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Estherhansi - engel-verlag.com · Drehbuch zum Film 2. Auflage ... Sie hat das Handy am Ohr,...

Date post: 17-Sep-2018
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MICHAEL P.C. GATTESCHI Patrizio di Pistoia ENGEL Estherhansi Drehbuch zum Film 2. Auflage Herausgegeben von Michael P.C. Gatteschi Engel München
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MICHAEL P.C. GATTESCHI Patrizio di Pistoia ENGEL

Estherhansi

Drehbuch zum Film

2. Auflage

Herausgegeben von Michael P.C. Gatteschi Engel

München

Bibliothek Nr. 2219

Drehbuch written by Michael Gatteschi Engel. Alle

Rechte vorbehalten. Copywrite 2011. Gesetzt in Book

Antiqua. Printed in Germany 2011.

www.engel-verlag.com

Personenregister

Hauptpersonen

Hansi Huber Bauer Esther Engel Reiches Mädchen Erni Huber Mutter des Bauern Tanja Freundin von Esther

Nebenpersonen Guido Freund von Esther Resi. Kellnerin beim Dorfwirt Michi Bauer am Stammtisch Bernd. Bauer am Stammtisch Bichler Bauer am Stammtisch Bursch Junge im Maisfeld Magd Mädchen im Maisfeld Walli. Freundin der Erni Huber Lisal Tochter von Walli Riederin Bauernmagd Georg Mechaniker B.Mann Betrunkener Mann am Fest Passant Passant in München Passantin Passantin in München Junge Junge in München

Film-Drehbuch

001. OUT. Abend. Königsplatz. Bauwerk. München.

Tanja auf dem Königsplatz, in ihrer noblen Abendkleidung. Sie hat das Handy am Ohr,

telefonierend. In der anderen Hand eine Handtasche.

(Tanja telefoniert mit Esther.)

Tanja. Das Konzert ist schon längst aus und ich

stehe hier am Königsplatz, wo bleibst du denn?

002. OUT. Abend. SPÄTSOMMER. Luxusanwesen der Fam. Engel. Front. München.

Die Luxusvilla der Eltern von Esther, der Haupteingang. Vor dem Eingang parkt der offene

Ferrari von Esther.

(Tanja und Esther beim Telefonieren sind zu hören. Der Fokus zeigt das Luxusanwesen von Esthers Eltern.

Dann zeigt er den offenen Ferrari von Esther, der vor dem Eingang parkt. Dann zeigt er wieder das komplette

Anwesen mit dem Ferrari vor der Türe.)

Tanja. Sag bloß, du bist noch nicht einmal weg. Esther. Habs ja gleich.

003. IN. Abend. Luxusanwesen Engel. Badezimmer Esther.

Esther im Bad und schminkt sich in Kleid 1.

(Der Fokus zeigt das Bad und Esther, wie sie sich schminkt, mit dem Handy am Ohr. Sie wechselt immer

wieder das Handy von einem Ohr zum anderen, damit es beim Schminken nicht stört.)

Esther. Ich hab‘s ja gleich. Mein Vater hat doch

heute abend seine wahnsinnig wichtige Sitzung und kennst ihn ja, war ziemlich nervig. Ist erst vor 5 Minuten weg. Aber ich bin schon auf dem Weg.

(Esther ist mit dem Schminken fertig. Sie packt

schnell einiges ein, sieht sich nochmals im Spiegel an, macht sich die Haare zurecht, während sie immer

wieder das Handy von einer zur anderen Hand und zum anderen Ohr wechselt und geht dann eilig ab.)

Esther. Wie bitte, ich hab grad nicht zugehört.

004. OUT. Abend. Luxusanwesen Engel. Front. Das Luxusanwesen. Vor der Türe parkt der offene

Ferrari von Esther.

(Esther kommt mit ihrer Hermes-Tasche eilig heraus, nicht mehr telefonierend. Sie geht zu ihrem Wagen und

steigt ein. Sie startet den Wagen und fährt eilig los.)

005. OUT. Abend. Königsplatz. Bauwerk. München.

Tanja in Kleidung 1 steht wartend am Königsplatz. Sie hat eine Zigarette in der Hand und eine

Armbanduhr an. In einer Hand hat sie ihre LV Handtasche. In ihrer Handtasche sind ein Handy

und ein Joint.

(Tanja wartet unruhig. Sie geht etwas auf und ab. Sie sieht auf die Uhr. Sie raucht hastig. Sie nimmt ihr

Handy aus ihrer Handtasche. Sie blättert im Telefonbuch bis zum Namen Esther Engel. Sie lässt wählen. Da

kommt der offene Ferrari von Esther angefahren. Sie sieht den Ferrari, legt auf und steckt ihr Handy wieder

in ihre Handtasche. Sie geht eilig zum Ferrari, macht die Türe auf und steigt ein.)

006. IN. Abend. Ferrari. Offen. Königsplatz. Esther im offenen Ferrari am Königsplatz.

(Tanja steigt gerade ein. Esther raucht. Tanja und Esther

umarmen sich und geben sich gegenseitig einen Kuss.)

Esther. Sorry ich konnte nicht schneller. Mein Dad war wirklich ekelhaft.

Tanja. Was soll‘s. Hab dich ja auch so kurzfristig

angefunkt. Gut siehst du aus, wie immer. Hollywood würde alles für dich bezahlen.

(Esther fährt los.)

Esther. Danke. Ich dachte, du kannst heute nicht? Tanja. Hab mich frei gemacht. Esther. Was, Schluss mit Hanno? Tanja. Der war sowieso nichts. Und jetzt

Themawechsel. Stimmung ist angesagt, Wir gehen aus.

(Tanja holt einen Joint heraus und zündet ihn an. Sie

rauchen gemeinsam.) Esther. Gehst du morgen mit shoppen? Maximilianstrasse rauf und runter. Tanja. Etro soll so ein neues schönes Kleid

haben, aber morgen kann ich nicht.

007. OUT. Abend. Straße 1. München. Der offene Ferrari auf der Straße. Esther und Tanja

darin. Esther mit dem Joint in der Hand.

(Der Fokus zeigt, wie der Ferrari die Straße entlang fährt. Tanja und Esther rauchen zusammen und

amüsieren sich, sie kichern beide bekifft. Sie hören Musik. Sie singen mit. Tanja streckt ihre Arme hoch.

Esther fährt schneller, sie lachen beide.)

007b. IN. Nacht. Disco. Eine gut besuchte moderne Disco. Viele Gäste auf

der Tanzfläche. Auch Esther und Tanja auf der Tanzfläche. Neben ihnen, zwei gut aussehende

Männer.

(Der Fokus zeigt die moderne Disco und die vielen Gäste. Dann zeigt er Esther und Tanja auf der

Tanzfläche beim Tanzen. Neben ihnen, zwei Männer die sie umwerben während des Tanzens.)

008. OUT. Vormittag. Sonne. Felder. Feldweg 1. Der nächste Tag. Der Bauer Hansi in seiner

Arbeitskleidung mit dem Rad auf einem Feldweg. Links und rechts sind Felder. Er hat seinen Hut auf.

Die Sonne scheint.

(Die Sonne scheint. Hansi radelt gemütlich neben den Feldern, den Feldweg entlang und pfeift sein Lied. Er sieht auf seine Felder und fühlt sich wohl. Er ist völlig

entspannt drauf.)

009. OUT. Mittag. Dorf Wirt. Front. Eine typische Dorfwirtschaft in einem kleinen Dorf. Das Wirtshaus ist mit Blumen geschmückt. Einige

Autos parken um die Wirtschaft herum. Die Bauern Michi und Bernd vor dem Eingang.

(Die beiden Bauern kommen zum Eingang und gehen

hinein.)

010. IN. Mittag. Dorf Wirt. Gastraum. Einige Gäste an den Tischen beim Essen oder

Trinken. Am Stammtisch sitzt Bichler. Bernd und Michi am Eingang. An der Bar steht ein Telefon.

(Der Fokus zeigt den Gastraum. Dann zeigt er Bernd

und Michi am Eingang, die hereinkommen und sich zu Bichler an den Stammtisch setzen. Dann zeigt der Fokus

die Kellnerin, Resi, Mitte Zwanzig. Sie steht am Getränke-Ausschank. Sie nimmt drei Gläser Bier auf

und ein Wasser und geht zum Stammtisch, stellt jedem sein frisches Bier hin und setzt sich dazu.)

Resi. Und, habts as boid gschafft? Michi. Boid is guad, mia griang heid no Keuma. Resi. Mei sche, Keuma ziang. Bernd. Und, wia lang bist jetzt do? Zwoa

Wocha? Host di scho eiglebt bei uns? Resi. Ja, langsam. Du, i hob ghörd, da Huaber

Hansi hod no koane. Michi. Da Hansi hod koane, wei a koane wui. Bernd. Der hod sei Muada, die glangt eam. Resi. I woas ned, vielleicht red i moi mit eam. Michi. Dad i ned. Der mog koane. Des ham scho

welche probiert, olle hams umasonst an sei Tür kratzt.

(Sie lachen alle und trinken ihr Bier.) Bichler. Der griagt koane, des sog da i, bei dem

wui koane bleim. So a Büffi wir a is. Resi. Warum, der sigt doch ganz guad aus.

Hob'n erst oamoi gseng. Oiso mia wara sympatisch.

Bichler. Weillstn ned kennst. Neili hod a sogar

mitn Mezga Kare gschdrittn. Der hod Weißwürscht bschdäid und ned obgnomma, weis eam ned gfoin ham.

Jetzt redns nimma mitanand. Bernd. Mi hod a amoi ozoagt, wei meine Taubm

eam d' Sonna wegnehma, wenns über sei Feid fliang. I hob mit eam nix mehr zum Redn.

(Sie lachen alle wieder. Sie trinken ihr Bier.) Michi. Konnst frogn, wenst wuist, der streit mit

fast olle, und koana mogn, außer am Schorsch.

Resi. Aber er is ned vaheirad, wenna a guade

Frau ins Haus nei last... Bernd. Der last koane in sei Haus nei. Er hod ja

fui Land und so hams a paar scho vasuacht. Aber koane hods gschafft.

Bichler. Der is so a Büffi, den kon nur sei Muada gern ham.

Michi. D' Marion, a wundascheens Weibal und

er hods einfach steh lassn. Er hod gsogt, er hod blos a Radl und kon koane mitnema. Der hod nedamoi a Auto. Er braucht koans, sogt a.

Bichler. Da oide Mohr hod eam sei Dochda

vorgstellt, do is a richtig handtig worn, der hod sei Flintn ghoid und hodn bedroht, das as daschiast, boids ned von seim Grund obigänge, d'Tochda hod recht gwoant, aber des war eam wurscht.

(Sie schütteln alle den Kopf und trinken wieder ihr

Bier.) Resi. Wann kumda denn wieda? Bernd. Der fahrt wahrscheinlich wieder um seine

Feida und schaugt, ob irgenda Hund neigschissn hod.

(Alle lachen und stoßen miteinander an und trinken.)

Michi. Ois häda sonst nix zum doa.

011. OUT. Mittag. Feldstraße 1. Eine Autostraße. Hohenthann. Links und rechts

sind Felder. Hansi in Arbeitskleidung und seinem Hut auf, schiebt sein Fahrrad neben dem Feldrand

auf der Straße.

(Hansi schiebt sein Fahrrad die Straße entlang und sieht auf den Feldrand, ob er Hundescheiße entdeckt.

Er pfeift sein Lied. Er hört auf zu pfeifen, denn er entdeckt plötzlich einen Hundehaufen. Er hält an, legt sein Fahrrad hin und geht zu dem Hundehaufen und sieht ihn sich genau an. Er beginnt sich zu ärgern.)

Hansi. Des is doch ned zum glaubm, wieda da

Köter vo da Rieadarin. De kon wos derlebm.

(Hansi geht zu seinem Fahrrad, er ärgert sich. Er hebt es

auf, setzt sich darauf, er hört auf sich zu ärgern und radelt gemütlich weiter. Er pfeift weiter sein Lied.)

012. IN. Mittag. Dorf Wirt. Gastraum. Immer noch die Gäste im Raum und Resi sitzt mit

den 3 Bauern am Stammtisch. Am Tresen steht auch ein Telefon.

(Die Gäste am Stammtisch trinken miteinander. Hansi

kommt herein.) Bichler. Seits schdad, da kimmda. Bernd. Dea hod ma grod no gfäid. I gäh.

(Bernd steht auf. Hansi sieht sich um und setzt sich an

einen einsamen Tisch. Bernd verabschiedet sich und geht ab. Hansi nimmt seinen Hut ab. Resi steht auf und geht

zu Hansi hin.) Resi. Hansi, grias di Hansi. Hansi. Seit wann san mia per DU? Zu mir

brauchst ned freindli sei, bring ma a Bier, dann host dei Arbeit do.

Resi. A bissal freindlicha warst ma aba liaba. Hansi. I wui dir ned liab sei. Host mi? Resi. Dann hoid ned, habs ja nua guad gmoant.

(Resi geht ab und holt ein Bier und stellt es Hansi hin. Es ist schlecht eingeschenkt, ohne Schaum.)

Hansi. Lern amoi as eischenga, des Bier hod

koan Schaum.

Resi. Weast as überlem. Song zwar olle, dasd a Scheusal bist, aber mir is des wurscht.

Hansi. Dann sois aso sei.

(Hansi trinkt kräftig von seinem Bier.) Resi. Wennst mi frogst, brauchst nur oane an

deina Seitn. Hansi. Wer sogd des? Des Gschwerl do am

Stammdisch. Nur wei de olle untam pantoffe stenga, muas i des ned. Schaugs doch o, wias unglücklich san mit ihre Weiba. Sigst as doch, was aus eana worn is. Fett sans worn. Und weida kumas a ned.

(Hansi trinkt wieder von seinem Bier.)

Resi. Mogst du ned amoi kinda? Wer soi amoi

dein Hof erbm? Hansi. Du sicha ned. Resi. I hobs ja nur guad gmoand. Hansi. Aber ned mit mir, dass des klar steht.

(Hansi trinkt aus und gibt der Resi das Geld.) Resi. Stimmts so? Hansi. Na, warum, hob i wos zum Vaschenga?

Resi. Wiast moanst.

(Resi gibt Hansi das Restgeld, 10 Cent, raus.) Hansi. So, und jetzt fahr i zur Rieadarin, di kon

was dalebm. (Hansi steht auf und geht ab. Resi und die Bauern sehen ihm nach. Resi setzt sich wieder zum Stammtisch. Die

Bauern lachen alle.) Resi. Habts recht ghabt. So a gscherda Büffi.

013. OUT. Mittag. Dorf Wirt. Front. Einige Autos parken vor der Türe. Das Fahrrad von Hansi lehnt am Eingang. Einige Gäste vor der Türe.

(Hansi kommt heraus setzt seinen Hut auf, nimmt

sein Fahrrad, steigt auf und radelt los. Er beginnt sein Lied zu pfeifen.)

014. OUT. Mittag. Feldstraße 2. Eine Autostraße, welche an den Feldern entlang

führt. Hansi auf dem Fahrrad.

(Hansi fährt die Straße neben dem Feld gemütlich entlang. Er pfeift sein Lied. Ein Auto kommt viel zu

schnell vorbei. Hansi ärgert sich und ruft dem Auto nach und schimpft.)

Hansi. Vielleicht no schnella, mia san do am

Land und ned auf da Rennbahn. Depp, damischa.

(Hansi fährt weiter die Straße entlang. Er wird wieder

gemütlich. Er beginnt wieder sein Lied zu pfeifen)

015. OUT. Nachmittag. Hof Rieder. Front. Ein kleines Dorf. Der Hof der Familie Rieder. Der Garten im Hof. Der Labradorhund im Hof vor der

Tochter.

(Es herrscht reges Treiben vor dem Hof. Die Mutter Riederin bei der Arbeit. Auch die junge Tochter der

Riederin im Hof, sie füttert den Hund. Hansi kommt mit seinem Fahrrad an. Er pfeift sein Lied. Er hält vor dem Tor. Er steigt ab und lehnt das Fahrrad an das Tor. Er

hört auf zu pfeifen. Er geht in den Hof und baut sich vor der Mutter Rieder auf. Er sieht auf die Tochter, die den Hund füttert. Dann sieht er die Riederin bestimmend

an.) Hansi. Dei Hund, dens do sinnlos fuadast, hod

wieda in mei Feid gschissn. Riederin. Und, soi a doch, is hoid a Hund. Hansi. Schaug, dass das raus hoist, aba schnei. Riederin. Nix mach i. Hob di ned so, 's is doch nur

a Scheißhaufn. Mir macht des nix aus und dir a ned.

Hansi. Mir scho, aber wenn dir a Scheißhaufen

nix ausmacht, dann is recht. I gäh jetzt und scheiß vor dein Hof.

(Hansi geht los vor den Hof und beginnt die Hose

runter zu lassen, sich hinzusetzen und zu scheißen. Er grinst dabei. Er beginnt sein Lied zu pfeifen. Alle

schauen ihn verwundert an.)

016. OUT. Nachmittag. Maximilianstrasse1. München. Shoppingzone.

Die Shoppingmeile der Maximilianstraße. Der Ferrari, offen, von Esther parkt neben weiteren

noblen Autos auf der Shoppingmeile der Maximilianstrasse in München. Esther in Kleidung

2 mit Hut und Guido in Anzug 2 vor einem Geschäft, unweit des parkenden Ferraris. Esther hat bereits einige Tüten von Nobelstores in der Hand.

Guido ebenfalls.

(Guido will in den nächsten Shop gehen. Esther will nicht mehr reingehen.)

Esther. Ich mag nicht mehr, lass uns zum Wagen

gehen. Ist schon spät. Ich muss los. Komm schon.

(Sie gehen Richtung dem Ferrari.)

Guido. Kannst du nicht morgen fahren? Esther. Ich hab es meiner Mutter versprochen. Guido. Morgen könnt ich dich fahren. Esther. Ist sehr reizend von dir aber heute ist ihr

letzter Tag auf Kur. Morgen wäre zu spät.

(Esther geht zu ihrem offenen Ferrari, sie macht die Fahrertüre und den Kofferraumschnapper auf und Guido

geht zum Kofferraum, macht den Deckel auf, dann den Stauraumverschluss und erblickt den Koffer und den Schminkkoffer im Kofferraum. Es ist kein Platz mehr

darin.)

Guido. Hier ist kein Platz mehr. Muss eben alles vorne rein.

(Esther und Guido verstauen alle Einkaufstaschen auf

dem Beifahrersitz. Esther verabschiedet sich von Guido.) Esther. Ich danke dir für alles. Guido. Ich wünsche dir eine angenehme Fahrt. Esther. Danke. Tschüß.

(Esther steigt ein. Esther startet den Wagen. Esther winkt fröhlich Guido zu und Guido winkt fröhlich

zurück. Esther fährt los.)

017. OUT. Nachmittag. Maisfeld Rand. Feldweg 2. Hansi in Arbeitskleidung mit dem Fahrrad auf dem Feldweg. Er hat seinen Hut auf. Die Sonne scheint.

Voran liegt ein Vespa Roller am Mais-Feldrand.

(Hansi radelt den Feldweg am Maisfeld entlang. Er pfeift sein Lied. Er sieht plötzlich einen alten Vespa Roller an

der Seite im Maisfeld liegen. Er hält an, hört auf zu pfeifen, legt sein Rad an den Feldrand und geht zum

Vespa Roller und begutachtet ihn. Dann geht er vorsichtig ins Maisfeld.)

018. OUT. Nachmittag. Maisfeld. Hansi im hohen Maisfeld.

(Hansi schleicht durch das hohe Maisfeld. Er hört

das lüsterne Gestöhne zweier sich Liebender, einem jungen Pärchen. Er schleicht weiter, sucht sie, dann

sieht er sie.)

019. OUT. Nachmittag. Maisfeld. Platz. Im Maisfeld. Ein junges Pärchen hat sich auf einer

Decke ausgebreitet. Der junge Mann hat seine Hosen herunten und liegt auf dem Mädchen, die

einen Rock anhat. Ihre Busen schauen aus der offenen Bluse heraus.

(Das Pärchen macht Sex. Hansi steht etwas abseits und

beobachtet sie. Er sieht ihnen etwas zu. Dann geht er abrupt hin und die beiden erschrecken.)

Hansi. Des hob i gern. Eire Eltern arbatn si auf

und ihr vergnügts eich in meim Feid.

(Beide ziehen sich schnell an.) Magd. Sie werns doch ned meine Eltern sogn? Hansi. Wos soi des. Kents ihr eire Lustgefühle

ned im Zaum hoidn? Magd. Warn Sie no nia valiabt? Bursche. Gefühle der Liebe soll ma frein Lauf

lassn. Hansi. Wenn i soiche Gefühle hob, dann gäh i in

mei Zimma und deng nimma dran. Des säibe soidads ihr a doa, bis das erwachsn seids.

Bursche. Mia san koane Kinder mehr. Hansi. Jetz schaugts, das weida kemmts. Homa

uns vastandn?.

Magd. Mia san glei weg. Bursche. Mia san scho weg.

(Beide beginnen sofort aufzubrechen, packen die Decke und laufen davon. Hansi sieht hinterher. Kurz darauf

hört Hansi, wie der Roller startet und wegfährt. Er geht in Richtung aus dem Maisfeld.)

020. OUT. Nachmittag. Maisfeld. Rand. Feldweg 2 Der Rand des Maisfeldes. Das Fahrrad von Hansi

liegt am Feldrand.

(Hansi kommt aus dem Feld zu seinem Rad, er sieht sich um, ob die beiden noch irgendwo zu sehen sind, aber er sieht niemanden mehr. Er steigt auf sein Rad und fährt

gemütlich los. Er pfeift sein Lied.)

021. OUT. Nachmittag. Leichter Regen. Hof Hansi. Front.

Niemand vor dem Hof. Ein Bulldog steht im Hof. Ein fremder Wagen parkt vor der Türe.

(Hansi kommt mit seinem Fahrrad an. Er stellt sein Fahrrad vor die Haustür. Er sieht auf den fremden

Wagen, geht zu ihm hin und begutachtet den Wagen. Dann geht Hansi ab und schleicht zum Küchenfenster und sieht hinein. Es beginnt leicht zu regnen. Er sieht eine ältere Dame und deren Tochter. Beide Bauern, in

seiner Küche. Die junge Frau putzt die Küche. Die Mutter kommt aus dem Haus und sieht, wie Hansi heimlich durch das Küchenfenster sieht. Sie geht zu

Hansi.) Mutter. Gä Hansi, wos machst denn do? Hansi. Warum san di in meina Küch? Mutter. Bsuach, d’ Walli, kennst as doch. Hansi. Und de Tochta, warum putzt di do? Mutter. Woid hoid freindli sei. D’ Walli moant, de

war wos für di. Is a Hübsche und fleißig is aa.

Hansi. Und des traust du dir mir einfach so zum

sogn, obwoist woast, das i koane mog. Mutter. Da Pfarrer hod ja a gsogt... Hansi. Des i mir wurscht, wos der sogt, sois hoid

zum Pfarrer geh. (Hansi geht ab, die Mutter hinter her.)

022. OUT. Nachmittag. Landstraße 1. Esther mit dem Ferrari offen auf der Landstraße.

Schlechtes Wetter bahnt sich an.

(Der offene Ferrari braust die Schnellstraße entlang.)

023. IN. Nachmittag. Regen. Ferrari. Offen. Landstraße.

Esther im offenen Ferrari.

(Der Fokus zeigt Esther am Steuer im Ferrari. Sie raucht. Sie singt mit dem Song im Radio mit. Der Radio warnt vor dem Unwetter. Es fängt leicht zu regnen an.

Esther bemerkt, dass es zu regnen beginnt und fährt rechts ran)

024. OUT. Nachmittag. Regen. Landstraße 1. Der offene Ferrari. Esther im Ferrari. Es regnet.

(Der offene Ferrari mit Esther darin kommt rechts ran

gefahren und hält an. Eilig steigt Esther aus und holt das Dach hervor und legt es auf den Wagen. Dann ärgert sie

sich über den Regen. Sie langt in ihr Auto und holt ihren Hut heraus und setzt ihn sich auf. Mühevoll macht

sie das Dach zu, steigt wieder ein und fährt weiter.)

025. IN. Nachmittag. Hof Hansi. Küche. Die bäuerliche Küche. Walli und deren Tochter

Lisa darin. Ein Schnurrtelefon steht in der Küche. Einige Kochutensilien stehen herum.

(Die Tochter räumt gerade etwas auf in der Küche.)

Walli. Das di ja von deina besdn Seitn zoagst.

Da Hansi hod fui Grund. Do muast da koane Soagn mehr macha.

Lisal. I bin ja scho brav. Aber i hob gherd, dass

aa ned grod freindli is. Walli. Der is ned so, wias olle song. Muastn nur

z'nema wissn.

026. IN. Nachmittag. Hof Hansi. Flur. Hansi und seine Mutter im Flur. Im Flur eine

Garderobe, einige Jacken hängen daran.

(Hansi hängt seinen Hut an die Garderobe. Hansi geht den Flur entlang zur Küchentüre und hört durch die

geschlossene Türe, wie die Walli sich mit ihrer Tochter unterhält. Er will weggehen, da ruft ihn die Mutter

leise zurück.) Mutter. Hansi, jetzt schaugst aba, dasd nei

kummst. Hansi. Warum? Mutter. Kum, las di wenigsdns oschaugn. D’

Walli hod di scho lang nimma gseng. Wos soin di vo uns denga.

Hansi. Wos woin.

027. IN. Nachmittag. Regen. Hof Hansi. Küche. Walli und ihre Tochter Lisal in der Küche. Lisal hat

einen Besen in der Hand.

(Die Mutter und Hansi kommen herein. Lisal kehrt fleißig die Küche aus.)

Walli. Ah, Hansi grias di, lang nima gseng. Mei

dochda s’ Lisal, di kennst no, oda?

(Lisal etwas schüchtern.) Lisal. Griasdi Hansi. Hansi. Warum putzt di do? Mutter Kum Walli, gäh mid, i muas no gschwind

d'Wäsch reihoin, 's kummd a rechts Unwetta.

(Mutter und Walli gehen ab. Hansi geht zum Fenster

und sieht, wie es stärker zu regnen beginnt. Dann schaut er Lisa an.)

Hansi. Warum putz du do? Lisal. Oiso d'Mama hod gsogd, i soi a bissal

heifa. I hob a Lehre in Hauswirtschaft gmacht und war di beste. Vielleicht geh i no weida auf d’ schui und mach Landwirtschaft. I woid scho imma a Landwirtschaft mit Kia und Schweindln. Mia ham ja blos Fäida. Mei Vata hod a guade Aussteuer ausgsetzt, oiso ned dast moanst, i kost da a Gäid, mia san ned

arm. Mia ham an Hof in Altbaching. Aber I dads gern doa, für di. Und i suach a koan Märchenprinz, nur oan, der liab is, der guad zu mir is und der fui Kinder wui. Mei Mo muas a ned sche sei, und du schaugst ja a guad aus…

(Hansi unterbricht sie und sagt bestimmend.)

Hansi. Här auf zum redn. I mog nix mehr hern,

schaug dast naus kumst oder i watsch di naus, i hoff, du host mi vastandn.

(Hansi nun laut etwas erregt.)

Hansi. Schleich di, du Luada. (Lisal gibt Hansi verärgert den Besen und geht entsetzt ab. Hansi nimmt den Besen und wirft ihn ihr nach. Die

Mutter kommt mit dem Wäscheschemel herein.) Mutter. Wos isn scho wida los, wos isn mitn

Lisal? Hansi. Wer? Mutter. Du woast genau, wen i moan. S Lisal. Hansi. A di, di is naus grennd. Mutter. Des hob i gseng. Wos hostn wida gmacht. Hansi. Nix. Mutter. Rausgschmissn host as, gibs zua.

Moanst ned, es dad endli Zeit wean? Wuist ois Junggsei steabm?

Hansi. Ja und glückli a no. Mutter. Und wer soi dann amoi an Hof

übernemma? Hansi. Mir is wurscht, wer. Frog an Pfarra, dea is

ja sonst aa so schlau.

(Hansi geht Richtung Fenster, die Mutter hinter ihm und beide sehen hinaus. )

028. OUT. Abend. Regen. Hof Hansi. Front Walli und Lisal am Eingang.

(Sie gehen beide, Walli verärgert und Lisal wütend,

in Richtung ihres Autos.)

029. IN. Abend. Hof Hansi. Küche Hansi und Mutter stehen am Fenster in der Küche

und sehen hinaus.

(Beide sehen hinaus aus dem Fenster und sehen, wie Walli und Lisal beide völlig entsetzt in ihr Auto steigen und abfahren. Es regnet bereits stärker. Es dämmert und

wird dunkel.) Muter. Schaug, vergrault host as olle zwoa. Hansi. Wenigstens foigts. Mutter. Das di ned schamst. Hansi. Gä, lass ma mei Ruah. Schaug, dass das

Essn machst.

(Hansi geht ab los.)

030. IN. Abend. Hof Hansi. Flur. Niemand im Flur.

(Von der Küche her kommt Hansi und die Mutter ihm nach, bleibt aber in der Küchentüre stehen. Hansi geht

zur Gardarobe, an der seine Jacke und sein Hut hängen.)

Hansi. I fahr an Bulldog in Schuppm. Mutter. Las d' Stoitürn no offn, zum Lüftn, i

machs nacha zua. Hansi. I woas ned, kimmd a rechts Unwetta.

(Hansi nimmt seine Regenjacke und seinen Hut und zieht beides an.)

031. IN. Abend. Ferrari. Regen. Feldstraße 3. Der geschlossene Ferrari von Esther auf der Straße, die durch die Felder hindurch führt. Richtung Hof

Hansi. Es regnet sehr stark und da es auch noch dämmert, ist die Sicht sehr schlecht. Ihr Navigerät, das an der Scheibe befestigt ist, sagt ihr den Weg

an.

(Die Scheibenwischer sind an. Fokus in den Ferrari. Esther hat sich nach vorne gebeugt um besser durch die Windschutzscheibe sehen zu können. Der starke Regen ist von den kleinen Scheibenwischern

kaum wegzuwischen. Sie hat eine sehr schlechte Sicht.)

Esther. Wo bin ich hier überhaupt?

(Sie sieht auf ihr Navigerät und sieht, dass sie richtig fährt und noch etwa 20 Km hat. Das Navigerät

sagt ihr, dass sie demnächst abbiegen muss.)

032. OUT. Abend. Regen. Hof Hansi. Front. Es dämmert. Es regnet bereits sehr stark.

Der Bulldog steht vor der Türe. Das alte Rad steht vor der Türe.

(Hansi kommt raus, setzt seinen Hut auf und geht eilig durch den Regen, zu dem Bulldog, der im Hof parkt. Es wird bereits dunkel und durch den starken

Regen herrscht eine sehr schlechte Sicht. Hansi steigt in seinen Bulldog und startet ihn. Durch die

Scheibe kann er kaum etwas sehen. Er fährt los und dreht auf der Straße um. Plötzlich kommt der Ferrari von Esther angebraust. Sie muss ausweichen, um den

Bulldog, der die Straße versperrt, nicht zu rammen. Sie lenkt ab und fährt in die Wiese und kommt zum

Stillstand. Esther völlig fertig. Hansi sieht auf den Ferrari, dann fährt er weiter seinen Bulldog in den Schupfen, kommt und macht die Türen zu und geht

Richtung Haus. Esther versucht das Auto zu starten. Es springt nicht an. Esther steigt aus. Es regnet immer

stärker und ihr Hot Couture Kleid wird völlig nass. Sie greift ins Auto, holt einen Hut und setzt sich den Hut auf. Sie sieht sich um. Sie sieht Hansi. Sie will Hansi zurufen, der jedoch ohne sie zu beachten eilig in sein

Haus geht. Esther steht im Regen und fasst es nicht. Sie sieht süß aus.)

Esther. Ich glaubs ja nicht.

033. IN. Abend. Hof Hansi. Flur. Hansi steht völlig nass im Flur bei der Garderobe.

(Hansi zieht seine nasse Jacke aus und hängt sie

zusammen mit seinem nassen Hut an die Gardarobe. Die Mutter kommt in den Flur.)

Mutter. Wos is passiert? Hansi. Nix, di is nur z'schnei gfahrn, s'rengt ja.

(Hansi geht in die Wohnküche. Die Mutter hinterher.)

034. IN. Abend. Hof Hansi. Küche. Die Küche. Das Essen, eine Sülze, ist in

Vorbereitung.

(Hansi und Mutter kommen herein. Die Mutter macht am Kochplatz weiter. Sie nimmt ein Messer und

schneidet Brot.) Mutter. Hob a Sülze für heid. Hansi. Wia lang dauerts no? Mutter. Wead scho no a wengal dauern.

(Hansi geht zum Fenster und schaut etwas vorsichtig hinaus. Es klingelt an der Türe.)

Mutter. Glinglt hods. Hansi. I hobs ghead.

(Es klingelt nochmals) Mutter. Mogst ned aufmacha? Hansi. Na.

(Es klingelt wieder und nun heftig.) Mutter. Dann mach i auf. Hansi. Liaba ned, hoast nur Arbat. Mutter. Oana muas ja geh.

(Die Mutter legt das Messer aus der Hand, legt das Brot auf die Seite und will losgehen.)

Hansi. Lass, i gä scho. Mach du as Essn.

(Hansi steht auf und geht ab.)

035. IN. Abend. Regen. Hof Hansi. Flur. Der Flur des Hofes. Vorne die große Eingangstüre. Draußen, vor der geschlossenen Türe steht Esther

In Kleidung 2 mit Hut, alles völlig nass, aber zuckersüß aussehend.

(Hansi kommt von der Küche her in den großen

Flur, während es immer heftiger klingelt. Er geht zur Türe und macht sie auf. Da steht Esther im

Regen, mit Hut, vor ihm. Sie sieht süß aus. Liebliche Musik ertönt. Er sieht sie musternd an. Sie sieht ihn

musternd an. Sie verliebt sich in ihn. Stille. ----- Plötzlich wird Esther schnippisch. Der Fokus zeigt

abwechselnd die Redner Hansi und Esther.) Esther. Was starren Sie mich so an, wollen Sie

mich nicht hereinbitten? Hansi. Warum? Esther. Weil es regnet und ich einen Unfall hatte. Hansi. Und wos woins da bei uns? Esther. Was ist nun, lassen sie mich rein oder

nicht? Hansi. I kenn Eana doch ned. Esther. Mein Name ist Esther von Engel. Reicht

das. Hansi. Na, des reicht ned.

(Er macht die Türe vor der Nase von Esther zu und geht ab. Die Mutter zu Hansi.)

Mutter. Sog amoi, du Riape!

(Es klingelt nun ganz heftig. Die Mutter geht zur Türe und macht auf. Esther kommt etwas wütend herein,

sieht noch Hansi, wie er ab in die Küche geht.) Mutter. Bittschön, was isn passiert? Esther. Dieser Bauer hat mir die Türe vor der

Nase zugeschlagen. Ich bin pitschnass. Mutter. Ja, so kommens erstmal rein.

(Esther nun nicht mehr so sehr wütend. Etwas freundlicher.)

Esther. Danke. Mein Auto ist kaputt, es springt

nicht mehr an. Er ist schuld. Mutter. Ja, dann muas Eana mei Sohn, oiso da

Hansi, heifa, jetzt kimmas amoi mid.

(Die Mutter und Esther, die völlig nass ist, gehen Richtung Küche.)

036. IN. Abend. Hof Hansi. Küche. Hansi in der Küche am Herd. Ein altes

Kabeltelefon steht in der Küche seitlich. Die Sülze steht fast fertig da.

(Die Mutter und Esther kommen herein. Hansi

macht nervös, am Herd herum. Esther geht wütend zu Hansi und stellt sich aufbauend und richtig wütend vor Hansi. Hansi dreht sich zu ihr hin. Esther ist völlig nass.

Sie schüttelt sich das Wasser ab und absichtlich direkt alles auf Hansi und lässt sich wütend aus.)

Esther. Hörn sie mal, sie ungehobelter Bursche,

wegen Ihnen musste ich ausweichen. Und jetzt springt mein Auto nicht mehr an und draußen regnet es in Strömen. Und hier gibt es weit und breit nichts als ihren Schweinestall. Entweder Sie helfen mir nun oder ich bleibe hier, bis mir jemand hilft.

(Hansi geht etwas sauer auf Abstand. Er nun muffelig

zu Esther.) Hansi. I kon Eana ned heifa. Im nächstn Ort is a

Pension, gängas do hi und lassns mir mei Ruah.

Esther. Eine Pension? Hansi. Ja, da Dorfwirt, der hod sicha a Kammerl

für Eana. Esther. Wie weit ist das entfernt?

Hansi. 6 Kilometer. Einfach de Strass grod aus weida, den koma ned übersäng.

(Esther nun bestimmend.)

Esther. Würden sie mich dann bitte dahin fahren. Hansi. Na.

(Esther etwas wütend.) Esther. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich

bei diesem Regen 6 Kilometer zu Fuß laufe.

Hansi. Ich kon Eana mei Radl leihn, des kenas

dann dort steh lassn und i hois ma morgn wida.

Esther. Ich glaubs ja nicht. Ich werde nichts

dergleichen tun, wenn Sie mich nicht hinfahren wollen, gut, dann bleibe ich eben hier, bis mein Wagen wieder läuft. Keine Bange, ich organisiere mich selbst.

Hansi. Beim bestn Wuin ned. Mutter. Aber Hansi, sei doch ned so abweisend.

Sie hod a Autopanne. So a hübsches Fräulein und du bist so a Riape. Schamst di ned? De is doch völlig nos.

(Die Mutter wendet sich Esther zu.)

Mutter. Sie kenna sich im Gästezimmer zurecht macha und dann wead Eana da Hansi heifa, das weida kumma.

Hansi. Mia ham überhaupt koa Gästezimmer Mutter. Aber des Zimmer von da Froni, die

kimmt ja erst am Montag wida. Kummas einfach mit.

Esther. Danke, sehr nett von Ihnen.

(Esther zieht ein schnippisches Gesicht und sagt schnippisch zu Hansi.)

Esther. Was ich von Ihnen nicht behaupten kann.

(Esther und Mutter gehen los. Esther bleibt plötzlich stehen, ihr fällt etwas auf.)

Esther. Meine Koffer. Ich brauch meine Koffer

aus dem Wagen. Ohne meine Koffer kann ich mich nicht zurecht machen.

Mutter. Hansi, host ghärd, as Fräulein braucht

ihrn Koffer.

(Esther bestimmend zu Hansi.) Esther. Und meine Taschen. Hansi. Na, i gäh da ned naus. Mutter. Soi i vielleicht nausgeh?

Hansi. Na.

(Hansi geht zum Tisch, setzt sich, nimmt die Zeitung und beginnt zu lesen.)

Mutter. Ja wer soi den sonst nausgeh? Hansi. Sie, di is doch eh scho nos, außerdem is ja

ihr Koffer und ned meina.

(Esther wieder etwas zornig.)

Esther. Ich glaubs ja nicht. Einfach unglaublich, haben Sie einen Regenschirm für mich, dann hole ich mir eben meine Sachen selbst.

Mutter. Hansi, jetzt steh scho auf.

(Hansi leicht wütend, aber bestimmend zur Mutter.) Hansi. Nein.

(Esther schnippisch.) Esther. Danke, für Ihre Hilfsbereitschaft.

(Esther geht los, die Mutter hinter her. Hansi liest weiter in der Zeitung. Hansi steht auf, macht das

Fenster auf und sieht hinaus.)

037. OUT. Nacht. Regen. Hof Hansi Front. Der Ferrari von Esther vor dem Hof in der Wiese.

Esther und Mutter am Eingang. Es regnet.

(Esther geht an ihren Wagen, macht den Kofferraum auf und holt mühevoll den Koffer heraus. Dann ihren Schminkkoffer und auch ihre Shoptüten, macht das Auto zu, nimmt alles mühevoll und geht durch den

starken Regen.)

038. IN. Nacht. Hof Hansi. Küche. Hansi steht am Fenster und sieht hinaus

(Hansi sieht Esther am Ferrari, wie sie mit all ihren

Koffern und Tüten Richtung Hof geht, es regnet stark. Er macht das Fenster wieder zu. Er geht wieder zum

Tisch, setzt sich und liest weiter in seiner Zeitung. Es dauert ein wenig und Esther, sehr nass, und die Mutter kommen wieder herein. Esther hat einen mittelgroßen Koffer und einen Schminkkoffer sowie die Tüten des

nobel Stores dabei und stellt alles ab.) Mutter. I geh und mach des Zimmer fertig, i hoi

Sie glei. Esther. Danke. Sehr nett von Ihnen.

(Die Mutter geht ab. Esther sieht sich etwas um und Hansi liest, sie nicht beachtend, seine Zeitung.

Langsam geht Esther zu Hansi, bleibt vor ihm stehen und schüttelt sich wieder all das Wasser ab und alles

direkt auf Hansi. Der bleibt bewegungslos, liest weiter seine Zeitung. Esther nun schnippisch zu Hansi.)

Esther. Darf ich fragen warum Sie so abweisend

zu mir sind?

(Hansi beachtet sie nicht und liest weiter. Esther wird nun lauter.)

Esther. Hi, sturer Bär, ich rede mit Ihnen. (Keine Reaktion von Hansi. Esther nun etwas wütend.)

Esther. Sie sind wohl taub, oder?

(Hansi reagiert nun auf sie.) Hansi. I wui mit Eana ned redn. I wui mei Ruah. Esther. Sagen Sie mal, gehen Sie mit allen Frauen

so um? Hansi. Ja, gemein und schlecht aa no, damits

schnei wieder gänga und nimma kumma. Esther. Also so ein Mensch wie Sie ist mir noch

nie untergekommen. Bisbis jetzt hat mich noch nie jemand im Regen stehen lassen. Und ich bin es auch nicht gewöhnt, abweisend behandelt zu werden. Sie sollten schleunigst an ihrer Erziehung arbeiten.

Hansi. Gor nix mach i.

(Die Mutter kommt herein.)

Mutter. Des Zimmer waar jetzt fertig, oiso wenns

mitkumma woin, dan zoag es Eana und aa unser Bod.

(Esther etwas wütend.)

Esther. Sie sind ein Kotzbrocken. Mutter. Gäh Hansi, wos hostn scho wida gsogt.

(Zu Esther.)Besser is, Sie hean ned auf eam. Gängas mid.

(Die Mutter geht langsam los. Esther nimmt ihren Koffer, ihren Schminkkoffer und ihre Tüten und folgt

schwer schleppend der Mutter. Sie dreht sich zu Hansi um und streckt ihm die Zunge raus. Hansi geht sofort zum Telefon und ruft einen Freund an, dessen Stimme

über den Hörer zu hören ist.) Hansi. Du Bäda, i bins, da Hansi, konnst du mir

an Gfoin doa? Peter. Warum soid i dir an Gfoin doa? Hansi. Do is a Weibal bei mir, ihr Auto springt

nimma o, hädsd du vielleicht Zeit, bist ja a Mechaniker.

Peter. Was isn des für a Auto? Hansi. A so a Rennwagn, du woast schon, die

olle rot san. Michael Schuhmacher. Peter. A Ferrari? Hansi. Ja genau, a Ferrari. Peter. Den glang i ned o, wenns da a falsche

Schraum drahst, dann geht der ganze Motor nimma und i bin schuid. Du kannst amoi an Schorsch frogn, der macht doch imma den Porsche vom Hauser Martin.

Hansi. Da Schorsch, guade Idee, i dank da recht.

(Hansi legt auf und wählt die nächste Nummer. Eine ältere Frau meldet sich.)

Ä. Frau. Meier. Hansi. Grias di, i bins, da Hansi, is muas mitm

Schorsch redn. Ä. Frau. Der is ned do, der is auf ara Hochzeit. Der

kummt sicher erst spät wieda. Hansi. Ja, dann nix für unguat. Ä. Frau. Oiso gern.

(Hansi legt auf und ist sauer, er überlegt. Er geht überlegend auf und ab.)

039. IN. Abend. Hof Hansi. Gästezimmer. Esther und Mutter im bäuerlichen Magdzimmer.

Sehr schlicht, aber süß eingerichtet. Esther vor dem Koffer, der auf dem Bett liegt. Der Schminkkoffer

und die Tüten stehen neben ihr.

(Esther packt ihren Koffer aus.) Mutter. Wo 's Bod is, hams ja gseng. Jetzt

schaungs, dass was Trockenes oziagn, sonst werns no krank.

Esther. Danke, Sie sind sehr freundlich. Ist ihr

Sohn immer so? Mutter. Da Hansi, der mog koane Fraun, nemas

eam des ned übe. Des is hoid a so. Esther. Er mag keine Frauen? Tut mir leid, aber

so einen Mann gibt es nicht, außer er ist schwul.

Mutter. Um Gottes willen, da Hansi. Esther. Wäre nicht der erste schwule Mensch auf

Erden, oder? Mutter. Jetzt trocken Sie sich mal ab und wenns

woin, in a hoibn Stund is as Essen fertig. Esther. Danke. Ich habe einen Bärenhunger.

(Die Mutter geht ab. Esther nimmt ihr Handy und wählt eine Nummer. Ihre Mutter hebt ab. Die Stimme der Mutter ist durch das Handy zu hören. Esther sucht während des Telefonierens ihre Sachen für das Bad

zusammen. ) M.Engel. Engel. Esther. Hallo Mama, ich bin hier auf einem Dorf,

ich hatte einen Unfall. M.Engel Einen Unfall. Ist dir etwas passiert? Esther. Nein ich kann dich beruhigen, nur der

Ferrari springt nicht mehr an. M.Engel. Ich warte hier schon auf dich. Ist doch

mein letzter Abend hier. Esther. Ich weiß. Aber ich muss hier erstmal

sehen, dass ich den Wagen flott kriege. Notfalls muss ich hier übernachten oder mich von Guido abholen lassen. Irgendjemand muss den Wagen wieder zum Laufen bringen. Oder ich ruf Daddy an. Du, ich ruf dich später noch mal an. Ich muss noch schnell ins Bad und Tanja anrufen und dann runter, ich lass mich kulinarisch mit einem original bayerischen Essen verwöhnen.

HIER IST DIE LESEPROBE ZUENDE !!!


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