Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Hamburg
Fakultät Wirtschaft und Soziales
Department Pflege & Management
Dualer Studiengang Pflege (BA)
Einsatz von Aromatherapie im
pädiatrisch–onkologischen Bereich
Qualifikationsarbeit zur Erlangung des Bachelor
of Arts der Pflege
Tag der Abgabe: 27.05.2016
Verlegt von: Vivien Kellmann
Matrikelnummer:
Adresse:
E-Mail:
Betreuende Prüfende: Prof. Dr. Uta Gaidys
Zweite Prüfende: Kathrin Dehning
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung............................................................................................................. 1
1.1 Problembeschreibung ................................................................................... 1
1.2 Forschungsziel .............................................................................................. 2
1.3 Fragestellung ................................................................................................ 2
1.4 Forschungsmethode ..................................................................................... 2
1.4.1 Literaturrecherche ................................................................................... 2
1.4.2 Durchführung der qualitativen Interviews ................................................ 6
1.4.3 Auswertung der qualitativen Interviews ................................................... 9
2 Ergebnisse ........................................................................................................ 11
2.1 Stand der aktuellen Literatur ....................................................................... 11
2.1.1 Komplementäre Pflegemaßnahmen ..................................................... 11
2.1.2 Aromatherapie ...................................................................................... 14
2.1.3 Pädiatrisch - onkologischer Bereich ...................................................... 16
2.1.4 Aromatherapie im pädiatrisch – onkologischen Bereich ....................... 18
2.2 Ergebnisse der Interviews ........................................................................... 19
2.2.1 Erfolg mit Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich .......... 19
2.2.2 Anwendungsmöglichkeiten für Aromatherapie im pädiatrisch-
onkologischen Bereich ................................................................................... 20
2.2.3 Durchführung „Hand in Hand“ ............................................................... 22
2.2.4 „Maggi-Methode“ – immer noch ein bisschen mehr – Hindernisse bei der
Anwendung .................................................................................................... 23
2.2.5 Weitere Anmerkungen .......................................................................... 25
3 Diskussion der Ergebnisse ................................................................................ 25
4 Limitationen ....................................................................................................... 32
5 Schlussfolgerungen ........................................................................................... 33
Literaturverzeichnis .............................................................................................. 35
Anhang
Erklärung über die Themenbereiche der Bachelor-Arbeit im Dualen
Studiengang Pflege
Eidesstaatliche Erklärung
1
1 Einleitung
1.1 Problembeschreibung
Die komplementäre Pflegemaßnahme der Aromatherapie wird bereits seit
längerem vermehrt in der Pflege eingesetzt (Weber, 2012). Die Therapie mit
Heilpflanzen hat eine jahrtausendalte Geschichte und wurde schon im alten
Ägypten praktiziert (Deininger, 1997). Dennoch wird diese häufig als reine
Beduftung abgetan und von vielen Menschen belächelt (Weber, 2012). Allerdings
ist vielen nicht klar, dass Aromatherapie viel mehr kann als nur beduften über eine
Duftlampe (Weber, 2012). Einige ätherische Öle wirken antiseptisch,
bakteriostatisch oder antiviral und können somit eine bedeutende Rolle bei der
Behandlung und Prävention von Krankheiten spielen (Zimmermann, 2011).
Gerade in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege kann sich der fachgerechte
Einsatz von Aromatherapie positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken (Kohl,
2009). Kinder haben ein anderes Geruchsempfinden als Erwachsene und sie
haben ein gutes Gespür für den richtigen Duft (Werner, Braunschweig, 2006).
Dennoch muss bei Kindern auf die Auswahl der Düfte geachtet werden (Hoyer,
Ratai, 2016). Es sollten keine scharfen, kalten, modrigen oder reizenden Düfte
verwendet werden, außerdem ist die richtige Dosierung wichtig (Hoyer, Ratai,
2016).
Gerade auf onkologischen Stationen, besonders im pädiatrischen Bereich, ist zu
prüfen, ob der vermehrte Einsatz von Aromatherapie von Nutzen sein könnte.
Einsatzmöglichkeiten von ätherischen Ölen im pädiatrischen - onkologischen
Bereich sind, nach Hoyer und Ratai (2016), die Palliativarbeit und der Einsatz bei
Befindlichkeitsstörungen, wie beispielsweise Schlafstörungen, Unruhe und Stress.
In einigen Ländern, wie zum Beispiel Frankreich und Großbritannien, gehört der
Einsatz von Aromatherapie schon lange in den Stationsalltag (Zimmermann,
2011). Auch in meiner eigenen pflegerischen Erfahrung habe ich bereits
pädiatrische Stationen erlebt, auf denen der Einsatz von Aromatherapie einen
festen Platz hat, wie beispielsweise auf Stationen der Kinder- und
Jugendpsychiatrie sowie der Kinderonkologie. Auf einigen Stationen sind sogar
Aromatherapeuten fest ins Stationsteam integriert. Dies ist in Deutschland jedoch
2
nicht alltäglich. Auch die Evidenz und die genauen Einsatzmöglichkeiten, der
Aromatherapie in Deutschland, sind noch nicht ausreichend geklärt.
1.2 Forschungsziel
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über den möglichen Einsatz von
Aromatherapie in der onkologischen Pädiatrie in Deutschland zu geben.
1.3 Fragestellung
Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für die komplementäre Pflegemaßnahme der
Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich?
1.4 Forschungsmethode
Um die Fragestellung zu bearbeiten, wurde zunächst eine Literaturrecherche in
verschiedenen Datenbanken durchgeführt. Die Recherche fand im März und April
2016 statt. Anschließend wurden Experteninterviews geführt um das vorhandene
Forschungsdefizit zu reduzieren. Diese wurden angelehnt an die qualitative
Inhaltsanalyse nach Mayring (2008) ausgewertet. Danach wurden die Ergebnisse
der Literaturrecherche sowie die Ergebnisse der Interviews diskutiert und
miteinander verglichen. Zum Abschluss der Arbeit wurden die Limitationen
aufgezeigt sowie ein Fazit gezogen und ein Ausblick gegeben.
In dieser Arbeit wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet.
Gemeint ist jedoch stets die weibliche und männliche Form.
1.4.1 Literaturrecherche
Um den theoretischen und empirischen Hintergrund hinsichtlich der Fragestellung
zu klären, wurde in verschiedenen Datenbanken nach Literatur gesucht. Diese
Suche wurde in einer Suchmatrix festgehalten (siehe Anhang 1). Um sich einen
ersten Überblick über die Thematik der Aromatherapie zu verschaffen, wurde eine
Handsuche im Internet durchgeführt. Hierbei wurden unter anderem Internetseiten
von Aromatherapeuten durchsucht.
Bei der Suche nach passender Literatur, zum Thema Aromatherapie im
pädiatrisch–onkologischen Bereich, wurde zunächst im HAW – Katalog
recherchiert. Dazu wurden die Suchbegriffe „Aromatherapie*“, „Onko*“,
„Pädiatrie*“, „pädiatrische Onkologie“, „ätherische* Öle*“ und „komplementäre*
Pflegemaßnahme*“ in verschiedenen Kombinationen gewählt. Bei der Suche mit
dem Begriff „Aromatherapie*“ konnten fünf Ergebnisse erzielt werden, vier davon
3
wurden nach der Sichtung als relevant eingestuft. Eines der Bücher war in zwei
Auflagen verfügbar, sodass sich für die aktuellere Version entschieden wurde.
Begrenzt wurde die Suche durch ein Erscheinungsdatum ab 1995, dieses wurde
sehr weit gefasst, um möglichst viel Literatur zum Thema zu erhalten. Außerdem
wurde nur nach Bücher, Zeitschriften, online Zeitschriften, online Ressourcen und
Aufsätzen gesucht. Des Weiteren wurde mit den Begriffen „ätherisch* Öl*“
recherchiert. Es wurden sieben Treffer erzielt, von denen drei als relevant
eingeschätzt wurden. Zwei der Bücher wurden bereits bei der vorherigen Suche,
mit dem Suchbegriff „Aromatherapie*“, gefunden. Die Recherche wurde mit den
gleichen Kriterien begrenzt, wie bei der Suche mit dem Begriff „Aromatherapie*“.
Die Ergebnisse der Recherche mit den Begriffen „Aromatherapie*“ und „ätherisch*
Öl*“ konnten für den theoretischen Hintergrund, besonders für die
Begriffsbestimmungen, genutzt werden. Die Suche mit den Begriffen
„Aromatherapie*“ und „Onko*“ sowie mit „Aromatherapie*“ und „Pädiatrie*“ ergab
keine Ergebnisse, obwohl die Recherche durch keine Kriterien eingeschränkt
wurde. Um den theoretischen Hintergrund zum Thema der pädiatrischen
Onkologie füllen zu können, wurde mit dem Begriff „pädiatrische Onkologie“
gesucht. Diese Suche wurde durch das Erscheinungsjahr: 2005 – 2016 sowie die
Materialart Bücher, Zeitschriften, online Zeitschriften, online Ressourcen, Aufsätze
eingeschränkt. Zwei Treffer konnten erzielt und beide als relevant eingestuft
werden. Die Suche wurde außerdem durch eine Handsuche in der Bibliothek der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in der Alexanderstraße
ergänzt. Hierbei konnte ein weiteres Buch als relevant eingeschätzt werden.
Ebenfalls wurde nach Literatur zum Thema komplementäre Pflegemethoden
gesucht, diese Suche ergab keine Ergebnisse.
Außerdem wurde im HAW – Katalog nach Literatur zur qualitativen Forschung und
Auswertung von Interviews gesucht. Hierbei wurden die Suchbegriffe
„Forschungsmethoden Pflege“ und „qualitative Inhaltsanalyse Mayring“ genutzt.
Zwei von elf Suchergebnissen konnten als relevant eingestuft werden und dienten
als theoretischer Hintergrund zur Durchführung der Methode der qualitativen
Interviews und der anschließenden Inhaltsanalyse nach Mayring. Die anderen
Ergebnisse der Literaturrecherche zu diesem Thema waren entweder ältere
Auflagen verschiedener Bücher oder bezogen sich nicht auf die gewünschte
Methode der qualitativen Forschung. Diese Suche wurde außerdem durch eine
4
Handsuche in der Bibliothek der HAW in der Alexanderstraße ergänzt, sodass am
Ende vier Bücher als Grundlage für das methodische Vorgehen dienen konnten.
Im beluga – Katalog wurde mit den Suchbegriffen „Aromatherapie*“, „Kinder*“ und
„Onko*“ recherchiert. Die Recherche wurde durch das Erscheinungsjahr ab 2000
und die Einschränkung Bücher und E-Artikel eingegrenzt. Bei der Suche mit dem
Begriff „Aromatherapie“ und der zusätzlichen Einschränkung der Sprache
Deutsch, konnten vor allem allgemeine Artikel zum Thema erfasst werden aber
auch drei Artikel zum Thema Aromatherapie in der Kinderkrankenpflege. Hierbei
behandelte jedoch lediglich ein Artikel das Thema Aromatherapie im pädiatrisch-
onkologischen Bereich. Außerdem konnten drei Bücher als relevant eingestuft
werden. Bei der Kombination der Suchbegriffe wurden keine neuen Artikel und
Bücher gefunden nur die, die bereits bei der Suche mit dem Begriff
„Aromatherapie“ erfasst wurden. Ein großer Teil der 75 Treffer konnte nicht mit
einbezogen werden, da sie einen anderen Bereich der Aromatherapie
behandelten, wie beispielsweise Aromatherapie bei Menschen mit Demenz,
Aromatherapie bei Schwangeren oder ernährungsspezifische Themen. Außerdem
wurden bei der Recherche die Bücher gefunden, die bereits in der Recherche im
HAW – Katalog als relevant eingeschätzt wurden.
Die Suche im Campus – Katalog wurde durch das Erscheinungsjahr: 2005 – 2016
und die Materialart Bücher, Zeitschriften, online Zeitschriften, online Ressourcen,
Aufsätze eingegrenzt. Die Suche mit dem Suchbegriff „Aromatherapie*“, erzielte
nur Bücher zum Thema der allgemeinen Aromatherapie. Außerdem wurden auch
Bücher gefunden, die bereits mit der Suche im HAW-Katalog und im beluga -
Katalog identifiziert wurden. Vier der acht Ergebnisse konnten als relevant
eingestuft werden, drei der Bücher wurden bereits bei der Recherche im beluga –
Katalog gefunden. Ein weiteres Buch konnte, durch die Handsuche in der
Ärztlichen Zentralbibliothek am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, als
relevante Literatur hinzugefügt werden. Diese Suchergebnisse konnten für den
allgemeinen theoretischen Hintergrund dieser Arbeit genutzt werden, um
beispielsweise die Begriffe zu definieren.
Die Suche mit den Begriffen „Aromatherapie*“, „Pädiatrie*“ und „Onko*“ in
verschiedenen Kombinationen ergab keine Ergebnisse. Diese Recherche wurde
durch die Kriterien des Erscheinungsdatums ab 2005 sowie die Materialart
5
Bücher, Zeitschriften, online Zeitschriften, online Ressourcen, Aufsätze
eingegrenzt.
Ebenfalls wurde im Campus – Katalog mit den Suchbegriffen „komplementäre*
Pflege*“ gesucht. Die Recherche wurde nur durch die Materialart Bücher,
Zeitschriften, online Zeitschriften, online Ressourcen, Aufsätze eingegrenzt. Es
wurden neun Ergebnisse erzielt, von denen eins als relevant eingeschätzt wurde.
Die andere Literatur wurde als irrelevant eingestuft, da sie sich hauptsächlich auf
spezielle Bereiche der komplementären Pflege bezog, wie beispielsweise
Schmerzen.
Des Weiteren wurde in der Datenbank CINAHL recherchiert. Die Suchbegriffe
“aromatherapy”, “pediatrics”, “children”, “oncology” wurden in Kombination
verwendet, um möglichst passende Literatur zum Thema finden zu können. Die
Suche wurde durch die Sprachen Deutsch und Englisch eingegrenzt, um ein
möglichst großes Spektrum an Literatur zur Verfügung zu haben. Die Recherche
brachte drei Ergebnisse, die drei Abstracts wurden gelesen und zwei der
gefundenen Artikel konnten als relevant eingestuft werden. Einer der Artikel wurde
bereits im beluga Katalog gefunden. Die andere gefundene Literatur wurde als
irrelevant eingestuft, da sie nicht die Aromatherapie vordergründig thematisierte,
sondern eine andere komplementäre Pflegemaßnahme.
Außerdem wurde in der Cochrane Library recherchiert. Die Suche wurde durch
keine Kriterien begrenzt, um ein möglichst großes Spektrum an Literatur zu
erhalten. Bei der Suche mit den Suchbegriffen „aromatherapy“, „pediatrics“
„children“ und „oncology“ in verschiedenen Kombinationen kam es zu keinen
Ergebnissen. Lediglich bei der Suche mit den Begriffen „aromatherapy“,
„pediatrics“ und „children“ konnten fünf Ergebnisse erzielt werden. Nach Sichtung
der Abstracts konnte ein Artikel als relevant eingestuft werden. Allerdings
thematisiert dieser Artikel einen sehr speziellen Teil der pädiatrischen Onkologie,
den Bereich der Stammzellentransplantation.
In der Datenbank Cambase wurde mit dem Suchbegriff „Aromatherapie*“ gesucht.
Die Suche wurde durch die Limitationen, Erscheinungsjahr ab 2000, begrenzt. Die
Suche brachte zwanzig Ergebnisse, nach Lesen der Titel wurde keiner der Treffer
als relevant eingestuft.
Die Literatursuche wurde durch eine systematische Recherche in der Datenbank
Medline ergänzt (siehe Anhang 2). Um eine möglichst große Auswahl an Literatur
6
zur Verfügung zu haben wurde die Suche in Medline sehr weit gefächert, um nicht
schon durch festgelegte Suchkriterien Studien auszuschließen. Es wurde mit
folgenden Suchbegriffen gesucht: ((aromatherapy OR aroma therapy OR essential
oil OR essential oils) AND (cancer OR oncology OR cancerous) AND (child OR
children OR pediatric OR infant)). Um die Suchbegriffe miteinander zu
kombinieren, wurden die booleschen Operatoren AND und OR genutzt. Nach
Kombination der Begriffe konnten 35 Treffer erzielt werden. Danach wurden die
ersten Überschriften der Treffer gescannt und es wurde sich dazu entschieden,
die Suche mit den Limits Sprache, Englisch und Deutsch, sowie durch die Spezies
Mensch einzugrenzen. Einige der Treffer bezogen sich auf spezielle
Bakterienkulturen oder waren in einer anderen Sprache, beispielsweise
Französisch verfasst, sodass eine Eingrenzung der Ergebnisse notwendig war.
Anschließend konnten 23 Abstracts gelesen werden, zwei wurden als relevant
eingestuft. Die anderen Veröffentlichungen bezogen sich nicht auf Kinder oder
waren gar nicht auf das Thema der Aromatherapie zutreffend. Die relevanten
Veröffentlichungen wurden jedoch bereits in der Recherche in der Datenbank
Cochrane Library und im beluga – Katalog gefunden. Abschließend lässt sich
sagen, dass die Suche in Medline keine neuen Erkenntnisse gebracht hat.
Die Literaturrecherche im Allgemeinen erbrachte nur wenige Ergebnisse,
besonders im Bereich der Studien zum Thema der Aromatherapie im pädiatrisch–
onkologischen Bereich. Aus diesem Grund wurde sich dazu entschieden
qualitative Experteninterviews zu führen, um die Fragestellung bestmöglich zu
beantworten und das vorhanden Forschungsdefizit zu reduzieren.
1.4.2 Durchführung der qualitativen Interviews
Als Forschungsinstrument, zur Durchführung der qualitativen Interviews, wurden
halbstrukturierte Interviews gewählt. Laut Bortz und Döring (2016) erreicht man
damit ein breites Spektrum an Antworten. Eigene Erfahrungen und Meinungen
lassen sich dadurch deutlicher beschreiben als in einem Fragebogen (Bortz,
Döring, 2016). Auch werden die Befragten in ihren Antwortmöglichkeiten nicht so
stark eingeschränkt, wie bei einer schriftlichen Befragung (Bortz, Döring, 2016).
Die Durchführung von Interviews bietet außerdem den Vorteil, dass der Forscher,
durch den persönlichen Kontakt mit dem Interviewpartner, die Datenqualität
besser einschätzen kann (Bortz, Döring, 2016). Das Verhalten des Interviewten
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kann, laut Bortz und Döring (2016), gedeutet werden und unklare Aussagen
können hinterfragt werden.
Als Stichprobe wurden drei Expertinnen auf dem Gebiet der Aromatherapie im
pädiatrisch–onkologischen Bereich ausgewählt. Eine der Interviewpartnerinnen ist
Diplom Aromapraktikerin mit langjähriger Erfahrung im pädiatrisch–onkologischen
Bereich. Eine weitere Interviewpartnerin ist Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegerin auf einer pädiatrisch-onkologischen Station und hat einen
Wochenendkurs zum Thema Aromatherapie absolviert. Die dritte
Interviewpartnerin hat die Palliativ Care-Ausbildung gemacht, in der ein Grundkurs
für Aromatherapie integriert ist. Außerdem hat sie mehrere Fortbildungen auf dem
Gebiet besucht und hat mehrere Jahre lang auf einer pädiatrisch–onkologischen
Station gearbeitet und hat dort häufig ätherische Öle eingesetzt. Auf eine
ausführlichere Beschreibung der Stichprobe wird verzichtet, um die Anonymität
der Befragten zu gewährleisten. Bei den Probanden handelt es sich ausschließlich
um weibliche Teilnehmerinnen, sodass im Folgenden, in Bezug auf die
Interviewten, auf die männliche Form verzichtet wird.
Der Untersuchungsablauf wird im Folgenden dargestellt. Zunächst wurde ein
Interviewleitfaden mit fünf Leitfragen konzipiert (siehe Anhang 3). Dabei wurde
darauf geachtet, dass die Fragen möglichst offen formuliert wurden, um
ausführliche Antworten zu erhalten. Außerdem wurden die Fragen so konzipiert,
dass im Anschluss die Fragestellung bestmöglich beantwortet werden konnte und
die Interviewten die Möglichkeit hatten ihre Meinung darzustellen. Die
Interviewpartnerinnen wurden unter anderem nach ihren individuellen Erfahrungen
mit Aromatherapie befragt, nach expliziten Beispielen, Anwendungsmöglichkeiten,
Durchführung der Aromatherapie und abschließend nach Hindernissen bei der
Anwendung. Alle Fragen waren speziell auf den pädiatrisch-onkologischen
Bereich bezogen. Anschließend wurde ein Informationsblatt zur Studie (siehe
Anhang 4) sowie eine Einverständniserklärung zur Teilnahme an der Studie (siehe
Anhang 5) erstellt. Die potenziellen Interviewpartnerinnen wurden per E-Mail und
Telefon kontaktiert, nach der Zustimmung wurde ihnen das Informationsblatt zur
Teilnahme an der Studie per E-Mail zugeschickt. Nach einer Bedenkzeit von 48
Stunden wurden die Teilnehmerinnen erneut kontaktiert und nach ihrem
Einverständnis gefragt. Im Anschluss daran wurden Interviewtermine vereinbart.
Die Interviews wurden zwischen dem 18.03.2016 und dem 24.03.2016 geführt.
8
Die Interviewpartnerinnen wurden an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz aufgesucht, um
ihnen einen großen Aufwand zu ersparen und um, nach Mayring (2002), die „Nähe
zum Gegenstand“ zu ermöglichen. Im späteren Verlauf wird hierauf noch einmal
Bezug genommen. Vor der Durchführung der Interviews wurde für ein ungestörtes
Umfeld gesorgt und die Interviewteilnehmerinnen wurden darum gebeten, die
Einverständniserklärung zur Teilnahme an der Studie zu unterschreiben. Die
Interviews wurden mithilfe einer App auf dem Smartphone aufgezeichnet. Ein
Interview dauerte ungefähr zehn Minuten.
Um die Qualität der Studie zu gewährleisten wurden die sechs allgemeinen
Gütekriterien qualitativer Forschung, nach Mayring (2002), beachtet. Diese
Gütekriterien umfassen die „Verfahrensdokumentation“, die „argumentative
Interpretationsabsicht“, die „Regelgeleitetheit“, die „Nähe zum Gegenstand“, die
„kommunikative Validierung“ und die „Triangulation“ (Mayring, 2002, S. 144-148).
Um die „Verfahrensdokumentation“ zu gewährleisten wurden die Durchführung
und die Auswertung der Studie detailliert beschrieben (Mayring, 2002). Außerdem
wurde ein theoretischer Hintergrund zur Studie geschaffen, um dem Leser ein
Vorverständnis für die Thematik der Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen
Bereich zu geben (Mayring, 2002). Laut Mayring (2002) ist die Interpretation ein
wichtiger Teil der qualitativen Forschung und stellt das zweite Gütekriterium
„argumentative Interpretationsabsicherung“ dar. Auch, wenn sich Interpretationen
nicht beweisen lassen können, muss eine qualitative Einschätzung möglich sein
(Mayring, 2002). Um die Interpretation qualitativ abzusichern, muss diese in sich
schlüssig sein und theoretisch hinterlegt werden (Mayring, 2002). Nach Mayring
(2002, S. 145) ist „es besonders wichtig nach Alternativdeutungen zu suchen und
diese zu überprüfen“. Das dritte Gütekriterium, nach Mayring (2002), ist die
„Regelgeleitetheit“. Bei diesem Kriterium geht es um das systematische
Durcharbeiten der Materialien (Mayring, 2002). Hierbei werden die Schritte vorher
festgelegt und systematisch abgearbeitet (Mayring, 2002). Auch in dieser Arbeit
wurden die Schritte zur Bearbeitung der Materialien festgelegt und systematisch
durchgearbeitet. Um die „Nähe zum Gegenstand“ zu gewährleisten, sollte man
möglichst in die Alltagswelt der beforschten Personen gehen (Mayring, 2002).
Außerdem ist es, nach Mayring (2002, S. 146), wichtig „eine
Interessenübereinstimmung mit dem Beforschten zu erreichen“. „Qualitative
Forschung will an konkreten sozialen Problemen ansetzten, will Forschung für
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Betroffene machen und dabei ein offenes, gleichberechtigtes Verhältnis schaffen“
(Mayring, 2002, S.146). Um die „Nähe zum Gegenstand“ zu erreichen wurden die
Interviewpartnerinnen an ihrem Arbeitsplatz aufgesucht, um das Interview
durchzuführen. Das fünfte Gütekriterium stellt die „kommunikative Validierung“ dar
(Mayring, 2002). Um dieses Kriterium gewährleisten zu können, ist es möglich die
Interpretationen der Ergebnisse mit dem Interviewpartner beziehungsweise dem
Beforschten noch einmal zu diskutieren (Mayring, 2002). Sollten beide zum
gleichen Ergebnis kommen, kann dies eine gute Absicherung der Ergebnisse
darstellen (Mayring, 2002). In dieser Arbeit wurde kein erneuter Kontakt zu den
Interviewpartnerinnen aufgenommen, da dies den zeitlichen Rahmen der Arbeit
überschritten hätte. Das sechste und letzte Gütekriterium, nach Mayring (2002),
stellt die „Triangulation“ dar. „Triangulation meint immer, dass man versucht, für
die Fragestellung unterschiedliche Lösungswege zu finden und die Ergebnisse zu
vergleichen. Ziel der Triangulation ist dabei nie, eine völlige Übereinstimmung zu
erreichen“ (Mayring, 2002, S. 147-148). Bei dieser Arbeit ist es kaum möglich die
Ergebnisse mit anderen Studien zu vergleichen, da es zum Thema „Einsatz von
Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich“ kaum Untersuchungen gibt
und auch die Fachliteratur zu dem Thema nur in einem sehr geringen Umfang
vorhanden ist.
1.4.3 Auswertung der qualitativen Interviews
Als erster Schritt der Datenanalyse wurde die Transkription durchgeführt (siehe
Anhang 6). Diese dient als „Dokumentationsgrundlage wissenschaftlicher
Untersuchungen mündlicher Kommunikationsprozesse“ (Dittmar, 2009, S.51). Bei
der Transkription wird nicht nur das Gesprochene niedergeschrieben, sondern
auch wichtige Merkmale des Interviews, wie beispielsweise Lachen, Pausen oder
gleichzeitiges Sprechen (Bortz, Döring, 2006). Diese detaillierte Verschriftlichung
ist, laut Bortz und Döring (2006), für die spätere Interpretation ausschlaggebend.
Für die Durchführung der Transkription wird ein geeignetes Gerät benötigt, wie
beispielsweise ein Diktiergerät oder eine App auf dem Smartphone (Bortz, Döring,
2006).
Anschließend wurden die Daten, in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse
nach Mayring (2008), ausgewertet. Durch diese ist es möglich umfangreiche
Textmaterialien, die aus einer Kommunikation stammen, strukturiert
10
durchzuarbeiten (Mayring, 2008). Das Ziel der Inhaltsanalyse nach Mayring ist es
Kategorien zu bilden, um das Material besser deuten zu können (Mayring, 2008).
Die Inhaltsanalyse umfasst drei Schritte: die zusammenfassende, die
explizierende und die strukturierende Inhaltsanalyse (Mayring, 2002). Bei der
zusammenfassenden Inhaltsanalyse wird das Textmaterial auf die wichtigsten
Inhalte reduziert, hierzu gehört paraphrasieren, generalisieren und reduzieren
(Mayring, 2008). In der explizierenden Inhaltsanalyse werden unklare Aussagen
durch weitere Textpassagen deutlich gemacht (Bortz, Döring, 2006). Der letzte
Schritt ist die strukturierende Inhaltsanalyse, hierbei werden die Textpassagen
bestimmten Fragestellungen und Kategorien zugeordnet (Mayring, 2002). Dabei
gibt es drei unterschiedliche Arten der Strukturierung. Die inhaltliche
Strukturierung, typisierende Strukturierung und skalierende Strukturierung (Bortz,
Döring, 2006). Bei der inhaltlichen Strukturierung handelt es sich um die
Herausarbeitung bestimmter Inhalte (Bortz, Döring, 2006). Die typisierende
Strukturierung ist gekennzeichnet durch das Hervorheben häufig genannter oder
theoretisch interessanter Merkmale (Bortz, Döring, 2006). Die skalierende
Strukturierung ordnet die Aussagen des Interviewten auf Ordinalskalen ein und
gliedert diese dadurch (Bortz, Döring, 2006). In dieser Arbeit wird sich bei der
strukturierenden Inhaltsanalyse nur auf den Teil die typisierende Strukturierung
der Interviews beschränkt.
Wie oben beschrieben wurde damit begonnen, die transkribierten Interviews zu
kürzen, sodass irrelevante Textpassagen, wie beispielsweise Ausschmückungen
entfernt wurden. Im Anschluss erfolgte die explizierende Inhaltsanalyse, dabei
wurden unklare Aussagen verdeutlicht, beispielsweise mit weiteren Zitaten. Dann
erfolgte die strukturierende Inhaltsanalyse. Dazu wurden folgende Oberkategorien
gebildet: „Erfolg mit Aromatherapie im pädiatrisch – onkologischen Bereich“,
„Anwendungsmöglichkeiten für Aromatherapie im pädiatrisch–onkologischen
Bereich“, „Durchführung ‚Hand in Hand ’“, „‚Maggi-Methode’ – immer noch ein
bisschen mehr – Hindernisse bei der Anwendung“, „weitere Anmerkungen“. Um
die Übersicht der zuvor beschriebenen Arbeitsschritte zu erleichtern wurden diese
in einer Tabelle zusammengefasst (siehe Anhang 7).
11
2 Ergebnisse
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Literaturrecherche und der Interviews
dargestellt. Zunächst werden die wichtigen Begriffe für diese Arbeit definiert,
anschließend wird der Stand der aktuellen Literatur zum Thema „Einsatz von
Aromatherapie im pädiatrisch–onkologischen Bereich“ beschrieben. Abschließend
werden die Ergebnisse der Interviews aufgezeigt.
2.1 Stand der aktuellen Literatur
2.1.1 Komplementäre Pflegemaßnahmen
Unter komplementären oder auch alternativen Pflegemaßnahmen versteht man
pflegerische Tätigkeiten, die von den Pflegenden eigenverantwortlich durchgeführt
werden können (Henke, 1999). In der 3. Auflage vom Pschyrembel Pflege (2012,
S. 639) werden komplementäre Pflegemaßnahmen als „den Pflegestandard
ergänzende oder erweiternde Pflegeverfahren, die nicht direkt von der
naturwissenschaftlich orientierten Schulmedizin abgeleitet sind: z.B.
Pflegemethoden, die auf Erkenntnissen der Naturheilkunde […] basieren“ definiert.
Zu den komplementären Pflegemaßnahmen zählen beispielsweise Wickel und
Auflagen, die im Rahmen der Grundpflege oder zur Prophylaxe angewandt
werden (Henk, 1999). Stellhorn (2014) beschreibt in seinem Artikel die rechtlichen
Aspekte der komplementären Pflege und zeigt den Zwiespalt von
Pflegemaßnahmen und ärztlicher Anordnung auf. Viele komplementäre
Pflegemaßnahmen sind therapeutische Maßnahmen und dürfen somit laut
Heilpraktikergesetz §1 Abs. 3 nur von Personen durchgeführt werden, die
Heilpraktiker oder Ärzte sind. Aromatherapie, Homöopathie und
Fußreflexzonentherapie dürfen also nur von Pflegenden durchgeführt werden,
wenn sie eine ärztliche Anordnung dazu erhalten haben (Stellhorn, 2014).
Stellhorn (2014) merkt an, dass die selbstständige Durchführung und Anordnung
solcher komplementären Pflegemaßnahmen eine gute Möglichkeit wäre, den
Anteil der therapeutischen Tätigkeiten von Pflegenden zu erhöhen und somit die
Eigenverantwortlichkeit der Pflegenden zu steigern.
In einigen Studien wird die Nutzung von komplementären Pflegemaßnahmen und
Therapien untersucht. Molassiotis und Cubbin (2004) befragten Eltern von
krebskranken Kindern in Großbritannien. Sie untersuchten, in Form von
Fragebögen, in welchem Ausmaß Methoden von alternativer Medizin bei
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onkologischen Patienten aus der Pädiatrie angewendet werden (Molassiotis,
Cubbin, 2004). Von 39 Befragten gaben 32,7% an, dass sie alternative
Maßnahmen einsetzten, um beispielsweise die schulmedizinische Behandlung
ihrer Kinder zu unterstützen (Molassiotis, Cubbin, 2004). „Am häufigsten wurden
Multivitaminpräparate, Aromatherapiemassage, Ernährungspläne und
Musiktherapie genannt“ (Molassiotis, Cubbin, 2004, S. 51). Als Nutzen der
Anwendung alternativer Pflegemaßnahmen und Therapien nannten die Eltern vor
allem „wachsendes Selbstvertrauen, Schmerzlinderung und Entspannung“
(Molassiotis, Cubbin, 2004, S.51). Außerdem fanden Molassiotis und Cubbin
(2004) heraus, dass je länger die Kinder an Krebs erkrankt waren, desto häufiger
wurden alternative Methoden angewandt. Als Grund, warum die Eltern keine
alternativen Pflegemaßnahmen oder Therapien angewandt haben, gaben sie vor
allem ein Informationsdefizit über die verschiedenen Möglichkeiten an
(Molassiotis, Cubbin, 2004). Als Schlussfolgerung aus ihrer Studie zogen
Molassiotis und Cubbin (2004), dass alternative Therapien im pädiatrisch-
onkologischen Bereich häufig eingesetzt werden und deren Anwendung eine
bedeutende Rolle spielt.
Auch in Deutschland wurde eine ähnliche Befragung, mit ähnlichem Ergebnis,
durchgeführt. Laengler, Spix und Seifert et al (2008) untersuchten, mithilfe von
Fragebögen, die Häufigkeit der Anwendung von alternativen und komplementären
Methoden bei pädiatrisch-onkologischen Patienten. Sie schickten Fragebögen an
Eltern der erkrankten Kinder, die im Kinderkrebsregister registriert waren
(Laengler, Spix, Seifert et al, 2008). Als Grundlage für die Ergebnisse dienten
1063 Fragebögen (Laengler, Spix, Seifert et al, 2008). Laengler, Spix und Seifert
et al (2008) fanden heraus, dass 35% der Befragten alternative und
komplementäre Methoden nutzen, wie beispielsweise Homöopathie, Diäten,
Nahrungsergänzungsmittel und anthroposophische Medizin. Als beeinflussende
Faktoren, für die Nutzung von alternativen und komplementären Methoden,
nannten Laengler, Spix und Seifert et al (2008) den früheren Gebrauch dieser
Methoden, höheren sozialen Status und schlechte Prognosen für das Kind. Als
Hauptgründe für die Anwendung von komplementären und alternativen Methoden
gaben die befragten Eltern hauptsächlich die stärkende Wirkung auf das
Immunsystem, die Verbesserung der Chance auf Heilung sowie die körperliche
Stärkung durch die Methoden an (Laengler, Spix, Seifert et al, 2008). Ein großer
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Teil der Eltern gab an, dass sie keine Informationen von Ärzten zum Thema der
komplementären und alternativen Methoden erhalten haben (Laengler, Spix,
Seifert et al, 2008). 71% der Eltern, die die Methoden anwendeten, hatten mit den
Ärzten nicht über die Anwendung gesprochen (Laengler, Spix, Seifert et al, 2008).
89% der Eltern würden die Anwendung von alternativen und komplementären
Methoden anderen Eltern weiter empfehlen (Laengler, Spix, Seifert et al, 2008).
Als Fazit zogen Laengler, Spix und Seifert et al (2008), dass weitere Studien
notwendig sind, um die Wirkungen und Nebenwirkungen von alternativen und
komplementären Methoden aufzuzeigen und Kinderonkologen ein gewisses
Wissen über die Methoden haben sollten, um die Eltern professionell über diese
aufklären zu können.
Eine weitere Studie befasst sich mit den Einstellungen und Meinungen von
Kinderonkologen bezüglich komplementären und alternativen Therapien (Längler,
Boeker, Kameda et al, 2013). Längler, Boeker und Kameda et al (2013) werteten
175 Fragebögen von deutschen Kinderonkologen aus. Sie kamen zu dem
Ergebnis, dass 48% der Befragten während ihres Studiums nichts über alternative
und komplementäre Therapien gelernt und eher jüngere Ärzte mit Eltern, von
pädiatrisch-onkologischen Patienten, über diese Methoden gesprochen haben
(Längler, Boeker, Kameda et al, 2013). Die meisten Befragten stimmten zu, dass
alternative und komplementäre Methoden nach der konventionellen Therapie
angewendet werden sollten (Längler, Boeker, Kameda et al, 2013). Längler,
Boeker und Kameda et al (2013) beschreiben, dass 76% der befragten
Kinderonkologen besorgt sind, wenn ihre Patienten komplementäre und
alternative Methoden anwenden, da sie Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen
befürchten, die sich auf die konventionelle Therapie auswirken könnten. Längler,
Boeker und Kameda et al (2013) heben in ihrer Studie außerdem den
Wiederspruch der Antworten der Kinderonkologen hervor. Auf der einen Seite ist
ein großer Teil der Befragten offen für komplementäre und alternative Therapien
und möchte gerne mehr über diese lernen, um die Patienten besser aufklären zu
können (Längler, Boeker, Kameda et al, 2013). Auf der anderen Seite bringen
viele Kinderonkologen das Thema der alternativen und komplementären
Therapien bei ihren Patienten nicht zur Sprache (Längler, Boeker, Kameda et al,
2013). Dies bestätigt auch die Studie von Laengler, Spix und Seifert et al (2008),
14
hier gab ein Großteil der Eltern an, dass sie von den behandelnden Ärzten keine
Informationen zu komplementären und alternativen Methoden erhalten haben.
2.1.2 Aromatherapie
Der Begriff der Aromatherapie wurde erstmals 1937 von René-Maurice Gattefossé
in seinem Buch „Aromatherapie“ geprägt (Eißing, 2007). Der Chemiker und
Ingenieur aus Frankreich untersuchte Heilkräuter sowie deren ätherische Öle und
entwickelte therapeutische Anwendungsmöglichkeiten dieser Öle (Zimmermann,
2011). Besonders angetan war Gattefossé, laut Zimmermann (2011), von den
Einsatzmöglichkeiten des Lavendelöls. Die Geschichte der Aromatherapie reicht
jedoch viel weiter zurück. Die Therapie mit ätherischen Ölen hat eine
jahrtausendalte Geschichte, so wurden diese bereits im Schamanismus und im
alten Ägypten angewendet (Deininger, 1997). Auch in China wurden 2700 v. Chr.
Heilkräuter, beispielsweise zur Vorbeugung von Epidemien, verwendet (Deininger,
1997).
Unter Aromatherapie versteht mal also den therapeutischen Einsatz von
Heilkräutern und deren ätherischen Ölen (Kullick, 2012). „Ätherische Öle sind
durch Wasserdampf-Destillation oder Kaltpressung gewonnene Pflanzenstoffe,
vorwiegend Terpene, die mit dem Äther, den Alkoholen und den Aldehyden
verwandt sind“ (Lubinic, 1997, S. 9). Diese ätherischen Öle können über
Inhalation, Massagen, Bäder, Kompressen, Packungen, Abwaschungen und
Abreibungen in den Körper gelangen (Lubinic, 1997).
Die Aromatherapie gehört zu einem Teilbereich der Phytotherapie, der
Pflanzenheilkunde, sie ist also die Anwendung von ätherischen Ölen im
therapeutischen Sinne (Werner, Braunschweig, 2006). Therapeutische
Anwendungen durchführen, beziehungsweise die Ausübung von Heilkunde,
dürfen laut Heilpraktikergesetz §1 Abs. 3 nur Personen, die die
Berufsbezeichnung „Heilpraktiker“ tragen. Ausübung der Heilkunde ist laut §1 Abs.
2 des Heilpraktikergesetzes „jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene
Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder
Körperschäden bei Menschen“. Laut § 5 des Heilpraktikergesetzes ist es strafbar
Heilkunde auszuführen, wenn man nicht zur Ausübung des ärztlichen Berufes
oder des Heilpraktikers berechtigt ist. In Deutschland wird der Begriff
Aromatherapie häufig sehr undifferenziert für die Anwendung von ätherischen
15
Ölen verwendet (Zimmermann, 2011). Zimmermann (2011) kritisiert diese
undifferenzierte Bezeichnung, da es sich in den meisten Fällen, wie beispielsweise
in der Pflege und der Kosmetik, gar nicht um eine Therapie handelt.
Werden ätherische Öle in der Pflege angewandt, wird von Aromapflege
gesprochen (Werner, Braunschweig, 2006). In der Pflege können ätherische Öle,
laut Werner und Braunschweig (2006), unter anderem dazu eingesetzt werden,
um die Haut zu pflegen und Abwehr- und Selbstheilungskräfte zu unterstützen.
Außerdem dienen sie zur „Vitalisierung, Konzentrationsförderung, Entspannung,
Beruhigung und Sinnlichkeit“ (Werner, Braunschweig, 2006, S.50). Die
ätherischen Öle können aber auch noch in vielen anderen Bereichen eingesetzt
werden, wie beispielsweise bei Schlafstörungen, Unruhezuständen, Ängsten,
Verdauungsbeschwerden und Erkältungen (Werner, Braunschweig, 2006). Auch
Deutsch (2007) berichtet von einer Vielzahl von Einsatzgebieten der ätherischen
Öle in der Gesundheits- und Krankenpflege. Deutsch (2007) nennt unter anderem
die Verbesserung der Lebensqualität, die Förderung der Sensibilisierung der
eigenen Wahrnehmung, die Verbesserung der Immunabwehr sowie die Stärkung
der Selbstheilungskräfte durch den Einsatz von ätherischen Ölen. In immer mehr
deutschen Krankenhäusern werden ätherische Öle erfolgreich eingesetzt, dies ist
auch mit dem stetigen Wachstum von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu
begründen (Steflitsch, Steflitsch, 2007). Dennoch muss beachtet werden, dass ein
gewisses Grundwissen notwendig ist, um ätherische Öle fachgerecht einzusetzen
(Zimmermann, 2011). Zimmermann (2011) betont, dass die Person, die die
Aromapflege durchführt, erkennen muss, wann und welche Beschwerden sie mit
ätherischen Ölen behandeln kann und in welchen Fällen ein Arzt hinzugezogen
werden sollte. Um dies einschätzen zu können, müssen Kenntnisse über
biochemischen Aufbau, Wirkungsweisen und Nebenwirkungen der ätherischen
Öle vorhanden sein (Zimmermann, 2011). Werden die ätherischen Öle richtig
angewandt haben diese nur wenige Nebenwirkungen, dennoch kann es zu
allergischen Reaktionen kommen (Henke, Horstmann, 2008). Eine gründliche
Anamnese sollte vor der Anwendung der Öle erfolgen, damit Nebenwirkungen
vermieden werden können (Werner, Braunschweig, 2006). Um diese Kenntnisse
zu erlangen bedarf es, laut Zimmermann (2011), einer Zusatzausbildung.
Auch bei der Anwendung von ätherischen Ölen im pädiatrischen Bereich ist
Vorsicht geboten (Werner, Braunschweig, 2006). Kinder sind keine kleinen
16
Erwachsenen, bei denen die Dosis einfach halbiert werden kann (Wabner, Beier,
Struck et. al., 2009). Einige Öle sind für die Anwendung in der Pädiatrie nicht
geeignet, wie beispielsweise Thymian oder Kampher oder auch scharfe, kalte,
modrige oder reizenden Düfte (Wabner, Beier, Struck et al., 2009 und Hoyer,
Ratai, 2016). Besonders geeignet sind milde, süße und fruchtige Öle (Wabner,
Beier, Struck et. al., 2009). Kinder haben meist ein gutes Duftgespür und sollten
sich ihren Duft am Besten selbstständig aussuchen, allerdings sollten sie nur unter
Aufsicht einer fachkundigen Person mit den ätherischen Ölen umgehen (Werner,
Braunschweig, 2006).
2.1.3 Pädiatrisch - onkologischer Bereich
Unter Pädiatrie versteht man die Kinder- und Jugendheilkunde (Matolycz, 2015).
Hier werden Kinder und Jugendliche vom Neugeborenenalter bis hin zum
vollendeten 17. Lebensjahr behandelt (Pschyrembel, 2003). Der pädiatrisch–
onkologische Bereich ist ein Teilbereich der Pädiatrie und im Krankenhaus
meistens mit dem Bereich der Hämatologie gekoppelt. In diesem Bereich werden
Kinder und Jugendliche mit angeborenen und erworbenen Defekten der
Blutbildung, Störungen der Blutgerinnung, Immundefekten, bösartigen
Systemerkrankungen und Tumoren diagnostiziert und therapiert
(Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, 2015).
Nach den Unfällen stellen die Krebserkrankungen die zweithäufigste
Todesursache im pädiatrischen Bereich dar (Feydt-Schmidt, 2015). Jährlich
erkranken in Deutschland ungefähr 200.000 Menschen an Krebserkrankungen,
1.800 davon sind Kinder und Jugendliche unter sechzehn Jahren (Gutjahr, 2009).
Die Krebserkrankungen im pädiatrischen Bereich unterschieden sich von denen in
der Gesundheits- und Krankenpflege (Gutjahr, 2009). Erwachsene erkranken
häufig an Karzinomen, die durch bestimmte Umwelteinflüsse wie Rauchen und
Ernährung, begünstigt sein können (Gutjahr, 2009). Kinder erkranken
überwiegend an messenchymalen Erkrankungen (Gutjahr, 2009). Hierbei handelt
es sich um eine Gewebeart aus der sich die bösartigen Erkrankungen entwickeln
können (Gutjahr, 2009). Die Ursache dieser malignen Erkrankung ist häufig unklar
(Feydt-Schmidt, 2015). Als Risikofaktoren können allerdings genetische Faktoren
und radioaktive Strahlen ausgemacht werden (Feydt-Schmidt, 2015). Die
Erkrankungen unterscheiden sich im Verlauf, der Therapie und Prognose stark
17
voneinander (Feydt-Schmidt, 2015). Gekennzeichnet sind sie jedoch alle durch ein
unkontrolliertes Zellwachstum mit Verdrängung gesunder, funktionstüchtiger
Zellen (Feydt-Schmidt, 2015). Die häufigsten Krebserkrankungen im pädiatrischen
Bereich sind Leukämien, Hirntumore, Lymphome, Nephroblastome,
Neuroblastome, Knochentumore und Retinoblastome (Feydt-Schmidt, 2015). Der
Altersgipfel bei diesen Erkrankungen ist allerdings ganz unterschiedlich (Gutjahr,
2009). Neuroblastome treten häufig bereits im Säuglingsalter auf, akute
lymphatische Leukämie wird meist zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr
diagnostiziert, kann aber auch schon deutlich früher oder auch später auftreten
(Gutjahr, 2009). Knochentumore treten meist erst im Jugendalter auf, Hirntumore
sich gleichmäßig im Kindesalter verteilt (Gutjahr, 2009). Die malignen
Erkrankungen können also in jedem Alter auftreten, selbst pränatal können schon
Tumore diagnostiziert werden (Gutjahr, 2009).
Auch die Therapie unterscheidet sich je nach Erkrankung (Gutjahr, 2009). Ziel ist
es die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu heilen, dies gelingt bei zwei von
drei Kindern (Gutjahr, 2009). Bei einem Organtumor kann die Behandlung laut
Gutjahr (2009, S.28) folgendermaßen aussehen: „1.Chemotherapie, 2. 8-12
Wochen späterer Beurteilung des Effektes, 3. Therapie am Ort der
Primärentstehung (Operation und/oder Radiotherapie), 4. Langzeit-
Chemotherapie“. Bei anderen malignen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei
Leukämien, ist die Behandlung auf eine Chemotherapie konzentriert (Gutjahr,
2009). Eine weitere Therapieform stellt die Knochenmark- und
Stammzelltransplantation dar (Gutjahr, 2009).
Die Pflegeprobleme sind bei jedem Kind unterschiedlich (Feydt-Schmidt, 2015).
Die Probleme werden vom allgemeinen Befinden, der Art und Lokalisation des
Tumors, dem Tumorwachstum und der Art und Wirkung der Therapie beeinflusst
(Feydt-Schmidt, 2015). Folgende Pflegeprobleme können laut Rinner (2012)
auftreten: Infektionsgefahr durch Leukozytopenie, Blutungsgefahr durch
Thrombozytopenie, Gefahr der Unterernährung und unzureichenden
Flüssigkeitsaufnahme, Gefahr der Nebenwirkungen von Therapien, Angst,
Veränderungen des Wohlbefindens und des Familienlebens. Gerade bei der
zytostatischen Therapie können viele Nebenwirkungen auftreten, wie
beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fatigue, Alopezie, Stomatitis,
Mukositis, Hyperurämie, hämorrhagische Zystitis, Nierenschäden, Obstipationen,
18
Enteritis, Neutropenie, Müdigkeit, Blässe, Kopfschmerzen, Erytheme, Fieber und
allergische Reaktionen (Rinner, 2012). Um vorbeugende Maßnahmen treffen zu
können, müssen Pflegende über diese möglichen Nebenwirkungen informiert sein
(Rinner, 2012).
2.1.4 Aromatherapie im pädiatrisch – onkologischen Bereich
Den Effekt von Aromatherapie, während einer Stammzellentransplantation,
untersuchten Ndao, Ladas und Cheng et al (2010) in einer doppelblind, Placebo-
kontrollierten, randomisierten Studie in einem Krankenhaus in den USA. In die
Studie wurden Patienten zwischen fünf und einundzwanzig Jahren, mit malignen
und nichtmalignen Erkrankungen, eingeschlossen (Ndao, Ladas, Cheng et al,
2010). Als Ausschlusskriterien galten das vorherige erhalten einer
Stammzellentransplantation und bekannte Allergien gegen Parfum, Aromatherapie
und ätherische Öle (Ndao, Ladas, Cheng et al, 2010). Insgesamt konnten 37
pädiatrisch-onkologische Patienten und ihre Eltern mit in die Studie
eingeschlossen werden (Ndao, Ladas, Cheng et al, 2010). Die Probanden wurden
durch das Zufallsprinzip in die Kontrollgruppe und Interventionsgruppe eingeteilt
(Ndao, Ladas, Cheng et al, 2010). Ndao, Ladas und Cheng et al (2010) wollten
den Effekt von Bergamottöl, auf Angst, Übelkeit und Schmerzen, untersuchen.
Vor, während, nach und eine Stunde nach der Stammzellentransplantation wurden
die Probanden, mithilfe unterschiedlicher, standardisierter Instrumente, untersucht
und befragt (Ndao, Ladas, Cheng et al, 2010). Während der Transplantation
inhalierten die Probanden, über eine Duftlampe, Bergamottöl beziehungsweise
das Placebo (Ndao, Ladas, Cheng et al, 2010). Als Placebo wurde ein Shampoo
gewählt, dass nicht auf ätherischen Ölen basiert (Ndao, Ladas, Cheng et al,
2010). Für den Einsatz von Bergamottöl entschieden sich Ndao, Ladas und Cheng
et al (2010), da es laut Literatur bei Kindern gut gegen Angst und Übelkeit wirken
sollte. Als Ergebnis konnten Ndao, Ladas und Cheng et al (2010) festhalten, dass
es keine signifikanten Unterschiede zwischen der Interventions- und der
Kontrollgruppe gab. Eine Stunde nach der Stammzelltransplantation litten beide
Gruppen unter Angst und Übelkeit, die Schmerzen waren eine Stunde danach
nicht mehr stark (Ndao, Ladas, Cheng et al, 2010). Auch bei den Eltern der Kinder
konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden, die Angst der Eltern
war in der Kontroll- und Interventionsgruppe fast gleich (Ndao, Ladas, Cheng et al,
19
2010). Als Fazit aus ihrer Arbeit zogen Ndao, Ladas und Cheng et al (2010), dass
ihre Studie die erste dieser Art war und noch mehr Studien auf dem Gebiet
notwendig sind, um konkrete Aussagen treffen zu können. Außerdem merken
Ndao, Ladas und Cheng et al (2010) an, dass auch andere Interventionen
untersucht werden sollten, wie beispielsweise die Massage mit ätherischen Ölen
oder die Psychoedukation der Eltern.
In der Literaturrecherche wurden keine weiteren Studien zum Thema
Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich gefunden.
2.2 Ergebnisse der Interviews
Angelehnt an die Inhaltsanalyse nach Mayring (2008) wurden Kategorien gebildet,
um die Inhalte der Interviews übersichtlicher darzustellen. Die Ergebnisse der
Interviews werden im Folgenden aufgezeigt.
2.2.1 Erfolg mit Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich
Die Interviewten berichteten durchgehend von sehr positiven Erfahrungen mit dem
Einsatz von Aromatherapie. Sie erzielten viele Erfolge mit dem gezielten Einsatz
der ätherischen Öle. Interviewpartnerin drei berichtete von einem
sechzehnjährigen Patient, der einen Hirntumor im Endstadium hatte. Dieser Junge
hatte ein hohes Tumorfieber, welches medikamentös nicht mehr gesenkt werden
konnte. Durch eine Pfefferminzwaschung konnte das Fieber um 0,5 Grad gesenkt
werden. Auch, wenn es sich hierbei nur um einen kleinen Effekt handelte, war es
für die Mutter des Jungen von sehr großer Bedeutung, dass sich jemand die Zeit
genommen und mehr gemacht hatte, als nur Medikamente anzuhängen. „Das war
für die Mutter enorm wichtig“ (Interview 3, Z. 31-32). Ein weiteres Beispiel für den
Erfolg der Aromatherapie, war ein kleiner Junge der unter antizipierter Übelkeit litt
(Interview 3). „Und da sind wir mit Aromatherapie reingegangen“ (Interview 3, Z.
36). Schon vor dem Krankenhausaufenthalt inhalierte er Mandarine-rot Öl, „der hat
immer über dieser Flasche gehangen“ (Interview 3, Z. 37-38), und es hat ihm sehr
geholfen. „Für den war das ein ganz wichtiger Geruch gegen Übelkeit“ (Interview
3, Z. 42-43). Auch mit dem Einsatz von Lavendelwickeln konnten gute Erfolge
erzielt werden, gerade bei Ein- und Durchschlafproblemen (Interview 1, 2).
Die Interviewten berichteten von der positiven Wirkung der Aromatherapie auf die
Kinder und deren Angehörige und davon, dass sich die Patienten mehr
wahrgenommen fühlen (Interview 2). „Ich glaube es ist einfach nochmal ein Stück
20
der Zuwendung gegenüber dem Patienten und der Patient fühlt sich
wahrgenommen oder auch ernst genommen“ (Interview 2, Z. 23-25). Außerdem
wurde hervorgehoben, dass ätherische Öle eine Alternative zu medikamentösen
Therapien darstellen können und mehr Vor- als Nachteile haben (Interview 1,2).
„Für mich sind ätherische Öle wie Medikamente, weil sie halt 100 prozentig reine
Pflanzenpower sind“ (Interview 1, Z. 303-304). Dennoch wurde betont, dass die
ätherischen Öle keine Therapie ersetzten können (Interview 1). Außerdem wurde
auf einen fachgerechten Einsatz der Öle hingewiesen, um Nebenwirkungen zu
vermeiden (Interview 1,3).
Zusammenfassend kann man zur Kategorie „Erfolg mit Aromatherapie im
pädiatrisch-onkologischen Bereich“ sagen, dass durchgehend positive
Erfahrungen mit Aromatherapie gemacht wurden. Die Kinder und Eltern fühlen
sich mehr wahrgenommen und reagieren sehr positiv auf die Anwendung von
ätherischen Ölen.
2.2.2 Anwendungsmöglichkeiten für Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen
Bereich
Die Interviewpartnerinnen beschrieben eine Vielzahl von
Anwendungsmöglichkeiten für Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen
Bereich. Ätherische Öle können beispielsweise eingesetzt werden, um
Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten zu reduzieren (Interview 1).
Interviewpartnerin eins berichtete, dass sie von den Eltern angeregt wurde
ätherische Öle einzusetzen.
Zitrone, Pfefferminze, Pergamon, Ingwer und Lavendel können, laut den
Interviewpartnerinnen, gezielt bei Übelkeit, Erbrechen, Angst, Schlaflosigkeit und
Fieber eingesetzt werden (Interview 1,2,3). „In Bezug auf die Übelkeit habe ich es
auch eingesetzt, gerade Pfefferminze und auch Orange, ist gut gegen Übelkeit“
(Interview 2, Z. 18-19). „Das Lavendelöl, das soll so ein bisschen beruhigend
wirken, das habe ich manchen Kinder, wenn sie es wollten, abends aufs
Kopfkissen getropft“ (Interview 2, Z. 7-9). Eine andere Interviewpartnerin
beschrieb jedoch, dass sie gerade bei älteren Kindern, schlechte Erfahrungen mit
Lavendelöl gemacht hat und dort eher Mandarinesorten, Bergamotte und Zitrusöl
einsetzten würde (Interview 3). Es wurde außerdem betont, dass die Anwendung
von Pfefferminzöl schwierig sei, da die Kinder mindestens sechs Jahre alt sein
21
müssten (Interview 3). Außerdem wurde vom Einsatz von ätherischen Ölen bei
opiatbedingtem Harnverhalt und opiatbedingten Obstipationen sowie bei Juckreiz
nach einer Knochenmarktransplantation, berichtet (Interview 1). „Wir (haben)
gezielt mit [Blasen-, d.Verf.] Auflagen mit Eukalyptusglobulus gearbeitet, in einer
bestimmten Konzentration, und das als Auflage circa eine halbe Stunde drauf […]
und danach hat es dann wirklich [mit der Miktion, d. Verf.] funktioniert“ (Interview
1, Z.142-146). Auch wurde der Einsatz bei geröteter Haut und zur
Dekubitusprophylaxe erwähnt (Interview 1). Ebenso wurde der Einsatz zur
Schmerztherapie, zur Beruhigung, zur Raumerfrischung und gegen schlechte
Stimmungen beschrieben (Interview 1,3). Bergamotte kann beispielsweise bei
schlechten Stimmungen eingesetzt werden, da es laut der Interviewpartnerin, eine
aufheiternde Wirkung hat (Interview 3). Außerdem können Wickel und Auflagen
bei Bauchschmerzen angewandt werden (Interview 3). Ferner können ätherische
Öle zur Mundpflege eingesetzt werden, hierbei nannte Interviewpartnerin eins
verschiedene Tees, wie beispielsweise Salbei- und Kamillentee. Allerdings wurden
mit Kamillentee weniger gute Erfahrungen gemacht, da es von den Kindern nicht
gut angenommen wurde (Interview 1). „Jetzt geht es eher so in die Richtung
gezielt mit Hydrolaten zu arbeiten oder mit Sanddornfruchtfleischöl im
Mundschleimhautbereich“ (Interview 1, Z.103-105). Auch die Anwendung von
ätherischen Ölen in der Sterbebegleitung wurde von einer Interviewten
angesprochen (Interview 3). „Mandarine-rot ist so ein Öl, was gut angenommen
wird von den Kindern in der Sterbebegleitung“ (Interview 3, Z. 66-68). Nicht nur für
die Patienten sind die ätherischen Öle gut, sondern auch für die Eltern und die
Pflegenden (Interview 3). „Aber es hat auch einfach eine Wirkung auf die Eltern“
(Interview 3, Z. 70-71). Eine Interviewpartnerin berichtete von ihren Erfahrungen
im Krankenhaus, wo Beduftung über den ganzen Flur eingesetzt wurde, um die
Konzentrationsfähigkeit des Personals zu steigern (Interview 1). Die Interviewten
betonten, dass die Anwendung der verschiedenen Öle immer individuell ist und
Jugendliche und Kinder unterschiedliche Düfte angenehm finden (Interview 1,2,3).
Außerdem wurde hervorgehoben, dass die Öle nicht nur eine körperliche Wirkung
haben, sondern auch eine psychische Wirkung und somit auch bei psychisch
bedingtem Erbrechen eingesetzt werden kann (Interview 1). „Gerade Jugendliche
haben nicht nur durch das Medikament das Problem, dass sie natürlich spucken,
22
sondern auch einfach dieses Psychische. Die sehen die Flasche oder den Beutel
und schon fangen sie an zu spucken“ (Interview 1, Z. 114-118).
Abschließend kann gesagt werden, dass es eine Vielzahl von
Einsatzmöglichkeiten von ätherischen-Ölen, im pädiatrisch-onkologischen Bereich,
gibt. Als wichtigste Öle können Zitrone, Pfefferminze, Lavendel, Pergamon,
Ingwer, Orange, Limette, Grapefruit, Sandelholz, Patschuli, Rose, Melisse und
Mandarine-rot festgehalten werden. Diese Öle können unter anderem gegen
Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, schlechte Stimmungen, Fieber, Angst,
opiatbedingten Harnverhalt und Obstipationen, Juckreiz, in der Sterbebegleitung
und gegen unangenehme Gerüche eingesetzt werden. Angewendet werden
können die Öle durch Wickel, Auflagen, Waschungen, Bäder und durch
Raumbeduftung. Betont werden muss jedoch, dass die fachgerechte Anwendung
der Öle sehr wichtig ist.
2.2.3 Durchführung „Hand in Hand“
Bei der Frage wer die Aromatherapie, nach Meinung der Expertinnen, durchführen
sollte, gaben diese an, dass ätherische Öle nur von gut ausgebildeten Leuten
angewendet werden sollten (Interview 1,2,3). „Also ich sage mal so grundsätzlich
von der Anwendung her, sollten die es machen, die eine Ausbildung darin haben.
Und da rede ich nicht von einem Wochenendkurs oder von vier Stunden in der
Palliativ Care-Ausbildung, das kann man vergessen“ (Interview 1, Z. 269-273).
Gerade um die Qualität zu sichern und um Fehler zu vermeiden, wie
Überdosierung oder Hautreaktionen, sollte nur ausgebildetes Personal ätherische
Öle anwenden (Interview 1). Eine Interviewpartnerin sprach an, dass Ärzte häufig
gar kein Hintergrundwissen bezüglich der Anwendung von Aromatherapie haben
und es somit auch mit den Anordnungen schwer sei (Interview 1). „Mit der
Anordungsgeschichte ist es so ein Thema, weil die können es mir da alles
aufschreiben aber im Endeffekt […] kann man jemandem damit schaden“
(Interview 1, Z. 299-306). Es wurde betont, dass Ärzte nicht immer die Experten
sind (Interview 1). Eine andere Interviewpartnerin gab an, dass die Pflegenden in
Kooperation mit den Eltern die Aromatherapie anwenden sollten (Interview 2). „Die
Pflege in Kooperation mit den Eltern […], so Hand in Hand“ (Interview 2, Z. 38-39).
Es wurde hervorgehoben, dass Pflegende und Ärzte deutlich mehr und intensiver
zum Thema Aromatherapie ausgebildet werden sollten (Interview 2,3). Ein
23
gewisses Basiswissen ist wichtig, um Eltern und Kindern etwas für zu Hause
mitzugeben und sie auf alternative Methoden hinweisen zu können (Interview 3).
Somit könnten Eltern und Kinder einige Dinge wieder selbstständig besser
beeinflussen (Interview 3).
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Anwendung von ätherischen Ölen
von fachkundigem Personal durchgeführt werden sollte. Bei einer falschen
Anwendung kann es zu Hautirritationen und Allergien kommen. Pflegende, Ärzte,
Eltern und Patienten sollten gemeinsam arbeiten, um die Aromatherapie
bestmöglich anwenden zu können.
2.2.4 „Maggi-Methode“ – immer noch ein bisschen mehr – Hindernisse bei der
Anwendung
Während der Interviews nannten die Befragten eine Vielzahl von Hindernissen, bei
der Anwendung von ätherischen Ölen im pädiatrisch-onkologischen Bereich.
Eines der größten Hindernisse stellt, laut der Interviewpartnerinnen, die fehlerhafte
Anwendung der Öle dar (Interview 1,3). Häufig wird die „Maggi-Methode“
angewandt, es wird einfach immer noch etwas nachgekippt, auch wenn man die
Wirkung der Öle nicht genau kennt (Interview 1). Meist werden die Öle von Leuten
angewandt, die sich dafür interessieren, aber nicht ausreichend
Hintergrundwissen haben (Interview 1). „Wenn jemand die Lampe nicht aus macht
(und) nach zwei Stunden dann so ein schwerer Duft [im Raum, d. Verf.] drin liegt,
dann gab es auch negative Reaktionen“ (Interview 3, Z. 95-97). Die richtige
Anwendung ist ein wichtiger Faktor (Interview 1,3). Eine Interviewpartnerin
erzählte, dass sich gerade in Norddeutschland nur die wenigsten mit
Aromatherapie auskennen (Interview 1). „Vielleicht fehlt uns einfach so ein
bisschen die Nähe zur Natur“ (Interview 1, Z. 216-217). Durch das fehlende
Wissen kommt es zu Fehlern, wie beispielsweise eine Überdosierung oder eine
unzureichende Anamnese (Interview 1). Durch eine ausführliche Anamnese kann
man Abneigungen oder negative Erfahrungen mit Düften feststellen und wendet
dann bestimmte Öle nicht an (Interview 1). „Dass man eine Abneigung gegen
irgendwas hatte oder auch irgendwas vorgefallen ist, da kann man bestimmte Öle
nicht einsetzten, weil es das Ganze nochmal hervorbringt“ (Interview 1, Z. 192-
195). Außerdem muss vor Beginn der Aromatherapie geklärt werden, ob noch
andere alternative Methoden angewendet werden (Interview 1). Laut
24
Interviewpartnerin eins können ätherische Öle die Wirkung bestimmter
homöopathischer Mittel aufheben. Ein weiteres Hindernis stellt der Faktor Zeit dar
(Interview 3). Es muss ein gutes Konzept vorliegen, um die Aromatherapie
anwenden zu können (Interview 3). Im Klinikalltag stellt es allerdings, laut der
Interviewpartnerinnen, einen Aufwand dar die Eltern anzuleiten (Interview 1).
Teilweise wird es auch einfach vergessen (Interview 3). Nach einer guten
Anleitung könnten die Eltern oder die Patienten die Öle selbstständig anwenden
aber es wird in der Klinik häufig nicht gemacht (Interview 1). „So was geht halt
leider wirklich unter“ (Interview 1, Z. 74). Ein anderes Hindernis zur Anwendung
der Aromatherapie können die Patienten selber darstellen (Interview 1,2,3). Kinder
sind, laut der Interviewpartnerinnen, sehr ehrlich was Düfte angeht und sagen
offen, wenn es ihnen nicht gefällt (Interview 1,2,3,). Die Interviewten haben vor
allem mit Jugendlichen die Erfahrung gemacht, dass diese Düften gegenüber eher
abgeneigt sind (Interview 1,3). „Manchmal waren es die Kinder, die gesagt haben,
`Das finde ich total ekelig, möchte ich nicht`“ (Interview 3, Z. 137-138). Auch
Mitpatienten können ein Hindernis darstellen, wenn sich diese durch die
Aromatherapie gestört fühlen (Interview 3). Außerdem gaben die
Interviewpartnerinnen an, dass man im Krankenhaus, mit ätherischen Ölen,
schnell an seine Grenzen kommt (Interview 1). Gerade, wenn die Ärzte mit der
Anwendung nicht einverstanden sind, können sie ein großes Hindernis darstellen
(Interview 1,3). Ebenso die Anordnung der Aromatherapie stellt eine Hürde dar
(Interview 1,3). „In den Kliniken […] ist das Problem, wer ordnet es an. Es gibt da
nicht so eine richtige Richtung, es macht auch jede Klinik für sich“ (Interview 1, Z.
287-289). Außerdem haben auch gerade die Universitätskliniken einen
klassischen Lehrauftrag und gehen eher weniger auf komplementäre Maßnahmen
ein, berichtete eine Interviewpartnerin (Interview 1).
Für diese Kategorie lässt sich abschließend zusammenfassen, dass es einige
Hindernisse bei der Anwendung von Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen
Bereich gibt. Eines der größten Hindernisse stellt die fehlerhafte Anwendung dar.
Weitere Probleme können Zeitmangel, Mitpatienten und die Frage der Anordnung
sein.
25
2.2.5 Weitere Anmerkungen
Abschließend merkten die Interviewpartnerinnen vor allem an, dass in
Deutschland, besonders in Norddeutschland, komplementäre Pflegemaßnahmen
viel zu selten eingesetzt werden (Interview 1,2,3). Der vermehrte Einsatz könnte
die Kompetenz der Pflegenden erhöhen (Interview 3). Gerade in der pädiatrischen
Onkologie sind komplementäre Maßnahmen wichtig (Interview 3).
„[Komplementäre Maßnahmen sind ein, d. Verf.] wichtiges Handwerkzeug, mit
dem sie selber […] Kontrolle […] haben, wo wir ihnen sonst so viel nehmen“
(Interview 3, Z. 154-157).
Außerdem wurde angemerkt, dass in anderen Ländern, wie beispielsweise in
Österreich, der Einsatz von Aromatherapie alltäglich ist (Interview 1). „Die (sind)
einfach so professionell aufgestellt (und sind uns) wahrscheinlich Lichtjahre
voraus“ (Interview 1, Z. 174-175).
3 Diskussion der Ergebnisse
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Literaturrecherche sowie die Ergebnisse
der Interviews diskutiert. Abschließend wird die Fragestellung „Welche
Einsatzmöglichkeiten gibt es für die komplementäre Pflegemaßnahme der
Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich?“ beantwortet.
In der Kategorie „Erfolge mit Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich“
berichteten die Interviewten durchgehend von positiven Erfahrungen. Die Kinder
und die Eltern fühlten sich, ihren Erfahrungen nach, durch die Anwendung mehr
wahrgenommen und haben sehr positiv auf die Anwendung der ätherischen Öle
reagiert. Von negativen Erfahrungen haben die Interviewten kaum gesprochen.
Wenn diese auftraten, dann häufig bei der falschen Anwendung der Öle. Diese
hauptsächlich positiven Erfahrungen sprechen dafür, dass ein vermehrter Einsatz
von ätherischen Ölen im pädiatrisch-onkologischen Bereich sehr lohnenswert
wäre. Gerade, weil viele Eltern im pädiatrisch-onkologischen Bereich bereits
komplementäre und alternative Maßnahmen verwenden, wie Laengler, Spix und
Seifert et al (2008) in ihrer Studie beschreiben. Wie eine Interviewpartnerin
berichtete, ist der Einsatz von ätherischen Ölen in anderen Ländern, wie
beispielsweise in Österreich, alltäglich. Auch in der Schweiz ist der Einsatz von
ätherischen Ölen fest in den Klinikalltag integriert (Zimmermann, 2011). In
26
Frankreich und Italien wird die Aromatherapie seit Jahren angewandt, allerdings
ist dort diese Aufgabe den Ärzten vorbehalten (Werner, Braunschweig, 2006).
In der Kategorie „Anwendungsmöglichkeiten für Aromatherapie im pädiatrisch-
onkologischen Bereich“ wurde berichtet, dass es eine Vielzahl von
Einsatzmöglichkeiten von ätherischen-Ölen, im pädiatrisch-onkologischen Bereich,
gibt. Als wichtigste Öle wurden Zitrone, Pfefferminze, Lavendel, Pergamon,
Ingwer, Orange, Limette, Grapefruit, Sandelholz, Patschuli, Rose, Melisse und
Mandarine-rot genannt. Diese Öle können unter anderem bei Übelkeit, Erbrechen,
Schlafstörungen, schlechten Stimmungen, Fieber, Angst, opiatbedingten
Harnverhalt und Obstipationen, Juckreiz, in der Sterbebegleitung und gegen
unangenehme Gerüche eingesetzt werden. Angewendet werden können die Öle
durch Wickel, Auflagen, Waschungen, Bäder und durch Raumbeduftung.
Vergleicht man die verschiedenen Anwendungsbereiche der ätherischen Öle mit
den Pflegeproblemen die in der pädiatrischen Onkologie, nach Rinner (2012), am
häufigsten auftreten, dann wird deutlich, dass ein Teil der Pflegeprobleme, nach
Meinung der Interviewpartnerinnen, mithilfe von ätherischen Ölen reduziert
werden könnten. Rinner (2012) gibt als Nebenwirkungen der zytostatischen
Therapie, beispielsweise Übelkeit und Erbrechen an. Von den Interviewten wurde
berichtet, dass sie besonders mit Zitrone, Ingwer, Pergamon und Pfefferminze
gute Erfahrungen in Bezug auf Übelkeit gemacht haben. Die Interviewten gaben
außerdem an, dass sie die Öle nicht nur bei Zytostatika bedingter Übelkeit
eingesetzt haben, sondern auch bei psychisch bedingtem Erbrechen. Auch
Zimmermann (2011) beschreibt, dass Pfefferminze traditional gegen Übelkeit und
Verdauungskrämpfe eingesetzt wird. Sie verweist jedoch darauf, dass dieses Öl
nicht für kleinere Kinder geeignet ist, da eine erhöhte Apnoegefahr besteht
(Zimmermann, 2011). Auf dieses Problem wiesen auch die Interviewpartnerinnen
hin. Hübner (2008) beschreibt in ihrem Buch den Einsatz von Ingwer bei
Chemotherapie bedingter Übelkeit. Traditionell wird Ingwer, wie auch
Pfefferminze, bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich eingesetzt (Hübner,
2008). Hübner (2008) verweist außerdem auf eine Studie, die einen positiven
Effekt von Ingwer auf Übelkeit nach der Chemotherapie nachweist. Diese Studie
ist allerdings nicht auf Kinder bezogen, eine Übertragbarkeit müsste geprüft
werden, da Kinder laut Werner und Braunschweig (2006) ein anderes
Geruchsempfinden haben als Erwachsene. Übelkeit und Erbrechen stellen, laut
27
der Interviewten, die Hauptnebenwirkungen auf pädiatrisch-onkologischen
Stationen, dar. Diese Erfahrung habe ich auch selber in meinen pflegerischen
Einsätzen gemacht. Allerdings gibt es zu dem Thema „Aromatherapie bei Übelkeit
und Erbrechen im pädiatrisch-onkologischen Bereich“ noch keine Studien, sodass
der Einsatz der Öle nicht evidenzbasiert ist. Auch Zimmermann (2011) verweist
auf keine Studien, sondern nur auf die traditionelle Anwendung des Pfefferminzöls
in diesem Bereich. Ndao, Ladas und Cheng et al (2010) untersuchten in ihrer
Studie den Effekt von Bergamottöl auf Angst, Übelkeit und Schmerzen vor,
während und nach einer Stammzellentransplantation. Sie konnten allerdings
keinen Effekt des ätherischen Öles nachweisen.
Als ein weiteres wichtiges ätherisches Öl hoben die Interviewpartnerinnen das
Lavendelöl hervor. Dieses wurde von ihnen vor allem bei Ein- und
Durchschlafproblemen angewandt. Auch Werner und Braunschweig (2006) zeigen
die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Lavendelöls auf. Sie bezeichnen es als
das wichtigste und beliebteste Öl in der Aromatherapie beziehungsweise
Aromapflege (Werner, Braunschweig, 2006). Nach Werner und Braunschweig
(2006) wirkt das Lavendelöl nicht nur anregend, sondern auch beruhigend.
Außerdem wird auf die jahrtausendlange Anwendung verwiesen, wie
beispielsweise die Ausräucherung von Pesthäusern (Werner, Braunschweig,
2006). Lubinic (1997) beschreibt ebenfalls die Anwendung von Lavendelöl bei
Schlafstörungen und Unruhezuständen. Allerdings wird in keinem der Bücher auf
Studien verwiesen und nur auf die traditionelle Anwendung des Öles.
Es zeigt sich deutlich, dass noch weitere Studien notwendig sind, um die Evidenz
der ätherischen Öle zu klären, gerade, weil laut Laengler, Spix und Seifert et al
(2008) viele Eltern, von pädiatrisch-onkologischen Patienten, komplementäre und
alternative Methoden anwenden.
In der Kategorie der Durchführung der Aromatherapie betonten die Interviewten,
dass die ätherischen Öle nur von fachkundigem Personal angewendet werden
sollten. Außerdem haben sie hervorgehoben, dass eine Zusammenarbeit
zwischen Pflegenden, Ärzten, Eltern und Patienten notwendig ist, um die
Aromatherapie bestmöglich durchführen zu können. Auch Zimmermann (2011)
beschreibt, dass die Person, die die Aromatherapie anwendet ein bestimmtes
Fachwissen benötigt, um einschätzen zu können, welche Öle sie für welche
Beschwerden anwenden kann. Zimmermann (2011) verweist in ihrem Buch auf
28
einige Institute, an denen man Ausbildungen zum Thema Aromatherapie machen
kann. Sie gibt zum Beispiel das „Freie Institut für Aromatherapie“, „Aroma Impulse“
und „AiDA Aromatherapy International“ an (Zimmermann, 2011). Allerdings merkt
Zimmermann (2011) auch an, dass es in Deutschland noch keinen einheitlichen
Lehrplan gibt aber die eben genannten Institute ungefähr die gleichen Inhalte
unterrichten. Bei der Durchführung der Aromatherapie muss außerdem das
Heilpraktikergesetz berücksichtigt werden. Nach § 1 Abs. 3 dürfen nur Personen,
die die Berufsbezeichnung „Heilpraktiker“ tragen, die Heilkunde ausführen. Zu den
Tätigkeiten gehören laut § 1 Abs. 2 des Heilpraktikergesetzes „jede berufs- oder
gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung
von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen“. Pflegende gehören
nicht zu der Berufsgruppe die Heilkunde, als auch die Aromatherapie, ausführen
dürfen. Laut Krankenpflegegesetz § 3 Abs. 2 sind Gesundheits- und
Krankenpflegende beziehungsweise Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende
dazu berechtigt, ärztlich veranlasste Maßnahmen eigenständig durchzuführen.
Also sind die Pflegenden auf die Anordnung der Aromatherapie von den Ärzten
angewiesen. Auf der anderen Seite berichteten die Interviewten davon, dass sich
viele Ärzte nicht gut mit dem Thema Aromatherapie auskennen. Dies beschrieben
auch Längler, Boeker und Kameda et al (2013) in ihrer Studie. Sie befragten
Kinderonkologen bezüglich des Einsatzes von komplementären und alternativen
Methoden, mit dem Ergebnis, dass ein großer Teil der Befragen nichts über die
Methoden während des Studiums gelernt hat und eine Vielzahl der Befragten nicht
mit den Angehörigen über komplementäre und alternative Methoden spricht
(Längler, Boeker, Kameda et al, 2013). Dies wurde auch in einer anderen Studie
deutlich. Laengler, Spix, Seifert et al (2008) fanden heraus, dass viele Eltern, die
komplementäre und alternative Maßnahmen anwenden, nicht mit den
behandelnden Ärzten darüber sprechen aber auch keine Informationen darüber
erhalten haben. Wie auch bereits die Interviewpartnerinnen betonten, ist die
„Anordnungsgeschichte“ ein schwieriges Thema auf den Stationen und es besteht
Klärungsbedarf.
Außerdem muss der Begriff „Aromatherapie“ bei der Anwendung in der Pflege
überdacht werden. Zimmermann (2011) kritisiert, dass der Begriff sehr
undifferenziert für die Anwendung von ätherischen Ölen genutzt wird. In den
meisten Fällen handelt es sich aber gar nicht um eine Therapie (Zimmermann,
29
2011). Werden ätherische Öle in der Pflege angewandt kann man eher von
Aromapflege sprechen (Werner, Braunschweig, 2006). Wird nicht mehr von einer
Therapie gesprochen, so ist die Durchführung nicht mehr Heilpraktikern
vorbehalten. Bei der Aromapflege handelt es sich dann um eine komplementäre
oder auch alternative Pflegemaßnahme, die von den Pflegenden
eigenverantwortlich durchgeführt werden kann (Henke, 1999). Auch
eigenverantwortlich durchführen dürfen Pflegende, nach Krankenpflegegesetzt § 3
Abs. 1, „Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und
ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit
und Krankheit“. Die Interviewpartnerinnen betonten, dass eine Anleitung der Eltern
und Patienten, in Bezug auf die Anwendung der ätherischen Öle, wichtig ist, um
diese auch zu Hause weiterführen zu können.
Die eigenständige Durchführung von Aromapflege ist, laut der Interviewten und
Stellhorn (2014), für die Pflegenden wichtig, um sich kompetenter aufzustellen und
mehr Maßnahmen eigenverantwortlich durchzuführen. Da es sich bei der
Anwendung von ätherischen Ölen, um eine Schnittstelle zwischen Therapie und
Pflege handelt, ist es wichtig, dass das gesamte Behandlungsteam
zusammenarbeitet, um das bestmögliche Ergebnis für die Patienten zu erzielen
(Stellhorn, 2014). Wie es auch schon von den Interviewten beschrieben wurde,
muss jede Station selber entscheiden, wie sie sich in Bezug auf die Anwendung
von ätherischen Ölen am Besten organisiert. Auch müssen die Fortbildungen auf
dem Gebiet der ätherischen Öle, meiner Meinung nach, deutlich mehr auf
pädiatrisch-onkologischen Stationen integriert werden, um diese mehr anwenden
zu können. Allerdings müsste auch geklärt werden, welchen Umfang diese
Fortbildungen haben müssten, um die ätherischen Öle fachgerecht einsetzen zu
können. Hierbei äußerte eine Interviewpartnerin ganz klar, dass Wochenendkurse
hierfür nicht ausreichend sind. Meiner Meinung nach ist es wichtig, eine
standardisierte Ausbildung in Deutschland einzuführen, um die Qualität der
Anwendung zu sichern.
In der Kategorie der Hindernisse, bei der Anwendung von ätherischen Ölen im
pädiatrisch-onkologischen Bereich, nannten die Interviewten vor allem die
fehlerhafte Anwendung der Öle, Zeitmangel und Mitpatienten.
Eine Interviewpartnerin berichtete davon, dass sich in Deutschland, besonders in
Norddeutschland, die wenigsten mit ätherischen Ölen auskennen. Auch
30
Zimmermann (2011) beschreibt das Phänomen des Nord-Süd-Gefälles. Wie es zu
diesem Unterschied kommt ist jedoch sehr fragwürdig. Eine Interviewpartnerin
vermutete, dass es möglicherweise mit einer geringeren Naturverbundenheit im
Norden zu tun haben könnte. Allerdings bin ich der Meinung, dass man dies nicht
verallgemeinert ausdrücken kann und sollte. Eine gewisse Naturverbundenheit
wird auch in Norddeutschland vorhanden sein.
Als ein weiteres Hindernis für die Anwendung von Aromatherapie wurden die
Mitpatienten genannt. Dieses Argument kann ich durchaus nachvollziehen, da ich
schon häufiger die Erfahrung gemacht habe, dass sich Mitpatienten durch
bestimmte Dinge gestört fühlen. Gerade bei der Anwendung von Raumbeduftung,
kann es sehr gut sein, dass einem Patienten der Duft gut tut und der andere
Patient den Duft als unangenehm oder störend empfindet. Dennoch kann
Aromatherapie auch anders angewandt werden. Laut Lubnic (1997) können
ätherische Öle auch über Massagen, Bäder, Kompressen, Packungen,
Abwaschungen und Abreibungen in den Körper gelangen. Hierbei besteht die
Möglichkeit, dass sich Mitpatienten nicht so sehr gestört fühlen, da der Duft durch
diese Methoden nicht im ganzen Zimmer verteilt wird, wie es bei der Beduftung
über eine Aromalampe der Fall ist.
Des Weiteren wurde der Faktor Zeit als Hindernis für die Anwendung der
Aromatherapie genannt. Besonders wurde hervorgehoben, dass die Anleitung der
Eltern beziehungsweise der Patienten viel Zeit in Anspruch nimmt. Allerdings
müsste man die Eltern oder die Patienten nur wenige Male anleiten, damit sie es
anschließend selbstständig durchführen könnten. Das Aufziehen und Anhängen
von Medikamenten nimmt auch Zeit in Anspruch, sodass es eigentlich kein
Argument gegen die Anwendung von ätherischen Ölen darstellen sollte. Eine
Waschung mit ätherischen Ölen würde wahrscheinlich mehr Zeit in Anspruch
nehmen aber wenn die Eltern darin angeleitet würden, könnten diese die
Waschungen durchführen. Die anderen Anwendungsmöglichkeiten der
ätherischen Öle, wie beispielsweise Raumbeduftung, nehmen theoretisch weniger
Zeit in Anspruch. Es trifft wahrscheinlich eher die Aussage einer anderen
Interviewpartnerin zu, die zugab, dass die Anwendung von ätherischen Ölen im
Klinikalltag häufig vergessen wird. Außerdem könnte die Frage der Anordnung
und Durchführung der Aromatherapie, beziehungsweise Aromapflege ein
Hindernis darstellen. Wie zuvor bereits beschrieben, gibt es bei diesem Thema
31
einige Hürden, die von den einzelnen Stationen geklärt werden müssen. Bei den
Pflegenden besteht wahrscheinlich die Unsicherheit, was sie durchführen dürfen
und somit greifen sie lieber auf die medikamentöse Therapie zurück, bei der die
Anordnung und Durchführung klar geregelt ist. Auch die eigenverantwortliche
Durchführung von Aromapflege könnte ein Problem darstellen, wenn sich die
Pflegenden in ihren Kompetenzen nicht sicher sind. Gezielte Schulungen des
Personals sind, laut der Interviewpartnerinnen wichtig, um eventuelle
Unsicherheiten und Unwissenheit der Pflegenden zu reduzieren und ihnen mehr
Vertrauen bei der eigenständigen Durchführung der Aromapflege bieten zu
können. Diese Schulungen könnten auch das größte Hindernis reduzieren,
welches die Interviewten nannten. Als Haupthindernis für die Anwendung von
ätherischen Ölen nannten die Interviewpartnerinnen die fehlerhafte Anwendung
der Aromatherapie. Laut Henke und Horstmann (2008) können ätherische Öle zu
Hautreaktionen führen, im schlimmsten Fall zu Verätzungen. Außerdem kann es
zu einem anaphylaktischen Schock kommen, gerade, wenn die Patienten zu
allergischen Reaktionen neigen (Henke, Horstmann, 2008). Eine
Interviewpartnerin berichtete davon, dass gerade bei der falschen Anwendung der
ätherischen Öle, diese in Verruf geraten und anschließend von den Eltern und
Patienten abgelehnt werden. Aus diesem Grund ist es meiner Ansicht nach sehr
wichtig, die Pflegenden und auch die Ärzte mehr zu schulen, um Aromatherapie
bestmöglich, mit dem größten Nutzen für den Patienten einsetzten zu können.
Abschließend lässt sich die Fragestellung „Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es
für die komplementäre Pflegemaßnahme der Aromatherapie im pädiatrisch-
onkologischen Bereich?“ beantworten. Die Interviewpartnerinnen nannten eine
Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten von Aromatherapie im pädiatrisch-
onkologischen Bereich. Diese kann vor allem bei Übelkeit, Erbrechen,
Schlafstörungen, schlechten Stimmungen, Fieber, Angst, opiatbedingten
Harnverhalt und Obstipationen, Juckreiz, in der Sterbebegleitung und gegen
unangenehme Gerüche eingesetzt werden. Somit könnte ein Teil der
Pflegeprobleme, die in der pädiatrischen Onkologie auftreten, mithilfe von
ätherischen Ölen reduziert werden. Es muss jedoch beachtet werden, dass
Aromatherapie die medikamentöse Therapie nicht komplett ersetzten kann.
Außerdem ist die Evidenz der Anwendung der ätherischen Öle in Deutschland
32
noch nicht ausreichend geklärt. Es besteht noch ein erheblicher
Forschungsbedarf, um die Fragestellung ausreichend beantworten zu können.
4 Limitationen
Eine der Hauptlimitationen dieser Arbeit stellt die Größe der Stichprobe dar. Es
wurden lediglich drei Experten interviewt, somit können die Ergebnisse nicht als
aussagekräftig bewertet werden und lassen sich nicht verallgemeinern. Ebenso
stammen die Experten alle aus dem Bereich der Pflege, somit wurde das Thema
nur von einer Seite betrachtet. Außerdem gibt es zu dem Thema „Einsatz von
Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen Bereich“ nur sehr wenig Literatur.
Aus diesem Grund konnten die Ergebnisse der Interviews nur mit wenigen Texten
verglichen werden. Außerdem wurde zum Teil ältere Literatur verwendet, da sonst
einige Bücher mit interessanten Inhalten nicht genutzt hätten werden könnten.
Außerdem wurde ein Teil der Literatur aufgrund der Eingrenzung der Sprache
ausgeschlossen. Es gab viele Artikel auf Französisch, diese konnten durch
fehlende Sprachkenntnisse allerdings nicht berücksichtigt werden.
Die rechtlichen Aspekte der Aromatherapie wurden teilweise beschrieben. Auf das
Modelvorhaben zur „Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten an ausgebildete
Pflegekräfte“ nach § 63 Abs. 3c SGB V wurde nicht eingegangen, da es den
Umfang der Arbeit überschritten hätte und die Aromatherapie nicht mit in den
übertragbaren ärztlichen Tätigkeiten aufgeführt wurde.
Einen weiteren Kritikpunkt der Arbeit, stellt der Titel dar. Eine Formulierung mit
dem Einsatz von ätherischen Ölen wäre vorteilhafter gewesen, da Aromatherapie
laut Heilpraktikergesetz § 1 Abs. 3 nur von Heilpraktikern und Ärzten durchgeführt
werden darf. Allerdings wird der Begriff der Aromatherapie auch häufig von
Pflegenden genutzt, wenn sie ätherische Öle einsetzten, dies fiel auch bei den
Interviews auf.
Eine weitere Limitation stellt die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2008)
dar. Die Auswertung der Interviews erfolgte nur in Anlehnung an die
Inhaltsanalyse nach Mayring (2008), da sonst der Umfang der Arbeit überschritten
worden wäre. Die Hauptpunkte der Auswertung wurden allerdings beachtet.
Aufgrund der Bearbeitungszeit und nur sehr gering vorhandener Fachliteratur
konnten nicht alle Gütekriterien nach Mayring (2002) eingehalten werden.
33
Allerdings wurde versucht, möglichst viele Kriterien zu beachteten. Der erneute
Austausch mit den Interviewten, zur Interpretation der Ergebnisse, konnte nicht
gewährleitstet werden, da der Zeitaufwand zu groß gewesen wäre. Auch die
Transkripte wurden den Interviewpartnern nicht erneut zugesandt, da auch dies
den zeitlichen Rahmen überschritten hätte.
5 Schlussfolgerungen
Abschließend lässt sich sagen, dass großer Forschungsbedarf auf dem Gebiet der
Aromatherapie besteht. Es gibt kaum Studien zum Thema „Aromatherapie im
pädiatrisch-onkologischen Bereich“. Auch allgemeine Studien zum Thema
Aromatherapie in der Pädiatrie sind kaum vorhanden. Um das Forschungsdefizit
zu reduzieren und die ätherischen Öle evidenzbasiert einsetzen zu können,
müsste noch eine Vielzahl von Studien zur Wirksamkeit bestimmter Öle, im
pädiatrisch-onkologischen Bereich, durchgeführt werden. Es gibt sicherlich
Erkenntnisse aus dem Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege aber ob sich
diese Ergebnisse auf den Bereich der Pädiatrie, besonders auf den pädiatrisch-
onkologischen Bereich, übertragen lassen ist fragwürdig. Wie Werner und
Braunschweig (2006) beschrieben haben, reagieren Kinder ganz anders auf
bestimmte Düfte und einige ätherische Öle können im pädiatrischen Bereich nicht
eingesetzt werden.
Auch in der Frage, wer genau die Aromatherapie durchführen sollte, gibt es noch
Klärungsbedarf. Außerdem besteht ein großer Bedarf an Aus- und
Weiterbildungen auf dem Gebiet der ätherischen Öle, damit diese im Klinikalltag
fachgerecht eingesetzt werden können und es zu keinen Fehlern bei der
Anwendung kommt. Die selbstständige Anwendung der ätherischen Öle durch
Pflegende, könnte meiner Meinung nach, das Selbstbild der Pflegenden stärken
und ihnen einen größeren Anteil an therapeutischen Tätigkeiten ermöglichen und
somit einen Schritt zur Professionalisierung leisten.
Eine Weiterführung dieser Studie wäre mit Sicherheit sehr interessant. Es könnten
mehr Experten zu dem Thema befragt werden, um die Aussagekraft der Studie zu
stärken. Außerdem wäre die Befragung anderer Berufsgruppen, wie zum Beispiel
der Ärzte, sehr empfehlenswert. Hierbei wäre vor allem interessant, wer ihrer
Meinung nach ätherische Öle im Klinikalltag anwenden sollte. Auch die Befragung
34
von Eltern, von pädiatrisch-onkologischen Patienten, wäre ein interessanter
Blickwinkel. Es wäre gut zu wissen, welche Erfahrungen sie mit dem Einsatz von
ätherischen Ölen gemacht haben und welche Einsatzbereiche sie sehen. Die
Befragung von Patienten wäre auch von großem Interesse, allerdings stellen
Kinder immer eine ethisch schwierige Gruppe dar aber unter bestimmten
Voraussetzungen könnten auch sie befragt werden. Schlussendlich muss noch
einmal hervorgehoben werden, dass es in dem Bereich der Aromatherapie im
pädiatrisch-onkologischen Bereich ein immenses Forschungsdefizit gibt aber die
Durchführung von Studien auf diesem Gebiet mit Sicherheit sehr lohnenswert
wären.
35
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Kursbuch für Ausbildung und Praxis. 5. aktualisierte Aufl. Stuttgart: Karl F.
Hauge Verlag in MVS Medizinverlag Stuttgart GmbH & Co. KG.
Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Tabelle zur Literaturrecherche in verschiedenen Datenbanken………. 1
Anhang 2: Tabelle zur systematischen Literaturrecherche………………………… 5
Anhang 3: Interviewleitfragen………………………………………………………….. 6
Anhang 4: Informationsblatt zur Studie……………………………………………….. 7
Anhang 5: Einverständniserklärung zum Interview………………………………….. 8
Anhang 6: Transkription der Interviews………………………………………………. 9
Anhang 7: Inhaltsanalyse nach Mayring (2008)……………………………………... 29
Anhang 1
1
Tabelle zur Literaturrecherche in verschiedenen Datenbanken
Tabelle 1: Literaturrecherche
Datenbank Suchbegriffe Limits Treffer Relevante
Treffer
HAW -
Katalog
Aromatherapie* alle Wörter,
Erscheinungsjahr
1995 -2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
6 4
ätherisch* Öl* alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
1995 – 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
7 3
Aromatherapie*
Pädiatrie*
0 0
Aromatherapie*
Onko*
0 0
pädiatrische
Onkologie
alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
2 2
Komplementäre* alle Wörter, 0 0
Anhang 1
2
Pflegemaßnahme* Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
Forschungsmethoden
Pflege
alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
2 0
Qualitative
Inhaltsanalyse
Mayring
alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
9 2
beluga Aromatherapie* Bücher, E-Artikel,
Erscheinungsjahr
ab 2000, Sprache:
Deutsch
75 5
Aromatherapie*
Kinder*
Bücher, E-Artikel,
Erscheinungsjahr
ab 2000
2 2
Aromatherapie*
Kinder* Onko*
Bücher, E-Artikel,
Erscheinungsjahr
ab 2000
1 1
Anhang 1
3
Campus
Katalog
Aromatherapie* alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
8 4
Aromatherapie*
Pädiatrie*
alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
0 0
Aromatherapie*
Onko*
alle Wörter,
Erscheinungsjahr:
2005 - 2016,
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
1 0
Komplementäre*
Pflege*
Materialart: Bücher,
Zeitschriften, online
Zeitschriften, online
Ressourcen,
Aufsätze
9 1
CINAHL aromatherapy AND
pediatrics OR
children AND
oncology
English, German 3 2
Anhang 1
4
Cochrane
Library
aromatherapy AND
pediatrics OR
children AND
oncology
0 0
aromatherapy AND
pediatrics OR
children
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Cambase Aromatherapie* Erscheinungsjahr
ab 2000
20 0
Anhang 2
5
Tabelle zur systematischen Literaturrecherche
Tabelle 2: Systematische Literaturrecherche bei Medline mit pubmed
Suchnummer Suchkombination Suchbegriffe Limitationen Ergebnisse
1 aromatherapy 983
2 aroma therapy 1042
3 essential oil 16917
4 essential oils 15209
5 1 OR 2 OR 3 OR 4 19096
6 cancer 3274087
7 oncology 2914537
8 cancerous 16330
9 6 OR 7 OR 8 3338970
10 child 1883942
11 children 2076188
12 pediatric 554348
13 infant 1042840
14 10 OR 11 OR 12
OR 13
2661379
15 5 AND 9 AND 14 35
16 15 Languages:
English,
German
Species:
Humans
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Anhang 3
6
Interviewleitfragen
Welche Erfahrungen haben Sie mit Aromatherapie im pädiatrisch-onkologischen
Bereich gemacht?
1. Können Sie eine Situation schildern, in der Sie Aromatherapie angewandt
haben?
a. Warum haben Sie das gemacht?
b. Welche Vorteile sehen Sie durch die Aromatherapie?
2. Welche Anwendungsmöglichkeiten sehen Sie für Aromatherapie im
pädiatrischen-onkologischen Bereich?
3. Wer sollte Ihrer Meinung nach die Aromatherapie durchführen?
4. Welche Hindernisse sehen Sie bei der Anwendung von Aromatherapie im
pädiatrisch-onkologischen Bereich?
Anhang 4
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Informationsblatt zur Studie
Sehr geehrte Teilnehmerinnen, sehr geehrte Teilnehmer,
hiermit lade ich Sie herzlich ein, an meiner Studie zum Thema „Einsatz von
Aromatherapie im pädiatrisch - onkologischen Bereich“ teilzunehmen.
Ich bin Studierende im dualen Studiengang Pflege im achten Semester an der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Im Rahmen meiner
Bachelorarbeit führe ich diese Studie durch.
Das Forschungsziel dieser Studie ist es, einen Überblick über den möglichen
Einsatz von ätherischen Ölen in der onkologischen Pädiatrie in Deutschland zu
geben.
Ich habe Sie als Experten ausgewählt, da Sie bereits Erfahrungen im Bereich der
pädiatrischen Onkologie und auch mit dem Einsatz von Aromatherapie haben. Ihre
Meinung als Experte ist mir daher extrem wichtig.
Das Interview wird ungefähr 30 Minuten in Anspruch nehmen.
Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und es entstehen keine Nachteile oder
Risiken für Sie, wenn Sie sich gegen eine Teilnahme entscheiden sollten. Die
Daten werden in anonymisierter Form weiter verarbeitet.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne unter folgender E-Mail-Adresse zur
Verfügung: [email protected]
Nach einer Bedenkzeit von 48 Stunden können Sie sich entschließen an meiner
Studie teilzunehmen. Wenn Sie sich für eine Teilnahme entscheiden, bitte ich Sie
die Einverständniserklärung zu unterschreiben. Diese bringe ich zum individuell
vereinbarten Interviewtermin für Sie mit.
Mit freundlichen Grüßen
Vivien Kellmann
Anhang 5
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Einverständniserklärung zum Interview
Teilnehmer/ Teilnehmerin:____________________________________
Ich erkläre mich dazu bereit, in Form eines Interviews, an der Studie zur Erstellung
einer Bachelorarbeit teilzunehmen. Ich wurde über das Ziel und den Verlauf des
Interviews informiert. Ich stimme zu, dass das Interview aufgenommen wird. Ich
kann die Aufnahme des Interviews jederzeit abbrechen, ohne dass mir dadurch
irgendwelche Nachteile entstehen.
Ich bin damit einverstanden, dass das Interview angelehnt an die Inhaltsanalyse
nach Mayring (2008) ausgewertet wird. Für die weitere wissenschaftliche
Auswertung sind alle Angaben anonymisiert. Mir wird außerdem versichert, dass
wissenschaftliche Veröffentlichungen nur in Ausschnitten zitiert werden, um
sicherzustellen, dass ich auch durch die in dem Interview gemachten Aussagen
nicht für Dritte erkennbar werde.
Ort, Datum, Unterschrift
Hamburg, den
________________________________________________
Anhang 6
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Transkription der Interviews
Interview 1
I: Interviewer
E: Interviewpartner
…. Pause
#: Unterbrechung durch anderen Gesprächspartner
GROßBUCHSTABEN: Betonung
Kursiv: nonverbal (Gestik, Mimik etc.)
I: Welche Erfahrungen haben Sie den mit Aromatherapie
gemacht so im pädiatrisch- onkologischen Bereich?
E: Ja, also speziell auf den pädiatrischen – onkologischen
Bereich…
I: Hmm genau.
E: Ähm okay, ich hab… jetzt muss ich mal überlegen ist bestimmt
15, 16 Jahre her, da hab ich damit angefangen und ich hab ganz
lange auf ner Kinderonkologischenstation gearbeitet, erst in
Braunschweig und ähm dann irgendwann ja später dann im UKE
auf der Kinder 1. Und angefangen hat es eigentlich durch
Anregung von Eltern.
I: Ah, okay.
E: Die gesagt haben Mensch, wir haben hier so viele
Nebenwirkungen und bekämpfen die mit dem nächsten
Medikament und dann kommt die nächste Nebenwirkung und
dann kommt, dann setzt man das nächste Medikament ein und
ob man dann nicht alternativ etwas machen und das war, wenn
man sich das jetzt mal so überlegt das muss vor 2000 gewesen
sein. Ja kommt ja ungefähr hin. Ähmm, da gab es mal so einen
Hype und dann wurde es mal wieder, ja dann ist das mal wieder
ein bisschen eingeschlafen und wenn man jetzt mal so zurück
guckt, ist das immer mal wieder so gewesen. Also ähm auch ähm
auch Kräuterheilkunde Hildegard von Bingen und so weiter… und
wenn man wirklich in das Thema so ein bisschen tiefer einsteigt,
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dann merkt man auch okay es gab immer mal so Phasen und
dann wurde es wieder weniger. Es ist natürlich so, wenn man in
der Klinik arbeitet ist es schwierig und man kommt an seine
Grenzen ähhm ähmm was auch einfach dann das Ganze mit
dem medizinischen Personal das ganze angeht. Ich hatte da
immer wirklich viel Glück muss ich sagen, die kannten sich nicht
damit aus und haben mir relativ freie Hand gelassen. Angefangen
haben wir mit Zitrone, Pfefferminze, Lavendel, das weiß ich auch
noch so genau, weil wir die Öle damals ähm noch über die
Apotheke beziehen konnten ähm allerdings so im Nachhinein
geguckt waren es nicht die besten Öle ähm wusste ich damals
noch nichts ne, hatte ich mich noch nicht so viel mit beschäftigt.
Wir haben sie gezielt eingesetzt bei Übelkeit und Erbrechen bei
Kindern ähm wir haben sie bei Ängsten, bei Schlaflosigkeit, bei
Fieber äh haben wir bestimmte Sachen eingesetzt ähm bei
Harnverhalt, also alles was mit ähm ja sagen wir mal opiatbedingt
Harnverhalt oder auch opiatbedingter Obstipation haben wir dann
auch irgendwie oder auch Juckreiz unter Opiaten und nach
Knochenmarkstransplantationen, dann aber später erst im UKE,
wo wir dann mit Juckreiz zu tun hatten, extrem. Ähm bei
ätherischen Ölen muss man ja ganz klar sagen, es gibt einmal
die körperliche Ebene worauf sie wirken und die psychischen
Ebene und ähm im Enddefekt bedingt sich das beides ja auch
miteinander, weil wir die Öle ja auch in die Nase aufnehmen und
parallel ja auch was machen aber ähm in der Dosierung liegen
wir da unterschiedlich und ähm, wenn wir nen bestimmtes sag
mal Symptom im Kopf haben also Übelkeit, Erbrechen ist ja so in
der Kinderonkologie das Thema…ähmm dann geht es natürlich
erstmal vorrangig erstmal darum über die Nase über die Düfte in
dem Sinne dann das ganze aufzunehmen und da was zu
beeinflussen. Das kann man halt mit Zitrone, Pergamon,
Pfefferminze und äähm… Zitrone, Pergamon, Pfefferminze und
Ingwer. Aber angefangen wirklich mit diesen drei Hauptölen und
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dann aufgebaut und es ist aber ganz viel von den Eltern gefordert
worden also eingefordert worden, genau. Die Kinder haben es
super gut angenommen, die haben ähm es gab damals, ich habe
damals in der medizinischen Hochschule in Hannover meine
Fachweiterbildung gemacht und da gab es ne Studie damals ne
Lavendelstudie haben die gemacht ähm bei Einschlaf- und
Durchschlafproblematiken bei Kindern auf ner Onkologischen
Station bedingt durch Medikamente natürlich, ständig irgendwie
pflegerische Versorgung irgendwie Nachts aber auch der
Lautstärkepegel der drum herum herrscht und ähm die haben die
Eltern angeleitet mit Lavendel wirklich Wickel und Auflagen zu
machen und haben das über einen Zeitraum, ich glaube viertel
Jahr damals, durchgeführt und die Eltern konnten es natürlich zu
Hause weiter machen und die haben wunderbare Erfolge damit
erzielt. ABER natürlich im Klinikalltag ein Aufwand, wenn man es
einmal den Eltern gezeigt hat können die es ja auch selber
machen aber so was geht halt leider wirklich unter. Aber ich habe
durchweg positive Erfahrungen gesammelt, das muss man
wirklich sagen ja. Ähm, was war mir den jetzt gerade eben noch
eingefallen? Was haben wir den noch ausprobiert? Also dann
nachher hier in Hamburg schon nochmal mehr, da haben wir
auch einen Schrank der hieß richtig für komplementär Medizin
oder Pflege dann in dem Sinne und da war dann, konnten wir halt
an ein bestimmtes Budget und konnten halt auch Öle einkaufen
und dann ging es vorrangig um ähm um Zitrusöle waren so
Orange, Mandarine-rot, Limette, Grapefruit äh Zitrone natürlich
und dann so die Sachen dazu also wirklich Lavendel natürlich
absolut, weil das ist das wichtigste Öl dann ähm Zeder,
Sandelholz, Patschuli, Rose, Melisse so was in der Art halt und
damit habe ich dann auch gezielt gearbeitet. Viel Raumbeduftung
auch gemacht auch bei unangenehmen Gerüchen, das ist ja
auch so ein riesen Thema und wir haben es dann nachher auch
mal eingesetzt im neuropädiatrischen Bereich allerdings, aber da
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lagen ja auch onkologische Patienten, dann aber eher so zur
ähm wirklich Raumbeduftung den ganzen Flur um auch mehr
Konzentration für das Personal auch zu machen.
I:Ah, ja interessant.
E: Also einmal so die gezielten Symptome die auftreten können
unter bestimmten Therapien, ähm, da geht es dann natürlich
ganz viel also so klassisch auch Mundpflege ist ja so ein riesen
Thema gewesen. Ähm, da haben wir mit verschiedenen Tees
gearbeitet ähm, das ist mal mehr und mal weniger gut
angekommen…sag ich mal so Salbeitee war so ne ganze Zeit
lang, Kamile wurde mal wieder raus genommen, weil äh die
Kinder haben es eh nicht gemocht und jetzt ist es eher so der
Part ... jetzt geht es eher so in die Richtung äh gezielt eben mit
Hydrolaten zu arbeiten oder mit Sanddornfruchtfleischöl im
Mundschleimhautbereich dann joar.
I: Und haben Sie auch so ein konkretes Beispiel für mich, also
das sie so ein Kind vor Augen haben, wie es gewirkt hat genau
bei dem?
E: Mhh hab ich. Dass war dann aber hier schon. Ähm, ja aber der
hatte keine onkologische Erkrankung. Muss ich nochmal was
anderes gucken. Also gegen Übelkeit und Erbrechen am besten
würde ich sagen, dass ist so das beste vielleicht.
I: Genau, dass wäre super, ist ja auch die Hauptnebenwirkung.
E: Die meisten, gerade die Jugendlichen, haben nicht nur durch
das Medikament das Problem, dass sie natürlich spucken,
sondern auch einfach dieses ähm dieses psychische einfach. Die
sehen die Flasche oder den Beutel schon und schon fangen sie
an zu spucken. Ähm und da gezielt wirklich zu gucken, wir haben
es damals mit Zitrone und Pfefferminze probiert, ich bin
mittlerweile, habe natürlich auch ein paar Ausbildungen gemacht,
in dem speziellen Fall würde ich jetzt noch andere Öle einsetzten.
Aber das hatten wir zur Verfügung und das haben wir probiert.
Zum einen über die Duftlampe, wenn man keine Duftlampe hat
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kann man es auch über eine Kompresse steuern das Ganze oder
ne Schale mit Wasser auf die Heizung stellen und ähm dieses,
man weiß bei der Zitrone, dass es natürlich zum einen ähm so
was ganz fruchtiges, wenn man sich jetzt so ne Zitrone vorstellt,
sofort die Speichelproduktion wird angeregt, ja, dann müssen wir
öfter schlucken, beschäftigen sich mit andern Sachen, sind
abgelenkt. Das ist das Eine. so man weiß bei der Zitrone, dass
sie gezielt gegen Übelkeit eingesetzt werden kann. Und ähm es
gibt so bestimmte ätherische Öle, die sind auch ziemlich gut
untersucht mittlerweile auch in der Wirkung, das bekannteste ist
natürlich auch Lavendel aber Zitrone und weil es natürlich auch
ein günstiges Öl ist, was man ähm ähm kaufen kann. Ähm, da
weiß man halt bei einigen Sachen, dass die halt wirklich gezielt
wirken. Was wir auch gemacht haben ähm ist ne
Eukalyptusblasenauflage bei äh Miktionsstörungen. Also alles,
wenn die Blase nicht mehr so will oder opiatbedingt einfach ein
Problem da ist, was wir auch erlebt haben oder auch bei
schwerste mehrfach behinderten Patienten, vielleicht auch durch
einen Hirntumor oder so was und so weiter. Ähm, dass wir gezielt
mit ner Auflage mit Eukalyptusglobulus gearbeitet haben in einer
bestimmten Konzentration und ähm das als Auflage ca. eine
halbe Stunde drauf hatten und danach hat das dann wirklich
funktioniert. Es gibt auch bestimmte Öle die man gegen Ödeme
einsetzen kann, das ist das Problem, da muss man immer
gucken, was man für Ärzte vor Ort hat, da sind nicht immer alle
offen dafür. Aber ich denke mal so Übelkeit und Erbrechen und
halt abends so ähm zum Einschlafen, da kann man ne ganze
Menge machen und da haben wir auch ne Menge gemacht ähm
wir waren auf der Onkologie relativ frei in dem was wir machen
konnten, das weiß ich nicht, wie es heute ist. Wir waren da relativ
frei, weil in dem Sinne auch ähm war Frau X noch da ääähm, die
ist da schon mit aufgesprungen, so und hat uns dann auch so ein
bisschen, wir haben natürlich auch nach ähm nach Standards
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gearbeitet also wir haben dafür auch ne Richtlinie richtig auch äh
entworfen und haben bestimmte äh Mundpflegegeschichten
Alternativen oder gegen Übelkeit, Erbrechen halt, wie gesagt, so
was eingesetzt. Man könnte halt noch viel, viel mehr machen. Ja.
I: Und welche Vorteile sehen Sie direkt da drinnen Aromatherapie
anzuwenden?
E: Hmm, dass sie k kaum Nebenwirkungen haben, wenn man
sie, ich sag mal, fachgerecht und professionell einsetzt. Das
Problem, was wir in Deutschland haben, ist auch speziell wirklich
Deutschland oder auch Norddeutschland, die wenigsten kennen
sich damit aus und sie denken, sie kennen sich damit aus und
machen dann die Maggi-Methode – wir kippen immer noch ein
bisschen was nach und kennen eigentlich nicht wirklich die
Wirkung der bestimmten Öle.
I: Okay.
E: Und ich habe meine Ausbildung ja in Österreich gemacht, das
hat auch einen Grund, warum wir das da gemacht haben, weil die
einfach so professionell aufgestellt sind und einfach uns
wahrscheinlich Lichtjahre voraus sind. Ähm, weil alle
Einrichtungen mit ätherischen Ölen arbeiten und die wenigsten
machen es nicht. Da ist genau das Umgekehrte der Fall. Und
dieses Institut, wo wir das gemacht haben war… die arbeiten
auch schon relativ lange damit auch in der Ausbildung und in 360
Stunden Ausbildung hinter uns gebracht mit ner kompletten
Biochemie und, wenn man das erlebt hat oder lernen durfte, dann
versteht man natürlich auch, warum bestimmte Öle gezielt
eingesetzt werden müssen. Also ich habe grundweg positive ähm
ja, ich sage mal Erfahrungen gemacht. Es gibt ja immer, wie bei
der Homöopathie auch, immer auch mal paradoxe Reaktionen
oder auch ne Zweiverschlimmerung ja oder auch ne
Erstverschlimmerung, wie auch immer. Ähmm, das habe ich
vielleicht in der ganzen Zeit zwei oder drei Mal ähm okay, dann
muss man aber sagen, liegt es meist daran, das man vielleicht
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auch nicht ne gute Anamnese gemacht hat, was natürlich mit
dazugehört. Oder es wurde einem nicht alles mitgeteilt. Das mal
also, dass man eine Abneigung gegen irgendwas hatte und oder
irgendwas gar nicht mochte oder auch irgendwas vorgefallen ist,
da kann man bestimmte Öle nicht einsetzten, weil es das ganze
nochmal hervorbringt. Das geben wirklich nicht immer alle an,
das muss man dazu sagen und bei Kindern ist es so, Kinder sind
total offen dafür, sie sind grundehrlich, sie sagen auch es stinkt
hau mir ab damit oder die sagen es riecht total gut, was ist den
das. Gerade bei meinen eigenen Kindern habe ich es beobachtet
ähm und die sind eigentlich sehr dankbar dafür, dass sie das das
sie selber auch etwas mitbestimmen können. Ähm klar die
Jugendlichen so, sage ich mal so in der Pubertät, die haben dann
entweder gesagt „Oh ne, lass mich mit dem ganzen Scheiß
zufrieden!“ oder „Ja klar, ich probiere mal aus.“ Ähm, da muss
man wirklich sagen war es sehr unterschiedlich aber in der
Wirkung speziell, wenn man da jetzt mal guckt haben wir wirklich
gute Erfahrungen gemacht. In dem hingehend vielleicht auch
nochmal ähm mit dem Hintergrundwissen dann auch, wenn man
gezielt Sachen auch einsetzten kann, es gibt ja mittlerweile auch
ne ganze Menge Studien darüber, ja. Pfefferminze gegenüber
gestellt mit Paracetamol, MRSR Sanierungen, Virusbelastungen
in der Luft und so weiter… also es gibt ne ganze Menge ähm, die
hier aber nicht so bekannt sind, das ist das Problem.
I: Ja, das stimmt.
E: Da sehe ich das große Problem. Warum es so ist haben wir
schon spekuliert, vielleicht fehlt uns einfach so ein bisschen die
Nähe zur Natur oder so hier Oben irgendwie so auf dem platten
Land, weil in Süddeutschland ist es ja doch nochmal ein bisschen
anderes. Die anthroposophischen Kliniken arbeiten ja auch, die
sind ja auch ganz anders aufgestellt und aufgerüstet und auch
ähm haben einen anderen Auftrag nochmal. Äh Uniklinik hat halt
nen ganz klassischen Lehrauftrag. Und auch… da war es
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schwierig aber die mussten sich darauf einstellen, weil viele
Eltern es einfach wollen. Wenn man dem ganzen nicht
nachkommt machen sie es sowieso. Aber sie machen es dann
eher nicht sachgemäß und das da sehe ich die große Gefahr.
Muss ich sagen. Also in der sachgerechten, sachgemäßen
Anwendung, mit nem gewissen Hintergrund, auch von Leuten,
die sich auskennen… ist einfach super gut in der Begleitung…
ach es ersetzt keine Therapie, das muss man immer nochmal
dazu sagen, ja, man kriegt viele Sachen damit ähm damit in den
Griff, das haben wir selber getestet, ja an uns und auch, wir
mussten so zwanzig Praxisbeispiele bringen und mussten
Rezepturen und alles Mögliche selbst erstellen. Also wir wissen
schon, wir haben die ganze Familie durchgetestet ob da jetzt nen
Cholesterinspiegel hoch war, nen Blutdruckproblematik oder so
ne und wir wissen um die Wirkung dabei. Alsoo und die ist ja jetzt
zum Glück mittlerweile auch wissenschaftlich nen Teil
nachgewiesen und das wissen die meisten hier oben nicht. Wir
machen da auch Unterricht drin in den Palliativ Care - Kursen, in
der Sternenbrücke und in der Diakonie, da sitzen halt auch so
sehr interessante Kinderärzte und ähm da führe eigentlich auch
regelmäßig Diskussionen über Pinimenthol Babix und so ne
Geschichten, was man alternativ vielleicht ja auch mal einsetzten
könnte um nicht das Menthol über die Säuglinge zu bedampfen,
weil, was das eigentlich damit machen kann ähmm das
Bewusstsein ist nicht dafür da. Ich würde jetzt nicht sagen bei
allen, also ne Offenheit ist bei einigen zu mindestens zu merken,
weil sie sagen „Oh, das bietet ja doch nochmal andere
Möglichkeiten.“ Aber ich finde es immer so faszinierend, dass
manche noch nie etwas davon gehört haben und ne, das gibt es
doch gar nicht… also irgendwie… fast jeder hat doch zu Hause
eine Duftlampe stehen… also zu mindestens schon Mal
geschenkt bekommen oder so… also ja…also ich persönlich und
auch, wenn ich im klinischen Bereich bin, auch wenn ich jetzt hier
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in den Familien schaue, ich war gestern auch gerade in einer
Familie, da macht die Mutter auch immer Wundpflegeöl ,
mittlerweile kann sie es selber herstellen, weil sie weiß, wie es
geht. Also setzt sie jetzt immer bei ihrem Kind ein, wenn sie
merkt… okay, da kommt es wieder eine Rötung oder es hat zu
lange auf einer Stelle gelegen so, also alles was so mit
Dekubitusprophylaxen und so weiter zu tun hat… ist schon ne
schöne Sache.
I: Ja, wirklich interessant. Ähm genau, dann noch eine Frage.
Wer sollte es durchführen? Also, sollte es von den Ärzten
angesetzt werden eher oder von der Pflege direkt selbstständig?
E: lehnt sich zurück und lächelt Ja, ganz spannende Frage. Also,
das kommt auf das Krankenhaus drauf an. Also ich sage mal so
grundsätzlich, also so von der Anwendung her, sollten die es
machen, die eine Ausbildung darin haben. Und da rede ich nicht
von einem Wochenendkurs oder von vier Stunden in der Palliativ
Care-Ausbildung, das kann man vergessen. Da kriegt man noch
nicht mal einen Einblick. Also es sollte schon jemand sein und
das ist das große Problem, was ich eher sehe, dass die Leute es
anwenden, die sich dafür zwar interessieren aber kein
Hintergrundwissen haben und dann passieren nämlich genau
Fehler. Also es sollten schon Leute sein, die sich, die eine
Ausbildung gemacht haben oder wir machen jetzt auch bei zwei
Kliniken machen wir, führen wir so in House Schulungen mit
Konzepteinführung und ähm ähm und ja Erstellung einer Leitlinie.
Ich glaube es braucht auch, aufgrund dieser Qualitätssicherung
auch so eine Geschichte äähm braucht es ne fundierte und
professionelle äh Sicherung, weil sonst passieren genau die
Sachen wie Überdosierung. Es können dann Hautreaktionen
entstehen, wenn man bestimmte Sachen unsachgemäß macht
und dann kommt das Ganze wieder in den Verruf. In der Klinik
weiß ich, ist das Problem, wer Ordnet es an. Es gibt da nicht so
ne richtige Richtung für, es macht auch jede Klinik für sich, das
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muss ich wirklich dazu sagen. Jede Einrichtung schafft da für sich
eigene Strukturen. Wir haben es so gemacht im UKE, dass wir es
besprochen haben, dass wir gesagt haben „Okay, wir würden
jetzt das und das gerne mal ausprobieren.“ Und wir mussten es
dokumentieren. Ansetzten ist ne Sache, die Ärzte kennen sich
gar nicht damit aus. Die haben dann immer nur gesagt, okay
nach Leitlinie so und so oder wir haben geschrieben
Durchführung mit dem und dem Öl, nach Leitlinie so und so. Ähm
aber natürlich auch ne Evaluation, sprich zu gucken, was ist
dabei rausgekommen und ähm mit der Anordungsgeschichte ist
so ein Thema, weil die können es mir da alles aufschreiben aber
im Endeffekt ist es ähm… hat keinen Sinn in dem Sinne dahinter,
weil ähm äh ich sehe es zwar als Medikament, so sehe ich es
auch, ich sage auch immer „Für mich sind die ätherischen Öle
wie Medikamente“, weil sie halt 100 prozentig reine
Pflanzenpower sind wirklich und ähm, wenn man die falsch
einsetzt, dann kann man jemanden damit schaden ähm von der
oralen Einnahme mal ganz abgesehen, das kann man machen
aber man muss halt wissen was man da macht. Ähm aber man
kann natürlich auch Hautreizungen, man kann auch ne Allergie
auslösen damit, wenn man es falsch einsetzt und man weiß
vielleicht auch einige Sachen von dem Patienten nicht, deshalb
denke ich, es gehört in geübte Hände, in fachgerechte Hände,
das ist glaube ich richtig wichtig. Und der Arzt ist nicht immer in
jedem Fall Fachgebiets, kenn sich nicht in jedem Fachgebiet aus.
Und ähm gut, ich hatte, wie gesagt, immer gute Stationsärzte, die
dann immer zu mir gesagt haben „Ähm, keine Ahnung, mach
mal!“. Nee und teilweise dann auch in den Visiten dran gedacht
haben. Dann haben sie gesagt „Ah, wir haben hier ja jemanden,
der kennst sich damit aus, mit der können Sie sich dann später
mal unterhalten.“. Das ist dann natürlich toll aber es machen nicht
alle, das weiß ich. Das machen vielleicht die wenigsten aber,
wenn man, man kriegt es hin, wenn man… man es offen
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kommuniziert und nicht hinter dem Rücken macht, das ist auch
nochmal so ein Thema, sag ich dann auch immer, habe ich dann
auch immer den Eltern, sage ich heute noch „Wenn Sie
irgendwas Alternatives machen wollen, finde ich es großartig
aber Sie müssen es uns sagen.“. Nur, dann wenn man es weiß,
kann man auf bestimmte Sachen Rücksicht nehmen und viele
haben sich nicht getraut homöopathische Sachen, haben sie
gemacht aber haben sie nicht gesagt. Und dann ist es natürlich
ein Problem, wenn ich dann noch mit einem ätherischen Öl
ankomme, dann hebt sich bei einigen Sachen dann auch die
Wirkung auf, das muss man halt auch wissen.
I: Ja, okay, super interessant.
E: Ja, auf jeden Fall ist es!
I: Ja, das waren meine Fragen schon. Vielen Dank.
E: Ach ja, Mensch.
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Anhang 6
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Interview 2
I: Interviewer
E: Interviewpartner
…. Pause
#: Unterbrechung durch anderen Gesprächspartner
GROßBUCHSTABEN: Betonung
Kursiv: nonverbal (Gestik, Mimik etc.)
I: Welche Erfahrung hast du allgemein mit Aromatherapie
gemacht?
E: Ganz unterschiedliche…ähmm ich hab das den Kindern öfters
angeboten in Bezug, zum Beispiel ähm, wenn die unter der
Chemotherapie Übelkeit bekommen haben. Manchen können das
gar nicht ab und manche sind total begeistert davon. Oder ähm, es
gibt ein Öl, das Lavendelöl, das soll so ein bisschen beruhigend
wirken, das habe ich manchen Kindern, wenn sie es wollten
Abends aufs Kopfkissen getropft und manche haben dann immer
schon gesagt „Oh hast du da ein Lavendelöl dabei?“ lächelt Und
andere konnten es gar nicht riechen. Also wirklich ganz
unterschiedlich Erfahrungen.
I: Okay und kannst du eine Situation schildern, wo du es direkt
angewendet hast? Also ein konkretes Beispiel.
E: Ähm genau…also, wenn ich im Nachtdienst war oder im
Spätdienst habe ich die Kinder oft gefragt, ob sie ein paar
Tröpfchen Lavendelöl aufs Kopfkissen haben möchten und ähm im
Bezug auf die Übelkeit habe ich es auch eingesetzt, gerade
Pfefferminze und auch Orange ist gut gegen Übelkeit, weil
Chemotherapie ja als Nebenwirkung Übelkeit verursacht.
I: Okay… und welche Vorteile siehst du in der Anwendung von
Aromatherapie?
E: Ich glaube es ist einfach nochmal ein Stück der Zuwendung
gegenüber dem Patient und der Patient fühlt sich wahrgenommen
oder auch ernst genommen… ähhm und durch….ja ähm dadurch
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Anhang 6
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signalisiere ich ihm ja auch, dass ich ähm ihn ernst nehme und es
nochmal eine Alternative zu gleich medikamentösen… ähm… als…
zu Medikamenten also verabreichen so lacht laut auf…genau.
I: Und äh welche anderen Anwendungsmöglichkeiten siehst du
allgemein. Also du hattest ja schon gesagt bei Übelkeit. Wo könnte
man es noch anwenden?
E: Genau, bei Schmerzen, Kopfschmerzen zum Beispiel, das ist
ganz beliebt. Ähm einfach zur Raumerfrischung ist es sehr gut. Es
gibt verschiedene Waschungen ähm gerade auch MRSA und so
genau. Wickel und Auflagen kann man gut auch mit Aromatherapie
machen, Bäder.
I: Und wer sollte es deiner Meinung nach durchführen?
E: Die Pflege, in Kooperation mit den Eltern, also glaube ich wäre
das Beste. Soo...und das Hand in Hand.
I: Denkst du man braucht eine Ausbildung dafür?
E: JA, finde ich schon sinnvoll.
I: Okay. Und welche Hindernisse siehst du bei der Anwendung von
Aromatherapie gerade im pädiatrisch – onkologischen Bereich?
E: Also…Einschränkungen finde ich gibt es eigentlich keine. Ich
würde es immer ausprobieren und anbieten. Und, wenn es dem
Patient oder auch den Eltern nicht zusagt, dann kann man es
jederzeit abbrechen. Aber ich finde es eigentlich SEHR positiv und
es hat mehr Vorteile als Nachteile. lacht
I: Okay.
E: Es ist ja auch so was Schönes, so mit den Düften und so.
I: Genau, welche Düfte wurdest du prinzipiell anwenden?
E: Bei kleineren Kindern würde ich immer eher, ruhige Düfte. Es
gibt ja auch ganz unterschiedliche Düfte mit Herznote und so. Bei
kleineren Kindern würde ich immer eher Lavendel oder so was
beruhigendes. Bei großen Kindern, gerade mit Kopfschmerzen oder
Übelkeit ist Pfefferminze ein ganz tolles Öl oder Orange. Das ist
aber wirklich Typsache, also da lasse ich die Kinder auch erst
schnuppern lacht, bevor ich das dann in die Aromalampe
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reinmache lacht.
I: Hast du sonst noch was zu Aromatherapie, was du gerne
erzählen möchtest?
E: Mhh…es wird einfach VIEL zu wenig gemacht lacht. Ja, also ich
selber auch. Im Klinikalltag wird es dann doch auch oft vergessen.
I: Was müsste man da machen, um es mehr einzubringen?
E: Ich glaub das Personal mehr schulen. Ich glaub, dass ganz viel
Unsicherheit und Unwissen ähm eben ist und ähm und ich glaub,
wenn man hier mal so ne große schöne Fortbildung machen würde,
dass es dann wieder irgendwie besser aufleben würde.
I: Denkst du es wird dann auch angenommen?
E: JA, glaube ich. Auf jeden Fall und man braucht halt auch immer
das Einverständnis der Eltern, wenn man das machen möchte. Also
einmal kurz fragen, ob es okay ist.
I: So, das war es schon.
E: Okay. lacht
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Anhang 6
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Interview 3
I: Interviewer
E: Interviewpartner
…. Pause
#: Unterbrechung durch anderen Gesprächspartner
GROßBUCHSTABEN: Betonung
Kursiv: nonverbal (Gestik, Mimik etc.)
I: Welche Erfahrungen haben Sie denn gemacht mit
Aromatherapie im pädiatrisch – onkologischen Bereich?
E: Oh, also ich selber habe damit ganz viel gearbeitet. Ähmm und
in unterschiedlichen Kontexten, also zur Schmerzbehandlung, zur
Behandlung gegen Übelkeit, einfach zur Beruhigung und ich
habe SEHR gute Erfahrungen gemacht. Zum einen hin von der
Wirksamkeit her aber auch davon, wie Eltern das sozusagen
angenommen haben und welche, also was so ne kleine
Unterstützungsoption, die so viel Wirkung irgendwie entfaltet hat.
Wirklich.
I: Ähmm, können Sie mir eine Situation schildern, also so ein
direktes Beispiel warum Sie die Aromatherapie da angewendet
haben und welche Vorteile sich dadurch ergeben haben?
E: Also, warum habe ich es gemacht, weil ich ähm schon immer
für komplementäre Pflegemethoden interessiert habe und einfach
mehr in der Hand haben wollte. Ich wollte gerne, ähm zum einen
ich wollte gerne Möglichkeiten haben um die Eltern und die
Kinder stärker zu unterstützen in dem Bereich und zum anderen
ähm auch ne Möglichkeit den Eltern was mitzugeben, was die
auch zu Hause sozusagen weiterführen können. Und relativ
eindrucksvoll, also ähm ä, in einer Situation, die, die ich sehr,
sehr schön einfach fand war ne palliativ Begleitung. Da hatte ein
sechzehnjähriger Junge der hatte einen Hirntumor und hatte in
der, in der Endphase sozusagen, in der palliativen Phase, ganz
hohes Tumorfieber und das haben wir einfach nicht mehr gesenkt
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Anhang 6
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gekriegt. Und da habe ich dann Pfefferminzwaschungen
durchgeführt und ähm das hat die Temperatur vielleicht um 0,5
Grad gesenkt, lassen sie es 0,7 gewesen sein aber der Effekt für
die Mutter, einfach, dass ich mir die Zeit genommen habe ähm,
mit nem zusätzlichen Wissen etwas mehr zu machen als nur
Paracetamol oder Novalgin anzuhängen. Ähmm das war für die
Mutter enorm wichtig. Und ne zweite Situation mit nem kleinen
Jungen hatte ich, der ähm schon unter so antizipierter Übelkeit
gelitten hat äh der auf Station immer angekommen ist „Sag mal,
das ist alles so ekelig bei euch, hier riecht das so ekelig!“ lacht
Und da sind wir mit Aromatherapie reingegangen und der hat
ähm mit Mandarine-rot dann, der hat immer lacht über dieser
Flasche gehangen oder an seinem Tupfer und das war wirklich
so, dass die Mutter gesagt hat, der hat zu Hause dann schon
genommen und das hat dem wirklich geholfen und wir haben
dann zum Teil einfach nur Orangenschalen auf die Heizung in
der Klinik gelegt. Weil für den war das ein ganz wichtiger Geruch
gegen Übelkeit war. Ja, das war eindrucksvoll. Der hat den
gesagt „Du hast gemacht, dass es nicht mehr so ekelig ist!“ Das
war ganz cool.
I: Schön.
E: Ja, genau. Das waren so zwei Erfahrungen damit.
I: Okay. Sie haben jetzt ja schon ein paar
Anwendungsmöglichkeiten gesagt. Ähmm haben Sie da noch
mehr, wo man es anwenden könnte?
E: Also, man kann gut, also wirklich Schmerztherapie,
Beruhigung ist wirklich was Gutes, ähmm nen Stück weit auch
ääähm so gegen schlechte Stimmungen Bergamotte zum
Beispiel, wo man einfach sacht, wenn es einem wirklich nicht so
richtig gut geht, eher so zur Aufheiterung. Ähm und was man gut
auch machen kann mit den Ölen sind so Wickel und Auflagen.
Also gegen Bauchschmerzen, es gibt einen Wickel gegen
Obstipation ähm bei, bei Morphium Gabe zum Beispiel, da kann
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Anhang 6
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man das verwenden, genau… so. Das sind so die meisten
Bereiche, wo ich es angewendet habe. Also wir haben weniger,
weniger auf Station weniger Salben und Öle. Öleinreibungen
sozusagen gearbeitet, sondern eher mit Wickeln und dann
wirklich mit den Zerstäubern in der Lampe zum Ängste nehmen
in der Sterbebegleitung.
I: Und welche Öle finden Sie besonders passend für Kinder?
E: Äähm, also wirklich Mandarine-rot ähm ist son Öl was ganz
ähm gut angenommen wird von den Kindern, in der
Sterbebegleitung. Aber das ist ja, aber man hat auch schon nen
Effekt auf die ähm auf die betroffenen Kinder gemerkt, wenn man
das noch so einschätzen kann. Aber es hat auch einfach ne
Wirkung auf die Eltern, ist Rose tatsächlich, ist total gut. Ähm
Lavendel ist nicht so gut für Kinder, das war so meine ähm
Erfahrung. Jedenfalls nicht, wenn sie schon so zehn bis fünfzehn
sind, na da fanden die es zum Teil auch irgendwie ekelig, da war
das wirklich so, die Mandarinensorten, Bergamotte geht ja auch
gut als Zitrusöl ähm genau damit haben wir viel gearbeitet,
manchmal auch mit Grapefruit aber wo es auch manchmal ein
bisschen schwierig war ähm mit Pfefferminze, das ist ja auch ein
schwieriges Öl, weil man da immer gucken muss, sind die Kinder
alt genug, dafür müssen sie ja über sechs sein und ähm gibt es
Homöopathisch, viele Eltern machen ja auch tatsächlich
homöopathische Anwendungen ähm und da haben die auch
manchmal gesagt, ne das riecht ihnen nicht so gut. Aber es ist
auch schon eindrucksvoll, wie sehr man,(kurze Unterbrechung
durch Klopfen an der Tür) wie unterschiedlich das ist. Man muss
die echt fragen, man muss die echt fragen, mögen sie es und
dann sagen die es, die sind da auch sehr klar was sie mögen und
was sie nicht mögen. Genau.
I: Also haben Sie auch schon mal negative Erfahrungen damit
gemacht?
E: Ja. Also es gibt vor allen Dingen dann… manchmal mit ähm
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Anhang 6
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mit Mitpatienten, die mit im Zimmer waren sozusagen, die dann
gesagt haben, das müssen wir ausmachen, das geht gar nicht.
Und ähm vor allen Dingen, wenn es falsch angewendet wird, ne,
wenn jemand die Lampe nicht ausmacht nach ne zwei Stunden
und dann so ein schwerer Duft drin liegt, dann ähm dann gab es
auch negative Reaktionen. Die richtige Anwendungen, das ist
schon glaube ich ein, oder es war auch, nach meiner Erfahrung
ganz wichtiger Faktor. Genau.
I: Und wer sollte das Ihrer Meinung nach durchführen?
E: Also, ich finde, dass das ähm das Pflegepersonal dafür
ausgebildet werden sollte deutlich stärker noch und ähm
intensiver, nicht so ein ein Tages Workshop und dann arbeite ich
damit, dazu ist einfach die nachgewiesene Wirksamkeit und der
Gang direkt ins Hirn und die Umsetzung da ist äh einfach viel zu
eindeutig, das heißt ich muss da schon ein Basiswissen haben,
wenn ich damit arbeiten will. Eltern von Kindern und auch
größere Kinder finde ich sollten einfach, um Kontrolle zu haben
um da da damit geben wir ihnen die Möglichkeit zurück, wo sie
bestimmte Sachen in ihrem Leben beeinflussen können
Schmerzen zum Beispiel oder äh ähm auch so
Übelkeitssituationen oder, wenn es ihnen nicht so gut geht. Als
immer nur zu sagen, die Klinik anzurufen und zu sagen, was
sollen wir jetzt machen oder äh ich muss noch ne Tablette
nehmen oder muss ich noch ein Antidepressiva nehmen, so
haben die wieder ein bisschen mehr Kontrolle und das war mit
den Eltern dann schon echt eindrucksvoll, wie ähm wie wichtig
das war, was in die Hand zu geben und so. Und ich finde schon
auch, dass Ärzte stärker involviert werden sollten in
komplementäre Therapien, einfach auch so ein Wissen darüber
zu haben und darauf hinzuweisen, dass finde ich gut. Ja, okay.
I: Okay. Ähm genau, Sie hatten ja schon ein paar Hindernisse
angesprochen. Sehen Sie im Stationsalltag auch Hindernisse in
der Anwendung?
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Anhang 6
27
E: Ähm, Zeit ist ein großes Hindernis, weil äh weil man wirklich
äh man muss ein gutes Konzept haben, dass muss ausgearbeitet
werden. Die Mitarbeiter müssen geschult sein und es braucht ja
auch einen Moment Zeit um die Eltern und das Kind in diese
Situation einzuführen. Die Anwendung zu erklären, das kann ein
Hindernis sein. Ein Hindernis ist wirklich, wenn Menschen es
nicht richtig anwenden können, wenn Pflegepersonal es nicht
richtig anwenden kann. Ein Hindernis können manchmal
Mitpatienten sein, die einfach sagen, nein, das wollen wir nicht.
Ähm, manchmal habe ich auch erlebt, dass Ärzte insoweit ein
Hindernis waren, dass sie es nicht unterstützt haben und dann so
ne, weißt du, das ist einfach wichtig, dass von der Seite so ein
GO kommt ähmm und manchmal waren es die Kinder die gesagt
haben, das finde ich total ekelig, möchte ich nicht lacht.
I: Ja, stimmt. Kann ich mir schon vorstellen.
E: Ja, manchmal ist es ja so.
I: Möchten Sie sonst noch was anfügen?
E: Ich glaube ganz sehr daran. An die Wirksamkeit und an die
unterstützende Wirksamkeit von komplementär Maßnahmen, ob
das Aromatherapie ist oder ob es Homöopathie ist, ob dass, wir
haben ja auch zum Beispiel von Vileda dieses Schmerzgel, damit
kann man auch hervorragend so Gelenkschmerzen weg machen,
also nicht in Griff kriegen aber es macht es einfach so ein
bisschen besser. Und ich glaube, dass wir hier in Deutschland
viel starker so mit solchen komplementären Pflegemaßnahmen
arbeiten müsste um uns auch nochmal auf einer anderen Seite
ähm kompetent aufzustellen, dass es eben nicht nur die
Schulmedizin gibt, sondern, dass es auch Bereiche gibt, wo wir
unterstützend Tätig sein können, weil ich glaube, es ist gerade in
der pädiatrischen Onkologie für die Eltern ganz wichtiges
Handwerkzeug ist, mit dem sie selber, ich muss es nochmal
sagen, um Kontrolle zu haben, wo wir ihnen sonst so viel
nehmen, ihnen so viel abnehmen.
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Anhang 6
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I: Gut, das war es schon.
E: JA, SEHR SCHÖN.
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Anhang 7
29
Inhaltsanalyse nach Mayring (2008)
Tabelle 3: Inhaltsanalyse
Kategorien Zusammenfassende Inhaltsanalyse
(Zitat)
Explizierende Inhaltsanalyse
(Zusammenfassung bzw.
Erläuterung des Zitats, es sei
denn, dass Zitat ist informativ
und verständlich genug)
Zusammenfassung
Erfolg mit
Aromatherapie
im pädiatrisch-
onkologischen
Bereich
Die Kinder haben es super gut
angenommen (Interview 1, Z. 59 –
60).
Einschlaf- und
Durchschlafproblematiken […] mit
Lavendel wirklich Wickel und
Auflagen […] wunderbare Erfolge
damit erzielt (Interview 1, Z. 63 – 72).
Aber ich habe durchweg positive
Erfahrungen gesammelt, das muss
Die Kinder nehmen
Aromatherapie gut auf.
Mit Lavendelwickeln und –
auflagen wurden gute Erfolge, bei
Ein- und Durchschlafproblemen,
erzielt.
Es wurden nur positive
Erfahrungen gesammelt.
Es wurden durchgehen positive
Erfahrungen mit Aromatherapie
gemacht. Die Kinder und die Eltern
fühlen sich mehr wahrgenommen und
reagieren sehr positiv auf die
Anwendung von ätherischen Ölen.
Anhang 7
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man wirklich sagen(Interview 1, Z. 74
– 76).
Dass sie kaum Nebenwirkungen
haben, wenn man sie fachgerecht
und professionell einsetzt (Interview
1, Z. 163 – 164).
Also ich habe grundweg positive
Erfahrungen gemacht. Es gibt ja
immer, wie bei der Homöopathie
auch, immer auch mal paradoxe
Reaktionen oder auch eine
Zweiverschlimmerung oder auch eine
Erstverschlimmerung. Das habe ich
vielleicht in der ganzen Zeit zwei oder
drei Mal erlebt, dann muss man aber
sagen, liegt es meist daran, das man
vielleicht auch nicht eine gute
Anamnese gemacht hat, was
natürlich mit dazugehört (Interview 1,
Ätherische Öle haben kaum
Nebenwirkungen, wenn man sie
fachgerecht einsetzt.
Es wurden nur positive
Erfahrungen gemacht. Es kann
aber, wie bei der Homöopathie
auch, zu paradoxen Reaktionen
kommen.
Eine ausführliche Anamnese ist
wichtig, um die ätherischen Öle
richtig anwenden zu können und
paradoxe Reaktionen zu
vermeiden.
Anhang 7
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Z. 183 – 191).
Ich sage auch immer „Für mich sind
die ätherischen Öle wie
Medikamente“, weil sie halt 100
prozentig reine Pflanzenpower sind
wirklich (Interview 1, Z. 303 – 305).
Ich glaube es ist einfach nochmal ein
Stück der Zuwendung gegenüber
dem Patient und der Patient fühlt sich
wahrgenommen oder auch ernst
genommen (Interview 2, Z. 23 – 25).
Eine Alternative zu gleich
medikamentösen, als Medikamenten
verabreichen (Interview 2, Z. 27 –
28).
Aber ich finde es eigentlich sehr
positiv und es hat mehr Vorteile als
Ätherische Öle sind 100 Prozent
reine Pflanzenpower.
Die Anwendung von ätherischen
Ölen ist ein Stück der Zuwendung
gegenüber den Patienten und sie
fühlen sich dadurch
wahrgenommen und
erstgenommen.
Ätherische Öle bieten eine
Alternative zu medikamentösen
Therapien.
Aromatherapie hat mehr Vor- als
Nachteile.
Anhang 7
32
Nachteile (Interview 2, Z. 47 – 48).
Ich habe sehr gute Erfahrungen
gemacht. Zum einen hin von der
Wirksamkeit her aber auch davon,
wie Eltern das sozusagen
angenommen haben und welche,
also was so eine kleine
Unterstützungsoption, die so viel
Wirkung irgendwie entfaltet hat
(Interview 3, Z. 5 – 9).
Da hatte ein sechzehnjähriger Junge
der hatte einen Hirntumor und hatte
in der, in der Endphase sozusagen, in
der palliativen Phase, ganz hohes
Tumorfieber und das haben wir
einfach nicht mehr gesenkt gekriegt.
Und da habe ich dann
Pfefferminzwaschungen durchgeführt
und das hat die Temperatur vielleicht
Es wurden sehr gute Erfahrungen
gemacht, zum einen mit der
Wirksamkeit, zum anderen mit
den Eltern.
Eine kleine Unterstützungsoption
mit viel Wirkung.
Beispiel: Ein sechzehnjähriger
Junge mit Hirntumor in der
Endphase und hohem
Tumorfieber, das nicht mehr
gesenkt werden konnte. Durch
eine Waschung mit Pfefferminze
konnte die Temperatur um
ungefähr 0,5 Grad gesenkt
werden. Gerade für die Mutter
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um 0,5 Grad gesenkt, lassen sie es
0,7 gewesen sein aber der Effekt für
die Mutter, einfach, dass ich mir die
Zeit genommen habe, mit einem
zusätzlichen Wissen etwas mehr zu
machen als nur Paracetamol oder
Novalgin anzuhängen. Das war für
die Mutter enorm wichtig (Interview 3,
Z. 22 – 32).
Mit einem kleinen Jungen hatte ich,
der schon unter so antizipierter
Übelkeit gelitten hat der auf Station
immer angekommen ist „Sag mal,
das ist alles so ekelig bei euch, hier
riecht das so ekelig!“. Und da sind wir
mit Aromatherapie reingegangen und
der hat mit Mandarine-rot dann, der
hat immer über dieser Flasche
gehangen oder an seinem Tupfer und
das war wirklich so, dass die Mutter
war dies von großer Bedeutung,
da sich auch einfach jemand Zeit
genommen hat und nicht nur
Medikamente angehängt wurden.
Beispiel: Ein kleiner Junge litt an
antizipierter Übelkeit und fand
den Geruch auf der Station
„ekelig“. Schon vor dem
Krankenhausaufenthalt inhalierte
er mit Mandarine-rot und es hat
ihm sehr geholfen. Im
Krankenhaus selber wurden
Orangenschalen auf die Heizung
gelegt um einen angenehmen
Geruch zu verbreiten. Der kleine
Anhang 7
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gesagt hat, der hat zu Hause dann
schon genommen und das hat dem
wirklich geholfen und wir haben dann
zum Teil einfach nur Orangenschalen
auf die Heizung in der Klinik gelegt.
Weil für den war das ein ganz
wichtiger Geruch gegen Übelkeit war.
Ja, das war eindrucksvoll. Der hat
den gesagt „Du hast gemacht, dass
es nicht mehr so ekelig ist!“ Das war
ganz cool (Interview 3, Z. 32 – 45).
Haben die wieder ein bisschen mehr
Kontrolle und das war mit den Eltern
dann schon echt eindrucksvoll, wie
wichtig das war, was in die Hand zu
geben (Interview 3, Z. 116 – 118).
Junge hatte keine Übelkeit mehr
und fand es im Krankenhaus, auf
der Station, nicht mehr „ekelig“.
Die Eltern und die Patienten
haben wieder ein bisschen mehr
Kontrolle über bestimmte
Symptome, wie z.B. Schmerzen
und Übelkeit, durch den
selbstständigen Einsatz von
Aromatherapie.
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Anwendungsmö
glichkeiten für
Aromatherapie
im pädiatrisch-
onkologischen
Bereich
Und angefangen hat es eigentlich
durch Anregung von Eltern.
Die gesagt haben Mensch, wir haben
hier so viele Nebenwirkungen und
bekämpfen die mit dem nächsten
Medikament und dann kommt die
nächste Nebenwirkung und dann
kommt, dann setzt man das nächste
Medikament ein und ob man dann
nicht alternativ etwas machen und
das war (interview 1, Z. 10 – 17).
Angefangen haben wir mit Zitrone,
Pfefferminze, Lavendel […]allerdings
so im Nachhinein geguckt waren es
nicht die besten Öle wusste ich
damals noch nichts […]Wir haben sie
gezielt eingesetzt bei Übelkeit und
Erbrechen bei Kindern wir haben sie
bei Ängsten, bei Schlaflosigkeit, bei
Fieber haben wir bestimmte Sachen
Die Anregung zur Anwendung
von ätherischen Ölen kam von
den Eltern. Die Eltern wollten
viele Nebenwirkungen vermeiden
bzw. reduzieren.
Zitrone, Pfefferminze und
Lavendel wurden gezielt bei
Übelkeit, Erbrechen, Angst,
Schlaflosigkeit und Fieber
eingesetzt. Außerdem wurde
ätherische Öle bei
opiatbedingtem Harnverhalt und
opiatbedingten Obstipationen
eingesetzt und bei Juckreiz nach
Es gibt eine Vielzahl von
Anwendungsmöglichkeiten für
ätherische Öle im pädiatrisch-
onkologischen Bereich, wie
beispielsweise bei Übelkeit und
Erbrechen, bei Ein- und
Durchschlafproblematiken, bei
Ängsten, bei Miktionsstörungen, bei
opiatbedingten Obstipationen, bei
Schmerzen und vielem mehr.
Es gibt viele Öle, die in diesem
Bereich eingesetzt werden können.
Anhang 7
36
eingesetzt bei Harnverhalt, also alles
was mit ja sagen wir mal opiatbedingt
Harnverhalt oder auch opiatbedingter
Obstipation haben wir dann auch
irgendwie oder auch Juckreiz unter
Opiaten und nach
Knochenmarkstransplantationen
(Interview 1, Z. 32 – 43).
Bei ätherischen Ölen muss man ja
ganz klar sagen, es gibt einmal die
körperliche Ebene worauf sie wirken
und die psychischen Ebene
(Interview 1, Z. 44 – 47).
Übelkeit, Erbrechen […]Das kann
man halt mit Zitrone, Pergamon,
Pfefferminze und Zitrone, Pergamon,
Pfefferminze und Ingwer (Interview 1,
Z. 51 – 57).
Konchenmarktransplantation.
Ätherische Öle wirken auf der
körperlichen Ebene und auf der
psychischen Ebene.
Bei Übelkeit und Erbrechen kann
man gut Zitrone, Pergamon,
Pfefferminze und Ingwer
einsetzten.
Anhang 7
37
Zitrusöle waren so Orange,
Mandarine-rot, Limette, Grapefruit
Zitrone natürlich und dann so die
Sachen dazu also wirklich Lavendel
natürlich absolut, weil das ist das
wichtigste Öl dann Zeder,
Sandelholz, Patschuli, Rose, Melisse
so was in der Art halt und damit habe
ich dann auch gezielt gearbeitet. Viel
Raumbeduftung auch gemacht auch
bei unangenehmen Gerüchen, das ist
ja auch so ein riesen Thema
(Interview 1, Z. 82 – 89).
Raumbeduftung den ganzen Flur um
auch mehr Konzentration für das
Personal auch zu machen (Interview
1, Z. 92 – 93).
Also einmal so die gezielten
Symptome die auftreten können unter
Die wichtigsten Öle: Orange,
Mandarine-rot, Limette,
Grapefruit, Lavendel, Zeder,
Sandelholz, Patschuli, Rose,
Melisse
Ätherische Öle können gut zur
Raumbeduftung eingesetzt
werden, gerade bei
unangenehmen Gerüchen.
Mit Raumbeduftung über den Flur
wurden gute Erfahrungen
gemacht, um die Konzentration
des Personals zu fördern.
Für die Mundpflege können
verschiedene Tees eingesetzt
Anhang 7
38
bestimmten Therapien, da geht es
dann natürlich ganz viel also so
klassisch auch Mundpflege ist ja so
ein riesen Thema gewesen. Da
haben wir mit verschiedenen Tees
gearbeitet, das ist mal mehr und mal
weniger gut angekommen…sag ich
mal so Salbeitee war so eine ganze
Zeit lang, Kamile wurde mal wieder
raus genommen, weil die Kinder
haben es eh nicht gemocht (Interview
1, Z. 95 – 102).
Jetzt geht es eher so in die Richtung
gezielt mit Hydrolaten zu arbeiten
oder mit Sanddornfruchtfleischöl im
Mundschleimhautbereich).
Gerade die Jugendlichen haben nicht
nur durch das Medikament das
Problem, dass sie natürlich spucken,
werden, wie beispielsweise
Salbeitee und Kamillentee.
Kamile wurde von den Kindern
aber nicht so gut angenommen.
Bei der Mundpflege wird auch viel
mit Hydrolaten gearbeitet und mit
Sanddornfruchtfleischöl.
Gerade Jugendliche leiden häufig
unter psychisch bedingtem
Erbrechen, sie fangen schon an,
Anhang 7
39
sondern auch einfach dieses
psychische einfach. Die sehen die
Flasche oder den Beutel schon und
schon fangen sie an zu spucken. Und
da gezielt wirklich zu gucken, wir
haben es damals mit Zitrone und
Pfefferminze probiert (Interview 1, Z.
114 – 119).
Zum einen über die Duftlampe, wenn
man keine Duftlampe hat kann man
es auch über eine Kompresse
steuern das Ganze oder eine Schale
mit Wasser auf die Heizung stellen
und dieses, man weiß bei der Zitrone,
dass es natürlich zum einen so was
ganz fruchtiges, wenn man sich jetzt
so eine Zitrone vorstellt, sofort die
Speichelproduktion wird angeregt, ja,
dann müssen wir öfter schlucken,
beschäftigen sich mit andern Sachen,
wenn sie den Beutel sehen.
Hierbei kann man Zitrone und
Pfefferminze ausprobieren.
Raumbeduftung kann über eine
Duftlampe, aber auch über eine
Kompresse oder eine Schüssel
auf der Heizung, erfolgen.
Bei der Anwendung von
Zitronenöl wird der Speichelfluss
angeregt. Dieses Öl kann gezielt
gegen Übelkeit eingesetzt
werden.
Anhang 7
40
sind abgelenkt. Das ist das Eine. so
man weiß bei der Zitrone, dass sie
gezielt gegen Übelkeit eingesetzt
werden kann (Interview 1, Z. 123 –
131).
Was wir auch gemacht haben ist eine
Eukalyptusblasenauflage bei
Miktionsstörungen. Also alles, wenn
die Blase nicht mehr so will oder
opiatbedingt einfach ein Problem da
ist, was wir auch erlebt haben oder
auch bei schwerste mehrfach
behinderten Patienten, vielleicht auch
durch einen Hirntumor oder so was
und so weiter. Dass wir gezielt mit
einer Auflage mit Eukalyptusglobulus
gearbeitet haben in einer bestimmten
Konzentration und das als Auflage
ca. eine halbe Stunde drauf hatten
und danach hat das dann wirklich
Eukalyptusblasenauflagen
können gegen opiatbedingte
Miktionsstörungen eingesetzt
werden.
Anhang 7
41
funktioniert (Interview 1, Z. 137 –
146).
Es gibt auch bestimmte Öle die man
gegen Ödeme einsetzen kann
(Interview 1, Z. 146 – 147).
Aber ich denke mal so Übelkeit und
Erbrechen und halt abends so zum
Einschlafen, da kann man eine ganze
Menge machen (Interview 1, Z. 149 –
151).
Also in der sachgerechten,
sachgemäßen Anwendung, mit einem
gewissen Hintergrund, auch von
Leuten, die sich auskennen… ist
einfach super gut in der Begleitung…
es ersetzt keine Therapie, das muss
man immer nochmal dazu sagen, ja,
man kriegt viele Sachen damit ähm
Bestimmte Öle können gegen
Ödeme eingesetzt werden.
Gegen Übelkeit, Erbrechen und
Schlafstörungen kann man viel
machen.
Eine fachgerechte Anwendung
der Öle stellt eine gute Begleitung
dar, sie ersetzten aber keine
Therapie.
Anhang 7
42
damit in den Griff (Interview 1, Z. 227
– 232).
Ich war gestern auch gerade in einer
Familie, da macht die Mutter auch
immer Wundpflegeöl , mittlerweile
kann sie es selber herstellen, weil sie
weiß, wie es geht. Also setzt sie jetzt
immer bei ihrem Kind ein, wenn sie
merkt… okay, da kommt es wieder
eine Rötung oder es hat zu lange auf
einer Stelle gelegen so, also alles
was so mit Dekubitusprophylaxen
und so weiter zu tun hat… ist schon
eine schöne Sache (Interview 1, Z.
257 – 264).
Ich hab das den Kindern öfters
angeboten in Bezug, zum Beispiel,
wenn die unter der Chemotherapie
Übelkeit bekommen haben (Interview
Einsatz von Wundpflegeöl bei
geröteter Haut und zur
Dekubitusprophylaxe. Durch
Anleitung konnte die Mutter das
Öl selber herstellen.
Einsatz von Aromatherapie bei
Übelkeit die beispielsweise durch
die Chemotherapie ausgelöst
wird.
Anhang 7
43
2, Z. 3 – 5).
Das Lavendelöl, das soll so ein
bisschen beruhigend wirken, das
habe ich manchen Kindern, wenn sie
es wollten abends aufs Kopfkissen
getropft (Interview 2, Z. 7 – 9).
Wenn ich im Nachtdienst war oder im
Spätdienst habe ich die Kinder oft
gefragt, ob sie ein paar Tröpfchen
Lavendelöl aufs Kopfkissen haben
möchten (Interview 2, Z. 15 – 17).
Im Bezug auf die Übelkeit habe ich es
auch eingesetzt, gerade Pfefferminze
und auch Orange ist gut gegen
Übelkeit, weil Chemotherapie ja als
Nebenwirkung Übelkeit verursacht
(Interview 2, Z. 17 – 20).
Lavendelöl hat eine beruhigende
Wirkung und kann beispielsweise
abends auf das Kopfkissen
getropft werden.
Anwendung von Lavendelöl im
Spät- oder Nachtdienst.
Bei Übelkeit können Pfefferminze
und Orange eingesetzt werden.
Anhang 7
44
bei Schmerzen, Kopfschmerzen zum
Beispiel, das ist ganz beliebt. Einfach
zur Raumerfrischung ist es sehr gut.
Es gibt verschiedene Waschungen
gerade auch MRSA und so genau.
Wickel und Auflagen kann man gut
auch mit Aromatherapie machen,
Bäder (Interview 2, Z. 32 – 36).
Bei kleineren Kindern würde ich
immer eher, ruhige Düfte.[…]
Bei kleineren Kindern würde ich
immer eher Lavendel oder so was
Beruhigendes (Interview 2, Z. 52 –
55).
Bei großen Kindern, gerade mit
Kopfschmerzen oder Übelkeit ist
Pfefferminze ein ganz tolles Öl oder
Orange. Das ist aber wirklich
Typsache, also da lasse ich die
Weitere Einsatzmöglichkeiten der
Aromatherapie sind bei
Schmerzen, bei Kopfschmerzen,
zur Raumerfrischung,
verschiedene Wickel, Auflagen,
Bäder und Waschungen. Gerade
bei MRSA können bestimmte
Waschungen helfen.
Bei kleineren Kindern sollten eher
ruhige Öle eingesetzt werden,
wie beispielsweise Lavendel.
Bei größeren Kindern können
Pfefferminze und Orange gut
eingesetzt werden, gerade bei
Übelkeit und Kopfschmerzen. Die
Kinder sollten immer vorher
Anhang 7
45
Kinder auch erst schnuppern
(Interview 2, Z. 55 – 58).
Also zur Schmerzbehandlung, zur
Behandlung gegen Übelkeit, einfach
zur Beruhigung und ich habe sehr
gute Erfahrungen gemacht (Interview
3, Z. 4 – 6).
Also wirklich Schmerztherapie,
Beruhigung ist wirklich was Gutes,
ein Stück weit auch so gegen
schlechte Stimmungen Bergamotte
zum Beispiel, wo man einfach sacht,
wenn es einem wirklich nicht so
richtig gut geht, eher so zur
Aufheiterung. Und was man gut auch
machen kann mit den Ölen sind so
Wickel und Auflagen. Also gegen
Bauchschmerzen, es gibt einen
Wickel gegen Obstipation bei, bei
einmal am Öl riechen, denn die
Anwendung ist immer individuell.
Ätherische Öle können zur
Schmerzbehandlung, gegen
Übelkeit oder zur Beruhigung
eingesetzt werden.
Ätherische Öle können zur
Schmerztherapie, zur Beruhigung
und gegen schlechte
Stimmungen eingesetzt werden.
Bergamotte hat eine aufheiternde
Wirkung.
Wickel und Auflagen kann man
gut gegen Bauchschmerzen
anwenden oder auch Wickel bei
Obstipationen beispielsweise
Anhang 7
46
Morphium Gabe zum Beispiel, da
kann man das verwenden (Interview
3, Z. 51 – 59).
Mit Wickeln und dann wirklich mit den
Zerstäubern in der Lampe zum
Ängste nehmen in der
Sterbebegleitung (Interview 3, Z. 63 –
64).
also wirklich Mandarine-rot ist so ein
Öl was ganz gut angenommen wird
von den Kindern, in der
Sterbebegleitung (Interview 3, Z. 66 –
68).
Aber es hat auch einfach eine
Wirkung auf die Eltern, ist Rose
tatsächlich, ist total gut (Interview 3,
Z. 70 – 71).
durch Morphium.
Mit Duftlampen Ängste nehmen,
zum Beispiel in der
Sterbebegleitung.
Mandarine-rot wird von den
Kindern, in der Sterbebegleitung,
gut angenommen.
Rose wirkt gut bei den Eltern.
Anhang 7
47
Lavendel ist nicht so gut für Kinder,
das war so meine Erfahrung.
Jedenfalls nicht, wenn sie schon so
zehn bis fünfzehn sind, na da fanden
die es zum Teil auch irgendwie
ekelig, da war das wirklich so, die
Mandarinensorten, Bergamotte geht
ja auch gut als Zitrusöl genau damit
haben wir viel gearbeitet, manchmal
auch mit Grapefruit aber wo es auch
manchmal ein bisschen schwierig war
mit Pfefferminze, das ist ja auch ein
schwieriges Öl, weil man da immer
gucken muss, sind die Kinder alt
genug, dafür müssen sie ja über
sechs sein (Interview 3, Z. 72 – 80).
Schlechte Erfahrungen mit
Lavendelöl bei älteren Kindern
(10 – 15 Jahre), hier kann man
eher Mandarinensorten,
Bergamotte und Zitrusöle
einsetzten.
Die Anwendung von Pfefferminze
ist schwierig, da dieses Öl erst ab
einem bestimmten Alter
eingesetzt werden sollte (über 6
Jahre).
Anhang 7
48
Durchführung
„Hand in Hand“
Aber angefangen wirklich mit diesen
drei Hauptölen und dann aufgebaut
und es ist aber ganz viel von den
Eltern gefordert worden also
eingefordert worden, genau
(Interview 1, Z. 57 – 59).
Also ich sage mal so grundsätzlich,
also so von der Anwendung her,
sollten die es machen, die eine
Ausbildung darin haben. Und da rede
ich nicht von einem Wochenendkurs
oder von vier Stunden in der Palliativ
Care-Ausbildung, das kann man
vergessen (Interview 1, Z. 269 –
273).
Also es sollte schon jemand sein und
das ist das große Problem, was ich
eher sehe, dass die Leute es
anwenden, die sich dafür zwar
Die Anregung zur Anwendung
von Aromatherapie kam von den
Eltern der Kinder.
Ätherische Öle sollten nur von gut
ausgebildeten Leuten
angewendet werden.
Ätherische Öle sollten von Leuten
mit Hintergrundwissen
angewendet werden, um Fehler
zu vermeiden.
Die Anwendung der ätherischen Öle
sollte von fachkundigem Personal
durchgeführt werden. Pflegende,
Ärzte, Eltern und Patienten sollten
gemeinsam arbeiten, um die
Aromatherapie bestmöglich
durchzuführen.
Anhang 7
49
interessieren aber kein
Hintergrundwissen haben und dann
passieren nämlich genau Fehler
(Interview 1, Z. 274 – 278).
Ich glaube es braucht auch, aufgrund
dieser Qualitätssicherung auch so
eine Geschichte braucht es eine
fundierte und professionelle
Sicherung, weil sonst passieren
genau die Sachen wie
Überdosierung. Es können dann
Hautreaktionen entstehen, wenn man
bestimmte Sachen unsachgemäß
macht und dann kommt das Ganze
wieder in den Verruf (Interview 1, Z.
282 – 287).
Ansetzten ist eine Sache, die Ärzte
kennen sich gar nicht damit aus. Die
haben dann immer nur gesagt, okay
Um die Qualität zu sichern und
um Fehler, wie beispielsweise
Überdosierung oder
Hautreaktionen, zu vermeiden
sollte nur ausgebildetes Personal
ätherische Öle anwenden.
Die Ärzte haben häufig kein
Hintergrundwissen bezüglich der
Anwendung von ätherischen Ölen
Anhang 7
50
nach Leitlinie so und so oder wir
haben geschrieben Durchführung mit
dem und dem Öl, nach Leitlinie so
und so. Aber natürlich auch eine
Evaluation, sprich zu gucken, was ist
dabei rausgekommen und mit der
Anordungsgeschichte ist so ein
Thema, weil die können es mir da
alles aufschreiben aber im Endeffekt
ist es … hat keinen Sinn in dem
Sinne dahinter, weil ich sehe es zwar
als Medikament, so sehe ich es auch,
ich sage auch immer „Für mich sind
die ätherischen Öle wie
Medikamente“, weil sie halt 100
prozentig reine Pflanzenpower sind
wirklich und, wenn man die falsch
einsetzt, dann kann man jemanden
damit schaden von der oralen
Einnahme mal ganz abgesehen, das
kann man machen aber man muss
und verweisen bei der Anordnung
meistens auf Leitlinien.
Eine Evaluation der Anwendung
der ätherischen Öle ist wichtig.
Die Anordnung der
Aromatherapie ist eine schwierige
Sache, wenn die Ärzte kein
Hintergrundwissen haben.
Bei einer falschen Einnahme
kann es zu Hautreizungen oder
Allergien kommen.
Anhang 7
51
halt wissen was man da macht. Aber
man kann natürlich auch
Hautreizungen, man kann auch eine
Allergie auslösen damit (Interview 1,
Z. 294 – 310).
Es gehört in geübte Hände, in
fachgerechte Hände, das ist glaube
ich richtig wichtig. Und der Arzt ist
nicht immer in jedem Fall
Fachgebiets, kenn sich nicht in jedem
Fachgebiet aus (Interview 1, Z. 312 –
314).
Die Pflege, in Kooperation mit den
Eltern, also glaube ich wäre das
Beste. So und das Hand in Hand
(Interview 2, Z. 38 – 39).
Ja, finde ich schon sinnvoll (Interview
2, Z. 41).
Ätherische Öle gehören in
fachgerechte Hände und das sind
nicht immer die Ärzte.
Pflegende in Kooperation mit den
Eltern sollten die Aromatherapie
anwenden.
Eine Ausbildung zum Umgang
mit ätherischen Ölen ist sinnvoll.
Anhang 7
52
Also, ich finde, dass das das
Pflegepersonal dafür ausgebildet
werden sollte deutlich stärker noch
und intensiver, nicht so ein Tages
Workshop und dann arbeite ich
damit, dazu ist einfach die
nachgewiesene Wirksamkeit und der
Gang direkt ins Hirn und die
Umsetzung da ist einfach viel zu
eindeutig, das heißt ich muss da
schon ein Basiswissen haben, wenn
ich damit arbeiten will. Eltern von
Kindern und auch größere Kinder
finde ich sollten einfach, um Kontrolle
zu haben um da damit geben wir
ihnen die Möglichkeit zurück, wo sie
bestimmte Sachen in ihrem Leben
beeinflussen können (Interview 3, Z.
101 – 110).
Pflegende sollten deutlich mehr
und intensiver zum Thema
Aromatherapie ausgebildet
werden.
Basiswissen ist wichtig, um den
Eltern und den Kindern etwas für
zu Hause mitzugeben.
Eltern und Kinder können einige
Dinge wieder selbstständig
besser beeinflussen.
Anhang 7
53
Und ich finde schon auch, dass Ärzte
stärker involviert werden sollten in
komplementäre Therapien, einfach
auch so ein Wissen darüber zu haben
und darauf hinzuweisen, dass finde
ich gut (Interview 3, Z. 118 – 121).
Ärzte sollten stärker in
komplementäre Therapien
eingebunden werden und ein
besseres Fachwissen haben, um
mehr auf die Thematik hinweisen
zu können.
„Maggi-
Methode“ –
immer noch ein
bisschen mehr
– Hindernisse
bei der
Anwendung
Es ist natürlich so, wenn man in der
Klinik arbeitet ist es schwierig und
man kommt an seine Grenzen was
auch einfach dann das Ganze mit
dem medizinischen Personal das
ganze angeht (Interview 1, Z. 26 –
29).
Aber natürlich im Klinikalltag ein
Aufwand, wenn man es einmal den
Eltern gezeigt hat können die es ja
auch selber machen aber so was
geht halt leider wirklich unter
(Interview 1, Z. 72 – 74).
Im Krankenhaus kommt man mit
den ätherischen Ölen schnell an
seine Grenzen, gerade, wenn es
um das medizinische Personal
geht.
Im Klinikalltag stellt es einen
Aufwand da, die Eltern anzuleiten
auch wenn sie die Öle danach
selber anwenden können wird es
meistens nicht gemacht.
Es gibt einige Hindernisse bei der
Anwendung von ätherischen Ölen im
pädiatrisch-onkologischen Bereich.
Eines der größten Hindernisse stellt
die fehlerhafte Anwendung dar.
Weitere Probleme können Zeitmangel
und Mitpatienten darstellen.
Anhang 7
54
Das Problem, was wir in Deutschland
haben, ist auch speziell wirklich
Deutschland oder auch
Norddeutschland, die wenigsten
kennen sich damit aus und sie
denken, sie kennen sich damit aus
und machen dann die Maggi-
Methode – wir kippen immer noch ein
bisschen was nach und kennen
eigentlich nicht wirklich die Wirkung
der bestimmten Öle (Interview 1, Z.
164 – 170).
Oder es wurde einem nicht alles
mitgeteilt. Das mal also, dass man
eine Abneigung gegen irgendwas
hatte und oder irgendwas gar nicht
mochte oder auch irgendwas
vorgefallen ist, da kann man
bestimmte Öle nicht einsetzten, weil
es das Ganze nochmal hervorbringt
Gerade in Norddeutschland
kennen sich nur wenige mit
Aromatherapie aus.
Häufig wird die „Maggi-Methode“
angewandt, es wird immer noch
etwas nachgekippt, auch wenn
man die Wirkung der Öle nicht
genau kennt.
Bestimmte Öle können nicht
eingesetzt werden, wenn der
Betroffene damit etwas negativen
Verbindet oder eine Abneigung
gegen bestimmte Düfte hat.
Anhang 7
55
(Interview 1, Z. 191 – 195).
Kinder sind total offen dafür, sie sind
grundehrlich, sie sagen auch es stinkt
hau mir ab damit oder die sagen es
riecht total gut, was ist denn das
(Interview 1, Z. 196 – 199).
Klar die Jugendlichen so, sage ich
mal so in der Pubertät, die haben
dann entweder gesagt „Oh ne, lass
mich mit dem ganzen Scheiß
zufrieden!“ (Interview 1, Z. 201 –
203).
Da sehe ich das große Problem.
Warum es so ist haben wir schon
spekuliert, vielleicht fehlt uns einfach
so ein bisschen die Nähe zur Natur
oder so hier Oben irgendwie so auf
dem platten Land, weil in
Kinder sind sehr ehrlich was
Düfte angeht und sagen offen,
wenn es ihnen nicht gefällt.
Jugendliche in der Pubertät sind
häufig Düften gegenüber
abgeneigt.
In Norddeutschland fehlt den
Menschen die Nähe zur Natur.
Anhang 7
56
Süddeutschland ist es ja doch
nochmal ein bisschen anderes. Die
anthroposophischen Kliniken arbeiten
ja auch, die sind ja auch ganz anders
aufgestellt und aufgerüstet und auch
ähm haben einen anderen Auftrag
nochmal. Uniklinik hat halt einen ganz
klassischen Lehrauftrag (Interview 1,
Z. 215 – 222).
Aber ich finde es immer so
faszinierend, dass manche noch nie
etwas davon gehört haben und ne,
das gibt es doch gar nicht (Interview
1, Z. 251 – 253).
Also es sollte schon jemand sein und
das ist das große Problem, was ich
eher sehe, dass die Leute es
anwenden, die sich dafür zwar
interessieren aber kein
Unikliniken haben einen
klassischen Lehrauftrag und
gehen nicht so sehr auf
komplementäre Maßnahmen ein.
Einige Leute haben noch nie
etwas von Aromatherapie gehört.
Aromatherapie wird häufig von
den Menschen angewandt, die
sich dafür interessieren aber kein
Hintergrundwissen haben.
Dadurch können Fehler
Anhang 7
57
Hintergrundwissen haben und dann
passieren nämlich genau Fehler
(Interview 1, Z. 274 – 278).
In der Klinik weiß ich, ist das
Problem, wer Ordnet es an. Es gibt
da nicht so eine richtige Richtung für,
es macht auch jede Klinik für sich,
das muss ich wirklich dazu sagen
(Interview 1, Z. 287 – 290).
Nur, dann wenn man es weiß, kann
man auf bestimmte Sachen Rücksicht
nehmen und viele haben sich nicht
getraut homöopathische Sachen,
haben sie gemacht aber haben sie
nicht gesagt. Und dann ist es
natürlich ein Problem, wenn ich dann
noch mit einem ätherischen Öl
ankomme, dann hebt sich bei einigen
Sachen dann auch die Wirkung auf,
entstehen.
In Kliniken gibt es häufig ein
Anordnungsproblem bei der
Aromatherapie.
Die Wirkung von ätherischen
Ölen kann die Wirkung von
bestimmten homöopathischen
Mittel aufheben. Es muss also
immer genau angegeben werden,
welche Therapien angewandt
werden.
Anhang 7
58
das muss man halt auch wissen
(Interview 1, Z. 327 – 333).
Einschränkungen finde ich gibt es
eigentlich keine. Ich würde es immer
ausprobieren und anbieten. Und,
wenn es dem Patient oder auch den
Eltern nicht zusagt, dann kann man
es jederzeit abbrechen (Interview 2,
Z. 44 – 47).
Es wird einfach viel zu wenig
gemacht (Interview 2, Z. 62).
Im Klinikalltag wird es dann doch
auch oft vergessen (Interview 2, Z.
63).
Ich glaub das Personal mehr schulen.
Ich glaub, dass ganz viel Unsicherheit
und Unwissen eben ist und ich glaub,
Es gibt keine Einschränkungen
bei der Anwendung von
Aromatherapie.
Aromatherapie kann jederzeit
abgebrochen werden.
Im Klinikaufenthalt wird es viel zu
selten durchgeführt.
Im Klinikalltag wird die
Anwendung von ätherischen Ölen
häufig vergessen.
Das Personal muss mehr
geschult werden um
Unsicherheiten und Unwissen
Anhang 7
59
wenn man hier mal so eine große
schöne Fortbildung machen würde,
dass es dann wieder irgendwie
besser aufleben würde (Interview 2,
Z. 65 – 68).
Mit Mitpatienten, die mit im Zimmer
waren sozusagen, die dann gesagt
haben, das müssen wir ausmachen,
das geht gar nicht (Interview 3, Z. 92
– 93).
Und vor allen Dingen, wenn es falsch
angewendet wird, wenn jemand die
Lampe nicht ausmacht nach zwei
Stunden und dann so ein schwerer
Duft drin liegt, dann gab es auch
negative Reaktionen. Die richtige
Anwendungen, das ist schon glaube
ich ein, oder es war auch, nach
meiner Erfahrung ganz wichtiger
aus dem Weg zu räumen.
Mitpatienten können ein
Hindernis für die Anwendung von
ätherischen Ölen darstellen.
Es kann zu negativen Reaktionen
kommen, wenn die
Aromatherapie falsch angewandt
wird, zum Beispiel, wenn die
Duftlampe zu lange an bleibt.
Die richtige Anwendung ist ein
wichtiger Faktor.
Anhang 7
60
Faktor (Interview 3, Z. 94 – 99).
Zeit ist ein großes Hindernis, weil
man wirklich man muss ein gutes
Konzept haben, dass muss
ausgearbeitet werden. Die Mitarbeiter
müssen geschult sein und es braucht
ja auch einen Moment Zeit um die
Eltern und das Kind in diese Situation
einzuführen. Die Anwendung zu
erklären, das kann ein Hindernis sein.
Ein Hindernis ist wirklich, wenn
Menschen es nicht richtig anwenden
können, wenn Pflegepersonal es
nicht richtig anwenden kann. Ein
Hindernis können manchmal
Mitpatienten sein, die einfach sagen,
nein, das wollen wir nicht. Manchmal
habe ich auch erlebt, dass Ärzte
insoweit ein Hindernis waren, dass
sie es nicht unterstützt haben und
Zeit ist ein großes Hindernis. Es
muss ein gutes Konzept zur
Anwendung von ätherischen Ölen
vorliegen.
Es braucht etwas Zeit um die
Kinder und die Eltern mit den
ätherischen Ölen in Kontakt zu
bringen und sie in die Situation
einzuführen.
Ein Hindernis ist die falsche
Anwendung der Aromatherapie.
Ein weiteres Hindernis stellen
Mitpatienten dar, die sich durch
die Düfte gestört fühlen.
Ärzte können ein Hindernis sein,
Anhang 7
61
dann so ne, weißt du, das ist einfach
wichtig, dass von der Seite so ein GO
kommt und manchmal waren es die
Kinder die gesagt haben, das finde
ich total ekelig, möchte ich nicht
(Interview 3, Z. 125 – 138).
wenn sie mit der Anwendung
nicht einverstanden sind.
Die Patienten selber können ein
Hindernis darstellen, indem sie
die Aromatherapie ablehnen.
Weitere
Anmerkungen
Und ich habe meine Ausbildung ja in
Österreich gemacht, das hat auch
einen Grund, warum wir das da
gemacht haben, weil die einfach so
professionell aufgestellt sind und
einfach uns wahrscheinlich Lichtjahre
voraus sind. Weil alle Einrichtungen
mit ätherischen Ölen arbeiten und die
wenigsten machen es nicht (Interview
1, Z. 172 – 177).
Ich glaube ganz sehr daran. An die
Wirksamkeit und an die
unterstützende Wirksamkeit von
In Österreich ist die Anwendung
von ätherischen Ölen normal, die
sind sehr professionell
aufgestellt.
Es ist untypisch, wenn keine
ätherischen Öle in der Klinik
angewandt werden (in
Österreich).
Komplementäre Maßnahmen
habe eine unterstützende
In Deutschland, gerade in
Norddeutschland, werden
komplementäre Pflegemaßnahmen
viel zu selten eingesetzt. Der
vermehrte Einsatz könnte die
Kompetenzen der Pflegenden
erhöhen.
In anderen Ländern, wie
beispielsweise Österreich, ist der
Einsatz von Aromatherapie alltäglich.
Anhang 7
62
komplementär Maßnahmen, ob das
Aromatherapie ist oder ob es
Homöopathie ist (Interview 3, Z. 142
– 144).
Und ich glaube, dass wir hier in
Deutschland viel stärker so mit
solchen komplementären
Pflegemaßnahmen arbeiten müsste
um uns auch nochmal auf einer
anderen Seite kompetent
aufzustellen, dass es eben nicht nur
die Schulmedizin gibt, sondern, dass
es auch Bereiche gibt, wo wir
unterstützend Tätig sein können, weil
ich glaube, es ist gerade in der
pädiatrischen Onkologie für die Eltern
ganz wichtiges Handwerkzeug ist, mit
dem sie selber, ich muss es nochmal
sagen, um Kontrolle zu haben, wo wir
ihnen sonst so viel nehmen, ihnen so
Wirkung.
In Deutschland müssten mehr
komplementäre Methoden
eingesetzt werden. Es gibt noch
einen andern Bereich außer der
Schulmedizin.
Pflegende könnten sich
kompetenter aufstellen, wenn
mehr komplementäre
Pflegemaßnahmen angewendet
würden.
Gerade in der Onkologie sind
komplementäre Maßnahmen
wichtig, um den Eltern und den
Patienten ein Handwerkzeug zu
Anhang 7
63
viel abnehmen (Interview 3, Z. 148 –
157).
geben, um selber Kontrolle über
etwas zu haben.
Eidesstaatliche Erklärung
Hiermit bestätige ich, dass die Arbeit ohne fremde Hilfe selbstständig verfasst und
nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt wurden. Wörtlich oder dem
Sinn nach aus anderen Werken entnommene Stellen sind unter Angabe der
Quellen kenntlich gemacht.
Hamburg, 27.05.2016
Vivien Kellmann