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ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR FACHSOFTWARE, PORTALE & … · 2017-03-01 · ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR...

Date post: 29-Jan-2020
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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR OFFENE KOMMUNIKATIONSSYSTEME FOKUS ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR FACHSOFTWARE, PORTALE & PLATTFORMEN Ein neues Fachverfahren wird ausgerollt und niemand möchte damit arbeiten? Es ist langsam? Es ist schlecht bedienbar? Die wichtigsten Funktionen sind versteckt? Der demotivierte Nutzer ist eines der Kernprobleme von Digitalisierungsvorhaben und zieht oft teure Folgekosten nach sich. Eine kontinuierliche softwareergonomische Begleitung schafft Abhilfe und verhindert frühzeitig teure Fehlentwicklungen. Der CHAOS-Report zu Erfolgsfaktoren von IT-Projekten zeigt in diesem Kontext die Relevanz der Nutzerzentrierung. Maßstab für Software-Ergonomie nach DIN EN ISO 9241-110 – Aufgabenangemessenheit – Selbstbeschreibungsfähigkeit – Erwartungskonformität – Steuerbarkeit – Fehlertoleranz – Individualisierbarkeit – Lernförderlichkeit Angebote für Usability-Begleitungen SMALL USABILITY-TESTS Geeignet z. B. für Open-Data- Plattformen & Bürgerportale USABILITY-TESTS & EXPERTEN-ANALYSE Geeignet für Pilotierung mit künftigen Anwendern z. B. E-Akte & Fachverfahren DATENVISUALISIERUNG Projektbegleitung mit Hilfe eines Usability-Cockpits WORKSHOPS Workshop-Begleitung mit Design-Thinking-Methoden Eine softwareergonomische Begleitung erfüllt zwei Funktionen: sie hilft erstens, eine Anwendung auf tatsächliche Bedarfe der Nutzer anzupassen; und sie ist zweitens bereits Teil des Change Managements, sodass die künftigen Nutzerinnen und Nutzer an das neue Werkzeug herangeführt werden und die Chance bekommen, selbst an Produktanpass- ungen mitzuwirken. Dies erhöht gleichzeitig die Motivation und Akzeptanz bei den Nutzern. Dafür können verschiedenartige Methoden bei der Ergonomie-Begleitung eingesetzt werden: analytische und empirische Methoden.
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Page 1: ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR FACHSOFTWARE, PORTALE & … · 2017-03-01 · ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR FACHSOFTWARE, PORTALE & PLATTFORMEN Ein neues Fachverfahren wird ausgerollt und niemand

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R O F F E N E K O M M U N I K AT I O N S S Y S T E M E F O K U S

ERGONOMIE-BEGLEITUNGFÜR FACHSOFTWARE,PORTALE & PLATTFORMEN

Ein neues Fachverfahren wird ausgerollt und niemand möchte damit arbeiten? Es ist

langsam? Es ist schlecht bedienbar? Die wichtigsten Funktionen sind versteckt? Der

demotivierte Nutzer ist eines der Kernprobleme von Digitalisierungsvorhaben und zieht oft

teure Folgekosten nach sich. Eine kontinuierliche softwareergonomische Begleitung

schafft Abhilfe und verhindert frühzeitig teure Fehlentwicklungen. Der CHAOS-Report zu

Erfolgsfaktoren von IT-Projekten zeigt in diesem Kontext die Relevanz der

Nutzerzentrierung.

Maßstab für Software-Ergonomie

nach DIN EN ISO 9241-110

– Aufgabenangemessenheit

– Selbstbeschreibungsfähigkeit

– Erwartungskonformität

– Steuerbarkeit

– Fehlertoleranz

– Individualisierbarkeit

– Lernförderlichkeit

Angebote für Usability-Begleitungen

SMALL USABILITY-TESTS

Geeignet z. B. für Open-Data-

Plattformen & Bürgerportale

USABILITY-TESTS & EXPERTEN-ANALYSE

Geeignet für Pilotierung mit

künftigen Anwendern z. B.

E-Akte & Fachverfahren

DATENVISUALISIERUNG

Projektbegleitung mit Hilfe eines

Usability-Cockpits

WORKSHOPS

Workshop-Begleitung mit

Design-Thinking-Methoden

Eine softwareergonomische Begleitung erfüllt zwei Funktionen: sie hilft erstens, eine

Anwendung auf tatsächliche Bedarfe der Nutzer anzupassen; und sie ist zweitens bereits

Teil des Change Managements, sodass die künftigen Nutzerinnen und Nutzer an das neue

Werkzeug herangeführt werden und die Chance bekommen, selbst an Produktanpass-

ungen mitzuwirken. Dies erhöht gleichzeitig die Motivation und Akzeptanz bei den

Nutzern. Dafür können verschiedenartige Methoden bei der Ergonomie-Begleitung

eingesetzt werden: analytische und empirische Methoden.

Page 2: ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR FACHSOFTWARE, PORTALE & … · 2017-03-01 · ERGONOMIE-BEGLEITUNG FÜR FACHSOFTWARE, PORTALE & PLATTFORMEN Ein neues Fachverfahren wird ausgerollt und niemand

Engineering a Connected World

VERSTEHEN SPEZIFIZIEREN GESTALTEN EVALUIEREN

Analytische und empirische Methoden

Eine geeignete Orientierung für die ressourcenschonende Anwendung von Methoden zur

Gestaltung gebrauchstauglicher IT-Systeme bietet die DIN SPEC 91328. Sie gibt Empfeh-

lungen entlang eines nutzerzentrierten Softwareentwicklungsprozesses, die sowohl

unternehmensindividuelle und situative Anforderungen, wie auch Ressourcen- und

Kompetenzausstattungen berücksichtigen. Dabei wird ein 4-phasiges iteratives Vorgehen

empfohlen, wobei jedem Schritt verschiedene Methoden zugeordnet sind.

scj | 1611 (Fotos: maselkoo99/ iStock, Rawpixel Ltd/ iStock)

N U T Z E R - B E D Ü R F N I S S E V E R S T E H E N

A U S W E R T U N G N A C H W I S S E N S C H A F T L I C H E N M E T H O D E N

E I N F Ü H R U N G B E G L E I T E N

Diese Methoden lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: analytische und empirische.

Zu den analytischen Methoden gehört die systematische Evaluation des Untersuchungs-

gegenstandes mit Hilfe vordefinierter Kriterien durch Usability-Experten. Die Systematisie-

rung erfolgt durch Leitfäden und hilft dabei, typische Usability-Probleme zeitnah zu

identifizieren sowie diese nach Schweregrad zu klassifizieren.

Bei den empirischen Methoden werden die künftigen Anwendergruppen einbezogen. Eine

bekannte Vorgehensweise ist die Kombination von Usability-Tests mit der Methode

»Thinking Aloud« (Lautes Denken). Potenzielle Nutzerinnen und Nutzer erproben hierbei

eine Anwendung anhand typischer Aufgaben (Use Cases) und sprechen ihre Eindrücke

und Erwartungen im Beisein von Usability-Fachleuten laut aus. Mit 5 Testteilnehmerinnen

und Testteilnehmern pro Anwendergruppe sind so bereits 85 % der Usability-Probleme

identifizierbar (Nielsen 2003).

Für die Auswertung der Testdaten hat Fraunhofer FOKUS eigens ein Visualisierungswerk-

zeug entwickelt, das diese automatisiert nach Kriterien wie Berufsgruppe, Fachkompetenz,

Alter, IT-Affinität u. ä. ausdifferenziert. Anhand der Bewertung können Usability-Probleme

gezielt und zeitnah adressiert werden.Die besten Ergebnisse bringt die Kombination von

empirischen und analytischen Ansätzen. Daher setzen auch die Usability-Fachleute von

Fraunhofer FOKUS auf einen Methodenmix. Allgemein gilt, dass eine softwareergono-

mische Begleitung nicht nur Teil jeder Ausschreibung sein sollte, weil eine frühzeitige

Nutzerzentrierung Kosten spart, sondern auch spürbar mehr Akzeptanz schafft.

– Anforderungs-analyse

– Kontextuelles Interview

– Fokusgruppe – Fragebogen – Persona

– Illustrative/informative Modelle

– Formale Modelle – Nutzungsszenario

(Use Case)

– Card Sorting – Prototyping

(Hi-Fi, Low-Fi) – Partizipatorisches

Entwerfen

– A/B-Test – Expertenbasierte

Evaluation – Usability-Test &

Thinking Aloud

Kontakt

Stefanie Hecht, M. Sc.

Fraunhofer FOKUS

Geschäftsbereich

Digital Public Services (DPS)

+49 30 3463 7187

[email protected]

Kaiserin-Augusta-Allee 31

10589 Berlin


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