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Exposé zur Master Thesis

Date post: 22-Jan-2015
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Exposé zur Master Thesis Modul 17 - Seminar zur Master Thesis Hochschullehrgang eEducation3 Donau-Universität Krems Betreuer Mag. Klaus Himpsl-Gutermann August 2010 Heiko Vogl
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  • 1. Exposzur Master Thesis Modul 17 - Seminar zur Master ThesisHochschullehrgang eEducation3 Donau-Universitt Krems Betreuer Mag. Klaus Himpsl-GutermannAugust 2010Heiko Vogl

2. Expos zur Master Thesis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ............................................................................................................................ 32 Name der Betreuungsperson .............................................................................................. 53 Arbeitstitel ........................................................................................................................... 64 Problembeschreibung/wissenschaftliche Relevanz ............................................................. 75 Erste inhaltliche Annherung ans Thema ............................................................................ 85.1 Das Bildungsprogramm Lebenslanges Lernen ............................................................ 85.2 Lernen aus der Perspektive der Europischen Union ................................................. 95.3 Die Einzelprogramme des Bildungsprogrammes Lebenslanges Lernen.................... 105.4 Social Software ......................................................................................................... 116 Forschungsleitende Fragestellung ..................................................................................... 127 Wissenschaftstheoretische berlegungen (Modul 15) ....................................................... 138 Explikation der Methode .................................................................................................... 179 Vorlufige Gliederung der Master Thesis .......................................................................... 1810Zeitplan ......................................................................................................................... 1911vorlufiges Literaturverzeichnis ..................................................................................... 20 Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis 2 von 21 3. Expos zur Master Thesis 1 EinleitungIm Rahmen des Moduls 17 - Seminar zur Master Thesis ist als Vorberlegung zur Master Thesis ein Expos zu schreiben. Das Expos soll einen berblick ber die knftige Master Thesis geben, eine oder mehrere Fragestellungen entwickeln, den Rahmen und den Umfang der Arbeit zwischen Betreuer/in und Betreuter/Betreutem festlegen.Hauptaufgabe des Exposs ist es, eine Vorausschau auf die Master Thesis zu geben und die ersten Fragestellungen der Arbeit zu entwickeln:Die grundlegende Funktion jedes Exposs () ist die Entwicklung einer eigenen Fragestellung und der damit verbundenen methodischen und theoretischen Herangehensweise (Entwicklungsfunktion). (Harnsich 2003, S.1)Zustzlich dient es dazu, den Rahmen der Arbeit zwischen der betreuenden und der betreuten Person zu vereinbaren. Darber hinaus soll es helfen, das eigene Vorgehen zu reflektieren, mglicherweise zu verndern, und einen konstruktiven Lernprozess anzustoen.Besonders bei selbstgewhlten Fragestellungen (Seibold 2008) ist ein Expos sinnvoll und sollte zur eigenen Sicherheit erstellt werden.Der Seitenumfang des Exposs wurde fr das Modul 17 mit fnf bis acht Seiten festgelegt.Das Expos soll folgende Elemente beinhalten:den Namen der Betreuungspersonden Arbeitstiteldie Problembeschreibung/wissenschaftliche Relevanzeine erste inhaltliche Annherung ans Themaforschungsleitende Fragestellungwissenschaftstheoretische berlegungendie Explikation der Methode Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis3 von 21 4. Expos zur Master Thesis die vorlufige Gliederung der Master Thesis das vorlufiges Literaturverzeichnis ein mglichst detaillierter Zeitplan Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis 4 von 21 5. Expos zur Master Thesis 2 Name der BetreuungspersonBetreuungsperson: Mag. Klaus Himpsl-GutermannAutor:Dipl.-Pd. Heiko Vogl Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis 5 von 21 6. Expos zur Master Thesis 3ArbeitstitelDer in der Skizze zur Master Thesis genehmigt Titel lautete:Erasmus Community der Pdagogischen Hochschule SteiermarkAufbau einer Erasmus Community unter Verwendung der Open Source Social Networking Platform ELGG, als Erweiterung des bestehenden Virtual Erasmus Office (VEO) der Pdagogischen Hochschule Steiermark.Im Feedback wurden bei der Skizze folgende Punkte kritisiert:die Einschrnkung auf Erasmus-Studierende der Pdagogischen HochschuleSteiermarkdie Einschrnkung der Software-Untersuchung auf die Plattform ELGGwas bedeutet erfolgreiche Erasmus-Community aufbauenDie oben angefhrte Kritik ffnet interessante Perspektiven fr die weitere Ttigkeit bezglich der Master Thesis. Deshalb habe ich mich entschlossen den Arbeitstitel zu verndern. Der Vorschlag fr den Titel lautet nun:Social Software informelles Lernen in der Erasmus Community Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis6 von 21 7. Expos zur Master Thesis 4 Problembeschreibung/wissenschaftliche RelevanzSeit dem Sommersemester 2007 betreibt das Zentrum 2 nationale und internationale Bildungskooperation sowie Public Relations der Pdagogischen Hochschule Steiermark das Virtual Erasmus Office (VEO). Es handelt sich dabei um einzelne Kurse im Learning Management System Moodle, ber die Erasmus Studierenden vor, whrend und nach dem Erasmus Aufenthalt betreut werden und ber die der formale Ablauf der Mobilitt gesteuert wird. Ziel des VEO ist die Vereinfachung der Kommunikation des International-Office mit den Erasmus-Outgoings und Incomings.Neben dem Virtual Erasmus Office verwenden die Erasmus Studierenden auch ein zweites digitales System fr die Dokumentation der Mobilitt. Mit dem E-Portfoliosystem Mahara werden Ansichten zur Mobilitt und zur Schulpraxis erstellt.Neben diesen formalen Wegen der Kommunikation und Dokumentation ihrer Mobilitt, verwenden Erasmus Studierende aber immer hufiger Social Media um ihr persnliches, informelles Lernen im Rahmen des Auslandsstudiums zu untersttzen.Die Master Thesis gruppiert sich daher um zwei zentrale Fragestellungen: Welche Ziele verfolgt die Europische Union mit dem Bildungsprogramm Lebenslanges- Lernen und im Besonderen mit dem Erasmus Mobilittsprogrammes fr Studierende? Wie nutzen Erasmus Studierende Social Software? Wie kann man Erasmus Studierende im informellen Lernen untersttzen? Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis7 von 21 8. Expos zur Master Thesis 5Erste inhaltliche Annherung ans ThemaDie Master Thesis behandelt zwei Hauptthemen: Die Ziele des Bildungsprogrammes Lebenslanges-Lernen der Europischen Union mit dem Schwerpunkt des Erasmus Mobilittsprogrammes fr Studierende und das informelle Lernen whrend der Mobilitt.5.1 Das Bildungsprogramm Lebenslanges LernenZiel des Bildungsprogrammes Lebenslanges Lernen (Lifelong Learning) ist es, dass sich die Europische Union zu einer fortschrittlichen Wissensgesellschaft entwickelt - einer Gesellschaft mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung, mehr und besseren Arbeitspltzen und grerem sozialen Zusammenhalt (Europische Kommission 2006, S.3).Teilprogramme des Programmes Lebenslanges Lernen beinhalten dazu die Mobilitt an sich als Lernzweck um fr den Arbeitsmarkt besser gerstet zu sein:Die Mobilitt zu Lernzwecken d. h. ein Auslandsaufenthalt mit dem Ziel, neue Fhigkeiten und Kompetenzen zu erwerben ist eine der grundlegenden Mglichkeiten, mit denen Einzelpersonen und insbesondere junge Menschen ihre Chancen auf dem Arbeitmarkt steigern und ihre persnliche Entwicklung voranbringen knnen. (Europische Kommission 2009, S.3)Im Rahmen dieses Bildungsprogrammes hat die Europische Union (EU) acht Schlsselkompetenzen zur Erreichung dieser Ziele definiert (vgl. Cedefop 2009): Kommunikation in der Muttersprache; Kommunikation in Fremdsprachen; mathematische, wissenschaftliche und technologische Kompetenz; Computerkompetenz; Lernkompetenz; zwischenmenschliche, interkulturelle und soziale Kompetenz sowieBrgerkompetenz; unternehmerische Kompetenz; Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis8 von 21 9. Expos zur Master Thesis kulturelle Ausdrucksfhigkeit. 5.2 Lernen aus der Perspektive der Europischen UnionZum Erreichen dieses Bildungszieles versucht die EU nicht nur das formale Lernen, sondern mit dem Bildungsprogramm Lebenslanges Lernen auch das nicht formale, beziehungsweise das informelle Lernen zu untersttzen. Lernen an sich wird im Programm Lebenslanges Lernen als Prozess, in dem eine Person Informationen, Ideen und Werte aufnimmt und sich auf diese Weise Wissen, Know-how, Fertigkeiten und/oder Kompetenzen aneignet (Europische Kommission 2006, S.92) definiert. Da in den Mitgliedslndern der Europischen Union unterschiedliche Auffassungen von formalen, nicht formalen und informellen Lernen bestehen, wurde fr das Bildungsprogramm Lebenslanges Lernen eine einheitliche Definition dieser Begriffe eingefhrt.Formales Lernen wird als zielgerichteter, organisierter Prozess der/des Lernenden in einem definierten Lernraum mit einer mglichen Zertifizierung gesehen:Formales LernenLernen, das in einem organisierten und strukturierten Kontext (z. B. in einer Einrichtung der allgemeinen oder beruflichen Bildung oder am Arbeitsplatz) stattfindet, explizit als Lernen bezeichnet wird und (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernfrderung) strukturiert ist. Formales Lernen ist aus der Sicht des Lernenden zielgerichtet und fhrt im Allgemeinen zur Zertifizierung. (Cedefop 2009, S.92)Im Gegensatz dazu enthlt nicht formales Lernen zwar Lernelemente, die Ttigkeit wird aber nicht explizit als Lernen bezeichnet. Lernziele, Lernzeiten oder Lernfrderung stehen nicht im Vordergrund, obwohl es sich um eine beabsichtigte Ttigkeit der/des Lernenden handelt:Nicht formales LernenBezeichnet Lernen, das in planvolle Ttigkeiten eingebettet ist, die nicht explizit als Lernen bezeichnet werden (in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernfrderung), jedoch ein ausgeprgtes Lernelement beinhalten. Nicht formales Lernen ist aus Sicht des Lernenden beabsichtigt. (Cedefop 2009, S.93) Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis 9 von 21 10. Expos zur Master ThesisInformelles Lernen findet im Alltag statt, es ist nicht beabsichtigt, nicht strukturiert und organisiert:Informelles LernenLernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist in Bezug auf Lernziele, Lernzeit oder Lernfrderung nicht organisiert oder strukturiert. Informelles Lernen ist in den meisten Fllen aus Sicht des Lernenden nicht ausdrcklich beabsichtigt. (Cedefop 2009, S.92)5.3 Die Einzelprogramme des Bildungsprogrammes Lebenslanges LernenDas Programm Lebenslanges Lernen besteht aus unterschiedlichen Manahmen, wie zum Beispiel Austauschprogramme, Studienbesuche und Netzwerkaktivitten. Zustzlich stehen Schlern, Studierenden, Lehrenden, Lehrkrften, Ausbildern und allen anderen Akteuren der allgemeinen und beruflichen Bildung offen Projekte zur Verfgung.Gefrdert werden die Projekte auf unterschiedliche Weise durch die vier groen Einzelprogramme: Comenius fr Schulen Erasmus fr Hochschulbildung Leonardo da Vinci fr Berufsbildung Grundtvig fr ErwachsenenbildungDie Manahmen, des Comenius Programm zielen darauf ab, bei Schler/innen und Lehrenden ein Verstndnis fr die Vielfalt der europischen Kulturen, den unterschiedlichen Sprachen und Werte zu frdern. Es untersttzt Schler/innen zustzlich im Erwerb von grundlegenden Fertigkeiten und Kompetenzen fr die knftige Beschftigung und bei mglichem knftigem zivilgesellschaftlichem Engagement.Hauptziel des Austauschprogrammes Erasmus ist es einen europischen Hochschulraum zu frdern. Es ermglicht Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter/innen von Hochschulen im Ausland zu lernen, lehren und arbeiten. Zustzlich dazu gibt es noch Intensivprogramme,Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis 10 von 21 11. Expos zur Master ThesisNetzwerke und multilaterale Projekte. Eines der Ziele des Programmes ist es bis 2012 drei Millionen Erasmus Studenten die Mobilitt zu ermglichen.In der Beruflichen Bildung ist das Programm Leonardo da Vinci angesiedelt. Es finanziert praxisorientierte Projekte von Einzelpersonen und Initiativen, welche berufliches Aus-, Fort- und Weiterbildung im Ausland organisieren. Beispielsweise zhlen dazu Mobilittsinitiativen, welche Menschen die Mglichkeit bietet, sich im Ausland zu qualifizieren, Kooperationsprojekte zu starten oder um Netzwerke auszubauen, die sich mit Inhalten des Bildungsbereiches befassen.Grundtvig richtet sich an Lehrer/innen, Kursleiter/innen Bildungspersonal und in diesem Bereich ttige Einrichtungen und an Lernende in der Erwachsenbildung. Dieses Programm soll auch diesen Personengruppen und Organisationen die Mglichkeit bieten in anderen europischen Lndern Lernerfahrungen zu sammeln und Bildungsangebote zu nutzen.5.4 Social SoftwareProf. Peter Baumgartner, Leiter des Departments fr Interaktive Medien und Bildungstechnologien (IMB) an der Donau-Universitt Krems, versteht unter Social Software:[...] Anwendungen [], die zum Unterschied von Programmen, die Daten miteinander verknpfen Personen zueinander in Beziehung setzen. Und zwar in einer ganz spezifischen Art und Weise: Von unten nach oben. [...] Menschen treffen sich zuerst um etwas zu tun (Internetadressen ablegen, Fotos auf einen Server laden) und lernen erst dann sozusagen in der Ausbung ihrer Ttigkeit mit Hilfe der Software, die ihren Arbeitsprozess untersttzt, Personen mit gleich gelagerten Interessen kennen. [...] (Baumgarter 2006, S.4)Seiner Auffassung nach sind sowohl E-Mails und Foren als auch Blogs, Podcasts und Wikis nicht als Social Software einzuordnen, da diese keine Basis fr soziale Kontakte auf gleicher Interessensebene sein knnen, insbesondere wenn letztere drei in Form geschlossener Lerntagebcher gefhrt werden (Baumgarter 2006, S.4). Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis 11 von 21 12. Expos zur Master Thesis 6 Forschungsleitende Fragestellung Welche Ziele verfolgt die Europische Union mit Erasmus Studienaufenthalten als Teilprogramm des Bildungsprogramms Lebenslanges-Lernen? Was ist das Bildungsprogramm Lebenslanges-Lernen? Welche Ziele verfolgt das Bildungsprogramm Lebenslange-Lernen? Was sind Erasmus Studierendenaufenthalte? Welche Ziele sollen durch Erasmus Studierendenaufenthalte erreicht werden? Was ist formales Lernen, nicht formales Lernen, informelles Lernen? Wie definiert die Europische Union die Begriffe formales Lernen, nicht formales Lernen, informelles Lernen? Wie versucht die EU informelles Lernen zu untersttzen? Was ist Social Software? Welche Social Software gibt es explizit fr Erasmus Studierende? Wie nutzen Erasmus Studierende Social Software? Wie kann man Erasmus Studierende in ihrem informellen Lernen mit Social Software untersttzen? Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis 12 von 21 13. Expos zur Master Thesis 7 Wissenschaftstheoretische berlegungen (Modul 15)In der Einleitung des Buches Wege der Wissenschaft geht Chalmers (Chalmers 2006, S.2) auf die Natur der Wissenschaft ein. Er setzt sich mit der Frage auseinander was das Besondere an Wissenschaft sei. Er geht von der Annahme aus, dass Wissenschaft gemeinhin auf Tatsachen basiert:Im Allgemeinen wird intuitiv angenommen, das Besondere an Wissenschaft sei, dass sie eher auf Tatsachen als auf persnlichen Meinungen basiert. (vgl.Chalmers 2006, S.2)Problematisch bei dieser Annahme ist, dass Tatsachen auf Grundlage von Wahrnehmungen und Experimenten gewonnen werden. Wird angenommen, dass Tatsachen die reale Welt wiederspiegeln, so mssten diese ber einen sorgfltigen und vorurteilsfreien Einsatz der Sinne direkt belegt werden knnen (Chalmers 2006, S.5). Daraus resultiert, dass Wissenschaft auf dem basiert, was wir mit unseren Sinnen hren, ertasten und vor allem sehen knnen. Persnliche Meinungen und Vermutungen sollten demnach nicht enthalten sein. Historisch gesehen entwickelten die Empiristen des 17. und 18. Jahrhunderts (Chalmers 2006, S.7), wie Locke, Berkeley und Hume die Idee, dass Erkenntnisse auf Ideen beruhen, welche aus Sinneswahrnehmungen resultieren. Eine hnliche, wenn auch nicht so eingeschrnkte, Sichtweise hatten in diesen Zusammenhang die Positivisten.Chalmers (Chalmers 2006, S.7) unterscheidet drei Komponenten des Stellenwertes von Tatsachen:Tatsachen sind den Beobachtern durch sorgfltige und unvoreingenommene Beobachtungen direkt zugnglich. Tatsachen gehen der Theorie voraus und sind von ihr unabhngig. Tatsachen konstruieren eine stabile und verlssliche Basis fr wissenschaftliche Erkenntnis.Chalmers (Chalmers 2006, S.14) fhrt dazu an, dass Tatsachen nicht durch unsere Sinne beschrnkt sind. Beobachtungsaussagen setzen bereits Wissen voraus. Es ist daher nicht mglich zuerst Tatsachen festzustellen und dann daraus Wissen abzuleiten. Nimmt man eine Beobachtung beispielsweise ber den Sehsinn war, so wird ein Bild der beobachtbaren Umwelt als Lichtstrahl auf unser Auge projiziert. Unabhngig von der Beobachterin/vom Beobachter entsteht ein Bild dieser Umwelt auf der Retina des Auges. Abhngig von den Vorerfahrungen und den kulturellen Bedingtheit konstruiert das Gehirn nun das Bild:Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis 13 von 21 14. Expos zur Master ThesisWas ein Beobachter sieht, [wird] durch sein Wissen und seine Erfahrung beeinflusst. (Chalmers 2006, S.10)Das Tatsachen der Theorie vorausgehen muss nach Chalmers (Chalmers 2006, S.14) auch fallen gelassen werden. Tatsachen ber eine Welt ber die wir keine Vorstellung haben sind fr uns nicht zu erschlieen. Es kann weder Wissen darber gesucht, noch knnen Probleme gelst werden.Die Forderung, dass Wissenschaft auf Tatsachen basieren soll, die durch Beobachtungen gewonnen wurden, kann aber bestehen bleiben, wenn anerkannt wird, dass die Suche nach und die Formulierung von solchen Tatsachen theorieabhngig ist (Chalmers 2006, S.15).Beobachtungen knnen durch Beobachtungsaussagen belegt werden. Probleme entstehen dabei aber durch unterschiedliche Beobachter/innen und deren unterschiedlicher Wahrnehmung derselben Beobachtung. Der Wahrheitsgehalt der Beobachtungsaussage (Chalmers 2006, S.16) selbst ist vom Hintergrundwissen der Beobachterin/des Beobachters abhngig. Daraus resultiert, dass wissenschaftliche Erkenntnisse, die auf beobachtbaren Tatsachen beruhen, fehlbar sein knnen und mglicherweise korrigiert werden mssen. Zustzlich knnen auch Vorannahmen auf denen die Beobachtungen basieren fehlerbehaftet sein.InduktivismusWissenschaft im Allgemeinen und der Induktivismus im Besonderen, steht vor dem Problem wie und im welchen Umfang sich Theorien durch Tatsachen (Chalmers 2006, S.35) beschreiben und belegen lsst. Wenn eine Voraussetzung A und eine Voraussetzung B wahr sind und kann durch logischen schlieen ein Schlussfolgerung C nur wahr sein. Dies entspricht einer Deduktion:Das, was Logik in diesem Zusammenhang leisten kann, ist die Aussage: wenn die Voraussetzungen wahr sind, dann muss die Schlussfolgerung wahr sein. (Chalmers 2006, S.37)Problematisch ist dabei, dass bereits die Voraussetzungen wahr sein mssen. Die Wahrheit der Voraussetzungen kann mit der Logik aber nicht bewiesen werden. Daraus resultiert, dass Erkenntnisse nicht aus wissenschaftlichen Tatsachen abgeleitet werden knnen. Zustzlich ist die Anzahl der Beobachtungen zu betrachten. Wird von einer endlichen Anzahl vonHeiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis14 von 21 15. Expos zur Master ThesisBeobachtungen ein allgemeiner Schluss gezogen, wird von Induktion gesprochen. Die Induktion unterscheidet sich von der Deduktion im erstellen von all Aussagen (Chalmers 2006, S.39).Ein weiteres Problem der Induktion ist, dass sie sich auf Argumente und Wissen bezieht, die bereits durch induktive Argumentation erzielt wurde, die wiederum auf induktive Argumentationen basiert usw. Zustzlich besteht bei der Rechtfertigung der Induktion das so genannte Induktionsproblem:Die Rechtfertigung der Induktion beinhaltet einen Rckgriff auf die Induktion und ist daher vllig unbefriedigend. (Chalmers 2006, S.43)FalsifikationismusAuf Grund der oben beschriebenen Probleme und auf Grund weiterer Probleme bei der Verwendung des Induktivismus durch Freud und Marx entwickelte Popper den Falsifikationismus. Fr Popper stellen Theorien Annahmen ber die Wirklichkeit dar mit denen der Mensch versucht wissenschaftliche Erklrungen fr Ereignisse zu finden. Seiner Ansicht berlebt nur die geeignetste Theorie. Es kann aber nie gesagt werden, dass die Theorie wahr ist, sondern nur das sie besser ist als alle vorausgegangen. Der Logoische Grundsatz des Falsifikationismus behandelt die Falschheit von Aussagen:Die Falschheit von allgemeinen Aussagen kann von entsprechenden Einzellaussagen abgeleitet werden. (Chalmers 2006, S.53)Nicht jede Hypothese kann dafr heran gezogen werden. Eine Bedingung fr Hypothesen ist, dass sie falsifizierbar sind. Wissenschaftliche Theorien und Gesetze sind falsifizierbar, da sie Aussagen ber die Wirklichkeit machen. Je hher die Falsifizierbarkeit einer Theorie ist, umso besser wird sie im Sinne des Falsifikationismus.Ein Problem des Falsifikationismus besteht in der Bestimmung der Hhe der Falsifizierbarkeit. Je hher eine Theorie falsifizierbar ist umso besser die Theorie. Der raffinierte Falsifikationismus hat sich diesem Problem angenommen. Er versucht nicht mehr absolut die Falsifizierbarkeit zu messen, sondern vergleicht die Falsifizierbarkeit zweier Theorien miteinander:Der raffinierte Falsifikationismus, , betont weit mehr die relativen Verdienste konkurrierenden Theorien, als die Verdienste einzelner Theorien (Chalmers 2006, S.63). Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis 15 von 21 16. Expos zur Master ThesisVorteile des Falsifikationismus gegenber dem Induktivismus sind, dass anerkannt wird, dass Theorien und Tatsachen fehlbar sind. Er strebt nach einer Verbesserung der Theorien nicht nach dem Beleg der Wahrheit. Chalmers fasst zusammen:Der Falsifikationist setzt eher auf Fortschritt als auf Wahrheit. (Chalmers 2006, S.72)Auswirkungen auf die Master ThesisAuf Grund der oben angefhrten Denkweisen, werde ich bei der Master Thesis versuchen sogenannte All Aussagen zu verhindern. Die Erkenntnisse an sich sollen falsifizierbar formuliert werden um den Mindestansprchen des Falsifikationismus gerecht zu werden. Da ein betrchtlicher Teil der knftigen Master Thesis auf einer Literaturarbeit beruht, werde ich auch die gewhlte Literatur dementsprechend berprfen.Quellen zur Gewinnung des WissensGrundstzlich werden wissenschaftliche Arbeiten auf der Basis von vorhandenem beziehungsweise neuem Wissen (Kornmeier 2007, S.118) angefertigt. Es bestehen vier grundlegende Mglichkeiten (Literaturstudium, Meta-Analyse, Schreibtischforschung und Feldforschung) der Informationsbeschaffung und der Herkunft der Information. Abbildung 1: Quellen zur systematischen Gewinnung von Wissen (Kornmeier 2007, S.118) Der erste Teil meiner Master Thesis wird sich mit den Zielen der Europischen Union im Bereich des informellen Lernens beschftigen und ein Literaturstudium sein. Im zweiten Teil, dem empirischen Teil, werde ich versuchen die Grounded Theorie (vgl. Seite 17) anzuwenden. Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis16 von 21 17. Expos zur Master Thesis 8 Explikation der MethodeWie bereits oben beschrieben, besteht die Master Thesis aus zwei Teilen, dem Literaturstudium und dem empirischen Teil.Um die Ziele der Europischen Union bezglich des informellen Lernens, des Bildungsprogrammes Lebenslanges Lernen und der Erasmus Studierenden Mobilitten zu erheben, wird ein Literaturstudium von Quellen der Europischen Union durchgefhrt. Die Ergebnisse dieses Literaturstudiums sollen mit weiteren Quellen verglichen werden.Der zweite Teil der Master Thesis wird als Primrerhebung ausgefhrt. Dazu bieten sich grundstzlich drei Mglichkeiten an (Kornmeier 2007, S.169), die Befragung, die Beobachtung und das Experiment. Auf Vorschlag meines Betreuers der Master Thesis, wird dazu die wissenschaftliche Methode Grounded Theory verwendet werden.Die Grounded Theory wurde von Glaser und Strauss in den 1970 Jahren entwickelt. Sie ist eine sozialwissenschaftliche Methode zur systematischen Auswertung von qualitativen Daten. Ziel der Grounded Theory ist neben der Theoriebildung auch die praktische Relevanz der Ergebnisse:Angestrebt wird soziologische Theoriebildung nicht um ihrer selbst willen, sondern mit dem Ziel einer verbesserten Handlungsfhigkeit der Akteure im Untersuchungsbereich. (Strbing 2008, S.85)In einem Interview definiert Strauss (Strauss 2004) drei Grundelemente der Grounded Theory: das Kodieren, das theoretische Sampling und den Vergleich zwischen den Phnomenen und Kontexten. Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis17 von 21 18. Expos zur Master Thesis 9 Vorlufige Gliederung der Master Thesis Ziele der Europischen Kommission im Bereich des informellen Lernens o formales Lernen o nicht formales Lernen o informelles Lernen o Das Bildungsprogramm Lebenslanges Lernen der EU Comenius Leonardo Grundtvig Erasmus Informelles Lernen im Rahmen des Studierenden Mobiltsprogrammes Erasmus o Soziale Software o Soziale Software fr die Erasmus Mobilitten erasmusu moveonnet o Grounded Theorie o Nutzungsverhalten von Erasmus Studierenden bei der Verwendung von Social Software? o Untersttzen des informellen Lernens bei Erasmus Mobilitten Heiko VoglModul 17 - Seminar zur Master Thesis 18 von 21 19. Expos zur Master Thesis 10 ZeitplanDeadlineBezeichnung16.08.2010Abgabe Expos30.09.2010weitere Literatursuche15.10.2010Einarbeiten in die Grounded Theory01.11.2010Literaturstudium01.12.2010Durchfhrung der Grounded Theory10.01.2011Rohfassung14.02.2011Abgabe der Master Thesis Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis 19 von 21 20. Expos zur Master Thesis 11 vorlufiges LiteraturverzeichnisBaumgarter, P., 2006. Social Software & E-Learning. Computer + Personal (CoPers),Schwerpunktheft: E-Learning und Social Software., 14.Jg.(8).Cedefop, 2009. Europische Leitlinien fr die Validierung nicht formalen und informellen Lernens, Luxemburg.Chalmers, A.F., 2006. Wege der Wissenschaft: Einfhrung in die Wissenschaftstheorie 6. Aufl., Springer, Berlin.Europische Kommission, 2006. BESCHLUSS Nr. 1720/2006/EG DES EUROPISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 15. November 2006 ber ein Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens, Available at: http://www.lebenslanges- lernen.at/home/nationalagentur_lebenslanges_lernen/nationalagentur_lebenslanges_ler nen/downloads/programm_fuer_lebenslanges_lernen_antragsunterlagen/ [Zugegriffen August 12, 2010].Europische Kommission, 2009. GRNBUCH Die Mobilitt junger Menschen zu Lernzwecken frdern, Available at: http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/doc/mobility/com329_de.pdf [Zugegriffen September 15, 2010].Harnsich, S., 2003. Merkblatt Expos. Available at: http://www.uni-trier.de/fileadmin/fb3/POL/pubs/Magister-Expose.pdf [Zugegriffen Juli 29, 2010].Kornmeier, M., 2007. Wissenschaftstheorie und wissenschaftliches Arbeiten: Eine Einfhrung fr Wirtschaftswissenschaftler 1. Aufl., Mannheim: Physica-Verlag.Seibold, G., 2008. Das perfekte Expos zu einer Dissertation, BoD Books on Demand.Strauss, A., 2004. Forschung ist harte Arbeit, es ist immer ein Stck Leiden damit verbunden.Deshalb muss es auf der anderen Seite Spa machen. Available at:http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/562/1217 [ZugegriffenAugust 12, 2010].Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis20 von 21 21. Expos zur Master Thesis Strbing, J., 2008. Grounded Theory: Zur sozialtheoretischen und epistemologischenFundierung des Verfahrens der empirisch begrndeten Theoriebildung, Wiesbaden: VSVerlag. Heiko Vogl Modul 17 - Seminar zur Master Thesis21 von 21


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