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Erfahrungsbericht Sydney - uni-saarland.de · Suburb sogar noch mehr. Man ndet auch Einzelzimmer...

Date post: 22-Aug-2019
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Erfahrungsbericht Sydney Maurizio Miccich´ e Universit¨ at des Saarlandes Nach einem halben Jahr in Sydney schreibe ich diesen Erfahrungsbericht. Dieser soll eine kleine Anleitung geben, dass der Einstieg in euren Auslandsaufenthalt leichter allt. Meine Planung nach Sydney zu reisen hat etwa 14 Monate vor eigentlichem Rei- seantritt angefangen. Es war ein langer Weg, aber ich habe nach den ersten paar Wochen hier in Australien schon gemerkt, dass es das wert war. Daher kann ich euch nur empfehlen euch fr¨ uhzeitig um einen Auslandsaufenthalt zu k¨ ummern...es lohnt sich! 1
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Erfahrungsbericht Sydney

Maurizio Micciche

Universitat des Saarlandes

Nach einem halben Jahr in Sydney schreibe ich diesen Erfahrungsbericht. Dieser soll

eine kleine Anleitung geben, dass der Einstieg in euren Auslandsaufenthalt leichter

fallt.

Meine Planung nach Sydney zu reisen hat etwa 14 Monate vor eigentlichem Rei-

seantritt angefangen. Es war ein langer Weg, aber ich habe nach den ersten paar

Wochen hier in Australien schon gemerkt, dass es das wert war. Daher kann ich euch

nur empfehlen euch fruhzeitig um einen Auslandsaufenthalt zu kummern...es lohnt

sich!

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1 Vorbereitungen

Bevor es nach Down Under geht, muss erstmal vieles vorbereitet werden. Es gibt vie-

le Formulare zu besorgen und auszufullen. Jedoch ist das meiner Meinung nach der

leichteste Teil. Z.B. braucht der Englischtest nicht immer ein TOEFL oder IELTS

zu sein, sondern kann in manchen Fallen ein recht formloser Sprachtest im Spra-

chenzentrum der Heimatuni sein. Wichtig jedoch ist es vorher abzuklaren, welche

Sprachtests anerkannt werden, da TOEFL oder IELTS mehr Organisation und Zeit

beanspruchen. Das Einschreiben an der Uni war bei mir recht einfach, da die Univer-

sitat des Saarlandes eine Partner-uni der UTS ist, sodass ich meine Unterlagen dem

International Office geben konnte, die im direkten Kontakt mit der UTS stehen.

Ich habe vor allem in das Motivationsschreiben fur das International Office an der

Universitat des Saarlandes, in das Motivationsschreiben fur den DAAD und in die

Vorbereitung auf das personliche Gesprach beim DAAD viel Zeit investiert, da ich

optimal vorbereitet sein wollte. Zwar wurde beim DAAD versucht das personliche

Gesprach so angenehm wie moglich zu gestalten, jedoch fuhlte ich mich stark wie in

einer Prufungssituation und dachte wie jeder andere auch sich nicht gut prasentiert

zu haben. Hier kann ich jedem nur empfehlen ruhig an die Sache heranzugehen,

genau zu wissen warum man diesen Auslandsaufenthalt macht und sich uber Uni-

versitatsmodell, Politik und das Land selbst ein wenig zu informieren.

2 Ankommen in Sydney

Nachdem ich in Sydney gelandet bin, habe ich 2 Wochen lang in einem Hostel

gewohnt, was sehr zu empfehlen ist, da man von Deutschland aus sehr schwer eine

feste Unterkunft organisieren kann, falls man nicht im Studentenwohnheim wohnen

will. Das Hostel Billabong Gardens in Newtown kann ich nur empfehlen, da man die

UTS sehr gut mit Bus erreichen kann, gleichzeitig ist man in Newtown auch direkt

schon in einem der angesagten Viertel, das viele Moglichkeiten zum Ausgehen bietet.

In der Innenstadt befinden sich aber auch viele sehr gute Hostels. Ich wurde fur den

Anfang empfehlen in der Stadt in der Nahe der Universitat zu leben, da man von

dort aus sehr gut uberall hinkommt und sich Wohnungen anschauen kann.

3 Wohnen in Sydney

Als erstes sei gesagt: Wohnen in Sydney ist teuer! Wenn man in einer schonen WG

wohnen will und sich kein Zimmer mit jemandem teilen will, was hier sehr ublich ist,

muss man tief in die Tasche greifen. Mit $200 pro Woche muss man rechnen, je nach

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Suburb sogar noch mehr. Man findet auch Einzelzimmer fur weniger. Dabei han-

delt es sich aber meistens um sehr kleine Zimmer, die sich das Bad mit 10 anderen

Personen teilen oder die Wohnung hat uberhaupt keine Kuche. Daher gilt bei der

Wohnungssuche geduldig und vor allem auch schnell zu sein. Sobald ihr ein gutes

Angebot auf www.gumtree.com.au, www.domain.com.au, www.flatmates.com.au

o.a. gefunden habt, solltet ihr sofort anrufen und einen Termin ausmachen. Oftmals

werden die Zimmer noch am gleichen Tag weitervermietet. Wo man letztendlich

wohnen will, muss jeder fur sich entscheiden. Ich habe mich fur Surry Hills entschie-

den und hatte damit eine sehr zentrale Lage und alles wichtige außer den Strand in

der Nahe.

4 Transport in Sydney

Das Transportsystem in Sydney ist gut ausgebaut und man kommt uberall recht

schnell hin, wobei durch die Form der Stadt und der naturliche Hafen manche Punkte

ein wenig schwer zu erreichen sind. Zum Beispiel fahrt man nach Manly mit der

Fahre schon alleine eine halbe Stunde fahrt, jedoch ist es jedes mal schon diese

Uberfahrt zu machen. Ich personlich habe mich fur ein Fahrrad entschieden und

konnte damit nach Darling Harbour in 6 Minuten, zum Opera House in 9 Minuten

und einfach uberall in der Stadt sehr schnell sein, was zwar am Anfang erstmal

gewohnungsbedurftig war aufgrund des Linksverkehrs, jedoch gewohnt man sich

schnell daran und entwickelt auch recht schnell einen guten Orientierungssinn, was

einem das Gefuhl vermittelt nicht nur Tourist in der Stadt zu sein, sondern dort

wirklich zu leben und daheim zu sein.

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Abbildung 1: Manly Ferry

5 Finanzen

Bevor ich nach Australien geflogen bin, habe ich bei der comdirect Bank ein ko-

stenloses Konto eroffnet. Mit der Visakarte, die man erhalt, kann man kostenlos an

fast allen Bankautomaten (ATM) abheben, was sich als sehr nutzlich erweist. Bei

jedem Bezahlen mit der Karte muss man jedoch Gebuhren bezahlen. Die Deutsche

Kreditbank (DKB) bietet ein ahnliches System, nur das man dort jedes Mal seine

Kreditkarte aufladen muss, wahrend bei der comdirect Bank dies automatisch ge-

schieht. In Australien ist es durchaus ublich auch kleine Geldbetrage mit Karte zu

zahlen. Da ich nicht jedes mal, wenn ich mit Karte zahle, Gebuhren zahlen wollte,

habe ich ein australisches Konto eroffnet. Mit der Karte, die man bekommt, kann

man Betrage bis 100 Dollar auch einfach dadurch bezahlen, indem man seine Karte

kurz an das Kartenlesegerat halt.

6 Studium

Das Studium in Australien unterscheidet sich meiner Meinung nach stark von dem

in Deutschland. Ich finde, dass die Art an der Universitat zu studieren mehr an

Schule erinnert. Z.B. bekommt man das Wissen hier mehr ”hinterher getragen”. Ich

kannte es aus meiner Studienzeit in Deutschland nicht, dass Sachverhalten so oft

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wiederholt und erklart werden. Ein weiterer Unterschied ist, dass man hier mehr

auf spezielle Probleme eingeht, die man dann sehr ausfuhrlich behandelt wobei man

in Deutschland eher ein breit gefachertes Wissen mitbekommt. Auch die Art der

Benotung unterscheidet sich stark. In Australien gibt es wahrend dem Semester

immer Assignments zu tun, die die Endnote stark beeinflussen. Die Klausur am

Ende des Semester ist im Gegensatz zu Deutschland mit weniger als 50% gewichtet.

Daher fallt es sehr leicht die Kurse zu bestehen. Um eine sehr gute Note zu erreichen,

muss man sich jedoch das ganze Semester anstrengen.

7 Universitat

Die University of Technology in Sydney liegt mitten in Sydney am Broadway, nur 5

Minuten von Central Station entfernt. Da die Uni jedoch so zentral gelegen ist, gibt

es nur ganz wenig Grunflache und die Universitat ist auf mehrere Gebaude verteilt,

die alle in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen sind. Man merkt schon beim Betreten der

Gebaude, dass die Universitat sehr auf das Image achtet und darauf, dass sich die

Studierenden wohl fuhlen. Es wird sehr viel Geld in das Aussehen der Uni gesteckt,

aber auch in zusatzliches Personal. In der Bibliothek z.B. gibt es mindestens 20 Per-

sonen, die nur dazu da sind Angelegenheiten rund um das Bucher ausleihen, drucken

und Raume buchen zu klaren. Leider gibt es auch Schattenseiten. So gibt es hier

keine Mensa, in der man jeden Tag zwischen mehreren Menus zu Studentenpreisen

wahlen kann, sondern eine Food-Court in der sich Fast Food Anbieter einmieten. So

gibt es dort einen Sushi-, einen Kebab- und zwei Thai-Laden, die mit stolzen Preisen

Essen anbieten (ungefahr $9). Daher koche ich mir immer eine doppelte Portion zu

Abend, sodass ich am nachsten Tag auch ein gunstiges Mittagessen habe. Falls ich

jedoch kein Mittagessen dabei habe, gehe ich lieber nach Chinatown, was nur 5 Mi-

nuten zu Fuß entfernt ist und kaufe mir dort ein Gericht beim Lieblings-Thailander

(Satang Thai), das ein wenig gunstiger und um Langen besser ist, als die Gerichte

aus der Food Court.

8 What to do in Sydney?

Sydney bietet einfach unendlich viele Moglichkeiten und fur jeden ist was dabei. Mir

personlich gefallt, dass die Stadt mit der Natur so nah verbunden ist. Es gibt uberall

Nationalparks durch die man spazieren oder wandern kann, die Blue Mountains sind

nur zwei Stunden mit dem Zug entfernt, Strande gibt es jede Menge und es gibt ein-

fach unendlich viele tolle Aussichtspunkte auf den Harbour. Ich kann naturlich nicht

alles aufzahlen, was man in Sydney so alles machen kann, aber naturlich muss man

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das Opera House gesehen haben und sollte sich auch eine Oper oder ein anderes

Stuck dort anschauen. Karten gibt es schon ab $50 fur Studenten und manchmal so-

gar mit richtig guten Sitzplatzen. Ein weiteres Highlight der Stadt ist die imposante

Harbour Bridge, die sich uber den Hafen erstreckt. Wie schon erwahnt ist die Manly

Fahre auch ein Highlight fur sich. Die Uberfahrt kann man gut mit dem Manly to

Spit Bridge Walk, ein 10 km langer Weg an der Kuste des Harbours entlang, kombi-

nieren. Neben Manly Beach gibt es noch den beruhmtesten Strand in Sydney: Bondi

Beach. Hier kann man auf den hereinbrechenden Wellen sein Konnen auf dem Surf-

brett zeigen, sich am Strand sonnen, grillen oder an der Kuste spazieren gehen. Auch

die Blue Mountains sind ein must see. In nur zwei Stunden kann man mit dem Zug in

die bewaldeten Canyons fahren und dort schone Touren machen, sogar uber mehrere

Tage. Aber was man alles in Sydney machen kann findet man sehr schnell selbst raus

sobald man hier ankommt. Selbst wenn man nichts fur den Tag geplant hat, kann

man einfach raus auf die Straße, durch die Suburbs fahren und man sieht immer

einen kleinen Markt, ein Festival oder eine andere Veranstaltung. Wer das ganze

jedoch ein klein wenig mehr planen will, kann auf www.weekendnotes.com/sydney/

schauen welche Veranstaltungen gerade stattfinden.

Abbildung 2: Opera House

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Abbildung 3: Harbour Bridge

Abbildung 4: Blue Mountains

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9 Fazit

Generell kann ich nur sagen, dass ich unglaublich froh bin eine solch tolle Moglichkeit

geboten zu bekommen in einer so vielfaltigen Stadt leben zu konnen. Naturlich ist

man bei der Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt erstmal skeptisch, ob man

die Arbeit uberhaupt in solch ein Projekt stecken soll, weil man nicht weiß, ob es

tatsachlich klappen wird. Ich kann von mir sagen, dass sich jeglicher Aufwand mehr

als gelohnt hat. Daher mochte ich hiermit auch all denjenigen danken, die diesen

Aufenthalt moglich gemacht haben. Vielen Dank an den DAAD und vor allem an

Frau Streier, die mir bei jeglichen Problemen und Fragen geholfen hat! Vielen Dank

an Wolfgang Heintz vom International Office an der Universitat des Saarlandes,

der mir ebenfalls sehr bei der Organisation dieses Auslandsaufenthalts geholfen hat

und bei Fragen immer ein offenes Ohr hatte. Nicht zuletzt will ich meinen Eltern

und meiner Familie danken, die mich immer unterstutzt haben und mir an mancher

Stelle eine andere Sichtweise auf Dinge zeigen konnten.

Ich hoffe mein Bericht hat ein wenig geholfen, euch auf diese tolle Erfahrung vorzu-

bereiten und ich wunsche euch eine tolle Zeit!

Twenty years from now you will be more disappointed by the things that

you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines.

Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails.

Explore. Dream. Discover.

– Mark Twain

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Abbildung 5: 12 Apostel

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