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Fokus Sicherheit und Rohstoffe - bdi.eu · Fokus Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 Interessen...

Date post: 05-Nov-2019
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Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Fokus Sicherheit und Rohstoffe 0LUPCFS *OUFSFTTFOEFS*OEVTUSJFŭ CFSàDLTJDIUJHFO BDI-Präsident Ulrich Grillo hat die Bun- desregierung dazu aufgerufen, die Aus- gestaltung ihrer künftigen Sicherheitspoli- tik im Weißbuch 2016 auf Grundlage klar formulierter nationaler Interessen vorzunehmen. 4FJUF 4JDIFSIFJU "VTHFTUBMUVOHEFSEFVUų TDIFO4JDIFSIFJUTQPMJUJL BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber fordert, die Sicherheitsinteressen der deutschen Wirtschaft stärker zu berücksichtigen. 4FJUF 3PITUPGGF 3FDZDMJOHQPUFO[JBMWPO LSJUJTDIFO3PITUPGGFO Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptge- schäftsführung, sprach in Berlin über die Chancen der Rohstoffversorgung der deutschen Industrie. 4FJUF "GSJLB (FSNBO"GSJDBO#VTJOFTT 4VNNJU Vertreter von Politik und Wirtschaft disku- tierten Anfang September in Berlin über Chancen auf dem afrikanischen Kontinent. 4FJUF &OUXJDLMVOHT[VTBNNFOBSCFJU (*;BMT1BSUOFSEFS 1SJWBUXJSUTDIBGU Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Gesellschaft für Internationale Zusam- menarbeit (GIZ) diskutierte mit dem BDI-Arbeitskreis Entwicklungspolitik. 4FJUF 8FJUFSF5IFNFO )BOEFMTCMBUU+BISFTUBHVOH 4FJUF )BOEFMTCMBUU+BISFTUBHVOH 4FJUF 5JFGTFFCFSHCBV 4FJUF 5JFGTFFCFSHCBV 4FJUF 6OUFSOFINFSSFJTF,FOJBVOE5BOTBOJB 4FJUF 6OUFSOFINFSSFJTF,FOJBVOE5BOTBOJB 4FJUF 5FSNJOF 4FJUF 5FSNJOF 4FJUF
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Bundesverband derDeutschen Industrie e.V.

Fokus Sicherheit und RohstoffeOktober 2015

Interessen der Industrie berücksichtigen

BDI-Präsident Ulrich Grillo hat die Bun-desregierung dazu aufgerufen, die Aus-gestaltung ihrer künftigen Sicherheitspoli-tik im Weißbuch 2016 auf Grundlage klarformulierter nationaler Interessenvorzunehmen.

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Sicherheit

Ausgestaltung der deut­schen Sicherheitspolitik

BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerberfordert, die Sicherheitsinteressen derdeutschen Wirtschaft stärker zuberücksichtigen.

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Rohstoffe

Recyclingpotenzial vonkritischen Rohstoffen

Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptge-schäftsführung, sprach in Berlin über dieChancen der Rohstoffversorgung derdeutschen Industrie.

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Afrika

German-African BusinessSummit

Vertreter von Politik und Wirtschaft disku-tierten Anfang September in Berlin überChancen auf dem afrikanischenKontinent.

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Entwicklungszusammenarbeit

GIZ als Partner derPrivatwirtschaft

Tanja Gönner, Vorstandssprecherin derGesellschaft für Internationale Zusam-menarbeit (GIZ) diskutierte mit demBDI-Arbeitskreis Entwicklungspolitik.

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Weitere Themen

12. Handelsblatt Jahrestagung>> Seite 412. Handelsblatt Jahrestagung>> Seite 4

Tiefseebergbau>> Seite 4Tiefseebergbau>> Seite 4

Unternehmerreise Kenia und Tansania>> Seite 6Unternehmerreise Kenia und Tansania>> Seite 6

Termine>> Seite 10Termine>> Seite 10

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 02

Sicherheit

BDI-Präsident Ulrich Grillo während seiner Rede

»Interessen der Industrie in der deutschen Sicherheitspolitik berücksichtigen« »Interessen der Industrie in der deutschen Sicherheitspolitik berücksichtigen«

BDI-Präsident Ulrich Grillo hat die Bundesregierung dazu auf-gerufen, die Ausgestaltung ihrer künftigen Sicherheitspolitik imWeißbuch 2016 auf Grundlage klar formulierter nationaler Inter-essen vorzunehmen.

»In einer global vernetzten Welt müssen dabei wirtschaftlicheInteressen für das Exportland Deutschland fester Bestandteilseiner sicherheitspolitischen Überlegungen sein. Alles anderewäre verantwortungslos«, sagte Grillo. »Wir müssen uns voreinem Ernstfall darüber klar werden, in welchen Regionen wirein besonderes Interesse an Stabilität und Sicherheit habenund wie wir auf Bedrohungen unserer politischen und ökonomi-schen Interessen angemessen reagieren wollen«. Unverzicht-bar sei zudem der Erhalt technologischer Schlüsselfähigkeitenin der Sicherheits-, Verteidigungs- und IT-Industrie – im Sinneeiner technologischen und sicherheitspolitischen Souveränität,die Deutschland auf Augenhöhe mit anderen Staaten hält.

Dies sagte Grillo im Rahmen des Kolloquiums »PerspektivenSicherheit und Wirtschaft« vor Vertretern von Wissenschaft,Wirtschaft und Politik Anfang Oktober in Berlin. In der Veran-staltung wurden von BDI und Bundesministerium der Verteidi-gung (BMVg) die Ergebnisse eines im Vorfeld erfolgten gemein-samem Workshops vorgestellt, der anlässlich der laufendenAusarbeitung des sicherheitspolitischen Weißbuchs 2016 imHaus der Deutschen Wirtschaft stattgefunden hat. Die Staats-sekretärin im Bundesministerium der Verteidigung, KatrinSuder, sprach die Keynote.

Das Weißbuch 2016 der Bundesregierung fasst die Grundzüge,Interessen und Rahmenbedingungen deutscher Sicherheitspoli-tik, die Lage der Bundeswehr und die Zukunft der Streitkräfte ineinem Grundsatzdokument zusammen. Es beinhaltet damit diesicherheitspolitischen Leitlinien Deutschlands für die kommen-den Jahre.

Ansprechpartner:Felix [email protected]

BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber

Weißbuchkongress – Deutschlands Verantwortung in der WeltWeißbuchkongress – Deutschlands Verantwortung in der Welt

Markus Kerber, BDI-Hauptgeschäftsführer, hat die Bundesre-gierung aufgefordert, die Sicherheitsinteressen der deutschenWirtschaft stärker bei der Ausgestaltung der deutschen Sicher-heitspolitik zu berücksichtigen.

»Deutschlands Wohlstand beruht auf seinen weltweiten Export-erfolgen durch einen offenen Zugang zu Beschaffungs- und Ab-satzmärkten sowie seinen Auslandsinvestitionen von über 1,2Billionen Euro. Diese liegen zunehmend in Weltregionen – wiez. B. Südostasien – in denen die deutsche Sicherheitspolitik kei-nen Einfluss hat. Das ist nicht akzeptabel.

Der BDI erwartet von der Bundesregierung eine stärkere geo-strategische Ausrichtung der deutsch Außen- und Sicherheits-politik auf die Regionen, von denen wir wirtschaftlich abhän-gen«, sagte Kerber. Er forderte die Bundesverteidigungsminis-terin auf, diesen Aspekt in das neue sicherheitspolitische Weiß-buch 2016 einfließen zu lassen.

Am Fachgespräch der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zumThema »Deutschlands Verantwortung in der Welt – Impulse fürein neues Weißbuch« im September im Reichstagsgebäude inBerlin mit 300 Teilnehmern nahmen unter anderem Bundesver-teidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und weitere

Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion sowie Vertreter von NATO,Kirchen und Wissenschaft teil.

Ansprechpartner:Felix [email protected]

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 03

Bildimpressionen »Perspektiven Wirtschaft und Sicherheit« am 5. Oktober 2015 in Berlin

Blick ins Auditorium

Katrin Suder, Staatssekretärin imBundesministerium der Verteidigung

Géza Andreas von Geyr, AbteilungsleiterPolitik im Bundesministerium der Verteidigung,moderierte die Diskussion.

Paneldiskussion

Paneldiskussion, v.l.n.r.: Géza Andreas von Geyr, Abteilungsleiter Politik, BMVg, Michael Brzoska,Institut für Friedensforschung, Universität Hamburg, Helmut Nowak, MdB, Rainer Arnold, MdB,Patrick Keller, Koordinator Außen- und Sicherheitspolitik, KAS, Tim Stuchtey, Direktor, BIGS

Katrin Suder, Staatssekretärin imBundesministerium der Verteidigung (l.) undBDI-Präsident Ulrich Grillo (r.)

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 04

Claus Günther, Vorsitzender des BDI-Ausschusses für Sicherheit

12. Handelsblatt Jahrestagung Sicherheitspolitik und VerteidigungsindustrieEuropäische Rüstungskooperation zukunftsfähig ausgestalten12. Handelsblatt Jahrestagung Sicherheitspolitik und VerteidigungsindustrieEuropäische Rüstungskooperation zukunftsfähig ausgestalten

Im Rahmen der 12. Handelsblatt Jahrestagung im September inBerlin äußerte sich Claus Günther, Vorsitzender des BDI-Aus-schusses für Sicherheit und CEO der Diehl Defence Holding, imRahmen der Paneldiskussion »Europäische Rüstungszusam-menarbeit«.

»Die europäischen Staaten müssen ein gemeinsames außen-und sicherheitspolitisches Grundverständnis entwickeln. Aufdieser Grundlage könnten europaweit militärische Fähigkeiten,Bedarfe und die benötigte industrielle Basis im Rüstungsbereichausgerichtet werden. Das schließt die einheitliche Handhabungder Genehmigungspraxis bei Rüstungsexporten mit ein. Ohnegemeinsame Exporte droht der Verlust industrieller Schlüssel-technologien und militärischer Souveränität«, sagte Günther.Erforderlich sei die Schaffung geeigneter Organisations- undAbstimmungsstrukturen innerhalb der EU.

»So weitermachen wie bisher hieße: Weniger Handlungsspiel-raum für alle Beteiligten in der EU – sicherheits- und industrie-politisch. Das ist keine Option«, so Günther. Weitere Panelteil-nehmer waren Gundbert Scherf, Bundesministerium der Vertei-digung, Aude Fleurant, Stockholm International Peace Rese-arch Institute – SIPRI, und Frank Haun, KMW. Die Moderationlag bei Rolf Clement.

Ansprechpartner:Felix [email protected]

Rohstoffe

Teilnehmer der DSMA-Sitzung

BDI und Deep Sea Mining Alliance wollen deutsche Beteiligung im Tiefseebergbau stärken BDI und Deep Sea Mining Alliance wollen deutsche Beteiligung im Tiefseebergbau stärken

Im September war der Beirat der Deep Sea Mining Alliance(DSMA) auf Einladung des BDI, der selbst im Beirat vertretenist, zur Sitzung im Haus der Deutschen Wirtschaft eingeladen.Die DSMA wurde im April 2014 mit dem Ziel gegründet, Partneraus Industrie und Forschung zu vernetzen und gemeinsam dieEntwicklung von umweltfreundlichen Tiefseebergbau-Projektenzu forcieren.

Der BDI selbst hat ebenfalls im Frühjahr 2014 die »Chancendes Tiefseebergbaus für Deutschlands Wettbewerb um Roh-stoffe« in Form eines Positionspapiers prominent aufgegriffenund auf die politische Agenda gesetzt. Die enge Verzahnungund der regelmäßige Austausch mit der DSMA ist für den BDIdaher ein zentrales Anliegen.

Im Rahmen der Beiratssitzung wurde über die aktuellen Ent-wicklungen in der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB)diskutiert, die derzeit mit dem Entwurf eines »Mining Codes«befasst ist. Dieser wird das Regelwerk für den zukünftigenAbbau von Tiefsee-Rohstoffen wie beispielweise Manganknol-len darstellen. Deutschland hält drei Lizenzen im IMB-Gebietzur Erforschung mariner mineralischer Rohstoffe.

Deutsche Unternehmen verfügen über ein großes Know-how imBereich Meerestechnik, Bergbau und Robotik, das sie bei derGewinnung von Tiefsee-Rohstoffen einbringen könnten. Vor

dem Hintergrund dieses Potenzials wird der BDI das ThemaTiefseebergbau und die Arbeit der Deep Sea Mining Allianceauch in Zukunft unterstützen.

Ansprechpartnerin:Eva [email protected]

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 05

Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung

Workshop: Recyclingpotenzial von Technologiemetallen und anderen kritischen RohstoffenWorkshop: Recyclingpotenzial von Technologiemetallen und anderen kritischen Rohstoffen

Der BDI und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie(BMWi) haben Mitte September gemeinsam einen Workshopzum Recyclingpotenzial von Technologiemetallen und anderenkritischen Rohstoffen organisiert. Staatssekretärin Iris Gleickeund Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung,eröffneten den Workshop mit über 100 Teilnehmern aus Politik,Industrie und Wissenschaft.

»Recycling ist eine wichtige Säule unserer Rohstoffversor-gung«, sagte Lösch. Das Industrieland Deutschland zählt heutezu den weltweit führenden Anbietern von High-Tech-Produktenund innovativen Lösungen. Für die Entwicklung und Herstellungdieser Produkte werden in zunehmender Menge Technologie-metalle benötigt, die derzeit größtenteils aus dem Ausland be-zogen werden müssen. »Die sichere Versorgung mit diesenMetallen ist eine essenzielle Voraussetzung für die Technolo-gieführerschaft und Innovationsfähigkeit der deutschen Indus-trie«, erläuterte Lösch.

Sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht ist esdaher geboten, diese wertvollen Rohstoffe perspektivisch imKreislauf zu führen. So kann die Versorgungssicherheit erhöhtund zugleich der Bedarf an Primärrohstoffen gesenkt werden.Deutschland verfügt über die weltweit modernste Recyclingwirt-schaft und weist bereits heute in vielen Bereichen die höchsten

Recyclingquoten auf. Dennoch liegen bei einer Reihe von kriti-schen Rohstoffen, wie beispielsweise Seltenen Erden, die Re-cyclingquoten derzeit noch unter einem Prozent.

Ansprechpartnerin:Eva [email protected]

Rohstoffabkommen zwischen Deutschland und ChileRohstoffabkommen zwischen Deutschland und Chile

Im Jahr 2013 haben Deutschland und Chile ein Rohstoffabkom-men abgeschlossen mit dem Ziel, die Zusammenarbeit im Be-reich Bergbau und mineralische Rohstoffe als auch im Bereichder Forschung zu intensivieren. Für den regelmäßigen Aus-tausch wurde durch das Kompetenzzentrum Bergbau und Roh-stoffe Chile das Deutsch-Chilenische Forum für Bergbau undRohstoffe als jährlich stattfindende bilaterale Plattformgegründet.

Unter dem Motto »Mining meets Environment« liegt der Fokusder diesjährigen Sitzung des Forums auf Themen wie effizien-tem Wassermanagement, umweltschonenden Technologien, In-novation und Produktivität für einen nachhaltigen Bergbau.Nach der letzten Sitzung in Berlin in 2014 findet das vierte Roh-stoffforum am 24. November wieder in Santiago de Chile statt.

Zwischen Deutschland und Chile bestehen seit vielen Jahrensehr gute Handelsbeziehungen. Deutsche Unternehmen posi-tionieren sich dabei erfolgreich als Zulieferer für den chileni-schen Bergbau und Chile als bedeutender Rohstofflieferant fürdie deutsche Industrie. Mit einem Anteil von 32 Prozent an derweltweiten Kupferproduktion und einem Anteil von 28 Prozentan den Weltkupferreserven ist Chile der größte Produzent welt-

weit. Im internationalen Ländervergleich der Bundesanstalt fürGeowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Jahr 2014 warChile, auch unter Berücksichtigung der Molybdänproduktion,wichtigster Rohstofflieferant für den deutschen Markt.

Die Teilnahme am Rohstoffforum steht allen Interessenten offenund ist kostenfrei.

>> Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung

Ansprechpartnerin:Anna-Lynn [email protected]

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 06

Afrika

Deutsch-Afrikanische Wirtschaftsbeziehungen vertiefenDeutsch-Afrikanische Wirtschaftsbeziehungen vertiefen

Ghanas Staatspräsident John Dramani Mahama, DeutschlandsAußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Gerd Müller(CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung, Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstandsder Deutschen Bank, und Heinz-Walter Große, Vorsitzender derSubsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI),diskutierten auf dem German-African Business Summit AnfangSeptember in Berlin über Chancen auf dem afrikanischenKontinent.

Veranstaltet wurde das erste Treffen dieser Art von der Subsa-hara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI). »Es istan der Zeit, Afrika verstärkt als vielversprechenden Wirtschafts-partner und Zukunftsmarkt wahrzunehmen«, sagte der SAFRI-Vorsitzende Heinz-Walter Große vor über 450 Zuhörern imHaus der Deutschen Wirtschaft.

»Das Interesse der deutschen Wirtschaft an Afrika steigt«, soGroße. So habe der Export in den letzten zehn Jahren um 64Prozent auf rund 23 Milliarden Euro zugenommen. DeutscheDirektinvestitionen auf dem Kontinent seien in der Zeit zwischen2009 und 2012 sogar um knapp 25 Prozent gewachsen. Große:»Der Wettbewerb wird größer. Wir müssen uns weiter anstren-gen, um auf dem Kontinent im Rennen zu bleiben und nicht vonder Konkurrenz ins Aus gedrängt zu werden«. Dazu bedarf esvor allem Strukturen und Kontakte vor Ort. Mit seinen Verband-spartnerschaften etabliert der BDI eigene Netzwerke in West-und Ostafrika.

»Afrika wandelt sich erstaunlich schnell. Sechs der zehn amschnellsten wachsenden Volkswirtschaften befinden sich aufdem afrikanischen Kontinent«, betonte Große. Das Wirtschafts-

wachstum läge im Durchschnitt bei fünf Prozent. Die Bevölke-rung sei jung und werde sich bis 2050 auf zwei Milliarden Ein-wohner verdoppeln.

Gleichwohl wurden auf der Konferenz auch Herausforderungenbenannt. Dazu gehören eine fehlende Infrastruktur und Korrup-tion sowie ein Mangel an Transparenz. Im Licht der aktuellenFlüchtlingsdebatte müssten die Rahmenbedingungen vor Ortnachhaltig weiterentwickelt werden, sagte Große. Privatwirt-schaftliches Engagement schaffe Arbeitsplätze vor Ort undgebe den Menschen eine Perspektive im eigenen Land. VieleLänder hätten mit einer Diversifizierung ihrer Wirtschaft begon-nen, um mehr Wertschöpfung im Land zu erzielen und Ar-beitsplätze zu schaffen. Diese Entwicklung unterstützen deut-sche Unternehmen und die Finanzwirtschaft mit ihrer Expertise.

Zur SAFRIDie Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft(SAFRI) wird partnerschaftlich getragen von dem DeutschenIndustrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Bundesver-band der Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband fürGroß-, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) und demAfrika-Verein der deutschen Wirtschaft (AV). Unter der Re-gionalinitiative koordinieren die Träger ihre Aktivitäten undsetzen sich für eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehun-gen zwischen Deutschland und den Ländern Subsahara-Afri-kas ein.

Ansprechpartnerin:Jennifer [email protected]

Unternehmerreise nach Kenia und Tansania im Februar 2016Unternehmerreise nach Kenia und Tansania im Februar 2016

Das östliche Afrika ist ein chancenreicher Markt für deutscheUnternehmen. Aufgrund von Fortschritten bei der Demokratisie-rung und positiven Trends bei der Armutsbekämpfung erwartenExperten für die Region einen nachhaltigeren Aufschwung alsfür die anderen Regionen Afrikas. Gute Gründe für deutscheUnternehmen, die Region persönlich kennen zu lernen und imRahmen einer Delegationsreise erste Geschäftskontakte zuknüpfen.

Unter Begleitung des EZ-Scout Programms des Bundesministe-riums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung(BMZ) werden Unternehmen vom 20. bis 27. Februar 2016 Ge-legenheit haben, relevante privatwirtschaftliche und staatlicheAkteure in Kenia und Tansania kennenzulernen, die Kooperati-onsmöglichkeiten mit der deutschen Entwicklungszusammenar-beit zu erkunden und durch zielgenau organisierte B2B Treffenpassende Partner zu identifizieren. Interessierten Unternehmenist es möglich, auch nur ein Land im Rahmen der Reise zubesuchen.

Die Planung und Durchführung der Gespräche unter Berück-sichtigung individueller Interessen der Reiseteilnehmer sowiedie Logistik vor Ort (Übernachtungen, Transfers vor Ort) erfolgtüber die Auslandshandelskammer (AHK) Kenia und dem Tan-zanian German Business Center bei der Tanzanian Chamber ofCommerce, Industry & Agriculture (TCCIA). Die Kosten werdenca. 500 Euro zuzüglich Reisekosten betragen.

Erste Treffen zur Vorbereitung unter Beteiligung von Expertender AHK Kenia und der TCCIA sind für den 6. November inStuttgart und den 13. November in Berlin und Bremen geplant.Unternehmen, die Interesse an der Teilnahme oder vertiefendeRückfragen haben, können sich zur Koordination der Reise mitdem BDI in Verbindung setzen.

Ansprechpartnerin:Carolin [email protected]

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 07

Bildimpressionen 1. German African Business Summit

v.l.n.r: Heinz-Walter Große, Vorsitzender derSAFRI, Iris Gleicke, ParlamentarischeStaatssekretärin, BMWi, Stefan Mair, BDI

James Asare-Adjei, Asadtek Group Limited, (l.)und Heinz-Walter Große (r.), SAFRI

v.l.n.r: Stefan Mair, BDI, Volker Treier, DIHK,John Dramani Mahama, Staatspräsident vonGhana, Patrick Martens, AHK Ghana, Heinz-Walter Große, SAFRI

v.l.n.r: Altbundespräsident Horst Köhler (CDU), Jürgen Fitschen, Co-Vorstandsvorsitzender derDeutschen Bank, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Heinz-Walter Große

Gerd Müller (CSU), Bundesminister fürwirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung

Dennis Awori, Toyota Kenya Limited imInterview mit Deutsche Welle TV

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 08

Entwicklungszusammenarbeit

EZ-Scout Carolin Welzel

Nachhaltig und mit Gewinn – der EZ-ScoutNachhaltig und mit Gewinn – der EZ-Scout

Wirtschaft und Entwicklungszusammen-arbeit ergänzen sich

Entwicklung in Afrika, Asien oder Lateinamerika nachhaltig för-dern: das ist ohne Unternehmen nicht möglich, denn dieseschaffen durch ihre Investitionen Arbeitsplätze, sorgen vieler-orts für die Qualifizierung von Beschäftigten und für ein dynami-sches Umfeld in dem auch andere Unternehmen gedeihenkönnen.

Verschenkte Potenziale

Auf der anderen Seite stehen für deutsche Unternehmen attrak-tive Märkte mit großem Wachstumspotenzial, zu denen der Zu-gang allerdings nicht immer ganz leicht ist. Unternehmen undEntwicklungspolitik können sich also ergänzen in der Errei-chung ihrer jeweiligen Ziele. Bislang fehlte jedoch oft der direkteAustausch zwischen beiden Akteuren, viel Potenzial wurde da-durch verschenkt.

Brücke zwischen den Welten

Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung hat deshalb vor einigen Jahren mit demEZ-Scout Programm eine Brücke zwischen der Entwicklungszu-sammenarbeit und der deutschen Wirtschaft geschaffen. Rund25 Expertinnen und Experten sitzen an großen Industrie- undHandelskammern, Ländervereinen und in Verbänden. Seit dem1. September dieses Jahres hat auch der BDI einen solchenEZ-Scout an Bord. Carolin Welzel wurde vom BMZ in die Abtei-lung Sicherheit und Rohstoffe des BDI, die sich auch der Ent-wicklungspolitik widmet, entsandt.

Informieren, Beraten, Netzwerke knüpfen – dieser Dreiklangprägt die Arbeit eines EZ-Scouts. Die Gastinstitution soll zu ent-wicklungspolitischen Fragestellungen beraten, die Positionenzwischen Wirtschaft und Bundespolitik abgestimmt werden.Konkret informiert der EZ-Scout den BDI und seine Mitgliederüber die Angebote der Entwicklungspolitik und zeigt die Mög-lichkeiten zur Kooperation auf. Beispielsweise bietet das BMZeine Reihe von Förder- und Kooperationsinstrumenten für dieWirtschaft an, die es den Unternehmen erleichtern, sich ineinem Land Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas zu engagieren.Gerade für mittelständische Betriebe ist dies eine gute Möglich-

keit, erste Erfahrungen zu sammeln oder eine Geschäftstätig-keit langfristig zu planen.

Zugang zu Netzwerken und Akteuren

Interessant für die deutsche Industrie ist auch das weltweiteNetzwerk, das Akteure der Entwicklungszusammenarbeit –beispielsweise die Gesellschaft für Internationale Zusammenar-beit (GIZ) – und die verfasste Wirtschaft zu knüpfen beginnen.Hier können sich Verbände und Unternehmen gestaltend ein-bringen, Kontakte knüpfen und Grundlagen für ein erfolgreichesWirtschaften legen.

Der EZ-Scout am BDI kennt beide Welten aus eigener Erfah-rung: nach sieben Jahren beim Medienhaus Bertelsmann leiteteCarolin Welzel für die GIZ ein Vorhaben in den Ländern Nord-afrikas, dessen Ziel es war, die Wirtschaftsverbände der Regionzu einer verbesserten Zusammenarbeit zu bringen. Praxis-Know-how auf den Gebieten Mittelstand und Außenhandelsammelte sie die nächsten vier Jahre EZ-Scout für Berlin undBrandenburg an der IHK Potsdam bevor sie zum BDIwechselte.

Ansprechpartnerin:Carolin [email protected]

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 09

Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der GIZ

GIZ als Partner der PrivatwirtschaftGIZ als Partner der Privatwirtschaft

Bei der diesjährigen Herbstsitzung des BDI-Arbeitskreises Ent-wicklungspolitik in Berlin diskutierten Vertreter von Verbändenund Unternehmen unter anderem die Rolle der deutschen In-dustrie in der Entwicklungszusammenarbeit. Hierzu konntenTanja Gönner, Vorstandssprecherin der Gesellschaft für Inter-nationale Zusammenarbeit (GIZ) und Frederik Klüver, Bundes-ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-lung (BMZ), als Impulsgeber gewonnen werden.

Gerade in der aktuellen Debatte um Flüchtlingsströme stellt sichdie Frage, was für einen Beitrag deutsche Unternehmen sowohlbei der Integration von Flüchtlingen in Deutschland als auch beider Bekämpfung von Fluchtursachen leisten können. Privatwirt-schaftliches Engagement schafft Arbeitsplätze vor Ort und gibtden Bevölkerungen eine Perspektive im eigenen Land. Dies istaber nur möglich, wenn gewisse Rahmenbedingungen, wie In-vestitionssicherheit und Infrastruktur, gegeben sind.

Hier leistet die Entwicklungszusammenarbeit einen wichtigenBeitrag. Bereits heute bietet das BMZ eine Reihe von Förderin-strumenten für die Wirtschaft, wie zum Beispiel develoPPP.de.Im Rahmen von develoPPP.de stellt das BMZ Unternehmen,die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren, finanzi-elle und fachliche Unterstützung zur Verfügung. Aus der Dis-kussion wurde deutlich, dass sich die Vertreter der Wirtschaft

eine engere Einbindung wünschen, da Entwicklung mit der Wirt-schaft zusammen gedacht werden muss.

Ansprechpartnerin:Jennifer [email protected]

Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 10

Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.Breite Straße 29; 10178 Berlin

TerminvorschauTerminvorschau

13.10.2015 German-Mongolian Corporate Days 2015 (2 Tage) Ulan Bator

15.10.2015 Treffen der Globalen Allianz für Handelserleichterung Berlin

02.11.2015 Gemeinsames Anwenderforum Ziviles Fliegen von BMWI, dem BayerischenStaatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, undBDLI

München

13.11.2015 Informationsveranstaltung zur geplanten Unternehmerreise Ostafrika Februar2016

Berlin / Bremen

19.11.2015 BDLI Bonn Symposium Bonn

27.11.2015 1st Global Anti-Counterfeit & Anti-Piracy Summit (2 Tage) Nairobi

09.12.2015 FAB MV und Themenworkshop Berlin

12.12.2015 Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) (2 Tage) München

12.12.2015 BDI/vbw Auftaktveranstaltung zur Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) München

Bildnachweise: BDI (1,2,3,4,7,8), CDU/CSU-Bundestagsfraktion/Steven Rösler (1,2),BMVg (4), BMWi (1,5), GIZ (1,9)

Redaktion: Matthias Wachter (V.i.S.d.P.), Anna-Lynn Ratz, Sonja WanjekDie Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren.


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