Fakten und Trends: Chemiestudiengänge 2010
Karin Schmitz
Wie jedes Jahr hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker auch 2010 umfangreiche statistische Daten zu
den Chemiestudiengängen erhoben. Danach ist die Zahl der Anfänger ebenso wie die der promovierten
Absolventen gegenüber den Vorjahren angestiegen. Fast alle Bachelorabsolventen an Universitäten und
etwa die Hälfte an Fachhochschulen schlossen ein Masterstudium an und rund 90 Prozent der Diplom-
oder Masterabsolventen an Universitäten begannen eine Promotion. Die Auswirkungen der Wirtschafts-
krise zeigten sich 2010 wie im Vorjahr dadurch, dass mehr zunächst befristete Arbeitsverhältnisse abge-
schlossen wurden als in den Vorjahren. Alle Daten sind unter www.gdch.de/statistik veröffentlicht.
und Fachhochschulen ist unter www.
gdch.de/statistik nachzulesen.
Im Jahr 2010 begannen 5240 An-
fänger ihr Chemiestudium in einem
Bachelorstudiengang, 151 in einem
Diplomstudiengang (Abbildung 1).
Die Gesamtzahl von 5391 Studien-
anfängern liegt damit über dem Vor-
jahreswert von 5104 Personen. Au-
ßer den Anfängern in den Chemie-
studiengängen meldeten die Unis in
Düsseldorf, Kaiserslautern, Kiel,
Münster und Ulm noch 158 Anfänger
in Wirtschaftschemie, davon 145 im
Bachelorstudiengang. 38 % der Stu-
dienanfänger in der Chemie waren
Frauen und 9 % Ausländer.
Am Stichtag 31.12.2010 studier-
ten insgesamt 12 930 Studierende in
Bachelor-, 3049 in Master- und 5732
in Diplomstudiengängen Chemie.
Dazu kamen 7169 Doktoranden, so
dass die Gesamtzahl der Studieren-
den 28 880 Personen betrug. Zusätz-
lich gab es 713 Studierende im Studi-
engang Wirtschaftschemie.
Die Zahl der Doktoranden ist seit
dem Tiefstand von 2003 (damals
5019) kontinuierlich gestiegen. Pa-
rallel mit dem Rückgang der Dokto-
randenzahlen waren ab Mitte der
Hochschulen ihre Zahlen nur unvoll-
ständig oder gar nicht liefern konn-
ten, so dass die Aussagekraft der ver-
öffentlichten Daten nur noch gering
war.
Chemie und Wirtschaftschemie
� Im Rahmen der Umfrage erhebt
der GDCh-Karriereservice jährlich An-
gaben zur Zahl der Studierenden in
den verschiedenen Studienabschnit-
ten, zur Anzahl der abgelegten Prü-
fungen, ihrer Beurteilungen und zur
Studiendauer. Erfasst werden auch
Angaben zum Berufseinstieg nach Di-
plom und Promotion. Der folgende
Bericht enthält die wichtigsten Daten
der Diplom- und Bachelor-/Master-
studiengänge Chemie, Wirtschafts-
chemie, Biochemie und Life Sciences,
Lebensmittelchemie sowie der Che-
miestudiengänge an Fachhochschu-
len. Die ausführliche Statistik mit al-
len Daten der einzelnen Hochschulen
und dem Überblick über die Entwick-
lung der letzten Jahre kann unter
www.gdch.de/statistik abgerufen
werden. Wie in jedem Jahr wurde die
GDCh bei der Umfrage von fast allen
Chemiefachbereichen unterstützt.
Allen Mitwirkenden an den Hoch-
schulen, ohne deren aktive Betei-
ligung diese umfassende Bestands-
aufnahme nicht erstellt werden
könnte, danken wir für ihre Mithilfe.
Daten zu den Lehramtsstudien-
gängen werden seit 2009 nicht mehr
erhoben, da in den Vorjahren viele
Anzahl der Studienanfänger und -anfängerinnen
� Chemie als grundständiger Studi-
engang mit Diplom- oder Bachelor-
und Masterabschluss kann in
Deutschland an 56 Universitäten und
Technischen Hochschulen studiert
werden. Alle Hochschulen stellten ih-
re Daten zur Verfügung. Fast alle
Hochschulen haben inzwischen ihre
Diplomstudiengänge auf Bachelor
und Master umgestellt. Insgesamt la-
gen für 2010 Daten von 59 Bachelor-
studiengängen und 55 Masterstu-
diengängen an Universitäten vor. Ei-
nige Hochschulen bieten mehrere Ba-
chelor- oder Masterstudiengänge an.
Eine Aufstellung und die genaue Be-
zeichnung der Bachelor- und Master-
studiengänge an den Universitäten
772
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
0
500
1000
1500
2000
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Vordiplom Diplom Bachelor Master
© GDCh
1990er Jahre viele Doktoranden aus
dem Ausland an deutsche Hochschu-
len gekommen, so dass ihr prozen-
tualer Anteil von etwa 5 % bis auf
28 % im Jahr 2004 anstieg. In den
letzten Jahren ist dieser Anteil wie-
der gesunken und betrug im Jahr
2010 noch 20 % (siehe auch Abbil-
dung 4). Diese Entwicklung ist zum
größten Teil auf die steigende Zahl
deutscher Doktoranden zurück-
zuführen, denn die absoluten Zahlen
der ausländischen Doktoranden wa-
ren von 2004 bis 2008 nur leicht rück-
läufig und seitdem auch wieder an-
gestiegen. Demnach sieht es so aus,
als würde sich der Anteil auslän-
discher Doktoranden und damit auch
promovierter Absolventen dauerhaft
auf einem höheren Niveau stabilisie-
ren als das in den Jahren vor 1995 der
Fall war.
Zahl der abgelegten Prüfungen
� Im vergangenen Jahr bestanden
602 Studierende das Vordiplom. Er-
wartungsgemäß ist dieser Wert ge-
genüber dem Vorjahr erneut gesun-
ken, da die Anfängerzahlen im Di-
plomstudiengang, bedingt durch die
Einführung der Bachelorstudiengän-
ge seit 2003 rückläufig sind. Erst-
malig machte sich das Auslaufen der
Diplomstudiengänge auch in einem
Rückgang der Diplomprüfungen be-
merkbar (1518). Diese Zahl wird in
den kommenden Jahren weiter sin-
ken. Im Fach Wirtschaftschemie wur-
den 25 Vordiplomprüfungen, 66 Di-
plome, 5 Bachelorabschlüsse und 3
Promotionen absolviert.
Für 2010 meldeten die Universitä-
ten 1503 Absolventen, die den Bache-
lorstudiengang erfolgreich beendet
haben. Damit ist die Zahl gegenüber
dem Vorjahr (1056) erneut deutlich
angestiegen. Trotzdem gibt es immer
noch weniger Absolventen, als man
nach den Anfängerzahlen drei Jahre
zuvor erwarten würde. Dies könnte ei-
nerseits durch die Umstellung der
Studiengänge auf Bachelor und Mas-
ter verursacht sein. Vor allem an
Hochschulen, an denen alte und neue
Studiengänge zeitweise parallel ange-
boten wurden, gab es teilweise
Schwierigkeiten bei der Ermittlung
der korrekten Studentenzahlen, etwa
weil sich Studierende gleichzeitig im
Bachelor- und Diplomstudiengang
eingeschrieben haben. Es könnte an-
dererseits auch ein Hinweis auf sig-
nifikante Abbrecherquoten im Bache-
lorstudiengang sein. Dies wird man
erst in einigen Jahren beurteilen kön-
nen. Die durchschnittliche Studien-
dauer der Bachelorabsolventen lag
bei 6,2 Semestern.
511 Personen, darunter 19 % aus-
ländische Studierende beendeten ihr
Studium 2010 mit dem Mastergrad,
womit auch diese Zahl gegenüber
dem Vorjahr (330 Prüfungen) deut-
lich angestiegen ist. Abbildung 2
fasst die Absolventenzahlen zusam-
men. Die sinkenden Anfängerzahlen
ab 1991 und der Wiederanstieg ab
etwa 1997 spiegeln sich einige Jahre
später in den Absolventenzahlen für
Vordiplom und Diplom wieder.
Die Zahl der Promotionen (Abbil-
dung 3) betrug im Jahr 2010 1551 und
ist damit erwartungsgemäß gegen-
über dem Vorjahr erneut angestiegen.
Von 2003 bis 2008 lagen sie bedingt
durch die niedrigen Anfängerzahlen
Mitte der 90er Jahre auf sehr nied-
rigem Niveau. Sie werden in den
nächsten Jahren weiter ansteigen.
Entsprechend dem rückläufigen pro-
zentualen Anteil der ausländischen
Doktoranden ist auch der Anteil der
ausländischen Absolventen unter den
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
2009
Diplom Bachelor
© GDCh
Abb. 1. Studienanfänger in Chemie. (Quelle für alle Abbildungen: GDCh)
Abb. 2. Examina Diplom-Chemie sowie Bachelor und Master Chemie.
Fakten und Trends 2010 �Studium und Beruf� 773
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
Promovierten leicht auf 24 % gesun-
ken. Abbildung 4 zeigt den prozentua-
len Anteil der Ausländer in verschie-
denen Studienabschnitten in den ver-
gangenen 14 Jahren. Zu erkennen ist,
dass ausländische Studierende mehr-
heitlich erst zur Promotion an deut-
sche Hochschulen kommen, da der
Anteil ausländischer Studierender bei
den Studienanfängern und dem Di-
plom relativ konstant auf erheblich
niedrigerem Niveau liegt.
Dauer des Chemiestudiums
� Bei der Ermittlung der Studiendau-
ern wird zwischen der mittleren Studi-
endauer (Durchschnitt) und dem
50-%-Wert (Median) unterschieden.
Ein gerade begonnenes Semester wird
nicht mitgerechnet, wenn der Prü-
fungszeitraum vor Beginn der Vor-
lesungszeit liegt. Der Medianwert gibt
an, im wievielten Semester die Hälfte
der Studierenden die Prüfung abgelegt
haben. Haben beispielsweise 100 Ab-
solventen die Prüfung bestanden, so ist
der Median das Semester, in dem der
50. Absolvent fertig wurde. Er ist we-
sentlich aussagekräftiger als die durch-
schnittliche Studiendauer, da die Studi-
endauern extrem langsamer, aber auch
besonders schneller Studierender nur
über die Summe (in unserem Beispiel
100) in die Berechnung eingehen. Die
durchschnittliche Studiendauer kann
dagegen durch einzelne Studenten, die
sehr lange studieren, deutlich erhöht
werden. Eine ausführliche Beschrei-
bung der Definition und Berechnung
des Medians ist unter www.gdch.de/
ks/publikationen.htm und in Nachr.
Chem. 2003, 51, 820 nachzulesen.
Im Jahr 2010 betrug der durch-
schnittliche Median bis zum Diplom
11,8 Semester, die mittlere Studien-
dauer 11,0 Semester, womit beide
Werte gegenüber dem Vorjahr ange-
stiegen sind. Dies wird sich mit dem
Auslaufen des Diplomstudiengangs
in den folgenden Jahren fortsetzen
und liegt daran, dass an vielen Hoch-
schulen Studierende mit normaler
Studiendauer ihr Diplom bereits ab-
solviert haben und nur noch die
Nachzügler Diplom machen, wäh-
rend die jüngeren Jahrgänge bereits
im Bachelor-Masterstudiengang stu-
Abb. 4. Prozentualer Anteil ausländischer Studierender und Absolventen in Chemie.
Abb. 3. Promotionen im Studiengang Chemie.
94 101102
110
145
149
185284 369 381 378
382
383 379
0
500
1000
1500
200019
97
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Prom. Deutsche Prom. Ausländer
0
5
10
15
20
25
30
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Anfänger (Dipl.u. BSc) DiplomDoktoranden Promotionen
© GDCh
%
© GDCh
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Semester
Median Diplom Median Promotion
Abb. 5. Studiendauer in Chemie.
�Studium und Beruf� Fakten und Trends 2010 774
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
dieren. An mehreren Hochschulen ist
der Diplomstudiengang bereits so-
weit ausgelaufen, dass es dort keine
Absolventen mehr gibt. Tabelle 1
zeigt die Medianwerte an den einzel-
nen Hochschulen. Die Studiendauer
für das Vordiplom wurde aufgrund
der stetig zurückgehenden Zahlen
nicht mehr erhoben.
Der größte Teil der Diplom-Chemi-
ker (ca. 90 %) schloss wie in den Vor-
jahren unmittelbar an den Diplom-
abschluss die Doktorarbeit an. Leider
erheben nicht alle Hochschulen die
Studiendauern bis zur Promotion, so
dass nur von 83 % der promovierten
Absolventen die Studiendauern aus-
gewertet werden konnten. Seit 2009
wird die Dauer nicht mehr ab dem
Beginn des gesamten Studiums, son-
dern erst ab Beginn der Promotion
abgefragt. Dies soll den Hochschulen
die Arbeit erleichtern, da mehr und
mehr Promovierte ihr Studium an ei-
ner anderen Universität absolviert
haben als die Promotion und in die-
sen Fällen die Erfassung der Gesamt-
Studiendauer schwieriger ist.
Nach den vorliegenden Daten be-
trug der Median der Promotion 7,6
Semester und die durchschnittliche
Studiendauer 8,6 und liegt damit
ähnlich dem Wert des Vorjahres.
Über mehrere Jahre betrachtet ist die
Promotionsdauer kürzer geworden.
Von 2002 bis 2008 lag der aus der Ge-
samtstudiendauer berechnete Medi-
an stets bei über 8 Semestern, d.h.
die Studierenden benötigten über
vier Jahre für die Anfertigung ihrer
Promotion. Abbildung 5 zeigt die Ge-
samtstudiendauer seit 1991 und in
Tabelle 2 ist die Dauer der Promotion
in der Reihenfolge steigender Me-
dianwerte dargestellt.
Benotungen
� Fast unverändert gegenüber den
Vorjahren waren die Noten. Das Di-
plom schließen 6 % mit Auszeich-
nung, 49 % mit „sehr gut“, 43 % mit
„gut“ und 3 % mit „befriedigend“ ab.
Die Promotion schließen 20 % der
Chemie-Absolventen mit „aus-
gezeichnet“ und 69 % mit „sehr gut“
ab. Den Bachelorstudiengang schlie-
ßen 2 % mit „ausgezeichnet“, 16 %
mit „sehr gut“ und 59 % mit „gut“ ab.
Im Masterstudiengang erreichen
14 % eine Auszeichnung und je 41 %
schneiden „sehr gut“ oder „gut“ ab
(siehe auch Abbildung 10). Die No-
tenverteilung der einzelnen Hoch-
schulen ist in der vollständigen Sta-
tistik unter www.gdch.de/statistik
nachzulesen. Die Noten für das Vordi-
plom wurden nicht mehr erhoben.
Tab. 1. Studiengang Diplom-Chemie: Studiendauer bis zum Diplom.
* Der 50-%- oder Median-Wert gibt an, bis zum wievielten Semester 50 % der Studierenden
die Prüfung abgelegt hat; a) weniger als vier Prüfungen, keine Berechnung, ausgelaufene Studiengänge, keine Diplom-
prüfungen mehr: FU Berlin, Bochum, Greifswald, Kassel, Leipzig, Osnabrück, Paderborn, Siegen.
Hochschule Gesamt Berücks. Median*
Köln 55 55 9,5 Karlsruhe 36 36 9,7 Stuttgart 46 46 9,8 Düsseldorf 29 29 9,8 Göttingen 54 54 9,9 Berlin HU 40 40 9,9 Chemnitz, TU 17 17 10,0 Halle 22 22 10,0 Rostock 25 25 10,0 Regensburg 25 25 10,1 Ulm 32 32 10,1 Aachen 46 46 10,1 Münster 73 73 10,2 Kiel 32 32 10,2 Jena 36 36 10,2 Würzburg 61 61 10,2 Heidelberg 38 38 10,3 Konstanz 11 11 10,4 Oldenburg 14 14 10,4 Marburg 90 90 10,4 Freiberg, TU 18 18 10,5 Dresden, TU 45 45 10,6 München, LMU 15 15 10,7 Tübingen 23 23 10,7 Freiburg 68 68 10,8 Kaiserslautern 19 19 10,9 Mainz 39 39 10,9 Bayreuth 10 10 11,0 Mainz (biomed. Chemie) 60 60 11,1 Potsdam 27 27 11,1 Bonn 43 43 11,1 Erlangen-Nürnberg 34 34 11,1 Braunschweig 25 25 11,1 Frankfurt 24 24 11,3 Duisburg-Essen 30 30 11,6 Hamburg 48 48 11,7 Hannover 56 56 11,8 Clausthal 12 12 12,0 Saarbrücken 16 16 12,0 Berlin, TU 33 33 12,2 Dortmund, TU 10 10 12,3 Darmstadt, TU 31 31 12,6 Bremen 21 21 13,1 Bielefeld 6 6 15,0 Wuppertal 6 6 16,5 München, TU 14 0 keine Ang. Gießen a) 3 0 Summe 1518 1501 durchschnittl. Dauer 11,8 durchschnittl. 50-%-Wert 11,0
�
Fakten und Trends 2010 �Studium und Beruf� 775
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
Verbleib der Absolventen
� Wie in den Vorjahren beginnen rund
91 % der frisch diplomierten Chemiker
sofort nach ihrem Abschluss mit der
Promotion. 16 % wechselten dazu die
Hochschule und 5 % das Fach. 6 % sind
ohne Promotion ins Berufsleben ge-
startet. Auch bei den Masterabsolven-
ten zeigt sich kein anderer Trend. Hier
begannen 87 % ihre Promotion und 8 %
starteten ins Berufsleben. Von den Ba-
chelorabsolventen, deren Verbleib be-
kannt ist, blieben 97 % an der Hoch-
schule und nahmen ein Masterstudi-
um auf, 1,8 % starteten ins Berufsleben.
Im vergangenen Jahr wurden 1551
Personen in einem Chemiefachbereich
promoviert. Von 1069 (75 %) dieser Ab-
solventen ist der erste Schritt in das Be-
rufsleben bekannt (Abbildung 6). Nach
den vorliegenden Daten wurden im
vergangenen Jahr 350 frisch pro-
movierte Chemiker in der chemischen
und pharmazeutischen Industrie ein-
gestellt. Dies entspricht 30 % der Ab-
solventen und ist etwas weniger als im
Vorjahr. 9 % traten eine Stelle in der üb-
rigen Wirtschaft an, dies ist etwas
mehr als im Vorjahr. 22 % nahmen eine
zunächst befristete Stelle in der Indus-
trie, einem Forschungsinstitut oder ei-
ner Hochschule im Inland an. Fast un-
verändert mit 19 % ist der Anteil derer,
die nach der Promotion zunächst ins
Ausland, in den meisten Fällen zu ei-
nem Postdoc-Aufenthalt gingen. 6 %
der Absolventen blieben nach der Pro-
motion im Forschungsbereich an einer
Hochschule oder einem Forschungs-
institut, 6 % kamen im öffentlichen
Dienst unter. 8 % der promovierten Ab-
solventen waren zum Zeitpunkt der
Umfrage stellensuchend. Dieser Wert
hatte im Jahr 2009 bei 7,5 % gelegen.
Diese von den Arbeitskreisen der
Hochschulen gemeldeten Daten ent-
sprechen im Wesentlichen denen des
Vorjahres und lassen noch die Aus-
wirkungen der Wirtschaftskrise er-
kennen. So traten die Absolventen
2009 und 2010 vermehrt befristete
Arbeitsverhältnisse in Industrie und
Academia auf Kosten von echten In-
dustriestellen an. Bei der Interpreta-
tion der vorliegenden Zahlen ist wie
in den Vorjahren zu beachten, dass
nur von 75 % der Absolventen der
Tab. 2. Studiengang Chemie: Dauer der Promotion. a) Weniger als vier Prüfungen, keine Berechnung; c) keine Angabe der Studiendauer für 4 (Stutt-
gart) und 2 (Köln) Prüfungen; d) bei mehr als der Hälfte der Prüfungen keine Angabe möglich.
* bei Prüfungen externer Studenten ist in manchen Fällen keine Angabe der Studiendauer
möglich. ** Der 50-%- oder Median-Wert gibt an, bis zum wievielten Semester 50 % der Stu-
dierenden die Prüfung abgelegt hat.
Hochschule Gesamt Berücks. * Median**
Karlsruhe 36 36 6,2 Kiel 25 25 6,3 Münster 88 88 6,3 Mainz 92 92 6,4 Bochum 27 27 6,5 Rostock 25 25 6,6 Kölnc) 41 39 6,7 Clausthal 11 11 6,8 Marburg 31 31 6,8 Hannover 44 44 6,8 Regensburg 34 34 6,8 Bayreuth 15 15 6,9 Heidelberg 37 37 6,9 Ulm 18 18 7,0 Wuppertal 6 6 7,0 Bonn 15 15 7,1 Berlin, HU 26 26 7,2 Duisburg-Essen 40 40 7,2 Bielefeld 23 23 7,3 Paderborn 18 18 7,4 Berlin, FU 35 35 7,5 Dresden, TU 37 37 7,5 Göttingen 37 37 7,6 Hamburg 42 42 7,6 Berlin TU 22 22 7,7 Braunschweig 29 29 7,7 Freiburg 38 38 7,8 Kaiserslautern 5 5 7,8 Stuttgartc) 26 22 7,8 Leipzig 34 34 7,9 Tübingen 70 70 7,9 Aachen 30 30 8,0 Halle 6 6 8,0 Saarbrücken 18 18 8,0 Konstanz 18 18 8,1 Gießen 9 9 8,2 Würzburg 19 19 8,3 Jena 44 44 8,3 Dortmund, TU 43 43 8,4 Frankfurt 23 23 8,9 Darmstadt, TU 31 31 8,9 Oldenburg 12 12 9,0 Freiberg, TU 6 6 11,0 Bremen 7 7 11,5 Düsseldorf 24 0 keine Ang. Erlangen-Nürnberg 33 0 keine Ang. München TU 87 0 keine Ang. Bremen, Jacobs Univ.a) 2 0 Chemnitz TUd) 11 0 Kassela) 2 0 München LMUd) 70 0 Osnabrück a) 4 0 Potsdamd) 22 0 Siegena) 3 0 Summe 1551 1287 durchschnittl. Dauer 8,6 durchschnittl. 50-%-Wert 7,6
�Studium und Beruf� Fakten und Trends 2010 776
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
erste berufliche Schritt gemeldet
wurde. In den Vorjahren gab es meist
Informationen von rund 80 % der Ab-
solventen. Es gibt keine Informatio-
nen darüber, inwieweit die 75 %, de-
ren Verbleib bekannt ist, repräsenta-
tiv für diejenigen sind, deren Verbleib
nicht bekannt ist.
In Abbildung 7 ist der Verbleib der
promovierten Absolventen in den
vergangenen 18 Jahren dargestellt.
Deutlich zu erkennen ist der schwie-
rige Berufseinstieg in den Jahren
1993 bis 1996 mit jeweils über 20 %
stellensuchenden Absolventen und
weniger als 25 % Einstellungen in der
Industrie. Zu beachten ist, dass durch
den signifikant angestiegenen Anteil
ausländischer Absolventen, von de-
nen vermutlich viele in ihre Heimat
zurückkehren werden, ein Vergleich
mit Zahlen der Vorjahre nur einge-
schränkt möglich ist.
Biochemie und Life Sciences
Datenbasis: 1169 Personen
stellensuchend8%
Zweitstudium0,7%
Freiberuflich0,3%
Öffentl. Dienst6%
Postdoc Inland22%
Forschungsinstitut2%
Hochschule3%
Ausland19%
Übrige Wirtschaft9%
Chem. u. Pharmaz. Industrie
29%
© GDCh
0%
20%
40%
60%
80%
100%
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Chem. Industrie übrige WirtschaftHochschule/ Forschungsinst.* Postdoc Inland**öff. Dienst Auslandstellensuchend
© GDCh
0
20
40
60
100
%
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Anfänger Diplom Anfänger Bachelor
© GDCh
Abb. 6. Verbleib der 2010 promovierten Chemiker.
Abb. 7. Wohin gehen promovierte Chemiker?
*ab 2000: Hochschule/Forschungsinstitut enthält unbefristete Stellen, Habilitationsstellen oder Juniorprofessuren.
Bis 2000 enthält Rubrik „Hochsch./Forschungsinstitute“ befristete und unbefristete Stellen. **ab 2000 sind alle be-
fristeten Stellen in Hochschulen, Forschungsinstituten oder Industrie unter „Postdoc Inland“ zusammengefasst.
Abb. 8. Anfänger Biochemie.
� Diplom-Biochemie konnte bisher
an 15 Hochschulen in Deutschland
als eigener Studiengang belegt wer-
den. 14 Hochschulen stellten ihre Da-
ten zur Verfügung. An allen Hoch-
schulen läuft der Diplom-Studien-
gang aus, so dass Studienanfänger
nur noch im Bachelorstudiengang
aufgenommen wurden. 21 Hoch-
schulen übermittelten Daten zu Ba-
chelorstudiengängen und 17 Hoch-
schulen zu Master-Studiengängen.
Auch Bachelor- und Masterstudien-
gänge Life Sciences wurden hier er-
fasst. Die LMU München hat einen
kombinierten Chemie-Biochemie-Ba-
chelorstudiengang, der bei den Che-
miestudiengängen berücksichtigt
wurde.
Studierendenzahlen und Anzahl der Prüfungen
� Die Gesamtzahl der Studienanfän-
ger in Biochemie betrug im Jahr 2010
1183 Personen (Abbildung 8). Die An-
fängerzahl nimmt damit seit elf Jah-
ren kontinuierlich zu. Die Gesamtzahl
der Studierenden betrug 5616, wobei
Fakten und Trends 2010 �Studium und Beruf� 777
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
insgesamt 2839 Bachelor- und 940
Masterstudierende sowie 829 Dokto-
randen mitgezählt sind.
Wie jedes Jahr lag der Frauen-
anteil mit 60 % bei den Anfängern
und mit 57 % an der Gesamtzahl der
Studierenden höher als im Chemie-
studiengang. Der Anteil der ausländi-
schen Studierenden unter den Studi-
enanfängern lag bei 8 %.
Im Berichtsjahr legten noch 169
Studierende das Vordiplom ab. Auch
die Zahl der Diplomabschlüsse lag
mit 295 unter der des Vorjahres.
Während im Chemiestudiengang die
Zahl der Diplomprüfungen erstmals
zurückging, ist sie in Biochemie
schon seit einigen Jahren rückläufig,
weil dort die Umstellung auf Bache-
lor und Master schon weiter fort-
geschritten ist. Die Zahl der gemelde-
ten Bachelorabschlüsse stieg von 421
auf 477. Außerdem wurden 206 Mas-
ter-Abschlüsse registriert, auch dies
ist eine Zunahme gegenüber 2009.
(Abbildung 9).
Insgesamt 150 Promotionen in
Biochemie meldeten die Univer-
sitäten im Jahr 2010. Dies ist weni-
ger als in den Vorjahren. Vermutlich
werden aber in jedem Jahr nicht al-
le Promotionen in Biochemie er-
fasst, weil rund ein Drittel der Di-
plom-Biochemiker für ihre Doktor-
arbeit die Hochschule oder den
Fachbereich wechselt. Promotio-
nen, die an einer Hochschule ohne
eigenen Studiengang Biochemie
angefertigt wurden, sollten dann
beim Studiengang Chemie erfasst
worden sein. Wie im Chemiestu-
diengang ist auch bei Biochemie
ein Anstieg ausländischer Dokto-
randen und Promotionsabsolven-
ten in den vergangenen Jahren zu
beobachten. Dieser liegt jedoch mit
18 % bei Doktoranden und 21 % bei
promovierten Absolventen gerin-
ger als in der Chemie.
Dauer des Biochemiestudiums und Benotung der Prüfungen
� Im auslaufenden Diplomstudien-
gang wurden die Dauer und die Beno-
tung der Vordiplomprüfungen nicht
mehr erhoben. Bis zum Diplom benö-
tigten die Studierenden 11,4 Semes-
ter im Mittel und 10,3 Semester im
Median (Tabelle 3). Beide Werte sind
wie in der Chemie und vermutlich aus
den gleichen Gründen höher als im
Vorjahr.
Im Vergleich zu den Chemikern
sind die Studiendauern bis zum Di-
plom etwas kürzer und die Promotio-
nen geringfügig länger als in der Che-
mie. Insgesamt ergibt sich damit ei-
ne etwas kürzere Ausbildungszeit als
in der Chemie. Da die Diplomdauern
durch die auslaufenden Studiengän-
gen künftig nicht mehr repräsentativ
für ihr jeweiliges Fach sein werden
und die Bachelor- und Masterstu-
diendauern bisher nahezu identisch
sind, wird die Promotionsdauer in
den kommenden Jahren der ent-
scheidende Unterschied in den Studi-
endauern von Chemie und Bioche-
mie sein.
Die Benotung in Chemie und Bio-
chemie ist in Abbildung 10 wieder-
gegeben. Der Vergleich mit den No-
ten für die Chemiker zeigt, dass die
Bachelor- und Masterabschlüsse in
der Biochemie besser beurteilt wer-
den. Auch im Diplom (einzusehen
unter www.gdch.de/statistik) erhal-
ten die Biochemiker im Schnitt eine
bessere Beurteilung als die Che-
miker. So werden 67 % der Diplome
mit „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“
beurteilt, gegenüber 55 % beim Stu-
diengang Diplom-Chemie. Der An-
teil der „ausgezeichnet“ beurteilten
Promotionen ist mit 17 % etwas ge-
ringer als im Chemiestudiengang
(20 %).
Tab. 3. Studiengang Diplom-Biochemie: Dauer des Studiums.
* Bei weniger als 4 Prüfungen wurde kein Median berechnet .
** Der 50-%- oder Median-Wert gibt an, im wievielten Semester 50% der Studenten die Prüfung abgelegt haben .
b) Keine Angaben zur Promotionsdauer oder weniger als 4 Prüfungen.
Diplome und Studiendauer Dauer der Promotion
Hochschule Gesamt Berücks.* Median** Gesamt Berücks.* Median**
Bayreuthb) Studiengang ausgelaufen 8 0 Berlin FU 42 42 9,8 26 26 7,5 Bielefeld 4 4 12,0 7 7 6,8 Bochum Studiengang ausgelaufen 18 18 8,0 Frankfurt 37 37 9,9 26 26 9,6 Greifswaldb) 32 32 10,0 9 0 Halle 41 41 9,8 12 12 8,7 Hamburg 16 16 9,4 7 7 7,8 Hannover (Biochemie) 28 28 11,5 keine Angaben Jena keine Angaben Kiel 19 19 9,6 7 7 6,2 Leipzig 7 7 11,0 0 0 Potsdamb) 22 22 11,2 23 0 Regensburg 11 11 9,0 7 7 7,4 Tübingen 36 36 10,7 0 0 Summe 295 295 150 110 durchschnittl. Dauer 11,4 8,4 durchschnittl. 50-%-Wert 10,3 7,7
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
�Studium und Beruf� Fakten und Trends 2010 778
Verbleib der Biochemikerinnen und Biochemiker
� Von etwa 84 % der Bachelorabsol-
venten war der weitere Berufsweg be-
kannt. Die überwältigende Mehrheit
von 97 % setzte ihr Studium in einem
Masterstudiengang fort. Auch die
Masterabsolventen blieben fast alle
an der Hochschule. 93 % von ihnen be-
gannen eine Promotion. Bei den diplo-
mierten Biochemikern entschlossen
sich rund 73 % für eine Promotion. Hier
fällt der relativ hohe Anteil von 16 %
stellensuchenden Diplom-Biochemi-
kern auf, der in den Vorjahren nicht
aufgetreten war. Allerdings ist die Da-
tenbasis mit insgesamt 171 Personen,
deren Verbleib bekannt war, gering, so
dass wenige Personen große Schwan-
kungen verursachen können.
Über den Verbleib der promovier-
ten Biochemiker liegen Angaben von
116 der 150 Absolventen vor (Abbil-
dung 11). Damit sind auch hier die Zah-
len aufgrund der geringen Datenbasis
nur wenig aussagekräftig und schwan-
ken von Jahr zu Jahr stark. Im Jahr 2010
fanden 18 % der Absolventen ihre Ers-
tanstellung in der Chemischen Indus-
trie und 4 % in der übrigen Wirtschaft.
Rund 35 % der promovierten Absolven-
ten waren nach der Promotion befris-
tet an der Hochschule, einem For-
schungsinstitut oder in der Industrie
beschäftigt. Weitere 28 % traten eine
Stelle im Ausland an, auch hier dürfte
es sich im Wesentlichen um Postdoc-
Aufenthalte handeln. Etwa 15 % fan-
den nach den von den Hochschulen ge-
meldeten Daten eine unbefristete Stel-
le an der Hochschule oder einem For-
schungsinstitut und 3,5 % waren stel-
lensuchend.
Lebensmittel -chemie � Der Studiengang Lebensmittel-
chemie wird in Deutschland an 15
Hochschulen angeboten. Alle Hoch-
schulen haben ihre Daten mitgeteilt.
Das Studium endet mit dem Teil A der
Staatsprüfung für Lebensmittelche-
miker. An den Studienabschluss
schließt sich eine einjährige Prakti-
kantenzeit an einem staatlichen Un-
tersuchungsinstitut oder einer
Abb. 10. Benotung von Bachelor-, Master und Promotionsprüfungen in Chemie und Biochemie.
0
100
200
300
400
500
600
2001
2002
2003
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2010
Vordiplom Diplom Promotion Bachelor Master
© GDCh
0
10
20
30
40
50
60
70
BachelorBiochemie
BachelorChemie
MasterBiochemie
MasterChemie
PromotionBiochemie
PromotionChemie
ausgez. sehr gut gut befried.
© GDCh
%
Datenbasis: 116 Personen
stellensuchend3%öff. Dienst
1%
Postdoc Inland24%
Forschungsinstitut8%
Hochschule7%
Postdoc Ausland35%
Übrige Wirtschaft4%
Chem./Pharm. Industrie
18%
© GDCh
Abb. 9. Absolventen Biochemie.
Abb. 11. Verbleib der promovierten Biochemiker 2010.
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
Fakten und Trends 2010 �Studium und Beruf� 779
gleichwertigen Einrichtung an. Da-
nach wird Teil B der Staatsprüfung ab-
gelegt. An mehreren Hochschulen
können die Studierenden neben dem
Staatsexamen auch den Abschluss
als Diplom-Lebensmittelchemiker er-
werben. Außerdem läuft an mehre-
ren Hochschulen auch in den Lebens-
mittelchemie-Studiengängen inzwi-
schen die Umstellung auf das Bache-
lor-Master-System.
Studierendenzahlen
� 2010 begannen insgesamt 457
Studierende ein Studium der Lebens-
mittelchemie, davon 91 in einem Ba-
chelorstudiengang. Die Gesamtzahl
der Anfänger ist damit im Rahmen
der Vorjahre. Die Gesamtzahl der Stu-
dierenden in der Lebensmittelchemie
betrug 1864. Der Frauenanteil unter
den Anfängern lag bei 70 % und der
Prozentsatz der ausländischen Stu-
dierenden unter den Anfängern bei
6 %.
Studiendauern und Zahl der Examina
� Im vergangenen Jahr bestanden
241 Studierende die Vorprüfung
(Vorjahr 291). Die Zahl der Absolven-
ten der Hauptprüfung A ist mit 283
gegenüber dem Vorjahr (386) deut-
lich gesunken, liegt aber im Rahmen
der Jahre 2006 bis 2008, so dass der
Wert für das Jahr 2009 als Ausreißer
angesehen werden kann. Er ist ver-
mutlich auf die hohe Anfängerzahl
im Jahr 2004 zurückzuführen, die in
jenem Jahr über 500 betrug; ein
Wert, der deutlich höher lag als in
den Jahren davor und danach. 82
Studierende absolvierten die Di-
plomprüfung, auch dies ist weniger
als im Vorjahr (124) aber mehr als im
Jahr 2008 (77). 119 weitere Diplom-
prüfungen waren kombinierte Ab-
schlüsse, bei denen Studierende
gleichzeitig Diplom und Staats-
examen ablegten. 167 Studierende
bestanden die Hauptprüfung Teil B
(Abbildung 12). Erstmals meldeten
zwei Hochschulen auch Bachelor-
absolventen in Lebensmittelchemie,
insgesamt 43. Die mittlere Studien-
dauer bis zur Vorprüfung lag bei 4,6
Abb. 12. Studiengang Lebensmittelchemie: Anzahl der Studienanfänger und Entwicklung der Zahl der bestande-
nen Examina.
Abb. 13. Chemiestudiengänge an FH: Anzahl der Studienanfänger.
0
100
200
300
400
500
600
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Anfänger 1. Staatsex./Dipl. 2. Staatsex. Prom.
© GDCh
Abb. 14. Chemiestudiengänge an FH's: Anzahl der Absolventen.
0
200
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1400
1600
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Diplom Bachelor
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2002
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2004
2005
2006
2007
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2010
Diplom Bachelor Master
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�Studium und Beruf� Fakten und Trends 2010 780
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
GDCh-Präsidentenkommission
Perspektiven der Chemie
ZIEL:
Portfolio von zukunftsträchtigen Themen für die Grundlagen-forschung in der Chemie identifi zieren und beschreiben
WEG:
Autoren bzw. Autorengruppen beschreiben Themen in kurzen ein- bis zweiseitigen Papieren aus einer persönlichen Sicht als Impulsgeber
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Fach- gebieten der Chemie sind eingeladen, das Themenportfolio zu ergänzen und sich an der Diskussion um Zukunftsthemen der chemischen Forschung zu beteiligen
ERGEBNIS:
Arbeitspapier mit Themenportfolio als Grundlage für einen lebhaften Diskurs
Vorstellung und Diskussion auf dem Wissenschaftsforum im September 2011 in Bremen
Geben auch Sie Ihre Einschätzung und diskutieren Sie mit!
Michael DröscherGDCh-Präsident
Übersicht offenes Themenportfolio „Perspektiven der Chemie“
ARBEITSTITEL• Effi ziente organische Synthese: Katalyse, Reaktions-
kaskaden und Verzicht auf Schutzgruppenchemie!• Wasser: Ein herausforderndes Medium für die Chemie• Vorhersagende Wirkung auf biologische Systeme• Proteindesign• Molekular defi nierte Nichtgleichgewichts-Strukturen• Chemie einzelner Moleküle• Polyelektrolyte• Dynamik Katalysator-Reaktand als Schlüssel für
hochselektive Synthese• Stimulus responsive Materialien• Synthesemethoden für moderne Wirkstoffe• Chemische Biologie – „Tool Compounds“• Rationale Syntheseplanung für Festkörper• Computerchemie – Virtuelles Screening (HTS im
Computer)• Manipulation von Protein-Protein-Wechselwirkungen• Materialien und Energie• Polymerchemie / Materialien• Gesundheit• Ernährung• Chemie und Informationstechnologie• Physikalische Chemie / Organische Chemie• Kohlenstoff• Elektrochemische Energiespeicherung• Miniaturisierung der Chemie • Spektroskopie komplexer Systeme• Nukleinsäuren – vom Boten zum Hauptdarsteller
… IHR THEMA …
Ansprechpartner in der Geschäftsstelle:Dr. Hans-Georg WeinigLeiter Bildung und WissenschaftTelefon: 069 7917-482E-Mail: [email protected]
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Wir laden Sie ein zu Vortrag und Podiumsdiskussion
Montag, 5. September 2011, ab 20 Uhr
Kaisen Saal (CCB Congress Centrum Bremen)
GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2011
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Wir laden Sie ein zu
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
�Studium und Beruf� Fakten und Trends 2010 782
Semestern und bis zur Hauptprü-
fung Teil A bei 9,7 Semestern.
Im Jahr 2010 waren an den Insti-
tuten für Lebensmittelchemie 283
Doktoranden eingeschrieben. 51 Pro-
motionen (Vorjahr 44) wurden aus
Instituten für Lebensmittelchemie
gemeldet. Die durchschnittliche
Dauer für die Doktorarbeit betrug 8,1
Semester. Lebensmittelchemiker, die
an anderen Instituten eine Doktor-
arbeit aufnahmen und in der Chemie
oder in verwandten Fächern pro-
moviert wurden, sind in dieser Statis-
tik nicht enthalten.
Chemiestudiengän-ge an Fachhoch-schulen � Auch an den Fachhochschulen
werden die Diplomstudiengänge
durch Bachelor- und Masterstudien-
gänge ersetzt und sind an einigen FHs
bereits ausgelaufen. An 16 Hoch-
schulen laufen noch Diplomstudien-
gänge der Fachrichtungen Chemie
und Chemieingenieurwesen, 13 die-
ser Hochschulen stellten ihre Daten
zur Verfügung. Für 2010 lagen Daten
von 25 Bachelor- und 15 Masterstu-
diengängen vor, wobei einige Hoch-
schulen mehrere Bachelor und Mas-
terstudiengänge anbieten. Von drei
weiteren Fachhochschulen, die Ba-
chelor- und Masterstudiengänge an-
bieten, langen für 2010 keine Daten
vor.
Studierendenzahlen, Anzahl der Examina und Studiendauern
� An den Fachhochschulen began-
nen 2010 insgesamt 1144 Anfänger
ihr Chemiestudium. Dies sind erneut
weniger Studierende als im Vorjahr
(1470; Abbildung 13), allerdings ist zu
berücksichtigen, dass von drei Hoch-
schulen keine Daten vorlagen. Zwei
davon hatten im vergangenen Jahr
hohe Anfängerzahlen gemeldet, so
dass sich die echte Anfängerzahl ver-
mutlich im Rahmen des Vorjahres be-
wegt. Alle Anfänger starteten in ei-
nem Bachelorstudiengang, es gab so-
mit keine Diplom-Anfänger mehr. Der
Frauenanteil unter den Anfängern
betrug 39 %.
Insgesamt studierten im vergan-
genen Jahr 4507 Personen einen Che-
miestudiengang an einer FH, davon
3613 in Bachelor- und 489 in Master-
studiengängen. Auch hier dürfte die
tatsächliche Zahl um einige hundert
Personen höher und damit im Rah-
men der Vorjahre sein. Unter allen FH-
Studierenden sind Frauen mit 40 %
vertreten. Ausländische Studierende
stellen 12 % in traditionellen Studien-
gängen, 11 % im Bachelor- und 26 % in
Masterstudiengängen.
Im Jahr 2010 bestanden 395 Stu-
dierende die Diplomprüfung, davon
47 % Frauen. Schon seit einigen Jahren
ist an den Fachhochschulen der Frau-
enanteil der Absolventen höher als
der der entsprechenden Anfänger vier
bis fünf Jahre zuvor. Die Anzahl der Di-
plomabschlüsse hat gegenüber dem
Vorjahr (624) erneut deutlich abge-
nommen und wird aufgrund der aus-
laufenden Diplomstudiengänge in
den kommenden Jahren weiter sin-
ken. Von 308 auf 347 angestiegen ist
die Zahl der Bachelorabschlüsse, und
von 100 auf 114 die der Masterabsol-
venten (Abbildung 14). Auch hier gibt
es eine gewisse Dunkelziffer durch die
fehlenden Hochschulen. Die Studien-
dauern bis zur Diplomprüfung betru-
gen 10,6 im Mittel und 9,6 im Median.
Wie in Chemie und Biochemie steigt
auch hier die Studiendauer mit dem
Auslaufen der Studiengänge an. In Ta-
belle 4 ist der Medianwert für die ein-
zelnen Hochschulen angegeben.
Verbleib der Chemieingenieurin-nen und -ingenieure
� Zum Verbleib der Diplomabsolven-
ten liegen für 138 Personen (35 %) An-
gaben vor. Nach den vorliegenden Da-
ten fanden 65 % der FH-Ingenieure di-
rekt nach dem Studium einen Berufs-
einstieg, 12 % waren nach Abschluss
ihres Studiums zunächst stellen-
Hochschule Gesamt Berücks. Median-Wert*
Aachen (FH), Abt. Jülich 32 32 9,0 Darmstadt (Hochschule) 38 38 10,2 Dresden (Hochschule) 36 36 8,0 Emden/Leer, Standort Emden 18 18 11,5 Esslingen (FH) 21 21 10,2 Gelsenkirchen, Standort Recklinghausen 18 18 8,3 Idstein (Fresenius) 67 67 7,5 Isny (Naturwiss.-techn. Akademie) 52 52 7,4 Kaiserslautern (FH), Standort Pirmasens 5 5 10,0 Lübeck 25 25 10,4 Mannheim (Hochschule), (Biol. Chemie) 25 0 keine Angaben Mannheim (Hochschule),(Chem. Technik) 52 0 keine Angaben Münster (FH), Standort Steinfurt 6 6 13,0 Niederrhein, Standort Krefeld keine Angaben Nürnberg (Hochschule) keine Angaben Zittau/Görlitz, Standort Zittau keine Angaben Summe 395 318 durchschnittl. Dauer 10,6 durchschnittl. 50-%-Wert 9,6
Tab. 4. Zahl der Diplome und Studiendauer an Fachhochschulen. ** Der 50-%- oder Median-Wert gibt an, im wievielten Se-
mester 50 % der Studenten die Prüfung abgelegt haben .
suchend. Dieser Wert hatte im Vorjahr
noch bei 21 % gelegen. 15 % begannen
ein Zweitstudium (in einigen Fällen
ein Master-Studium) und 9 % wechsel-
ten an die Universität, um eine Doktor-
arbeit anzufertigen. Absolventen, die
in den Beruf gingen, fanden überwie-
gend in der chemischen Industrie
(72 %) eine Anstellung. Durch die ge-
ringe Datenmenge sind die Zahlen nur
bedingt repräsentativ.
Ebenso unsicher sind die Aussagen
über den Verbleib der Bachelor- und
Masterabsolventen, da jeweils nur
von 141 (Bachelor; 41 %) bzw. 31
(Master; 27 %) Personen Informatio-
nen vorlagen. Danach nehmen rund
55 % der Bachelorabsolventen ein
Master-Studium auf während 23% ins
Berufsleben starten und 22 % zum
Stichtag noch stellensuchend waren.
Von den Masterabsolventen gehen
rund 42 % in den Beruf, während rund
35 % eine Doktorarbeit beginnen.
Zusammenfassung und Ausblick
� Die Anfängerzahlen in Chemie
und Biochemie sind gegenüber dem
Vorjahr angestiegen, während sie an
Fachhochschulen gesunken und in
Lebensmittelchemie unverändert
sind. Insgesamt haben damit etwas
mehr Studienanfänger ein che-
misches Fach gewählt als im Vorjahr
(Abbildung 15). Die Zahl der Bachelor-
und Masterabschlüsse ist in allen Fä-
chern gestiegen, die Masterabschlüs-
se erreichen aber noch nicht die Grö-
ßenordnung der Diplomprüfungen.
Zählt man Master- und Diplom-
abschlüsse zusammen, sind die Ab-
solventenzahlen in Chemie und Bio-
chemie im Jahr 2010 gegenüber dem
Vorjahr leicht zurückgegangen. Die-
ser Trend zeigt sich auch an den Fach-
hochschulen, wenn man hier die Zahl
der Diplome und der Bachelor-
abschlüsse addiert. Allerdings schlie-
ßen nach den vorliegenden Daten
viele FH-Absolventen ein Masterstu-
dium an, so dass der Bachelor-
abschluss nur bedingt mit dem bisher
an den Fachhochschulen vergebenen
Diplomabschluss (FH) verglichen
werden kann. Auch in der Lebensmit-
telchemie ist die Zahl der Diplom-
abschlüsse und Staatsexamen zu-
rückgegangen. Hier wurden erstmals
Bachelorabschüsse gemeldet.
Im Chemiestudiengang stieg die
Zahl der Promotionen wie in den Vor-
jahren weiter an. Die in den vergan-
genen Jahren deutlich gestiegene
Anzahl ausländischer Doktoranden
und damit auch Promotionsabsol-
venten blieb in absoluten Zahlen ge-
sehen auf hohem Niveau. Die Pro-
motionsdauer lag im Bereich des Vor-
jahres bei 3,5 bis 4 Jahren.
Fast alle Bachelorabsolventen in
Chemie oder Biochemie schlossen ein
Masterstudium an und über 90 % der
Masterabsolventen begannen eine
Promotion. Damit gibt es keine Anzei-
chen dafür, dass Bachelor- und Mas-
terabsolventen auf eine Promotion
verzichten, um die Hochschule mit ei-
nem Bachelor- oder Masterabschluss
zu verlassen. An Fachhochschulen
schließt über die Hälfte der Bachelor-
absolventen ein Masterstudium an.
Die Nachwirkungen der Wirtschafts-
krise zeigten sich 2010 darin, dass we-
niger Absolventen eine unbefristete
Anfangsposition in der Industrie fan-
den und mehr promovierte Absolven-
ten zunächst eine befristete Stelle an
der Hochschule oder Industrie annah-
men als in den Vorjahren. Bei den FH-
Absolventen dagegen lag der im Vor-
jahr deutlich höhere Wert der stellen-
suchender Absolventen 2010 wieder
im normalen Bereich.
In den kommenden Jahren wird
die Zahl der Diplomprüfungen weiter
zurückgehen und die der Bachelor-
und Masterabschlüsse ansteigen. Die
Zahl der Promotionen wird in den
nächsten Jahren weiter zunehmen,
aber vermutlich nicht wieder die
Werte von vor zehn Jahren erreichen.
Eine genaue Prognose ist nicht mög-
lich, denn der hohe Anteil auslän-
discher Doktoranden und die Um-
stellung auf Bachelor und Master las-
sen zur Zeit keine Vorhersage auf Ba-
sis von Vordiplom- und Diplom-
abschlüssen sowie mittlerer Studien-
dauern zu, wie sie in Vorjahren
durchgeführt wurde.
Karin Schmitz, Frankfurt am Main
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2006
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2009
2010
Summe LM-ChemieSumme Fachhochschulen*Summe BiochemieSumme Chemie/Wirtschaftschemie
© GDCh
Abb. 15. Anfängerzahlen in den Chemiestudiengängen seit 1991 . *Daten an Fachhochschulen werden seit 1993 erhoben.
�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 783
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Celebrate the Power of Kn wledge
Ausschreibung der GDCh-PreiseDie Gesellschaft Deutscher Chemiker vergibt im Jahre 2012 die folgenden Preise:
www.gdch.de
Alfred-Stock-Gedächtnispreis(Medaille in Gold)Wird an Persönlichkeiten verliehen, die hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Anorganischen Chemie geleistet ha-ben. Der Alfred-Stock-Gedächtnispreis ist mit 7.500 Euro dotiert.
August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze (Medaille in Gold)Wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Chemie besondere Ver-dienste erworben haben. Mit diesem Preis sollen insbesondere Persönlichkei-ten aus dem Ausland gewürdigt werden.
Carl-Duisberg-GedächtnispreisDieser Preis dient der Förderung des in den chemischen Wissenschaften tätigen akademischen Nachwuchses und ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert, wovon 5.000 Euro für den Preisträger oder die Preisträgerin und 2.500 Euro für des-sen oder deren Arbeitsgruppe bestimmt sind.
Emil-Fischer-Medaille(Medaille in Gold)Wird an Persönlichkeiten verliehen, die hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Organischen Chemie geleistet ha-ben. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
GDCh-Preis für Journalisten und SchriftstellerDieser Preis wird an Journalisten oder Schriftsteller verliehen, denen es gelingt, die Chemie einer breiten Öffentlichkeit in informativer und verständlicher Weise näher zu bringen. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Gmelin-Beilstein-Denkmünze(Medaille in Silber)Wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die chemische Literatur, um die Chemie-Information oder um die Geschichte der Chemie erworben haben. Die Gmelin-Beilstein-Denkmünze ist mit 7.500 Euro dotiert.
Hermann-Staudinger-Preis(Medaille in Gold)Er wird an in- und ausländische Wis-senschaftler und Wissenschaftlerinnen verliehen, die sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie erworben haben, und ist mit 7.500 Euro ausgestattet.
Liebig-Denkmünze(Medaille in Silber)Mit dieser Auszeichnung werden her-vorragende Leistungen auf dem gesam-ten Gebiet der Chemie gewürdigt. Die Liebig-Denkmünze ist mit 7.500 Euro dotiert.
PreisvergabeDer Vorstand hat für jede Auszeichnung eine Auswahlkommission eingesetzt, die aus den eingereichten Vorschlägen einen Kandidaten auswählt und dem Vorstand der GDCh zur endgültigen Entscheidung vorlegt. Der Rechtsweg ist ausgeschlos-sen. Die Preise werden 2012 z.B. anläß-lich der Chemiedozenten tagung in Frei-burg oder beim 4th EuCheMS Chemistry Congress in Prag sowie bei der 127. Versammlung der GDNÄ (Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte) in Göttingen verliehen.
Schlagen Sie jemanden vor!Reichen Sie eine knappe (eine Seite) Begründung Ihres Vorschlages mit dem Link zur homepage der von Ihnen vor-geschlagenen Person ein. Vorschlags-berechtigt ist uneingeschränkt jeder und jede. Eigenbewerbungen sind nicht er-wünscht.
Die Preise der GDCh sollen besondere Leistungen für die und in der Chemie würdigen. Die Person der Preisträgerin bzw. des Preisträgers und die wissen-schaft liche Leistung stehen dabei im Mittelpunkt der Bewertung, wobei das Lebensalter keine entscheidende Rolle spielen soll. Da Neues in den Wissen-schaften oft außerhalb der gewohnten Pfade entsteht, soll Nominierungen, die Grenzen überschreiten, überraschende Perspektiven eröffnen oder auf den ersten Blick nicht einzuordnen sind, besondere Beachtung geschenkt werden.
Prof. Dr. Michael DröscherDer Präsident
Senden Sie Ihre Vorschläge bitte bis zum 15. Oktober 2011 an:
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.– Preise und Auszeichnungen –Postfach 90 04 4060444 Frankfurt am Main
Tel.: 069 7917-323Fax: 069 7917-1323E-Mail: [email protected]
Dortmund
Werksbesichtigung der Chemtura Organometallics � Die erste Exkursion des JCF Dort-
mund im Jahr 2011 führte am 8.
April mit 14 Teilnehmern zu Chem-
tura Organometallics in Bergkamen.
Einführend gab es einen Vortrag, in
dem das Unternehmen, das Pro-
duktportfolio und auch die Ge-
schichte des Standortes vorgestellt
wurden.
Im 2. Weltkrieg war in diesem
Werk das Fischer-Tropsch-Verfah-
ren zur Kohleverflüssigung der
größte Produktionszweig. Nach
dem Krieg entwickelte Schering
das Werk zu einem großen regio-
nalen Arbeitgeber, der Pharmaka,
organometallische Produkte und
Kunstharze produzierte. Die Orga-
nometall-Sparte wurde verkauft
und ging in der Chemtura Organo-
metallics auf.
Heutzutage befinden sich drei
Produktionen und eine For-
schungsabteilung am Standort.
Für die Darstellung von Aluminiu-
malkylen und Organozinnverbin-
dungen gibt es jeweils kontinuier-
liche und Batchanlagen. Silane und
kleinere Chargen anderer Produkte
werden im Mehrzweckbereich
bzw. Verfahrenstechnikum synthe-
tisiert.
Jeder dieser Bereiche wurde in
einem 15-minütigen Vortrag von
den jeweiligen Betriebsleitern vor-
gestellt. Anschließend begann die
Begehung der Anlagen. So konnten
wir die Produktionsabläufe aus den
Vorträgen Schritt für Schritt nach-
vollziehen. Es war spannend zu be-
obachten, wie ältere und neuere
Anlagen parallel betrieben werden.
Während bei älteren Anlagen die
Steuerung per Hand und Hebel er-
folgt, gibt es in neueren Anlagen
zentrale Leitwarten von denen aus
die komplette Anlage überwacht
wird.
Für einen reinen Laborchemiker
sind die großtechnischen Anlagen
etwas Besonderes, denn die Produk-
tion kann erst durch die Kooperation
von Chemikern und Ingenieuren ge-
lingen. Nach der Werksführung be-
antworteten die Betriebsleiter aus-
giebig die Fragen unserer Teilneh-
mer.
An dieser Stelle bedankt sich das
JCF Dortmund nochmal bei Chem-
tura Organometallics für die Werks-
besichtigung.
Jan Funke, Dortmund
Leipzig
JCF-Kolloquium zu Glycopeptide Antibiotics � Die Veranstaltungsreihe der
GDCh-Kolloquien an der Fakultät
für Chemie und Mineralogie wurde
im Sommersemester vom JCF Leip-
zig eröffnet. Zu Gast war Dr. An-
drew W. Truman von der Univer-
sity of Cambridge/GB, der zum The-
ma „The Elucidation and Manipula-
tion of Antibiotic Biosynthetic Path-
ways“ referierte. Aus der Gruppe
von Jonathan B. Spencer kommend
präsentierte er aktuelle For-
schungsergebnisse zu Glycopeptid-
Antibiotika. Neben Untersuchun-
gen der Biosynthesewege von Na-
turstoffen wie Teicoplanin stellte er
Ansätze zur Synthese neuartiger
Antibiotika vor. Dazu werden chi-
mere Glycoyltransferasen unter-
sucht, in denen Donor- und Akzep-
torspezifitäten verschiedener
Transferasen, wie bereits im „Trend-
bericht Biochemie 2010“ [Nachr.
Chem. 2011, 59, 315] hervorgeho-
ben, durch Domain-Swapping kom-
biniert werden.
Wir danken Andrew Truman für
die Einblicke in die aktuelle For-
schung auf dem Gebiet der Biosyn-
these von Antibiotika sowie dem
Verein der Freunde und Förderer
des JCF Deutschland für die finan-
zielle Unterstützung des Kollo-
quiums.
Wilma Neumann, Leipzig
Jungchemikerforum � The two cultures?!
Die Notwendigkeit der einzel-
nen Wissenschaftsdisziplinen,
immer mehr über den eigenen
Tellerrand zu schauen, zeigt sich
aktuell z. B. in der Einberufung
der Ethikkommission zur Dis-
kussion der Energiewende. Den-
noch führen die Geistes- und die
Naturwissenschaften im Bil-
dungssystem ein Leben in zwei
Parallelwelten und Schülerinnen
und Schüler präferieren eher ei-
ne der beiden Wissenschaftsdis-
ziplinen. Umfragen zufolge
schneiden die Geisteswissen-
schaften in der Beliebtheit deut-
lich besser ab als die MINT-Fä-
cher. Das ist nicht nur schlecht
für den Abbau des Fachkräfte-
mangels!
In der bis heute viel beachteten
Rede „The two cultures“ aus dem
Jahre 1959 beschreibt Charles
Percy Snow die künstlich ge-
schaffene Kluft zwischen den
Geistes- und Naturwissenschaf-
ten und warnt vor den Folgen
mangelnder Kommunikations-
fähigkeit. Andere folgten, so et-
wa der Gießener Gegenwarts-
philosoph Odo Marquard.
Die meisten von uns haben ei-
nen solchen sprachlosen Che-
mieunterricht erlebt; in den geis-
teswissenschaftlichen Fächern
kamen dagegen die Naturwis-
senschaften so gut wie nie vor.
Wir wären gut beraten, wenn
sich die Geistes- und die Natur-
wissenschaften zumindest ab
und zu gegenseitig befruchten
würden, freilich ohne den Fach-
bezug der eigenen Disziplin zu
sehr aus dem Auge zu verlieren.
„Storytelling“ und „narrative Di-
daktik“ sind Schlagworte einer
solchen Annäherung, nicht zu-
letzt um neben der Steigerung
der Fachbeliebtheit auch den
Horizont der nächsten Generati-
on für Problemlösungen zu er-
weitern.
Gisela Lück
Gisela Lück
In dieser Rubrik
schreiben die
Mitglieder des
GDCh-Vorstandes.
�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 786
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
Studenten informieren sich über die Arbeit des JCF.
Münster
9. Chemie-Industrie-Forum: „Zeig Initiative!“ � Am 4. Mai fand in Münster das
9. Chemie-Industrie-Forum (ChInFo)
statt. Diese vom JCF Münster andert-
halbjährlich veranstaltete Berufs-
messe soll den Austausch zwischen
Studenten, Doktoranden und Absol-
venten auf der einen Seite und Ver-
tretern der Wirtschaft auf der ande-
ren Seite ermöglichen.
Durch die studentische Umge-
bung und die Nähe zu den Arbeits-
plätzen der Doktoranden bietet das
ChInFo eine ungezwungene Atmo-
sphäre, die das gegenseitige Knüpfen
von Kontakten zwischen Universität
und Industrie auf eine entspannte
Art ermöglicht. Schon so mancher
Absolvent hat auf dieser Veranstal-
tung seinen künftigen Arbeitgeber
kennengelernt – einige kamen dieses
Mal daher nicht mehr nur als Interes-
sierte oder Bewerber, sondern als
Vertreter einer Firma. Den Fragen der
Studenten stellten sich die Unter-
nehmen A S I-Wirtschaftsberatung,
BASF Coatings, Evonik Industries und
Procter & Gamble Service.
Die Messe stand unter dem Motto
„Zeig Initiative!“ und sprach somit
insbesondere auch diejenigen Stu-
denten an, die auf der Suche nach ei-
nem Praktikumsplatz, einem Bache-
lor- oder Masterarbeitsthema waren.
Die ausstellenden Firmen hatten vor-
her bereits angekündigt, entspre-
chende Angebote zur Messe mit-
zubringen.
Breiten Zuspruch hatte im Vorfeld
der Veranstaltung das Seminar „Rich-
tig vorbereitet zum ChInFo 2011“ ge-
funden, das vom JCF Münster organi-
siert und am 20. April von der
A S I-Wirtschaftsberatung durch-
Ausschreibung Paul-Bunge-Preis 2012
Der Paul-Bunge-Preis der Hans-R.-Jenemann-Stiftung ist ab sofort für die Verleihung
im kommenden Jahr wieder ausgeschrieben. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert
und zeichnet Studien zur Historie wissenschaftlicher Instrumente aus. Die Arbeiten
können in deutscher, englischer oder französischer Sprache eingereicht werden.
Sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge für Auszeichnungen sind erlaubt.
Über die Preisvergabe entscheidet der von der GDCh und der Deutschen Bunsen-
Gesellschaft für Physikalische Chemie getragene Beirat der Stiftung.
Der Preis wird im Mai 2012 auf der Bunsen-Tagung in Leipzig verliehen.
Richten Sie Ihre Bewerbung oder Ihren Vorschlag bis zum 30. September 2011 an die
Gesellschaft Deutscher Chemiker, Preise und Auszeichnungen,
Varrentrappstraße 40 – 42, 60486 Frankfurt am Main.
Kontakt
Barbara KöhlerGesellschaft
Deutscher Chemiker e.V.Preise und Auszeichnungen
Postfach 90 04 4060444 Frankfurt a.M.
Telefon +49 (0)69 7917-323Fax +49 (0)69 7917-1323
E-Mail: [email protected]
�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 787
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
geführt wurde. Diese bot während
der Messe auch dieses Jahr wieder ei-
nen kostenlosen Bewerbungsmap-
pen-Check an. So konnte der eine
oder andere Interessierte seine Be-
werbungsunterlagen guten Gewis-
sens seinem Wunscharbeitgeber
überreichen.
Einen stärkeren Zulauf als erwar-
tet verzeichnete unter anderem der
Stand des Regionalforums: Erfreulich
viele Studenten zeigten Interesse,
sich im JCF zu engagieren und infor-
mierten sich über den Karriere-Ser-
vice der GDCh.
Neben dem Ausstellungsbetrieb
gab es drei Vorträge: Andreas Eimer
vom Career-Service der Universität
Münster sprach zum Thema „Studi-
um und Berufsorientierung“. Frank
Wiesemann von der Procter & Gam-
ble Service stellte das Unternehmen
vor und informierte über mögliche
Abschlussarbeiten und Einstiegs-
möglichkeiten. Schließlich zeigte Ti-
na Meumann von BASF Coatings die
Jobchancen im von ihr vertretenen
Unternehmen auf.
Insgesamt zogen sowohl die aus-
stellenden Firmen, als auch die Mes-
segäste ein durchweg sehr positives
Resümee der Veranstaltung. Manche
Firmenvertreter erklärten, dass sie
bei einer noch größeren Anzahl an
Studenten wohl an ihre Kapazitäts-
grenzen gelangt wären. Bereits im
Vorfeld zum ChInFo zeigte sich zu-
dem, dass beim nächsten Mal einige
neue Aussteller die Messe erweitern
werden. Wir sind gespannt und freu-
en uns darauf, das Chemie-Industrie-
Forum bald wieder in Münster aus-
richten zu können.
Adrian Schulte,
JCF Münster
Stuttgart
Das Problem der nuklearen Entsorgung und Lösungsvorschläge aus der Chemie � Dass der Ausstieg aus der Kern-
energie in Deutschland eines Tages
kommen wird, darüber herrscht be-
reits verbreitet Konsens. Die aktuel-
len Ereignisse haben dabei Einfluss
auf den dafür anvisierten Zeit-
punkt, jedoch bleibt weiterhin das
Problem des radioaktiven Abfalls
noch lange Zeit nach dem Ausstieg
bestehen.
Am 5. Mai präsentierte Prof. Dr.
Horst Geckeis vom Karlsruher Insti-
tut für Nukleare Entsorgung im Rah-
men einer Vortragsveranstaltung des
JCF Regionalforums Stuttgart mehr
als hundert interessierten Zuhörern
Lösungsvorschläge, in denen die Che-
mie eine entscheidende Rolle spielt,
für dieses Problem.
Nach einer kurzen Übersicht
über die verschiedenen Endlage-
rungsmodelle und beeindrucken-
den Zahlen über die Menge an an-
fallendem Abfall erklärte Prof.
Horst Geckeis, welche Auswirkun-
gen ein Wasserzutritt in ein End-
lager hat. Untersuchungen des Oxi-
dations- und Lösungsverhaltens der
entsprechenden Actinoide zeigten,
dass verschiedene Rückhaltere-
aktionen bei der Sicherheitsanalyse
bisher nicht berücksichtigt wurden,
was zu einem zusätzlichen Sicher-
heitspuffer bei einem eventuellen
Wasserzutritt führt. Zudem wurde
gezeigt, wie man die Lanthanoide
im radioaktiven Abfall mittels ver-
schiedener Aufarbeitungsschritte
von den Actinoiden trennen kann.
Dadurch kann ein Teil des Abfalls in
Brutreaktoren wiederverwertet
werden. Der andere Teil muss je-
doch weiterhin endgelagert wer-
den, allerdings mit erheblich gerin-
gerer Lagerzeit. Wenn der Abfall für
ca. 1 Million Jahre gelagert werden
müsste, um die Radioaktivität von
natürlichem Uran zu erreichen, ver-
ringert sich dieser Zeitraum im Fal-
le der oben beschriebenen Auftren-
nung auf ca. 400 Jahre, was eine
Endlagerung realistisch erscheinen
lässt.
Das JCF Stuttgart bedankt sich
recht herzlich bei Prof. Dr. Geckeis
für seinen Vortrag und bei den zahl-
reichen Zuhörern für ihr Kommen
und Interesse an diesem Thema.
Patrick Meier, JCF Stuttgart
� Restrisiko
Restrisiko – Das Wort hat das Po-
tential zum Wort des Jahres. Ei-
gentlich war der Begriff schon
immer bekannt, aber so richtig
berühmt geworden ist er erst
durch die Naturkatastrophe in
Japan und deren Auswirkung auf
das Kernkraftwerk in Fukus hima.
Seitdem ist auch ein Restrisiko
keine Lappalie mehr. Meldungen
überschlagen sich, „Atom“-Wol-
ken sind unterwegs, Gegenden
und Menschen sind „atom“-ver-
seucht. Wo Jodtabletten ausver-
kauft sind, wird jodiertes Speise-
salz teuer. Nichts ist im Leben
ohne (Rest)Risiko, keine Auto-
fahrt, kein Flug. Bei Naturkata-
strophen oder Unglücken ist
man nicht mal im eigenen Haus
sicher. Allerdings ist das Eintre-
ten des Restrisikos nirgendwo so
nachhaltig wie im Falle von Ka-
tastrophen mit kerntechnischen
Anlagen. Dennoch ist es gerade
da wichtig, einen klaren Kopf zu
behalten und wohl überlegt oh-
ne Aktionismus für die Zukunft
zu entscheiden. Die Internatio-
nale Atomenergieorganisation
IAEA gibt an, dass sich weltweit
derzeit 64 nukleare Kraftwerks-
anlagen im Bau befinden. Die
Elimination des Restrisikos für
kerntechnische Anlagen ist da-
mit nicht nur eine nationale
Aufgabe. Eine schnelle Lösung
für Deutschland mag politisch
opportun sein, global gesehen
kann sie nur ein Zeichen setzen.
Daneben könnten sich die Che-
miker im Rahmen einer welt-
weiten Initiative für nachhaltige
Lösungen und für Alternativen
stark machen. Dafür haben die
deutschen Chemiker mit ihrem
Koordinierungskreis Chemische
Energieforschung (www.ener-
gie-und-chemie.de) bereits eine
gute Ausgangsposition.
Andreas Meyer, Gerlingen
Andreas.Meyer@conducta.
endress.com
Andreas Meyer
In dieser Rubrik
schreiben die Mit-
glieder des Nach-
richten-Kuratoriums.
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 788
Chemosensoren
N. Dai, J. Guo, Y. N. Teo, E. T. Kool*
Protease Probes Built from DNA: Multispectral FluorescentDNA–Peptide Conjugates as Caspase Chemosensors
Gesch�ttelt, nicht ger�hrt : Bei einem neuartigen Typ von Protease-Chemosensoren konjugieren Peptide an ein mehrfach fluoreszenz-markiertes DNA-R�ckgrat. Die multispektralen Oligodesoxyfluorosid-(ODF)-Fluorophore werden durch eine am Ende jedes Peptids ange-brachte Dabcyl-Gruppe gelçscht. In einem In-vitro-Selektivit�tstest miteinem Gemisch der drei Sensoren wurden verschiedene Caspasenanhand ihrer Fluoreszenz identifiziert (siehe Bild).
Angew. Chem.DOI: 10.1002/ange.201007805
Carbon dioxide conversion
J. Song, Y. Kim, M. Lim, H. Lee, J. I. Lee, W. Shin*
Microbes as Electrochemical CO2 Conversion Catalysts
Microbe Machines : The acetogenic bacteria Moorella thermoaceticaand Clostridium formicoaceticum convert CO2 into formate with a cur-rent efficiency of 80–100% in phosphate buffer solution (pH 7.0) at�0.58 V vs. NHE; near the equilibrium potential of CO2/formate. Theresults widen the choice of catalysts for electrochemical CO2 conver-sion by including microorganisms already developed and optimized inNature.
ChemSusChemDOI: 10.1002/cssc.201100107
Epoxidation
S. Krackl, A. Company, S. Enthaler,* M. Driess*
Low-Valent Molybdenum-Based Dual Pre-Catalysts for Highly EfficientCatalytic Epoxidation of Alkenes and Deoxygenation of Sulfoxides
Molybdenum, the hero : A series of triply bonded dimolybdenum(III)hexaalkoxides were tested as pre-catalysts in olefin epoxidation andsulfoxide deoxygenation. The complexes exhibited high performancein both types of reactions. For example, in the catalytic epoxidation ofcyclooctene, turnover frequencies of above 60 000 h�1 were achieved atelevated temperatures (�50 8C). In general, their activities are veryhigh, surpassing those previously reported for other molybdenum-based catalysts in analogous transformations.
ChemCatChemDOI: 10.1002/cctc.201100007
Drug Discovery
R. Volpini, G. Marucci, M. Buccioni, D. Dal Ben, C. Lambertucci,C. Lammi, R. C. Mishra, A. Thomas, G. Cristalli*
Evidence for the Existence of a Specific G Protein-Coupled ReceptorActivated by Guanosine
Catching the elusive guanosine receptor : The innovative DELFIA Eu-GTP binding assay was applied to characterize the guanosine bindingsite by using novel and known guanosine derivatives. Some of thetested compounds, which proved to be full agonists with EC50 valuesin the low nanomolar range, could be useful tools for further charac-terization of the putative guanosine receptor.ChemMedChem
DOI: 10.1002/cmdc.201100100
Top-Beitr�ge der Angewandten Chemie und ihrerChemPubSoc Europe – SchwesterzeitschriftenOnline kommen GDCh-Mitglieder direkt zur Originalliteratur: http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch.htm
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 789
Neuaufnahmen
Lipp, Christian, Dr., Großbottwar, (98702); Ha-sel, Marcus, Chem.Ing., Frankfurt, (98703); Bassioni, Ghada, Dr., (98704); Zehringer, Mar-kus, Dr., Muttenz, (98705); Schneider, Marc-André, Bayreuth, (98706); Jirásek, Petr, Re-gensburg, (98707); Friedel, Jasmin, Frankfurt, (98708); Wang, Jing, Dipl.-Chem., Kiel, (98709); Maier, Frank, Dipl.-Chem., (98710); Lepszy, Sören-Steffen, Kiel, (98711); Ruby, Marc-Philipp, Krefeld, (98712); Fischer, Sarah, Ebersdorf, (98713); Ringling, Christiane, Dipl.LM.Chem., Freising, (98714); Hartrampf, Felix, München, (98715); Harhausen, Marcel, Münster, (98716); Wennemann, Benedikt, Gerbrunn, (98717); Preis, Jasmin, Ginsheim-Gustavsburg, (98718); Schölzel, Claudia, Dresden, (98719); Maier, Stefan, Dipl.-Chem., Bonn, (98720); Maceiczyk, Richard, Heidel-berg, (98721); Zimmermann, Maik, Halle, (98722); Paunescu, Daniela, Zürich, (98723); Behrenberg, Dennis, (98724); Bischoff, Lisa, Güntersleben, (98725); Schäpe, Kaija, Gießen, (98726); Gärtner, Stefan, Bonn, (98727); Pop-pel, Christina, (98728); Bundschuh, Maike, (98729); Megger, Nicole, Dr., Dortmund, (98730); Baabe, Dirk, Dr., Braunschweig, (98731); Fabricius, Lene, Kiel, (98732); Frei, Eli-as, Dipl.-Chem., Freiburg, (98733); Görling, Benjamin, Dipl.-Chem., Oftersheim, (98734); Köhler, Tobias, Kaiserslautern, (98735); Boeck-mann, Jan, Dipl.-Chem., Sierksdorf, (98736); Pollak, Leonard, Tübingen, (98737); Kugler, Ina, Garching, (98738); Brandenburg, Esther, Fürth, (98739); Ramon Müller, Ruben Stefan, Dipl.-Chem., St. Andrews KY16 9NW, (98740); Dehmel, Lars, Dipl.-Chem., Berlin, (98741); Thürmann, Sebastian, Leipzig, (98742); Sto-ckinger, Skrollan, Heidelberg, (98743); Tel-tewskoi, Michael, Dipl.-Chem., Berlin, (98744); Klose, Simon Immo, Wien, (98745); Willibald, Julian, München, (98746); Leroux, Marcel, München, (98747); Ganß, Viktoria, Berlin, (98748); Popp, Robert, Idstein, (98749); Zengerle, Michael, Kaiserslautern, (98750); Totani, Kiichiro, Prof., Musashino-shi, Tokyo, (98751); Sziegat, Friederike Katharina, Aschaffenburg, (98752); Lüders, Janina, Biele-feld, (98753); Kneipel, Pierre, Chemnitz, (98754); Uhlig, Martin, Berlin, (98755); Linke, Susanne, (98756); Waltersmann, Paul, Biele-feld, (98757); Luthardt, Paula, Dresden, (98758); Storz, Leonie, Stuttgart, (98759); Sadlo, Alexander, Mülheim, (98760); Sell, Hanno, Kronshagen, (98761); Pielnhofer, Flo-rian, Ulm, (98762); Rothballer, Jan Georg, München, (98763); Kobelt, Claudia, Würz-burg, (98764); Nieradzik, Ludwika, Essen, (98765); Enders, Mirja, Bellheim, (98766); Lehmann, Sebastian, Dipl.-Chem., Leipzig, (98767); Haupt, Axel, Berlin, (98768); Randau, Simon, Gießen, (98769); Borowski, Daniel, Tü-bingen, (98770); Räder, Andreas, München, (98771); Willach, Sarah, Oberhausen,
Die GDCh begrüßt als neue Mitglieder:
Ortsverbände
Senioren-Synthetiker des Ortsverbands Aalen-Ostalb mit ihren Präparaten:
Dr. Rainer Kröher, Prof. Dr. Günther Engel, Dr. Bernhard Gänswein (v.l.).
Aalen-Ostalb
„Gelernt ist gelernt“ oder „Sie können es nicht lassen“ � Neben den Senioren des Ortsver-
bands Münster (SOM) machen nun
auch die Senioren des Ortsverbands
Aalen-Ostalb mobil. Nach Vorträgen
aus der Farbstoffchemie von Profes-
sor Horst Hartmann, Dresden und
Professor Rainer Beckert, Jena haben
die Mitglieder des neu ins Leben ge-
rufenen Seniorenarbeitskreises des
Ortsverbands angeregt, ein „anorga-
nisches Pigment“ herzustellen. Da in
der Pigmentsammlung ein blauer
Vertreter fehlte, fiel die Wahl auf ein
Doppeloxid mit Spinellstruktur:
„Thenards Blau“ (CoAl2O4).
In den Semesterferien machten
sich gleich drei pensionierte Kollegen
daran, das Präparat an der HTW-Aa-
len – wie zu Studentenzeiten – im La-
bor für Anorganische Chemie zu ko-
chen. Dabei erprobten sie drei Syn-
thesemethoden. Das Grundrezept
entnahmen sie Brauers „Handbuch
der präparativen anorganischen Che-
mie“ und testeten zwei weitere Vari-
anten (Flussmittel NaF anstelle von
KCl, Fällung des Gemischs der Hydro-
xide). Bei den Präparationen war je-
weils mehrstündiges Glühen erfor-
derlich, so dass sich die Arbeiten über
einige Tage hinzogen.
Die sehr ansprechenden Farben
der Präparate zeigten im Ergebnis,
dass die experimentellen Anstren-
gungen der jung gebliebenen Pen-
sionäre von Erfolg gekrönt waren.
Gegenwärtig wird das Präparat
röntgenographisch untersucht.
Willi Kantlehner
� Wichtig: GDCh-Mitgliedsbeitrag 2012
können für das Beitragsjahr 2012
nur berücksichtigt werden, wenn sie
bis spätestens zum 31. Oktober in
der GDCh-Geschäftsstelle eingegan-
gen sind. Anfragen und Änderungs-
mitteilungen sind zu richten an:
• Gesellschaft Deutscher Chemiker
e. V., Mitgliederservice, Postfach
90 04 40, 60444 Frankfurt, Tel.
069 7917-335, -372 oder -334;
Fax -374; [email protected]
Mit diesem Hinweis bitten wir alle
GDCh-Mitglieder rechtzeitig vor der
Ausstellung der Jahresbeitragsrech-
nung 2012 um Bekanntgabe aller
Änderungen, die den Mitgliedssta-
tus betreffen. Anträge auf Herabset-
zung des Mitgliedsbeitrages für
Mitglieder im Ruhestand, stellungs-
lose Mitglieder (bitte Bescheinigung
der Agentur für Arbeit beifügen)
oder bei Doppelmitgliedschaften
�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 790
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
�
(98772); Freier, Ulrike, Dipl.-Chem., Jena, (98773); Mitzel, Jens, Dipl.-Chem., Saarbrü-cken, (98774); Weickhmann, Anna Katharina, Frankfurt, (98775); Austrup, Melanie, Müns-ter, (98776); Huber, Jessica, München, (98777); Oetter, Kay-Marcus, (98778); Ehrlich, Michael, München, (98779); Grafen, Sarah, (98780); Podzun, Nora, Kiel, (98781); Bahr, Ka-trin, Dresden, (98782); Dahl, Katharina, Karls-ruhe, (98783); Kuzmanovic, Natascha, Re-gensburg, (98784); Schnurr, Anna, Dipl.-Chem., Frankfurt, (98785); Allmendinger, Si-mon, Freiburg, (98786); Lübbe, Christa, Dipl.-Chem., Rostock, (98787); Bredow, Thomas, Prof.Dr., Bonn, (98788); Böhme, Maik, Dr., (98789); Holsten, Sebastian, Bremen, (98790); Heyer, Steffen, Dipl.-Chem., Würz-burg, (98791); Streib, Manuel, (98792); Nijs, Anne, Dipl.-Chem., (98793); Klösener, Johan-nes, Oelde, (98794); Schleupner, Mareike, Kiel, (98795); Rudolph, Tobias, Rothenstein, (98796); Kainz, Quirin Maximilian, Regens-burg, (98797); Heinrich, Annika, (98798); Sun, Ning, Aachen, (98799); Kohls, Paul, Regens-burg, (98800); Kral, Karolin, Dipl.-Chem., Ros-tock, (98801); Menzel, Magnus, Dipl.-Chem., Hamburg, (98802); Nelson, Björn, Dipl.-Chem., Bochum, (98803); Funk, Kathrin, Kiel, (98804); Audörsch, Stephan, Potsdam, (98805); Abersfelder, Kai, Dipl.-Chem., Nord-heim, (98806); Linhardt, Roland, Pyrbaum, (98807); Jobs, Betty, (98808); Kaminker, Ilia, (98809); Heimbuch, Liane, Konstanz, (98810); Hilliard, Casie, College Station, TX 77845, (98811); Haslinger, Stefan, München, (98812); Roeder, Andreas Marian, Dipl.-Chem., Marburg, (98813); Memmel, Elisa-beth, Dipl.-Chem., Würzburg, (98814); Berne-mann, Marcus, Dipl.-Chem., Münster, (98815); Hommel, Felix, (98816); Sörgel, Mat-thias, Dipl.-Ing., Fürth, (98817); Boehnke, Sol-veig, Leipzig, (98818); Kerlin, Nils Henning, Voerde, (98819); El-Dosoky, Mohammed, Braunschweig, (98820); Baklanova, Yana, Eka-terinburg, (98821); Abelein, Axel, (98822); Halbritter, Thomas, Frankfurt, (98823); Skiera, Christina, Karlsruhe, (98824); Kaschak, Elisa-beth, Mainz, (98825); Biber, Nicole, Dipl.-Chem., Mutlangen, (98826); Gunzelmann, Daniel, Dipl.-Chem., Ebensfeld, (98827); Zim-mermann, Saskia, Dipl.-Umweltwiss., Lau-sanne, (98828); Nick, Thomas, Göttingen, (98829); Käbisch, Bert, (98830); Hahn, Ale-xander, Freiberg, (98831); Beulig, Julia, Frei-berg, (98832); Möller, Sandra, Hamburg, (98833); Schehr, Miriam, Kiel, (98834); Lau-renzano, Gianfranco, Braunschweig, (98835); Schulz, Marvin, Barßel, (98836); Türünc, Oguz, Karlsruhe, (98837); Neuendorf, Julia, Dipl.-Chem., Berlin, (98838); Mallow, Ole, Bremen, (98839); Wolter, Anne, Dipl.-Chem., Ahrens-burg, (98840); Schröder, Hendrik, Berlin, (98841); Florent, Marc, Rehovot, (98842); Ma-talon, Erez, Rehovot, (98843); Bellan, Andreas, München, (98844); Tran, Tuan Anh, Beelitz, (98845); Tonisch, Sabrina, Wiesbaden, (98846); Elsayed Mohamed Mohamed, Ashraf, Prof.Dr.-Ing., Alexandria, (98847); Ner-lich, Uta, Karlsruhe, (98848); Hennemann, Franziska, Dipl.Chem.Ing., Griesheim, (98849); Nederkorn, Franziska, (98850); Mol-
dovan, Ovidiu , Dr., Freiberg, (98851); Bowen, Alice Mary, (98853); Pfuhl, Daniel, Kiel, (98854); Müller, Mathias, Dipl.-Chem., (98855); Moxter, Maximilian, (98856); Hen-ning, Stefan, Dipl.-Phys., Dortmund, (98857); Holbach, Mirjam, Dipl.-Phys., Dortmund, (98858); Milan, Robin, Bonn, (98859); Tankoua Kwamen, Darling Rance, Aachen, (98860); Seydel, Sebastian, Berlin, (98861); Schulze, Mathias, Freiberg, (98862); Hubener, Lukas, Dipl.-Chem., Oberursel, (98863); Ko-barg, Hauke, Dipl.-Chem., Kiel, (98864); Lim-per, Dominik, Aachen, (98865); Raue, Markus, Aachen, (98866); Smytschkow, Igor, Wachen-heim, (98867); Pabst, Anja, Zürich, (98868); Meier, Stefan Clemens, Ballrechten-Dottin-gen, (98869); Hoyer, Alexander, Stuttgart, (98870); Schulze Sünninghausen, David, Dipl.-Phys., (98871); Koos, Martin, Dipl.-Chem., (98872); Ehni, Sebastian, Dipl.-Chem., (98873); Rai, Ratan Kumar, Lucknow 226014, (98874); Chin, Yanni, Parkville, 3052 VIC , (98875); Ji, Fangling, Pittsburgh, PA 15261, (98876); Schönfeld, Fabian, Würzburg, (98877); Unterberger, Seraphin, Gnadenwald, (98878); Merle, Christian, Dipl.-Chem., Karls-ruhe, (98879); Siller, Mathias, (98880); Roß-berg, Joana, Potsdam, (98881); Varghese, Sa-bu, Jülich, (98882); Noruzian, Sara, Wiesba-den, (98883); Muhle-Goll, Claudia, Dr., Heidel-
berg, (98884); Molthan, Volker, Karlsruhe, (98885); Hertzog, Jonny, Berlin, (98886); Fink, David Julian, Taunusstein, (98887); Hüse-mann, Henrike, Nordhorn, (98888); Marek, Martin, Reutlingen, (98889); Wilde, Patrick, Bochum, (98890); Hauenstein, Christian, Na-gold, (98891); Lorenz, Lisa, Bodelshausen, (98892); Rohwäder, Marie-Sophie, Berlin, (98893); Griethe, Katharina, Neuendorf, (98894); Gröber, Anna, Weingarten, (98895); Tichy, Nicolas, Bammental, (98896); Holzmül-ler, Philipp, Bayreuth, (98897); Schult, Jakob, Berlin, (98898); Fischer, Anja, Halle, (98899); Austgen, Thomas, (98900); Schmitt, Lara-Ma-rie, Schwegenheim, (98901); Linn, Louisa, (98902); Frisch, Katharina, Edesheim, (98903); Göbel, Steffen, Koblenz, (98904); Bürkle, Ralf, Oberwörresbach, (98905); Könen, Philipp, Wittlich, (98906); Maurer, René-An-gelo, Kelberg, (98907); Opp, Kevin, Langen-lonsheim, (98908); Breising, Valéntina, Bop-pard, (98909); Schwippert, Caroline, Bad Hon-nef, (98910); Wollscheid, Klaus, Trier, (98911); Göbel, Maximilian, Ludwigshafen, (98912); Köppke, Daniel, (98913); Ludwig, Kevin, Mammelzen, (98914); Leicher, Eva, (98915); Junglas, Benedikt, Münstermaifeld, (98916); Meffert, Samuel, Bendorf, (98917); Döllner, Tobias, Knetzgau, (98918); Busch, Christian, Ludwigshafen, (98919).
Nachrichten aus der Chemie | 59 | Juli I August 2011 | www.gdch.de/nachrichten
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