Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe1
Aufbau und Eigenschaften MetalleProf. Dr.-Ing. Uwe Glatzel
MW1a, Modul Materialwissenschaft I (MatWerk)MW2, Modul Materialwissenschaft (Metalltechn.)
B. Sc. "Materialwissenschaft und Werkstofftechnik" (1. Sem):2 SWS Vorlesungen und 1 SWS Praktikum.
B. Ed. "Berufliche Bildung Fachrichtung Metalltechnik" (1. Sem):2 SWS Vorlesung und 1 SWS Praktikum.
B. Sc. "Physik" oder "Technische Physik" mit Nebenf. Materialwissenschaft:2 SWS Vorlesung kein Praktikum.
WS 14/15
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Einteilung der verschiedenen Studiengänge und Termine
Wichtig: In FlexNow sofort zum Praktikum anmelden!(außer Physiker)
Praktikum im WS (Studienplan SS).
13.10.14 1. Vorlesungstermin (2. Vorlesungswoche)20.10.14 Praktikumseinführung (siehe Folien 3 und 4), anschließend
Lehrstuhlbesichtigung27.10.14 2. Vorlesungstermin (4. Vorlesungswoche)22.12.14 fällt aus? (kurz vor Weihnachten) 30.12.14 fällt aus (Weihnachtsferien) 05.01.15 fällt aus (Weihnachtsferien)
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Praktikumsversuche
• Zug- und Härteprüfung Rommel (Strößner)
• Feinguss Trosch (Agarkov)
• Metallographie (Probenpräparation, Lichtmikr.)
Scherm (Kinzel)
Praktikumsanleitungen unter:http://www.metalle.uni-bayreuth.de/de/teaching/practical/index.htmlSkript unter:http://www.metalle.uni-bayreuth.de/de/download/teaching_downloads/Vorl_Einf_Mawi_Metalle/index.html
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Einteilung im Praktikum
3 Versuche à ca. 4 Stunden.
Einteilung in Gruppen à 4 (!) Studenten in der 3. Vorlesungswoche mit einer Einführung in die Praktikumsversuche.
1. Gut vorbereiten!2. Praktikum wird benötigt
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Einführung in die Materialwissenschaft/Metalle
1. Vorstellung des Lehrstuhls Metallische Werkstoffe, Einführung in die Materialwissenschaft/Geschichte
2. Einführung in Praktikum, Gruppeneinteilung, Zeitplan
3. Einführung in den Werkstoff Metall
4. Aufbau und Eigenschaften metallischer Werkstoffe
5. Vom Stoff zum Werkstoff - Herstellungsverfahren
6. Vom Werkstoff zum Bauteil (Urformen, Umformen)
7. Werkstoffbezeichnungen
8. Überblick über Werkstoffprüfung (und -analytik)
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Literatur (nicht vollständig)
• Schmitt-Thomas: Metallkunde für das Maschinenwesen - Band I und II -, Springer, Berlin; 1990 (je ca. 50 €)
• Haasen: Physikalische Metallkunde, Springer, Berlin; 1984• Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau, Springer, Berlin; 1995• Schatt, Worch: Werkstoffwissenschaft, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie;1996• Schumann: Metallographie, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie;1991• Askeland: Materialwissenschaften, Spektrum Lehrbuch; 1994• Callister: Materials Science and Engineering - An Introduction, Wiley, New York, 1999• Ilschner: Werkstoffwissenschaften; Springer, Berlin; 1990• Hull, Bacon: Introduction to Dislocations, Pergamon, Oxford; 1986• Reed-Hill: Physical Metallurgy Principles,PWS-Kent, Boston; 1973• Frost, Ashby: Deformation-Mechanism Maps, Pergamon Press, Oxford; 1982• Kittel: Festkörperphysik, Oldenbourg, München; 1988• Atkins: Physikalische Chemie, VCH, Weinheim, 1990• Barrett, Nix, Tetelmann: The Principles of Engineering Materials, Prentice Hall; 1973• Borchardt-Ott, Kristallographie, Springer; 1997
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Der Professor:Prof. Dr.-Ing. habil. Uwe Glatzel• Jahrgang 1960• Studium der Physik in Tübingen (Auslandsjahr in
Corvallis, Oregon, USA)• Promotion am Institut für Metallforschung, TU-Berlin,
Prof. Monika Feller-Kniepmeier• post-doc (1 Jahr) an der Stanford University• Habilitation an der TU-Berlin• Gerhard-Hess Preis der DFG für junge
Nachwuchswissenschaftler• 1996-2003 Prof. für "Metallische Werkstoffe" in Jena• seit 01.04.2003 in Bayreuth (Metallische Werkstoffe)
Kontakt: Raum 1.04.1, Tel.: (0921) 55-5555Ludwig-Thoma-Str. 36b (IMA) e-mail: [email protected]
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Wo?
Ludwig-Thoma-Str. 36 b95447 Bayreuth
Industriegebiet Glocke-Süd
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Der Lehrstuhl:
Personal:1-3 post-doc 8-10 Doktoranden4-5 Techniker 1-2 Azubis (Werkstoffprüfer/Metalltechnik)1-2 Sekretärin 3-5 Diplomanden (Materialwissenschaft)
Auswahl an Industrie-Kooperationspartner
September 2013
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Forschung und Lehre Lehre
• Vorlesungen (Materialwissenschaft Metalle), Praktika
• Studienarbeiten/Diplomarbeiten• Exkursionen• Auslandsaufenthalte (in beiden Richtungen)
Forschung• Grundlagenforschung (DFG-Projekte)• Anwendungorientierte Forschung (BMBF, AVIF/FAT, BFS)• Auftragsforschung
Technologietransfer• Beratung von Firmen bei Werkstofffragen• Prozeßentwicklung in der Lasermaterialbearbeitung• Schadens- u. Werkstoffanalysen • Qualitätssicherung u. Qualitätsstandard
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Exkursionenhttp://www.metalle.uni-bayreuth.de/de/news/Exkursionen/index.html
SKF, Schweinfurt, Juni 2005
ThyssenKrupp, Duisburg, Juni 2004
MTU, KraussMaffei, Plansee, Sintec, Tyrolit05.-07-07.06
Audi, Ingolstadt, Mai 2007
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Was machen wir in der Forschung? Arbeitsgruppen am Lehrstuhl
• Hochtemperaturlegierungen• Werkstoffprüfung• Lasermaterialbearbeitung• Strukturanalyse• Modellierung und Simulation• Künstliche Gelenke
"zentral":Metallographie,
Werkstatt, Sekretariat
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"Zentrale" Einrichtungen
Bernd Deuerling
Metallographie:Gefügepräparation aller Werkstoffgruppen, beschichtete Proben, Präparation für die Transmissionselektronenmikroskopie.
Werkstatt:Prüfprobenfertigung aus verschiedenen Werkstoffen (aus dem Bauteil möglich), Gerätebetreuung, Fertigen spezieller Zusatzvorrichtungen.
Hans Lassner
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Hochtemperatur-legierungen
Nickelbasissuperlegierungen, z.B. mitMotoren- und Turbinen Union (MTU Aero Engines)
und ein Reihe weiterer Projekte:Dr. Rainer Völkl
Svenja Kinzel
Graduiertenkolleg
LuFo IV-4 mit MTU:Johannes Strößner
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Nickelbasissuperlegierungen
Einkristalline Nickelbasislegierungen als erste Laufschaufelnnach der Brennkammer in Flugturbinen.
FanVortrieb(Titan)
Verdichter (Titan)
Gastemp.: 1500°C
Werkstoff: 1100°C
konst. Spannungvon ca. 80 MPa
(1 PKW/cm2)
20.000 1/min.
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Beispiele Gasturbinen
16
Anwendung Gewicht[kg]
Leistung[kW]
Durchm.Scheibe
[m]
Drehzahl[1/min.]
max. Verbrauch
[l/h]
Kosten[T€]
ModellbauJetCat P120SX 1,4 22
(Schub: 0,13 kN) 0,07 123 000 ~ 23 2,8
Rolls Royce RR300 für Helikopter
80 225 0,24 50 000 ~ 100 ?
Engine AllianceGP 7270 für Airbus A380
6 700 60 000(Schub: 370 kN) 1,00 12 000 ~ 3 600 ~ 13 000
stationäre Gas-turbine SGT5-8000H, IrschingWirkungsgrad> 40%GuD > 60%
444 000 375 000(GuD: 570 MW) ~ 4,00 3 000
~ 85 000 schweres
Heizöl(~ 100 000
m3/h Erdgas)
~ 200 000(Schätzung)
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Große, einkristalline Schaufel
Schaufel für eine stationäre Gasturbine
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Konstruktive und werkstoffbedingte Steigerung der Temperatur
konstanteSteigerung
5-10°C/Jahr
Keramik??Platin?
Jahr1950 1960 1970 1980 1990 2000
Tem
pera
tur
[°C
]
500
1000
1500
2000
Temperatursteigerung durch bessere Materialien
Steigerung durchverbesserte Kühlung
zivilmilitärisch
Materialtemperatur
Gastemperatur
Polykristall
gerichtete Erstarrung
Einkristall
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GefügeZweiphasige, einkristalline Nickelbasissuperlegierungen:
kubisch-flächen-zentrierte Matrix
(Nickelmischkristall)
Ni3Al => ebenfalls kfz, aber chemisch geordnete L12, oder ' Phase Frei von Versetzungen
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Vor und nach Verformung
Lastachse
Längsschnitt, = 1 %
Vor der Verformung
Nach der Verformungbei T = 850°C, = 500 MPa
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Legierungsentwicklung
Erschmelzen der Legierungen im Lichtbogen, oder im …
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe22
… Vakuuminduktionsofen
Ernst Fleischmann
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GruppeWerkstoffprüfung
Bestimmung von Materialkenndaten:
Biegefestigkeit,Bruchfestigkeit,Elastizitätsgrenze,E-Modul, Kerbschlagzähigkeit,Korrosionsbeständigkeit,Kriechfestigkeit.
Dr.-Ing. Rainer Völkl
Fabian Krieg
Michael TerockDehngeschwindigkeiten von 10-10 s-1 bis 102 s-1
Temperaturen von RT bis 1400°C.
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Zugversuch
Verformung der Rundprobe mit konstanter Geschwindigkeit bis zum Bruch
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Hochtemperaturverformungbis 1400°C
Temperatur und Last (Kraft) sind konstant
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Hochtemperaturverformungbis zum Schmelzpunkt
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Lasermetallurgie
• Laserschweißen• Laserlöten• Oberflächenbearbeitung
mittels Laser
DFG, AVIF/FAT und diverse Industrieprojekte
Florian
Scherm
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LaserschweißlötenHybridmischbauweise, insbesondere Schweiß/Lötverbindung von Aluminium mit Stahl
Titan schweißen möglich
www.audi.com
Promotionen: Clemens Wallmann, Holger Laukant, Florian Scherm, Elisa Guimaraens, (Daniel Rommel)
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Strukturanalyse
• Rasterelektronenmikroskop mit Focused Ion Beam (Feb. 2005)• Transmissionselektronenmikroskop (Jan. 2006)
RöntgendiffraktometerThermische Analyse(DTA, DSC, TG,Dilatometer, Laser-Flash)
Dr.-Ing. Rainer VölklGutachten
gebrochenes Knieimplantat
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StrukturanalyseRasterelektronenmikroskop mit Focused Ion Beam, ZEISS 1540 XB
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe31
Strukturanalyse
Transmissionselektronen-mikroskop ZEISS Libra 200 FE
Michael Terock
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe32
Chemische Analyse
Glow Discharge Optical Emmission Spectroskopy (GD-OES)
Dr. Adelheid Schütz
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe33
Modellierung und Simulation
• Simulation von Kriechverformung• Simulation innerer Spannungen in
mehrphasigen Gefügen• Thermodynamische Berechnungen von
Phasenstabilitäten (ThermoCalc, Dictra) Robert Popp
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe34
FAN-Tauziehen1. Platz 2005 - 2007 2. Platz 2008
3. Platz 2003, 2010 Viertelfinale 2009
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe35
Berufsaussichten Ingenieure
Vergütung:
Selten genaue Angaben ("je nach Qualifikation")
Einstiegsgehälter meist orientiert am öffentlichen Dienst (E 13)
Jahresgehälter:~ 40 T€/Jahr Diplom-Ingenieur (Universität), bzw.
~ 48 T€/Jahr Dr.-Ing.)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe36
Vergütung (Jan. 2006)
Anwälte ~ 29.100 €Ing. + Naturwiss. ~ 41.000 €
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe37
Jetzige wirtschaftliche Bedeutung der Metallindustrie für Deutschland
17
Import und Export (2008)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe38
Studiengang in Deutschland
Studiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, zum Teil auch "nur" eine Fachrichtung im Maschinenbau, Physik oder Chemie:
46 x in Deutschland (10 x FH und 36 x Uni, von Kiel bis TU München)
Allein 6 x in Bayern:FH Hof und FH Nürnberg,Unis Bayreuth, Erlangen-Nürnberg, Augsburg, München
Aber: in USA "materials science and engineering" sehr viel stärker in der Gesellschaft verankert
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe39
Studiengang in Deutschland
Materialwissenschaft
Umwelt- und Bioingenieurwiss.B.Sc. Engineering Science
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe40
Geschichte der Werkstoffe
Ganze Zeitalter der Menschheit wurden nach dem in dieser Zeit vorherrschendem Werkstoff benannt:
• Steinzeit (Beginn der Altsteinzeit ca. 20 000 v.Chr.)• Neusteinzeit (ca. 3 000 v.Chr.)• Bronzezeit (Europa 2 000 v.Chr.)• Eisenzeit ( 1 000 v.Chr.)• Informationszeitalter, Silizium-Technologie (ca. 1960 n.Chr.).
Noch heute sind 90% aller industriell verwerteter Metalle Eisenwerkstoffe!
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe41
Geschichte der Metallurgie:
Bedeutung von Metallen für die
Entwicklung der Menschheit
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe42
Entwicklung der Metallurgie
Triebkräfte für die Entwicklung der Metallurgie
Jagd Metallische Jagdgeräte mit höherer Effizienz wie z.B. Schneidfähigkeit
Krieg Metallische Kriegsgeräte mit höherer Effizienz wie z.B. Kanonen, Panzer
Schmuck Metallische Schmuckgegenstände mit höherem Wert für Handel und Gesellschaft
Industrie Metallische Werkzeuge für die gestiegenen Anforderungen an Schnelligkeit und Automatisierung, wie z. B. Dampfmachine
Information Informationstechnologie auf Grundlage metallischer Erzeugnisse, wie z.B. Si-Leiterplatten
18
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe43
Metalle im AltertumAnfänge der Metallurgie u. Bronzezeit
Ursprungsgebiet der Metallurgie:Nordosten Persiens
Verbreitung metallurgischer Technologien
Erste Anwendung metallischer Werkstoffe(Frühzeit ca. 3000 v. Chr.):metallischer Schmuck u. Gefäße
Entdeckung erster Metallanwendungenzur Zeit der Hochkulturen der:•Ägypter•Babylonier•Perser•Inder•Chinesen
Komplexere Organisationder Landwirtschaft in Strom-
tälern mit ausgedehntenBewässerungsanlagen
Freisetzung einer größerenZahl von Menschen für
andere Tätigkeiten
Tätigkeiten außerhalb derLandwirtschaft
Entstehung von Handwerks-betrieben und dadurch Bedarfan metallischen Werkzeugen
19
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe44
Metalle im AltertumAnfänge der Metallurgie u. Bronzezeit
Bronzeguß in Ägypten 1450 v. Chr.
Metallgeräte in der Landwirtschaft
Erste Verwendung von Kupferwerkstoffen für Waffen durch Beimengungen von Arsen: härter als reines Cu und dadurch
geeignet für Waffen
Verbesserung der Ofentechnik:
• Erzeugung höhere Temperaturen• Entdeckung neuer Metalle (Sn, Pb, Fe)• Entdeckung des Legierens
Weitere treibende Kräfte: Entwicklung neuer Gesellschaftsstrukturen:
Landwirtschaft Handel
20
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe45
Metalle im AltertumTechnik der Metallgewinnung - Bergbau
Griechische Bergleute inTongrube 575-550 v. Chr.
Förderung von Grubenwasser mit archimedischen Schrauben
Übersicht früher Metallurgie
5000
4000
3000
2000
1000
Chr. Geb.
vor C
hris
ti G
eb.
21
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe46
Metalle im Mittelalter - Bedeutung
Die sieben mechanischen Künste des MittelaltersAgricultura Landwirtschaft Aurifabra Schmiedekunst
Mercatoria Handel Architectura Baukunst
Venatoria Jagd Cyrurgia Heilkunst
Tympanistria Spielkunst
Die dargestellten Handwerksgegenstände spiegeln die große Bedeutung metallischen Werkzeugs wider
26
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe47
Feilenhaumaschine von Leonardo da VinciAb dem 15. Jahrhundert sind erste Ansätze für eine Automatisierung der Metall-bearbeitung erkennbar
Metalle in der NeuzeitNeue Technologien
Komplexere Ausnutzung der vorhandenen Erzressourcendurch die Weiter-entwicklung von Förder- und Bergwerks-technik
33
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe48
Hochofen im 16. JahrhundertWachsende Größe von Hochöfen durch die Verbesserung der Luftzufuhr durch wassergetriebene Blasebälge
Metalle in der NeuzeitNeue Technologien
Walztechnik im 18. JahrhundertDie verbesserte Nutzung der Wasserkraft macht erstmals das Walzen von Eisenplatten möglich. Die Holzkonstruktion setzte derartigen Anlagen jedoch Grenzen
34
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe49
Hochofen im 19. Jahrhundert: Die Anwendung mit Dampfmaschinen betriebener Gebläse erlaubte den Bau größerer Hochöfen bis zu 20 t.
Metalle zur Zeit der industriellen Revolution
Vollkommen neue Technologien!
35
2008: ThyssenKrupp Duisburg, Inbetrieb-nahme Hochofen 8: Kosten ~ 250 Mio. €, Höhe: 89 m, täglich ~ 5.600 to Roheisen (≙ 700 m3 Volumen ≈ H32)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe50
Viele weitere Beispiele möglich
(noch zwei negative Beispiele)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe51
Die Kolonialisierung machte eine Aufrüstung der Kolonialflotte notwendig. Dabei wurden
große Mengen an Stahl verwendet um besonders sichere Schiffe zu bauen
Metalle zur Zeit der industriellen Revolution
Prüfung von Panzerplatten: Die Entwicklung neuer Geschütze und Geschosse trieb die
Entwicklung widerstandsfähiger Stahlsorten für die Panzerung von Kriegsschiffen voran
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe52
Umwelt:Die ungereinigten Abgas - und Rauchmengen der Hochöfen, Stahlwerke und Kokereien verfinsterten den Himmel in den Industriezentren und verdreckte die Umgebung, was mit einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden war
GesellschaftIn den dichtbesiedelten Arbeiterwohnvierteln (hier London 1870) wohnten Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen, was zahlreiche Epidemien zur Folge hatte
43
Metalle zur Zeit der industriellen Revolution
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe53
Einführung in den Werkstoff Metall
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe54
Res
t
Vorkommen der Elemente
Element Anteil in %O 46,6Si 27,7Al 8,1Fe 5Ca 3,6Na 3K 3Mg 2,1Ti 0,63Mn 0,1Cr 0,037Zr 0,026Ni 0,02V 0,017Cu 0,01U 0,008W 0,005Zn 0,004Pb 0,002Co 0,001Be 0,001Mo 0,0001Sn 0,0001Sb 0,00001Cd 0,00001Hg 0,00001Bi 0,000001Ag 0,000001Pt 0,0000001
O46,6%
Si27,7%
Al8,1
Ca3,6
K3,0
Rest0,9
Mg2,1
Na3,0
Fe5,0
Aber: Aluminiumlegierungen ~ 5 x teurer als Stahl
Eselsbrücke/Merkspruch: Osialfeca Nakampf-MG
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Anteil der Elemente in der Erdkruste bezogen auf 106 Siliziumatome
55
© U.S. Geological Survey Fact Sheet 087-02 (2002)
Eine spezielle Person der Weltbevölkerung(8 Milliarden)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe56
Vorkommen verschiedener Metalle
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe57
Verbrauch verschiedener Werkstoffe (relativ)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe58
Verbrauch absolut
JahrKurzzeitige Schwankungen wurden ausgeglichen.
1900 1920 1940 1960 1980 2000
Prod
uktio
n in
106 t
0.1
1
10
100
1000
Stahl
Kupfer und Zink
Kunststoffe
Aluminium
Glas
FaserverstärkteWerkstoffe
Metalle
Produktion der wichtigsten Werkstoffe in den USA
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe59
Stahlhersteller
Prod
uktio
n in
Mio
. Ton
nen/
Jahr
W
orld
Ste
el A
ssoc
iatio
n, R
anki
ng 2
008Unternehmen Land 2007 2008
1. ArcelorMittal Luxemburg 116,4 101,6
2. Nippon Steel Japan 35,7 37,5
3. Baosteel China 28,6 35,4
4. Hebei Iron and Steel China 31,1 33,3
5. JFE Group Japan 34,0 32,4
6. POSCO Südkorea 31,1 31,7
7. Wuhan Iron and Steel China 20,2 27,7
8. Tata Steel Indien 26,5 24,4
9. Shandong Iron and Steel China 23,8 23,8
10. Jiangsu Shagang China 22,9 23,3
11. US Steel USA 21,5 23,2
12. Nucor USA 20,0 20,4
13. Gerdau S.A. Brasilien 18,6 20,4
14. Severstal Russland 17,3 19,2
15. Evraz-Gruppe Russland 16,2 17,7
16. Riva FIRE Italien 17,9 16,9
17. Anshan Iron and Steel China 16,2 16,0
18. ThyssenKrupp Deutschland 17,0 15,9
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Stahlerzeugung Weltwirtschaft
60
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe61
Festigkeit und Elastizitätsmodul verschiedener Werkstoffe
BasaltCarbonGlass... fibre reinforced polymer
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Bruchzähigkeit(≙ Schlagempfindlichkeit)
62
Wichtigster Werkstoffparameter, Kosten (Masse):Stahl : Aluminium : gfrp/Ni : Titan : cfrp : Au/Pt
1 : 5 : 10 : 50 : 500 : 30.000
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe63
Anwendung verschiedener Werkstoffe
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe64
Preisentstehung
0
10
20
30
40
50
60
70
Kupfer Titan
Prei
s in
DM
/kg
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
Vork
omm
en in
%
0,63%
0,01%
30 €/kg
3 €/kg
Preis desWerkstoffs
Verfügbarkeit( Vorkommen)
Kosten fürDarstellung
Kosten fürWeiterverarbeitung
NachfrageKosten
Vorkommen
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe65
Verfügbarkeit und PreisentwicklungBeispiel Aluminium
Faktoren für dieStandortentwicklung:
Standort
Rohstoffe
Energiepreise
Transportwege
DM/t
€/t 07.09.09:
1.300 €/t4,6 Mio. t Bestand!
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe66
Preisentwicklung Stahl
Preisspanne für warmgewalzten Stahl in US$/t
World Steel in Figures, IISI, 2006
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe67
Entwicklung der Rohstahlerzeugung
siehe Folie 60
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe68
Preisentwicklung Au, Pt, Pd, Re
1 US$/oz = 0,72 €/31,103 g = 0,023 €/g
Stand: 24.10.2010
---- 40 €/g ----
---- 20 €/g ----
--- 6 €/g ---
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe69
Aufbau und Eigenschaften Metallischer Werkstoffe
• Definitionen
• Metallbindung
• Kristallstruktur (ideales Gitter)
• Gitterbaufehler (reales Gitter)
• Thermodynamik von Legierungen
• Verformungsmechanismen
• Mechanismen der Festigkeitssteigerung und Entfestigung
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe70
Definition MetallEin Metall hat überwiegend metallische Eigenschaften:
– elektrische Leitfähigkeit– thermische Leitfähigkeit– Verformbarkeit/Duktilität (Zähigkeit, unempfindlich gegen Schläge)– mittlere Festigkeit, mittlere Steifigkeit– glänzende Oberfläche (undurchsichtig)– manchmal: Ferromagnetismus
Ein reines Metall ist ein Element des Periodensystems.
Eine Legierung ist eine Mischung verschiedener Elemente (mindestens ein Metall). Die Legierung hat metallische Eigenschaften.
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe71
Korn:ein durch Korngrenzen begrenzter einzelner Kristall
Aggregat:polykristallines ein-oder mehrphasiges Teil
Definitionen metallkundlicherBegriffe
Phase:homogener Stoff eines Zustandes
Kristall:Anordnung der Atome auf Gitterplätzen, endlicheAbmessung
kubisch-raum-zentrierte (krz) Struktur
Korngrenzen in MolybdänPhasendiagramm H2O
Armco-Eisen mit 0,02 % C
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe72
Seigerung:Bereiche mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung
Gefüge:Anordnung von Phasen und Körnern in einem Aggregat, Verteilung der Defekte
Orientierung:Anordnung der das Kristallgitter aufspannenden Vektoren relativ zu einem äußerenVektorensystem
Definitionen metallkundlicherBegriffe
Primäre Cu2O-Kristalle im Cu+ Cu2O-Eutektikum
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe73
(Struktur-) Metalle mit technischer Bedeutung
MetalleMetalloideNichtmetalle
Periodensystem der ElementeLeichtmetalle
hochschmelzenden Elemente (Refraktärmetalle)
Preis
PGM, Edelmetalle
Hochtemperaturlegierungenauf Nickelbasis
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe74
Andere Variante des Periodensystems der Elemente
116 - 24 92 Metalle
95 - 24 71 Metalle
ca. 70 der natürlich vorkommenden
Elemente sind Metalle
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Nichtmetalle - Halbmetalle - Metallenach Ionisierungsenergie
75
Metalle 8 10 23weitere Elemente
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe76
Lieferformen von MetallenB
lech
ePr
ofile
Unterschiedlichen Werkstoffe: (Baustahl, verzinkter Stahl, Cu, Messing, Al)
Bleche mit strukturierter Ober-fläche
Coils
Blö
cke
Strangpressprofile Vergüteter Kunststoffformenstahl
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe77
Lieferformen von MetallenH
albz
euge
Formkörper
Gesenkschmiedeteile
Ölpumpe aus Sinterstahl
Walzwerkerzeugnisse
Pulver
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe78
Metallische Eigenschaften• optisch: metallischer Glanz
• mechanisch: plastische Verformbarkeit
• elektrisch: gute elektrische Leitfähigkeit (Leitfähigkeit steigt mit sinkender Temperatur)
• thermisch: gute Wärmeleitfähigkeit
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe79
Eigenschaften von Metallen
BernsteinQuarzglasParaffin
HartgummiPolyvinylchlorid (Vinidur)
Polymetacrylatharz (Plexiglas)Glas
Phenolharz (Pertinax)Keramische Werkstoffe
SchieferSiliziumNiCr20
BleiEisen
AluminiumKupfer
Silber (höchste elektr. Leitfähigkeit aller Metalle)Blei (T < 7,22 K; supraleitend)
Stoff Spezifischer Widerstand bei RT (·m)1·10 18
5·10 16
3·10 16
1·10 16
1013 - 1014
1013
5·1011
108 - 1011
107 - 1012
1·106
2,3·10-2
1,5·10-6
22·10-8
10·10-8
2,7·10-8
1,8·10-8
1,6·10-8
< 10 -26
Isolatoren
Legierungen
Leiter (Metalle)
Supraleiter
Halbleiter
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe80
BindungsartenKovalente Bindung(500-1300 kJ/mol)
Ionenbindung(600 -1500 kJ/mol)
MetallischeBindung
(100-800 kJ/mol)
Übergangsmetalle
Legierungen
Alkali-Halogenide
Silikate
Polymer-werkstoffe
ElektronengasAnziehungskräfte zwischen positiv und negativ geladenen Ionen
gemeinsame Valenzelektronen
positiv geladenes Ion
Metallion
Anziehungskräfte zwischen polarisierten Atomen
Van der Waals-
Bindung(< 50 kJ/mol)
Münzmetalle
+
+
+
+-
-- -
-
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe81
Paarpotenial
r0
anziehende Kräfte~ r -m-1
abstoßende Kräfte~ r -n-1
m < n
Kugel-Feder-Modell
F
r0T=0
U
Potentialkurve
U = - r -m + r -n
m: Exponent des anziehenden Potentials (1...6)
n: Exponent des abstoßenden Potentials (9...12)
r r
F = -dUdr
~ r -m
~ r -n d2Udr2
r0
E =
Ruhelage r0 bei T = 0 K
T > 0r0(T) > r0
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe82
Metallische Bindunga) Energieniveauschema eines freien
Na-Atoms
b) zwei nahe beieinander angeordnete Na-Atome (Aufspaltung der Energieniveaus)
c) Energiebänder im Na-Kristall (3s-Band ist halb gefüllt)
d) Modellvorstellung: positiv geladene Atomrümpfe, Elektronengas
a) b)
c) d)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe83
Aufbau der WerkstoffeAnordnung der Atome in einem Festkörper
GLASIG AMORPHlang- und kurzreichweitige
Ordnungkeine lang-, aber kurz-reichweitige Ordnung
keine lang-, keine kurz-reichweitige Ordnung
Metalle
KRISTALLIN
Kieselglas
kubisch-raum-zentriert (krz)
Amorphe Legierung
Im Rahmen dieser Vorlesungsreihe werden ausschließlich Metalle mit kristallinem Aufbau behandelt.
kubisch-flächen-zentriert (kfz)
hexagonal-dichteste-
Packung (hdp)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe84
0,0,0
0,0,1
½,1,0
x
z
x
z[0,0,1]
[1,1,0]
[1,1,1]
Kristallographische Punkteund Richtungen
y y
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe85
Kristallographische EbenenMillerschen Indizes
a
b
c
x
y
z • Bestimmung der Achsenabschnittem = 2, n = 4, p = 1
Kehrwerte:
• Hauptnenner:
• Millersche Indizes für Ebenen in runden Klammern (hkl): (214)
1 1 1— : — : — h : k : lm n p
1,41,
21
44,
41,
42
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe86
Ideales GitterMillersche Indizes wichtiger Netzebenen
xy
z
(100)x
y
z
(110)x
y
z
(111)x
y
z
(112)
Achsenabschnitte
m 1 1 1 1
n 1 1 1
p 1 ½
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe87
Ideales GitterNetzebenen und Kristallrichtungen
Sollen alle Netzebenen des gleichen Typs angesprochen werden, so verwendet man geschweifte Klammern.
Beispiel: Würfelflächen (100), (010), (001), ( 00), (0 0), (00 )
Kurzschreibweise: {100}
Kristallrichtungen werden (im kubischen System) durch die Millerschen Indizes der Ebene angegeben, auf der die Richtung senkrecht steht (in eckigen Klammern).
Beispiel: Raumdiagonalen [111], [111], ...
Sind alle Kristallrichtungen des gleichen Typs gemeint, so verwendet man spitze Klammern.
Beispiel: alle Raumdiagonalen des Würfels: 111
_
1 1 1
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe88
Kristallsysteme metallischer Werkstoffe
kubisch raumzentriert (krz):z. B.: -Fe, -Fe, Cr, V, Mo
W, Nb, Ta, -Ti
kubisch flächenzentriert (kfz):z. B.: -Fe, Ni, Cu, Ag, Au
Al, Pt, -Co
hexagonal dicht gepackt (hdp):z. B.: -Ti, Mg, Zn, Be, -Co, Cd
Koordinationszahl (Anzahl nächster Nachbaratome):
8
12
12
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe89
akrz
Atome je Einheitszelle8*1/8 + 1 =2 8*1/8 + 6*1/2 = 4
Raumerfüllung68% 74%
krz: kfz:
kubisch raumzentriert - kubisch flächenzentriert
akfz
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe90
Räumlich dichteste Kugelpackungen{111} Ebenen im kfz-Gitter
Die kubisch-flächenzentrierte Elementarzelle enthält Gitterebenen mit 3-zähliger Symmetrie.
Die Raumerfüllung von ca. 74% entspricht der räumlich dichtesten Kugelpackung.
Stapelfolge:ABC
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe91
hexagonal dichtest gepackt kubisch flächenzentriert
Räumlich dichteste Kugelpackungen
AB
A
Die beiden Kristallstrukturen unterscheiden sich nur in der Stapelfolge der dichtest gepackten Ebenen (hdp: ABABAB, kfz: ABCABC).
A
CB
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe92
GitterdefekteP'
P'
Z
Z
K
K
B
B
A
A
L
L
G
G
S
P
Punktförmige Gitterstörungen (0-dim.):Leerstelle (L), Zwischengitteratom (B), Substitutionsatom (S)
Linienförmige Gitterstörungen (1-dim.):Stufen-, Schraubenversetzungen ( )
Flächenförmige Gitterstörungen (2-dim.):Kleinwinkelkorngrenze (K-K), Großwinkelkorngrenze (G-G),Zwillingsgrenze (Z-Z), Phasengrenze (P), Antiphasengrenze (A-A), Stapelfehler
Räumliche Gitterstörungen (3-dim.):Teilchen (Ausscheidung, Dispersion), Leerstellenagglomerat, Pore, Mikroriß
Schematische Darstellung im 2-dimensionalen Gitter
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe93
0-dimensionale Gitterdefekte
Leerstelle Zwischengitteratom Frenkel-Paar
Substitutionsatom Einlagerungsatom
Insbesondere die Leerstelle sind für Diffusionsprozesse verantwortlich
TkQ
L
L
ec
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe94
MischkristalleDie meisten Metalle können in ihrem Gitterverband (Matrix) bestimmte Mengen anderer Atome aufnehmen. Die Fremdatome werden im (Wirts-) Gitter "gelöst", wodurch dieses verspannt wird. Derartige aus mindestens zwei Atomsorten bestehende Kristalle werden Mischkristalle oder „feste Lösungen“ (solid solutions) genannt.
Man unterscheidet zwischen:
Substitutionsmischkristall Einlagerungsmischkristall
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe95
Substitutionsmischkristalle
Statistische Verteilung
Nahordnung
Überstruktur (Fernordnung)
Einphasige Entmischung
Gitterdeformation
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe96
Platzwechselmechanismen Diffusion
Direkter Platzwechsel
energetisch ungünstig
Leerstellenmechanismus Zwischengittermechanismus
Selbstdiffusion nur bei höheren Temperaturen
wahrscheinlichgeringe Aktivierungsenergie
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe97
Massentransport im Festkörper (Diffusion)
c A
Diffusionsrichtung xx1 x2
x
c
c1A
c2A
S
1. Ficksches Gesetz:
cA
x J = - D
J: Diffusionsstrom (Atome/(m2*s))
D: Diffusionskoeffizient (m2/s)
D = D0 exp (-Q / RT)
D: Diffusionskonstante („Frequenzfaktor“)
Q: Aktivierungsenergie
2. Ficksches Gesetz:
c 2 c
t x2= D
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe98
Massentransport im Festkörper (Diffusion)
Diffusion von Kupferatomen in Nickel
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe99
Theoretische Schubfestigkeit:
max =
in Realität G/1.000
G
2 3
G
10
Die theoretische Schubfestigkeit (starres Abgleiten) übersteigt die experimentell ermittelten Werte um mehrere Größenordnungen.
Versetzungstheorie:
Die Verformung von metallischen Werkstoffen verläuft nicht durch starres Abgleiten, sondern durch das Verschieben von Gitterfehlern.
Einkristallverformung
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe100
1-dimensionale GitterdefekteStufenversetzung Schraubenversetzung
• Versetzungen sind linienförmige Baufehler des Gitters.
• Sie sind entweder in sich geschlossen oder enden an einer Grenzfläche des Kristalls.
• Sie sind beweglich und ermöglichen dadurch die plastische Verformung des Kristalls.
• Sie erzeugen im Kristall weitreichende Spannungsfelder, die sich gegenseitig beeinflussen können.
• Versetzungen sind durch zwei Vektoren definiert: Burgersvektor und Linienvektor
b
s
s
aus der Zeichenebene heraus
b
b
s
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe101
Bewegung von Versetzungen (Versetzungsgleiten)
Läuft die Versetzung durch den Kristall, erhalten wir einen dauerhaft plastisch verformten weit-gehend fehlerfreien Kristall
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe102
Verformungsmechanismenvon Metallen (Versetzungsbewegung)
1 2
4
3
5
1 2
4
3
5
1 2
4
3
5
1 2
4
3
5
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe103
Kakteenpark Lanzarote
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe104
EinkristallverformungSchmid'sches Schubspannungsgesetz
Gleitebene
Gleit-richtung
Gleitebenen-Normale
„Wurstscheibenmodell“
Für das Abgleiten ist nicht die Normalspannung (senkrecht zur Oberfläche), sonder die im Gleit-system wirksame Schubspannung entscheidend.
Schmidsches
Schubspannungsgesetz:
= cos cos max = /2 (für = = 45°)
Abgleiten + Gitterrotation
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe105
Schu
bspa
nnun
g
Abgleitung
I II III0
I
II
Verallgemeinerte Spannungs-Dehnungs-Kurve für Einkristalle
0: Beginn des plastischens Fließens
Bereich I: keine Wechselwirkung zwischen den einzelnen Gleit-versetzungen (Einfachgleitung)
Bereich II: Aufstauung von Versetzungen in der Gleitebene weitreichende Spannungsfelder (Gleitung auf mehreren Gleitsystemen)
Bereich III: Überlagerung mit Entfestigungsprozessen (dynamische Erholung)
Einkristallverformung bei größeren Abgleitungen
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe106
Gemischte Versetzung
Ein fließender Übergang zwischen Stufen- und Schraubenversetzung ist möglich
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe107
Versetzungsdichte
Versetzungslinien sind im Transmissionselektronenmikroskop (TEM) sichtbar.
Die Versetzungsdichte ist vom Verformungszustanddes Metalls abhängig.
Versetzungsdichte := Versetzungslänge/Volumen
Beispiel:
weichgeglühtes Metall: ca. 1012 m-2
das entspricht einer Versetzungslänge von 1 km pro mm3!
kaltverformtes Metall: ca. 1016 m-2
d.h. 10.000 km pro mm3 !
Versetzungen bewirken eine Erhöhung der inneren Energie von ca. 10-8 - 10-9 J/m.
Versetzungen in kfz (austenitischem) Stahl. Versetzungsdichte ca.17 / (3,55·10-11 m2) ≈ 5·1011 m-2
1 μm
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe108
2-dimensionale Gitterdefekte
Korngrenze Kleinwinkelkorngrenze
Kugelmodell für die Anordnung der Atome an einer Korngrenze
Ansammlung von Stufenversetzungen mit gleichem „Vorzeichen“
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe109
2-dimensionale Gitterdefekte
Zwillingsgrenze
Stapelfehler
a) Zwillingsbildung innerhalb eines Kristalls
b) Zwillinge in geglühter Zinnbronze
Über Zwillingsbildung ist die Verformung des Kristalls möglich.
a) b)
Fehler in der Stapelfolge der dichtestgepackten Ebenen
Grenzflächenenergie von Kristallen (Beispiel Kupfer):Zwillingsgrenze: 30 mJ/m2
Stapelfehler: 160 mJ/m2
Kleinwinkelkorngrenze: max. 250 mJ/m2
Großwinkelkorngrenze: max. 500 mJ/m2
freie Oberfläche: 1.600 mJ/m2
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe110
Verformungsmechanismen von Metallen (Zwillingsbildung)
Gleitung:
Zwillingsbildung:
Verformungszwillinge in Eisen nach Belichtung mit ns-Laserpulsen(Bild: A. Luft, IWS Dresden)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe111
Verformungsmechanismen von Metallen (Korngrenzgleiten)
Unter Korngrenzgleitung versteht man die Verschiebung der Körner untereinander. Das Abgleiten der Korngrenzen kann bei Temperaturen oberhalb 0,4 Tm, d.h. Thom = 40%, zur plastischen Verformung beitragen und ist ein wichtiger Verformungs-mechanismus bei der Hochtemperaturverformung (Kriechen).
Gitterdiffusion
Korngrenzen-diffusion
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe112
3-dimensionale Gitterdefekte
Ansammlung von Leerstellen
- Diffusion von Atomen bzw. Leerstellen
- Bestrahlung des Werkstoffs mit Neutronen
Ansammlung von Substitutionsatomen (Cluster)
(Vorstufe zur Bildung von Ausscheidungen)
Grenzflächen (Korngrenzen) in nanokristallinen Materialien
(Volumenanteil an gestörten Gitterbereichen bis zu 50%)
Mikroporen
Mikrorisse
Mikrolunker
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Wechselwirkung von 0-D und 1-D Fehlern:Versetzungsklettern
113
Die Versetzung kann sich durch "Klettern" auch senkrecht zur Gleitebene bewegen. Umgehen von Hindernissen wird so ermöglicht.Dieser, im Vergleich zum gleiten, sehr langsame Prozess spielt bei hohen Temperaturen (T > 0,4Tm ) eine wichtige Rolle.
Leerstelle diffundiert zum Versetzungskern. Dies muss über die gesamte Länge der Versetzung, bzw. des Hindernisses erfolgen.
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Zusammenfassung Verformungsmechanismen durch 0-dimensionale und 1-dim. Fehler:
114
0-dim.: Eine nennenswerte Volumendiffusion erfolgt nur bei Temperaturen nahe dem Schmelzpunkt, für eine messbare plastische Verformung ohne Bedeutung. Diffusion ist sehr wichtig bei: Wärmebehandlungen (z.B. Konzentrationsausgleich beim Homogenisierungsglühen), Einsatzhärten, ... .
1-dim.: Versetzungsgleiten verantwortlich für die plastische Verformung über den gesamten Temperatur- und Spannungsbereich.
Versetzungsklettern erfolgt im Temperaturbereich T > 0,4Tm. Die Versetzungen haben in Kombination mit Leerstellen eine weitere Möglichkeit der Bewegung ( plastischen Verformung) schon bei sehr geringen Spannungen. Klettern ist die Bewegung der Versetzungslinie senkrecht zur Gleitebene.
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe115
Zustandsschaubilder
alle Diffusionsvorgänge abgeschlossen (Gleichgewichtsthermodynamik)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe116
EinstoffsystemeZustandsschaubild von Magnesium
200 600 1000 1400
10 1
10 0
10 -1
10 -2
10 -3
10 -4
10 -5
10 -6
10 -7
10 -8
Dru
ck p
[MPa
]
Temperatur [°C]
Dampf
Festkörper
Schmelze
Tripelpunkt
650°C bei 330 Pa (3,3 mbar)
Schmelzpunkt
650°C bei 1 bar
Siedepunkt
1100°C bei 1 bar
Normaldruck
Gibbsche Phasenregel:
F = K + 2 - P
F: Anzahl der Freiheitsgrade des Systems
K: Anzahl der Komponenten
P: Anzahl der Phasen
Metalle:F = K + 1 - P
da p ohne Bedeutung
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe117
ZweistoffsystemeErmittlung von Zustandsdiagrammen
Bestimmung der Umwandlungstemperaturen als Knickpunkte in den Abkühlkurven bei der jeweiligen Legierungszusammensetzung am Beispiel eines Zweistoffsystems mit lückenloser Mischbarkeit (z. B. Ni-Cu).
Tem
pera
tur
Zeit
L1 L2 L3A B
100%
Tem
pera
tur
100% A(z.B. Ni)
Anteil B0%
L1 L2 L3
Schmelze
Mischkristall
AB-Mk + Schmelze
100% B(z.B. Cu)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe118
ZweistoffsystemeErstarrungsverhalten von Legierungen
100
Tem
pera
tur
A BAnteil an B0
Schmelze
AB-Mischkristall
AB-Mk + Schmelze
cnom.c clc cl2
Tl
Ts
Erstarrung einer Legierung mit der Zusammensetzung cnom.:
Liquidustemperatur Tl: Kristallisationskeime der Zusammensetzung c1
Ts < T < Tl: Während der Erstarrung ändert sich die Zusammensetzung der AB-Mischkristalle (c) und der Restschmelze (cl). Für die jeweiligen Mengenanteile von Mischkristall mk und Restschmelze ms gilt das Hebelgesetz:
mk (cnom. - c) = ms (cl - cnom.)
Solidustemperatur Ts: Restschmelze hat die Zusammensetzung cl2
m1 m2
aHebelgesetz:
m1 a = m2 b
b
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe119
Eutektische Zweistoffsystemebegrenzte Löslichkeit im festen Zustand
400
600
800
1000
1200
0 20 40 60 80 100% Cu
Tem
pera
tur [
°C]
Ag Cu
-Mk +Schmelze
-Mischkristalle+ Schmelze
SchmelzeA
B
DCE
1083
961
779
AEB LiquiduslinieACEDB SoliduslinieCED EutektikaleCF Löslichkeitslinie des
-Mk für CuDG Löslichkeitslinie der
-Mk für Ag
F G
-M
k
-M
k
28,58,8 92
T < Te
Schmelzezweiphasiges Gefüge aus -und -Mischkristallen
Überprüfe Gibb'schePhasenregel für Metalle
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe120
Beispiel eines eutektischenSystems (Blei - Zinn)
fcc
Diamant-struktur
gängige Lotlegierung (Zinn-Blei-Lot):Sn Pb 37 (Sickerlot)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe121
Phasenumwandlung Keimbildung und Wachstum
F(r)
rF*total
r*
Ftotal
4 r2 ESL
(4/3) r3 fv
Es existiert ein kritischer Keimradius, den ein Keim mindestens erreichen muß, damit er im statistischen Mittel weiter wachsen kann.
Die Phasenumwandlung erfolgt kinetisch über die Schritte Keimbildung und Wachstum.
Keimbildung
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe122
Mechanismen der Festigkeitssteigerung
Dehnung = l
l0
l- l0
l0
=
Rp0,2
Rm
A
Ag
F
A0
=Beispiel: einachsiger Zugversuch
Erhöhung der Zugfestigkeit Rmbzw. der Dehngrenze Rp0,2
Die Festigkeitssteigerung ist in der Regel mit einer Verringerung des plastischen Verformungs-vermögens verbunden.
Härtungsmechanismen:
• Kaltverfestigung
• Mischkristallhärtung
• Ausscheidungshärtung
• Dispersionshärtung
• Feinkornhärtung
• Umwandlungshärtung
Die Festigkeitssteigerung von Metallen beruht in der Regel darauf, die Beweglichkeit der Versetzungen einzuschränken.
Span
nung
σ
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe123
Verfahren zur Stoffeigenschaftsänderung
Spannungsarmglühen Rekristallisationsglühen Homogenisieren und Diffusionsglühen
+ Kaltverfestigung+ Mischkristallhärtung+ Umwandlungshärtung+ Ausscheidungshärten+ Dispersionshärtung+ Feinkornhärtung
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe124
Spannungsarmglühen (Erholung)
-500
-400
-300
-200
-100
0
100
0 200 400 600
Anlaßtem peratur [°C]
Eige
nspa
nnun
g [M
Pa]
parallelsenkrecht
Spannungsarmglühen ist eine Glühbehandlung, die unterhalb der Rekristallisationstemperatur (0,4 Tm) erfolgt.
Bei Temperaturerhöhung wird die Festigkeit des Werkstoffs abgesenkt.
Der Spannungsabbau erfolgt durch Versetzungsbewegung und kann zu einer makroskopischen Verformung (Verzug) führen.
Die Abkühlung muss sehr langsam erfolgen, damit keine neuen Spannungen aufgrund des Temperaturunterschieds zwischen Kern und Randschicht entstehen können.
Abbau von Schleifeigenspannungen durch Spannungsarmglühen (Baustahl St37)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe125
Mechanismus derKristallerholung (Spannungsarmglühung)
Verformtes Kristallgitter Bildung von Subkorngrenzen
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe126
Rekristallisationsglühen
Die Rekristallisation läuft über die Teil-schritte Keimbildung und Keimwachstum ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird nach Arrhenius beschrieben über die Gleichung:
v = A e-Q/(kT)
Rekristallisations-isothermen von reinem Kupfer nach 98% Kaltverformung. Der Verlauf lässt sich über die Avrami-Beziehung annähern:
Diagramm zur Extrapolation
)tK(c
n
e1 c
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe127
Mechanismen der EntfestigungRekristallisation
Rekristallisationsschaubild von Messing Festigkeitsverlauf
Temperatur
Zugf
estig
keit Erholung
Rekristal-lisation
Kornver-gröberung
Erholung: Entspannung des Materials ohne Kornneubildung
Kornvergrößerung: Wachstum energetisch günstigerer Körner
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe128
Keimbildung und Kornwachstum
Vorgänge bei der Rekristallisation
a) b)
c) d)
a) Rekristallisationskeime im kaltumgeformten Gefüge
b) Wachsen vorhandener Keime ( rekristalliserte Körner)
c) Zusammenwachsen rekristallisierter Körner
d) Neues Gefüge aus unverformten Körnern (Rekristallisation abgeschlssen)
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe129
Rekristallisation von Kupfer
Kaltumformung (%)
mitt
l. K
ornd
urch
mes
ser
Keine Rekristallisation bei sehr geringen Umformgraden
Rekristallisation mit sehr grobem Korn bei kleinen Umformgraden (wenige, schnell wachsende Keime)
Abnehmende Korngröße mit zunehmendem Umformgrad (viele Keime, die sich in ihrem Wachstum gegenseitig behindern)
Glühung: 30 min 830 °C
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe130
Erholung - Rekristallistion -Kornwachstum
Einfluss der Wärmebehandlung auf eine 75% kaltverformte Messing-Legierung CuZn35
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe131
Homogenisieren und Diffusionsglühen
Ausgleichen von Konzentrationsunterschieden aufgrund von Kornseigerungen. Temperatur und Glühzeit hängen von den Diffusionskoeffizienten der betreffenden Legierung ab.
Die Glühtemperatur liegt häufig nur knapp unterhalb der Solidustemperatur.
Beachte:• Gefahr des Aufschmelzens bei eutektischen Systemen• Grobkornbildung
Das Homogenisierungsglühen ist ein wichtiger Verfahrensschritt bei der Ausscheidungshärtung.
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe
Festigkeitssteigernde Mechanismen
132
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe133
Kaltverfestigung
Änderung der mechanischen Kennwerte von Kupfer und Messing (CuZn30) als Funktion des Umformgrades
Durch Kaltumformung unterhalb der Rekristallisationstemperatur (0,4 Tm) (z. B. Walzen, Rundhämmern, Ziehen etc.) lässt sich die Festigkeit steigern. Gleichzeitig verliert der Werkstoff einen Teil seines Verformungs-vermögens (Duktilität).
• Zunahme der Versetzungsdichte• Zunahme des elektrischen
Widerstandes• z. T. Verschlechterung der
Korrosionseigenschaften• Verformungstextur
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe134
Kaltverfestigung
Versetzungslinien in austenitischem CrNi-Stahl nach Kaltverformung (TEM)
3% 6%
10% 18%
Ursachen der Verfestigung:
Gleitfähige Versetzungen wandern bis an Versetzungsknoten oder andere Hindernisse innerhalb der Kristalle, werden dort festgehalten und fallen für die weitere Formänderung aus. Durch Aufstauen von Versetzungen in parallelen Gleitebenen bildet sich der Versetzungswald.
Neubildung von Versetzungen führt zu weiterer Erhöhung der Versetzungsdichte.
Zur Erinnerung:weichgeglühtes Metall: ca. 1012 m-2 (1 km pro mm3)
kaltverformtes Metall: ca. 1016 m-2 (10.000 km/mm3)
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Bildung neuer Versetzungen(z.B. über Frank-Read-Quelle)
A
B
A
B
A
B
A
B
A
B
Die Versetzungslinie AB liegt innerhalb einer Gleitebene und ist an den Punkten A und B verankert (z. B. Versetzungsknoten, Ausscheidungen etc.). Bildung eines neuen Versetzungsringes unter Schubspannung.
Rechts: Frank-Read-Quelle in Silizium
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MischkristallhärtungElastische Wechselwirkung zwischen dem Spannungsfeldern gelöster Fremdatome und den Spannungfeldern gleitender Versetzungen.
Interstitiell gelöste Fremdatome zeigen eine größere Hinderniswirkung als Substitutions-Fremdatome (Beispiel: Martensithärte). Die Festigkeitssteigerung ist vom Atomradius der Fremdatome und von ihrer Konzentration abhängig.
Schu
bspa
nnun
g M
[MPa
]
Atomprozent
20
15
10
5
00,5 1,51,0
Cu-Sb
Cu-SnCu-In
Cu-Au Cu-Mn
Cu-Si Schu
bspa
nnun
g M
[MPa
]
Atomprozent Ni
40
30
20
10
020 1008040 60
Cu-Ni
Cu
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Umwandlungshärtung
137
Uni Bayreuth, Aufbau und Eigenschaften Metalle Uwe Glatzel, Metallische Werkstoffe138
Umwandlungshärtung(enorme Bedeutung bei Stahl)
Stabiles System Fe-C
metastabiles System Fe-Fe3C
Ausschnitt für die Wärmebehandlung kohlenstoffhaltiger Stähle
Eisen-Kohlenstoff-Phasendiagramm
kfz
krz
eutektoide Zusammensetzung
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Untereutektoider StahlCC < 0,8 wt.%
20 μm
ferritisch -perlitisch
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Eutektoider StahlCC = 0,8 wt.%
reiner Perlit
20 μm
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Übereutektoider StahlCC > 0,8 wt.%
Perlit und Korngrenzenzemetit
50 μm
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Umwandlungshärtung
Martensitische Umwandlung im Stahl:
Diffusionsloser Umklappvorgang vom kfz -Fe (Austenit) in ein tetragonal verzerrtes krz-Gitter (-Fe)
Es besteht ein kristallographischer Zusammenhang zwischen dem Austenit- und Martensitgitter:
Fe - 1,4 % C: (111) (110)´ ; [110 ] [111]´
(Kurdjumov-Sachs)
Fe - 30 % Ni: (111) (110)´ ; [211 ] [110]´
(Nishiyama-Wassermann)
Orientierung der Habitusebene der Martensitplatten im Austenitgitter:
{225} bzw. {259}
m
Haasen, Phys. Metallkunde
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[011]A [111]M
(011)A (121)M
x´z´z
x
y, y´
Bain-ModellFe-Atom
C-Atom in OktaederlückeUmwandlung des kfz-Gitters durch Stauchung in z-Richtung in ein tetragonales raum-zentriertes Gitter.
( Martensithärte)
Diffusionsloser Umklappvorgang in Verbindung mit Scherprozessen
Kohlenstoffatome befinden sich in Oktaederlücken.
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Vergüteter Stahl
gehärtet (martensitisch)
vergütet (gehärtet und angelassen)
normalgeglüht (weich)
Schematische Darstellung des Spannungs-Dehnungs-Diagramms eines Vergütungsstahls in Abhängigkeit von der Wärmebehandlung.
E-Modul und Zusammensetzungändern sich nicht. Jedoch sindZugfestigkeit und Bruchdehnung über einenweiten Bereich beeinflussbar.
Schauvorlesung
132
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Temperaturbereiche für Glühbehandlungen der C-Stähle
Spannungsarm-glühen
1200
1000
800
600
400
200
00 0,2 0,4 0,6 0,8 1,2 1,41,0
Tem
pera
tur [
°C]
Kohlenstoffgehalt [Gew.-%]
Ac
m
A1
A3
AnlassenFerrit + Fe3C
+ Fe3C
Austenit ()
Ferrit()
+
G
S
Ausschnitt aus dem Phasendiagramm Fe-Fe3C zur Wärmebehandlung unlegierter Kohlenstoffstähle.
Normalglühen
Weichglühen
Hochglühenmit langsamer Abkühlung bessere Spanbarkeit
Auflösung des Karbidnetzes
Diffusionsglühen
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Einfluss der Abkühlgeschwindigkeit
Verschiebung der A1 und A3 Umwandlungstemperatur bei einem untereutektoiden Stahl.
Beginn der Zwischenstufe Az und der Martensitbildung Ms sind eingezeichnet.UK ... untere kritische
Abkühlgeschwindigkeit,OK ... obere kritische
Abkühlgeschwindigkeit.
Martensitbildung als wichtigste Form der Umwandlungshärtung
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Wärmebehandlung der Stähle
Isothermes Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild für einen Kohlenstoffstahl mit eutektoider Zusammensetzung
Perlit: Ferrit und Zementit (Fe3C) in lamellarer Anordnung
Sorbit: Feinlamellarer Perlit
Troostit: Feinstlamellarer Perlit, (lichtmikroskopisch nicht mehr auflösbar)
Bainit: Ferrit mit submikroskopisch kleinen Ausscheidungen von Fe3C
Zwischenst.: Bainit, Sorbit, Troostit
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Aufkohlen, Einsatzhärten
Aufkohlen eines Einsatzstahls:
Einsatzstahl(z.B. 16MnCr5)
Kohlenstoffhaltige Atmosphäre
Kohlenstoffgehalt im Medium an der Oberfläche 1,3%
Kohlenstoffgehalt im Stahl an der Oberfläche ≈ 0,8%
Kohlenstoffgehalt 0,16% (Ausgangszustand)
T = 930 °C
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
00 1 2 3
Abstand zur Oberfläche [mm]
C-G
ehal
t [%
]
t = 10 h
t = 0,001 h
T = 930 °C
c(x,t) = c1 - (c1 - c0)
tD2x
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Glühfarben von Eisenwerkstoffen
Glü
htem
pera
tur [
°C]
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Ausscheidungshärtung
150
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AusscheidungshärtungBehinderung der Versetzungsbewegung durch ausgeschiedene Teilchen
Voraussetzung ist eine mit steigender Temperatur zunehmende Löslichkeit der Komponente B im -Mischkristall.
Um die Gefahr des Aufschmelzens zu vermeiden, muß die Homogenisierungstemperatur (T1) unterhalb der eutektischen Temperatur liegen!
+S
Tem
pera
tur T
T1
T2
T1
T2
Tem
pera
tur T
Konzentration cB Zeit t
Lösungsglühen (T1)
Abschrecken übersättigter Mischkristall
Auslagern (T2)
Zweiphasengebiet +
Ni3Al Ausscheidungen (hell) in einer Ni-Matrix (dunkel):
A B
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Ausscheidungshärten Aluminium mit Cu
Bedingung für eine Ausscheidungshärtung aus fester Lösung ist eine abnehmende Löslichkeit mit abnehmender Temperatur.
AlCu4Mg1, Dural (Düren 1909, durus = hart)
Al2Cu
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ZoneCluster
kohärente Ausscheidung inkohärente Ausscheidung
Auslagern übersättigter Mischkristalle
Kohärente und inkohärente Ausscheidungen treten sehr selten auf. Am häufigsten: teil- oder semikohärent.
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Wechselwirkung zwischen Versetzungen und Teilchen:
1. kohärente (schneidbare) Teilchen
Die Gleitsysteme der Matrix gehen in die Gleitsysteme des Teilchens über. Versetzungen schneiden die Teilchen unter Bildung einer Antiphasengrenze oder von Versetzungspaaren.
Ni3Al-Teilchen einer Ni-Cr-Al-Legierung werden von Versetzungen geschnitten
Versetzung
Ld
0,1 μm
Nembach (1997)
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Inkohärente Ausscheidungen:
Versetzungen umgehen die Teilchen und hinterlassen dabei einen Versetzungsring (Orowan-Mechanismus, σ = Gb/L).
Die zurückbleibenden Versetzungsringe erschweren die Widerholung dieses Vorgangs( Verfestigung).
Wechselwirkung zwischen Versetzungen und Teilchen
2. inkohärente (nicht schneidbare) Teilchen
-+
-+
-+
L
ext.
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Umgehung von kohärenten Ausscheidungen bei hohem Volumenanteil
Bewegung von Versetzungen zu Beginn der plastischen Verformung nur in der leichter verformbaren Matrix.
L
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AusscheidungshärtenAnlasstemperatur und -zeit
Vorgeschichte: Lösungsglühen mit anschließender rascher Abschreckung
Effekt der Ausscheidungshärtung mit zunehmender Anlasstemperaturen, bzw. -zeiten
log( )
Geschwindigkeit durch Temperatur bestimmt (Diffusion).
Bei höheren Temperaturen und zu langen Zeiten werden die Ausscheidungen teilkohärent, koagulieren, Abstände zu groß (Orowanspannung , σ = Gb/L).
Überalterung
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Heat treatment
As-cast (segregations, eutectics)
Homogenization and solution heat treatment (very small window), quenching
Ageing for precipitation of the ‘-phase
L
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Microstructure Pt80Al11Cr3Ni6
Homogenized and water quenched
+ agedAs-cast
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Furnace cooled with 0,1 K/s
3 vol.% ‘
30 vol.% ‘
34 vol.% ‘
Homogenized and air cooled with 5 K/s
Microstructure Pt78.5Al12.5Cr3Ni6
Water quenched with > 300 K/s single phase
No cold or hot formability
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DispersionshärtungDie Festigkeitssteigerung erfolgt analog zurAusscheidungshärtung.
Dispersionshärtung:
feinverteilt eingelagerte Teilchen (meist Oxide, z.B. Al2O3 oder Y2O3):
• pulvermetallurgische Herstellung
• innere Oxidation
• „mechanisches Legieren“
• Vorteil im Vgl. zur Ausscheidungshärtung Dispersoide haben höhere Temperatur-beständigkeit Thom = T/Tm
Fest
igke
it
Ausscheidungsverfestigung
Dispersionsverfestigung
1,0
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Feinkornhärtung
• Aufstauen von Versetzungen an den Korngrenzen
• Bei Überschreiten einer kritischen Schubspannung: Weitergleiten auf einem neuen Gleitsystem im benachbarten Kristall.
• Bei gleicher Häufigkeit der Orientierungen zur äußeren Spannung gilt:
0 = M 00: Streckgrenze des Vielkristalls
M: Taylor-Faktor; M = 3,06
0: kritische Schubspannung
Verformung im Vielkristall Den Einfluß der Korngröße auf die Streckgrenze beschreibt die Hall-Petch-Beziehung:
= 0 +
K: Konstante (Korngrenzenfestigkeit)
d: mittlerer Korndurchmesser
dK