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Farbmanagement in der Adobe Creative Suitepd-eff.de/downloads/pdeff_fmcs.pdf · und verwalten...

Date post: 28-Sep-2020
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pd |: eff | Farbmanagement in der Adobe Creave Suite (CS) von Theo Spangenberg Das Farbmanagementkonzept von Adobe ist seit der CS2 ausgereift und praxiserprobt und hat sich in den Programm- versionen der CS3, CS4 und CS5 nur geringfügig geändert. Wenn Sie in der Medienbranche tätig sind und auch professio- nelle Druckdaten erstellen, sollten Sie die Farbmanagement- funktionen in den Adobe-Programmen in den Grundlagen verstehen und auch gezielt einsetzen. Dann können Sie wesent- lich effizienter und kostengünstiger produzieren, und Sie pro- fitieren dabei insbesondere von den programmübergreifend hervorragenden Softprooffunktionen. INHALT Einleitung 2 Adobe Bridge 5 Photoshop 7 InDesign 25 Illustrator 43 Acrobat 50 Profilverwirrung 54 Glossar 56 Anhang 64 | Impressum 66 www.pd-eff.de
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Farbmanagement in der Adobe Creative Suite (CS)von Theo Spangenberg

Das Farbmanagementkonzept von Adobe ist seit der CS 2 ausgereift und praxiserprobt und hat sich in den Programm- versionen der CS3, CS4 und CS5 nur geringfügig geändert. Wenn Sie in der Medienbranche tätig sind und auch professio-nelle Druckdaten erstellen, sollten Sie die Farbmanagement-funktionen in den Adobe-Programmen in den Grundlagen verstehen und auch gezielt einsetzen. Dann können Sie wesent-lich effizienter und kostengünstiger produzieren, und Sie pro-fitieren dabei insbesondere von den programmübergreifend hervorragenden Softprooffunktionen.

Inhalt

Einleitung 2

adobe Bridge 5

Photoshop 7

InDesign 25

Illustrator 43

acrobat 50

Profilverwirrung 54

Glossar 56

anhang 64 | Impressum 66

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Einleitung

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Bevor ich Sie mit dem Farbmanagementkonzept der Adobe Creative Suite vertraut mache, möchte ich vorher noch kurz auf den Sinn und Zweck von Farb-management eingehen. Wenn Sie Ihre Druckvor- stufentätigkeit – den sogenannten »digitalen Work-flow« – medienneutral (Glossar → Medienneutrale Daten) organisieren und ausführen möchten, dann bekommen Sie mit den Farbmanagementfunktionen in den aktuellen Vorstufenprogrammen von Adobe die notwendigen Werkzeuge dazu. Bei einer medien-neutralen Arbeitsweise erstellen und bearbeiten Sie Ihre Daten ausgabeunabhängig z.B. nur in RGB-Farb-räumen und konvertieren in den Ausgabefarbraum erst ganz am Ende der Produktionskette.

Der Hauptvorteil einer solchen Arbeitsorganisation liegt auf der Hand. Sie brauchen die Mediendaten nur einmal aufzubereiten und können dann diese Daten für alle möglichen Ausgabesituationen einset-zen. Den Fachbegriff dafür haben Sie sicher auch schon einmal gehört – er heißt »Cross Media«. Auch kompliziertere Aufgabenstellungen, wie z.B. den ge-mischten Einsatz von RGB- und CMYK-Daten mit ver-schiedenen Farbräumen können die Farbmanage-mentsysteme mittlerweile gut bewältigen. Wenn Sie allerdings Anfänger auf diesem Gebiet sind und Ih-

nen kein Farbexperte permanent unterstützend zur Seite steht, dann rate ich Ihnen von der medienneu-tralen Arbeitsweise dringend ab. Sie benötigen sehr viel praktische Erfahrung und tief gehende theore-tische Kenntnisse, um bei einem medienneutralen Workflow mit dieser Technologie qualitativ hochwer-tige und vorhersehbare Ergebnisse zu erzielen. Wenn Sie in der Druckvorstufe tätig sind, dann bleiben Sie vorerst besser bei dem branchenüblichen und pra-xiserprobten medienspezifischen Layoutaufbau mit CMYK-Daten (Glossar → Medienspezifische Daten).

Es gibt allerdings – unabhängig von einer medien-neutralen Arbeitsorganisation – einen weiteren ge-wichtigen Grund dafür, in den Anwendungsprogram-men mit Farbmanagement zu arbeiten. Wenn Sie zum Beispiel Bilder in Photoshop bearbeiten und an-schließend in InDesign platzieren, dann können Sie diese Bilder in beiden Programmen farblich absolut identisch auf Ihrem Monitor betrachten. Um das zu realisieren, benötigen Sie aktiviertes und kontrolliert eingesetztes Farbmanagement. So schaffen Sie die Voraussetzung dafür, programmübergreifend ganz bestimmte Ausgabesituationen – z.B. einen Bogen-offsetdruck auf ungestrichenem Papier – auf dem Monitor als »Softproof« zu simulieren. Diese Simu-

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Einleitung lationen können nur annähernd sein und ersetzen deshalb bei farbsensiblen Druckprojekten keinen Andruck oder Digitalproof. Aber Sie bekommen mit dem Softproof (Glossar → Softproof ) in allen Fällen ein praxistaugliches Instrument an die Hand, viele Probleme schon im Vorfeld zu erkennen und damit Zeit und Kosten zu sparen. Auf diese programmüber-greifend identischen Farb- und Softproofdarstel-lungen der Creative Suite sollten Sie nicht verzich-ten – Sie werden Ihnen bei der täglichen Arbeit ga-rantiert helfen, die Arbeitsqualität zu verbessern und die Fehlerquote zu minimieren. Das ist eines meiner Hauptargumente dafür, dass wir Anwender uns mit Farbmanagement beschäftigen und es auch kontrolliert einsetzen sollten.

Das Farbmanagementkonzept der Creative Suite und dessen Funktionen haben sich seit der Version CS2 kaum verändert. Auf die wenigen Unterschiede werde ich Sie im Text entsprechend hinweisen. Sie können das vorliegende pd-eff-Book also auch dann prima nutzen, wenn Sie überwiegend oder teilweise noch mit CS2-Programmen arbeiten.

Die Beschäftigung mit dem Thema Farbmanagement ist nicht einfach, und seine Konzepte und Vorgehens-

weisen sind für die Lernenden oft nur schwer nach-zuvollziehen. Viele Dinge versteht man erst dann so richtig, wenn man einen besseren Überblick hat. Ge-ben Sie bitte nicht so schnell auf, auch wenn Sie an-fänglich nicht immer alles sofort und umfassend ver-stehen. Es wird sich letzlich für Sie auszahlen, und Sie werden Farbmanagement in Ihrem täglichen Ar-beitsprozess so selbstverständlich und gewinnbrin-gend einsetzen, wie Sie das mit anderen Software-funktionen heute schon tun. Wenn Sie sich mit allen Aspekten und theoretischen Möglichkeiten von Farbmanagement auseinander-setzen, werden Sie besonders am Anfang schnell den Überblick verlieren. Aus Gründen der Übersichtlich-keit und zugunsten eines einfacheren Lernprozesses möchte ich Ihnen deshalb die Farbmanagementkon-zepte der Creative Suite für einen klassischen me-dienspezifischen Workflow mit Nutzung der Soft-prooffunktionen erläutern. Das wird auch bei Ihnen sicher die bevorzugte Arbeitsweise sein und voraus-sichtlich erst einmal bleiben.

Des Weiteren gehe ich im folgenden Text davon aus, dass Sie über allgemeine, grundlegende Kenntnisse der Arbeitsweisen und Funktionen der Farbmanage-

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Einleitung schreibungen und werden von den wichtigsten An-wendungsprogrammen unterstützt.)

Ich zeige Ihnen in diesem pd-eff-Book nur das Farb-management der Adobe-Programme, die für eine Druckproduktion relevant sind. Das sind Photoshop, InDesign, Illustrator und Acrobat. Bei allen anderen Programmen der Creative Suite wie Flash, Dream-weaver, etc., brauchen Sie sich aus meiner Sicht nicht so intensiv mit Farbmanagement zu beschäftigen. Mit welchen Systemen, Rechnern, Programmen, Gra-fikkarten und Monitoren die jeweiligen Endnutzer Ihre digitalen Projekte wie z.B. Webseiten betrach-ten, werden Sie letztendlich niemals wissen und erfahren. Wenn Sie nicht für einen sehr kleinen und Ihnen bekannten Anwenderkreis produzieren, sollten Sie nur davon ausgehen, dass die meisten Computeranwender mit Windows und einem Flach-bildschirm aus dem Consumerbereich arbeiten. Er-stellen oder testen Sie deshalb Ihre digitalen Pro-jekte unter Windows und mit einem handelsüblichen Monitor mit sRGB-Farbraum. Mehr können Sie – was das Farbmanagement bei digitalen Medien angeht – zurzeit nicht tun.

menttechniken in der Druckvorstufe verfügen. Wenn Sie Ihr Wissen darüber erweitern oder auffrischen wollen, sollten Sie unbedingt vorab mein pd-eff-Book »Grundlegendes über Farbmanagement« le-sen, das Sie sich unter www.pd-eff.de kostenfrei runterladen können.

Gehen Sie es bitte besonders im Farbmanagement langsam an. Manchmal brauchen Sie dabei wirklich viel Geduld und Durchhaltevermögen. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, sollten Sie alle meine Erläuterungen zu den Farbfunktionen der Creative Suite in den Pro-grammen immer auch praktisch nachvollziehen. Ma-chen Sie sich mit den Funktionen vertraut, und expe-rimentieren Sie mit den verschiedenen Einstellungs-möglichkeiten. Das wird Ihnen die Einarbeitung in das Farbmanagement wesentlich erleichtern.

Für identische Funktionen und Komponenten exis-tieren leider auch im Farbmanagement unterschied-liche Begrifflichkeiten. Ich nenne in den Texten die Funktionen und Komponenten so, wie Sie in der Creative Suite vorgegeben sind. Dazu noch ein Hin-weis: Wenn ich nachfolgend von Profilen spreche, meine ich immer und ausschließlich ICC-Profile. (ICC-Profile sind genormte Datensätze von Farbraumbe-

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Adobe Bridge Die Bridge dient in der Adobe Creative Suite als Schaltzentrale, in der Sie Ihre Daten organisieren und verwalten können. Darüber hinaus haben Sie in Bridge auch die Möglichkeit, alle CS -Programme mit einem Klick in Sachen Farbmanagement zu konfigu-rieren. Seit der Creative Suite 3 ist auch Acrobat in diesen Prozess miteinbezogen. Wenn Sie noch mit CS2-Programmen arbeiten, ist Acrobat dagegen von der Konfiguration über Bridge ausgenommen. Alle Programme arbeiten nach der entsprechenden Ein-stellung in Bridge mit den gleichen Farbvorgaben und sind damit für eine ganz bestimmte Ausgabe- situation identisch eingestellt. Sie können natür- lich jederzeit in den einzelnen Programmen diese Einstellungen individuell verändern. Grundsätzlich empfehle ich Ihnen aber, die Farbeinstellungen der Programme identisch zu konfigurieren. Das können Sie schnell und unkompliziert in Adobe Bridge re- lisieren. Öffnen Sie dazu das Programm. Dort fin- den Sie das entsprechende Einstellungsfenster unter dem Menü ›Bearbeiten | Creativ Suite-Farbeinstel-lungen‹ (s. Abb. 1).

Wenn Sie in der Creative Suite nach der Installation mit der Arbeit beginnen, dann ist die Farbkonfigura-tion ›Europa, universelle Anwendungen 2‹ aktiv. Le-

sen Sie in den ›Suite -Farbeinstellungen‹ von Bride die Beschreibungen der Farbeinstellungen, die Ado-be als Standardvorgaben in dem Programmpaket mitgeliefert hat. Sie können sich für eine der vorge-gebenen und beschriebenen Einstellungsvorgaben entscheiden. Aktivieren Sie dazu die entsprechende Einstellung, und klicken Sie dann auf ›Anwenden‹. Die Programme werden dann automatisch für die- se beschriebene Ausgabesituation konfiguriert und farbtechnisch synchronisiert. Sie haben neben der

Abb. 1 Creative Suite-Farbeinstellungen (Bridge)

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lungen wählen, die er für seine jeweiligen Arbeitssi-tuationen benötigt. Für die Einarbeitung in das The-ma mache ich Ihnen den Vorschlag, dass Sie vorerst die Einstellungsvorschläge der »pd-eff-Einstellun-gen« nachvollziehen und übernehmen. Das wird Ih-nen den Einstieg und das Verständnis sicher erleich-tern.

Ob alle Programme farblich synchronisiert sind oder nicht, dass können Sie sehr schön an der entspre-chenden Kreisgrafik erkennen, die Ihnen in den ›Sui-te -Farbeinstellungen‹ von Bridge und auch in den jeweiligen Farbeinstellungsfenstern der einzelnen Programme angezeigt wird (s. Abb. 2).

Adobe Bridge Wahl einer Standardvorgabe auch die Möglichkeit, eigene, auf Ihre individuellen Ausgabesituationen abgestimmte Farbeinstellungen in diesem Fenster zu listen und anzuwenden. Sie können also sehr schnell und komfortabel – von dieser zentralen Stelle aus – unterschiedliche Farbkonfigurationen für alle Pro-gramme einstellen oder bei Bedarf wechseln.

Weniger komfortabel ist allerdings, dass man eigene Farbeinstellungen nicht direkt in Adobe Bridge defi-nieren kann, sondern dazu erst den Weg über Photo-shop, InDesign oder Illustrator gehen muss. Nur in diesen Programmen können Sie selbstkonfigurierte Farbeinstellungen speichern. Diese gespeicherten Einstellungsdateien können Sie dann allerdings in Adobe Bridge nutzen und für eine programmüber-greifende Synchronisation verwenden.

Wie Sie individuelle Farbeinstellungen (Glossar → Farbeinstellungen) speichern können, das erkläre ich im nachfolgenden Abschnitt über die Farbvoreinstel-lungen in Photoshop. Dort gebe ich ihnen auch eine möglichst praxisgerechte Vorgabe für eine Farbein-stellung unter dem Namen »pd-eff-Einstellungen«. Sehen Sie bitte diese Einstellungen nur als Beispiel. Hier sollte natürlich jeder Anwender die Einstel-

synchronisiert nicht synchronisiert

Abb. 2 Synchronisationsgrafiken von Adobe

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Photoshop Zuerst sollten Sie in Photoshop die Farbeinstellungen so vornehmen, wie sie in der Abb. 3 auf dieser Seite eingestellt sind. Dazu öffnen Sie Photoshop, gehen in das Menü ›Bearbeiten‹ und öffnen dort das Fens-ter ›Farbeinstellungen‹. Stellen Sie die Arbeitsfarb-räume ein wie angezeigt. Die Standardprofile der ECI ›eciRGB v2‹ und › ISO Coated v2‹ können Sie sich kos-tenfrei unter www.eci.org herunterladen und in Ih-rem System installieren. Auch wenn Sie sich um die ECI-Profile selber kümmern müssen, sollten Sie die-se Profile einsetzen. Ersatzweise können Sie auch mit den folgenden Profilen arbeiten: Für RGB: ›Ado-be RGB (1998)‹ oder ›ColorMatch RGB‹ und für CMYK: ›Coated FOGRA27‹ oder noch besser ›Coated FOGRA39‹. Diese Profile werden von Adobe gestellt und sollten auf Ihrem Rechner bereits vorinstalliert sein. Übernehmen Sie danach alle weiteren Einstel-lungen, wie ich sie in der Abb. 3 vorgegeben habe. Speichern Sie nun diese Einstellungen unter dem Namen »pd-eff-Einstellungen.csf« in den folgenden Ordnern (für alle Benutzer):

Wenn Sie ›Speichern‹ bzw. ›Sichern‹, öffnet sich ein weiteres Fenster. Geben Sie bitte dort noch den fol-genden Beschreibungstext ein: »Die pd-eff-Einstel-lungen sind Vorschläge des Autors. Übernehmen Sie diese Einstellungen nur als Grundlage für eigene Vor-

Abb. 3 Farbeinstellungen (Photoshop)

Windows XP c: / Programme / Gemeinsame Dateien / Adobe / Color / Settings /

Mac OS X Library /Application Support /Adobe / Color / Settings /

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gaben. Ändern Sie die Einstellungen bei Bedarf nach Ihren ganz individuellen Arbeitserfordernissen und -zielen ab.« Beenden Sie den Vorgang, indem Sie ab-schließend auf ›OK‹ klicken.

Da neben der Adobe Bridge auch alle anderen Pro-gramme der Creative Suite auf diese Ordner zugrei-fen, steht die neu gespeicherte Farbeinstellung »pd-eff-Einstellungen« jetzt allen Anwendungen zur Ver-fügung. Sie können nun in Adobe Bridge mit die- ser Farbeinstellung alle Programme synchronisieren oder in jedem einzelnen Programm diese Farbein-stellung separat übernehmen. Sie können übrigens nicht nur in Photoshop, sondern auch in InDesign und Illustrator so viele unterschiedliche Farbeinstel-lungen definieren und speichern, wie Sie für Ihre Ar-beit benötigen. Löschen Sie Farbeinstellungen, die Sie nicht mehr brauchen, aus dem Ordner »Settings«, oder ändern Sie die Einstellungen in den genannten drei Programmen durch Überschreiben. Damit schaf-fen Sie auf einfache Weise eine sichere Grundlage für konsistente Farbeinstellungen in der Creative-Suite-Arbeitsumgebung.

Damit Sie nicht die Übersicht verlieren, sollten Sie vorerst neben den Standardvorgaben von Adobe nur

eine Farbkonfiguration (hier die »pd-eff-Einstel-lungen«) definieren und diese zentral über Adobe Bridge (s. Abb. 4) allen Programmen zuweisen.

Farbeinstellungen ¦ Jetzt komme ich zu den ver-schiedenen Einstellungsmöglichkeiten in den ›Farb-einstellungen‹ (s. Abb. 3 auf Seite 7) von Photoshop und deren Auswirkungen. Unter ›Einstellungen‹ fin-den Sie neben den selbsterstellten und definierten »pd-eff-Einstellungen« alle Standardeinstellungen

Photoshop

Abb. 4 pd-eff-Einstellungen (Adobe Bridge)

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von Adobe wieder, die Sie in den ›Suite -Farbeinstel-lungen‹ von Adobe Bridge schon gesehen haben. In den ›Farbeinstellungen‹ wird Ihnen ganz unten im Fenster unter ›Beschreibung‹ eine Einstellungsdefi-nition angezeigt. Wenn Sie zwischen den Einstel-lungen wechseln, dann sehen Sie auch, wie Adobe diese Standardeinstellungen voreingestellt hat. In Adobe Bridge konnten Sie ja nur die Beschreibungen lesen, hatten aber keine Informationen darüber, wel-che Profile und Einstellungen dort jeweils voreinge-stellt und definiert sind. Ob Sie die ganzen Einstel-lungen für die japanischen und nordamerikanischen Standards jemals benötigen werden, wage ich zu be-zweifeln. Diese Einstellungsdaten können Sie also bedenkenlos löschen, indem Sie die dazugehörenden ».csf«-Dateien aus dem Ordner »Settings« entfer-nen. Die Pfade dazu finden Sie auf der Seite 7.

Unter den Pulldown-Menüs der ›Arbeitsfarbräume‹ von Photoshop finden Sie alle ICC-Profile, die auf Ih-rem System installiert sind. Wenn Sie mit dem Cursor auf die jeweiligen Profile gehen, dann bekommen Sie teilweise recht nützliche Informationen dazu un-ter ›Beschreibung‹ im unteren Teil des Fensters. Be-schreibungen können Sie sich auch für alle anderen Einstellungen auf diese Weise anzeigen lassen. Wel-

che Aufgaben haben nun die in den Arbeitsfarbräu-men eingestellten Profile? Wenn Sie z.B. in Photo-shop ein neues Dokument erstellen, dann wird die-sem Dokument das Profil zugewiesen, das Sie als Arbeitsfarbraum definiert haben. Wenn Sie in Photo-shop eine Bilddatei ohne eingebettetes Profil öffnen und bearbeiten, weist Photoshop diesem Bild auto-matisch das Arbeitsfarbraumprofil zu.

Bedenken Sie dabei Folgendes: Photoshop braucht für alle Arbeiten, die im Zusammenhang mit Farbma-nagement stehen, immer für jedes Bild ein zugewie-senes Profil, das den korrekten Farbraum des Bildes beschreibt. Dieses Bildprofil ist für Photoshop die Grundlage dafür, Ihnen die Bilder am Monitor an-zuzeigen und auch korrekt umzuwandeln. Deshalb sollten Sie dafür sorgen, dass Ihren Bildern auch das richtige Profil zugewiesen ist. Dass Photoshop ein Bild ohne eingebettetes Profil öffnen und bearbeiten kann, liegt einzig nur daran, dass Photoshop das Ar-beitsfarbraumprofil als Ersatzprofil zuweist und für alle notwendigen Farbraumtransformationen nutzt. Auch wenn Sie in Photoshop die vorgegebene Ein-stellung ›Farbmanagement aus‹ aktivieren, werden für Bilder ohne Profil automatisch vorgegebene Pro-grammprofile eingesetzt. Das führt dann aber oft zu

Photoshop

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verfälschten Farbdarstellungen auf dem Monitor und unkontrollierten und inkorrekten Umwandlungs-ergebnissen.

Die eingestellten Profile der Arbeitsfarbräume wer-den also bei neuen Dokumenten verwendet und die-nen auch als »Ersatz« bei fehlenden Bildprofilen. Im Regelfall sollte es aber so sein, dass in Ihren Bild-dateien auch die richtigen Profile eingebettet sind. Dann wird Photoshop die eingebetteten Profile ver-wenden und nicht ersatzweise die Profile der Ar-beitsfarbräume. Das eingebettete Bildprofil hat im-mer Priorität vor den Arbeitsfarbräumen! Deshalb ist in den ›Farbeinstellungen‹ unter ›Farbmanage-ment-Richtlinien‹ die Option ›Eingebettete Profile beibehalten‹ immer die richtige Wahl. Das einge-bettete Profil kann, muss aber nicht zwingend mit dem Arbeitsfarbraumprofil identisch sein.

Wenn Sie die drei Kästchen ›Beim Öffnen/ Einfügen wählen‹ in den ›Farbeinstellungen‹ aktivieren, infor-miert Sie Photoshop beim Öffnen oder Einfügen, falls kein Bildprofil eingebettet ist oder das eingebettete Profil nicht mit dem Profil Ihres Arbeitsfarbraums übereinstimmt. Da Sie sicher auch mit Bilddaten ar-beiten, die Sie nicht selbst erstellt haben, bekommen

Sie damit schon vor dem Öffnen oder Einfügen eine wichtige Information über den »Profilstatus« eines Bildes. Wenn sich kein Dialogfenster öffnet, können Sie sicher sein, dass das eingebettete und das als Ar-beitsfarbraum definierte Profil identisch sind.

Zu den ›Color-Management-Modulen (CMM)‹ und den ›Konvertierungsoptionen‹ oder ›Rendering In-tents‹ finden Sie detaillierte Erklärungen in dem pd-eff-Book »Grundlegendes über Farbmanagement«, das Sie kostenlos unter www.pd-eff.de beziehen können. Übernehmen Sie dazu einfach meine Ein-stellungsvorschläge der Abb. 3 auf Seite 7. Diese Ein-stellungen dienen nur als Erstvorgabe für die ent-sprechenden Menüeinstellungen der Umwandlungs-arbeiten und können dort jederzeit von Ihnen verän-dert werden. Zu den ›Erweiterten Einstellungen‹ lesen Sie die Anmerkungen von Adobe in der ›Be-schreibung‹ im unteren Teil des Fensters. Diese Funk-tionen lassen Sie einfach deaktiviert und sollten sie dann nicht mehr weiter beachten.

Wenn in den ›Farbeinstellungen‹ die drei Kästchen ›Beim Öffnen/ Einfügen wählen‹ aktiviert sind, dann öffnet Photoshop bei einer RGB-Profilabweichung ein Dialogfenster (s. Abb. 5 auf Seite 11).

Photoshop

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Hier wird Ihnen das eingebettete Bildprofil (hier: sRGB) und das eingestellte Profil Ihres Arbeitsfarb-raums (hier: eciRGB v2) angezeigt. Entscheiden Sie sich bei Profilabweichungen im Regelfall für den Be-fehl ›Eingebettetes Profil verwenden (anstelle des Arbeitsfarbraums)‹.

In der Abb. 6 sehen Sie eine Profilabweichung bei CMYK. Das eingebettete Bildprofil ist ›ISO Uncoated Yellowish‹, und das definierte Profil des Arbeitsfarb-raums ist ›ISO Coated v2‹. Entscheiden Sie sich auch bei CMYK-Abweichungen erst einmal immer für den Befehl ›Eingebettetes Profil verwenden (anstelle des Arbeitsfarbraums)‹.

Wenn die drei Kästchen ›Beim Öffnen/ Einfügen wählen‹ aktiviert sind, öffnet Photoshop bei einem Bild ohne Bildprofil ebenfalls ein Dialogfenster (sie-he Abb. 7a und 7b auf Seite 12). Jetzt haben Sie al-lerdings ein Problem. Welches ICC-Profil beschreibt denn jetzt den korrekten Farbraum der Bilddatei? Das Profil Ihres definierten Arbeitsfarbraums oder ein anderes Profil? Wenn die Datei in Ihrer Ar-beitsumgebung entstanden ist und Sie den Farbraum kennen, können Sie das entsprechende Profil im Fenster ›Fehlendes Profil‹ zuweisen. Sie können dort das von Ihnen in den ›Farbeinstellungen‹ von Photo-shop definierte Arbeitsfarbraumprofil angeben oder jedes andere Profil, das Ihnen im Pulldown-Menü

Photoshop

Abb. 5 RGB-Profilabweichung (Photoshop) Abb. 6 CMYK- Profilabweichung (Photoshop)

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dieses Dialogfensters angeboten wird. Als Option können Sie das Bild auch mit der Funktion ›und Do-kument anschließend in den Arbeitsfarbraum kon-vertieren‹ direkt umwandeln. Dabei kommt es aller-dings zu konkreten Farbwerteveränderungen, des-halb sollte dies nur von erfahrenen Anwendern ein-gesetzt werden. Für die Umwandlungsberechnung setzt Photoshop als Quellprofil das Profil ein, das Sie unter ›Profil zuweisen‹ definiert haben, und als Ziel-profil das aktuelle Arbeitsfarbraumprofil.

In vielen Fällen – z.B. bei Fremddaten – haben Sie sicher keine Informationen darüber, unter welchen Umständen das Bild entstanden ist und welches Pro-fil den Farbraum korrekt beschreibt. Dann rate ich Ihnen dazu, diese Bilder in Photoshop mit dem Be-fehl ›Beibehalten (kein Farbmanagement)‹ zu öff-nen. Mit etwas Erfahrung können Sie eventuell ein-schätzen, wie das Bild entstanden sein könnte. Viele RGB-Bilder sind in einem sRGB-Farbraum entstan-den. Denken Sie dabei an die vielen Digitalkameras oder das Internet. Ist die RGB-Datei aber in einem Grafikprogramm wie Photoshop oder Illustrator er-stellt worden, dann können Sie davon ausgehen, dass die Datei in einem größeren RGB-Farbraum wie z.B. ›eciRGB v2‹ oder ›AdobeRGB (1998)‹ entstanden ist.

Bei einer CMYK-Datei sind Sie mit ›ISO Coated v2‹ in vielen Fällen auf der richtigen Spur.

Wenn es sich bei einem Bild ohne Profil z.B. um eine Digitalaufnahme im RGB-Format handelt, sollten Sie als Bildprofil ein ›sRGB-Profil‹ zuweisen. Führen Sie dann eine kontrollierte Umwandlung in den CMYK-Zielfarbraum durch. Das CMYK-Bild hat jetzt ein Bild-

Photoshop

Abb. 7a Fehlendes RGB-Profil (Photoshop)

Abb. 7b Fehlendes CMYK-Profil (Photoshop)

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profil, das den korrekten Farbraum beschreibt, und Sie können das Bild wie gewohnt verarbeiten. In der Regel sollten Sie einer »profillosen Datei« wieder zu einem ICC-Profil verhelfen.

Wenn Sie mit Farbmanagement optimal arbeiten möchten, dann müssen Sie sich permanent um die Profile kümmern – das ist das A und O dieser Tech-nologie. Bis vor wenigen Jahren hat man ohne Farb-management und ICC-Profile hochwertige Drucker-zeugnisse digital gefertigt. Man konnte sich dabei nicht annähernd auf die Monitordarstellung verlas-sen und hat die Bilder nur mittels messtechnischer Hilfsmittel lithografisch bearbeitet und korrigiert. Das war zu dieser Zeit nur etwas für hoch speziali-sierte Bildbearbeitungsprofis. Alle anderen Anwen-der konnten ihre Bilder praktisch nur » im Blindflug« bearbeiten. Die fertigen Bilder, die dann in Layout-programmen wie z.B. XPress platziert wurden, hat-ten mit der Ansicht in Photoshop nicht das Geringste zu tun und sahen farblich ganz anders aus. Die Ent-wicklung hat auf diesem Gebiet in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, und wir verfügen heute über bessere und homogenere Farbdarstellungen als jemals zuvor. Damit kann man – auch wenn man noch die messtechnische Arbeitsweise beherrscht –

wesentlich effizienter arbeiten. Diesen Fortschritt verdanken wir auch den aktuellen Farbmanagement-technologien unserer Programme und der Entwick-lung von standardisierten ICC-Profilen.

Profil zuweisen ¦ Der Umgang mit den ICC-Profilen muss Ihnen genauso vertraut werden wie der Um-gang z.B. mit Bildgröße und -auflösung. In Photo-shop finden Sie alle notwendigen Werkzeuge, um Bilder fachgerecht zu konvertieren, zu separieren und mit korrekten ICC-Profilen zu versehen. Öffnen Sie dazu das Einstellungsfenster in Photoshop unter dem Menü ›Bearbeiten|Profil zuweisen‹ (s. Abb. 8).

Wenn in einem Bild kein ICC-Profil eingebettet ist, dann können Sie – das Wissen um den richtigen Farb-raum vorausgesetzt – das korrekte Profil mit der

Photoshop

Abb. 8 Profil zuweisen (Photoshop)

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Funktion ›Profil zuweisen‹ erledigen. Als Vorgabe wird Ihnen dabei das Profil des definierten Arbeits-farbraums angeboten, oder Sie können mittels des Pulldown-Menüs eines der auf Ihrem System instal-lierten ICC-Profile zuweisen. Mit dem Befehl ›Farb-management auf dieses Dokument nicht anwenden‹ haben Sie die Möglichkeit, ein eingebettetes Bild-profil zu entfernen und das Bild »profillos« zu ma-chen. Aber warum sollten Sie das tun, wenn das ein-gebettete Profil den Arbeitsfarbraum des Bildes kor-rekt beschreibt? Denken Sie dabei noch einmal an die wichtigste Regel, die Sie im Zusammenhang mit Bildprofilen beachten sollten: Verwerfen oder än-dern Sie niemals ein korrekt eingebettetes Profil ei-ner Bilddatei, auch wenn dieses Profil nicht mit Ih-rem definierten Arbeitsfarbraumprofil übereinstim-men sollte. Es gibt in Ausnahmefällen gute Gründe dafür, davon abzuweichen. Aber wenn Sie sich an diese wichtige Regel halten, dann machen Sie erst einmal alles richtig.

Außerdem wissen Sie ja, dass es ein Trugschluss ist, das Farbmanagement in Photoshop abschalten zu können oder auf einzelne Bilder nicht anzuwenden. Also behalten Sie besser durch korrekt zugewiesene und eingebettete Profile immer die Kontrolle. In dem

Fenster ›Profil zuweisen‹ bietet Photoshop Ihnen übrigens nur die installierten ICC-Profile an, die die Farbräume des jeweiligen Farbmodus eines Bildes beschreiben. Bei RGB-Bildern bekommen Sie nur RGB-Profile und bei CMYK-Bildern nur CMYK-Profile angeboten. Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie Bilder von einem Farbraum in einen anderen Farb-raum (z.B. von RGB nach CMYK) umwandeln.

In Profil umwandeln ¦ Um ein Bild umzuwandeln (zu konvertieren), öffnen Sie das Fenster ›In Profil umwandeln ‹ unter dem Menü ›Bearbeiten‹ (siehe Abb. 9). Hier bietet Ihnen Photoshop immer alle ICC-Profile an, die in Ihrem System installiert sind. Das

Photoshop

Abb. 9 In Profil umwandeln (Photoshop)

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ist auch notwendig, weil Sie mit dem Befehl ›In Profil umwandeln ‹ auch die Möglichkeit haben, modus-übergreifend z.B. von RGB nach CMYK zu konvertie-ren. Der Befehl ›In Profil umwandeln‹ hieß in Photo-shop CS2 noch ›In Profil konvertieren‹. (Die Überset-zung wurde ab CS3 an die Funktionsbezeichnung von InDesign angepasst.)

Bei allen Konvertierungsarbeiten in Photoshop (z.B. von RGB nach RGB oder von RGB nach CMYK) rate ich Ihnen dazu, anfänglich immer mit der Funktion ›In Profil umwandeln‹ zu arbeiten. Sie kennen garan-tiert auch die Möglichkeit in Photoshop, ein Bild über den einfachen Menübefehl ›Bild |Modus‹ in einen anderen Modus umzuwandeln. Das geht zwar schnell, führt aber oft zu unkontrollierten Konvertierungser-gebnissen. Geben Sie sich damit auf keinen Fall zu-frieden, wenn Sie professionell und kontrolliert Um-wandlungen durchführen möchten. Nur mit dem Menüfenster ›In Profil umwandeln‹ haben Sie mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten alles unter Kontrolle und können direkt eingreifen.

Wenn Sie Ihre Bilddaten in Photoshop für einen CMYK-Aufbau im Layoutprogramm medienspezifisch vorbereiten, müssen Sie alle RGB-Bilder in CMYK

umwandeln und alle vorhandenen CMYK-Bilder überprüfen und gegebenenfalls ebenfalls auf Ihre geplante Druckausgabe hin konvertieren. Das Um-wandeln (oder Konvertieren) in Photoshop hat bei einer medienspezifischen Arbeitsweise eine überaus wichtige und zentrale Funktion. Deshalb sollten Sie sich damit unbedingt vertraut machen.

Schauen Sie sich das Einstellungsfenster ›In Profil umwandeln‹ etwas genauer an. Unter ›Quellfarb-raum‹ wird entweder das Bildprofil oder – bei einem Bild ohne Profil – das Arbeitsfarbraumprofil ange-zeigt. Wenn Sie also ein Bild ohne eingebettetes Pro-fil umwandeln, setzt Photoshop automatisch das von Ihnen als Arbeitsfarbraum definierte Profil ein. Sie können sich also nicht immer sicher sein, ob der Quellfarbraum Ihnen im Einstellungsfenster das ein-gebettete Bildprofil oder das von Ihnen in den ›Farb-einstellungen‹ definierte Arbeitsfarbraumprofil an-zeigt. Deshalb sollten Sie immer schon vorher wissen, ob und welche Profile in Ihren Bildern eingebettet sind. Lassen Sie sich einfach im Photoshop-Fenster das jeweilige Bildprofil anzeigen. Klicken Sie dazu im Bildfenster ganz unten auf das kleine schwarze Drei-eck und aktivieren Sie die Anzeige ›Dokumentprofil‹. Die Information ›CMYK ohne Tags‹ oder ›RGB ohne

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Tags‹ bedeutet, dass Ihre Datei kein Bildprofil ent-hält.

Sehen Sie sich das am besten einmal in der Praxis an, indem Sie RGB- und/ oder CMYK-Bilder zu Test-zwecken verschiedene oder auch einmal kein Profil zuweisen. Den aktuellen Profilstatus können Sie im Bildfenster sofort ablesen. Dadurch ändert sich auch entsprechend das angezeigte Quellprofil in dem Menüfenster ›In Profil umwandeln‹. Ändern Sie doch auch einmal die Arbeitsfarbräume in den ›Farbein-stellungen‹, und Sie werden feststellen, dass Photo-shop bei Bildern ohne Bildprofil als Quellfarbraum das aktuell eingestellte Arbeitsfarbraumprofil ein-setzt. Auf diese Weise bekommen Sie eine gute Über-sicht über die Zusammenhänge bezüglich der Quell-farbräume und deren Profile.

Um eine Farbraumkonvertierung durchzuführen, be-nötigt Photoshop – oder genauer gesagt: das einge-setzte Color-Management-Modul (CMM) des Pro-gramms – mindestens zwei Profile: ein Quell- und ein Zielprofil. Ohne diese Profile geht gar nichts! Das Quellprofil ist vorgegeben, es ist entweder das ein-gebettete ICC-Profil des Bildes oder das von Ihnen definierte Arbeitsfarbraumprofil. Welches ICC-Profil

Sie als Zielprofil definieren, das stellen Sie in dem Pulldown-Menü neben ›Zielfarbraum‹ ein. Das Ziel-profil beschreibt den Zielfarbraum, in den Sie das Bild umwandeln möchten. Sie sollten in diesem Zu-sammenhang immer daran denken, dass es bei einer Umwandlung von einem Farbraum in einen anderen immer zu einer Farbwerteveränderung kommt. Wenn Sie z.B. von einem größeren RGB-Farbraum in einen kleineren CYMK -Farbraum umwandeln, gehen bei diesem Vorgang die »überschüssigen« Farbinforma-tionen des größeren Farbraums verloren. Viele An-wender bearbeiten und korrigieren deshalb die Bil-der im RGB-Modus und wandeln erst nach dem Ab-schluss Ihrer Bildbearbeitung in den CMYK-Zielfarb-raum um. Bei dieser Vorgehensweise ist es sinnvoll, auch eine Kopie der fertig bearbeiteten RGB-Datei zu archivieren.

Bei den vielfältigen Konstellationen kann es durch-aus auch einmal vorkommen, dass Quell- und Ziel-profil identisch sind. In diesem Fall sollte es zu keiner Umwandlung und damit verbundenen Farbwertever-änderung kommen, auch wenn Sie z.B. Photoshop über den Befehl ›In Profil umwandeln‹ dazu veran-lassen sollten. Probieren Sie das einmal aus. Eine Neuberechnung ist in diesem Fall natürlich nicht not-

Photoshop

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wendig und wird von Photoshop auch sinnvollerwei-se nicht ausgeführt.

In den Konvertierungsoptionen des Dialogfensters ›In Profil umwandeln‹ haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Rendering Intents (Ausgabeabsichten) einzustellen. Stellen Sie Ihren bevorzugten und meistbenutzten Rendering Intent in den ›Farbein-stellungen‹ von Photoshop ein. Diese Einstellungen werden dann automatisch in dem Fenster ›In Profil umwandeln‹ als Vorgabe übernommen. Ich rate Ih-nen dazu, bevorzugt den Rendering Intent ›Relativ farbmetrisch‹ mit den aktivierten Funktionen ›Tie-fenkompensierung‹ und ›Dither verwenden‹ einzu-setzen. Sie können natürlich bei jeder Konvertierung diese Einstellungen individuell und nach eigenen Ar-beitszielen und Erfahrungen vornehmen. Probieren Sie einfach aus. Aktivieren Sie dazu auch immer die Vorschau, dann bekommen Sie vorab eine sehr gute Ansicht der Konvertierungsergebnisse.

Bevor ich Sie nun mit den Softprooffunktionen in Photoshop vertraut mache, fasse ich noch einmal kurz zusammen: Alle wichtigen Einstellungen in Pho-toshop zum Farbmanagement und zu den Funkti-onen für die Profilzuweisungen und deren Konver-

tierungen finden Sie im Menü ›Bearbeiten‹; sie hei-ßen ›Farbeinstellungen‹, ›Profil zuweisen‹ und ›In Profil umwandeln‹ (s. Abb. 10). In den ›Farbeinstel-lungen‹ werden die Arbeitsfarbräume definiert, die Richtlinien für die Profilorganisation und die Vorga-ben für Konvertierungsverfahren festgelegt. Für die individuellen und »manuellen« Profilzuweisungen und Konvertierungsarbeiten an einzelnen Bildern werden die Funktionen ›Profil zuweisen‹ und ›In Profil umwandeln‹ eingesetzt. Deren Voreinstel-lungen werden auch durch die jeweiligen Vorgaben in den ›Farbeinstellungen‹ bestimmt.

In Photoshop werden die Bilder bei der klassischen Arbeitsweise für den späteren Ausgabeprozess kor-

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Abb. 10 Wichtige Farbmanagementfunktionen

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rekt separiert und vorbereitet. Deshalb sollte Ihnen der Umgang mit den Bildprofilen und den entspre-chenden Einstellungsfunktionen in Photoshop ver-traut sein. Damit haben Sie das Farbmanagement zu einem wichtigen Teil unter Kontrolle und werden sich auch im Farbmanagement der anderen Adobe-Programme dann leichter zurechtfinden.

Es wird Ihnen sicher helfen, wenn Sie mit den Farb-einstellungen und den Funktionen der Profilverwal-tung in Photoshop experimentieren. Öffnen Sie dazu verschiedene RGB- und CMYK-Bilder. Weisen Sie den Bildern unterschiedliche Profile zu und wandeln Sie sie von einem Farbraum in einen anderen Farbraum mit verschiedenen Einstellungen. Sehen Sie sich die Ergebnisse auf dem Monitor an, und vergleichen Sie auch die Farbwerte. Welche Zusammenhänge kön-nen Sie dabei feststellen? Wann ändern sich nicht nur die Monitoransichten, sondern auch zusätzlich noch die Farbwerte? Jede Erkenntnis, die Sie aus diesen praktischen Übungen gewinnen, bringt Sie wieder ein Stück weiter.

Softprooffunktion ¦ Das Farbmanagementsystem in Photoshop und in allen anderen Programmen benö-

tigt immer mindestens ein Quell- und ein Zielprofil, um ein Bild in einen anderen Farbraum zu konvertie-ren. Wie sieht das jetzt im Hinblick auf die Bilddar-stellung und Softprooffunktion am Monitor aus? Auch hier benötigt das System zuerst einmal das Quellprofil, das den korrekten Farbraum des Bildes beschreibt (z.B. ›eciRGB v2‹). Dann muss auch der Zielfarbraum für die geplante Ausgabesituation (z.B. ›ISO Coated v2‹ für eine Bogenoffsetdruckmaschine auf gestrichenem Papier) definiert sein und als ICC-Profil vorliegen. Für die Darstellung und Ausgabesi-mulation benötigt das System zu guter Letzt noch ein ICC-Profil, das den Farbraum des eingesetzten Monitors beschreibt. Damit ist für eine erfolgreiche Softproofdarstellung alles komplett vorhanden. Pho-toshop bekommt durch die drei ICC-Profile (Bild-, Druckausgabe- und Monitorprofil ) alle notwendigen Informationen, die es für seine Berechnungen (Farb-raumtransformationen) benötigt und stellt Ihnen die Bilder annähernd druckfarbenverbindlich am Moni-tor dar.

Das Folgende muss Ihnen dabei klar sein: Wenn eine Komponente in diesem System nicht korrekt ein- gestellt oder fehlerhaft ist, kann das Ergebnis nie-mals optimal sein. Da das Monitorprofil an allen

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Farbraumtransformationen für die Farbdarstellungen am Monitor beteiligt ist, spielen die Monitorkalibrie-rung und das Monitorprofil dabei eine ganz entschei-dende Rolle. Ein gut kalibrierter und profilierter Mo-nitor ist die Grundvoraussetzung für ein funktionie-rendes Farbmanagementsystem. Um das Monitor-profil brauchen Sie sich in den Programmen der Creative Suite nicht weiter zu kümmern. Alle am Farbmanagement beteiligten Programme nutzen au-tomatisch das aktuelle Monitorprofil, das Sie im System installiert und definiert haben. Welches Mo-nitorprofil das sein sollte und weitere Informationen dazu finden Sie in dem Kapitel »Monitorkalibrie-rung« in dem bereits erwähnten, kostenfreien pd-eff-Book »Grundlegendes über Farbmanagement«.

Die Softprooffunktion in Photoshop und in allen an-deren Programmen lege ich Ihnen ganz besonders ans Herz. Diese Funktion wird in der Praxis leider noch viel zu selten eingesetzt. Dabei kann man mit wenigen Einstellungen auf einfache Weise sehr gute Ergebnisse erzielen und seine Arbeit sicherer und ef-fizienter gestalten. Wenn Sie sich einmal daran ge-wöhnt haben, mit Softproofansichten zu arbeiten, werden Sie nicht mehr darauf verzichten wollen. Sie sollten aber zusätzlich immer noch die klassischen

Proofverfahren einsetzen. Ein Digitalproof oder ein Andruck sind nach wie vor bei einer professionellen und farbsensiblen Druckproduktion aus meiner Sicht unverzichtbar. Durch den gezielten Einsatz von Soft-proofkontrolle gelingt es aber oft, alle notwendigen papierbezogenen Proofverfahren auf ein Minimum zu reduzieren und damit schneller und kostengüns-tiger zu produzieren. Schauen Sie sich deshalb die Softprooffunktionen in Photoshop etwas genauer an, und setzen Sie diese Technologie bei Ihrer täglichen Arbeit auch konsequent ein.

Öffnen Sie dazu die Bilddatei im Programmordner von Photoshop unter ›Beispiele|Fluchtpunkt.psd‹. Damit Sie später die Papierfarbesimulation besser beobachten können, sollten Sie das Bild mit einem 1cm weißen Rand versehen. Vergrößern Sie dazu die Arbeitsfläche über den Menübefehl ›Bild |Arbeits-fläche‹ in der Höhe und Breite um jeweils 2cm. Las-sen Sie sich anschließend das Bildprofil anzeigen. Damit der Rand auch weiß gefärbt ist, sollten Sie das Bild in der Ebenenpalette auf die Hintergrundebene reduzieren.

Sie haben es bei dem Fluchtpunktbild mit einem RGB-Bild in einem sRGB-Farbraum zu tun. Das Bild

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wird am Bildschirm standardmäßig so angezeigt und simuliert, wie es nach einer Konvertierung in den CYMK-Arbeitsfarbraum – allerdings ohne Papierfar-besimulation – aussehen würde. Über die Infopalet-te können Sie sich die CMYK-Farbwerte anzeigen las-sen. Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, sich die einzelnen CMYK-Farbauszüge anzusehen. Klicken Sie dazu auf das Menü ›Ansicht |Proof ein-richten‹, und wählen Sie in der aufgeklappten Liste den Farbauszug aus, den Photoshop im Bildfenster anzeigen soll (s. Abb. 11). Lassen Sie sich nicht da-durch verwirren, dass in der Liste die verschiedenen Auszüge als »Platten« bezeichnet werden. Die Über-setzung der deutschen Programmversion ist in die-sem Fall leider nicht so gut gelungen.

Es ist in Photoshop kein Problem, RGB-Bilder für eine bestimmte Ausgabesituation – einen definierten CMYK-Arbeitsfarbraum wie z.B. ›ISO Coated v2‹ – zu bearbeiten, ohne das Bild in CMYK umzuwandeln. Arbeiten Sie so lange in RGB, wie Sie möchten. Sie haben trotzdem immer den Überblick darüber, wel-che Auswirkungen Ihre Bildkorrekturen auf das spä-tere und dann endgültig in CMYK konvertierte Bild haben werden. Damit können Sie frei entscheiden, wann Sie Ihre Bilder in Photoshop in den druckspezi-

fischen CMYK-Farbraum umwandeln. In Photoshop bekommen Sie immer eine aktuelle CMYK-Ansicht.

neben dieser Standardansicht haben Sie in Photo-shop auch die Möglichkeit, Ihre Bilder noch druck-verbindlicher anzeigen zu lassen. In der Standardan-sicht werden die Bilder immer ohne Papierfarbe- simulation angezeigt. Die bestmögliche Voransicht (Softproof) sollte aber stets den spezifischen Farb-ton des Druckpapiers berücksichtigen. Die Papierfar-besimulation müssen Sie gezielt aktivieren. Gehen Sie dazu über das Menü ›Ansicht |Proof einrichten|Benutzerdefiniert ‹ und öffnen das Fenster ›Proof-Bedingung anpassen‹ (s. Abb. 12 auf Seite 21). Akti-

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Abb. 11 Proof einrichten (Photoshop)

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vieren Sie dort die Option ›Papierfarbe simulieren‹. Dabei sollten Sie bei eingeschalteter ›Vorschau‹ das Bild »Fluchtpunkt.psd« beobachten.

Da Sie das Bild mit einem weißen Rand versehen ha-ben, können Sie dort die simulierte Papierfarbe gut sehen. Die Farben des Bildes sehen mit der Papier-farbesimulation ebenfalls anders aus. Die Buntfar-ben sind z.B. nicht mehr so leuchtend, und die Tie-fen und Schwarzanteile sind dunkelgrau. Sie bekom-men mit dieser Funktion eine viel genauere Simu- lation des späteren Druckergebnisses angezeigt. Arbeiten Sie deshalb bei Sooftproofansichten – ins-besondere bei einer Bild-Endkontrolle – vorzugs-weise immer mit der Papierfarbesimulation.

Im Fenster ›Proof-Bedingung anpassen‹ können Sie schnell und unkompliziert die Einstellungen vorneh-men, die Sie für Ihre jeweilige Ausgabesituation be-nötigen. Das wird im Regelfall der in den ›Farbein-stellungen‹ definierte CMYK-Arbeitsfarbraum sein. Sie können aber auch mit ›Proof-Bedingung anpas-sen‹ andere Ausgabegeräte simulieren und sich vi-suell einen Eindruck davon verschaffen, wie Ihre Bil-der auf unterschiedlichen Ausgabegeräten aussehen würden. Stellen Sie dazu nur die entsprechenden

Zielprofile im Pulldown-Menü ›Zu simulierendes Ge-rät‹ ein.

Die anzeigeoptionen ›Papierfarbe simulieren‹ und ›Schwarze Druckfarbe simulieren‹ sind erst dann ak-tivierbar, wenn es sich um eine CMYK-Simulation handelt und das ICC-Profil entsprechende Informa-tionen enthält. Als ›Renderpriorität‹ sollte immer der Rendering Intent eingestellt sein, der auch bei der späteren Konvertierungsarbeit benutzt wird. Das wird in der Regel der Rendering Intent sein, den Sie in Photoshop in den ›Farbeinstellungen‹ vorein-gestellt haben. Photoshop übernimmt deshalb in ›Proof-Bedingung anpassen‹ zunächst diese Vorga-be, gibt Ihnen aber die Möglichkeit, in diesem Fens-ter die Einstellung nach Bedarf zu ändern.

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Abb. 12 Proof-Bedingung anpassen (Photoshop)

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Sie können sich selbstverständlich auch Softproof-darstellungen von CMYK-Bildern anzeigen lassen. Wandeln Sie das Bild »Fluchtpunkt.psd« kontrolliert nach CMYK (z.B. › ISO Coated v2‹), und öffnen Sie dazu ebenfalls das Fenster ›Proof-Bedingung anpas-sen‹. Stellen Sie verschiedene Profile ein, und beo-bachten Sie bei aktivierter ›Vorschau‹ die Monitor-ansicht des Bildes. Wenn Sie dabei unter ›Zu simulie-rendes Gerät‹ ein Profil eines anderen CMYK-Farb-raums einstellen, dann haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, ›CMYK-Nummern erhalten‹ zu aktivie-ren (s. Abb. 13).

Wenn diese Funktion deaktiviert ist, berechnet Pho-toshop vor der Bildschirmsimulation eine Umwand-lung in den entsprechenden Farbraum mit ein. Beab-sichtigen Sie später eine Umwandlung von einem CMYK-Farbraum (z.B. › ISO Coated v2‹) in einen an-deren CYMK-Farbraum (z.B. › ISO Uncoated‹), dann sollten Sie ›CMYK-Nummern erhalten‹ deaktivieren. Bedenken Sie dabei, dass Photoshop die Berech-nungen in diesem Zusammenhang nur für die Simu-lation auf dem Monitor vornimmt. Die Farbwerte des Bildes werden dabei konkret nicht verändert. Möch-ten Sie die Farbwerte eines Bildes nicht verändern, sondern nur visuell unter anderen Ausgabebedin-

gungen simulieren und betrachten, müssen Sie ›CMYK-Nummern erhalten‹ aktivieren. Dann berech-net Photoshop die nummerischen Farbwerte des Bildes nicht neu und zeigt das Bild am Monitor, wie es mit den aktuellen und unveränderten Farbwerten und dem eingestellten Ausgabeprofil auf dem simu-lierten Gerät aussehen würde.

Bei RGB-Bildern, die Sie in einem anderen RGB-Farb-raum auf dem Bildschirm simulieren möchten, haben Sie die gleiche Funktionsmöglichkeit im Fenster ›Proof-Bedingung anpassen‹. Dann heißt die Funk-tion allerdings ›RGB-Nummern erhalten‹.

Sie können individuelle Einstellungen im Dialog-fenster ›Proof-Bedingung anpassen‹ speichern und

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Abb. 13 CMYK-Nummern erhalten (Photoshop)

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muliert immer den aktuell eingestellten CMYK-Ar-beitsfarbraum. Damit Sie allerdings in den Genuss dieser Proofsimulation kommen, müssen Sie noch unter dem Menü ›Ansicht‹ die Funktion ›Farbproof‹ aktivieren. Alternativ dazu haben Sie auch die Mög-lichkeit, die Funktion ›Farbproof‹ über einen Tas-taturbefehl ein- und auszuschalten. Diesen Befehl sollten Sie unbedingt in Ihr Repertoire für wichtige Tastaturbefehle aufnehmen. Hier ist der Befehl für die verschiedenen Betriebssysteme:

laden. Wenn Sie diese Einstellungen (.psf) in einem bestimmten Ordner Ihres Systems speichern, dann listet Photoshop diese Proof-Bedingung sofort unter dem Menü ›Ansicht |Proof einrichten‹ zusätzlich auf. Dann können Sie schnell und bequem zwischen ver-schiedenen Proofeinstellungen wechseln. Dazu soll-ten Sie einmal als Praxisbeispiel eine von mir oft be-nutzte Proof-Bedingung einstellen und speichern. Öffnen Sie dazu das Fenster ›Proof-Bedingung an-passen‹ unter ›Ansicht |Proof einrichten‹. Stellen Sie alles genau so ein, wie es in der Abb. 12 auf der Seite 21 vorgegeben ist. Sichern Sie diese Einstellung unter dem Namen ›pd-eff-papiersim.psf‹ unter den folgenden Pfaden:

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Windows XP c: / Programme / Gemeinsame Dateien / Adobe / Color / Proofing/

Mac OS X Benutzer / Library /Application Support / Adobe /Color / Proofing/

Sie können die neue Einstellung (s. Abb. 14) nun un-ter ›Ansicht |Proof einrichten‹ aktivieren – sie ist ab sofort die Standardeinstellung für alle geöffneten Bilder. Da Sie den CMYK-Arbeitsfarbraum definiert haben, reagiert Photoshop sofort auf eine entspre-chende Änderung in den ›Farbeinstellungen‹ und si- Windows Strg + y Mac OS Befehlstaste + y

Abb. 14 Farbproof und individuelle Proof-Bedingung

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anderen Adobe-Programme zu erlernen. Wenn Sie meinen Rat befolgen, Ihren Workflow auf klassische medienspezifische Weise zu organisieren, dann ha-ben Sie die Grundlagen für ein erfolgreiches und programmübergreifendes Farbmanagement schon in Photoshop gelegt. Ihre Bilder sind fertig CMYK-se- pariert und mit korrekt eingebundenen ICC-Profilen versehen. Jetzt gilt es nur noch die Softprooffunk- tionen der anderen Programme zu nutzen, um eine gleichmäßige Farbdarstellung am Monitor zu ge-währleisten. Dabei sollten Sie nur verhindern, dass es versehentlich zu unkontrollierten Farbwertever-änderungen in den Bildern, Grafiken und den von Ih-nen definierten CMYK-Farben kommt. Begleiten Sie mich also weiter zu den Farbmanagementkonzepten von InDesign, Illustrator und Acrobat.

Vielleicht möchten Sie nicht permanent Ihre Bildbe-arbeitung in der Ansicht einer Papierfarbesimulation vornehmen. Das ist auch nicht unbedingt notwendig. Sie können ja sehr schnell zwischen den verschie-denen Ansichten wechseln und sich jederzeit ein an-nähernd druckverbindliches »Bild davon machen«, welche Auswirkungen Ihre Farbkorrekturen und Re-tuschemaßnahmen haben werden. Ob und unter welcher Proof-Bedingung Ihnen ein Bild auf Ihrem Monitor angezeigt wird, können Sie prima oben im Bildfenster von Photoshop sehen. Dort wird Ihnen hinter dem Dateinamen der Status Ihrer aktuellen Proofansicht angezeigt.

Richten Sie Ihren Softproofarbeitsplatz so ein, dass er Ihrer individuellen Arbeitssituation entspricht. Photoshop bietet absolut professionelle und einfach zu bedienende Funktionen dazu an. Machen Sie sich damit unbedingt vertraut, und nutzen Sie bei Ihrer Arbeit den Softproof immer als Kontrollinstrument.

Resümee ¦ Wenn Sie die Profilverwaltung, Bildkon-vertierung und Softproofanwendung in Photoshop kennen und anwenden, dann wird es Ihnen relativ leicht fallen, die Farbmanagementfunktionen der

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InDesign Sie können das Farbmanagement von InDesign voll-ständig ausschalten, indem Sie unter dem Menü ›Bearbeiten|Farbeinstellungen‹ in dem Dialogfens-ter unter ›Einstellungen‹ die Vorgabe ›Simulieren: Adobe InDesign 2.0 CMS deaktiviert‹ wählen. Wei-tere Einstellungen sind in diesem Fenster dann nicht mehr möglich. Die beiden Menübefehle unter ›Be-arbeiten|Profile zuweisen‹ und ›Bearbeiten| In Pro-fil umwandeln‹ können dann ebenfalls nicht mehr genutzt werden und sind grau unterlegt. Da Ihnen auch die Farbprooffunktionen von InDesign unter dem Menü ›Ansicht |Proof einrichten‹ und ›An-sicht |Farbproof‹ dann nicht mehr zur Verfügung stehen, rate ich davon ab, das Farbmanagement in InDesign abzuschalten.

Benutzen Sie vorerst auch in InDesign meine Vorga-ben der »pd-eff-Einstellungen«, die ich Ihnen im Ka-pitel über Photoshop vorgegeben habe. Wenn Sie in der Adobe Bridge mit »pd-eff-Einstellungen« syn-chronisiert haben, sollten Sie in den ›Farbeinstel-lungen‹ von InDesign die in der Abb. 15 dargestell-ten Einstellungen sehen.

In InDesign finden Sie die Farbmanagementfunk-tionen unter den gleichen Menüs wie unter Photo-

shop. Das ist ein großer Vorteil der Creative Suite: Wenn Sie sich in einem Programm auskennen, dann finden Sie sich auch in den anderen Programmen schnell zurecht. Auf die jeweiligen Unterschiede in den Funktionen gehe ich in den nachfolgenden Tex-ten noch genauer ein.

Abb. 15 Farbeinstellungen in InDesign

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Farbeinstellungen ¦ Wenn Sie sich die ›Farbeinstel-lungen‹ in InDesign anschauen, dann werden Sie be-merken, dass diese Einstellungen den Farbeinstel-lungen in Photoshop ähnlich sind. Die ›Arbeitsfarb-räume‹ und die ›Farbmanagement-Richtlinien‹ be-schränken sich in InDesign nur auf RGB und CMYK. In den Richtlinien haben Sie bei CMYK noch die zusätz-liche und sehr nützliche Option ›Werte erhalten (verknüpfte Profile ignorieren)‹. In der CS5 heißt diese wichtige Richtlinie : ›Werte beibehalten (ver-knüpfte Profile ignorieren)‹. Bei dieser Einstellung ignoriert InDesign alle eingebetteten Profile aller platzierten CMYK-Bilder und setzt dafür automatisch das von Ihnen definierte CMYK-Arbeitsfarbraumpro-fil ein. Sie können bei dieser Einstellung unbeschwert auch Bilder mit unterschiedlichen CMYK-Profilen platzieren. Trotzdem wird Ihnen InDesign alle Bilder auf die gleiche Ausgabebedingung hin am Monitor korrekt anzeigen. Quell- und Zielprofil sind in diesem Fall identisch und an Ihren individuell definierten CMYK-Arbeitsfarbraum angepasst.

In InDesign haben Sie die Möglichkeit, unterschied-lich aufgebaute Schwarztöne auf dem Monitor druck-verbindlich anzeigen zu lassen. Damit können Sie am Bildschirm ein einfaches Schwarz von einem Tief-

schwarz (Schwarz und Buntfarbe) optisch unter-scheiden. Öffnen Sie dazu das Fenster unter dem Menü › InDesign|Voreinstellungen |Schwarzdarstel-lung‹. Stellen Sie die Funktion ›Am Bildschirm‹ auf ›Alle Schwarztöne korrekt anzeigen‹ ein (s. Abb. 16). Diese Schwarzdarstellung funktioniert nur, wenn das Farbmanagement eingeschaltet ist, ist dann aber permanent aktiv, auch wenn Sie die Farbproofansicht in InDesign nicht eingeschaltet haben.

Erstellen Sie in InDesign ein neues Dokument, dann bekommt dieses Dokument die beiden Profile als Dokumentprofile zugewiesen, die Sie in den ›Farb-einstellungen‹ als Arbeitsfarbräume definiert haben.

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Abb. 16 Schwarzdarstellung in InDesign

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Sie haben es bei InDesign also im Gegensatz zu Pho-toshop mit zwei Profilen zu tun – einem RGB- und einem CMYK-Profil –, die Sie einem Dokument zu-weisen können. Neben diesen beiden Dokumentpro-filen kann jedes platzierte Bild und jede platzierte Grafik zusätzlich noch ein eigenes, individuell zuge-wiesenes Profil haben, welches nicht mit den Doku-mentprofilen von InDesign übereinstimmen muss. Das macht die Sache natürlich zusätzlich kompliziert! Damit Sie nicht den Überblick verlieren, sollten Sie erst einmal die ganzen Profile gedanklich sortieren.

Wozu bietet InDesign eigentlich die Möglichkeit an, zwei Dokumentprofile einzubinden? Photoshop kommt doch auch mit einem Profil aus! Das liegt ein-fach daran, dass InDesign ein Layoutprogramm ist, in dem viele unterschiedliche Dateien »abgelegt« (eng-lisch to lay = legen) und zusammengeführt werden. Das können z.B. neben CMYK-Daten auch RGB-Da-ten sein. In Photoshop dagegen kann man zwar ein Bild von einem Farbmodus in den anderen konvertie-ren, aber letztendlich ist das Bild immer nur in je-weils einem Farbmodus wie z.B. RGB oder CMYK de-finiert. In InDesign können Sie gleichzeitig RGB-und auch CMYK-Importe platzieren. Deshalb arbeitet In-Design auch mit zwei Dokumentprofilen.

Wenn Sie allerdings auf herkömmliche – also me-dienspezifische – Art und Weise layouten, platzieren Sie in InDesign nur bereits farbseparierte CMYK-Da-ten. Ein RGB-Dokumentprofil kann dann zwar trotz-dem eingebunden sein, ist aber für Sie nicht weiter relevant. Doch auch wenn Sie sich bei einem reinen CMYK-Aufbau eigentlich nicht um das RGB-Profil kümmern müssen, werden Sie in InDesign ab und zu mit RGB-Profilkonflikten konfrontiert. (Zu den Pro-filkonflikten erfahren Sie später mehr.)

Auch wenn InDesign zwei Dokumentprofile einbin-det, sind die Funktionen der Profilverwaltung den entsprechenden Funktionen von Photoshop ähnlich. Sie können Profile verwerfen, neue Profile zuweisen und in Profile umwandeln. Da die Funktion › In Profil umwandeln‹ immer auch die CMYK-Farben, die Sie in InDesign definiert haben, verändert, sollten Sie um diese Funktion von InDesign unbedingt einen großen Bogen machen und einfach ignorieren.

In Profil umwandeln ¦ Öffnen Sie doch einmal in In-Design das Dialogfenster unter ›Bearbeiten| In Profil umwandeln‹ (s. Abb. 17 auf Seite 28). In Photoshop haben Sie es an dieser Stelle nur mit jeweils einem

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Quell- und einem Zielprofil zu tun. InDesign hat zwei Quellfarbräume, und Sie können beide jeweils in ei-nen neuen RGB- und CMYK-Zielfarbraum umwan-deln. Bedenken Sie dabei noch einmal, dass Sie mit diesem Befehl die internen Farbwerte der Farbfelder und damit die in InDesign aufgebauten Grafiken und Farbflächen beeinflussen und verändern können. Wollen Sie das wirklich, wenn Sie nur CMYK-Bilder und -Grafiken eingebaut und alle InDesign-Farben ebenfalls ausgabegerecht in CMYK definiert haben? Bei der klassischen Arbeitsweise geht es doch darum, im Layoutprogramm unbedingt alle Farbwerte zu er-halten! Also schließen Sie das Fenster mit ›Abbre-chen‹ und ignorieren in InDesign ab sofort und kon-sequent den Befehl › In Profil umwandeln‹. Die Pro-filverwaltung in InDesign ist sehr komplex und nur etwas für die Farbexperten. Sie sollen hier nur die Zusammenhänge kennenlernen und verstehen.

Dokumentprofile und -richtlinien ¦ Sie können in In-Design einem Dokument andere Profile zuweisen. Dazu öffnen Sie das entsprechende Fenster unter ›Bearbeiten|Profile zuweisen‹ (siehe Abb. 18). Hier haben Sie nicht nur die Möglichkeit, die beiden Do-kumentprofile zu ändern, sondern können den ver-schiedenen Dokumentobjekten auch unterschied-

liche Prioritäten (Rendering Intents) zuweisen. Alle in InDesign erzeugten Vektorgrafiken werden als

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Abb. 17 In Profile umwandeln (InDesign)

Abb. 18 Profile zuweisen (InDesign)

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›Flächenfarben‹ bezeichnet. Die Priorität für alle Bil-der stellt man in der ›Standardbildpriorität‹ ein, und alle transparenten Objekte werden mit ›Priorität nach Transparenzberechnung‹ gesteuert. Wenn man bei den drei Pulldown-Menüs jeweils ›Farbeinstel-lungspriorität verwenden‹ einstellt, wird die Priori-tät eingesetzt, die man in den ›Farbeinstellungen‹ von InDesign unter ›Umwandlungsoption‹ als Vorga-be definiert hat. Das sollten Sie an dieser Stelle ein-fach der Vollständigkeit halber zur Kenntnis nehmen. Wenn Sie medienspezifisch arbeiten, dann werden Sie diese Funktionen allerdings nicht benötigen.

Wenn Sie einem InDesign-Dokument andere Profile zuweisen, dann ändern sich entsprechend die Farb-darstellungen aller platzierten Bilder auf Ihrem Mo-nitor. Öffnen Sie dazu ein neues InDesign-Dokument, platzieren Sie verschiedene CMYK-Bilder, und erstel-len Sie einige einfache und farbig gestaltete geome-trische Formen. Weisen Sie dann dem Dokument mit der Funktion ›Profile zuweisen‹ verschiedene CMYK-Profile zu. Wenn Sie dabei die Vorschau aktivieren, können Sie die Farbänderungen in InDesign gut beo-bachten. Bei der Profilzuweisung werden die Farb-werte nicht geändert, sondern nur für eine ganz be-stimmte Ausgabesituation (z.B. ›ISO Coated v2‹ für

einen Standardoffsetdruck auf gestrichenem Papier) auf dem Bildschirm simuliert. Bei Profilzuweisungen verändern sich also nur die Bildschirmansichten und niemals konkret die Farbwerte. Aber das kennen Sie ja schon von Photoshop.

Wenn InDesign beim Öffnen einer Datei eine Ab-weichung der Dokumentprofile von den definierten Arbeitsfarbräumen in den ›Farbeinstellungen‹ fest-stellt, dann öffnet sich ein Dialogfenster für jeweils eine RGB- und/oder CMYK-Abweichung (s. Abb. 19a und 19b auf Seite 30). Voraussetzung dafür ist natür-lich, dass Sie in den ›Farbeinstellungen‹ die Kästchen für ›Profilabweichung‹ und ›Fehlende Profile‹ akti-viert haben. Bedenken Sie dabei, dass Sie es hier mit einer Profilzuweisung und nicht mit einer Profilum-wandlung zu tun haben. Mit den zugewiesenen Do-kumentprofilen werden die individuellen Ausgabesi-tuationen beschrieben, die der Anwender für das jeweilige Dokument geplant hat. Also weisen Sie im Normalfall keine anderen Profile zu und belassen die zugewiesenen Dokumentprofile mit der Einstel-lung: ›Dokument nicht ändern‹.

In den Fenstern zu den Abweichungen können Sie sich über die eingebetteten Profile des Dokuments

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informieren: Unter ›Dokument nicht ändern‹ wird das aktuell zugewiesene Profil des Dokuments ange-zeigt; außerdem bekommen Sie im Dialogfenster ›Abweichung von Profil oder Richtlinie‹ auch Infor-mationen darüber, mit welcher ›Richtlinie‹ – jeweils für RGB und CMYK – das Dokument gespeichert wur-de. Das sind die ›Farbmanagement-Richtlinien‹, die Sie in den ›Farbeinstellungen‹ vorgeben und einstel-len können. In einer InDesign-Datei sind nicht nur Dokumentprofile eingebunden, sondern immer auch die Farbmanagement-Richtlinien, die bei der Erstel-lung der Datei in den ›Farbeinstellungen‹ definiert

wurden. Die einer Datei zugewiesenen Dokument-richtlinien können natürlich beim Öffnen von den aktuell definierten Programmrichtlinien abweichen.

Die Dokumentrichtlinien können Sie übrigens nicht nachträglich über eine Einstellungsänderung in den ›Farbeinstellungen‹ von InDesign korrigieren. Wenn Sie einem Dokument andere Richtlinien zuweisen möchten, können Sie das nur beim Öffnen eines Do-kuments im Falle einer Richtlinienabweichung über die oben abgebildeten Dialogfenster ›Abweichung von Profil oder Richtlinie‹ durchführen.

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Abb. 19a RGB-Abweichung (InDesign) Abb. 19 b CMYK-Abweichung (InDesign)

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Wenn in einem Dokument kein Profil eingebettet ist, dann wird Ihnen das unter ›Profil‹ mit ›Ohne‹ ange-zeigt. Mit der Option ›Dokument an die aktuellen Farbeinstellungen anpassen‹ können Sie Richtlinie und Profil der Programmvorgabe zuweisen. Die Pro-grammvorgaben sind immer die ›Farbmanagement-Richtlinien‹ und der ›Arbeitsfarbraum‹, die Sie in den ›Farbeinstellungen‹ eingestellt haben.

Bei ›Profil zuweisen‹ haben Sie noch die Möglichkeit, ein vom aktuellen Arbeitsfarbraum abweichendes Profil als Dokumentprofil zuzuweisen. Mit der Ein-stellung ›Platzierter Inhalt‹ können Sie beeinflussen, wie InDesign dann mit den individuellen Bildprofilen verfahren soll. Hier sollten Sie sich in der Regel für ›Zugewiesene Profile beibehalten‹ entscheiden.

Wie können Sie Abweichungen von den Profilen und Richtlinien verhindern? Wenn Sie mit der Creative Suite arbeiten, dann sollten Sie alle Programme farb-technisch immer über die Bridge synchronisieren. Wenn Sie hauptsächlich für den Bogenoffsetdruck auf gestrichenem Papier produzieren, dann können Sie z.B. meine »pd-eff-Einstellungen« in allen Pro-grammen benutzen. Ändern Sie dann die Einstel-lungen auftragsbezogen nach Ihren Erfordernissen

ab. Achten Sie aber immer darauf, dass die Einstel-lungen programmübergreifend identisch sind. Dann sollten sich innerhalb Ihres eigenen Workflows keine Dialogfenster mit Profilabweichung mehr öffnen. Sollten sich aber doch Abweichungen in Ihre Konfi-guration einschleichen, werden Sie beim Öffnen von InDesign-Dokumenten darüber informiert und kön-nen dann entsprechende Maßnahmen ergreifen. Da-mit haben Sie alles unter Kontrolle.

Da Sie aber hin und wieder auch mit den Layout-daten anderer Anwender zu tun haben, werden Sie sicher auch mit Profil- und Richlinienkonflikten kon-frontiert. Wenn das innerhalb einer Arbeitsgruppe auftritt, kann man sich einfach absprechen und ge-meinsame Lösungen erarbeiten. Um einen homo-genen Ablauf zu gewährleisten, sollten alle Arbeits-stationen farbtechnisch identisch konfiguriert sein. Oft müssen Sie aber mit InDesign-Dokumenten von »externen« Anwendern weiterarbeiten. Dass deren Farbeinstellungen mit Ihren Einstellungen identisch sind, ist natürlich nicht immer gewährleistet.

In allen diesen Fällen rate ich Ihnen, die Dokument-profile und -richlinien beim Öffnen nicht zu ändern. Über die zugewiesenen Profile und Richtlinien sollten

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Sie sich aber in dem Dialogfenster beim Öffnen des Dokuments informieren. Wenn Sie das Dokument komplett übernehmen, kann es sinnvoll sein, das Do-kument mit einer Profilzuweisung an Ihre Farbma-nagementbedingungen anzupassen. Wenn Sie aber z.B. das InDesign-Dokument nur im Detail bearbei-ten sollen und es anschließend an den externen An-wender zurückgeht, dann lassen Sie die Dokument-profile und -richtlinien besser so, wie Sie zugewiesen sind. Es gibt bei Profil- und Richtlinienkonflikten lei-der kein Patentrezept für alle Situationen!

Sie können sich natürlich auch mit externen Anwen-dern absprechen. Das ist aber nach meinen Erfah-rungen oft sehr schwierig und in vielen Fällen ein-fach nicht zu realisieren. Haben externe Anwender den gleichen Wissensstand über Farbmanagement wie Sie? Ist es sinnvoll, sich für eine kurze betriebs-übergreifende Zusammenarbeit über eine solch komplexe Technologie zu verständigen und abzu-stimmen? Dieser Aufwand wird sich kaum lohnen. Also konzentrieren Sie sich auf die Farbmanagement-organisation Ihrer eigenen Arbeitsstation, und bezie-hen Sie dabei immer die Personen und Arbeitsplätze mit ein, mit denen Sie betriebsintern im Team per-manent zusammenarbeiten.

Wenn Sie ein Dokument öffnen, das nicht mit den Vorgaben Ihrer ›Farbeinstellungen‹ übereinstimmt, dann können Sie auch Ihre eigenen Einstellungen an dieses Dokument anpassen. Öffnen Sie z.B. ein InDe-sign-Dokument, dem das CMYK-Profil ›ISO Uncoa-ted‹ zugewiesen ist, dann stellen Sie einfach in den ›Farbeinstellungen‹ den CMYK-Farbraum ebenfalls auf ›ISO Uncoated‹ ein. Oder Sie verändern ihre Farbeinstellungen nicht und lassen sich dafür die ISO-uncoated-Simulation mit einer benutzerdefi-nierten Proofansicht von InDesign anzeigen. Damit klappt es ebenfalls! Es geht Ihnen ja in erster Linie um eine korrekte Farbdarstellung in InDesign, und das können Sie problemlos auch mit den Soft-prooffunktionen von InDesign erreichen. Die Einstel-lungsmöglichkeiten der Proofansicht zeige ich Ihnen später. Zuerst möchte ich aber noch erläutern, wie InDesign mit den individuellen Profilen der plat-zierten Bilder und Grafiken verfährt.

Bildprofile ¦ Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, was passiert, wenn Sie in den ›Farbeinstellungen‹ die ›Farbmanagement-Richtlinien‹ für RGB und CMYK einfach auf ›Aus‹ stellen. Dann werden Ihren InDesign-Dokumenten erst einmal keine Dokument-

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profile und -richtlinien mehr zugewiesen und darin eingebunden. Ob diese Vorgehensweise sinnvoll ist, müssen Sie letztlich selbst entscheiden. Meiner An-sicht nach sollte es in einem modernen Workflow immer ersichtlich sein, für welche Ausgabesituation eine Datei erstellt worden ist. Und das können Sie in InDesign mit korrekt zugewiesenen Dokument-profilen und -richtlinien vortrefflich dokumentieren. Außerdem haben Sie bei ausgeschalteten ›Farbma-nagement-Richtlinien‹ keine Möglichkeit, sich direkt in InDesign über die Profilsituation der platzierten Bilder und Grafiken zu informieren.

Damit Sie in InDesign sehen können, welche Profile in den platzierten Bildern eingebettet sind, müssen Sie die ›Farbmanagement-Richtlinien‹ in den ›Farb-einstellungen‹ aktivieren, z. B. so, wie ich es Ihnen in den »pd-eff-Einstellungen« vorgegeben habe. Bitte platzieren Sie dazu in InDesign ein x-beliebiges CMYK-Bild im TIFF- oder Photoshopformat. Aktivie-ren Sie dann den Bildrahmen oder den Inhalt des Bildes, und öffnen Sie das Fenster unter dem Menü ›Objekt |Farbeinstellungen für Bild‹ (s. Abb. 20).

Dieses Dialogfenster ist nicht zu nutzen und wird grau unterlegt, wenn Sie die ›Farbmanagement-

Richtlinien‹ ausgeschaltet haben. In diesem Fenster können Sie einzelnen Bildern ein individuelles Bild-profil zuweisen. Die Profilzuweisung für einzelne Bil-der ist in InDesign bei einer medienspezifischen Ar-beitsweise nicht notwendig, und Sie sollten darauf besser verzichten. Deshalb gehe ich im Detail auch nicht weiter darauf ein. Sie haben in diesem Fenster allerdings auch die Möglichkeit, sich über das einge-bettete Profil der Originaldatei zu informieren. Kli-cken Sie dazu auf das obere Pulldown-Menü. Unter ›Dokumentstandard verwenden‹ werden alle ent-sprechenden ICC-Profile, die sich auf Ihrem System befinden, aufgelistet. Das Profil, das ganz oben über ›Dokumentstandard verwenden‹ angezeigt wird, ist das eingebettete Profil der Originaldatei. Wird an dieser Stelle kein Profil angezeigt, dann ist in der Bilddatei kein Profil eingebunden.

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Abb. 20 Farbeinstellungen für Bild (InDesign)

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Bei allen platzierten Bildern in einem Dokument mit der CMYK-Richtlinie ›Werte erhalten (verknüpfte Profile ignorieren)‹ wird in dem Fenster ›Farbeinstel-lungen für Bild‹ das Profil ›Dokumentstandard ver-wenden‹ angezeigt (s. Abb. 20 auf S. 33). Das ist für Druck-Layouts genau richtig! Das eingebettete Profil wird verworfen und für die Proofansicht in InDesign mit dem Arbeitsfarbraumprofil, das Sie in den ›Farb-einstellungen‹ aktuell eingestellt haben, verbunden. Ändern Sie das Arbeitsfarbraumprofil in den ›Farb-einstellungen‹, dann werden sofort alle Bilder mit dem neuen Profil verknüpft. Damit ist sichergestellt, das Quell- und Zielprofil aller CMYK-Bilder immer identisch sind. Eine konkrete Farbwerteveränderung ist damit ausgeschlossen und eine homogene Farb-darstellung auf dem Monitor garantiert.

Sie können sich allerdings in InDesign auch an ande-ren Stellen über die Profilsituation der platzierten Bilder informieren, wenn Sie die ›Farbmanagement-Richtlinien‹ eingeschaltet haben; dazu gleich mehr. Bilder im EPS-Format sind von dieser Kontrolle leider ausgenommen. InDesign verbindet zwar unter der CMYK-Richlinie ›Werte erhalten (verknüpfte Profile ignorieren)‹ alle EPS-Bilder korrekt mit dem aktu-ellen Arbeitsfarbraum. Sie erhalten aber in InDesign

bei EPS-Bildern keine Informationen darüber, wel-ches Profil in den Originaldateien eingebettet ist.

Schon beim Importieren eines Bildes haben Sie die gleichen Möglichkeiten, auf die Profile Einfluss zu nehmen (s. Abb. 21), wie in dem Fenster ›Farbein-stellungen für Bild‹. Platzieren Sie dazu in InDesign ein neues Bild, und aktivieren Sie die Funktion ›Im-portoptionen anzeigen‹ im unteren Teil des Dialog-

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Abb. 21 Importoptionen anzeigen (InDesign)

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fensters. Dann zeigt Ihnen InDesign nach dem Klick auf ›Öffnen‹ ein weiteres Dialogfenster (s. Abb. 22), in dem Sie u. a. auch Profileinstellungen vornehmen können. Die Profileinstellung ist bei CMYK-Bildern auch hier auf ›Dokumentstandard verwenden‹ vor-eingestellt, wenn Sie in den Richtlinien ›Werte erhal-ten (verknüpfte Profile ignorieren)‹ vorgegeben ha-ben. Deaktivieren Sie die Funktion ›Importoptionen anzeigen‹ wieder, wenn Sie das zusätzliche Dialog-fenster als Informationsquelle nicht benötigen und auch keine individuellen Bildprofile zuweisen möch-ten. Ich zeige Ihnen hier nur die Möglichkeiten.

Aktivieren Sie in diesem Zusammenhang noch ein-mal ein CMYK-Bild im TIFF- oder PSD-Format. Lassen Sie sich danach die Informationspalette im Menü ›Fenster| Informationen‹ anzeigen. Hier bekommen Sie weitere nützliche Bildinformationen über Format, Auflösung und Farbraum. Ganz unten wird Ihnen auch ein ICC-Profil angezeigt. Das ist allerdings das Profil, das dem Bild von InDesign im Rahmen des Farbmanagements intern zugewiesen wird und nicht das eingebettete Bildprofil der Originaldatei. Das sollten Sie unterscheiden. Beide Profile können na-türlich identisch sein, müssen es aber nicht. Denken Sie bitte noch einmal daran, dass InDesign auch im

Informationsfenster kein Profil anzeigt, wenn es sich um ein EPS-Bild handelt.

Wenn Sie sich schnell und übersichtlich einen Über-blick über allgemeine Bildinformationen Ihres InDe-sign-Dokuments verschaffen möchten, empfehle ich Ihnen das Fenster ›Verknüpfungsinformationen‹. Se-

InDesign

Abb. 22 Dialogfenster beim Platzieren (InDesign)

Abb. 23 Verknüpfungsinformationen (InDesign CS3)

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hen Sie dazu für InDesign CS3 die Abb. 23 auf S. 35 und für InDesign ab CS4 die Abb. 24 auf dieser Seite. Das Informationsfenster zu allen mit InDesign ver-knüpften Dateien öffnen Sie in beiden Programmen unter dem Menü ›Fenster|Verknüpfungen‹. Das Ver-knüpfungsfenster wird Ihnen dann in InDesign CS4 direkt angezeigt – in InDesign CS3 müssen Sie dage-gen zuerst auf einen Bildnamen doppelklicken.

Damit kennen Sie nun alle wichtigen Werkzeuge und Dialogfenster, die Ihnen in InDesign im Zusammen-

hang mit Farbmanagement und dessen Voreinstel-lungen, zur Profilverwaltung und Information zur Verfügung stehen. Denken Sie noch einmal daran, dass InDesign ICC-Profile »auf zwei Ebenen« verwal-tet. Das sind auf einer Ebene das RGB-Dokument-profil und das CMYK-Dokumentprofil für die geplante Druckausgabe; hier werden auch die Richtlinien da-für, wie InDesign u.a. mit den Profilen der platzierten Bilder verfahren soll, im Dokument gespeichert. Auf der anderen Ebene sind das die Bildprofile der plat-zierten Bilddateien. Da Ihre Bilddaten bei einer me-dienspezifischen Produktion schon farblich korrekt vorbereitet und separiert sind und Sie in den Farb-einstellungen von InDesign mit der CMYK-Richtlinie ›Werte erhalten (verknüpfte Profile ignorieren)‹ ar-beiten, brauchen Sie sich im Grunde nur noch um das richtige CMYK-Dokumentprofil zu kümmern. Das könnte auch bei Ihnen z.B. für eine standardisierte Offsetdruckausgabe das Standardprofil › ISO Coated v2‹ sein. Danach bietet Ihnen InDesign eine gute und annähernd druckverbindliche Softproofansicht des ISO-coated-v2-Ausgabefarbraums mit oder ohne Pa-pierfarbesimulation an.

Softprooffunktion ¦ Sie können in InDesign recht einfach Ihre aufgebauten Layouts in annähernd

InDesign

Abb. 24 Verknüpfungsinformationen (InDesign ab CS4)

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Sie sehr schnell zwischen der normalen Proofansicht und der benutzerdefinierten Ansicht (hier mit Pa-pierfarbesimulation) wechseln. Sie können sich Ihre aufgebauten InDesign-Layouts auch unter anderen Ausgabebedingungen ansehen. Stellen Sie dazu ein-fach das entsprechende Profil des zu simulierenden Gerätes (Ausgabefarbraum) ein. Zu der Funktion › CMYK-Werte erhalten‹ lesen Sie bitte die gut ver-ständliche Beschreibung im unteren Teil des Fensters ›Proof-Bedingung anpassen‹.

Wenn Sie eine benutzerdefinierte Proofanpassung einstellen, ohne dass dabei ein Dokument geöffnet ist, übernimmt InDesign diese Proofeinstellung als Standardansicht bei allen geöffneten Dokumenten.

druckfarbenverbindlicher Ansicht mit Papierfarbesi-mulation betrachten und kontrollieren. Unter dem Menü ›Ansicht |Proof einrichten‹ können Sie sehr schnell zwischen dem eingebetteten CMYK-Doku-mentprofil und dem von Ihnen eingestellten CMYK-Arbeitsfarbraumprofil wechseln. Im Normalfall sind beide Profile identisch. Wenn Sie aber mit fremden Dateien arbeiten, weicht das Dokumentprofil sicher häufig von Ihrem Arbeitsfarbraumprofil ab. InDesign bietet Ihnen deshalb unter ›Proof einrichten‹ diese beiden häufig benutzten Standardprofile für einen unkomplizierten Wechsel an. Ich nutze im Übrigen diese Einstellung oft, um mich schnell über die Pro-filsituation eines Dokuments zu informieren. InDe-sign zeigt Ihnen die Proofansicht bei den beiden Ein-stellungen allerdings ohne Papierfarbesimulation an. Um das einzustellen, öffnen Sie unter dem Menü ›Ansicht |Proof einrichten | Benutzerdefiniert . . .‹ das Fenster ›Proof-Bedingung anpassen‹ (s. Abb. 25).

Stellen Sie in diesem Fenster das von Ihnen benutzte Ausgabeprofil unter ›Zu simulierendes Gerät‹ ein. Aktivieren Sie dazu ›Papierfarbe simulieren‹, und bestätigen Sie mit ›OK‹. Den Farbunterschied dieser Proofsimulation sehen Sie sofort auf Ihrem Monitor. Mit dem Befehl unter ›Ansicht |Farbproof‹ können

InDesign

Abb. 25 Proof-Bedingung anpassen (InDesign)

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ment‹ (s. Abb. 27 auf S. 39). Dort werden Sie sehen, dass die Option ›Kein Farbmanagement‹ voreinge-stellt ist. Lassen Sie es bei dieser Einstellung. Bei al-len anderen Einstellungen unter ›Ausgabe|Farbe‹ können Sie unter Farbmanagement verschiedene Einstellungen vornehmen, auch um damit das Layout für einen ganz bestimmten Ausgabeprozess vorzube-reiten. Dabei verändern sich unter Umständen die

Diese müssen Sie dann nur noch mit dem Befehl ›An-sicht|Farbproof‹ aktivieren. Sie können diese Ein-stellung natürlich jederzeit wieder ändern. Bei den Arbeiten im Layoutprogramm bevorzuge ich persön-lich meistens die Standardansicht ohne Papierfarbe-simulation. Nur in der Gestaltungsphase verwende ich diese Simulation oft, und aktiviere sie immer bei der Endkontrolle von fertig aufgebauten InDesign-Seiten. Die Softprooffunktion wird in der Praxis oft vernachlässigt. Nutzen Sie dieses Kontrollinstrument für ein sicheres und effizienteres Arbeiten.

Ausgabe ¦ Wenn Sie medienspezifisch arbeiten und ganz sichergehen wollen, dass es bei einer Druck- oder PostScript-Ausgabe aus InDesign nicht zu kon-kreten Farbwerteveränderungen kommt, rate ich Ihnen, im Druck-Dialogfenster die Farboption ›Com-posite unverändert‹ einzustellen (s. Abb. 26). Dann wird InDesign bei der Ausgabe keine unerwünsch-ten Farbwerteveränderungen vornehmen – egal mit welchen Farbeinstellungen Sie vorher im Programm gearbeitet haben.

Wechseln Sie bei aktivierter Einstellung ›Composite unverändert‹ in das Dialogfenster für ›Farbmanage-

Abb. 26 Drucken: Composite unverändert (InDesign)

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Farbwerte der aufgebauten Bilder, Grafiken und In-Design-Objekte. Wenn Sie bei einer medienspe- zifischen Ausgabe für einen bestimmten Druckpro-zess produzieren und es Ihnen nur darauf ankommt, alle Farbwerte von InDesign und den platzierten Bildern und Grafiken unverändert durchzureichen, dann sollten Sie immer mit der Einstellung ›Kein Farbmanagement‹ ausgeben und drucken.

Abb. 27 Drucken: Kein Farbmanagement (InDesign)Die Einstellungen im Druck- und Ausgabefenster sind also ganz entscheidend für das Farbausgabeverhal-ten von InDesign. Die Einstellungsmöglichkeiten zu gezielten Farbveränderungen bei der Ausgabe sind vielfältig und sehr komplex und sollten deshalb nur von erfahrenen Experten ausgeführt werden.

Unter dem Menü ›Datei |Exportieren‹ können Sie direkt eine druckverbindliche PDF-Datei erstellen (siehe Abb. 28). Mit den PDF-Vorgaben ›PDF/X-3‹

Abb. 28 Exportieren: PDF (InDesign)

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duelle Arbeitssituation hin abzustimmen. Damit Sie dabei nicht den Überblick verlieren, gebe ich Ihnen zum Abschluss des Kapitels noch einen Tipp.

InDesign bietet Ihnen eine prima Möglichkeit, bei allen platzierten Bildern und Grafiken schon im Vor-feld genau zu sehen, was mit den Farben bei den ver-schiedenen Einstellungen der Farbmanagementfunk-tionen passiert. Öffnen Sie dazu unter ›Fenster|Ausgabe|Separationsvorschau‹ das in der Abb. 29 angezeigte Informationsfenster. Stellen Sie unter ›Ansicht‹ auf ›Separationen‹ um. Jetzt können Sie

und ›PDF/X-4‹ schließen Sie ebenfalls eine unge-wollte Farbwerteveränderung aus. Achten Sie auch hier einmal darauf, dass bei diesen beiden PDF-Stan-dards in dem Dialogfenster ›Ausgabe‹ unter ›Farbe‹ die Option ›Keine Farbkonvertierung‹ voreingestellt ist (s. Abb. 28 auf Seite 39). Unter ›Name des Aus-gabemethodenprofils ‹ sollte in der Regel auch das korrekte CMYK-Profil des Dokuments eingestellt sein. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie das Ausgabe-profil manuell einstellen.

Damit sind wir, was das Farbmanagement in InDe-sign angeht, komplett. Sie kennen jetzt alle entspre-chenden Einstellungsfenster. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang aber, dass alle Einstellungsmöglich-keiten in diesen Dialogfenstern auf vielfältige Weise miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Es ist einfach unmöglich, Ihnen alle Einstellungsvariationen und deren Einfluss auf das Ergebnis darzustellen. Sie werden dazu Ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. Wenn Sie aber meine Einstellungsvorschläge übernehmen, haben Sie eine gute Grundlage, um kontrolliert medienspezifisch zu arbeiten. Das sollte Sie allerdings nicht daran hin-dern, auch andere Einstellungsoptionen auszupro-bieren und diese gegebenenfalls auf Ihre ganz indivi-

Abb. 29 Separationsvorschau (InDesign)

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zur Verfügung. Sie finden ihn unter: www.pd-eff.de/seiten/downloads. Experimentieren Sie mit dem Farbkeil bei unterschiedlichen Bildformaten, Profilen und den verschiedenen Farbeinstellungen in InDe-sign. Alle Erkenntnisse, die Sie daraus gewinnen, können Ihnen gut dabei helfen, die Farbmanage-mentfunktionen und deren praktische Anwendung in InDesign besser zu verstehen.

Resümee ¦ Das Farbmanagementkonzept von InDe-sign ist praxistauglich und verfügt über eine ausge-zeichnete und vorbildliche Softprooffunktion. Der wichtigste Aspekt im Rahmen des Farbmanagements in InDesign ist die Tatsache, dass man erst bei der Ausgabe (Druck oder PDF) mit den entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten InDesign konkret dazu veranlasst, Farbkonvertierungen – also Farbwerteän-derungen – vorzunehmen oder zu unterlassen. Egal, welche Farbeinstellungen Sie im Vorfeld getätigt ha-

alle Farben in Ihrem Layout messen, indem Sie mit dem Cursor auf ausgesuchte Farbpunkte zeigen. Die entsprechenden CMYK-Farbwerte können Sie dann im Fenster ›Separationsvorschau‹ bequem ablesen. Das funktioniert auch bei allen platzierten Bildern und Grafiken!

Beachten Sie dabei bitte, dass InDesign immer Ihre aktuellen Profilsituationen und Farbeinstellungen miteinbezieht. Weicht z.B. das Profil eines plat-zierten Bildes von Ihrem Arbeitsfarbraumprofil ab, zeigt Ihnen InDesign nicht nur das entsprechende vi-suelle Ergebnis für die geplante Druckausgabe auf Ihrem Monitor an, sondern gibt Ihnen dann auch alle neuen CMYK-Farbwerte in der ›Separationsvor-schau‹ an.

Wenn man mit »normalen« Bildern arbeitet, hat man oft ein Problem damit, ganz bestimmte Farb-messpunkte exakt zu treffen und dann zu verglei-chen. Deshalb habe ich einen Farbkeil erstellt, mit dem man im Farbmanagement prima experimentie-ren und alle Einstellungen testen kann (s. Abb. 30). Alle Farbänderungen kann man damit nicht nur gut auf dem Monitor sehen, sondern auch schnell und exakt ausmessen. Den Farbkeil stelle ich Ihnen gern

InDesign

Abb. 30 pd-eff-Farbkeil

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ben: Mit den Einstellungen ›Kein Farbmanagement‹ bei der Druckausgabe und ›Keine Farbkonvertierung‹ bei einem PDF-Export können Sie unkontrollierte und ungewollte Farbänderungen verhindern. Das sollten Sie unbedingt bedenken, wenn Sie medien-spezifisch und ausschließlich CMYK in InDesign auf-bauen und Ihre Farben dann unverändert durch die Produktion bringen möchten.

trotzdem rate ich Ihnen dazu, auch in InDesign die richtigen Farbeinstellungen für Ihre jeweiligen Ar-beitssituationen zu finden und einzustellen. Nur dann profitieren Sie von korrekt angezeigten Moni-torfarben in der Softproofansicht von InDesign.

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Illustrator Die meisten Anwender nutzen Illustrator für die Er-stellung von Grafiken und platzieren und kombinie-ren diese dann mit anderen Elementen zu fertigen Seiten z.B. in einem Layoutprogramm wie InDesign. Sie können allerdings ebenso in Illustrator einen komplexen Layoutaufbau mit unterschiedlichen Bil-dern und Objekten vornehmen und diese auch farb-technisch verwalten und ausgeben. Wenn man das nun zusätzlich in Kombination mit einem Layoutpro-gramm betreibt, wird es bei diesen verschachtelten Profilsituationen selbst für die Farbexperten recht unübersichtlich und kompliziert.

In den Fällen, wo Sie medienspezifisch arbeiten, wer-den Sie in Illustrator alle Grafiken, Logos, Diagramme etc. mit genau definierten und auf die Ausgabebe-dingung abgestimmten CMYK-Farben erstellen. Da-bei sollten Sie auch in Illustrator die integrierte Softprooffunktion nutzen, um Ihre Grafiken unter möglichst druckverbindlicher Ausgabebedingungen visuell zu kontrollieren. Eine weitergehende Farbver-waltung von einzelnen platzierten Objekten ist da-bei eigentlich nicht unbedingt notwendig. Trotzdem rate ich Ihnen, auch in Illustrator die ›Farbeinstellun-gen‹ auf Ihre individuelle Ausgabesituation hin und synchron zu den Einstellungen der anderen CS-Pro-

gramme einzurichten. Sehen Sie dazu als Beispiel meine »pd-eff-Einstellungen« in der Abb. 31.

Besonders die Arbeitsfarbräume sollten in der Regel mit den Arbeitsfarbräumen der anderen Programme der Creative Suite übereinstimmen, auch wenn Sie sich dazu entschließen sollten, die ›Farbmanage-ment-Richtlinien‹ in Illustrator abzuschalten. Wenn

Abb. 31 Farbeinstellungen (Illustrator)

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Sie in Illustrator ausschließlich CMYK aufbauen und die Richtlinien auf ›Aus‹ stellen, haben Sie die fol-gende Situation: Sie brauchen sich nicht um ein Do-kumentprofil zu kümmern, und Ihre Illustrator-Grafik wird in diesem Fall als Datei ohne Tags (also ohne Dokumentprofil) gespeichert. Wenn Sie die fertige Datei z.B. in InDesign platzieren, wird dieser Grafik korrekt und automatisch das Arbeitsfarbraumprofil zugewiesen, das Sie in InDesign definiert haben. Wenn Sie Ihre Grafik als Illustrator-EPS – was in der Praxis häufig geschieht – speichern, gehen Ihre Pro-fileinbettungen sowieso verloren. Dieses Format versteht sich nicht auf die Einbettung von Profilen! Da man aber genau wie in InDesign auch in Illustra-tor erst bei der Ausgabe (Druck oder PDF) entschei-det, ob es bei Profilabweichungen zu konkreten Farbkonvertierungen kommen soll, können Sie – ganz unbesorgt – auch die ›Farbmanagement-Richtlinien‹ wie vorgeschlagen aktivieren.

Das Fenster für die ›Farbeinstellungen‹ finden Sie, wie aus Photoshop und InDesign gewohnt, unter dem Menü ›Bearbeiten‹. Bei der Erstellung eines neuen Dokuments öffnet sich in Illustrator ein Dia-logfenster, in dem Sie sich neben dem Dokument-

namen und den Formatvorgaben auch für den ›Farb-modus‹ entscheiden müssen (s. Abb. 32). Hier sollten Sie, wenn Sie z.B. für eine professionelle Druckaus-gabe produzieren, das Dokumentprofil ›Druck‹ mit dem Farbmodus ›CMYK‹ auswählen. Sie können sich auch für ›RGB‹ entscheiden, wenn Sie z.B. für das Internet oder eine Bildschirmpräsentation arbeiten.

Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, dass ein Illustrator-Dokument auschließlich entweder nur CMYK oder nur RGB sein kann. Mit beiden Farbmodi gleichzeitig, so wie Sie es aus InDesign kennen, kann Illustrator nicht arbeiten. Eine Illustrator-Datei mit

Abb. 32 Neues Dokument (Illustrator)

Illustrator

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eingebundenem Profil hat deshalb auch immer nur ein Dokumentprofil.

Sie können den Farbmodus jederzeit im Programm unter ›Datei | Dokumentfarbmodus‹ ändern (siehe Abb. 33). Den aktuellen Farbmodus des Dokuments bekommen Sie immer oben im Programmfenster ne-ben dem Dateinamen angezeigt. Beachten Sie bei Modusänderungen, dass sich dabei auch die von Ih-nen in Illustrator definierten Farben entsprechend ändern. Wenn Sie z.B. von CMYK nach RGB und an-schließend wieder von RGB zurück nach CMYK wech-seln, haben die CMYK-Farben nicht mehr ihre Ur-sprungswerte. Wenn Sie diese Funktion anwenden, sollten Sie unbedingt genau im Auge behalten, was mit Ihren Farben passiert.

Auch in Illustrator haben Sie die Möglichkeit, eine spezielle Schwarzdarstellung zu aktivieren. Gehen Sie dazu in die ›Voreinstellungen‹, und öffnen dort das Einstellungsfenster ›Aussehen von Schwarz‹ (siehe Abb. 34). Aktivieren Sie die Einstellung ›Am Bildschirm| Alle Schwarztöne genau anzeigen‹. Dann wird Illustrator Ihnen ein einfaches Schwarz und ein Schwarz mit Buntfarbe (Tiefschwarz) auch unter-schiedlich darstellen. Damit diese Schwarzanzeige

auch funktioniert, muss das Farbmanagement in Il-lustrator aktiviert sein.

Illustrator zeigt Ihnen alle Farben auf dem Moni-tor standardmäßig unter der Ausgabebedingung des von Ihnen definierten Arbeitsfarbraums oder – falls eingebunden – des zugewiesenen Dokumentprofils

Abb. 33 Dokumentfarbmodus (Illustrator)

Abb. 34 Aussehen von Schwarz (Illustrator)

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Auch in Illustrator begegnet Ihnen garantiert ab und zu ein Profilkonflikt. Wenn Sie in den ›Farbmanage-ment-Richtlinien‹ die drei Kästchen ›Beim Öffnen/Einfügen wählen‹ aktiviert haben, werden Sie über Profilabweichungen beim Öffnen von Dokumenten immer durch entsprechende Fenster informiert. Das ist Ihnen ja ebenfalls schon von den bisher bespro-

ohne eine Papierfarbesimulation an. Um die Papier-farbesimulation zu aktivieren, öffnen Sie das ent-sprechende Dialogfenster unter dem Menü ›Ansicht| Proof einrichten | Anpassen . . .‹ (s. Abb. 35). Dort können Sie nicht nur ›Papierfarbe simulieren‹ akti-vieren, sondern auch in dem Pulldown-Menü ›Zu si-mulierendes Gerät‹ das Profil einstellen, dessen Aus-gabefarbraum Sie auf dem Monitor simulieren möch-ten (s. Abb. 36). Dazu müssen Sie die Funktion ›Farb-proof‹ aktivieren, die sich ebenfalls unter dem Menü ›Ansicht‹ befindet. Die Funktion ›Proof einrichten‹ haben Sie schon in den Kapiteln über Photoshop und InDesign kennengelernt; sie ist in Illustrator absolut identisch. Deshalb möchte ich auf die Softprooffunk-tion hier nicht noch einmal detailliert eingehen, son-dern kann Ihnen nur empfehlen, auch in Illustrator den Softproof in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren und möglichst oft einzusetzen.

Erstellen Sie auch Internetgrafiken mit Illustrator? Dann arbeiten Sie sicher im RGB-Modus und haben unter ›Proof einrichten‹ zusätzlich die Möglichkeit, Ihren Monitor unter den Bedingungen der beiden wichtigsten Betriebssysteme (Mac und Windows) einzustellen. Im CMYK-Modus stehen diese Funk- tionen nicht zur Verfügung und sind grau unterlegt.

Abb. 35 Proof einrichten (Illustrator)

Abb. 36 Papierfarbe simulieren (Illustrator)

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vieren Sie dazu das entsprechende Kästchen im Ein-stellungsfenster, wenn Sie Ihre Datei im AI-Format speichern (s. Abb. 40 auf S. 48).

chenen Programmen der Creative Suite bestens be-kannt. Das Einstellungsfenster bei Profilabweichun-gen in Illustrator sehen Sie in der Abb. 37. Lassen Sie dabei auch in Illustrator im Zweifelsfall die Profilein-bettung des Dokuments erst einmal so, wie sie zuge-wiesen wurde. Über eventuelle Abweichungen von den ›Farbmanagement-Richtlinien‹ werden Sie in einem separaten Fenster informiert, in dem Sie aller-dings keine Einstellungen vornehmen können (siehe Abb. 38). In einem gut organisierten und strukturier-ten Farbmanagement-Workflow sollte es eigentlich nur in Ausnahmefällen zu Profil- und Richtlinienab-weichungen kommen. Sprechen Sie sich darüber mit den Mitarbeitern innerhalb Ihres eigenen Arbeits-teams oder – wenn möglich – auch mit Ihren exter-nen Partnern ab.

In Illustrator können Sie jederzeit das Dokumentpro-fil ändern bzw. auch verwerfen. Öffnen Sie dazu un-ter dem Menü ›Bearbeiten‹ das Fenster ›Profil zu-weisen‹ (s. Abb. 39 auf S. 48). Dort können Sie Ihrem Dokument ein anderes Profil zuweisen oder mit der Option ›Farbmanagement nicht auf dieses Dokument anwenden‹ das eingebundene Profil auch verwerfen. Ein Dokumentprofil können Sie in Illustrator alterna-tiv auch beim Speichervorgang verwerfen. Deakti-

Abb. 37 Profilabweichung (Illustrator)

Abb. 38 Richtlinienabweichung (Illustrator)

Illustrator

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Das aktuell zugewiesene Dokumentprofil Ihrer Illus-trator-Datei können Sie sich übrigens wie in Photo-shop ganz unten im Programmfenster anzeigen las-sen. Klicken Sie dazu in das linke Feld direkt neben der horizontalen Scrollleiste und aktivieren Sie ›Ein-blenden | Farbprofil des Dokuments‹. Dann haben Sie das Dokumentprofil Ihrer Datei immer im Blick.

In den meisten Fällen erstellen Sie sicherlich mit Il-lustrator Grafiken, die Sie dann beim Seitenaufbau in einem Layoutprogramm wie z.B. InDesign platzie-ren. Aber auch wenn Sie direkt aus Illustrator dru-cken oder eine PDF-Datei erstellen, wird es dabei nicht zu ungewollten Farbwerteveränderungen kom-men, wenn Sie das durch eine einfache und kontrol-lierte Einstellung bei der Ausgabe verhindern.

Schauen Sie sich zum Thema Druckausgabe einmal die Abb. 41 an. Wenn Sie dort die wichtige Funktion

Abb. 39 Profil zuweisen (Illustrator)

Abb. 40 Speicheroptionen (Illustrator)

Abb. 41 Ausgabe: Drucken (Illustrator)

Illustrator

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men Sie in den meisten Fällen nicht mehr vorbei. PDF hat sich in den letzten Jahren als Standardformat für den Datenaustausch etabliert und spielt auch bei der Datenübergabe zu externen Druckdienstleistern eine immer wichtigere Rolle. Was Sie dabei hinsicht-lich der Softprooffunktionen in Acrobat beachten müssen, werde ich Ihnen im nachfolgenden Kapitel erklären.

›CMYK-Werte beibehalten‹ aktiviert haben, wird Il-lustrator die CMYK-Werte Ihrer Grafik ganz sicher immer so belassen, wie sie sind, unabhängig von Ih-rer jeweiligen Profilsituation und Farbeinstellung im Programm. Wenn Sie dagegen die Funktion ›CMYK- Werte beibehalten‹ deaktivieren, kann es bei der Ausgabe zu konkreten Farbwerteänderungen kom-men.

Auch bei einer PDF-Ausgabe aus Illustrator können Sie mit einer solchen Einstellung ungewollte Farbän-derungen verhindern. Wenn Sie in dem Listenfenster unter ›Ausgabe‹ bei der ›Farbkonvertierung‹ auf ›Keine Umwandlung‹ einstellen, brauchen Sie auch bei der PDF-Ausgabe nicht zu befürchten, dass sich Ihre ausgabespezifisch definierten CMYK-Werte un-kontrolliert verändern (s. Abb. 42). Die Einstellung ›Keine Umwandlung‹ ist z.B. bei einer PDF/X3-Stan-dardausgabe schon voreingestellt.

Ich hoffe, dass Sie jetzt einen guten Überblick über die Farbmanagementfunktionen von Photoshop, In-Design und Illustrator haben. Egal mit welchen Pro-grammen Sie Ihre Dokumente in der digitalen Medi-enproduktion auch erstellen, am PDF-Format kom-

Abb. 42 Ausgabe: PDF (Illustrator)

Illustrator

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Acrobat acrobat ist ein mächtiges Programm, mit dem Sie PDF-Dateien verwalten, verändern und kontrollieren können. Die eigentlichen PDF-Dateien erstellen Sie entweder direkt aus einem der Programme der Crea-tive Suite oder bei anderen Programmen, wie z.B. XPress, eventuell mit einem Umweg über PostScript und den Acrobat Distiller. In allen Fällen rate ich Ih-nen dazu, vor der Weitergabe der druckfertigen Da-ten an den Dienstleister Ihre PDF-Daten in Acrobat zu kontrollieren. Auch in Acrobat können Sie von der integrierten Softproofdarstellung profitieren und die fertigen Seiten noch einmal unter Ausgabebedin-gungen sehen und prüfen. Acrobat simuliert dabei standardmäßig den Ausgabefarbraum, der in der PDF-Datei als Ausgabeprofil eingebunden ist. Im Zu-sammenhang mit Acrobat und PDF wird das zuge-wiesene Ausgabeprofil als »OutputIntent« (auf gut Deutsch: Ausgabeabsicht) bezeichnet.

Die Dokumentprofile von InDesign und Illustrator und die Bildprofile von Photoshop können je nach Aufgabe – z.B. bei einem medienneutral organisier-ten Workflow – sowohl Quell- als auch Zielprofile sein. Das »OutputIntent-Profil« einer PDF-Datei ist dagegen immer nur Zielprofil und beschreibt aus-schließlich den geplanten Ausgabefarbraum.

Damit Sie auch PDF-Daten ohne Ausgabeprofil (oder OutputIntent) standardisiert nach Ihren Vorgaben am Monitor betrachten können, müssen Sie in den Grundeinstellungen von Acrobat entsprechende Vor-einstellungen treffen. Gehen Sie dazu zu dem Menü-fenster ›Acrobat |Grundeinstellungen‹ (Mac OS X) oder ›Bearbeiten | Grundeinstellungen‹ (Windows) und klicken Sie in dem linken Listenfenster auf ›Farb-management‹. Jetzt können Sie rechts davon die Ar-beitsfarbräume und Konvertierungsoptionen einstel-

Abb. 43 Farbeinstellungen in Acrobat 9

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len, die Acrobat bei »profillosen« PDF-Daten für die Monitoransicht einsetzt. Übernehmen Sie doch vor-erst auch hier die »pd-eff-Einstellungen« (s. Abb. 43 auf Seite 50). Achten Sie in Acrobat 8 darauf, dass die Funktion ›OutputIntent überschreibt Arbeitsfarb-räume‹ aktiviert ist. Dann arbeitet Acrobat 8 stan-dardmäßig immer mit dem Profil, das in der PDF-Da-tei als Ausgabeprofil definiert und eingebunden ist.

Erstellen Sie bitte in InDesign einmal ein einfaches Dokument – z.B. mit einem farbigen Rechteck – und exportieren dieses Dokument zweimal direkt als PDF unter dem Menü ›Datei |Adobe PDF-Vorgaben‹, und zwar einmal mit der PDF-Vorgabe ›PDF/X-3:2002‹ und einmal mit der PDF-Vorgabe ›Kleinste Dateigrö-ße‹. In der PDF-Datei mit der Vorgabe ›PDF/X-3:2002‹ ist ein Ausgabeprofil eingebunden, die PDF-Datei mit der Vorgabe ›Kleinste Dateigröße‹ ist ohne Profil. Das können Sie übrigens sehr schön an den unter-schiedlichen Dateigrößen erkennen.

Öffnen Sie nun beide PDF-Dateien in Acrobat und lassen sich dort unter dem Menü ›Erweitert | Druck-produktion‹ die ›Ausgabevorschau‹ anzeigen (siehe Abb. 44). Hier können Sie nun sehr schnell feststel-len, ob in der PDF-Datei ein OutputIntent (Ausgabe-

profil) eingebunden ist. Wenn Ihnen bei ›Simulati-onsprofil‹ ein Profil mit dem Zusatz ›Ausgabebedin-gung‹ angezeigt wird, dann können Sie sicher sein, dass Ihnen Acrobat das Ausgabeprofil anzeigt, das in der PDF-Datei eingebunden ist. Das eingebundene

Acrobat

Abb. 44 Ausgabevorschau (Acrobat 9)

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Profil hat in Acrobat also immer Vorrang vor dem Ar-beitsfarbraumprofil. Wenn Sie jetzt das PDF ohne Profil öffnen, wird Acrobat als ›Simulationsprofil‹ das definierte CMYK-Arbeitsfarbraumprofil zuwei-sen und anzeigen, aber ohne die Bezeichnung ›Aus-gabebedingung‹.

Wenn in einer PDF-Datei kein Profil enthalten ist, dann setzt Acrobat automatisch das Profil ein, das Sie in den Grundeinstellungen zum Farbmanagement als Arbeitsfarbraum definiert haben. Dieses grundle-gende Prinzip, bei fehlenden Profilen das Arbeits-farbraumprofil zu verwenden, gilt für alle Programme der Creative Suite. Deshalb ist es auch so außeror-dentlich wichtig, bei einem konsistenten Farbma-nagement-Workflow die Arbeitsfarbräume aller be-teiligten Programme möglichst gleich einzustellen. Damit schaffen Sie nicht nur die Grundlage für pro-grammübergreifend gleiche Softproofansichten, son-dern vermeiden auch Profilkonflikte.

Sie können in der ›Ausgabevorschau‹ von Acrobat dieselben Softprooffunktionen einstellen, die Sie schon in den anderen Programmen der Creative Sui-te kennengelernt haben. Aktivieren Sie die ›Papier-farbesimulation‹ (in Acrobat 7 heißt die Funktion

›Papierweiß‹) oder simulieren Sie durch die Auswahl eines anderen Profils im Pulldown-Menü › Simulati-onsprofil‹ einen anderen Ausgabefarbraum. Sie brau-chen das Fenster nach den Einstellungen nicht zu schließen und können die Veränderungen auf dem Monitor sofort sehen. Die ›Ausgabevorschau‹ kön-nen Sie nicht nur zur Einstellung von Softprooffunk-tionen nutzen, denn sie dient zusätzlich als vielfäl-tiges Kontroll-, Mess- und Verwaltungsinstrument für alle druckspezifischen Farben.

Ihr High-End-PDF ist fertig. Alle Bilder, Grafiken und sonstigen farbigen Objekte haben die CMYK-Farb-werte, die Sie in Photoshop, Illustrator und InDesign angelegt und für die geplante Ausgabebedingung genau definiert haben. Das haben Sie überprüft, und es hat keine unerwünschte Farbwerteveränderung stattgefunden, weil Sie Ihre CMYK-Werte von einem zum anderen Programm sicher und kontrolliert durchgereicht haben. Sie haben Farbmanagement hauptsächlich dazu genutzt, um programmübergrei-fend während des gesamten Produktionsprozesses eine konsistente Farbdarstellung auf Ihrem Monitor zu gewährleisten. Damit haben Sie farbtechnisch op-timal, sicher und sehr effizient gearbeitet. Außer-

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Sie besser alle weiteren Farbmanagementfunktionen in Acrobat den Spezialisten. Damit bin ich mit meinen Ausführungen über das Farbmanagementkonzept in den Programmen der Adobe Creative Suite zu Ende. Ich kann Ihnen in die-ser Reihe natürlich nur einen grundlegenden theore-tischen Überblick über das Farbmanagementkonzept und seine Funktionen vermitteln. Sie werden in der täglichen Praxis Ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. Farbmanagement umfassend zu verstehen und sicher damit zu arbeiten, ist ein langwieriger Prozess. Geben Sie dabei bitte nicht so schnell auf! Auch Misserfolge in der Praxis bringen Sie dabei oft weiter, als das intensive Studium theoretischer Ab-handlungen. Dann werden Sie schon bald in der Lage sein, Farbmanagement gezielt einzusetzen und da-mit Ihren Arbeitsalltag zu erleichtern.

Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, warum ich Ihnen in den »pd-eff-Einstellungen« vorschlage, als CMYK-Arbeitsfarbraum mit dem Standardprofil der ECI ›ISO Coated v2‹ anstatt mit dem von Adobe vor-eingestellten Profil ›Coated FOGRA27 (ISO 12647-2:2004)‹ zu arbeiten. Darauf möchte ich zum Schluss noch kurz eingehen.

dem konnten Sie Zeit und Kosten sparen, weil es Ih-nen mit Hilfe der sehr guten Softprooffunktionen der Adobe-Programme gelungen ist, viele Unstimmig-keiten schon im Vorfeld auf dem Monitor zu erken-nen und alle Digitalproofs und Andrucke für die Ab-stimmung auf ein Minimum zu beschränken.

Ihre arbeit ist getan, und Sie können die PDF-Daten an den Druckdienstleister übergeben. Jetzt können Sie nur darauf setzen, dass dieser die angelieferten Daten farbtechnisch korrekt verarbeitet. Sprechen Sie sich dazu immer ab. Farbmanagement wird be-sonders dann kompliziert, wenn der Workflow und dessen Organisation nicht nur in einer Hand liegt, sondern auch mit vielen externen Partnern abge-stimmt werden muss.

Auch bei der Ausgabe aus Acrobat, z.B. bei der Be-lichtung auf Film oder Druckplatte, kann es durch ge-zielte – wie auch durch unkontrollierte und falsche Einstellungen – noch zu Farbwerteveränderungen kommen. Auf die umfangreichen Möglichkeiten, in Acrobat noch Einfluss auf die Druckfarben und ein-zelnen Farbwerte zu nehmen, möchte ich hier nicht weiter eingehen. Nutzen sie Acrobat hauptsächlich zur Endkontrolle Ihrer PDF-Daten, und überlassen

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Profilverwirrung Alle Anwender, die sich erst einmal um das Farbma-nagement in der Creative Suite nicht kümmern, ar-beiten – in den meisten Fällen sicher ungewollt – mit dem Profil ›Coated FOGRA27 (ISO 12647-2:2004)‹, das Adobe als CMYK-Arbeitsfarbraumprofil vorein-gestellt hat. Viele Druckvorstufenbetriebe setzen aber schon seit vielen Jahren die von der ECI (Euro-pean Color Initiative) entwickelten und frei erhält-lichen ISO-Standardprofile wie z.B. ›ISO Coated v2‹ ein. Diese speziell an die europäischen Druckbedin-gungen angepassten Profile haben sich schnell als Standarddruckprofile etabliert und werden von vie-len Druckprofis eingesetzt. Diese Entwicklung ist aus meiner Sicht nur zu begrüßen und hat viele Vorteile. Denken Sie dabei nur einmal an den regen internen und externen Datenaustausch zwischen den Anwen-dern und Firmen. Wenn jetzt die überwiegende Mehrheit mit denselben Standardprofilen arbeiten würde, könnten dadurch schon sehr viele Profilkon-flikte von vornherein vermieden werden.

Die Verwendung der ISO-Standardprofile kann aber bestenfalls nur eine Empfehlung sein. Die Anwender müssen – auf ihre arbeitsplatzbezogenen Erforder-nisse hin – natürlich auch die Möglichkeit haben, in-dividuelle Profile selbst zu entwickeln und einzuset-

zen. In der Praxis ist es aber so, dass die meisten An-wender mit den Standardprofilen arbeiten, die Ihnen von der Industrie angeboten werden. Und genau da setze ich mit meiner Kritik an: Warum kochen hier Softwarefirmen wie Adobe und Quark ihr eigenes Süppchen, entwickeln jeweils eigene Standardprofile und setzen nicht auf die etablierten ISO-Profile? Das (Farb-)Leben könnte so einfach sein! Aber noch schlimmer: Warum werden diese Standardprofile von Programmversion zu Programmversion wieder durch andere Standardprofile ersetzt?

Wir Anwender können natürlich selbst entscheiden, welche Profile wir einsetzen. Aber viele Anwender arbeiten mit den programminternen Profilen nur deshalb, weil Sie die Farbeinstellungen der Pro-gramme einfach übernehmen. Deshalb ist es für mich unverständlich, warum Adobe in den Pro-grammvorgaben nicht die etablierten Standardpro-file verwendet, sondern ab der Creative Suite 3 das Profil ›Coated FOGRA27 (ISO 12647-2:2004)‹ als Vorgabe einsetzt. Noch in der Vorgängerversion, also in der Creative Suite 2, wurde von Adobe für eine europäische Druckausgabe das CMYK-Profil ›Europe ISO Coated 27‹ und in der CS1 noch das CMYK-Profil ›Euroscale Coated v2‹ vorgegeben. Es ist für uns An-

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Farbmanagementkonzept der Creative Suite wird sich dadurch natürlich nichts ändern.

Zum Schluss gebe ich Ihnen noch einen Tipp: Wenn Sie unbedingt die mitgelieferten Adobe-Standard-profile einsetzen möchten, dann arbeiten Sie statt des CMYK-Profils ›Coated FOGRA27 (ISO 12647-2:2004)‹ mit dem aktualisierten CMYK-Profil ›Coa-ted FOGRA39 (ISO 12647-2:2004)‹. Damit erzielen Sie – wenn Sie für den Bogenoffsetdruck oder Di-gitaldruck arbeiten – bessere Ergebnisse. Für die Ex-perten: Beim Profil ›Coated FOGRA39‹ ist der Ge-samtfarbauftrag gegenüber dem Profil ›Coated FO-GRA27‹ um 20% reduziert und damit auf maximal 330% begrenzt. Das CMYK-Profil ›Coated FOGRA39 (ISO 12647-2:2004)‹ wird übrigens automatisch vor-eingestellt, wenn Sie in den aktuellen CS5-Program-men mit den Settings ›Europa, Druckvorstufe 3‹ oder ›Europa, universelle Anwendungen 3‹ arbeiten.

Profilverwirrung wender auch kein Trost, dass die beiden Profile ›Coated FOGRA27 (ISO 12647-2:2004)‹ und ›Europe ISO Coated 27‹ exakt den gleichen Farbraum be-schreiben und identisch konvertieren. Beide Profile basieren auf den gleichen Ausgabezielwerten des nicht mehr aktuellen ISO-Profils der ECI ›ISO Coated (27)‹, erzielen aber im Gegensatz zu diesem Profil andere Konvertierungs- und Separationsergebnisse. Die Verwirrung unter den Anwendern ist allgemein sehr groß. Da können wir sehr gespannt sein, welche Profile uns Adobe in den zukünftigen Programmver-sionen vorgeben wird.

Viele Anwender setzen weiterhin auf die aktuellen ISO- Standardprofile, auch weil ihr gesamter Daten-bestand darauf ausgerichtet ist. Weil ich diese Pro-file ebenfalls standardmäßig einsetze und viele Vor-teile darin sehe, wenn sich die ISO-Profile der ECI programmübergreifend möglichst weit verbreiten und auch oft eingesetzt werden, empfehle ich Ihnen diese Profile ebenfalls. Und deshalb habe ich sie in den »pd-eff-Einstellungen« auch vorgegeben.

Sie können sich selbstverständlich auch für die Stan-dardprofile von Adobe oder für jedes andere geeig-nete Profil entscheiden. An dem grundsätzlichen

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Inhalt | | |Glossar

Glossar Seite 57 | Adobe ACE | Andruck | Arbeitsfarbraum | CMYK | Coated FOGRA 27 | Color-Management-Modul (CMM)

Seite 58 | Composite-Ausgabe | Digitalproof | Dokumentprofile | ECI | Farbauszüge Seite 59 | Farbeinstellungen | Farbmanagement-Richtlinien | Farbraum (Gamut) | Farbraumtransformation

Seite 60 | ICC-Profile | ISO | ISO-Profile | Medienneutrale Daten | Medienspezifische Daten

Seite 61 | Monitorkalibrierung | Monitorprofil | OutputIntent | PDF | PDF/X

Seite 62 | PostScript | Quellprofil | Rendering Intent | RGB | Softproof

Seite 63 | Tiefenkompensierung | Zielprofil

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Inhalt Glossar| | |

adobe aCE | Das ist ein → Color-Management-Modul, das Adobe in seinen Programmen für die→ Farbraumtransformationen anbietet.

Andruck | Bei einem Andruck wird der geplante Auflagendruck unter möglichst gleichen Druck- bedingungen in sehr geringer Auflage auf einer speziellen Andruck- oder konventionellen Druck- maschine simuliert. Vorteile: sehr genaue Über-einstimmung mit dem späteren Druckergebnis; hohe Kontrollfunktion bei sehr guter Qualität. Nachteile: sehr zeit- und kostenintensiv.

Arbeitsfarbraum | Das sind die Farbräume, die in den ›Farbeinstellungen‹ der Programme der Creative Suite als Standardfarbräume definiert sind. Die Anwender können auf ihre speziellen Arbeits-anforderungen hin individuelle Arbeitsfarbräume festlegen. Die Farbräume werden durch ICC-Profile beschrieben: Ein CMYK-Farbraum kann z.B. mit dem Profil ›ISO Coated v2‹ und ein RGB-Farbraum mit dem Profil ›sRGB‹ beschrieben werden. Arbeits-farbräume und → Farbmanagement-Richtlinien können in der Creative Suite über Adobe Bridge programmübergreifend synchronisiert werden.

CMYK | Ein subtraktives Farbmodell mit den Körperfarben Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) und Schwarz (Key = Schlüsselfarbe). CMYK bildet die technische Grundlage für den Vierfarbendruck.

Coated FOGRa 27 | Das ist ein Druckprofil, das Adobe in Europa als Ausgabeprofil für einen stan-dardisierten Bogenoffsetdruck auf gestrichenem Papier in seinen Farbeinstellungen anbietet. Das Profil basiert auf dem identischen Ausgabezielwert des nicht mehr aktuellen ISO-Profils der ECI : ISO Coated (27). Die Zielwerte sind zwar gleich, die Konvertierungsergebnisse aber leider sehr unter-schiedlich. Genau das macht Farbmanagement für uns Anwender u.a. so kompliziert !

Color-Management-Modul (CMM) | Das ist das Programm, das im Farbmanagementsystem für die notwendigen Farbumrechnungen zuständig ist. Das CMM ist praktisch immer aktiv – denken Sie z.B. an die vielen Rechenoperationen, die notwendig sind, um Farben annähernd druckfarbengerecht am Bildschirm zu simulieren.

Glossar

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Composite-Ausgabe | Bei dieser Ausgabevariante findet die eigentliche Farbseparation erst beim Druckdienstleister statt. In einer Composite-Datei sind die Farbauszüge eigentlich nur »vorsepariert«. Der Dienstleister hat dann bei der Platten- oder Filmbelichtung noch alle Möglichkeiten, die Über- füllungen auf seine Druckbedingungen hin einzu-stellen. Wenn Sie dem Druckdienstleister dagegen separierte Einzeldateien liefern, liegt das Überfüllen nur in Ihrer Hand. Das sollten Sie aber in der Regel dem Drucker überlassen. Liefern Sie deshalb aus-schließlich Composite-Dateien.

Digitalproof | Ein Digitalproof ist ein Ausdruck auf Papier als Simulation des späteren Druck- ergebnisses zu Kontroll- und Abstimmungszwecken. Ein Digitalproof wird direkt – ohne einen Zwischen-träger wie Film oder Druckplatte – aus dem digi-talen Datenbestand gefertigt. Als Proofgeräte haben sich Inkjet-Drucker mit vorgeschalteter RIP-Soft-ware etabliert. Die Farben werden dabei in der Regel durch ICC-Profile angepasst und gesteuert.

Dokumentprofile | Das sind die Arbeitsprofile, die einem InDesign- oder Illustrator-Dokument indivi-duell, auf die jeweils geplante Ausgabesituation

hin, zugewiesen wurden. Bei Adobe-Programmen werden die zugewiesenen Dokumentprofile beim Speichern immer in die Datei miteingebunden.

ECI | Gegründet wurde die ECI (European Color Initiative) 1996 auf eine Initiative von führenden Verlagen und Werbeagenturen mit dem Ziel, den medienneutralen Workflow zu fördern. Auf der Webseite www.eci.org finden Sie viele Standard-profile, die Sie kostenfrei downloaden können. Des Weiteren werden dort Testcharts, Richtlinien und viele andere nützliche Informationen angeboten. Wenn Sie sich für Farbmanagement interessieren, dann sollten Sie sich diese Adresse merken.

Farbauszüge | Als Farbauszug werden alle Bild-anteile einer ganz bestimmten (Druck)-Farbe be-zeichnet. Für den klassischen Vierfarbendruck z.B. wird ein RGB-Bild immer in die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz separiert. Die jeweiligen Bildanteile einer bestimmten Farbe nennt man dann Cyan-Auszug, Magenta-Auszug etc. In Photoshop werden die »Auszüge« als »Platten« bezeichnet.

Glossar

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Farbeinstellungen | Die ›Farbeinstellungen‹ in den Programmen der Creative Suite haben eine zentrale Funktion: Hier werden alle Arbeitsfarbräu-me (→ Arbeitsfarbraum) und die → Farbmanage-ment-Richtlinien definiert. Mit diesen Einstellungs-vorgaben wird das gesamte Farbmanagementver-halten des jeweiligen Programmes bzw. seiner Dokumente beeinflusst und gesteuert. Um einen sicheren und produktiven Workflow zu gewährleis-ten, sollten Sie in der Regel die ›Farbeinstellungen‹ der Programme der Creative Suite identisch fest-legen. Eine programmübergreifende Farbsynchroni-sation können Sie in einfacher Weise nur mittels Adobe Bridge realisieren. (zurück → Seite 6)

Farbmanagement-Richtlinien | Die Farbmanage-ment-Richtlinien finden Sie in den → Farbeinstel-lungen. Sie können damit Richtlinien festlegen, wie Ihr Programm mit eingebetteten Profilen beim Öffnen von Dokumenten bzw. Platzieren von Bildern verfahren soll.

Farbraum | Vereinfacht ausgedrückt beschreibt der Farbraum den Umfang aller Farben, die ein Ein- oder Ausgabegerät erkennen oder ausgeben

kann. Jedes Gerät hat also seinen eigenen, geräte-spezifischen Farbraum. Der Farbraum wird auch als »Gamut« bezeichnet.

Farbraumtransformation | So wird der gesamte Berechnungsvorgang von einem Farbraum in einen anderen Farbraum bezeichnet. Dabei muss es nicht in allen Fällen zu konkreten Farbwerteverände-rungen kommen. Denken Sie an die vielen Umrech-nungsvorgänge, die notwendig sind, um Ihnen die Farben annähernd ausgabegerecht am Monitor zu simulieren. Auch das realisieren die Farbmanage-mentsysteme mit permanenten Farbraumtrans- formationen. Sie sollten generell zwei Arten von Farbraumtransformationen unterscheiden: 1. Die Konvertierung (oder Umwandlung) mit einer konkreten Farbwerteveränderung, z.B. vom RGB-Farbraum einer Digitalkamera in den CMYK-Farbraum eines Druckers, und 2. die Umwandlung ohne konkrete Farbwerteveränderung z.B. für eine Simulation auf Ihrem Monitor im Zusammenhang mit Softproof. Bei beiden Vorgängen handelt es sich um Farbraumtransformationen.

Glossar

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ICC-Profile | Das sind genormte Datensätze von Farbraumbeschreibungen, die vom International Color Consortium (ICC) entwickelt und definiert wurden. Die ICC-Profile werden von allen wichtigen Anwendungsprogrammen unterstützt.

ISO | Internationale Normungsorganisation mit Sitz in Genf. Die ISO erarbeitet internationale Normen, Standards und Spezifikationen für viele technische Bereiche. ISO leitet sich vom griechischen Wort »isos« ab und bedeutet »gleich«. Über 150 Länder sind in der ISO vertreten. Auch Deutschland ist mit dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) in der ISO vertreten. Wichtig im Zusammenhang mit Farbmanagement ist die Richtlinie ISO 12647, in der u.a. Standards für Färbung und Papier in der Druck-industrie beschrieben werden. Daraus resultieren auch die wichtigen → ISO-Profile.

ISO-Profile | Wichtige standardisierte Druckprofile wie z.B. ISO Coated v2, ISO Uncoated, etc. Diese Profile sollten Sie, falls Sie für Ihren Workflow keine eigenen Druckprofile entwickelt haben, unbedingt einsetzen. ISO-Profile und deren Beschreibungen können Sie kostenfrei von den Webseiten der ECI (www.eci.org) beziehen.

Medienneutrale Daten | Als medienneutral be-zeichnet man Daten, die nicht für eine spezielle Ausgabebedingung vorbereitet sind, sondern als Grundlage für verschiedene Ausgabesituationen dienen können. Sinnvollerweise werden medien-neutrale Daten meistens im RGB-Format (oder LAB)mit möglichst großem Farbraum gespeichert. Die Datenaufbereitung mit medienneutralen Daten wird auch als Cross-Media bezeichnet. (zurück → Seite 2)

Medienspezifische Daten | Als medienspezifisch werden Daten bezeichnet, die für eine ganz bestimmte Ausgabebedingung vorbereitet und gespeichert werden. Das ist die klassische Arbeits-methode in der digitalen Druckvorstufe und wird dort noch recht häufig praktiziert. Für andere Ausgabesituationen müssen die vorhandenen Da- ten dann entweder wieder neu aufbereitet werden oder sind dann einfach nicht geeignet. Denken Sie dabei z. B. an die Bilddaten, die für eine Anzeige auf Zeitungspapier medienspezifisch vorbereitet wurden und später auch für einen Hochglanz- prospekt eingesetzt werden sollen. Das wird ohne erhebliche Qualitätseinbußen nicht zu realisieren sein. (zurück → Seite 2)

Glossar

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Monitorkalibrierung | Die Monitorkalibrierung ist die Grundlage für ein gut funktionierendes Farbmanagementsystem. Das gilt besonders für die Softprooffunktionen. Profitieren Sie von den best-möglichen Farbdarstellungen Ihres Monitors. Dann können Sie schon im Vorfeld einer Druckproduktion viele Farbfehler besser erkennen und dadurch den einen oder anderen zusätzlichen Proof- oder An-druckvorgang sparen. Eine Monitorkalibrierung ist schnell und unkompliziert zu erledigen. Dafür brauchen Sie keine tief gehenden Farbmanagement-kenntnisse.

Monitorprofil | Das ist ein individuelles RGB-Profil, das den korrekten Farbraum eines Monitors beschreibt und auf Betriebssystemebene zugewie-sen wird. Im Idealfall kalibrieren und profilieren Sie Ihren Monitor regelmäßig mit geeigneter Hard- und Software. Damit erzielen Sie kontinuierlich die bestmögliche Farbdarstellung auf Ihrem Monitor.

OutputIntent | Der OutputIntent (Ausgabeabsicht) beschreibt in einer PDF-Datei den geplanten Aus-gabefarbraum (Druckfarbraum). Bei einem medien-spezifischen CMYK-Aufbau sollten der OutputIntent

des PDF, das CMYK-Dokumentprofil des Layout- oder Grafikprogramms und die CMYK-Bildprofile identisch sein (z.B. ISO Coated v2)

PDF | Als PDF (Portable Document Format) bezeich-net man das derzeit wichtigste Dateiformat für den Datenaustausch: Universell einsetzbar, betriebs-system- und softwareübergreifend. Das PDF-Format wurde von der Firma Adobe entwickelt und 1993 auf den Markt gebracht. Der Nutzwert für uns Anwender ist mittlerweile so hoch, dass es zu diesem Thema zahlreiche Publikatinen und auch ein eigenes pd-eff-Book mit dem Titel »PDF für den professionellen Druck« gibt.

PDF/X | Eine PDF/X-Datei ist ein ganz »normales« PDF-Dokument, in dem bestimmte Einstellungen und Einschränkungen vorgesehen sind, um eine reibungslose Druckproduktion zu gewährleisten. Alle Schriften und Bilddaten müssen z.B. einge-bettet und ein Ausgabeprofil (→ OutputIntent) muss definiert sein, damit ein PDF-Dokument auch PDF/X-konform ist. Zwei PDF/X-Standards, die die Weitergabe von digitalen Druck-PDFs regeln, sind PDF/X-1a und PDF/X-3.

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PostScript | Ist eine Seitenbeschreibungssprache, die von Adobe entwickelt und schon 1984 auf den Markt gebracht wurde. Mit dem Programmcode von PostScript kann man digital aufgebaute Seiten mit vielen unterschiedlichen Vektor- und Pixelgrafiken so beschreiben, dass Sie dann belichtungs- bzw. druckfähig sind. Ohne eine Seitenbeschreibungs-sprache wie PostScript könnten wir komplexe Seiten weder ausgeben noch drucken. PostScript hat sich über die Jahre zum wichtigsten Standard in der Druckindustrie entwickelt. Es liegt seit 1998 als PostScript 3 vor und wird von den meisten Ausgabe-systemen genutzt.

Quellprofil | Als Quellprofil wird immer das Profil bezeichnet, welches den Farbraum beschreibt, in dem ein Bild oder eine Datei entstanden ist. Beson-ders bei einem medienneutralen Workflow spielen die Quellprofile eine wichtige Rolle. Wenn z.B. das Quellprofil eines RGB-Bildes nicht bekannt ist oder falsch zugewiesen wurde, ist die Umwandlung in einen ausgabeabhängigen CMYK-Farbraum nur zufällig und oft fehlerhaft. Achten Sie also immer auf korrekt zugewiesene Quellprofile.

Rendering Intent | Die ›Wiedergabeabsichten‹ beschreiben die Methoden, nach denen ein Farb-raum in einen anderen Farbraum umgewandelt wird. Es werden vier Rendering Intents unter- schieden: ›Perzeptiv (fotografisch)‹, ›Absolut farbmetrisch‹, ›Relativ farbmetrisch‹ und ›Sätti-gungserhaltend‹. Wenn Sie sich die verschiedenen Umwandlungsergebnisse in der Praxis anschauen, finden Sie sicher schnell den Rendering Intent, der für Ihre jeweilige Konvertierungsaufgabe das beste Ergebnis liefert.

RGB | Ein additives Farbmodell mit den Lichtfarben Rot, Grün und Blau. Das RGB-Farbmodell bildet die technische Grundlage für Monitore, Scanner und Digitalkameras.

Softproof | Darunter versteht man die druck-verbindliche Farbdarstellung auf einem Monitor. Diese kann natürlich immer nur annähernd sein und ist auch abhängig von der Qualität des Monitors. Grundvoraussetzung für einen praxis- gerechten Softproof ist ein kalibrierter und profilierter Monitor. (zurück → Seite 3)

Glossar

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Glossar Tiefenkompensierung | Die Aktivierung der Funk-tion ›Tiefenkompensierung verwenden‹ sorgt bei Konvertierungsarbeiten dafür, dass die Tiefenzeich-nung Ihrer Bilder im Detail besser erhalten bleibt. Wenn Sie auch auf gute Detailzeichnung in den dunklen Bereichen Ihrer Bilder großen Wert legen, sollten sie diese Funktion immer aktivieren.

Zielprofil | Als Zielprofil wird der Farbraum be-zeichnet, für den Sie in der jeweiligen Arbeits- umgebung produzieren. Das könnte z.B. bei einer Druckproduktion das CMYK-Profil ISO Coated v2 und bei einer Webseitenproduktion das RGB-Profil sRGB sein. Letztendlich müssen alle Daten irgend-wann in den Farbraum des Zielprofils konvertiert werden. Wo und wann Sie in Ihrem Workflow diese Konvertierungsarbeiten durchführen, ist Ihrer ganz individuellen Arbeitsorganisation überlassen.

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Weitere pd-eff-Books pd |: eff |

Grundlegendes über Farbmanagementvon Theo Spangenberg

Sie sind Grafiker/-in, Layouter/-in, Reinzeichner/-in oder Auszu-bildende/-r der grafischen Industrie und arbeiten mit XPress und Adobe Creative Suite, allein oder in kleineren Arbeitsgruppen. Sie haben sich bisher nicht oder nur wenig mit Farbmanagement beschäftigt. Dann gibt Ihnen dieser Titel in übersichtlicher und einfacher Form einen Überblick über das grundsätzliche Konzept von Farbmanagement in der Druckvorstufe.

Inhalt

Einleitung 2

Das Color-Management- Modul (CMM) 6

Farbmodelle und Farbräume 10

Die ICC-Profile 13

Quell- und Zielprofile 16

Profile zuweisen 18

Rendering Intent 20

Wie werden ICC-Profile erstellt? 22

Monitorkalibrierung 23

test- und Kontrollmöglichkeiten 31

Glossar 37

anhang 45 | Impressum 47

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Farbmanagement in XPress 7 und 8von Theo Spangenberg

Wenn Sie in den älteren Programmversionen von XPress das Farbmanagement immer deaktiviert haben, werden Sie nach einem Programmumstieg in XPress 7 und 8 über ganz neue Farbfunktionen und -einstellungen »stolpern«. Das Farb-management ist in XPress seit der Version 7 immer aktiv und arbeitet nach einem völlig anderen Konzept und mit neuen Techniken. Das vorliegende pd-eff-Book ist sowohl für An- fänger als auch für erfahrene XPress-Anwender gut geeignet, um schnell und unkompliziert in das Farbmanagement von XPress 7 und 8 einzusteigen.

Inhalt

Einleitung 2

Profilverwaltung 5

Quelleneinstellungen 8

Farbmanager 13

ausgabeeinstellungen 18

Soft-Proofing in XPress 7 25

Soft-Proofing in XPress 8 30

Profilverwendung 39

alte Dokumente öffnen 41

Quintessenz 42

Glossar 44

anhang 53 | Impressum 55

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→ Grundlegendes über Farbmanagement47 Seiten | kostenfrei

→ Farbmanagement in XPress 7 und 855 Seiten | kostenfrei

Alle hier angezeigten pd-eff-Books können Sie in unserem Shop auf den Webseiten unter www.pd-eff.de beziehen.

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Weitere pd-eff-Books pd |: eff |

PDF für den professionellen Druckvon Theo Spangenberg

PDF ist als Austauschformat im Officebereich und Inter- net allgegenwärtig, und sehr viele Anwender von Grafik- und Layoutprogrammen nutzen das PDF-Format auch für den Datentransport zu ihrem Druckdienstleister. Die PDF- Standards und deren Aufgaben und Möglichkeiten sind vielfältig und komplex. Damit Sie dabei nicht die Übersicht verlieren, bietet Ihnen dieses pd-eff-Book den notwendigen Einblick in die wichtigsten Funktionen und zeigt Ihnen die richtigen Einstellungen für Druck-PDFs in den branchen- üblichen Programmen.

Inhalt

Einleitung 2

PDF/X 9

Wichtige PDF-Funktionen 19

Einführung in den praktischen teil 36

Der Weg über PostScript 39

Distiller 68

PDF-Direktexport 75

Schlussbemerkungen 99

Glossar 100

anhang 107 | Impressum 109

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→ PDF für den professionellen Druck109 Seiten | kostenfrei

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PDF-Kontrolle in Acrobat 8 und 9von Theo Spangenberg

Mit Acrobat verfügen Sie über ein Programm, das Ihnen eine Vielzahl von hervorragenden Kontrollfunktionen zur Verfügung stellt, um Ihre PDFs schnell und effizient auf ihre Drucktaug- lichkeit hin zu überprüfen. Setzen Sie diese nützlichen Funk- tionen gezielt ein, und Sie werden viel sicherer und kosten- günstiger produzieren. Dieses pd-eff-Book gibt Ihnen einen guten Überblick über die wichtigsten Kontrollwerkzeuge von Acrobat 8 und 9 sowie deren Aufgaben und Möglichkeiten.

InhAlt

Einleitung 2

→ AcroBAt 8

Programmübersicht 6

Kontrollfunktionen 12

Ausgabevorschau 22

Preflight 29

PDF/X-Überprüfung 62

→ AcroBAt 9

Was ist neu? 68

Ausgabevorschau 73

Preflight 80

PDF/X-Überprüfung 90

Dokumente vergleichen 95

Schlussbetrachtung 100

Glossar 102

Anhang 109 | Impressum 111

www.pd-eff.de

→ PDF-Kontrolle in Acrobat 8 und 9111 Seiten | kostenfrei

Alle hier angezeigten pd-eff-Books können Sie in unserem Shop auf den Webseiten unter www.pd-eff.de beziehen.

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Impressum Die Texte, Abbildungen und Gestaltung dieses pd-eff-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Erwerb berechtigt ausdrücklich nur zur persönlichen Nutzung. Jede Verwer- tung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist untersagt und bedarf der schriftlichen Einwilligung des pd-eff-Verlages.

Untersagt ist im Besonderen das Verändern sowie das Ver- vielfältigen, Weitergeben, Vertreiben und Veröffentlichen des pd-eff-Books in elektronischer oder gedruckter Form.

Die Inhalte des pd-eff-Books wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Trotzdem können eventuelle Fehler nicht aus- geschlossen werden. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für verbliebene Fehler und deren Folgen. Waren- namen werden ohne Gewährleistung der freien Verwend- barkeit benutzt.

Gestaltung und Satz:Theo Spangenberg, Neunkirchen-Seelscheid

Schlußredaktion & Korrektur: Angelika Kudella, Köln

Dokumentname und -version: pdeff_fmcs_v5

Der pd-eff-Verlag und die pd-eff-Books sind Projekte der zwogestalten | Theo Spangenberg und Daniela Krüger GbR.

Weitere Informationen über uns und unsere Arbeit finden Sie im Internet unter:

→ www.zwogestalten.de


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