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Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreitenden ... · II Danksagung Die Autorin möchte an...

Date post: 08-Sep-2019
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Diplomarbeit zum Thema Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreitenden regionalen Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 2001-2011 Eingereicht von: Madlen Fischer Studiengang: Geographie, Studienrichtung Wirtschafts- und Sozialgeographie Matrikel: 3140364 Betreuer: Prof. Dr. habil. Hartmut Kowalke (Technische Universität Dresden) Dipl.-Stw. Christian Preußcher (Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb- tal/Osterzgebirge e.V.) Dresden, 31.05.2012 Institut für Geographie Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und Südosteuropas
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Diplomarbeit zum Thema

Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreitenden

regionalen Entwicklungskonzeptes der Euroregion

Elbe/Labe im Zeitraum 2001-2011

Eingereicht von: Madlen Fischer

Studiengang: Geographie, Studienrichtung Wirtschafts- und Sozialgeographie

Matrikel: 3140364

Betreuer: Prof. Dr. habil. Hartmut Kowalke

(Technische Universität Dresden)

Dipl.-Stw. Christian Preußcher

(Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-

tal/Osterzgebirge e.V.)

Dresden, 31.05.2012

Institut für Geographie Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und Südosteuropas

II

Danksagung

Die Autorin möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, sich bei all jenen zu be-

danken, die sie bei der Erstellung der Arbeit unterstützt haben.

Ein besonderer Dank gilt den beiden Betreuern, Herrn Professor Dr. Hartmut Kowalke

und Herrn Christian Preußcher, die im Hinblick auf die Themenbearbeitung wichtige

Anregungen gaben und auf wesentliche Sachverhalte aufmerksam machten.

Darüber hinaus muss allen Gesprächspartnern Dank gezollt werden. Sie widmeten

sich den Belangen der Autorin, gaben im Rahmen von Experteninterviews umfassende

Auskunft und stellten Informationsmaterial zur Verfügung.

Die vorliegende Diplomarbeit wurde im Rahmen des Ziel 3-Projektes Sächsisch-

Tschechische Hochschulinitiative gefördert. Daher geht mein Dank an die Mitarbeiter

der Sächsisch-Tschechischen Hochschulinitiative für Ihre Unterstützung, vor allem bei

der Antragsstellung für die Förderung.

Nicht zuletzt möchte ich mich bei meinen Eltern, Angelika und Bernd Fischer, bedan-

ken, die mir während der gesamten Studienzeit zur Seite standen und mich in meinem

Vorhaben unterstützt haben.

III

Inhaltsverzeichnis

Danksagung ................................................................................................................. II

Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................ III

Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. V

Tabellenverzeichnis .................................................................................................... VII

Abkürzungsverzeichnis .............................................................................................. VIII

1 Einleitung ............................................................................................................... 1

1.1 Zielstellung der Arbeit ..................................................................................... 2

1.2 Aufbau der Arbeit ............................................................................................ 3

1.3 Stand der Forschung und Einschätzung der Literatursituation ........................ 4

2 Die Evaluationsforschung ...................................................................................... 7

2.1 Theorie und Stand der Forschung .................................................................. 7

2.2 Geschichte der Evaluationsforschung ........................................................... 10

2.3 Charakteristika des Instrumentariums Evaluation ......................................... 12

2.4 Durchführung von Evaluationen .................................................................... 15

3 Die Euroregion ..................................................................................................... 17

3.1 Die Vorstellung der Euroregion Elbe/Labe .................................................... 17

3.2 Die Entstehung der Euroregion Elbe/Labe .................................................... 22

3.3 Aufgaben und Ziele der Euroregion Elbe/Labe ............................................. 22

3.4 Rechtliche Grundlagen ................................................................................. 24

3.5 Die Organisation der Euroregion Elbe/Labe .................................................. 25

3.6 Die Finanzierung der Euroregion .................................................................. 26

4 Die Förderinstrumente Interreg III A und Ziel 3 .................................................... 28

4.1 Exkurs: Die EU-Strukturpolitik ....................................................................... 28

4.2 Interreg III A und Ziel 3 ................................................................................. 29

5 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe .......................... 33

5.1 Das Instrumentarium „Regionales Entwicklungskonzept“.............................. 33

5.1.1 Hintergrund und Entwicklung ................................................................. 33

5.1.2 Charakteristik des REK .......................................................................... 34

5.1.3 Funktionen ............................................................................................. 35

5.1.4 Erstellung und Aufbau ........................................................................... 36

5.1.5 Kritik am Instrumentarium REK .............................................................. 37

5.2 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe ................... 38

5.2.1 Der Aufbau ............................................................................................ 39

5.2.2 Die Handlungsfelder und Ziele ............................................................... 40

IV

6 Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreitenden regionalen

Entwicklungskonzeptes ............................................................................................... 52

6.1 Methodik der Evaluierung ............................................................................. 52

6.2 Vollzugs-, Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle der einzelnen Ziele in den

neun Handlungsfeldern ........................................................................................... 54

6.2.1 Technische und soziale Infrastruktur ..................................................... 55

6.2.2 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur ......................................................... 59

6.2.3 Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur ......................................................... 67

6.2.4 Tourismus und Naherholung .................................................................. 77

6.2.5 Umwelt, Natur und Landschaft ............................................................... 83

6.2.6 Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt .................................... 90

6.2.7 Bildung und Qualifizierung ..................................................................... 97

6.2.8 Sozialer, kultureller und sportlicher Bereich ......................................... 100

6.2.9 Kooperation, Kommunikation und Sicherheit ....................................... 104

7 Zusammenfassende Bewertung und Handlungsempfehlungen ......................... 117

8 Schlussfolgerungen ........................................................................................... 127

Quellenverzeichnis ....................................................................................................... X

Literaturquellen ......................................................................................................... X

Internetquellen ....................................................................................................... XV

Unveröffentlichtes Material .................................................................................... XIX

Sonstige Quellen .................................................................................................... XX

Anhang .................................................................................................................... XXII

Ehrenwörtliche Erklärung ......................................................................................... XCII

V

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schematische Darstellung des Aufbaus der Arbeit. .................................. 4

Abbildung 2: Funktionen von Evaluationen. .................................................................. 8

Abbildung 3: Arten von Evaluierungen ........................................................................ 14

Abbildung 4: Karte der Euroregion Elbe/Labe. ............................................................ 19

Abbildung 5: Landnutzung im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010. ..... 20

Abbildung 6: Landnutzung im deutschen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010 ............ 21

Abbildung 7: Das regionale Leitbild der Euroregion Elbe/Labe .................................... 24

Abbildung 8: Organigramm der Euroregion Elbe/Labe ................................................ 25

Abbildung 9: Karte des Fördergebietes des Ziel 3- Programms .................................. 31

Abbildung 10: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004 ...... 46

Abbildung 11: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004 ......................... 47

Abbildung 12: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Straße von Unternehmern in der

Euroregion .................................................................................................................. 60

Abbildung 13: Fahrgastzahlen des RE20 2005 bis 2011 ............................................. 63

Abbildung 14: Fahrgastzahlen des Elbe-Labe-Sprinters von 2005 bis 2011 ................ 64

Abbildung 15: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Schiene von Unternehmern in der

Euroregion .................................................................................................................. 65

Abbildung 16: Anzahl der tschechischen bzw. deutschen Kooperationspartner .......... 69

Abbildung 17: Gründe für fehlende Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe. .... 70

Abbildung 18: grenzüberschreitende Kooperationsbeziehungen ................................. 71

Abbildung 19: Bereiche grenzüberschreitender Kooperation ....................................... 71

Abbildung 20: Bereitschaft zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit .................... 72

Abbildung 21: Einschätzung der Perspektiven grenzüberschreitender Kooperation. ... 73

Abbildung 22: Beschäftigte im sekundären Sektor im sächsischen Teil der Euroregion

Elbe/Labe in den Jahren 2000 und 2010.. ................................................................... 74

Abbildung 23: Landnutzung in der Euroregion Elbe/Labe 1998 und 2010 ................... 77

Abbildung 24: Beherbergungsstätten in der Euroregion Elbe/Labe ............................. 80

Abbildung 25: Angebotene Betten in der Euroregion Elbe/Labe .................................. 80

Abbildung 26: Übernachtungen in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe ................... 81

Abbildung 27: Ankünfte in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe ............................... 81

Abbildung 28: Natürliches Bevölkerungssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum

1999-2010 .................................................................................................................. 91

Abbildung 29: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 1999-2010. .... 93

Abbildung 30: Bevölkerung in der Euroregion Elbe/Labe zum Zeitpunkt 1999 und 2011.

................................................................................................................................... 94

VI

Abbildung 31: Beurteilung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Euroregion

................................................................................................................................... 96

Abbildung 32: Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Euroregion Elbe/Labe .......... 97

Abbildung 33: Straftaten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ........................ 111

Abbildung 34: ermittelte tatverdächtige Jugendliche alle Straftaten in Grenznähe in der

Euroregion Elbe/Labe ............................................................................................... 112

Abbildung 35: Diebstähle in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ....................... 112

Abbildung 36: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Diebstählen in Grenznähe in

der Euroregion Elbe/Labe ......................................................................................... 113

Abbildung 37: ermittelte tatverdächtige Nichtdeutsche bei Diebstählen in Grenznähe in

der Euroregion Elbe/Labe ......................................................................................... 113

Abbildung 38: Rauschgiftdelikte in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ............. 114

Abbildung 39: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Rauschgiftdelikten in

Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe ................................................................... 114

VII

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Darstellung der Vorgehensweise der Evaluierung. ..................................... 54

Tabelle 2: Bäder im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe................................. 56

Tabelle 3: Anschlussgrad an die öffentliche Trinkwasserversorgung und öffentliche

Kanalisation in der Euroregion Elbe/Labe. .................................................................. 58

VIII

Abkürzungsverzeichnis

AEA American Evaluation Association

AEP agrarstrukturelle Entwicklungsplanung

AGEG Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen

ARL Akademie für Raumforschung und Landesplanung

AWO Arbeiterwohlfahrt

BHO Bundeshaushaltsordnung

BIK Netzwerk für Bildung, Information und Kommunikation

BMF Bundesministerium der Finanzen

BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

BTM Betäubungsmittel

CEval Centrum für Evaluation

DeGEval Deutsche Gesellschaft für Evaluation

DRK Deutsches Rotes Kreuz

EBA Eisenbahnbundesamt

EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung

EG Europäische Gemeinschaft

ESF Europäische Sozialfonds

et al. et alii (maskulin), et aliae (feminin), et alia (Neutrum); latein für “und an-

dere”

EU Europäische Union

EUREK Europäisches Raumentwicklungskonzept

e.V. eingetragener Verein

EW Einwohner

FFH Fauna-Flora-Habitat

gGmbH gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GRACE gemeinsam genutzte Grundwasserressourcen im sächsisch-

tschechischen Grenzgebiet

HRB Hochwasserrückhaltebecken

IMPRO Interessenverbund Metall- und Präzisionstechnik

IÖR Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.

IRS Informations- und Reservierungssystem

KMU Kleine und mittlere Unternehmen

KPF Kleinprojektefonds

IX

LEADER frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (dt.

Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirt-

schaft)

NUTS frz. Nomenclature des unités territoriales statistiques (dt. Systematik der

Gebietseinheiten für die Statistik)

ÖPNV öffentlicher Personennahverkehr

PHARE engl. Poland and Hungary Assistance for Restructure of the Economy

(EU-Programm um die Vorbereitungen der mitteleuropäischen Länder

Polen

und Ungarn zum Beitritt in die EG zu unterstützen)

RE Regionalexpress

REK Regionales Entwicklungskonzept

SAB Sächsische Aufbaubank

SMWA Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

SPA-Gebiet engl. Special Protection Areas (europäische Vogelschutzgebiete)

SPNV Schienenpersonennahverkehr

SSP Stärken-Schwächen-Profil

STWS sächsisch-tschechischen Bauabfallkreislaufsystem

SWOT engl. Strenghts-Weaknesses-Opportunities-Threats (dt. Stärken-

Schwächen-Chancen-Risiken)

TNU Trinationales Netzwerk Umweltbildung

TU Technische Universität

Ústí n. L. Ústí nad Labem

UNESCO Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt

VVO Verkehrsverbund Oberelbe

Zfev Zeitschrift für Evaluation

1

1 Einleitung

Grenzüberschreitende Raumentwicklung und die Zusammenarbeit von lokalen und

regionalen Gebietskörperschaften haben in den letzten Jahrzehnten beträchtliche Er-

folge aufzuweisen, auch wenn es immer noch viele Probleme an den EU Binnengren-

zen gibt.1 Eine Grenze stellt eine Trennlinie zwischen verschiedenen Gebieten dar. Für

die Geographie sind besonders die Staatsgrenzen aber auch sogenannte natürliche

Grenzen entlang von sichtbaren Erscheinungen der Naturlandschaft (z.B. Flüsse, Ge-

birge) wichtig.2 Grenzen stellen Barrieren und Hindernisse, rechtlicher, planerischer,

wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Art, für den grenzüberschreitenden Austausch

dar.3 Grenzräume in Europa zählen zumeist zu den strukturschwächeren Regionen

und werden daher von der Europäischen Union als besonders förderungswürdige Ge-

biete betrachtet. Grenzregionen bieten auch Chancen und Potentiale. Die optimale

Nutzung der Ressourcen auf einer Seite kann immense Vorteile auf der anderen Seite

der Grenze bewirken. Die Entwicklungspotentiale gilt es durch grenzüberschreitende

Zusammenarbeit herauszuarbeiten, denn Grenzregionen spielen eine immer stärkere

Rolle für Innovation und Wirtschaftswachstum in Europa. 39% der EU Bevölkerung

leben in Grenzregionen.4

Unter dem Begriff „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ werden meist alle Aktivitä-

ten zusammengefasst, die dem Ziel der „Abschwächung oder gar Überwindung der

durch Grenzen verursachten negativen sozio-ökonomischen Auswirkungen“ unter-

geordnet sind.5 Die Kooperation an den Grenzen gestaltet sich in der Praxis vor allem

durch kleinräumige Interreg Projekte, welche im Rahmen des Europäischen Regional-

fonds gefördert werden.6 Die Interregförderung zur grenzüberschreitenden Zusam-

menarbeit steigt kontinuierlich auf mittlerweile 8,6 Mrd. Euro für die neue Struktur-

fondsperiode 2014–2020.7

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden.8

Der Bezugsrahmen für diese Arbeit stellt die regionale Ebene. Ein wesentlicher Impuls

für den territorialen Zusammenhalt9 von Europas Grenzräumen geht von den grenz-

übergreifenden Regionen, darunter die sogenannten Euroregionen, aus. Heute existie-

1 Vgl. Selke, 2012. 2 Vgl. Diercke, 2005. 3 Selke, 2012. 4 Vgl. Selke, 2012. 5 Grom, I., 1995, S.46. 6 Selke, 2012. 7 Selke, 2012. 8 Grom, I., 1995. 9 Ziel 3 der EU- Strukturpolitik, weitere Informationen unter dem Kapitel 4.1.

2

ren 185 Euroregionen.10 Eine dieser Regionen, welche im Fokus dieser Arbeit steht, ist

die Euroregion Elbe/Labe an der sächsisch-tschechischen Grenze.11 Die freiwillige

Interessengemeinschaft arbeitet seit nun fast 20 Jahren daran, das Zusammenwach-

sen beiderseits der Grenze zu fördern und damit auch Disparitäten abzubauen. Bei

ihrer Arbeit bezieht die Euroregion Elbe/Labe regionale Akteure (Bevölkerung der Re-

gion, Behörden, Universitäten u.a.) mit ein, um eine nachhaltige grenzüberschreitende

Zusammenarbeit zu erreichen. So besteht seit vielen Jahren eine enge Kooperation

der Euroregion mit der Technischen Universität Dresden, speziell mit dem Lehrstuhl für

Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und Südosteuropas, unter der Leitung von

Prof. Dr. habil. Kowalke. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstanden und entste-

hen eine Reihe von Seminararbeiten, wissenschaftlichen Beiträgen und Zuarbeiten für

die Euroregion. Dazu zählt auch das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion

Elbe/Labe von 2001, welches Gegenstand dieser Arbeit ist.

Die Autorin dieser Arbeit ist durch ihr derzeitiges Studium der Geographie an der TU

Dresden auf das Thema der Euroregionen aufmerksam geworden. Sie ist in Sachsen

geboren und im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe aufgewachsen und ist da-

her mit diesem Gebiet sehr verbunden. Durch verschiedene Exkursionen im Studium

lernte sie den tschechischen Teil der Euroregion besser kennen. Durch diese Erfah-

rungen und einem Praktikum im Regionalen Planungsverband Oberes Elb-

tal/Osterzgebirge wurde ihr Interesse für Regionalentwicklung und Regionalplanung in

der Region geweckt. Da gerade grenzübergreifende Räume mit weit mehr Schwierig-

keiten zu kämpfen haben als Binnenregionen, verdienen diese, nach Meinung der Au-

torin, besondere Aufmerksamkeit.

Diese Gründe veranlassten die Autorin sich im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit der Eu-

roregion Elbe/Labe zu beschäftigen.

1.1 Zielstellung der Arbeit

Mit der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, die bisherige grenzüberschreitende

Zusammenarbeit der Euroregion ab 2001 aufzuzeigen und zu bewerten.

Im Jahre 2001 wurde am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost- und

Südosteuropas der Technischen Universität Dresden ein komplexes grenzüberschrei-

tendes Regionalkonzept der Euroregion Elbe/Labe verfasst. In diesem Konzept wurden

Stärken und Schwächen der Region in neun verschiedenen Handlungsfeldern aufge-

10 Vgl. Selke, 2012. 11 Eine Beschreibung der Euroregion Elbe/Labe findet sich im Kapitel 3 dieser Arbeit.

3

zeigt und daraus Entwicklungsziele für die Region erarbeitet.12 Dieses regionale Ent-

wicklungskonzept soll 2013 neu aufgestellt werden. Daher ist es notwendig, die Um-

setzung des bisherigen Konzeptes zu evaluieren, um sicherzustellen, dass das Leitbild

„Abbau bestehender struktureller Unterschiede“ sowie jede definierte Zielvorgabe in

den einzelnen Handlungsfeldern verfolgt wurde.

Im Mittelpunkt der Analyse stehen folgende Fragen:

• Wurden die Ziele des Konzeptes von 2001 in den Handlungsfeldern erreicht?

• Sind Defizite festzustellen und wenn ja wo sind diese verortet?

Das Ziel dieser Arbeit ist, die aus der Evaluierung gewonnenen Ergebnisse für die zu-

künftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Euroregion Elbe/Labe nutzbar zu

machen. Anhand der Beantwortung der oben genannten Fragen sollen Handlungsemp-

fehlungen für die neue EU-Förderperiode ab 2014 und für die Aufstellung des neuen

regionalen Entwicklungskonzeptes 2013 gegeben werden.

1.2 Aufbau der Arbeit

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Evaluierung der Umsetzung des Regionalen Ent-

wicklungskonzeptes. Der Aufbau dieser Arbeit ist in der Abbildung 1 schematisch dar-

gestellt. Mit einer kurzen Einleitung über grenzüberschreitende Zusammenarbeit und

Euroregionen, sowie Aufbau, Zielstellung und Methodik der Arbeit, wird zum Thema

hingeleitet. Ausführliche Informationen zu theoretischen Aspekten finden sich in den

Kapiteln zwei bis fünf.

Das zweite Kapitel widmet sich der Evaluationsforschung. In diesem wird das Instru-

mentarium der Evaluierung ausführlich vorgestellt, indem detailliert auf die Begrifflich-

keit, den Stand der Forschung und die Entwicklung, sowie die Eigenschaften, Funktio-

nen, Arten und Methoden der Evaluierung eingegangen wird.

Im nächsten Kapitel wird der Untersuchungsraum, die Euroregion Elbe/Labe, vorges-

tellt. Unter anderem werden die Organisation, Aufgaben und Ziele sowie die Finanzie-

rung der Euroregion erläutert. Der Abschnitt 4 enthält eine genaue Darstellung der für

die Arbeit der Euroregion wichtigsten Förderinstrumente Interreg III A und Ziel 3.

Zum theoretischen Teil gehört auch die Beschreibung des Instrumentariums Regiona-

les Entwicklungskonzept. Im fünften Kapitel wird das regionale Entwicklungskonzept

12 Kowalke; König, 2001.

der Euroregion Elbe/Labe vo

genden Abschnitt Gegensta

luierung erläutert, eine Vollzu

Maßnahmen in den neun H

zelnen Ziele bewertet.

Das siebte Kapitel fasst die

Handlungsempfehlungen für

die Arbeit durch ein Fazit d

aufgetretenen Probleme bei

tigsten Ausführungen und Au

Abbildung 1: Schematische Dars

1.3 Stand der Forschung

Um für die vorliegende Arbe

differenziert werden zwische

und dem Regionalen Entwick

Das Forschungsfeld der Eur

äußerst dynamisches Feld u

20.Jahrhunderts, einhergeh

deutsch-niederländischen G

gene Forschungsrichtung, d

13 Mehr zur Euregio auf der Homep

abe vom Jahr 2001 vorgestellt, dessen Umsetzun

enstand der Evaluierung ist. Dabei wird die Meth

Vollzugs-, Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle

un Handlungsfeldern durchgeführt und die Umse

st die Evaluierung in den Handlungsfeldern zusam

en für die zukünftige Arbeit der Euroregion. Abges

azit der gewonnenen Ergebnisse, einer kurzen D

e bei der Evaluierung und einer Zusammenfass

nd Aussagen dieser Arbeit.

e Darstellung des Aufbaus der Arbeit. Quelle: eigener En

hung und Einschätzung der Literatursituation

Arbeit eine Aussage zum Stand der Forschung zu

ischen dem Thema der Euroregionen, der Evalua

ntwicklungskonzept.

er Euroregionen ist ein Teil der Grenzraumforsch

Feld und entwickelte sich bereits in den sechzig

ergehend mit der Entstehung der ersten Euro

en Grenze, der Euregio.13 Mit der Zeit entwickelt

ng, die Euroregionen-Forschung, in der sich ein

omepage im Internet.

4

etzung im darauffol-

Methodik der Eva-

ntrolle ausgewählter

Umsetzung der ein-

zusammen und gibt

Abgeschlossen wird

rzen Darstellung der

enfassung der wich-

ner Entwurf.

ation

ung zu treffen, muss

valuationsforschung

forschung. Es ist ein

chziger Jahren des

Euroregion an der

ickelte sich eine ei-

h eine Vielzahl von

5

Studien, Untersuchungen und wissenschaftlichen Beiträgen finden lässt. Eine erste

Arbeit in dieser Kategorie ist die Veröffentlichung von M. Schöne. Sie stellt ein theoreti-

sches Konzept zur Erforschung der Euroregionen vor, indem sie die Euroregion als

Spannungsfeld zwischen euroregionalem Netzwerk, Grenzraum, Grenze und Umfeld

konzipiert.14 Die Euroregionen liegen im Interessenbereich mehrerer Wissenschaftsge-

biete (z. B. der Politikwissenschaften und der Sozial- und Kulturwissenschaften), dar-

unter auch der Geographie, insbesondere der politischen Geographie, der Wirtschafts-

und Sozialgeographie, der Regionalgeographie sowie der Raumordnung und Raum-

planung. Eine Vielzahl an Autoren aus diesen Bereichen haben sich dem Wirtschafts-

feld der Euroregionen gewidmet (u.a. Kowalke, Schöne, Müller, Jeřábek, Schmidt,

Jurczek). Somit gibt es zu diesem Thema (und auch speziell zur Euroregion Elbe/Labe)

zahlreiche Informationsquellen und Materialien zu den theoretischen Grundlagen, wel-

che für diese Arbeit genutzt werden konnten.

Die Evaluationsforschung und das Regionale Entwicklungskonzept sind relativ junge

Forschungsbereiche in der EU-Politik15, dementsprechend ist der Stand der Literatur.

Für beide Instrumentarien finden sich diverse publizierte Dokumente im Internet. Ver-

schiedene nationale und internationale Institutionen veröffentlichen auf ihrer Homepa-

ge aktuelle Informationen zu diesen Themen. Für beide getrennt, konnten somit etliche

nützliche Daten für diese Arbeit gewonnen werden. Für die Kombination der Themen

Evaluation und Regionale Entwicklungskonzepte liefert weder die einschlägige Fachli-

teratur noch das Internet nützliche und anwendbare Informationen. Grund dafür kann

sein, dass regionale Entwicklungskonzepte einen informellen Charakter besitzen16 und

daher keinerlei Zwang zur Durchführung einer Evaluierung besteht bzw. gegebenen-

falls Ergebnisse auch nicht veröffentlicht werden müssen. Zu diesem Thema kann die

Diplomarbeit von Anika Rothe erwähnt werden, welche eine Evaluierung der Umset-

zung des regionalen grenzüberschreitenden Entwicklungskonzeptes der Euroregion

Elbe/Labe im Zeitraum 2001 bis 2006 vorgenommen hatte.17 Ferner ist in diesem Zu-

sammenhang auch die Diplomarbeit von Robert Bartsch erwähnenswert. Im Jahr 2000

hat dieser die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Euroregion Elbe/Labe im

Rahmen von Interreg II A evaluiert.

Im Gegensatz zur Fülle an Informationen für den theoretischen Teil gestaltete sich die

Recherche für die eigentliche Evaluierung weitaus aufwendiger und komplizierter. Zu 14 Schöne, M., 2006. 15 Zum Thema Stand der Forschung und Literatursituation der Evaluationsforschung findet sich im nach-folgenden Kapitel eine gesonderte Betrachtung. 16 Näheres zu REK unter 5.1. 17 Allerdings weicht die Herangehensweise an die Evaluierung bei Rothe stark vom methodischen Vorge-hen dieser Arbeit ab, daher konnten die dort gewonnenen Ergebnisse hier nicht weiter genutzt werden.

6

den durchgeführten Interventionen18 konnte die Euroregion Informationen in Form von

Projektlisten zur Verfügung stellen. Aussagen und Daten zu Verlauf und Ergebnissen

der einzelnen Maßnahmen, sowie deren Wirkung, mussten zusammengetragen wer-

den. Dies geschah zum einen durch Gespräche mit verschiedenen Akteuren der Hand-

lungsfelder in Form von Experteninterviews19, zum anderen wurden statistische Daten

von den jeweiligen Statistikämtern zusammengetragen. Dabei ist zu erwähnen, dass

sich die Zeitpunkte der Erhebung der Daten auf der sächsischen Seite und der tsche-

chischen Seite unterscheiden. Da diese nicht allzu lang auseinander liegen und keine

anderen Daten verfügbar waren, wurden diese Daten trotzdem zum Vergleich heran-

gezogen.20 In diesem Zusammenhang muss auf die Kreisreform in Sachsen 2008 hin-

gewiesen werden. Die ehemaligen Landkreise Weißeritzkreis und Sächsische Schweiz

wurden zum Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge vereint. Da die Grenze des

neuen Landkreises die beiden ehemaligen Gebiete umfasst, wurden bei der statisti-

schen Auswertung bis zum Jahr 2007 die ehemaligen Landkreise einzeln und ab 2008

der zusammengefasste Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge erfasst.

Weiterhin ist zu erwähnen, dass alle Aussagen in dieser Arbeit aus deutscher Sicht

getroffen wurden. Da die Autorin über keinerlei tschechische Sprachkenntnisse verfügt,

wurde ausschließlich mit deutscher Literatur gearbeitet und alle Experteninterviews auf

deutscher Seite geführt.

18 Hier gemeint die im Rahmen von Interreg III A und Ziel 3 geförderten Großprojekte. 19 Eine Auflistung der einzelnen Interviewpartner findet sich im Quellenverzeichnis. 20 Auf deutscher Seite ist der Stand der Daten der 31. Juli, auf der tschechischen Seite der 31. Januar eines Jahres.

7

2 Die Evaluationsforschung

2.1 Theorie und Stand der Forschung

Evaluierungen sind Teil der angewandten Sozialforschung. Dabei werden die gleichen

wissenschaftlichen Methoden verwendet wie in den Sozialwissenschaften, der Unter-

schied ist jedoch, dass Evaluationen stärker in einem politischen und organisatorischen

Umfeld stattfinden. Wissenschaftliche Kriterien der empirischen Forschung müssen

auch bei Evaluationen erfüllt werden.21

Das Wort Evaluierung geht auf das lateinische Wort „valor“ für Wert zurück. Allgemein

bedeutet Evaluierung Bewertung. In der Literatur hat sich, aufgrund der großen Band-

breite der Anwendungsgebiete, für den Begriff Evaluierung eine Vielzahl von Synony-

men herausgebildet, beispielsweise „Analyse“ und „Kontrolle“. Erstmalige Verwendung

fand der Ausdruck Evaluation in Frankreich im 19. Jahrhundert, seit dem 20. Jahrhun-

derts dann im englischen Sprachgebrauch. Ende der sechziger Jahre des 20. Jahr-

hunderts wurde das Wort auch in Deutschland übernommen.22 Die Wörter Evaluation

und Evaluierung werden in dieser Arbeit synonym verwendet.

Evaluierung ist die Bereitstellung von Informationen zur Beurteilung der Effektivität er-

folgter Programme und Interventionen bzw. die Anpassung von Instrumenten und Me-

thoden auf der Basis von Lerneffekten.23 Evaluation meint nicht nur die Durchführung

des Bewertungsprozesses, sondern auch das Ergebnis dieses Prozesses. Beschrie-

ben, analysiert und bewertet werden unter anderem Maßnahmen, Organisationen,

Pläne, Produkte und Programme. So vielseitig die Anwendungsbereiche für Evaluie-

rungen sind, wie zum Beispiel in der Wirtschaft, Bildung oder Verwaltung, so vielseitig

sind auch deren Theorien und Methoden.24

Evaluationen werden immer zielgerichtet durchgeführt, erfüllen also immer einen be-

stimmten Nutzen. Sie dienen der Entscheidungsfindung, Optimierung oder Rechen-

schaftsablegung. Maßnahmen werden auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Sie dienen

der Steuerung und Reflexion von Prozessen. Evaluierungen sollen Erkenntnisse lie-

fern, sie dienen der Kontrolle, Entwicklung und Legitimation einer Maßnahme (siehe

Abb. 2). Mit dem Einsatz bestimmter sozialwissenschaftlicher Methoden kann auch die

21 Stockmann; Meyer, 2010. 22 Stockmann; Meyer, 2010. 23 Diercke, 2005. 24 Stockmann; Meyer, 2010.

Planung und laufende Übe

den.25

Abbildung 2: Funktionen von E

International wird der Stand

tion, den Vereinigten Staate

nalisierungsgrad erreicht, da

Evaluation Association (AEA

tiert in den USA ein großer

auch im außeruniversitären B

theoretischer und methodisc

Ursprung in den Vereinigten

ten eine Professionalisierun

mission ist treibende Kraft u

Evaluierungen in den Länder

Durch folgende Indikatoren

onskultur ausbreitet:27

• Evaluation ist meist e

element des Manage

• die Zahl der Evaluatio

• ein breiter Angebotsm

• Evaluationsergebniss

und

25 Stockmann; Meyer, 2010. 26 Stockmann; Meyer, 2010. 27 Vgl. Stockmann; Meyer, 2010.

Überwachung von Interventionsmaßnahmen ve

on Evaluationen. Quelle: Stockmann; Meyer 2010.

tand der Evaluationsforschung stark von der Wie

taaten, beeinflusst. Dort wurde der weltweit höch

ht, da die Evaluierung institutionell verankert ist

(AEA) ist der weltweit größte Fachverbund. Des

roßer Ausbildungsmarkt für Evaluatoren an Univ

tären Bereich. Somit ist es nicht verwunderlich, da

scher Ansätze und Modelle der Evaluationsfo

nigten Staaten hat. In Europa ist in den letzten bei

sierung der Forschung zu verzeichnen. Die Euro

raft und arbeitet auf eine Ausweitung und Vereinh

ändern Europas hin.26

toren zeigt sich, dass sich weltweit eine zunehm

eist ein fester Bestandteil der Politikgestaltung un

anagements in internationalen und nationalen Orga

aluationsgesellschaften ist stark gewachsen,

botsmarkt für Evaluierungen ist entstanden,

ebnisse verbreiten sich vor allem durch das Intern

8

en verbessert wer-

r Wiege der Evalua-

it höchste Professio-

rt ist. Die American

. Des Weiteren exis-

n Universitäten oder

h, dass der Großteil

tionsforschung ihren

en beiden Jahrzehn-

Europäische Kom-

ereinheitlichung von

nehmende Evaluati-

ng und Steuerungs-

n Organisationen,

Internet sehr schnell

9

• die Ausbildungs- und Trainingsaktivitäten in diesem Bereich haben weltweit zu-

genommen.

Diese Entwicklung lässt sich, global gesehen, als zweiter Evaluationsboom bezeich-

nen.28

In Deutschland ist die Evaluationsforschung ein relativ junges Phänomen. Der Urs-

prung der Entwicklung wissenschaftlicher Evaluierungen liegt, wie bereits erwähnt, im

Nordamerika der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur USA hat

sich, laut Stockmann (2000a), in Deutschland noch keine eigenständige sozialwissen-

schaftliche Evaluationsforschung durchgesetzt. Erste Professionalisierungserfolge sind

jedoch sichtbar und die Nachfrage an Evaluationen ist in den letzten Jahren sehr stark

gestiegen. Eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema der Evaluation fand im

Rahmen von Reformbemühungen im Bildungssystem statt. In den Bildungsverwaltun-

gen dienten wissenschaftliche Evaluationen als Mittel, um politische und planerische

Entscheidungen in der Öffentlichkeit zu legitimieren. Zu diesem Zeitpunkt gab es je-

doch noch keinen wissenschaftlichen Diskurs über theoretische und methodische Vor-

aussetzungen der Evaluation. Dieser wurde erst in den neunziger Jahren des 20. Jahr-

hunderts aufgenommen.29 30

1997 wurde die Deutsche Gesellschaft für Evaluation, kurz DeGEval, gegründet. Die

DeGEval beschäftigt sich mit Evaluation an Schulen und Hochschulen, im Umweltbe-

reich, Entwicklungspolitik, Strukturpolitik, Evaluierungen im Gesundheitswesen und in

der Wirtschaft. Des Weiteren ist sie Herausgeber verschiedener Empfehlungen von

Selbstevaluation bis zur Ausbildung von Evaluatoren. 2002 erarbeitete die DeGEval die

„Standards für Evaluation“, welche 2004 verabschiedet wurden. Die von der DeGEval

veröffentlichte „Zeitschrift für Evaluation“31 existiert seit 2002. Eine Ausbildungs-, For-

schungs- und Dienstleistungseinrichtung im Bereich Evaluierung in Deutschland stellt

das Centrum für Evaluation (CEval) dar.32 Das CEval ist ein Institut am Lehrstuhl für

Soziologie an der Fakultät für empirische Humanwissenschaften an der Universität des

Saarlandes in Saarbrücken. Leiter des Lehrstuhls ist Professor Dr. Reinhard Stock-

mann. Das Institut befasst sich mit der Theorie- und Methodenentwicklung bzw. der

Weiterentwicklung der Evaluationsforschung. Die Arbeitsschwerpunkte liegen im Be-

reich der Entwicklungszusammenarbeit, Umwelt und Arbeit, sowie Bildung und Kultur. 28 Der erste Evaluationsboom war in den Expansionsjahren in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahr-hunderts. 29 Stockmann; Meyer, 2010. 30 Im folgenden Kapitel wird auf die Entwicklung der Evaluationsforschung näher eingegangen. 31 Diese findet man im Internet. 32 Weitere Informationen zum CEval auf der Homepage.

10

Zusätzlich bietet das CEval Aus- und Weiterbildungsprogramme im Bereich der Eva-

luation an.33

Eine, wie in den USA etablierte, Evaluationskultur ist in Deutschland, laut Stockmann

(2004), jedoch noch nicht vorhanden. Erklärungen hierfür finden sich im späten Einsatz

von Evaluationsinstrumentarien in Deutschland. Zudem hat sich die Evaluierung in

Deutschland noch nicht als Regelinstrument der politischen Steuerung, der Qualitätssi-

cherung oder der politischen Aufklärung herausgebildet.34 Der zeitliche Vorsprung der

Evaluationsforschung in den USA spiegelt sich auch in der Literatur wider. Es existiert

zu diesem Thema eine Vielzahl an Werken aus dem angloamerikanischen Raum, wo-

bei in Deutschland erst in den letzten Jahren vermehrt Publikationen erschienen sind.

Die rasante Entwicklung der Evaluationsforschung führt, hierzulande, zu einer ständi-

gen Aktualisierung der Publikationen und zu einer Fülle von Veröffentlichungen. Zahl-

reiche aktuelle Informationen zum Thema Evaluierungen finden sich auch im Internet.35

2.2 Geschichte der Evaluationsforschung

Da die wichtigsten Entwicklungsimpulse der Evaluierungsforschung aus den USA

stammen, soll zunächst auf die dortige Entwicklung eingegangen werden. Die Urs-

prünge der Evaluation in den Vereinigten Staaten können auf Reformbemühungen des

19. Jahrhundert zurückgeführt werden, als die Regierung erstmals externe Inspektoren

beauftragte, öffentliche Programme im Zusammenhang mit Schulen, Krankenhäusern,

Haftanstalten und Waisenhäusern zu evaluieren. Im späten 19. und Anfang des 20.

Jahrhunderts fanden so zum Beispiel experimentelle Untersuchungen zur Ermittlung

von Schulleistungen am Land Grant College statt.36 Dies kann als Beginn der Evaluati-

onsforschung bezeichnet werden. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Werke zur

Evaluation. Während des zweiten Weltkrieges machte sich auch die amerikanische

Armee die Studien zur Evaluation zu nutze. Unter anderem wurden kontinuierliche

Messungen zur Gruppendynamik oder auch Evaluierungen bestimmter Maßnahmen im

Bereich Propaganda durchgeführt. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts verla-

gerte sich der Schwerpunkt der Nutzung und Entwicklung auf die Evaluierung von

internationalen Entwicklungshilfeprojekten. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhun-

derts begann der Einsatz von Evaluierungen für staatliche Aufgaben und Programme.

Um innenpolitische Spannungen in dieser Zeit zu entschärfen, wurde unter Präsident

Johnson ein Sozialreformprogramm entwickelt um die Situation der Armen und das

33 Stockmann; Meyer, 2010. 34 Stockmann, 2004. 35 So zum Beispiel auf der Internetseite des DeGEval oder in der Zeitschrift für Evaluation. 36 Stegen, 2005.

11

Bildungssystem in den USA zu verbessern. Evaluierungen wurden gezielt als ein Lern-

instrument eingesetzt. In dieser Zeit entwickelte sich ein regelrechter Aufschwung in

der Evaluationsforschung, da seitdem Evaluierungen in bestimmten Bereichen gesetz-

lich vorgeschrieben wurden. Dies war zum Beispiel der Fall bei Bildungs- oder Sozial-

programmen37.

Die Reform- und Wohlfahrtsprogramme der demokratischen Präsidenten J.F. Kennedy

und L.B. Johnson hatten die Realisierung einer „greatsociety“38 zum Ziel. Dabei war die

Evaluationsforschung Rechtfertigungsinstrument und Stimulator für diese Politik.39 Ei-

nen weiteren Schub bekam die Evaluationsforschung durch die Einrichtung eines Pla-

nungs-, Programmgestaltungs-, und Haushaltsplanungssystems durch Robert McNa-

mara40 und die Ausbreitung dessen unter Präsident Johnson auf die gesamte Regie-

rung sowie alle Ministerien.41 In den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhun-

derts gewannen Kosten und Nutzen, die Effizienz des Managements und die Rechen-

schaftsberichterstattung zunehmend an Wichtigkeit in der Evaluationsforschung. Es

wurden beispielsweise sogenannte „Sunset-Gesetze“ (auch Auslaufklausel genannt)

erlassen, die eine automatische Beendigung eines Programms vorsahen, wenn nicht

innerhalb eines konkret festgelegten Zeitrahmens ein Nachweis der Wirksamkeit erb-

racht werden konnte.42 Heute ist Evaluation in den USA ein enorm wichtiger und integ-

rierter Bestandteil öffentlichen Handelns.

Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gewann die Evaluationsforschung in

Europa schnell an Bedeutung, zunächst in Großbritannien, Deutschland und Schwe-

den. In dieser ersten Welle der Evaluationsforschung, bis zu Beginn der Weltwirt-

schaftskrise 1973, bestand der vorrangige Nutzen der Evaluationsforschung in Europa

darin, die Wirksamkeit von Programmen sowie die Durchsetzungschancen innovativer

Maßnahmen nachzuweisen und zu verbessern. Ab Mitte der siebziger Jahre des 20.

Jahrhunderts wurde den Kosten-Nutzen-Erwägungen mehr Gewicht zuteil, womit Eva-

luierungen auch zu rationalen Entscheidungs- und Argumentationshilfen von Prog-

rammen wurden. Ab den späten achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts

wurden Evaluationen dazu verwendet, die Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen zu

37 Stockmann; Meyer, 2010. 38 Die „greatsociety“ war ein groß angelegtes gesellschaftspolitisches Reformprogramm der US-Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Hauptziele waren die Abschaffung von Armut und Rassenbenachteiligungen. Für weitere Informationen siehe Homepage des Social Studies Help Center. 39 Vgl. Stockmann, 2000b. 40 US-Verteidigungsminister von 1961 bis 1968 und Präsident der Weltbank von 1968 bis 1981. 41 Vgl. Stockmann, 2000b. 42 Stockmann, 2006.

12

kontrollieren. In den letzten Jahrzehnten haben Evaluierungen, vor allem von Prog-

rammen und in der Politik, in fast allen europäischen Ländern stark zugenommen.43

In Deutschland setzte die Evaluationsforschung ebenfalls im Zuge politischer Reform-

programme ein. Durchgeführt wurden Evaluierungen erstmalig im Bildungswesen,

Städtebau, Gesundheitswesen und Sozialwesen. Evaluation wurde zu einem wichtigen

Kontroll- und Steuerungsinstrument und erlebte eine erste Blüte. Durch die in den

siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts einsetzende Haushaltsreform wurde der Eva-

luationsboom zusätzlich verstärkt. In den vorläufigen Verwaltungsvorschriften der Bun-

deshaushaltsordnung (BHO) wurden Erfolgskontrollen bei jeglichen Maßnahmen vor-

geschrieben.44 Trotz des Booms, in dem sich die Evaluationsforschung befand, hinter-

ließ die eintretende Weltwirtschaftskrise auch in Deutschland deutliche Spuren und

dem Aufblühen der Evaluation wurde ein schnelles Ende bereitet. Mit dem Ende der

Modernisierungswelle ging auch die Bedeutung der Evaluation zurück. Jedoch behielt

die Evaluationsforschung noch eine gewisse Bedeutung in Deutschland, konnte aber

nicht das Ausmaß wie in den USA erreichen.45

2.3 Charakteristika des Instrumentariums Evaluation

Wie zuvor erläutert, werden Evaluierungen zu verschiedenen Zwecken durchgeführt.

Bewertet wird, ob geplante, laufende oder bereits abgeschlossene Maßnahmen den

vorher festgelegten Zielen entsprechen. Evaluierungen dienen laut der Europäischen

Kommission 1997 weiterhin dazu, Fragen hinsichtlich Relevanz, Effizienz, Wirksamkeit,

Nutzen und Nachhaltigkeit von Maßnahmen zu beantworten. Das Ergebnis dieser Be-

wertung liefert Handlungsempfehlungen für die Überarbeitung oder Weiterführung ei-

ner Maßnahme.

Die zugrundeliegenden Objekte einer Evaluierung sind vielseitig. Dazu gehören bei-

spielsweise:46

• Produkte z.B. Auswirkungen von Medikamenten,

• Personen und deren Verhalten und Fähigkeiten u.a.,

• Projekte und Programme,

• Techniken und Methoden,

• Umweltfaktoren z.B. Auswirkungen von Smog,

43 Stockmann; Meyer, 2010. 44 Stockmann; Meyer, 2010. 45 Stockmann; Meyer, 2010. 46 Vgl. Bortz; Döring 2006 und Wottawa; Thierau, 1990.

13

• Systeme und Strukturen,

• Politiken,

• Forschungsergebnisse und Evaluationsstudien selbst.

So vielseitig die Ziele von Evaluierungen sein können, so sind auch die Funktionen

dieser. Laut Stockmann (2000b) haben Evaluationen vier Funktionen, welche mitei-

nander in Beziehung stehen (siehe Abb. 2). Die Erkenntnisfunktion von Evaluierung

ergibt sich aus dem Nutzen entscheidungsrelevanter Daten. Durch die Ermittlung von

Defiziten und der Gewinnung von Daten bezüglich der Aufgabenerfüllung hat die Eva-

luierung eine Kontrollfunktion. Die gewonnenen Daten und die ermittelten Ergebnisse

dienen wiederum den verschiedenen Stakeholdern47 als Basis zur Diskussion und Bi-

lanzierung der Ergebnisse (Erkenntnisfunktion). Des Weiteren liefern Evaluationen

einen Nachweis über die Effizienz des Finanzmitteleinsatzes und Wirkungsgrades der

Maßnahme für die Mittelgeber und Durchführungsorganisationen (Legitimationsfunkti-

on). Eine weitere Funktion, welche zum Beispiel von Bortz & Döring (2006) ergänzend

zu den bereits genannten Funktionen erwähnt wird, ist die Entscheidungsfunktion von

Evaluationen. Danach dienen sie der Entscheidung über Förderung, Umsetzung, Wei-

terentwicklung und Nutzen von Interventionen.

Evaluationen können als Selbst- oder Fremdevaluationen durchgeführt werden. Die

durchführende Person wird Evaluator genannt. Selbstevaluationen, auch interne Eva-

luationen genannt, werden im Betrieb von eigenen Mitarbeitern durchgeführt. Vorteil

eines internen Evaluator ist die bereits vorhandene Kenntnis des Evaluierungsobjektes.

Fremdevaluationen werden (externe Evaluationen) von unbeteiligten Dritten außerhalb

der betreffenden Institution ausgeführt. Der Einsatz externer Evaluatoren ist zumeist

kostenintensiv, bietet aber den Vorteil, dass diese über ein breites Erfahrungswissen

im Umgang mit Evaluierungen verfügen und aus neutraler Sicht bewerten. Jeder Eva-

luator muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu zählen soziale Kompetenz, dip-

lomatisches Geschick, sowie Kenntnisse über empirische Forschungsmethoden. Die

Untersuchung, Vorgehensweise und die Ergebnisse müssen nachvollziehbar und

überprüfbar sein. Die Gütekriterien einer Evaluierung sind Objektivität, Reliabilität und

Validität.48

Es gibt verschiedene Arten von Evaluierungen. Zum einen ist der Zeitpunkt einer Eva-

luierung entscheidend und zum anderen das Funktionieren der Maßnahmenumset-

47 Unter Stakeholdern werden in diesem Zusammenhang die Evaluatoren, die Zielgruppen, Mittelgeber und sonstige Betroffene verstanden (Stockmann, 2000b). 48 Stockmann; Meyer, 2010.

zung. Bei Letzterem spricht

luationen können also forma

summativ, d.h. zusammenfa

rungen dienen also dazu, die

fen und gegebenenfalls zu v

tig zu korrigieren. Summative

tes oder Programmes durc

Maßnahme. In der Praxis wi

rebt.50

Evaluierungen werden zu ve

geführt (siehe Abb.3). Man u

tionen. Ex-ante Evaluierunge

Planungs- und Designphase

fung der Programmdurchfüh

schon vor Beginn des Progr

zeptanz bei den verschieden

sind formativ und summativ.

eingesetzt und dienen der K

In der Wirkungsphase am E

Bewertung ex-post Evaluieru

Zielerreichungskontrolle.51

Abbildung 3: Arten von Evaluier

49 Stockmann; Meyer, 2010. 50 Stockmann; Meyer, 2010. 51 Stockmann; Meyer, 2010.

pricht man von summativen und formativen Evalu

formativ, d.h. aktiv-gestaltend und prozessorient

menfassend und ergebnisorientiert, sein.49 Form

zu, die Arbeit des betreffenden Projektmanagemen

s zu verbessern und um Fehlplanungen und Prob

mative Evaluationen werden in der Regel am Ende

durchgeführt und dienen der Ermittlung der W

xis wird meist eine Kombination beider Evaluation

zu verschiedenen Zeitpunkten des Programmpro

Man unterscheidet daher ex-ante, on-going und e

erungen werden vor Beginn eines Prozesses, zum

phase, durchgeführt. Sie sind formativ und dienen

rchführung und Beobachtung des Ablaufprozesses

Programms mögliche Probleme identifiziert werde

iedenen Stakeholdern gefördert werden. On-going

mativ. Sie werden in der Durchführungsphase ein

der Kontrolle des gesamten Lebensverlaufes ein

am Ende eines Programmes werden zur zusam

aluierungen durchgeführt. Diese sind summativ u

aluierungen. Quelle: eigener Entwurf.

14

Evaluierungen. Eva-

orientiert oder mehr

Formative Evaluie-

gements zu überprü-

Probleme rechtzei-

Ende eines Projek-

er Wirksamkeit der

uationsarten angest-

mprozesses durch-

und ex-post Evalua-

s, zum Zeitpunkt der

dienen zur Überprü-

zesses. Damit sollen

werden und die Ak-

going Evaluationen

se eines Programms

s einer Maßnahme.

usammenfassenden

ativ und dienen der

15

Zusammenfassend gibt es zwei Ausrichtungen von Evaluationen. Zum einen die Ver-

besserung von Programmen in der Durchführung und Wirkungsweise und zum ande-

ren die Analyse der Resultate bereits vollzogener Maßnahmen.52

2.4 Durchführung von Evaluationen

Wie bereits erwähnt, sind die Techniken und Methoden einer Evaluierung vielseitig. Zur

Verfügung stehen qualitative, quantitative und statistische Methoden der empirischen

Sozialforschung. Bei der Datensammlung sowie Datenauswertung können verschiede-

ne wissenschaftliche Methoden zur Anwendung kommen, auf welche hier nicht weiter

eingegangen werden soll.53 Die Wahl der Methode ist vom Evaluator und dem zu eva-

luierenden Objekt und dessen Anforderungen abhängig.

Der Evaluierungsprozess kann in drei Phasen eingeteilt werden, der Planungs-, der

Durchführungs- und der Verwertungsphase.54 Am Anfang einer jeden Evaluation steht

die Zielvereinbarung, also die Frage was mit der Evaluierung erreicht werden soll. Die

Formulierung der Aufgabenstellung bildet die Basis der Evaluierung. Mit der Zieldefini-

tion soll deutlich gemacht werden, weshalb die Evaluation durchgeführt wird. Evaluie-

rungen können zielorientiert oder wirkungsorientiert durchgeführt werden. Bei zielorien-

tierten Evaluationen werden bestimmte Soll-Vorgaben mit dem zum Zeitpunkt der Eva-

luierung gemessenen Ist-Zustand verglichen. Je mehr sich die Angaben entsprechen,

desto positiver wird das Ergebnis bewertet. Wirkungsorientierte Evaluationen gehen

nicht primär von den Zielen des Programms aus, sondern suchen nach intendierten

und nicht intendierten Wirkungen der Maßnahme. Gerade die unbeabsichtigten Effekte

können für die Bewertung des Erfolges, der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit eines

Programms von Bedeutung sein.55

Anschließend wird das zu evaluierende Objekt festgelegt. Unter Berücksichtigung der

Aufgabenstellung wird der Zeitpunkt der Evaluation, also ex-ante, on-going oder ex-

post bestimmt. Weiterhin wird in der Planungsphase der Träger der Evaluierung, der

Evaluator, festgelegt. Im nächsten Schritt werden Kriterien entwickelt, anhand derer

der Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme gemessen wird. Informationen werden

durch Primär- oder Sekundärdatenanalyse gesammelt. In der Planungsphase wird die

Bewertungsmethode festgelegt. Die Bewertung erfolgt durch den Vergleich der erho-

benen Ist-Werte mit den vorher festgelegten Soll-Werten anhand von Indikatoren. Dies

52 Vgl. Stockmann, 2000b. 53 Informationen zu Methoden der empirischen Sozialforschung in Diekmann, 2010. 54 Vgl. Stockmann; Meyer, 2010. 55 Stockmann, 2011.

16

kann mit verschiedenen Methoden, z.B. mit Hilfe einer Nutzwertanalyse, einer Kosten-

Nutzen-Analyse oder einer verbal-argumentativen Bewertung, sowie durch statistische

Verfahren, erfolgen.56 Nach Festlegung des Untersuchungsdesigns wird ein Evaluati-

onsplan erstellt und mit der Evaluierung begonnen.57 Mit der Datenerhebung, -

strukturierung und -auswertung befindet man sich in der Durchführungsphase.

In der Verwertungsphase, als letzte der drei Phasen, werden die Ergebnisse präsen-

tiert und Empfehlungen gegeben. Alle gewonnenen Schlussfolgerungen, Aspekte der

Planung, Methodenwahl und Durchführung müssen in einem Evaluationsbericht fest-

gehalten werden. Dieser sollte folgende Punkte beinhalten:58

• Vorstellung des Projektes bzw. Programmes,

• Kontext des Projektes/Programmes,

• Zweck der Evaluierung,

• Beschreibung ähnlicher bereits durchgeführter Untersuchungen,

• Methodik der Analyse:

o Analysekonzept

o Durchführung der Analyse und Datenerfassung

o Analyse der Daten

• alle Evaluationsergebnisse,

o Erkenntnisse

o Schlussfolgerungen

o Empfehlungen

• Zusammenfassung,

• Anhänge.

Basierend auf den gewonnenen Ergebnissen werden Entscheidungen getroffen. Die

Evaluatoren und die Personen, welche die Entscheidungen treffen, müssen dabei nicht

identisch sein.59

56 Weiterführende Informationen zu Bewertungsmethoden siehe Bortz; Döring, 2006. 57 Stockmann; Meyer, 2010. 58 Vgl. Europäische Kommission, 1997. 59 Stockmann; Meyer, 2010.

17

3 Die Euroregion

Eine Euroregion (auch Europaregion oder Euregio genannt) ist eine Region im Grenz-

bereich zwischen mindestens zwei europäischen Staaten, das Territorium erstreckt

sich also über Teilgebiete der Staaten. Ziel von Euroregionen ist die Stärkung der zu-

meist schwächeren Randregionen der einzelnen Mitgliedsstaaten. Sie sollen die Zu-

sammenarbeit der Regionen in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Hin-

sicht fördern. Euroregionen können verschiedene Rechtsformen haben, feste Zusam-

menschlüsse nach öffentlichem Recht oder Privatrecht, sowie lose Zusammenschlüsse

die keine juristische Person bilden.60

Die erste Euroregion, mit dem Namen Euregio, wurde 1958 entlang der deutsch-

niederländischen Grenze als Kommunalverband gegründet und hat ihren Sitz in Gro-

nau.61 Etwa zwei Drittel der Fläche gehören zum deutschen und ein Drittel zum nieder-

ländischen Staatsgebiet. Auf deutscher Seite erstreckt sich die Region über Teile Nie-

dersachsens und über Teile Nordrhein-Westfalens.62

3.1 Die Vorstellung der Euroregion Elbe/Labe

Mit dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik am 01.05.2004 rückte die Euroregion

Elbe/Labe ins Zentrum der Europäischen Union. Der Name der Euroregion geht auf

den Fluss Elbe (tschechisch: Labe) zurück, welcher in der Tschechischen Republik

entspringt, durch Deutschland fließt und in der Nordsee mündet.63

Die Euroregion Elbe/Labe hat eine Fläche von 4.796 km², wobei sich 2.814 km² auf der

tschechischen und 1.982 km² auf der deutschen Seite befinden.64 Im Freistaat Sach-

sen umfasst die Euroregion die Landkreise Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und die

Landeshauptstadt Dresden. Zum erweiterten Grenzgebiet gehören darüber hinaus

auch die Städte Radebeul, Coswig, Meißen, Lommatzsch, Nossen und Radeburg.65

Auf tschechischer Seite gehören die Städte und Gemeinden der Landkreise Litoměřice,

Ústí nad Labem, Teplice und teilweise Děčín dazu. Die größten Ballungsräume sind

die sächsische Landeshauptstadt Dresden und Nordböhmen mit den Städten Ústí nad

Labem und Děčín. Durch die transeuropäischen Achsen Berlin-Dresden-Prag-

60 Kujath, 2005. 61 Preußcher, 1999a. 62 Vgl. Homepage der Euregio (1) im Internet. 63 Vgl.: Kowalke; König, 2001. 64 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (1). 65 In dieser Arbeit wird sich nur auf die Euroregion an sich bezogen, nicht auf das erweitere Grenzgebiet (siehe Abbildung 4).

18

Budapest-Wien und Frankfurt/Main-Leipzig-Dresden-Breslau-Oberschlesien-Krakau-

Lemberg ist die Euroregion in das europäische Raumsystem integriert.66

In der Region stehen sich Gebiete mit hoher Konzentration von Siedlung, Infrastruktur,

wirtschaftlicher und kultureller Aktivität (das Elbtal und das nordböhmische Becken)

und dünn besiedelte periphere Teilräume (die Kammlagen des Osterzgebirges, das

Böhmische Mittelgebirge und die Sächsisch-Böhmische Schweiz) gegenüber.67

Die naturräumliche Struktur der Euroregion ist sehr vielgestaltig. Prägende Naturräume

sind die Sächsische-Böhmische Schweiz, das Osterzgebirge, das Oberlausitzer Berg-

land, das sächsische Elbtal, sowie das Moster Becken, als Teil des Nordböhmischen

Beckens, und das Böhmische Mittelgebirge im Süden.68 Insgesamt 17.250ha gehören

zum Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz.69

66 Kowalke; König, 2001. 67 Kowalke; König, 2001. 68 Mannsfeld; Richter, 1995. 69 Kowalke; König, 2001.

19

Abbildung 4: Karte der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Homepage der Euroregion Elbe/Labe (2).

Das Klima ist subozeanisch mit einer zunehmenden Kontinentalität von Nordwest nach

Südost. Bedeutsam für die Region sind die Stau-Föhn-Effekte, welche die thermische

Gunst des Dresdner Elbtals und des Moster Beckens bedingen. In diesen Regionen

wird Wein angebaut. Auf der anderen Seite bieten die Kammlagen des Osterzgebirges

mit ihrer Schneesicherheit im Winter günstige Voraussetzungen für den Wintersport.

Die Vegetation ist von anthropogenen Einflüssen überprägt. Die Euroregion verfügt

über viele Rohstoffvorkommen. Zu nennen wären dabei Braunkohle im Moster Becken,

die ehemaligen Bergbaugebiete um Zinnwald (Zinn) und Königsstein (Uran). Weiterhin

werden vor allem Sand, Kies, Ton, Sandstein und Kaolin abgebaut.70

Die kulturlandschaftliche Überprägung der Tieflagen begann bereits im Neolithikum

und wurde mit der deutschen Ostsiedelung verstärkt. Das heutige Erscheinungsbild

70 Mannsfeld; Richter, 1995.

20

entstand im Rahmen der Industrialisierung durch raumprägende Prozesse wie dem

komplexen Ausbau von Verkehrswegen, der Intensivierung der Landwirtschaft und der

Bildung von Agglomerationen. Bis in die Gegenwart sind die überwiegende Siedlungs-

tätigkeit in den Tal- und Beckenlagen und die agrare Struktur in der Lommatzscher

Pflege und südlich des Mittelgebirges erhalten. Zeugnis der bäuerlichen Besiedelung

im 12. Jahrhundert sind die Waldhufendörfer in den unteren und mittleren Berglagen

des Osterzgebirges. Die Landwirtschaft ist bis heute dominierende Nutzungsart in die-

sen Gebieten. Die oberen Berglagen sind durch Bergbau und forstwirtschaftliche Nut-

zung bestimmt. Besonders die Gebiete um Altenberg und Zinnwald wurden durch den

Bergbau geprägt. Durch die Eignung für den Wintersport und die landschaftliche

Schönheit spielt auch der Tourismus in der Region eine große Rolle. Anziehungspunk-

te sind zum Beispiel die Elbhänge, der Tharandter Wald, die Moritzburger Teichland-

schaft und das Milešovka Gebiet. Insgesamt verfügt der sächsische Teil über einen

hohen Landwirtschaftsanteil und einen niedrigen Waldanteil (siehe Abb.6). Auf tsche-

chischer Seite ist der Anteil sonstiger Flächen, welche zum Großteil durch den Braun-

kohletagebau beansprucht wurden und noch werden, hoch (siehe Abb.5).71

Abbildung 5: Landnutzung im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010. Quelle: Lande-samt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Dar-stellung.

71 Kowalke; König, 2001.

51%

33%

2%2%

12%

Landwirtschaftsfläche

Waldfläche

Wasserfläche

bebaute Fläche

sonstige Flächen

21

Abbildung 6: Landnutzung im deutschen Teil der Euroregion Elbe/Labe 2010. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.

In der Region leben zum jetzigen Zeitpunkt etwa 1,28 Millionen Menschen, davon

775.366 im deutschen und 504.810 im tschechischen Teil, und die Bevölkerungsdichte

beträgt 266,93 EW/km². Dabei weißt der deutsche Teil (391,02 EW/km²) eine höhere

Bevölkerungsdichte auf als der tschechische Teil (179,39 EW/km²).72 Der Großteil der

Bevölkerung konzentriert sich im Moster Becken und im Elbtal. Am dünnsten besiedelt

sind die Kammlagen des Osterzgebirges, des Böhmischen Mittelgebirges, sowie der

Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Der Verstädterungsgrad ist sehr hoch.73 Die größten

Städte der Region sind:

Auf deutscher Seite (Stand 31.12.2010):74

• Dresden 523.058 EW

• Pirna 38.705 EW

• Freital 39.275 EW

Auf tschechischer Seite (Stand 01.01.2011):75

• Ústí n. L. (Aussig) 95.464 EW

• Děčín (Tetschen) 51.691 EW

• Teplice (Teplitz) 51.146 EW

Aufgrund der hohen Bevölkerungs- und Siedlungsdichte und des stetig steigenden

Verkehrsaufkommen ist ein dichtes Straßen- und Schienennetz in der Euroregion vor-

handen. Der sächsische Teil ist dank der Autobahnen A4 und A13 gut an das europä-

ische Straßennetz angeschlossen. Eine schnelle grenzüberschreitende Verbindung in

72 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L. 73 Kowalke; König, 2001. 74 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen. 75 Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L.

50%

34%

1%

14%1%

Landwirtschaftsfläche

Waldfläche

Wasserfläche

bebaute Fläche

sonstige Flächen

22

der Region stellt die A17 bzw. D8 als Verbindung zwischen den Städten Dresden und

Prag dar. Zudem verfügt die Euroregion über ein dichtes Fernstraßennetz, wobei das

Netz an Verbindungsstraßen im deutschen Teil stärker ausgeprägt ist. Ferner ist das

Schienennetz in der Region gut ausgebaut, wobei Dresden einen Verkehrsknotenpunkt

von europäischer Bedeutung darstellt. Die Elbe ist ein bedeutender Wasserweg für

Europa und wird für Massenguttransporte und den Tourismus genutzt. Der einzige

Flughafen von internationalem Rang in der Euroregion ist der Flughafen in Dresden.

Der öffentliche Personennahverkehr ist in der gesamten Euroregion gut ausgebaut.

Durch den Verkehrsverbund Oberelbe (kurz VVO) existiert im sächsischen Teil ein

umfangreiches Angebot an Bus-, Straßen-, S-Bahn- sowie Regionalbahnverbindungen

in den Städten und ins Umland.76

3.2 Die Entstehung der Euroregion Elbe/Labe

Bereits vor der Gründung der Euroregion Elbe/Labe am 24. Juni 1992 existierten zwei

Kommunalgemeinschaften. Auf tschechischer Seite war das der "Klub Euroregion La-

be" (heute Gemeindeverband Euroregion Labe) und die "Kommunalgemeinschaft Eu-

roregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V.“ auf deutscher Seite. Sie ist eine der Euro-

regionen im Grenzbereich Sachsen und Tschechien. Die Euroregion Neiße grenzt im

Osten an die Euroregion Elbe/Labe und im Westen die Euroregion Erzgebirge.77

Seit 1993 ist die Euroregion Elbe/Labe Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Europäischer

Grenzregionen (AGEG). Sitz des deutschen Sekretariates ist Pirna, Geschäftsführer ist

Herr Christian Preußcher. Zu der Kommunalgemeinschaft gehört die Stadt Dresden,

der Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, die Große Kreisstadt Dippoldiswal-

de, die Große Kreisstadt Pirna sowie die Wirtschaftsinitiative Sächsische Schweiz e.V. 78

Sitz des tschechischen Gemeindeverband Svaz Obce Euroregion Labe ist Ústí nad

Labem. Der Verband setzt sich aus 214 Gemeinden der Region Aussig zusammen,

genauer der politischen Bezirke Děčín, Teplice, Litoměřice und Ústí nad Labem.79

3.3 Aufgaben und Ziele der Euroregion Elbe/Labe

Die Euroregion Elbe/Labe ist ein Bindeglied zwischen Sachsen und Nordböhmen mit

dem Ziel, ein Netzwerk grenzüberschreitender Zusammenarbeit aufzubauen und zu

76 Informationen unter der Homepage des VVO. 77 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (3). 78 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (4). 79 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (4).

23

entwickeln. Sie ist zuständig für die Zusammenarbeit in der Region. Dazu gehören die

Bereiche:80

• Regionalplanung,

• Natur und Umwelt,

• Wirtschaftsförderung und Tourismus, Ausbau der Infrastruktur,

• Katastrophenschutz und Rettungswesen,

• Verkehr,

• Kultur, Bildung, Sport, Begegnungen,

• Gesundheits- und Sozialwesen.

Grundlage für die Kooperation ist das "Europäische Rahmenübereinkommen über die

grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften" des Europa-

rates von 1980.81 Tschechien und Sachsen sind gleichberechtigte Partner. Aufgabe der

Euroregion Elbe/Labe ist die Zusammenarbeit auf den bereits genannten sieben Ge-

bieten und die Entwicklung in diesen Bereichen sowie die Unterstützung gemeinsamer

Einzelvorhaben entsprechend den Entwicklungszielen der Region und aller Tätigkeiten

auf kommunaler Ebene, die die Grenzregion fördern. Die Euroregion ist für die Vertre-

tung der Region bei den Behörden und Stellen zuständig, um verbindliche zwischens-

taatliche Vereinbarungen für die regionale und kommunale grenzüberschreitende Zu-

sammenarbeit zu schaffen.82

Ziel der Arbeit der Euroregion Elbe/Labe ist die Umsetzung des Leitbildes der Eurore-

gion (siehe Abb. 7), also die Erhöhung der Wirtschaftskraft in der Region und die För-

derung der Integration.83 Die Euroregion verfolgt die Idee, Vertrauen zwischen den

Menschen beiderseits der Grenze zu fördern sowie grenzüberschreitende Zusammen-

arbeit und Entwicklung in allen Lebensbereichen zu unterstützen.84

80 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (5). 81 Europarat, 1980. 82 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (5). 83 Weitere Ausführungen zum Leitbild der Euroregion Elbe/Labe unter 5.2.1. 84 Homepage der Euroregion Elbe/Labe (5).

24

Abbildung 7: Das regionale Leitbild der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Kowalke et al., 2010.

3.4 Rechtliche Grundlagen

Das Europäische Rahmenübereinkommen hinsichtlich der grenzüberschreitenden Zu-

sammenarbeit zwischen territorialen Gebietskörperschaften und Behörden, die „Madri-

der Konvention“, ist das wichtigste Abkommen für grenzüberschreitende Zusammenar-

beit in Europa.85 1980 verpflichteten sich mehr als zwanzig Staaten, die grenzüber-

schreitende Zusammenarbeit zu fördern und Hemmnisse zu beseitigen. Auch Deutsch-

land und Tschechien unterzeichneten die „Madrider Konvention“.86 Der Europarat ver-

abschiedete ein Zusatzprotokoll, in dem die Einrichtung von ständigen Institutionen zur

grenzüberschreitenden Kooperation, den Euroregionen, befürwortet wird. Die rechtli-

che Stellung der kommunalen Gebietskörperschaften auf nationaler Ebene wurde 1985

in der „Europäischen Charta der kommunalen Selbstverwaltung“ geregelt. Demnach

bedarf die Tätigkeit der kommunalen Gebietskörperschaften der Genehmigung der

beteiligten Staaten, des Weiteren wird diesen das Recht auf kommunale Selbstverwal-

tung eingeräumt. Wie der Name Rahmenvereinbarungen impliziert, stellen diese Ver-

einbarungen keine verbindliche Grundlage dar, sondern den Rahmen für abzuschlie-

ßende Staatsverträge. Es existieren bilaterale Abkommen zur Zusammenarbeit zwi-

schen den jeweiligen Nationen. Wichtig für die Euroregion Elbe/Labe ist der 1992 ge-

schlossene Vertrag der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen Tschechos-

lowakei über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Gegenstand

des Vertrages ist die beiderseitige Zusammenarbeit zwischen Regionen im unmittelba- 85 Europarat, 1980. 86 Vgl. Preußcher, 1999 (Teil 2).

25

ren Grenzbereich, die Förderung von Partnerschaften zwischen Städten und Gemein-

den, sowie Aussagen zur Zusammenarbeit in den Bereichen Umweltschutz, Raumord-

nung, Transport, Grenzübergänge, Tourismus und Katastrophenhilfe. Nach Spaltung

der Tschechoslowakei entschied man sich zum Fortbestand des Abkommens.87 Vor

allem in den Bereichen Umwelt, Energie, Wirtschaft, Raumplanung, Forst, Verkehr,

Wissenschaft, Kultur und Aus- und Fortbildung soll gemeinschaftlich in fachbezogenen

Arbeitsgruppen gearbeitet werden.88

3.5 Die Organisation der Euroregion Elbe/Labe

Abbildung 8: Organigramm der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Homepage der Euroregion Elbe/Labe (6).

Die Organisation der Euroregion basiert auf einer deutschen und einer tschechischen

Vereinigung, welche jeweils 15 Personen in einen gemeinsamen Rat entsenden. Die-

87 Preußcher, 1999 (Teil 2). 88 Homepage der Euroregion Elbe/Labe.

26

ser ist das höchste Organ der Euroregion. Er berät und koordiniert Grundsatzfragen

der regionalen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Repräsentiert wird die Euro-

region durch das Präsidium, welches aus jeweils vier deutschen und vier tschechi-

schen Mitgliedern besteht, darunter die Geschäftsführer der Kommunalverbände und

die Vizepräsidenten. Die beiden Geschäftsführer der Kommunalgemeinschaften bilden

das Sekretariat der Euroregion mit den Geschäftsstellen in Pirna und Ústí nad Labem.

Zu den Aufgaben des Sekretariats gehören:89

• die Koordination der Fachgruppen,

• Öffentlichkeitsarbeit,

• die Koordination der Groß- und Kleinprojekte,

• die Durchführung eigener Projekte,

• die Mitwirkung an der Erstellung und Umsetzung von Förderprogrammen und

• die Beratung von Projektträgern, Bürgern, Städte, Gemeinden und Institutionen.

Zurzeit existieren sechs Fachgruppen (vgl. Abb. 8):

• Wirtschaftsförderung/Tourismus,

• Umweltschutz,

• Verkehr,

• Katastrophenschutz,

• Raumentwicklung,

• Kultur, Bildung, Sport und Soziales.

Mitglieder der Fachgruppen sind gewählte Vertreter der Gemeinschaften und Experten

aus den genannten Bereichen. Sie arbeiten Vorschläge und Empfehlungen für ihren

Fachbereich aus und entwickeln Projektideen, um diese an die Organe der Euroregion

weiterzuleiten. Zweimal jährlich finden Beratungen in den Gruppen statt.90

3.6 Die Finanzierung der Euroregion

Finanzielle Grundlage für die Euroregion als freiwillige Interessengemeinschaft bilden

die Mitgliedsbeiträge der Landkreise, Städte und Gemeinden der beiden Kommunal-

verbände. Über die Höhe der Jahresbeiträge entscheidet die Mitgliederversammlung

(Euroregion Elbe/Labe 2002a). Aus diesen Geldern werden Personal, Sachgegenstän-

de und Gebäude finanziert.

89 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (7). 90 Vgl. Homepage der Euroregion Elbe/Labe (8).

27

Die wichtigsten Finanzierungsmittel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller

Euroregionen sind die Gemeinschaftsinitiativen Interreg der Europäischen Union und

das Hilfsprogramm PHARE für nicht EU-Mitglieder91 (Euroregion Elbe/Labe 2003a).

Wichtig für die heutige Arbeit der Euroregion ist die Gemeinschaftsinitiative Interreg III

A bzw. Ziel 3. Diese Förderinstrumente werden im folgenden Kapitel näher vorgestellt.

91 Phare ist das Gemeinschaftshilfeprogramm für Länder Mittel- und Osteuropas, sowie dem Balkan, die Kandidaten für den Beitritt zur Europäischen Union sind. Ziele sind die Stärkung der Institutionen und der Verwaltungskapazität sowie die Finanzierung von Investitionen. Weitere Informationen im Internet unter der Homepage des Programms Phare.

28

4 Die Förderinstrumente Interreg III A und Ziel 3

4.1 Exkurs: Die EU-Strukturpolitik

Die Strukturpolitik ist ein Teilbereich der allgemeinen Wirtschaftspolitik. Ihre Aufgabe ist

insbesondere, wirtschaftlich schwächeren Regionen dabei zu helfen, Standortnachteile

abzubauen und Anschluss an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung zu gewinnen. Sie

gehört zu einem der zentralen Politikbereiche der Europäischen Union und nimmt etwa

ein Drittel der Haushaltsmittel in Anspruch.92 Ziel ist die Festigung des wirtschaftlichen

und sozialen Zusammenhalts ("der Kohäsion") in der EU und die Förderung des

Wachstums und Beschäftigung in unterentwickelten Regionen. Zuständige Behörde in

Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Gefördert wer-

den zum Beispiel Verkehrsprojekte oder auch die Investitionstätigkeit von kleinen und

mittleren Unternehmen (kurz KMU). In der aktuellen Förderperiode 2007 bis 2013 be-

trägt das Finanzvolumen rund 348 Mrd. Euro. Die wichtigsten Instrumente zur Errei-

chung der strukturpolitischen Ziele sind die Strukturfonds, durch welche die EU die

Finanzmittel zur Bewältigung der Strukturprobleme bereitstellt. Dabei leisten höher

entwickelte Mitgliedsstaaten an weniger entwickelte entsprechende Transferleistun-

gen.93 Aktuell stehen zwei Strukturfonds zur Verfügung:94

• der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), dessen Förder-

schwerpunkte Forschung, Innovation, Infrastruktur und Umweltfragen sind und

• der Europäische Sozialfonds (ESF), welcher Maßnahmen zur Schaffung von

Arbeitsplätzen, Verbesserung der Arbeitsqualität sowie der Förderung der so-

zialen Eingliederung und des Zusammenhaltes unterstützt.

Diesen beiden Fonds stehen mehr als Dreiviertel des Finanzvolumens der EU Kohäsi-

ons- und Strukturpolitik zur Verfügung. Seit 1993 existiert zusätzlich der Kohäsions-

fonds, welcher Maßnahmen im Umweltbereich und in der Verkehrsinfrastruktur unters-

tützt und in der aktuellen Förderperiode ein Volumen von rund 70 Mrd. Euro besitzt.95

Im Zuge der EU-Osterweiterung liegt der Schwerpunkt der Förderung in Mittel- und

Osteuropa. Die Europäische Strukturpolitik hat in der jetzigen Förderperiode drei pri-

märe Ziele:96

92 Vgl. Homepage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. 93 Diercke, 2005. 94 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. 95 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. 96 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen.

29

• Konvergenz, also die Förderung von Wachstum und Schaffung von Arbeitsplät-

zen in den am wenigsten entwickelten Mitgliedsstaaten und Regionen,

• Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, um in den reicheren Mitg-

liedsstaaten mit wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen umzugehen und sich

den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen,

• Territoriale Zusammenarbeit zur Schaffung von Anreizen für gemeinsame Lö-

sung von Problemen, der Förderung von Wirtschaftsbeziehungen und dem

Ausbau von KMU.97

4.2 Interreg III A und Ziel 3

Interreg ist eine Gemeinschaftsinitiative der EU, genauer gesagt des Europäischen

Fonds für regionale Entwicklung. Gemeinschaftsinitiativen sind Förderprogramme, mit

denen spezielle Ziele verfolgt werden, die durch die Programme nicht ausreichend er-

fasst werden. Jede Gemeinschaftsinitiative wird aus einem Strukturfonds finanziert.98 In

der jetzigen Förderperiode 2007 bis 2013 läuft das Programm unter dem Namen Ziel 3,

Europäische Territoriale Zusammenarbeit. Das Ziel 3 ist ein eigenständiges Ziel der

europäischen Strukturpolitik. Weitere Ziele sind, wie bereits genannt, „Konvergenz“ und

„Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“. Ziel von Interreg III A ist es,

Grenzregionen eine ausgewogene Entwicklung und Integration in den europäischen

Raum zu ermöglichen. Grenzregionen sind durch ihre Randlage oft benachteiligt, da-

her ist es wichtig, grenzübergreifende Projekte zu fördern. Grundlagen für die transna-

tionale Zusammenarbeit sind gemeinsame Programme, in denen Handlungsfelder für

die Zusammenarbeit festgelegt sind. Die Ziele und Maßnahmen in diesen Handlungs-

feldern (auch Prioritätsachsen genannt) werden durch transnationale Projekte umge-

setzt. Damit sollen die Regionen attraktiver und wettbewerbsfähiger gemacht werden.

In dem Zeitraum von Interreg III, also 2000 bis 2006, wurden insbesondere Regionen

in äußerster Randlage sowie Gebiete entlang der Grenzen zu den neuen Beitrittslän-

dern der EU gefördert. Das Gesamtbudget der EU für diesen Zeitraum lag bei 4,875

Milliarden Euro. Dabei durften geförderte Programme nur zum Teil durch EU-Mittel

finanziert werden, der Rest musste durch die Mitgliedsstaaten kofinanziert werden.99

Bei Interreg werden 3 Programmteile unterschieden:100

97 Weiterführende Informationen zur EU-Strukturpolitik unter den angegebenen Internetseiten des Bun-desministeriums für Finanzen und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. 98 Vgl. Homepage des Bundesfinanzministeriums der Finanzen. 99 Im Internet unter Regionalpolitik Inforegio (1). 100 Homepage des Interreg-Programms.

30

• Interreg III A: Grenzübergreifende Zusammenarbeit,

• Interreg III B: Transnationale Zusammenarbeit und

• Interreg III C: Interregionale Zusammenarbeit.

Da die Arbeit der Euroregion Elbe/Labe in den Programmteil Interreg III A einzuordnen

ist, wird in dieser Arbeit nur auf diesen Teil näher eingegangen. Ziel von Interreg III A

ist die Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit benachbarter Gebietskör-

perschaften. Durch gemeinsame Programme soll die räumliche Entwicklung gefördert

und grenzübergreifende wirtschaftliche und soziale Pole geschaffen werden. Förderfä-

hig sind alle Gebiete entlang von Binnen- und Außengrenzen sowie bestimmte Küsten-

regionen. Alle müssen unter das Kriterium NUTS-3101 fallen.102

Ende 2006 wurde das bisherige Förderprogramm der EU Interreg III A durch Ziel 3

abgelöst. Die neue Förderperiode der Strukturfonds läuft seit dem 01.01.2007 bis zum

31.12.2013. In dieser Zeit können Projekte unterschiedlichster Art wieder finanzielle

Unterstützung aus EU-Mitteln erhalten. Die Fördermittel der EU für das Ziel 3 für diese

Förderperiode belaufen sich insgesamt auf 207.396.944 Euro.103

Ziel des Programms ist die nachhaltige territoriale Entwicklung des sächsisch-

tschechischen Grenzgebietes. Erreicht werden soll dies durch Aktivitäten sozialer, öko-

logischer und wirtschaftlicher Art. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, um Fördermit-

tel aus dem Programm zu erhalten:104

• an dem Projekt arbeiten mindestens ein Projektpartner aus Sachsen und einer

aus Tschechien zusammen,

• ein sogenannter „LeadPartner“ (einer der Projektpartner) übernimmt die Ver-

antwortung für die Umsetzung des grenzübergreifenden Projektes,

• mindestens zwei der folgenden vier Anforderungen müssen erfüllt sein:

- gemeinsame Planung des Projektes,

- gemeinsame Durchführung des Projektes,

- gemeinsame Finanzierung des Projektes,

- gemeinsames Personal für das Projekt.

101 NUTS: franz. „Nomenclature des unités territoriales statistiques“ (Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik) bezeichnet eine hierarchische Systematik zur eindeutigen Identifizierung und Klassifizierung der räumlichen Bezugseinheiten der Amtlichen Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Informationen zu den NUTS- Ebenen unter: Gemeinsame Klassifikation der Gebietseinheiten für die Sta-tistik. 102 Homepage der Regionalpolitik Inforegio (2). 103 Homepage des Ziel 3 (1). 104 Vgl. Homepage des Ziel 3 (2).

31

Das Fördergebiet, welches Gegenstand dieser Arbeit ist, gliedert sich in einen tsche-

chischen und einen sächsischen Teil sowie in das Fördergebiet nach Flexibilitätsrege-

lung.105 (siehe Abb. 9).

Abbildung 9: Karte des Fördergebietes des Ziel 3- Programms. Quelle: Homepage des Ziel 3 (3).

Gefördert werden die unterschiedlichsten Projekte in den Bereichen Infrastruktur über

wirtschaftliche Kooperation bis hin zu Projekten in Kultur und Umwelt. Die zentralen

Fördergegenstände sind in Prioritätsachsen gegliedert, welche sich in einzelne Vorha-

bensbereiche teilen. Konkret beschrieben werden die Gegenstände der Förderung

dann in präzisen Aktivitäten. Die Prioritätsachsen stellen sich wie folgt dar:106

Prioritätsachse 1: Entwicklung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im För-

dergebiet

• Vorhabensbereich 1:

Kooperative Verbesserung u. bedarfsorientierter Auf- und Ausbau der Infrast-

ruktur sowie Kooperation im Bereich Regionalplanung und Regionalentwicklung

• Vorhabensbereich 2:

105 Zur Möglichkeit der Förderung angrenzender Gebiete an das Fördergebiet. Die von der Flexibilisie-rungsregel betroffenen Gebiete gehören zum Fördergebiet des Programms. Die Aufnahme dieser Gebiete in das Programm wird mit dem Argument der geringen Größe bzw. Tiefe auf der NUTS-III-Ebene im säch-sischen Teil des Fördergebietes begründet. 106 Vgl. Homepage des Ziel 3 (1).

32

Kooperative Maßnahmen in den Bereichen Humanressourcen, soziokulturelle

Entwicklung und partnerschaftliche Zusammenarbeit

• Vorhabensbereich 3:

Kooperation im Bereich Sicherheit, Rettungswesen, Katastrophenschutz und

Brandschutz

• Vorhabensbereich 4:

Gemeinsamer Kleinprojektefonds

Prioritätsachse 2: Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus

• Vorhabensbereich 1:

Wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung grenzübergreifender wirtschaftli-

cher Strukturen

• Vorhabensbereich 2:

Kooperation und Entwicklung grenzübergreifender Strukturen im Tourismus

Prioritätsachse 3: Verbesserung der Situation von Natur und Umwelt

• Vorhabensbereich 1:

Kooperation in den Bereichen Klimaschutz, Wald- und Naturschutz, Land-

schaftspflege und Abfallwirtschaft

• Vorhabensbereich 2:

Kooperation in den Bereichen Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Wasser-

bau und Schutz von Gewässern

Prioritätsachse 4: Technische Hilfe

Diese Prioritätsachse unterstützt Maßnahmen in der Vorbereitung, Verwaltung, Bewer-

tung, Information und Kontrolle.

Etwa die Hälfte der Fördergelder (47%) entfällt auf die Prioritätsachse 1, dies sind rund

97 Mio. Euro. Auf die Prioritätsachse 2 entfallen knapp 30% der Gelder (rund 62 Mio.

Euro) und etwa 36 Mio. Euro auf die Prioritätsachse 3. 6% der EU- Mittel, also ca. 12

Mio. Euro, werden für die Technische Hilfe bereit gestellt.107

107 Vgl. Homepage des Ziel 3 (1).

33

5 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion

Elbe/Labe

5.1 Das Instrumentarium „Regionales Entwicklungskonzept“

In den letzten Jahren wurden die bewährten Instrumentarien der Regional- und Lan-

desplanung durch informelle Instrumente ergänzt. Informell daher, weil diese Instru-

mente einen unverbindlichen Charakter der Planumsetzung haben. Diese neuen In-

strumentarien sind, im Gegensatz zu Plänen der Regional- und Landesplanung, teil-

räumlich orientiert und dienen als Entscheidungs- und Orientierungshilfe der raumord-

nerischen Planung.108 Die informellen Pläne können mit der Regional- und Landespla-

nung im Einklang stehen.109

Zu den am weitesten verbreiteten informellen Instrumenten gehört das Regionale Ent-

wicklungskonzept (kurz REK). Regionale Entwicklungskonzepte sind kommunale

Grenzen überschreitende, fachübergreifende, stark umsetzungsbezogene Konzepte

zur abgestimmten, kooperativen Entwicklung einer Region. Sie sollen gemeinsame

Entwicklungsperspektiven aufzeigen und alle wesentlichen Entwicklungsvorhaben ei-

ner Region koordinieren.110 Regionale Entwicklungskonzepte sind also ein auf die Zu-

kunft ausgerichtetes Handlungskonzept mit konkreten Zielen und Projekten zur Ent-

wicklung einer bestimmten Region.111 Dem Konzept liegen konkrete Gegebenheiten

und Potenziale der Region zugrunde, nach denen es angepasste Leitbilder, Ziele und

Maßnahmen anbietet.112 Dabei leisten sie einen Beitrag zur Stärkung der regionalen

Ebene.

5.1.1 Hintergrund und Entwicklung

Der Planungsansatz der Regionalen Entwicklungskonzepte existiert seit Mitte der sieb-

ziger Jahre des 20. Jahrhundert und wurde in Deutschland seit den neunziger Jahren

des 20. Jahrhunderts verstärkt genutzt. Erstmals wurde dieses Instrument in den acht-

ziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland eingesetzt.113 Der Anstoß für die

Erstellung des Planwerkes kam u.a. durch die Regionalförderung der Europäischen

Union. Die Verbreitung des REK begann mit dem Raumordnungspolitischen Orientie-

108 ARL, 2005; Hein, 1998. 109 Im Internet unter Landesentwicklung-Regionale Handlungs- und Entwicklungskonzepte. 110 Hahne, 1999. 111 Hahne, 1999. 112 Hahne, 1999. 113 ARL, 2005.

34

rungsrahmen von 1993.114 Dieser hebt die Wichtigkeit von regionalen Entwicklungspro-

zessen und Kooperationen hervor. Im Raumordnungspolitischen Handlungsrahmen

des Jahres 1995 wurde die Bedeutung dieser informellen Instrumente nochmals stär-

ker betont und die Schaffung konkreter Handlungsprogramme auf regionaler Ebene

gefordert.115 Mit dem Start des LEADER+ Programmes116 2000 durch die Europäische

Union gewann das REK zusätzlich an Bedeutung. Seit diesem Zeitpunkt wird ein Re-

gionales Entwicklungskonzept als Grundlage für einen Fördergeldantrag für EU-Mittel

vorausgesetzt, um sicherzustellen, dass geförderte Projekte regional eingebunden

sind.117

5.1.2 Charakteristik des REK

Ein REK ist kein verbindliches Planungsinstrument und besitzt keine rechtliche Wir-

kung118, im Gegensatz beispielsweise zum Regionalplan, und kann nur freiwillig erstellt

werden. Wirksam wird es durch die Selbstbindung der beteiligten lokalen Akteure. Zu

diesen gehören unter anderem die Bürger einer Region, Verbände, Bildungseinrich-

tungen, sowie Entscheidungsträger auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Gesetz-

lich verankert ist das regionale Entwicklungskonzept im Raumordnungsgesetz § 13.

Trotz der Unverbindlichkeit gewinnen Regionale Entwicklungskonzepte mehr und mehr

an politischer Wirkung. So knüpft, wie bereits erläutert, die Europäische Kommission

die Mittelvergabe ihrer Förderpolitik zunehmend an das REK.119 Beispielsweise erhal-

ten Euroregionen nur Fördergelder aus den Europäischen Strukturfonds wenn sie ein

solches Planwerk erstellt haben und damit gezielt Entwicklungsstrategien im Vorfeld

der Förderung ausgewiesen haben.

Die Maßstabsebene eines Regionalen Entwicklungskonzeptes konzentriert sich ober-

halb der kommunalen und unterhalb der Landesebene120 und umfasst somit das Gebiet

einer Region, für welche das Konzept einen Beitrag zur abgestimmten kooperativen

Entwicklung leisten soll.121

114 Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, 1993. 115 Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, 1995. 116 LEADER (frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale, dt. Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es lokalen Akteuren ermöglicht, regionale Prozesse mit zu gestalten. Vgl. Leader-Regionen-Deutsche Vernetzungsstelle. 117 ARL, 2005. 118 ARL, 2005. 119 ARL, 2005. 120 ARL, 2005. 121 IÖR, 2007.

35

Ein charakteristisches Merkmal ist die Angebotsplanung, bei der verschiedene Themen

der Regionalentwicklung (z.B. Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus usw.) angesprochen

und miteinander verknüpft betrachtet werden. Dabei sind sie weniger restriktiv als Re-

gionalpläne und zielen auf eine positive Angebotsplanung ab.122

Das Ziel von regionalen Entwicklungskonzepten ist die Beeinflussung der Entwicklung

einer Region durch verschiedene Maßnahmen. Anlass zur Erstellung ist daher meist

ein spezielles Entwicklungsproblem in einem bestimmten Gebiet. Grundlage des stra-

tegischen Planwerkes ist in der Regel eine SWOT-Analyse123 anhand derer dann Leit-

bilder, Ziele und Maßnahmen erstellt werden.124 Bei der Umsetzung der Leitbilder und

Ziele sollen die endogenen und exogenen Entwicklungspotentiale und -impulse einbe-

zogen werden.125 Der zeitliche Planungshorizont eines REK ist im Regelfall kurz- bis

mittelfristig (bis etwa sechs Jahre).126

5.1.3 Funktionen

Regionale Entwicklungskonzepte dienen als Entscheidungs- und Orientierungshilfen

dort, wo gegebenenfalls entsprechende Entscheidungsstrukturen fehlen. Sie sollen

einen Rahmen für die zukünftige Entwicklung des betroffenen Gebietes geben.127 Nach

Hahne (1999) gibt es weitere Funktionen, welche er nach inneren und äußeren Funk-

tionen unterteilt. Diese sind im Folgenden aufgelistet:

Innere Funktionen:

• Bündelung wesentlicher Entwicklungsvorhaben einer Region,

• Förderung interkommunaler Zusammenarbeit,

• Aktivierung regionsinterner Kräfte,

• bessere Abstimmung von Aktivitäten regionaler Akteure,

• Erkennung und Nutzung von Synergieeffekten,

• Schaffung gemeinsamer Zielperspektiven der Region und Minderung von Ziel-

konflikten,

• Entwicklung konkreter handlungs- und projektorientierter Vorschläge.

122 ARL, 2005. 123 SWOT- Strenghts-Weaknesses-Opportunities-Threats (engl.Für Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken), oftmals wird sie auch nur als Stärken-Schwächen-Analyse bezeichnet. Es ist ein Verfahren bei dem auf Grundlage der Ermittlung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Bereiches bzw. Objektes Entwicklungsempfehlungen ausgewiesen werden können. Weitere Informationen zur SWOT-Analyse z.B. unter: Pelz, W. 124 Hahne, 1999. 125 ARL, 2005. 126 IÖR, 2007. 127 ARL, 2005.

36

Äußere Funktionen:

• Unterstützung der Bevorzugung und Beschleunigung von Förderanträgen,

• Darreichung von Entscheidungshilfen für Politik und Verwaltung bei der Gewäh-

rung von Fördermitteln,

• Bestimmung von Leitprojekten zum zielgerechteren Einsatz von Eigenmitteln

und Förderangeboten sowie Steigerung der Effizienz der Maßnahmen.

5.1.4 Erstellung und Aufbau

Bei der Erstellung eines Regionalen Entwicklungskonzeptes werden alle strukturpoli-

tisch relevanten Akteure der Region mit einbezogen. Darunter zählen u.a. Gewerk-

schaften, Wirtschaftskammern und Kultur- und Umweltverbände.128 Träger sind zu-

meist die Oberste Landesplanungsbehörde und Kommunen, in Zusammenarbeit mit

relevanten Akteuren. Dabei sind verschiedene institutionelle Organisationsformen wie

z.B. Regionalkonferenzen, Regionalverbände oder Runde Tische denkbar.129

Regionale Entwicklungskonzepte bestehen aus einem Plan- und einem Textteil. Letzte-

rer beinhaltet eine ausführliche Bestandsaufnahme, eine Analyse der Stärken und

Schwächen und Entwicklungsempfehlungen.130 Da Regionale Entwicklungskonzepte

einen informellen Charakter besitzen und jede Region individuelle Merkmale und damit

spezifische Probleme und Entwicklungspotentiale aufweist, werden keine rechtlich de-

finierten Anforderungen bezüglich des erforderlichen Inhaltes gestellt.131 Sie sind idea-

ler Weise wie folgt aufgebaut:132

1. Abgrenzung und Lage der Region,

2. Bestandsaufnahme/Strukturanalyse,

3. Stärken- und Schwächen-Analyse,

4. Aufstellung von Leitbildern und Entwicklungszielen und

5. Festlegung von regionsbezogenen Handlungs- und Entwicklungsprog-

rammen.

Zu Beginn der Aufstellung eines Regionalen Entwicklungskonzeptes wird eine prob-

lemorientierte Abgrenzung der Region vorgenommen. Anhand wichtiger Indikatoren

128 ARL, 2005. 129 Hahne, 1999. 130 IÖR, 2007. 131 Hahne, 1999. 132 IÖR, 2007.

37

muss danach eine Bestandaufnahme der Region gemacht werden um spezifische

Entwicklungsstrategien erstellen zu können. Die Beschreibung der Ausgangslage fin-

det mithilfe von Strukturanalysen, Statistiken und Befragungen statt.133 Folgende Be-

reiche sind dabei einer Überprüfung zu unterziehen:134

• Bevölkerungsstruktur und -entwicklung,

• Siedlungsstruktur und -entwicklung,

• Regionalwirtschaft und Arbeitsmarkt,

• Qualifikation,

• Kultur und Soziales,

• Natur und Umwelt,

• Infrastruktur und

• Planungsvorgaben übergeordneter Planungen.135

Auf Basis der Ausgangslage wird dann im nächsten Schritt mit Beteiligung der betrof-

fenen Akteure eine Stärken-Schwächen-Analyse vorgenommen. Die Analyse bildet die

Grundlage für die Erstellung der Ziele und Strategien des Regionalen Entwicklungs-

konzeptes.136 Die Ziel- und Strategieformulierung erfolgt im vierten Schritt der Erstel-

lung. Dazu werden Schwerpunktthemen und Prioritäten festgelegt. Die Entwicklungs-

strategie enthält die angestrebten Entwicklungen einer Region, die vorrangigen Ent-

wicklungsprojekte und die Auswirkungen auf andere Bereiche.137 Im letzten Schritt

werden die wichtigsten Aspekte der Projektplanung dargelegt, u.a. die Finanzierung,

Zeitplanung und Trägerschaft der Projekte.138

Durch ihren informellen Charakter bedürfen die Regionalen Entwicklungskonzepte, im

Gegensatz zu den formellen Planwerken der Regional- und Landespläne, keiner Be-

stätigung durch staatliche Planstellen bzw. -behörden.

5.1.5 Kritik am Instrumentarium REK

Das Regionale Entwicklungskonzept steht für ein neues Selbstverständnis der Regio-

nalentwicklung. Neben der Ordnungsfunktion ist auch die Entwicklungs- und Umset-

zungsfunktion zu betonen.139 Weiterhin positiv zu bewerten sind die Koordinierungs-

133 Hahne, 1999. 134 Vgl. Hahne, 1999. 135 Die Liste ist beispielhaft und dient lediglich zur Orientierung für die Bestandsaufnahme. Die zu prüfen-den Bereiche sind abhängig von den jeweiligen regionalen Bedingungen. 136 ARL, 2005; Hahne, 1999. 137 Hahne, 1999. 138 Hahne, 1999. 139 ARL, 2005.

38

funktion und die Prioritätensetzung bei der Projektauswahl, da damit ein Beitrag zur

höheren Effizienz des Einsatzes öffentlicher Mittel geleistet wird.

Es gibt aber auch einige negative Kritikpunkte am Instrumentarium Regionales Ent-

wicklungskonzept. Durch die Selbstbindung der Akteure ist ein hohes Maß von Enga-

gement erforderlich, welches oft nicht genug vorhanden ist. Des Weiteren wird die Be-

völkerung beim Erstellungsverfahren oftmals ausgeschlossen oder vergessen. Aus

demokratischer Sicht ist eine bessere Beteiligung der Bevölkerung sinnvoll und disku-

tierbar.140

Weiterhin ist das REK in seinen Ausführungen häufig zu abstrakt und das Maß der

Umsetzung der Entwicklungsstrategien mangelhaft.141 Zudem kann ebenfalls der in-

formelle Charakter und die dadurch fehlende rechtliche Bindung als negativ angesehen

werden.

5.2 Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe

Das komplexe grenzüberschreitende Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion

Elbe/Labe wurde 2001 von dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie Ost-

und Südosteuropas der Technischen Universität Dresden erstellt. Damit sollte die Ziel-

richtung der zukünftigen Tätigkeiten der Euroregion Elbe/Labe vorgegeben werden.

Das REK soll dazu dienen, die Entwicklung in der Region und damit auch in den Kom-

munen beiderseits der Grenze zu fördern. Die Umsetzung der aufgestellten konkreten

Ziele und Maßnahmen muss primär durch die betroffenen Kreise, Städte und Gemein-

den vollzogen werden.

Dem Konzept zugrunde lag das Entwicklungskonzept des sächsisch-tschechischen

Grenzraumes, welches 1999 durch das Leibniz Institut für Ökologische Raumentwick-

lung in Dresden erstellt wurde.142 Dieses Dokument bezieht sich auf den gesamten

Grenzraum entlang der sächsisch-tschechischen Grenze und konnte daher die indivi-

duellen Eigenheiten einer jeden Euroregion nur begrenzt berücksichtigen. Das Regio-

nale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe wurde aufgestellt, um einen spezi-

fischen Plan für diesen Raum zu schaffen und die Inhalte des 1999 vom IÖR aufges-

tellten Konzepts für das Gebiet zu konkretisieren. Es liefert somit eine konkrete Ent-

scheidungs- und Orientierungshilfe für die Raumentwicklung in der Euroregion El-

be/Labe. Laut dem Geschäftsführer der Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes

140 IÖR, 2007. 141 IÖR, 2007. 142 IÖR, 1999.

39

Elbtal/Osterzgebirge e.V., Herrn Preußcher, soll in Vorbereitung auf die Förderperiode

ab 2014 ein neues Regionales Entwicklungskonzept mit angepassten Zielen für die

Region erstellt werden.

5.2.1 Der Aufbau

Das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion folgt dem idealtypischen Aufbau

eines REK. Am Anfang wird das betroffene Gebiet eingeordnet anhand dessen Lage-

beschreibung, der naturräumlichen Gliederung, dem historischen Abriss sowie der

Raum- und Siedlungsstruktur. Danach folgt die sogenannte Situationsanalyse, also ein

detaillierte Beschreibung und Analyse der Bereiche Bevölkerung, Umweltsituation,

Wirtschaft, technische Infrastruktur, Tourismus sowie soziokulturelle und kommunale

Infrastruktur. Diese Bereiche entsprechen weitgehend den zur Ermittlung des Stärken-

Schwächen-Profil (kurz SSP) festgelegten, neun Handlungsfeldern.143 Das Stärken-

Schwächen-Profil bildet das zentrale Element des grenzüberschreitenden Regionalen

Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe. Es zeigt endogene Potentiale und

Defizite der Region auf.

Ein weiteres wichtiges Element des komplexen grenzüberschreitenden Regionalkon-

zeptes der Euroregion Elbe/Labe bildet das Leitbild. Zur Erarbeitung des Leitbildes

wurden zusätzlich zu den neun Handlungsfeldern Entwicklungsziele und Prioritäten

benannt.144 Diese wurden zum Teil auf Workshops von Akteuren der Euroregion im Mai

und Juni 1999 aufgestellt.145 Sie tragen dazu bei, die Umsetzung des Leitbildes zu ver-

folgen.

Das Leitbild bildet das strategische Rückgrat des Konzeptes und soll dazu beitragen,

das Handeln der Akteure in eine gemeinsame Richtung zu koordinieren.146 Es be-

schreibt den Soll-Zustand, den die beteiligten Akteure für die Region zukünftig errei-

chen sollen.147 Das Leitbild der Euroregion Elbe/Labe strebt an, die bestehenden struk-

turellen Unterschiede grundlegend zu verringern, um mittel- bzw. langfristig die Le-

bensverhältnisse an die wirtschaftlich stärkeren Gebiete der Region anzugleichen.148

Durch das Schaffen einer vielseitigen und modernen Wirtschaftsstruktur, getragen

durch Unternehmen mit qualifizierten Arbeitskräften und einer hohen Innovationsfähig-

keit, soll eine überregionale Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden. Das regionale Um-

143 Die Handlungsfelder werden im nächsten Kapitel vorgestellt. 144 Vorgestellt werden diese im Kapitel 5.2.2, eine Auflistung aller Ziele und Prioritäten befindet sich im Anhang 1. 145 Kowalke; König, 2001. 146 ARL, 2005. 147 Siehe Abb. 7. 148 Kowalke; König, 2001.

40

feld soll weiterentwickelt werden, um den Lebensraum attraktiver zu gestalten und die

Bindung der Bewohner an die Region zu festigen.149

Den Schlussteil eines Regionalen Entwicklungskonzeptes bildet der Maßnahmenkata-

log. Er schlägt konkrete Maßnahmen vor und steckt den zeitlichen und finanziellen

Rahmen ab. Die Ausweisung der Projekte vor dem Hintergrund der gesamträumlichen

Entwicklung soll den Akteuren zeigen, dass sich ihre Mitarbeit und ihr Einsatz loh-

nen.150 Im REK der Euroregion Elbe/Labe ist dieser Teil jedoch nicht vorhanden und

war dazu gedacht, den Maßnahmenkatalog im Laufe der Umsetzung der Förderperio-

de rückwirkend auszufüllen, was jedoch, nach Informationen von Herrn Preußcher, aus

organisatorischen Gründen nicht erfolgte. Abgeschlossen wird das komplexe grenzü-

berschreitende Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe durch einen

Anhang mit umfangreichem Zahlenmaterial, beispielsweise zur Bevölkerungs- und

wirtschaftlichen Situation in der Region zu diesem Zeitpunkt, welches im Zuge der Be-

standsanalyse zusammengetragen wurde.

5.2.2 Die Handlungsfelder und Ziele

Folgende neun Handlungsfelder wurden 2001 von den Akteuren der Euroregion El-

be/Labe im Regionalen Entwicklungskonzept ausgewiesen:151

• Technische und soziale Infrastruktur,

• Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,

• Wirtschaft und Wirtschaftsinfrastruktur,

• Tourismus und Naherholung,

• Umwelt, Natur und Landschaft,

• Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt,

• Bildung und Qualifizierung,

• Sozialer, kultureller und sportlicher Bereich und

• Kooperation, Kommunikation und Sicherheit.

Zu jedem Handlungsfeld wurden spezielle Ziele formuliert, um zur Erfüllung des über-

geordneten Leitbildes beizutragen. Um die Schwerpunkte eines jeden Zieles hervorzu-

heben, wurden zusätzlich konkrete Prioritäten ausgewiesen. Einen Überblick über die

angestrebten Vorhaben eines jeden Handlungsfeldes wird im Folgenden gegeben.

Anhand der mit dem Stärken-Schwächen-Profil ermittelten Defizite und Potentiale der

149 Kowalke; König, 2001. 150 ARL, 2005. 151 Vgl. Kowalke; König, 2001.

41

Region soll die Notwendigkeit der aufgestellten Ziele verdeutlicht werden. Dabei wird

den folgenden Erläuterungen zu den einzelnen Zielen der Stand des SSP von 2001

zugrunde gelegt, nur so kann der Wirkungsgrad der Maßnahmenumsetzung im Rah-

men der nachstehenden Evaluierung vollständig erfasst werden, um einen Vergleich

zwischen der damaligen und heutigen Situation vornehmen zu können.152

Aufgrund des quantitativen Umfangs der Zielformulierungen kann nicht auf jedes ein-

zelne Ziel und die dazugehörigen Prioritäten explizit eingegangen werden.153

5.2.2.1 Handlungsfeld Technische und soziale Infrastruktur

In diesem Handlungsfeld wurden fünf Ziele aufgestellt. Das erste Ziel, welches in den

Bereich der sozialen Infrastruktur zählt, ist es, Einrichtungen zur grenzüberschreiten-

den Nutzung zu schaffen. Darunter zählt insbesondere der Bau von grenzüberschrei-

tenden Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie von Sportstätten.

2001 existierten wenige Sportstätten für grenzüberschreitende Sportveranstaltungen

und es wurde bemängelt, dass die Grundversorgung mit Bildungs- und Sozialeinrich-

tungen in den schwach besiedelten Teilräumen nicht gewährleistet oder akut gefährdet

ist. Obwohl der Ausstattungsgrad der Region mit Kinder-, Kultur- und Tourismusein-

richtungen als positiv eingeschätzt wurde, ist eine weitere Priorität der Bau zusätzlicher

Einrichtungen dieser Art.

Der größte Handlungsbedarf in diesem Handlungsfeld wird im Bereich der technischen

Infrastruktur gesehen. Um den Lebensstandard der Bevölkerung in der Euroregion

anzupassen und zu verbessern, ist es notwendig, eine grenzüberschreitende Organi-

sation der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu schaffen. Einzelne Ge-

meinden und schwach besiedelte Teilräume sind an die öffentliche Wasserversorgung

nur mangelhalft angeschlossen. Im peripheren ländlichen Raum gibt es zudem kaum

Anschluss an die öffentliche Kanalisation. Ein weiteres Ziel besteht darin, auch die Ab-

fallentsorgung zukünftig grenzüberschreitend zu organisieren.

Die Erzeugung alternativer Energien ist ein wichtiges Ziel, da bis zu diesem Zeitpunkt

(2001) alternative Energien zu wenig genutzt oder zu einseitig auf Windkraft ausgerich-

tet waren. Darüber hinaus sollen der Bau von Hochleistungsverbindungen und die Ver-

152 Die folgenden Ausführungen zu den Zielen und Prioritäten wurden dem komplexen grenzüberschrei-tenden Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe von 2001 entnommen. Daher wird in den Abschnit-ten 5.2.2.1 bis 5.2.2.9 auf den Verweis einer Literaturquelle verzichtet. Bei Verwendung anderer Quellen wird dies separat angegeben. 153 Eine vollständige Auflistung aller Ziele du Prioritäten befindet sich im Anhang 1.

42

dichtung des mobilen Funknetzes die Region besser in das europäische Kommunikati-

onsnetz einbinden.

5.2.2.2 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur

In der Euroregion Elbe/Labe existiert laut dem Entwicklungskonzept ein dichtes Schie-

nen- und Straßennetz. Da dieses über zahlreiche Defizite verfügt, wurden acht Ent-

wicklungsziele ausgewiesen.

Ziel 1 ist die Verbesserung des Zustandes des Straßennetzes, damit einher geht das

zweite Ziel der Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen Ober-

und Mittelzentren. Zahlreiche Ortsdurchfahrten in der Region sind überlastet, da es an

benötigten Ortsumgehungsstraßen fehlt. Damit liegt Priorität auf dem Bau solcher und

gleichzeitig dem qualitativen und quantitativen Ausbau wichtiger Kreuzungen und

grenznahen Bundes-, Staats-, Kreis- und Gemeindestraßen. Des Weiteren gibt es zu

wenige Grenzübergänge, vor allem für den wirtschaftlichen Grenzverkehr, daher ist ein

Ziel die Schaffung neuer und Erweiterung bestehender Grenzübergänge.

Weiterer Handlungsbedarf besteht im Bereich des Schienenverkehrs, vor allem im Zu-

stand des Schienennetzes und der Schaffung bzw. Ausbau grenzüberschreitender

Verbindungen. Die Gefahr der Streckenstilllegungen des Nebenstreckennetzes wird als

sehr hoch eingeschätzt und der fehlende Eisenbahngrenzübergang Sebnitz-Dolní

Poustevna bemängelt.

Ein Schwerpunkt in diesem Handlungsfeld nimmt das Ziel „Verbesserung der Attraktivi-

tät öffentlicher Verkehrsverbindungen“ ein. Durch den wachsenden motorisierten Indi-

vidualverkehr, der rückläufigen Nachfrage und der Finanzschwäche der Unternehmen

mangelt es an grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr. Prioritäten

sind demzufolge hier die Schaffung attraktiver Verbindungen, die Erschließung neuer

Finanzierungsquellen sowie der Erhalt und Ausbau des öffentlichen Personennah- und

Regionalverkehrs.

Weitere Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Verknüpfung der Verkehrsträger, die

Sicherung der Elbeschifffahrt und die Verbesserung der Anbindung an den Flugver-

kehr.

43

5.2.2.3 Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur

Im Zuge der Erstellung des Stärken-Schwächen-Profils sind in diesem Handlungsfeld

eine Vielzahl von Defiziten und Potentialen ermittelt worden, daher wurden insgesamt

neun Ziele aufgestellt. Die Ziele reichen dabei von der Förderung von Investitionen

ansässiger und externer Unternehmen über die Bewältigung des Strukturwandels bis

hin zur Stärkung der Land- und Forstwirtschaft.

Um Investitionen für externe Unternehmen zu fördern, ist es notwendig, die Markt-

transparenz zu verbessern und Beihilfen durch die Wirtschaftsförderung zu schaffen.

Da vor allem auf der tschechischen Seite zahlreiche Firmen mit hohen Altschulden

belastet sind, ist ein weiteres Ziel die Verbesserung der Investitionsfähigkeit und Ver-

netzung ansässiger Unternehmen. Dazu zählen die Verbesserung der Marktkenntnis-

se, der Eigenkapitalausstattung der Unternehmen und die Kooperation von Unterneh-

men. Gerade die grenzüberschreitenden Unternehmenskooperationen bergen hohe

Entwicklungschancen für das Zusammenwachsen der Euroregion. Durch die Siche-

rung und Schaffung von gewerblichen Arbeitsplätzen, der Neuansiedelung von Indust-

rie und Gewerbe sowie der Bestandssicherung angeschlagener Unternehmen soll der

hohen Arbeitslosigkeit des Grenzraumes zukünftig entgegengewirkt werden.

Trotz der guten Bedingungen für die Landwirtschaft (fruchtbare Böden und Klimagunst

z.B. des Elbtals) gibt es auch in diesem Bereich dringenden Handlungsbedarf. Beson-

ders im tschechischen Teil der Euroregion Elbe/Labe ist die landwirtschaftliche Produk-

tion rückläufig und der Landwirtschaftssektor ist auf regionaler Ebene unzureichend

wettbewerbsfähig. Daher sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Eigen-

kapitalschwäche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe abgebaut werden, um die

Land- und Forstwirtschaft zu stärken. Agrar- und Forstverwaltungen sollen zukünftig

grenzüberschreitend zusammenarbeiten, um Erfahrungen auszutauschen und ein ge-

meinsames Management aufzubauen.

Weitere Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Intensivierung der Kooperation zwi-

schen Unternehmen und zwischen Arbeitsverwaltungen (z.B. die Schaffung von gren-

züberschreitenden Foren oder die Bewilligung von Arbeitserlaubnissen), die Schaffung

gemeinsamer Gewerbestandorte, die Kompensierung von Standortnachteilen (z.B. die

Senkung des euroregionalen Kostengefälles) und die Bewältigung des Strukturwan-

dels. Zum letzteren Ziel ist zu sagen, dass besonders im böhmischen Teil der Region

die Auswirkungen des Wechsels von der Plan- zur Marktwirtschaft noch zu spüren

44

sind. So gibt es beispielsweise noch einen veralteten Kapitalstock sowie einen alten

Branchenmix der Industrie.

5.2.2.4 Handlungsfeld Tourismus und Naherholung

Die Euroregion Elbe/Labe ist eine Tourismusdestination. Die Stärken-Schwächen-

Analyse hat ergeben, dass in der touristisch attraktiven Kulturlandschaft eine traditio-

nelle Verbundenheit zwischen den Fremdenverkehrsbetrieben beiderseits der Grenze

vorherrscht. Die Region verfügt über umfangreiche kulturelle Angebote in den städti-

schen Zentren, einer hohen Anzahl an Natur- und Landschaftsschutzgebieten, traditi-

onsreichen Kur- und Erholungsorten und ein gutes Übernachtungs- und Gaststätten-

angebot. Eine einmalige Landschaftseinheit in Europa stellt das Elbsandsteingebirge

beiderseits der sächsisch-tschechischen Grenze dar. Um die regionale, nationale und

internationale Konkurrenzfähigkeit des Raumes zu bewahren und auszubauen wurden

gezielt Maßnahmen in diesem Handlungsfeld entwickelt.

Ein Ziel ist die Steigerung der Qualität des touristischen Angebotes aus Nachfrager-

und Anbietersicht. Dazu zählen die Schaffung grenzüberschreitender Tourismusange-

bote und der Ausbau der touristischen Infrastruktur.

Um die Zusammenarbeit zwischen den Tourismusverbänden aufzubauen und zu in-

tensivieren sowie die Servicestandards zwischen Sachsen und Böhmen anzugleichen,

ist ein nächstes Ziel die grenzüberschreitende Informationsbereitstellung und Vermark-

tung des Raumes.

Weitere Ziele sind die Etablierung eines naturverträglichen Tourismus und die Nutzung

bzw. Schaffung von Synergieeffekten insbesondere mit KMU und Betrieben der Land-

und Forstwirtschaft.

5.2.2.5 Handlungsfeld Umwelt, Natur und Landschaft

Im Handlungsfeld Umwelt, Natur und Landschaft wurden insgesamt zehn Ziele ausge-

wiesen.

Das erste Ziel ist die Pflege des Landschaftsbildes und der Kulturlandschaft. Da der

Landschaftsverbrauch durch Neubauten sehr hoch ist, die landschaftspflegende Funk-

tion der Land- und Forstwirtschaft nicht anerkannt wird und Maßnahmen zum Erhalt

historischer Kulturlandschaftsräume fehlen, soll laut Entwicklungskonzept die Sied-

lungstätigkeit auf die Städte begrenzt werden und eine flächendeckende nachhaltige

45

Landnutzung betrieben werden. Eine weitere Priorität ist die Durchführung von Kultur-

landschaftspflege und Reintegration ungenutzter Flächen in die Landschaft. Daran

knüpft das Ziel des grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsschutzes. Dabei

sollen freiwillige Naturschutzprojekte erarbeitet werden und grenzübergreifende Groß-

schutzgebiete ausgewiesen und gemeinsam verwaltet werden.

Das nächste Ziel ist die Stärkung des ländlichen Raumes. Dies umfasst u.a. die Bewäl-

tigung des Strukturwandels in der Landwirtschaft und die Beseitigung der Struktur-

schwächen in peripheren Lagen der Region.

Ein wichtiges Ziel ist die Verminderung von Schadstoffbelastungen. Darunter zählt der

Abbau der Verkehrsbelastungen in den Ballungsräumen, die Stabilisierung der Luft-

qualität in den Kurorten, die Begrenzung lokaler Schadstoffbelastungen und die Minde-

rung von Emissionen.

Die durchgeführte Stärken-Schwächen-Analyse hat ergeben, dass es in der Region

mehrere altlastenverdächtige Standorte, wie militärische und industrielle Standorte

sowie großräumige Landschaftszerstörung durch Braunkohletagebau (im Nordböhmi-

schen Becken) gibt. Aufgrund dessen wurde das Ziel der Sanierung und Rekultivierung

des Bodens aufgestellt, um u.a. die Funktionsfähigkeit des Bodens durch Beseitigung

von Altlasten wiederherzustellen und Landschaften zu revitalisieren. Zum Zeitpunkt

2001 lagen schon Konzepte zur Rekultivierung der Tagebauflächen im tschechischen

Teil der Region vor.

Weitere Ziele in diesem Handlungsfeld sind die Minderung der Hochwassergefähr-

dung, die Verbesserung der Wasserqualität von Fließgewässern und die Verbesserung

des Waldzustandes. Damit die Arbeit im Bereich Umwelt, Natur und Landschaft von

dauerhaftem Erfolg ist, wurde als letztes Ziel die Erhöhung der Umweltbildung der Be-

völkerung formuliert.

5.2.2.6 Handlungsfeld Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt

Als Potentiale in diesem Handlungsfeld wurden das Heimatbewusstsein und die Bo-

denständigkeit der Bevölkerung, das überdurchschnittliche Qualifikationsniveau und

das damit verbundene große Angebot an qualifizierten Fachkräften sowie den zu die-

sem Zeitpunkt noch hohen Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aufgeführt.

Da sich aber bestimmte negative Entwicklungstrends abzeichnen, besteht auch hier

dringender Handlungsbedarf. Sieben Ziele wurden in diesem Handlungsfeld aufges-

tellt.

46

Vor allem der sächsische Teil der Bevölkerung ist von einem hohen Geburtendefizit

und dem sich daraus ergebenen natürlichen Bevölkerungsrückgang betroffen (siehe

Abb. 10). Das extreme Defizit in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung zu beseiti-

gen, ist ein Ziel. Dabei soll die Situation von Familien und Alleinerziehenden mit

Kind(ern) verbessert und Anreize für eine positive Geburtenentwicklung geschaffen

werden.

Abbildung 10: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004, Quelle: Kowalke et al., 2010.

Neben dem Defizit in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung hat die Euroregion mit

der Abwanderung der Bevölkerung zu kämpfen (siehe Abb.11). Ein Grund dafür ist der

Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region. Daher wurden die Ziele auf-

gestellt, die Abwanderung aus Mangel an Arbeit- und Ausbildungsplätzen und die Ab-

wanderung von unter 35-Jährigen und Hochqualifizierten zu verhindern. Dies soll mit

Hilfe von der Bereitstellung eines ausreichenden und bedarfsorientierten Angebotes an

Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Umschulungsplätzen, der Schaffung von Arbeits-

47

plätzen durch Kapazitätserweiterung und Neuansiedlungen in allen Wirtschaftsberei-

chen und der Durchführung von Bestandsanalysen und Angebotsstudien zur ständigen

Beobachtung des Arbeitsmarktes erreicht werden. Des Weiteren sind die Ziele Ausbil-

dung und Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte für die Zukunftsbranchen, Verbreite-

rung des Erwerbsspektrums (vor allem im ländlichen Raum) und eine stärkere Reinteg-

ration von Problemgruppen in den Arbeitsmarkt ein Teil dieses Handlungsfeldes.

Abbildung 11: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe 2001-2004. Quelle: Kowalke et al., 2010.

Ein weiteres Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Steigerung der Attraktivität des ländli-

chen Raumes für die Jugend. Da es dort zum Beispiel zu geringe und einseitige Be-

schäftigungsmöglichkeiten gibt, sieht das Entwicklungskonzept vor, den Arbeits- und

Zeitaufwand in Familienbetrieben zu verringern, lokale oder regionale Identität zu stei-

gern und den peripheren ländlichen Raum in seinem Ansehen attraktiver zu gestalten.

48

5.2.2.7 Handlungsfeld Bildung und Qualifizierung

Im Handlungsfeld Bildung und Qualifizierung wurden drei Ziele ausgewiesen. Das erste

Ziel ist die stärkere Zusammenarbeit höherer Bildungseinrichtungen. Das Ziel umfasst

Maßnahmen wie die Aufstellung von Konzepten und eines Managements zum grenzü-

berschreitenden Bildungsaustausch, bessere Kooperation von Hochschulen, mehr

Studentenaustausch, die Intensivierung der Zusammenarbeit in der Forschung sowie

die gemeinsame Nutzung von Einrichtungen. Damit soll das hohe Qualifizierungspo-

tential der Region, welche vor allem durch die beiden Universitätsstandorte Dresden

und Ústí nad Labem gegeben wird, besser ausgeschöpft werden.

Das zweite Ziel ist die bessere Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung.

Dabei soll der Informationsaustausch bezüglich des Ausbildungsbedarfs intensiviert,

mehr Praktikumsplätze geschaffen, der Austausch von Fachkräften zur Ausbildung

gefördert, die Erfordernisse von KMU bei der Ausbildung besser berücksichtigt und die

Qualifizierungsbereitschaft erhöht werden.

Die Ausweitung des schulischen Angebotes ist das letzte Ziel in diesem Handlungsfeld.

Schwerpunkte dabei sind die Förderung bilingualer schulischer Bildung, der verstärkte

Schüleraustausch beiderseits der Grenze sowie spezielle Lehrerfortbildungen. Insge-

samt ist das Schulsystem in der Euroregion Elbe/Labe bereits differenziert und qualita-

tiv hochwertig und somit ein Potential für die Region.

5.2.2.8 Handlungsfeld sozialer, kultureller und sportlicher Bereich

Fünf Ziele wurden im Handlungsfeld sozialer, kultureller und sportlicher Bereich auf-

gestellt. Im Rahmen der Bestandsanalyse des Stärken-Schwächen-Profils hat sich

herausgestellt, dass die Euroregion ein sehr großes kulturelles Potential aufweist. Je-

doch gibt es Mängel bei der Zusammenarbeit von Kultur- und Kunsteinrichtungen, wel-

che es laut Entwicklungskonzept zu beseitigen gilt. Prioritäten des Zieles sind bei-

spielsweise die stärkere Förderung von Kleinprojekten, die Durchführung gemeinsamer

Ausstellungen, die Verbesserung der finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte

sowie das Zusammentragen und die Bereitstellung von Informationen über Ansprech-

partner, Austausch- sowie Finanzierungsmöglichkeiten.

Auch die Zusammenarbeit in der Verbesserung bzw. Etablierung des Sportaustau-

sches ist unzureichend. Daher soll die Organisation gemeinsamer Sportereignisse und

-veranstaltungen sowie der Austausch von Trainern gefördert werden.

49

Ein weiteres Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Intensivierung der Zusammenarbeit

im medizinischen und sozialen Bereich. Dazu soll die medizinische und soziale Infrast-

ruktur grenzüberschreitend genutzt werden, Hospitationsaustausche von Ärzten und

mittleren medizinischen Personal durchgeführt, Netzwerke in den Gebieten Therapie

und Personal gebildet und die Zusammenarbeit in den Bereichen Altenpflege und Kin-

derbetreuung organisiert werden. Des Weiteren sollen Programme initiiert werden, um

die Gesundheitsvorsorge zu erhöhen.

Das fünfte Ziel ist die Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit vor allem in

den Bereichen Familie, Jugend, Vereinswesen und benachteiligten Gruppen.

5.2.2.9 Handlungsfeld Kommunikation, Kooperation und Sicherheit

Kommunikation, Kooperation und Sicherheit ist das letzte Handlungsfeld im Regiona-

len Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe von 2001. In ihm wurden zehn Zie-

le benannt.

Das erste Ziel ist ein gemeinsames Auftreten der Euroregion. Dabei ist es wichtig, den

Bekanntheitsgrad der Euroregion in der Bevölkerung zu erhöhen und das Wissen über

den Nachbarn auszubauen. Des Weiteren sind Entscheidungs- und Abstimmungspro-

zesse zu vereinfachen und eine stärkere Abstimmung der Akteure zu erreichen.

Ein nächstes Ziel ist der Aufbau eines Projektmanagements zur Organisation und Be-

ratung von Projektträgern, der Schaffung von Kontaktstellen für die grenzübergreifende

Kooperation und der Erreichung einer stärkeren Abstimmung bei der Förderung von

Projekten.

Die grenzübergreifende Öffentlichkeitsarbeit ist das dritte Ziel des Handlungsfeldes.

Mittels der Zusammenarbeit im Bereich Medien, der länderübergreifenden Berichters-

tattung in der lokalen Presse, der Herausgabe zweisprachiger Publikationen sowie der

besseren Darstellung der (euro)regionalen Aktivitäten soll der grenzüberschreitende

Informationsaustausch gefördert und gestärkt werden.

Der grenzübergreifende Informationsaustausch leistet auch einen Beitrag zur Erfüllung

des Ziels „Förderung direkter persönlicher bzw. zwischenmenschlicher Kontakte“. Die

Schwerpunkte liegen hier in der ökumenischen Zusammenarbeit und der Kooperation

im Vereinswesen, welche dazu beitragen sollen, die Bevölkerung beiderseits der Gren-

ze einander näher zu bringen.

50

Ein weiteres Ziel ist die länderübergreifende Raumplanung, welche für die nachhaltige

Entwicklung der Euroregion und die Anpassung der Lebensverhältnisse in der Grenz-

region eine wichtige Rolle spielt. Der Raum kann trotz der Grenze nur durch die ge-

meinsame Zusammenarbeit in der Raumplanung entwickelt werden. So bedarf es z.B.

der Abstimmung bei gemeinsamen Regionalen Entwicklungskonzepten sowie bei Nut-

zungskonflikten im Grenzraum.

Um gezielt Fachinformationen austauschen zu können, ist ein Ziel die Schaffung gren-

züberschreitender Informationssysteme. Damit können beispielsweise Informationen

zur aktuellen Verkehrssituation bereitgestellt werden. Die Etablierung eines grenzüber-

greifenden Warnsystems ist eine weitere Priorität. Das Warnsystem kann einen positi-

ven Beitrag für den Bereich des Katastrophenschutzes leisten. Die optimale Zusam-

menarbeit in diesem Bereich ist auch ein Ziel in diesem Handlungsfeld. Dabei sollen

Netzwerke aufgebaut werden und die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz und bei

Gefahrguttransporten verbessert werden.

Ziel acht ist die Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr. Dabei ste-

hen vor allem die Minderung der Gefahr des Übertritts von Tierseuchen und die Redu-

zierung der Importe von Krankheiten im Vordergrund. Eine weitere Priorität ist die

Überwachung der Grenzprostitution. Zudem haben die Behörden beiderseits der Gren-

ze mit illegalen Einreisen, dem Schmuggel von Waren und der Produktpiraterie zu

kämpfen. Daher wurde die Verringerung der Grenzkriminalität als ein gesondertes Ziel

ausgewiesen.

Neben den Bereichen Polizeiwesen, Katastrophen- sowie Seuchenschutz ist auch im

Rettungswesen eine optimale Zusammenarbeit vorgesehen. Dabei ist es u.a. wichtig,

den Informationsaustausch zu verbessern und das Rettungswesen bzw. die Feuerwehr

flächendeckend zu vernetzen.

Bei allen Zielen in den neun Handlungsfeldern des Regionalen Entwicklungskonzeptes

der Euroregion Elbe/Labe wurde darauf geachtet, den grenzüberschreitenden Charak-

ter zu wahren und das Grenzgebiet in seiner Ganzheit und Vielseitigkeit zu berücksich-

tigen und aufzunehmen. Inwieweit die aufgestellten Ziele des Entwicklungskonzeptes

im Zeitraum von 2001 bis 2011 umgesetzt werden konnten, wird die nachfolgende Eva-

luierung zeigen. Die Ausführungen in diesem Kapitel haben gezeigt, dass das Konzept

in seinen inhaltlichen Punkten und Anforderungen sehr komplex und detailliert ist. Da-

her war es in dem Umfang dieser Arbeit nicht möglich, in der Evaluierung auf jedes

einzelne Ziel und seine Prioritäten einzugehen, es wurde vielmehr eine Auswahl getrof-

51

fen. Die folgende Evaluation soll dazu dienen, gegebenenfalls Defizite in der Realisie-

rung der Ziele aufzuzeigen und Handlungsempfehlungen für die Aufstellung des neuen

Regionalen Entwicklungskonzeptes 2013 zu geben.

52

6 Evaluierung der Umsetzung des grenzüberschreiten-

den regionalen Entwicklungskonzeptes

6.1 Methodik der Evaluierung

Im Abschnitt 2.4 dieser Arbeit wurde bereits erläutert wie eine Evaluierung idealtypisch

durchgeführt wird und was Inhalte eines Evaluationsberichtes sind. Zu erwähnen ist

hierbei, dass die Evaluierung der Umsetzung des regionalen grenzüberschreitenden

Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 2001 bis 2011 kein rei-

ner und typischer Evaluationsbericht ist, da diese Arbeit den Anforderungen an eine

Diplomarbeit gerecht werden muss. Somit konnte der idealtypische Aufbau eines Eva-

luationsberichtes nicht eingehalten werden.

Grundlage für die Evaluierung waren verschiedene Daten, darunter Informationen über

durchgeführte und beantragte geförderte Projekte154 in der Euroregion. Diese Vielzahl

an Projekten wurde den verschiedenen Handlungsfeldern und deren Zielen zugewie-

sen. Diese Zuordnung erfolgte nach subjektiver Einschätzung der Autorin anhand von

Projekttiteln und Kurzbeschreibungen. Somit konnte im Anschluss eine Aussage über

durchgeführte Maßnahmen in den Handlungsfeldern getroffen werden.

Im nächsten Schritt wurden statistische Daten der letzten Jahre (zumeist zum Zeitpunkt

der Erstellung des REK und 2011) zu ausgewählten Themen zusammengetragen und

miteinander verglichen, um eine Aussage über die Wirkungen verschiedener Maßnah-

men treffen zu können.

Eine weitere Säule der Erfassung relevanter Informationen für die Evaluierung stellten

die Expertengespräche mit den verschiedenen Akteuren der Handlungsfelder dar. Da-

bei erhielt die Autorin Informationen zu grenzüberschreitenden Projekten, allgemeine

Aussagen zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Berei-

chen und eine Einschätzung der Entwicklung in den letzten zehn Jahren sowie zur

Wirkung bestimmter Maßnahmen.

Nach der Datenerfassung wurden Indikatoren in den neun Handlungsfeldern aufges-

tellt. Dies war notwendig, um die Bewertung der Umsetzung der Ziele des regionalen

grenzüberschreitenden Entwicklungskonzeptes nachvollziehbar zu machen und Aus-

sagen über die Wirkung der Maßnahmen treffen zu können. Mit Hilfe der Indikatoren

154 In dieser Arbeit wurden nur Großprojekte untersucht.

53

erfolgte im Anschluss die Bewertung der Zielerreichung. Dabei wurden zwei Arten un-

terschieden, die Vollzugs- und die Wirkungsindikatoren.

Vollzugsindikatoren belegen die Handlungsfelder mit quantitativen Angaben zu Anzahl

und Umfang der durchgeführten Maßnahmen. Sie lassen sich relativ leicht festlegen

und nachprüfen. Die Vollzugsindikatoren sagen lediglich etwas darüber aus, in wel-

chem Umfang die geplanten Ziele umgesetzt worden sind.155 Die erforderlichen Infor-

mationen wurden den Projektlisten und teilweise den Experteninterviews entnommen.

Aussagen über die tatsächlichen Effekte der Maßnahmen treffen hingegen die Wir-

kungsindikatoren, sie haben qualitativen Charakter. Die erzielte Wirkung kann zumeist

erst nach Abschluss einer Maßnahme festgestellt werden (ex-ante Evaluation). Prob-

lem dabei ist, dass die tatsächlichen Wirkungen in der Regel schwerer nachzuprüfen

sind und dies mit einem hohen Aufwand verbunden ist.156 Die Verfasserin der Arbeit

hat sich daher entschieden, mit beiden Indikatorarten die Evaluation durchzuführen.

Dafür wurden zu jedem Handlungsfeld Vollzugs- sowie Wirkungsindikatoren festgelegt.

Es wurde darauf geachtet, dass diese zuverlässig, einfach, messbar, vergleichbar und

logisch sind und aus einer sicheren Datenquelle stammen. Die Basis bilden die vor-

handenen Daten. Indikatoren, die nicht hinreichend durch Datenquellen und Dokumen-

tationen belegt sind, können in der Regel nicht genutzt werden. Deshalb, und aufgrund

des damit verbundenen hohen Aufwandes und dem Mangel an Zeit, wird kein Ans-

pruch auf Vollständigkeit erhoben, sondern lediglich eine Auswahl an möglichen Indika-

toren getroffen.

Im Anschluss wird die eigentliche Evaluierung anhand einer Kontrolle zu jedem Ziel der

Handlungsfelder mit den zuvor aufgestellten Indikatoren durchgeführt. Danach folgt die

eigentliche Zielerreichungskontrolle, wobei die einzelnen Ziele der verschiedenen

Handlungsfelder mit den erreichten Ergebnissen verglichen werden. Damit soll unter-

sucht werden, welche Ziele in den einzelnen Handlungsfeldern verfolgt und umgesetzt

worden sind. Zum besseren Verständnis siehe Tabelle 1.

155 IÖR, 1999. 156 IÖR, 1999.

54

Mit den Ergebnissen aus der Evaluierung konnten dann die anfangs gestellten Fragen

beantwortet werden (vgl. Kapitel 1.1):

• Wurden die Ziele des Konzeptes von 2001 in den Handlungsfeldern erreicht?

• Sind Defizite festzustellen und wenn ja wo sind diese verortet?

Zum Schluss wurden Handlungsempfehlungen anhand der Ergebnisse der Evaluation

für die neue Förderperiode gegeben.

6.2 Vollzugs-, Wirkungs- und Zielerreichungskontrolle der einzelnen Ziele in

den neun Handlungsfeldern

In den Jahren 2001 bis 2011 wurden eine Reihe Projekte gefördert und Maßnahmen

durchgeführt, um die Ziele in den Handlungsfeldern zu erreichen. In dieser Arbeit sind

von der Vielzahl der geförderten Projekte nur die Großprojekte von Bedeutung157, da

deren Wirksamkeit in der Regel weiter reicht als die von Kleinprojekten. Dabei wurden

nicht nur Maßnahmen beachtet, welche bis zum 31.12.2011 beendet waren, sondern

auch zum Teil noch laufende bzw. beantragte Projekte.

In diesem Abschnitt wird zu jedem Handlungsfeld eine Vollzugs-, Wirkungs- und Zieler-

reichungskontrolle durchgeführt. Zur Vollzugskontrolle werden einzelne Projekte und

Maßnahmen zur Zielerfüllung genannt, dabei stehen die jeweiligen Projektnummern in

Klammern. Da die Projekte und die jeweiligen Beschreibungen den Interreg III A bzw.

Ziel 3 Projektlisten (zu finden im Anhang 2) entnommen wurden, wird auf eine einzelne

Quellenangabe hierfür verzichtet. Anhand von verschiedenen Wirkungsindikatoren

werden diese Maßnahmen hinsichtlich ihres Effektes überprüft. Anschließend wird un-

tersucht und bewertet, ob die einzelnen Ziele erreicht wurden (Zielerreichungskontrol-

le), um im siebten Kapitel dieser Arbeit dann Handlungsempfehlungen für die Zukunft

zu geben. 157 Entnommen wurden die Projekte aus den Listen der Projekte unter Interreg III A und Ziel 3. Nähere Informationen zu den Projekten gibt es bei den jeweiligen Projektpartnern, welche auch den Listen zu entnehmen sind. Eine Auflistung befindet sich im Anhang 2.

1. Vollzugskontrolle 2.Wirkungskontrolle 3.Zielerreichungskontrolle

Indikatoren Vollzugsindikatoren Wirkungsindikatoren Wirkungsindikatoren

Daten - Geförderte Großprojekte

und andere Maßnahmen in

den Handlungsfeldern

- Informationen von Experten

Statistische Daten

Expertenmeinungen

Vergleich der erreichten

Ergebnisse (Wirkungen)

mit den gesteckten Zielen

Tabelle 1: Darstellung der Vorgehensweise der Evaluierung. Quelle: eigener Entwurf.

55

6.2.1 Technische und soziale Infrastruktur

Das erste Ziel in diesem Handlungsfeld war die Schaffung von Einrichtungen zur

grenzübergreifenden Nutzung. Gefördert wurde zum Beispiel die Schaffung grenzüber-

schreitender feuerwehrtechnischer Infrastruktur im Bereich „Hoher Schneeberg“ (EEL

D0789), darunter zählt der Neubau eines Gerätehauses im Ortsteil Rosenthal. Des

Weiteren wurde die erste deutsch-tschechische Wander- und Bikestation (ERE D495

EEL) errichtet.

Eine Priorität war der Bau von kulturellen Einrichtungen. Die Galerie Sächsisch-

Böhmische Schweiz im Landschloss Pirna-Zuschendorf (EEL 10183) wurde ausgebaut

und eine Sammlung von Kunstgütern des gemeinsamen Landschaftsraumes von

tschechischen und deutschen Künstlern ausgestellt. Weiterhin wurde das deutsch-

tschechische Begegnungszentrum Lindenhof Liebethal errichtet (EEL D471).

Die dritte Priorität des ersten Zieles ist der Bau von Sportstätten, in diesem Zusam-

menhang wurde der Sportplatz Reinhardtsdorf-Schöna saniert (EEL 11086) und der

Sportplatz in Ústi nad Labem revitalisiert und ein Spiegellabyrinth gebaut (EEL TR

963).

Als notwendig wurde im Regionalen Entwicklungskonzept auch der Bau von touristi-

schen Einrichtungen angesehen. Eine Vielzahl von Maßnahmen sind gefördert worden.

Das Besucherbergwerk „Marie-Louise-Stollen“ wurde erschlossen und das Bergwerks-

gebäude zu einer binationalen Bildungsstätte mit einer Multivisionsshow zur Geschich-

te des überregionalen grenzüberschreitenden Bergbaus umgebaut (EEL 11010). Am

Wildpark Osterzgebirge wurden Campingmöglichkeiten und einfache Übernachtungs-

möglichkeiten zur Verbesserung der grenzüberschreitenden touristischen Infrastruktur

errichtet (EEL 11049). Zu den Maßnahmen im Bereich touristischer Infrastruktur zählen

außerdem die Errichtung eines Rastplatzes und Begegnungsstätte sowie Hochseilgar-

tens am Zirkelsteinhaus in der Region um den Zirkelstein (EEL 10179), der Bau des

Rast- und Erholungsplatzes Neurehefeld am Knotenpunkt dreier überregionaler Wan-

derwege, eines Fahrradweges und des sächsischen Reitwegenetzes (EEL 11140) so-

wie die Schaffung eines internationalen Informationspavillon für Touristen im Kurort

Rathen mit einem Brunnen, welcher im künstlerischen Wechselspiel von Musik, Was-

ser und Licht Touristen ansprechen soll (EEL 11100). In der Sächsischen Schweiz

wurde eine Begegnungsstätte als öffentliche Basiseinrichtung für den Tourismus mit

Sitzmöglichkeiten, Grillplatz, Sport-, Spiel- und Tanzfläche errichtet (EEL 11111). Dazu

kommen der Bau eines öffentlichen Park- und Rastplatzes in Liebethal (EEL D618), die

56

Anlage eines öffentlich zugänglichen Kneipp-Naturgartens in Pretzschendorf (EEL

D0850) und der Neubau und die Sanierung der Familienferienstätte St. Ursula (EEL

11088).

Zur Freizeitinfrastruktur gehören u.a. Bäder. In den Jahren 1997 bis 2010 hat die Zahl

der Freibäder im sächsischen Teil der Euroregion abgenommen und sechs neue Hal-

lenbäder kamen hinzu (siehe Tab. 2). Somit entstanden mehr saisonunabhängige Frei-

zeiteinrichtungen.

Kreis

Freibäder Hallenbäder

1997 2010 1997 2010

Dresden, Stadt 10 11 6 6

Sächsische Schweiz 25 2

Weißeritzkreis 12 4 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 32 12

Insgesamt 47 43 12 18 Tabelle 2: Bäder im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen, eigene Darstellung. Alle Kultur- und Sporteinrichtungen der Euroregion sind im zweisprachigen Katalog der

Kultur- und Sporteinrichtungen aufgelistet.158

Das erste Ziel wurde teilweise erreicht. Es entstand eine Vielzahl an touristischen und

kulturellen Einrichtungen sowie Sportstätten. Defizite gibt es noch in der Schaffung von

Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens und dem Bau von Kindereinrich-

tungen.

Das zweite Ziel im Bereich technische und soziale Infrastruktur war die Erzeugung und

Nutzung alternativer Energien. Verschiedene Maßnahmen des Immissions- und Klima-

schutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien wurden durchgeführt. So

beispielsweise die Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreundliche Energieträger

in Kur- und Erholungsorten, die Errichtung von Holzfeueranlagen in Kombination mit

Solaranlagen, die Errichtung von Sonnenkollektoranlagen und Blockheizkraftwerken

sowie Maßnahmen des ökologischen Mehraufwandes an Wasserkraftanlagen (EEL

11094; EEL 11106; EEL 11115, EEL 11122; EEL 11133; EEL 11142; EEL D563; EEL

D658). Des Weiteren wurde die Feuerungsanlage im Naturfreundehaus Burg Hohens-

tein von Braunkohle- auf Erdgasfeuerung umgerüstet (311) und die Kohleheizung im

Gymnasium Haus II in Altenberg auf Erdgasheizung umgestellt (355). Um das aufges-

158 Ausliegend im Büro der Kommunalgemeinschaft Euroregion in Pirna.

57

tellte Ziel zu verfolgen, wurde auch die Energieträgerumstellung der Feuerungsanlage

im Schwesternwohnheim in Heidenau (387), im Dienstgebäude Bergstraße 79 Heide-

nau (388) und im Verwaltungsgebäude des Johanniter- Krankenhauses in Heidenau

(386) gefördert. Die Versorgung von zehn Wohngebäuden im Wohn- und Ferienpark

Altenberg mit Fernwärme (440) zählt zur Priorität kommunaler/privater Maßnahmen im

Bereich Energie.

In diesem Zusammenhang ist das Projekt ENA1-Nutzung erneuerbarer Energien in der

Gebäudeintegrierung für kleine Anwendungen (100080907) zu nennen. Im Rahmen

dieses Projektes soll eine umfassende Analyse des euroregionalen Angebots- und

Anwendungspotentials auf dem Gebiet der Solartechnik erfolgen. Durch den Aufbau

eines Internetportals zur Solartechnik, Expertenworkshops und die Konzepterstellung

für Modellprojekte werden grenzüberschreitende Netzwerke generiert. Das Projekt läuft

noch bis Ende Juni 2014.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Bereich regenerative Energien ist die Windkraft. Derzeit

schreibt der im sächsischen Teil der Euroregion zuständige Regionale Planungsver-

band Oberes Elbtal/Osterzgebirge den Regionalplan im Bereich der Windenergienut-

zung fort. Diesbezüglich gilt noch der Teilregionalplan der 2003 in Kraft getreten war.

Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sind 14 Vorrang-/Eignungsgebiete

Wind auf einer Gesamtfläche von 419ha vorgesehen.159

Alternative Energien werden mehr erzeugt und genutzt als noch vor zehn Jahren, dass

beweisen die vielen Projekte in denen von fossilen auf umweltfreundlichere Energie-

träger umgestiegen worden ist. Das ausgeschriebene Ziel wurde erreicht. Aber auch in

Zukunft sollte an diesem Vorhaben festgehalten werden, da alternative Energieträger,

vor allem im Zuge der Energiewende in Deutschland und des Umweltschutzes, immer

wichtiger werden.160

Für das dritte Ziel der „Organisation einer grenzüberschreitenden Wasserversorgung

und Abwasserentsorgung“ ist das Projekt Trinkwasserabgabe aus dem Versorgungs-

gebiet Zinnwald nach Cínovec (EEL D676) zu nennen. Ein weiteres Projekt, welches

erst Ende 2011 gestartet ist und bei dem daher noch keine Aussagen über Ergebnisse

getroffen werden können, ist GRACE (gemeinsam genutzte Grundwasserressourcen

im tschechisch-sächsischen Grenzgebiet). Die Wasserressourcen im Gebiet Hřensko–

Křinice/Kirnitzsch und im Gebiet Petrovice–Lückendorf–Johnsdorf–Oybin für die Trink-

159 Homepage des Regionalen Planungsverbandes Oberes Elbtal/Osterzgebirge. 160 Nähere Informationen zum Energiewendekonzept auf der Homepage der Bundesregierung.

58

wasserversorgung der Bevölkerung werden von der tschechischen und deutschen Sei-

te genutzt. Das Projekt hat den Schutz der Wasserressourcen und die Aufklärung der

Ursachen der sinkenden Grundwasserstände in den oben genannten Gebieten zum

Ziel. Dabei sollen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit neue gemeinsame Strategien

entwickelt werden.161

Die Euroregion Elbe/Labe ist gut an die öffentliche Trinkwasserversorgung ange-

schlossen. Der Anteil an der Bevölkerung in der Region, der Zugang zu Trinkwasser

hat, ist seit 1998 auf annähernd 100% gestiegen. Auch der Anschlussgrad an die öf-

fentliche Kanalisation hat sich erhöht. Es bestehen jedoch weiterhin Defizite im Land-

kreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und im tschechischen Teil der Euroregion, wo

nur 81,5% der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind (siehe

Tab.3).

Auch hier kann man sagen, dass das Ziel nur teilweise erfüllt wurde. Ein Indikator da-

für, dass die Abwasserbeseitigung in Zukunft besser grenzüberschreitend organisiert

werden muss, ist der, im Vergleich zur Stadt Dresden, niedrige Anschlussgrad an die

öffentliche Kanalisation des Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem

tschechischen Teil der Euroregion.

Über die Wirkungen des Projektes GRACE können noch keine Aussagen getroffen

werden. Es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung, um zukünftig Wasserressourcen

zu schützen und grenzüberschreitende Wasserschutzgebiete auszuweisen.

161 Vgl. Homepage des Projekts Grace.

Kreis Anschlussgrad an die

öffentliche Trinkwasser-versorgung in %

Anschlussgrad an die öffentliche Kana-

lisation in %

1998 2006 2010 1998 2010

Dresden, Stadt 100,0 100,0 100,0 99,1 98,8

Sächsische Schweiz 96,6 99,9 67,6

Weißeritzkreis 92,1 94,6 72,0 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 97,8 86,7

Bezirk Nordböhmen 90,4 73,5 Kreis Ústí 95,9 95,6 81,5

Tabelle 3: Anschlussgrad an die öffentliche Trinkwasserversorgung und öffentliche Kanalisation in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechi-sches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.

59

Eine Maßnahme zum Erreichen des vierten Ziels „Organisation einer grenzüberschrei-

tenden Abfallentsorgung“ ist eine aufgestellte Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das

Projekt sächsisch-tschechisches Bauabfallkreislaufsystem (STWS) (EEL 11099). In der

Studie wurde geprüft ob das geplante Projekt STWS, vor allem aus wirtschaftlicher

Sicht, möglich wäre. Insgesamt konnte das Urteil gefällt werden, dass eine Realisie-

rung des untersuchten Projektes als machbar erscheint.162 Bis zum heutigen Zeitpunkt

wurde dieses Ziel noch nicht erreicht. Die Machbarkeitsstudie hat aber bewiesen, dass

die Organisation einer grenzüberschreitenden Abfallentsorgung, auch aus wirtschaftli-

cher Sicht, möglich ist. Daher sollte an diesem Ziel festgehalten werden.

Dem letzten Ziel in diesem Handlungsfeld „Schaffung von modernen grenzüberschrei-

tenden Telekommunikationsverbindungen“ konnten keine Projekte zugeordnet werden.

Da auch andere Daten nicht verfügbar waren, kann zu diesem Ziel keine Aussage hin-

sichtlich der Umsetzung getroffen werden.

6.2.2 Verkehr und Verkehrsinfrastruktur

Das erste Ziel in dem Handlungsfeld war die Verbesserung des Zustandes des Stra-

ßennetzes. Vor allem zum Erreichen der Priorität fünf, dem qualitativen und quantitati-

ven Ausbau des grenznahen Straßennetzes, wurde in den letzten Jahren einiges ge-

tan. Ausgebaut wurden beispielsweise die S178 östlich von Altenberg auf einer Länge

von 2,1km (EEL 11123), die S154 A in Sebnitz auf einer Länge von 1,46km (EEL

D961), die S182 nördlich von Rehefeld (532) und die S183 in Niederpöbel (544). Wei-

terhin wurde die Fahrbahn der S156 in Berthelsdorf erneuert (531) und in der Gemein-

de Černouček eine Straße durch eine neue Siedlung von Einfamilienhäusern zur Ver-

besserung der Infrastruktur gebaut (EEL TR936).

Ferner ist zu erwähnen, dass die Autobahn A17/D8, mit deren Bau 1998 begonnen

wurde, seit dem 21. Dezember 2006 durchgängig befahrbar ist.163 Der schnelle Bau

der Autobahn wurde im Regionalen Entwicklungskonzept 2001 als sehr wichtig ange-

sehen. Damit wurde ein Teilziel erreicht.

Eine weitere Priorität war der Neubau bzw. die Rekonstruktion von Brücken und Via-

dukten. Gefördert wurden der Ersatzneubau des Bauwerks 6 der Brücke über den Pö-

belbach im Pöbeltal auf der S183 (546) und der Ersatzneubau des Bauwerks 10 der

Brücke über Pöbelbach in Schmiedeberg auf der S183 (545).

162 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank. 163 Neubau der Autobahn A17 Dresden-Prag.

60

In Rahmen einer Studie des Institutes für Geographie der Technischen Universität

Dresden wurden im Jahre 2006 76 deutsche und 52 tschechische klein- und mittels-

tändische Unternehmen unter anderem nach ihrer Einschätzung der Verkehrsinfrast-

ruktur bezüglich der Straßen in der Euroregion befragt (siehe Abb. 12).164 Auffallend ist,

dass tschechische Unternehmer den Zustand der Straßen häufiger schlecht (21,2%

der Befragten) als gut einschätzen (17,3%). Auf deutscher Seite werden die Straßen

zwar vorwiegend als gut eingeschätzt (34,2% der Befragten), jedoch zeigen auch hier

die Ergebnisse, dass der Zustand nicht befriedigend und somit verbesserungswürdig

ist.

Abbildung 12: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Straße von Unternehmern in der Euroregion. Quelle: Kowalke et al., 2008.

Der Zustand des Straßennetzes hat sich aufgrund der durchgeführten Maßnahmen

verbessert, womit das erste Ziel im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur

erreicht wurde. Jedoch zeigt vor allem die Umfrage unter den Unternehmern, dass es

notwendig ist, dieses auch in Zukunft zu verfolgen. Vor allem der qualitative Ausbau

des Straßennetzes sowie der Bau von Ortsumgehungsstraßen, um den Verkehr in Ort-

schaften zu beruhigen, sollten in den Vordergrund rücken.

164 Kowalke et al., 2008.

61

Die oben genannten Projekte und die Maßnahmen im ÖPNV tragen auch zur Erfüllung

des zweiten Ziels der „Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwi-

schen Ober- und Mittelzentren“ bei.

Das dritte Ziel im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur war die Schaffung

neuer und der Ausbau bestehender Grenzübergänge. Gebaut wurden die Grenzwege

Schellerhau (449) und Rehefeld/Zaunhaus (482). Des Weiteren ist der Fußgänger-

grenzübergang Bahratal ausgebaut und am Grenzübergang Fürstenau ein Parkplatz

geschaffen worden. Im Zuge des Baus der A17/D8 wurde die Grenzübergangsstelle

Breitenau-Krasny Les gebaut, was als eine Priorität im Entwicklungskonzept festgehal-

ten wurde. Somit wurde dieses Teilziel erfüllt. Exakt ein Jahr nach der Eröffnung des

Grenzübergangs, am 21. Dezember 2007, entfielen durch den Beitritt Tschechiens

zum Schengener Abkommen die Personenkontrollen an der Grenze. Das Gelände der

ehemaligen Grenzübergangsstelle wurde zu einem Parkplatz umgebaut. Eine weitere

Priorität des dritten Zieles wurde auf die Wiederherstellung des Eisenbahngrenzüber-

ganges Sebnitz-Dolní Poustevna gelegt.165 Die betroffene Strecke Sebnitz-Rumburk

war 1905 bis 1945 in Betrieb. Um Nachteile des Gebietes durch die Randlage zu

überwinden (beispielsweise lange Wege; schlechte Erreichbarkeit durch ÖPNV), soll

das historische Eisenbahnnetz rekonstruiert werden. 2008 wurde das Projekt des Lü-

ckenschlusses zur Prüfung beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht und im Ok-

tober 2010 genehmigt und von der EBA das Baurecht erteilt. Die Finanzierung des

Projektes (ca. 2,5 Millionen Euro) ist, laut Herrn Meerbach, durch Mittel der Bundesre-

publik Deutschland gesichert. Die Ausfahrweiche am Bahnhof Sebnitz nach Dolní

Poustevna ist bereits gebaut und auch ein Brückenteil auf dieser Strecke wurde vorbe-

reitet, welches schnell zu komplettieren ist. Die Eisenbahnsicherungstechnik auf

deutscher Seite und auch in Dolní Poustevna ist abgestimmt und vorbereitet. Mit dem

Lückenschluss wird eine Verbindung zwischen Bad Schandau und dem Schluckenauer

Zipfel (Rumburk) geschaffen. Auch der Fahrplan in Bad Schandau ist bereits nach dem

Konzept der Linie U 28 (nach Schöna bzw. Děčin) auf die neue Strecke SB71 (nach

Sebnitz bzw. Rumburk) abgestimmt.166 Zurzeit gibt es in der Euroregion Elbe/Labe

dreiundzwanzig Grenzübergänge (2001 waren es siebzehn). Eine Auflistung aller ak-

tuellen Grenzübergänge findet sich im Anhang 3, die neu gebauten (nach 2001) sind

blau gekennzeichnet. Das dritte Ziel wurde somit erreicht. Im neuen Entwicklungskon-

zept sollte die schnelle Wiederherstellung des Eisenbahngrenzübergang Sebnitz-Dolní

Poustevna ein Ziel sein.

165 Die folgenden Informationen zum Lückenschluss zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna erhielt die Autorin in einem Expertengespräch mit Herrn Meerbach von der VVO. 166 Meerbach, 2012.

62

Ziel Nummer vier ist die Verbesserung der Attraktivität öffentlicher Verkehrsverbindun-

gen. Zu den Vollzugsindikatoren gehören Art und Umfang jeglicher Maßnahme im

ÖPNV, z.B. im Bereich Buslinien, der Fahrpläne etc. Ein Projekt beinhaltet die Realisie-

rung eines Personenverkehrssystems in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz innerhalb

der Euroregion Elbe/Labe (438). Die Fährverbindung zwischen Reinhardtsdorf-Schöna

und Hřensko wurde wieder eingeführt (1). Ein großes Projekt, dessen Antrag auf För-

dermittel laut Herrn Meerbach von der VVO am 08.03.2011 vom Gemeinsamen Tech-

nischen Sekretariat der SAB (Sächsische Aufbaubank) zugestimmt wurde, nennt sich

„ELLA regio“, eine Machbarkeitsstudie zum grenzüberschreitenden Regionalverkehr

zwischen dem Bezirk Ústí und dem VVO als „Lead partner“ (100082354).167 Die Mach-

barkeitsstudie beinhaltet die Herausarbeitung der Voraussetzung für ein grenzüber-

schreitendes ÖPNV/SPNV-Konzept zwischen dem Gebiet Sächsische

Schweiz/Osterzgebirge (bedient durch den VVO) und dem angrenzenden Verkehrsbe-

zirk Ústí. Es werden Vorschläge für ein einheitliches zweisprachiges Fahrgastinforma-

tionssystem erarbeitet und Voraussetzungen für eine gemeinsame Verkehrsplanung

aufgestellt. Weiterhin soll ein Modell erstellt werden, indem die Bedingungen für ein

grenzübergreifendes Tarif- und Ticketsystem dargestellt und Anschlussmöglichkeiten

an die bestehenden Tarifsysteme aufzeigt werden.168

Eine weitere Maßnahme, welche zur Erfüllung des vierten Ziels beigetragen hat, ist,

laut Herrn Meerbach, die Verknüpfung der Buslinien Bahratal-Petrovice. Früher ver-

kehrten die Buslinien 216, 218 und 219 aus Richtung Bad Gottleuba, Berggießhübel

und Pirna auf der deutschen Seite bis zum Grenzübergang Bahratal und zurück. Die

Buslinien 452 und 453 Richtung Tisá und Ústí auf der tschechischen Seite verkehrten

nur bis einige hundert Meter an die Grenze ran und wieder zurück. Somit war ein direk-

tes Umsteigen nicht möglich. Mit einem gemeinsamen Buswendeplatz und einer ge-

meinsamen Bushaltestelle ist jetzt ein reibungsloses Umsteigen in die tschechischen

bzw. deutschen Linienbusse möglich.169

Zur Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV hat die Einführung des Elbe-Labe-Tickets

am 01.11.2007 beigetragen.170 Das Ticket gilt auf allen Linien des VVO, auf allen

Bahnstrecken sowie einer Vielzahl an Buslinien im Kreis Ústí.171 Aufgrund der Preis-

167 Meerbach, VVO. 168 Liste der Großprojekte, Anhang 2. 169 Meerbach, 2012. 170 Molter, 2011. 171 Zum Gültigkeitsbereich des Elbe-Labe-Tickets siehe Anhang 10.

63

und Kaufkraftunterschiede zwischen dem deutschen und dem tschechischen Teil der

Euroregion wurden unterschiedliche Preise festgelegt.172

Des Weiteren wurde die Strecke des RE20 im Jahr 2010 von Dresden-Pirna-Bad

Schandau-Děčin bis Litoměřice (über Ústí n. L.) verlängert. Der sogenannte Wander-

express Bohemica fährt März bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen in Sach-

sen (jeweils ein Zugpaar pro Tag), um die touristische Nachfrage aus dem Raum

Dresden in Richtung Sächsisch-Böhmische Schweiz und Nordböhmen zu befriedigen.

Zusätzlich wurden auf dieser Strecke Sonderzüge in der Vorweihnachtszeit eingesetzt,

um der Flut an tschechischen Einkaufstouristen nach Dresden gerecht zu werden. Seit

diesem Zeitpunkt hat die Zahl der Reisenden im RE20 stark zugenommen (siehe

Abb.13).

Abbildung 13: Fahrgastzahlen des RE20 2005 bis 2011. Quelle: Meerbach, VVO.

Eine weitere grenzüberschreitende Bahnverbindung existiert zwischen Bad Schandau

und Děčin, der sogenannte Elbe-Labe-Sprinter. Der Elbe-Labe-Sprinter wurde bereits

1999 eingeführt, um die ehemalige Angebotslücke zwischen Schöna auf der deutschen

Seite und Dolní Žleb auf der tschechischen Seite zu schließen.173 Der Elbe-Labe-

Sprinter fährt auch heute noch täglich auf dieser Strecke. Durch steigende Fahrgast-

zahlen (siehe Abb. 14) wurde die Zahl der Zugpaare von vier (vor Juni 2008) auf mitt-

lerweile acht (ab dem Jahr 2011) erhöht.

172 Molter, 2011. 173 Molter, 2011.

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

01/0

505/0

509/0

501/0

605/0

609/0

601/0

705/0

709/0

701/0

805/0

809/0

801/0

905/0

909/0

901/1

005/1

009/1

001/1

105/1

109/1

1

Fahrgastzahlen RE20

64

Abbildung 14: Fahrgastzahlen des Elbe-Labe-Sprinters von 2005 bis 2011. Quelle: Meerbach, VVO.

Um den grenzüberschreitenden ÖPNV für beide Seiten attraktiv zu gestalten, existiert

jegliches Informationsmaterial zu den Strecken und Tarifen zweisprachig (z.B. der

Flyer zum Elbe-Labe-Ticket).174 Der Elbe-Labe Sprinter fährt mit deutschen Zügen, es

gibt tschechisches Personal in den Zügen und alle Anzeigen und Ansprachen sind

zweisprachig.175

Wirkungsindikatoren für die Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV sind beispiels-

weise die Fahrgastzahlen. Die vermehrte Nutzung der Angebote, vor allem des RE20

sowie des Elbe-Labe-Sprinters, und die Aussagen von Herrn Meerbach zeigen, dass

diese für den Nutzer attraktiver geworden sind. Somit kann für den öffentlichen Schie-

nenverkehr festgestellt werden, dass das Ziel der Verbesserung der Attraktivität umge-

setzt worden ist. Es wurden attraktive grenzüberschreitende Verbindungen geschaffen,

was ebenfalls zur Zielerfüllung beigetragen hat. Das Ziel sollte aber auch zukünftig

nicht aus den Augen verloren werden. Eine Priorität sollte weiterhin der Erhalt und

Ausbau des ÖPNV und des öffentlichen Regionalverkehrs sein. Zusätzlich sollte die

Durchführung des Projekt „ELLA regio“ verfolgt und gegebenenfalls die Ergebnisse des

darin entstehenden grenzüberschreitenden ÖPNV/SPNV-Konzept zwischen dem Ge-

biet Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem angrenzenden Verkehrsbezirk Ústí in

gezielten Maßnahmen umgesetzt werden.

Mit der Verlängerung der Strecke des RE20 sowie den geplanten Lückenschluss zwi-

schen Bad Schandau und dem Schluckenauer Zipfel wird auch ein Beitrag zum Errei-

chen des Ziels fünf in diesem Handlungsfeld geleistet. Die „Verbesserung des Schie-

nenverkehrs“ ist ein separates Ziel im grenzüberschreitenden Regionalen Entwick-

lungskonzept der Euroregion Elbe/Labe. Prioritäten sind der Bau bzw. die Wiederhers-

tellung (grenzüberschreitender) Verbindungen und die Verbesserung des Zustandes

174 Meerbach, 2012. 175 Meerbach, 2012.

02.0004.0006.0008.000

10.00012.00014.00016.000

01/0

505/0

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001/1

105/1

109/1

1

ELS Fahrgastzahlen

65

des Schienennetzes. Das oben bereits genannte Vorhaben des Lückenschlusses der

Verbindung von Bad Schandau bis zum Schluckenauer Zipfel ist ein Schritt zur Zieler-

füllung. Daher sollte der schnelle Bau ein zukünftiges Ziel sein. In der bereits genann-

ten Studie der TU Dresden wurden die Unternehmer in der Region auch nach ihrer

Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Schiene gefragt (siehe Abb. 15). Dabei schätzten

19,2% der Unternehmer auf der tschechischen Seite der Euroregion und 21,2% auf der

deutschen Seite den Zustand des Schienenverkehrs für den Wirtschaftsverkehr als

schlecht ein. Das zeigt, dass in diesem Bereich noch Handlungsbedarf besteht.

Abbildung 15: Beurteilung der Verkehrsinfrastruktur Schiene von Unternehmern in der Euroregion. Quelle: Kowalke et al., 2008. Zum Ziel 6 „Verknüpfung der Verkehrsträger“ sind zwei geförderte Projekte zu nennen.

Zum einen eine Konzeption für den kombinierten Güterverkehr Straße/Schiene zwi-

schen Dresden und Tschechien (EEL 11118). Dabei wurde ein Konzept zur Intensivie-

rung des unbegleiteten kombinierten Güterverkehrs Straße und Schiene unter der Be-

rücksichtigung der nachhaltig verkehrlichen Entlastung der Euroregion Elbe/Labe auf-

gestellt. Eine andere Maßnahme, um verschiedene Verkehrsträger miteinander zu ver-

knüpfen, war der Ausbau einer Teilstrecke der Zufahrtsstraße Hirschgrund Schöna

(EEL 11001), um die Ortslage Reinhardtsdorf-Schöna an den internationalen Elberad-

weg und die Fähre Schöna-Hřensko bezüglich eines grenzüberschreitenden Tourismus

anzubinden. Ein weiteres Projekt ist der Ausbau des Elberadweges vom Bahnhof

Schöna bis zur Grenze (591). Das Ziel wurde noch nicht ausreichend verfolgt. Ein De-

66

fizit liegt noch in der Schaffung von Park & Ride Plätzen und Schnittstellen zwischen

den Verkehrsträgern. Des Weiteren liegt durch das Projekt EEL 11118 ein Konzept für

den kombinierten Güterverkehr Straße/Schiene für die Region vor, welches es in Zu-

kunft gilt, weiter zu verfolgen.

Das siebte Ziel in diesem Handlungsfeld hat die Sicherung der Elbeschifffahrt zum In-

halt. Ein gefördertes Projekt war die Errichtung der Schiffanlegestelle in Heidenau im

Bereich Elbstraße (EEL 0181) zur Anbindung an die internationale Schifffahrtslinie

nach Děčín, an den internationalen Elberadweg und an den ÖPNV. Es leistet außer-

dem einen Beitrag zum grenzüberschreitenden Tourismus. Die Elbe ist eine für ganz

Deutschland wichtige Wasserstraße. Bereits in früheren Jahrhunderten wurde der

Fluss mehrfach den sich wandelnden Bedingungen der Seeschifffahrt angepasst.176

Um im Welthandel konkurrieren zu können und den Hamburger Hafen wettbewerbsfä-

hig zu machen, soll die Elbe bis zur tschechischen Grenze eine Fahrrinne von 1,60m

Tiefe erhalten und so an 345 Tagen im Jahr befahrbar sein. Hintergrund für die Forde-

rung ist das zunehmende Frachtaufkommen zwischen dem Hamburger Hafen und

Tschechien.177 Das Vorhaben wird, vor allem von Seiten der Umweltschützer, stark

kritisiert. Die Ergebnisse der Hauptuntersuchung liegen seit Sommer 2006 vor. Daran

anschließend wurde mit der Einreichung bei den Genehmigungsbehörden der Beginn

der Planfeststellungsverfahren beantragt.178 Das Ziel wurde bis zum heutigen Zeitpunkt

noch nicht umgesetzt. Eine ökologisch vertretbare Vertiefung der Elbefahrrinne sollte

auch in Zukunft verfolgt werden.

Das letzte Ziel im Handlungsfeld Verkehr und Verkehrsinfrastruktur ist die Verbesse-

rung der Anbindung an den Flugverkehr. Der einzige Flughafen in der Euroregion El-

be/Labe ist der Flughafen Dresden Klotzsche. Der Flughafen ist sehr gut durch den

Individuellen Personenverkehr zu erreichen. Auch ans Netz des öffentlichen Perso-

nennahverkehrs ist er gut angeschlossen. Zu erreichen ist er aus Dresden mit zwei

Buslinien und der S-Bahn S2. Zunächst verkehrte die S2 nur zwischen Flughafen und

dem Dresdener Hauptbahnhof, Ende 2004 wurde die Strecke bis Heidenau/Pirna ver-

längert. Die S-Bahn fährt aller dreißig Minuten. Da der Dresdener Flughafen für tsche-

chische Gäste wirbt, wird derzeit, laut Herr Meerbach, mithilfe einer Machbarkeitsstudie

untersucht, ob die S2 nach Tschechien verlängert werden kann. Der nächste größere

Flughafen ist der Prager Flughafen (außerhalb der Euroregion). Prag ist aus den Städ-

176 Homepage zum Projekt Elbausbau: Informationen und Details zur Elbvertiefung. 177 Homepage Freie Presse. 178 Zum Stand der Planung bzw. Umsetzung siehe: Homepage zum Projekt Elbausbau: Informationen und Details zur Elbvertiefung.

67

ten der Euroregion durch Bahn- und Busverbindungen zu erreichen. Die Flughäfen

Dresden-Klotzsche und Prag sind gut an das individuelle und öffentliche Verkehrsnetz

angeschlossen. Mit der Verlängerung der S-Bahn Strecke S2 bis Heidenau und der

Verkürzung der Taktzeit wurde das achte Ziel erreicht. Mit den Ergebnissen der oben

genannten Machbarkeitsstudie sollte die Verlängerung der S2 bis Tschechien als Ziel

im neuen Regionalen Entwicklungskonzept aufgestellt werden.

6.2.3 Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur

Zum ersten Ziel in diesem Handlungsfeld „Förderung von Investitionen externer Unter-

nehmen“, sind keine durchgeführten geförderten Projekte zu nennen. Einen Beitrag zu

diesem Ziel auf sächsischer Seite leistet, laut Herrn Dr. Kirkamm die Wirtschaftsförde-

rung Sachsen. Zu den Aufgaben der Wirtschaftsförderung Sachsen zählt die Standort-

werbung, d.h. Sachsen als Wirtschaftsstandort in der Welt bekannt zu machen, um

externe Unternehmen anzulocken. Weiterhin ist sie für die Unternehmensansiedelung

in- und ausländischer Unternehmen zuständig.179 Unternehmen, die sich in der Region

niederlassen, erhalten Beihilfen durch die Wirtschaftsförderung, Zuschüsse von der

SAB oder Darlehen. Somit wird ihnen ein Anreiz gegeben, in die Region zu kommen

und die Ansiedelung erleichtert. Dadurch bestehen zwar Förderungsmöglichkeiten auf

der sächsischen Seite und das Ziel wurde zum Teil erfüllt. Jedoch mit Blick auf die

grenzüberschreitende Vermarktung bestehen noch Defizite und es sollte weiter an der

Erreichung des Ziels gearbeitet werden.

Dem Ziel „Verbesserung der Investitionsfähigkeit und Vernetzung ansässiger Unter-

nehmen“ können verschiedene Projekte zugeordnet werden. Vollzugsindikatoren sind

z.B. Art und Umfang jeglicher Maßnahmen zur Vernetzung und Kooperation von Un-

ternehmen. Ein Projekt beinhaltet eine anforderungsgerechte Weiterbildung und Be-

treuung im Bereich Dienstleistungen und Handwerk zur Unterstützung und Entwicklung

grenzüberschreitender Kooperationen zwischen KMU in Sachsen und Tschechien

(396). Des Weiteren wurde ein Unternehmer- und Kooperationshandbuch für grenzü-

berschreitendes Handeln in der Tschechischen Republik geschrieben (631). Um an-

sässige Unternehmen in der Euroregion besser zu vernetzten, wurde ein dreisprachi-

ges Netzwerk zwischen dem sächsisch-polnische und den sächsisch-tschechischen

Kontaktzentren für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation und Unterstützung

der sächsischen KMU ausgebaut (EEL1041). Wirtschaftsallianzen im grenznahen Be-

reich wurden gegründet zur Unterstützung des keramischen Potenzials der Partner.

Ziel dieses Projektes war die Sicherung und Qualifizierung der wirtschaftlichen Zu-

179 Kirkamm, 2012.

68

sammenarbeit ausgewählter keramischer Betriebe in Tschechien und Sachsen, um die

Situation der Branche zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten (EEL

0353). Ein Ergebnis ist ein Internetportal180, worin eine Vielzahl an keramischen Rohs-

toffen angeboten wird. Damit sind die beteiligten Firmen wesentlich besser in der Lage

auf sich aufmerksam zu machen. Um den Erfahrungsaustausches zu erleichtern, wur-

den ein Symposium eingeführt, welches zu vielen Kontakten zwischen den Firmen

führte und zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit beigetragen hat.181

Der Interessenverbund Metall- und Präzisionstechnik Osterzgebirge (IMPRO) wurde

gegründet, um die regionalen und grenzüberschreitenden Kooperationen in diesem

Bereich zu intensivieren (EEL 11059). Ferner wurde ein Pilotprojekt zur Förderung der

Humanressourcen im Gesundheits-, Freizeit- und Tourismusbereich durchgeführt, um

ein grenz- und branchenüberschreitendes Kooperationsnetzwerk zur Förderung der

Wirtschaftskommunikation zu schaffen (ERE 10251). PackNET für Verpackungsunter-

nehmen (EEL D555) und die EURO TEXTIL REGION für die Textilindustrie (ERE

D0751) sind weitere grenzüberschreitende Netzwerke die geschaffen wurden. Für die

Textilindustrie wurde ein Innovationszentrum für kundenorientierte und individuelle

Produkte (InCo Tex) gegründet. Somit ist eine Kommunikationsplattform zur Durchfüh-

rung von Seminaren und Workshops zur gemeinsamen grenzüberschreitenden Pro-

duktion entstanden (100007196). Zwei weitere Großprojekte hatten die Entwicklung

von Technologietransfers und Kooperationsbeziehungen, zur Stärkung der Wettbe-

werbsfähigkeit der KMU und den Abbau vorhandener struktureller Schwächen in der

Euroregion, zum Ziel (173; 644). Ein aktuelles Projekt nennt sich InWest- Informatik-

wissenstransfer zur wirtschaftlichen Entwicklung der sächsisch-tschechischen Grenz-

region (100012813). In mehrtägigen Seminaren und Workshops werden aktuelle For-

schungsergebnisse zu Technologiethemen in den Bereichen Energie, Logistik und

selbstorganisierte Datenerfassung von Wissenschaftlern und Studenten aufbereitet

und Anwendungsbeispiele entwickelt, welche dann Technologienehmern in der Grenz-

region präsentiert werden. Das Projekt soll dauerhaft ein Netzwerk aus Wissenschaft-

lern, Studenten und KMUs der Grenzregion etablieren.

Ein weiteres wichtiges Feld, um die Investitionsfähigkeit und Vernetzung ansässiger

Unternehmen in Sachsen zu verbessern, sind, laut Herrn Dr. Kirkamm, die Mittelstand-

sförderung und Verbundinitiativen in Sachsen. Die Mittelstandsförderung verfolgt das

Ziel, die größenbedingten Nachteile von KMU zu verringern und ihre Leistungs- und

180 Unter der Homepage Raw Materials. 181 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.

69

Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Sie ist gezielt auf die Bedürfnisse der KMU zuge-

schnitten.182 Verbundinitiativen sind Netzwerke der Industrie, welche von der Wirtschaft

und der Staatsregierung initiiert werden. Sie sollen zur Entwicklung einer dynamischen

industriellen Basis beitragen und sächsische Unternehmen in ihren Kooperationsbe-

strebungen unterstützen.183

Die im Jahre 2006 durchgeführte Befragung von KMU in der Euroregion im Rahmen

einer Studie der TU Dresden hat ergeben, dass nur 40% der Befragten Unternehmen

mindestens einen grenzüberschreitenden Kooperationspartner haben (siehe Abb.

16).184

Abbildung 16: Anzahl der tschechischen bzw. deutschen Kooperationspartner. Quelle: Kowalke et al., 2008.

Die Gründe für eine fehlende Kooperation sind vielfältig (siehe Abb. 17). Die tschechi-

schen Unternehmer sehen vor allem die fehlenden Informationen über die Branchen

(17,6% der Befragten) und geeigneten Partnern als Problem (29,4%) und haben daher

noch kein geeignetes Partnerunternehmen gefunden. Diese Gründe sehen auch

deutsche Unternehmer, zusätzlich wird der Aufwand einer grenzüberschreitenden

Kooperation oft höher eingeschätzt als der Nutzen (13,6%) und die Sprachbarriere

182 Weitere Informationen zur Mittelstandsförderung in Sachsen unter der Homepage des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (1). 183 Weitere Informationen zu Verbundinitiativen in Sachsen unter der Homepage des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (2). 184 Kowalke et al., 2008.

70

stellt ein Problem dar (13,6%). Das sind Schwerpunkte, welche in der neuen Förderpe-

riode fokusiert werden sollten.

Abbildung 17: Gründe für fehlende Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Kowalke et al., 2008.

Ein Großteil der Kooperationen besteht in der Industriebranche (siehe Abb. 18).

71

Abbildung 18: grenzüberschreitende Kooperationsbeziehungen. Quelle: Kowalke et al., 2008.

Zusammengearbeitet wird in den befragten Unternehmen überwiegend in den Berei-

chen Produktion, Absatz sowie Einkauf und Beschaffung (siehe Abb. 19).

Abbildung 19: Bereiche grenzüberschreitender Kooperation. Quelle: Kowalke et al., 2008.

In den letzten Jahren entstanden mehrere Netzwerke und Kooperationen in den ver-

schiedensten Branchen, was zur Zielerfüllung beigetragen hat. Jedoch gibt es Defizite

vor allem in der Verbesserung der Investitionsfähigkeit. Um die Region wirtschaftlich

72

stärker und wettbewerbsfähiger zu machen, sollte das Ziel in Zukunft weiter verfolgt

werden. Bislang sprechen für einige Unternehmer noch verschiedene Probleme gegen

eine grenzübergreifende Kooperation (siehe Abb. 17). Diese sollten gelöst werden, um

die Zusammenarbeit der Unternehmen in der Euroregion zu verbessern. Denn die Be-

reitschaft zur Kooperation ist, unter den Befragten der Studie der TU Dresden185, wie

die Abbildung 20 zeigt, gegeben. 43,3% der befragten KMU in der Euroregion wären

zu einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bereit. Weiterhin schätzen mehr als

die Hälfte der Befragten die Perspektiven von grenzüberschreitenden Kooperationen

als positiv ein, 21% halten sie für ausbaufähig (siehe Abb. 21).

Abbildung 20: Bereitschaft zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Quelle: Kowalke et al., 2008.

185 Kowalke et al., 2008.

73

Abbildung 21: Einschätzung der Perspektiven grenzüberschreitender Kooperation. Quelle: Kowal-ke et al., 2008.

Das dritte Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Schaffung bzw. Sicherung von gewerbli-

chen Arbeitsplätzen. Das ist auch das Oberziel der Sächsischen Wirtschaftsförderung,

wobei Bestandssicherung prioritär vor Neuansiedelung ist.186 Maßnahmen sind das

Innovationsprojekt zur Sicherung von Beschäftigung in KMU in der Grenzregion und

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Abbau der strukturellen Schwächen

(558) und das Projekt „Elbe/Labe“ Existenzgründung Tourismus (366).

Die Zahl der Beschäftigten im Bergbau und verarbeitenden Gewerbe ist ein Indikator,

ob das Ziel erreicht werden konnte. Sie hat im sächsischen Teil der Euroregion von

2000 bis 2010 zugenommen. Einbrüche gab es hingegen im Baugewerbe, wo im Jahre

2000 23.600 Arbeitnehmer beschäftigt waren, 2010 waren es nur noch 15.494 (siehe

Abb. 22).

186 Kirkamm, 2012.

74

Abbildung 22: Beschäftigte im sekundären Sektor im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe in den Jahren 2000 und 2010. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen, eigene Darstel-lung.

Das Ziel wurde noch nicht erreicht. Um gewerbliche Arbeitsplätze auch in Zukunft zu

schaffen und zu sichern, muss die Neuansiedlung von Industrie und Gewerbe gefördert

und der Bestand an Unternehmen gesichert werden.

Die Maßnahmen im Handlungsfeld Wirtschaft und Wirtschaftsverkehr tragen zum Er-

reichen der Ziele „Bewältigung des Strukturwandels“ und „Kompensierung von Stand-

ortnachteilen“ bei. Diese Ziele sollten auch weiterhin Schwerpunkte im Regionale Ent-

wicklungskonzept 2013 sein.

Das sechste Ziel ist die Intensivierung der grenzüberschreitenden Kooperation zwi-

schen Unternehmen und zwischen Arbeitsverwaltungen. Dazu wurde eine gemeinsa-

me wissenschaftliche Studie über die bisherige Entwicklung, die aktuelle Situation und

die perspektivische Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen des Bezirkes Ústi

und des südwestlichen Gebietes Sachsens erstellt, um die Chancen einer Kooperation

aufzuzeigen (EEL TR1101). Ein anderes Projekt beschäftigte sich mit der Stabilisie-

rung der grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation zwischen Sachsen und

Böhmen (275).

Eine Priorität des Ziels war die Schaffung von grenzüberschreitenden Foren. In diesem

Zusammenhang sind das grenzüberschreitende Euro-Regionale Kommunikationsforum

Bau und Ausbau (EEV 2953), das euroregionale interkulturelle Kommunikationsforum

(EEL 10327), das euroregionale Wirtschafts- und Kommunikationsforum (479) und der

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

40.000

Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe

Baugewerbe (Bauhauptgewerbe und

Ausbaugewerbe)

2000

2010

75

Aufbau des regionalen Entwicklungsforums „regEnt“ zu nennen. Mit dem erstgenann-

ten Forum soll die deutsche Bauwirtschaft an die Bedingungen der EU-Flexibilisierung

der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit auf dem Bausektor forciert und die Quali-

fizierung des regionalen Fachkräftepersonals gesichert werden. Das euroregionale

interkulturelle Kommunikationsforum dient der Verbesserung der Zusammenarbeit

deutscher und tschechischer KMU im Bereich Unternehmensführung sowie der inter-

kulturellen Qualifikation der Beschäftigten. Auf dem Gebiet der Abfall- und Abwasser-

entsorgung soll das regionale Entwicklungsforum regEnt aufgebaut werden, zu diesem

Zweck wurden insgesamt zehn Seminare und Workshops sowie Vortrags-

Veranstaltungen und Exkursionen durchgeführt. Das Forum soll als stabiles Partner-

Forum aus sächsischen und nordböhmischen Trägern der Aus-, Fort- und Weiterbil-

dung sowie Unternehmen zur Lösung von grenzübergreifenden Problemen auf dem

Gebiet der Abfall- und Abwasserentsorgung beitragen. An den Seminaren nahmen

sächsische und nordböhmische Vertreter der Unternehmen sowie der Ministerien und

Behörden, Verbände und Industrie- und Handelskammern sowie Bildungseinrichtungen

teil. Zu den Schwerpunkten Zählten Fragen des grenzüberschreitenden Rechts sowie

Probleme, Ziele und Aufgaben der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Auch künftig sollen

regelmäßig tschechische Kolleginnen und Kollegen zu Fachseminaren und Workshops

nach Sachsen eingeladen werden.187 Weiterhin wurden drei Symposien zur Innovation

in der Keramiktechnologie durchgeführt (67; 239; 378), u.a. zum Thema Innovative

Brennverfahren und Brenntechnik in der Keramik.

Grenzüberschreitende Kooperationen vor allem zwischen Unternehmen haben sich in

der Vergangenheit intensiviert. Es ist eine Vielzahl an grenzübergreifenden Foren ge-

schaffen worden. Durch den EU-Beitritt Tschechiens stellt die Bewilligung von Arbeits-

erlaubnissen und Aufenthaltsgenehmigungen kein Problem mehr da. Die Prioritäten

drei und vier besitzen keine Aktualität mehr. Es kann also festgehalten werden, dass

das sechste Ziel in diesem Handlungsfeld erreicht worden ist. Trotzdem ist es wichtig,

die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Wirtschaft auch in Zukunft weiter zu

intensivieren.

Die Schaffung gemeinsamer Gewerbestandorte war das siebte Ziel im Regionalen

Entwicklungskonzept. In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es viele

Bemühungen in diese Richtung, meistens sind diese jedoch an rechtlichen und finan-

ziellen Rahmenbedingungen und dem Zoll gescheitert.188 Im Zuge des Schengener

Abkommens sind grenzüberschreitende Gewerbeeinheiten heutzutage weniger rele-

187 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank. 188 Kirkamm, 2012.

76

vant.189 Ein Projekt ist dennoch zu erwähnen, der Sächsisch-Böhmische Bauernmarkt

(558). Der Bauernmarkt wurde 2001 eröffnet und befindet sich auf der deutschen Seite

der Euroregion in Dohna. Neben regionalen sächsischen ist der Vertrieb von böhmi-

schen Produkten zu seinem Markenzeichen geworden.190

Ziel acht ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Agrar- und Forstverwaltun-

gen. Eine enge bilaterale Zusammenarbeit besteht zwischen dem sächsischen Rinder-

zuchtverband und der Landwirtschaftsschule Děčin (369). Eine Priorität ist die grenzü-

berschreitende Kommunikation und Kooperation. Zu diesem Zwecke ist ein sächsisch-

tschechisch-polnisches Kommunikationsforum für Fachpersonal und Management in

forstwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen aufgebaut worden (ERE 10314). Des

Weiteren wurde eine Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das Projekt sächsisch-

tschechisches Wirtschaftskreislaufprogramm erstellt (EEL 11131). Damit sollte der

Aufbau von Kooperationen zwischen sächsischen und tschechischen Firmen zur Ver-

wendung von Kalksandstein- und Porenbetonabfall in der Bauwirtschaft und in der

Land- und Forstwirtschaft gefördert werden.

Die grenzüberschreitende Kooperation der Agrar- und Forstverwaltungen führt auch

zur Stärkung von Land- und Forstwirtschaft, welches das letzte Ziel in diesem Hand-

lungsfeld ist. Etwa die Hälfte der Fläche der Euroregion wird landwirtschaftlich genutzt.

Diese hat zwischen 1998 und 2010 um vier Prozent, vor allem zu Gunsten des Wald-

anteils, abgenommen (siehe Abb. 23), was ein Indiz für den Rückgang der Landwirt-

schaft sein kann. Es ist festzuhalten, dass mit den Maßnahmen die Situation der Land-

und Forstwirtschaft nicht wesentlich verbessert werden konnte. So waren beispielswei-

se keine Wirkungen erkennbar, welche die rückläufige Produktion stoppen oder die

Wettbewerbsfähigkeit des Landwirtschaftssektors auf regionale Ebene stärken.191

189 Kirkamm, 2012. 190 Homepage des Sächsisch-Böhmischen Bauernmarktes. 191 Kowalke; König, 2001.

77

Abbildung 23: Landnutzung in der Euroregion Elbe/Labe 1998 und 2010. Quelle: Landesamt f. Sta-tistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.

6.2.4 Tourismus und Naherholung

Das erste Ziel, welches im Regionalen Entwicklungskonzept für dieses Handlungsfeld

aufgestellt wurde, war die Steigerung der Qualität der touristischen Angebote aus Kun-

den- bzw. Nachfragersicht. In den Jahren 2001 bis 2011 wurden zahlreiche Projekte

durchgeführt die zur Erfüllung der Zielvorgabe beitragen. Darunter zählt die Einführung

der Erzgebirgscard vom Tourismusverband Erzgebirge e.V. (ERE 10081). Sie ist eine

elektronische Gästekarte mit multifunktionalem Chipkartensystem und stellt ein innova-

tives Marketinginstrument zur Profilierung des Erzgebirges als geschlossene Wettbe-

werbseinheit dar.192 Ein weiteres Projekt war der Ankauf, die Rückführung und die Res-

192 Homepage des Tourismusverband Erzgebirge e.V.

54%

30%

2%4%

10%

1998

Landwirtschaftsfläche

Waldfläche

Wasserfläche

bebaute Fläche

sonstige Flächen

50%

33%

2%

7%

8%

2010

Landwirtschaftsfläche

Waldfläche

Wasserfläche

bebaute Fläche

sonstige Flächen

78

taurierung eines historischen Reisezugwagens der Müglitztalbahn (527), was täglich

viele Touristen anlockt. Eine Priorität des Ziels ist die Schaffung gemeinsamer Touris-

musangebote. Zwei Projekte kann man dabei nennen, der deutsch-tschechische Was-

serwanderweg Euroregion „Station Pirna“ (EEL 0191) zur Förderung des touristischen

Sportbootverkehrs zwischen den beiden Ländern und das Projekt Kirchen in der Säch-

sisch-Böhmischen Schweiz (475). Weitere Maßnahmen waren der Ausbau des Ver-

eins- und Begegnungszentrums „Bahnhof Bärenstein“ für den Fremdenverkehr (EEL

10348), dabei wurde u.a. ein historischer Reisezugwagen restauriert sowie die Wie-

derbelebung des Tourismus-, Erholungs- und Sportgebietes Mikulov-Bournak-

Altenberg-Zinnwald mit Rekonstruktion des Liftes „Sever“ (EEL TR 817) und die Be-

schilderung an Wanderwegen im grenznahen Raum der Sächsisch-Böhmischen

Schweiz (168). Weiterhin wurde die alte Glasherstellung im östlichen Erzgebirge durch

sogenannte Glaswanderwege touristisch aufgearbeitet (EEL D0761). An den Glas-

ofenstandorten wurden Informationstafeln zur Glasherstellung aufgestellt, es entstan-

den Flyer mit einer „Glaswanderkarte“ sowie eine Broschüre für Touristen zur Ge-

schichte.

Ein weiteres Großprojekt im Handlungsfeld Tourismus nannte sich „Tourismusmana-

gement und Gästebetreuung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz“ (EEL 10304).

Dieses diente der Qualifizierung sächsischer Arbeitsloser zu Fachkräften für den gren-

züberschreitenden Tourismus in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Ziel war es, die

Euroregion mit regional ausgebildeten, professionellen Gästebetreuern bei der Ent-

wicklung zu einer attraktiven, grenzüberschreitenden Tourismusdestination zu unters-

tützen. Dabei sollten innovative Konzepte entwickelt und so die qualitative und quanti-

tative Verbesserung des Tourismusservice erreicht werden. Die Erhöhung der Touris-

tenzahlen und der Verweildauer der Gäste in der Region sollte gefördert werden. Nach

Abschluss der Maßnahme sollte die Qualifizierung kontinuierlich in Form von Semina-

ren und Workshops fortgesetzt werden. Die deutschen und tschechischen Teilnehmer

absolvierten eine gemeinsame Ausbildung zu den Schwerpunkten der touristischen

Entwicklung in der Grenzregion. Des Weiteren erhielten die Teilnehmer Sprachunter-

richt in Tschechisch und Englisch. Im Anschluss an die theoretische Ausbildung wur-

den Praktika bei touristischen Unternehmen absolviert, um praktische Erfahrungen zu

sammeln. Nach Projektabschluss erhielten viele Teilnehmer eine Anstellung in einem

touristischen Unternehmen. Durch die aktive Mitwirkung der tschechischen Partner war

es auch möglich, dass grenzüberschreitende ökologische Aspekte bei der touristischen

Entwicklung des Grenzraumes in die Ausbildung einflossen. Die Einbeziehung weiterer

regionaler und überregionaler Kooperationspartner führte zur Bildung von touristischen

79

Netzwerken. Mit den Ergebnissen und Erfahrungen des Projektes kann die nachhaltige

touristische Entwicklung im Grenzraum unterstützt werden.193

Im Rahmen des Ziel 3-Projektes „Sächsisch-Böhmische Schweiz- eine exzellente

grenzüberschreitende touristische Destination“ wurde im Jahr 2010 der „Tourismus

Pass Sächsisch-Böhmische Schweiz“ entwickelt. Dieser ist Teil einer regionalen Quali-

tätsinitiative und bietet den Touristikern in der Region beiderseits der Grenze eine be-

sondere Möglichkeit der Weiterbildung. Der Pass berechtigte die Inhaber im Zeitraum

vom September 2010 bis Dezember 2011 34 Freizeiteinrichtungen in der Sächsischen

und neun in der Böhmischen Schweiz kostenfrei zu besuchen. Ziel war es, die Touristi-

ker mit den aktuellen Angeboten persönlich vertraut zu machen damit sie diese profes-

sioneller an Gäste weiterempfehlen können.194

Ob die Maßnahmen im Bereich Tourismus Wirkung gezeigt haben, lässt sich anhand

von statistischen Daten belegen. Eine Steigerung der Besucherzahlen wäre ein Beleg

für den Erfolg der Maßnahmen und die Erfüllung des ersten Ziels. Bei der Auswertung

der Statistik ist aufgefallen, dass die Entwicklung des Tourismus im sächsischen und

tschechischen Teil sehr unterschiedlich verläuft. Während im deutschen Teil eine posi-

tive Tourismusentwicklung festzustellen ist, ist sie im tschechischen Teil eher als nega-

tiv zu bewerten. Die Zahl der Beherbergungsstätten in der Euroregion ist im sächsi-

schen Teil von 472 im Jahr 1998 auf 533 im Jahr 2010 angestiegen. Im tschechischen

Teil ist in dem Zeitraum ein Rückgang um 242 Beherbergungsstätten zu verzeichnen

(siehe Abb. 24). In diesem Zusammenhang hat sich auch die Zahl der angebotenen

Betten im sächsischen Teil vergrößert und im böhmischen um etwa 6000 Betten ver-

ringert (siehe Abb. 25). Dazu ist zu sagen, dass die positive Entwicklung im sächsi-

schen Teil auf die Stadt Dresden begrenzt ist. Der Tourismus in der Landeshauptstadt

boomt in den letzten Jahren mehr denn je und es wurden viele neue Hotels, Hostels

und ähnliches gebaut, während auch im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge

die Zahl der Beherbergungsstätten und angebotenen Betten rückläufig war (siehe Ta-

belle Anhang 4).

193 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank. 194 Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V., 2011.

80

Abbildung 24: Beherbergungsstätten in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.

Abbildung 25: Angebotene Betten in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.

Die Übernachtungen und Ankünfte sind im gesamten sächsischen Teil gestiegen. Der

tschechische Teil dagegen hat mit immer geringer werdende Besucherzahlen zu kämp-

fen (siehe Abb. 26; 27). In der gesamten Euroregion ist die Entwicklung der Besucher-

zahlen positiv. So kamen 1998 1,8 Mio. Gäste in der Region an, im Jahre 2010 waren

es 2,5 Mio.

0

100

200

300

400

500

600

1998 2004 2007 2010

insgesamt sächsischer Teil

insgesamt tschechischer Teil

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

1998 2004 2007 2010

insgesamt sächsischer Teil

insgesamt tschechischer Teil

81

Abbildung 26: Übernachtungen in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Sta-tistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung.

Abbildung 27: Ankünfte in Tausend in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung. Es ist festzuhalten, dass viele Maßnahmen unternommen wurden um die Qualität der

touristischen Angebote zu verbessern. Die steigenden Gästezahlen in der Euroregion

sind ein Indikator dafür, dass diese Maßnahmen Wirkung gezeigt haben. Die Region ist

attraktiver für Touristen geworden. Somit wurde das erste Ziel erreicht. Da die Entwick-

lung im tschechischen Teil jedoch negativ ist, sind weitere Projekte, vor allem auf die-

ser Seite und grenzübergreifend, notwendig, um die gesamte Region attraktiver zu

machen und die Zielvorgabe auch in Zukunft zu erfüllen.

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

1998 2004 2007 2010

insgesamt sächsischer Teil

insgesamt tschechischer Teil

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

35.000

40.000

1998 2004 2007 2010

insgesamt sächsischer Teil

insgesamt tschechischer Teil

82

Das zweite Ziel war die Nutzung bzw. Schaffung von Synergieeffekten insbesondere

mit KMU und Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft. Rund um die Forellen-

schänke wurde das Wandergebiet Sebnitzer Wald erschlossen (10). Damit wurden

mehr Gäste in das Gebiet gelockt und somit auch Kunden zur Forellenschänke. Ein

anderes Feld in diesem Zusammenhang ist der Urlaub auf dem Bauernhof. Dieser be-

schreibt ein touristisches Angebot im ländlichen Raum, welches Aufenthalte auf oder in

der Nähe eines Bauernhofes umfasst. Das Angebot wird vorwiegend von Landwirten

organisiert und Ihnen somit ein Zusatzeinkommen ermöglicht. Mit Blick auf die Siche-

rung der Lebensqualität in den ländlichen Räumen, den Erhalt von Arbeitsplätzen und

der Infrastruktur sowie auf die demographische Entwicklung sollten die Potenziale des

Landtourismus und dessen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor weiter ausgeschöpft wer-

den. Es kann nicht von einer Zielerreichung gesprochen werden, da es in dem Zu-

sammenhang auch weiterhin wichtig sein wird Synergieeffekte zu schaffen und zu nut-

zen.

Eine Vielzahl weiterer Projekte beschäftigte sich mit dem Thema (grenzüberschreiten-

de) Information und Vermarktung, was auch als ein Ziel im Entwicklungskonzept nie-

dergeschrieben ist. Ein gemeinsamer Messeauftritt der sächsischen Ferienunion ent-

lang der Elbe wurde gestaltet und realisiert (166). Der Verein Landurlaub in Sachsen

e.V. erstellte eine ganzheitliche, zweisprachige Reliefkartendarstellung der schönsten

Wander-, Rad-, Reitwege und Loipen im Gebiet Rehefeld-Zaunhaus und Moldava (EEL

11083). Damit sollte das Gebiet Gästen und Einheimischen nähergebracht und das

Interesse für längere Aufenthalte in der deutsch-tschechischen Osterzgebirgsregion

geweckt werden. Der Tourismusverband Erzgebirge e.V. entwickelte die Internetprä-

sentation Wanderwelt Erzgebirge auf der Basis eines Geographischen Informations-

systems zur Darstellung der Wanderwege unter Einbeziehung touristischer Sehens-

würdigkeiten, gastronomischer und Beherbergungseinrichtungen sowie buchbarer Tou-

rismusangebote (ERE 10246). Zum Thema grenzüberschreitendem Marketing wurde

ebenfalls vom Tourismusverband Erzgebirge e.V. ein Netzwerk touristischer Freizeit-

einrichtungen geschaffen (ERE 10278). Damit sollte die touristische Infrastruktur durch

die elektronische Vernetzung verbessert werden.

Der Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. arbeitete im Jahr 2006 mit einem

Partner aus Krásná Lípa am Aufbau einer grenzüberschreitenden touristischen Infrast-

ruktur für die Lenkung des Tourismus in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz und an

der Entwicklung gemeinsamer Produkte, Dienstleistungen und einem gemeinschaftli-

chen Marketing der grenzüberschreitenden Destination (100011286). Schwerpunkte

83

waren Maßnahmen zur Entwicklung des Tourismus, der Öffentlichkeitsarbeit sowie

einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Managementstruktur. So entstand eine

Zusammenarbeit beim Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz, das einheitliche Logo

und die gemeinsame Präsentation auf Messen.195 An einer gemeinschaftlichen Tou-

rismusentwicklung arbeiten die Stadtverwaltung Bad Schandau und Česká Kamenia

(100044179). Schwerpunkte dabei sind die Kooperation von Touristeninformationen

und die Förderung ihrer Entwicklung mit dem Ziel die grenzüberschreitende Dienstleis-

tung und Informationsvermittlung zu fördern. Weitere Hauptaktivitäten sind der Aufbau

eines gemeinsamen Informations- und Reservierungssystems (IRS), die Werbung für

umweltfreundliche Verkehrsmittel, die Entwicklung und Erprobung von vierundzwanzig

neuen touristischen Produkten (touristische Programme, interaktive Pfade) und die

gemeinsame Präsentation der Region auf Messen und Promotionsaktionen. Die Infor-

mation und Vermarktung der Region geschieht heute zum Großteil grenzüberschrei-

tend und mindestens zweisprachig, damit wurde das Ziel erreicht. Die gemeinsame

Vermarktung sollte auch zukünftig beibehalten und die Kooperationen verbessert wer-

den.

Bei allen Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich Tourismus wird darauf Wert gelegt,

naturverträglich und im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln.196 Dies kommt auch dem

vierten und letzten Ziel der Etablierung eines naturverträglichen Tourismus zu Gute.

Die Devise Qualität statt Quantität sollte, im Sinne der Nachhaltigkeit, zukünftig auch

ein Ziel sein.

6.2.5 Umwelt, Natur und Landschaft

Das erste Ziel in diesem Handlungsfeld war die Pflege des Landschaftsbildes und der

Kulturlandschaft. Hierfür wurde das Projekt „Schafe in der hinteren Sächsischen

Schweiz“ ins Leben gerufen (180). Um die Artenvielfalt in der Region zu sichern wurde

der Elblachs wieder eingesiedelt und in diesem Zusammenhang das Fischbruthaus

modernisiert (371). Ein Projekt zur Pflege der Kulturlandschaft war die Untersuchung

und Dokumentation von Kleindenkmälern im sächsisch-böhmischen Grenzraum

(100011485). Für ausgewählte Objekte wurden Restaurierungskonzepte erstellt. Die

böhmischen und sächsischen Teile des Erzgebirges kämpfen um den Eintrag in das

UNESCO-Welterbeverzeichnis als grenzübergreifende Montan- und Kulturlandschaft.

Dazu sollen in einem Projekt Pilotstudien zu verschiedenen Objekten und Orten in der

Region erstellt werden (100042493). Um eine Basis für gemeinsame touristische, ge-

sellschaftliche und historische Veranstaltungen, Erziehungsprogramme, Arbeitseinsät- 195 Richter, 2012. 196 Richter, 2012.

84

ze und Aufenthalte zu schaffen, wurde eine alte Mühle zum Zentrum der umweltorien-

tierten und kulturellen Erziehung umgebaut (100018558).

Die Pflege des Landschaftsbildes und der Kulturlandschaft ist ein unaufhörliches Ziel

an dem immer gearbeitet werden muss, daher sollte es auch ein Ziel im neuen Regio-

nalen Entwicklungskonzept sein. Der Schwerpunkt sollte auf einer nachhaltigen Land-

nutzung liegen und die Siedlungstätigkeit auf die Städte konzentriert werden. Dies war

bis jetzt im sächsischen Teil nicht der Fall, was die Verdopplung der bebauten Flächen

von 7% 1998 auf 14% im Jahr 2010 zeigt (siehe Tabelle Anhang 5).197

Dem Ziel der Stärkung der Strukturen des Ländlichen Raumes sind nicht explizit

durchgeführte Projekte zuzuordnen. Jegliche Maßnahmen in anderen Handlungsfel-

dern, welche im ländlichen Raum oder für den ländlichen Raum durchgeführt wurden,

tragen zur Erfüllung dieses Ziels bei. Mit der Schaffung regionaler Kreisläufe und der

Abfederung der Strukturschwächen in peripheren Lagen, sollte zukünftig an diesem

Ziel festgehalten werden.

Die Verbesserung der Wasserqualität der Fließgewässer ist ein weiteres Ziel im Re-

gionalen Entwicklungskonzept. Dazu zählt auch das Problem der Abwasserbeseiti-

gung. Im nordöstlichen Teil der Stadt Ústék, wo sich das an den Seestränden des

Chmelařsee gelegene Erholungsgebiet befindet, wurde ein Gewichtskraft- und Druck-

kraftkanalisierungssystem zur Abwasserableitung gebaut (EEL TR930). Im Landkreis

Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und im Bezirk Ústí waren 2010 nur 86,7% bzw.

81,5% der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen (siehe Tabelle

2). Die Erhöhung des Anschlussgrades solle ein zukünftiges Ziel sein.

Allgemein ist festzustellen, dass sich die Wasserqualität der Fließgewässer, beispiels-

weise der Elbe, in der Euroregion im letzten Jahrzehnt verbessert hat. Ein Indikator

dafür ist die steigende Anzahl der Fischarten und Kleinorganismen. Grund für die Ver-

besserung ist das erhöhte Umweltbewusstsein von Bevölkerung und Industrie. Nach

der Wiedervereinigung ist durch eine bewusstere Müllentsorgung und durch den Bau

von Kläranlagen auch das Wasser der mittleren und oberen Elbe sauberer gewor-

den.198 Das dritte Ziel wurde erreicht.

197 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L. 198 Unter der Homepage Zukunft Elbe.

85

Ziel vier ist die Verminderung von Schadstoffbelastungen in der Euroregion. Im

Schwarzen Dreieck199 wurde ein Projekt durchgeführt, um emissionsmindernde Maß-

nahmen bei gleichzeitiger Kontrolle der Aziditäts- und Luftschadstoffentwicklungen auf

dem Gebiet der Euroregion Elbe/Labe zu optimieren (49). Die Maßnahmen im Bereich

Verkehr, wie beispielsweise der Abbau der Verkehrsbelastungen in Ballungsräumen

durch den Bau von Ortsumgehungsstraßen oder die Schaffung attraktiver Angebote im

ÖPNV, und die vermehrte Nutzung alternativer Energien trug zur Erfüllung des Ziels

bei. Auch in Zukunft sollte das Ziel jedoch weiter verfolgt werden um Emissionen weiter

zu mindern.

Ein weiteres Ziel ist die Rekultivierung und Sanierung des Bodens. Ein aktuelles Pro-

jekt nennt sich VODAMIN (100066332). Die Ziele sind die Bewältigung der Folgen des

ehemaligen Tagebaus und die Rekultivierung des Bergbaus in Sachsen und Böhmen.

Geplant sind Maßnahmen in nordböhmischen Braunkohlerevieren zur Abschätzung der

Auswirkungen des Grubenwasseranstieges auf die Umwelt und Infrastruktur, zur Rei-

nigung von Grubenwässern aus dem Braunkohlebergbau und zu Gruben- und Oberflä-

chenwasserproblemen im ehemaligen Erz- und Steinkohlebergbau in Zinn-

wald/Cínovec bzw. Lugau/Oelsnitz. Es sollen Handlungskonzepte für Bergbaugebiete

und Folgelandschaften sowie Maßnahmenpläne zur Wiederherstellung eines natürli-

chen Zustandes des grenzüberschreitenden Fließgewässers in Zinnwald/Cínovec ent-

wickelt werden. An insgesamt 34 Einzelprojekten arbeiten Ingenieurbüros, staatliche

Forschungseinrichtungen, Bergbauunternehmen und Fachbehörden mit den Kommu-

nen in den Bergbauregionen zusammen.200 Mit dem Projekt rückt die Umsetzung des

Ziels ein Stück näher und sollte daher in Zukunft weiterhin verfolgt werden. Da auf

tschechischer Seite der Anteil sonstiger Flächen, welche zum Großteil durch den

Braunkohletagebau beansprucht wurden und noch werden, hoch ist (siehe Abb. 5),

sollten die Rekultivierung ehemaliger Tagebaue und die Revitalisierung von Landschaf-

ten Prioritäten sein. Weiterhin wäre es wichtig die Schwerpunkte der Arbeit auf die

Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Bodens durch die Beseitigung von Altlas-

ten und auf die Nachnutzung von Industriebrachen zu legen.

Der grenzübergreifender Natur-/Landschaftsschutz in der Region wurde als Ziel im

Regionalen Entwicklungskonzept aufgestellt. Der Schutz der Natur muss grenzüber-

199 Das „Schwarze Dreieck“ umfasst die Gebiete Nordböhmen in Tschechien, den südlichen Teil Sachsens und den Südwestteil Niederschlesiens in Polen. Es erhielt seinen Namen durch die jahrzehntelange Nut-zung der Kohle aus den Braunkohlevorkommen in dem Gebiet und dem damit verbundenen Gesundheits- und Ökosystemschädigungen. Weitere Informationen in: gemeinsamer Bericht zur Luftqualität im Schwar-zen Dreieck, 2002. 200 Vgl. VODAMIN.

86

schreitend geschehen, da er alleine nicht funktioniert, denn „die Natur macht nicht vor

Grenzen halt“.201 Somit werden alle Schutz- und Managementbemühungen, laut Frau

Dr. Stab, automatisch grenzüberschreitend geplant. Die grenzüberschreitende Zu-

sammenarbeit ist eine Grundsatzaufgabe des Nationalparkzentrums in Bad Schandau.

Es gibt tschechische Mitarbeiter im Team und auch auf der tschechischen Seite wird

darauf geachtet, dass mindestens einer der Kollegen deutsch spricht, da die unter-

schiedliche Sprache bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit meist ein Hinder-

nis darstellt. Alle Beschilderungen im Nationalparkzentrum, das Personal und die Flyer

sind zweisprachig. Auch die deutsche und tschechische Nationalparkverwaltungen

arbeiten auf institutioneller Ebene seit Anfang ihres Bestehens an gut zusammen. So

gibt es einen regelmäßigen Austausch in den Fachgruppen. Die unterschiedliche rech-

tliche Situation gestaltet die Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen jedoch schwie-

rig. Das Umweltrecht ist auf der tschechischen Seite anders als auf der sächsischen,

womit es unterschiedlich große Handlungsspielräume gibt. In Deutschland ist der Na-

turschutz Ländersache, angepasst an das Bundesrecht bzw. EU-Recht, in Tschechien

ist Umweltrecht ein Bundesrecht. Diese verschiedenen Ebenen machen die Zusam-

menarbeit zuweilen umständlich. Eine gute Zusammenarbeit besteht im Bereich der

Umweltbildung oder bei gemeinsam ausgeführten Ausstellungen u. a.202

Eine Harmonisierung der Gesetzgebung ist hilfreich und in Zukunft wichtig. Gute Bei-

spiele sind die Natura 2000 und FFH-Gebiete.203 Erstere sind Gegenstand des Projek-

tes „grünes Netzwerk Erzgebirge“ (100007151). Inhalt des Projektes war die Nutzung

der zahlreichen Natura 2000-Gebiete im Erzgebirge beiderseits der deutsch-

tschechischen Grenze zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Dazu sollte die gren-

züberschreitende Wahrnehmung der Natura 2000-Gebiete verbessert, Synergien zwi-

schen Landwirtschaft und Naturschutz gestärkt, neue touristische und umweltpädago-

gische Angebote geschaffen und dauerhafte grenzübergreifende Kooperationsbezie-

hungen aufgebaut werden.

Da der Natur- und Landschaftschutz grenzübergreifend organisiert wird, wurde das

Ziel, laut Frau Dr. Stab, erreicht. Ein zukünftiges Ziel sollte die Harmonisierung der

Gesetzgebung der beiden Länder in diesem Bereich sein

Ein anderes Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Minderung der Hochwassergefähr-

dung. Durch das Jahrhunderthochwasser im August 2002 rückte das Thema vorbeu-

201 Stab, 2012. 202 Stab, 2012. 203 Stab, 2012.

87

gender Hochwasserschutz wieder mehr in die Öffentlichkeit, und es wurden verschie-

dene Maßnahmen und Projekte durchgeführt. Dazu wurde für das Einzugsgebiet der

Mandau und Kirnitzsch ein grenzüberschreitendes Gewässermanagementsystem auf-

gebaut (ERN 2096 EEL) und der Mordgrundbach zur kontinuierlichen Entwässerung

des deutsch-tschechischen Kammgebietes saniert (486). Die Priorität des achten Ziels

lag auf dem Hochwasserschutz im Müglitztal, welches in der Vergangenheit wiederholt

von Hochwasserkatastrophen heimgesucht wurde, was zu großen Schäden führte.

Diese Schäden und die Risikoprognose für die Zukunft waren Anlass für das Sächsi-

sche Staatsministerium für Umwelt- und Landesentwicklung die Landestalsperrenver-

waltung Sachsen 1998 zu beauftragten einen Hochwasserschutz im Müglitztal zu er-

richten. Die Arbeiten am Hochwasserrückhaltebecken begannen im März 2002. Urs-

prünglich für 2,5 Mio. m³ Wasser geplant, wurde nach dem Jahrhunderthochwasser im

August 2002 die Kapazität des Beckens auf 5,21 Mio. m³ erweitert. In Planung befindet

sich des Weiteren der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens im Bielatal bei Bären-

stein.204

Ein transnationales Projekt, mit Projektpartnern aus Deutschland, Österreich, der

Tschechischen Republik und Ungarn, welches sich mit dem Thema vorsorgender

Hochwasserschutz an der Elbe beschäftigt ist LABEL (Labe- Elbe). Es ist das Nachfol-

geprojekt von ELLA (Elbe- Labe) welches 2003 eingeführt wurde. Bei ELLA ging es vor

allem darum, rechtliche Grundlagen zur Raumordnung und Hochwasserschutz sowie

raumplanerischen Handlungsfeldern zusammenzustellen und Empfehlungen für die

Wasserwirtschaft, Raumplanung und Erhöhung des Problembewusstseins zu erarbei-

ten. Beim Nachfolgeprojekt LABEL steht die Erarbeitung einer transnationalen Strate-

gie zur Anpassung an das Hochwasserrisiko und einer nachhaltigen Entwicklung des

Elbegebietes im Vordergrund. Durch Pilotaktionen in den Regionen sollen beispielhaft

spezifische Maßnahmen umgesetzt werden.205

Das Ziel ist zum heutigen Zeitpunkt teilweise umgesetzt wurden. Nach dem Hochwas-

ser 2002 führten mehrere Maßnahmen zu einer Minderung der Hochwassergefährdung

in der Euroregion. Dieses Ziel sollte, u.a. mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebe-

ckens im Bielatal, weiter verfolgt werden.

Weitere Ziele sind der Schutz des Bodens und die Verbesserung des Waldzustandes.

Zur Waldschadensanierung wurden Bodenschutz- und Kompensationskalkungen im

Privat- und Körperschaftswald zur strukturellen Verbesserung des Bodenzustandes

204 Weitere Informationen unter der Homepage des HRB Bärenstein, Biela. 205 Weitere Informationen: Sächsischen Staatsministeriums des Innern, 2006.

88

und damit zur Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen gegenüber

anthropogenen Schadeinflüssen durchgeführt (ERN 19380 EEL; ERE 10319 EEL;

117). Darüber hinaus wurde eine Bodenschutzkalkung zur Waldschadensanierung im

Mittel- und Osterzgebirgischen Staatswald (116) und Maßnahmen aufgrund neuartiger

Waldschäden (255) unternommen. Als Folge der Waldschäden des Winters 1995/96

wurden Aufforstungsmaßnahmen im Privat- und Kommunalwald durchgeführt (181).

Um die Schutzgebietsverwaltungen bei der Erfüllung regionaler und transnationaler

Zielvereinbarungen im Bereich des Naturschutzes, konkret im Bereich des ökologi-

schen, naturnahen Waldumbaus zu unterstützen, wurde ein Fachinformationssystem

zur historischen Waldentwicklung erstellt. Dieses beinhaltet sowohl Sach- als auch

Geometriedaten und wird in bestehende Waldinformationssysteme und Forst-

Geographische Systeme eingebunden. Das System dient als Grundlage für die Pflege-

und Entwicklungsplanung naturnaher Wälder in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

(100011779). Diese Ziele wurden zum Teil erfüllt. Defizite gibt es beispielsweise in der

Einschränkung weiterer Versiegelungen (siehe Tabelle Landnutzung Anhang 5), daher

sollten auch diese beiden Ziele in das neue Regionale Entwicklungskonzept übernom-

men werden.

Ein sehr wichtiges Thema im Handlungsfeld Umwelt, Natur und Landschaft und gleich-

zeitig letztes Ziel in diesem ist die Erhöhung der Umweltbildung. Umweltbildung ist ein

Bildungsansatz, der einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und den

natürlichen Ressourcen vermitteln soll. Gerade in den letzten Jahren wurden und wer-

den etliche grenzüberschreitende Projekte durchgeführt. Die Grüne Liga Osterzgebirge

e.V. entwickelte beispielsweise ein Computerspiel, welches, in Verbindung mit realen

Naturerlebnissen in der Region des Osterzgebirges, spielerisch Kenntnisse über Natur,

Landwirtschaft und Umweltschutz beiderseits der Grenze vermitteln soll (EEL D788).

Ein Projekt zur grenzüberschreitenden Bildung in Naturschutz und nachhaltiger Ent-

wicklung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, dem Oberlausitzer Bergland und dem

Lausitzer Gebirge hatte zum Ziel die Verbesserung des Umweltbewusstsein und -

handelns und die Heimatbindung der Bevölkerung zu stärken (100011433). In abge-

stimmten Umweltbildungsprogrammen (Exkursionen, Vorträge, Projekttage, Ausstel-

lungen usw.) und grenzüberschreitenden zweisprachigen Begegnungen (Schulpartner-

schaften, Vereinstreffen usw.) wurden Natur- und Umweltthemen, wie Naturschutz,

Energie und Mobilität, angeboten.

Im Jahr 2006 ist im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projektes der Sächsischen

Landesstiftung Natur und Umwelt in Kooperation mit dem Christlich-Sozialen Bil-

89

dungswerk Sachsen e.V. das Trinationale Netzwerk Umweltbildung (kurz TNU) ent-

standen. Dabei handelt es sich um einen freiwilliger Zusammenschluss vom Netzwerk

Umweltbildung Sachsen mit niederschlesischen und nordböhmischen Umweltbildungs-

einrichtungen. Ziel des Netzwerkes ist der Informationsaustausch und die Zusammen-

arbeit zwischen den Umweltbildungseinrichtungen und den Umweltverwaltungen in den

Regionen. Es werden Veranstaltungen zu aktuellen Umweltthemen organisiert und die

Partner bei der Entwicklung und Umsetzung neuer grenzüberschreitender Umweltbil-

dungsprojekte und -kooperationen unterstützt. Im Rahmen des TNU werden verschie-

dene Projekte durchgeführt206, beispielsweise zum Thema „neue Wege für Umweltbil-

dung in Sachsen und Nord-/Westböhmen“. Das erste hat zum Ziel sächsische und

böhmische Umweltbildungseinrichtungen in ihrer Bildungsarbeit zu unterstützen durch

entsprechende Schulungen der Umweltbildner, Fachveranstaltungen und Erfahrungs-

austausch. Hauptaugenmerk liegt auf den Themen Klimaschutz, Naturschutz und Um-

weltpädagogik. Das TNU soll ausgebaut und ein gemeinsames Leitbild, Marketingkon-

zept und eine einheitliche Strategie entwickelt werden (100013424). Das zweite Projekt

beschäftigt sich mit den Gebieten Landnutzung und Umwelttourismus. Durch fachlich

bezogene und methodisch innovative Praxismodule wird die grenzüberschreitende

Umweltkommunikation weiterentwickelt und fachliche Partner für das TNU gewonnen.

Ziel ist die Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung des Netzwerkes, der Einrichtungen

und ihrer Bildungsangebote in allen Euroregionen (1999114455). Auch ein drittes Pro-

jekt schließt an die Aktivitäten im Projekt zum Aufbau des Trinationalen Netzwerkes

Umweltbildung an. Bis dato wurden etwa 150 Partner in Sachsen und ebenso viele in

den anderen Regionen für die Mitwirkung im TNU gewonnen. Gegenstand des Projek-

tes ist die Entwicklung neuer innovativer Bildungsangebote und deren Transfer im

Netzwerk sowie die Professionalisierung der Umweltbildner durch fachlich-inhaltliche

und methodische Weiterbildungen (100013424).

Zur Schaffung gemeinsamer mobiler Bildungsprogramme für das Grenzgebiet wurde

das Projekt Fluss Elbe- unser gemeinsames Erbe, welches zum jetzigen Zeitpunkt

noch nicht abgeschlossen ist, ins Leben gerufen (100065789). Schulen, nichtstaatliche

Organisationen arbeiten eng an Methodik und Materialien, der Durchführung von Leh-

rerseminaren und an Bildungsprogrammen für die direkte Umgebung der Schulen zu-

sammen. Außerdem sind die Durchführung von Mehrtagesprogrammen mit Partner-

schulen und die Visualisierung der Ergebnisse im Internet Gegenstand der Kooperati-

on. Ein anderes interdisziplinäres deutsch-tschechisches Bildungsprojekt konzentriert

sich auf den Bereich von Rekultivierung und Revitalisierung von degradierten Böden in 206 Weitere Informationen unter der Homepage des TNU.

90

Folge menschlicher Tätigkeit, beispielsweise Bergbaufolgelandschaften (100020659).

Das Projekt ermöglicht das Zusammentreffen von Fachleuten aus Betrieben, der For-

schung und Studenten auf Vorlesungen, Konferenzen und gemeinsamen Workshops

um ihnen interdisziplinäre Verfahrensweisen beizubringen. Darüber hinaus werden

zweisprachige Regelwerke ausgegeben, Fachbeiträge publiziert und gemeinsame

Internetseiten des Projektes entwickelt.

Eine enge Zusammenarbeit in der Umweltbildung besteht zwischen den beiden Natio-

nalparkzentren in Bad Schandau und Krásná Lípa. Gemeinsam organisieren sie gren-

züberschreitende Bildungsprogramme für Schüler in den Ferien zu klassischen Um-

weltthemen, Workshops für Pädagogen, Fachexkursionen für Erwachsene, Fachvor-

träge und verschiedene Großveranstaltungen bzw. beteiligen sich gemeinsam an

grenzüberschreitenden Festen.207 Das Interesse an diesen Veranstaltungen ist, laut

Frau Dr. Stab, sehr groß. Zweimal im Jahr wird ein Veranstaltungskalender veröffent-

licht. Durch derartige Projekte können viele Menschen angesprochen werden, es ent-

stehen Kooperationen zwischen Kirchen, Vereinen, Schulen u.a. Das wiederum fördert

nicht nur das Verständnis für Umwelt, Natur und Landschaft, sondern knüpft auch zwi-

schenmenschliche Kontakte und stärkt die Bindung der Bevölkerung an ihre Region.208

Umweltbildung ist ein aktuelles, wichtiges Thema um den verantwortungsvollen Um-

gang mit der Umwelt von klein auf zu lernen. Mit der Gründung des TNU und der vor-

bildhaften Zusammenarbeit der beiden Nationalparkzentren in Bad Schandau und

Krásná Lípa sowie weiterer Projekte, wurde das Ziel der Erhöhung der Umweltbildung

erreicht. Wichtig für die Zukunft sind die Vertiefung der Kooperationen und die noch

bessere Integration der Umweltbildung in die schulische Bildung.

6.2.6 Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt

Das erste Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Beseitigung des extremen Defizits in der

natürlichen Bevölkerungsentwicklung, womit die Euroregion noch immer zu kämpfen

hat. Wirkungsindikatoren sind die Geburten- und Sterberaten in der Region und das

natürliche Bevölkerungssaldo (Geburten minus Sterbefälle). Vor allem im tschechi-

schen Teil ist die Entwicklung in den letzten Jahren negativ (siehe Abb. 28). Im sächsi-

schen Teil ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Dresden positiv, der

Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge weißt einen Rückgang auf (siehe Tabel-

le Anhang 6). Die Statistik zeigt, dass das Ziel nicht erreicht werden konnte und durch

den demographischen Wandel wird das Problem in der Zukunft noch verstärkt. Daher

207 Stab, 2012. 208 Stab, 2012.

91

ist es wichtig die Region familienfreundlicher zu gestalten und die Situation von Fami-

lien und Alleinerziehenden mit Kind(ern) zu verbessern.

Abbildung 28: Natürliches Bevölkerungssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 1999-2010. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung. Die Steigerung der Attraktivität des Ländlichen Raumes für die Jugend ist das zweite

Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen müssen Angebote für die Jungend im ländlichen

Raum geschaffen werden. Darunter zählen, neben Freizeiteinrichtungen und Vereinen,

vor allem Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Denn viele Jugendliche verlassen die Region

aus Mangel beruflichen Zukunftsperspektiven. Auch zukünftig sollte an diesem Ziel

gearbeitet werden.

Die Abwanderung aus diesem Grund zu verhindern ist ein eigenes Ziel im Regionalen

Entwicklungskonzept. Dazu wurde ein Projekt zur Weiterbildung und Qualifizierung in

der Euroregion Elbe/Labe durchgeführt (99). Die Hotelfachschule Pirna gGmbH führte

gemeinsame Ausbildungsmodule für Tourismusfachkräfte durch (EEL 10322). Dabei

wurden binationale Ausbildungsmodule für den Bildungsgang Tourismusmanagement

beiderseits der Grenze entwickelt, gemeinsam durchgeführt und angewendet. Inhalte

dieser Zusatzqualifikation sind regionale grenzüberschreitende Tourismuskenntnisse

und deren Vermarktung. Ein anderes Projekt diente der Qualifizierung von Lehrkräften

für fachbezogenes und berufsorientiertes Tschechisch als Fremdsprache zur Entwick-

lung eines kommunikativ ausgerichteten Unterrichts für das Führungspersonal und die

Mitarbeiter von KMU (EEL 11023). Auch für das Malerhandwerk wurde eine fachspezi-

fische Weiterbildung geschaffen (EEL 10182). In der Weiterbildung geht es um den

Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und

-4.000

-2.000

0

2.000

4.000

6.000

8.0001999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

tschechischer Teil gesamt

sächsischer Teil gesamt

insgesamt

92

der Restaurierung einschließlich gesetzlicher Vorschriften, der Erarbeitung von Entwür-

fen und der Ausführung unterschiedlicher Techniken.

Eine Maßnahme war die Gründung des Netzwerks für Bildung, Information und Kom-

munikation (kurz BIK). Durch gezielte Weiterbildungsaktivitäten werden Kontakte zwi-

schen Unternehmen und Führungskräften in der Euroregion geknüpft und eine ge-

meinsame Informations- und Kommunikationsplattform geschaffen (EEL 11108). Mit

dem Ziel Arbeitsplätze zu schaffen, zu sichern und zu erweitern, wurden jeweils zwei

berufsbegleitende und Vollzeit Qualifizierungsseminare im Bereich Medien im Medien-

raum Elbe/Labe entwickelt und realisiert (EEL 11081). Ein anderes Projekt war die

Gründung der „Deutsch-Tschechischen Agentur“ zur Förderung und Fortbildung für die

grenzüberschreitende Entwicklung der Humanressourcen für Mitarbeiter der auf dem

Gebiet Sozioökonomie tätigen Einrichtungen (EEL TR 818).

Weitere Maßnahmen waren die Mitwirkung bei der Erarbeitung einer Exposition der

Fauna der Böhmisch-Sächsischen Schweiz und Erhaltung der natürlichen Umwelt in

Verbindung mit einer beruflichen Qualifikation im Ausbildungsberufsbild Gärtner/in (33),

verschiedene berufsbegleitende Weiterbildungen beispielsweise für medizinisches

Personal (177) sowie Fremdenverkehrsämter und -verbände (175; 174), die Schaffung

einer bilingualen Zusatzqualifikation für junge Gastronomen (210) und eine Fortbildung

im tschechischen Steuerrecht und Rechnungswesen (462). Des Weiteren die Entwick-

lung einer Ausbildung im Landschaftsbau und touristischen Umfeld in der Grenzregion

(278) und für Fachhelfer für umweltgerechten Landschaftsbau (599). Weiterhin soll

auch die Abwanderung von unter 35-Jährigen und Hochqualifizierten verhindert wer-

den (Ziel 4).

Ein Wirkungsindikator ob die Abwanderung aus der Region aus den verschiedenen

Gründen verhindert werden konnte, ist beispielsweise der Migrationssaldo. Die Abbil-

dung 29 des Migrationssaldos (Zuzüge minus Abwanderungen) in der Euroregion zeigt

ab 2001 bis zum Jahre 2007, mit Ausnahme der Jahre 2004 und 2006, eine positive

Entwicklung auf. D.h. es zogen mehr Menschen in die Region als aus ihr weg. Nach

dem Jahr 2007 gab es einen starken Rückgang der Zuwanderungen in der gesamten

Euroregion. Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und im tschechischen

Teil überwiegen die Abwanderungen. Einzige Ausnahme stellt die Stadt Dresden dar,

wo der Migrationssaldo durchweg positiv war, d.h. es ziehen mehr Menschen in die

Stadt als aus ihr weg (siehe Tabelle Anhang 7). In der Statistik wurden regionsinterne

Wanderungen nicht getrennt erfasst, das bedeutet es kann nicht gesagt werden, ob die

Menschen aus dem tschechischen Teil und der Sächsischen Schweiz/Osterzgebirge

93

die Euroregion gänzlich verlassen haben oder in ihr beispielsweise in die Stadt Dres-

den gezogen sind. Sicherlich hat beides seinen Anteil. Gründe für die Zuwanderung in

Dresden sind beispielsweise das bessere Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen

sowie die Technische Universität für Studenten.

Abbildung 29: Migrationssaldo der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 1999-2010. Quelle: Lande-samt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Dar-stellung.

Die Bevölkerung der Euroregion Elbe/Labe im Langzeitvergleich (siehe Abb. 30), also

der Jahre 1999 und 2011, zeigt, ein Bevölkerungswachstum (natürliche Bevölkerungs-

entwicklung und Migration). Lebten 1999 etwa 1.25 Mio. Menschen in der Region, war-

en es 2011 ca. 1.28 Mio.209 Dennoch kann man sagen, dass die Ziele, die Abwande-

rung aus der Region, und da vor allem aus dem ländlichen Raum, zu verhindern nicht

erreicht wurden. Der Zuwachs konzentriert sich zum Großteil auf die Stadt Dresden.

Vor allem im Ländlichen Raum bestehen noch Defizite, welche es in der neuen För-

derperiode durch gezielte Maßnahmen zu beseitigen gilt.

209 Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L.

-2.000

0

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Sächsischer Teil

Tschechischer Teil

insgesamt

94

Abbildung 30: Bevölkerung in der Euroregion Elbe/Labe zum Zeitpunkt 1999 und 2011. Quelle: Landesamt f. Statistik d. Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung. Um die Abwanderung aus der Region zu verhindern ist das fünfte Ziel die Verbreite-

rung des Erwerbsspektrums, vor allem im ländlichen Raum. Auch künftig sollte das

Augenmerk auf der Erschließung alternativer Einkommensquellen liegen. Dazu gehö-

ren beispielsweise Einnahmen durch den Tourismus (Landurlaub) oder der Herstellung

alternativer Energien (z.B. Biomasse). Auf die Erweiterung des Erwerbsspektrums soll-

te auch in Zukunft der Schwerpunkt der Arbeit liegen.

Das sechste Ziel des Handlungsfeldes Bevölkerung, Erwerbstätige und Arbeitsmarkt ist

die stärkere Reintegration von Problemgruppen, z. B. von Langzeitarbeitslosen, Ju-

gendlichen, über 45-Jährigen und Behinderten, in den Arbeitsmarkt. Um dies zu errei-

chen wurden einige Projekte durchgeführt. Das Sächsische Staatsministerium der Jus-

tiz eröffnete eine europäische Beratungsstelle zur Konfliktschlichtung und Vermittlung

gemeinnütziger Arbeit (EEL D1048). Diese unterstützt in Sachsen straffällig gewordene

tschechische Bürger bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft des Heimatlan-

des. Weiterhin wird in der Euroregion die berufliche Integration arbeitsloser benachtei-

ligter Jugendlicher ohne berufliche Ausbildung gefördert (279). Es fand ein Workshop

zur „Straßensozialarbeit in der Grenzregion zwischen dem Freistaat Sachsen und der

Tschechischen Republik“ statt (437). Die AWO (Arbeiterwohlfahrt) Kinder- und Ju-

gendhilfe gGmbH führte ein Projekt zur beruflichen Integration Jugendlicher mit Be-

nachteiligungen durch (EEL 11107). Durch eine systematische Nutzung von erworbe-

nem Wissen soll die Integration erleichtert und mit Hilfe einer engen Kooperation mit

der regionalen Wirtschaft und ein begleitendes Coaching in den Betrieben eine nach-

0

200.000

400.000

600.000

800.000

1.000.000

1.200.000

1.400.000

1999 2011

sächsischer Teil gesamt

tschechischer Teil gesamt

95

haltige Wirkung gesichert werden. Darüber hinaus bot die AWO arbeitsweltbezogene

Jugendsozialarbeit im Kontext der Regionalentwicklung in den Grenzregionen an (EEL

0309). Darunter liefen Maßnahmen gegen Gewalt und Rassismus durch Ausbildung

und Neuorientierung zur Integration und Toleranz sowie eine Jugendwerkstatt in der

Euroregion und die Bildung einer Steuerungsgruppe zur grenzüberschreitenden ar-

beitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit. Weitere Projekte zur Reintegration von Behin-

derten sind „Integration ohne Grenzen“ und „Nicht ohne uns über uns-Leben ohne Bar-

rieren“, welche unter 6.2.8 näher vorgestellt werden.

Ferner ist zu erwähnen, dass auch bestimmte Maßnahmen in anderen Handlungsfel-

dern Arbeitsplätze geschaffen und zur Integration von Problemgruppen beigetragen

haben. Beispielsweise wurden beim Bau der ersten deutsch-tschechischen Wander-

und Bikestation (unter 6.2.4) behinderte Menschen beschäftigt. Handlungsbedarf be-

steht vor allem bei der Reintegration von Langzeitarbeitslosen und über 45-Jährigen.

Darauf sollte künftig der Schwerpunkt der Arbeit liegen um die Zielvorgabe zu erfüllen.

Die Ausbildung und Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte für Zukunftsbranchen ist das

siebte Ziel in diesem Handlungsfeld. Zu den Zukunftsbranchen gehören beispielsweise

die Hightech-Industrie, die Automobil- und Solarindustrie. Eine Priorität ist die Erweite-

rung des Angebotes an bedarfsorientierten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Um

in diesem Zusammenhang die Qualifizierungsbemühungen der KMU zu unterstützen

wurde ein gemeinsames praxisbezogenes Qualifizierungsprojekt im technologischen

Bereich, Management und Produktmarketing zur Vorbereitung der arbeitslosen deut-

schen und tschechischen Teilnehmer für einen späteren Einsatz in KMU beider Länder

durchgeführt (EEL D0759). Die Handwerkskammer Dresden führte ein Projekt durch

mit dem Namen „Fit für den grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr Sachsen-

Tschechien“ (EEL 11068). Dabei ging es um die Realisierung eines Qualifizierungs-

konzeptes für Unternehmer und Führungskräfte von Klein- und mittelständischen Un-

ternehmen in der grenznahen Region zur Förderung und Entwicklung der Beschäfti-

gung in der Region durch grenzüberschreitende Wirtschaftskontakte.

In der bereits erwähnten Studie der TU Dresden wurden im Jahre 2006 76 deutsche

und 52 tschechische KMU in der Euroregion Elbe/Labe unter anderem nach einer Be-

urteilung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gefragt (siehe Abb. 31). Nur etwa

23% der Befragten auf beiden Seiten schätzen die Möglichkeiten gut ein, 7,9% auf der

deutschen und 17,3% auf der tschechischen Seite sogar als schlecht. Das ist ein Indi-

kator dafür, dass in diesem Bereich noch Handlungsbedarf besteht und daher das Ziel

96

weiter verfolgt werden sollte, um die Qualifizierungsbemühungen der KMU zu unters-

tützen.

Abbildung 31: Beurteilung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Euroregion. Quelle: Kowalke et al., 2008.

Die Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, haben verschiedene Wirkungen in

der Region. Ein Indikator für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage ist die Arbeits-

losenquote, also der Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der zivilen Erwerbs-

personen (das heißt alle Erwerbstätigen und Arbeitslose). Während seit 1998 der Anteil

der Arbeitslosen im sächsischen Teil der Euroregion kontinuierlich zurückgeht, ist sie

im tschechischen Teil gestiegen (siehe Abb. 32). Am höchsten war die Arbeitslosen-

quote 2010 im Kreis Děčín mit 15,7%, am niedrigsten im Landkreis Sächsische

Schweiz/Osterzgebirge mit 10,1%.210 Die Arbeitslosenquote ist in der gesamten Region

noch auf einem hohen Stand. Das zeigt, dass im Handlungsfeld Bevölkerung, Erwerbs-

tätigkeit und Arbeitsmarkt große Defizite bestehen, welche es gilt zukünftig zu beseiti-

gen.

210 Arbeitsamt des Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L.

97

Abbildung 32: Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Arbeitsamt des Freistaates Sachsen; Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L., eigene Darstellung

6.2.7 Bildung und Qualifizierung

Die Bildung und Qualifizierung ist ein weiteres wichtiges Handlungsfeld im Regionalen

Entwicklungskonzept. Das erste Ziel darin ist die stärkere Zusammenarbeit höherer

Bildungseinrichtungen. Die Universitäten in der Region arbeiten gut an verschiedenen

Projekten zusammen. Seit vielen Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit der

Technischen Universität Dresden, speziell mit dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozi-

algeographie Ost- und Südosteuropas, unter der Leitung von Prof. Dr. habil. Kowalke,

und der Universität in Ústí nad Labem. Im Rahmen von grenzübergreifenden Exkursio-

nen mit den deutschen und tschechischen Studenten sowie gemeinsamer Workshops

entstanden und entstehen eine Reihe von Seminararbeiten, wissenschaftlichen Beiträ-

gen und Zuarbeiten für die Euroregion Elbe/Labe.

Ein Projekt ist die Sächsisch-Tschechische Hochschulinitiative (100011693). Das Ziel

ist die Weiterentwicklung der tertiären Bildungsoffensive im sächsisch-tschechischen

Grenzraum und die Verfestigung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit mehrerer

Universitäten. Aktuell wurde das Projekt bis August 2012 verlängert. Im Rahmen ver-

schiedener Teilprojekte wird die interkulturelle Kompetenz als auch die Sprachkompe-

tenz der Teilnehmer verbessert. Weiterhin soll der Wissenschaftstransfer intensiviert

werden, denn durch eine enge Verknüpfung von Hochschule, Wirtschaft und Gesell-

schaft wird den teilnehmenden Studierenden eine berufliche Perspektive in der Region

aufgezeigt. Maßnahmen sind beispielsweise die Förderung grenzübergreifender For-

0

5

10

15

20

25

1998 … 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Dresden, Stadt

Sächsische Schweiz

Weißeritzkreis

Sächsische Schweiz/Osterzgebirge

Ústí n. L. (Aussig)

Litoměřice (Leitmeritz)

98

schungsarbeiten, themenbezogene Fachtagungen, außerhochschulische Praktika für

Studierende sowie Existenzgründungsseminare.211

Durch die verschiedenen Kooperationen wurde das aufgestellte Ziel erreicht. In Zukunft

soll die Zusammenarbeit ausgebaut und gestärkt und Kapazitäten besser genutzt wer-

den.

Auch die Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung soll verbessert werden.

Dazu gab es in der Vergangenheit eine Vielzahl an Projekten. Ein durchgeführtes Pro-

jekt nennt sich SCHULE WIRTSCHAFT Euregios (ERN 19446 EEL). Ziel war es, direk-

te Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen in Grenzregionen zu ermögli-

chen. So sollen sich junge Menschen frühzeitig mit der Gesellschaft und den Wirt-

schaftsstrukturen ihrer Euroregion auseinander setzen. Der Bauernverband Oberlau-

sitz e.V. führte ein landwirtschaftliches Schülerpraktikum ein, bei dem es um den Aus-

tausch von Schülern, Lehrlingen und Praktikanten aus Polen, Tschechien und dem

Freistaat Sachsen im Bereich Landwirtschaft und landwirtschaftliche Hauswirtschaft

geht (ERN 19167). Ein Projekt zur grenzübergreifenden Kompetenzentwicklung bei der

beruflichen Qualifizierung von Jugendlichen im Berufsbild Mechatroniker ist VIA

GRENSIS (ERE 10042). Ein weiteres Projekt war die Förderung beruflicher und sozia-

ler Integration durch Zusatzqualifikation in den Bereichen Ökologie und Sprache (EEL

11066). Dabei wurde ein Netzwerk entwickelt mit dem Ziel der Erprobung neuer Lehr-

und Lernmethoden bei der Vermittlung von Zusatzqualifikationen und Sprachkenntnis-

sen für Jugendliche beim Einsatz von ökologischen Baustoffen und Verfahren in den

Bereichen Bau, Holz, Garten- und Landschaftsbau.

Zur Qualifikation und Beschäftigung sozial benachteiligter Jugendlicher wurde das Pro-

jekt Perspektive durchgeführt (EEL 11112). Ziel war die Förderung der Qualifizierung

und Beschäftigung in der Euroregion Elbe/Labe. Auf der Grundlage eines gemeinsa-

men grenzüberschreitenden Handlungskonzepts zur Förderung der Erwerbstätigkeit

wurden die Jugendlichen zu flexiblen Teilfacharbeitern qualifiziert und beschäftigt. Wei-

tere Maßnahmen zur Erfüllung des Ziels war die Schaffung einer binationalen Fach-

und Zusatzqualifikation im Hotel- und Gaststättengewerbe (361), einer Fachqualifizie-

rung Bau und Bauhandwerk (595), die Durchführung grenzüberschreitender Arbeit-

nehmer-Schulungen (521), das Projekt Berufsausbildung Gastgewerbe (32) und ein

grenzüberschreitendes Beschäftigungs- und Qualifikationsprojekt (WalkLine) zur Ver-

besserung der touristischen Infrastruktur in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz (395).

211 Weitere Informationen unter der Homepage der Sächsisch-Tschechischen Hochschulinitiative.

99

Ferner entstand eine grenzübergreifende Kooperation mit Fachkolloquien der KMU im

Bereich der schulischen Bildung, Aus- und Weiterbildung zur Sicherung von Arbeits-

plätzen in den Grenzregionen und zur Sicherung und Qualifizierung des Fachkräftepo-

tentials in allen Bereichen des Arbeitsmarktes (EEV 4167).

Die Maßnahmen im Bereich der beruflichen Bildung trugen zur Erreichung einer besse-

ren Zusammenarbeit bei. Durch bedarfsorientierte Ausbildungen und dem vermehrten

Austausch von Fachkräften zur Ausbildung soll in Zukunft die Kooperation gestärkt und

verbessert werden.

Das dritte und zugleich letzte Ziel in diesem Handlungsfeld ist die Ausweitung des

schulischen Angebotes. Ein Projekt war „Heimat im Europa der Regionen“ zum gren-

züberschreitenden Lernen in den Euroregionen (ERN 19301). Ein dauerhaftes trilatera-

les Schulnetzwerk wurde initiiert mit dem Ziel die junge Generation langfristig in der

Region zu halten und die Grenzregion als Chance wahrnehmen zu lassen. Die Qualifi-

zierung der Lehrer ist ein ausschlaggebender Punkt bei der Qualität der schulischen

Bildung. Die Universität in Liberice und die TU-Dresden entwickeln gemeinsame mul-

timediagestützte Lehr-und Studienmaterialien (100017921). Die Aufgabe ist die profes-

sionelle Ausbildung von Fremdsprachenlehrern auf dem Gebiet der multimedialen

Kompetenzen. Das erhöht die Effizienz des Lernprozesses und ist ein Beitrag zum

lebenslangen Lernen der Lehrer. Vor allem Erfahrungslernen führt zu nachhaltigen

Lernerfolgen. Für die historisch-politische Bildung wurde das Projekt „Geschichte ver-

bindet“ ins Leben gerufen (100020779). In Kooperation mit Gedenkstätten in beiden

Ländern sollen entsprechende Lernangebote geschaffen werden und Erlebnis- sowie

handlungsorientierte Methoden in Lehrerfortbildungen und Seminaren für Schüler ver-

mittelt und eingesetzt werden. Ziele sind die historische Aufklärung, die Prävention von

Rassismus und Antisemitismus, die Erziehung zu Toleranz und Demokratie, die Ent-

wicklung von Empathie und nachbarschaftlichen Verständnis sowie Identitätsstiftung.

Weiterhin ist ein Lehrbuch mit Quellensammlung und Empfehlungen für Lehrer zur

gemeinsamen Geschichte und Entwicklung des Gebietes im wirtschaftlichen, politi-

schen und geographischen Kontext in Erarbeitung (100066821).

Da schulische Bildung schon im Vorschulalter beginnt, wurde das Projekt „Von klein

auf-Odmalicka. Deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Vorschulbereich“ ins Leben

gerufen (100007054). Ziele waren die Unterstützung von Begegnungsmaßnahmen für

deutsche und tschechische Kinder unter sechs Jahren, die Fokussierung auf die ersten

Kontakte der Kinder mit Tschechisch bzw. Deutsch als Nachbarssprache, ein vielfälti-

ges Informationsangebot und die Weiterqualifizierung der deutschen und tschechi-

100

schen Erzieher/innen, die regionale und überregionale Vernetzung und der Erfah-

rungsaustausch sowie die Initiierung neuer grenzübergreifender Projekte in deutschen

und tschechischen Kindertagesstätten.

Durch die Projekte wurde das schulische Angebot ausgeweitet und somit das Ziel er-

reicht. Jedoch gibt es noch Handlungsbedarf um das Angebot zu verbessern. Der ver-

mehrte Schüleraustausch sollte ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit der Euroregion

sein.

6.2.8 Sozialer, kultureller und sportlicher Bereich

In diesem Handlungsfeld wurden in den Jahren mehr Klein- als Großprojekte gefördert.

Auf die Kleinprojekte wird in dieser Arbeit jedoch nicht eingegangen.

Ziel eins in dem Handlungsfeld ist die Verbesserung der Zusammenarbeit von Kultur-

und Kunsteinrichtungen. Einen Beitrag zum Erreichen des Ziels leistete das Sympo-

sium zur Programmkultur der Lokalsender in Böhmen, Franken, Sachsen und Schle-

sien (364). In Kooperation entstand z.B. eine Dokumentation, mit dem Namen Shalom

Sachsen-Böhmen, zur Geschichte, Kultur und Tradition von Juden im sächsisch-

böhmischen Grenzraum (300). Ein Beispiel für eine dauerhafte Zusammenarbeit war

die Durchführung des sächsisch-böhmischen Musikfestivals jährlich in den Jahren

1995-2000 und 2002 (EEL1054; 5; 39; 136; 267; 441; 504).

Weitere große Projekte, welche mehrmals durchgeführt wurden, sind die Tschechi-

schen Kulturtage in Dresden und der Euroregion (u.a. EEL 11011) und das „Festival

Mitte Europa. Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen“ (u.a. EEV 14294). Die

Tschechischen Kulturtage finden dieses Jahr (2012) zum vierzehnten Mal statt. An

mehreren Tagen und in einer Vielzahl von Veranstaltungen aus den Bereichen Musik,

Literatur, Theater, Bildende Kunst und Film wird versucht, den Besuchern das Nach-

barland Tschechien näher zu bringen.212 Das deutsch-tschechische FESTIVAL MITTE

EUROPA fand erstmalig im Jahre 1990 statt. Ziel war, aktiv das Zusammentreffen und

die Zusammenarbeit der Menschen in den Grenzgebieten zu fördern und den einstigen

traditionellen „mitteleuropäischen Kulturraum“ wieder neu zu beleben. Das Programm

besteht aus den künstlerischen Sparten Musik, Bildende Kunst, Literatur, Tanz, Thea-

ter und wurde durch Workshops, Symposien und Foren ergänzt. Das deutsch-

tschechische Kulturereignis verbindet erstmalig drei Euro-Regionen, die Euregio Eg-

rensis, Euroregion Erzgebirge sowie die Euroregion Elbe/Labe. Der gemeinsame inter-

national geprägte Kultursommer trägt zur Stärkung und zur weiteren Öffnung der

212 Näheres unter der Homepage der Tschechischen Kulturtage.

101

Grenzregion bei. Er unterstützt das Zusammenwachsen der grenzübergreifenden Ge-

biete.213

Weitere musikalische Projekte sind das Internationale Jazz-Festival Litvi-

nov/Sächsisch-Tschechische Jazzwelten 2009-2011 (100007148) und EUROPERAd-

reiklang-Jugend musiziert für Europa (100012096). Eine Kontakt- und Koordinierungs-

stelle für Kunstträger im sächsisch-tschechischen Grenzraum zur Vernetzung und

Kommunikation zwischen öffentlichen, privaten und bürgerlichen Einrichtungen sowie

zur Professionalisierung für gemeinsame Veranstaltungen entstand (EEV 14299).

Eine Maßnahme um die regionalen Traditionen zu pflegen, ist die sächsisch-

tschechische Belebung des ländlichen Kulturerbes in Schönbrunn und Zubrnice

(100011505). Dabei geht es um die Sanierung bzw. den Wiederaufbau von denkmal-

geschützten Gebäuden an den beiden Standorten in denen ein Landwirtschaftsmu-

seum und internationale Begegnungszentren entstehen sollen. Nach Fertigstellung der

Gebäude sollen in beiden Einrichtungen Ausstellungen, Seminare, Workshops und

gemeinsame Veranstaltungen zu traditionellem ländlichen Handwerk, Volksarchitektur

und -kunst aus Sachsen und Böhmen stattfinden. Sonderausstellungen sächsischer

und böhmischer Künstler zum Thema „Grenze“ können derzeit in Weesenstein und

Děčín bewundert werden (100012306).

Das Ziel der besseren Zusammenarbeit von Kunst- und Kultureinrichtungen wird auch

von dem Projekt „Sächsisch-Tschechischer Theaterherbst“ verfolgt (100018457). Ers-

tmalig fand dieser im Jahre 2009 im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen statt.

Dieses Jahr 2012 werden die Landesbühnen Sachsen in Radebeul die Gastgeber sein.

Der Theaterherbst geht aus der ehemaligen Initiative „Eurotheater“ nordböhmischer

und südsächsischer Theater hervor. In jährlich wechselnden gastgebenden Theatern

auf der sächsischen oder tschechischen Seite, finden eine Woche lang eigene ausge-

wählte Inszenierungen auf den Gebieten Musik, Schauspiel und Tanz so-

wie Aufführungen für Kinder und Erwachsene statt. Die Aktionen werden mit Work-

shops, Kolloquien und Gesprächsrunden begleitet, was zu einer breiten und partner-

schaftlichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von aktiven Kulturträgern, zum

Aus- und Aufbau einer gemeinsamen kulturellen Identität in einer europäischen Grenz-

region beiträgt.214 Ganz außergewöhnliche Veranstaltungsorte für grenzüberschreiten-

de Begegnungen bei Musik, Literatur, Theater sowie Bildender Kunst werden durch

das Projekt „Brücke zwischen Tradition und Moderne“ geschaffen (100017595), indem

213 Weitere Informationen unter der Homepage des Festivals Mitte Europa. 214 Weitere Informationen unter der Homepage des Sächsisch-Tschechischen Theaterherbst.

102

Industriedenkmäler wie heutige Produktions- und moderne Forschungseinrichtungen

als Veranstaltungsort genutzt werden. Gleichzeitig entsteht ein moderner Pilgerweg zu

bedeutenden sächsischen und nordböhmischen Orten, der auch für die heutige Bevöl-

kerung eine emotionale Anziehungskraft ausüben soll.

Einen Beitrag zum gegenseitigen grenzüberschreitenden Kulturaustausch, Informati-

onsaustausch und Treffen der Öffentlichkeit leistet auch die Stadtbibliothek Varnsdorf

mit einem Projekt zur grenzübergreifenden Begegnung (100021674). Konkret geht es

um Sachvorträge für Grund- und Mittelschulen, ein Literaturwettbewerb, die Herausga-

be eines Sammelbandes mit den besten Schülerwettbewerbsarbeiten, Programme und

Lesungen zum Kennenlernen der sorbischen und tschechischen Literatur, Ausstel-

lungsveranstaltungen von Künstlern sowie das Kennenlernen der Landschaft und des

Lebens unserer Nachbarn durch Gespräche über die Volkssitten und Traditionen und

das gegenwärtige Leben. Zur Schaffung von gemeinsamen Ausstellungen ist auch die

Entwicklung und Durchführung einer Konzeption für die Dauerausstellung zur Ge-

schichte der Deutschen in böhmischen Ländern in Arbeit (100052296).

Die oben genannten Beispiele zeigen, dass sich die Zusammenarbeit von Kultur- und

Kunsteinrichtungen verbessert hat. Handlungsbedarf besteht zukünftig vordergründig

in der Verbesserung der Finanzsituation öffentlicher Haushalte und der stärkeren Nut-

zung privater bzw. informeller Verbindungen.

Das zweite Ziel ist der Sportaustausch. Dazu wurden eine Vielzahl von Kleinprojekten,

vor allem grenzüberschreitende Wettbewerbe in den verschiedenen Sportarten, durch-

geführt. Als ein Großprojekt ist die grenzübergreifende Jugend- und Erwachsenenar-

beit im Volleyball zur soziokulturellen Entwicklung und Weiterbildung von Kindern, Ju-

gendlichen, Lehrern und Trainern (100057830) zu nennen. Es handelt sich hierbei um

Austauschprogramme mit deutschen und tschechischen Kindern und Jugendlichen im

Bereich Volleyball in Dresden und Ústí sowie Weiterbildungen für Lehrer und Trainer

von Schulen und Vereinen. Das Ziel wurde erreicht und dennoch sollte die Arbeit daran

vertieft werden.

Die Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Bereich wurde als drittes Ziel im

Regionalen Entwicklungskonzept deklariert. Eine Kooperation der Fachabteilungen des

Masaryk Krankenhauses in Ústi nad Labem mit sächsischen Krankenhäusern wurde

aufgebaut (EEL TR 1113). Eine weitere Maßnahme war die Professionalisierung von

Sozialarbeitern und der Aufbau von Präventiv- und Beratungsangeboten im psychoso-

zialen und medizinischen Bereich im grenzüberschreitenden Raum der Euroregion

103

Elbe/Labe (70). In diesem Zusammenhang wurde im Entwicklungskonzept auch das

Ziel 4 der Erhöhung der Gesundheitsvorsorge aufgestellt. Beide Ziele wurden noch

nicht ausreichend umgesetzt, daher ist es wichtig diese zukünftig intensiver zu verfol-

gen.

Das fünfte Ziel ist die Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit. In verschie-

denen Bereichen wurden mehrere Projekte zum Erreichen des Ziels umgesetzt, dabei

handelt es sich wiederum vor allem um Kleinprojekte. Ein soziokulturelles Innovations-

projekt ist Euro-House mit grenzüberschreitender Wirkung (596). Vor allem im Jugend-

bereich wurden viele Maßnahmen durchgeführt. Dazu gehört die arbeitsweltbezogene

Jugendsozialarbeit im Kontext der Regionalentwicklung in den Grenzregionen der

AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH (EEL 0309) und deren soziale Netzwerke für

Jugendliche zum fachlichen Austausch und Wissenstransfer zischen wirtschaftlichen

und praktischen Einrichtungen sozialer Arbeit beiderseits der Grenze zur Verbesserung

der Qualität in der deutschen und tschechischen Jugendberufshilfe (EEL D534). Des

Weiteren wurde eine Jugendwerkstatt in der Euroregion errichtet (312). Im Rahmen

des Projekts „AUFwachsen-ZUSAMMENwachsen im sächsisch-böhmischen Grenz-

raum“ wurde ehrenamtlich Beschäftigte der Kinder- und Jugendhilfe in Fachtagungen,

Hospitationen und gemeinsamen Weiterbildungen qualifiziert (100007159). Auch das

bereits erwähnte Projekt EUROPAdreiklang trägt zum Erreichen des Ziels bei. Für Be-

gegnungen und Freizeitverbringung der Kinder und Jugendlichen aus dem Grenzgebiet

wurde das Zentrum für außerschulische ökologische und sprachliche Bildung geschaf-

fen und Ende 2009 eröffnet (100011966). Dafür wurde eine ehemalige Dorfschule, im

Naturschutzpark Böhmisches Mittelgebirge, umgenutzt.215

Eine andere Priorität in diesem Ziel ist die Zusammenarbeit im Bereich benachteiligter

Gruppen mit Schwerpunkt auf Behinderte. Dazu wurde ein Modellprojekt für Behinderte

zur Entwicklung von Humanressourcen entwickelt (ERE 0120 EEL). Dabei ging es um

die Anpassung der in ihrer Mobilität eingeschränkten Betroffenen an die Bedingungen

der europäischen Flexibilisierung und der Vermittlung des Wissens zur Einordnung und

Betreuung Betroffener in das gesellschaftliche Leben. Der Aufbau eines grenzübergrei-

fenden Netzwerkes zur Vertiefung von Arbeitsbeziehungen von Trägern der Behinder-

tenarbeit ist im Projekt „Integration ohne Grenzen-Integracebezhranic“ Thema

(100015881). In Workshops, Begegnungen und Fachforen werden die Themenberei-

che Förderung in integrativen Kindertagesstätten und Förderschulen, Arbeit in Werk-

stätten für behinderte Menschen und Integrationsunternehmen sowie Wohnen und

215 Vgl. Bildungszentrum.pdf.

104

Betreuen in der Region bearbeitet. Um behinderte Menschen von beiden Seiten der

Grenze einander näher zu bringen ist das Projekt „Nicht ohne uns über uns-Leben oh-

ne Barrieren“ ins Leben gerufen worden (100023430). Schwerpunkt ist der Bau eines

barrierefreien Informations-, Bildungs- und Beratungszentrums zur Qualifizierung be-

hinderter Menschen für das selbstständige Leben und die Teilhabe am Arbeitsmarkt.

Darüber hinaus soll ein zweisprachiges, barrierefreies Internetportal Informationen und

Kontaktdaten eines grenzüberschreitenden Netzwerkes für die Belange behinderter

Menschen bereithalten.

Die Caritasverbände Dresden und Most führen gemeinsame Veranstaltungen, Work-

shops und Treffen zum intensiven Erfahrungsaustausch zur Förderung des ehrenamtli-

chen Engagements und zu aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen durch

(100011439). Damit soll Bürgern die Möglichkeit gegeben werden ihren eigenen Sozi-

alraum über Grenzen hinweg zu gestalten.

Das Ziel die soziokulturelle Zusammenarbeit zu verbessern wurde erfüllt. Gerade im

Jugendbereich, im Vereinswesen und im Bereich benachteiligte Gruppen wurden Pro-

jekte durchgeführt und grenzübergreifend zusammengearbeitet. Diese Kooperationen

gilt es zukünftig auszubauen und zu stärken. Handlungsbedarf besteht noch im Bereich

Familie, daher ist es wichtig dort die Zusammenarbeit in Zukunft zu verbessern.

6.2.9 Kooperation, Kommunikation und Sicherheit

Das erste Ziel ist das gemeinsame Auftreten der Euroregion. Dabei soll der Bekann-

theitsgrad der Euroregion in der Bevölkerung erhöht werden und das Wissen über den

Nachbarn verbessert werden. Zur Darstellung und Bekanntmachung der gemeinsamen

Geschichte Sachsens und Böhmens wurde eine Ausstellung und verschiedene Publi-

kationen und Konzerte in Weesenstein und Děčín organisiert (EEL D829; EEL TR927).

Durch eine zusammenfassende Darstellung der Ereignisse der Befreiungskriege von

1813 im Raum Děčín-Pirna wurde ein Beitrag zur Vertiefung der deutsch-

tschechischen Verständigung geleistet (442).

Um eine stärkere Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren in der Region zu

erzielen, wurden gemeinsame Seminare für die Entwicklung der grenzüberschreiten-

den Zusammenarbeit der Mitglieder der Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege in

Sachsen mit nichtstaatlichen Organisationen in Polen und Tschechien (101) durchge-

führt.

105

Die Euroregion muss auch in Zukunft gemeinsam auftreten, damit sie in der Bevölke-

rung bekannter und das Wissen über den Nachbarn verbessert wird.

Das zweite Ziel im letzten Handlungsfeld ist das Projektmanagement. Durch dessen

Aufbau wurde das Ziel erfüllt. Die Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-

tal/Osterzgebirge e.V. ist für die Projektkoordinierung für Kleinprojektfonds zuständig

(EEL; EEL TR 670). Es werden die Personal- sowie Sachkosten von lokalen Projekt-

koordinatoren für die Umsetzung der KPF innerhalb der Interreg III A Programme in

den Euroregionen und eine halbe Planstelle in der Zahlstelle (SMWA) gefördert. Auch

auf tschechischer Seite werden Personal- und Sachkosten für die Projektkoordinierung

von KPF gefördert (EEL TR 670). Des Weiteren wurde die Ausbildung von Projektma-

nagern für die verschiedensten Tätigkeitsfelder innerhalb der Euroregion Elbe/Labe

bezuschusst sowie Dienstleistungsangebote in Verbindung mit der Entwicklung von

Multiplikatoren und Netzwerken zur Förderung von Wirtschaftsbeziehungen im mittels-

tändischen Bereich geschaffen (EEL 11087). Dafür wurde die Personalstelle Projekt-

entwicklungsmanager Interreg III geschaffen (646). Das Netzwerk grenzüberschreiten-

de Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe wurde ausgebaut (26). Für die För-

derperiode 2007 bis 2013 entstand ein gemeinsames sächsisch-tschechisches KPF-

Projektsekretariat in der Euroregion (100007137). Es berät potenzielle Begünstigte im

Vorfeld der Antragsstellung zu programmspezifischen Anforderungen sowie zur fachli-

chen Förderfähigkeit und unterstützt sie bei der Qualifizierung ihrer Konzeptionen bis

zum Antrag. Das Sekretariat prüft Projektanträge, organisiert die Beschlussfassung im

Lenkungsausschuss und ist für den Abschluss von Fördervereinbarungen sowie für die

Auszahlung und Prüfung der ordnungsgemäßen Verwendung der Fördermittel verant-

wortlich. Um das Kooperationspotential in der Euroregion durch die Akquirierung von

Projekten besser nutzen zu können wurde das Projekt „Euroregionale Projektarbeit in

der Euroregion Elbe/Labe“ ins Leben gerufen (100007141). Inhalte sind die Vermittlung

von Kontakten zwischen Akteuren auf deutscher und tschechischer Seite, die Hilfestel-

lung bei Projektentwicklungen, die Unterstützung der Projektarbeit, die Beratung von

potentiellen Projektträgern sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem wurde ein Euro-

koordinator Deutschland/Tschechien für Kultur und Tourismus eingesetzt (126).

Die grenzüberschreitende Öffentlichkeitsarbeit ist als eigenes Ziel im Regionalen Ent-

wicklungskonzept aufgestellt worden. Hierbei ist das bereits beschriebene Kooperati-

onsprojekt „Euroregionale Projektarbeit in der Euroregion“ zu nennen. Eine Priorität ist

die länderübergreifende Berichterstattung in der lokalen Presse. Im „Sächsische

Schweiz Magazin“ existiert ein Sonderteil Böhmen (590) und sowie ein Bildarchiv für

106

Presseanfragen zur Regionalpräsentation (520). Die Herausgabe zweisprachiger Pub-

likationen ist eine weitere Priorität. Gerade Veröffentlichungen im Tourismusbereich

oder auch der Kommunalgemeinschaft Euroregion oder des Nationalparkzentrums

werden zweisprachig verfasst. Beispiele sind der Kulturführer Sächsisch-Böhmische

Schweiz oder der Katalog der Kultur- und Sporteinrichtungen.216 Die grenzüberschrei-

tende Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiges Ziel an dem auch in Zukunft gearbeitet wer-

den sollte.

Jegliche Art von Kooperationen, vor allem gemeinsame grenzüberschreitende Verans-

taltungen, fördern direkte persönliche bzw. zwischenmenschliche Kontakte, welches

als viertes Ziel aufgestellt wurde. Durch eine bessere Zusammenarbeit, beispielsweise

im soziokulturellen Bereich, wird dieses Ziel erfüllt.

Das fünfte Ziel ist die länderübergreifende Raumplanung, welche ein wichtiger Motor

für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Integration und Entwicklung sein kann.217

Der Regionale Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge und das Regionalpla-

nungsbüro in Ústí arbeiten, laut Frau Russig, eng zusammen. Es gibt eine gegenseiti-

ge Beteiligung an der Aufstellung der Regionalpläne und Abstimmungen bei Nutzungs-

konflikten im Grenzraum. Seit 2005 existiert eine Arbeitsgruppe für die sächsisch-

böhmische Raumentwicklung, welche vom SMI und dem Ministerium für Regionalent-

wicklung in Prag aufgestellt wurde. Seit 2007 finden regelmäßige Treffen zum Informa-

tions- und Erfahrungsaustausch statt.218 Bei der sächsischen Regionalplanertagung

2011 war das Thema „Raumplanung und Regionalentwicklung ohne Grenzen“. Gast-

geber war der Regionale Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge und Mitve-

ranstalter das Sächsische Staatsministerium des Innern, die anderen drei Regionalen

Planungsverbände des Freistaates Sachsen sowie die Akademie für Raumforschung

und Landesplanung (kurz ARL). Im Mittelpunkt stand die Kooperation und grenzüber-

schreitende Zusammenarbeit.219 Die Tagung wurde auch von tschechischen und polni-

schen Akteuren der Raumplanung stark besucht.220 Als Probleme bei der grenzüber-

greifenden Raumplanung nannte Frau Russig die unterschiedlichen Sprachen, rechtli-

chen Grundlagen und Kompetenzen der verschiedenen Ebenen beiderseits der Gren-

ze.

216 Der Katalog ist unentgeltlich u.a. im Büro der Kommunalgemeinschaft Euroregion erhältlich. 217 Vgl. Scholich, 2011. 218 Russig, 2012. 219 Die einzelnen Vorträge der Tagung unter der Homepage der Akademie für Raumforschung und Lan-desplanung. 220 Russig, 2012.

107

Ein Projekt in diesem Zusammenhang ist die grenzüberschreitende agrarstrukturelle

Entwicklungsplanung (AEP) für den östlichen Teil des Landkreis Sächsische Schweiz-

Šluknovsko (525). In dem Projekt „grenzüberschreitende Homogenisierung von Geo-

basisdaten zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik“ (100007140) wurde

eine Methode entwickelt, die es den sächsischen und tschechischen Datenlieferanten

ermöglicht, an der Staatsgrenze passfähige Daten zu erstellen (geometrische Homo-

genisierung), da in den bisherigen Daten unterschiedliche Grenzgeometrien Verwen-

dung fanden. Für die Datennutzer wurden Werkzeuge entwickelt, welche die inhaltliche

Vergleichbarkeit (semantische Homogenisierung) sowie die einheitliche Darstellbarkeit

als Grundlage einer grenzüberschreitenden Datennutzung gewährleisten. Zum Thema

grenzüberschreitendes Datenmanagement für raumbezogene Planungen läuft seit

März 2010 das Projekt Cross-DATA (100031736), in dem Regionalplaner und Geoin-

formatiker gemeinsam ein webbasiertes mehrsprachiges Rauminformationssystem

entwickeln. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit der sächsisch-tschechischen Akteure

der Raumplanung, durch eine gemeinsame Grundlage und gemeinsames Verständnis,

eine gemeinsame raumplanerische Entwicklung des Grenzraumes und eine bessere

und effektivere grenzüberschreitende Abstimmung in der Raumplanung. Für den Be-

trieb von gemeinsamen Datendiensten werden Schnittstellen spezifiziert, graphische

Darstellungsweisen homogenisiert und Kompatibilitätsprobleme gelöst. Das Sächsi-

sche Ministerium des Innern übernimmt als Leadpartner mit Unterstützung des exter-

nen Projektmanagements Infrastruktur & Umwelt die fachliche und finanzielle Koordi-

nation des Projektes. Gefördert wird das Projekt aus dem EFRE im Rahmen des Ziel 3-

Programmes.221 Das Projekt wird im Februar 2013 abgeschlossen, soll aber darüber

hinaus bis mindestens 2018 weitergeführt werden.222

Ein weiteres Projekt war die Bewertung des Rohstofflagerpotentials in der Euroregion

und die Schaffung eines grenzübergreifenden Rohstoffkatasters (100020755). Dazu

wurden acht Rohstoffvorkommen aufbauend auf dem sächsischen Rohstoffkatasters

neu bewertet und diese Gebiete auf ihr volks- und regionalwirtschaftliches Potential

untersucht. In Fachveranstaltungen, Ausstellungen und durch Fachkräfteaustausch

wurden wichtige Grundlageninformationen für eine grenzübergreifende Raumplanung

entwickelt bzw. ausgetauscht.223

Bei der Raumplanung existieren Grenzen übergreifende Abstimmungen. Diese Ab-

stimmungen z.B. bei regionalen Entwicklungskonzepten und Nutzungskonflikten im 221 Weiterführende Informationen unter der Homepage des Cross- DATA Projekts. 222 Russig, 2012. 223 Vortrag der Regionalplanertagung unter der Homepage der Akademie für Raumforschung und Landes-planung.

108

Grenzraum sollen auch in Zukunft erfolgen. Daher ist es wichtig an diesem Ziel festzu-

halten.

Das sechste Ziel im Handlungsfeld Kooperation, Kommunikation und Sicherheit ist die

Schaffung grenzübergreifender Informationssysteme. Der ehemalige Landkreis Säch-

sische Schweiz entwickelte ein grenzüberschreitendes System zur Mobilitätssicherung

und Lageüberwachung bei Katastrophensituationen in der Euroregion. Ziel war die

Sicherung der Mobilität von Einsatzkräften und Betroffenen durch eine grenzüber-

schreitende Mobilitätsdatenbasis mit integrierten Infrastruktur-, Verkehrs- und Katast-

rophenschutzdaten. Ein Teilprojekt war die Erstellung eines Datenintegrations- und

Managementsystem (EEL D913), ein weiteres die Schaffung von Mobilitätsmanage-

mentkonzepten durch die Erarbeitung von detaillierten Szenarien zur Unterstützung der

grenzübergreifenden Mobilität unter der Nutzung praxisorientierter wissenschaftlicher

Analyse-, Prognose- und Simulationsmethoden (EEL D827). Die Technische Universi-

tät Dresden baute eine Datenbasis von flächendeckenden Geoinformationen zur nach-

haltigen Unterstützung der grenzüberschreitenden Raumentwicklung in der National-

parkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz auf (EEL 11064). Darüber hinaus wurde ein

Informationszentrum zur Erfassung versicherungsrelevanter Daten von Bürgern der

Euroregion bei Einreise bzw. Verlassen des EU-Raumes aufgebaut (383). Der Aus-

tausch von Fachinformationen ist eine Priorität des oben genannten Ziels. Grenzüber-

schreitende Informationssysteme sind für die Kommunikation, Kooperation und Sicher-

heit in einer Region sehr wichtig und sollten weiterhin geschaffen werden. Das grenzü-

berschreitende System zur Mobilitätssicherung und Lageüberwachung bei Katastro-

phensituationen in der Euroregion ist ein gutes Beispiel. Auch im neuen Regionalen

Entwicklungskonzept sollte an diesem Ziel festgehalten werden.

Ziel 7 ist die Verringerung der Grenzkriminalität. Um die Sicherheit der Bevölkerung der

Region zu gewährleisten wurden viele Maßnahmen vollzogen. Wichtig ist auch hierbei

der Informations- und Erfahrungsaustausch. Das Landeskriminalamt Sachsen führte

beispielsweise mehrere Workshops für Entschärfer von „unbekannten Spreng- und

Brandvorrichtungen“ durch (ERN 19365). Auch im Bereich des Austausches von Erfah-

rungen bei der beruflichen Ausbildung des mittleren Polizeivollzugsdienst und der poli-

zeilichen Basisausbildung wurde zusammengearbeitet (ERE 10303).

Eine Priorität ist die Kooperation der Strafverfolgungsbehörden. Das Sächsische

Staatsministerium der Justiz führte Projekte zur Verbesserung der grenzüberschreiten-

den Kooperation zwischen den Justizbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaf-

ten und den Justizvollzugsanstalten durch (EEL 11048; EEL 11061). Komplexe regio-

109

nale polizeiliche Zusammenarbeit besteht zwischen den Polizeidirektionen Pirna und

Děcin (EEL 11060); Pirna und Teplice (EEL 11071) und Dresden und Ústi nad Labem

(EEL 11126). Schwerpunkte sind die Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten, die

Qualifizierung von Polizeibeamten, beiderseitige Präventionsmaßnahmen und der In-

formationsaustausch zu Sicherheitslagen. Diese Kooperationen wurden in den Jahren

immer weiter vertieft, beispielsweise durch Sprachfortbildungen, Seminare, Hospitati-

onsaufenthalte, Übungen und Arbeitsgruppen (EEL D566; 100013423).

Das Landeskriminalamt Sachsen schaffte eine technische Basis zur grenzüberschrei-

tenden Bekämpfung schwerster Kriminalität in Fällen von Erpressung, Entführung,

Geiselnahme und internationaler terroristischer Gewaltkriminalität (EEL D532) und

entwickelte einen gemeinsamen Leitfaden für die grenzüberschreitende Zusammenar-

beit als Orientierungs- und Entscheidungshilfe in Form eines zweisprachigen Handbu-

ches für die tägliche polizeiliche Praxis bei der Kriminalitätsbekämpfung und zum

Schutz von Sicherheit und Ordnung mit der Tschechischen Republik (EEL 11063).

Weiterhin führte das Landeskriminalamt Workshops und Hospitationen für Beamte des

Zeugenschutzes mit dem Ziel der Erfahrungsvermittlung und der Darstellung der Ar-

beitsweisen als Grundlage für die Zusammenarbeit in Zeugenschutzfällen und der Ang-

leichung des Niveaus der Zeugenschutzarbeit durch (ERN 19363). Der Gedankenaus-

tausch war von allen Seiten von einer großen Offenheit getragen und es kann einge-

schätzt werden, dass dem Projektziel ein großes Stück näher gekommen wurde.224

Die Polizeidirektion Dresden führte im Jahre 2003 bis 2005 Projekte zur Verbesserung

der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie des Informationsaustausches der

Polizeibehörden bei Verkehrsmaßnahmen im Grenzbereich (EEL 11075) und zur Prä-

vention von Verkehrsunfällen durch (EEL 11092).

Durch Maßnahmen der Schutz- und Verkehrspolizei wurde die Sicherheit im säch-

sisch-tschechischen Grenzgebiet verbessert (100013692). Beispielsweise wurde die

Zusammenarbeit bei Kontrollen des Güterverkehrs und Gefahrguttransporte gestärkt,

die Beamten erhalten eine gemeinsame Ausbildung der Verkehrspolizei zum Recht

beider Länder und ein Spezialfahrzeug für die gemeinsame Verwendung auf den Stra-

ßen in Sachsen und Tschechien wurde angeschafft. Zurzeit läuft noch das Projekt

„Gemeinsame Streifen unter besonderen Bedingungen“ zur Verbesserung der Ord-

nung und Sicherheit der Bevölkerung und erhöht damit das Sicherheitsgefühl der Be-

völkerung in den Grenzgebieten (100057900). Im Rahmen des Projekts finden Übun-

224 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.

110

gen der Wasserpolizei, gemeinsame Streifen, Schulungen zu den Rechtsnormen,

Sprachfortbildungen und Arbeitsbesprechungen des Managements statt.

Die Vertiefung der Zusammenarbeit der Polizei auf beiden Seiten der Grenzen ist ein

Ziel was von den Polizeidirektionen stark verfolgt wird. Die Polizeidirektion Oberes Elb-

tal-Osterzgebirge Dresden arbeitet derzeit mit der Polizeidirektion des Kreises Ústí

gemeinsam an dem Projekt „Verhinderung und Verfolgung der grenzüberschreitenden

Fahrzeug- und Betäubungsmittelkriminalität“ (100065833). Dafür werden gemeinsame

Präventionsmaßnahmen, gemeinsame Streifen mit Diensthunden und gegenseitige

Schulungen zur Prävention und Bekämpfung von Kfz- und Betäubungsmittelkriminalität

eingeführt. Es finden Treffen der Revierleiter grenzüberschreitender angrenzender Po-

lizeireviere statt, gemeinsame Fortbildungen der Diensthundeführer, Tagungen ge-

meinsamer Arbeitsgruppen der Schutz- und Kriminalpolizei, gemeinsame Verkehrs-

kontrollen und Sprachlehrgänge.

Zusammenfassend ist, laut Herrn Nährig, die Entwicklung der Zusammenarbeit im Be-

reich der Grenzkriminalität als positiv zu bewerten. Jedoch treten auch einige Probleme

auf, welche die Zusammenarbeit erschweren. Wie schon öfters genannt, ist vor allem

die unterschiedliche Sprache eine Barriere. Es gab das Angebot für Beamte Sprach-

lehrgänge in Tschechisch an der Volkshochschule zu besuchen. Da dies aber freiwillig

war, viel die Resonanz gering aus.225 Ein weiteres Problem sieht Herr Nährig in den

unterschiedlichen Gesetzen. So ist beispielsweise der Besitz von Betäubungsmittel

(kurz BTM) in Deutschland strafbar und in Tschechien eine Ordnungswidrigkeit woge-

gen Auto-Hehlerei in Tschechien, im Gegensatz zu Deutschland, nicht strafbar ist.226

Neben den gemeinsamen Streifen, Verkehrskontrollen und Fahndungskontrollen zur

Prävention ist ein wichtiger Punkt der Zusammenarbeit die Öffentlichkeitsarbeit z.B. an

„Tagen der offenen Türen“ in den Revieren oder durch die Durchführung von verschie-

denen Schülerprojekten beiderseits der Grenze z.B. zum Thema Drogen.227 Denn ge-

rade das Thema Betäubungsmittel stellt in der Euroregion ein Problem dar, da immer

mehr Straftaten in diesem Zusammenhang erfolgen.

Ein Indikator für die Wirkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Verringe-

rung der Grenzkriminalität ist die Zahl der Straftaten in der Region. Die folgenden Sta-

tistiken beziehen sich auf Gemeinden in Grenznähe. Dazu zählen Rheinhardtsdorf-

Schöna, Bad Gottleuba-Berggießhübel, Neustadt, Altenberg, Bad Schandau, Gorich,

225 Nährig, 2012. 226 Nährig, 2012. 227 Nährig, 2012.

111

Kirnitzschtal, Hermsdorf, Sebnitz und Bielatal.228 Allgemein ist die Zahl der begange-

nen Straftaten in den Jahren 2002 bis 2011 rückläufig (siehe Abbildung 33).

Abbildung 33: Straftaten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung. Ein weiterer Indikator ist die Zahl der straffällig gewordenen Jugendlichen. Auch diese

ist, wie in Abbildung 34 zu erkennen, rückläufig. 2002 waren 13,9% der ermittelten Tat-

verdächtigen aller Straftaten Jugendlichen, 2011 nur noch 5,7% (siehe Tabelle Anhang

8). Dieser Fakt ist auch ein Hinweis darauf sein, dass die verschiedenen Präventions-

maßnahmen von Erfolg sind.

228 Nährig, 2012.

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

Straftaten insgesamt

aufgeklärte Fälleabsolut

112

Abbildung 34: ermittelte tatverdächtige Jugendliche alle Straftaten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung. Beim einzelnen Betrachten des Straftatenbereiches Diebstahl, zeigt sich ein Rückgang

der Fälle (siehe Abb. 35). Auch hier sind immer weniger Jugendliche beteiligt (siehe

Abb. 36). Auffallend ist jedoch, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger stark

angestiegen ist, von 5,6% im Jahr 2002 auf 37% 2011. Wie viele davon die tschechi-

sche Nationalbürgerschaft haben, wurde nicht ermittelt.

Abbildung 35: Diebstähle in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.

0

2

4

6

8

10

12

14

16

ermittelteTatverdächtige Jugendliche in %

0

200

400

600

800

1.000

1.200

Diebstahl insgesamt

aufgeklärte Fälleabsolut

113

Abbildung 36: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Diebstählen in Grenznähe in der Euroregi-on Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.

Abbildung 37: ermittelte tatverdächtige Nichtdeutsche bei Diebstählen in Grenznähe in der Eurore-gion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.

Ein großes Problem, laut Herr Nährig, ist die Zunahme der Rauschgiftdelikte in Grenz-

nähe (siehe Abb. 38). Die Straftaten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln haben

sich zwischen 2002 (129 Straftaten absolut) und 2011 (294 Straftaten absolut) mehr

als verdoppelt. Die Dunkelziffer liegt aber wohl um einiges höher. Dabei handelt es sich

vor allem um den Schmuggel von Haschisch und vermehrt in den letzten drei Jahren

0

5

10

15

20

25

30

ermittelteTatverdächtige Jugendliche in %

0

5

10

15

20

25

30

35

40

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

ermittelteTatverdächtige Nichtdeutsche in %

114

um Chrystal.229 Positiv ist hierbei der geringe Anteil an ermittelten tatverdächtigen Ju-

gendlichen in den letzten Jahren (siehe Abb. 39).

Abbildung 38: Rauschgiftdelikte in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.

Abbildung 39: ermittelte tatverdächtige Jugendliche bei Rauschgiftdelikten in Grenznähe in der Euroregion Elbe/Labe. Quelle: Herr Nährig, eigene Darstellung.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Straftaten allgemein zurückgegan-

gen sind und man damit das Ziel der Verringerung der Grenzkriminalität erreicht hat.

Dennoch gibt es in dem Bereich der Rauschgiftdelikte eine starke Zunahme. Durch

Informationsveranstaltungen und Projekttagen in Schulen wird versucht das Problem

229 Nährig, 2012.

0

50

100

150

200

250

300

350

Rauschgiftdelikte (Btm)

aufgeklärte Fälleabsolut

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

ermittelteTatverdächtige Jugendliche in %

115

von klein auf begreifbar zu machen um präventiv zu arbeiten. Darauf sollte auch in

Zukunft bei der Arbeit im Bereich Grenzkriminalität das Augenmerk gelegt werden.

Das nächste Ziel ist die Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr.

Dazu sollte vor allem die Grenzprostitution besser überwacht werden. die Präventiv-

und Beratungsangebote im AIDS- und Drogenbereich innerhalb der Prostituiertensze-

ne wurden ausgebaut und künftige Sozialarbeiter durch Referentenleistungen bei

tschechischen Institutionen unterstützt (365). In den Bereich zählt auch das Projekt der

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich Lebensmittelsicherheit zwischen

der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen (100021597). Das Ziel sollte

zukünftig weiter verfolgt werden.

Die Zusammenarbeit im Bereich Rettungswesen soll optimiert werden. Der DRK

(Deutsches Rotes Kreuz) Landesverband Sachsen führte ein Projekt zur grenzüber-

schreitende Bergrettung in Sachsen durch, um die grenzübergreifende Zusammenar-

beit der Bergrettungsorganisationen in der Region zu stärken (EEL 10323). Die An-

schaffungen eines speziellen Fahrzeugs und eines Motorschlittens zur Notfallrettung in

unwegsamem Gelände und zur rettungsdienstlichen Betreuung der Tourismusregion

Erzgebirge (EEL D722) sowie eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für den grenzüber-

schreitenden Einsatz bei Wald- und sonstigen Bränden (EEL D798) und weiterer

Löschfahrzeuge (EEL D0916; EEL D1047) wurden gefördert. Im ehemaligen Landkreis

Sächsische Schweiz entstand durch die Nachnutzung und den Umbau eines ehemali-

gen Gerätehauses der Feuerwehr in Bad Schandau eine gemeinsame Bergrettungs-

wache für Notfallrettung und Bergwacht (EEL 0066). Damit sollte ein zentraler Standort

für die Nutzung der Notfalltechnik und Ausrüstung und als grenznahes Ausbildungs-

und Begegnungshaus geschaffen werden.230

Durch den europäischen Sozialfonds (ESF) und den europäischen Fonds für regionale

Entwicklung (EFRE) wurde eine interregionale Lehr- und Rettungsstelle der DRK-

Bergwacht in der Euroregion gefördert (384; 317). In den Jahren 2009 bis 2011 wurde

eine grenzübergreifende Kooperation der Feuerwehr Hřensko-Kirnitzschtal aufgebaut

(100016063). Ziel war die Durchführung von Maßnahmen für die Optimierung der

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Feuerwehr und die Verbesserung von

Rahmenbedingungen für die Vernetzung im Bereich der Brandvorbeugung und -

bekämpfung in der Region Sächsisch-Böhmische Schweiz.

230 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.

116

Die Zusammenarbeit im Bereich Rettungswesen wurde verbessert. In der Zukunft gilt

es die Zusammenarbeit zu festigen und zu optimieren.

Das letzte Ziel ist die optimale Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz. Für

einen grenzübergreifenden Brand- und Katastrophenschutz sowie zur Bekämpfung von

Gefahrgutunfällen im Bereich des ehemaligen Landkreises Sächsische Schweiz und

des Weißeritzkreis sowie im grenznahen Raum Tschechiens wurden Gefahrguteinsatz-

fahrzeuge für den grenzübergreifenden Einsatz beschafft (EEL D663; EEL D571).

Durch eine gemeinsame Ausbildung, Übungen, Erfahrungsaustausche wurde die

Handhabung der Fahrzeuge trainiert. Damit werden die grenzüberschreitenden Kon-

takte ausgebaut und gefestigt. Im Einsatzfall ist von einer schnelleren Behebung des

Schadens auszugehen. Neben den grundsätzlich vorgesehenen Einsatzgebieten ste-

hen die Fahrzeuge zur Bekämpfung von Umweltgefahren auf Anforderung auch in den

anderen Landkreisen zum Einsatz bereit. Die Wagen tragen zur besseren und schnel-

leren Hilfe bei Gefahrgutunfällen im grenznahen Raum bei.231

Zur grenzüberschreitenden Koordination von Krisenprävention und Notfallmanagement

wurde eine Informations- und Entscheidungsunterstützungsplattform für Großscha-

denslagen entwickelt (100007175). Schwerpunkte des Projekts waren die grenzüber-

schreitende Datenintegration, Systeme zur Planung und operativen Disposition, der

Erleichterung der Verständigung sowie Schulungen und Übungen. Als Grundlage für

einen standardisierten grenzübergreifenden Katastrophenschutz der Wasserrettung im

Roten Kreuz und zur Abwehr von Großschadensereignissen wird ein zentrales Ausbil-

dungszentrum geschaffen (100017102). Dazu gehört die Entwicklung gemeinsamer

Konzepte für eine Qualifizierung sowie Zertifizierung der Führungs- und Einsatzkräfte

und eine regelmäßige Aus-, Fort- und Weiterbildung mittels der entwickelten Konzep-

tionen.

Die Kooperation im Bereich Katastrophenschutz hat sich positiv entwickelt. Auch hier

ist es zukünftig wichtig die Zusammenarbeit zu optimieren und zu stärken.

231 Interreg III A-Hallo Nachbar/Projektdatenbank.

117

7 Zusammenfassende Bewertung und Handlungsemp-

fehlungen

Im vorhergehenden Kapitel wurde untersucht, ob die 2001 aufgestellten Ziele erreicht

wurden und wo es Defizite gibt. Die Ergebnisse der Evaluierung werden hier noch ein-

mal zusammengefasst und Handlungsempfehlungen für die nächste Förderperiode

2014 bis 2020 gegeben. Die Ausführungen zu den einzelnen Handlungsfeldern im

sechsten Kapitel haben gezeigt, dass mit den bisher durchgeführten Maßnahmen eine

Vielzahl der definierten Ziele und Prioritäten bereits umgesetzt werden konnten. Da-

durch wurde ein Beitrag zur Erfüllung des ausgewiesenen Leitbildes, der „grundlegen-

den Verringerung bestehender struktureller Unterschiede in der Euroregion“, geleistet.

Jedoch wurde auch ersichtlich, dass für viele Zielvorgaben noch Handlungsbedarf für

die Zukunft besteht.

Im Bereich Technische und soziale Infrastruktur wurden vergleichsweise wenig

Großprojekte durchgeführt. Diese konzentrierten sich vorwiegend auf den Bau von

Einrichtungen zur grenzüberschreitenden Nutzung. Es entstand eine Vielzahl an touris-

tischen und kulturellen Einrichtungen sowie Sportstätten. Defizite gibt es noch in der

Schaffung von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens und dem Bau von

Kindereinrichtungen. Im Kontext der Energiewende besteht besonderer Abstimmungs-

bedarf bei der Entwicklung und der Nutzung von erneuerbaren Energien. Alternative

Energien werden mehr erzeugt und genutzt als noch vor zehn Jahren, das beweisen

beispielsweise die Maßnahmen zur Umstellung auf umweltfreundliche Energieträger.

Aber auch in Zukunft sollte an diesem Vorhaben festgehalten werden, da alternative

Energieträger, vor allem im Zuge der Energiewende in Deutschland und des Umwelt-

schutzes, immer wichtiger werden. In Sachsen werden in den Regionalplänen Flächen

für die Windkraftnutzung ausgewiesen, dabei sind bei der Neuausweisung Nutzungs-

konflikte zum Naturraum oder zum naturnahen Tourismus, nicht auszuschließen. Dies

trifft auch auf geplante Entwicklungen auf tschechischer Seite zu. Daher ist eine früh-

zeitige Information und gegenseitiger Einbezug in die Planungsprozesse besonders

wichtig. In Zukunft sollte die frühzeitige Einbindung der Grenzgemeinden in die Erarbei-

tung von regionalen Energiekonzepten ein Ziel sein, um Nutzungskonflikte zu verhin-

dern. Wichtig wird zukünftig die Entwicklung eines Energiekonzeptes für den schwach

besiedelten Raum sein, da diese Priorität bis jetzt nicht umgesetzt wurde. Allgemein

sollte der Schwerpunkt vor allem auf kleinräumigen Varianten der Energieversorgung

liegen. Weiterhin sollten die Potenziale für grenzüberschreitende technische Ver- und

Entsorgungsnetze besser genutzt werden. Das Ziel einer grenzüberschreitenden Was-

118

serversorgung und Abwasserentsorgung wurde nur teilweise erfüllt. Ein Indikator ist

der noch niedrige Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation des Landkreises

Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem tschechischen Teil der Euroregion. Wich-

tig ist eine grenzüberschreitende Abwasserentsorgung vor allem in Gebieten mit gerin-

gen oder rückläufigen Einwohnerzahlen um Kapazitätsprobleme in der Auslastung vor-

handener Anlagen vorzubeugen. Es sollte eine Priorität sein gemeinsame Konzepte zu

entwickeln und umzusetzen. Über die Wirkungen des Projektes GRACE können noch

keine Aussagen getroffen werden. Es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung um

zukünftig Wasserressourcen zu schützen und grenzüberschreitende Wasserschutzge-

biete auszuweisen. Festzuhalten bleibt, dass es in diesem Handlungsfeld noch großen

Handlungsbedarf im Bereich grenzüberschreitende Abfallentsorgung gibt und in der

neuen Förderperiode Maßnahmen zum Erreichen des Zieles durchgeführt werden soll-

ten. Die Machbarkeitsstudie zur grenzübergreifenden Abfallentsorgung hat bewiesen,

dass die Organisation dieser, auch aus wirtschaftlicher Sicht, möglich ist. Wichtige

Voraussetzung zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf

dem Gebiet der Abfallwirtschaft ist insbesondere die Verbesserung der Kommunikati-

onsbeziehungen und des Informationsaustausches zwischen deutschen und tschechi-

schen Behörden, Entsorgungsträgern und Entsorgungsverbänden.232

Der Verkehr und die Verkehrsinfrastruktur in der Euroregion haben sich aufgrund

der durchgeführten Maßnahmen seit 2001 verbessert. Es besteht jedoch weiterhin

Handlungsbedarf, vor allem beim Zustand des Straßen- und Schienenverkehrs, was

das Ergebnis der Umfrage unter den Unternehmern zeigt. Der qualitative Ausbau des

Straßennetzes sowie der Bau von Ortsumgehungsstraßen, um den Verkehr in Ort-

schaften zu beruhigen, sollten in den Vordergrund rücken. Für den weiteren Ausbau

des Straßen- und Schienennetzes im Grenzraum sind stetige grenzübergreifende Ab-

stimmungen unerlässlich. Das oben bereits genannte Vorhaben des Lückenschlusses

der Verbindung von Bad Schandau bis zum Schluckenauer Zipfel ist ein Schritt in Rich-

tung der Verbesserung des Schienenverkehrs. Der schnelle Bau sollte eine Priorität

sein. Weitere Ziele sollten die Sicherung der grenzübergreifenden Mobilität, die Ver-

besserung der Grenzdurchlässigkeit und Verkehrsinfrastruktur sein. Dies kann durch

gezielte Maßnahmen im motorisierten Individualverkehr und im ÖPNV erreicht werden.

Die aufgeführten Maßnahmen im ÖPNV und Individualverkehr haben zur Erfüllung des

zweiten Ziels der „Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen

Ober- und Mittelzentren“ beigetragen. Auch das dritte Ziel, die Schaffung bzw. Wieder-

herstellung von Grenzübergängen, wurde erreicht. Im neuen Entwicklungskonzept soll- 232 Vgl. Bergfeld, 2012.

119

te die schnelle Wiederherstellung des Eisenbahngrenzübergang Sebnitz-Dolní Pous-

tevna ein Ziel sein. Allgemein kann festgestellt werden, dass der ÖPNV in der Eurore-

gion attraktiver geworden ist, was die vermehrte Nutzung bestehender Angebote, wie

des RE20 und des Elbe-Labe-Sprinters, beweist. Es wurden attraktive grenzüber-

schreitende Verbindungen geschaffen, was zur Zielerfüllung beigetragen hat. Eine

Priorität sollte weiterhin der Erhalt und Ausbau des ÖPNV und des öffentlichen Regio-

nalverkehrs sein. Das beinhaltet u.a. die Sicherung und Herstellung der infrastrukturel-

len Voraussetzungen, den Ausbau der ÖPNV-Angebote und die Vernetzung des Nah-

verkehrs mit dem überregionalen Verkehr. Zukünftig sollten darüber hinaus auch alter-

native Ansätze (wie Anruftaxis, Einkaufsbus) vor allem für die dünnbesiedelten Gebiete

im engeren Grenzraum auch grenzübergreifend angeboten werden. Weiterhin wurde

eine bessere Anbindung an den Flugverkehr erreicht und somit das achte Ziel erreicht.

Mit den Ergebnissen der oben genannten Machbarkeitsstudie sollte die Verlängerung

der S2 bis Tschechien, bei Möglichkeit, als Ziel im neuen Regionalen Entwicklungs-

konzept aufgestellt werden. Die Ziele „Verknüpfung der Verkehrsträger“ und „Siche-

rung der Elbschifffahrt“ wurden nicht erreicht. Ein Defizit liegt bei ersterem noch in der

Schaffung von Park & Ride Plätzen und Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern,

vor allem der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bzw. Wasser. Eine öko-

logisch vertretbare Vertiefung der Elbefahrrinne sollte auch in Zukunft verfolgt werden.

Im Handlungsfeld Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur besteht in allen Bereichen

noch Handlungsbedarf. Das erste Ziel im Handlungsfeld Wirtschaft und Wirtschafts-

struktur die „Förderung von Investitionen externer Unternehmen“ konnte nicht erreicht

werden. Durch die Sächsische Wirtschaftsförderung bestehen zwar Förderungsmög-

lichkeiten auf der sächsischen Seite, jedoch mit Blick gerade auf die grenzüberschrei-

tende Vermarktung bestehen noch Defizite und es sollte weiter an der Erreichung des

Ziels gearbeitet werden. Zur Erfüllung des zweiten Ziels der „Verbesserung der Investi-

tionsfähigkeit und Vernetzung ansässiger Unternehmen“ wurden mehrere Projekte

durchgeführt, welche vor allem die „Vernetzung und Kooperation der Unternehmen“

verfolgten. In den letzten Jahren entstanden mehrere Netzwerke und Kooperationen in

den verschiedensten Branchen, um das Zusammenwachsen der Euroregion zu unters-

tützen. Allerdings gibt es Defizite in der „Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der

Unternehmen“ und der „Verbesserung des Managements“. Um die Region wirtschaft-

lich stärker und wettbewerbsfähiger zu machen, sollte das Ziel in Zukunft weiter ver-

folgt werden. Bislang sprechen für einige Unternehmer noch verschiedene Probleme

gegen eine grenzübergreifende Kooperation (siehe Abb. 17). Diese sollten gelöst wer-

den, um die Zusammenarbeit der Unternehmen in der Euroregion zu verbessern. Die

120

weitere Entwicklung des grenzübergreifenden Wirtschaftsraumes erfordert die Entwick-

lung technologischer Kooperationen und Netzwerke. Möglich wäre auch ein gemein-

sames Regionalmarketing. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen für die

wirtschaftliche Entwicklung, wie die Schaffung der verbesserten Infrastruktur für ansäs-

sige Unternehmen, die Fachkräftesicherung und das Forschungspotential sowie die

abgestimmte Entwicklung und Vermarktung von Gewerbestandorten in der Euroregion

geschaffen und verbessert werden. Das Ziel „Schaffung und Sicherung von gewerbli-

chen Arbeitsplätzen“ wurde noch nicht ausreichend erfüllt. In Zukunft muss die Neuan-

siedlung von Industrie und Gewerbe gefördert und der Bestand an Unternehmen gesi-

chert werden. Die Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung von Gewerbegebieten

und einer gegenseitigen Nutzung von freien Kapazitäten in Gewerbe- und Industriege-

bieten sollte verbessert werden. Auch die beiden Ziele „Bewältigung des Strukturwan-

dels“ und „Kompensierung von Standortnachteilen“ wurden bis dato nicht realisiert und

sollten auch weiterhin Schwerpunkte im Regionalen Entwicklungskonzept 2013 sein.

Der derzeitige Umsetzungsstand des Zieles „Intensivierung der grenzüberschreitenden

Kooperation zwischen den Unternehmen und zwischen den Arbeitsverwaltungen“ ist

als positiv einzuschätzen. Grenzüberschreitende Kooperationen vor allem zwischen

Unternehmen haben sich in der Vergangenheit intensiviert. Es sind eine Vielzahl an

grenzübergreifenden Foren geschaffen worden. Trotzdem ist es wichtig, die grenz-

übergreifende Zusammenarbeit in der Wirtschaft auch in Zukunft weiter zu intensivie-

ren. Auch die letzten beiden Ziele in dem Handlungsfeld werden als nicht realisiert ein-

geschätzt. Die Situation der Land- und Forstwirtschaft konnte nicht wesentlich verbes-

sert werden. Daher ist es notwendig diese Ziele in Zukunft besser zu verfolgen. Des

Weiteren sollte für die neue Förderperiode der Ausbau der Kooperation wissenschaftli-

cher Einrichtungen und der Wissenschaft mit regionalen Unternehmen ein Schwer-

punktthema sein. Darunter könnten z.B. die Spezialisierung wissenschaftlicher Einrich-

tungen, die gemeinsame Nutzung der materiell-technischen Basis, die grenzübergrei-

fende Kooperation von Innovations- und Gründerzentren und der Ausbau der Anzahl

gemeinsamer Studiengänge gehören. Damit kann die Euroregion Alleinstellungsmerk-

male herausbilden und den Wissenschaftsstandort sichern.

Das erste Ziel im Handlungsfeld Tourismus und Naherholung „Steigerung der Quali-

tät der touristischen Angebote“ wurde erreicht. Eine Vielzahl an Maßnahmen wurde

unternommen und die steigenden Gästezahlen in der Euroregion sind ein Indikator

dafür, dass diese Maßnahmen Wirkung gezeigt haben. Da die Entwicklung im tsche-

chischen Teil jedoch negativ ist, sind weitere Projekte, vor allem auf tschechischer Sei-

te und grenzübergreifend, notwendig, um die gesamte Touristenregion zu gestalten

121

und die Zielvorgabe auch in Zukunft zu erfüllen. Als positiv ist auch die Umsetzung des

zweiten Ziels zu bewerten. Information und Vermarktung der Region geschieht heute

zum Großteil grenzüberschreitend und mindestens zweisprachig. Die gemeinsame

Vermarktung sollte auch zukünftig beibehalten und die Kooperationen verbessert wer-

den, beispielsweise durch die Bildung gemeinsamer grenzübergreifender Destinatio-

nen (Sächsisch-Böhmische Schweiz). Die gemeinsame Bewerbung der MONTAN-

Region Erzgebirge als UNESCO-Welterbe ist ein wichtiger Schritt für die weitere Aus-

gestaltung der Zusammenarbeit. Nicht zufriedenstellend ist jedoch die Umsetzung der

Ziele „Nutzung und Schaffung von Synergieeffekten mit KMU und Unternehmen der

Land- und Forstwirtschaft“ und „Etablierung eines naturverträglichen Tourismus“. Da

der naturverträgliche Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnt, sollte das Ziel

weiterhin Teil des neuen REK sein. Der Tourismus in der Region muss auch in Zukunft

entwickelt und verbessert werden. Insbesondere sollte die Sicherung der Durchgängig-

keit der Landschaft für den Sommer- und Wintertourismus ein Ziel sein. Die Sicherung

der Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft sollte zukünftig ein Ziel sein. Dazu

gehören die Sicherung der Qualität der Angebote und der Servicequalität sowie eine

leistungsfähige touristische Infrastruktur.

Beispielhaft wurde das Ziel des grenzübergreifenden Natur- und Landschaftschutzes

im Bereich Umwelt, Natur und Landschaft umgesetzt. Zukünftig sollte weiterhin an

der Abstimmung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege und

der Harmonisierung der Gesetzgebung der beiden Länder gearbeitet werden um die

Zusammenarbeit in diesem Bereich zu erleichtern. Dazu zählt die abgestimmte Ent-

wicklung des Nationalparks Sächsisch-Böhmische Schweiz und des Naturparks Er-

zgebirge. Des Weiteren ist die gemeinsame Ausweisung grenzübergreifender Land-

schafts-, Naturschutz-, FFH- und Vogelschutz (SPA)-Gebiete anzustreben und eine

abgestimmte Entwicklung zu sichern. Der grenzübergreifende Umweltschutz ist eine

ständige Aufgabe zum Schutz der Güter Wasser, Luft und Boden, was jeweils Ziele im

Regionalen Entwicklungskonzept waren. Die Umsetzung der EU-

Wasserrahmenrichtlinie erfordert eine grenzübergreifende Zusammenarbeit. Die Was-

serqualität der Fließgewässer, beispielsweise der Elbe, in der Euroregion hat sich im

letzten Jahrzehnt verbessert und somit wurde das dritte Ziel erreicht. Natürliche Ein-

zugsgebiete für die Gewinnung von Trinkwasser sind zukünftig auf beiden Seiten als

Wasserschutzgebiet zu sichern. Handlungsschwerpunkt für die „Pflege des Land-

schaftsbildes und der Kulturlandschaft“ sollte eine Einschränkung der direkten Flä-

chenneuinanspruchnahme für Wohnen, Verkehr und Gewerbe sein. Besonders wichtig

dabei werden der Austausch von Erfahrungen beim nachhaltigen Flächenmanage-

122

ment, die Erarbeitung von Brachflächenkatastern sowie die Revitalisierung von Alt-

standorten sowie auch die Rekultivierung von Bergbaustandorten sein. Die beiden Zie-

le „Rekultivierung und Sanierung des Bodens“ und „Schutz des Boden“ wurden bis

dato nicht ausreichend realisiert. Höhere Schadstoffbelastungen der Luft sind noch in

den grenznahen Gebieten des östlichen und mittleren Erzgebirges gegeben.233 Auch in

Zukunft sollte das Ziel „Verminderung von Schadstoffbelastungen“ weiter verfolgt wer-

den. Priorität sollte es sein, den Schadstoffausstoß in den zahlreichen Großfeuerungs-

anlagen in Nordböhmen weiter zu verringern.234 Das Augusthochwasser 2002 hat zu

einer engeren Zusammenarbeit der Behörden im Grenzraum beigetragen. Mit dem

laufenden Projekt LABEL werden Maßnahmen für das Hochwasserrisikomanagement

im Kontext zur Elbe erarbeitet, die zukünftig umzusetzen sind. Die „Minderung der

Hochwassergefährdung“ ist zum heutigen Zeitpunkt teilweise umgesetzt wurden. Die-

ses Ziel sollte, u.a. mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens im Bielatal, weiter

verfolgt werden. Nicht realisiert wurde die „Stärkung der Strukturen des Ländlichen

Raums“. Daran sollte zukünftig gearbeitet werden. Die „Erhöhung der Umweltbildung“

wurde erreicht. Wichtig für die Zukunft sind die Vertiefung der Kooperationen und die

bessere Integration der Umweltbildung in die schulische Bildung. Ein Thema, welches

im Regionalen Entwicklungskonzept 2001, zu wenig beachtet wurde, ist der Klimawan-

del. Wachsende Bedeutung kommt heutzutage den nachhaltigen Ansätzen im Sinne

des Klimaschutzes zu. Daher empfiehlt die Autorin zukünftig einen Schwerpunkt auf

diesen Bereich zu legen. Für Maßnahmen wie Waldumbau, Erosionsschutz, Hochwas-

serschutz, energiesparende, integrierte Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung,

klimaschützende Landnutzung, räumliche Vorsorge für eine klimaverträgliche Energie-

versorgung aber auch die nachhaltige Nutzung Erneuerbarer Energien sind grenzüber-

greifende Ansätze und Abstimmung gefragt.235

In dem Handlungsfeld Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt besteht

noch großer Handlungsbedarf. Die Daseinsvorsorge in der gesamten Euroregion ist zu

sichern. Der Rückgang der Bevölkerung und die Änderung in der Altersstruktur erfor-

dern neue Lösungen zur Sicherung der Versorgung, vor allem in ländlichen Räumen.

Die zentralörtliche Bündelung von Leistungen gewinnt an Bedeutung. Daher sollte ein

zukünftiges Ziel die Ausweisung Zentraler Orte mit grenzübergreifender Versorgungs-

funktion sein. Die Statistik hat gezeigt, dass das erste Ziel „Beseitigung des extremen

Defizits in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung“ nicht erreicht werden konnte und

durch den demographischen Wandel wird das Problem in der Zukunft noch verstärkt.

233 Vgl. Bergfeld, 2012. 234 Vgl. Bergfeld, 2012. 235 Vgl. Bergfeld, 2012.

123

Auch die Ziele zwei und drei, der Verhinderung von Abwanderungen, wurden nicht

realisiert. Vor allem im Ländlichen Raum bestehen noch Defizite, welche es in der

neuen Förderperiode durch gezielte Maßnahmen zu beseitigen gilt. Des Weiteren wur-

den die Ziele „Steigerung der Attraktivität des Ländlichen Raumes für die Jugend“ und

„Verbreiterung des Erwerbsspektrums, vor allem im Ländlichen Raum“ nicht ausrei-

chend verfolgt. Das Augenmerk sollte zukünftig auf der Erschließung alternativer Ein-

kommensquellen im ländlichen Raum liegen. Handlungsbedarf besteht des Weiteren

bei der „Ausbildung und Vermittlung qualifizierter Arbeitskräfte für Zukunftsbranchen“,

da bisher keine Projekte gefördert wurden, welche unmittelbar die „bessere Vermittlung

von Fachkräften“ zum Ziel hatten und dadurch diese Priorität nicht umgesetzt wurde.

Zur Erfüllung des sechsten Ziels „Stärkere Reintegration von Problemgruppen“ trugen

eine Vielzahl von Projekten bei. Defizite gibt es aber bei der Reintegration von Lang-

zeitarbeitslosen und über 45-Jährigen. Darauf sollte künftig der Schwerpunkt der Arbeit

liegen um die Zielvorgabe zu erfüllen.

Am besten wurde das Ziel der „besseren Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen

Bildung“ in dem Bereich Bildung und Qualifizierung umgesetzt. Durch bedarfsorien-

tierte Ausbildungen und dem vermehrten Austausch von Fachkräften zur Ausbildung

sowie durch mehr Angebote an Praktika soll in Zukunft die Kooperation gestärkt und

verbessert werden. Auch die Zusammenarbeit höherer Bildungseinrichtungen hat sich

intensiviert. In Zukunft soll die Zusammenarbeit ausgebaut und gestärkt werden. Durch

die verschiedenen Projekte wurde außerdem das schulische Angebot ausgeweitet und

somit dieses Ziel erreicht. Jedoch gibt es noch Handlungsbedarf um das Angebot zu

verbessern. Der vermehrte Schüleraustausch sollte ein Schwerpunkt der zukünftigen

Arbeit der Euroregion sein. Für das Zusammenwachsen der Region ist die Sprachbil-

dung ein wichtiges Element. Daher sollte in Zukunft vor allem die bilinguale schulische

Bildung und die Sprachausbildung in Deutsch bzw. Tschechisch gefördert werden.

Die meisten Maßnahmen in dem Handlungsfeld sozialer, kultureller und sportlicher

Bereich wurden im Rahmen von Kleinprojekten durchgeführt, welche in dieser Arbeit

nicht berücksichtigt wurden. Aber auch anhand der Großprojekte kann man sagen,

dass die Ziele „Verbesserung der Zusammenarbeit von Kultur- und Kunsteinrichtun-

gen“, „Sportaustausch“ und „Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit“ reali-

siert wurden. Handlungsbedarf besteht zukünftig vordergründig in der Verbesserung

der Finanzsituation öffentlicher Haushalte, der stärkeren Nutzung privater bzw. infor-

meller Verbindungen, im Bereich Familie und in der Vertiefung der Kooperationen.

Große Defizite bestehen in der „Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Be-

124

reich“ und in der „Erhöhung der Gesundheitsvorsorge“. Beide Ziele wurden bis dato

noch nicht ausreichend umgesetzt, daher ist es wichtig diese zukünftig intensiver zu

verfolgen.

Im letzten Handlungsfeld Kooperation, Kommunikation und Sicherheit wurden die

Ziele „gemeinsames Auftreten der Euroregion“, „Aufbau eines Projektmanagements“

und „grenzüberschreitende Öffentlichkeitsarbeit“ realisiert. Die Euroregion muss aber

auch in Zukunft gemeinsam auftreten, damit sie in der Bevölkerung bekannter und das

Wissen über den Nachbarn verbessert wird, dazu ist eine grenzüberschreitende Öffent-

lichkeitsarbeit weiterhin wichtig. Jegliche Art von Kooperation fördern direkte persönli-

che bzw. zwischenmenschliche Kontakte, welches als viertes Ziel aufgestellt wurde.

Durch eine bessere Zusammenarbeit, beispielsweise im soziokulturellen Bereich, wird

dieses Ziel erfüllt. Die bestehenden Kontakte gilt es zu festigen und weitere zu fördern.

Bei der Raumplanung existieren bereits grenzübergreifende Abstimmungen, z.B. bei

regionalen Entwicklungskonzepten und Nutzungskonflikten im Grenzraum. Diese soll-

ten auch in Zukunft erfolgen und daher ist es wichtig an dem Ziel festzuhalten. Hand-

lungsbedarf besteht noch in der Schaffung von grenzüberschreitenden Informations-

systemen, welche für die Kommunikation, Kooperation und Sicherheit in einer Region

sehr wichtig sind. Auch im neuen Regionalen Entwicklungskonzept sollte an diesem

Ziel festgehalten werden. Dazu zählt auch die Erweiterung der Zusammenarbeit zwi-

schen den Teilen des integrierten Rettungssystems beider Länder. Die Kooperation im

Bereich Rettungswesen und im Bereich Katastrophenschutz hat sich positiv entwickelt.

Hier ist es zukünftig wichtig dies zu optimieren und zu stärken. Gemeinsame Konzepte

sind erforderlich. Durch ein gute Kooperation und zahlreiche grenzübergreifende Pro-

jekte ging die Zahl aller Straftaten zurück und das Ziel „Verringerung der Grenzkrimina-

lität“ wurde erreicht. Dennoch gibt es in dem Bereich der Rauschgiftdelikte eine starke

Zunahme. Zukünftig sollte z.B. durch Präventivmaßnahmen an diesem Problem gear-

beitet werden. Das Ziel „Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr“

wurde kaum verfolgt und sollte weiterhin als Ziel im Regionalen Entwicklungskonzept

2013 aufgenommen werden.

Abschließend kann festgehalten werden, dass der Umsetzungsstand einiger Hand-

lungsfelder, wie beispielsweise der Kooperation, Kommunikation und Sicherheit, des

Regionalen Entwicklungskonzeptes von 2001 positiv zu bewerten ist. Es gibt dennoch

zahlreiche Defizite bezüglich bestimmter Zielvorgaben, die es in den Jahren zu beseiti-

gen gilt. Es wird geraten, zukünftig vermehrt Projekte durchzuführen, die zu der Zieler-

füllung dieser Ziele beitragen. Die Schwerpunkte des neuen Regionalen Entwicklungs-

125

konzeptes sind teilweise zu verlagern. Nur so kann gewährleistet werden, dass das

Leitbild der Euroregion Elbe/Labe umgesetzt werden kann. Des Weiteren sind einige

Ziele durch den Beitritt Tschechiens zur EU 2004 veraltet und es sind in den letzten

Jahren Themen in den Fokus geraten, welche in dem Regionalen Entwicklungskonzept

bisher kaum oder keine Beachtung fanden, wie beispielsweise der Klimawandel. Es ist

notwendig die Zielvorgaben der aktuellen Situation anzupassen. Ein weiterer Punkt,

welcher in Zukunft mehr Beachtung erhalten sollte, ist die Sprachausbildung von Kin-

dern und Erwachsenen in der Region. Die einstimmige Meinung aller Interviewpartner

hat ergeben, dass eines der größten Probleme für grenzüberschreitende Kooperati-

onsbeziehungen die Sprachbarriere ist und diese daher auch scheitern können.

Positiv anzumerken sind die zahlreichen Multiplikatoreffekte der Maßnahmen, denn die

(beabsichtigten) Wirkungen eines Projektes können sehr vielseitig sein und zur Erfül-

lung mehrerer Ziele beitragen.

Am Schluss bleibt kritisch festzuhalten, dass die in dieser Arbeit gewählte Methode zur

Evaluierung nicht für eine vollständige Bewertung des Umsetzungsstandes des Regio-

nalen Entwicklungskonzeptes ausreicht. Einerseits konnten teilweise die erzielten Wir-

kungen der Projekte nicht ermittelt, und andererseits nicht für jedes Ziel Indikatoren

ausgewiesen werden. Durch das erste Problem war die genaue Bewertung des Um-

setzungsstandes nicht möglich und durch das zweite Problem ist teilweise die Gewähr-

leistung der Nachvollziehbarkeit nicht gegeben. Das vorliegende Datenmaterial ermög-

lichte nicht immer die Anwendung von Indikatoren. Zudem konnte keine ausreichend

detaillierte Betrachtung bzw. Bewertung jeder einzelnen Zielumsetzung, aus Zeitgrün-

den und Fehlen bestimmter Daten, vorgenommen werden. Vielmehr wurde versucht

einen Überblick über durchgeführte Maßnahmen zu schaffen und bei Möglichkeit Aus-

sagen über die Wirkungen zu geben. Die Meinungen der Experten haben zur Bewer-

tung der Zielumsetzung beigetragen. So konnten trotzdem zu jedem Handlungsfeld

Aussagen zur Zielerreichung getroffen werden. Um eine detaillierte nachvollziehbare

Aussage zu jedem Ziel treffen zu können, ist es notwendig diese Evaluierung in der

Zukunft zu vertiefen. Dabei könnten Befragungen von Unternehmern, Gästen oder der

Bevölkerung der Region durchgeführt werden. Da alle Aussagen in dieser Arbeit aus

deutscher Sicht getroffen wurden, wäre es dann auch notwendig gleiche Untersuchun-

gen auf der tschechischen Seite durchzuführen.

Trotz aller Kritik, hat die vorliegende Evaluierung gezeigt, welche Ziele des grenzüber-

schreitenden Regionalen Entwicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeit-

raum 2001-2011 bereits erfüllt und welche noch nicht oder nicht ausreichend realisiert

126

wurden. So konnten Handlungsempfehlungen für die Aufstellung des neuen REK 2013

und der neuen EU-Förderperiode 2014-2020 gegeben werde.

127

8 Schlussfolgerungen

Im Hinblick auf die neue Förderperiode 2014-2020 ergeben sich neue Herausforderun-

gen und Perspektiven für die Euroregion Elbe/Labe. Auch in Zukunft wird es mehr auf

strategische und integrierte Ansätze gerade in den Grenzregionen ankommen.236 Im

Jahr 2013 soll das Regionale Entwicklungskonzept der Euroregion Elbe/Labe von 2001

erneuert werden. Daher war es notwendig die bisherige Entwicklung in den neun

Handlungsfeldern zu bewerten. Dieses Entwicklungskonzept wurde durch das Institut

der Geographie an der Technischen Universität Dresden erstellt und enthält spezifi-

sche Aussagen zu den Stärken, Schwächen und Potentialen der Region zu diesem

Zeitpunkt. Darauf aufbauend wurden in neun verschiedenen Handlungsfeldern insge-

samt 51 Ziele definiert, durch welche die besagten Stärken und Potentiale genutzt und

Schwächen abgebaut werden sollten. Die Handlungsfelder sind:237

• Technische und soziale Infrastruktur,

• Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,

• Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur,

• Tourismus und Naherholung,

• Umwelt, Natur und Landschaft,

• Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt,

• Bildung und Qualifizierung,

• sozialer, kultureller und sportlicher Bereich sowie

• Kooperation, Kommunikation und Sicherheit.

Einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der grenzübergreifenden Region leistet die

freiwillige Interessengemeinschaft Euroregion Elbe/Labe entlang der sächsisch-

tschechischen Grenze, die durch zwei öffentlich-rechtliche Kommunalgemeinschaften

gebildet wird. Ihre Mitglieder sind auf der deutschen Seite die Stadt Dresden und der

Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, auf tschechischer Seite die Städte und

Gemeinden der Landkreise Ústí nad Labem, Teplice, Litoměřice und ein Teil des Krei-

ses Děčín. Die Euroregion feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie unterstützt

u.a. die Kooperation in Fragen der Regionalplanung, die Angleichung des Lebensstan-

dards sowie die Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen im

Gebiet.238 Ein Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Akteuren,

236 Vgl. Bergefeld, 2012. 237 Kowalke; König, 2001. 238 Euroregion Elbe/Labe 2003b.

128

Institutionen und Bürgern der Region zu stärken und zu vereinfachen.239 Das Zusam-

menwachsen der beiden Teilräume beiderseits der Grenze soll gefördert und ein Bei-

trag zum europäischen Einigungsgedanken geleistet werden. Die Arbeit der Euroregion

entspricht den Leitlinien der europäischen Strukturpolitik und wird durch finanzielle Mit-

tel der Europäischen Union unterstützt.

Das wichtigste Finanzierungsinstrument ist die Gemeinschaftsinitiative Interreg III A

(jetzt Ziel-3 genannt), welches Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

unterstützt. Die geförderten Großprojekte der Jahre 2001 bis zum heutigen Tag stan-

den unter anderem im Fokus dieser Arbeit und wurden einer Analyse unterzogen. Des

Weiteren wurden statistische Daten ausgewertet und Experteninterviews geführt. Mit

den Ergebnissen wurde die Umsetzung des grenzübergreifenden REK von 2001 be-

wertet. Mit Hilfe von Vollzugs- und Wirkungsindikatoren, wurde zu jedem Ziel eine Ziel-

erreichungskontrolle durchgeführt. Damit konnten die eingangs gestellten Fragen:

• Wurden die Ziele des Konzeptes von 2001 in den Handlungsfeldern erreicht?,

• Sind Defizite festzustellen und wenn ja wo sind diese verortet?

beantwortet werden. Der Umsetzungsstand des grenzüberschreitenden regionalen

Entwicklungskonzeptes konnte ermittelt und Handlungsempfehlungen gegeben wer-

den. Es wurde festgestellt, dass mit den bisher durchgeführten Maßnahmen ein we-

sentlicher Beitrag zur Verringerung der strukturellen Unterschiede im Gebiet und damit

zur Erfüllung des ausgewiesenen Leitbildes geleistet worden ist. Die Umsetzung der

Ziele ist als positiv einzuschätzen. Jedoch wurden in jedem Handlungsfeld Defizite

festgestellt. Großer Handlungsbedarf existiert beispielsweise in dem Bereich Bevölke-

rung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt. Gute Fortschritte sind beispielsweise in den

Handlungsfeldern sozialer, kultureller und sportlicher Bereich sowie Kooperation,

Kommunikation und Sicherheit zu verzeichnen.

Die vorliegende Studie hat gezeigt, welche Ziele umgesetzt wurden und in welchen

Handlungsfeldern noch Defizite herrschen. Dennoch wird zukünftig eine detailliertere

Evaluierung empfohlen, um einzelne Maßnahmen, deren Wirkung und Beitrag zur Rea-

lisierung der Zielvorgaben besser betrachten zu können. Dabei ist es wichtig, neben

den, mit Geldern der Europäischen Union finanzierten Projekten, auch weitere durch-

geführte Maßnahmen im Gebiet der Euroregion zu beachten. Ferner gilt es die sich

ändernden Rahmenbedingungen zu betrachten, welche sich durch die stetige Entwick-

lung des Gebietes selbst ergeben. Somit haben einige im Entwicklungskonzept aus-

239 Euroregion Elbe/Labe 2007a.

129

gewiesenen Ziele keine Gültigkeit mehr, währenddessen in anderen Bereichen neuer

Handlungsbedarf entsteht.

Das Potential für grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollte besser genutzt werden.

Es ist wichtig, sich auf wesentliche Felder der Kooperation zu verständigen, die Akteu-

re im Grenzraum einzubinden und nachhaltige grenzübergreifende Entwicklungen vor-

anzutreiben. Mit Hilfe der Förderinstrumente der europäischen Kohäsionspolitik, mit

der die Entwicklungsdifferenzen gemindert und insbesondere die grenzübergreifende

Zusammenarbeit gestärkt werden soll, können die Prozesse der grenzübergreifenden

Regionalentwicklung weiter unterstützt werden. Abschließend ist festzuhalten, dass für

eine weiterhin erfolgreiche gemeinsame grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine

Stärkung der Kommunikation aller beteiligten Akteure erforderlich ist, um gemeinsame

Projekte zu schaffen und umzusetzen. Nur so ist es möglich die Entwicklung der Euro-

region zu koordinieren und die Region langfristig erfolgreich in allen Bereichen zu ge-

stalten.

X

Quellenverzeichnis

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Gemeinsamer Bericht zur Luftqualität im Schwarzen Dreieck 2002 In: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/luft/Bericht_Luftqualitaet_Schwarzes_Dreieck_2002.pdf, am 30.03.2012. Gemeinsame Klassifikation der Gebietseinheiten für die Statistik In: www.europa.eu/legislation_summaries/regional_policy/management/g24218_de.htm., am 10.03.2012. Grace In: http://www.gracecz.cz/de/gracecz, am 23.04.2012. HRB Bärenstein. Biela In: http://www.hrb-baerenstein-biela.de/seiten/start.aspx, am 17.05.2012. Interreg III A-Hallo Nachbar/ Projektdatenbank In: http://www.interreg3a.info/templates/tyTP_projects.php?topic=Projektdatenbank, am 16.02.2012. InterregProgramm In: http://www.interreg.de/cln_032/nn_457532/INTERREG/DE/Programm/programm__node.html?__nnn=true, am 15.12.2011. IOER, (2007) Regionales Entwicklungskonzept. In: www.ioer.de/PLAIN/d_rek.htm, am 12.11.2011. Landesamt für Statistik des Freistaates Sachsen In: http://www.statistik.sachsen.de, am 26.02.2012. Leader-Regionen-Deutsche Vernetzungsstelle In: http://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/regionen/leader, am 20.04.2012. Neubau der Autobahn A17 Dresden-Prag Die Geschichte der Autobahn Dresden-Prag. In: http://www.autobahn17.de, am 21.02.2012. Pelz, W. SWOT-Analyse: Definition, Beispiele, Vorlagen, Marketing, Businessplan. In: http://www.wpelz.de/ress/swot.pdf, am 20.04.2012. Programm Phare In: http://europa.eu/legislation_summaries/enlargement/2004_and_2007_enlargement/e50004_de.htm, am 20.04.2012. Projekt Elbausbau: Informationen und Details zur Elbvertiefung In: http://www.zukunftelbe.de/elbausbau/index.php, am 27.02.2012. Raw Materials In: http://www.raw-materials-database.com, am 02.03.2012.

XVIII

Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge Fortschreibung Windenergienutzung. In: http://www.rpv-elbtalosterz.de/index.php?id=fortschreibungwindenergienutzung, am 23.04.2012. Regionalpolitik Inforegio (1) Interreg III Haushalt. In: http://ec.europa.eu/regional_policy/archive/interreg3/finan/finan_de.htm, am 15.12.2011. Regionalpolitik Inforegio (2) Interreg III A : grenzübergreifende Zusammenarbeit. In: http://ec.europa.eu/regional_policy/archive/interreg3/abc/voleta_de.htm, am 15.12.2011. Sächsisch-Böhmischer Bauernmarkt In: http://www.sbbm-dohna.de/s_1.html, 23.04.2012. Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (1) Mittelstand. In: http://www.smwa.sachsen.de/de/Foerderung/Mittelstand/18289.html, am 18.04.2012. Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (2) Sächsische Verbundinitiativen. In: http://www.smwa.sachsen.de/de/Mittelstand__Existenzgruender/Wachstum/Saechsische_Verbundinitiativen/18485.html, am 18.04.2012. Sächsisch-Tschechische Hochschulinitiative In: www.sthi.eu, am 02.02.2012. Sächsisch-Tschechischer Theaterherbst In: www.theater-herbst.de, am 05.02.2012. Scholich D. (2011) Vortrag über „Herausforderungen und Aufgaben für die Raumplanung- auch mit Blick auf grenzüberschreitende Regionalentwicklung“ auf der Sächsischen Regionalplaner-tagung „Raumplanung und Regionalentwicklung ohne Grenzen- aktuelle Herausforde-rungen unter besonderer Beachtung grenzübergreifender Aspekte“, 03.11.2011, Hö-ckendorf. In: http://www.arl-net.de/system/files/rpl_tagung_2011_11_03_scholich.pdf, am 20.05.2012. Social Studies Help Center The Great Society-Lyndon Baines Johnson. In: http://www.socialstudieshelp.com/Lesson_104_LBJ.htm, am 12.12.2011. Stockmann, R. (2011) Evaluation eine Begriffsdefinition. In: http://www.ceval.de/typo3/fileadmin/user_upload/PDFs/Evaluation_Begriffsdefinition.pdf, am 10.10.2011. Tschechisches Amt für Statistik in Ústí n. L. In: http://www.czso.cz/, am 26.02.2012. Tschechische Kulturtage In: www.tschechische-kulturtage.de, am 05.02.2012.

XIX

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. In: http://www.saechsische-schweiz.de, am 26.04.2012. Trinationales Netzwerk Umweltbildung (TNU) In: http://www.green-triangle.info, am 12.05.2012. Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) In: http://www.vvo-online.de/de/, am 14.11.2011. VODAMIN Ziel 3-Projekt VODAMIN. In: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/8420.htm, am 28.03.2012. Zeitschrift für Evaluation In: http://www.zfev.de, am 20.10.2011. Ziel 3 (1) Fördergegenstände. In: http://www.ziel3-cil3.eu/de/foerdergrundlagen/foerdergegenstaende/index.html, am 15.12.2011. Ziel 3 (2) Förderverfahren. In: http://www.ziel3-cil3.eu/de/foerderverfahren/index.html, am 15.12.2011. Ziel 3 (3) Fördergebiet. In: http://www.ziel3-cil3.eu/de/foerdergrundlagen/foerdergebiet/index.html, am 15.12.2011. Zukunft Elbe Wasserqualität. In: http://www.zukunftelbe.de/lebensraum/wasserqualitaet/index.php, am 27.02.2012.

Unveröffentlichtes Material

Bartsch, Robert (2000): Evaluierung der bisherigen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe im Rahmen von INTERREG II A. Unveröffentlichte Diplomarbeit an der Fa-kultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden, Dresden. Euroregion Elbe/Labe (2011): Übersicht der im Zeitraum 2001 bis 2006 durchgeführten INTERREG III A- Klein- und Großprojekte, Vorarbeit von Rothe, Anika. Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. [Hrsg] (1999): Gemeinschaftliches Entwicklungs- und Handlungskonzept für die vier sächsischen Eu-roregionen, Dresden.

XX

Rothe, Anika (2007): Evaluierung des Standes der Umsetzung des grenzüberschreitenden regionalen Ent-wicklungskonzeptes der Euroregion Elbe/Labe im Zeitraum 2001-2006. Unveröffent-lichte Diplomarbeit an der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der Techni-schen Universität Dresden, Dresden. Rothe, Anika (2005a): Bewertung der Maßnahmenumsetzung laut Regionalem Entwicklungskonzept 2001. Unveröffentlichte Praktikumsarbeit bei der Euroregion Elbe/Labe, Kommunalgemein-schaft Euroregion, Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V., Pirna. Rothe, Anika (2005b): Projektliste Interreg III A, Pirna.

Sonstige Quellen

Experteninterviews:

In Gesprächen ausgehändigte Materialien:

Meerbach, T. (2012): Fahrgastzahlen des Elbe/Labe Sprinters und RE20 2005-2011, Dresden. Nährig, J. (2012): Kriminalstatistiken 2002-2011, Dresden. Preußcher, C. (2011): Liste der Ziel 3- Großprojekte, Pirna.

Gesprächspartner Institution/Position Datum

Uli Molter Technische Universität Chemnitz 16.01.2012 Lehrstuhl Humangeographie Ostmitteleuropas

Torsten Meerbach Verkehrsverbund Oberelbe GmbH 07.02.2012 Abteilung Verkehrsplanung

Jürgen Nährig Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge 08.02.2012

Kriminaldirektor; Leiter Referat Verbrechensbekämp-fung

Tino Richter Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. 15.02.2012 Geschäftsführer Dr. Gerhard Kir-kamm Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH 23.02.2012 Projektleiter

Sebastian Dittrich Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH 23.02.2012 Project Manager AutoNet

Dr. Sabine Stab Nationalparkzentrum Bad Schandau 09.05.2012 Leiterin Dr. Heidmarie Rus-sig

Regionaler Planungsverband Oberes Elb-tal/Osterzgebirge 15.05.2012

Leiterin der Geschäftsstelle

XXI

Kurzbeiträge der Konferenz „Regionalentwicklung und Perspektiven in Grenz-

räumen- das Beispiel Sachsen-Tschechien“, 28.03.2012, Dresden:

Selke, W. (2012): Grenzüberschreitende Raumentwicklung und Zusammenarbeit aus überregionaler Sicht- Ein globales Modell für territorialen Zusammenhalt? Bergefeld, A. (2012): Sächsisch-tschechische Grenzraumstudie-Masterplan zur Regionalentwicklung aus sächsischer Sicht.

XXII

Anhang

Anhang 1: Ziele und Prioritäten der neun Handlungsfelder .................................. XXIII

Anhang 2 (1): Liste der Interreg III A Großprojekte 2001-2006 ........................... XXXII

Anhang 2 (2): Liste der Ziel-3 Großprojekte 2007-2013 .......................................... LXI

Anhang 3: Grenzübergänge in der Euroregion .................................................LXXXV

Anhang 4: Touristische Kennzahlen ................................................................ LXXXVI

Anhang 5: Landnutzung (in %) in der Euroregion Elbe/Labe .......................... LXXXVII

Anhang 6: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe ................. LXXXVII

Anhang 7: Migrationssaldo in der Euroregion Elbe/Labe ............................... LXXXVIII

Anhang 8: Kriminalstatistik 2002-2011 ............................................................ LXXXIX

Anhang 9: Betriebe und Beschäftigte im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe;

Baugewerbe im sächsischen Teil der Euroregion Elbe/Labe .................................. XC

Anhang 10: Gültigkeitsbereich des Elbe/Labe Tickets ........................................... XCI

XXIII

Anhang 1: Ziele und Prioritäten der neun Handlungsfelder Quelle: Kowalke; König, 2001. Handlungsfeld Ziel Prioritäten

1.Technische und soziale Infrastruktur:

1: Schaffung von Einrichtungen zur grenzübergreifenden Nutzung Prioritäten

- Bau von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens

- Bau von kulturellen Einrichtungen

- Bau von Sportstätten

- Bau von touristischen Einrichtungen

- Bau von Kindereinrichtungen

2: Erzeugung und Nutzung alternativer Energien

- Energiekonzept für den schwach besiedelten Grenzraum

- Bau von Wasserkraftanlagen

- Umstellung auf umweltfreundlichere Energieträger

- Kommunale/Private Maßnahmen im Bereich Energie

- Nutzung von Biomasse, Solarenergie

3: Organisation einer grenzüberschrei-tenden Wasserversorgung und Abwas-serentsorgung

- Programm Abwasserbeseitigung im schwach besiedelten ländlichen Raum

- Ausweisung grenzüberschreitender Wasserschutzgebiete

4: Organisation einer grenzüberschrei-tenden Abfallentsorgung

5: Schaffung von modernen grenzüber-schreitenden Telekommunikationsver-bindungen

- Bau von Hochleistungsverbindungen

- Verdichtung des mobilen Funknetzes

2. Verkehr und Ver-kehrsinfrastruktur:

1: Verbesserung des Zustandes des Straßennetzes

- Bau von Ortsumgehungsstraßen

- Ausbau wichtiger Kreuzungen

- Neubau bzw. Rekonstruktion von Brücken, Viadukten

- schneller Bau der A17/ D8

- qualitativer und quantitativer Ausbau des grenznahen Straßennetzes

XXIV

2: Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen Ober- und Mittelzentren

- Verkürzung der Fahrzeiten zwischen den Zentren

- Erhöhung der Taktfrequenzen im ÖPNV

3: Schaffung neuer und Ausbau beste-hender Grenzübergänge

- Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Grenzübergänge

- Etablierung neuer Grenzübergänge für den Wirtschaftsverkehr

- Ausbau der Zubringerstraßen zur Autobahn

- Bau der Grenzübergangstelle Breitenau-Krasny Les im Rahmen der A17/D8

- Wiederherstellung des Eisenbahngrenzübergang Sebnitz- Dolní Poustevna

- Entflechtung durch weitere Grenzübergänge und Grenzübertrittsstellen

4: Verbesserung der Attraktivität öffentli-cher Verkehrsverbindungen

- Schaffung attraktiver (grenzüberschreitender) Verbindungen

- Fahrplanabstimmung Fernverkehr, Regionalverkehr, ÖPNV auch grenzüberschreitend

- Erschließung neuer Finanzierungsquellen für den ÖV

- Erhalt und Ausbau des ÖPNV und des öffentlichen Regionalverkehrs

5: Verbesserung des Schienenverkehrs - Bau bzw. Wiederherstellung (grenzüberschreitender) Verbindungen

- Verbesserung des Zustands des Schienennetzes

6: Verknüpfung der Verkehrsträger - Minderung der Belastungen durch LKW-Schwerverkehr

- Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bzw. auf das Wasser

- Schaffung von Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern

- Schaffung von Park & Ride Plätzen

7: Sicherung der Elbeschifffahrt - Vertiefung der Fahrrinne (ökologisch vertretbar)

8: Verbesserung der Anbindung an den Flugverkehr

- Optimierung der Verkehrsanbindung an die Flughäfen Dresden-Klotzsche oder auch Prag (insbesondere ÖPNV)

3. Wirtschaft und Wirtschaftsstruktur:

1: Förderung von Investitionen externer Unternehmen

- (grenzüberschreitende) Vermarktung

- Verbesserung der Markttransparenz

- Beihilfen durch Wirtschaftsförderung

2: Verbesserung der Investitionsfähigkeit - Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der Unternehmen

XXV

und Vernetzung ansässiger Unterneh-men

- Verbesserung der Markt- und Marketingkenntnisse

- Verbesserung des Managements

- Vernetzung und Kooperation von Unternehmen

3: Schaffung bzw. Sicherung von ge-werblichen Arbeitsplätzen

- Neuansiedlung von Industrie und Gewerbe

- Bestandssicherung „angeschlagener Unternehmen“ bzw. von Filialen

4: Bewältigung des Strukturwandels - CR: Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der Betriebe

- Verbesserung der Vermarktung land- u. forstwirtschaftlicher Produkte, erneuerbare Rohstoffe

5: Kompensierung von Standortnachtei-len

- Kompensierung von Nachteilen aufgrund der Randlage und der natürlichen Bedingun-gen - Minderung der Energiekostennachteile

- Senkung des euroregionalen Kostengefälles

6: Intensivierung der grenzüberschrei-tenden Kooperation zwischen Unter-nehmen und zwischen Arbeitsverwaltun-gen

- Vereinfachung bei Zollmodalitäten

- Schaffung von grenzübergreifenden Foren

- Angleichung des Wirtschafts- und Arbeitsrecht im Hinblick auf den erwarteten Beitritt der CR zur EU

- Bewilligung von Arbeitserlaubnissen bzw. Aufenthaltsgenehmigungen

7: Schaffung gemeinsamer Gewerbe-standorte

- Ausweisung von (grenzüberschreitenden) Gewerbegebieten

- Festlegung von Vorbehaltsflächen für Industrie und Gewerbe

8: grenzüberschreitende Zusammenar-beit der Agrar- und Forstverwaltungen

- grenzüberschreitender Erfahrungsaustausch

- Abstimmung beim Zoll

- CR: Klärung der Eigentumsverhältnisse

- Aufbau einer grenzüberschreitenden Kommunikation und Kooperation

- Schaffung enger bilateraler Partnerschaften

- grenzüberschreitendes Management

9: Stärkung von Land- und Forstwirt-schaft

- Schaffung regionaler Kreisläufe

- Schaffung von Arbeitsplätzen in der Land- und Forstwirtschaft

XXVI

- Abbau der Eigenkapitalschwäche land- u. forstwirtschaftlicher Betriebe

4. Tourismus und Naherholung:

1: Steigerung der Qualität der touristi-schen Angebote(Kunden- bzw. Nachfra-georientierung)

- Maßnahmen zur Unabhängigkeit von der Saison durch weitere Angebote

- gemeinsame Tourismusangebote

- Ausbau der touristischen Infrastruktur (Schlechtwetter, ganzjährig)

2: Nutzung bzw. Schaffung von Syner-gieeffekten insbesondere mit KMU und Unternehmen der Land- und Forstwirt-schaft

- Kooperation zwischen den Beteiligten

- Einbeziehung der Landeigentümer in die touristische Entwicklung

- Urlaub auf dem Bauernhof

- Zugang der Touristen zu dem vorhandenen soziokulturellen und sportlichen Angebot

- Erhaltung der Kulturlandschaft für den Tourismus

3: (grenzüberschreitende) Information und Vermarktung

- Verzicht auf „Kirchturmdenken“

- gemeinsame Vermarktung des Kulturraums

- Information und Publikation grenzüberschreitend anbieten

- Durchführung von grenzüberschreitendem Marketing

- (euro)regionales Fremdenverkehrsmanagement

4: Etablierung eines naturverträglichen Tourismus

- Lenkung der Touristenströme in den Nationalparken Sächsisch-Böhmische Schweiz

- Qualität statt Quantität

5.Umwelt, Natur und Landschaft:

1: Pflege des Landschaftsbildes und der Kulturlandschaft

- Schaffung von Finanzierungssystemen für die Landschaftspflege

- Verhinderung des Artenschwunds

- Konzentration der Siedlungstätigkeit auf die Städte

- Sicherung des Kulturlandschaftsraums

- Flächendeckende nachhaltige Landnutzung

- bessere Integration von Windkraftanlagen

- Durchführung von Kulturlandschaftspflege und Reintegration ungenutzter Flächen in die Landschaft

2: Stärkung der Strukturen des Ländli-chen Raumes

- Strukturwandel in der Landwirtschaft

- Abfederung von Strukturschwächen in peripheren Lagen

XXVII

- Schaffung regionaler Kreisläufe

3: Verbesserung der Wasserqualität der Fließgewässer

- Schaffung von Klärkapazitäten

- Programm Abwasserbeseitigung oberhalb des Verdichtungsraums „Oberes Elbtal“

- Programm Abwasserbeseitigung im schwach besiedelten ländlichen Raum

4: Verminderung von Schadstoffbelas-tungen

- Abbau der Verkehrsbelastungen in Ballungsräumen

- Stabilisierung der Luftqualität in den Kurorten

- Begrenzung lokaler Schadstoffbelastungen

- Entflechtung des Güterverkehrs

- Minderung der Emissionen

5: Rekultivierung und Sanierung des Bodens

- Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Bodens durch Beseitigung von Altlasten

- neue Nutzung der Industriebrachen

- Rekultivierung ehemaliger Tagebaue

- Sanierung im Bergbau

- Revitalisierung von Landschaften

6: grenzübergreifender Natur-/Landschaftsschutz

- freiwillige Projekte im Naturschutz

- grenzübergreifende Großschutzgebiete

7: Schutz des Bodens - Einschränkung weiterer Versiegelungen

- Kreisläufe in der Landbewirtschaftung

8: Minderung der Hochwassergefähr-dung

- Hochwasserschutz im Müglitztal

9: Verbesserung des Waldzustandes - prophylaktische Maßnahmen gegen Schadstoffeintrag und Monokultur

- Umbau monostrukturierter bzw. geschädigter Wälder

10: Erhöhung der Umweltbildung - Einbeziehung von Umweltbildung in die Öffentlichkeitsarbeit

- Integration der Umweltbildung in die schulische Ausbildung

6.Bevölkerung, Er-werbstätigkeit und

1: Beseitigung des extremen Defizits in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung

- Verbesserung der Situation von Familien/Alleinerziehenden mit Kind(ern)

- Schaffung von Anreizen für eine positive Geburtenentwicklung

XXVIII

Arbeitsmarkt: 2: Steigerung der Attraktivität des Ländli-chen Raumes für die Jugend

- Verringerung des Arbeits- und Zeitaufwandes in Familienbetrieben

- Suggerierung von lokaler bzw. regionaler Identität

- Attraktivitätssteigerung des peripheren ländlichen Raumes

3: Verhinderung der Abwanderung aus Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplät-zen

- Schaffung von Arbeitsplätzen durch Kapazitätserweiterung und Neuansiedlung (in allen Wirtschaftsbereichen)

- Bereitstellung eines ausreichenden und bedarfsorientierten Angebots an Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Umschulungsplätzen

- Durchführung von Bedarfsanalysen und Angebotsstudien zur ständigen Beobachtung des Arbeitsmarktes

4: Verhinderung der Abwanderung von unter 35-Jährigen und Hochqualifizierten

5: Verbreiterung des Erwerbsspektrums (vor allem im Ländlichen Raum)

- Erschließung alternativer Einkommensquellen

6: Stärke Reintegration von Problem-gruppen (z. B. Langzeitarbeitslose, Ju-gendliche, über 45-Jährige, Behinderte) in den Arbeitsmarkt

7: Ausbildung und Vermittlung qualifizier-ter Arbeitskräfte für Zukunftsbranchen

- bessere Vermittlung von Fachkräften

- Angebot bedarfsorientierter Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten erweitern

- Unterstützung der Qualifizierungsbemühungen der KMU

- Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen

7.Bildung und Quali-fizierung:

1: Stärkere Zusammenarbeit höherer Bildungseinrichtungen

- Aufstellung von Konzepten und Management des grenzüberschreitenden Bildungsaus-tausches

- Studentenaustausch

- Verankerung grenzüberschreitender Fragen in die Lehrpläne

- Hochschulkooperation z. B. gemeinsame Hochschulinitiativen

- gemeinsame Nutzung von Einrichtungen

- Zusammenarbeit in der Forschung

2: Bessere Zusammenarbeit im Bereich - mehr Angebote an (Kurz)praktika

XXIX

der beruflichen Bildung - Ermöglichung der beruflichen Erstausbildung grenzüberschreitend (rechtliche Abstim-mung) - bessere Kooperationen zwischen Berufsbildungseinrichtungen

- Informationsaustausch bezüglich des Ausbildungsbedarfs intensivieren

- Erhöhung der Qualifizierungsbereitschaft

- Berücksichtigung der Erfordernisse der KMU bei der Ausbildung

- bedarfsorientierte Ausbildung

- Austausch von Fachkräften zur Ausbildung

3: Ausweitung des schulischen Ange-bots

- spezielle Lehrerfortbildungen

- Schüleraustausch

- Förderung bilingualer schulischer Bildung

8. Sozialer, kulturel-ler und sportlicher Bereich:

1: Verbesserung der Zusammenarbeit von Kultur- und Kunsteinrichtungen

- Zusammenarbeit im soziokulturellen Bereich

- Informationen über Ansprechpartner, Austausch- u. Finanzierungsmöglichkeiten

- stärkere Nutzung privater bzw. informeller Verbindungen

- Austausch/Informationen über bestehende Konzepte/Erstellung neuer Konzepte

- Verbesserung der Finanzsituation öffentlicher Haushalte

- stärkere Förderung von Kleinprojekten

- Durchführung gemeinsamer Ausstellungen; Lösung der Zollprobleme

2: Sportaustausch - Austausch von Trainern oder Trainingsmethoden

- Organisation gemeinsamer Sportereignisse/-veranstaltungen

3: Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Bereich

- grenzübergreifende Nutzung der medizinischen und sozialen Infrastruktur

- Hospitationsaustausch von Ärzten und mittlerem medizinischen Personal

- Bildung von Netzwerken (z. B. im Bereich Therapie oder Prophylaxe)

- Zusammenarbeit im Bereich Altenpflege

- Zusammenarbeit im Bereich Kinderbetreuung

4: Erhöhung der Gesundheitsvorsorge - Programm Gesundheitsvorsorge

XXX

5: Verbesserung der soziokulturellen Zusammenarbeit

- Zusammenarbeit im Bereich Familie

- Zusammenarbeit im Bereich Jugend

- Zusammenarbeit im Bereich Vereinswesen

- Zusammenarbeit im Bereich benachteiligter Gruppen

9. Kooperation, Kommunikation und Sicherheit:

1: gemeinsames Auftreten der Euroregi-on

- Erhöhung des Bekanntheitsgrad der Euroregion in der Bevölkerung

- Verbesserung des Wissens über die Nachbarn

- Vereinfachung der Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse

- stärkere Abstimmung zwischen den Akteuren

2: Aufbau eines Projektmanagements - Organisation der Beratung der Projektträger

- Nutzung des Know-hows der Projektträger für die Zusammenarbeit

- Schaffung von Kontaktstellen für die grenzüberschreitende Kooperation

- stärkere Abstimmung der Förderung

3: grenzüberschreitende Öffentlichkeits-arbeit

- Zusammenarbeit im Bereich Medien

- länderübergreifende Berichterstattung in der lokalen Presse

- bessere Darstellung (euro)regionaler Aktivitäten

- Herausgabe zweisprachiger Publikationen

4: Förderung direkter persönlicher bzw. zwischenmenschlicher Kontakte

- ökumenische Zusammenarbeit

- Zusammenarbeit im Vereinswesen

5: länderübergreifende Raumplanung - Abstimmung regionaler Entwicklungskonzepte

- Abstimmung bei Nutzungskonflikten im Grenzraum

- Beitrag zu dem europäischen Raumentwicklungskonzept

6: Schaffung grenzübergreifender Infor-mationssysteme

- Austausch von Fachinformationen

- Bereitstellung grenzüberschreitender Informationen zur aktuellen Verkehrssituation

- Etablierung grenzüberschreitender Warnsysteme

7: Verringerung der Grenzkriminalität - grenzüberschreitende Prävention

- Kooperation der Strafverfolgungsbehörden

XXXI

- Kooperation kommunaler Ordnungskräfte

- Zusammenarbeit bei illegalen Einreisen

- Verhinderung/Minderung der Wirtschaftskriminalität insbesondere Schmuggel und Produktpiraterie

- Verhinderung/Minderung der Beschaffungskriminalität

- Verhinderung/Minderung illegaler Mülltransporte

8: Minderung von Gesundheitsrisiken und der Seuchengefahr

- Minderung der Importe von Krankheiten aus Drittstaaten

- Überwachung der Grenz-Prostitution

- Minderung der Importe von Tierseuchen aus Drittstaaten

- Minderung der Gefahr des Übertritts von Tierseuchen

9: Optimale Zusammenarbeit im Bereich Rettungswesen

- Nutzung der Potentiale im Rettungswesen grenzüberschreitend

- flächendeckende Vernetzung von Rettungswesen und Feuerwehr

- Informationsaustausch verbessern

10: Optimale Zusammenarbeit im Be-reich Katastrophenschutz

- Zusammenarbeit im Katastrophenschutz

- Zusammenarbeit bei Gefahrguttransporten

- Aufbau von Netzwerken

XXXII

Anhang 2 (1): Liste der Interreg III A Großprojekte 2001-2006 Quelle: Rothe, A. (2005b), abgeändert. EEL D0789 Schaffung der grenzüberschreitenden

feuerwehrtechnischen Infrastruktur im Bereich "Hoher Schneeberg"

Gemeinde Rosenthal-Bielatal

01.10.2005 bis

30.06.2007

Abstimmung und Erarbeitung gemeinsamer Ein-satzpläne zur Brandbekämpfung im grenznahen Raum; Neubau eines Gerätehauses im Ortsteil Rosenthal; Beschaffung eines neuen Einsatzfahr-zeuges

ERE D495 EEL

Erste deutsch-tschechische Wander- und Bikestation

Verein "Gehandicapt-Na und?!" e.V.

01.04.2005 bis

31.12.2006

Teilobjekt Altes Torfhaus und Neues Torfhaus

19 Neubau eines DRK-Rettungszentrums in Dippoldiswalde

583 Rekonstruktion von Sanitäranlagen im Kinder- und Erholungszentrum Sebnitz e. V.

EEL 10183 Galerie der Sächsisch-Böhmischen Schweiz im Landschloß Pirna-Zuschendorf

Förderverein Landschloß Pirna-Zuschendorf e.V.

01.01.2004 bis

30.06.2006

Ausbau von Räumen zur Sammlung, Ausstellung und Erarbeitung von Kunstgut des gemeinsamen Landschaftsraumes. Daran beteiligte deutsche und tschechische Künstler sollten sich thematisch mit der Sächsisch-Böhmischen Schweiz beschäf-tigen.

EEL D471 Errichtung deutsch-tschechisches Begegnungszentrum Lindenhof Lie-bethal

Liebetaler e.V. 01.04.2005 bis

30.11.2006

Bau einer Gemeinschaftseinrichtung

EEL 11086 Sanierung Sportplatz Reinhardtdorf-Schöna

Gemeinde Rein-hardtsdorf-Schöna

01.03.2004 bis

31.08.2004

Sanierung des Sportplatzes durch Herrichten Unterbau, Entwässerrung und Aufbringen von Kunstrasen

EEL 11049 Infrastrukturelle Ergänzungsmaßnah-men zum Wildpark Osterzgebirge

Zweckverband Wildpark Osterzgebirge, Geising

07/2002 bis 10/2003

Errichtung von Campingmöglichkeiten und einfa-chen Übernachtungsmöglichkeiten zur Verbesse-rung der grenzüberschreitenden touristischen Infrastruktur in enger Zusammenarbeit mit touris-tischen Einrichtungen in Böhmen

EEL 11010 Besucherbergwerk "Marie-Louise-Stolln"

Kurortentwicklungs- und Förderverein Bad Gott-leuba-Berggießhübel e.V.

01.11.2003 bis

31.10.2005

Erschließung des Altbergbaus mit dem "Mutter-Gottes-Lager" zu einem Besucherbergwerk und Umbau des Bergwerkgebäudes zu einer Binatio-nalen Bildungsstätte mit einer Multivisionsshow

XXXIII

zur Geschichte des überregionalen grenzüber-schreitenden Bergbaus.

EEL 10179 Errichtung eines Rastplatzes und Begegnungsstätte sowie eines Hoch-seilgartens am Zirkelsteinhaus

Naturfreunde Deutsch-lands Ortsgruppe Dres-den e.V.

01.09.2003 bis

30.06.2004

Aufbau einer öffentlichen Basiseinrichtung des Fremdenverkehrs für die Region um den Zirkel-stein zur Förderung des grenzüberschreitenden Tourismus. Verbesserung der grenzregionalen Zusammenarbeit im Segment Umweltbildung und grenzüberschreitender Jugend- und Familienbe-gegnung

EEL 11100 Internationaler Informationspavillon mit Brunnen im Licht-, Wasser- und Musikspiel

Gemeinde Kurort Rathen 01.11.2003 bis

30.06.2004

Schaffung eines mehrsprachigen Informations-punktes in einem vorhandenen Pavillon für Tou-risten im Kurort Rathen für den Bereich der säch-sisch-bömischen Schweiz mit einem vorhandenen Brunnen, welcher im künstlerischen Wechselspiel von Musik, Wasser und Licht Touristen anspre-chen soll.

EEL 11111 Schaffung einer Begegnungsstätte in der Sächsischen Schweiz für den Tourismus

Deutsches Jugendher-bergswerk, LV Sachsen

01.04.2004 bis

30.10.2006

Ausbau einer Begegnungsstätte als öffentliche Basiseinrichtung für den Tourismus, Stützmauer-bau, Einfriedung, Pflasterung, Grillplatz, Sitzmög-lichkeiten, Sport, Spiel, Tanzfläche, Beleuchtung und Begrünung

EEL 11140 Rast- und Erholungsplatz Neurehe-feld

Förderung sozialer Pro-jekte im Osterzgebirge e.V.

01.07.2004 bis

31.12.2004

Bau eines Rast- und Erholungsplatzes am Kno-tenpunkt dreier überregionaler Wanderwege, eines Fernradweges und des sächsischen Reit-wegenetzes in Neurehefeld mit Bänken, Beleuch-tung und Bepflanzung

EEL D618 Bau einer touristischen Basiseinrich-tung

Liebethaler Verein für soziokulturelle Zusam-menarbeit e.V.

01.01.2005 bis

27.06.2005

Bau eines öffentlichen Park- und Rastplatzes in Liebethal

EEL D0850 Kneipp-Naturgarten Pretzschendorf-ganzheitliche Gesundheitsförderung von Kindesbeinen an

Gemeinde Pretzschen-dorf

01.10.2005 bis

30.11.2006

Anlage eines öffentlich zugänglichen Kneipp-Naturgartens am Kneipp-Kindergarten Pretz-schendorf

EEL TR963 Revitalisierung des Objektes Větruše in Ústí nad Labem: Sportplatz-Spiegellabyrith

Statuární město Ústí nad Labem

01.02.2005 bis

31.12.2005

Bau eines Spiegellabyrinths als ein selbstständi-ges Objekt mit einem eigenen Zugang und Vor-halle.

XXXIV

147 Errichtung eines grenzüberschreiten-den Bergbaulehrpfades zwischen den Städten Krupka-Geising-Altenberg-Zinnwald-Dubí 1. Bauabschnitt

204 Errichtung eines grenzüberschreiten-den Bergbaulehrpfades zwischen den Städten Krupka-Geising-Altenberg-Zinnwald-Dubí 2. Bauabschnitt

561 Wegebau für die touristische und forstliche Nutzung (Anteil EEL)

EEL 11088 Neubau und Sanierung der Familien-ferienstätte St. Ursula

Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen e.V.

01.11.2003 bis

30.08.2005

Mit dem Neubau und der Sanierung erhält die Familienferienstätte einen zeitgemäßen Standard, um auch in Zukunft den Bedürfnissen von Fami-lien umfassend gerecht zu werden. Die Nutzung und Belegung der Familienferienstätte ist nach der Fertigstellung grenzüberschreitend geplant.

EEL 11094 ERN ERE EEV

Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien

LfUG Sachsen, Energie-effizienzzentrum

10.07.2003 bis

31.10.2005

Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombi-nation mit Solaranlagen, Errichtung von Sonnen-kollektoranlagen

EEL 11106 Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes Teil 2 einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

01.10.2003 bis

31.10.2005

Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombi-nation mit Solaranlagen, Errichtung von Sonnen-kollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraft-werken (BHKW)

EEL 11115 ERN ERE

EEV

Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes Teil 3 einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

17.11.2003 bis

31.10.2005

Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten; Einrichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombi-nation mit einer Solaranlage, Errichtung von Son-nenkollektoranlagen, Einrichtung von Blockheiz-kraftwerken

EEL 11122 ERE, ERN,

EEV

Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien,

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

05.02.2004 bis

15.11.2005

Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Einrichtung von Holzfeuerungsanlagen in Verbin-

XXXV

Teil 4

Dresden, Globalantrag-steller

dung mit einer Sonnenkollektoranlage, Einrich-tung von Blockheizkraftwerken, Maßnahmen des ökologischen Mehraufwandes an Wasserkraftan-lagen

EEL 11133 ERE, ERN,

EEV

Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 5

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

22.04.2004 bis

15.11.2005

Heizungsumstellungen von Kohle auf umwelt-freundliche Energieträger in Kur- und erholungs-orten. Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Sonnenkollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)

EEL 11142 ERE, EEV,

ERN

Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 6

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

22.06.2004 bis

15.11.2005

Heizungsumstellungen von Kohle auf umwelt-freundliche Energieträger in Kur- und erholungs-orten. Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Sonnenkollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)

EEL D563 Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 7

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

07.07.2004 bis

30.11.2006

Heizungsumstellungen von Kohle auf umwelt-freundliche Energieträger in Kur- und erholungs-orten. Errichtung von Holzfeuerungsanlagen in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Sonnenkollektoranlagen, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)

EEL D658 Maßnahmen des Immissions- und Klimaschutzes einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, Teil 8

Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Energieeffizienzzentrum

23.11.2004 bis

30.11.2006

Heizungsumstellung von Kohle auf umweltfreund-liche Energieträger in Kur- und Erholungsorten, Errichtung von Holzfeuerungsanlagen, zum Teil in Kombination mit einer Solaranlage, Errichtung von Blockheizkraftwerken (BHKW)

311 Umrüstung der Feuerungsanlage im Naturfreundehaus Burg Hohenstein von Braunkohle- auf Erdgasfeuerung

355 Umstellung der Kohleheizung im Gymnasium Haus II in Altenberg auf Erdgasheizung

387 Energieträgerumstellung der Feue-rungsanlage im Schwesternwohn-heim in Heidenau

XXXVI

386 Energieträgerumstellung der Feue-rungsanlage im Verwaltungsgebäude des Johanniter-Krankenhauses in Heidenau

388 Energieträgerumstellung der Feue-rungsanlage im Dienstgebäude Burg-straße 79, Heidenau

440 Versorgung von 10 Wohngebäuden im Wohn- und Ferienpark Altenberg mit Fernwärme

EEL D676 Trinkwasserabgabe Trinkwasserzweckver-band Weißeritzgruppe

30.10.2004 bis

31.12.2005

Trinkwasserabgabe aus dem Versorgungsgebiet Zinnwald nach Cínovec

EEL 11099 Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das Projekt sächsisch-tschechisches Bauabfallkreislaufsystem (STWS)

Ingenieurbüro Dr. Ing. Fred Winkler

15.07.2003 bis

15.08.2003

Prüfung der Machbarkeit des Projektes (STWS), Untersuchung der Arbeitsplatzerhaltung und Er-weiterungsmöglichkeiten der Unternehmen, Prü-fung der wirtschaftlichen Erfolgsmöglichkeiten

546 S 183, Ersatzneubau Bauwerk 6, Brücke über den Pöbelbach im Pö-beltal

545 S 183, Ersatzneubau Bauwerk 10, Brücke über den Pöbelbach in Schmiedeberg

EEL 11123 S 178 Ausbau östlich Altenberg Straßenbauamt Dresden 01.04.2004 bis

31.12.2006

Ausbau der Staatsstraße S 178 auf der Zufahrt zum Grenzübergang Altenberg-Cínovec auf einer Länge von ca. 2,1 km

EEL D961 S 154 A Ausbau Sebnitz Straßenbauamt Dresden 19.05.2005 bis

31.12.2006

Ausbau der Staatsstraße S 178 auf der Zufahrt zum Grenzübergang D/CZ Sebnitz-Niedereinsiedel von NK 505 10 17, Station 0,105 bis Station 1,565. Die Baulänge beträgt 1460m

544 Ausbau der S 183 in Niederpöbel mit Ersatzneubau Stützwand entlang des Pöbelbaches

532 Ausbau der S 182 nördlich Rehefeld mit Bauwerk 2

XXXVII

531 Fahrbahnerneuerung der S 156 in Berthelsdorf

EEL TR936 Gemeinde Černouček-Entwicklung der Infrastruktur-Straße

obec Černouček 01.12.2004 bis

01.12.2006

Bau einer Straße durch eine neue Siedlung von Einfamilienhäusern zur Verbesserung der Infrast-ruktur und Belebung des gesellschaftlichen Le-bens am Standort.

252 Ausbau des Fußweges Grenzüber-gang. Bahratal

449 Grenzweg Schellerhau 482 Grenzweg, OT Rehefeld Zaunhaus 320 Parkplatz Grenzübergang Fürstenau 438 Personenverkehrssystem in der

Sächsisch-Böhmischen Schweiz innerhalb der Euroregion Elbe/Labe

591 Ausbau des Elberadweges vom Bahnhof Schöna bis zur Grenze zur Tschechischen Republik

ERE 0173 EEL

Wiederherstellung der grenzüber-schreitenden Eisenbahnverbindung Freiberg-Most

Zweckverband Vekehr-sverbund Mittelsachsen (ZVMS)

Oktober 2001 bis

April 2002

Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Pro-jekt "Lückenschluss Holzhau-Moldava"

1 Fähre Wiedereinführung der Fährverbindung zwischen Reinhardtsdorf-Schöna (D) und Hřensko (CZ)

EEL 11118 Konzeption für den kombinierten Güterverkehr Straße/Schiene zwi-schen Dresden/Deutschland und Tschechien

Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH, Dres-den

01.06.2004 bis

31.12.2004

Erarbeitung einer Konzeption zur Intensivierung des unbegleiteten kombinierten Güterverkehrs Straße-Schiene zwischen Tschechien und Deutschland unter Berücksichtigung der nachhal-tigen verkehrlichen Entlastung der Euroregion Elbe/Labe

EEL 11001 EEV ERN ERE

Ausbau einer Teilstrecke der Zufahrt-straße Hirschgrund Schöna

Gemeinde Rein-hardtsdorf-Schöna

09/2002 bis 06/2003

Anbindung der Ortslage Reinhardtsdorf-Schöna an den internationalen Elberadweg und die Fähre Schöna-Hřensko bezüglich eines grenzüber-schreitenden Tourismus

EEL 0181 Errichtung einer Schiffsanlegestelle in Heidenau im Bereich Elbstraße

Stadt Heidenau 01.03.2002 bis

31.12.2002

Grenzüberschreitender Tourismus: Anbindung an internationale Schifffahrtslinie nach Děčín, an internationalen Elberadweg und an ÖPNV

XXXVIII

396 Unterstützung der Entwicklung gren-züberschreitender Kooperation zwi-schen KMU Sachsen und Tschechien im Bereich von Dienstleistung und Handwerk (Elektro- und Bauhand-werk) durch anforderungsgerechte Weiterbildung und Betreuung

631 Unternehmer- und Kooperations-handbuch für grenzüberschreitendes Handeln in der Tschechischen Re-publik (Anteil EEL)

EEL 1041 Polen-Tschechien-Kontakt Das Netzwerk für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation

Industrie- und Handels-kammer Dresden

01.03.02 bis 31.12.04

Ausbau und Betrieb eines dreisprachigen Netz-werkes zwischen dem sächsisch-polnischen und den sächsisch-tschechischen Kontaktzentren für grenzüberschreitende Wirtschaftskooperation und Unterstützung der sächs. KMU durch das Netz-werk

EEL 0353 Wirtschaftsallianzen im grenznahen Bereich zur Unterstützung des kera-mischen Potenzials der Partner

Verein zur Förderung von Innovation in der Keramik e.V.

19.09.01 bis 31.12.03

Sicherung und Qualifizierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ausgewählter keramischer Be-triebe in Tschechien und Deutschland zur Ver-besserung der Situation der Branche und Erhal-tung der Wettbewerbsfähigkeit im Hinblick auf die Anforderungen des gemeinsamen Marktes

EEL 11059 Bildung des Interessenverbundes Metall- und Präzisionstechnik Oster-zgebirge-IMPRO

Herbig & Co. Präzisi-onsmechanik GmbH, Bärenstein

01.06.2002 bis

30.06.2004

Intensivierung regionaler und grenzüberschrei-tender Kooperation zur Erzielung erhöhter Koope-rationseffekte bei Marktbearbeitung, Standortsi-cherung, Erhöhung von Umsatz und Beschäfti-gung sowie Verbesserung der brancheninternen Zusammenarbeit in der deutsch-tschechischen Grenzregion

ERE 10251 EEV EEL

ERN

Pilotprojekt zur Förderung der Hu-manressourcen im Gesundheits-, Freizeit- und Tourismusbereich

HEITEC Akademie Ge-meinnützige Bildungs GmbH

01.10.2002 bis

31.12.2004

Entwicklung eines grenz- und branchenübergrei-fenden Kooperationsnetzwerkes zur Förderung der Wirtschaftskommunikation auf den Gebieten des Gesundheit-, Freizeit- und Tourismuswesens als Beitrag zur Entwicklung der Euroregionen

XXXIX

EEL D555 PackNET Wissenschaftliche Ge-sellschaft für Fördertech-nik und Verpackung Dresden

01.01.2005 bis

28.02.2006

Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes von Verpackungsunternehmen in der Region

ERE D0751 EEL

Strategische Kooperationen in der EURO TEXTIL REGION

Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

01.01.2005 bis

31.12.2006

Für die Textilindustrie Sachsens werden sparten-bezogene Handlungskonzepte, Instrumente und Aktivitäten so entwickelt, dass strategische Koo-perationen mit Unternehmen in CZ und PL mit nachhaltigen Wirkungen entstehen.

173 Entwicklung des Technologietrans-fers und der Kooperationsbeziehun-gen zur Stärkung der Wettbewerbs-fähigkeit der KMU und Abbau vor-handener Schwächen in der Eurore-gion Elbe/Labe

644 Entwicklung des Technologietrans-fers und der Kooperationsbeziehun-gen zur Stärkung der Wettbewerbs-fähigkeit der KMU und Abbau vor-handener struktureller Schwächen in der Euroregion Elbe/Labe

558 Innovationsprojekt zur Sicherung von Beschäftigung in KMU in der Grenz-region EL und Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch Abbau struktureller Schwächen

366 Projekt „Elbe-/Labe“ Existenzgrün-dung Tourismus

EEL TR1101

Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen des Be-zirkes Ústí nad Labem und des süd-westlichen Gebietes Sachsens

Universität Jana Evange-listy Purknyĕ in Ústí nad Labem

01.11.2004 bis

30.06.2006

Erarbeitung einer gemeinsamen deutsch-tschechischen wissenschaftlichen Studie über die bisherige Entwicklung, die aktuelle Situation und die perspektivische Zusammenarbeit zwischen sächsischen und tschechischen Betrieben im Kontext der Osterweiterung der Europäischen Union

XL

275 Stabilisierung der grenzüberschrei-tenden Unternehmenskooperationen zwischen Sachsen u. Böhmen

EEV 2953 ERE EEL

Grenzüberschreitendes Euro-Regionales Kommunikationsforum Bau und Ausbau

AkaTe Technische Lehr-anstalt GmbH,Chemnitz

01.01.2002 bis

31.12.2003

Forcierung der Anpassung der deutschen Bau-wirtschaft an die Bedingungen der EU-Flexibilisierung der deutsch-tschechischen Zu-sammenarbeit auf dem Bausektor; Sicherung der Qualifizierung des regionalen Fachkräftepoten-tials.

EEL 10327 ERE EEV

Euroregionales interkulturelles Kom-munikationsforum

Bundesverband deutsch-er Unternehmer in der Tschechischen Republik, Chemnitz

17.06.2002 bis

16.06.2003

Das euroregionale interkulturelle Kommunikati-onsforum dient der Verbesserung der Zusam-menarbeit deutscher und tschechischer KMU im Bereich der Unternehmensführung sowie der interkulturellen Qualifizierung der Beschäftigten

EEL 10355 Seminare auf dem Gebiet der Ent-sorgung zum Aufbau eines regiona-len Entwicklungsforums regEnt

Sächsische Bildungsge-sellschaft für Umwelt-schutz und Chemieberu-fe Dresden mbH

15. 10. 02 bis 15. 06.

04

Das zu gestaltende Entwicklungsforum soll als stabil funktionierendes Partner-Netzwerk aus sächsischen und nordböhmischen Trägern der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Unterneh-men zur Lösung grenzüberschreitender Probleme auf dem Gebiet der Abfall- und Abwasserentsor-gung beitragen.

67 1. Symposium „Innovationen in der Keramik-Technologie“ unter den Be-dingungen der Wirtschaftsunion und geplanten Osterweiterung der EU“

239 2. Symposium „Innovationen in der Keramiktechnologie“

378 3. Eurosymposium „Innovationen in der Keramik-Technologie“ zum The-ma: „Innovative Brennverfahren und Brenntechnik in der Keramik“

479 Euroregionales Wirtschafts- und Kommunikationsforum

558 Sächsisch-Böhmischer Bauernmarkt

XLI

369 Bilaterale Zusammenarbeit des Sächsischen Rinderzuchtverbandes mit der Landwirtschaftsschule Děčín

ERE 10314 EEL, ERN,

EEV

Aufbau einer Entwicklungspartner-schaft im Forstbereich

Umweltservice GmbH Marienberg

01.04.2004 bis

31.03.2006

Aufbau eines sächsisch, tschechisch, polnischen Kommunikationsforums für Fachpersonal und Management in forstwirtschaftlichen Dienstleis-tungsunternehmen-Teilvorhaben sächsisch-tschechisch

EEL 11131 Machbarkeitsstudie als Vorstudie für das Projekt sächsisch-tschechisches Wirtschaftskreislaufprogramm (STWV)

HVB Handels-, Verwer-tungs- und Betreiberge-sellschaft mbH, Dresden

15.03.2004 bis

01.08.2004

Ziel der Maßnahme ist der Aufbau von Koopera-tionen zwischen sächsischen und tschechischen Firmen zur Verwendung von Kalksandstein- und Porenbetonabfall in der Bauwirtschaft und in der Land- und Forstwirtschaft

ERE 10081 EEV EEL

Erzgebirgscard Tourismusverband Er-zgebirge e. V.

15.05.2002 bis 05/2004

Elektronische Gästekarte mit multifunktionalem Chipkartensystem als innovatives Marketingin-strument zur Profilierung des Erzgebirges als geschlossene Wettbewerbseinheit

527 Ankauf, Rückführung und Restaurie-rung eines historischen Reisezugwa-gens der Müglitztalbahn

EEL 0191 Deutsch-Tschechischer Wasserwan-derweg Euroregion Elbe/Labe "Stati-on Pirna"

Pirnaer Ruderverein 1872 e.V.

01.03.2002 bis

31.08.2002

Förderung des touristischen Sportbootverkehrs zwischen beiden Ländern

475 Kirchen in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

EEL 10348 Ausbau des Vereins- und Begeg-nungszentrums "Bahnhof Bärenstein" für den Fremdenverkehr

Förderverein für die Müg-litztalbahn e.V.

02/2003 bis 08/2005

Restaurierung des letzten historischen Reisezug-wagens der Bauart "Altenberg" (Ausbaustufe 2-4) für die Ausstellung im Vereins- und Begegnungs-zentrum Bahnhof Bärenstein und Ausbau des Sonderfahrtenprogramms auf der Müglitztalbahn

EEL D0761 ERE

Touristische Glaswanderwege im östlichen Erzgebirge

Landurlaub in Sachsen e.V.

01.11.2004 bis

31.07.2006

Touristische Aufarbeitung der alten Glasherstel-lung im östlichen Erzgebirge mit attraktiver Dar-stellung anhand von Informationstafeln an den Glasofenstandorten, Flyer mit "Glaswanderkarte" sowie einer für Touristen interessanten Broschüre zur Geschichte

XLII

EEL TR817 Wiederbelebung des Tourismus-, Erholungs- und Sportgebietes Miku-lov-Bournak-Altenberg-Zinnwald

Sport Centrum Bournak o.p.s.

01.10.2004 bis

30.11.2005

Rekonstruktion des Liftes "Sever"

168 Beschilderung an Wanderwegen im grenznahem Raum der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

10 Naherholung Forellenschänke Rekultivierung und Erschließung eines traditionel-len Wandergebietes in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz; grenzüberschreitender Tourismus Sebnitz-Forellenschänke-Tanzplan, Hertigswalde-Tanzplan, Erschließung Wanderge-biet Sebnitzer Wald

166 Gestaltung, Konzeption, Herstellung und Realisierung eines gemeinsamen Messeauftrittes der sächsischen Fe-rienunion entlang der Elbe

EEL 11083 Die schönsten Wanderrouten im Ge-biet um Rehefeld-Zaunhaus und Mol-dava

Landurlaub in Sachsen e.V.

01.08.2003 bis

31.07.2004

Erarbeitung einer ganzheitlichen und zweispra-chigen Reliefkartendarstellung der schönsten Wander-, Rad-, Reitwege und Loipen, um die Region Rehefeld/Moldava den Gästen sowie Ein-heimischen nahezubringen und Interesse für län-gere Aufenthalte in dieser herrlichen deutsch-tschechischen Osterzgebirgsregion zu wecken.

ERE 10246 EEL

Wanderwelt Erzgebirge im Internet Tourismusverband Er-zgebirge e. V.

01.10.2003 bis

31.12.2004

Entwicklung einer Internetpräsentation "Wander-welt Erzgebirge" auf der Basis eines Geographi-schen Informationssystems zur Darstellung der Wanderwege, Einbeziehung touristischer Se-henswürdigkeiten, gastronomischer und Beher-bergungseinrichtungen sowie buchbarer Touris-musangebote

ERE 10278 EEV EEL

Netzwerk touristischer Freizeiteinrich-tungen

Tourismusverband Er-zgebirge e. V.

15.03.2003 bis

31.12.2003

Verbesserung der touristischen Infrastruktur durch elektronische Vernetzung und Schaffung eines euroregionalen Marketingnetzwerkes

XLIII

EEL 10304 Tourismusmanagement und Gäste-betreuung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

TGZS Technologie- und Ge-werbezentrum Sebnitz

01.08.2003 bis

30.07.2004

Anpassungsfortbildung von Teilnehmern zum Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Entwicklung und Durchführung innovativer Touris-tenkonzepte im Raum der Euroregion Elbe/Labe

180 Schafe in der „Hinteren Sächsischen Schweiz“–Landschaftspflege in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

371 Modernisierung des Fischbruthauses als Bestandteil des grenzüberschrei-tenden Projektes Wiedereinsiedlung des Elblachses

EEL TR930 Abwasserableitung des Geländes um den See Chmelař in Úštěk

Město Úštěk 28.01.2005 bis

01.10.2006

Bau eines Gewichtskraft- und Druckkraftkanalisie-rungssystems im nordöstlichen Teil der Stadt Úštěk, wo sich das zu den Seestränden liegende Erholungsgebiet befindet.

49 Optimierung emissionsmindernder Maßnahmen bei gleichzeitiger Kont-rolle der Aziditäts- und Luftschad-stoffentwicklung im Schwarzen Dreieck (Anteil EEL)

ERN 19380 EEL

Waldschadenssanierung durch Bo-denschutzkalkung im Privat- und Körperschaftswald

Forstdirektion Bautzen 01.01.2003 bis

31.12.2003

Bodenschutz- und Kompensationskalkung zur strukturellen Verbesserung des Bodenzustandes und damit Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen gegenüber anthropogenen Schadeinflüssen.

ERE 10319 EEL, EEV

Waldschadenssanierung durch Bo-denschutzkalkung im Privat- und Körperschaftswald

Landesforstpräsidium, Globalantragsteller

01.03.2004 bis

31.12.2004

Bodenschutz- und Kompensationskalkung zur strukturellen Verbesserung des Bodenzustandes und damit Verbesserung der Widerstandskraft von Waldbeständen gegenüber anthropogenen Schadeinflüssen.

116 Bodenschutzkalkung zur Waldscha-densanierung im Mittel- und Oster-zgebirge Staatswald (Anteil EEL)

117 Bodenschutzkalkung zur Waldsanie-rung Privatwald (Anteil EEL)

XLIV

255 Maßnahmen aufgrund neuartiger Waldschäden

181 Aufforstungsmaßnahmen als Folgen der Waldschäden des Winters 1995/1996 im Privat- u. Kommunal-wald

EEL D788 Ost-Erzgebirge/Krušné hory-Verknüpfung von Computerspiel mit Erlebnissen in der Natur, Umwelt und Landwirtschaft des Osterzgebirges beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze

Grüne Liga Osterzgebir-ge e.V.

01.05.2005 bis

30.12.2005

Computerspiel und reales Naturerlebnis mit Er-lebnismöglichkeiten vor Ort in der Region beider-seits der dt.-tschech. Grenze. Kenntnisse über Natur, Landwirtschaft und Umweltschutz sowie Bewegung sollen gefördert werden.

ERN 2096 EEL

Grenzüberschreiten-des Gewässer-managementsystem Man-dau/Kirnitzsch

Institut für Ökologie und Umweltschutz der Hoch-schule Zittau/Görlitz

01.03.2002 bis

28.02.2004

Aufbau eines grenzüberschreitenden Gewässer-managementsystems für die grenzüberschreiten-den Einzugsgebiete von Mandau/Mandava und Kirnitzsch/Kirnice

486 Sanierung des Mordgrundbaches zur kontinuierlichen Entwässerung des deutsch/tschechischen Kammgebie-tes

99 Weiterbildung und Qualifizierung in

der Euroregion Elbe/Labe

ERE D819 EEL

Erste deutsch-tschechische Wander- und Bikestation

Verein "Gehandicapt-Na und?!" e.V.

01.04.2005 bis

30.06.2006

Teilobjekt Außengelände-Schaffung von Arbeits-plätzen für behinderte Menschen (Beherbergung, Versorgung, Betreuung)

EEL D1048 Europäische Beratungsstelle, Konf-liktschlichtung und Vermittlung ge-meinnütziger Arbeit

Sächsisches Staatsmi-nisterium der Justiz

01.09.2005 bis

31.12.2006

Unterstützung von in Sachsen straffällig gewor-dener tschechischer Bürger bei der Wiederein-gliederung in die Gesellschaft ihres Heimatlandes

279 Förderung der beruflichen Integration arbeitsloser benachteiligter Jugendli-cher ohne berufliche Ausbildung

437 Workshop „Straßensozialarbeit in der Grenzregion zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik“ ER Elbe/Labe und Erzge-birge (Anteil EEL)

XLV

EEL 11107 Berufliche Integration Jugendlicher mit Benachteiligungen

AWO Kinder- und Ju-gendhilfe gGmbH

01.11.2003 bis

31.10.2005

Durch eine systematische Nutzung informell und nicht formal erworbenen Wissens wird die berufli-che Integration arbeitsloser Jugendlicher erleich-tert. Durch enge Kooperation mit der regionalen Wirtschaft und ein begleitendes Coaching in den Betrieben wird eine nachhaltige Wirkung gesi-chert.

EEL 10322 Entwicklung und Durchführung ge-meinsamer Ausbildungsmodule für Tourismusfachkräfte

Hotelfachschule Pirna gGmbH

01.12.2002 bis

31.03.2005

Ziel ist es, binationale Ausbildungsmodule für die Bildungsgänge Tourismusmanagement beider-seits der Grenze zu entwickeln, diese gemeinsam durchzuführen und praxisorientiert anzuwenden. Inhalte dieser Zusatzqualifikation sind regionale grenzüberschreitende Tourismuskenntnisse und deren Vermarktung.

EEL 11023 Qualifizierung von Lehrkräften für fachbezogenes und berufsorientiertes Tschechisch als Fremdsprache

Bundesverband deutsch-er Unternehmer in der Tschechischen Republik e.V. Hauptgeschäftsstelle Chemnitz

01.10.2002 bis

30.09.2003

Das Projekt dient der Qualifizierung von Lehrkräf-ten für fachbezogenes und berufsorientiertes Tschechisch als Fremdsprache zur Entwicklung eines kommunikativ ausgerichteten Unterrichts für das Führungspersonal und die Mitarbeiter kleiner u. mittelständischer Unternehmen

EEL 10182 Fachspezifische Weiterbildung im Malerhandwerk-Denkmalschutz und Restaurierung

Sächsische Bildungsge-sellschaft für Umwelt-schutz und Chemieberu-fe Dresden mbH

06.10.2003 bis

31.05.2004

Erwerb der Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und der Restaurie-rung im Malerhandwerk einschließlich gesetzli-cher Vorschriften. Erarbeitung stilgerechter Ent-würfe und Ausführungen unterschiedlicher Tech-niken, Anlegen einer Probeachse für Gutachten

EEL 11108 BIK-Netzwerk für Bildung, Information und Kommunikation

media project training-center GmbH

01.11.2003 bis

31.10.2005

Durch gezielte Weiterbildungsaktivitäten werden Kontakte zwischen Unternehmern und Führungs-kräften in der Euroregion geknüpft und die Schaf-fung einer gemeinsamen Informations- und Kommunikationsplattform in diesem Bereich be-fördert.

XLVI

EEL 11081 Medienraum Elbe/Labe Entwicklung und Realisierung von Medien-Qualifikationsseminaren

Die Dresdener Redaktion 01.01.2004 bis

31.12.2005

Entwicklung und Realisierung von 2 berufsbeglei-tenden und 2 Vollzeit Medien-Qualifizierungsseminaren. Ziel ist es Arbeitsplätze zu schaffen, zu sichern und zu erweitern. Die Qualifizierungsmaßnahmen sind in grenzüber-schreitende Strategien und Kommunikation ein-gebunden

EEL TR818 ERE

"Deutsch-tschechische Agentur" Centrum komunitni prace Ústí n. L.

01.04.2005 bis

31.01.2007

Förderung und Fortbildung für die grenzüber-schreitende Entwicklung der Humanressourcen für Mitarbeiter der auf dem Gebiet der Sozioöko-nomie tätigen Einrichtungen

33 Mitwirkung bei der Erarbeitung einer Exposition der Fauna der Böhmisch-Sächsischen Schweiz und bei der Erhaltung der natürlichen Umwelt für die Tiere der Region in Verbindung mit beruflicher Qualifikation im Aus-bildungsberufsbild GärtnerIn/FR Ga-La

177 Berufsbegleitende Weiterbildung für medizinisches Personal von Kran-kenhäusern und für Rettungsmann-schaften zur Qualifizierung der Not-fallversorgung an der EU Außenregi-on nach Tschechien (Komponente 1)

175 Berufsbegleitende Weiterbildung für deutsche und tschechische Arbeit-nehmer der Fremdenverkehrsämter und –verbände zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes und des grenzüber-schreitenden Erfahrungsaustausches in der Euroregion Elbe/Labe

174 Berufsbegleitende Weiterbildung für deutsche und tschechische Füh-rungskader der Tourismusinformati-onsstellen, Verbänden und Vereinen

XLVII

210 Der junge Gastronom mit bilingualer Zusatzqualifizierung

278 Ausbildung im Landschaftsbau und touristischem Umfeld für den Einsatz in der Grenzregion (Sebnitz, Hinter-hermsdorf, Hertigswalde)

599 Fachhelfer für umweltgerechten Landschaftsbau

462 Fortbildung im Tschechischen Steu-errecht und Rechnungswesen

EEL D0759 Technologie und Produktmarketing für KMU-Seminar zur gemeinsamen Qualifizierung von arbeitslosen deut-schen und tschechischen Arbeitneh-mern für eine Tätigkeit in KMU

Donner + Partner GmbH Sachsen, Zentrum für Bildung und Arbeit, Baut-zen

01.10.2005 bis

28.06.2006

Durchführung eines gemeinsamen praxisbezoge-nen Qualifizierungsprojektes im technologischen Bereich, Management und Produktmarketing und Vorbereitung der Teilnehmer für einen späteren Einsatz in KMU beider Länder

EEL D0759 Technologie und Produktmarketing für KMU-Seminar zur gemeinsamen Qualifizierung von arbeitslosen deut-schen und tschechischen Arbeitneh-mern für eine Tätigkeit in KMU

Donner + Partner GmbH Sachsen, Zentrum für Bildung und Arbeit, Baut-zen

01.10.2005 bis

28.06.2006

Durchführung eines gemeinsamen praxisbezoge-nen Qualifizierungsprojektes im technologischen Bereich, Management und Produktmarketing und Vorbereitung der Teilnehmer für einen späteren Einsatz in KMU beider Länder

EEL 11068 Fit für den grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr Sachsen-Tschechien in der Euroregion Elbe-Labe

Handwerkskammer Dresden

05.09.2003 bis

10.12.2004

Realisierung eines Qualifizierungskonzeptes für Unternehmer und Führungskräfte von KMU in der grenznahen Region zur Förderung und Entwick-lung von Beschäftigung in der Region durch gren-züberschreitende Wirtschaftskontakte

ERN 19446 EEL

SCHULE WIRTSCHAFT Euregios Stiftung der Deutschen Wirtschaft

01.10.2003 bis

30.09.2006

Ziel des Projektes ist es, SCHULE WIRTSCHAFT Euregios zu initiieren, in denen direkte Koopera-tionen zwischen Schulen und Unternehmen in Grenzregionen ermöglicht werden, so dass sich junge Menschen frühzeitig mit der Gesellschaft und den Wirtschaftsstrukturen ihrer Euroregion auseinander setzen.

XLVIII

ERN 19167 EEL

Landwirtschaftliches Schülerprakti-kum

Bauernverband Oberlau-sitz e.V.

01.09.2003 bis

31.12.2004

Gemeinsam leben-gemeinsam lernen-gemeinsam die Zukunft vorbereiten, Austausch von Schülern, Lehrlingen und Praktikanten aus Polen, Tsche-chien und dem Freistaat Sachsen im Bereich Landwirtschaft und landwirtschaftliche Hauswirt-schaft

ERE 10042 EEV EEL

VIA GRENSIS Volkswagen-Bildungsinstitut GmbH

01.10.2002 bis

31.12.2004

Gestaltung einer geschäfts- und arbeitsprozeß-orientierten dualkooperativen Berufsausbildung im Beruf "Mechatroniker"-Projekt zur grenzüber-greifenden Kompetenzentwicklung bei der berufli-chen Qualifizierung von Jugendlichen zur aktiven Mitgestaltung der multimedialen Informationsge-sellschaft

EEL 11066 Förderung der beruflichen und sozia-len Integration durch Zusatzqualifika-tionen in den Bereichen Ökologie und Sprache unter Anwendung neuer Lehr- und Lernmethoden

Internationaler Bund, Verbund Bildungszent-rum Dresden, Einrichtung Klingenberg

01.04.2004 bis

31.03.2006

Gemeinsames Projekt zur Entwicklung eines Netzwerkes mit dem Ziel der Erprobung neuer Lehr- und Lernmethoden bei der Vermittlung von Zusatzqualifikationen und Sprachkenntnissen für Jugendliche beim Einsatz von ökologischen Bau-stoffen und Verfahren in den Bereichen Bau, Holz, Garten- und Landschaftsbau

EEL 11112 Perspektive-ein Projekt zur Qualifizie-rung und Beschäftigung sozial be-nachteiligter Jugendlicher

Integrationsgesellschaft Sachsen gGmbH, Freital

01.03.2004 bis

17.01.2006

Ziel ist die Förderung von Qualifizierung und Be-schäftigung in der Euroregion Elbe/Labe. Auf der Grundlage eines grenzüberschreitenden gemein-samen Handlungskonzeptes zur Förderung der Erwerbstätigkeit in der Euroregion Elbe/Labe werden die Jugendlichen zu flexiblen Teilfachar-beitern qualifiziert und beschäftigt.

361 Binationale Fach- und Zusatzqualifi-kation im Hotel- und Gaststättenge-werbe

395 WalkLine-Grenzüberschreitendes Beschäftigungs- und Qualifizierungs-projekt zur Verbesserung der touristi-schen Infrastruktur in der einheitli-chen Naturregion Sächsisch-Böhmische Schweiz

XLIX

521 Grenzübergreifende Arbeitneh-mer/innen-Dienste, Arbeitneh-mer/innen-Schulung, GAD–Arbeitnehmer/innen-Schulung

595 Fachqualifizierung Bau und Bau-handwerk (Anteil EEL)

EEV 4167 EEL

Deutsch-tschechische Pro-Business-Fachkraft

taylorix Institut für berufli-che Bildung e.V., Zwi-ckau

01.01.2002 bis

30.11.2003

grenzüberschreitende Kooperation mit Fachkollo-quien der KMU im Bereich der schulischen Bil-dung, Aus- und Weiterbildung zur Sicherung von Arbeitsplätzen in den Grenzregionen, Sicherung und Qualifizierung des Fachkräftepotentials in allen Bereichen des Arbeitsmarktes.

32 Berufsausbildung Gastgewerbe ERN 19301

EEL Heimat im Europa der Regionen-ein Beitrag schulischer Bildung

Zentrum zur Entwicklung und Erforschung päda-gogischer Berufspraxis (ZpB) an der Universität Leipzig

06.2002 bis 12/2004

Grenzüberschreitendes Lernen in den Euroregio-nen; Initiierung eines dauerhaften trilateralen Schulnetzwerkes unter späterer Einbindung von Fachhoch- bzw. Berufsschulen, um so die junge Generation langfristig i. d. Region zu halten und die Grenzregion als Chance wahrnehmen zu las-sen

234 Binationales Gymnasium Neubau eines Internates als Voraussetzung für die erfolgreiche Realisierung des Pilotprojektes „Binationaler Zug am Schiller-Gymnasium Pirna“

364 Symposium zur Programmkultur der Lokalsender in Böhmen, Franken, Sachsen und Schlesien (Anteil EEL)

EEL 0313 Sächsisch-Böhmisches Musikfestival Sächsisch-Böhmisches Musikfestival e.V. Dres-den

01.01.2001 bis 31.12.

2001

Fest über Grenzen-so der offizielle "Slogan" des SBMF. Festival klassischer Musik, grenzüber-schreitend in Bezug auf politisch-geographische Grenzen, Sprachgrenzen, Zeit- und Stilgrenzen, Altersgrenzen, Grenzen zwischen Musik und Technik, Wissenschaft und Kunst etc.

L

EEV 4011 ERE EEL

ERN

GRAND PRIX LOKAL Fernsehpreis der Euroregionen-Qualifizierungs- und Kooperations- vorhaben

Medien Cooperative audioscop e.V., Schwar-zenberg

02.01.2002 bis

31.12.2004

Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Anpassung von Entwicklungen im Medienbereich mit dem Ziel der Sicherung der Erwerbstätigkeit, einschließlich der Qualifizierung von Multiplikato-ren.

EEL 1054 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 2002

Sächsisch Böhmisches Musik Festival e.V. (SBMF e.V.)

01.01.2002 bis

31.12.2002

5 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1995

39 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1996

136 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1997

267 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1998

300 Shalom Sachsen–Böhmen, Doku-mentation zur Geschichte, Kultur und Tradition von Juden im sächsisch-böhmischen Grenzraum (Anteil EEL)

441 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 1999

504 Sächsisch Böhmisches Musik Festi-val 2000

EEL 11011 Tschechische Kulturtage in Dresden und der EEL

Brücke-Institut für deutsch tschechische Zusammenarbeit gGmbH Dresden

01.01.2001 bis

31.12.2001

Initiierung, Durchführung und Sicherung eines sozio-kulturellen Festivals mittels Präsentation tschechischer Gegenwartskultur und gleichzeiti-ger Einbindung und Unterstützung neuer und bestehender grenzüberschreitender kultureller Initiativen und Aktionsformen; Durchführung von Maßnahmen, die der Vorbereitung der EU-Osterweiterung dienen.

LI

EEL 11053 Tschechische Kulturtage in Dresden in der EUROREGION ELBE/LABE 2002

Brücke-Institut für deutsch-tschechische Zusammenarbeit gGmbH, Dresden

01.03.2002 bis

31.12.2002

Durchführung und Sicherung eines soziokulturel-len Festivals zum Aufbau eines Netzwerkes gren-züberschreitender Kooperationen; Verbreitung von Informationen und Initiierung von Begegnun-gen im Blick auf die Vorbereitung der EU-Osterweiterung

EEL 11072 Tschechische Kulturtage in Dresden und der Euroregion Elbe/Labe 2003

Brücke-Institut für deutsch-tschechische Zusammenarbeit gGmbH

01.01.2003 bis

31.12.2003

Durchführung und Sicherung eines soziokulturel-len Festivals zum Aufbau eines Netzwerkes gren-züberschreitender Kooperationen; Verbreitung von Informationen und Initiierung von Begegnun-gen im Blick auf die Vorbereitung der EU-Osterweiterung

EEL 11105 Tschechische Kulturtage in Dresden in der EUROREGION ELBE/LABE 2004

Brücke Institut für deutsch-tschechische Zusammenarbeit gGmbH Dresden

01.01.2004 bis

31.12.2004

Durchführung und Sicherung eines soziokulturel-len Festivals zum Aufbau eines Netzwerkes gren-züberschreitender Kooperationen; Verbreitung von Informationen und Initiierung von Begegnun-gen im Blick auf die Vorbereitung der EU-Osterweiterung

EEV 14294 EEL ERE

Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen

Mißlareuth 1990.Mitte Europa e.V.

01.01.2004 bis

31.12.2004

Grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen und Zusammenarbeit in den Bereichen der Musik, Bildenden Kunst, Literatur, Theater sowie gren-züberschreitende Begegnungen. Förderung des künstlerischen Nachwuchses, eigene Symposien. Internationale deutsche und tschechische Küns-tler

EEV D623 ERE, EEL

Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen 2005/2006

Mißlareuth 1990.Mitte Europa e.V.

01.01.2005 bis

31.12.2006

Grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen und Zusammenarbeit in den Bereichen der Musik, Bildenden Kunst, Literatur, Theater sowie gren-züberschreitende Begegnungen. Förderung des künstlerischen Nachwuchses, eigene Symposien.

LII

EEV TR806

ERE, EEL

Neue Nachbarschaften-Dialog der Kulturen 2005/2006

Cheb 1991 01.01.2005 bis

31.12.2006

Grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen und Zusammenarbeit in den Bereichen der Musik, Bildenden Kunst, Literatur, Theater sowie gren-züberschreitende Begegnungen. Förderung des künstlerischen Nachwuchses, eigene Symposien. Internationale deutsche

509 Tschechische Kulturtage EEL

TR1113 Know-how-Transfer-Zusammenarbeit der Fachabteilungen des Masaryk-Krankenhauses in Ústí nad Labem mit sächsischen Krankenhäusern

Masarykova nemocnice v Ústí nad Labem, přispĕvková organizace

01.09.2005 bis

31.08.2005

Sprachliche Vorbereitung der Teilnehmer; Durch-führung eines Seminares; Aufnahme von Kontak-ten und Aufbau von Strukturen zwischen konkre-ten Fachbereichen der Krankenhäuser

70 Professionalisierung von Sozialarbei-tern (Streetworkern) und Aufbau von Präventiv- und Beratungsangeboten im psychosozialen und medizinischen Bereich im grenzüberschreitenden Raum der Euroregion Elbe/Labe

596 Soziokulturelles Innovationsprojekt Euro-House in der Euroregion El-be/Labe mit grenzüberschreitender Wirkung zur Tschechischen Republik

EEL 0309 ERV WK

Arbeitsweltbezogene Jugend-sozialarbeit im Kontext der Regional-entwicklung in den Grenzregionen

AWO Kinder- und Ju-gendhilfe gGmbH

01.09.2001 bis

31.12.2003

Basisprojekte: "GRANIT" gegen Gewalt und Ras-sismus durch Ausbildung und Neuorientierung zu Integration und Toleranz + "JUWEL" Jugend-werkstatt in der EEL + Steuerungsgruppe zur grenzüberschreitenden arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit; In Zusammenarbeit mit ERV WK

LIII

EEL D534 Soziale Netzwerke für Jugendliche-Integrierte Übergansstrukturen im Vergleich

AWO Kinder- und Ju-gendhilfe gGmbH

01.01.2005 bis

31.12.2006

Befähigung sozial benachteiligter Jugendlicher zur Herstellung eines Gleichgewichtes in ihren Lebensbereichen. Fachlicher Austausch und Wis-senstransfer zwischen wissenschaftlichen und praktischen Einrichtungen sozialer Arbeit beider-seits der Grenze zur Verbesserung der Qualität in der deutschen und tschechischen Jugendberufs-hilfe

312 Jugendwerkstatt in der Euroregion Elbe/Labe

ERE 0120 EEL

Modellprojekt für Behinderte zur Ent-wicklung von Humanressourcen

Aka Te Technische Lehranstalt GmbH, Chemnitz

01.01.2002 bis

31.12.2003

Forcierung der Anpassung in ihrer Mobilität ein-geschränkter Betroffener an die Bedingungen der europäischen Flexibilisierung. Vermittlung des Know-how zur Einordnung und Betreuung Betrof-fener in das gesellschaftliche Leben.

634 Kompendium INTERREG II (Anteil EEL)

EEL D829 Die Herren von Bühnau in Sachsen und Böhmen

Schloss Weesenstein 01.07.2005 bis

31.10.2006

Darstellung und Bekanntmachung der gemein-samen Geschichte Sachsens und Böhmens am Beispiel derer von Bünau u.a. durch eine Ausstel-lung, Publikationen, Konzerte in Weesenstein und Děčín sowie eine CD und touristische Begleitma-terialien (zweisprachig).

EEL TR927 Die Herren von Bühnau in Sachsen und Böhmen

Iniciativa pro děčínský zámek

01.07.2005 bis

30.06.2007

Darstellung und Bekanntmachung der gemein-samen Geschichte Sachsens und Böhmens am Beispiel derer von Bünau u.a. durch eine Ausstel-lung, Publikationen, Konzerte in Weesenstein und Děčín sowie eine CD und touristische Begleitma-terialien (zweisprachig).

442 Leistung eines Beitrages zur Vertie-fung der tschechisch-deutschen Ver-ständigung durch zusammenfassen-de Darstellung der Ereignisse des Befreiungskrieges von 1813 im bei-derseitigen Grenzgebiet Raum Děčín-Pirna

LIV

101 Gemeinsame Seminare für die Ent-wicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Mitglieder der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen mit nichtstaatlichen Organisationen der Republik Polen und in der Tschechi-schen Republik

EEL EEV ERN ERE

SMWA

Projektmanagement Kleinprojekte-fonds/Zahlstelle

Euroregionen/SMWA 01.09.2001 bis

31.12.2002 bzw.

31.12.2003 (31.12.2007)

Es sollen die Personalkosten sowie die Sachkos-ten von lokalen Projektkoordinatoren für die Um-setzung der Kleinprojektefonds innerhalb der sächsischen INTERREG III A Programme in den Euroregionen und eine halbe Planstelle in der Zahlstelle (SMWA) gefördert werden.

EEL 11087 Projektmanager für internationale Zusammenarbeit-Schwerpunkt Tschechien

Praxis-Institut für Be-triebsmanagement und Technologie GmbH Dresden

01.09.2003 bis

31.05.2005

Ausbildung von multivalenten Projektmanagern für verschiedene Tätigkeitsfelder innerhalb der Euroregion Elbe/labe. Schaffung von Dienstleis-tungsangeboten in Verbindung mit der Entwick-lung von Multiplikatoren und Netzwerken zur För-derung von Wirtschaftsbeziehungen im mittels-tändischen Bereich

EEL Projektmanagement KPF Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V.

01.01.2004 bis

31.12.2004

Personal- und Sachkosten für Projektkoordinie-rung KPF 2005

EEL Projektmanagement KPF Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V.

01.01.2005 bis

31.12.2005

Personal- und Sachkosten für Projektkoordinie-rung KPF 2005

646 Personalstelle Projektentwicklungs-manager INTERREG III

EEL TR 670

Projektadministration KPF ARR Euroregion Labe, o.p.s.

01.09.2004 bis

31.03.2008

Personal- und Sachkosten für Projektkoordinie-rung KPF 2004-2008 auf tschechischer Seite

LV

EEV 14299 ERE, EEL

Kulturbrücke Mitte Europa Mißlareuth 1990.Mitte Europa e.V.

01.05.2004 bis

31.12.2005

Kontakt- und Koordinierungsstelle für Kulturträger im sächsisch-tschechischen Grenzraum: Vernet-zung und Kommunikation zwischen öffentlichen, privaten und bürgerlichen Einrichtungen (Vereine, Stiftungen u.ä.) sowie Professionalisierung für gemeinsame Veranstaltungen

80 Ausstattung der Koordinierungsstelle des Interregionalen Gewerkschaftsra-tes Elbe/Neiße (Anteil EEL)

26 Ausbau des Netzwerkes grenzüber-schreitende Zusammenarbeit in der Euroregion ELBE/LABE

126 Eurokoordinator Deutschland/ Tsche-chische Republik für Kultur und Tou-rismus

EEL 11134 Kooperationsprojekt "Euroregionale Projektarbeit in der Euroregion El-be/Labe"

Euroregion Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V.

01.05.2004 bis

31.12.2007

Durchführung von konkreten euroregionalen Akti-vitäten zur Akquisition, Vorbereitung und Durch-führung grenzüberschreitender Projekte sowie zur Öffentlichkeitsarbeit

590 Sächsische Schweiz Magazin mit Sonderteil Böhmen

520 Bildarchiv/Fotopräsentationstechnik für Presseanfragen Regionalpräsen-tation

310 Ausarbeitung einer Broschüre „Um-weltdaten im Schwarzen Dreieck“ (Anteil EEL)

589 Kulturführer Sächsisch-Böhmische Schweiz

525 Grenzüberschreitende Agrarstruktu-relle Entwicklungsplanung (AEP) „Östlicher Teil Landkreis Sächsische Schweiz-Šluknovsko“ (Schluckenauer Zipfel)

LVI

EEL D913 Grenzüberschreitendes System zur Mobilitätssicherung und Lageüberwa-chung bei Katastrophensituationen in der EEL-MobiKat, Teilprojekt: Daten-integrations- und managementsystem

Landkreis Sächsische Schweiz, Landratsamt

01.07.2005 bis

30.06.2007

Grenzübergreifende Sicherung der Mobilität von Einsatzkräften und Betroffenen in Katastrophen-sit. durch: grenzü. Mobilitätsdatenbasis mit integ-rierten Infrastruktur-, Verkehrs- und Katastro-phenschutzdaten; online-Aktualisierung und Kon-sistenzsicherung der Datenbestände aus verteil-ten heterogenen Datenquellen; visuelle Datenrep-räsentation

EEL 11064 Geoinformationsnetzwerke für die grenzüberschreitende NPRegion Sächsisch-Böhmische Schweiz

TU Dresden 01.10.2003 bis

31.12.2005

Aufbau einer Datenbasis von flächendeckenden Geoinformationen zur nachhaltigen Unterstützung der grenzüberschreitenden Raumentwicklung-Basisdaten für Management und Planung in den Schutzgebietsverwaltungen und regionalen Pla-nungsstellen

EEL D827 Grenzüberschreitendes System zur Mobilitätssicherung und Lageüberwa-chung bei Katastrophensituationen in der EEL-MobiKat, Teilprojekt: Mobili-tätsmanagementkonzepte

Landkreis Sächsische Schweiz, Landratsamt

01.07.2005 bis

31.12.2006

Erarbeitung von detaillierten Szenarien zur Un-terstützung der grenzübergreifenden Mobilität von Einsatzkräften und Betroffenen in Katastrophensi-tuationen unter Nutzung praxisorientierter wis-senschaftlicher Analyse-, Prognose- und Simula-tionsmethoden.

383 Aufbau eines Informationszentrums zur Erfassung versicherungsrelevan-ter Daten von Bürgern der Euroregion bei Einreise bzw. Verlassen des EU-Raumes (Komponente 2)

512 Deutsch-tschechisches Bildungs- und Informationszentrum für Balneologie und Rehabilitation

Deutsch-tschechisches Bildungs- und Informati-onszentrum für Balneologie und Rehabilitation

ERN 19365 EEL ERE EEV

Entschärfertreffen Landeskriminalamt Sachsen

September 2002 bis

September 2005

Workshop für Entschärfer von "Unbekannten Spreng- und Brandvorrichtungen" (USBV)

ERE 10303 EEL EEV ERN

Zusammenarbeit bei der Ausbildung des mittleren Polizeivollzugsdienstes

3. Bereitschaftspolizei Abteilung Chemnitz

01.11.2003 bis

30.11.2006

Zusammenarbeit im Bereich des Austausches von Erfahrungen bei der beruflichen Ausbildung (mittlerer Polizeivollzugsdienst und polizeiliche Basisausbildung)

LVII

480 Erfahrungsaustausch und Wissens-transfer zum marktwirtschaftlichen Transformations- und europäischen Einordnungsprozess im Weinbau der Elbe/Labe Region der Tschechischen Republik

EEL 11048 EEV ERN

Verbesserung der grenzüberschrei-tenden justiziellen Zusammenarbeit

Sächsisches Staatsmi-nisterium der Justiz

01.09.2001 bis

31.12.2001

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwi-schen den Justizbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaften und den Justizvollzugsans-talten soll durch Tagungen vertieft und ausgebaut werden.

EEL 11060 Komplexe regionale polizeiliche Zu-sammenarbeit der Polizeidirektionen Pirna und Děčín

Polizeidirektion Pirna 06/2002 bis 06/2004

Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten in der Grenzregion; Qualifikation von Polizeibeam-ten; beiderseitige Präventionsmaßnahmen; Aus-tausch von Sicherheitslagen und Nutzung rechtli-cher und technischer Möglichkeiten zur Kriminali-tätsvorbeugung und -bekämpfung

EEL 11061 Verbesserung der justiziellen Zu-sammenarbeit

Sächsisches Staats-ministerium der Justiz

15.06.2002 bis

31.12.2002

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwi-schen den Justizbehörden, den Gerichten, den Staatsanwaltschaften und den Justizvollzugsans-talten soll durch Tagungen vertieft und ausgebaut werden.

EEL 11063 EEV ERE ERN

Gemeinsamer Leitfaden für die gren-züberschreitende Zusammenarbeit

Landeskriminalamt Sachsen

16. Septem-ber 2002 bis 31. Dezem-

ber 2003

Orientierungs- und Entscheidungshilfe in Form eines zweisprachigen Handbuches für die tägli-che polizeiliche Praxis bei der Kriminalitätsbe-kämpfung und zum Schutz von Sicherheit und Ordnung mit der Tschechischen Republik

EEL 11071 Komplexe regionale polizeiliche Zu-sammenarbeit der Polizeidirektionen Pirna und Teplice

Polizeidirektion Pirna 01.12.2002 bis

31.12.2004

Vorbeugung und Bekämpfung von Straftaten in der Grenzregion; Qualifikation von Polizeibeam-ten; beiderseitige Präventionsmaßnahmen; Aus-tausch von Sicherheitslagen und Nutzung rechtli-cher und technischer Möglichkeiten zur Kriminali-tätsvorbeugung und Bekämpfung.

LVIII

ERN 19363 EEL ERE EEV

Grenzüberschreitender Zeugenschutz Landeskriminalamt Sachsen

Oktober 2002 bis

September 2004

Workshops und Hospitationen für Beamte des Zeugenschutzes mit dem Ziel der Erfahrungsver-mittlung und der Darstellung der Arbeitsweisen als Grundlage für die Zusammenarbeit in Zeu-genschutzfällen

ERN 19414 EEL ERE

EEV

Gemeinsame grenzüberschreitende Fahndungsübung "KFZ-Verschiebung"

Polizeipräsidium Dresden 15.08.2003 bis

31.03.2004

Organisation der polizeilichen Zusammenarbeit in der Grenzregion unter Einbeziehung der Landes-polizei der Tschechischen Republik und unter Einbeziehung des BGS sowie des Zolls im Dienstbereich des Polizeipräsidiums Dresden bei sich entwickelnden grenzüberschreitenden Krimi-nalitätsschwerpunkten

EEL 11126 Grenzüberschreitende komplexe polizeiliche Zusammenarbeit der Polizeidirektionen Dresden und Ústí nad Labem

Polizeidirektion Dresden 01.06.2004 bis

31.12.2006

Vorbeugung und Bekämpfung grenzüberschrei-tender Straftaten, präventive Aktionen, Qualifizie-rung von Polizeibeamten, Informationsaustausch und Lagebilder, Unterstützung der PD Ústí n. L. bei der Angleichung an den von der EU geforder-ten polizeilichen Sicherheitsstandard

EEL D532 ERE

Podest Landeskriminalamt Sachsen

01.10.2004 bis

30.06.2006

Schaffung einer technischen Basis zur grenzü-berschreitenden Bekämpfung schwerster Krimina-lität in Fällen von Erpressung, Entführung, Gei-selnahme bzw. internationaler terroristischer Ge-waltkriminalität

EEL 11075 Informationsaustausch zu grenzüber-schreitenden Verkehrsmaßnahmen

Polizeipräsidium Dresden 15.03.2003 bis

14.03.2005

Verbesserung der grenzüberschreitenden Zu-sammenarbeit sowie des Informationsaustau-sches der Polizeibehörden bei Verkehrsmaßnah-men im Grenzbereich der zwei Staaten.

EEL 11092 Grenzüberschreitende Präventions-maßnahmen zur Reduzierung von Verkehrsunfällen

Polizeidirektion Dresden 01.10.2003 bis

31.03.2005

Erstellung und Präsentation von präventiv wirk-samen Anschauungsmaterial mit dem Ziel der Reduzierung von Verkehrsunfällen in den HUU "Geschwindigkeit" sowie "Alkohol und Drogen"

EEL 11129 Grenzüberschreitender Sicherheits-verbund zwischen den Polizeidirek-tionen Pirna und Děčín

Polizeidirektion Pirna 01.07.2004 bis

31.12.2006

Weitere Intensivierung der Zusammenarbeit auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen mit dem Ziel des Ausbaus zu einem grenzüberschrei-tenden Sicherheitsverbund

LIX

EEL D566 Grenzüberschreitender Sicherheits-verbund zwischen den Polizeidirek-tionen Pirna und Teplice

Polizeidirektion Pirna 01.01.2005 bis

01.12.2006

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Polit-eidirektionen Pirna und Teplice. Sprachfortbil-dung, Hospitationsaufenthalte, Seminare, Übun-gen, Arbeitsgruppen, Austausch von Erfahrungen auf den Gebieten Kriminalprävention, Verkehrs-erziehung und Öffentlichkeitsarbeit, grenzüber-greifende Präventionsmaßnahmen, Austausch von Erkenntnissen über die Sicherheitslage und von Dokumenten zur polizeilichen Arbeit

365 Ausbau von Präventiv- und Bera-tungsangeboten im AIDS- und Dro-genbereich innerhalb der Prostituti-onsszene, Unterstützung künftiger Sozialarbeiter durch Referentenleis-tungen bei tschechischen Institutio-nen, mit dem Hinblick auf die Über-nahme eines Aidspräventionsprojek-tes in tschechische Trägerschaft

EEL 10323 Grenzüberschreitende Bergrettung in Sachsen

DRK Landesverband Sachsen

15.06.2003 bis

30.09.2005

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Berg-rettungsorganisationen in den Regionen, Effektivi-tät bei gemeinsamen Rettungseinsätzen, Absi-cherung des grenznahen Tourismusraumes nach Beitritt der MOL Staaten

EEL D722 Grenzüberschreitender Bergwacht-einsatz zur Notfallrettung in unweg-samem Gelände einschließlich ret-tungsdienstlicher Betreuung der Tou-ristenregion Erzgebirge

Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Dippoldis-walde e.V.

01.07.2005 bis

31.03.2006

Anschaffung eines Fahrzeuges (VW-T5 Syncro) und eines Motorschlittens für die grenzüberschrei-tende Bergrettung

EEL 0066 Gemeinsame Bergrettungswache für Notfallrettung und Bergwacht

Landkreis Sächsische Schweiz

01.11.2001 bis

31.01.2002

Nachnutzung und Umbau eines ehemaligen Ge-rätehauses der Feuerwehr zu einer gemeinsamen Rettungswache für Notfallrettung und Bergwacht

EEL D798 Grenzüberschreitender Einsatz TSF-W/Z

SV Sebnitz 01.10.2005 bis

31.12.2006

Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges TSF-W/Z mit Zusatzausrüstungen für den gren-züberschreitenden Einsatz bei Wald- und sonsti-gen Bränden sowie technische Hilfeleistungen

LX

EEL D0916 Beschaffung eines Löschgruppen-fahrzeuges LF 10/6 für die Feuerwehr Reinhardtsgrimma zum grenzüber-schreitenden Einsatz und Ausbildung

Gemeinde Rein-hardtsgrimma

01.12.2005 bis

31.12.2006

Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges; gemeinsame Ausbildung tschechischer und deutscher Kameraden an diesem Fahrzeug

EEL D1047 Anschaffung eines Feuerwehrfahr-zeuges TSF-W/Z zur Wiederherstel-lung der Einsatzfähigkeit der FF Ru-giswalde-Gemeinde Hohwald

Gemeinde Hohwald 01.10.2005 bis

30.04.2006

Anschaffung des Feuerwehrfahrzeuges; Ausbau der Grenzüberschreitenden Einsatzfähigkeit

384 Interregionale Lehr- und Rettungs-stelle der DRK-Bergwacht in der Eu-roregion Elbe/Labe (Teil EFRE)

317 Interregionale Lehr- und Rettungs-stelle der DRK-Bergwacht in der Eu-roregion Elbe/Labe (Teil ESF)

EEL 10071 Qualifizierung der grenzüberschrei-tenden Kommunikation

Bildungswerk Ost-West gGmbH Bildungszentrum Dresden

01.04.2002 bis

31.03.2004

Qualifizierung der grenzüberschreitenden Kom-munikation im Rettungswesen (im erweiterten Sinn) nach Tschechien und Polen in den sächsi-schen Euroregionen

EEL D663 Grenzübergreifender Brand- und Katastrophenschutz im Bereich des LK Sächsische Schweiz

Stadtverwaltung Pirna 30.09.2004 bis

31.12.2006

Beschaffung eines Gefahrguteinsatzfahrzeuges GWG-2 für den grenzübergreifenden Einsatz im Bereich der Autobahn A 17 Dresden-Prag, ent-lang der Grenze zu Tschechien und für den Ein-satz im Bereich der Eisenbahnstrecke Dresden-Prag sowie im Rahmen des Schutzes der Elbe vor umweltgefährlichen Stoffen. Grenzüberschrei-tende Aus- und Weiterbildung sowie Einsatz-übungen mit Anliegerfeuerwehren.

EEL D571 Sicherung der Bekämpfung von Ge-fahrgutunfällen in der Euroregion Elbe/Labe

Stadtverwaltung Freital 01.09.2004 bis

30.11.2005

Beschaffung eines Gefahrguteinsatzfahrzeuges GWG-3 zur Bekämpfung von Gefahrgutunfällen im Weißeritzkreis und im grenznahen Raum Tschechiens

LXI

Anhang 2 (2): Liste der Ziel-3 Großprojekte 2007-2013 Quelle: Preußcher, C., 2011.

Projekt-Nr. Projekttitel Kernaussage Projektträger und -partner Laufzeit

100007137

Gemeinsamer Kleinprojektefonds Ziel 3/Cíl 3 in der EUROREGION EL-BE/LABE

Aufbau eines gemeinsamen sächs.-tschech. KPFProjektsekre-tariates in der EUROREGION ELBE/LABE. Es berät potenziel-le Begünstigte im Vorfeld der Antragstellung zu den prog-rammspezifischen Anforderungen sowie zur fachlichen Förder-fähigkeit, unterstützt sie bei der Qualifizierung ihrer Konzeptio-nen bis zur Antragsreife, prüft die Projektanträge, organisiert die Beschlussfassung im Lenkungsausschuss und zeichnet für den Abschluss von Fördervereinbarungen sowie für die Aus-zahlung und Prüfung der ordnungsgemäßen Verwendung der Fördermittel verantwortlich.

Kommunalgemeinschaft Eu-roregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V. Pirna-Euroregion Labe Ústí nad Labem

1.12.2008-31.12.2010

100007140

Grenzüberschreitende Homogenisie-rung von Geobasisdaten zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik

Im Rahmen des Projektes wird eine Methode entwickelt, die es den sächsischen und tschechischen Datenlieferanten er-möglicht, an der Staatsgrenze passfähige Daten zu erstellen (geom. Homogenisierung). Da in den bisherigen Daten unter-schiedliche Grenzgeometrien Verwendung finden, ist die Ab-stimmung und Festlegung eines identischen Grenzverlaufs als Anpassungsgrundlage unerlässlich. Für die Datennutzer wer-den Werkzeuge entwickelt, welche die inhaltliche Vergleich-barkeit (semant. Harmonisierung)sowie einheitliche Darstell-barkeit als Grundlage einer grenzüberschreitenden Datennut-zung gewährleisten.

IÖR Leibniz-Institut für ökolo-gische Raumentwicklung e.V. Dresden-Staatsbetrieb Geo-basisinformation und Ver-messung Sachsen in Dres-den, Geodäsieamt Prag

01.01.2009-31.12.2011

100007141

Euroregionale Projektarbeit in der EUROREGION ELBE/ LABE

Mit der Ausrichtung auf eine verbesserte Nutzung des Koope-rationspotenzials in der EUROREGION ELBE/LABE durch die Akquirierung von Projekten bestehen die Inhalte des Projektes in der Vermittlung von Kontakten zwischen Akteuren auf deutscher und tschechischer Seite, der Hilfestellung bei Pro-jektentwicklungen, der Unterstützung der Projektarbeit, der Beratung von potenziellen Projektträgern sowie einer spezifi-schen Öffentlichkeitsarbeit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der inhaltlichen Begleitung der Projekte, nicht auf etwaigen fördertechnischen Aspekten.

Kommunalgemeinschaft Eu-roregion Oberes Elb-tal/Osterzgebirge e.V. Pirna-Euroregion Labe Ústí nad Labem

01.12.2008-31.12.2010

LXII

100007148

Internationales Jazz-Festival Litvi-nov/Sächsisch Tschechische Jazzwel-ten 2009-2011

Die Jazz-Szene in Tschechien und Deutschland gehören zu den differenziertesten in Europa. Diese Originalität soll bei der vorliegenden Veranstaltungsreihe aufgezeigt und den Nach-wuchsmusikern aus beiden Nationen sichtbar gemacht wer-den. Die in Litvinov durchgeführten Festivals und der Wettbe-werb dienen als Ausgangsposition und Ziel für ca. 500 an die-sem Projekt beteiligte junge Musiker. Diese sollen im zeitlichen Umfeld der Veranstaltungen in Sachsen durch inhaltlich ver-schiedene Workshops diese Kultur erfahren und verstehen und ihre Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Kulturkreis erleben.

Grundkunstschule Litvínov-Sächsischer Musikrat e.V. Dresden

01.01.2009-31.12.2011

100007054

Von klein auf-Odmalicka. Deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Vorschulbereich

Das Projekt "Von klein auf-Odmalicka. Deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Vorschulbereich" verfolgt folgende Ziele: Unterstützung von Begegnungsmaßnahmen für deutsche und tschechische Kinder unter 6 Jahren, Fokussierung auf die ersten Kontakte der Kinder mit Tschechisch bzw. Deutsch als Nachbarsprache, vielfältiges Informationsangebot und Weiter-qualifizierung der deutschen und tschechischen Erzieherinnen, regionale und überregionale Vernetzung und Erfahrungsaus-tausch, Initiierung neuer grenzüberschreitender Projekte in deutschen und tschechischen Kindertagesstätten.

Bayerischer Jugendring Mün-chen-Westböhmische Univer-sität in Plzeň

01.01.2009-31.12.2011

100007159

AUFwachsen-ZUSAMMENwachsen im sächsisch-böhmischen Grenzraum

Qualifizierung von Ehrenamtlichen innerhalb der Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe werden Fachtagungen, Hospitationen, gemeinsame Weiterbildungen sowie diverse Begegnungen mit Kinder, Jugendliche und Eltern angeboten. Geplant sind u.a.: Studie und Glossar als Grundlage für eine nachhaltige Zu-sammenarbeit/Entwicklung, Erprobung, Evaluation von ge-meinsamen Bildungsmodulen/Förderung von niederschwelli-gen Angeboten in Form von Begegnungen

Die Brücke e.V. Chemnitz-Kindervereinigung Sachsen e.V. Chemnitz, Kinder- und Jugendhaus Ústí nad Labem

01.01.2009-31.12.2011

LXIII

100007196

Innovationszentrum für kundenorien-tierte, individuelle textile Produkte (InCoTex)

Entwicklung und Erprobung einer durchgängigen Verfahrens-lösung auf dem Gebiet Mass Customization: Betreiben eines Innovationszentrums für Kundenorientierte, individuelle textile Produkte auf Basis spezieller IT-Komponenten. Parametrische Schnittkonstruktion, berührungslose Personenmaßkabine, Digitalisierung Stoffmuster, computergesteuerte Module, War-enwirtschaft und Logistiksystem, Kommunikations-/Netzwerk Plattform. Seminare, Workshops etc. Grenzüberschreitende Produktionskooperation.

Verband nordostdeutscher Textil- und Bekleidungsin-dustrie e. V. Chemnitz-TU Liberec, INNtex Innovation Netzwerk Textil e.V. Chem-nitz, Sächsisches Textilfor-schungsinstitut e.V. Chem-nitz, Handelsverband Sach-sen e.V. Dresden

15.12.2008-30.11.2011

100007151

Grünes Netzwerk Erzgebirge: Schaf-fung grenzüberschreitender Syner-gien zwischen Natura-2000-Gebieten und Ländlicher Entwicklung im Erzge-birge

Nutzung der zahlreichen Natura 2000-Gebiete im Erzgebirge (Krušné hory) beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Dazu sollen 1. die grenzüberschreitende Wahrnehmbarkeit des Natura-2000-Netzes verbessert, 2. Synergien zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gestärkt, 3. neue touristische und umweltpädago-gische Angebote geschaffen und 4. dauerhafte grenzüber-schreitende Kooperationsbeziehungen aufgebaut werden.

IÖR Leibnitz-Institut für öko-logische Raumentwicklung e.V. Dresden-Landschaftspflegeverband "Westerzgebirge" e.V. Schneeberg, Landschafts-pflegeverband Mittleres Erzgebirge e.V. Mil-denau, UJEP Ústí n. L.

01.01.2009-31.12.2011

100007175

Informations- und Entscheidungsun-terstützungsplattform für Großscha-denslagen (Grenzüberschreitende Koordination für Krisenprävention und Notfallmanagement

Ziel ist die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Systems zur gemeinsamen Bewältigung von Großschadenslagen. Pro-jektschwerpunkte sind die grenzüberschreitende Datenintegra-tion, Systeme zur Planung und operativen Disposition, die Erleichterung der Verständigung sowie Schulungen und Übun-gen. Die Ergebnisse werden maßgeblich die grenzüberschrei-tende Hilfeleistung durch eine einheitliche Lageübersicht, Koordination und Entscheidungshilfe unterstützen.

Bezirk Ústí n. L.-Akademie, o.p.s. Brno, Tschechisches Innenministerium Prag, Medi-zinisches Rettungsdienst des Bezirkes Ústí, Landratsamt Pirna, Fraunhofer-Gesellschaft e.V. München

01.12.2008-30.11.2011

LXIV

100011286

Sächsisch-Böhmische Schweiz-eine exzellente grenzüberschreitende tou-ristische Destination

Aufbau gemeinsamer grenzüberschreitender touristischer In-frastruktur für die Lenkung des Tourismus in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz und in enger Zusammenarbeit die Ent-wicklung gemeinsamer Produkte, Dienstleistungen und ge-meinsames Marketing der grenzüberschreitenden Destination (die sich als UNESCO-Region bewerben möchte).Das Projekt steht auf drei Basisstandbeinen: 1. Maßnahmen zur Entwick-lung des Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit, 2. Marke-ting/Unterstützung eines gemeinsamen Marketingkonzepts und gemeinsamer Produkte, 3. Gemeinsame grenzüberschrei-tende Managementstruktur.

Ceské Švýcarsko o.p.s. Krásná Lípa-Tourismusverband Sächsi-sche Schweiz e.V. Pirna

01.03.2009-28.02.2012

100011433

Grenzüberschreitende Bildung in Na-turschutz und nachhaltiger Entwick-lung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, dem Oberlausitzer Bergland und Lausitzer Gebirge (TREND)

Das Projektziel ist, die Verbesserung des Umweltbewusstseins und -handelns zu erreichen und durch intensive Beschäftigung mit den Natur- und Kulturlandschaften unserer Region die Heimatbindung der Bevölkerung zu stärken. Dafür planen wir abgestimmte Umweltbildungsprogramme (z.B. Projekttage, Exkursionen, Vorträge, Ausstellungen, Besuche in Infozentren usw.) sowie grenzüberschreitende und zweisprachige Begeg-nungen (mehrtägige Programme, Vereinstreffen, Schulpart-nerschaften usw.). Inhalt. werden Natur- (Naturschutz, Land-schaftspflege, usw.) und Umweltthemen (Energie, Mobilität, usw.) angeboten.

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt Bad Schandau-Ceské Švýcarsko o.p.s. Krásná Lípa, Natur-schutzzentrum "OL Bergland" Neukirch, Spolecnost pro Lužické hory Jablonné v Podještedí

01.04.2009-31.03.2012

100011485

Untersuchung und Dokumentation von Kleindenkmalen im sächsisch-böhmischen Grenzraum

In den genannten Euroregionen wird unter Einbindung der Denkmalämter der Erhaltungszustand von Kleindenkmalen gemeinsam untersucht und der kulturhistorische Wert doku-mentiert. Für ausgewählte Objekte werden Restaurierungs-konzepte erstellt, die lokalen Akteuren für mögliche Restaurie-rungen zur Verfügung stehen. Beispielhafte Restaurierungen führen ein tschechischer und ein deutscher Restaurator durch.

TU Bergakademie Freiberg-Partner Collegium Bohemi-cum o.p.s. Ústí n. L.

01.03.2009-29.02.2012

LXV

100012096

EUROPERAdreiklang-Jugend musi-ziert für Europa

250 Kinder und Jugendliche aus den drei Ländern Polen, Tschechien und Deutschland musizieren gemeinsam in drei musikalischen Gruppierungen (EUROPERA-Jugendorchester, EUROPERA-Kammerorchester, EUROPERA-Jugendchor) und pflegen das klassische Repertoire von drei Komponisten der drei Länder, die in den nächsten drei Jahren Jubiläen began-gen werden (der deutsche Komponist Johannes Brahms-2008/175. Geburtstag- , der tschechische Komponist Bedrich Smetana-2009/125. Todestag-und der polnische Komponist Frederic Chopin-2010/200. Geburtstag.

Euroregionales Kulturzentrum St. Johannis Zittau-Grundkunstschule Liberec

15.01.2009-14.01.2012

100013423

Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich der Kri-minalitätsbekämpfung

Das Projekt schafft Prämissen für eine erfolgreiche grenzüber-schreitende Kriminalitätsbekämpfung, die nicht am Geltungs-bereich nationaler Strafverfolgungsvorschriften endet. Es wird ein gemeinsames Gremium der Führungskräfte zur Formulie-rung gemeinsamer Aufgaben und Koordinierung deren Erfül-lung gebildet. Weitere gemeinsame Maßnahmen sind: Sprach-kurs Englisch für sächs. und tschech. K-Beamte, Fortbildung im Polizeirecht und Arbeitsformen der CZ-Seite (neues Poli-zeigesetz), Maßnahmen und Übungen zur Personenfahndung mit Nutzung der im Projekt angeschafften leistungsfähigen mobilen Technik

Polizeidirektion Oberes Elb-tal-Osterzgebirge Dresden-Polizeidirektion des Nord-böhmischen Bezirkes Ústí

01.04.2009-31.12.2011

100013692

Verbesserung der Sicherheit im säch-sisch-tschechischen Grenzgebiet (durch Maßnahmen der Schutz- und Verkehrspolizei)

Entwicklung der Zusammenarbeit zu Kontrollen des Güterver-kehrs + Gefahrguttransporte und gemeinsames Lkw-Verwiegen in D/CZ auf der A17/D8 (ca. 55km), sowie auf Um-leitungsstraßen (ca.100 km)-gem. Ausbildung der Beamten der Verkehrspolizei (Recht beider Länder)-Austauschhospitationen von S-Beamten, gem. Führungskräftegremium der Verkehrs-polizeien-Anschaffung eines Spezialfahrzeugs für APRev Reh-lovice und dessen gemeinsame Verwendung auf den Straßen in D und CZ; Sprachausbildung-die Öffentlichkeit nimmt bei gemeinsamen Streifen an Gesprächen über die Verkehrssi-cherheit vor Ort teil

Krajské ředitelství polície Severočeského kraje Ústí n. L.-Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge Dresden

01.04.2009-30.06.2011

LXVI

100011779

Raumbezogenen historische Informa-tionen als Grundlage für die Pflege- und Entwicklungsplanung naturnaher Wälder in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

Für die Schutzgebietsverwaltungen wird ein Fachinformations-system zur historischen Waldentwicklung erstellt. Es beinhaltet Sach- und Geometriedaten. Die Erstellung umfasst die Daten-erhebung (Archiv, Geländebegehung, Laboranalysen), die Aufbereitung, die Erfassung im Informationssystem als Vektor-daten, die Datenverwaltung. Das erstellte System wird in be-stehende Waldinformationssysteme (WIS) und Forst-Geographische Systeme (FGIS) zum Projektabschluss eingebunden. Diese bestehenden Datenbanksysteme liefern bislang Informationen über einen Zeitraum der letzten 20 Jah-re. Mit Hilfe des Projektes wird zukünftig die Verfügbarkeit historischer Daten ab dem frühen 19. Jahrhundert innerhalb der bestehenden Systeme (WIS, FGIS) gegeben sein. Das Projekt unterstützt die Verwaltungen bei der Erfüllung regiona-ler und transnationaler Zielvereinbarungen im Bereich des Naturschutzes, konkret im Bereich des ökologischen, naturna-hen Waldumbaus (IUCN-WCPA, NATURA2000, NLPR-VO uvm.).

Technische Universität Dres-den-Botanický ústav AV ČR, v.v.i., Průhonice

01.04.2009-31.03.2012

100011505

Sächsisch-tschechische Belebung des ländlichen Kulturerbes in Schön-brunn und Zubrnice

Durch die Sanierung bzw. Wiederaufbau der denkmalge-schützten Gebäude an beiden Standorten entstehen ausrei-chende Räumlichkeiten für die Errichtung eines Landwirt-schaftsmuseums und internationalen Begegnungszentren in Schönbrunn und Zubrnice. Nach Fertigstellung der Gebäude werden an beiden Standorten traditionelles ländliches Handwerk, Volksarchitektur und -kunst, aus Sachsen und Böhmen dargestellt. Das Hauptziel ist, in beiden Einrichtungen Ausstellungen, Seminare, Workshops, Kolloquien und gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen. Das Projekt schafft die Basis für eine reale Zusammenarbeit mit den Mitteln der modernen Medien. Es werden gemeinsam Strukturen für die Öffentlichkeitarbeit erarbeitet. Die gesell-schaftlichen Bedingungen und Ereignisse im 20.Jh führten zu einer wesentlichen Verfälschung des Kulturerbes in beiden Ländern und zur Verbreiterung der Kluft zwischen den Bevölkerungen. Mit der Partnerschaft sollen die regionalen Traditionen gepflegt werden.

Förderverein Ambroßgut Schönbrunn e.V.-Nationales Denkmalinstitut Prag

01.07.2009-30.06.2012

LXVII

100012306

Grenzräume-550 Jahre Vertrag von Eger und die sächsisch-böhmische Grenze

550 Jahre "Vertrag von Eger"-2 Sonderausstellungen in Wee-senstein und 1 in Děčín, Ausstellung zeitgenössischer sächsi-scher und böhmischer Künstler zum Thema "Grenze" in Wee-senstein und Děčín, Symposium und Tagungsband zum The-ma, Internetpräsentationen zum Thema Grenze (Weesenstein und Děčín), Marketingmaßnahmen, Rahmenprogramm, Fach-publikation, Publikation Kunstprojekt, touristische Publikatio-nen.

Schloss Weesenstein Müglitz-tal-Iniciativa pro Děčínský zámek, o.s.Děčín, Schloss Děčín

01.06.2009-31.05.2012

100016063

Grenzüberschreitende Kooperation der Feuerwehr Hřensko-Kirnitzschtal 2009-2011

Das Ziel des Projektes ist die Durchführung von Maßnahmen für die Optimierung der grenzüberschreitenden Zusammenar-beit der Feuerwehr und Verbesserung von Rahmenbedingun-gen für die Vernetzung im Bereich der Brandvorbeugung und -bekämpfung in der Region Böhmisch-Sächsische Schweiz. Konkrete Ziele: Ankauf von Feuerwehrtechnik für die Gemeinde Hřensko und der Feuerwehrausrüstung für die Gemeinde Kirnitzschtal ge-meinsame theoretische Ausbildung, gemeinsame taktische Übungen, Informations- und Motivationsaktionen für die Bevöl-kerung, Kinder und Jugendliche

Gemeinde Hřensko-Gemeindeverwaltung Kir-nitzschtal in Lichtenhain

01.07.2009-30.12.2011

100015881

Integration ohne Grenzen-Integrace bez hranic

Im Projekt entsteht ein grenzübergreifendes Netzwerk zur Vertiefung von Arbeitsbeziehungen von Trägern der Behinder-tenarbeit. Zu den Themenbereichen Förderung in integrativen Kindertagesstätten und Förderschulen, Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsunternehmen sowie Wohnen und Betreuen in der Region finden Workshops, Be-gegnungen und Fachforen statt. Höhepunkte bilden gemein-same Aktionstage von behinderten und nichtbehinderten Men-schen in dem Bereich Bildung, Kultur und Sport. Die erworbe-ne Sprachkompetenz unterstützt die nachhaltige Zusammen-arbeit.

Lebenshilfe für Menschen mit geist.od.mehrf. Behind. Pirna-Sebnitz-Freital e.V. in Pirna-Centrum komunitní práce Ústí nad Labem

01.07.2009-30.06.2012

LXVIII

100011439

Gemeinsam neue Wege wagen-Bürger gestalten ihren Sozialraum über Grenzen hinweg

Es werden Bewohner(innen) gesucht, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, ihre Kompetenzen einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und eigene Ideen und Aktivitä-ten zu entwickeln. In diesem Prozess werden Menschen be-gleitet und befähigt. Die Caritas Most nutzt die im "BOOT" gemachten Erfahrungen der Caritas Dresden und transformiert diese entsprechend ihrer Bedingungen. Die Mitarbeiter(innen) der Caritasverbände werden in einen intensiven Erfahrungs- und Fachaustausch zur Förderung des ehrenamtlichen Enga-gements und zu aktuellen sozialpolitischen Herausforderungen treten. Die Caritasverbände Dresden und Most werden dazu gemeinsame Veranstaltungen, Workshops und Treffen durch-führen. Durch die Gewinnung weitere Institutionen als Koope-rationspartner wird die Wirkung und Nachhaltigkeit des Pro-jekts verbessert. Auf beiden Seiten wird ein(e) Koordinator(in) die gemeinsamen Aktivitäten initiieren, durchführen und beglei-ten.

Caritasverband für Dresden e.V.-Oblastni charita Most

01.07.2009-30.06.2012

100011693

Sächsisch-Tschechische Hochschul-initiative (STHI)

Hauptinhalt der STHI ist die Erweiterung u. Weiterqualifizie-rung besonders relevanter Bildungsaktivitäten zu Gunsten verschiedener Zielgruppen (Wissenschaftler, Studierende, Praktiker) über die sächs.-tschech. Grenze hinweg. Sie umfas-sen v.a. folgende Teile: Sprach- u. landeskundliche Maßnah-men; Förderung grenzübergreifender Forschungsarbeiten; themenbezogene Fachtagungen; außerhochschulische Prakti-ka für Studierende; sonstige sächsisch-tschechische Hoch-schulaktivitäten (z.B. gemeinsame Curricula, Überset-zung/Herausgabe v. Publikationen, Alumni-Treffen, Existenz-gründungs-, Begegnungsseminare

01.06.2009-31.05.2012

LXIX

100011966

Zentrum für außerschulische ökologi-sche und sprachliche Bildung, Be-gegnungen und Freizeitverbringung für Kinder und Jugendliche aus dem Grenzgebiet

Gegenstand des Projektes ist die Ausstattung des Gebäudes ehemaliger GS Leská für die Tätigkeit der Dorfakademie als Zentrum der sprachlichen- und ökologischen Bildung, für Be-gegnungen der Kinder und Jugendlichen aus dem Grenzge-biet. Das Objekt wird mit moderner Einrichtung für die Organi-sation der Bildung ausgestattet, inklusive eines mobilen Com-puterzentrums (Notebooks) und für die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer. Teil des Projektes ist auch die primäre Schulung der zukünftigen Lektoren und ein Einfüh-rungsseminar für die Zielgruppen.

Gemeinde Trebívlice-Ländliche Erwachsenenbil-dung im Freistaat Sachsen e.V. Dresden, Svazek obcí INTEGRO-Západ Ceského stredohorí-Poohrí, Mikroregi-on Svornost, Mikroregion Perucko, Mikroregion Louns-ké Podlesí

01.07.2009-30.06.2011

100017102

Schaffung eines Ausbildungszent-rums, als Grundlage für einen stan-dardisierten grenzübergreifenden Katastrophenschutz, der Wasserret-tung im Roten Kreuz, zur Abwehr von Großschadensereignissen

Schaffung eines zentralen Ausbildungszentrums, als Grundla-ge für einen standardisierten grenzübergreifenden Katastro-phenschutz im Bereich Wasserrettung. Entwicklung gemein-samer Konzepte für eine Qualifizierung sowie Zertifizierung der Führungs- und Einsatzkräfte. Regelmäßige Aus-, Fort u. Wei-terbildung dieser Führungs- u. Einsatzkräfte mittels der entwi-ckelten Konzeptionen. (Katastrophenmanagement, Kommuni-kationstechniken, Alarmierungssysteme)Anschließend jährli-che grenzübergreifende Erprobungsübungen. Konzeptimple-mentierung in ein flächendeckendes (sächsisch/tschechisches) Ausbildungsschema.

DRK Kreisverband Freital e.V.-MS VZS CCK v Ústí nad Labem o.s.

01.07.2009- 30.06.2012

LXX

100018558

Zentrum der umweltorientierten und kulturellen Erziehung A-TOM CR "Mühle Oparno"

Lebendige Kontakte zwischen unseren Vereinen haben uns auf den Gedanken gebracht, eine Basis für gemeinsame Ver-anstaltungen aufzubauen. Keiner von den Partnern verfügt zurzeit über ein für intensive grenzübergreifende Zusammen-arbeit bestimmtes Objekt. Die ehemalige Konradsmühle ist Eigentum von A-TOM, deshalb ist A-TOM ein Lead Partner. Zum gemeinsamen Einsatz haben uns auch historische Grün-de geführt-die Mühle im ehemaligen Sudetenland war im deut-schen Besitz. In 2009-11 werden wir die Mühle gemeinsam sanieren, im folgenden Jahr nach der Sanierung werden beide Partner gemeinsame touristische (2), gesellschaftliche (2) und historische Veranstaltungen (2), Erziehungsprogramme (10 Wochenendkurse), Arbeitseinsätze (15 Wochenende oder Wochen) und Aufenthalte (18 Wochenende) im Areal organi-sieren. Nach Ablauf des Projekts wird mit ähnlichen Aktivitäten fortsetzt.

Asociace turistických oddílu mládeže Ceské republiky Roztoky-Erzgebirgsverein e.V. Schneeberg

01.07.2009- 30.06.2012

100017921

Entwicklung von gemeinsamen multi-mediagestützten Lehr- und Studien-materialien

Die Aufgabe des Projektes ist die professionelle Ausbildung von Fremdsprachenlehrern auf dem Gebiet der multimedialen Kompetenzen. Das Projekt erhöht ihre fachlichen Fertigkeiten, fördert Individualisierung und Differenzierung des Studiums und erhöht die Effizienz des Lernprozesses; es ist der Beitrag zum Lebenslangen Lernen der Lehrer. Die gewonnenen Kom-petenzen ermöglichen den Lehrern die Produktion von elektro-nischen Lehrmaterialien und führen zum attraktiveren Lernpro-zess der Studierenden. Der Kurs vermittelt methodische Ver-fahren bei der Arbeit mit elektronischen Medien. Die Realisie-rung erfolgt in 3 Phasen: 1.Konzeption und Durchführung des modularen Trainingsprogramms in Blended-Learning Kursen, 2. Gemeinsame Entwicklung von Lehr-und Studienmaterialien unter Verwendung der neuen Medien und Technologien, 3. Gemeinsame und individuelle Durchführung von Lehrverans-taltungen unter Einsatz des erworbenen Know-how.

Technická univerzita v Liber-ci-TU Dresden

01.10.2009-30.09.2012

LXXI

100018457

Sächsisch-Tschechischer Theater-herbst

2009 werden 11 Vorstellungen realisiert, davon 4 für Kinder, 1 für die nationale Minderheit der Roma. Es nehmen 10 Theater teil, 5 tschechische und 5 sächsische. Das Projekt ist für Kin-der und Erwachsene bestimmt. Die Vorstellungen für Erwach-sene werden 2009 unter dem Motto Liebe und Tod stehen; für Kinder sind tschechische und deutsche Märchen sowie eine kindgerechte Version von Schwanensee vorbereitet. Für die weiteren Jahre geht man von einer ähnlichen Anzahl der Ver-anstaltungen aus. Es werden mehr Inszenierungen für Kinder und Vertreter von Minderheiten angeboten, weitere Theater nehmen teil. Abwechselnd wird ein sächsisches und ein tsche-chisches Theater Gastgeber sein. Die Aktionen werden mit Workshops, Kolloquien oder Gesprächsrunden begleitet. In-sgesamt werden ca. 35 bis 50 Veranstaltungen realisiert. Be-vorzugt werden Veranstaltungen ohne Sprachbarrieren (Musik, Tanz, klassische Themen). Zweisprachige Programme und Dolmetscher garantieren vollwertig die Qualität aller Aktionen.

Mißlareuth 1990, Mitte Euro-pa e.V. Pirna-Docela velké divadlo Litvínov

01.09.2009-30.11.2012

100020659

Interdisziplinäres, deutsch-tschechisches Bildungsprojekt

Das eigentliche Projekt ist ein Bildungsprojekt und konzentriert sich auf den Bereich von Rekultivierungen und Revitalisierun-gen von degradierten Böden in Folge menschlicher Tätigkeit, zum Beispiel Bergbaufolgelandschaften. Des Weiteren dann auf das Studium environmentaler Maßgaben als eines Maßs-tabes zur Auswertung der Wirksamkeit von Revitalisierungs- und Resozialisierungsmaßnahmen. Das Projekt ermöglicht Zusammentreffen von Fachleuten aus Betrieben, der For-schung sowie Studenten. Das Ziel ist es, den Teilnehmern des Projektes interdisziplinäre Verfahrensweisen beizubringen. Es werden Blockvorlesungen, Konferenzen und gemeinsame Workshops durchgeführt. Des Weiteren werden mindestens 30 Teilnehmer geschult, es werden Regelwerke (zweisprachig) ausgegeben, es werden Fachbeiträge publiziert und gemein-same Internetseiten des Projektes entwickelt.

Hochschule Zittau/Görlitz-Hochschule f. Technik und Wirtschaft Dresden, Univerzi-ta Jana Evangelisty Purkyne Ústí n. L.

01.09.2009-31.05.2012

LXXII

100020779

Geschichte verbindet Vor allem Erfahrungslernen führt in der historisch-politischen Bildung zu nachhaltigen Lernerfolgen. Das Projekt will in enger Kooperation mit Gedenkstätten in beiden Ländern entspre-chende Lernangebote installieren und befördern. Erlebnis- und handlungsorientierte Methoden werden in Lehrerfortbildungen und Seminaren für Schüler vermittelt und eingesetzt: Oral His-tory und historische Spurensuche. 25 tschechische Überle-bende der NS-Zeit und des Holocaust werden in 132 Zeitzeu-gengesprächen vor tschechischen und deutschen Schülern berichten. Zur Sprache kommen wird auch neue Diskriminie-rung und Verfolgung unter kommunistischen Regimen. Lern-ziele dieses interkulturellen Dialogs über Geschichte sind his-torische Aufklärung, Prävention von Rassismus und Antisemi-tismus, Erziehung zu Toleranz und Demokratie, Entwicklung von Empathie und nachbarschaftlichem Verständnis sowie Identitätsstiftung. Die Zeitzeugen werden nicht als Opfer wahr-genommen-sie erfahren Respekt, Verständnis und Anerken-nung.

Brücke/Most-Stiftung zur Förd. der dt.-tschech. Ver-ständig. u. Zusammenarbeit Dresden-Collegium Bohemi-cum o.p.s. Ústí n. L.

01.10.2009-30.09.2012

100013424

Neue Wege für Umweltbildung in Sachsen und Nord-/Westböhmen (Rahmenprojekt der LaNU für das Trinationale Netzwerk Umweltbildung)

Wir nutzen die Strukturen des TNU, um sächsische und böh-mische Umweltbildungseinrichtungen in ihrer Bildungsarbeit zu unterstützen. Dabei soll das TNU ausgebaut und gemeinsam Leitbild, Strategie und Marketingkonzept entwickelt werden. Darauf aufbauend wird die Bildungsarbeit durch entsprechen-de Schulungen der Umweltbildner, Fachveranstaltungen und Erfahrungsaustausch qualitativ weiterentwickelt. Buchbare Bildungsangebote und -programme werden entsprechend dem aktuellen Bedarf entwickelt und vermittelt. Wir konzentrieren uns auf die Themengebiete Umweltpädagogik, Klimaschutz und Naturschutz.

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt Dresden-Venkovský prostor o.p.s. Li-berec, Strední odborná škola pro ochranu a obnovu životního prostredí Litvínov

01.01.2010-31.12.2012

LXXIII

100011445

Neue Wege für Umweltbildung in Sachsen und Nordböhmen (CSB Rahmenprojekt des Trinationalen Netzwerkes Umweltbildung - Landnutzung/Umwelttourismus)

Mit fachlich bezogenen, methodisch innovativen Praxismodu-len und Werkzeugen auf den Gebieten Landnutzung und Um-welttourismus wird die grenzüberschreitende Umweltkommu-nikation weiterentwickelt. Es soll erreicht werden, dass neue strategische und fachliche Partner für das TNU gewonnen und fest eingebunden werden. Die Professionalität der Umweltbil-dungseinrichtungen und deren fachthemenspezifische Zu-sammenarbeit wird erhöht. Die öffentliche Wahrnehmung des Netzwerkes, der Einrichtungen und ihrer Bildungsangebote wird in allen Euroregionen verstärkt.

Christl. Soziales Bildungs-werk Sachsen e.V. Nebel-schütz-Venkovský prostor o.p.s. Liberec

01.01.2010-31.12.2012

100021597

Grenzüberschreitende Zusammenar-beit im Bereich der Lebensmittelsi-cherheit zwischen der Tschechischen Republik und Freistaat Sachsen

Der Hauptinhalt des Projektes wird die Zusammenarbeit zwi-schen den im Bereich der Lebensmittelsicherheit in der Grenz-region der Tschechischen Republik und Sachsen arbeitenden Überwachungsbehörden sein. Das Projekt wird mit einer Eröff-nungskonferenz eingeleitet werden; anschließend werden Kurzaufenthalte folgen; das Projekt wird schließlich durch eine Abschlusskonferenz beendet. Die Hauptprojekthandlungen, die Austauschaufenthalte der Beschäftigten der Behörden, werden die Schaffung eines Netzwerks von persönlichen Kon-takten erlauben; dieses Netzwerk sollte bei Bedarf einsatzbe-zogen genutzt werden. Dies betrifft vorrangig den Erfahrungs-austausch und die Information, aber auch gegenseitige Hilfe und Zusammenarbeit.

Státní zemedelská a potra-vinárská inspekce Brno-Sächsisches Staatsministe-rium für Soziales Dresden

01.01.2011-31.05.2011

LXXIV

100023430

Nichts ohne uns über uns-Leben ohne Barrieren

Jährlich steigt der Anteil behinderter Menschen an der Ge-samtbevölkerung. Ihre Probleme im Alltag sind beiderseits der Grenze ähnlich-jedoch wissen sie nur wenig voneinander. Zu Beginn des Projektes ist es notwendig, behinderte Menschen, ihre Angehörigen und Freunde von beiden Seiten der Grenze einander näher zu bringen und zum Dialog anzuregen. Im weiteren Verlauf sieht das Projekt den Bau und Betrieb eines barrierefreien Informations-, Bildungs- und Beratungszentrums zur Qualifizierung behinderter Menschen für das selbständige Leben oder für die Teilhabe am Arbeitsmarkt vor. Diese Quali-fizierung erfordert Bildungs- und Trainingsmaßnahmen, Bera-tungs- und Informationsdienstleistungen. Ein zweisprachiges, barrierefreies Internetportal soll künftig Informationen und Kon-taktdaten eines grenzüberschreitenden Netzwerkes für die Belange behinderter Menschen bereithalten. Erste tschechi-sche Selbsthilfevereine sollen aufgebaut werden.

Obcanské sdružení JURTA-Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte Sachsen e.V. Dresden

01.04.2010-31.03.2013

100017595

Brücke zwischen Tradition und Mo-derne

Industriedenkmäler wie heutige Produktions- und moderne Forschungseinrichtungen werden zu außergewöhnlichen Ver-anstaltungsorten für grenzüberschreitende Begegnungen bei Musik, Literatur, Theater sowie Bildender Kunst. Neues Am-biente wird innovativ auf beiden Seiten der Grenze für die Kunst und Kultur eröffnet. Schaffung eines modernen Pilger-weges zu bedeutenden und identitätsstiftenden sächsischen und nordböhmischen Orten, der auch für die heutige Bevölke-rung eine emotionale Anziehungskraft ausüben soll. Einfüh-rung des grenzübergreifenden Eintrittstickets und Shuttleservi-ce für behinderte Personen, Studenten und nicht motorisierte Personen, denen der grenzüberschreitende Besuch von Ver-anstaltungen durch den Projektträger ermöglicht wird. Aufbau eines deutschtschechischen Studententeams während jeder Durchführungsphase. Das Studententeam ist gemeinsam un-tergebracht und wird die Projektaktionen vor Ort betreuen. Konsequente Zweisprachigkeit und gemeinsame PR-Arbeit im Fördergebiet.

Mißlareuth 1990, Mitte Euro-pa e.V. Pirna-Cheb 1991-Kulturní Spolupráce

01.04.2010-31.03.2013

LXXV

100031736

CROSS-DATA-Grenzüberschreitendes Datenmana-gement für raumbezogene Planungen (Sächsisch-Tschechisches Rauminformationssystem)

Die Projektpartner bauen gemeinsam ein internetbasiertes mehrsprachiges SN- CZ Rauminformations- und Planungssys-tem für die Regionalplanung und für weitere Nutzer von raum-relevanten Daten auf (Geodienst). Es werden raumbezogene Daten für den Grenzraum von den Planungsträgern ständig aktuell und ho-mogenisiert mithilfe von Webdiensten in einer gemeinsamen Präsentation angeboten (Geoportal). Zunächst werden Grund-satzfragen zur grenzüberschreitenden Planung und Anforde-rungen an das System bearbeitet. Für den Betrieb von ge-meinsamen Datendiensten werden Schnittstellen spezifiziert, graphische Darstellungsweisen homogenisiert und Kompatibili-tätsprobleme gelöst. So wird ein grenzüberschreitendes Raumplanungs-Informationssystem geschaffen, in dem Daten teilweise dezentral und teilweise zentral gehalten und gepflegt werden. Planungsträger greifen so auf aktuelle Informationen zu. Erfahrungen des Deutsch-Polnischen Raumplanungs- Informationssystems DP-PLIS werden genutzt.

Sächsisches Staatsministe-rium des Innern Dresden-Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat 33 Dresden, Regionaler Planungsverband Südsachsen Plauen, Regio-naler Planungsverband Obe-res Elbtal/Osterzgebirge Ra-debeul, Regionaler Planungsverband Oberlau-sitz-Niederschlesien Bautzen, Bezirke Karlovarsky, Ústecký, Liberecky

01.03.2010-28.02.2013

100021674

Stadtbibliothek Varnsdorf-grenzüberschreitende Begegnungen

Inhalt des Projektes sind Aktivitäten die zum gegenseitigen grenzüberschreitenden Kulturaustausch, Informationsaus-tausch und zum Treffen der Öffentlichkeit führen. Konkret han-delt es sich um: Sachvorträge für Grund- und Mittelschulen, ein Literaturwettbewerb in Anschluss auf die Sachvorträge, Herausgeben eines Sammelbuches mit den besten Schüler-wettbewerbsarbeiten, Programme und Lesungen samt He-rausgeben von Publikationen zum Kennenlernen der sorbi-schen und tschechischen Literatur, Ausstellungsveranstaltun-gen von Künstlerbildwerken als Kunstpräsentation aber auch zum Kennenlernen der Landschaft und des Lebens unserer Nachbarn, Gespräche über die Volksitten und Traditionen und das gegenwärtige Leben, Amateurkonzerte, Schaffung eines Kontaktzentrums für die Lausitz in der Stadtbibliothek und die Gestaltung einer Dauerexposition über die Lausitz, einschließ-lich der Erweiterung des Buchbestandes der sorbischen Abtei-lung.

Mesto Varnsdorf-Mestska knihovna Varnsdorf, Sorbi-scher Künstlerbund e.V. Bautzen,

01.04.2010-29.03.2013

LXXVI

100013424

Neue Wege für Umweltbildung in Sachsen und Böhmen (Rahmenprojekt für das Trinationale Netzwerk Umweltbildung)

Das Projekt schließt an Aktivitäten im Projekt zum Aufbau des Trinationalen Netzwerkes Umweltbildung (TNU) in Sachsen, Böhmen und Niederschlesien an (Förderung Interreg III A 2005 bis 2008). Es wurden rund 150 Partner in Sachsen und ebenso viele in den anderen Regionen für die grenzüber-schreitende Zusammenarbeit sensibilisiert und für die Mitwir-kung im TNU gewonnen. Diese Zusammenarbeit ist zu stärken durch die Entwicklung von neuen Weiterbildungsangeboten für die Professionalisierung der Einrichtungen, sowie durch die gemeinsame Entwicklung und den Transfer neuer Bildungsan-gebote im Netzwerk. Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe der Entwicklung neuer, innovativer Bildungsangebote einen quali-tativen Fortschritt bei den Umweltbildungsanbietern in Bezug auf die eigene Professionalisierung und das Bildungsangebot zu erreichen. Dabei wird das Projekt von 3 Säulen getragen: Entwicklung neuer innovativer Bildungsangebote, Transfer dieser Angebote im Netzwerk und Professionalisierung der Umweltbildner durch fachlich-inhaltliche und methodische Wei-terbildungen.

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, Dresden-Venkovský prostor o.p.s., Liberec, Střední odborná škola pro ochranu a obnovu životního prostředí, Litvínov, Christlich-soziales Bildungswerk Sach-sen e.V., Nebel- schütz

1.6.2010-31.3.2013

100015917

Gemeinsam für den Erhalt der Umge-bindehäuser-Sensibilisierung und Wissensvermittlung

In einem gemeinsamen Projekt wollen sich drei Partner für den Erhalt der Umgebindehäuser als gemeinsames Kulturerbe einsetzen. Es soll aufzeigt werden, dass sich bei Umgebinde-häusern moderner Wohnkomfort und Erhalt historischer Bausubstanz vereinbaren lassen. Dazu soll das ehemalige Pfarrhaus in Hirschfelde vorbildlich saniert und zahlreiche Bil-dungsangebote während und nach der Bauphase angeboten werden. Mit dem Leitfaden soll ein Standardwerk entstehen, das Gestaltungsvorgaben für Bauherren zusammenfassend darstellt und dabei vorhandene Qualitätskriterien zur fachge-rechten Sanierung integriert. Ein weiterer Aspekt ist die touris-tische Vermarktung der Umgebindehauslandschaft, die durch das Projekt gefördert werden soll, z.B. durch Übernachtungs-möglichkeiten im Pilgerhäusl und durch einen touristisch ange-legten Bildband, der für die Umgebindehauslandschaft als grenzüberschreitende Ferienregion wirbt.

Landratsamt Görlitz-Liberecký kraj, Pilgerhäusl e.V., Zittau

1.7.2010-30.6.2013

LXXVII

100020755

Bewertung des Rohstofflagerpoten-tials im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet-Grenzübergreifendes Rohstoffkataster

Neubewertung von 8 grenzübergreifenden Rohstoffvorkom-men aufbauend auf dem Sächsischen Rohstoffkataster der Spat- und Erzvorkommen. Untersuchung dieser Gebiete auf ihr volks- und regionalwirtschaftliches Potential unter Wahrung ökologischer Interessen in einem gemeinsamen, grenzüber-greifenden Ansatz, begründet durch Hoheitspolitik, Effizienz und Synergie bei der Optimierung der Infrastruktur. Wichtige Grundlageninformationen für eine grenzübergreifende Raum-planung gemäß o.g. EU-Direktive; Durchführen von begleiten-den Aktionen, die die Bewohner des Grenzgebietes zu mehr Rohstoffbewusstsein sensibilisieren und Qualifizierung von Auszubildenden und Lehrkörpern; Aufzeigen von Chancen und Risiken eines modernen Bergbaus unter Wahrung der ökologi-schen und sozio-ökonomischen Interessen. Hierzu Maßnah-men der grenzübergreifenden Informationsarbeit: z.B. Einrich-tung eines 3-sprachigen-Internetportales (deutschtschechisch- englisch), Fachveranstaltungen/-Ausstellungen, Fachkräfte-austausch.

Geokompetenzzentrum Frei-berg e.V.-Regionální rozvo-jová agentura Ústeckého kraje a.s., Česká geologická služba, Praha, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Nossen

1.6.2010-31.5.2011

100042493

Mitteleuropäische Kulturlandschaft Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí-Weg zum UNESCO-Welterbe

Projektgegenstand ist die Erstellung von 11 örtlich unter-schiedlichen Pilotstudien. Die Studien behandeln Objekte und Gebiete des böhmischen und sächsischen Erzgebirgsteils als einer Montan- und Kulturlandschaft. Nach einem abgestimm-ten Vorgang vereinbarten die Partner, dass die Studien im Einklang mit der Methodik für die Erstellung von Dokumenten für den Eintrag in das UNESCO-Welterbeverzeichnis als grenzübergreifende Kulturlandschaft, welche die deutschen Projektpartner im Einklang mit den eigenen verarbeiteten Pi-lotstudien erstellten, erarbeitet werden. Ferner soll die tsche-chische Seite in Form von Beratungskonsultationen unterstützt werden. Es sind folgende Pilotstudien: Böhmen: Krupka; Hora Svaté Kateriny; Jáchymov Sachsen: Ehrenfriedersdorf, Jöhs-tadt; Schwarzenberg; Scheibenberg; Lengefeld; Alber-nau/Zschorlau; Annaberg-Buchholz; Königswalde

Ústecký kraj-TU Bergakade-mie Freiberg, Oblastní muzeum v Mostě, Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V., Freiberg

1.7.2010-30.9.2012

LXXVIII

100052296

Entwicklung und Durchführung einer Konzeption für die Dauerausstellung zur Geschichte der Deutschen in den böhmischen Ländern

Im Rahmen des Projekts soll ein Konzept für die ständige Aus-stellung zur Geschichte der Deutschen in den böhm. Ländern entwickelt u. realisiert werden. Dafür wird eine Arbeitsgruppe das Ausstellungskonzept erarbeiten, das anschließend in Form von Ausstellungslibretto u. Ausstellungsszenario, einen Ent-wurf der räumlichen Gestaltung, zweisprachigen Begleitpubli-kationen und einer Webpräsentation umgesetzt wird. Im Rah-men des Projektes wird ein Kontaktnetz zu Partnerinstitutionen und Einzelpersonen in der CZ u. im Ausland entstehen.

Collegium Bohemicum o.p.s., Ústí nad Labem-Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Dresden, Muzeum města Ústí nad Labem

3.5.2010-31.10.2012

100023407

Wir sind Nachbarn-eine Serie von Sendungen aus dem böhmisch-sächsischen Grenzge-biet

Im Rahmen des Vorhabens werden neue Kooperations- und Kommunikationsstrukturen geschaffen und ein neues, zweisp-rachiges, grenzübergreifendes Informationssystem entwickelt. Durch die Kombination von Daten und Informatio-nen aus der tschechischen und sächsischen Region entsteht immer zu gemeinsam gewählten Themen eine Sendeserie via Webportal und DVD aus dem deutsch-tschechischen Grenz-gebiet (je 52 aus jeder Region, gesamt 104) und ein Info-Internetportal mit beidseitiger Datenbank, welche Infos zu Insti-tutionen und Organisationen beinhaltet. Ausgewählten Institu-tionen mit so gen. Nutzungs- bzw. Multiplikationseffekt, z.B. Schulen zur Einbindung im Unterricht (Heimatkunde, Fremd-sprachen), Städten/Gemeinden, Bibliotheken, Sozialeinrich-tungen, touristischen Infozentren etc., werden 1x in 3 Monaten die DVDs zugeschickt. Ausdrücklicher Bestandteil des Portals wird die Möglichkeit sein, neue Partnerschaften mittels Hilfe von 4 Musterbriefen und einer Datenbank der Interessenten zu knüpfen.

EVROPAN, Děčín - Sendernetz e.V., Grünhain-Beierfeld

1.7.2010-31.12.2011

LXXIX

100044179

Gemeinsame Tourismusentwicklung Bad Schandau – Česká Kamenice

Hauptaktivitäten:-Kooperation der Touristenformationen, För-derung ihrer Entwicklung mit dem Ziel, die grenzüberschrei-tende Dienstleistung und Informationsvermittlung incl. dem Austausch von 4 Mitarbeitern der Touristenformationen zu fördern-Aufbau des gemeinsamen Informations- und Reservie-rungssystems (IRS)/Sehenswürdigkeiten, touristische Ziele und Besonderheiten, Kultur-, Sportveranstaltungen, Feste, Anbieter von Dienstleistungen und Unterkunft, Einbindung von Web -Kameras + Information zu Freenet-Stationen-Werbung für umweltfreundliche Verkehrsmittel in die, sowie in der touristischen Destination (z.B. Image-Film) und Nutzung der Räume am Bahnhof in Bad Schandau zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur-Entwicklung und Erprobung von 24 neuen touristischen Produkten ausgehend von den Ergebnis-sen der SWOT-Analysen (interaktive Pfade, touristische Prog-ramme)-gemeinsame Präsentation der Region (6 x Messe,14 x Promotionsaktion)

Stadtverwaltung Bad Schan-dau - Město Česká Kamenice

1.7.2010-30.6.2013

100057830

Grenzübergreifende Jugend- und Erwachsenenarbeit im Volleyball zur soziokulturellen Ent-wicklung und Weiterbildung von Kindern, Jugendlichen, Lehrern und Trainern

Austauschprogramme mit deutschen und tschechischen Kin-dern/Jugendlichen im Bereich Volleyball in Dresden und Ústí innerhalb von 12 Maßnahmen -interaktive Wochen und Wei-terbildung in den Städten der beiden Projektpartner für Leh-rer/Trainer von Schulen/Vereinen (hierzu mehrere Seminare, Workshops) -aktives Leben und Teilnehmen in Gastfamilien -Trainingseinheiten zur Leistungssteigerung und Leistungser-probung-Schul -/Vereinsbesuch für Motivation zum Volleyball spielen und Projekterweiterung -gemeinsame kulturelle Ver-anstaltungen(z.B. Stadtrundgänge, Schnitzeljagd unter kultu-rellem Aspekt) -gemeinschaftliche sozialpädagogische/ erleb-nispädagogische Maßnahmen(Zoo- /Schwimmbad-/Parkanlagenausflüge) -Öffentlichkeitsarbeit für regionales Engagement und Nachhaltigkeit (Flyer, eigene Homepage, Imagefilme, Zeitungsartikel) -Abschlussveranstaltung in jeder Maßnahme für Jugendliche (2xpro Jahr)

Volleyball Club Dresden e.V. - SK Volejbal Ústí nad Labem

1.7.2010-30.6.2013

LXXX

100057900

Gemeinsame Streifen unter besonde-ren Bedingungen

Das Projekt "Gemeinsame Streifen unter besonderen Bedin-gungen" auf beiden Seiten der Grenze leistet einen Beitrag zur Prävention, zur Verbesserung der Ordnung und Sicherheit der Bevölkerung und erhöht damit das Sicherheitsgefühl der Be-völkerung in den Grenzgebieten und die Attraktivität der Regi-on. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, für CZ ein spezielles Boot mit Trailer und Zugmaschine mit Ausstattung sowie der erforderlichen IT-Technik für den Einsatz zur Gefah-renabwehr und Strafverfolgung zu beschaffen. Für SN ist ein spezielles Boot mit Trailer und Zugmaschine zum schnellen Einsatz bei besonderen polizeilichen Lagen sowie zur Strafver-folgung zu beschaffen. Durchführen von 4 zweitätigen Übun-gen der Wasserschutzpolizeien, gemeinsame Streifen (10-12x pro Monat), Schulung zu den Rechtsnormen 2x zweitägige Schulung in CZ, ca. 24 Personen), Sprachfortbildung je 2x in SN und CZ, Arbeitsbesprechung des Managements (2x1,5 Tag ca. 20 Personen).

Landespolizeidirektion Zent-rale Dienste Sachsen, Dres-den - POLICIE ČESKÉ REPUBLI-KY, Krajské ředitelství policie Ústeckého kraje se sídlem v Ústí n. L.

1.9.2010-31.8.2012

100065848

"Vorbereitet für das Leben"-ein Mo-dellprojekt für die Entwicklung der Persönlichkeit für Kinder und Jugendliche in der Euro-region Erzgebirge-Krušnohoří

Im Projekt sollen altersspezifische Lösungen zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung modellhaft mit Kindern und Jugendlichen unter Teilnahme und Einbeziehung von Eltern, Erziehern, Experten und Trainern in 3 Modulen unter Nutzung lokaler Ressourcen erprobt werden: Maßnahmen Modul 1-gesunde Lebensweise (9dt., 9 tsch., davon 2 Begegnungen), Modul 2-Bewegung erlernen-Fitness erreichen (17 dt., 11 tsch. davon 10 Begegnungen), Modul 3-Fähigkeiten und Fertigkei-ten erwerben (18 dt., 18 tsch.). Eltern, Erzieher, Trainer, Ex-perten tauschen darüber in 3 gemeinsamen Workshops Erfah-rungen und Standpunkte aus.

Ländliche Erwachsenenbil-dung im Freistaat Sachsen e.V., Dresden-Svazek obcí INTEGRO-Západ Českého středohoří- Poohří, Třebívlice

1.10.2010-30.9.2012

LXXXI

100065789

Fluss Elbe-Unser gemeinsames Erbe Die in Sachsen vorhandene Erfahrung im Betrieb von Um-weltmobilen (=Kfz mit Umweltlabor) und die in Tschechien vorhandene Erfahrung mit Umweltbildungsprogrammen sollen genutzt werden, um gemeinsam mobile Bildungsprogramme für das Grenzgebiet zu schaffen. Dafür wird eine enge Zu-sammenarbeit zwischen Schulen, nichtstaatl. Organisationen und öffentlicher Verwaltung aufgebaut. 1. Intensive Zusam-menarbeit bei Methodik u. Materialien 2. Durchführung von Lehrerseminaren 3. Bildungsprogramme für die direkte Umge-bung der Schulen. Mobile Labore ermöglichen Beprobung und Verarbeitung der Ergebnisse vor Ort. Erlernt werden die Be-stimmung von Pflanzen und Tieren, Prinzipien des Biomonito-ring, Interpretation u. Bildung eigener Meinung über den Zu-stand der Umwelt. 4. Durchführung von Mehrtagesprogram-men mit Partnerschulen zu Analyse, Bewertung und Vergleich der Gewässerverschmutzung, Ursachen/Zusammenhänge, Nutzung/Schutz 5. Auswertung der Ergebnisse einschl. Visua-lisierung der Ergebnisse im Internet.

Středisko ekologické výchovy a etiky Rýchory-SEVER Brontosaurus Krkonoše, Litoměřice-Sächsische Lan-desstiftung Natur und Umwelt (LaNU), Niederwiesa/Lichtenwalde, Město Litomeřice, Landschaft Zukunft e.V., Stadt Wehlen OT Pötzscha

1.10.2010-30.9.2013

100066332

VODAMIN Es sind folgende gemeinsame grenzüberschreitende Maß-nahmenkomplexe geplant: 1. Grundwasser in Braunkohlenre-vieren nordböhmisches Revier/Eizugsgebiet der Bilina, Ober-lausitz) mit einer Abschätzung der Auswirkungen des Gruben-wasseranstieges (hydrogeologische Erfassung, Modellierung) auf die Umwelt und Infrastruktur (Standortsicherheit). 2. Reini-gung von Grubenwässern aus dem Braunkohlenbergbau (Auswahl geeigneter Verfahren). 3. Gruben- und Oberflächen-wasserprobleme im ehem. Erz- und Steinkohlenbergbau in Zinnwald/Cínovec bzw. Lugau/Oelsnitz. 4. Handlungskonzepte (Gefahrenvorhersagen, Empfehlungen zur Planung von infrast-ruktureller Maßnahmen/Auswahl der geeigneten Lokalitäten) für Bergbaugebiete/Folgelandschaften. 5. Maßnahmenpläne zur Wiederherstellung eines natürlichen Zustandes des gren-züberschreitenden Fließgewässers in Zinnwald/Cínovec.

Ústecký kraj, Oddělení řízení grantových schémat, Ústí nad Labem-Sächsisches Oberbergamt, Freiberg, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden, Stadtver-waltung Oelsnitz/Erzgeb.

1.12.2010-30.11.2013

LXXXII

100065833

Verhinderung und Verfolgung der grenzüberschreitenden Fahrzeug- und Betäubungsmittelkri-minalität

Das Ziel des Projektes ist die Vertiefung der Zusammenarbeit der Projektpartner. Dazu werden folgende Aktivitäten vorgese-hen:-Einführung gemeinsamer Präventionsmaßnahmen, Ein-führung gemeinsamer Streifen der Diensthundeführer mit Diensthunden, Einführung gegenseitiger Schulungen zur Prä-vention und Bekämpfung von Kfz- u. Btm-Kriminalität, Treffen der Revierleiter grenzüberschreitend angrenzender Polizeire-viere, gemeinsame Fortbildung der Diensthundeführer mit Diensthunden, Tagungen gemeinsamer Arbeitsgruppen der Schutz- u. Kriminalpolizei, gemeinsame Dienstausübung bei Streifen, Verkehrskontrollen u. verdachtsunabhängigen Kont-rollen, Aufbaulehrgänge Tschechisch für Beamte des LP Investitionsschwerpunkte: LP: 3 Spezial-Kfz für K-Dienste der Grenzreviere, 2 Sp.-Kfz.für Diensthundestaffel, Kfz-Diagnosetools und Btm-Vortestgeräte PP001:3 Fz. f. DH-Staffel, 1 Präventionsfz. 1 Bildübertragungsanlage (zur ver-deckten Beobachtung), 800 Btm-Tester.

Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge Dres-den-Krajske reditelstvi policie Usteckeho kraje

01.07.2011-31.12.2013

100082354

ELLA Regio-Grenzüberschreitender Regionalverkehr Ustecky kraj/VVO Verkehrsverbund Oberelbe-Machbarkeitsstudie

Das Projekt beinhaltet die Herausarbeitung der Voraussetzun-gen für ein grenzüberschreitendes ÖPNV/SPNV-Konzept zwi-schen dem Bedienungsgebiet des VVO im Raum Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und dem angrenzenden Verkehrsge-biet des Bezirkes Ústí In einer Machbarkeitsstudie wird dar-gestellt, wie die Ausgestaltung und Revitalisierung bestehen-der grenzüberschreitender Eisenbahnverbindungen, insbeson-dere der Verbindung Bad Schandau-Sebnitz-Poustevna-Rumburk erfolgen kann. Es werden konzeptionelle Vorschläge für ein einheitlich für beide Länder aufzubauendes Fahrgastin-formationssystem erarbeitet, mit dem die Sprachbarrieren im Grenzraum überwunden werden können. In einem Modell werden die Bedingungen für ein grenzübergreifendes Tarif- und Ticketsystem dargestellt, das Anschlussmöglichkeiten an die bestehenden Tarifsysteme ermöglicht. Weiterhin werden Voraussetzungen für eine gemeinsame Verkehrsplanung ab-gestimmt.

Verkehrsverbund Oberelbe GmbH Dresden-Ústecký kraj

01.07.2011-31.12.2012

LXXXIII

100066821

Das Ziel des Projektes besteht in der Erarbeitung, dem Druck sowie der Erprobung eines Lehrbuches mit Quellensammlung und Empfehlungen zur Umsetzung für die Lehrer, die der ge-meinsamen Geschichte und Entwicklung des Zielgebietes im wirtschaftlichen, politischen und geographischen Kontext ge-widmet sind. Auf der Grundlage der Recherche von verfügba-ren historischen Quellen werden im Voraus vereinbarte The-men behandelt. Nach der Erarbeitung werden Text- und Quel-lenband durch die Empfehlungen zur Umsetzung verbunden, die auf aktuellen Erkenntnissen der Didaktik basieren. Darauf folgen die Verbreitung und die Testphase an ausgewählten Gymnasien in dem Bezirk Ústí und im Freistaat Sachsen so-wie-anschließend-die Evaluation der Projektergebnisse.

Ústecký kraj-Technische Uni-versität Dresden, Univerzita Jana Evangelisty Purkyně Ústí n. L.

01.04.2011-31.3.2014

100012813

InWest-Informatikwissenstransfer zur wirtschaftlichen Entwicklung der sächsisch-tschechischen Grenz-region

In mehrtägigen zusammenhängenden Seminaren und Work-shops werden aktuelle Forschungsergebnisse systematisch von Wissenschaftlern und Studierenden anwendungsgerecht aufbereitet. Dazu werden Demonstratoren und Anwendungs-beispiele entwickelt und präsentiert. Dort wird jedes Technolo-giethema in drei aufeinander folgenden Veranstaltungsphasen gezielt für Innovationsprojekte adaptiert und Technologieneh-mern der Grenzregion präsentiert. Dies bildet die Schnittstelle zu Technologienehmern und sichert Nachhaltigkeit und tech-nologische Tiefe. Im Projekt werden die Technologiethemen Elektromobilität, Radio Frequence Identification (RFID) und Sensornetze bearbeitet. Diese sind relevant für zukunftsorien-tierte Optimierung in den Bereichen Energie, Logistik und selbstorganisierende Datenerfassung. Das Projekt etabliert dauerhaft ein Netzwerk aus Wissenschaftler, Studierenden und KMUs der Grenzregion.

Technische Universität Chemnitz-Univerzita Jana Evangelisty Purkyně Ústí n. L., Stiftung Internatio-nales Informatik- und Begeg-nungszentrum Sachsen (IBS) Lauta

01.02.2011-31.01.2014

LXXXIV

100080907

ENA1-Nutzung erneuerbarer Energien in der Gebäudeintegration für kleine Anwendungen

Im Rahmen des Projektes soll eine umfassende Analyse des euroregionalen Angebots- und Anwendungspotentials auf dem Gebiet der Solartechnik erfolgen. Die Anwendung der Solar-technik in den Formen Photovoltaik (PV), Solarthermie und zunehmend Hybridtechniken für Kleinabnehmer sind in der passenden Konfiguration unter Berücksichtigung spezifischer Kundenanforderung zu realisieren. Durch die dynamische Entwicklung verfügbarer Technologien und die enormen Wachstumspotentiale ist der Markt intransparent und soll durch die grenzüberschreitende Bündelung vorhandenen Know hows strukturiert werden. Hierfür werden eine Technolo-gie-Studie für PV, Solarthermie und Hybridtechniken und eine Markt-Analyse zum Studium des Angebots und der Nachfrage-Seite erarbeitet sowie eine Analyse bestehender Netzwerke durchgeführt. Über Expertenworkshops, den Aufbau eines Internetportals zur Solartechnik sowie die Konzepterstellung für Modellprojekte werden grenzüberschreitende Netzwerke generiert.

Europäische Forschungsge-meinschaft Dünne Schichten e.V.-Trojzemi, o.p.s. Liberec

01.07.2011-30.06.2014

LXXXV

Anhang 3: Grenzübergänge in der Euroregion Quelle: Homepage der Euroregion Elbe/Labe (9).

Bezeichnung Art Nutzungsmöglichkeiten

Neurehefeld-Moldava Straße für Kfz bis 3,5 t Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW

Georgenfeld/Zinnwald-Zadní Cínovec Wanderweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Skifahrer

Altenberg-Cínovec Straße für Kfz bis 12 t; Bus-se PKW, Busse

Zinnwald-Cínovec Straße für Kfz bis 3,5 t Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW

Fürstenau-Fojtovice Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer

Breitenau-Krásný Les Autobahn A 17/D 8 Krafträder, PKW, LKW, Busse

Bahratal-Petrovice Straße für Kfz bis 3,5 t; Bus-se Fußgänger, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW, Busse

Rosenthal-Jílové/Sněžník Wanderweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer

Bad Schandau-Děčín Eisenbahn Eisenbahn

Schöna-Dolní Žleb Elbradweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer

Schöna-Hřensko Personenfähre Schifffahrt

Schöna-Hřensko Wasserstraße Elbe/Labe Schifffahrt

Schöna-Hřensko Straße für Kfz bis 3,5 t; Bus-se Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer, Krafträder; PKW, Busse

Zadní Jetřichovice-Rabensteine Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer

Niedermühle-Vlčí deska Wanderweg Fußgänger

Hinterhermsdorf-Zadní Doubice Wanderweg Fußgänger, Behinderte, Fahrradfahrer

Weißbachtal-Brtnícký potok Wanderweg Fußgänger

Hinterhermsdorf-Mikulášovice Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer, Reiter

Saupsdorf (Wachberg)-Mikulášovice Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer

Sebnitz OT Hertigswalde (Waldhaus)-Mikulášovice-Tomášov Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer, Skifahrer

Sebnitz (Forellenschänke)-Mikulášovice-Tančnice Wanderweg Fußgänger

Sebnitz-Dolní Poustevna Straße für Kfz bis 3,5 t Fußgänger, Fahrradfahrer, PKW

Langburkersdorf-Lobendava Wanderweg Fußgänger, Fahrradfahrer

LXXXVI

Anhang 4: Touristische Kennzahlen Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.

Kreis Beherbergungsstätten Angebotene Betten Ankünfte in Tsd. Übernachtungen in Tsd.

1998 2004 2007 2010 1998 2004 2007 2010 1998 2004 2007 2010 1998 2004 2007 2010

Dresden, Stadt 117 147 164 179 13.867 14.959 16.929 18.907 921 1.235 1.499 1.677 1.958 2.639 3.315 3.532

Sächsische Schweiz 217 215 200 9.552 9.498 9.106 296 339 354 1.220 1.305 1.337

Weißeritzkreis 138 139 129 6.989 6.881 6.558 234 250 270 966 1.045 1.117 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 354 17.130 644 2.488

insgesamt sächsischer Teil 472 501 493 533 30.408 31.338 32.593 36.037 1.450 1.824 2.122 2.321 4.144 4.989 5.769 6.020

Ústí n. L. (Aussig) 63 29 31 24 2.812 1.853 1.566 1.206 77 48 47 36 232 130 113 64

Litoměřice (Leitmeritz) 86 48 50 57 3.768 2.626 2.739 3.266 63 46 45 52 252 165 147 151

Teplice (Teplitz) 79 59 58 48 3.926 3.361 3.152 2.754 80 56 60 55 240 388 399 295

Děčín(Tetschen) 240 134 132 97 7.470 5.931 5.591 4.684 154 89 98 58 522 260 260 144

insgesamt tschechischer Teil 468 270 271 226 17.976 13.771 13.048 11.910 373 239 250 201 1.246 943 919 654

insgesamt 940 771 764 759 48.384 45.109 45.641 47.947 1.823 2.063 2.372 2.522 5.390 5.932 6.688 6.674

LXXXVII

Anhang 5: Landnutzung (in %) in der Euroregion Elbe/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.

Landwirtschaftsfläche Waldfläche Wasserfläche bebaute Fläche sonstige Flächen 1998 2010 1998 2010 1998 2010 1998 2010 1998 2010

sächsischer Teil 56 50 29 34 1 1 7 14 7 1 tschechischer Teil 52 51 32 33 2 2 2 2 12 12

insgesamt 54 50 30 33 2 2 4 7 10 8 Anhang 6: Bevölkerungsentwicklung in der Euroregion Elbe/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.

Kreis 1999 2011

Dresden, Stadt 478.310 523.058

Sächsische Schweiz 149.816

Weißeritzkreis 124.524 Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 252.308

sächsischer Teil gesamt 752.650 775.366

Ústí n. L. (Aussig) 118.594 121.699

Litoměřice (Leitmeritz) 114.181 117.941

Teplice (Teplitz) 129.909 129.932

Děčín (Tetschen) 133.768 135.238

tschechischer Teil gesamt 496.452 504.810

insgesamt 1.249.102 1.280.176

LXXXVIII

Anhang 7: Migrationssaldo in der Euroregion Elbe/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen, Tschechisches Amt für Statistik.

Kreis 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Dresden, Stadt -664 1.578 1371 2418 3767 3831 7820 9405 5432 4375 4226 5082

Sächsische Schweiz -313 -1.000 -1242 -968 -419 -717 -695 -930 -939

Weißeritzkreis 1.028 615 -284 -255 -359 -286 -502 -468 -292

Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge -1179 -556 -450

sächsischer Teil gesamt 614 1.193 -155 1.195 2.989 2.828 6.623 8.007 4.201 3.196 3.670 4.632

Usti n. L. (Aussig) -11 -173 -257 131 -19 58 759 410 670 546 149 116

Litomerice (Leitmeritz) 227 369 289 303 676 398 -286 -1.357 3.542 964 -224 -137

Teplice (Teplitz) 959 498 313 814 709 576 99 418 1.131 864 -40 -61

Decin(Tetschen) 183 -26 -119 59 177 112 307 516 696 78 -86 -557

tschechischer Teil Gesamt 1.358 668 226 1.307 1.543 1.144 879 -13 6.039 2.452 -201 -639

insgesamt 1.972 1.861 71 2.502 4.532 3.972 7.502 7.994 10.240 5.648 3.469 3.993

LXXXIX

Anhang 8: Kriminalstatistik 2002-2011 Quelle: Nährig, 2012.

Straftat Jahr

Anzahl erfasste Fälle

Zu-/ Ab-nahme absolut

Zu-/ Ab-nahme in %

aufgeklärte Fälle in %

aufgeklärte Fälle absolut

ermittelte Tatverdächtige Jugendliche in %

ermittelte Tatverdächtige Nichtdeutsche in %

Straftaten insgesamt 2002 3.773 -1570 -29,4 79,8 3.011 13,9 50

2003 3.349 -424 66,4 74,2 2.485 13,4 40,2

2004 3.096 -253 -7,6 69,6 2.155 10,6 36,9

2005 3.640 544 17,6 77 2.803 12,8 44,9

2006 3.558 -82 -2,3 78,3 2.786 14,2 52,2

2007 3.738 181 5,1 77,6 2.901 9,1 46,2

2008 3.409 -329 -8,8 74,4 2.536 8,5 49,2

2009 2.821 -588 -17,2 70,6 1.992 9,2 34,3

2010 3.252 431 15,3 73,2 2.380 7,4 42

2011 2.987 -265 -8,1 69,7 2.082 5,7 39,4

Diebstahl insgesamt 2002 1.078 -35 -3,1 58,3 628 27,6 5,6

2003 1.033 -45 -4,2 51,8 535 24,9 10

2004 1.090 57 5,5 44,6 486 20,5 14,1

2005 912 -178 -16,3 58,8 536 24,2 11,7

2006 859 -53 -5,8 45,5 391 17,8 15,6

2007 993 135 15,7 57,2 568 12 20,6

2008 920 -73 -7,4 47,5 437 14,7 23,8

2009 929 9 1 44,3 412 14,7 21,9

2010 1.031 102 11 50 516 12,9 36

2011 856 -175 -17 38,8 332 12,6 37

XC

Rauschgiftdelikte (Btm)

2002 129 62 92,5 96,9 125 39,7 12,7

2003 90 -39 -30,2 95,6 86 22,3 10,6

2004 73 -17 -17,9 100 73 19,7 4,2

2005 125 52 71,2 97,6 122 23,9 17,7

2006 97 -28 -22,4 96,9 94 20,7 23,9

2007 105 8 8,2 99 104 4,7 33

2008 133 28 26,7 98,5 131 5,1 38,5

2009 160 27 203 100 160 6,2 37

2010 161 1 0,6 100 161 1,9 47,1

2011 294 133 826 100 294 1,1 19 Anhang 9: Betriebe und Beschäftigte im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe; Baugewerbe im sächsischen Teil der Euroregion El-

be/Labe Quelle: Landesamt für Statistik in Sachsen.

Kreis

Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe (Bauhauptgewerbe und Aus-

baugewerbe)

Betriebe Beschäftigte Betriebe Beschäftigte

2000 2010 2000 2010 2000 2010 2000 2010

Dresden, Stadt 212 237 20.939 24.515 720 619 13.248 8.677

Sächsische Schweiz 86 6.226 333 5.838

Weißeritzkreis 74 5.008 280 4.514

Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 166 12.834 594 6.817

Insgesamt 372 403 32.173 37.349 1.333 1.213 23.600 15.494

XCI

Anhang 10: Gültigkeitsbereich des Elbe/Labe Tickets Quelle: Homepage des VVO. In: http://www.vvo-online.de/de/tickets_und_netz/fahrpreise/grenzueberschreitend/index.aspx, am 20.05.2012.

XCII

Ehrenwörtliche Erklärung

Ich versichere hiermit ehrenwörtlich durch meine Unterschrift, dass ich die vorstehen-

deDiplomarbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen

Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlich-

ten oder unveröffentlichten Schriften oder dem Internet entnommen worden sind, sind

als solche gekennzeichnet. Keine weiteren Personen waren an der geistigen Herstel-

lung der vorliegenden Arbeit beteiligt.

Die Arbeit wurde bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher

Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht physisch oder elektro-

nisch veröffentlicht.

Madlen Fischer Dresden, 29.05.2012


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