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Engineering & Manufacturing Solutions Shaping the Future of … · 2015-02-12 · überschaubare...

Date post: 11-Jun-2020
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Engineering & Manufacturing Solutions Eventbericht | Februar 2015 Workshop Digital Banking Hintergrund Die Welle der Digitalisierung hat nahezu alle Bran- chen und Bereiche unserer Gesellschaft erreicht. Dabei hat sie einige Branchen komplett um- gekrempelt, alte Geschäftsmodelle verdrängt und neue, teils branchenführende Modelle, etabliert. Auch die Bankenwelt muss sich schon seit den späten achtziger Jahren mit der zunehmenden Digitalisierung auseinandersetzen. Spätestens mit dem Start von PayPal im Jahre 1998 sehen sich etablierte Banken außerdem mit branchen- fremder Konkurrenz konfrontiert. Heute ergänzen eine Vielzahl von Finanztechno- logieunternehmen, sog. FinTechs, die klassischen Bankprodukte. Sie konkurrieren mit neuen Pro- dukten und Geschäftsmodellen gegen einzelne Bankleistungen. Wie sieht die Rolle (digitaler) Banken in Zukunft aus? Verändern und gefährden FinTechs die Ge- schäftsmodelle etablierter Banken? Wie sollten sie reagieren? Was wird das “Banking of Tomor- row” ausmachen? Welche Formen der Zusammen- arbeit gibt es zwischen Banken und FinTechs? Zusammentreffen von Experten Am 20. Januar 2015 trafen sich auf Einladung von Cognizant Deutschland in Kooperation mit INNOVECS in Hamburg zahlreiche Vertreter von Banken und FinTech-Unternehmen zum Thema „Shaping the Future of Digital Banking – Wie sich die Geschäftsmodelle der Banken ändern müs- sen“. Im Anschluss an eine Reihe von Vorträgen folgte eine Paneldiskussion, in der die Teilnehmer noch einmal ihre Sicht auf die Chancen und Risi- ken digitalisierter Geschäftsmodelle in der Finanz- dienstleistungsbranche darstellen und diskutieren konnten. Iven Engert (Cognizant) und Dirk Elsner (Innovecs) moderierten die Veranstal-tung. Banken, Finanzdienstleister und Versicherun- gen befinden sich aktuell in einer entscheiden- den Phase des technologischen Wandels und der Digitalisierung. Das Geschäftsmodell der Bran- che wird in dieser Phase grundlegend in Frage gestellt und – da waren sich alle Teilnehmer der Veranstaltung einig – wird sich mittel- bis langfris- tig nachhaltig verändern. Hierbei stehen Banken unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber: neben anhaltenden Regulierungsanforderungen, generell hohem Wettbewerbsdruck, sowie dem technologischen Fortschritt, insbesondere der vergangenen fünf Jahre, ist ein verstärkter Digita- lisierungsdruck entstanden. Shaping the Future of Digital Banking Wie sich die Geschäftsmodelle der Banken ändern müssen
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Engineering & Manufacturing Solutions

Eventbericht | Februar 2015

Workshop Digital Banking

Engineering & Manufacturing SolutionsEngineering & Manufacturing Solutions

Hintergrund

Die Welle der Digitalisierung hat nahezu alle Bran-chen und Bereiche unserer Gesellschaft erreicht. Dabei hat sie einige Branchen komplett um-gekrempelt, alte Geschäftsmodelle verdrängt und neue, teils branchenführende Modelle, etabliert. Auch die Bankenwelt muss sich schon seit den späten achtziger Jahren mit der zunehmenden Digitalisierung auseinandersetzen. Spätestens mit dem Start von PayPal im Jahre 1998 sehen sich etablierte Banken außerdem mit branchen-fremder Konkurrenz konfrontiert.

Heute ergänzen eine Vielzahl von Finanztechno-logieunternehmen, sog. FinTechs, die klassischen Bankprodukte. Sie konkurrieren mit neuen Pro-dukten und Geschäftsmodellen gegen einzelne Bankleistungen.

Wie sieht die Rolle (digitaler) Banken in Zukunft aus? Verändern und gefährden FinTechs die Ge-schäftsmodelle etablierter Banken? Wie sollten sie reagieren? Was wird das “Banking of Tomor-row” ausmachen? Welche Formen der Zusammen-arbeit gibt es zwischen Banken und FinTechs?

Zusammentreffen von Experten

Am 20. Januar 2015 trafen sich auf Einladung von Cognizant Deutschland in Kooperation mit INNOVECS in Hamburg zahlreiche Vertreter von Banken und FinTech-Unternehmen zum Thema„Shaping the Future of Digital Banking – Wie sich die Geschäftsmodelle der Banken ändern müs-sen“. Im Anschluss an eine Reihe von Vorträgen folgte eine Paneldiskussion, in der die Teilnehmer noch einmal ihre Sicht auf die Chancen und Risi-ken digitalisierter Geschäftsmodelle in der Finanz-dienstleistungsbranche darstellen und diskutieren konnten. Iven Engert (Cognizant) und Dirk Elsner (Innovecs) moderierten die Veranstal-tung.

Banken, Finanzdienstleister und Versicherun-gen befi nden sich aktuell in einer entscheiden-den Phase des technologischen Wandels und derDigitalisierung. Das Geschäftsmodell der Bran-che wird in dieser Phase grundlegend in Frage gestellt und – da waren sich alle Teilnehmer der Veranstaltung einig – wird sich mittel- bis langfris-tig nachhaltig verändern. Hierbei stehen Banken unterschiedlichen Herausforderungen gegenüber: neben anhaltenden Regulierungsanforderungen, generell hohem Wettbewerbsdruck, sowie dem technologischen Fortschritt, insbesondere der vergangenen fünf Jahre, ist ein verstärkter Digita-lisierungsdruck entstanden.

Shaping the Future of Digital BankingWie sich die Geschäftsmodelle der Banken ändern müssen

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Eventbericht | Shaping the Future of Digital Banking

Dieser bietet vor allem für neue Marktteil- nehmer, wie FinTechs, die Möglichkeit, innovative, rein digitale Geschäftsmodelle zu etablieren. Die Zahlen sprechen für sich: während es 2012 eine überschaubare Anzahl von FinTech-Startups in Deutschland gab, ist die Zahl bis Ende 2014 auf über 150 Unternehmen, vor allem in den Kern- gebieten Payment, Kredite und Kapitalanlage/- beratung, exponentiell angestiegen.

Aufschlag der Banken

Thomas Dapp von „Deutsche Bank Research“ pro-vozierte mit seinem Vortrag „FinTech – Die digita-le (R)evolution im Finanzsektor“ bereits zu Beginn der Veranstaltung. Er skizzierte einerseits wesent-liche Problematiken, sowohl bei Banken als auch bei FinTech-Startups, und zeigte andererseits mögliche Zukunftsszenarien für die Kooperation von Banken und FinTechs auf. Er betonte, dass die langwierigen Entscheidungswege eines Banken-konzerns nicht mit den dynamischen Prozessen eines Startup-Unternehmens mithalten können. In diesem Kontext stellte Dapp zu Recht die Fra-ge, wie es bei diesen rasanten Entwicklungen und dem schwach regulierten Onlineumfeld um die Sicherheit, respektive die Datensicherheit, der Kunden bestellt ist. Denn trotz der mittlerweile sehr emotional geführten Diskussionen über das Für und Wider der traditionellen Geschäftsmodel-le, genießen Banken eine ausgezeichnete Reputa-tion im Hinblick auf den Umgang mit Kundenda-ten. Dies müsse noch stärker in den Fokus rücken, betonte Dapp.

Jens Wöhler, Mitglied des Vorstandes beim Spar-kassen Broker, stellte in seinem Vortrag die großen Herausforderungen einer Omni-Channel-Integrati-on der Interaktionskanäle und den Aufholbedarf, insbesondere der Sparkassen, in den Mittelpunkt. Neben traditionellen Werten einer Bank, wie Beratungsqualität, langfristige Kundenbindung und umfangreichen Service, biete der Zusam-menschluss mit jungen Unternehmen (wie z.B. die Kooperation mit wikifolio, einem FinTech-Unter-nehmen im Bereich Anlageberatung) und Einbin-dung rein digitaler Geschäftsmodelle, die passen-den Akzente für die Zukunft.

Langfristig, so ist er überzeugt, gleiche sich das Kaufverhalten der Multikanal- und Filialkunden dem der Onlinekunden hinsichtlich der Preissensi-bilität an. Zukünftig werde der Takt schneller und der Dialog mit den Kunden, deren Individualität sowie Technologie würden die entscheidenden Erfolgsfaktoren.

Konter der Fintechs

Eine Alternative zu einem klassischen Bankenkre-dit ist das als „Crowdfunding“ bekannt gewordene Geschäftsmodell, bei dem in erster Linie private Verbraucher als Finanzierungspartner der Kre-ditnehmer fungieren. Die Gründer und Geschäfts-führer von FinTechs wie Lendstar (Christopher Kampshoff), Finmar (Clas Beese) und Innovest-ment (Christin Friedrich) stellten ihre Geschäfts-modelle sowie zugehörige Use-Cases und deren Marktpotenzial vor. Niels Lohmüller (Yapital) demonstrierte anhand vielfältiger Einsatzmög-lichkeiten mit seinem Geschäftsmodell, dass im mobilen Paymentbereich technisch ebenfalls einiges auf uns zukommt und weitere Innovatio-nen kommen werden.

Interessante Einblicke aus dem Bereich banknahe Services bot Johannes Cremer mit seinem Startup „Moneymeets“. Die Vorstellung zeigte, dass auch im Bereich der Finanzberatung, einem klassischen Bankfilialgeschäft, der Wettbewerbsdruck durch zum Teil auf Algorithmen basierte digitale Alter-nativen zunimmt.

Möglichkeiten der Zusammenarbeit

FinTech-Startups bieten vor allem additive Ser-vices zu den traditionellen Bankservices. Wirklich disruptive Geschäftsmodelle wurden zumindest an diesem Tag nicht vorgestellt. Ganz im Gegen-teil: viele Fin-Tech-Unternehmen suchen gezielt den Kontakt zu Banken, um aus den jeweiligen Kompetenzen, nämlich Innovationskraft auf der einen und ein entsprechend starken Hintergrund auf der anderen Seite, gewinnbringende Synergi-en zu entwickeln.

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Eventbericht | Shaping the Future of Digital Banking

Impressionen

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Über Cognizant

Cognizant ist ein führender Anbieter von Informationstechnologien, Beratungsleistungen und Business-Process-Out-sourcing Dienstleistungen. Cognizant richtet sein globales Technologie- und Innovations-Know-how, sein Branch-enwissen und seine weltweiten Ressourcen konsequent darauf aus, Kunden in deren Kerngeschäft zu stärken. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Teaneck, New Jersey (USA). Cognizant vereint eine ausgeprägte Unterneh-menskultur, die der Kundenzufriedenheit gewidmet ist, Technologie- und Innovations-Know-how, Branchenwissen und weltweit agierende Mitarbeiter, die das Motto “Future of Work” verkörpern. Das Team umfasst 50 Niederlassun-gen weltweit und mehr als 199.700 Mitarbeiter (Stand: 30. Sept. 2014). Damit ist Cognizant eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt.

Für mehr Informationen besuchen Sie uns auf www.cognizant.de

Über INNOVECS

Die INNOVECS GmbH wurde 2006 als inhabergeführte Unternehmensberatung gegründet, ihr Geschäftsführer ist Jörg Tietjen. Die INOVECS hat sich auf die Umsetzungsberatung im Finanzdienstleistungssektor spezialisiert. Die fach-lichen Kompetenzen liegen im Kapitalmarktgeschäft, hier insbesondere in der Marktfolge und im Backoffice sowie im Zahlungsverkehr und Kreditgeschäft. Daneben besetzt die INNOVECS seit einigen Jahren die digitale Transforma-tion und Social Media Weitere Schwerpunkte liegen im Compliance, der Umsetzung von Regulierungsanforderungen und dem Prozess-Kostenmanagement. Die INNOVECS GmbH ist eingebettet in die Finius-Gruppe, zu der drei weitere Gesellschaften mit zusammen über 200 Mitarbeitern die gesamte Bandbreite der Bankberatung anbieten.

Mehr unter www.innovecs.de

© Copyright 2015, Cognizant. All rights reserved. No part of this document may be reproduced, stored in a retrieval system, transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, or otherwise, without the express written permission from Cognizant. The information contained herein is subject to change without notice. All other trademarks mentioned herein are the property of their respective owners.

DE HEADQUARTERS

Torhaus WesthafenSpeicherstrasse 57-5960327 Frankfurt am MainPhone: +49 (0) 69 2722 69500Fax: +49 69 (0) 26 488 [email protected]

HAMBURG

Grosse Elbstrasse 3922767 Hamburg

München

Theresienhöhe 3080339 München

Finale

Die abschließende Panel-Diskussion bot den Refe-renten die Möglichkeit zum direkten Austausch ih-rer Einschätzungen zur weiteren Entwicklung der FinTech-Szene. Einig waren sich die Teilnehmer in Punkto Datensicherheit. Der Schutz der Kunden und der vertrauensvolle Umgang mit persönlichen Daten habe oberste Priorität. Startups, bei denen die Rechtslage im Hinblick auf die Nutzerdaten nicht zweifelsfrei geklärt ist, seien für Banken als Kooperationspartner nicht interessant. Obwohl Banken eindeutig dem Digitalisierungsdruck un-terlägen, könne es nicht deren Aufgabe sein, stän-dig neue Innovationen zu entwickeln. Vielmehr müssten sich Banken wieder stärker auf ihre Kern-kompetenzen konzentrieren und die Innovationen bewusst anderen überlassen.

Bei den Abschluss-Statements überraschte die Aussage, dass der deutsche Markt für bestimmte Geschäftsfelder mittelfristig ohnehin uninteres-sant sei.

Deutlich höheres Potenzial böten Entwicklungs-länder, wie beispielsweise einige Nationen in Af-rika, in denen Bankdienstleistungen flächende-ckend gar nicht vorhanden sind und somit das Internet die einzig mögliche Schnittstelle zu po-tenziellen Kunden sei. Ein rein digitales, modula-res Servicesystem sei allerdings auch in Deutsch-land durchaus vorstellbar.

Im Namen von Cognizant Deutschland und INNOVECS bedanken wir uns bei allen Teilnehmern für den angeregten Austausch und zahlreiche neue Impulse.

Besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Referenten:

• Thomas Dapp (Deutsche Bank Research)

• Jens Wöhler (S Broker)

• Niels Lohmüller (Yapital)

• Hartmut Giesen (Sutor Bank)

• Clas Beese (finmar)

• Christopher Kampshoff (Lendstar)

• Johannes Cremer (MoneyMeets)

• Christin Friedrich (Innovestment)


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