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€¦ · Einsiedler Anzeiger - 01/12/2020 Seite : 05 Dezember 1, 2020 10:08 am (GMT +1:00) 8: !I!3...

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Einsiedler Anzeiger - 01/12/2020 Seite : 05 Dezember 1, 2020 10:08 am (GMT +1:00) Jubiläum ist gleichzeitig Abschied Das 25. Iron Bike Race vom September 2021 wird leider auch das letzte sein Herzblut allein genügt nicht. Es müssen zahl- reiche andere Faktoren stimmen, um einen erfolgreichen Anlass zu garantieren, wie sich das eindrücklich am beliebten Iron Bike Race Einsiedeln zeigt, das in einem Jahr ziemlich sicher letztmals stattfinden wird. MARLIES MATHIS Die Vernunft vieler langjähriger Mitglieder des Vereins Iron Bike Race Einsiedeln sagt ganz klar ja, das Herz hingegen nein zum weitreichenden Vorschlag des Vorstandes. Dieser hat sich in- tensiv Gedanken zur Zukunft dieser grössten, alljährlich wie- derkehrenden Bikesport-Veran- staltung in der Zentralschweiz, welche im kommenden Jahr ihr 25-Jahr-Jubiläum feiern darf, ge- macht. Angesichts verschiede- ner Tatsachen, welche nega- tiv zu Buche schlagen, kamen die Vereinsverantwortlichen ein- stimmig zum Schluss, ihren Mit- gliedern vorzuschlagen, im Sep- tember 2021 das letzte Iron Bike Race in dieser Form durch- zuführen. So hat sich einerseits für den engagierten Präsidenten Thomas Uhr, der schon seit eini- ger Zeit angekündigt hat, 2021 sein Amt wirklich definitiv abzu- geben, trotz langer Suche kein Nachfolger gefunden. Anderer- seits kann in dieser momentan wirtschaftlich schwierigen Zeit kein Ersatz für den ehemaligen grosszügigen Presenting-Spon- sor EKZ vorgestellt werden. Ausserdem haben gleich einige langjährige OK-Mitglieder, wel- che teilweise seit der Premiere 1997 dabei sind, bereits vergan- genes Jahr mitgeteilt, dass sie nach dem 25. Rennen demis- sionieren werden. Ebenso ungewiss ist die Zu- kunft der Bike-Marathons, res- pektive die Entwicklung der Teil- nehmerzahlen an der nationa- len Rennserie, zeigt doch auch da die Kurve in den vergange- nen zwei, drei Jahren nach un- ten. Mitverantwortlich dafür ist gewiss ein Stück weit der E-Bike- Aufschwung, der zwar für den Tourismus und die Bikeszene eine willkommene Tendenz ist, sich aber für die Rennveranstal- ter alles andere als positiv aus- wirkt, sind doch diese Umsteiger kaum mehr für eine Teilnahme an einem eigentlichen Bikeren- nen zu bewegen. Identifikation pur Die Rückmeldungen der um eine Stellungnahme zum vorgeschla- genen Ende des Iron Bike Race gebetenen Vereinsmitglieder sind denn auch in vielen Aus- sagen vom Gedanken und den Emotionen her identisch. Für fast alle macht es unter den gegebenen Umständen keinen Sinn, das Rennen in dieser Form aufrechtzuerhalten. Diese Einig- keit, respektive angesichts der momentanen Entwicklung sozu- sagen kritiklosen Rückmeldun- gen, haben selbst den Präsiden- ten überrascht, aber ihn im Ge- genzug bestärkt, dass der Vor- stand mit seinem Vorschlag auf dem richtigen Weg ist. Definitiv wird schliesslich an der General- versammlung im April des kom- menden Jahres entschieden. Berührt haben aber den Prä- sidenten und die Schreiberin die Zeilen nebst den rationalen Aus- sagen, waren diese doch von vie- len persönlichen Gedanken, Wor- ten und Empfindungen, aber auch dem Ausdruck des grossen Danks begleitet. Der Satz von Martina Fuchs, der Verantwortlichen fürs Sekretariat, fasst dieses Gefühl wohl am besten zusammen: «Wir sind am Rennwochenende jeweils wie eine grosse Familie.» Oder wie es der seit Beginn treue Bauchef und gleichzeitig Golden- fahrer, sprich 25-facher Absolvent des Rennens, Elmar Fuchs, aus- drückt: «Zu Beginn waren einmal fünf Jahre geplant, daraus wur- den 25, und egal was entschie- den wird, es waren super Jahre in einem perfekten OK !» Hoffentlich ein würdiger Abschluss Die Stärke dieses Vereins ist denn gewiss seine Kontinui- tät, haben ihn doch mit Walter Schönbächler, 4 Jahre, Jeroni- mo Barahona, 13 Jahre, und Thomas Uhr, bald 8 Jahre, gera- de mal drei Präsidenten geführt, was ebenso von einem eråfreu- lichen Zusammenhalt zeugt. Das Iron Bike Race hat jedoch auch von seinen einmaligen Er- innerungspreisen für die Fahrer und Fahrerinnen, die geradezu Kult und weitherum ein eigentli- ches Erkennungsmerkmal sind, gelebt. Der in Zukunft fehlende Grossanlass wird aber auch aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht einen beträchtlichen Ver- lust für Einsiedeln und die Re- gion rund um den Sihlsee be- deuten. Nichtsdestotrotz haben aber alle Vereinsmitglieder, die Stel- lung zum Vorschlag des Vor- stands genommen haben und es sehr schade finden, dass die- ses gemeinsam prägende Erleb- nis nicht mehr stattfinden wird, ein positives und bewegendes Statement abgegeben. Alle wol- len am Jubiläumsrennen noch- mals als eine mit Herzblut agie- rende Truppe auftreten, die sich voll und ganz mit dieser Veran- staltung identifiziert, und tat- kräftig mithelfen, dem Anlass einen würdigen, erfolgreichen und damit unvergesslichen Ab- schluss zu verleihen. Oder wie es Albert Schnüriger, Abschnitts- chef der Strecke Nummer 9, auf den Punkt bringt: «Für die Aus- führung im nächsten Jahr werde ich trotz Rücktritt im 2020 für das Iron Bike Race im Jahr 2021 selbstverständlich meinen Job nochmals ausüben!» Unzählige Mountainbiker am Start vor dem Kloster Einsiedeln – solche Bilder wird es voraussichtlich nur noch einmal geben. Der engagierte Präsident des Vereins OK Iron Bike Race Einsiedeln,Thomas Uhr (oben rechts), freut sich trotz Wehmut wegen der wohl letzten Austragung des Rennens auf einen würdigen Jubiläumsanlass im kommenden Sep- tember. Foto: Marlies Mathis / Archiv EA
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Einsiedler Anzeiger - 01/12/2020 Seite : 05

Dezember 1, 2020 10:08 am (GMT +1:00)

1. Dezember 2020 | Nummer 95 | 5EINSIEDELN

Jubiläum ist gleichzeitig AbschiedDas 25. Iron Bike Race vom September 2021 wird leider auch das letzte sein

Herzblut allein genügtnicht. Es müssen zahl-reiche andere Faktorenstimmen, um einenerfolgreichen Anlass zugarantieren, wie sich daseindrücklich am beliebtenIron Bike Race Einsiedelnzeigt, das in einem Jahrziemlich sicher letztmalsstattfinden wird.

MARLIES MATHIS

Die Vernunft vieler langjährigerMitglieder des Vereins Iron BikeRace Einsiedeln sagt ganz klarja, das Herz hingegen nein zumweitreichenden Vorschlag desVorstandes. Dieser hat sich in-tensiv Gedanken zur Zukunftdieser grössten, alljährlich wie-derkehrenden Bikesport-Veran-staltung in der Zentralschweiz,welche im kommenden Jahr ihr25-Jahr-Jubiläum feiern darf, ge-macht. Angesichts verschiede-ner Tatsachen, welche nega-tiv zu Buche schlagen, kamendie Vereinsverantwortlichen ein-stimmig zum Schluss, ihren Mit-gliedern vorzuschlagen, im Sep-tember 2021 das letzte IronBike Race in dieser Form durch-zuführen.

So hat sich einerseits fürden engagierten PräsidentenThomas Uhr, der schon seit eini-ger Zeit angekündigt hat, 2021sein Amt wirklich definitiv abzu-geben, trotz langer Suche keinNachfolger gefunden. Anderer-seits kann in dieser momentanwirtschaftlich schwierigen Zeitkein Ersatz für den ehemaligengrosszügigen Presenting-Spon-sor EKZ vorgestellt werden.Ausserdem haben gleich einigelangjährige OK-Mitglieder, wel-che teilweise seit der Premiere1997 dabei sind, bereits vergan-genes Jahr mitgeteilt, dass sienach dem 25. Rennen demis-sionieren werden.Ebenso ungewiss ist die Zu-kunft der Bike-Marathons, res-pektive die Entwicklung der Teil-nehmerzahlen an der nationa-len Rennserie, zeigt doch auchda die Kurve in den vergange-nen zwei, drei Jahren nach un-ten. Mitverantwortlich dafür istgewiss ein Stück weit der E-Bike-Aufschwung, der zwar für denTourismus und die Bikeszeneeine willkommene Tendenz ist,sich aber für die Rennveranstal-ter alles andere als positiv aus-wirkt, sind doch diese Umsteiger

kaum mehr für eine Teilnahmean einem eigentlichen Bikeren-nen zu bewegen.

Identifikation purDie Rückmeldungen der um eineStellungnahme zum vorgeschla-genen Ende des Iron Bike Racegebetenen Vereinsmitgliedersind denn auch in vielen Aus-sagen vom Gedanken und denEmotionen her identisch. Fürfast alle macht es unter dengegebenen Umständen keinenSinn, das Rennen in dieser Formaufrechtzuerhalten. Diese Einig-keit, respektive angesichts dermomentanen Entwicklung sozu-sagen kritiklosen Rückmeldun-gen, haben selbst den Präsiden-

ten überrascht, aber ihn im Ge-genzug bestärkt, dass der Vor-stand mit seinem Vorschlag aufdem richtigen Weg ist. Definitivwird schliesslich an der General-versammlung im April des kom-menden Jahres entschieden.

Berührt haben aber den Prä-sidenten und die Schreiberin dieZeilen nebst den rationalen Aus-sagen, waren diese doch von vie-len persönlichen Gedanken, Wor-ten und Empfindungen, aber auchdemAusdruck des grossen Danksbegleitet. Der Satz von MartinaFuchs, der Verantwortlichen fürsSekretariat, fasst dieses Gefühlwohl am besten zusammen: «Wirsind am Rennwochenende jeweilswie eine grosse Familie.»

Oder wie es der seit Beginn treueBauchef und gleichzeitig Golden-fahrer, sprich 25-facher Absolventdes Rennens, Elmar Fuchs, aus-drückt: «Zu Beginn waren einmalfünf Jahre geplant, daraus wur-den 25, und egal was entschie-den wird, es waren super Jahrein einem perfekten OK!»

Hoffentlichein würdiger AbschlussDie Stärke dieses Vereins istdenn gewiss seine Kontinui-tät, haben ihn doch mit WalterSchönbächler, 4 Jahre, Jeroni-mo Barahona, 13 Jahre, undThomas Uhr, bald 8 Jahre, gera-de mal drei Präsidenten geführt,was ebenso von einem eråfreu-

lichen Zusammenhalt zeugt.Das Iron Bike Race hat jedochauch von seinen einmaligen Er-innerungspreisen für die Fahrerund Fahrerinnen, die geradezuKult und weitherum ein eigentli-ches Erkennungsmerkmal sind,gelebt. Der in Zukunft fehlendeGrossanlass wird aber auch aussportlicher und wirtschaftlicherSicht einen beträchtlichen Ver-lust für Einsiedeln und die Re-gion rund um den Sihlsee be-deuten.

Nichtsdestotrotz haben aberalle Vereinsmitglieder, die Stel-lung zum Vorschlag des Vor-stands genommen haben undes sehr schade finden, dass die-ses gemeinsam prägende Erleb-

nis nicht mehr stattfinden wird,ein positives und bewegendesStatement abgegeben. Alle wol-len am Jubiläumsrennen noch-mals als eine mit Herzblut agie-rende Truppe auftreten, die sichvoll und ganz mit dieser Veran-staltung identifiziert, und tat-kräftig mithelfen, dem Anlasseinen würdigen, erfolgreichenund damit unvergesslichen Ab-schluss zu verleihen. Oder wiees Albert Schnüriger, Abschnitts-chef der Strecke Nummer 9, aufden Punkt bringt: «Für die Aus-führung im nächsten Jahr werdeich trotz Rücktritt im 2020 fürdas Iron Bike Race im Jahr 2021selbstverständlich meinen Jobnochmals ausüben!»

Vielfältige Weihnachten – vielfältige GeschichtenWeihnachten naht.Darauf deutet auchdie dritte mit 19 weih-nachtlichen Kurzgeschich-ten gespickte Herausgabedes versierten Buchhänd-lers Joe Fuchs, die inseiner BuchhandlungBenziger aufliegt.

heka. Joe Fuchs verstand es er-neut, unterschiedliche Autorenzu animieren, Kurzgeschichtenzum Fest in die Seiten zu brin-gen. Es ist ein unterhaltsamerLiteratur-Reigen, der das an-sonsten schon reich und aktuellausgerüstete Angebot der Buch-handlung amKlosterplatz lieb er-gänzt.

Proben zur NeugierEin paar Muster daraus sollendem Leser andeutungsweise il-lustrieren, was ihn erwartet.

Die Start-Geschichte, vonFranziska Keller feinfühlig ge-

schrieben, lieferte auch den Ti-tel des teils berührende Kurz-novellen anbietenden Buches«Wenn Engel Sternschnuppenküssen, dann ist Weihnachten».Dekorativ macht eine heute sel-ten mehr genutzte Buchbindemit dem Aufdruck «Weihnacht-liche Geschichten zum Staunenaus der Schweiz» den Leser neu-gierig.

Silvia Götschi, mittlerwei-le sind 25 Titel, davon 15 Kri-minal-Romane von ihr erschie-nen, weiss gekonnt ihre Phan-tasie, gepaart mit Jugenderin-nerungen, in einer weihnacht-lichen Familiengeschichte zuverweben. Eine hie und da zumSchmunzeln animierende Er-zählung.

Pasquale Lovisi, den Kundender Buchhandlung Benziger alsquirliger Tausendsassa bekannt,erinnert in seiner Kurzgeschich-te daran, dass man nicht ma-teriellen Reichtum braucht, umglücklich zu sein. Innere Werte,wie Herzensgüte, eine reine See-

le, entgegenkommende Offen-heit würden mehr wiegen, als al-ler Mammon.

Ein reichesLiteraten-VerzeichnisDie Autorenliste des Buches,nebst den bereits erwähn-ten, kann andeuten, wie ab-wechslungsreich diese Weih-nachts-Ausgabe daherkommt,:Michael Theurillat, R. F. di Cado-re, Maria Scherrer, Joerg Kres-sig, Haymo Empl, Guido J. Kolb,Valeria Bianchi, Hélène Vuille,Rahel Koerfgen, Pater BenedictArpagaus, Kurt Zeltner, ChristineJaeggi, Bernhard Schneider, Ale-xandra Zöbeli, Gabriel Palaciosund Silja Walter.

Mit einem dreifachen Dankschliesst Joe Fuchs ein Werk,das, wie er selbst schreibt, denWunsch nach Weihnachtsge-schichten zu befriedigen ver-sucht. Der Leser gibt diesenDank gerne an ihn zurück, inder Erwartung einer Fortsetzungder Reihe.

Präsentierten vor Kurzem stolz das neue Buch «Wenn Engel Sternschnuppen küssen, dann ist Weihnach-ten» (von links): Pasquale Lovisi, Joerg Kressig, Silvia Götschi, Joe Fuchs, Valeria Bianchi und Sabine Giger(Verlegerin). Foto: Karl Hensler

Unzählige Mountainbiker am Start vor dem Kloster Einsiedeln – solche Bilder wird es voraussichtlich nur noch einmal geben. Der engagierte Präsident des Vereins OK Iron BikeRace Einsiedeln, Thomas Uhr (oben rechts), freut sich trotz Wehmut wegen der wohl letzten Austragung des Rennens auf einen würdigen Jubiläumsanlass im kommenden Sep-tember. Foto: Marlies Mathis / Archiv EA

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