Dr. Thomas Bittner
Bremen, 23.03.2017
Forum #4: Können Banker Vorbilder sein?
Oder: Was man von Kreditinstituten zum
Thema Führung lernen kann Jahrestagung Personalentwicklung
© Organomics GmbH 2017 Seite 2
AGENDA
1. Kurze Vorstellung
2. Eckdaten Benchmark-Studie „Führungskultur in der Bankenbranche“
3. Einige psychologische Basisansätze im Arbeits-/Führungskontext
4. Ergebnisse der Führungskulturstudie
© Organomics GmbH 2017 Seite 3
Kurzvorstellung ddn – Das Demographie Netzwerk
• Netzwerktreffen in den ddn-Regionen: Workshops, Salons, Lounge-Gespräche,
Kongresse und Seminare
• ddn Campus: Intranet-Forum für Mitglieder
• Unterstützung bei Veranstaltungen: Moderation, Vorträge, Referentensuche
• Unterstützung bei Studien und Gutachten
• 2006 gegr. auf Initiative des BMAS und INQA; 400 Mitglieder (Unternehmen und Institutionen)
• Plattform für engagierte Unternehmen, die sich als gute Arbeitergeber verstehen - aktuelle
Informationen zu Fakten und Themen
• ddn-Arbeitskreise zu grundlegenden Aufgabenstellungen und konkreten Herausforderungen
Das Demographie Netzwerk e.V.
Geschäftsstelle
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel. 0231-9071-2516
Fax 0231-9071-2524
E-Mail [email protected]
www.demographie-netzwerk.de
© Organomics GmbH 2017 Seite 4
Ihr Referent Forum #4 Jahrestagung Personalentwicklung
Dr. Thomas Bittner Geschäftsführer
Organomics GmbH Franzstr. 31
50931 Köln
Fon: + 49 221 998 792 42
Mobil: + 49 170 248 8637
www.organomics.de
www.transformationale-fuehrung.de
• Jahrgang 1965
• Verlagskaufmann
• Studium der Betriebswirtschaftslehre mit
Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie in
Köln, Paris und Montréal
• Promotion im Fach Wirtschafts- und
Sozialpsychologie
• Heinz-Sauermann-Preis 1991/92 der
Gesellschaft für experimentelle
Wirtschaftsforschung e.V.
• Stationen bei diversen
Beratungsunternehmen
• Vorstand (insges. acht Jahre)
psychonomics AG
• 2011 Gründung der Organomics GmbH,
Gesellschaft für organisations-
psychologische Beratung
• Zuständig für die Themenfelder Führung,
Change und Mitarbeiterbefragungen
• Leiter Arbeitskreis Führung im ddn
© Organomics GmbH 2017 Seite 5
Leistungen und Kunden (Auszug)
Integrierte Programme zu Führung und
Change: Befragungen, Seminare,
Individual-Coachings, Telefon-Coachings,
E-Learning
Ein- und Zwei-Tagesseminare: Transformationale
und Transaktionale Führung
Vorträge zu Führungsthemen
Workshops zu Führungsthemen
Mitarbeiterbefragungen: Online- oder schriftliche
Befragung aller Mitarbeiter, Reporting,
Handlungsrelevanzanalysen, Kommunikations-
schulung, Umsetzungs-Workshops
► Aareal Bank AG
► CDU-Bundesgeschäftsstelle
► DAK-Gesundheit
► DEVK Versicherung a.G.
► Deutscher Sparkassen- und
Giroverband (DSGV)
► Europäische Zentralbank (EZB)
► Generali Versicherung AG
► Industrie- und Handelskammer Bonn /
Rhein-Sieg
► ÖRAG
► R+V Versicherung
► Sparkasse KölnBonn
► Sparkasse Nürnberg
► Sparkassenverband Baden-
Württemberg
► Talanx Deutschland AG
► Targobank AG & Co. KGaA
► Versicherungskammer Bayern
► XING AG
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Der Know-how-Transfer ist die Basis unserer Arbeit
Input zum
Thema
Führung Input zum Thema
Arbeitszufriedenheit
Veröffentlichungen in Fachzeit-
schriften und im Internet
Studien zu Personalthemen
www.organomics.de/aktuelles/fuehrungsku
ltur-in-der-bankenbranche/
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Übersicht zu den beteiligten Kreditinstituten in der Studie
8 4
15
15
29
30 mehr als 10.000
5.000 bis unter 10.000
2.000 bis unter 5.000
1.000 bis unter 2.000
500 bis unter 1.000
1 bis unter 500
Anzahl der Instituts-
mitarbeiter insgesamt
30%
20%
14%
10%
5%
4%
4%
3%
10%
0% 10% 20% 30% 40%
Sparkasse
Genossenschaftsbank
Geschäftsbank
Privates Bankhaus
Bausparkasse
Zentral-/Landesbank
Hypothekenbank
Investmentbank
Sonstiges Institut
Verteilung der beteiligten
Banken und Sparkassen nach
Arten des Geschäftsbetriebs
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Übersicht zu den beteiligten Kreditinstituten / Experten
26
25 15
20
3
11
unter 2.000
2.000 bis unter 5.000
5.000 bis unter 10.000
10.000 bis unter 50.000
50.000 bis unter 100.000
über 100.000
Höhe der Bilanzsumme
(in Mio. Euro)
20
12
31
32
4
Sachbearbeiter/in
Gruppenleiter/in
Abteilungsleiter/in
Bereichsleiter/in
Mitglied des Vorstands
Organisatorische
Position des Experten
(Personalbereich)
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Übersicht zu den Inhalten der Führungskultur-Studie
► Wie werden Ziele mit Mitarbeitern vereinbart und nachgehalten?
► Wie wird Anerkennung für die Zielerreichung ausgedrückt?
► Wie steht es um „weiche“ Faktoren wie Vorbilder, Werte, Leitbilder und Visionen?
► Wie nutzen die Führungskräfte die Mittel zur geistigen Stimulierung der
Mitarbeiter?
► In welche Weiterbildung wird investiert?
► Wie werden Führungskräfte ausgewählt und unterstützt?
► Welche organisatorischen Instrumente werden zur Führung eingesetzt?
► Was ist gute Führung bzw. was sind die Ergebnisse guter Führung?
► Welche Trends zum Thema Führungskultur erkennen die Befragten?
► Wie wird sich nach Expertenmeinung die Kultur der Führung in der
Bankenbranche weiterentwickeln?
© Organomics GmbH 2017 Seite 10
Reaktanz
Das Individuum nimmt eine Einschränkung seines
Entscheidungs- oder Handlungsspielraums wahr („du musst“,
„du sollst“, „du darfst nicht“, etc.).
Reaktanz: motivationaler Spannungszustand Widersetzung
bzgl. der bedrohten Einengung oder Rücknahme der erfolgten
Einengung und Wiederherstellung des Handlungsspielraums.
Folgen: Aggression, Flucht, Meidung; aber auch Fügung in das
Unvermeidliche. Die bedrohte oder entgangene Alternative wird
aufgewertet.
Einige psychologische Basisansätze im Arbeits-
/Führungskontext Selbstwert
Selbstwert (Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen) ist die
allgemeine Bewertung (Summe der Einschätzungen), die
man von sich selbst hat.
Sie beeinflusst sowohl die Stimmung als auch das
Verhalten des Individuums.
Menschen versuchen ihren Selbstwert zu erhöhen /
schützen. Hier haben Führungskräfte den größten Hebel
für Zufriedenheit und Leistung.
Modelllernen
Kinder lernen durch bloße Nachahmung.
Erwachsene lernen von Modellen, wenn diese
attraktiv sind (bspw. mächtig), das Verhalten gut
erinnert werden kann und grundsätzlich die
Fähigkeit zur Ausführung besteht.
Es wird ausgeübt, wenn sie glauben, das Verhalten
erfolgreich ausführen zu können
(Selbstwirksamkeit) und eine Belohnung erwarten.
Unsicherheit
Unsicherheit erzeugt ebenfalls ein „unangenehmes
Gefühl“. Individuen versuchen daher, Informationen zu
sammeln, die ihnen verraten, was auf sie zukommt
oder passieren wird.
Problem: Nicht alle notwendigen Informationen stehen
bereit / werden gefunden und können korrekt
ausgewertet werden eine Rest-Unsicherheit bleibt
bestehen.
© Organomics GmbH 2017 Seite 11
Ziele gehören für die meisten Experten zur Bankenführung dazu
33
23
24
25
25
31
25
33
27
45
20
24
31
32
20
9
23
8
12
7
7
6
4
4
3
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu teils/teils
trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu
Unsere Führungskräfte vereinbaren verbindliche
individuelle Ziele mit allen ihren direkt
zugeordneten Mitarbeitern (Individualziele)
Ziele werden bei uns für das gesamte Team /
Abteilung / Filiale / Organisationseinheit
vereinbart (Gruppenziele)
Die Führungskräfte vereinbaren quantitative Ziele
(bspw. zu Vertriebserfolg, Fehlerquote,
Bearbeitungszeit, etc.)
Die Führungskräfte vereinbaren qualitative Ziele
(bspw. zu Weiterbildung, Sonderaufgaben, etc.)
Die vereinbarten Ziele sind ehrgeizig
In einem Drittel der Institute werden sowohl Individual- wie
auch Gruppenziele vereinbart. In fünf Prozent der Institute
werden keine Ziele vereinbart.
Übrigens: Je ehrgeiziger die Ziele formuliert sind,
desto eher strengen sich die Mitarbeiter an.
© Organomics GmbH 2017 Seite 12
Exkurs: Checkliste zur Durchführung eines Zielvereinbarungs-
gesprächs in 8 Schritten – Reaktanz vermeiden
1. Eröffnung / Kontakt
► Begrüßung; entspannte Atmosphäre
schaffen.
► Gesprächsziele und Gesprächsablauf
vereinbaren.
2. Zielerreichung durch Mitarbeiter darlegen
► Mitarbeiter erläutert Zielerreichung.
► Ursachen für positive oder negative
Abweichungen.
► Vorgesetzter fragt bei Unklarheit nach.
3. Abgleich mit Vorgesetztensicht (Feedback)
► Gemeinsamkeiten bestätigen.
► Ursachen für unterschiedliche Sichtweisen
aufklären.
► Zielerreichung loben und anerkennen.
► Kritik sachlich formulieren und begründen.
4. Problemlösung
► Ursachen für nicht erreichte Ziele
analysieren.
► Lösungsansätze erarbeiten.
5. Vorschlag für künftige Zielsetzung durch
Mitarbeiter
► Mitarbeiter stellt eigene Zielvorstellungen vor.
► Mitarbeiter begründet und erläutert Höhe und
Auswahl der Ziele.
► Vorgesetzter fragt bei Unklarheit nach.
6. Abgleich mit Vorgesetztensicht (Feedback und
Orientierung)
► Gemeinsamkeiten bestätigen.
► Ursachen für unterschiedliche Sichtweisen
aufklären.
► Veränderungs- und Korrekturbedarf darlegen.
7. Zielvereinbarung
► Lösungsansätze zur Zielerreichung erarbeiten.
► Ziele und Termine gemeinsam festlegen.
► Vereinbarung von Maßnahmen, die die
Zielerreichung sicherstellen.
8. Abschluss / Kontakt
► Ergebnisse zusammenfassen.
► Ergebnisprotokoll abgleichen.
► Gegenseitiges Feedback zu Gesprächsverlauf.
► Vertrauen und Optimismus ausdrücken.
Jörg Felfe (2009). Mitarbeiterführung. Göttingen et al.
© Organomics GmbH 2017 Seite 13
Schon allein Feedback zu geben motiviert Mitarbeiter …
10
16
5
20
25
22
2
häufiger als einmal pro Monat
einmal pro Monat
zweimal pro Quartal
einmal pro Quartal
zweimal pro Jahr
einmal pro Jahr
seltener als einmal pro Jahr
… es heißt aber auch, das richtige Maß zu finden und Überkontrolle zu
vermeiden. Feedback einmal pro Quartal erscheint laut Analyse als optimal.
Wie oft sprechen die
Führungskräfte in der Regel
mit ihren Mitarbeitern über die
Zielerreichung?
© Organomics GmbH 2017 Seite 14
Würden alle Chefs loben, wäre die Mitarbeiterleistung höher
83%
63%
39%
13%
10%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Anerkennung für besondere
und/oder stetige Leistungen wird
bei uns dargestellt durch …
Lob durch den Vorgesetzten
Geldprämien / Boni
Beförderungen
Herausstellung / Auszeichnungen (bspw.
Urkunde, Pokal, "Mitarbeiter des Monats")
Sachprämien / Reisen
Mehrfachantwort
Wird viel zu selten genutzt, obwohl diese Form
der Anerkennung einen besonders positiven Effekt
auf die Leistung der Mitarbeiter hat.
© Organomics GmbH 2017 Seite 15
Bonus, Vorbild und Werte
36
14
15
16
45
41
27
31
28
11
8
12
10
2
4
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu teils/teils
trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu
Die Höhe der variablen Vergütung ist
abhängig vom Zielerreichungsgrad
Unsere Führungskräfte sind sich ihrer
Vorbildfunktion bewusst
Die Führungskräfte orientieren sich in ihrem
Verhalten an einem Wertekanon bzw. an
bestimmten Werten (bspw. Integrität,
Ehrlichkeit, Respekt, Verantwortung, etc.)
Je mehr sich Führungskräfte ihrer Vorbildrolle bewusst sind, desto positiver ist
das für die Führungswirkung. Und zum Vorbildsein gehören auch Werte.
© Organomics GmbH 2017 Seite 16
Keine Überraschung bei den postulierten Werten
67%
59%
57%
39%
33%
23%
8%
4%
8%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Verantwortung
Verlässlichkeit
Vertrauen
Integrität
Respekt
Nachhaltigkeit
Toleranz
Mut
Sonstige
Welche drei der folgen-
den Werte haben im
Hinblick auf die Mitar-
beiterführung in Ihrem
Unternehmen die
höchste Priorität?
Mehrfachantwort
z.B. Wertschätzung, Tatkraft,
Veränderungsbereitschaft, Fairness
© Organomics GmbH 2017 Seite 17
Herausforderung Umsetzung bei den „weichen“ Faktoren
86
63
13
30
1
7
0% 20% 40% 60% 80% 100%
ja nein weiß nicht
In unserem Unternehmen gibt es ein
Leitbild (= Katalog der Werte, die ggü.
Mitarbeitern und Kunden gelebt
werden sollen)
Für unser Unternehmen gibt es eine
Vision (= ehrgeiziges Wunschbild, wie
das Unternehmen in fünf bis sieben
Jahren aussehen soll)
38
2
36
16
20
33
6
30 18
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu teils/teils
trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu
Die Vision ist den Mitarbeitern bekannt
Die Führungskräfte haben für ihre eigene
Organisationseinheit (ebenfalls) eine Vision
entwickelt
Das Wissen der Mitarbeiter um die
Vision erhöht die Führungswirkung.
© Organomics GmbH 2017 Seite 18
Weiterentwicklung der Mitarbeiter wird intensiv betrieben
36
46
45
46
3
5
39
26
26
22
21
17
15
17
17
10
45
25
6
8
9
13
25
30
4
4
4
9
7
24
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu teils/teils
trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu
Jedem Mitarbeiter werden fachliche und persönliche
Weiterbildungen angeboten
Unsere Führungskräfte besuchen Schulungen z. Thema
Mitarbeiterführung
Bei der Weiterentwicklung d. Mitarbeiter werden d.
Führungskräfte von der Personal-
abteilung/Personalentwicklung unterstützt
Für alle Mitarbeiter werden Verfahren zur
systematischen Leistungsbeurteilung genutzt
Unsere Führungskräfte coachen jeden Mitarbeiter ganz
individuell
Für alle Mitarbeiter werden Potenzialanalysen erstellt
© Organomics GmbH 2017 Seite 19
Gleichzeitig besteht eher selten ein Anspruch auf Weiterbildung
3
11
5
80
Sechs bis neun Tage pro Jahr
Drei bis fünf Tage pro Jahr
Ein bis zwei Tage pro Jahr
Kein Anspruch
Auf wie viele Tage
Weiterbildung pro Jahr
besteht ein Anspruch des
Mitarbeiters in Ihrem
Unternehmen?
© Organomics GmbH 2017 Seite 20
Wie werden die Führungskräfte selbst gefördert / unterstützt?
75
63
58
51
28
25
36
38
39
65
2
4
10
7
0% 20% 40% 60% 80% 100%
ja nein weiß nicht
Es gibt eines besonderes Schulungs-/För-
derprogramm für Nachwuchsführungskräfte
Nachwuchsführungskräfte werden mit einem
speziellen Verfahren ausgewählt
Für außergewöhnlich talentierte Mitarbeiter
gibt es ein spezielles Förderprogramm
In unserem Unternehmen gibt es ein
Mentoring-Angebot
Um Konflikte zwischen Mitarbeitern und
Führungskräften zu lösen, gibt es eine
Schlichtungsstelle (Mediation)
© Organomics GmbH 2017 Seite 21
Konkrete Weiterbildungsangebote für Führungskräfte
76%
69%
64%
56%
52%
52%
47%
40%
35%
35%
28%
21%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Allgemeine Prinzipien
der Mitarbeiterführung
Selbstmanagement /-organisation
Konfliktmanagement/Umgang mit
„schwierigen“ Mitarbeitern
Führen in Veränderungssituationen
Führung für Nachwuchsführungskräfte
Gesundheitsförderliche Führung
Moderations-und Interventionstechniken
Vermeidung von Burnout/Stresserleben
Mitarbeitermotivation
Rhetorik für Führungskräfte
Umgang mit Suchtproblemen
Selbstmotivation
Mehrfachantwort
Der Themenkomplex „Gesundheit und Führung“ wird künftig häufiger vermittelt werden.
© Organomics GmbH 2017 Seite 22
Positiv: MAB-Verweigerer sind in der Minderheit
32
24
16
20
9
einmal pro Jahr
alle zwei Jahre
alle drei Jahre
seltener als alle drei Jahre
wir machen keineMitarbeiterbefragungen o.Ä.
In welchem Turnus
führen Sie Mitarbeiter-
befragungen (und/oder
360-Grad-Feedbacks)
durch?
Feedback sollte es nicht nur für die Mitarbeiter geben, sondern auch für die
Führungskräfte. Der Zweijahreszeitraum bei MABs/360-Grad-Feedback
erscheint vor dem Hintergrund von Veränderungsmöglichkeiten als optimal.
© Organomics GmbH 2017 Seite 23
Zwar gibt es meist Führungsleitlinien, aber die Umsetzung hinkt
83
16
1
ja
nein
weiß nicht
Haben Sie
Führungsleitlinien?
46
3
36
41
9
41
9
10 3
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu
teils/teils trifft eher nicht zu
trifft überhaupt nicht zu
Die Führungsleitlinien sind allen
Führungskräften bekannt
Die Führungskräfte in unserem
Unternehmen setzen die vor-
gegebenen Führungsleitlinien um
Vorbilder orientieren sich eher an
den Führungsleitlinien.
© Organomics GmbH 2017 Seite 24
Was ist gute Führung?
Gut ist Führung dann, wenn sie gute Ergebnisse bringt!
+ Arbeitszufriedenheit
+ Motivation
+ Mitarbeiterbindung / Fluktuation
+ Gesundheit / Absentismus
+ Leistung / betriebswirtschaftlicher Erfolg
Es sollte messbar sein…
© Organomics GmbH 2017 Seite 25
Studieneffekte Transformationaler Führung in der Praxis
Vgl. Kerstin Riedelbauch (2011). Theorie und Förderung transformationaler Führung. Diss. Universität Bamberg.
Größeres Vertrauen in
die Führungskraft
Erhöhung
der Arbeitszufriedenheit
Beson
dere
Anstr
engung
Höhere Gruppenleistung /
Leistung
der Abteilung
Verbesserung des
Wohlbefindens
Stärkere Unterstützung im Verän-
derungsprozess
Bere
itschaft
,
sic
h z
usätz
lich z
u
engagie
ren
Größerer Verkaufserfolg von
Mitarbeitern Erhöhung der wahrgenommen Effektivität der Führung
Über die Erwartung hinausgehende
Leistung / positive
Leistungs-
entwicklung
Mehr Zufriedenheit
mit Führung bei Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kollegen
Größere Bereitschaft zur Veränderung
Erhöhung von
Kreativität und
Innovation
Verstärktes Engage-
ment im Ideenmana-
gement
Reduktion von Burnout und Stresserleben
Verbesserte Einstel-
lungen bei Mitarbeitern
zum Thema Leistung
Höhere intrinsische Motivation
© Organomics GmbH 2017 Seite 26
Die vier Säulen der Transformationalen Führung
Vorbildhandeln
– Vorbildlichkeit und
Glaubwürdigkeit
– Fachliche und
moralische Vor-
bildfunktion
– Integer handeln
– Fördert Respekt
und Vertrauen
Inspirierende
Motivation
– Attraktive, emo-
tional begeis-ternde und überzeugende Vision, die MA motiviert
– Erzeugt Hoff-nung und Zu-versicht, dass sich Erwar-tungen erfüllen
Transformationale Führung hat sich vielfach bewährt
Geistige
Anregung
– Anregung und Förderung von kreativem und unabh. Denken
– Reflexion bishe-riges Vorgehen u. Ermutigung, neue Lösungen zu erproben
Individuelle
Beachtung
– Individuelle Unterstützung und Förderung
– FK als MA-Coach
– FK erkennen per-sönliche Bedürf-nisse nach Leis-tung und Ent-wicklung und fördern sie syste-matisch
Bernhard M. Bass, State
University of New York
Bruce J. Avolio, University
of Washington, 1985/1990
© Organomics GmbH 2017 Seite 27
Führungseffektivität scheint nur mäßig ausgeprägt zu sein
18
6
14
7
49
50
37
33
21
31
36
41
11
11
10
14
1
1
2
5
0% 20% 40% 60% 80% 100%
regelmäßig / fast immer oft hin und wieder selten nie
setzen sich effektiv für die Belange der
Organisation ein
können ihre Organisationseinheiten effektiv
führen
setzen sich effektiv für die (beruflichen)
Bedürfnisse und Interessen der Mitarbeiter ein
können deren Interessen gut bei höheren
Vorgesetzten vertreten
Die Führungskräfte in
unserem Unternehmen …
Die Organisation steht meist im Mittelpunkt – zumindest
stärker als die Bedürfnisse der Mitarbeiter
© Organomics GmbH 2017 Seite 28
Extra-Anstrengung und Führungszufriedenheit eher unbestimmt
2
9
6
9
8
41
45
39
46
39
47
37
41
31
38
10
10
13
11
11
1
3
4
0% 20% 40% 60% 80% 100%
regelmäßig / fast immer oft hin und wieder selten nie
bringen unsere Mitarbeiter dazu, mehr zu
schaffen, als diese ursprünglich erwartet haben
spornen sie an, erfolgreich zu sein
erhöhen die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich
stärker anzustrengen
sorgen durch ihr Führungsverhalten für
Zufriedenheit
gestalten die Zusammenarbeit so, dass die
Mitarbeiter wirklich zufrieden sind
Die Führungskräfte in
unserem Unternehmen …
Auffällig ist der hoher Anteil der Mittelkategorie bei
der Beurteilung der Effekte von Mitarbeiterführung
© Organomics GmbH 2017 Seite 29
Bei Führungseffekten ist noch Potenzial nach oben vorhanden
18
11
11
53
52
46
22
32
30
7
4
12
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Führungseffektivität
Extra-Anstrengung
Führungszufriedenheit
hoch eher hoch eher gering gering
Berechnung: Mittelwerte für die drei (abhängigen) Variablen Führungseffektivität,
Extra-Anstrengung und Führungszufriedenheit für jeden Experten; Bildung von
vier Ausprägungs-Kategorien: hoch / eher hoch / eher gering / gering
© Organomics GmbH 2017 Seite 30
Zusammenhang Transformationale Führung und Wirkung
2,8
3,5
3,7
4,0
2,8
3,5
3,8
4,2
2,7
3,4
3,8
4,1
2,0
3,0
4,0
5,0
gering eher gering eher hoch hoch
Extra Anstrengung
Führungseffektivität
Führungszufriedenheit
Mittelwert
Intensität Transfor-
mationaler Führung
Was für viele Führungsstudien zutrifft, gilt auch hier: Je
intensiver Transformationale Führung ausgeprägt ist,
desto stärker ist die Führungswirkung.
© Organomics GmbH 2017 Seite 31
Vergleich der Führungsstile in Bezug auf die Führungswirkung
Mittelwert
Während die Führung mit Zielen (MbO) und die Situative
Führung in ihrem Effekt auf die Führungswirkung (bis auf die
Führungszufriedenheit) gleichauf liegen, bewirkt die
Transformationale Führung eine (signifikant) höhere
Ausprägung der Führungswirkung.
3,3 3,3
3,9
3,2 3,2
3,7
2,9
3,5
3,8
2,0
3,0
4,0
5,0
Führen mit Zielen Situative Führung TransformationaleFührung
Führungseffektivität
Extra Anstrengung
Führungszufriedenheit
© Organomics GmbH 2017 Seite 32
Experten sehen die Notwendigkeit, Führung zu verbessern
27
23
18
23
6
3
9
44
42
39
24
34
33
14
20
16
22
30
32
37
38
7
14
12
20
24
25
29
3
5
9
4
4
2
10
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu teils/teils
trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu
In unserem Unternehmen haben wir die
Möglichkeiten guter Mitarbeiterführung noch
lange nicht ausgeschöpft
In den letzten fünf Jahren wurden bei uns
Führungsinstrumente eher zu- als abgebaut
Wir diskutieren heute mehr über Ethik und Werte
im Führungsverhalten als noch vor fünf Jahren
Wir müssen unsere Führungsinstrumente
modernisieren
Mit unserem aktuellen Führungsinstrumentarium
erreichen wir unsere Ziele in der Mitarbeiter-
führung
Viele Führungskräfte bewerten notwendige
Führungsinstrumente als zu bürokratisch
Ich glaube, dass wir beim Thema Mitarbeiter-
führung anderen Instituten ein Stück voraus sind
© Organomics GmbH 2017 Seite 33
Die Zukunft der Führung ist weiblich
16
16
7
1
38
33
33
5
27
14
43
58
14
22
13
27
6
14
5
9
0% 20% 40% 60% 80% 100%
trifft voll und ganz zu trifft eher zu teils/teils
trifft eher nicht zu trifft überhaupt nicht zu
Wir brauchen mehr weibliche Führungs-
kräfte in unserem Unternehmen
Bei uns gibt es heute mehr weibliche
Führungskräfte als vor drei Jahren
Unsere weiblichen Führungskräfte führen
anders als ihre männlichen Kollegen
Unsere weiblichen Führungskräfte führen
besser als die männlichen Führungskräfte
© Organomics GmbH 2017 Seite 34
Experten sehen weitere Herausforderungen für Banken (1)
Was sind Ihrer Meinung nach die Führungstrends
in der Bankenbranche? Wie wird sich die Kultur in
Führung in unserer Branche weiterentwickeln?
1. Einstellung auf die Digitalisierung: Mit welchen
Veränderungen in der Organisation und bei den
Mitarbeitern ist dies verbunden und wie kann sich
die Führungskultur darauf einstellen?
2. Wertschätzendes Führen, das den
Mitarbeiter mit seinen spezifischen Merkmalen
in den Mittelpunkt stellt.
„Führung muss Digitalisierung, Arbeitgeberattraktivität
und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen berücksichtigen.“
„Aufgrund der nun nachfolgenden Generationen, der
Digitalisierung der Arbeitswelt und des Wettbewerbes
rechne ich damit, dass wir mehr transformationale
Führung bekommen werden.“
„Durch die zunehmende Digitalisierung in der Banken-
branche wird sich die bisherige hierarchische Orga-
nisation in eine systemische Organisationskultur
ändern.“
Kategorisierung der offenen
Antworten: 4 Cluster
„Die Führungskultur wird noch werteorientierter agieren
müssen“
„Emotionale Mitarbeiterbindung als Grundlage für
Erfolg im Markt. Vorbildfunktion als das Instrument.“
„Führung wird in schwierigen Zeiten umso wichtiger -
Werte werden wichtiger in der Führung - genauso wie
Konsequenz und einfordern von Aktivität jedes
Einzelnen“
„Abbau von Hierarchieebenen individueller, mehr auf
den einzelnen Mitarbeiter eingehend“
© Organomics GmbH 2017 Seite 35
Experten sehen weitere Herausforderungen für Banken (2)
Was sind Ihrer Meinung nach die Führungstrends
in der Bankenbranche? Wie wird sich die Kultur in
Führung in unserer Branche weiterentwickeln?
3. Veränderung der Führungskultur aufgrund sich
verändernder Organisationen.
4. Führung in schwierigen Zeiten mit Fokus auf
Ziele und Druck auf Mitarbeiter.
„Demokratisierung im Unternehmen und Digitale
Führung“
„Die Führungskräfte müssen sich auf immer schneller
werdende Veränderungen einstellen. Dabei besteht
dann die Herausforderung, alle Mitarbeiter mitzu-
nehmen. Die Rolle der Führungskraft wird sich immer
mehr vom Fachvorgesetzten hin zum Coach mit Füh-
rungsqualitäten wandeln.“
„Gesundes Führen im Zeichen der Veränderung.
Umgang mit dem demographischen Wandel (führen
einer immer älter werdenden Belegschaft bei
gleichzeitiger Zunahme von Informationsflut und
Veränderungsdruck).“
Kategorisierung der offenen
Antworten: 4 Cluster
„Aufgrund zunehmend angespannter Ertragssituation
wird Druck auf Mitarbeiter weiter steigen und Kultur
bzw. Werte zunehmend in den Hintergrund geraten.“
„Da der Druck, Geld verdienen zu müssen ständig
steigt, wird mehr mit Zielerreichungszielen gearbeitet
werden, als ohnehin schon.“
„Es wird sich weiter auf Befehl und Gehorsam
entwickeln. Ertrag geht vor Bedürfnisse.“
„Gerade in den derzeit schwierigen Zeiten ist eher
wieder ""die harte Hand"" gefragt. Angst ist wieder ein
Führungsinstrument. Kooperativ schafft hier kaum
noch einer.“
© Organomics GmbH 2017 Seite 36
Umsetzung der Digitalisierung – Beispiel
Quelle: Roland Boekhout, ING-DiBa (2017): Mit Kreativität und Flexibilität die Herausforderungen der Digitalisierung meistern.
Bank-Blog 27.01.2017
Strategie – Think Forward
Hintergrund: Geschäftsprozesse End-to-End
digitalisieren, so weit wie möglich zu
automatisieren und die gesamte Organisation
auf diese Ziele auszurichten.
Strategie und Veränderung den Mitarbeitern durch „Gamification“ näher bringen: Alle 3.700 Beschäftigten
spielen „Orange Mission – Eine Reise von hier in die Zukunft“ - vom Vorstand bis zum Vertriebsmitarbeiter.
Die Mitarbeiter bewegen sich dabei durch Kunden- sowie Wettbewerbswelten und erleben Veränderungen
der Organisation sowie ihrer persönlichen Arbeitsweise.
Von dem Spiel gehen positive Impulse aus,
• ein Erlebnis, das alle miteinander teilen,
• die Verzahnung von Business-Themen, Werten, Verhaltensweisen, Zukunftsszenarien,
Marktinformationen
• Ideen für eine neue Arbeitswelt.
Das „Navigator“-Programm für Führungskräfte soll auf die Herausforderungen der neuen
Arbeitswelten vorbereiten: Schulungen und Workshops sind agil gestaltet und inspirieren
Führungskräfte zu neuem Denken und geben ihnen hilfreiche Anregungen für ein verändertes
Führungsverständnis.
© Organomics GmbH 2017 Seite 37
Umsetzung von Demokratisierung – Beispiel
Wenn jeder weiß, was er zu tun hat,
dann braucht es keine Führungskräfte
„Genossenschaft gemeinsam gestalten“
Jeder bringt seinen Beitrag - Start
Hierarchiefreiheit in 2011.
Grundsätzlich große Bereitschaft in
Mitarbeiterschaft – Probleme bei einigen
Führungskräften.
„Wer Antwort geben möchte, soll sich
melden“ Prozessverantwortliche.
Filialleiter wurden von Filialmitarbeitern
gewählt (aufgrund von Kompetenz,
Beliebtheit, Gehalt).
Sicherheit
Probleme:
• Verantwortung selbst tragen.
• Sehnen nach klaren Strukturen in
unsicherer Welt.
• Betriebssystem neu bei
Geschäftsmodell alt
• Regulatorik und Aufsicht (MaRisk).
Vermutete Effekte (Experte):
Unsicherheit
Mitarbeiterzufriedenheit
Kundenzufriedenheit
Zurück auf Anfang
Freiheit
© Organomics GmbH 2017 Seite 38
Zusammenfassung – was Banken schon ganz gut machen
► Ziele sind wichtig, denn sie geben den Mitarbeitern Orientierung. Selbst
ambitionierte Ziele lassen sich reaktanzlos vereinbaren.
► Mitarbeiter erhalten Feedback für ihre Leistung / Verhalten.
► Vision - Mitarbeiter wollen wissen, was auf sie zukommt und sich bei der
Verwirklichung einer positiven Zukunft einbringen.
► Werte zeigen den Handlungsrahmen auf und machen Führungskräfte
gleichzeitig „haftbar“ für ihr (Fehl-)Verhalten.
► Mitarbeiter wollen nach ihrer Meinung gefragt werden – was läuft gut,
was schlecht, was lässt sich wie verbessern?
► Führungsleitbilder helfen Führungskräften – wenn sie bekannt sind und
genutzt werden.
► Mentoring gibt Orientierung und ermöglicht Modelllernen.
© Organomics GmbH 2017 Seite 39
Back-up
© Organomics GmbH 2017 Seite 40
Zusammenhang wahrgenommene Vertriebsführung und Erfolg
gering eher
gering
eher
hoch
hoch
DEUTLICHER ZUSAMMENHANG VON TRANSFORMATIONALER FÜHRUNG UND
GESCHÄFTSENTWICKLUNG IM VERSICHERUNGSVERTRIEB
Neuabschlüsse
Schaden/Unfall im
Projektzeitraum
(indiziert)
Intensität der Führung
Ziele & Incentive (klassisch)
transformational
Der Zusammenhang zwischen der Ausprägung Transformationaler Führung und der
Geschäftsentwicklung ist deutlich zu erkennen. Dies zeigt sich auch in einem signifikanten
Korrelationswert von .37: Je intensiver die Vertriebsführungskräfte transformational führen, desto
mehr Neuabschlüsse auf Seiten der Vertreter. Quelle: Eigene Untersuchung 2012.