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Evaluation als Grundlage für eine wirkungsorientierte ... · Praxisbeispiel München –...

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Evaluation als Grundlage für eine wirkungsorientierte Steuerung im kommunalen Bildungsmanagement Florian Bäuerle, Anita Henselmann 21. Jahrestagung der DeGEval, Dresden 14. September 2018 Session C5: Von der Systembeobachtung zur Wirkungsorientierung? - Perspektiven kommunaler (Bildungs-)Steuerung
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Page 1: Evaluation als Grundlage für eine wirkungsorientierte ... · Praxisbeispiel München – Überblick 1. Datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement (DKBM) in der Landeshauptstadt

Evaluation als Grundlage für eine wirkungsorientier te Steuerung

im kommunalen Bildungsmanagement

Florian Bäuerle, Anita Henselmann

21. Jahrestagung der DeGEval, Dresden 14. September 2018

Session C5: Von der Systembeobachtung zur Wirkungsori entierung? -

Perspektiven kommunaler (Bildungs-)Steuerung

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Praxisbeispiel München – Überblick

1. Datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement (DKBM) in der Landeshauptstadt

2. Bildungssteuerung auf Grundlage des Bildungsmonitorings

3. Evaluation im Rahmen des Münchner DKBM-Ansatzes

4. Nutzung von Evaluationsergebnissen für die wirkungsorientierte Steuerung

5. Perspektive: integriertes Gesamtkonzept

(Monitoring, Evaluation, wirkungsorientierte Steuerung)

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Eckdaten zur Bildung in München

- wachsende Millionenstadt (seit 2015 über 1,5 Mio. Einwohner)

- vielfältiges Bildungsangebot, steigende Zahl an Bildungseinrichtungen

(vgl. z. B. „Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020“)

- Bildungseinrichtungen in unterschiedlichen Lebensphasen*:

- 1.153 Kindertageseinrichtungen, davon 356 städtisch

- 335 allgemeinbildende Schulen, davon 36 städtisch

- 205 berufliche Schulen, davon 82 städtisch

- 16 Hochschulen mit 112.160 Studierenden

- Einrichtungen der Erwachsenenbildung (z. B. Münchner Volkshochschule, Münchner Bildungswerk)

- zentrale Herausforderung: hohes Bildungsniveau der Münchner Bevölkerung – auch bedingt

durch einen (hoch)qualifizierten Arbeitsmarkt – möglichst durch das Münchner Bildungssystem

selbst gewährleisten

* Zahlen aus den aktuellsten Münchner Bildungsberichten (Münchner Bildungsbericht 2016, Münchner Bildungsbericht Berufliche Bildung 2017)

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Kommunales Bildungsmanagement München

- angesiedelt im Referat für Bildung und Sport

- Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement und Steuerung /

Fachbereich Kommunales Bildungsmanagement

- Bildungsmonitoring

- Bildungsmanagement

- Übergangsmanagement

(inkl. Koordinierung Bildungsangebote für Neuzugewanderte)

- Meilensteine:

- Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings (ab 2005)

- Teilnahme der Landeshauptstadt München am Bundesprogramm „Lernen vor Ort“

(gefördert durch das BMBF von 2009 - 2014)

- Bildungsregion in Bayern (seit 2013)

- aktuelle Förderung im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie

„Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ (2016 - 2020)

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Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings

- erster Münchner Bildungsbericht in 2006 („Bildung zu einer Angelegenheit vor Ort machen“)

- zwei Sonderberichte in 2008 (Elementarbereich; Schulkinder mit Migrationshintergrund)

- Fortschreibung der Münchner Bildungsberichterstattung (2010, 2013, 2016, 2019 in Vorb.)

- eigenständige Berichte zur Beruflichen Bildung (2014, 2017)

- themenspezifischer Bericht: Münchner Chancenspiegel Bildung (2011)

(Bildungsungleichheiten nach Geschlecht, Migrationshintergrund,

sozialer Herkunft, Behinderung)

- Sonderberichte für einzelne Stadtbezirke in 2014

- Zielsetzung: systematische Analyse der Münchner Bildungslandschaft

- Identifizieren von Handlungsbedarfen

- Systembeobachtung

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Münchner Bildungsberichte als Steuerungsgrundlage

- Ausgangslage: erster Münchner Bildungsbericht 2006

- differenzierte Betrachtung der Übertritte aus der 4. Jahrgangsstufe

(u. a. Berücksichtigung sozialer Ungleichheiten und regionaler Unterschiede

im Stadtgebiet)

- zentrale Erkenntnis: Schulerfolg hängt auch in München von der

sozioökonomischen Lage der Eltern, vom Migrationshintergrund

und vom kulturellen Kapital im Elternhaus ab (vgl. auch PISA-Studien)

- Konsequenz: Bildungssteuerung muss sozialräumlich

angelegt sein

- Entwicklung eines Münchner Sozialindex für die

Grundschulsprengel (Statistisches Amt der Landeshauptstadt München)

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Beispiele für datenbasiertes Handeln

- Schulstandorte (Gymnasium München-Nord, Modellstandorte für kooperative Ganztagsbildung)

- Identifizieren von Stadtquartieren für die Einrichtung von BildungsLokalen

(für ein lokales Bildungsmanagement und lokale Bildungsberatung)

- Entscheidung über den Ausbau von Schulsozialarbeit an Grundschulen (Sozialreferat)

- Leitprojekte für mehr Bildungsgerechtigkeit (bedarfsorientierte Ressourcensteuerung)

- bildungspolitische Diskussion nach Bekanntgabe des Berichts im Münchner Stadtrat

- z. B. Stadtratsantrag aus dem Jahr 2009

(„Mehr Bildungsgerechtigkeit auf allen Ebenen wagen“)

- ressourcenorientierte Steuerung auf Grundlage des Münchner Bildungsmonitorings

- Elementarbereich

- kommunales Schulwesen

- staatliche Schulen (Schulaufwandsträgerschaft; ergänzende Maßnahmen)

- Erhöhung der Bildungsgerechtigkeit durch belastungsorientierte Bildungsfinanzierung

(vgl. z. B. Böttcher et al. 2015*)

* Böttcher, W., Hogrebe, N. & Schwarz, A. (2015). Bildungsfinanzierung im Schulbereich – eine an Bildungsgerechtigkeit orientierte Diskussion. In V. Manitius, B. Hermstein, N. Berkemeyer & W. Bos (Hrsg.), Zur Gerechtigkeit von Schule: Theorien, Konzepte, Analysen (S. 374-390). Münster: Waxmann. 7

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Ressourcenorientierte Bildungssteuerung

- zusätzliche kommunale Mittel als freiwillige Leistung für (jährlich abrufbares Budget):

- Münchner Förderformel im Elementarbereich (ca. 150 Mio.)

(beginnend mit Kita-Jahr 2010/11)

- Bedarfsorientierte Budgetierung an städtischen allgemeinbildenden Schulen (ca. 3 Mio.)

(Pilotphase ab Schuljahr 2012/13; Ausweitung beginnend mit Schuljahr 2013/14)

- Bedarfsorientierte Budgetierung an städtischen beruflichen Schulen (ca. 1,2 Mio.)

(ausgewählte städtische Berufsschulen ab Schuljahr 2016/17;

Ausweitung auf weitere städtische berufliche Schulen mit

Schwerpunkt Heterogenität ab Schuljahr 2019/20)

- Erweiterter Sachaufwand für staatliche Grund- und Mittel-

schulen mit besonderen Belastungslagen (100.000 €)

(Pilotphase: 2013, 2014; verstetigt ab Haushaltsjahr 2018)

- Leitprojekte auch in der Münchner Leitlinie Bildung verankert

(Strategiepapier zur Zukunft der Bildung in München)8

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Extern vergebene Evaluationen

- Umsetzung von größeren kostenrelevanten Leitprojekten wird wissenschaftlich begleitet

(Standard in der Landeshauptstadt München; Finanzierung u. a. mit Fördermitteln des BMBF/ESF

im Rahmen des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“)

- Erkenntnisinteresse der Landeshauptstadt München (Auftraggeber):

Inwieweit tragen die zusätzlichen Ressourcen zu einer Entkoppelung des Zusammenhangs von

Herkunft und Bildungserfolg bei?

- Wirkstudie Münchner Förderformel

(Staatsinstitut für Frühpädagogik, IFP & Institut für soziale und kulturelle Arbeit, ISKA;

Laufzeit: 2010 – 2014)

- Wissenschaftliche Begleitung Bedarfsorientierte Budgetierung /

Staatlicher Integrationszuschlag

(Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, ISB; Laufzeit: 2014 – 2016)

- Wissenschaftliche Begleitung Bedarfsorientierte Budgetierung an ausgewählten

städtischen Berufsschulen (Universität St. Gallen; Laufzeit: 2018 – 2021)

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Wissenschaftliche Begleitung

Bedarfsorientierte Budgetierung / Staatlicher Integ rationszuschlag

- Ausgangslage: enger Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg

(vgl. Schulleistungsstudien wie z. B. PISA, IQB-Ländervergleich; Bildungsberichterstattung)

- zahlreiche Studien, die sich mit diesem Zusammenhang beschäftigen

- wenig Interventionsforschung

- zwei Förderinstrumente:

- Bedarfsorientierte Budgetierung (BoB) – Pilotphase (130 Lehrerwochenstunden)

(2 städt. Realschulen, 2 städt. Gymnasien)

- Staatlicher Integrationszuschlag (IZ) für ausgewählte Grundschulen und

Mittelschulen in Ballungsräumen (29 VZÄ für München)

- Integrationszuschlag flankiert durch den Erweiterten Sachaufwand der

Landeshauptstadt

- staatlich-kommunale Zusammenarbeit im Schulbereich: u. a. gemeinsame Evaluation

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Erhebungsdesign (Ausschnitt)

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2014/152013/142012/132011/122010/11

Stunden aus der Bedarfsorientierten BudgetierungM

aßnahm

enebene

Veränderungen

Leitfragen*(Sozialpädagogik an Schulen, Schülercoaching)

DokumentationBeratungenCoachingsFördermaßnahmen (Sprache)

Schulleistungen

Olinebefragung Kollegium* (Sozialpädagogik an Schulen, Coachingangebot))

Förder-instrument

Schulebene

Schuljahr

Gespräche (Schulleitung)

Bildungsmonitoringdaten aus der Amtlichen Schulstatistik (Schule und schulartspezifischer Referenzwert für München)

* Die Leitfragen wurden im Schuljahr 2014/15 bearbeitet, beziehen jedoch den gesamten Erfahrungshorizont seit Einführung der Bedarfsorientierten Budgetierung ein. Dies gilt analog für die Onlinebefragung im Kollegium.

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Fragestellungen für die Datenauswertung (Beispiele)

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Dokumentation - Reichweite der Fördermaßnahmen (Anzahl geförderter Schüler/innen)

- Erreichen der Zielgruppe(Schüler/innen mit herkunftsbedingten Benachteiligungen)

- Bezug der Förderziele zu den Progammzielen(Bildungserfolg von benachteiligten Schülern/innen)

- Erreichen der Förderziele; Stabilität der Zielerreichung

- schulische Leistungsentwicklung(Veränderungen in den Schulnoten, Vermeiden von Pflichtwiederholungen)

Leitfragen - Gelingensbedingungen für die Implementation der Fördermaßnahmen

- Hinweise auf Optimierungsmöglichkeiten

Onlinebefragung - Bewertung der Förderangebote durch das Kollegium

- vom Kollegium wahrgenommene Effekte

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Ausgewählte Ergebnisse

Förderziele, Zielerreichung

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Förderziele(am häufigsten genannt)

Zielerreichung

< 20% 20-40% 40-60% 60-80% > 80%

Sozialpädagogik an Schulen

Problem- und Konfliktbewältigung x

Verhaltensmodifikation x

Schulische Verbesserung x

Schülercoaching

Leistungsverbesserung x

Lernorganisation x

Sozialverhalten x

Fachliche Förderung in geteilten Deutschklassen

Schreibkompetenz x

Lesekompetenz x

Sprachkompetenz x

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Ausgewählte Ergebnisse

Lehrkräftebefragung (Onlinefragebogen) zur Sozialpädagogik an Schulen bzw.

zum Schülercoaching: Bewertung der Effekte (ausgewählte Items)

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Antwortskala:

„0/trifft nicht zu“ bis

„10/trifft völlig zu“

Sozialpädagogik an Schulen

Schülercoaching

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Ausgewählte Ergebnisse

Schulische Leistungsentwicklung

Gelingensbedingungen (Optimierungsmöglichkeiten), insb.:

- tragfähige Strukturen für die Umsetzung der Fördermaßnahmen an den Schulen

(z. B. funktionierendes multiprofessionelles Beratungsteam bei Sozialpädagogik an Schulen)

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Pflichtwiederholungen

Versetzungsgefährdungzum Schulhalbjahr

Nicht-Versetzung zum Schuljahresende 2014/15

Veränderung

Sozialpädagogik an Schulen 41,5 % 31,7 % -9,8 %

Schülercoaching 62,5 % 33,3 % -29,2 %

Fachliche Förderung in geteilten Deutschklassen

31,3 % 12,8 % -18,5 %

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Methodische Einschränkungen der Studie

- explorative wissenschaftliche Begleitstudie

(Auftrag: Wissen generieren, das für die nachfolgende Wirkungssteuerung genutzt werden kann)

- Erhebungsdesign multimethodal und multiperspektivisch angelegt, aber …

- keine Vergleichsgruppe (Kontrollgruppendesign)

- Schwerpunkt auf Selbsteinschätzungen der Lehrkräfte (des Sozialpädagogen),

teilweise bewertende Außenperspektive durch die Kollegien

- Schüler/innen als Zielgruppe nicht direkt in die Erhebung einbezogen

- z. T. unzureichende Genauigkeit in der Dokumentation

(quantitative Elemente in den Dokumentationsbogen konnten häufig nicht ausgewertet,

sondern nur beschreibend wiedergegeben werden)

- wünschenswert wären stärker belastbare Daten, objektivierbare Kriterien für

Bildungserfolg

- trotz dieser Einschränkungen breite Datengrundlage, die vom Auftraggeber zur

Weiterentwicklung der Bedarfsorientierten Budgetierung genutzt werden kann

(Ziel: Wirkungsoptimierung) 16

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Nutzung der Ergebnisse durch den Auftraggeber

- fachbereichsübergreifende Reflexionsrunde zum Abschlussbericht

- gemeinsame Verständigung bzgl. Weiterentwicklung der

Bedarfsorientierten Budgetierung

- Ergebnis:

- Nachjustieren der Fördermaßnahmen, um die Effekte auf die

schulischen Leistungen der geförderten Schüler/innen zu steigern

- Qualitätssicherung an den Schulen (z. B. Falldokumentation)

- engere Verzahnung der Fördermaßnahmen (Case Management)

- Vorbereiten einer Beschlussvorlage für den Münchner Stadtrat

- Bekanntgabe Abschlussbericht der Evaluationsstudie

- Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen (Wirkungsoptimierung)

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Stadtratsauftrag zur Wirkungssteuerung

- an das Kommunale Bildungsmanagement

- Beschluss 2012: Evaluation der Pilotphase, darauf aufbauend Entwicklung eines Gesamtkonzepts

für die Bedarfsorientierte Budgetierung

- Beschluss 2017: Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen mit dem Ziel der Wirkungsoptimierung;

Evaluation der Bedarfsorientierten Budgetierung an ausgewählten städtischen Berufsschulen

- interne Wirkungssteuerung:

- Inputsteuerung

(Vergabe des Stundenbudgets anhand transparenter Verteilungskriterien)

- Weiterentwicklung der Fördermaßnahmen

(Standards definieren; Handlungsleitfaden für die Schulen als Orientierungshilfe)

- Entwicklung eines Gesamtkonzepts

(Programmtheorie „Bedarfsorientierte Budgetierung“, Wirkungslogik)

- kontinuierliches Monitoring des Programms

(Festlegen von geeigneten Indikatoren / Kennzahlen)

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Inputsteuerung

- Stundenvergabe anhand transparenter Verteilungskriterien:

- „theoretischer“ Sozialindex (Grundschulzugänge) mit Korrekturfaktor (durch den Fachbereich)

- Schulgröße: Anzahl Klassen

- fachliche Einschätzung der Belastung durch den Fachbereich (Belastungswert: 1/niedrig - 4/hoch)

- belastungsorientierte Stundenvergabe (nicht mit der „Gießkanne“)

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Sozialindexquartil(absteigende Belastung)

Anteil Stunden Anteil Schulen

1. Quartil 58,2 % 38,9 %

2. Quartil 27,8 % 30,5 %

3. Quartil 10,5 % 16,7 %

4. Quartil 3,5 % 13,9 %

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Wirkungssteuerung auf Grundlage der Evaluation

- Nutzung der Ergebnisse des Abschlussberichts zur Weiterentwicklung der

Fördermaßnahmen (Inhaltsebene), z. B.

- Sozialpädagogik an Schulen: Multiprofessionalität gestalten

- Schülercoaching: Lehrkräfte im Coaching professionalisieren

- Fachliche Förderung in geteilten Deutschklassen: Konzeptideen für flexiblere

Vorgehensweisen zur Klassenteilung nutzen

- Erarbeitung von Standards, Wirkungsweise (Programmtheorie) und Indikatoren / Kennzahlen

für die Wirkungsbetrachtung in themenspezifischen Arbeitsgruppen

- Kommunales Bildungsmanagement (Prozessverantwortung)

- Fachbereiche, Pädagogisches Institut

- Praktiker aus den Schulen

- nach Möglichkeit externer Kooperationspartner aus der Wissenschaft

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Wirkungssteuerung auf Grundlage der Evaluation

- Rückgriff auf Partizipationsstrukturen aus der wissenschaftlichen Begleitung

- Informations- und Erfahrungsaustausch der Schulen

- Gewinnen von Praktikern aus den Pilotschulen für die themenspezifischen Arbeitsgruppen

- Weitentwicklung des Formats für den Transfer des Erarbeiteten auf sämtliche städtische

allgemeinbildende Schulen

- Begleitkommission

- Commitment auf Leitungsebene bzgl. Vorgehensweise bei der Wirkungssteuerung

- Festigung der staatlich-kommunalen Verantwortungsgemeinschaft für den Bildungserfolg

(z. B. Gestaltung der Schnittstelle beim Erweiterten Sachaufwand für staatliche Schulen)

- Nutzung der erarbeiteten Instrumente

- z. B. Kurzfragebogen (Onlinebefragung) zur Sozialpädagogik an Schulen bzw. zum

Schülercoaching zur Bestandserhebung über die Pilotschulen hinaus

- z. B. Dokumentationsbogen als Diskussionsgrundlage für die individuelle Falldokumentation

(Anpassung), komprimierte Fassung für ein kontinuierliches Wirkungsmonitoring

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Vergabe einer weiteren Evaluation

- Bedarfsorientierte Budgetierung an ausgewählten städtischen Berufsschulen

(22 Ausbildungsberufe an 12 Schulen)

- Leistungsbeschreibung für die Vergabe:

- auf die Erkenntnisse der bisherigen Evaluationsstudien bzw. auf die bislang entwickelten

Erhebungsinstrumente aufbauen

- (Berufs-)Schüler/innen in die Datenerhebung einbeziehen

- Zusammenwirken von bereits existierenden Förderangeboten (z. B. Berufsschulsozialarbeit)

mit dem neuen Förderinstrument Bedarfsorientierte Budgetierung

- formative Evaluation: Implementation neuer Förderkonzepte interventionsorientiert begleiten

(weitergehende Impulse für die Wirkungssteuerung)

- Konzept

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Re-Design/ Optimierung

Bedarfsorientierte Budgetierung

Leitziele

Schulbezogene Förderkonzepte

(Konzept)

Zielkriterien

Methodische Ausgestaltung

(Treatment)

Prozess-/ Ergebnisqualität

Abbildung: Zusammenhang von Ziel- und Maßnahmenkonzept (© Prof. Dr. Euler)

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Fazit

- Entwicklungslinien des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM)

in der Landeshauptstadt München:

- zunächst Aufbau eines Bildungsmonitorings

- Etablierung eines zentralen sowie eines lokalen, quartiersbezogenen

Bildungsmanagements (unterstützt durch das Bundesprogramm „Lernen vor Ort“)

- Vergabe externer Evaluationen hat die Präsenz des Themas „Wirkungsorientierung“

in der städtischen (Bildungs-)Verwaltung befördert

- um die mit Programmen / Förderinstrumenten anstrebten Zielsetzungen zu erreichen,

ist eine ergebnisorientierte Steuerung notwendig (Inputsteuerung allein reicht nicht aus)

- Perspektiven der Weiterentwicklung des Münchner DKBM-Ansatzes:

- Konzept für die wirkungsorientierte Steuerung im Detail ausarbeiten, verstetigen

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Integriertes Gesamtkonzept

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Bildungsmonitoring /

Bildungsberichterstattung

Evaluation wirkungsorientierte Steuerung

− Systembeobachtung − abgrenzbares Programm − Qualitätsentwicklungsprozess

(Qualitätskreislauf)

− Indikatoren

(statistische Daten)

− systematisch erhobene

empirische Daten

− kontinuierliches Monitoring

(Programmebene)

− Handlungsbedarfe

identifizieren

− Aussagen über Umsetzung

und Wirkungen

− Optimierung des Programms

(Programmtheorie)

Bildungsmonitoring

Systembeobachtung Konzeption von Leitprojekten

Begleitung von externen Evaluationen

wirkungsorientierte Steuerung

Identifizieren von Handlungsbedarfen

Bildungsmanagement

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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Kontakt

Landeshauptstadt München

Referat für Bildung und Sport

Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement und Steuerung

Fachbereich Kommunales Bildungsmanagement

Bayerstraße 28

80335 München

Florian Bäuerle

Tel. 089 – 233 85926

E-Mail: [email protected]

Anita Henselmann

Tel. 089 – 233 83511

E-Mail: [email protected]

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