2 brachte der ABZ viele neue Bewohnerinnen und Bewohner. Auch sonst geht es voran: Der Bereich der Mitwirkung wird laufend gestärkt und mit neuen Formen und Gefässen erweitert. Zudem fordern die

zwei geplanten Bauvorhaben auf dem Koch­Areal und auf dem Areal Hardturm die ABZ. Bei beiden Projekten haben wir die Möglichkeit, weiteren – in der Stadt dringend benötigten – kostengünstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Mit dem Ja vom 10. Juni konnte auf dem Koch­Areal ein wichtiger Meilenstein er­reicht werden. Dies nicht zuletzt dank allen Genossenschafter/innen, die ihre Stimme für den kostengünstigen Wohn­raum abgegeben haben. Herzlichen Dank! Text: klr, Foto: Tres Camenzind

Im Zeichen der Solidarität

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AUS DER ORGANISATION

390 Personen kamen zur diesjährigen Generalversammlung. Was bewegt unsere Genossenschafter/innen zur Teilnahme?

Marcel (Ruggächern) ist seit mehr als 20 Jahren regelmässig dabei: «Ich will meine Stimme wahrnehmen und auch mitteilen, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin.» Seine Frau Jarmila ergänzt, dass sie mitunter vom neuen Veranstaltungsort ange­lockt wurde. Sein Nachbar, der ebenfalls auf den Namen Marcel hört, kennt die GV aus seiner beruflichen Tätigkeit für «mehr als wohnen» und will auch bei der ABZ mitreden können. Auch Fabian (Kanzlei) möchte mitbestimmen, wo er wohnt. «Das macht für mich die Genossenschaft aus.» Gwendolyn ist mit ihrer WG­Kollegin Stephanie (Owenweg) und ihrer Kollegin Ursula (Neugasse) anwesend. Neben dem Apéro möchten sie up to date bleiben, was in der ABZ läuft. Dasselbe gilt für das Paar Sabri und Camile (Wacht). Zudem sagen sie: «Hoffentlich können unsere Kinder später weiter in der ABZ wohnen. Wir finden die ABZ toll und möchten, dass es so bleibt. Und wir lernen hier neue Leute kennen.» Auch Lotti und Verena (beide Entlisberg 1) sind regelmässig dabei, um neue und alte Be­kannte zu treffen. Zudem erklären sie: «Die GV ist ein schöner Anlass und wir schätzen das basisdemokratische Mitreden. Die ABZ ist wie eine grosse Familie.» Text: klr, Fotos: Tres Camenzind

Treffpunkt GV

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AUS DER ORGANISATION

Die Wink-App der ABZ kommt

Mitte September wird die ABZ-Wink-App lanciert.Weshalb eine App?Samira Courti: Die Entwicklungen der letzten zwei Jahre und auch die Anfragen aus den Siedlungen zeigen, dass für die Benutzer heutzutage das Smartphone die erste Wahl ist, wenn es darum geht, ihren Alltag zu organisieren oder mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben. Die App hat den Vorteil, dass man sich nicht jedes Mal neu einloggen muss und dass man sie immer schnell zur Hand hat.

Was kann diese App?Martin Uebelhart: Zuerst lancieren wir die Anwendung «Reparaturmeldungen», über die Schäden in der Wohnung – wie beispielsweise ein defekter Geschirr spüler – gemeldet werden können. Sie löst das bisherige ABZ­Meldesystem ab. Danach werden wir weitere Funktionalitäten aufschalten. Wir möchten hier noch nicht alles verraten, aber die App soll den Alltag unserer Mieter/innen erleichtern – dazu haben wir auch eine Fokusgruppe aus Bewohner/innen gebildet.S.C.: Unser Ziel ist es, die Kontaktaufnahme mit der Geschäfts­stelle und den Stützpunkten zu erleichtern, und es gibt auch ökologische Aspekte, zum Beispiel, den Papierverbrauch zu reduzieren. Aber auch die Pinnwand wird von Anfang an über die App genutzt werden können.

Seit zwei Jahren gibt es die ABZ-interne Online-Plattform Wink. Was passiert damit?S.C.: Wink bestand bisher primär als Pinnwand, auf der man Nachrichten publizieren und Gästewohnungen reservieren kann. Über die Sommermonate haben wir das Layout in Wink umgestaltet und um die Anwendung «Reparaturmeldungen» erweitert. Die wichtigsten Funktionalitäten werden künftig auf der App vorhanden sein. Über die bisherige Weblösung hat man auf alles Zugriff. Man braucht also nicht zwingend ein Smartphone, um eine Reparaturmeldung abzusetzen.

Wie gehen Bewohner/innen vor, die keinen Internet zugang haben? M.U.: Sie haben weiterhin die Möglichkeit, beim Stützpunkt anzurufen, um einen Schaden zu melden.

Was passiert, wenn ich bereits auf Wink registriert bin? Muss ich dann meine Login-Daten ändern?S.C.: Aus technischen Gründen wird es nicht möglich sein, die alten Login­Daten weiterzuverwenden. Alle User – ob neu oder bestehend – werden sich mit ihrer ABZ­ID neu registrieren müssen, wenn sie die App installiert haben und das erste Mal starten. Die Infos mit den persönlichen Login­Daten verschi­cken wir per Brief.

Sind meine persönlichen Informationen auch mit der App geschützt?M.U.: Die persönlichen Daten unserer Bewohner/innen zu schützen, hat bei der ABZ höchste Priorität. Aus diesem Grund werden sämtliche Daten in der Schweiz verwaltet. Interview: Redaktion, Fotos: ABZ, Margherita Angeli

Ihr persönliches Login

Die ABZ-Wink-App ist ab Mitte September mit den Funktionalitäten «Reparaturen» und «Pinnwand» im Apple App Store und auf Google Play erhältlich. Alle Benutzer/innen müssen sich neu registrieren und erhalten hierfür ihre Login-Daten per Brief zugesandt.

Wink ist auch weiterhin als Webversion für den Computer verfügbar. Während die Webversion alle Funktionalitäten vollumfäng-lich zeigt, beschränkt sich die App auf die wichtigsten.

Samira Courti, Leiterin Kom­munikation

Martin Uebelhart, Leiter Finanzen und Dienste/Geschäfts­leitung abz.ch, Rubrik Für Sie da + ABZ­Wink­App oder [email protected]

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AUS DER ORGANISATION

Koch-Quartier: Abstimmung gewonnen

Erstmals in der Geschichte der ABZ war eines ihrer Projekte Gegenstand einer Volksabstimmung. Mit 72,7 % sagte die Zürcher Stimmbevölkerung am 10. Juni Ja zum gemeinnützigen Wohnungsbau auf dem Koch­Areal und mit 65,1 % Nein zur FDP­Initiative. Letztere wollte, dass die Stadt das Areal an den Meist­bietenden verkauft. Das Resultat ist ein klares Zeichen, dass die Vision von Kraft­werk1, Senn und ABZ für das Koch­Areal vom Grossteil der Bevölkerung aus allen Stadtkreisen gutgeheissen wird.

Mitte Juli ist der Architekturwettbe­werb mit insgesamt 30 Teams gestartet, die bis Anfang 2019 an überzeugenden Lösungen für das neue Koch­Quartier arbeiten. Je 10 Teams sind für die Teil­nahme auf den Parzellen von ABZ, Kraft­werk1 und Senn zugelassen. Weitere 15 Teams bearbeiten den Konzeptwett­bewerb «Öffentlicher Park» von Grün Stadt Zürich. Im Rahmen eines breit an­gelegten Mitwirkungsprozesses wurden die Bedürfnisse der Mitglieder und des Quartiers vorgängig aufgenommen.

Wichtige MeilensteineDie ABZ ist in drei Entwicklungs­ und Bauprojekten einen Schritt weiter. Es geht dabei um bezahlbaren Wohnraum für 1500 Menschen.

Bis 2023 sollen auf dem Areal rund 350 gemeinnützige Wohnungen, bezahl­bare Gewerbeflächen und mittendrin ein Park entstehen. Das ABZ­Projekt wird den Genossenschafter/innen 2019 zur Abstimmung vorgelegt.

Hardturm-Areal: Gemeinderat sagt JaAn der Sitzung vom 11. Juli 2018 hat der Gemeinderat zugunsten des Projektes Ensemble entschieden. Nun kann dieses voraussichtlich im November 2018 dem Zürcher Stimmvolk vorgelegt werden.

Vorgängig hatte das Projekt aufgrund einer Intervention der SP für viel Medien­resonanz gesorgt. Umso mehr freuen sich die ABZ und ihre Projektpartner/innen über den positiven Entscheid des Ge­meinderates, der das Projekt mit 73 zu 63 bei 7 Enthaltungen gutgeheissen hat. Projekte wie dieses beschäftigen und be­rühren viele Zürcherinnen und Zürcher auf ganz unterschiedliche Weise. Daher ist es richtig, dass es nun dem Zürcher Stimmvolk vorgelegt wird.

Die Zürcher Fussballclubs sowie die Bauherren HRS, Credit Suisse und die ABZ sind überzeugt, dass das vorlie­

gende – privat finanzierte – Projekt sehr ausgewogen ist. Die Stadt Zürich wird als Ganzes davon profitieren. Am seit Jah­ren brachliegenden Hardturm entsteht ein modernes und lebendiges Quartier. Geplant sind ein neues Fussballstadion, zwei Hochhäuser, die auch der Finan­zierung des Stadions dienen, und die ABZ­Genossenschaftssiedlung. Das Pro­jekt kann nur realisiert werden, wenn das Zürcher Stimmvolk im November an der Urne dazu Ja sagt.

Ersatzneubau Kanzlei: positiver Gerichtsentscheid

Nach dem Baurekursgericht hat nun auch das Verwaltungsgericht die Be­schwerden des Heimatschutzes abge­wiesen. Es stützt somit die Entlassung der Siedlungen Kanzlei der ABZ und See­bahn der BEP (Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals) aus dem In­ventar der schützenswerten Bauten, wie sie der Stadtrat 2016 beschlossen hatte.

Mit dem vorliegenden Entscheid rü­cken die Bauvorhaben von ABZ und BEP für mehr bezahlbaren Wohnraum im Quar­tier Aussersihl wieder einen Schritt näher.

Bereits 2009 begann die gemeinsame Planung für beiden Ersatzneubauten an der Seebahnstrasse. Diese werden rund 1000 Bewohner/innen ein Zuhause bie­ten – 500 mehr als heute. Es entstehen bezahlbare Familien­ und Kleinwohnun­gen, die mit Lift erschlossen sind. An sol­chen Angeboten mangelt es im Quartier. Zieht der Heimatschutz die Beschwerden nicht weiter ans Bundesgericht, nehmen ABZ und BEP die Arbeiten am gemeinsa­men Gestaltungsplan wieder auf. An­dernfalls ist mit einer weiteren massiven Verzögerung zu rechnen. Text: brc, cos; Visualisierung: Nightnurse Images

Visualisierung des Ersatzneubaus Kanzlei.

seebahnhoefe.ch, kochquartier.ch, projekt­ensemble.ch

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ABZFORUM

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AUS DER ORGANISATION

Gestaltet sich in Zürich die Wohnungs­suche generell schon schwierig, so ist es für sozial oder wirtschaftlich benach­teiligte Menschen fast unmöglich, eine gute Bleibe zu finden. Glücklicherweise gibt es soziale Institutionen wie die Stif­tung Domicil, das Jugendwohnnetz oder die AOZ. Sie setzen sich ein für allein­erziehende Eltern, junge Menschen in Ausbildung, Flüchtlinge, kinderreiche Familien u. v. m. Mit einigen der Instituti­onen verbindet die ABZ eine langjährige Zusammenarbeit. Gemäss der Strategie ABZ 100+ werden bestehende Kooperati­onen ausgebaut und neue geschaffen. Das Kontingent wurde seit 2016 von 1,9 % auf 2,3 % erhöht. Aktuell leben in 104 von 4560 ABZ­Wohnungen Personen, die Untermietverträge mit sozialen Insti­tutionen haben. Dieser Bestand soll auf 2,5 % ansteigen.

Individuelles MentoringNeu ist beispielsweise die Zusammenar­beit mit der Stiftung Futuri, die unbeglei­tete minderjährige Asylsuchende und Flüchtlinge ins selbstständige Wohnen und in die Ausbildung begleitet. Aktuell leben sieben junge Männer in 2er­ und 3er­WGs in den ABZ­Siedlungen Im Moos, Entlisberg 2 und Kalkofen. Sie alle werden von einem Mentor betreut und in Themen wie Haushaltsbudgetierung, Ab­falltrennung, Wasch­ und Putzplanung eingeführt. Die Nachbarn lernen sie in ei­ner Vorstellungsrunde kennen und die

Mehr Wohnungen für sozial Benachteiligte

ABZ­Abteilung Vermietung und Mitglie­derdienste (V+M) vernetzt sie mit der Siko vor Ort, um die Integration weiter zu er­leichtern. «Wir erfahren die Zusammen­arbeit mit der Stiftung Futuri als grosse Bereicherung, und die Offenheit der Bewohner/innen ist gross. Die jungen Flüchtlinge sind sehr motiviert und sprechen teilweise schon gut Deutsch», so Elisabeth Lippuner, Teamleiterin V+M.

Das Zuhause als wichtige BasisMarianne Bohn, Job Coach bei Futuri, betont, wie wichtig es für die Jugendli­chen ist, eine vertraute Basis zu haben:

Die ABZ will die Zusam­menarbeit mit sozialen Institutionen weiter aus­bauen. Davon profitie­ren beispielsweise min­derjährige Flüchtlinge.

«Wer kein Zuhause hat, hat auch keine Kapazität für anderes. Darum freut es uns besonders, dass alle von uns betreu­ten Jugendlichen diesen Sommer entwe­der mit dem 10. Schuljahr oder einer Lehre beziehungsweise Vorlehre begin­nen. Die Zusammenarbeit mit der ABZ schätzen wir sehr. Das Genossenschaft­liche fördert den sorgfältigen Umgang miteinander, man wird eingeführt und willkommen geheissen.» Text: brc, Foto: Stiftung Futuri

Haben in der ABZ dank der Stiftung Futuri ein neues Zuhause gefunden: Mehari in der Siedlung Kalkofen, Aron und Samuel im Entlisberg 2. (v.l.n.r.)

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ÜBER DEN TELLERRAND

Unten in der Halle übt die Compagnie Trottvoir an einem Stück, während Konrad Utzinger mich im «Büro» des Zirkus­quartiers empfängt. Konrad ist der Gesamtleiter des Zirkus Chnopf. Das Freiluftspektakel befindet sich zum Zeitpunkt des Gesprächs gerade auf Tournee in Biel.

Der Zirkus Chnopf, das sind aktuell sechs professionelle Bühnenkünstler aus den Bereichen Artistik, Musik und Thea­ter sowie vier Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren – diese Mischung von Profis und Teenies ist die Kernidee des Chnopf. Im Schnitt bleibt ein Artist rund zwei Jahre beim gleichen Zirkus. «Von Januar bis März finden jeweils die Vorproben statt, ab Mitte April wird täglich intensiv geprobt. Dann wohnen wir fix im Zirkusquartier, insgesamt sind das rund 20 Leute», erzählt Konrad. Es folgt die Tournee im Sommer, von Oktober bis Januar findet die Nachbearbeitung statt – und die Vorberei­tung für die nächste Tournee. Die Jugendlichen können den Schulstoff auf der Tournee nachholen.

Die Aufführungen finden im Freien statt. «Wir müssen selten eine Vorstellung abblasen. Unser Negativrekord sind 15 von 60 Shows. Es gab aber auch Jahre, in denen wir nur eine oder zwei absagen mussten», erklärt Konrad. Der Chnopf ge­hört zum zeitgenössischen Zirkus, das heisst, er greift gesell­schaftlich relevante Themen auf und animiert die Zuschauer/innen, sich Gedanken zu machen. Dieses Jahr geht es um Aus­senseiter. Die Idee für ein Stück entsteht jeweils gemeinsam mit einem Regisseur.

Ein Zuhause auf dem Koch-Areal Welche Verbindung besteht zwischen dem Chnopf und dem Zirkusquartier? «Das Zirkusquartier entstand aus einer Not­wendigkeit heraus: Der Zirkus Chnopf braucht im Winter eine Basis für die Proben und zum Überwintern. Die Stadt Zürich stellte auf Anfrage die Fläche auf dem Koch­Areal zur Verfü­gung – unter der Bedingung, dass sie auch von anderen genutzt werden darf.» Das Areal bietet deshalb heute Platz für Proben und Trainings, Workshops, Kurse sowie Aufführungen von an­deren Kompanien. Und ist eben das Zuhause des Zirkus Chnopf. Mit dem Ja der Zürcher/innen vom 10. Juni zum gemeinnützi­gen Wohnungsbau behält der Zirkus seinen fixen Standort.

Finanziert wird der Zirkus zu 70 % aus Eigenleistungen. Die Zuschauenden müssen keinen Eintritt bezahlen. «Wir machen jeweils eine Hutsammlung. Jeder gibt, was er möchte. Die Idee ist: Wir gehen zu den Leuten und alle können teilhaben – unab­hängig von ihrem Einkommen.» Text: klr, Foto: Andrea Büeler

Akrobatische Höhenflüge

Zirkus Chnopf: Tourneedaten

Ab dem 5. September gastiert der Zirkus Chnopf mit seinem aktuellen Programm «Gugus» erneut in Zürich – vom 5. bis 9. September auf der Josefwiese, abschliessend im Zirkus-quartier auf dem Koch-Areal (12. bis 15.9.). Das Stück beschäftigt sich mit den schrägen Nebenfiguren aus «Alice im Wunderland». Es gibt keinen Ticket-Vorverkauf (Hutsammlung). Die Spiel zeiten sind auf der Website ersichtlich.

chnopf.ch und zirkusquartier.ch

Der Zirkus Chnopf ist auf dem Koch­ Areal zu Hause. Das Freiluftspektakel gastiert im September in Zürich.

Die Artist/innen des Zirkus Chnopf touren in den Sommermonaten durch die Schweiz.

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ABZFORUMAUS DEM ARCHIV

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AUS DEM ARCHIV

Vor dem Public

ViewingWährend der diesjährigen Fussball­WM gehörte der Anblick von Menschenansammlungen zum Alltag. Überall stand das Volk in gespannter Erwartung mit halboffenem Mund vor halböffentlichen Bildschirmen, zuweilen bis auf die Strasse hinaus. Beim aktuellen Archivbild können wir davon aus ­gehen, dass die einseitig ausgerichteten Menschen nicht auf Fussballtore warten. Einerseits gab es 1948 noch keine Public Viewings, andererseits fand die Fussball­WM nach dem Zweiten Weltkrieg erst wieder 1950 statt. Nein, diese adrett gekleideten Personen haben sich zum Genossenschaftstag in der Siedlung Herrlig eingefunden. Manche von ihnen konnten ihre kriegsmangelbedingt verspätet fertiggestellte Wohnung eben erst beziehen.

Vielleicht hat man ihnen zum ersten Genossenschaftstag in der Siedlung ein besonderes Highlight versprochen – den Besuch des Präsidenten oder den Auftritt einer anderen Persönlichkeit. So warten sie nun in Reih und Glied auf die fahnenflankierte Attraktion. Hinter ihnen ein Ladenlokal des Lebensmittelvereins Zürich und ein über 20­köpfiges Akkor­deonorchester, das gerade pausiert.

Obschon damals noch keine Public Viewings lockten, waren die Bauprojekte der ABZ bereits ein verhältnismässig starker Publikumsmagnet: «Ein ungewöhnlich grosses Mass an Arbeit hat die Vorbereitung des Bauprojektes im Herrlig gebracht. So haben (…) insbesondere die vielen Wohnungsinteressenten, die Auskünfte wünschten und Einsicht in die Pläne nehmen wollten, eine starke Beanspruchung eingetragen. Tage mit 20 bis 30 Besuchern waren gar nicht selten.»Text: brc, Textauszug aus dem Jahresbericht von 1946; Foto: ABZ­Archiv

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ABZFORUM

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Aufruf

Haben Sie ein schönes Foto von einem Anlass in Ihrer Siedlung geknipst? Wir möchten diese Dop-pelseite möglichst bunt und viel -seitig gestalten und freuen uns über alle Zusendungen. Mailen Sie Ihr Bild und einen Kurzbeschrieb an [email protected].

ImpressionenSIEDLUNGSBARHÖNGGERBERG

1. Juni

KÜKEN IM SIHLFELD27. Juni

INFOVERANSTALTUNG GLATTPARK

2. Juni

Seit Januar 2010 findet die SiedlungsBAR der Siedlung Hönggerberg fünf bis sechs Mal jährlich statt. Bis heute verwandeln die Gründerinnen Hildegard Badr und Helen Romer den Gemeinschaftsraum dafür mit passendem Dekor in ein stim­mungsvolles Ambiente. Die Bar erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit.

Anfang Juni erhielten die künftigen Be­wohner/innen der Neubausiedlung Glattpark wichtige Informationen rund um die Genossenschaft und ihr künftiges Zu hause. Der Bezug der Wohnungen der ersten Bauetappe findet ab Mitte Oktober statt.

Der Schock war gross, als ein Fuchs kurz vor Pfingsten im Innenhof der Siedlung Sihlfeld die Mehrheit der Hühner tötete. Die Überlebenden wurden mit viel Hin gabe gepflegt und erhielten im Juli flauschige neue Gesellschaft. Die Küken waren im benachbarten Schulhaus in einem Inkubator ausgebrütet worden und verhelfen dem ABZ­Hühnervolk im Kreis 4 nun zu neuem Schwung.

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Das traditionelle Siedlungsfest im Seefeld begann wie immer mit Apéro und Ge­müsedips, später lockten der Grill sowie ein üppiges Salat­ und Dessertbuffet. Die Kinder konnten sich im Pool abkühlen und Live­Musik verführte zum Tanzen.

SCHIFFBAU ZUWIEDIKON

29. Juni

SIEDLUNGSFESTMÜHLEBACH

7. Juli

SIEDLUNGSFESTJASMINWEG

30. Juni

Fotos: ABZ, Basil Dahmani, Peter Detsch, Peter Schmid, Leila Stierli, Timo Michel

Zusammen mit kundigen Erwachsenen bauten die Kinder im Innenhof der Siedlung Sihlfeld ein grosses Holzschiff. Das Gemeinschaftswerk wurde mit Rimuss auf «Tallya Dembad» getauft. Der Name setzt sich aus den Anfangs­buch staben aller beteiligten Kinder zusammen.

Die ABZ­Bewohner/innen in Oerlikon stellten auch dieses Jahr ein Siedlungsfest mit vielen Attraktionen auf die Beine. Neben Kinderschminken und Feuershow sorgte unter anderem die Sommerbühne mit Lottoanimation und mehreren Bands für beste Unterhaltung.

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ABZFORUMABZ IN ZAHLEN

Auf ABZ­Boden stehen insgesamt 1925 Bäume. Die Grafik zeigt, wie viele in jeder Siedlung zu finden sind, ob sie Nadeln oder Blätter tragen oder gar essbare Früchte hervorbringen. Wurden die Siedlungen in den 1970ern noch mehrheitlich mit

Nadelbäumen ausgestattet, geht der Trend heute in Richtung einheimische Laubbäume. Sie machen derzeit knapp 80 % des ABZ­Baumbestands aus und produzieren jährlich rund 154 Millionen Blätter.

Bäume und Aussenräume

Aussenfläche Herkunfteinheimischnicht heimisch

BaumartLaubNadelObst

1000 m2

Allmend

Hönggerberg

Ruggächern

Wolfswinkel

Herrlig Im Moos 1 Effretikon

Wacht Entlisberg 2 Entlisberg 1

Toblerstrasse

Oberwiesen

Regina-Kägi-Hof

Dietlikon Owenweg Kalkofen Wallisellen

Rütihof 1+2

Kanzlei

Jasminweg 1+2

Balberstrasse 2

Mühlebach

Felsenhof 1

Dübendorf

Lommisweg Wiedikon Talstrasse

Ottostrasse

Leimbach

SihlfeldWaidfussweg 1+2

Zurlinden Wipkingen Kilchberg

Frohburg-strasse

Felsenhof 2

Oerlikon 1

Goldregen­weg Adliswil

Im Moos 2

Hochstrasse b

ce f

d h jk

l

g i

a

a Schaffhauserstrasse b Gustav-Heinrich-Wegc Moosstrasse 1d Moosstrasse 2

Balber­strasse 1

e Birchstrassef Vogelsangg Forchstrasseh Bristen strasse

i Entlisberg 4j Zweierstrassek Neugassel Mutschellenstrasse

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APROPOS

SpielregelnSpielregeln sind im Zusammenleben wichtig. Im Strassenverkehr werden die Regeln vorgegeben, denn das Einhalten entscheidet häufig über Unfall oder Nichtunfall. In unseren Siedlungen gibt es auch Spielregeln, diese machen die Bewohner/innen jedoch untereinander aus: Wie und wann soll der Fussball­platz genutzt werden? Wie wird der Kompost eingesetzt und wer kann die frische Erde beziehen? Das ist gut so und regelt das nachbarschaftliche Zu­sammenleben.

Ich weiss nicht, ob Sie die Comics von Calvin und Hobbes kennen. Calvin ist ein kleiner Junge und Hobbes sein Plüschtiger, der in Calvins Gegenwart zum echten Tiger wird. Die zwei spielen oft selbsterfundene Spiele und legen jeweils die Regeln dafür fest. Manchmal ist der kleine Junge aber so eifrig, dass er mitten im Spiel die Regeln zu seinen Gunsten ändert. Dies wiederum ärgert Hobbes so sehr, dass es Streit gibt.

Diese Geschichte kommt mir in den Sinn, wenn ich an unser Projekt Ensemble denke. Vor über zwei Jahren wurden die Spielregeln von Stadt­ und Gemeinderat festgelegt und ein Investorenwettbewerb ausgeschrieben, den die ABZ mit ihren Partnern HRS und Credit Suisse für sich entscheiden konn­te. Das Projekt wurde weiterentwickelt, im November 2016 fand eine ausser­ordentliche GV statt, und das Bauvorhaben wurde von unseren Mitgliedern mit überwältigender Mehrheit angenommen.

Nun, fast zwei Jahre und viele Arbeitsstunden später, wollten einige Poli­tiker/innen die Spielregeln ändern. Plötzlich sollte es möglich sein, mit ge­meinnützigem Wohnungsbau ein Fussballstadion zu finanzieren – und dies mit einer Blockrandbebauung statt mit Hochhäusern. Alle Erkenntnisse aus der Ausschreibung, dem Wettbewerb und den Überarbeitungen wurden nicht mehr als richtig, sondern als unvernünftig dargestellt.

Das erinnert mich an den fünfjährigen Calvin, der seinem Plüschtier vorgaukelt, die neue Regel sei viel besser und es bestehe die Chance, dass beide davon profitieren. Im Fall des Projekts Ensemble hat der Gemeinderat das Spiel durchschaut und nun ermöglicht, dass die Vorlage vors Volk kommt. Nun können wir alle diesen Entscheid beeinflussen, indem wir mit vielen Menschen darüber sprechen und abstimmen gehen. Im Comic ist übrigens meist der Plüschtiger der Gewinner – bleibt zu hoffen, dass es im richtigen Leben auch so ist. Foto: Margherita Angeli

Dominik Osterwalder, Vorstandsmitglied/Leiter Baukommission

ImpressumDas ABZforum ist eine kostenlose Publikation der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich. Sie wird allen Mitgliedern, den ABZ­Bewohnerinnen und ­Bewohnern und weiteren Interessierten zugestellt.

REDAKTION: Chantal Bron ( brc ), Kommunikation / Projekte; Samira Courti ( cos ), Leiterin Kommunika tion; Rahel Klauser ( klr ), Kommunikation / Projekte GESTALTUNGS KONZEPT UND SATZ: TBS, Zürich KORREKTORAT: Inés Flück, sprach­art, Wettingen FOTOS COVER UND EDITORIAL: Birdviewpicture GmbH; Margherita Angeli ILLUS­TRATION: Hahn + Zimmermann DRUCK: Genossen­schaft Ropress, Zürich, FSC­ Papier, klimaneutral und mit Ökostrom gedruckt AUFLAGE: 6800 KONTAKT / ABOS, LESER BRIEFE UND ZUSCHRIFTEN: ABZ­Geschäftsstelle, Redaktion ABZforum, Gertrud strasse 103, 8003 Zürich, [email protected], Telefon 044 455 57 57

Erscheint viermal jährlich. 25. Jahrgang.

PräzisierungIn der letzten Ausgabe haben wir den «In Kürze»­Beitrag über die Zusammenarbeit mit Domicil mit «1000 Wohnungen vermittelt» betitelt. Genau genommen hat Domicil seit 1994 über 2200 Wohnungen vermittelt, zurzeit haftet die Stiftung solidarisch für rund 1000 Mietverhältnisse.

Aussenfläche Herkunfteinheimischnicht heimisch

BaumartLaubNadelObst

1000 m2

Allmend

Hönggerberg

Ruggächern

Wolfswinkel

Herrlig Im Moos 1 Effretikon

Wacht Entlisberg 2 Entlisberg 1

Toblerstrasse

Oberwiesen

Regina-Kägi-Hof

Dietlikon Owenweg Kalkofen Wallisellen

Rütihof 1+2

Kanzlei

Jasminweg 1+2

Balberstrasse 2

Mühlebach

Felsenhof 1

Dübendorf

Lommisweg Wiedikon Talstrasse

Ottostrasse

Leimbach

SihlfeldWaidfussweg 1+2

Zurlinden Wipkingen Kilchberg

Frohburg-strasse

Felsenhof 2

Oerlikon 1

Goldregen­weg Adliswil

Im Moos 2

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e Birchstrassef Vogelsangg Forchstrasseh Bristen strasse

i Entlisberg 4j Zweierstrassek Neugassel Mutschellenstrasse

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Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Dezember.

AGENDA

OPEN HOUSE ZÜRICH29./30. September 2018

Zürich öffnet die Türen: Kostenlose Architekturführungen in über 80 Gebäuden und Aussenräumen.

Mit dabei ist die ABZ­Siedlung Toblerstrasse. Mehr Infos: openhouse­zuerich.org.

ABZ­LOUNGE 8. November 2018

Offene Diskussion zum Thema «Wohnbedürfnisse der Zukunft. Wie reagieren wir als Genossenschaft auf die Veränderungen?» Weitere Infos folgen über Wink bzw. den Aushang und die Agenda im Treppenhaus.

www.abz.ch


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