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Fachstelle Erschliessung

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UB Bern Fachstelle Erschliessung Protokoll der Informationsveranstaltung vom 2. März 2017 8.3.2017 Seite 1/22 Fachstelle Erschliessung Protokoll der Informationsveranstaltung vom Donnerstag, 2. März 2017, 8h30 - 9h45 (Kuppelraum, Hauptgebäude, Uni Bern) Die Veranstaltung wurde von insgesamt 82 Mitarbeitenden der Berner Verbundbibliotheken besucht. Inhalt / Themen 1. IDS Basel Bern ......................................................................................................................2 1.1. Katalogstatistik zur Fremddatenübernahme .................................................................................... 2 1.1.1. Resultate der IDS-weiten Statistik .................................................................................................. 2 1.1.2. Feld 040 richtig erfassen ................................................................................................................ 2 1.2. Evaluation der Lieferantensituation in der UB Bern ......................................................................... 2 1.3. Elektronischer Kreditorenworkflow in der UB Bern .......................................................................... 3 2. RDA und GND in der Praxis .................................................................................................3 2.1. Projekt ZS-Splitting: Was wurde erreicht, was ist noch offen? ........................................................ 3 2.1.1. Noch nicht bearbeitete E-Journals mit freiem Online-Zugriff ......................................................... 3 2.1.2. Noch nicht bearbeitete hybride Schriftenreihen ............................................................................. 4 2.1.3. Noch offene Punkte und weiteres Vorgehen.................................................................................. 5 2.2. RDA und GND in der Praxis - Reproduktion .................................................................................... 6 2.2.1. Definition «Reproduktion» gemäss RDA........................................................................................ 6 2.2.2. Verschiedene Fälle von Reproduktionen ....................................................................................... 6 2.2.3. Reproduktion – Nachdruck im klassischen Sinn ............................................................................ 6 2.2.4. Hardback - Paperback .................................................................................................................... 8 2.2.5. Reproduktion oder nur neuer Druck? ............................................................................................. 8 2.2.6. Was geschieht mit Druckangaben?................................................................................................ 8 2.2.7. Reproduktion/Druckangabe – Konflikte bei Altdaten ................................................................... 11 2.3. RDA und GND in der Praxis – Kommentare zu einem Werk ......................................................... 11 2.3.1. Grundsatzfragen ........................................................................................................................... 11 2.3.2. Kommentare zu einem Werk: 1. Fall ............................................................................................ 11 2.3.3. Kommentare zu einem Werk: 2. Fall ............................................................................................ 13 2.4. RDA und GND in der Praxis – Konferenzen .................................................................................. 14 2.4.1. Verknüpfung mit GND-Konferenz-Satz im BIB-Satz .................................................................... 14 2.4.2. Eintrag für die Konferenz in Feld 111 oder 711? ......................................................................... 14 2.5. Was ist neu mit RDA bei Alten Drucken ......................................................................................... 15 2.5.1. Einführung und Themenübersicht ................................................................................................ 15 2.5.1. Was ist ein Alter Druck? – Neue Zeitgrenze im IDSBB................................................................ 15 2.5.2. Wo sind die Regeln für Alte Drucke zu finden.............................................................................. 16 2.5.3. Neues zu exemplarspezifischen Aufnahmen ............................................................................... 18 2.5.4. Übertragen von Titeln und weitere Angaben................................................................................ 19 2.5.5. Veröffentlichungsangabe bei Alten Drucken ................................................................................ 20 2.5.6. Normierte Einträge für Orte, Drucker und Verleger...................................................................... 21 2.5.7. Umfangs- und Illustrationsangaben bei Alten Drucken ................................................................ 21 2.5.8. UB-Fachstelle Historische Bestände ............................................................................................ 22 3. Nächste Informationsveranstaltung ..................................................................................22
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UB Bern Fachstelle Erschliessung

Protokoll der Informationsveranstaltung vom 2. März 2017

8.3.2017

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Fachstelle Erschliessung Protokoll der Informationsveranstaltung vom Donnerstag, 2. März 2017, 8h30 - 9h45 (Kuppelraum, Hauptgebäude, Uni Bern) Die Veranstaltung wurde von insgesamt 82 Mitarbeitenden der Berner Verbundbibliotheken besucht.

Inhalt / Themen 1. IDS Basel Bern ...................................................................................................................... 2

1.1. Katalogstatistik zur Fremddatenübernahme .................................................................................... 2 1.1.1. Resultate der IDS-weiten Statistik .................................................................................................. 2 1.1.2. Feld 040 richtig erfassen ................................................................................................................ 2

1.2. Evaluation der Lieferantensituation in der UB Bern ......................................................................... 2

1.3. Elektronischer Kreditorenworkflow in der UB Bern .......................................................................... 3

2. RDA und GND in der Praxis ................................................................................................. 3

2.1. Projekt ZS-Splitting: Was wurde erreicht, was ist noch offen? ........................................................ 3 2.1.1. Noch nicht bearbeitete E-Journals mit freiem Online-Zugriff ......................................................... 3 2.1.2. Noch nicht bearbeitete hybride Schriftenreihen ............................................................................. 4 2.1.3. Noch offene Punkte und weiteres Vorgehen .................................................................................. 5

2.2. RDA und GND in der Praxis - Reproduktion .................................................................................... 6

2.2.1. Definition «Reproduktion» gemäss RDA ........................................................................................ 6 2.2.2. Verschiedene Fälle von Reproduktionen ....................................................................................... 6 2.2.3. Reproduktion – Nachdruck im klassischen Sinn ............................................................................ 6 2.2.4. Hardback - Paperback .................................................................................................................... 8 2.2.5. Reproduktion oder nur neuer Druck? ............................................................................................. 8 2.2.6. Was geschieht mit Druckangaben?................................................................................................ 8 2.2.7. Reproduktion/Druckangabe – Konflikte bei Altdaten ................................................................... 11

2.3. RDA und GND in der Praxis – Kommentare zu einem Werk ......................................................... 11

2.3.1. Grundsatzfragen ........................................................................................................................... 11 2.3.2. Kommentare zu einem Werk: 1. Fall ............................................................................................ 11 2.3.3. Kommentare zu einem Werk: 2. Fall ............................................................................................ 13

2.4. RDA und GND in der Praxis – Konferenzen .................................................................................. 14

2.4.1. Verknüpfung mit GND-Konferenz-Satz im BIB-Satz .................................................................... 14 2.4.2. Eintrag für die Konferenz in Feld 111 oder 711? ......................................................................... 14

2.5. Was ist neu mit RDA bei Alten Drucken ......................................................................................... 15

2.5.1. Einführung und Themenübersicht ................................................................................................ 15 2.5.1. Was ist ein Alter Druck? – Neue Zeitgrenze im IDSBB................................................................ 15 2.5.2. Wo sind die Regeln für Alte Drucke zu finden .............................................................................. 16 2.5.3. Neues zu exemplarspezifischen Aufnahmen ............................................................................... 18 2.5.4. Übertragen von Titeln und weitere Angaben ................................................................................ 19 2.5.5. Veröffentlichungsangabe bei Alten Drucken ................................................................................ 20 2.5.6. Normierte Einträge für Orte, Drucker und Verleger ...................................................................... 21 2.5.7. Umfangs- und Illustrationsangaben bei Alten Drucken ................................................................ 21 2.5.8. UB-Fachstelle Historische Bestände ............................................................................................ 22

3. Nächste Informationsveranstaltung .................................................................................. 22

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Protokoll der Informationsveranstaltung vom 2. März 2017

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1. IDS Basel Bern

1.1. Katalogstatistik zur Fremddatenübernahme

1.1.1. Resultate der IDS-weiten Statistik Strategisches Ziel im IDS Bern ist die Förderung der Fremddatenübernahme. Nur so lässt sich der Aufwand bei der Formalerschliessung reduzieren. In einzelnen Fachgebieten (z.B. Slawistik, Orientalistik, Analytica etc.) müssen aber auch in Zukunft mehrheitlich Eigenkatalogisate erstellt werden, weil keine verwertbaren Fremddaten zur Verfügung stehen. Übersicht über die neuen Eigenkatalogisate im IDS 2016:

Die Tendenz der letzten drei Jahre bei der Fremddatenübernahme zeigt in die richtige Richtung:

2014 -> 57.5 % 2015 -> 59.0 % 2016 -> 60.5 %

Nach wie vor sehr wichtig ist die Qualitätskontrolle der verwendeten Fremddaten-Katalogisate. Dies wird an der nächsten Informationsveranstaltung Thema sein.

1.1.2. Feld 040 richtig erfassen Jede Statistik ist nur so viel wert wie die Qualität der Daten, auf denen sie basiert. Für die Statistik der Da-tenübernahme ist es daher zwingend notwendig, dass das Feld 040 korrekt erfasst wird. Nur so können richtige, statistisch auswertbare Katalogdaten entstehen. Hier die drei wichtigsten Punkte:

Eigenkatalogisat Immer Unterfeld $a erfassen! -> 040 $a SzZuIDS BS/BE BXXX $b ger $e rda

Fremddatenübernahme mit Korrekturen (z.B. WorldCat)

Immer Unterfeld $d am Schluss erfassen! -> 040 $a SzZuIDS NEBIS $b ger $e rda $d SzZuIDS BS/BE BXXX -> 040 $a GBVCP $b ger $e rda $c GBVCP $d HEBIS $d DEBBG $d SzZuIDS BS/BE BXXX

Korrekturen an abgeschlossenen Aufnahmen

Bei reinen Korrekturen an abgeschlossenen Aufnahmen wird nie ein $d erfasst.

1.2. Evaluation der Lieferantensituation in der UB Bern

Ziel der Evaluation war es, Transparenz zu schaffen bei den Lieferanten von Printmonografien der UB Bern. Lieferanten von Zeitschriften oder Online-Medien waren nicht Gegenstand der Untersuchung. Die Fragestellung bezog sich auf folgende Themenfelder:

Hauptlieferanten pro Zweigstelle Verträge und Vereinbarungen Konditionen, Rabatte

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Speziallieferanten der UB Bern Zufriedenheit/ Unzufriedenheit mit den Lieferanten, evtl. Wechselabsichten Kriterien für einen guten Lieferanten

Die Resultate sollen als Entscheid-Grundlage für die Lieferantenwahl der Zweigstellen dienen und auch Grundlage für UB-weite Verhandlungen mit einzelnen Lieferanten bilden. Methodisch wurde einerseits eine Online-Umfrage bei UB-Zweigstellen im Aug./Sept. 2016 durchge-führt. Teilgenommen haben 29 Zweigstellen. Zudem wurden die Finanzreportings 2015 nach relevanten Medienkrediten für Print-Monografien und Fortsetzungen ausgewertet. Dadurch liess sich feststellen, welches die umsatzstärksten Lieferanten der UB sind. Ergebnisse werden am UB Forum vom 4.4. 2017 vorgestellt. Ausserdem plant die Fachstelle Erwer-bung einen Workshop rund ums Thema Lieferanten ca. Mitte Mai 2017. Der detaillierte Ergebnisbericht ist auf der Intranetseite der Fachstelle Erwerbung abgelegt.

1.3. Elektronischer Kreditorenworkflow in der UB Bern

Vorgesehene Änderungen: Neuer Rechnungsworkflow an Uni ab August 2017 Rechnungseingang Finanzabteilung Elektronische Rechnungsverwaltung Auf jede Rechnung gehört Betriebs- oder Drittkredit als Referenznummer in festgelegtem

Format. Beispiele: Betriebskredit: REF-xxx-xx Beispiel: REF-802-20 Drittkredit: REF-xx-xxx Beispiel: REF-37-582 Was bedeutet das für die Bibliotheken:

Prozesse/Abläufe prüfen Zusätzliche Info an / Absprachen mit Lieferanten Anpassungen in Aleph

Was müssen die BibliothekarInnen tun:

Infoblatt abwarten, folgt Anfang April Empfehlungen / Anleitung Briefvorlagen

Prozesse/Abläufe durchdenken Laufenden ZS- und FS-Abos Kredite zuweisen

Die FS Erwerbung bietet Hilfestellung. Fragen können direkt bei den einzelnen Personen oder über die allgemeine Mailadresse [email protected] gestellt werden.

2. RDA und GND in der Praxis

2.1. Projekt ZS-Splitting: Was wurde erreicht, was ist noch offen?

Im Rahmen des Projekt Zeitschriften-Splitting wurden 9000 Titel automatisch gesplittet, und bei 4000 Titeln wurden die Verbindungen in den Felder 780/785 für Vorgänger- und Nachfolgetitel, und in den Feldern 770/772 für Haupttitel und Supplemente korrigiert.

2.1.1. Noch nicht bearbeitete E-Journals mit freiem Online-Zugriff

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Noch nicht bearbeitet sind E-Journals mit freiem Online-Zugriff (ca. 250 Titel). Diese präsentieren sich zurzeit wie folgt:

Diese Aufnahmen konnten wegen der heterogenen Erfassung nicht automatisch im Rahmen des Pro-jekts bearbeitet werden und müssen nun manuell gesplittet werden. Oft wurden einzelne Elemente nicht erfasst, wie z.B. das FREE-Holding. Die Sätze werden für die Bearbeitung aufgeteilt. Falls Unklarheiten bestehen, werden die nach 856 $x zuständigen Bibliotheken angeschrieben.

Die Anleitung zum manuellen Splitting folgt im April.

2.1.2. Noch nicht bearbeitete hybride Schriftenreihen Ca. 600 Aufnahmen für monografische Reihen enthalten zurzeit noch hybride Angaben und daran verknüpft sind sowohl Print- als auch Online-Bände. Da die Online-Bände nicht per Programm mit einer neu erstellten Online-Reihenaufnahme verknüpft werden können, muss das Splitting und Umverknüpfen der Bände ma-nuell erfolgen. Vorläufig präsentieren sich die Reihen entweder als hybride übergeordnete Aufnahme mit reinen Print-Bandübersichten oder mit gemischten Bandübersichten. Beispiel 1: Bandübersicht nur print:

Print-Holding

Online-Holding

Link zum Volltext

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Reihe mit Online-Zugriff auf der übergeordneten Stufe. In der Bandübersicht sind hingegen nur Print-Bände enthalten. Beispiel 2: Bandübersicht gemischt:

Die hybriden Schriftenreihen werden vorläufig nur punktuell und bei Bedarf manuell gesplittet. Ein grösse-res Projekt ist nicht in Planung. Fragen können bei der E-Library gestellt werden.

2.1.3. Noch offene Punkte und weiteres Vorgehen Weitere, noch nicht bereinigte Fälle treten auf, wo die Publikation die Erscheinungsweise wechselt von Zeitschrift zu monografische Reihe oder umgekehrt. In diesen Fällen funktioniert die Verbindung von Schriftenreihe zu E-Journal noch nicht, da die Aufnahme noch nicht existiert oder die neue Verknüpfungs-nummer noch nicht eingetragen ist. Dies kann in den folgenden Fällen zutreffen: Vorgänger – Nachfolger ; Haupttitel – Supplement Die Aufnahmen sind an den Feldern 909 zu erkennen:

Nicht regelkonform als Online gekennzeichneter Band

Print- und Online-Band vorhanden, ohne Kennzeichnung

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Noch in Bearbeitung ist eine Anleitung zum manuellen Splitting. Der Zeitpunkt des Erscheinens ist noch nicht klar, da einzelne Punkte noch bei der KoFoFo in Bearbeitung sind. Bei Unklarheiten oder konkretem Splitting-Wunsch bitte melden an [email protected]

2.2. RDA und GND in der Praxis - Reproduktion

2.2.1. Definition «Reproduktion» gemäss RDA Im RDA-Glossar ist folgende Definition zu finden: Reproduktion - Eine exakte Kopie des Inhalts einer Ressource, die mit mechanischen oder elektronischen

Mitteln erstellt ist. Konkrete Zusatzinformationen sind zu finden unter:

Ausführliche Anwendungskriterien unter RDA 1.11, D-A-CH, RDA 2.1, D-A-CH und RDA 2.5.1 und D-A-CH sowie RDA 2.8.6.6, D-A-CH AWR

NEU: Babette-Seite zum Thema Reproduktionen

In der Praxis tauchen vielfältige Fälle auf, zu denen sinnvolle Lösungen gefunden werden müssen. In der Umstellungsphase, auch auf Grund der vorhandenen KIDS-Altdaten, ist dies oft nicht einfach. Grund-sätzlich ist es wichtig, zu wissen, dass nicht mehr jedes abweichende Jahr zu einer neuen Aufnahme führt.

2.2.2. Verschiedene Fälle von Reproduktionen Die folgenden Fälle müssen unterschieden werden:

Klassischer Nachdruck – mit Bezug zur ursprünglichen Manifestation (z.B. 2 Titelblätter) Reproduktion auf unterschiedlichem Datenträger Reproduktion mit abweichender Herstellungsangabe (Reprint, 2nd printing, etc.) Unterscheidung neue Auflage oder nur Druckvermerk/Herstellungsangabe

Von den genannten Fällen bereitet vor allem der letzte Schwierigkeiten, weil es, je nach Anzahl vorliegen-der Aufnahmen, einfacher oder schwieriger ist, den richtigen Entscheid zu treffen.

2.2.3. Reproduktion – Nachdruck im klassischen Sinn Dieser Fall erfährt gegenüber den KIDS nur ganz wenige Änderungen. Die wichtigsten Punkte sind:

Feld 008 Datumscode r, 2 Daten Feld 250 Feld 264 aktueller Erscheinungsvermerk Feld 534 Beziehung zum ursprünglichen Werk

$p Nachdruck von $c ursprünglicher Erscheinungsvermerk

Neu ist einzig die Beziehungskennzeichnung in 534 $p Nachdruck von Der Begriff für die Beziehungskennzeichnung muss zwingend aus der Begriffsliste in RDA J.4.2 stammen. Zur Illustration ein Beispiel: Manifestation mit 2 Titelseiten, ursprünglicher und neuer Veröffentlichungsangabe. Ursprüngliche Manifestation 1915 erschienen, Reproduktion 2013, nur Copyrightjahr angegeben.

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In diesem Fall speziell: der Ausgabevermerk ist nicht in der Vorlage, deshalb ergänzte Angabe in [ ] ge-mäss RDA 2.5.1.4. Das Erscheinungsjahr ist ermittelt und steht deshalb in eckigen Klammern, da nur das Copyright-Jahr an-gegeben ist.

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2.2.4. Hardback - Paperback In der Regel wird für ein Paperback keine neue Aufnahme erstellt, auch nicht bei abweichender ISBN. Aber die folgenden ausführlichen Anwendungskriterien unter RDA 2.1, D-A-CH müssen immer berücksich-tigt werden:

Abweichender Titel Abweichende Verlagsangabe Abweichendes Erscheinungsdatum Abweichender Umfang Abweichender Gesamttitel

Sie führen immer zu einer neuen Aufnahme. Zu beachten ist dabei, dass die Abweichungskriterien sich immer auf die Hardback-Ausgabe beziehen, nicht auf ev. früher erschienene Paperback-Ausgaben derselben Manifestation.

2.2.5. Reproduktion oder nur neuer Druck? Grundsätzlich muss entschieden werden, ob die Angabe tatsächlich ein Ausgabevermerk ist oder nur eine Druckangabe. Grundsätzlich ist nach RDA festgelegt, dass die reine Herstellungsangabe für die Erschlies-sung einer Manifestation keine Rolle spielt. Kriterien dafür sind unter RDA 2.1, D-A-CH und RDA 2.5.2.1 + D-A-CH Erl 2 sowie RDA 2.8.6.6 + D-A-

CH zu finden nur das Wort „Auflage“ und eine Zählung, ohne erläuternde Adjektive kurze Zeitabstände zwischen den „Auflagen“ hohe Zahl von „Auflagen“ in verhältnismässig kurzer Zeit

Im Zweifelsfall wird immer eine neue Aufnahme erstellt.

2.2.6. Was geschieht mit Druckangaben? Reine Druckangaben fliessen nicht ins Katalogisat ein.

Keine Erfassung in Feld 250 Keine Angabe als Erscheinungsdatum in 264 $c

Die Druckangabe hat Auswirkung auf die folgenden Elemente:

500 $a Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke Herstellungsjahr im Exemplarsatz, Beschreibung 6th printing (2017)

Ein Beispiel:

Manifestation 2013 erschienen (Copyright und First published) Hergestellt 2013 (Reprinted, könnte auch ein anderes Jahr sein) Erfassung mit Anmerkung: Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke

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Angabe im Exemplarsatz:

Ein besonderer Fall unter den Herstellungsangaben sind die Angaben von Lightning Source auf der letzten Seite des Buches. Diese Angabe wird nach RDA als reine Herstellungsangabe ignoriert.

Diese Angabe enthält ein verstecktes Jahr in der Produktionszeile:

Datumsangabe am Schluss der Zahlenreihe: 241116 = 24.11.2016 Das versteckte Jahr wird grundsätzlich nicht erfasst. Es erfolgt auch keine Angabe im Exemplarsatz. Bei französischen Publikationen kommt in der Regel eine weitere Angabe dazu: das Dépôt légal. Ein Beispiel: Hier muss festgelegt werden, welches Datum zur vorliegenden Manifestation gehört und welches Datum nur eine Druckangabe ist.

Herstellungsjahr im Exemplarsatz, Feld Beschreibung

Feld Zählstufe bleibt leer

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Die Angaben sind in der Regel an unterschiedlichen Stellen in der Ressource zu finden.

Cop. und Dépôt légal sind Erscheinungsdaten der Manifestation Achevé d‘imprimer ist Druckangabe – Angabe im Exemplarsatz

Nur, wenn andere Angaben völlig fehlen, können sowohl Dépôt légal als auch Achevé d’imprimer ersatz-weise für ein ermitteltes Erscheinungsdatum verwendet werden. Siehe dazu auch die D-A-CH-AWR zu RDA 2.8.6.6 (Punkt 3). Der dazu gehörende Exemplarsatz:

Herstellungsjahr im Exemplarsatz, Feld Beschreibung

Feld Zählstufe bleibt leer

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2.2.7. Reproduktion/Druckangabe – Konflikte bei Altdaten Das Verfahren beim Eintreffen eines neuen Drucks bei bestehenden KIDS-Altdaten kann aus folgenden Schritten bestehen:

1. Neue Aufnahme => kein Problem 2. Druckangabe (im Exemplarsatz) ergänzen und Anmerkung im Katalogisat erfassen

erfordert Meldung an weitere betroffene Bibliotheken via VZ 3. bestehende KIDS-Aufnahmen zusammenlegen – erfordert immer Meldung an VZ

Das konkrete Vorgehen ist der IDS Arbeitshilfe im Toolkit zu entnehmen. Allerdings soll das Zusammenle-gen von KIDS-Aufnahmen nur ausnahmsweise vorgenommen werden. Oft gibt es bei genauerer Betrach-tung Unterschiede, die eine neue Aufnahme auch nach RDA rechtfertigen. Die Ergänzung von Druckangaben und die Zusammenlegung von Aufnahmen muss immer allen betroffe-nen Bibliotheken gemeldet werden. Die Meldung erfolgt immer via VZ

2.3. RDA und GND in der Praxis – Kommentare zu einem Werk

2.3.1. Grundsatzfragen Zwei Grundsatzfragen müssen mit Hilfe von RDA 6.27.1.6 geklärt werden:

Bildung des Sucheinstiegs? Wer ist geistiger Schöpfer? Verfasser des ursprünglichen Werks? Verfasser des Kommen-

tars? Dieses RDA-Kapitel ist die einzige Stelle, die Auskunft zum Thema „Kommentar, Anmerkungen, illustrie-render Inhalt usw. zu einem bereits vorher existierenden Werk hinzugefügt“ gibt.

2.3.2. Kommentare zu einem Werk: 1. Fall Das Werk besteht aus einem zuvor existierenden Werk und hinzugefügtem Kommentar Das Werk präsentiert sich als Werk der Personen, die für den Kommentar verantwort-

lich sind Beispiel 1:

In diesem Fall wird der normierte Sucheinstieg, der das Werk präsentiert aus dem normierten Sucheinstieg für den Verfasser des Kommentars und dem bevorzugten Titel des Kommentars gebildet.

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Das Katalogisat dazu:

Ein Sucheinstieg für das ebenfalls enthaltene ursprüngliche Werk entfällt. Dieser Aspekt wird einzig durch die Sacherschliessung (Felder 600 und 655) abgedeckt. Die Formalerschliessung muss hier nichts hinzufü-gen.

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Beispiel 2:

Auch hier wird der normierte Sucheinstieg, der das Werk präsentiert als normierter Sucheinstieg für den Verfasser des Kommentars mit dem bevorzugten Titel des Kommentars gebildet. Das Katalogisat dazu:

2.3.3. Kommentare zu einem Werk: 2. Fall Das Werk besteht aus einem zuvor existierenden Werk und hinzugefügtem Kommentar Das Werk präsentiert sich als Expression eines zuvor existierenden Werks

Beispiel:

In diesem Fall erfolgt die Bildung des normierten Sucheinstiegs unter der Form, die das zuvor existierende Werk repräsentiert.

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Das Katalogisat dazu:

In diesem Beispiel muss für das zuvor existierende Werk, weil der Verfasser vor 1500 gestorben ist, ein normierter Sucheinstieg mit Verknüpfung zum GND-Werksatz angelegt werden. Aus diesem Grund wird zusätzlich zum Sucheinstieg mit den Feldern 100 und 240 ein Feld 700 00 $a $t $1 erfasst. Für den Verfasser des Kommentars wird ein Sucheinstieg in Feld 700 erfasst. Die Beziehungskennzeich-nungen richten sich nach den konkreten Funktionsangaben aus der Vorlage.

2.4. RDA und GND in der Praxis – Konferenzen

2.4.1. Verknüpfung mit GND-Konferenz-Satz im BIB-Satz Für eine korrekte Verknüpfung des Sucheinstiegs im BIB-Satz mit dem dazu gehörenden GND-Satz müs-sen die folgenden Kriterien erfüllt sein:

alle Unterfelder, die im GND-Satz stehen, müssen auch im BIB-Satz stehen die Unterfelder müssen im BIB-Satz in derselben Reihenfolge stehen, wie im GND-Satz

Nur so wird der BIB-Satz korrekt mit der GND verknüpft. Zur Überprüfung, ob der BIB-Satz korrekt mit der GND IDS18 verknüpft ist, empfiehlt sich eine Indexsuche. Nur wenn dort in der Spalte „Norm. Info.“ GND (IDS18) steht, sind die Daten korrekt verknüpft. Hinweis: Zuweilen braucht es etwas Geduld, bis die Verknüpfung wirklich im Index sichtbar ist.

2.4.2. Eintrag für die Konferenz in Feld 111 oder 711? Fall 1: Die Konferenz ist geistiger Schöpfer der Ressource; enthalten sind ausschliesslich die Konferenzbe-

richte der Eintrag erfolgt in Feld 111 Fall 2: Konferenzberichte von 2 oder mehr Konferenzen sind enthalten; mehrere Konferenzen sind geistige

Schöpfer der Ressource 1. Konferenz erhält einen Eintrag in Feld 111 alle weiteren Konferenzen erhalten einen Eintrag in Feldern 711 Beispiel für die Angabe in der Vorlage: «Der vorliegende Band ist das Ergebnis zweier Tagungen zum Thema "Aufklärung und sakraler Raum" im Frühjahr 2010 und im Spätherbst 2014 an der Universität Tübingen.» Fall 3: Die Ressource enthält Berichte einer Konferenz sowie weitere Beiträge, Aufsätze o.ä. es handelt sich um eine Zusammenstellung die Konferenz erhält Eintrag in Feld 711 Beispiel für die Angabe in der Vorlage: «Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Tagung zu […]. Ein grosser Teil der Aufsätze ist direkt aus den Beiträgen hervor-gegangen. Weitere Autoren konnten hinzugewonnen werden, um das Themen-spekt-rum abzurunden.»

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Fall 4: Die Ressource enthält ausgewählte und/oder überarbeitete Konferenzbeiträge die Konferenz erhält Eintrag in Feld 711 Beispiele für Angaben in den Vorlagen: «Die Beiträge dieses Bandes gehen auf die gleichnamige Tagung vom 10.-12. September 2015 in Ham-burg zurück. Es handelt sich um ausgewählte und überarbeitete Vorträge dieser Tagung.» «Die Publikation enthält die bereinigten und erweiterten Hauptreferate der Tagung.» Zu Transparenzzwecken empfiehlt es sich, in Feld 500 eine Eintragung zum Sachverhalt zu machen.

2.5. Was ist neu mit RDA bei Alten Drucken

2.5.1. Einführung und Themenübersicht Für die Erschliessung Alter Drucke gibt es kein eigenes RDA-Kapitel. Die relevanten Informationen sind in den ganzen RDA verstreut. Entsprechend schwierig ist es, sich einen Überblick über die Änderungen bei den Regeln in Relation zu den KIDS zu informieren.

Was ist ein Alter Druck? Neue Zeitgrenze im IDSBB Wo sind die Regeln für Alte Drucke zu finden Neues zu exemplarspezifischen Aufnahmen Übertragen von Titeln und weiteren Angaben Veröffentlichungsangabe bei Alten Drucken Normierte Einträge für Orte, Drucker und Verleger Umfangs- und Illustrationsangaben bei Alten Drucken UB-Fachstelle Historische Bestände

Druckoffizin aus der zweiten Hälfte 18. Jahrhunderts. Die Technik ist weitgehend noch so, wie sie Guten-berg um 1450 erfunden hat.

2.5.1. Was ist ein Alter Druck? – Neue Zeitgrenze im IDSBB Was man als "Alten Druck" bezeichnet, ist zunächst eine Sache der Definition. Aus pragmatischen Gründen wählte man häufig einfach das Jahr 1800 als Grenze. So auch in den KIDS (Kapitel 2A, Altes Buch). Aller-

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dings fand im Laufe des 19. Jahrhunderts, mit der Industrialisierung ein grundlegender technischer Wandel statt, der in der Buchherstellung sichtbar wurde am Wandel von der Handpresse zum Maschinendruck. Diesen Wandel greift das RDA-Glossar in seiner Definition auf. Alte Drucke sind „Materialien, die vor der Einführung des Maschinendrucks circa 1825 - 1830 hergestellt wurden.‟ Damit ist RDA einerseits präziser, insofern es die Definition für Alte Drucke mit der Herstellungstechnik in Beziehung setzt, bleibt aber andererseits mit dem Zeitraum „circa 1825-1830“ für die Bedürfnisse der Ka-talogisierenden eher vage.

Druckmaschine um 1850 Es wäre zu aufwändig, bei jedem einzelnen Buch zu entscheiden, ob es noch auf einer Handpresse herge-stellt wurde oder bereits auf einer Druckmaschine. Deshalb haben sich die Altbestandsbibliothekare der UB Basel und der UB Bern geeinigt, die Grenze auf 1830 zu setzen. Gedruckte Materialien, die vor 1831 erschienen sind, werden also nach den Regeln für Alte Drucke erschlossen. Damit hat man eine zumindest eine glatte Jahrzehnt-Grenze. Ausserdem war das Jahr 1830 als Revoluti-onsjahr auch ein Jahr des politischen Umbruchs, in dessen Gefolge z.B. in der Schweiz in zahlreichen Kantonen liberale Verfassungen eingeführt wurden. Allerdings gibt es keine IDS-weite Regelung. Viele Bibliotheken wollen einen Ermessenspielraum behal-ten. Auch für uns gilt die Grenze 1830 zwar im Allgemeinen, aber für einzelne Sammlungen kann man durchaus einmal eine andere Zeitgrenze zwischen 1800 und 1850 setzen. Die neue Zeitgrenze bedeutet allerdings auch mehr Arbeit für das Zentrum Historische Bestände. In der Bibliothek Münstergasse und dem UB-Speichermagazin gibt es ca. 60'000 Bände mit Erscheinungsjahren zwischen 1801 und 1830. Das ist einer der Gründe, weshalb im November 2016 eine Schulung zu RDA für Alte Drucke für Kolleginnen und Kollegen aus der UB und von Partnerbibliotheken stattgefunden hat, Dabei waren auch zwei Kolleginnen, die das ZHB bei der Katalogisierung Alter Drucke unterstützen werden.

2.5.2. Wo sind die Regeln für Alte Drucke zu finden Die RDA haben den Anspruch, ein Regelwerk für alle möglichen Ressourcen zu sein. Anders als in den KIDS, wo es für diverse Medientypen, wie auch für Alte Drucke, eigenständige Kapitel gab, sind deshalb die Regeln für Alte Drucke über die ganze RDA verstreut.

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Oft sind es, wie im Beispiel oben, Ausnahmen oder Alternativen zu den allgemeinen Regeln. Sie werden jeweils mit dem Begriff "Alte Drucke" eingeleitet. Mehr noch als in den RDA selbst findet man allerdings Erläuterungen und Präzisierungen zu Regeln für Alte Drucke in den D-A-CH-Anwendungsrichtlinien. Hier hat die Themengruppe Alte Drucke in Frankfurt bei der Ausarbeitung der Anwendungsrichtlinien recht umfangreiche Arbeit geleistet.

Im April 2016 hat sich eine AG Alte Drucke gegründet, die dem Standardisierungsausschuss der DNB in Frankfurt zugeordnet ist, und die Arbeit der Themengruppe fortsetzen soll. In der AG sitzen (wie in der Themengruppe) Vertreter der Verbünde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zurzeit ist man damit beschäftigt für die Alten Drucke ein erweitertes Standardelemente-Set zu definieren, ähnlich wie es das auch schon für Nationalbibliotheken gibt. Die Standardelemente, wie sie allgemein gel-ten, werden für ein "Normalniveau" bei Alten Drucken als nicht ausreichend betrachtet. Schliesslich gibt es noch eine IDS-Arbeitshilfe für Alte Drucke, die – zusammen mit anderen IDS-Arbeits-hilfen - im RDA-Toolkit (Werkzeuge –> Workflows –> Globale Workflows – > IDS Arbeitshilfen) zu finden ist.

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Sie fasst wichtige Änderungen der RDA gegenüber den KIDS und ihre Erfassung in den MARC21-Feldern zusammen. Darüber hinaus gibt es Besonderheiten in der Katalogisierungspraxis der Schweiz, die von den deutschen Verbünden abweicht und deshalb besonderer Regelungen bedarf. Eine wichtige Besonderheit ist die exemplarspezifische Erfassung.

2.5.3. Neues zu exemplarspezifischen Aufnahmen In Aleph gibt es im Exemplarsatz nur wenige Möglichkeiten für strukturierte exemplarspezifische Angaben, also Angaben über den Zustand eines Buches, über Vorbesitzer, Gebrauchsspuren, Schäden etc. Gerade diese exemplarspezifischen Besonderheiten spielen bei Alten Drucken eine besondere Rolle und sind z.T. auch für die Forschung von besonderem Interesse. Aus diesem Grund galt schon nach KIDS und gilt nun auch gemäss der IDS-Arbeitshilfe für Alte Drucke die Regel, dass beim Vorliegen exemplarspezifischer Besonderheiten, die man in entsprechenden Anmerkun-gen notieren möchte, exemplarspezifische Aufnahmen gemacht werden. Im IDS-MARC wurde für Anmerkungen zum vorliegenden Exemplar generell das Feld 590 benutzt.

In MARC21 gibt es neu zusätzlich das Feld 561 für Anmerkungen zur Besitzhistorie (z.B. Besitzereinträge, Exlibris etc.) und das Feld 563 für Anmerkungen zum Einband.

Für andere Angaben, z.B. Schäden oder eine abweichende Bindung, benutzen wir weiterhin das Feld 590. Werden Anmerkungen in diesen Feldern gemacht, so muss eine exemplarspezifische Aufnahme erstellt werden! Exemplarspezifische Aufnahmen erkennt man

am Vorhandensein einer exemplarspezifischen Anmerkung (Feld 561, 563 oder 590) am Feld 019 mit einer standardisierten Notiz: "Historischer Bestand" (manchmal liest man auch

"Altbestand"). Exemplarspezifische Aufnahme, gesperrt für Veränderungen und das Anhängen von weiteren Exemplaren."

Diese Notiz wurde auch bisher schon eingesetzt, es soll aber noch einmal explizit darauf hingewiesen wer-den. Bitte in solchen Fällen tatsächlich kein weiteres Exemplar mehr anhängen! Für ein weiteres Exemplar derselben Manifestation muss man entweder eine entsprechende nicht-exemp-larspezifische Aufnahme finden, oder aber eine neue Aufnahme erstellen.

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In exemplarspezifischen Aufnahmen findet sich immer auch der Unikat-Code in Feld 909.

Sein Hauptzweck ist die Verhinderung einer Dedublierung der Aufnahme in Swissbib, die dazu führen würde, dass exemplarspezifische Anmerkungen eines Exemplars in der Aufnahme für ein anderes Exemplar auftauchen (ein Haupt-Kritikpunkt der Altbestands-Bibliothekare in der Anfangszeit von Swissbib). Exemplarspezifische Angaben in nicht-exemplarspezifischen Aufnahmen Die IDS-Arbeitshilfe lässt explizit die Möglichkeit zu, exemplarspezifische Angaben in der OPAC-Notiz zu erfassen, auf eine Unikatsaufnahme zu verzichten und eine ganz normale Aufnahme für die Manifestation zu erstellen, an die mehrere Exemplare angehängt werden können. Möglich ist das in den Fällen, wo keine umfangreichen exemplarspezifischen Angaben erfasst werden müssen. Im Prinzip war das auch in den KIDS so, in der Praxis wurden aber im IDS Basel Bern für Alte Drucke auf Niveau 4 grundsätzlich exemp-larspezifische Aufnahmen gemacht. Neu werden wir häufiger Aufnahmen erstellen, die nicht exemplarspezifisch sind, an denen also mehrere Exemplare hängen können, wenn es keine umfangreichen oder wichtigen exemplarspezifischen Angaben gibt. Das gilt vor allem für Drucke des frühen 19., teilweise auch des 18. Jahrhunderts. So soll eine über-mässige Aufblähung des Katalogs durch zahlreiche exemplarspezifische Aufnahmen vermieden werden. Neu kann deshalb auch der Unikat-Code bei Aufnahmen für Alte Drucke auf Niveau 4 verwendet werden, die nicht exemplarspezifisch sind. Dies soll verhindern, dass diese Aufnahmen mit exemplarspezifischen Aufnahmen und deren exemplarspezifische Angaben aus anderen Verbünden vermischt werden. (Der Be-griff 'unikat' stimmt also in diesem Fall nicht mehr – passender wäre z.B. "nomerge" gewesen – aber man wollte nicht noch einen weiteren Code erstellen.) Bei nicht-exemplarspezifischen Aufnahmen können neu auch Personen, Familien oder Körperschaften, die sich auf ein Exemplar beziehen (z.B. frühere Eigentümer) einen Sucheinstieg in den Feldern 700 oder 710 erhalten – genau wie bei exemplarspezifischen Aufnahmen. Sie brauchen dann aber ein Unterfeld $5, in dem die Bibliothek und die Signatur des Exemplars eingetragen werden, auf das sich der Sucheinstieg bezieht.

Im Beispiel ist der Eintrag im Unterfeld $5 kursiv geschrieben, da die KoFoFo noch über die korrekte Form des Eintrags entscheiden muss. Für die Bibliothek könnte das der MOC sein (Marc Organization Code), den wir auch in den GND-Normsätzen verwenden. Der Code könnte im Webkatalog in eine für Benutzende verständlichere Form übersetzt werden, zum Beispiel "Universitätsbibliothek Bern".

2.5.4. Übertragen von Titeln und weitere Angaben Ein auffälliger Unterschied von Titelaufnahmen Alter Drucke nach KIDS gegenüber Titelaufnahmen nach RDA ist die Art der Übertragung. RDA 2.3.1.4 sagt: "Übertragen Sie einen Titel so, wie er in der Informationsquelle erscheint". Das gilt auch für moderne Drucke, führt aber bei Alten Drucken, vor allem des 15. – 17. Jahrhunderts, häufig zu deutlich anderen Ergebnissen als in den KIDS. Titel, sowie Titelzusätze, Verantwortlichkeitsangaben, Ausgabebezeichnungen und Veröffentlichungsanga-ben werden nicht mehr "normalisiert" erfasst, sondern mit allen typografischen Besonderheiten (Schreib-weise von i/j bzw. u/v/w) und mit der vorliegenden Gross- und Kleinschreibung.

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Bei Wörtern, die in Versalien, d.h. durchgängig in Grossbuchstaben gesetzt sind, wird jeweils nur der erste Buchstabe gross geschrieben. Die "normalisierte" Form des Haupttitels wird dann als abweichender Titel (evtl. als bevorzugter Titel des Werks) erfasst.

Beispiel: "A Rjch Storehovse, Or Treasvrie For The Diseased" (Verfasser: George Wateson): Der Haupttitel wird, inklusive der ungewöhnlichen Schreibweise des I als J und der U als V, in Feld 245 so übertragen, wie er auf der Titelseite steht. Das ist zwar gut zur Identifizierung dieser konkreten Manifesta-tion, aber nicht gut zum Recherchieren des Titels. Deshalb wird die normalisierte Form (wie man heute i/j bzw. u/v schreibt) auch im Feld 246 erfasst, also die Form, die wir in den KIDS als Haupttitel erfasst hätten.

Auch der bevorzugte Werktitel wird grundsätzlich normalisiert erfasst. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um einen Alternativtitel. Nach RDA 6.2.2.8 ist ein Alternativtitel nicht Teil des bevorzugten Titels. Des-halb kommt die normalisierte Form des Haupttitels ins Feld 246 und der erste Teil, ohne Alternativtitel, ist in diesem Fall bevorzugter Titel in Feld 240.

2.5.5. Veröffentlichungsangabe bei Alten Drucken Anders als bei modernen Veröffentlichungen werden bei Alten Drucken auch Drucker und Buchhändler als Verlag behandelt (IDS-Arbeitshilfe). Sie werden deshalb immer in der Veröffentlichungsangabe (264 _1) erfasst:

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2.5.6. Normierte Einträge für Orte, Drucker und Verleger Normierte Einträge für Orte oder Personen, Familien und Körperschaften, die mit einer Manifestation in Beziehung stehen, kommen in der Regel nur bei Alten Drucken vor, nämlich für den Erscheinungs- oder Druckort, sowie für Verleger, Buchhändler und Drucker. Der Erscheinungs- bzw. Druckort kommt neu ins Feld 751 $a (nach KIDS noch in Feld 752 $d) und wird mit dem entsprechenden GND-Satz für die Gebietskörperschaft verknüpft. Drucker, Buchhändler und Verleger erhalten einen normierten Eintrag im Feld 700 (oder 710), ebenfalls mit einer Verknüpfung zum GND-Normsatz. Ein besonderes Feld wie in den KIDS (Feld 902 2_ $a) gibt es nicht mehr. Beim normierten Eintrag wird über die Beziehungskennzeichnung deutlich gemacht, ob es sich um einen Drucker, Buchhändler oder einen Verlag handelt.

2.5.7. Umfangs- und Illustrationsangaben bei Alten Drucken Bei Alten Drucken muss die Umfangsangabe bekanntlich sehr genau sein, d.h. auch ungezählte Folgen von Seiten, Blättern oder Spalten werden erfasst (RDA 3.4.5.3.1). Auch das dient der Identifizierung einer Manifestation, zumal es bei Alten Drucken teilweise Abweichungen in der Bindung geben kann. (Es gab noch keine Verlagseinbände, weshalb jeder Besitzer seine Drucke selbst einbinden liess). Die Erfassung sämtlicher gezählter und ungezählter Folgen von Seiten, Blättern und Spalten kann mit den RDA-Regeln, gemäss denen man keine Abkürzungen mehr verwendet, und auch keine eckigen Klammern für ungezählte Folgen, zu sehr umfangreichen Umfangsangaben führen. Das angegebene Beispiel ist zwar fiktiv, aber durchaus realistisch und nicht ungewöhnlich, vor allem, wenn es Bildtafeln gibt.

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Bei den Illustrationen kann man differenzieren, um was für eine Art von Illustration es sich handelt, z.B. ein Portrait, eine Karte oder auch Notenbeispiele, Diagramme oder genealogische Tafeln – es gibt dazu eine definierte Liste von Begriffen (RDA 7.15.1.3). Die Illustrationstechnik (Holzschnitt, Kupferstich, Radierung) wird jedoch nur noch in einer Anmerkung erfasst.

2.5.8. UB-Fachstelle Historische Bestände Bei Fragen zur Katalogisierung Alter Drucke, aber auch zu Bestandsaufbau und –vermittlung, Restaurie-rung und Konservierung können Sie sich an die UB-Fachstelle Historische Bestände wenden. Sie gehört zum Zentrum Historische Bestände. E-Mail: [email protected]

3. Nächste Informationsveranstaltung

Dienstag, 23. Mai 2017, Kuppelraum, Uni Hauptgebäude

8h30 – 9h45

Informationen der Fachstelle Formalkatalogisierung in babette: http://www.ub.unibas.ch/babette/index.php/Fachstelle_Formalkatalogisierung


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