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Entspannungstechniken und hypnotherapeutische Verfahren Seminar: „Theorie und Technik...

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Entspannungstechniken Entspannungstechniken und und hypnotherapeutische Verfahren hypnotherapeutische Verfahren Seminar: Seminar: Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutische Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutische Ansätze“ Ansätze“ SS2006, Universität zu Köln SS2006, Universität zu Köln Dozentin: Dr. Christiane Eichenberg Dozentin: Dr. Christiane Eichenberg Referentinnen: Laura Lisogorko, Magret Schnetgöke, Monika Referentinnen: Laura Lisogorko, Magret Schnetgöke, Monika Zadon Zadon
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Page 1: Entspannungstechniken und hypnotherapeutische Verfahren Seminar: „Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutische Ansätze“ SS2006, Universität zu.

EntspannungstechnikenEntspannungstechniken und und

hypnotherapeutische Verfahren hypnotherapeutische Verfahren

Seminar:Seminar:„„Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutische Ansätze“Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutische Ansätze“SS2006, Universität zu KölnSS2006, Universität zu Köln

Dozentin: Dr. Christiane EichenbergDozentin: Dr. Christiane EichenbergReferentinnen: Laura Lisogorko, Magret Schnetgöke, Monika ZadonReferentinnen: Laura Lisogorko, Magret Schnetgöke, Monika Zadon

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Entspannungstechniken undEntspannungstechniken und hypnotherapeutischehypnotherapeutische VerfahrenVerfahren

InhaltInhalt

1. Einführung in Entspannungsmethoden1. Einführung in Entspannungsmethoden2. Klassische Techniken: AT und PM2. Klassische Techniken: AT und PM

ÜbungenÜbungen3. Hypnose3. Hypnose4. Biofeedback4. Biofeedback5. Meditation5. Meditation6. Imagination6. Imagination

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1.1. Entspannung – Wozu?1.1. Entspannung – Wozu?

• Mittel, kein SelbstzweckMittel, kein Selbstzweck

• klinisches Potential:klinisches Potential: Alternativreaktion in Situationen zur Alternativreaktion in Situationen zur Verfügung zu haben, die diese Verfügung zu haben, die diese erfordern.erfordern.

• klinisch anerkannten psychologischen klinisch anerkannten psychologischen InterventionsmethodenInterventionsmethoden

• Die Wirkungen gehören zum normalen Die Wirkungen gehören zum normalen Verhaltenrepertoire der Menschen Verhaltenrepertoire der Menschen (Ressourcen, die in jeder Mensch (Ressourcen, die in jeder Mensch besitzt)besitzt)

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1.2. Gemeinsamkeiten1.2. Gemeinsamkeiten und Wirkprinzipien und Wirkprinzipien

• SelbstkontrolleSelbstkontrolle::der Erwerb von Eigenkompetenz und Selbstkontrolle (Ausnahme: der Erwerb von Eigenkompetenz und Selbstkontrolle (Ausnahme: Hypnose), Stärkung des BewusstseinsHypnose), Stärkung des Bewusstseins

• Schulung der KonzentrationSchulung der Konzentration:: sich auf bestimmte Objekte oder das innere Erleben konzentrieren, sich auf bestimmte Objekte oder das innere Erleben konzentrieren,

störende Außenreize ignorieren und eigene Bedürfnisse besser störende Außenreize ignorieren und eigene Bedürfnisse besser wahrzunehmenwahrzunehmen

• BeruhigungBeruhigung:: ist anhand von physiologischen Parametern messbarist anhand von physiologischen Parametern messbar

• Steigerung des WohlbefindensSteigerung des Wohlbefindens:: das subjektive physische und emotionale Befinden und das subjektive physische und emotionale Befinden und Therapiemotivation wird gesteigert.Therapiemotivation wird gesteigert.

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1.3. Anwendungsfelder1.3. Anwendungsfelder

PsychischePsychische StörungenStörungen::

• Stressbedingte StörungenStressbedingte Störungen• AngststörungenAngststörungen• Leichte bis mittelgradige Leichte bis mittelgradige

depressive Störungendepressive Störungen• Belastungs- und Belastungs- und

AnpassungsstörungenAnpassungsstörungen• SprechstörungenSprechstörungen• Aufmerksamkeitsdefizit-Aufmerksamkeitsdefizit-

SyndromeSyndrome• Störungen infolge eines Störungen infolge eines

SubstanzmissbrauchesSubstanzmissbrauches

Körperliche ErkrankungenKörperliche Erkrankungen::

• BluthochdruckBluthochdruck• Koronare HerzerkrankungenKoronare Herzerkrankungen• periphere Durchblutungsstörungenperiphere Durchblutungsstörungen• Asthma bronchialeAsthma bronchiale• gastrointestinale Störungengastrointestinale Störungen• Kopfschmerzen vom Migräne und Kopfschmerzen vom Migräne und

SpannungstypSpannungstyp• Akute und chronische Akute und chronische

SchmerzzuständeSchmerzzustände• SchlafstörungenSchlafstörungen• Sexuelle FunktionsstörungenSexuelle Funktionsstörungen• somatoforme Störungensomatoforme Störungen

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1.4.Das autonome / vegetative 1.4.Das autonome / vegetative NervensystemNervensystem

• Die inneren Organe werden von einem Die inneren Organe werden von einem Teil des Nervensystems gesteuert, Teil des Nervensystems gesteuert, dessen Vorgänge uns vielfach nicht dessen Vorgänge uns vielfach nicht bewusst sind und deren willkürliche bewusst sind und deren willkürliche Beeinflussung nicht ohne weiteres Beeinflussung nicht ohne weiteres möglich ist.möglich ist.

• Bezüglich dieser vegetativen Bezüglich dieser vegetativen Regulierung bewegt sich der Regulierung bewegt sich der Organismus normalerweise zwischen Organismus normalerweise zwischen zwei Extremen:zwei Extremen:

- der Notfallsreaktion- der Notfallsreaktion- der Erholungsreaktion- der Erholungsreaktion

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1.5. Notfallsreaktion1.5. Notfallsreaktion

Wenn der Organismus durch entsprechende Informationen Wenn der Organismus durch entsprechende Informationen alarmiert wird, werden vor allem die Organe darauf vorbereitet alarmiert wird, werden vor allem die Organe darauf vorbereitet im Sinne einer im Sinne einer Abwehr oder FluchtAbwehr oder Flucht zu reagieren. Insbesondere zu reagieren. Insbesondere der Sympathikus veranlasst eine Reihe von dazu geeigneten der Sympathikus veranlasst eine Reihe von dazu geeigneten Reaktionen im Körper:Reaktionen im Körper:

• Beschleunigung der Atmung, stärkeres EinatmenBeschleunigung der Atmung, stärkeres Einatmen• Erhöhung der Herzrate und des BlutdrucksErhöhung der Herzrate und des Blutdrucks• Erhöhung der Muskeldurchblutung und geringere Erhöhung der Muskeldurchblutung und geringere

HautdurchblutungHautdurchblutung• Erhöhung der Muskelspannung (Muskeltonus)Erhöhung der Muskelspannung (Muskeltonus)• Freisetzung von Energiereserven (Blutzucker)Freisetzung von Energiereserven (Blutzucker)• PupillenerweiterungPupillenerweiterung• Schweiß-Sekretion, Aufrichten der Haare u. a.Schweiß-Sekretion, Aufrichten der Haare u. a.

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1.6. Erholungsreaktion1.6. Erholungsreaktion

In Phasen der Ruhe und Beschütztheit (insbesondere im Schlaf) In Phasen der Ruhe und Beschütztheit (insbesondere im Schlaf) schaltet der Körper auf eine andere Gesamteinstellung um. Sie dient schaltet der Körper auf eine andere Gesamteinstellung um. Sie dient der Erholung, Entspannung und Verdauung. Es findet eine der Erholung, Entspannung und Verdauung. Es findet eine überwiegende Innervation der inneren Organe durch das überwiegende Innervation der inneren Organe durch das parasympathische Nervensystem statt. Dabei kommt es zu parasympathische Nervensystem statt. Dabei kommt es zu folgenden physiologischen Erscheinungen:folgenden physiologischen Erscheinungen:

• Erniedrigung der Herzrate und des BlutdrucksErniedrigung der Herzrate und des Blutdrucks• Verlangsamung und Verflachung der AtmungVerlangsamung und Verflachung der Atmung• u. U. Pupillenverengungu. U. Pupillenverengung• Tendenz zur Magensekretion und Bewegungen des Magen-Darm-Tendenz zur Magensekretion und Bewegungen des Magen-Darm- TraktesTraktes• Tonusverringerung in den Skelettmuskeln.Tonusverringerung in den Skelettmuskeln.

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1.7. Entspannungsreaktion1.7. Entspannungsreaktion

• die biologisch vorbereiteten Notfallsreaktionen ist heutzutage die biologisch vorbereiteten Notfallsreaktionen ist heutzutage selten angebrachtselten angebracht

• Nach erfolgter Abwehr oder Flucht würde aber eine Beruhigung, Nach erfolgter Abwehr oder Flucht würde aber eine Beruhigung, eine Erholungsphase, eintreteneine Erholungsphase, eintreten

• Mit den verschiedenen Entspannungstechniken soll eine Mit den verschiedenen Entspannungstechniken soll eine Umschaltung des OrganismusUmschaltung des Organismus erreicht und die Alarmbereitschaft erreicht und die Alarmbereitschaft abgebaut werden.abgebaut werden.

• Bei gelungener Entspannung wird die Innervation des Sympathikus Bei gelungener Entspannung wird die Innervation des Sympathikus herabgesetztherabgesetzt

• Durch ständigen Stress tritt dieser Zustand von alleine seltener ein.Durch ständigen Stress tritt dieser Zustand von alleine seltener ein.

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1.8. Ansatzpunkte für 1.8. Ansatzpunkte für EntspannungsreaktionEntspannungsreaktion

• Muskulär:Muskulär: der Skelettmuskulatur, der Skelettmuskulatur, willkürlichwillkürlich

• Vegetativ:Vegetativ: Lenkung der Lenkung der

Aufmerksamkeit auf die vegetativen Aufmerksamkeit auf die vegetativen Erscheinungen der EntspannungErscheinungen der Entspannung::

Hautwärme (Gefäßerweiterung)Hautwärme (Gefäßerweiterung) Gefühl der Schwere Gefühl der Schwere

(Tonuserniedrigung)(Tonuserniedrigung) Herz und AtemfrequenzHerz und Atemfrequenz

• Kortikal: Kortikal: durch eine bestimmte durch eine bestimmte BewusstseinshaltungBewusstseinshaltung

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2.1. Autogenes Training2.1. Autogenes Training

• entwickelt von dem Berliner Nervenarzt J. H. Schulz in den 20er entwickelt von dem Berliner Nervenarzt J. H. Schulz in den 20er Jahren aufgrund von Beobachtungen an hypnotisierten PatientenJahren aufgrund von Beobachtungen an hypnotisierten Patienten • Einsatzgebiete:Einsatzgebiete: inneren Medizin, Psychiatrie und inneren Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie sowie als SelbsthilfetechnikPsychotherapie sowie als Selbsthilfetechnik

• Übendes Verfahren unter AnleitungÜbendes Verfahren unter Anleitung • Methode der psychotherapeutischen Grundversorgung im Methode der psychotherapeutischen Grundversorgung im Präventions- und RehabilitationsbereichPräventions- und Rehabilitationsbereich

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2.1. AT-Übungen2.1. AT-Übungen

• Geübt wird in kleineren Gruppen, einmal wöchentlich bzw. im Geübt wird in kleineren Gruppen, einmal wöchentlich bzw. im klinischen Kontext auch häufigerklinischen Kontext auch häufiger

Drei Übungskomplexe:Drei Übungskomplexe:

1)1) Psychophysiologische Standardübungen (sechs Psychophysiologische Standardübungen (sechs Unterstufen-Übungen)Unterstufen-Übungen)

2)2) Meditative Übungen (s. g. Oberstufen-Übungen)Meditative Übungen (s. g. Oberstufen-Übungen)3)3) Spezielle ÜbungenSpezielle Übungen

Der bekannteste und verbreitetste Übungskomplex besteht aus Der bekannteste und verbreitetste Übungskomplex besteht aus den Unterstufen-Übungen.den Unterstufen-Übungen.

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2.3. AT- Durchführung2.3. AT- Durchführung

Vorbereitungsphase:Vorbereitungsphase:• eine passive Grundhaltung eine passive Grundhaltung • Entspannung kann nicht erzwingen werdenEntspannung kann nicht erzwingen werden

Durchführung:Durchführung:• Aufmerksamkeit wird auf die körperlichen Empfindungen (Wärme,Aufmerksamkeit wird auf die körperlichen Empfindungen (Wärme, Schwere, Atmung) SOWIE auf die psychischen ErscheinungenSchwere, Atmung) SOWIE auf die psychischen Erscheinungen• Durchgeführt wird das Autogene Training in der sogenannten Durchgeführt wird das Autogene Training in der sogenannten Droschkenkutscherhaltung oder im Liegen.Droschkenkutscherhaltung oder im Liegen.

• ÜbunbungenÜbunbungen

• Abschluß der ÜbungenAbschluß der Übungen

• Rundgespräch (über die gemachten Erfahrungen)Rundgespräch (über die gemachten Erfahrungen)

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2.3. Autogenes Training2.3. Autogenes TrainingStandard-Formeln der Unterstufen-ÜbungenStandard-Formeln der Unterstufen-Übungen

Schwere- ÜbungSchwere- Übung Der rechte Arm ist schwer.Der rechte Arm ist schwer. SchwereempfindungSchwereempfindung

Wärme-ÜbungWärme-Übung Der rechte Arm ist warm.Der rechte Arm ist warm. WärmeempfindungWärmeempfindung

Herz-ÜbungHerz-Übung Das Herz schlägt ruhig und Das Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.gleichmäßig.

WahrnehmungWahrnehmung des des HerzschlagesHerzschlages

Atem-ÜbungAtem-Übung Es atmet mich.Es atmet mich. WahrnehmungWahrnehmung der der AtmungAtmung

Sonnengeflecht-Sonnengeflecht-ÜbungÜbung

Sonnengeflecht strömend Sonnengeflecht strömend warm.warm.

Wärmeempfindung Wärmeempfindung im Bauchraumim Bauchraum

Stirnkühle-ÜbungStirnkühle-Übung Stirn angenehm kühl oder Stirn angenehm kühl oder Kopf leicht und klar.Kopf leicht und klar.

Empfindung vonEmpfindung von Kühle Kühle und Frische und Frische im im StirnbereichStirnbereich

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2.4. AT -2.4. AT - physiologische physiologische VeränderungenVeränderungen

• Allgemeiner TonusverlustAllgemeiner Tonusverlust• Verlangsamung der Verlangsamung der

AtemfrequenzAtemfrequenz• Abnahme der HerzrateAbnahme der Herzrate• Vasodilitation Vasodilitation

(Gefäßerweiterungen)(Gefäßerweiterungen)• Abnahme der elektrodermalen Abnahme der elektrodermalen

LeitfähigkeitLeitfähigkeit

IndikatorenIndikatoren für eine Dämpfung für eine Dämpfung des sympathikotonen des sympathikotonen AktivierungsniveausAktivierungsniveaus

• Plasma-Cortisolspiegel und Plasma-Cortisolspiegel und Serumcholesterinwerte Serumcholesterinwerte nahmen bei Langzeittrainierten nahmen bei Langzeittrainierten ab.ab.

AT- Zeitverlauf:AT- Zeitverlauf:Hautleitwert sinkt (gelb)Hautleitwert sinkt (gelb)Handtemperatur steigt (rot)Handtemperatur steigt (rot)Fingerdurchblutung steigt (rosa)Fingerdurchblutung steigt (rosa)Pulsfrequenz sinkt (hell rosa)Pulsfrequenz sinkt (hell rosa)

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2.5. AT - psychische Effekte2.5. AT - psychische Effekte

Kurzfristige Veränderungen:Kurzfristige Veränderungen:• körperliche und geistige Frische nach der Übungkörperliche und geistige Frische nach der Übung• Generalisierung der Effekte auch auf Situationen außerhalb Generalisierung der Effekte auch auf Situationen außerhalb

des Trainings.des Trainings.• VerbesserungVerbesserung:: SelbstkonzeptSelbstkonzept Kompetenz und KontrollüberzeugungenKompetenz und Kontrollüberzeugungen Konzentrationsfähigkeit Konzentrationsfähigkeit schulischen Leistungenschulischen Leistungen

Längerfristige Veränderungen:Längerfristige Veränderungen:• Senkung der Depressionswerte sowie positive Senkung der Depressionswerte sowie positive

Veränderungen in den Skalen für neurotische und Veränderungen in den Skalen für neurotische und psychotische Tendenzen (im MMPI*)psychotische Tendenzen (im MMPI*)

• Das autogene Training wirkt sich günstig auf verschiedenen Das autogene Training wirkt sich günstig auf verschiedenen psychische Prozesse auspsychische Prozesse aus

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2.5. Progressive 2.5. Progressive MuskelentspannungMuskelentspannung

• entwickelt von Jakobson in den 30er Jahrenentwickelt von Jakobson in den 30er Jahren Ausgangspunkt:Ausgangspunkt: Beobachtung, dass sich jede psychische Beobachtung, dass sich jede psychische Anspannung in einer Zunahme des Muskeltonus äußert, daher ist die Anspannung in einer Zunahme des Muskeltonus äußert, daher ist die Verminderung des Muskeltonus ist das primäre ZielVerminderung des Muskeltonus ist das primäre Ziel

• Grundannahme:Grundannahme: zentralnervöse, mentale Prozesse und periphere, zentralnervöse, mentale Prozesse und periphere, muskuläre Veränderungen beeinflussen sich wechselseitigmuskuläre Veränderungen beeinflussen sich wechselseitig

• Grundverfahren:Grundverfahren: die Person kontrahiert sukzessiv einzelne die Person kontrahiert sukzessiv einzelne Muskelgruppen des Bewegungsapparates für eine Dauer von 1 bis 2 Muskelgruppen des Bewegungsapparates für eine Dauer von 1 bis 2 Minuten und dann versucht, diese Muskelgruppe für eine Dauer von 3 Minuten und dann versucht, diese Muskelgruppe für eine Dauer von 3 bis 4 Minuten maximal zu entspannen.bis 4 Minuten maximal zu entspannen.

• Die InstruktionenDie Instruktionen sind dabei so aufgebaut, dass alle sind dabei so aufgebaut, dass alle Muskelgruppen des Bewegungsapparates von den oberen und Muskelgruppen des Bewegungsapparates von den oberen und unteren Gliedmaßen über den Rumpfbereich bis hin zur Kopfregion unteren Gliedmaßen über den Rumpfbereich bis hin zur Kopfregion zunächst angespannt und dann entspannt werden.zunächst angespannt und dann entspannt werden.

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2.6. PM: Wirksamkeit2.6. PM: Wirksamkeit

• Besonders erfolgreich bei der Behandlung der essentiellen Besonders erfolgreich bei der Behandlung der essentiellen Hypertonie und des Spannungskopfschmerzes.Hypertonie und des Spannungskopfschmerzes.

• flankierende Maßnahme bei der Angstbehandlungflankierende Maßnahme bei der Angstbehandlung

• positive therapeutische Effektepositive therapeutische Effekte auch bei anderen auch bei anderen Störungsbildern:Störungsbildern:

koronarer Herzkrankheitkoronarer Herzkrankheit DiabetesDiabetes KrebsKrebs AsthmaAsthma TinitusTinitus Muskelspasmen und - krämpfenMuskelspasmen und - krämpfen

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3.Hypnose3.Hypnose3.1. Geschichte 3.1. Geschichte

• Griechenland: Äskulapkult – Griechenland: Äskulapkult – HeilschlafHeilschlaf

• Ekstase, Besessenheit , Trance Ekstase, Besessenheit , Trance • Mesmer (1734-1815): unsichtbares Mesmer (1734-1815): unsichtbares

FluidumFluidum• Braid (1843) setzt Hypnose für Braid (1843) setzt Hypnose für

Operationen ein Operationen ein • Charcot (um 1880): Behandlung Charcot (um 1880): Behandlung

HysterieHysterie• Breuer u. Freud: Anwendung in Breuer u. Freud: Anwendung in

PsychotherapiePsychotherapie• Hypnoseforschung Ausgang in den Hypnoseforschung Ausgang in den

USAUSA• 50-er Jahre: Erickson 50-er Jahre: Erickson

„Hypnotherapie“„Hypnotherapie“

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3.2. Hypnotischer Zustand3.2. Hypnotischer Zustand

• Definition Hypnose:Definition Hypnose: durch Suggestion herbeigeführter, durch Suggestion herbeigeführter, eingeengter, schlafähnlicher Bewusstseinszustandeingeengter, schlafähnlicher Bewusstseinszustand

• Objektive KennzeichenObjektive Kennzeichen:: physisch:physisch: Verlangsamung der Reflexe, Atmung und Puls Verlangsamung der Reflexe, Atmung und Puls psychischpsychisch:: verbesserte bildliche Vorstellung u. verbesserte bildliche Vorstellung u.

Erinnerung, geringeres Bedürfnis der Kontrolle, verminderte Erinnerung, geringeres Bedürfnis der Kontrolle, verminderte Tendenz zur Überprüfung der RealitätTendenz zur Überprüfung der Realität

Folge:Folge: Suggestionen werden leichter angenommen Suggestionen werden leichter angenommen

• Kortikale EntspannungKortikale Entspannung• Aufmerksamkeit wird auf einen monotonen Reiz gelenkt, Aufmerksamkeit wird auf einen monotonen Reiz gelenkt,

bestimmte Körperteile oder ein bestimmtes inneres Bild gelenktbestimmte Körperteile oder ein bestimmtes inneres Bild gelenkt• Entspannungsreaktion:Entspannungsreaktion: Veränderung der Aufmerksamkeit für Veränderung der Aufmerksamkeit für

Außenreize, Erhöhung der Schwellen in den SinnesorganenAußenreize, Erhöhung der Schwellen in den Sinnesorganen• Zugleich: volle Aufmerksamkeit kann nach innen gerichtet und Zugleich: volle Aufmerksamkeit kann nach innen gerichtet und

Bewusstsein gelenkt werdenBewusstsein gelenkt werden

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3.2. Hypnotischer Zustand3.2. Hypnotischer Zustand

• PET- u. SPECT- Untersuchungen:PET- u. SPECT- Untersuchungen: Verschiebung Hirnaktivitäten Verschiebung Hirnaktivitäten zur rechtshemisphärischen und frontalen Aktivierung zur rechtshemisphärischen und frontalen Aktivierung

• ganzheitliche Erleben und schnelle Wirkungenganzheitliche Erleben und schnelle Wirkungen• gleichzeitig: Aktivierung der damit verbundenen Funktionen - gleichzeitig: Aktivierung der damit verbundenen Funktionen -

Motorik, Attribution, WahrnehmungMotorik, Attribution, Wahrnehmung• Stabilität der TherapieerfolgeStabilität der Therapieerfolge

• Subjektive KennzeichenSubjektive Kennzeichen: : ähnelt Halbschlaf, Abneigung zu ähnelt Halbschlaf, Abneigung zu agieren (sprechen, bewegen) und zu analysieren, treibend, agieren (sprechen, bewegen) und zu analysieren, treibend, häufig Erinnerungslückehäufig Erinnerungslücke

• Folge:Folge: passive, rezeptive Haltung, Gefühl des Wohlbehagenspassive, rezeptive Haltung, Gefühl des Wohlbehagens• Gemeinsamer NennerGemeinsamer Nenner vieler hyphotischer Phänomene - vieler hyphotischer Phänomene -

DissoziationDissoziation• können natürlich auftreten oder durch Suggestion gefördert können natürlich auftreten oder durch Suggestion gefördert

werden werden

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3.3. Suggestibilität3.3. Suggestibilität

• Persönlichkeitsmerkmal Persönlichkeitsmerkmal (state) oder (state) oder erlernbarerlernbar

• Chevreulscher PendelversuchChevreulscher Pendelversuch• Stanford Hypnotic Suggestibility Scale, Stanford Hypnotic Suggestibility Scale,

Weizenhoffer &Hilgard, 1959 – 12 Weizenhoffer &Hilgard, 1959 – 12 TestaufgabenTestaufgaben

• Merkmal Suggestibilität bimodal verteiltMerkmal Suggestibilität bimodal verteilt• Bereitwilligkeit Instruktionen zu folgenBereitwilligkeit Instruktionen zu folgen• Fähigkeit, verschiedene Kognitionen Fähigkeit, verschiedene Kognitionen

nebeneinander bestehen zu lassennebeneinander bestehen zu lassen

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3.4. Induktionsmethoden3.4. Induktionsmethoden

• Direkte und indirekte VerfahrenDirekte und indirekte Verfahren• Voraussetzung für Wirkung: Bereitschaft und VertrauensverhältnisVoraussetzung für Wirkung: Bereitschaft und Vertrauensverhältnis• Hypnotisierte Person kann Zustand jederzeit beendenHypnotisierte Person kann Zustand jederzeit beendenDirekte InduktionsmethodenDirekte Induktionsmethoden:: • Fixation = Konzentration auf GegenstandFixation = Konzentration auf Gegenstand• Leviation = verbale Anleitung zur Entspannung Leviation = verbale Anleitung zur Entspannung Indirekte InstruktionsmethodenIndirekte Instruktionsmethoden (Erickson): (Erickson):• Pacing and Leading Pacing and Leading • Hypnotische Phänomene vorschlagenHypnotische Phänomene vorschlagen• Indirekte AufforderungenIndirekte Aufforderungen• „„Ja-Haltung“ und DoppelbindungJa-Haltung“ und Doppelbindung• UtilisationUtilisation• Verwirrung, Konfusion der KlientIn Verwirrung, Konfusion der KlientIn • Einstreuung von Trance-Suggestionen und therapeutischen Einstreuung von Trance-Suggestionen und therapeutischen

Suggestionen Suggestionen

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3.5. Hypnotische Phänomene3.5. Hypnotische Phänomene

• Erickson zur Wirkungsweise:Erickson zur Wirkungsweise:1. Möglichkeiten und Fähigkeiten werden erweitert, Reserven 1. Möglichkeiten und Fähigkeiten werden erweitert, Reserven mobilisiertmobilisiert2. Konzentration auf wenige Inhalte, dadurch intensiveres Erleben2. Konzentration auf wenige Inhalte, dadurch intensiveres Erleben3. Empfänglicher für Signale der inneren Organe und vegetativen 3. Empfänglicher für Signale der inneren Organe und vegetativen NervensystemsNervensystems4. Kontaktfläche zwischen Unbewusstem und Bewusstem vergrößern4. Kontaktfläche zwischen Unbewusstem und Bewusstem vergrößern

• PersönlichkeitsspaltungenPersönlichkeitsspaltungen• AltersregressionAltersregression• Körperliche Phänomene:Körperliche Phänomene: z.B. Anästhesie, Paralyse, z.B. Anästhesie, Paralyse,

Schmerzlosigkeit (Analgesie)Schmerzlosigkeit (Analgesie)• Kognitive Phänomene:Kognitive Phänomene: Amnesie, posthypnotischer Auftrag Amnesie, posthypnotischer Auftrag

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3.4. Hypnotische Phänomene3.4. Hypnotische Phänomene

• Barber & de Moor: hypnotische Phänomene - Ergebnis von Barber & de Moor: hypnotische Phänomene - Ergebnis von Kooperation und InstruktionKooperation und Instruktion

• Bandler & Grinder: Analyse der Therapiegespräche unter Bandler & Grinder: Analyse der Therapiegespräche unter linguistischen Gesichtspunkten - generelle Muster effektiver linguistischen Gesichtspunkten - generelle Muster effektiver KommunikationKommunikation

• Eigenes Modell der Hypnose:Eigenes Modell der Hypnose:1. Pacing and Leading1. Pacing and Leading2. Ablenkung und Utilisation2. Ablenkung und Utilisation3. Ansprechen des vorbewussten Denkens3. Ansprechen des vorbewussten Denkens

• GemeinsamkeitGemeinsamkeit:: nonverbal codierte Informationen aus der eigenen nonverbal codierte Informationen aus der eigenen Lerngeschichte können bei der Lösung von Problemen hilfreichLerngeschichte können bei der Lösung von Problemen hilfreich

• Formalisierung des TherapiekonzeptsFormalisierung des Therapiekonzepts• Umstrukturierung (Reframing):Umstrukturierung (Reframing): Denkgewohnheiten der KlientInnen durchbrechen und durch Denkgewohnheiten der KlientInnen durchbrechen und durch

Suggestionen neue Perspektiven, Sichtweisen und Erfahrungen Suggestionen neue Perspektiven, Sichtweisen und Erfahrungen zugänglich machen zugänglich machen

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3.5. Klinische Anwendung3.5. Klinische Anwendung

• therapeutische Suggestionen nach Einleitung der Hypnosetherapeutische Suggestionen nach Einleitung der Hypnose• Unspezifische SuggestionenUnspezifische Suggestionen:: Ich-Stärkungssuggestionen Ich-Stärkungssuggestionen• Symptomspezifische Suggestionen:Symptomspezifische Suggestionen:

Indifferenzaussagen, AversionssuggestionenIndifferenzaussagen, Aversionssuggestionen• Aufarbeitung verdrängter InhalteAufarbeitung verdrängter Inhalte• Posthypnotische BeeinflussungPosthypnotische Beeinflussung• Hypnose ist Teilmaßnahme in einem TherapieprozessHypnose ist Teilmaßnahme in einem Therapieprozess

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3.6. Hypnose: Kritik3.6. Hypnose: Kritik

• Persönlichkeitstheorie oder Theorie der Neurose fehlenPersönlichkeitstheorie oder Theorie der Neurose fehlen

• keine Hypothesen zur Erklärung von Entstehung und keine Hypothesen zur Erklärung von Entstehung und Heilung der NeurosenHeilung der Neurosen

• wenig Daten zu den psychotherapeutischen Effektenwenig Daten zu den psychotherapeutischen Effekten

• Linguistische Analyse hypnotischer Suggestion ergibt Linguistische Analyse hypnotischer Suggestion ergibt Perspektive: Querverbindung zwischen Ericksons Perspektive: Querverbindung zwischen Ericksons Hypnotherapie und kognitiver Therapie Hypnotherapie und kognitiver Therapie

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4.1. Biofeedback:4.1. Biofeedback: Theorie und Ziele Theorie und Ziele

• Ein Sammelbegriff für bestimmteEin Sammelbegriff für bestimmte ForschungsmethodenForschungsmethoden und und therapeutische Maßnahmentherapeutische Maßnahmen

• Theorie:Theorie: wie können nur das gezielt beeinflussen, was wir wie können nur das gezielt beeinflussen, was wir wahrnehmen!!! Man muss unbewusst ablaufende wahrnehmen!!! Man muss unbewusst ablaufende Körperprozesse beobachtbar und erfahrbar machen und Körperprozesse beobachtbar und erfahrbar machen und dann bewusst steuerndann bewusst steuern

• Therapeutisches ZielTherapeutisches Ziel - Erlernen des willentlichen Einflusses - Erlernen des willentlichen Einflusses auf körperliche Prozesse bzw. Selbstkontrolleauf körperliche Prozesse bzw. Selbstkontrolle

• Methode:Methode: Rückmeldung von Biosignalen, die von Rückmeldung von Biosignalen, die von physiologischen Prozessen im Körper erzeugt werden und der physiologischen Prozessen im Körper erzeugt werden und der bewussten Wahrnehmung im Alltag normalerweise unzugänglich bewussten Wahrnehmung im Alltag normalerweise unzugänglich sind.sind.

• Der ForschungsschwerpunktDer Forschungsschwerpunkt:: Untersuchung des Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Entspannung und BiofeedbackZusammenhangs zwischen Entspannung und Biofeedback

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4.2. Biofeedback: Messungen4.2. Biofeedback: Messungen

• Was wird gemessen?Was wird gemessen? Herzschlag, Muskeltonus, Herzschlag, Muskeltonus,

Elektropotenziale, Atmung, BlutdruckElektropotenziale, Atmung, Blutdruck

• Wie wird gemessen?Wie wird gemessen? mit Hilfe elektronischer Mess- und mit Hilfe elektronischer Mess- und

Analysevorrichtungen Analysevorrichtungen

• Wie funktioniert es?Wie funktioniert es?Sensoren registrieren Organimpulse. Sensoren registrieren Organimpulse. Die Informationen werden bereinigt, Die Informationen werden bereinigt, analysiert (Zusammenfassung, analysiert (Zusammenfassung, Differenzbildung, Summation), Differenzbildung, Summation), verstärkt und in verstärkt und in optische und optische und akustische Signaleakustische Signale umgewandelt. umgewandelt.

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4.3. Biofeedback: Anwendung4.3. Biofeedback: Anwendung

Anwendungsbereiche Anwendungsbereiche (Verhaltensmedizin, Neurologie, (Verhaltensmedizin, Neurologie, Psychologie und Psychotherapie):Psychologie und Psychotherapie):

• Behandlung von BluthochdruckBehandlung von Bluthochdruck• Beschleunigung der Entspannungsreaktionen (EMG)Beschleunigung der Entspannungsreaktionen (EMG)• Unterbindung spontaner Muskelaktivitäten (Zuckungen)Unterbindung spontaner Muskelaktivitäten (Zuckungen)• Minderung des Kopfschmerzes (Gegensteuerung zum Migräne Minderung des Kopfschmerzes (Gegensteuerung zum Migräne

Zustand)Zustand)• Produktion der Alphawellen im EEG zur Änderung des Produktion der Alphawellen im EEG zur Änderung des

Bewusstseinszustandes (Zusammenhang mit Bewusstseinszustandes (Zusammenhang mit Entspannungsregulation ist jedoch noch nicht erklärt)Entspannungsregulation ist jedoch noch nicht erklärt)

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4.4. Biofeedback: 4.4. Biofeedback: Vorteile/NachteileVorteile/Nachteile

Vorteile:Vorteile:• schnellere Entspannung als nur bei progressiver Relaxation oder schnellere Entspannung als nur bei progressiver Relaxation oder

autogenem Trainingautogenem Training• Verstärkt die Wirkung von muskelrelaxierenden MedikamentenVerstärkt die Wirkung von muskelrelaxierenden Medikamenten• Vermittlung des Gefühls der SelbstkontrolleVermittlung des Gefühls der Selbstkontrolle• Motivation zu weiterer Entspannung und Lernen der Motivation zu weiterer Entspannung und Lernen der

SelbstregulationSelbstregulation• Besonderheit:Besonderheit: der subjektive Grad der Entspannung entspricht der subjektive Grad der Entspannung entspricht

nicht unbedingt der objektiv nachweisbaren Tonussenkungnicht unbedingt der objektiv nachweisbaren Tonussenkung• Besondere NutzenBesondere Nutzen werden bei den Übungen in zwei werden bei den Übungen in zwei

Richtungen erzielt: Aktivierung und DeaktivierungRichtungen erzielt: Aktivierung und Deaktivierung

Nachteile:Nachteile:• in Alltagssituationen nicht anwendbar (kein Biofeedbackgerät)in Alltagssituationen nicht anwendbar (kein Biofeedbackgerät)• Anwendung erfordert spezielle Kenntnisse (Störungen, Anwendung erfordert spezielle Kenntnisse (Störungen,

RegistriertechnikenRegistriertechniken

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4.5. Biofeedback: Methoden4.5. Biofeedback: Methoden

• EEG-Feedback:EEG-Feedback: Rückmeldung der Hirnstrom-Aktivität Rückmeldung der Hirnstrom-Aktivität (Elektroenzephalogramm) (Elektroenzephalogramm)

• Man lernt nicht direkte BeeinflussungMan lernt nicht direkte Beeinflussung der Hirnstrom-Aktivität, der Hirnstrom-Aktivität, sondern das Ausblenden der Reizaufnahme und sondern das Ausblenden der Reizaufnahme und Reizverarbeitung.Reizverarbeitung.

• NeurofeedbackNeurofeedback – eine – eine praktische Anwendung des EEG-praktische Anwendung des EEG-FeedbacksFeedbacks• Ziel - das elektrokortikale Ziel - das elektrokortikale Erregungsniveau Erregungsniveau (sensomotorischer Rythmus) (sensomotorischer Rythmus) verändern und spezifische verändern und spezifische klinische Störungen mindern klinische Störungen mindern (epileptische Anfälle, (epileptische Anfälle, Aufmerksamkeit-Hyperaktivität)Aufmerksamkeit-Hyperaktivität)

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4.5. Biofeedback: Methoden4.5. Biofeedback: Methoden

• EMG-Feedback:EMG-Feedback: direkte Rückmeldung über den direkte Rückmeldung über den Entspannungsgrad bestimmter Muskelpartien:Entspannungsgrad bestimmter Muskelpartien:

Spannungskopfschmerz (Verspannungsgrad der Kiefer- und Spannungskopfschmerz (Verspannungsgrad der Kiefer- und Gesichtsmuskulatur)Gesichtsmuskulatur)

Rückenschmerzen (ineffektive StressbewältigungRückenschmerzen (ineffektive Stressbewältigung

• Vasomotorisches FeedbackVasomotorisches Feedback - durch periphere Thermosonde - durch periphere Thermosonde wird Temperatur oder Blutfluss registriertwird Temperatur oder Blutfluss registriert

MigräneMigräne Ryanaud‘sche Erkrankung (Hypersensitivität der Hautgefäße auf Ryanaud‘sche Erkrankung (Hypersensitivität der Hautgefäße auf

Kältereize und emotionale BelastungKältereize und emotionale Belastung

• Kardiovaskuläres FeedbackKardiovaskuläres Feedback - willentlicher Einfuß auf Herz- - willentlicher Einfuß auf Herz-Kreislauf-ReaktionenKreislauf-Reaktionen

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4.6. Biofeedback: Akzeptanz4.6. Biofeedback: Akzeptanz

• Beste Effekte sind in der Beste Effekte sind in der Kombination mit anderen Kombination mit anderen Methoden und bleiben über Methoden und bleiben über 6 Monate bis 4 Jahre 6 Monate bis 4 Jahre erhalten (Jakob et al., 1987)erhalten (Jakob et al., 1987)

• Die meisten Patienten Die meisten Patienten schätzen die Behandlung schätzen die Behandlung als sehr hilfreich ein (Rief & als sehr hilfreich ein (Rief & Birbaumer, 2000)Birbaumer, 2000)

• Keine NebenwirkungenKeine Nebenwirkungen

• MedikamentenreduktionMedikamentenreduktion

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5.1. Meditation: Ziele5.1. Meditation: Ziele

Historische WurzelnHistorische Wurzeln:: spirituellen Entwicklung, Selbsterkenntnis bis spirituellen Entwicklung, Selbsterkenntnis bis Erleuchtung in ReligionsbereichenErleuchtung in Religionsbereichen

Ziel der Meditation:Ziel der Meditation:• Ausbalancierte Funktionen der beiden Hirnhälften (ganzheitlich Ausbalancierte Funktionen der beiden Hirnhälften (ganzheitlich

intuitives Bewusstsein)intuitives Bewusstsein)• Regulation der autonomen FunktionenRegulation der autonomen Funktionen• ErlebnisaktivierungErlebnisaktivierung• Stressbewältigung und EntspannungStressbewältigung und Entspannung spielten früher spielten früher

untergeordnete Rolle untergeordnete Rolle

Therapeutische Anwendung heute:Therapeutische Anwendung heute: (für Symptombeseitigung, selten (für Symptombeseitigung, selten zur Persönlichkeitsentwicklung) zur Persönlichkeitsentwicklung)

• Kontrolle von Körpervorgängen (selektiver Aufmerksamkeit)Kontrolle von Körpervorgängen (selektiver Aufmerksamkeit)• Beseitigung körperlicher Stress-ReaktionenBeseitigung körperlicher Stress-Reaktionen• Gefühl der Gelassenheit und BeruhigungGefühl der Gelassenheit und Beruhigung

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5.2. Meditation:5.2. Meditation:Vorteile/ Nachteile des MenschenVorteile/ Nachteile des Menschen

• Unterschied zum TierUnterschied zum Tier – – deutliche Asymmetrie der deutliche Asymmetrie der Funktionalität (links –Sprache, Funktionalität (links –Sprache, rechts – Bilder)rechts – Bilder)

• Vorteile der SprachdominanzVorteile der Sprachdominanz –– kausalverkettete Ereignisse, kausalverkettete Ereignisse, Modelle zur Beeinflussung der Modelle zur Beeinflussung der WeltWelt

• Nachteile des sprachlichen Nachteile des sprachlichen Vorsprungs des MenschenVorsprungs des Menschen – – verarmte Darstellung der verarmte Darstellung der Erfahrungen (linear, Erfahrungen (linear, scheinkausal, zeitlich gerichtet, scheinkausal, zeitlich gerichtet, keine zwei Ereignisse keine zwei Ereignisse gleichzeitig)gleichzeitig)

Linkes HirnLinkes Hirn Rechtes Rechtes HirnHirn

YangYang YinYinmännlichmännlich weiblichweiblichTagTag NachtNachtanalytischanalytisch ganzheitlichganzheitlichRechter Rechter KörperKörper

Linker KörperLinker Körper

BegriffeBegriffe IntuitionIntuitionZeitZeit RaumRaum

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5.3. Meditation: Zwei Arten5.3. Meditation: Zwei Arten (Revensdorf, 1993)(Revensdorf, 1993)

KonzentrativeKonzentrative – – Identifikation mit dem Objekt (Mantra, Kerzen, Identifikation mit dem Objekt (Mantra, Kerzen, Mandala)Mandala), streben nach Selbstversenkung, streben nach Selbstversenkung

• Die linke Hirnhälfte und deren Bewusstseinsmodus wird gedämpft Die linke Hirnhälfte und deren Bewusstseinsmodus wird gedämpft und das intuitive Denken der rechten Hirnhälfte gestärktund das intuitive Denken der rechten Hirnhälfte gestärkt

• Die für die linke Hirnhälfte nicht zugänglichen, häufig konflikthaften Die für die linke Hirnhälfte nicht zugänglichen, häufig konflikthaften Inhalte werden bewusst, angstfrei erlebt und zur Bewältigung Inhalte werden bewusst, angstfrei erlebt und zur Bewältigung bewegt (neues Erleben, neue Perspektiven und Sichtweisen)bewegt (neues Erleben, neue Perspektiven und Sichtweisen)

• Das Grundvertrauen wird gestärktDas Grundvertrauen wird gestärkt

EntfaltendeEntfaltende – – distanzierte Haltungdistanzierte Haltung, Achtsamkeit, Selbstbeobachtung, , Achtsamkeit, Selbstbeobachtung, Offenheit gegenüber der Umwelt (Wandern durch Körper)Offenheit gegenüber der Umwelt (Wandern durch Körper)

• aktivere Auseinandersetzung mit den Lebensvorgängenaktivere Auseinandersetzung mit den Lebensvorgängen• bewusstes Erleben des Gehens, Stehens und von Beziehungenbewusstes Erleben des Gehens, Stehens und von Beziehungen• erfordert vorurteilsfreie Betrachtung der Welt erfordert vorurteilsfreie Betrachtung der Welt

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5.4. Meditation: Methoden5.4. Meditation: Methoden

Visuelle:Visuelle:• TTratakam-Meditationratakam-Meditation - über die Farbe, Vorstellung einer Zahl oder - über die Farbe, Vorstellung einer Zahl oder

das Schauen - Nase, Vase, Landschaft)das Schauen - Nase, Vase, Landschaft)• AnstarrenAnstarren meist runder, symmetrischer Ornamente (Mandalas), die meist runder, symmetrischer Ornamente (Mandalas), die

vielfache Sichtweisen zulassenvielfache Sichtweisen zulassen Auditive:Auditive:• Mantra-Meditation Mantra-Meditation – ein – ein Wort wird ständig in der Verknüpfung mit Wort wird ständig in der Verknüpfung mit

dem Atem innerlich wiederholt ( Om...)dem Atem innerlich wiederholt ( Om...)• ZenZen -Tradition -Tradition - Wiederholung spezieller Sätze, die die rationale - Wiederholung spezieller Sätze, die die rationale

Verarbeitungskapazität überlasten (Hör auf, zu versuchen, Hör auf, Verarbeitungskapazität überlasten (Hör auf, zu versuchen, Hör auf, nicht zu versuchen. Hör auf, aufzuhören...“)nicht zu versuchen. Hör auf, aufzuhören...“)

• Monotone Gebete und GesangMonotone Gebete und Gesang in der Kirche in der Kirche• Musik-MeditationMusik-Meditation - - spezielle Töne und Rhythmusspezielle Töne und RhythmusMotorische:Motorische: spezielle Bewegungen (Tai Chi), extatisches Tanzen spezielle Bewegungen (Tai Chi), extatisches Tanzen

Somatosensorische: Somatosensorische: Atem-MeditationAtem-Meditation: gleichmäßig. Atmung : gleichmäßig. Atmung

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5.4. Meditation: Methoden5.4. Meditation: Methoden

Anerkannte Techniken:Anerkannte Techniken:

• Transzendentale Meditation Transzendentale Meditation (TM)(TM) - ruhevolle Wachheit, - ruhevolle Wachheit, Bewusstseinszustand ohne Bewusstseinszustand ohne Inhalte, standardisierte Art der Inhalte, standardisierte Art der UnterweisungUnterweisung

• Clinically Standardized Clinically Standardized MeditationMeditation (Carrington, 1992) (Carrington, 1992)

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5.5.Meditation:5.5.Meditation: therapeutische Effekte therapeutische Effekte

• Schärfung der Wahrnehmung für innere Signale des KörpersSchärfung der Wahrnehmung für innere Signale des Körpers• Verbesserung der vegetativen Regulation Verbesserung der vegetativen Regulation • Erleichterung und Entschärfung der negative ErinnerungsinhalteErleichterung und Entschärfung der negative Erinnerungsinhalte• Stärkung der intuitiven ganzheitliche AnschauungsweiseStärkung der intuitiven ganzheitliche Anschauungsweise• Befreiung der Außenwahrnehmung von den Automatismen, Befreiung der Außenwahrnehmung von den Automatismen,

gewohnten Kategorisierunggewohnten Kategorisierung• Neue Wahrnehmung alten Dinge und bekannten PersonenNeue Wahrnehmung alten Dinge und bekannten Personen

Empirische ErgebnisseEmpirische Ergebnisse (schnelle und gute Wirksamkeit)(schnelle und gute Wirksamkeit)::• Steigerung der Intelligenzleistungen (Erinnerung, Rechen, Motorik)Steigerung der Intelligenzleistungen (Erinnerung, Rechen, Motorik)• Minderung des Blutdrucks, Schlaflosigkeit, Drogenmissbrauchs Minderung des Blutdrucks, Schlaflosigkeit, Drogenmissbrauchs • Verbesserung der Verhaltensregulation (Angstkontrolle, Verbesserung der Verhaltensregulation (Angstkontrolle,

Feldunabhängigkeit), sozialer Kompetenzen (Beziehungen, Feldunabhängigkeit), sozialer Kompetenzen (Beziehungen, Einfühlungsvermögen, Selbstaktualisierung)Einfühlungsvermögen, Selbstaktualisierung)

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5.6. Meditation: 5.6. Meditation: KritikKritik

• Der EffektvergleichDer Effektvergleich bei den verschiedenen Methoden ist bei den verschiedenen Methoden ist problematisch, da alle mehr oder weniger ähnliche Techniken problematisch, da alle mehr oder weniger ähnliche Techniken verwendenverwenden

• Beurteilung der Wirkung einzelner ElementeBeurteilung der Wirkung einzelner Elemente (Sitzhaltung, (Sitzhaltung, Mantra, Atem usw.) ist ebenso schwierig, da diese bei der Mantra, Atem usw.) ist ebenso schwierig, da diese bei der Durchführung oft gleichzeitig präsent sind,Durchführung oft gleichzeitig präsent sind,

• Einfluss der sozialen FaktorenEinfluss der sozialen Faktoren (Aufforderungscharakter, (Aufforderungscharakter, Erwartungshaltungen, Gruppenerlebnis)Erwartungshaltungen, Gruppenerlebnis)

• Einen eindeutigen ZusammenhangEinen eindeutigen Zusammenhang zwischen quantitativen zwischen quantitativen körperlichen und qualitativen psychischen Veränderungen stellt körperlichen und qualitativen psychischen Veränderungen stellt man in Frage.man in Frage.

Anwendungsrisiken:Anwendungsrisiken: unstrukturierte Situation, Überforderung durch unstrukturierte Situation, Überforderung durch Gedanken oder Gefühle, Kontrollverlust, Angst, Affektive ErregungGedanken oder Gefühle, Kontrollverlust, Angst, Affektive Erregung

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6.1. Imagination: Annahme, Ziele6.1. Imagination: Annahme, Ziele

Methode:Methode: Vorstellung von bestimmten Situationen bzw. strukturierten Szenen Vorstellung von bestimmten Situationen bzw. strukturierten Szenen und Veränderung der Reaktion auf darauf.und Veränderung der Reaktion auf darauf.

AnnahmenAnnahmen::• reale und imaginative Reize provozieren gleiche körperliche und emotionale reale und imaginative Reize provozieren gleiche körperliche und emotionale

Reaktionen (neurophysiologische Aktivierungsmuster sind gleich, Lang et. al Reaktionen (neurophysiologische Aktivierungsmuster sind gleich, Lang et. al 1987)1987)

• Reaktion nicht auf das Ereignis, sondern auf dessen kognitive und emotionale Reaktion nicht auf das Ereignis, sondern auf dessen kognitive und emotionale Repräsentanz (was und wie wurde etwas wahrgenommen)Repräsentanz (was und wie wurde etwas wahrgenommen)

• Therapeutische Manipulation der Verhaltenskonsequenzen in der Vorstellung Therapeutische Manipulation der Verhaltenskonsequenzen in der Vorstellung wird auf das reale Verhalten bei entsprechenden Bedingungen übertragen.wird auf das reale Verhalten bei entsprechenden Bedingungen übertragen.

Therapeutisches ZielTherapeutisches Ziel:: Modifizierung der sensorischen, motorischen und Modifizierung der sensorischen, motorischen und affektiven Aspekte in der Vorstellung, um entsprechende Veränderungen in affektiven Aspekte in der Vorstellung, um entsprechende Veränderungen in den realen Situationen hervorzurufen und unerwünschte Reaktionen den realen Situationen hervorzurufen und unerwünschte Reaktionen abzubauen (Botts, 1909; Watson & Marks, 1971)abzubauen (Botts, 1909; Watson & Marks, 1971)

Beispiel:Beispiel: Systemische Desensibilisierung (Wolpe, 1958): Vorstellung der Systemische Desensibilisierung (Wolpe, 1958): Vorstellung der Angsthierarchie, Reduzierung der angstauslösenden AspekteAngsthierarchie, Reduzierung der angstauslösenden Aspekte

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6.2. Imagination:6.2. Imagination: VT- Interventionsarten VT- Interventionsarten

I. Klassisch-verhaltenstherapeutische Verfahren:I. Klassisch-verhaltenstherapeutische Verfahren:• lerntheoretische Grundlagenlerntheoretische Grundlagen• möglichst lebendige, lebhafte Instruktionmöglichst lebendige, lebhafte Instruktion• detaillierte Situationsvorstellung seitens der Patientendetaillierte Situationsvorstellung seitens der Patienten• Konfrontation mit unterschiedlichen bedrohlichen Bilder (Habituation)Konfrontation mit unterschiedlichen bedrohlichen Bilder (Habituation)• Belohnung des Ausbleibens der befürchteten Konsequenzen Belohnung des Ausbleibens der befürchteten Konsequenzen

(negative Verstärkung)(negative Verstärkung)• Das Lernen, seine Bilder zu kontrollieren (Verstärkung)Das Lernen, seine Bilder zu kontrollieren (Verstärkung)

„„Covert Modeling“Covert Modeling“ (effektiv, gut untersucht): (effektiv, gut untersucht):• der Individuell abgestimmte Verstärkerplander Individuell abgestimmte Verstärkerplan• Assoziation mit der Imagination des Verhaltens einer Modellperson Assoziation mit der Imagination des Verhaltens einer Modellperson

und dann des eigenen Verhaltensund dann des eigenen Verhaltens• Vorstellungssituation stimmt mit den real erfahrenen Erlebnissen Vorstellungssituation stimmt mit den real erfahrenen Erlebnissen

übereinüberein

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6.2. Imagination:6.2. Imagination: EI- Interventionsarten EI- Interventionsarten

II.II. Emotionale ImaginationEmotionale Imagination (konditionierte Hemmung, inkompatible (konditionierte Hemmung, inkompatible Reaktionen, Löschung, Habituation):Reaktionen, Löschung, Habituation):

• Propositionale NetzwerkePropositionale Netzwerke (PN) – zusammenhängende (PN) – zusammenhängende BehauptungenBehauptungen über bestimmte Eigenschaftenüber bestimmte Eigenschaften von Gegenständen, von Gegenständen, Ereignisse oder Erfahrungen, die Anweisungen für das Ereignisse oder Erfahrungen, die Anweisungen für das Gedächtnis darstellen können und Handlungen einer Person Gedächtnis darstellen können und Handlungen einer Person kontrollieren könnenkontrollieren können

• Emotionale PrototypenEmotionale Prototypen – PN, die Charakteristika eines Gefühls – PN, die Charakteristika eines Gefühls haben. Funktionieren sowohl in der realen als auch in haben. Funktionieren sowohl in der realen als auch in imaginativer Situation und bewirken beobachtbare motorische, imaginativer Situation und bewirken beobachtbare motorische, kognitive und physiologische Veränderungenkognitive und physiologische Veränderungen

• entstehen auf Grund der Beziehungen zwischen den einzelnen entstehen auf Grund der Beziehungen zwischen den einzelnen Angst auslösenden Elementen und werden bei deren Angst auslösenden Elementen und werden bei deren Verknüpfung aktiviert.Verknüpfung aktiviert.

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6.2. Imagination:6.2. Imagination: EI- Interventionsarten EI- Interventionsarten

TrainingsskriptenTrainingsskripten (für Propositionen):(für Propositionen):

Situationsproposition – Vorstellung einer Situationsproposition – Vorstellung einer giftgrünen Schlange) - giftgrünen Schlange) - Skript für die Skript für die WahrnehmungskontrolleWahrnehmungskontrolle

BedeutungspropositionBedeutungsproposition – Bewertung der – Bewertung der Schlange als gefährlich – Schlange als gefährlich – Skript für Skript für kognitive Unstrukturierungkognitive Unstrukturierung

Reaktionsproposition – Anstieg der Reaktionsproposition – Anstieg der Herzrate, Muskelverkrampfung – Herzrate, Muskelverkrampfung – Skript Skript für Intervention/systematische für Intervention/systematische Desensibiliesierung, Reizüberflutung usw.Desensibiliesierung, Reizüberflutung usw.

Beispiel:Beispiel: Angst vor Angst vor Schlangen (emotional Schlangen (emotional gespeichert)gespeichert)

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6.2. Imagination:6.2. Imagination: EI- Interventionsarten EI- Interventionsarten

Aufbau der Sitzung:Aufbau der Sitzung:

1. Phase1. Phase: (bei jeder Sitzung) – 10 min Entspannung (PM oder : (bei jeder Sitzung) – 10 min Entspannung (PM oder AT)AT)

2. Phase2. Phase: 30 min - Imaginationstraining:: 30 min - Imaginationstraining:• 30 sec – Vorlesung der Szene durch Trainer30 sec – Vorlesung der Szene durch Trainer• 30 sec – Imagination durch Patienten der bereits 30 sec – Imagination durch Patienten der bereits

vorgelesenen Szenevorgelesenen Szene• 120 sec – Beschreibung der eigenen Vorstellung durch 120 sec – Beschreibung der eigenen Vorstellung durch

PatientenPatienten3. Phase:3. Phase: 30 sec – Entspannung 30 sec – Entspannung

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6.2. Imagination:6.2. Imagination: PD- Interventionsarten PD- Interventionsarten

III. Psychodynamische Techniken „Wachtraum“III. Psychodynamische Techniken „Wachtraum“::

Directed Daydream (Desoille, 1965), Oneirodrama (Fretigny & Virel, Directed Daydream (Desoille, 1965), Oneirodrama (Fretigny & Virel, 1968), Guided Affective Imagiry (Leuner, 1994), 1968), Guided Affective Imagiry (Leuner, 1994), Katathymes Katathymes BilderlebenBilderleben bei KIT (Kretzer, 2002) für PTBS, Paartherapie, bei KIT (Kretzer, 2002) für PTBS, Paartherapie, PersönlichkeitsstörungenPersönlichkeitsstörungen

Allgemeine VorgehensweiseAllgemeine Vorgehensweise• Motiverfassung mit visuelle Vorstellungen (narrativ)Motiverfassung mit visuelle Vorstellungen (narrativ)• Assoziationen, Diskussionen, InterpretationenAssoziationen, Diskussionen, Interpretationen• Darbietung der standardisierten konfliktartigen symbolischen Darbietung der standardisierten konfliktartigen symbolischen

SzenenSzenenZiele:Ziele:• Erfassung der Persönlichkeitsstruktur und Erforschung Erfassung der Persönlichkeitsstruktur und Erforschung

unbewusster Motive, ohne diese völlig bewusst zu machenunbewusster Motive, ohne diese völlig bewusst zu machen• Einer Störung zugrunde liegendes Trauma aufdeckenEiner Störung zugrunde liegendes Trauma aufdecken• Symptome schnell bessernSymptome schnell bessern

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LiteraturLiteratur

• Revenstorf, D. (1993). Revenstorf, D. (1993). Psychotherapeutische Verfahren Psychotherapeutische Verfahren III. Humanistische Therapien.III. Humanistische Therapien. Stuttgart: Kohlhammer. Stuttgart: Kohlhammer.

• Vaitl, D. & Petermann, F. (2004). Vaitl, D. & Petermann, F. (2004). Entspannungsverfahren. Entspannungsverfahren. Das Praxishandbuch.Das Praxishandbuch. 3.Aufl.Weunheim: Beltz PVU. 3.Aufl.Weunheim: Beltz PVU.

• www.insight.co.atwww.insight.co.at

• www.biofeedback.co.atwww.biofeedback.co.at

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Vielen DankVielen Dank für Eure Aufmerksamkeit !!! für Eure Aufmerksamkeit !!!


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