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FB Blankenburger Tor neues Logo:FB Darrtor - saalfeld.de Blankenburger Tor.pdf · DAS BLANKENBURGER...

Date post: 25-Aug-2019
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STADTGESCHICHTE(N) erleben BLANKENBURGER TOR Das Blankenburger Tor ist Teil des „Historischen Rundweges“ durch Saalfeld. Gut ausgeschildert, kann der Geschichtsinteressierte die Historie der Stadt anhand zahlreicher Zeugnisse der Baukunst unserer Vorväter, beispielhaft für Thü- ringen, erlaufen. Leider ist der Torturm für Besucher nicht begehbar, da der einzige Zugang derzeit nur über ein Privat- haus möglich ist. Blankenburger Tor in einer historischen Aufnahme um 1860 – das Hiltmannsche Haus (rechts im Bild) wurde als mittelalterliches Bürgerhaus errichtet, um 1549 zum Patrizierhaus umgebaut und 1928 aufgestockt. Heute strahlt es nach aufwändiger Fassadensanierung in neuer Schönheit. Herausgeber: Stadtverwaltung Saalfeld/Presseamt in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, dem Hochbauamt und Dr. Gerhard Werner Stand: August 2008 weitere Informationen unter www.saalfeld.de In dieser Reihe erscheinen in loser Folge Informationsblätter für die nachfolgend genannten historischen Gebäude der Stadt Saalfeld Bergfried, Villa & Park Bergfried, Carillon im Glockenturm Bergfried – Park Blankenburger Tor Darrtor Denkmale für den Prinzen Louis Ferdinand von Preußen Gertrudiskirche Graba Hauptfriedhof Hoher Schwarm Hutschachtel Johanneskirche Kapelle Aue am Berg Katholische Kirche „Corpus Christi“ Marienkirche Gorndorf Martinskapelle (Siechenkapelle) Mauxion-Gärten Nikolauskapelle in Köditz Oberes Tor Rathaus Saaltor Schlösschen Kitzerstein Stadtarchiv Stadtmauer Stadtmuseum
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Page 1: FB Blankenburger Tor neues Logo:FB Darrtor - saalfeld.de Blankenburger Tor.pdf · DAS BLANKENBURGER TOR Im nördlichen Abschnitt der Stadtmauer gelegen, erscheint das Blankenburger

STADTGESCHICHTE(N) erleben

BLANKENBURGER TOR

Das Blankenburger Tor

ist Teil des „Historischen Rundweges“ durch Saalfeld. Gut ausgeschildert, kann der Geschichtsinteressiertedie Historie der Stadt anhand zahlreicher Zeugnisseder Baukunst unserer Vorväter, beispielhaft für Thü-ringen, erlaufen.

Leider ist der Torturm für Besucher nicht begehbar,da der einzige Zugang derzeit nur über ein Privat-haus möglich ist.

Blankenburger Torin einer historischen Aufnahme um 1860 – das Hiltmannsche Haus(rechts im Bild) wurde als mittelalterliches Bürgerhaus errichtet, um1549 zum Patrizierhaus umgebaut und 1928 aufgestockt. Heute strahltes nach aufwändiger Fassadensanierung in neuer Schönheit.

Herausgeber:Stadtverwaltung Saalfeld/Presseamt in Zusammenarbeit mit demStadtarchiv, dem Hochbauamt und Dr. Gerhard WernerStand: August 2008 weitere Informationen unter www.saalfeld.de

In dieser Reihe erscheinen in loser Folge Informationsblätter für die nachfolgend genannten

historischen Gebäude der Stadt Saalfeld

Bergfried, Villa & ParkBergfried, Carillon im Glockenturm

Bergfried – Park

Blankenburger TorDarrtor

Denkmalefür den Prinzen Louis Ferdinand von Preußen

Gertrudiskirche GrabaHauptfriedhof

Hoher SchwarmHutschachtel

JohanneskircheKapelle Aue am Berg

Katholische Kirche „Corpus Christi“Marienkirche Gorndorf

Martinskapelle (Siechenkapelle)

Mauxion-GärtenNikolauskapelle in Köditz

Oberes TorRathausSaaltor

Schlösschen KitzersteinStadtarchivStadtmauer

Stadtmuseum

Page 2: FB Blankenburger Tor neues Logo:FB Darrtor - saalfeld.de Blankenburger Tor.pdf · DAS BLANKENBURGER TOR Im nördlichen Abschnitt der Stadtmauer gelegen, erscheint das Blankenburger

DAS BLANKENBURGER TOR

Im nördlichen Abschnitt der Stadtmauer gelegen,erscheint das Blankenburger Tor von den ehemalsfünf mittelalterlichen Tortürmen bereits 1372 alsBlankenbergertor in alten urkundlichen Überliefe-rungen zur Saalfelder Stadtgeschichte. Die Gründefür die relativ häufigen Nennungen des Bauwerkesin städtischen Urkunden lagen offenbar darin, dassvor diesem Stadttor die alte Vorstadt „Breite Gasse“(heute Friedensstraße) und das unter dem Patronatdes Stadtrates stehende Siechenhospital mit derMartinskapelle lagen. Die Bewohner der „AltenStadt“ besaßen als so genannte Pfahlbürger seit1363 annähernd die gleichen Rechte wie die Bürgerinnerhalb des Stadtmauerringes.

Außerdem stand das Tor durch die 1380 erwähnteBadestube und das schon im 15. Jahrhundert nach-gewiesene Schießhaus der bürgerlichen Defensions-wehr – beide in unmittelbarer Nähe zum Tor – oftim Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Schließ-lich bildeten das Blankenburger Tor zusammen mitdem Oberen Tor die wichtigen Passagen der Stadtim Verlauf der alten Handelsstraße von Nürnbergnach Leipzig.

Die Stadtansicht von Matthäus Marian aus demJahre 1650 zeigt das Blankenburger Tor als schlan-ken Baukörper mit mehreren Geschossen undeinem steilen Walmdach und glich im Aussehendem Oberen und dem Niederen Tor in auffälligerWeise. In den Jahren 1726/27 fand ein teilweiserNeubau statt, indem die beiden oberen Geschossedes baufällig gewordenen Torturmes abgetragenund auf dem stehen gebliebenen massiven Rest dieheute vorhandene barocke Dachkonstruktion inForm einer Zwiebelkuppel mit darüber liegenderLaterne und einer weiteren kleinen Zwiebelhaubemit Spitze aufgesetzt wurde.

Erhalten blieb auf der Feldseite ein gotischer Blend-bogen mit beiderseitigen Führungssteinen für dasmittelalterliche Fallgatter.

Blick auf das Blankenburger Tor, aus der Klostergasse kommend

Die letzte bauliche Veränderung am Torturm fand1862 statt. Aus verkehrstechnischen Gründenerhielt das Tor anstelle der engen gotischen Spitz-bögen eine durch Verstärkung der Seitenflanken

erweiterte Rundbogendurchfahrt, die stadtseitigdurch spätklassizistische Pilaster eingerahmt wird.Damals fielen auch die letzten Überreste der einsti-gen Vorbefestigung der Spitzhacke zum Opfer,wobei das Vortor wohl schon um 1830 abgebrochenwurde. Dieser etwas niedrigere Torturm war mitdem Haupttor durch beiderseitige, sehr massivgebaute und halbrund geführte Wehrmauern ver-bunden. Aus einem zeitgenössischen Bericht desOberpfarrers und Chronisten Christian Wagnervom ersten Viertel des 19. Jahrhunderts erfahrenwir, dass das Vortor oben und unten breite, jede fürdrei Mann zum Schuss geräumige Schießschartenhatte und dem inneren Thor nicht gegenüber, son-dern so schräg stand, dass man von außen das innereThor durch sie nicht sehen konnte und in einemBogen hineinfahren musste. Es handelte sich hierbeium eine so genannte Barbarkane, ein zur Verstär-kung schräg vorgelegtes und mit Schießschartenund Wehrgängen versehenes Außenwerk, das denAngriff auf das Tor aufzufangen hatte.

Um den innerstädtischen Verkehr zügiger zu gestal-ten, wurde 1892 das am Tor befindliche, quergestellte Riegelhaus abgebrochen und eine Fahr-bahnumgehung geschaffen. 1965 erfolgte nebendem Tor ein Mauerdurchbruch für Fußgänger, derzwischenzeitlich wieder geschlossen wurde undheute Teil der Töpferei „Keramik im Tor“ ist. In denletzten hundert Jahren wurde der Torturm mehre-ren Renovierungen unterzogen, namentlich 1933/34,1974 und 1984. Die letzte umfangreiche Sanierungfand 1991 an der Fassade im Bereich der Tordurch-fahrt, der Fenster sowie an der Dachkonstruktionstatt.

Dr. Gerhard Werner


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