Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF –
Untersuchungsansatz und zentrale Befunde
Abschlussworkshop 06. November 2009
BMWi, Berlin
Prof. Dr. Thomas K. Bauer, Vizepräsident des RWI
Inhalte der Präsentation
1 Untersuchungsansatz
2 Ausgewählte Befunde
2.1 Ergebnistransfer
2.2 IGF in der Textilforschung und im
Maschinenbau
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung
06.11.2009 2Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
1 Untersuchungsansatz
1.1 Aufgaben der erweiterten Erfolgskontrolle
Bewertung von
Projektwirkungen anhand von StichprobenProgrammdurchführung/ AblaufprozesseEinbindung der Gemeinschaftsforschung in das Innovationssystem und Bewertung der volkswirtschaftlichen Innovationssystem und Bewertung der volkswirtschaftlichen Bedeutung
Vorschläge zur Erhöhung von Effektivität/Effizienz der IGF
06.11.2009 4Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Es handelt sich beim Untersuchungsauftrag um eine begleitende und gleichzeitig eine ex post-Evaluierung
1.2 Methodische Vorgehensweise: Einbindung in das Innovationssystem und volkswirtschaftlicher Nutzens
Was wäre geschehen, wenn die Förderung nicht stattgefunden hätte (kontrafaktische Frage)?Was wäre geschehen, wenn die Förderung nicht stattgefunden hätte (kontrafaktische Frage)?
Ausgangs-punktAusgangs-punkt
HerausforderungenHerausforderungen
06.11.2009 5Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Komplexe TransferprozesseWelche Unternehmen (KMU) nutzen die Ergebnisse? Wie werden Ergebnisse genutzt und welche Auswirkungen hat die Nutzung?
Komplexe TransferprozesseWelche Unternehmen (KMU) nutzen die Ergebnisse? Wie werden Ergebnisse genutzt und welche Auswirkungen hat die Nutzung?
Systemischer Charakter des Programms Welche Wirkungen gehen von den unter dem Dach der IGF gewachsenen Innovationsnetzwerken aus?
Systemischer Charakter des Programms Welche Wirkungen gehen von den unter dem Dach der IGF gewachsenen Innovationsnetzwerken aus?
1.2 Methodische Vorgehensweise: Untersuchung von Programmimplementation, Abläufen
Untersuchung der ablaufenden Prozesse und von Auswirkungen der institutionellen Ausgestaltung Untersuchung der ablaufenden Prozesse und von Auswirkungen der institutionellen Ausgestaltung
Ausgangs-punktAusgangs-punkt
HerausforderungenHerausforderungen
06.11.2009 6Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
ProgrammimplementationWie wirkt sich die Programmimplementierung auf die Effektivität der Förderung aus?
ProgrammimplementationWie wirkt sich die Programmimplementierung auf die Effektivität der Förderung aus?
Prozessanalyse-Welche Prozesse laufen bei der Projektdurchführung ab?-Wo ergeben sich Probleme, Verbesserungsmöglichkeiten?
Prozessanalyse-Welche Prozesse laufen bei der Projektdurchführung ab?-Wo ergeben sich Probleme, Verbesserungsmöglichkeiten?
HerausforderungenHerausforderungen
1.3 Ebenen der Implementations-und Wirkungsanalyse
06.11.2009 7Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
1.4 Untersuchungsmodule
06.11.2009 8Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
2 Ausgewählte Befunde
2.1 Ergebnistransfer: Grundlagen
Übertragung der Projektergebnisse auf Unternehmen als potenzielle Anwender
Gezielte Anstrengungen zum Ergebnistransfer sind grundlegende Voraussetzung für den letztendlichen Erfolg des ProgrammsErforderliche Maßnahmen unterscheiden sich zwischen den Projekten und Zielgruppen
Probleme/ HerausforderungenProbleme/ HerausforderungenDie relevanten Unternehmen und dort die richtigen Ansprechpartner zu erreichen (in vielen KMU haben nur eine oder wenige Mitarbeiter Kontakt zur Gemeinschaftsforschung)Hürden bei der Anwendung von Ergebnissen insbesondere in KMU (wird in der Praxis häufig beobachtet; Hürde, „Universitätsforscher“ anzusprechen; aber auch: auf Seiten der Wissenschaftler, in die Untiefen der Praxis einzusteigen)Transferaktivitäten sind aufwändig und binden Ressourcen in den FSt (etwa: Organisation eines Vortrags vor Praktikern, Schreiben eines praxisbezogenen Aufsatzes, der keine wissenschaftlichen Meriten bringt)
06.11.2009 10Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
2.1 Ergebnistransfer aus Sicht der Unternehmensvertreter
Informationskanäle über IGF-Ergebnisse
Insgesamt (Nennungen in %)
Schlussberichte 55,4
Wissenschaftliche Artikel 49,3
Tagungen/Seminare/Messen 48,7
Gremien der 32,3Gremien der Forschungsvereinigungen
32,3
Verbände 31,9
Internetdarstellungen/Datenbanken der Forschungsvereinigungen
31,3
06.11.2009 11Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Quelle: RWI/WSF Unternehmensbefragungen 2009. n=840.
Forschungsvereinigungen/Forschungsstellen könnten sich teilweise noch stärker um die Verbreitung von Projektinformationen über von Unternehmen bevorzugten Quellen bemühen.
2.1 Ergebnistransfer: Good-practice-Beispiele
„Good practice“-Beispiele für die Unterstützung des Ergebnistransfers durch FV und FSt
Verschiedene Konstellationen - Beispiele
Nutzung verbandlicher Strukturen (Ernährungswirtschaft: Zentralverband des Bäckerhandwerks, Stahlverformung)Breit angelegter praxis- und wissenschaftsbezogener Breit angelegter praxis- und wissenschaftsbezogener Transfer (DECHEMA)Professionelle Öffentlichkeitsarbeit (Laserzentrum Hannover)Nutzung regionaler Kontakte (Textilindustrie)
06.11.2009 12Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Es gibt keinen Königsweg
Viele Möglichkeiten, von Erfahrungen anderer zu profitieren
2.2 IGF in der Textilforschung und im Maschinenbau: Innovationssysteme
Textil Maschinenbau
Beschäftigte (amtl. Statistik) 210 000 960 000
IGF-Projekte 2008 (IGF-Mittel) 180 (12,2 Mio. €) 182 (12,3 Mio. €)
FuE-Gesamtaufwendungen d.Wirtschaft
142 Mio. € 5 140 Mio. €Wirtschaft
Innovationsverflechtungen Textilmaschinenbau, Anwenderbranchen bei Technischen Textilien
Anwenderbranchen
ÖffentlicheForschungslandschaft
überschaubar; weniger als 20 Institute
Zahlreiche Forschungs-einrichtungen (>100 Univ.-und FH-Professuren)
IGF-Mittel Für zahlreiche Institute eine wichtige Finanzierungsquelle
Eine von mehreren Quellen der Finanzierung anwendungsorientierter Forschung
06.11.2009 13Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
2.2 IGF in der Textilforschung und im Maschinenbau: Sicht der Unternehmen
Wie bewerten Sie den Beitrag der IGF für die ….?
Beantwortung praxisbezogener
Wettbewerbsfähigkeit der Branche in Deutschland
06.11.2009 14Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
-25% 0% 25% 50% 75%
Weiterentwicklung der für Ihr Unternehmen relevanten
Technologiefelder
Beantwortung praxisbezogener unternehmensspezifischer
Fragestellungen
Maschinenbau Textil
Quelle: RWI/WSF – Unternehmensbefragung; Textil n = 195, Maschinenbau n = 249. 5 Kategorien von sehr wichtig bis unwichtig; ausgewiesen sind die Nennungen der ersten beiden Kategorien.
2.2 Textilforschung: Spezialisierung auf Technische Textilien und IGF
Umsätze mitTextilienin Mill. €
Anteil Technischer Texti-lien am Gesamtumsatz
in %
Frankreich 12 800 4,2
Deutschland 13 400 11,8
Italien 37 000 2,2
Spanien 9 200 3,0
06.11.2009 15Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Quelle: UN Statistics Division 2009, OECD 2009; bezogen auf 2004.
IGF-Projekte- Zunehmende Bedeutung von Technischen Textilien- Mittlerweile (2008): Fast 50% der Projekte zu Technischen Textilien- Unterstützt die Entwicklung neuer Marktfelder
2.2 Maschinenbau: Breite Nutzung von Ergebnissen aus IGF-Projekten
18%
Frage an IGF-Teilnehmer: Hat Ihr Unternehmen Ergebnisse eines konkreten IGF Projektes nach 2 bis 3 Jahren umgesetzt bzw. genutzt?
06.11.2009 16Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
40%
42%
Umsetzung/Nutzung bereits erfolgt
Umsetzung/Nutzung ist geplant
Umsetzung/Nutzung ist nicht geplant bzw. nicht möglich
Quelle: RWI/WSF – Unternehmensbefragung Maschinenbau, n=185, Frage 32
2.3 Aspekte des volkswirtschaftlichen Nutzens des Programms
06.11.2009 17Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung:Reichweite der Förderung
06.11.2009 18Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung:Nutzung von Ergebnissen
06.11.2009 19Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung:Folgeaktivitäten bei IGF-Projekten
Anteile der Projekte in %
Neu- bzw. Ausgründungen
Normen, Richtlinien, Regelwerke
Patente
Akt
ivität
en
06.11.2009 20Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Quelle: RWI/WSF – Retrospektive Befragung von IGF-FSt, Februar 2009, Teil B, Frage 21b, n = 537.
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Eigenmittel Institut
sonst. öffent. Mittel
unternehmensfinanziert
IGF
Sonstige Aktivitäten
Proj
ekte
Akt
ivität
en
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung:Diffusion von Ergebnissen
06.11.2009 21Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Ergebnisse der projektbezogenen Erhebung bei FSt
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung: Diffusion von Ergebnissen
Im Durchschnitt 3,3 bekannte Nutzungen pro Projekt, 1,9 durch KMU
Auf 2 IGF-Ergebnisse nutzende PA-Unternehmen kommt eines außerhalb von PAWährend bei vielen Projekte keine oder wenige Unternehmen bekannt sind, die die Ergebnisse nutzen, entfallen auf wenige Projekte zahlreiche Nutzungen
06.11.2009 22Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop
Basis: 519 Projekte mit Laufzeitende 2003 bis 2005;Erfasst werden können nur den FSt bekannte Erstnutzungen.
2.3 Effekte und Nutzen der Förderung: Nutzendimensionen der IGF
Nutzendimension Befunde
Verbindung mitpraxisorientierter Ausbildung
Dissertationsvorhaben im Rahmen der IGF-Projekte (mit jedem zweiten Projekt geht ein Dissertationsvorhaben einer)
Weiterentwicklung –Anschlussprojekte
Jeweils ca. 30% IGF-Projekte/ unternehmensfinanzierte Projekte/über Anschlussprojekte unternehmensfinanzierte Projekte/über andere Programme finanzierte Projekte
Systemischer Effekt Beitrag zur Entwicklung/ Aufrecht-erhaltung eines praxisbezogenen Innovationsnetzwerks
Weiterentwicklung des technologischen Wissensbestands
Beispiele in einzelnen Technologiefeldern (TechnischeTextilien)
Direkte Nutzung von IGF-Ergebnissen
3,3 bekannte nutzende Unternehmen, Dunkelziffer ist offen (ohne Normen)
06.11.2009 23Erweiterte Erfolgskontrolle der IGF - Abschlussworkshop