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Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

Date post: 18-Feb-2016
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Unser Buch begleitet und dokumentiert die größte jemals vom Land Rheinland-Pfalz durchgeführte Baumaßnahme auf dem Ehrenbreitstein. Dort wurden in denJahren 2007 bis 2011 rund 45 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert.
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FESTUNG EHRENBREITSTEIN Bilder des Wandels Oliver Feinauer | Matthias Brand | Andrea Petry FESTUNG EHRENBREITSTEIN Bilder des Wandels
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Page 1: Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

FESTUNG EHRENBREITSTEINBilder des Wandels

Oliver Feinauer | Matthias Brand | Andrea Petry

FESTUNG EHRENBREITSTEINBilder des Wandels

Page 2: Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

4 INHALT

Glacis

Oberer SchlosshofJohannisturm

Gebeinhaus

Südlicher Abschnitt

Niederer Schlosshof

Fort Helfenstein

Contregarde rechtsKurtine LandbastionRheinbastion

Bastion FuchsHohe Ostfront

Contregarde links Ravelin

Lange Linie

Turm Turm UngenanntUngenannt

Felsenweg

Niedere Ostfront

Entrée-Gebäude

„Buga-Seilbahn“

September 2009

Obere Terrassenbatterie

Niedere Terrassenbatterie

Große Traverse

Festungskirche

Page 3: Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

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VOR- UND GELEITWORTE 06DIE HISTORISCHE FESTUNG 12mit Zeitleiste

GLACIS 16mit Rheintor und „Buga-Seilbahn“ (Rhein-Seilbahn)

LANGE LINIE 22mit Turm Ungenannt, Feld- und Grabentor

RAVELIN 36mit Hauptgraben

CONTREGARDE 40mit Retiriertem Graben

KURTINE 44mit Landbastion und Rheinbastion

OBERER SCHLOSSHOF 58mit Hoher Ostfront, Festungskirche, Großer Traverse, Alter Seilbahn, Oberer und Niederer Terrassenbatterie

NIEDERER SCHLOSSHOF 80mit Niederer Ostfront

SÜDLICHER ABSCHNITT 86mit Felsenweg, Fort Helfenstein und Wetterturm

AUSSENBEREICH 98mit Gebeinhaus, Johannisturm und Bastion Fuchs

BAUSTELLEN-IMPRESSIONEN 110FESTUNG ERLEBEN 120TEXT- UND FOTONACHWEIS 125DANKE 126

Page 4: Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich freue mich sehr, dass Sie sich für unser Buch „Festung Ehrenbreitstein – Bilder des Wandels“ entschieden haben. Mit dem Kauf dieses Buches haben Sie nicht nur ein einzigartiges Dokument erworben, sondern leisten auch einen kleinen Beitrag zur fi nanziellen Unterstützung regionaler sozialer Einrichtungen, an die wir Autoren unsere Überschüsse aus dieser Publikation mit Freude weiterleiten.

Wir Koblenzer sind sozusagen „mit der Festung Ehrenbreitstein groß geworden“. Sie ist aus Koblenz nicht wegzudenken und „wacht“ seit Generationen über un-sere Stadt. Sie ist Teil unserer Geschichte. Mit ihr verbinden viele Koblenzer aber auch ihre ganz persönlichen Erinnerungen. Sei es an eine erste Sesselliftfahrt vom

VORWORT6

Tal hinauf zur Festung, an Kinderspiele und Entdeckungstouren innerhalb der Festungsanlage, erste romantische Zweisamkeit beim Blick vom Brunnen-denkmal in den Sonnenuntergang oder auch an einmalige kulturelle Genüsse hoch über dem Rheintal.

Über die Stadt und die Landesgrenzen hinaus ist das Interesse der Menschen an diesem beeindruckenden Bauwerk seit Generationen ungebrochen. Sei es als Fundgrube für geschichtlich interessierte Menschen aus aller Herren Länder oder als touristisches Ausfl ugsziel mit einem unvergleichlichen Blick auf die mehr als 2.000 Jahre alte Stadt Koblenz, ihre belebte Altstadt und das weltbekannte Deut-sche Eck am Zusammenfl uss von Rhein und Mosel. Die Zeit hinterließ jedoch leider deutliche Spuren an unserer „guten alten Festung“ und viele Bereiche der

V.l.n.r.: Andrea Petry, Oliver Feinauer, Matthias Brand

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Festungsanlage mussten nach und nach für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Doch dann bekam die Stadt Koblenz vor einigen Jahren den Zuschlag für die Aus-richtung der Bundesgartenschau 2011 und die Festung Ehrenbreitstein wurde Teil des BUGA-Geländes. Dieser für uns Koblenzer glückliche Umstand sorgte dafür, dass nun endlich fi nanzielle Mittel für die Durchführung der größten Baumaßnah-me auf dem Ehrenbreitstein seit fast 200 Jahren zur Verfügung gestellt wurden und die gesamte Anlage umfassend restauriert bzw. saniert werden konnte. So kam es dann auch zu diesem Buch, denn eines war klar, die Baumaßnahmen wür-den die Festung – irgendwie – für immer verändern und dabei einmalige Einblicke in ihre innerste Struktur und in ihren Aufbau zu Tage bringen.

Als ich seinerzeit die Idee zu diesem Buch hatte, konnte ich noch nicht vorher-sehen, was neben einem gesunden Schuss Idealismus, einer guten Idee und einem groben Konzept notwendig sein würde, um dieses Vorhaben – möglichst vielen Menschen unwiederbringliche Einblicke in „unsere“ Festung Ehrenbreit-stein zu ermöglichen – in die Tat umzusetzen, bedeuten würde.

So erzählte ich Matthias Brand beim Koblenzer Neujahrsempfang der Wirtschaft 2009 von meinem Vorhaben und fragte ihn, ob er interessiert wäre an diesem Werk mitzuwirken. Die Idee und das Grobkonzept gefi elen ihm sofort. Und so entwickelten und feilten wir fortan gemeinsam weiter an unserem Konzept. Dabei erhielt es völlig neue Perspektiven. Doch noch war unser Team nicht komplett. Es fehlte uns noch jemand, der persönlich zu uns passen und darüber hinaus in der Lage sein würde, unser zum Projekt gewordenes Konzept profes-sionell umzusetzen. Im Winter 2009/2010 sprachen wir schließlich mit Andrea Petry und uns war sofort klar, dass wir mit ihr die richtige Frau für unser Projekt gefunden hatten. Auch sie brachte diesen gesunden Schuss Idealismus mit, den man für ein solches Projekt unbedingt benötigt, hatte gute Ideen und war drüber hinaus begeistert von dem Gedanken, sich in dieses Projekt einbringen zu dürfen und daraus ein Buch zu gestalten.

Ich hätte nicht zu erwarten gewagt, dass es gelingen würde, aus einer Idee und einem groben Konzept ein so wundervolles Buch mit so beeindruckenden Bildern zu entwickeln und so zu gestalten, wie es uns letztlich in gemeinsamer Arbeit gelungen ist.

Unser Buch begleitet und dokumentiert die größte jemals vom Land Rheinland-Pfalz durchgeführte Baumaßnahme auf dem Ehrenbreitstein. Dort wurden in den Jahren 2007 bis 2011 rund 45 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert. Dies sichert nicht nur den Erhalt der preußischen Festungsanlage für nachfolgende Generationen, sondern ermöglicht in vielen Bereichen eine völlig neuartige Nut-zung, macht bisher unbekannte Teile der Festungsanlage für die Öffentlichkeit zugänglich und somit Geschichte für jeden erlebbar.

Wir bedanken uns bei den vielen Menschen, die es uns ermöglicht haben, diesen umfangreichen Bildband zu verfassen. Besonderer Dank gilt dem Finanzministerium Rheinland-Pfalz, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Burgen, Schlösser, Altertümer, Rheinland-Pfalz und den Mitarbeitern der Bauunternehmen, die uns gerne ihre Handwerkskunst gezeigt und erläutert haben.

Wir erheben mit unserem Buch weder einen Anspruch auf Vollständigkeit in den von uns ausgewählten Abschnitten, noch wollen wir ein Geschichts- oder Bau-fachbuch schaffen. Wir möchten Ihnen lediglich ermöglichen, die Veränderungen „unserer Festungsanlage auf dem Ehrenbreitstein“ durch unsere Augen zu sehen und Sie einladen, die Faszination dieser Jahre zu erleben. Ich wünsche Ihnen, auch im Namen meiner Mitautoren Matthias Brand und Andrea Petry, viel Freude und spannende Augenblicke mit diesem Buch.

HerzlichstIhr Oliver Feinauer

Unter anderem wurden folgende Investitionen getätigt:

• Glacis, Freianlagen ca. 11,1 Mio. Euro

• Festungsplatz, Dächer, Fassaden, Infrastruktur und Sanierung ca.1,3 Mio. Euro

• Turm Aster, Treppenweg 0,31 Mio. Euro

• Infrastrukturmaßnahmen Innen, Grundleitungen für Wasser, Abwasser, etc. 0,62 Mio. Euro

• Große Traverse, Ausbau ausschließlich im Bereich der Kuppelsäle,

Multifunktionale Nutzung für Ausstellung, Catering, sonstige

Veranstaltungen, Ausbau des Ausgrabungsbereiches Lange Linie,

Sicherung und Ausräumen von 2 Bombentreffern, sowie Herrichtung

als Lager und für Schauräume zum Rundweg Festungsgeschichte,

Vinothek, Überdachung Innenhof 3,6 Mio. Euro

• Rundweg Festungsgeschichte, Turm Ungenannt über Lange Linie

und Contregarde rechts bis zum Ravelin 0,39 Mio.Euro

• 4 Brücken, Bestandteil des „Rundweg Festungsgeschichte“ zur

Wiederherstellung von Brückenverbindungen zwischen den dort

befi ndlichen Gebäuden 0,35 Mio.Euro

• Dächer, Sanierung ausgewählter Dächer und Fassaden 11,85 Mio. Euro

• Gebeinhaus, Sicherungsmaßnahmen zur Einsturzvermeidung 0,66 Mio.Euro

• Leitsystem mit Blindenleitweg vom Entrée-Gebäude bis zum Schlossplatz 0,58 Mio. Euro

• Infrastrukturmaßnahmen, Beleuchtung Hauptgraben und Weg zum Feldtor 0,96 Mio. Euro

• Anbindung Bauhof und Freilegung Grabenwehr, künftige Anfahrt und

Parkplätze der Bediensteten 0,25 Mio. Euro

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

nach einer mehr als 3 Jahre dauernden Bauzeit präsentieren sich weite Teile der Festung Ehrenbreitstein pünktlich zur BUGA 2011 in einem attraktiven Zustand. Dies bedurfte einer gewaltigen Anstrengung aller am Bau Beteiligten.

Die Geschichte des Ehrenbreitsteins ist geprägt durch eine über 3.000-jährige Nutzung. Bereits die Kelten siedelten oberhalb der Moselmündung. Zwischen der ersten Burganlage bis zur heute noch existierenden preußischen Festung liegen die komplette Zerstörung durch napoleonische Truppen und die Kriegs-ereignisse des 19. und 20. Jahrhundert. Die heute weitestgehend im historischen Zustand erhaltene Anlage stellt ein herausragendes Zeugnis europäischer Fes-tungsarchitektur dar. Dieses Kulturgut zu erhalten und der Bevölkerung zugäng-lich zu machen ist eine kulturelle Aufgabe, die für die Landesregierung eine hohe Priorität besitzt. Dies bedarf des Einsatzes nicht unerheblicher fi nanzieller Mittel.Künftig wird sich der Ehrenbreitstein dem Besucher durch umfassende museale Angebote und mit einem hohen Erlebniswert präsentieren.

Die vorliegende Zusammenstellung von einzigartigen Bilddokumenten und er-läuternden Textteilen stellt ein beeindruckendes Zeitdokument dar. Es wird dem Anspruch der unter Denkmalschutz stehenden Anlage am nördlichen Zugang zum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal in hohem Maße gerecht.

Den Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Freude bei der Lektüre.

Ihr

Dr. Carsten KühlMinister der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz

GELEITWORT8

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Liebe Leserinnen und Leser,

in diesen Tagen, am 15. April 2011 öffnet mit der Bundesgartenschau in unserer schönen Stadt Koblenz eine spektakuläre Großveranstaltung ihre Tore, zu der in den drei Kernbereichen „Kurfürstliches Schloss“, „Blumenhof“ und „Plateau Festung Ehrenbreitstein“ 2 Millionen Besucher erwartet werden.

Es ist eine einmalige Chance für die Stadt Koblenz, sich einem sehr interessierten Publikum von Nah und Fern zu präsentieren. Deshalb wird die Bundesgartenschau nicht nur ein halbes Jahr lang bis zum 16. Oktober 2011 die Koblenzer und ihre Gäste verwandeln, sondern bis dahin auch die ganze Stadt. Dabei wird die Festung Ehrenbreitstein eine bedeutende Rolle spielen. Das Plateau mit der Festungsanlage ist ein Markenzeichen von Koblenz und wichtiger Baustein im Unesco-Weltkultur-erbe. Die Bedeutung des „nördlichen Tores“ zum Oberen Mittelrhein für Tourismus und Stadtmarketing wird dank der BUGA neue Impulse bekommen, denn die Festung und der Vorplatz wurden in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven Ensemble gestaltet. Aus welcher Richtung man unsere schöne Stadt betritt, die Festung Ehrenbreitstein mit ihrer exponierten Lage 118 Meter über dem Rhein ist immer das erste markante Bauwerk, welches man erblickt. Seit rund 1.000 Jahren, als dort auf dem Ehrenbreitstein eine kleine Burganlage entstand, ist der Ort ein Wahrzeichen unserer Stadt an Rhein und Mosel.

Die umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen sind in dem vorliegenden Buch umfangreich dokumentiert worden. Mit zahlreichen Bildern unterlegt, bietet dieses Werk interessante Einblicke hinter die Kulissen unserer Festung Ehrenbreitstein.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

Es grüßt Sie herzlichIhr

Joachim Hofmann-GöttigOberbürgermeister der Stadt Koblenz

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Page 8: Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

GLACIS16

4. Oktober 2007

April 2006

»Glacis«Im Norden der Festung Ehrenbreitstein erstreckt sich die einstige Angriffs-front, das Festungsglacis. Von hier aus wird heute überwiegend das Kultur-denkmal erschlossen.

Foto oben links: das Glacis vor der Baumaßnahme im Jahr 2006 mit dem altem Parkplatz und der Minigolfanlage. Ziel des „neuen Glacis“ ist es, die historische Blickrichtung (Feindsicht) auf die Festungsanlage über das langgestreckte Glacis wiederherzustellen.

Das Glacis ist die vorderste Verteidi gungs -linie der Festung Ehrenbreitstein. Es handelt sich um eine fl ache Erdbö schung mit einer buschartigen Bepfl anzung. Diese Bepfl anzung wurde im Falle einer Armie-rung gefällt und als Bau- oder Brenn-holz durch die Verteidiger verwen det. Das in der Erde des Glacis verblie bene Wurzelwerk machte es den Angrei fern schwer, Gräben auszuheben. Aus Sicht des Angreifers endet das Glacis an der nördlichsten Mauer der Festung. Hinter diesem ersten Bollwerk liegt der gedeckte Weg, der sich vor dem Ravelin und den Contregarden im Hauptgraben befi ndet.

Im Rahmen der Baumaßnahmen wurde das Festungsvorgelände neu gestaltet und ermöglicht heute wieder die histori-sche Blickrichtung über das langstreckte Festungsglacis. Das Festungsplateau

April 2011

Links: Der offi zielle Baustart erfolgte am 4. Oktober 2007 per Spatenstich.

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Oktober 2010

Sommer und Winter 2010

Das Feldtor ist heute der nördliche Hauptzugang zur Festung.

17Ein Spielplatz entsteht. Hier: Bauphase bis zur Fer-tigstellung (großes Bild links) in mehren Schritten.

wurde dazu vollständig freigelegt und das Gelände zu einer offenen Rasenfl äche. Auf dieser wurde ein Wegenetz angelegt, das dem Besucher aufregende Sichtverbindungen auf die Festungsanlage ermöglicht. Zudem wurden Parkplätze an den seitlichen Rändern im Westen und im Osten des Glacis angelegt, ein Entrée-Gebäude geschaffen und Bepfl anzungen vorgenommen. Unterirdische Zisternen ermöglichen eine Bewässerung durch das Auffangen von Regenwasser. Für die Neugestaltung des Fes-tungsglacis wurden rund 11,1 Mio. Euro aufgewendet. Die Maßnahme dauerte von Oktober 2007 bis zum Frühjahr 2011.

April 2010

März 2011

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Juli 2010

Station der „Buga-Seilbahn“ (Rhein-Seilbahn)

Am äußeren westlichen Rand des Glacis verbindet die neue „Buga-Seilbahn“ die Koblenzer Altstadt mit der Festung Ehrenbreitstein.

Ob die Seilbahn der Stadt Koblenz auf Dauer erhalten bleiben wird, ist augenblicklich noch ungeklärt. Zunächst ist vorgesehen, sie für drei Jahre zu belassen.

»Buga-Seilbahn«Die „Buga-Seilbahn“ verfügt über eine Länge von knapp 850 Metern und kann bis zu 7.600 Fahrgäste pro Stunde befördern. Damit zählt sie zu einer der größten nicht alpinen Seilbahnen.

GLACIS20 BUGA-SEILBAHN Durch die großen Panoramafenster der Kabinen und den Glasboden der Kabine Nummer 17 kann man einenlohnenswerten Blick auf das Obere Mittelrheintal erhaschen. Unten: die Jungfernfahrt der „Buga-Seilbahn“.

April 2010 April 2010

Page 11: Festung Ehrenbreistein - Bilder des Wandels

21Innenstaatssekretär Roger Lewentz, Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas, Ministerpräsident Kurt Beck und Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (v. l.) eröffneten die Buga-Seilbahn.

Nach erfolgreichen letzten Montagearbeiten und der ersten Probefahrt im April 2010 (Bild links) erreichte das große Hochwasser im Januar seinen Höchststand (oben) und ließ die Talstation und auch das Deutsche Eck im Wasser „schwimmen“. Die Buga-Eröffnung gefährdete dies aber nicht.

2. Juli 2010

April 2010 10. Januar 2011

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LANGE LINIE22

2008

»Lange Linie«Die Lange Linie wurde als mächtiges Bollwerk mit Verteidigungsmöglichkeitenfür Geschütze und Gewehre im nördlichen Festungs-bereich errichtet. Hier beginnt auch der Rundweg zur Festungsgeschichte.

September 2008

April 2006

Links oben: Eine alte Aufnahme vor Baubeginn: Im Vordergrund Lange Linie mit Turm Ungenannt; rechts oben: Feldtor, der Hauptzugang zur Festung; darunter: Ein Teil des neuen Festungsrundwegs wird angelegt.

Januar 2011August 2010 Januar 2011

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März 2010

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Über das Glacis kommend wird der Be-sucher über einen Hohlweg direkt zum Feldtor westlich der Langen Linie und da -mit zum Eingang der Festung Ehrenbreit-stein geführt. Im weiteren Verlauf führt dieser Weg durch den Hauptgraben vor der Langen Linie zum Grabentor.

Die Lange Linie und der Turm Unge-nannt, am Ostrand des Plateaus, liegen etwas vor den Hauptwall geschoben. Ihre Geschütze sicherten einst den östlichen Hang und das seitliche Glacis. Die Kasematten der Langen Linie um-schließen einen rechtwinkligen Lichthof. Zwei Reihen Geschützscharten sehen den Hang und die Höhe von Arzheim ein. In Richtung Glacis überragt eine Reihe von Geschützscharten die Grabenmauer. Die untere Reihe der Geschützscharten sicherte das Feldtor. Haubitzen waren in der Lage durch große Geschützscharten nahe des Grabentors über die Graben-mauer zu schießen.

Rechts: Das Grabentor an der Grabenmauer (unten eine alte Aufnahme) wurde von Bewuchs befreit. Die Baumeister von einst haben sich am Grabentor verewigt.

Schwerer Bauverkehr zwängte sich durch die engen Zugänge der Festung. Ein Kran lieferte das benötigte Material für den Bau des neuen Glasda-ches über dem großen Bombentreffer.

Zwischen 1867 und 1909 nahm die Lange Linie eine Arbeiterabteilung sowie eine Straf -abteilung für Mannschaften der zweiten Klasse des Soldatenstandes auf. Gegen 1910 wurden dort Familienwohnungen für Unter -offi ziere, Militärhandwerker und Beamte ein -gerichtet. Zudem sind Arrestzellen erhalten.

Oktober 2010

Vermutlich durch die Druckwelle des Bombentreffers im Innenhof der Langen Linie verursacht, klaffen breite Risse im Gewölbemauerwerk der Kasematten. Diese wurden verdämmt und über Verfüllröhrchen mit einem speziellen Injektionsmörtel verpresst, um den Kraftschluss im Gewölbe wieder herzustellen.

2008März 2011

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LANGE LINIE24

2006

Oktober 2010

GROSSER BOMBENTREFFER

»Lange Linie«Die östliche Seite der LangenLinie wird während der BUGAfür Ausstellungen genutzt.(Rheinland-Pfalz-Haus)

September 2008

Ursprünglich war geplant, die durch den großen Bombentreffer verursachte Baulücke kostengünstig mit modernem Mauerwerk und Stahlbetondecken wieder zu schlie-ßen, um weiteren Depotraum für das Landesmuseum zu gewinnen. Nach Räumung der Schuttmassen erkannte man jedoch die einma-lige Gelegenheit, welche diese Kriegswunde bietet, indem Sie dem Besucher quasi wie ein Schnitt durch eine Architektenzeichnung einen Einblick in die bauliche Konstruktion der Festungsanlage vermittelt.

Die Lange Linie ist „unter die Haube“ gekommen: Ein Glasdach wurde angebracht.

Februar 2011

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Sommer 2010

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Die Lange Linie mit ihrem zweigeschossigen Gebäude und dem schmalen lang gestreckten Innenhof wurde im 2. Weltkrieg durch zwei Bombentreffer stark beschädigt. Im Rahmen der durchgeführten Maßnahme wurden für den Bereich Lange Linie, Turm Ungenannt und die Anlage des Festungsrundwegs rund 6,5 Mio Euro zur Verfü-gung gestellt.

Das Bruchsteinmauerwerk der Kasematten am Rand des Bom-benkraters wurde so aufgearbeitet, dass die Besucherströme ungefährdet diesen Abschnitt des Festungsrundwegs passieren können. Hierzu wurden marode Teilfl ächen abgebrochen und in Anlehnung an den Bestand wieder aufgemauert, die auskragen-den Reste des Gewölbemauerwerks im Kämpferbereich wurden rückwärtig in die ungeschädigte Bestandskonstruktion veran-kert. Abschließend wurden die Kraterwände noch zusätzlich mit einer dünnlagigen Spritzmörtellage versehen.

Der Bombenkrater bleibt erhalten und bildet mit der darin eingebauten Aufzugsanlage einen zentralen Bestandteil des „Festungsrundwegs“.

Oktober 2010 Februar 2011Oktober 2010

2009 März 2011

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LANGE LINIE28

August 2010

Oktober 2010

GROSSER BOMBENTREFFERDer große Bombentreffer wird zur behindertengerechten, vertikalen Erschließung des Festungsrund-wegs genutzt. Hierzu quert eine Stegbrücke, die an einen Aufzug angeschlossen ist. Es wird dabei mit den modernen Baustoffen Beton und Stahl gestaltet, um Alt und Neu für den Besucher eindeutig erkennbar voneinander zu trennen.

»Lange Linie«Hier wird besonders deutlich, wie gut es gelungen ist, moderne Nutzungskonzepte mit historischer Bausubstanz in Einklang zu bringen.Der Besucher erhält darüber hinaus einen tiefen Einblick in Struktur und Aufbau einer preußischen Festungsanlage.

September 2010 Februar 2011

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Die Sanierungs- und Restaurierungsar-beiten von 2009 bis 2011 umfassten zu-nächst die Sicherung sowie Ausräumung des großen und kleinen Bombentreffers, die Rekonstruktion der Kasematten als Lager beziehungsweise Schlafräume (Teil des Festungsrundwegs), darüber hinaus die Überdachung des rechteckigen Innenhofs sowie die Schaffung eines direkten Zugangs vom Turm Ungenannt über die wiederhergestellte „Rückzugs-brücke“ in die Lange Linie und weiter zur Contregarde rechts. Beide Gebäude wurden liebevoll und sachkundig von innen und außen vollständig restauriert.

Sandstrahlung der Sichtbetonfl ächen von Aufzugsschacht und Deckenuntersicht, um eine gewisse Rauigkeit zu erzielen und die Oberfl ächen der Zuschlagskörnung zum Teil freizulegen. Glatte Oberfl ächen sind in dem historischen Bauwerk nicht gewünscht.

August 2010

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KURTINE44

Juni 2008

»Kurtine«Die Kurtine verbindet Rhein- und Landbastion.

Die Arkaden der Kurtine am Oberen Schlosshof im direkten Vergleich: Vor der Sanierung (oben) und danach.

April 2009

April 2009 Mai 2009

Der Putz musste vollständig entfernt werden, um die Kurtine später, nach Auftragen des neuen Putzes und des Anstrichs, im historischen Glanz neu erstrahlen zu lassen.

Kurtine

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KURTINE48

August 2009

Der über dem Tor der Kurtine angebrachte Adler mit dem Mono-gramm „FR“ entspricht etwa dem verschwun-denen Original.

Während der Putz abgeschlagen wurde, war die Fassade der Kurtine von Planen abgedeckt um das Umfeld vor zu viel Staub und Dreck zu schützen.

Kurtine

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49

Viele Fassaden der Festungsanlage wurden umfang-reich restauriert. Bei der Wiederherstellung hat man besonders darauf geachtet, dass die Fassaden wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurden. So wurden sie teilweise neu verputzt. Bei steinsichtigen Oberfl ächen mussten vor allem Fugen ausgeräumt und erneuert werden um zu gewährleisten, dass sich keine Steine lockern. Gesimssteine an Übergängen zu den Dächern waren auszutauschen und Einwuchs von Kletterpfl anzen, der zur Lockerung des Mauerwerks-verbundes führte, musste entfernt werden. Im Bereich des Oberen Schlosshofs wies der Putz erheb liche Schäden durch eindringende Feuchtigkeit auf. Teile der Schäden sind am nördlichen Teil der Oberen und Unteren Terrassenbatterie noch immer zu erkennen.

Einer der Treppen-

aufgänge, die von der

rechten Seite der Kurtine

zu den obe-ren Etagen führen. Sie

dienten den Soldaten zur Verteidigung

von Land- und Rhein-

bastion.

Die alte Fassade (2008) im Vergleich zur verhangenen (2010) und restaurierten Front der Kurtine (Fotos Mitte und unten).

Die Originalfassade wurde wiederhergestellt, die beiden oberen Stockwerke verputzt und in preußisch gelb gestrichen.

April 2010 März 2011

März 2011


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