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Einführung in die Österreichische Schule der Nationalökonomie · 2018. 2. 24. · Felix Somary,...

Date post: 26-Jan-2021
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Einführung in die Österreichische Schule der Nationalökonomie Austrian Seminar – Teil 1: Einführung Hayek Club Zürich www.hayekianer.ch Christian Zulliger Christoph Stampfli Janina Misar Vahan Roth Fabio Andreotti Steve Lutzmann
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  • Einführung in die

    Österreichische

    Schule der

    NationalökonomieAustrian Seminar – Teil 1: EinführungHayek Club Zürich

    www.hayekianer.ch

    Christian Zulliger

    Christoph Stampfli

    Janina Misar

    Vahan Roth

    Fabio Andreotti

    Steve Lutzmann

    http://www.hayekianer.ch/

  • AblaufTeil 1 Einführung

    Begrüssung, Vorstellung

    Infos zum Seminar

    Buchempfehlung

    Vorstellung der Referenten und Inhalte

    Was ist Austrian Economics

    Grundsätze und Beispiele

    Fragen

  • Begrüssung, Vorstellung

    Kurze Vorstellung der Teilnehmenden: Participants first!

    Background

    Interessen, Zugang zu Austrian Economics

    Schwerpunkte

    Was ist für Euch «Austrian Economics»?

  • Infos zum SeminarStudierende für die Freiheit

    «Der Verein hat zum Zweck, die Verbreitung freiheitlicher Ideen

    unter Studierenden und Assistierenden und den Aufbau eines

    Netzwerks von Studierenden und Assistierenden zu fördern. Er

    arbeitet dafür mit anderen Vereinen und Organisationen mit

    gleicher oder ähnlicher Zielsetzung zusammen. Studierende

    und Assistierende aller Fachrichtungen und aller Universitäten

    und Fachhochschulen sind zur Umsetzung des Vereinszwecks

    herzlich willkommen»

    Veranstaltungen (zB. 11. März mit Konrad Hummler)

    http://www.liberal.uzh.ch/

    http://www.liberal.uzh.ch/

  • Infos zum Seminar Hayek Club Zürich

    «Der Hayek-Club Zürich möchte als erster Hayek-Club der Schweiz Freiheitsfreunde aus dem ganzen Land zusammenbringen. Wir möchten mit Events, Workshops, Seminaren und regelmässigen Treffen die Idee einer freien Gesellschaft im Sinne Friedrich August von Hayeks im Ideenwettbewerb unserer Zeit präsentieren. Die Organisation als Verein soll die Mitglieder zusammenbringen und die offene Gesprächskultur den Anwesenden die Möglichkeit bieten, ihre Vorstellungen der Freiheit einzubringen. Unser Anspruch ist es, die liberalsten Geister der Schweiz zu vereinen und insbesondere auch junge Menschen für die Idee der Freiheit zu begeistern.»

    Veranstaltungen, Seminare, Workshops

    Hayek-Feder

    http://hayekianer.ch

    http://hayekianer.ch/

  • Infos zum SeminarZeitlicher Ablauf

    Jeweils Montag, 19.00 Uhr, KOL-E-18

    24. Februar: Einführung

    3. März: Unternehmertum

    10. März: Axiome

    17. März: Carl Menger

    24. März: Böhm-Bawerk und Kapitaltheorie

    31. März: Ludwig von Mises

    7. April: F. A. Hayek

    14. April: Modern Austrian School

    21. April: Fällt aus (Ostern)

    28. April: Fragen, Zusammenfassung, Abschluss

    Inhalte können noch etwas abweichen, je nach Interesse der Teilnehmenden

  • Buchempfehlung zum Seminar

    «Human Action» ist DAS Standardwerk zur

    Österreichischen Schule der Nationalökonomie

    Umfangreiche Einführung in das wirtschaftliche

    Denken

    Gratis Download auf Deutsch (Ludwig von Mises,

    Nationalökonomie – Theorie des Handelns und

    Wirtschaftens, 1940) oder Englisch (Human Action)

    unserer Bibliothek auf www.hayekianer.ch

    http://www.amazon.com/Human-Action-Treatise-Economics-

    Volume/dp/0865976317

    http://www.hayekianer.ch/http://www.amazon.com/Human-Action-Treatise-Economics-Volume/dp/0865976317

  • Teil 1-3: Einführung,

    Unternehmertum, Axiome

    Christian Zulliger

    BWL Universität St. Gallen

    Mit 18 in die Selbständigkeit, Beratung, Rohstoff-Hedgefund

    Freitum.de, Zuercherin.com

    Jungfreisinnige

    Oldtimerrestaurationen, Reisen

  • Teil 4: Carl Menger

    Janina Misar

    Studiert Politologie an der Universität Zürich

    arbeitet in der Immobilienbranche

    Vizepräsidentin bei den jungliberalen Langenthal und Mitbegründerin der Swiss Students for Liberty.

    Carl Menger (1840-1921) – Begründer Österreichischen Schule

    Biografie, Historischer Kontext

    Subjektivistische Perspektive, Werttheorie

    Grundzüge der VWL

    Theorie sozialer Institutionen

    Methodenstreit

  • Teil 5: Böhm-Bawerk und die

    Kapitaltheorie Vahan Roth

    Jura UZH

    CFA

    mehrere Jahre im Bankenbereich und ist nun als selbstständiger Berater tätig

    Böhm-Bawerk und die Kapitaltheorie

    biograf. Abriss

    Menschliches Handeln als Gesamtheit subjektiver Etappen

    Kapital und Kapitalgütertheorie

    Konflikt: Böhm-Bawerk vs. Marshall

  • Teil 6: Ludwig von Mises

    Steve Lutzmann

    laufendes Studium der Rechte (UZH)

    Diploma of Advanced Studies in Compliance Management (2013)

    Auslandsaufenthalte in Berlin (Wissenschaftsakademie), Oxford, Cambridge (07/2014) und University College London (ab 10/2014)

    seit 2006 Legal & Compliance Officer in einer Bank, seit 2011 als Abteilungsleiter

    zuvor Intern im Legal & Compliance einer globalen Investmentbank

    Ludwig von Mises

    Habitus

    Theorie des Geldes und der Umlaufmittel

    Interventionsmus- und Sozialismuskritik

    Human Action

  • Teil 7: F. A. Hayek

    Fabio Andreotti

    aktuell Studium der Rechtswissenschaften

    arbeitet an der UZH, beim Liberalen Institut und bei Privaten

    Vorstand Verein Studierende für die Freiheit, Hayek-Club Zürich

    Interesse an Philosophie und Ökonomie, Literatur, Sport, Reisen und Fotografie

    Friedrich August von Hayek – Teil 7 (7. April 2014)

    Hayeks Leben

    Produktion und Preise (Business Cycle)

    Welche Rolle spielt Wissen, und wie wird es verarbeitet?

    Spontane Ordnung und kulturelle Evolution

    Freiheit und Zwang

    Währungswettbewerb

    Politische Gegner und Freunde Hayeks

  • Teil 8: Modern Austrians

    Christoph Stampfli

    Gelernter Elektroniker und studiert Wirtschafts- ingenieurwesen an der FHNW

    Switzerland for Ron Paul

    Mitbegründer der Swiss Students for Liberty

    Jungfreisinnige

    Modern Austrians

    Der Stand der österreichischen Schule 1973

    Hayek’s Nobelpreisrede

    Unternehmertum und Konkurrenz

    Mathematik und Ökonomie

    Zusammenhang Libertarismus und Austrian School

    Exkurs: Umweltprobleme und die Kalkulation im Sozialismus

    Free Banking und Fractional Reserve

  • Der Bleistift

    http://www.youtube.com/watch?v=iFGf5RE5lno

    http://www.youtube.com/watch?v=iFGf5RE5lno

  • Was ist «Austrian Economics»?Einige Abgrenzungen:

    Austrian Paradigma Neoklassisches Paradigma

    Grundprinzip Theorie d. menschlichen Handelns

    als dynamischer Prozess

    (Praxeologie)

    Entscheidungstheorie: rational

    und auf Kapazitätsmax.

    basierend

    Methodologischer

    Ausgangspunkt

    Subjektivismus Stereotyp des

    methodologischen

    Individualismus

    Hauptfigur des

    sozialen Prozesses

    Kreativer Unternehmer Homo oeconomicus

    Wesen der

    Information

    Wissen und Inform. Sind subjektiv und

    dynamisch. Unterscheidung von

    wissenschaftlichen Wissen (objektiv)

    und praktischem Wissen (subjektiv)

    Annahme: Stets objektives

    Wissen, konstant. Keine

    Unterscheidung von objektiven

    und subjektiven Wissen

    Quelle: In Anlehnung an Jesus Huerta de Soto (1998), The ongoing Methodenstreit of the Austrian School, S. 78

  • Was ist «Austrian Economics»?Einige Abgrenzungen:

    EinAustrian Paradigma Neoklassisches

    Paradigma

    Referenzpunkt Mikro- und Makroökonomie werden nicht

    unterschieden, wirtschaftliche Probleme

    werden in Relation zu einander untersucht

    Gleichgewichtsmodell,

    Unterteilung zwischen Mikro-

    und Makroökonomie, «Makro

    ist mikrofundiert»

    Konzeption der

    Kosten

    Subjektiv, hängt von Wachsamkeit der

    Unternehmer bezüglich Entdeckung

    alternativer Ziele ab

    Objektiv und konstant

    Formalismus Verbale Logik (abstrakt und formal), die

    die Integration subjektiver Zeit und

    menschlicher Kreativität erlaubt

    Mathematischer Formalismus

    Beziehung zur

    empirischen

    Welt

    Aprioristisch-deduktive Beweisführung.

    Radikale Unterscheidung und gleichzeitig

    Koordination zwischen Theorie

    (Wissenschaft) und Geschichte.

    Geschichte kann die Theorien beweisen.

    Empirische Falsifikation von

    Hypothesen (Popper).

    Quelle: In Anlehnung an Jesus Huerta de Soto (1998), The ongoing Methodenstreit of the Austrian School, S. 78

  • Einige Grundsätze und Beispiele

    „Zeitpräferenz“

    dh. die Höherbewertung gegenwärtiger gegenüber gleichartigen künftigen Gütern. Jemand der entscheidet jetzt zu konsumieren, zeigt eine hohe Zeitpräferenz. Wenn er stattdessen spart, um später zu konsumieren, dann hat er eine niedrige Zeitpräferenz.

    «Zinssatz»

    Ein ebenfalls in der Zeitpräferenz verwurzeltes Phänomen.

    Der Urzins ist im Wesentlichen ein nicht-monetäres Phänomen: er stellt lediglich die Höherbewertung gegenwärtiger gegenüber künftigen Gütern auf den persönlichen Wertskalen von Individuen dar.

    Beispiel: «Jäger und Sammler»

  • Einige Grundsätze und Beispiele

    Ohne Vertrauen und Zusammenarbeit und ohne sich frei bewegende Marktpreissignale, sind die Fähigkeit, die Zukunft korrekt einzuschätzen und brauchbare wirtschaftliche Kalkulation zu betreiben, begrenzt.

    Die Märkte liefern uns Preissignale (Information).

    Hayek beschreibt die Wichtigkeit von Preissignalen für die wohlfahrtsmaximierende Selbstorganisation der Gesellschaft in „Die Verwertung des Wissens in der Gesellschaft“ (original: „The Use ofKnowledge in Society“, 1945).

    Ohne die Anpassung von Marktpreisen werden Kapitalinvestitionen in Produktionsstufen und für Güter und Dienstleistungen getätigt, die von der Gesellschaft nicht geschätzt werden.

    Wenn immer diese Preissignale aufgrund institutioneller Restriktionen versagen, versagt auch die Organisation der Gesellschaft, was schließlich zur Krise führt.

    Bsp.: Amerikanischer Häusermarkt

  • Einige Grundsätze und Beispiele

    Ohne das Eingreifen von Zentralbanken, koordiniert der Zinssatz die Zeitpräferenzen von sowohl Kreditnehmern (Investoren, Unternehmer), als auch Kreditgebern (Sparer).

    Nehmen wir nun an, dass anstatt der Bestimmung des Zinssatzes durch den Markt, d.h., einen „natürlicher Zins“, der Zinssatz von einer zentralen monetären Behörde oder Zentralbank festgesetzt/ manipuliert wird:

    Aufgrund der künstlich gedrückten Zinsen, planen Unternehmer Projekte oder beginnen diese und stellen Leute ein.

    Niedrigere Zinsen bedeuten eine niedrigere Gewinnschwelle für Investitionen. Vor allem langfristige, riskantere Projekte erscheinen realisierbar unter einem, von der Zentralbank manipuliertem, niedrigem Zinssatz.

    Die künstlich niedrigen Zinsen suggerieren, dass die vorhandenen, realen Ersparnisse welche für Investitionen verfügbar sind, grösser sind als sie in Wirklichkeit sind. *Boom*

    Die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen führen zu einer Expansion der Geld- und Kreditmenge, und schliesslich setzen Inflationsängste ein. Die Zentralbank ist gezwungen ihre Leitzinsen anzuheben, um eine rasche Abwertung des Geldes zu verhindern.

    Zu diesem Zeitpunkt sind viele der Investitionen, die während der Phase der künstlich niedrig gehaltenen Zinsen getätigt wurden, nicht mehr realisierbar. Es stellt sich heraus, dass die buchmäßigen Profite die sie vorher produziert haben eine Illusion waren. Oft können die Investitionen nicht abgeschlossen werden, weil die realen Mittel die dafür nötig wären nicht vorhanden sind. Wirtschaftstreibende sind gezwungen die Fehlinvestitionen, die unter der künstlich niedrigen Zinsrate eingegangen wurden, aufzugeben. *Bust*

  • «Austrians sind doch die, die

    Fehlinvestitionen erkennen»Konjunkturtheorie

    Wichtige Vormerkung: Vertreter der Österreichischen Schule (bzw. Praxeologen) treffen keine Vorhersagen. In der Praxeologie heisst es A verursacht B, unter der Voraussetzung, dass alles andere gleich bleibt. Daher sind Vorhersagen der Art „A wird notwendigerweise zu B führen“ strikt verboten. Stattdessen müssen Praxeologen sich auf Aussagen der „wenn-A, dann-B“- Art beschränken.

    Austrians werden immer wieder in Zusammenhang mit Warnungen vor Krisen in Verbindung gebracht, z.B.

    Die Grosse Depression

    Die wirtschaftliche Erholung nach dem Zweiten Weltkrieg

    Das Ende des Bretton-Woods Systems

    Die Savings & Loan Krise

    Das Platzen der Dot-Com Blase

    Die Immobilienblase, Subprime-Krise

  • Große Depression

    In Österreich sah Ludwig von Mises das Problem als es im Frühstadium seiner Entwicklung stand und prophezeite seinen Kollegen im Jahre 1924, dass die grösste Österreichische Bank, die Creditanstalt, letztendlich bankrottgehen würde.

    F.A. Hayek publizierte Anfang 1929 mehrere Artikel in denen er den Zusammenbruch des amerikanischen Aufschwungs vorhersagte. Felix Somary, der wie Mises ein Student an der Universität Wien war, sprach in den späten 20er-Jahren mehrfach düstere Warnungen aus. In den USA warnten die Ökonomen Benjamin Anderson und E.C. Harwood ebenfalls, dass die Geldpolitik der Federal Reserve zu einer Krise führen würde. Jedoch wurden sie, wie auch Somary, weitgehend ignoriert.

    Ende des Bretton Woods Systems

    Der Zusammenbruch des Bretton Woods Systems und der nachfolgende Anstieg des Goldpreises wurde von mehreren Ökonomen der Österreichischen Schule, wie zum Beispiel von Murray Rothbard und Henry Hazlitt, korrekt vorhergesagt. Auch die Savings and Loan-Krise hat Murray Jahre zuvor schon beschrieben, zB hier http://mises.org/rothbard/agd/introduction.asp#fourth

    «Austrians sind doch die, die

    Fehlinvestitionen erkennen»Konjunkturtheorie

    http://mises.org/rothbard/agd/introduction.asp#fourth

  • Dot-Com Blase

    Im Oktober 1999 wies Sean Corrigan darauf hin, dass eine enorme Blase entstanden war. Er verglich die Zustände mit denen während des Spätsommers 1987, mit der Japanischen Blase der späten 1980er und den „Goldenen Zwanzigern“ in den Vereinigten Staaten. Im März 2000 bemerkte Christopher Mayer, dass alle Zutaten für eine Blase – fundamentale Grundlagen (d.h., eine technologische Revolution), finanzielle (d.h., ein Anstieg von Geld- und Kreditmenge) und psychologische (d.h., die Bereitschaft traditionelle Maßstäbe von Bewertung außer Kraft zu setzen) – in dem Bullenmarkt zu existieren schienen. Darüber hinaus gab es noch etliche andere kritische „österreichische“ Stimmen.

    Während und nach dem Platzen der Dot-Com Blase sagten eine Reihe von Ökonomen die Immobilienblase der 2000er voraus, welche in der „Grossen Rezession“ von 2008 und der folgenden Jahre mündete.

    «Austrians sind doch die, die

    Fehlinvestitionen erkennen»Konjunkturtheorie

  • Aktuell: Subprime-Krise und ihre Folgen

    2002 fasste Robert Blumen die Aktivitäten von Fannie Mae und Freddie Mac im Häusermarkt als

    ein Beispiel für wachsendes Systemrisiko zusammen und sagte eine kommende Rettungsaktion

    voraus.

    Im Jahr 2004 schrieb Mark Thornton, dass höhere Zinsen (von der Fed herbeigeführt) eine

    Umkehr im Häusermarkt auslösen und die Trugschlüsse des neuen Paradigmas blossstellen

    würden. Diese Aufdeckung der vorangegangenen Fehlallokationen würde schlussendlich in

    einer Zwangsverstaatlichung der GSE’s (Fannie Mae, Freddie Mac) führen. Später analysierte

    er im Detail die Folgen für die Bauindustrie, den Arbeitsmarkt, die Rettung von Banken und

    prophezeite eine lange Rezession.

    Im Jahr 2005, nachdem er die Manie in Las Vegas beobachtet hatte, bemerkte Doug French

    „Eigentumswohnungen sind das letzte Segment, dass von einem Aufschwung erfasst wird, und

    das erste das im Abschwung zusammenbricht“ und kam zu dem Schluss, dass das Ende des

    Booms nahe sein musste. Gary North warnte bereits frühzeitig vor den Gefahren von ARMs

    (variabel verzinste Hypothekenkredite).

    Der Investor Peter Schiff wurde berühmt durch eine Reihe von Auftritten im Fernsehen

    (hauptsächlich 2006 und 2007), in denen er in Opposition zu einer Vielzahl von Finanzexperten

    stand und vorhersagte, dass ein grosser Abschwung bevorstünde. Schiff hatte vor der

    überbordenden Immobilien-Spekulation und den kommenden Rettungsaktionen über mehrere

    Jahre bereits nachdrücklich gewarnt.

    «Austrians sind doch die, die

    Fehlinvestitionen erkennen»Konjunkturtheorie

  • Besten Dank!

    15.05.2014Christian Zulliger

  • Einführung in die

    Österreichische

    Schule der

    NationalökonomieAustrian Seminar – Teil 2: Unternehmertum

  • UnternehmertumTheorie des Handelns vs. Theorie der Entscheidungen

    Austrians begreifen die Wirtschaftswissenschaften mehr als eine Theorie des Handelns denn als eine Theorie von Entscheidungen.

    Die Österreichische Schule ist daher weit davon entfernt, die Wirtschaftswissenschaft lediglich als eine Theorie der Wahlentscheidungen anzusehen (vgl. Public Choice), sondern begreift sie als einen theoretischen corpus, der sich mit den Prozessen der sozialen Interaktion beschäftigt.

    Kritische Haltung gegenüber der zu engen Konzeption Robbins (1932):

    Robbins definierte die Volkswirtschaftslehre als eine Wissenschaft, welche die Verwendung knapper Ressourcen auf alternative Verwendungen, mit dem Ziel der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, untersucht.

    Die Robbins´sche Konzeption unterstellt implizit ein hinsichtlich Zielen und Mitteln gegebenes Wissen. Das ökonomische Problem wird damit aber auf ein rein „technisches" Allokations- bzw. Maximierungs- und Optimierungsproblem reduziert, wobei die Restriktionen, denen das zu lösende Problem unterliegt, als bekannt angenommen werden.

    Prozess der sozialen Interaktion vs. «Modelldenken», «Mathematischer Formalismus»

  • Die Marktakteure agieren bei Robbins und den Neoklassischen

    Modellen quasi wie Automaten

    Karikatur des Menschen, da sie sich darauf beschränken,

    passiv auf Ereignisse zu reagieren

    Austrians (Mises, Kirzner) betonen das tatsächliche Handeln

    des Menschen, und hier insbesondere seine ständige Suche

    nach neuen Zielen und den hierzu benötigten Mitteln, seine

    Fähigkeit aus der Vergangenheit zu lernen und sein Talent, die

    Zukunft zu entdecken und durch sein Handeln zu gestalten.

    Ökonomie innerhalb einer wesentlich weiter gefassten

    Wissenschaft integriert

    Theorie menschlichen Handelns, «Human Action»

    UnternehmertumTheorie des Handelns vs. Theorie der Entscheidungen

  • Unternehmerisches HandelnBegriff des Unternehmers

    Für die Österreichische Schule fällt die Funktion der Unternehmer mit dem menschlichen Handeln an sich zusammen

    Jede Person, die handelt, um die Gegenwart zu gestalten und ihre zukünftigen Ziele zu erreichen, agiert quasi wie ein Unternehmer

    Der interagierende Mensch im Zentrum der Betrachtung

    Da diese Definition auf den ersten Blick als zu weit gefasst erscheinen mag und nicht mit dem heutigen Begriff des „Unternehmers“ übereinstimmt, klären wir die ursprüngliche etymologische Bedeutung des Begriffs Unternehmen:

    Spanisch empresa, Englisch und Französisch Entrepreneur, stammen etymologisch vom lateinischen Verb in prehendo-endi-ensum ab: Entdecken, sehen, wahrnehmen, bemerken.Der lateinische Ausdruck in prehensa schliesst die Idee des Handelns im Sinne von nehmen und ergreifen ein.

  • UnternehmertumFunktion des Unternehmers

    Die Funktion des Unternehmers spielt eine herausragende Rolle in der Österreichischen Schule

    In einer rein neoklassischen Modellwelt glänzt der Unternehmer dagegen durch Abwesenheit

    Der Unternehmer ist ein der «realen» Welt zugehöriges Phänomen, eine Welt, die sich stets im Ungleichgewicht befindet

    Unternehmer kann daher auch keine Rolle in Gleichgewichts- Modellen, denen die Mainstreamökonomie in erster Linie ihre Aufmerksamkeit schenkt, spielen

    Neoklassik: Funktion des Unternehmers lediglich ein weiterer Produktionsfaktor, der in Abhängigkeit von erwarteten Kosten und Nutzen verwendet werden kann

    Logischer Widerspruch: Unternehmerische Ressourcen in Abhängigkeit von erwarteten Kosten und Nutzen nachzufragen heisst, daran zu glauben, heute über eine Information in Form von Erwartungswerten der zukünftigen Nutzen und Kosten zu verfügen, bevor die Information durch den Unternehmer überhaupt erst produziert wurde.

  • UnternehmertumFunktion des Unternehmers

    Prinzipielle Funktion des Unternehmers:

    Neue Informationen, die vorher gar nicht existiert haben, zu

    schaffen und zu entdecken

    Weiterhin kann die Information, ohne dass diese zunächst in

    einem Prozess angeeignet wird, weder existieren noch

    bekannt sein.

    Markt als Entdeckungsverfahren für (Preis)informationen

    Es kann daher keine dem Menschen mögliche

    Verhaltensweise geben, die im Voraus eine dem

    neoklassischen Verständnis genügende

    Allokationsentscheidung aufgrund erwarteter Kosten und

    Nutzen trifft

  • UnternehmertumFunktion des Unternehmers

    Neoklassische Annahme, unternehmerische Gewinne leiten

    sich aus einer einfachen Übernahme des Risikos ab, ist ein

    Trugschluss

    Risiko ist lediglich ein weiterer Kostenfaktor des

    Produktionsprozesses, der in keinem Zusammenhang mit

    dem reinen unternehmerischen Gewinn steht

    Der reine unternehmerische Gewinn entsteht immer dann,

    wenn ein Unternehmer eine Gewinnchance entdeckt, die er

    vorher nicht wahrgenommen hat und er als Konsequenz

    daraus sein Handeln ändert, um diese zu nutzen (Mises)

  • Aus Sicht der Österreichischen Schule ist es möglich, dass man reine unternehmerische Fehlentscheidungen trifft

    Immer dann, wenn am Markt auftretende Unternehmer eine Gewinnchance unentdeckt lassen

    Durch Entdeckung und Beseitigung von Fehlentscheidungen ist es genau die Existenz dieses Fehlertyps, die den reinen unternehmerischen Gewinn erst ermöglicht

    Neoklassik: Kein derartiger unternehmerischer Fehler, der zurückgenommen oder bereut werden könnte

    Neoklassische Schule «rationalisiert» alle Entscheidungen, die in der Vergangenheit gefällt wurden in einem Restriktionen unterworfenen, optimierenden Rahmen der Kosten-Nutzen-Analyse

    Der reine unternehmerische Gewinn hat in der neoklassischen Welt keine Existenzberechtigung, und unternehmerische Gewinne werden lediglich als Entlohnung für einen weiteren Produktionsfaktor betrachtet

    UnternehmertumFunktion des Unternehmers

  • Koordinationsfunktion

    Der Unternehmer produziert und übermittelt nicht nur die Information sondern – und das ist noch viel wichtiger – er koordiniert und stimmt die Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft in Erscheinung treten, aufeinander ab

    Jede Art sozialer Diskoordination in einer Ökonomie stellt eine Gewinnchance dar, die so lange latent vorhanden ist, wie sie nicht von einem Unternehmer entdeckt wird

    Wenn ein Unternehmer diese Gewinnchance erkennt und sein Verhalten, mit dem Ziel diese Gelegenheit auszunutzen, ändert, verschwindet die Diskoordination

    Es findet ein spontaner Koordinationsprozess statt, der zugleich eine Erklärung für die inhärente Stabilität einer Marktwirtschaft liefert

    Die zentrale Rolle des Unternehmertums im Paradigma der Österreichischen Schule erklärt, wieso diese ein besonderes Interesse daran hat, das dynamische Konzept der Konkurrenz – verstanden als ein Prozess der Rivalität – zu untersuchen, wohingegen die Neoklassik ausschliesslich die komparative Statik der allgemeinen Gleichgewichtstheorie, die zwischen verschiedenen Marktformen («vollständige» Konkurrenz, Monopol, «unvollständige» oder monopolistische Konkurrenz) unterscheidet, fokussiert.

    UnternehmertumFunktion des Unternehmers

  • Von der unternehmerischen Funktion zum

    ökonomischen Problem...

    Das fundamentale ökonomische Problem, wie es von der

    Österreichischen Schule aufgefasst wird, ist deshalb

    demjenigen der Neoklassischen Schule von Grund auf

    entgegengesetzt:

    Austrians: Analyse des dynamischen Prozesses der sozialen

    Koordination, «wie agieren Menschen miteinander»?

    In diesem Prozess erzeugen sie auf unternehmerische Weise

    neue Informationen, die aus eben diesem Grunde niemals

    „gegeben” sein können, und begründen, ohne sich dessen

    bewusst zu sein, einen spontanen Koordinationsprozess

    Neoklassik: Unterstellt, dass Ziele und Mittel gegeben sind

    bzw. sie formuliert das ökonomische Problem, als handle es

    sich lediglich um ein technisches Problem der Optimierung

  • … bedingt Information und

    Wissen… Welche Eigenschaften hat die Information oder das relevante Wissen für

    die Ausübung der unternehmerischen Funktion?

    6 grundlegende Eigenschaften des unternehmerischen Wissens:

    1) Es handelt sich dabei um ein subjektives Wissen praktischen, nicht wissenschaftlichen Typs

    2) Das Wissen ist privat

    3) Es ist verstreut in den Köpfen der Menschen vorhanden

    4) Größtenteils handelt es sich dabei um stillschweigendes Wissen, das aus diesem Grund nicht artikulierbar ist

    5) Es ist ein Wissen, welches ex nihilo durch unternehmerisches Handeln geschaffen wird

    6) Wir haben es mit übertragbaren Wissen zu tun, welches grösstenteils in unbewusster Weise durch höchst komplizierte soziale Prozesse übermittelt wird und dessen Erforschung aus österreichischer Sicht den Forschungsgegenstand der Wirtschaftswissenschaften ausmacht

  • … deren Eigenschaften der

    gebildete Ökonom kennen sollte

    1) Subjektives, praktisches Wissen

    Bei dem Wissen, welches die wichtigste Seite des menschlichen Handelns darstellt, handelt es sich in erster Linie um ein subjektives Wissen praktischen, unwissenschaftlichen Charakters.

    Praktisches Wissen ist alles Wissen, das nicht auf eine formale Weise dargestellt werden kann. Es ist das einzelne Subjekt, das sich dieses Wissen durch die Praxis, d.h. aus dem ausgeführten menschlichen Handeln in seinem jeweiligen Kontext, aneignet oder erlernt (Hayek)

    2) und 3) Privates und verstreutes Wissen

    Praktisches Wissen ist privates und verstreutes Wissen zugleich

    Jeder Mensch, der unternehmerisch handelt, vollzieht dies deshalb auf eine strikt persönliche und nicht wiederholbare Art und Weise.

    Dieses Wissen „befindet“ sich verstreut in den Köpfen von unternehmerisch handelnden Akteuren.

  • Das österreichische

    Gesellschaftskonzept Gesellschaft als ein spontaner komplexer Prozess

    Dieser Prozess ist spontan, weil er von niemandem bewusst entworfen werden kann: «Menschliches Handeln ist unplanbar»

    Die dynamische Struktur ist komplex, weil sie aus Millionen und Aber-Millionen von Personen mit einer unendlichen Vielfalt von sich ständig ändernden Zielen, Geschmäckern, Wertschätzungen und praktischen Wissen besteht

    Hinzu kommen Interaktionen von Menschen, die grundlegend aus Austauschbeziehungen bestehen. Diese Interaktionen werden von der Kraft der unternehmerischen Funktion angetrieben, indem sie beständig Informationen oder Wissen schafft, entdeckt und übermittelt, die sich widersprechenden Pläne der Akteure in einem kompetitiven Prozess anpasst und koordiniert, und damit das Zusammenleben in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft ermöglicht.

    Das Ziel der Wirtschaftswissenschaften sollte deshalb darin bestehen, diesen sozialen Prozess zu untersuchen.

  • Geschichte der Österreichischen SchuleVorgeschichte

    Bereits in Ciceros „De re publica“ (51 v. Chr.) erschienen

    Argumente, die später zentral für Mises und Hayeks These zur

    Unmöglichkeit des Sozialismus sind:

    Niemals habe eine zentrale Planstelle vergleichbares Wissen

    verfügbar, wie es über das Preissystem zum Ausdruck

    komme.

    Eine zentral verwaltete Wirtschaft sei somit zwangsläufig

    einem Marktsystem an Leistungsfähigkeit unterlegen

  • Geschichte der Österreichischen SchuleVorgeschichte

    Schule von Salamanca und spanische Scholastiker ca. 1520-1620

    Humanismus, Freihandel, Naturrecht

    Thomas von Aquin

    Legitimität von Handel und moralische Grundlagen des Unternehmertums.

    Diesen Ansichten zufolge basiert die natürliche Ordnung auf der „Freiheit der Zirkulation“ von Menschen, Gütern und Ideen. Sie erlaube es den Menschen, sich besser kennenzulernen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken

    Diego de Covarrubias y Leyva (1512–1577) hat bereits in Omnia Opera (1604) zusammen mit Luis de Molina eine subjektive Werttheorie entwickelt: Der Nutzen eines Gutes variiere von Person zu Person, so dass sich ein gerechter Preis automatisch durch wechselseitige Entscheidungen der Marktteilnehmer im freien Markthandel einpendele. Voraussetzung hierfür sei, dass keine Verzerrungen wie Monopole, Betrug oder staatliche Interventionen das Einpendeln des Marktpreises störten

  • Geschichte der Österreichischen SchuleVorgeschichte und die ersten Austrians

    Der kreative Unternehmer als Schlüsselfigur des Wirtschaftsprozesses wurde bei Richard Cantillon 1730 behandelt

    Verstreutes Wissen 1759 bei Turgot

    Die «ältere Österreichische Schule»: 1. und 2. Generation

    Carl Menger, 1871 «Grundsätze der Volkswirthschaftslehre»

    Die Grundsätze sind die erste Gesamtdarstellung der Ökonomie aus konsequent subjektivistischer Sicht

    Mensch als kreativ Handelnder und als Protagonist aller wirtschaftlichen und sozialen Prozesse

    Wert und Nützlichkeit: Der Wert eines Gutes ist seine subjektive Wertschätzung für die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, die Nützlichkeit: „die Tauglichkeit eines Dinges, der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse zu dienen“

  • Geschichte der Österreichischen SchuleDie ersten Austrians

    Die zweite Generation entstand durch Eugen von Böhm-Bawerk, insbesondere mit seinem Werk «Kapital und Kapitalzins»

    Von Böhm-Bawerk trug in Kapital und Kapitalzins wesentlich zur Entwicklung einer subjektivistischen Kapital- und Zinstheorie bei. Menschliches Handeln bezeichnet für ihn jedes willensgesteuerte Verhalten des Menschen. Die Ziele dieses Handelns werden frei gewählt und durch frei gewählte Mittel, die subjektiv für das Ziel geeignet erscheinen, zu erreichen versucht. Wert und Nützlichkeit beschreiben dabei die psychische Wertschätzung des Zieles und des Mittels. Ziele und Mittel sind nicht objektiv gegeben, sondern Ergebnis des unternehmerischen Handelns des Menschen.

    Auch Friedrich von Wieser wird der Österreichischen Schule zugerechnet. Er war nach 1903 der Lehrstuhlnachfolger Mengers und verfasste Beiträge zu einer subjektiven Theorie der Opportunitätskosten. Der Begriff Grenznutzen stammt von ihm. (Anm.: Mises und Hayek hielten seine Arbeiten für wenig kreativ und ordneten ihn eher der Schule von Lausanne (Walras) zu)

  • Geschichte der Österreichischen SchuleMises

    Dritte Generation

    Wichtigster Vertreter der dritten Generation war Ludwig von Mises

    Von Mises war bis zur Lektüre von Mengers Grundsätzen im Winter 1903 ein Anhänger der historischen Schule (Schmoller) und nahm danach bis 1914 an Böhm-Bawerks Privatseminar teil, dem auch Joseph Schumpeter (Schöpferische Zerstörung) angehörte.

    Mises erweiterte die Lehren Mengers und Böhm-Bawerks um eine Geld-und Kredittheorie und legte die Grundlagen für die Österreichische Konjunkturtheorie. Er fasste die Lehren der Österreichischen Schule in der bisher systematischsten Form in Human Action (Deutsch: Nationalökonomie)

    John Maynard Keynes bedauerte später, nicht vor seinen Arbeiten von Mises’ Geldtheorie gekannt zu haben…

  • Geschichte der Österreichischen SchuleMises

    Vierte Generation

    Friedrich August von Hayek baute die Konjunkturtheorie von

    seinem Lehrer Mises weiter aus

    1974 erhielt von Hayek für Preise und Produktion den

    Nobelpreis.

    Zu Beginn der 1930er Jahre hatten fast alle Austrians Wien

    meist aus politischen Gründen verlassen und in

    verschiedenen angelsächsischen Ländern weitergearbeitet

  • Geschichte der Österreichischen SchuleNeo-Austrians in den USA

    Ab Mises Emigration in die Vereinigten Staaten tauchten auch dort Austrians auf, wie Henry Hazlitt oder Murray Rothbard

    Murray Rothbard kam in den 1950er Jahren in Kontakt zu Ludwig von Mises, in America’s Great Depression wandte er von Mises’ Konjunkturtheorie auf die Weltwirtschaftskrise von `29 an und kam dabei zu einer diametral anderen Ursache (aufgrund der Definition von Inflation) der Krise als Milton Friedman in seinem Werk A Monetary History of the United States (1857–1960)

    Ein weiterer amerikanischer Von-Mises-Schüler ist Israel Kirzner, der sich im Gegensatz zu Rothbard stets um den Dialog mit der Mainstreamökonomie bemühte und Gemeinsamkeiten suchte. Market Theory and the Price System (1963) ist ein solcher Versuch, die Preistheorie von Mises in die konventionelle Preistheorie zu integrieren. An Essay on Capital (1966) war dann eine moderne Fassung der österreichischen Kapitaltheorie.

    Zu der beeinflussten politischen Prominenz gehören der US-Kongress-Abgeordnete Ron Paul, der selbst über die Lehren publiziert und der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Klaus.

  • Einführung in die

    Österreichische

    Schule der

    NationalökonomieAustrian Seminar – Teil 3: Axiome und Exkurs

    monetäre Geschichte

  • AblaufTeil 3 Axiome und Exkurs monetäre Geschichte

    Geld-und Geldgeschichte

    Exkurs: Echtgeld vs. Falschgeld (Claudio Grass, Gastreferent)

    Fragen

  • Einige Erkenntnisse der

    Österreichischen Schule Geld ist nicht neutral

    „Inflation“ als Ausweitung der Geld- und Kreditmenge

    Inflation ist eine schädliche Politik und verursacht einen Vermögenstransfer/ Umverteilung (Cantillon Effekt)

    Subjektive Wertlehre

    Privateigentum und Eigentumsrechte sind unentbehrlich

    Es geht in der Wirtschaftswissenschaft gänzlich um Individuen (Subjektivismus, methodologischer Individualismus)

    Keine Unterscheidung zwischen Mikro- und Makroökonomie

  • Axiome der Österreichischen

    Schule Handlungen haben Konsequenzen – sowohl positive als auch

    negative

    Marktinterventionismus führt zu moralischem Fehlverhalten („moral hazard“)

    Preise signalisieren sowohl Knappheit als auch Überschüsse und sind unerlässlich für die effiziente Zuteilung von Ressourcen

    Verfälschte Preissignale für Geld (respektive Zinsen) die von Zentralbanken bestimmt werden sind die Ursache für Konjunkturzyklen (Boom-Bust Zyklen)

    Eine Rückkehr zu solidem (Markt-) Geld ist notwendig und wird befürwortet

  • Geld- und

    Geldsystemgeschichte

    Vor der Geldära:

    Finanzielle Beziehungen waren mehr oder weniger informell,

    implizit und taktisch

    Intertemporale Austausche, Darlehen, Tauschwirtschaft

    (Proto-Finance)

    Verlangen nach einem liquiden Transaktionsmittel

    „Geld“

    Geld ist nicht neutral

    Geld ist multidimensional, verschiedene Qualitäten von Geld

  • Geld- und

    Geldsystemgeschichte Die ersten Banken

    Helfer für Handelsbeziehungen

    Münzhändler /- Wechsler, Bullion Dealers, Golfschmiede, Pfandleiher

    Internationale Handelsbanquiers

    Florenz (1250): Bardi, Peruzzi, Frescobaldi, Konkurs als Edward III pleite ging

    Rohstoffhandel, Steuereintreibungen, Bankgeschäfte für Prinzen, Bills of Exchange

    Medici (1400), Fugger (1500, Kredite für Spanien und Portugal)

    Londons Goldschmied-Bankiers, Pleite als 1672 Charles II seine Schulden nicht mehr bediente

  • Geld- und

    Geldsystemgeschichte

    Die erste Proto-Zentralbank: Stockholms Banco (1656)

    Geldwertstabilität und Lösung des Bimetall-Problems als

    Aufgabe

    Copper Plate Run: Die Kunden verlangten ihre Guthaben in

    Kupfer, die Bank konnte nicht liefern

    Einführung der ersten Banknote 1660

    Die Kunden verlangten ihre Guthaben in Banknoten, Bank

    konnte nicht soviele Banknoten liefern, bankrott 1664

  • Geld- und

    Geldsystemgeschichte Schottland (1695-1746)

    Damals keine Zentralbank, sondern drei unabhängige Chartered Banks

    Bank of Scotland, Royal Bank, British Linen Company

    Daneben gabs einige Privatbanken, Provinzbanken, Joint-Stock Banken

    Die drei Chartered Banks akzeptierten ihre „Gelder“ gegenseitig mehr oder weniger @par

    Amerika

    Kolonien hatten um 1700 ihre pounds, permanente „specie shortage“: zuwenig Münzen

    Land Banks: Nicht konvertierbare Kreditverbriefungen, Banknoten

    Erste echte Bank kam erst 1781, Bank of North America

    Hamiltons Bank of New York, 1785 Einführung des Dollars

    1791 Bank of the united States, Regierungseinnahmen, Staatsschulden, Pleite in 1811

  • Geld- und

    Geldsystemgeschichte

    Amerika (Fortsetzung)

    Second Bank of the United States (1816): Monopolistisch,

    Staatsfinanzierungen

    Teilung in State und Federal Charters

    1861 Greenback bekommt legal tender Status

    Nationale Charters bekommen Banknotenmonopol,

    Finanzierung des Bürgerkriegs

  • Geldsystem und Kriege

    Vier Arten von Kriegsfinanzierung

    Steuern

    Debasement, Abwertung, Inflation

    Konfiskation, Zwangsarbeit

    Schulden

    Freiwillige Darlehen

    Zwangsanleihen

  • Geldsystem und

    Kriegsfinanzierung

    Handlu

  • Geldsystem und

    Kriegsfinanzierung Princely Way

    Drei Hauptakteure: Prinz/Krone, Papst, Merchant Bankers alsIntermediäre

    Schulden der Krone, nicht des Staates, Vermischung von Staatund Privaten Schulden

    Instrumente: Anleihen, debt of debt Service

    Bsp England: Anleihen für Edward I (r. 1272-1307), die über eineWollenexportsteuer (von der Riccardi Bank eingetrieben) finanziertwurden. Nach dem Bankrott von Edward gingen viele Florentiner Bankenpleite

    Urban Model

    Stadtstaaten in Italien, Holland, Frankreich, Flandern

    Regierende, Vermögende und Schuldgeber waren dieselben Personen

    Hohe Bonität

    Stadtstaaten stiegen zu Handelsmetropolen auf

  • Geldsystem und

    Kriegsfinanzierung

    Constitutional Model

    England nach 1688, Parlament, Demokratie

    Dauerhafte Steuern und Abgaben: tiefe Schuldzinsen

    Enorme Verschuldung während den Kriegen

    Die Schuldgeber stellten die Regierung

    Später mit der Bank of England Finanzierung der

    Staatsschulden aus der Notenpresse

    Frankreich: Hatte kein konstitutionelles System, keine Bonität,

    hohe Zinsen für Schulden, verlor den Krieg

  • Geldsystem: Von der Kriegsfinanzierung zum Wohlfahrtsstaat

    Früher: Kriegsfinanzierung

    Seit spätem 19. Jh: Graduelles Emporsteigen von neuen

    Gründen:

    1. Nicht nachhaltige Wohlfahrsstaatsversprechen

    2. Nicht nachhaltige Versprechen für die Versorgung mit

    Gütern und Services

    3. Nicht nachhaltige Verprechen von Subventionen

    4. Off-Budget (latente) Subventionen, zB staatliche

    Garantien für Altersvorsorge, günstiges Geld für Banken,

    Bankenrettungen

  • Exkurs: Geschichte unseres

    Geldsystems

    Claudio Grass, Managing Director Global Gold

  • Wie ist Geld entstanden?

  • Ursprung des Bankensystems

    Gebühr

    Verwahrung

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  • Schlüsselstellen der Währungsgeschichte Schritte um Gold aus dem Währungssystem rauszudrängen

    Phase I: 1816 - 1914 Der klassische Gold Standard

    Phase II: 1914 – 1918 WW I

    Phase III: 1922 – 1931 Der Gold Devisen Standard

    Phase IV: 1931 – 1945 Fluktuierende Papierwähr. & WWII

    Phase V: 1945 – 1968 Bretton Woods System

    Phase VI: 1968 – 1971 Niedergang Bretton Woods System

    Phase VII: 15.8.1971 „Papier-(Schein-)geld-System

  • Schlüsselstellen der Währungsgeschichte Schritte um Gold aus dem Währungssystem rauszudrängen

    Quelle: F. Lips/J. Trachsler, Geld, Gold und die Wahrheit

  • Alan Greenspan über das heutige System

    “Ohne den Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignungdurch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel

    mehr.” (…) Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates verlangt, dass es für die Besitzervon Vermögen keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen.”

    (…)

    “Dies ist das schäbige Geheimnis, dass hinter der Verteufelung des Goldes durch die Verfechter des Wohlfahrtsstaates steckt. Deficit Spending ist schlicht und ergreifend

    ein System zur “versteckten” Enteignung von Vermögen. Gold steht diesemhinterhältigen Prozess im Weg. Es steht für den Schutz von Eigentum. Wenn man

    das begriffen hat, versteht man auch die Feindschaft der Etatisten gegen den Goldstandard.”

    Alan Greenspan, "Gold and Economic Freedom", in Capitalism: The Unknown Ideal. Ayn Rand, ed., (New York: New American Library, 1967), 96.

  • Beispiel Kaufkraftverlust

    1972 1972 2012 2012Dollars Gold Dollars Gold

    Geld (Gold)

    $100'000 1724 oz 1724 oz

    Währung (Dollars)

    $100'000 1724 oz $100'000

    $2‚308‘400

    74 oz

  • Abwertung Papiergeld vs Gold

    Quelle: Incrementum Liechtenstein / R. Stöfferle

  • Beispiel Geldschöpfung:

    Sie sind mit 10 Personen auf einer Insel

    Ein Banker, der Freund des Bankers, Sie und 7 weitere

    Es gibt total 1’000‘000 CHF auf der Insel

    Sie erhalten 100‘000 CHF

    Somit besitzen Sie 10% des Gesamtvermögens

  • Beispiel Geldschöpfung:

    CHF 100'000.00

    CHF 900'000.00

    Ihr Vermögen Das Vermögen der anderen

  • Ihr Vermögen Das Vermögen der anderen

    10.00%

    90.00%

    Beispiel Geldschöpfung:

  • Druckerpresse läuft auf Hochtouren!

    Der Bankier druckt 1‘000‘000 CHF und verdoppelt die Geldmenge auf 2‘000‘000 CHF

    Er gibt einiges davon an seinen Freund und behaltet den Rest für sich

    Beispiel Geldschöpfung:

  • Beispiel Geldschöpfung:

    Ihr Vermögen Das Vermögen der anderen

    5.00%

    95.00%

  • Was hat sich verändert?

    Sie haben noch immer CHF 100‘000.–

    Aber jetzt gibt es doppelt soviel Geld wie vorher

    Ihr Vermögen ist somit um die HÄLFTE im Verhältnis zum Gesamtvermögen auf der Insel geschrumpft

    Beispiel Geldschöpfung:

  • Konsequenz => Inflation = Diebstahl!!!!

    Auf Ihrem Bankauszug steht noch immer CHF 100‘000.– aber die mathematische Verdoppelung der Geldmenge führt letztendlich zu einer Verdopplung der Preise auf der Insel

    Sie können sich nur noch halb soviel kaufen wie vorher

    Dies ist nicht nur ein Kaufkraftverlust sondern ein Vermögenstransfer

    Der Bankier und sein Freund haben frisches Geld erhalten, auf Kosten des Vermögens von Ihnen und Ihren 7 Freunden

    Aufgrund dieser Tatsache war Papiergeld in der Geschichte extrem unbeliebt und führte logischerweise immer zu einem Crash!

  • Die wichtigsten „Freunde“ näher betrachten!

  • Offizielle Staatsverschuldung USA..exponentielles Wachstum!

    Quelle: Budget of the United States Government

    17'351'970; 11'875'851

    0

    2'000'000

    4'000'000

    6'000'000

    8'000'000

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    12'000'000

    14'000'000

    16'000'000

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    4

    In Milliarden USD

    Jahresverschuldung 3,1 Milliarden USD

    Zwischen 1946 und 1966

    Jan 1946 US Staatsverschuldung

    260 Milliarden

    März 2014 - 17‘351 Milliarden

    (98% seit 1971)

  • Entwicklung des Goldpreises2003 - 2013

  • Ist Gold bereits in einer Bubble?Vergleich Bullmarkt 1970 mit 2000

    Quelle: Bloomberg / eigene Darstellung

  • Interessantes zum Goldmarkt:

  • Interessantes zum Papiergeldmarkt:

  • Schlussfolgerungen:

    Alle bisherigen Papiergeldsysteme endeten in einer Hyperinflation und legten die Basis für Kriege und Zerstörung. Unser aktuelles Papiergeldsystem unterscheidet sich gegenüber den vorherigen lediglich dadurch, dass es das längste in der Geschichte ist. 41 Jahre ohne jegliche Deckung und 100 Jahre staatliche Indoktrinierung, dass Gold ein barbarisches Relikt ist!

    Solange wir in einem System leben, in welchem gewisse Kreise die Macht haben den Wert des Geldes zu kontrollieren und zu manipulieren, werden wir nie frei sonder stets getriebene bleiben. Unser Einkommen wird durch Steuern und Inflation aufgefressen!

    Freies Marktgeld (Gold und Silber) sind der Garant für die individuelle Freiheit eines jeden Menschen.

  • Schlusszitate

    „Das heutige Papiergeldsystem ist das vielleicht größte methodische Verbrechen der Geschichte. Zentralbanken sind eine Erfindung der

    Planwirtschaft und unvereinbar mit einem freien Markt“ Ferdinand Lips, Buchautor und Privatbankier

    (17. März 1931 – 29. September 2005)

    "Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh."

    Henry Ford, Gründer des Automobilherstellers Ford Motor Company(30. Juli 1863 – 7. April 1947)

  • Einführung in die

    Österreichische

    Schule der

    NationalökonomieAustrian Seminar – Teil 4: Carl Menger

  • Inhaltsübersicht

    Biographie

    Historischer Kontext

    Grundsätze der Volkswirtschaft

    Nutzen der Güter

    Werttheorie

    Preistheorie

    Methodenstreit

  • Carl Menger (1840-1921) 28. Feb. 1840 Galicia (heutiges Polen)

    1859-1863 Studium Ökonomie in Prag und Wien

    Bis 1866 journalistische Tätigkeiten

    Ab 1867 Anwalt

    1870 Ministerratspräsidium

    1871 Veröffentlichung „Grundsätze der Volkswirtschaftslehre“

    1872 Privat-Dozent an juristischen und politologischen Fakultät Uni Wien.

    1873 Professor Extraordinarius. 1879 Professor Ordinarius

    1876 Tutor des Kronprinzen Rudolph von Habsburg

    1883 Veröffentlichung “Untersuchungen über die Methode der

    Sozialwissenschaften und der politischen Ökonomie insbesondere”

    1884 Veröffentlichung “Irrthumer des Historismus in der deutschen

    Nationalökonomie“

    1888 Veröffentlichung “Zur Theorie des Kapitals“

  • Historischer Kontext

    Klassik (Adam Smith, David Ricardo)

    Eigennütziges Handeln

    Gesamtwohl durch

    Eigennutzstreben jedes Individuums.

    Staat hält sich weitgehend aus wirt.

    Bereichen heraus

    Naturgegebene Ordnung wirt.

    Subjekte Ablehnung

    Einflussfaktoren

    Eigennutzstreben unterteilt in

    Existenzsicherung,

    Wohlfahrtssteigerung, Anerkennung

    Romantik: Vorläufer Historischer

    Schule

    Adam Müller Ritter von Nittersdorf,

    Carl Ludwig von Haller

    Gesellschaft als Organismus, vom

    Staat gelenkt und geschützt

    korporatistische Wirtschaftsordnung

    Eigennutzstreben vs Verpflichtung

    gegenüber Gemeinschaft

    Wiss. Kritik an Klassik: Keine

    Erkenntnisfindung. Soziale

    Erscheinungen können nur im

    historischen Kontext begriffen

    werden.

    Herrschende Lehre

  • Historischer Kontext

    Nationale Pol. Ökonomie (Friedrich

    List, Heinrich Luden)

    Kritik an Klassik

    5 Wirtschaftsstufen

    Klassik gilt nur für voll entwickelte

    Volkswirtschaften

    Staat soll Entwicklung durch

    Erziehung, Kulturförderung,

    Schutzzölle beschleunigen

    Reichtum Nation nicht in

    Geleistetem, sondern in Potential

    Herrschende Lehre

  • Historischer Kontext

    Radikaler Wandel im 19. Jh.: Liberale, nationalistische Bewegungen

    fordern einheitliche Nation und Teilhabe an Macht

    Selbstbewusstes Bürgertum Vormärz, Revolutionen

    Industrialisierung soziale Unruhen, Verarmung breiter Schichten,

    Wanderungsbewegungen

    Kl. Wirtschaftslehre basierte auf pol. Liberalismus Englands, deutscher

    Ansatz hatte Staatsverständnis eines monarchistischen Lehensystems

    Politisches Umfeld

  • Historischer Kontext

    Kritik an Realitätsfremde, angelsächsisch-liberalem Weltbild, Erkenntnisgewinnung per Deduktion

    Wilhelm G.F. Roscher, Bruno Hildebrand, Karl G.A. Knies

    Nationalökonomie als Lehre von ökon. Entwicklungsgesetzen der Völker

    Annahme von Naturgesetzen in Ökonomie wird strikt abgelehnt

    Lehnen Deduktion nicht vollständig ab, induktiv bewiesene Prämissen von denen deduktive Schlüsse abgeleitet werden

    Klassik Lehre: Preis eines Gutes entspricht den Produktionskosten. Entsprach aber nicht realen Preisen.

    In Statistiken widerlegt nicht neue Erkenntnisse widerlegen Theorie, sondern wirklichkeitsfremde Methode der Deduktion

    Älterer Historismus

  • Historischer Kontext

    Gustav von Schmoller

    Allgemeine als Ergebnis, nicht als Ausgangspunkt

    Gezielte Betrachtung gesell. Institutionen

    Wunsch nach eth. Handeln, Anerkennung, Angst vor Strafe, gelebte Gewohnheiten in Recht und Moral manifestiert sich in diesen Institutionen

    Kein wirt. Fortschritt ohne Wandel der Institutionen

    Freiheit notwendig, aber nicht hinreichend um Wohlstand zu schaffen staatliche Intervention

    „Kathedersozialisten“

    1872 Verein für Socialpolitik

    Jüngerer Historismus

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftstheorie

    „Ob der Hand der Menschen zu tauschen, zu

    handeln und eine Sache gegen eine andere

    hinzugeben, einer von den ursprünglichsten

    Prinzipien der menschlichen Natur ist, oder ob die

    notwendige Folge der Vernunft und des

    Sprachvermögens der Menschen,“ oder welche

    Ursachen sonst die Menschen zum Austausch

    ihrer Güter führen (Adam Smith)

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftstheorie

    Aus Knappheit folgt: Wert entsteht nicht aus Nutzen

    der gesamten Gütermenge

    Subjektiver Nutzen einer konkreten Teilmenge

    jeweiligen Gutes ergibt innerhalb subjektiv definierter

    Bedürfnishierarchie aus gegebener Gütermenge

    Subjektiver Grenznutzen

    Unsicherheit über Qualität/Quantität wesentliches

    Moment ökon. Unsicherheiten

    Steigerung Wohlfahrt Arbeitsteilung nach Adam

    Smith ungenügend

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Güter erster Ordnung Genussmittel

    Güter höherer Ordnung Produktionsmittel

    Gesetz: effektive Bedarf an einzelnen Gütern höherer

    Ordnung bedingt durch komplementäre

    entsprechend anderer Güter höherer Ordnung.

    Arbeitsteilung bis ins Kleinste Bleistift Film

    Resultat dieser Untersuchung...

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Bedarf ist grösser, als die verfügbare Quantität

    Bedarf ist geringer, als verfügbare Quantität

    Bedarf und verfügbare Quantität decken sich

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Kein Teil kann der Verfügung entzogen werden, ohne welche

    Bedürfnisse unbefriedigt zu lassen, welche bis anhin versorgt

    waren.

    Individuum bemüht, sich seinen Teil zur Befriedigung der

    Bedürfnisse zu sichern

    Ökon. Ursprung aktueller Rechtsordnung

    Eigentumsrechte ökon. begründet

    Bedarf grösser als die verfügbare Quantität

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Bedarf grösser als

    verfügbare Quantität

    Kein Teil kann der Verfügung

    entzogen werden, ohne welche

    Bedürfnisse unbefriedigt zu lassen,

    welche bis anhin versorgt waren.

    Individuum bemüht, sich seinen Teil

    zur Befriedigung der Bedürfnisse zu

    sichern

    Ökon. Ursprung aktueller

    Rechtsordnung

    Eigentumsrechte ökon.

    begründet

    Betrifft nur Güter ökon. Charakter

    Bedarf kleiner als

    verfügbare Quantität

    Güter ohne ökon. Charakter

    Charakter eines Gutes nicht

    inhärent, sondern

    situationsabhängig

    Steigerung Bedarf

    Bevölkerungswachstum

    Entwicklung menschl. Bedürfnisse

    Erkenntnisentwicklung bzgl.

    Gebrauchszweck

    Öff. Güter als Zwischending

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Güterwert: Verhältnis zwischen Bedarf und verfügbarer

    Menge

    Wert ist in Beziehung zu unseren Bedürfnis begründet,

    nicht im Gut selbst

    Nur Güter ökon. Natur können Wert erlangen

    Neoklassik: Begriff des Güterwert ersetzt durch

    Nützlichkeit

    Tauschwert/Gebrauchswert

    Wert = subjektive Grösse abhängig unserer

    Bedürfnispyramide

    Werttheorie

  • Klassisches Werteparadoxon: Was hat einen höheren

    Wert?

    Diamant / Wasser?

    Blieb bisher unbeantwortet, Smith‘s Arbeitswerttheorie

    wurde widerlegt

    Erklärt durch Grenznutzentheorie

    Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Werttheorie

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Irrtümliches Verhältnis zwischen Wert/Arbeit

    Verwendete Quantitäten von

    Arbeit/Produktionsmitteln zur Herstellung eines Gutes

    nicht wertmassgebend

    Güter haben deshalb Wert für uns, weil Güter zur

    Herstellung verwendet wurden, welche ebenfalls Wert

    für uns hatten

    Wert Güter niederer Ordnung nicht durch Wert Güter

    höherer Ordnung definiert werden

    Werttheorie

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Preis als sichtbare, messbare Grösse ökon.

    Erscheinung des Tausches

    Irrtum: Grösse des Preises als das Wesentliche am

    Tausche

    Noch grösserer Irrtum: Im Austausch

    erscheinende Güterquantitäten als Äquivalente

    betrachten

    Gleichheit des Wertes zweier Güterquantitäten

    (objektiv) nicht existent

    Preistheorie

  • Grundsätze der

    Volkswirtschaftslehre

    Grenzen der Preisbildung

    Innerhalb dieser Grenzen tendiert Preisbildung

    gegen Durchschnitt der beiden Tauschgüter

    Entwickelte Kultur und Wirtschaft besteht selten

    aus nur zwei Individuen

    Preistheorie

  • Untersuchungen über die Methoden der

    Socialwissenschaften und der Pol. Ökonomie

    insbesondere (1883)

    Wurden Mengers „Grundsätze“ kaum seiner Bedeutung entsprechend

    gewürdigt, so konnte er sich jetzt über Nichtbeachtung nicht

    beklagen.

    Für Verständnis moderner Gesellschaftstheorie zumindest ebenso

    wichtig

    Besondere Natur der sozialwissenschaftlichen Methodik klarzumachen.

    Mengers bleibendes Verdienst ist es, den Erkenntnis- und

    Erklärungswert wirtschaftstheoretischer Forschung gegenüber der

    Empirie der wirtschaftshistorischen Methoden klargemacht zu haben.

    direkter Angriff auf die Methodik Schmollers

  • Methodenstreit

    Historische Schule

    Berlin

    Induktion

    Philosophie

    Methodologischer

    Kollektivismus

    Relativismus

    „Grenznutzenschule“

    Wien

    Deduktion

    Unterscheidung ind. Erscheinung Wirtschaftsgeschichte, Statistik. Generelle Erscheinung Theorie

    Rechtswissenschaften

    Methodologischer Individualismus

    Rationalismus

  • Kritik

    Mises Kritik: 2. Ausgabe unterscheidet Menger zwischen wahren und eingebildeten Bedürfnissen

    „Das praktische Wirtschaftsleben der Menschen wird nicht durch ihre Bedürfnisse, sondern durch ihre jeweiligen Meinungen über die Erfordernisse der Erhaltung ihres Lebens und ihrer Wohlfahrt, ja nicht selten unmittelbar durch ihre Triebe und Begierden bestimmt. Die rationelle Theorie und die praktische Wirtschaftslehre wird an die Untersuchung der wahren (der der objektiven Sachlage entsprechenden) Bedürfnisse anknüpfen müssen.“

    „Die Meinung, daß lediglich die physischen Bedürfnisse Gegenstände unserer Wissenschaft seien, ist irrig, die Auffassung unserer Wissenschaft als einer bloßen Theorie der physischen Wohlfahrt der Menschen unhaltbar. Wir vermöchten, wie wir sehen werden, die Erscheinungen der menschlichen Wirtschaft nur in höchst unvollständiger Weise, zum Teile überhaupt nicht zu erklären, falls wir uns auf die Betrachtung der physischen Bedürfnisse der Menschen beschränken wollten.“

  • Schlusswort

    Kern des Streits bis heute von Bedeutung

    Historische Schule würde daran erinnern, was

    Wirtschaft eigentlich und ursprünglich bedeutet.

    Auffassung; Wirtschaft als Kunst des

    Geldmachens als Verirrung.

    Österreichische Schule weißt darauf hin, dass

    Idealisierung zu Eingriffen führe.

  • Schlusswort

    Was hat Mengers Werk noch geleistet?

    Erklärung über Entstehung des Geldes von Mises systematisch erläutert

    Grundlagen der Volkswirtschaftslehre

    Mit systematischer Begründung des Grenznutzenprinzips, methodologischen Individualismus, daraus zwingend ergebenden methodologischen Subjektivismus, der Präferenzreihung Säulen der modernen Nationalökonomie geschaffen

    Studium geschichtlicher Entwicklung für die allein geeignete Methode, um Gesetze sozialer Erscheinungenzu erklären

    Ansatz unterscheidet sich von der heute dominierenden Methode nur durch Gebrauch von Mathematik und Statistik. Von Karl Popper als „Historizismus“ und von Friedrich A. v. Hayek als „Szientismus“ kritisiert.

  • Einführung in die

    Österreichische

    Schule der

    NationalökonomieAustrian Seminar – Teil 5: Eugen von Böhm-Bawerk

  • AblaufTeil 5: Böhm-Bawerk

    Begrüssung, Vorstellung

    Biografischer Abriss

    Werke und Literatur

    Zins und Zinszahlung

    Das Kapital

    Grenznutzen

    Böhm-Bawerk vs. Karl Marx

    Ausblick/ Fragen

  • Wer war Eugen von Böhm-

    Bawerk? Österreichischer Ökonom (1851-1914); Vertreter der Österreichischen

    Schule und gilt als Begründer der österreichischen Kapitaltheorien.

    Nach dem Anschluss seines Jurastudiums in Wien, trat er in den österreichischen Staatsdienst ein.

    V. Böhm-Bawerk habilitierte Anfang 1880 in Politischer Ökonomie und begann seine Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck.

    Ab 1884 lehrte er dort als ordentlicher Professor für politische Ökonomie.

    Die wichtigste Zeit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit waren seine Jahre an der Universität Innsbruck (1881-1889) - er veröffentlicht zwei der drei Bände seines magnum opus, Kapital und Kapitalzins.

    Seine Schüler waren Joseph Schumpeter und Ludwig von Mises.

    Mises hat seine Ideen und Theorien fortgeführt.

  • Wer war Eugen von Böhm-

    Bawerk? Ab 1889 arbeitete er als Ministerialrat des Finanzministeriums:

    1. Neuordnung des Systems der direkten Steuern

    2. Vizepräsident der Kommission, die Österreichs Übergang zur Goldwährung

    vorbereitete

    V. Böhm-Bawerk war drei mal Finanzminister zwischen 1893 und 1904.

    1911 wurde er Präsident der Akademie der Wissenschaften

  • Wie kam er zur österreichischen

    Wirtschaftschule?

    Während seines Jurastudiums wurde Carl Mengers

    Grundsätze der Volkswirthschaftslehre gedruckt.

    v. Böhm-Bawerk’s Karriereentwicklung: Vom Jurist zum

    Ökonom

    Böhm-Bawerk war nie ein Schüler von Carl Menger

    Schumpeter:

    Böhm-Bawerk "was so completely the enthusiastic disciple of

    Menger that it is hardly necessary to look for other

    influences."

  • Was war sein Beitrag?

    In seiner akademischen Karriere, strebte Böhm-Bawerk an die Beziehung zwischen Kapital- und Zinswerttheorie zu verstehen.

    Seine wichtigsten Beiträge zur Österreichischen Schule:

    1. Theorie der Zeitpräferenz

    2. Ideen zur Kapitalstruktur, v.a. der Einbezug des Zeitfaktors

    3. Gedanken zum Grenznutzen

    4. Kritik an Marx

  • Werke und Literatur:Kapital und Kapitalzins (3 Bände):

    Vol. 1: Geschichte und Kritik der Kapitalzinstheorien:

    Lieferte einen umfassenden Rückblick und Analyse der Zinstheorien,

    insbesondere kritisierte er die Ausbeutungstheorie von Karl Marx

    Hat Carl Menger’s Ideen zur Zeitpräferenz erweitert und präsentierte

    einen neuen Aspekt durch das Verbinden seiner Idee der

    intertemporalen Präferenzen mit seinen Gedanken über die

    Zinstheorie

    Theorie der intertemporalen Zinsen

    Mises beschrieb diese Veröffentlichung als „the royal road“ zum

    Verständnis der grundlegenden politischen Fragen unserer Zeit.

  • Werke und Literatur: Vol 2: Positive Theorie des Kapitals:

    Präsentierte er seine neue Agiotheorie des Zinses:

    Die allgemeine Höherschätzung der Bedürfnisse in der Gegenwart

    gegenüber den Zukunftsgütern. Von dieser Lösung der Zinsfrage

    ausgehend hat Böhm-Bawerk eine Theorie der gesamten Wirtschaft

    entwickelt.

    Studie über die Akkumulation und Einflüsse des Kapitals, wobei

    Böhm-Bawerk eine durchschnittliche Dauer der Produktion

    vorschlägt. Seine Ideen lösten eine grosse Debatte aus.

    Vol 3: Further Essays on Capital and Interest:

    besteht aus 14 Essays, in denen Böhm-Bawerk seine Theorie

    verteidigt

  • v. Böhm Bawerk’s Rolle und Bedeutung in

    der österreichischen Schule:

    Böhm Bawerk wird als Mitgründer der österreichischen Schule betrachtet;

    ergänzte Mengers Lehre (Grenznutzenlehre);

    Verwendung einer Methodik die das Individuum in den Mittelpunkt stellt

    Seine Ideen zu Kapital und Zinsen erlaubten Mises und Hayek die Konzepte der österreichischen Wirtschaft weiter zu entwickeln.

    Der amerikanische Wirtschaftler, George Reisman, hält Böhm-Bawerkals den zweitwichtigsten österreichischen Ökonom nach Ludwig von Mises:

    “[It's] entirely conceivable to me that Mises might have described Böhm Bawerk as the most important Austrian economist.”

  • Böhm-Bawerk's

    Hauptkonzepte:

    • Zinsen und Zinszahlung/

    Agiotheorie des Zinses

    • das Kapital und die

    Grenzproduktivität des Kapitals

    • Grenznutzen

    • Der Produktionsstruktur und die

    Darstellung des “Bulls-eye”

    Musters

  • Zinsen und Zinszahlung:

    „Ob die Existenz des Zinses nützliche oder

    schädliche Folgen für die volkswirtschaftliche

    Produktion hat, hat absolut nichts mit der Frage zu

    tun, warum der Zins da ist; und die Erkenntnis der

    Quelle, aus der der Kapitalzins stammt, darf wieder

    absolut nicht allein über die Frage entscheiden, ob

    der Kapitalzins beibehalten oder aufgehoben

    werden soll.”

    - Positive Theorie des Kapitals

  • Zinsen und Zinszahlung: Böhm-Bawerk sieht Zinsen als einen intertemporalen Preis.

    Böhm-Bawerk fügt den Zeitfaktor zu Mengers zeitlosen

    Werttheorie hinzu, und erstellt dabei eine intertemporale

    Werttheorie.

    Böhm-Bawerks Agiotheorie: Böhm-Bawerk erklärt es mit der

    "Minderschätzung von Zukunftsbedürfnissen", wobei die

    Ersparnis ein Tausch von Gegenwarts- gegen Zukunftsträgern

    repräsentiert.

  • Das Kapital: Was ist ‘Roundaboutness’?

    im Produktionsprozess wird das Kapital durch Beiträge, die nicht

    produziert werden (wie Land und Arbeitskräfte), in Endprodukte

    umgewandelt. Dieser Prozess braucht Zeit!

    Beispiel: Als Anführer eines Fischerdorfs, sind Sie in der Lage,

    die Stadtbewohner zu schicken, um genügend Fische zu

    fangen:

    mit ihren blossen Händen, wird das Dorf einen Tag überleben.

    Aber wenn Sie den Verbrauch des Fisches für einen Tag

    aufgeben und stattdessen Netze und Haken erzeugen (sprich

    Kapital) produzieren, wird in Zukunft täglich jeder Fischer mehr

    Fische fangen.

  • Das Kapital:

    Mehr investiertes Kapital erhöht „roundaboutness“ verlängert die Produktionszeit.

    Böhm-Bawerk: Die Kapitalrendite ergibt sich aus dem Mehrwert der durch vermehrte „roundaboutness“geschaffen wird

    Wieso soll man längere Produktionswege wählen?

    “Hayek's work on the rate of interest and pricespreads between stages of production is an elaboration of Böhm-Bawerk's description ofroundaboutness — and it is done with sharp logicalprecision” - Mattheus von Guttenberg

  • Grenznutzen"Labor cannot increase its share at the expense of capital.“ - Böhm-Bawerk

    • Böhm-Bawerk hat Mengers Grundsätze weiterentwickelt.

    Ein Bauer hat 5 Getreidesäcke mit fünf Einsatzmöglichkeiten:

    1) Befriedigung von Grundbedürfnis (um zu überleben)

    2) für Kraft

    3) Futter für seine Hühner

    4) Schnaps destillieren

    5) Futter für seine Papageien

    Q: “What is the significance for his well-being of one sack of grain?”

  • Böhm-Bawerks

    Bullseye:• Die Ringe sollen die Zeitstruktur

    der Produktion darstellen

    • ‘Hayek triangle’

    • Bedeutung des Musters?

    • Was muss im Fall einer

    Erhöhung des Kapitals

    geschehen?

  • Böhm-Bawerk vs Karl Marx

    Stand im Gegensatz zu

    Marxs Ausbeutungstheorie

    Warum zahlen wir Zinsen?

    Zeitpräferenz:

    Arbeitskräfte erhalten einen

    definierten Lohn;

    Kapitalisten müssen warten

    bis das Produkt verkauft ist

    Produktion ist

    „roundabout“

  • Ideen

    zur praktischen

    Anwendung

    der Kapitaltheorie

  • Besten Dank! Fragen?

  • Tu ne cede malis, sed

    contra audentior ito!

    Teil 6: Ludwig von Mises

  • Inhalt

    Mises im Wien der Jahrhundertenwende und

    seine Privatseminare

    Theorie des Geldes und der Umlaufmittel

    Interventionismuskritik

    Praxeologie

  • 29.09.1881 als erster von Mises in Lemberg geboren

    Schuljahre am Akademischen Gymnasium Wien

    ab 1900 Studium der Rechte, 1906 Promotion zum Dr. iur.

    ab 1909 in der Wiener Handelskammer

    daneben Lehrtätigkeit an der Univ. Wien, ab 1913 als PD,ab 1918 als a.o. Professor

    1934 – 1940 Lehrstuhl für internationale Wirtschaftsbeziehungen (Genf)

    1949 – 1969 permanenter Gastprofessor in New York

    10.10.1973 in New York verstorben

    Mises im Wien der

    Jahrhunderterwende und

    seine Privatseminare

  • Mises im Wien der

    Jahrhunderterwende und

    seine Privatseminare

    Geistiges Klima in Wien: Etatisten, Sozialisten

    Geistiges Klima an den Universitäten: Kathedersozialisten undderen Lehren als h.L., Wirtschaftsgeschichte war das Modefachschlechthin

    Verschärfung der antisemitischen Stimmung

    Erste Arbeit bei Grünberg: Untersuchung über den WienerWohnungsmarkt

    1903 Mises liest Mengers Grundsätze der Volkswirtschaftslehre

    ab 1904 regelmässige Teilnahme an den Privatseminaren vonBöhm-Bawerk

  • Mises im Wien der

    Jahrhunderterwende und

    seine Privatseminare

    1914 – 1918 werden alle nationalökonomischen

    Lehrstühle in Wien frei; Mises bleibt unberücksichtigt

    Jude

    klassischer Liberaler

    Prinzipientreu und Ablehnung aller Kompromisse, welche

    seinen theoretischen Einsichten zuwiderlaufen

    gefragte Privatseminare, jedoch fast ausschliesslich

    inoffizielle Teilnehmer

    Teilnehmer: von Hayek, von Haberler, Morgenstern,

    von Strigl, Sommary, Menger etc.

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Herrschende Lehre: Macleod,

    Schumpeter, Keynes

    Macleod: Geldschöpfung geht auf die Initiative derBanken zurück und hat ist unabhängig von derRealwirtschaft

    Macleod: Kredite sind nicht die mögliche Folge derGeldverwendung, vielmehr ist die Kreditschöpfungderen Ursprung (Geld ist dem Wesen nach Kredit)

    Schumpeter: Kreditfinanzierung aus dem Nichts führt zuwirtschaftlichen Innovationen

    Keynes: nicht Sparen führt zu kreditfinanziertenInvestitionen; kreditfinanzierte Investitionen führen zumSparen

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Grundlagen

    Currency School

    Veränderung der Geldmenge bringt keine dauerhaften

    gesamtwirtschaftlichen Vor- oder Nachteile; Veränderung

    bringt lediglich individuelle Vor- oder Nachteile

    Ausgabe ungedeckter Noten schränkt die Zahlungsfähigkeit

    der Banken ein (Ausgabe soll unterbunden werden)

    Aber: keine Einschränkung bei Sichtguthaben/Kontokorrent

    Menger

    Subjektive Werttheorie

    Böhm-Bawerk

    Kapital und Kapitalzins

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Wesen und Formen des Geldes

    Geld ist weder Produktions- noch Konsumgut; vielmehr ist es das allgemein akzeptierte Tauschmittel

    Tauschmittel schlechthin: Geld lässt sich am einfachsten gegen andere Güter eintauschen

    Edelmetalle sind das „wahre“ Geld

    Unterscheidung nicht nach physischer Beschaffenheit; vielmehr ist die wirtschaftliche Funktion von Bedeutung

    Geldpreisbildung unterliegt verschiedenen Einflüssen; Erscheinungsformen haben verschiedene Preisbildungsmechanismen

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Wesen und Formen des Geldes

    Geld

    (weit)

    Geld

    (eng)

    Geld-

    surrogate

    Waren-

    geld

    Kredit-

    geld

    Zeichen-

    geld

    Geld-

    zertifikate

    Umlauf-

    mittel

    Edelmetalle

    Andere

    Noten

    Sichtguthaben

    Münzen

    Noten

    Sichtguthaben

    Münzen

    Noten

    Sichtguthaben

    Münzen

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Geldnachfrage und Kaufkraft des Geldes

    Geld wird nachgefragt um Unsicherheit zu verringern (Geldverschafft die Möglichkeit in Zukunft Dispositionen treffen zukönnen)

    Kaufkraft: Gütermenge je Geldeinheit

    Kaufkraft des Geldes wird durch Angebot und Nachfragebestimmt

    Geld wird nachgefragt, weil es Kaufkraft hat; gleichzeitig wirddie Kaufkraft des Geldes durch Angebot und Nachfragebestimmt

    Zirkelschluss

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Regressionstheorem

    Auflösung des Zirkelschlusses: Geld hat eine Zeitdimension

    Wir halten heute Geld, weil wir wussten, dass Geld gesternKaufkraft hatte; Geld hielten wir gestern, weil wir wussten, dassGeld vorgestern Kaufkraft hatte; ...

    kein infiniter Regress: zu irgendeinem Zeitpunkt in derVergangenheit ist ein Gut zum ersten Mal als Tauschmittelverwendet worden (Gut wird in eine monetäre Verwendungüberführt; Kaufkraft des Geldes hat hier ihren Ursprung)

    Geldnachfrage der Gegenwart hängt mit der bereitsvorhandenen Kaufkraft in der Vergangenheit zusammen

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Geldentstehung

    Menger (1871): Geld ist spontan auf dem freien Markt entstanden; indirektes Tauschmittel (Gut) war für eine arbeitsteiligeGesellschaft notwendig

    Regressionstheorem: Geld muss aus einem Gut entstanden sein; dieses Gut wurde auch so geschätzt

    Geld ist damit kein Geschöpf der Rechtsordnung (so Knapp 1905)

    Ungedecktes Geld kann nicht über den Markt entstehen; es ist nur denkbar, wenn die Eintauschverpflichtung aufgehobenwurde

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Abnehmender Grenznutzen

    Kaufkraft des Geldes wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt

    Anwendung der Grenznutzentheorie (Menger)

    Der Nutzen einer zusätzlichen Einheit Geld (Grenznutzen), nimmt mitsteigendem Geldvorrat ab

    Zusätzliche Einheit wird für weniger dringende Bedürfnisse genutzt

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Funktionen des Geldes

    h.L.: Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrung

    Mises: nur Tauschmittel (Recheneinheit - unmittelbare Anwendung

    des Geldes als Tauschmittel - und Wertaufbewahrung - zeitliche

    Verlagerung des Tauschvorganges - sind blosse Unterfunktionen)

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Optimale Geldmenge

    Geld ist nur Tauschmittel

    Ausweitung der Geldmenge führt zu keinem

    volkswirtschaftlichen Nutzen; lediglich die Kaufkraft nimmt ab

    und die Tauschmittelfunktion wird verschlechtert

    Geldmenge muss nicht wachsen; jede verfügbare

    Geldmenge ist an sich ausreichend

    Ausweitung der Geldmenge führt zu Gelwertschwund

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Inflation

    Geldwertschwund = Inflation

    Steigende Geldmenge senkt den Grenznutzen der zusätzlichverfügbaren Geldeinheiten

    Zusätzliche Geldeinheit wird in weniger dringende Bedürfnisse„investiert“; die allgemeine „Kaufkraft“ steigt

    Sichtbare Effekt: Güterpreise steigen

    Unsichtbarer Effekt: Preise bleiben konstant oder fallen wenigerstark als sie ohne Geldmengenerhöhung gefallen wären

    Geld unterliegt der subjektiven Wertschätzung; damit ist „stabilesGeld“ unmöglich

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Umverteilungswirkung

    Geldmengenausweitung ist nie neutral

    Wer das neue Geld zuerst hat, der kann zu noch

    unveränderten Preisen kaufen

    Weitergabe der Geldmenge führt nach und nach zu

    steigenden Preisen; der Weitergabeprozess ist zeitversetzt ...

    nachfolgende Geldnutzer zahlen bereits höhere Preise, ohne

    bereits von der neu geschaffenen Geldmenge zu profitieren

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Kritik der Quantitätstheorie

    Quantitätstheorie: Erhöhung der Geldmenge führt früher oderspäter zu einem gleich hohen Preisanstieg

    Beziehung Geldmenge/Preisanstieg ist für Mises nichtzwangsläufig proportional; Preise können stärker oder wenigerstark steigen

    Ausweitung der Geldmenge trifft die Akteure zu unterschiedlichenZeitpunkten; damit führt eine Ausweitung der Geldmenge auchzu Umverteilungseffekten

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Konjunkturtheorie

    Grundlage der Konjunkturtheorie:

    Currency – School

    Zins- und Kapitaltheorie (Böhm – Bawerk)

    Unterscheidung Marktzins/natürlicher Zins (Wicksell)

    (1) Banken bringen ungedecktes Kreditgeld in Umlauf(Zirkulationskredit)

    (2) Ausweitung des Zirkulationskredites senkt den Marktzins untersein natürliches Niveau; Ersparnisse nehmen ab; Konsum undInvestitionsnachfrage steigen

    (3) Niedrige Zinsen führen zu Investitionen, die normalerweise nichtgetätigt worden wären

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Konjunkturtheorie

    (3) Niedrige Zinsen führen zu Investitionen, die normalerweise nicht getätigtworden wären; vermehrte Investition in Investitionsgüter, dieKonsumgüterproduktion hat das Nachsehen

    (4) Produktionsangebot entspricht nicht mehr der eigentlichen Nachfrage; dieZeitpräferenz der Marktteilnehmer ist ja weitestgehend konstant geblieben;Boom (2) führt zum Bust, damit werden die Fehlinvestitionen korrigiert

  • Theorie des Geldes und der

    Umlaufmittel Konjunkturtheorie

    Lieber Mr. Greenspan,

    Doch endlos hätte man den Aufschwung der Konjunktur durch Festhalten an derKreditausweitung nicht verlängern können. Früher oder später muss es zum Zusammenbruchdes durch die Kreditausweitung ausgelösten Aufschwungs kommen, und derAnpassungsprozess, den man Niedergang der Konjunktur nennt, wird umso schmerzlichersein und umso mehr Zeit beanspruchen, je länger die Kreditausweitung fortgesetzt wordenwar und je grösser der Umfang der durch sie bewirkten Kapitalfehlleitungen gewesen ist.

    Ihr Ludwig von Mises (1940)

  • Interventionismuskritik Hintergrund

    Etatismus und Antisemitismus vorherrschend in Staat,Universität und Gesellschaft

    sozialistische Experimente in Russland, Ungarn etc.

    vergleichbare Bestrebungen in Österreich (Otto Bauer)

    Die Gemeinwirtschaft: Untersuchungen über denSozialismus (1920, 1922)

    Die Kritik des Interventionismus (1929)

    Die Bürokratie (1944 in Englisch)

  • Interventionismuskritik Sozialismus

    Sozialismus: Gemeineigentum an allen Produktionsfaktoren;

    keine nach Gewinn strebenden Unternehmen

    Gemeineigentum: es gibt keinen Markt für

    Produktionsfaktoren; damit gibt es keine Marktpreise

    (Anzeichen für Knappheit)

    Ohne Marktpreise ist eine effektive Kostenrechnung

    unmöglich; damit ist keine rationale Produktionsplanung

    möglich und es kommt zu ständigen Fehlallokationen

    Sozialismus führt nicht zu mehr (rationaler) Planung; vielmehr

    kommt es zu einem Chaos durch Planung

  • Interventionismuskritik Bitterfeld – Wolfen

  • Interventionismuskritik Bürokratie

    Unternehmer handeln mit Gewinnabsicht: jedeunternehmerische Entscheidung wird mit Hinblick auf dieGewinnauswirkungen geprüft. Ansonsten droht Kapitalverlust.

    Bürokraten: Gewinnorientierung/Verlustvermeidung fehlen alsLeitlinien des Handelns; daher sind andereHandlungsanweisungen notwendig. Also die Verfolgung (starrerund wenig weitsichtiger) Regelwerke.

    Unternehmer werden bei unzureichenden Leistungen (Qualität,Service, Preise, Innovation) vom Markt abgestraft; Bürokratensind hingegen Monopolisten.

    Staatliche Allokationsentscheidungen sind immer willkürlich undineffizient

  • Interventionismuskritik Interventionismus

    Staatseingriffe verzerren den Markt und verleiten zu immer

    weiteren Eingriffen.

    Interventionen führen zu (unbeabsichtigten)

    Folgeproblemen. Entweder wird die ursprüngliche

    Intervention zurückgenommen oder es gibt immer neue

    Folgeinterventionen (Interventionsspirale).

    Interventionsspirale führt in den Sozialismus

  • Interventionismuskritik Kernaussage

    Interventionismus ist nicht stabil. Vielmehr löst jede

    Intervention weitere Interventionen aus (voranschreitender

    Sozialismus).

    Rücknahme einer Intervention führt zu weiteren Rücknahmen

    (Rückbesinnung auf den Kapitalismus)

    Nur Kapitalismus und Sozialismus sind stabile Systeme:

    „Entweder Kapitalismus oder Sozialismus, ein Mittelding gibt

    es nicht.“

  • Praxeologie A priori und Lehre vom menschlichen

    Handeln

    Erfahrung als Erkenntnisquelle vs. Erkenntnis unabhängig von derErfahrung (Vernunft, Logik)

    A priori: Erkenntnis ist unabhängig von und logisch vor derErfahrung (≠ a posteriori: Erkenntnis stammt aus der Erfahrung)

    A priori – Erkenntnis lässt sich nicht durch Vernunft widerlegen.

    Typische Wissenschaften: Logik und Mathematik

    Wirtschaftswissenschaften sind für Mises keineErfahrungswissenschaften; die h.L. baut aber genau darauf auf

    Aussagen der Wirtschaftswissenschaften sind a priori Aussagenund lassen sich aus einem einzigen Axiom ableiten

  • Sind Juristen die besseren

    Menschen (oder Ökonomen)?

  • PraxeologieEuklidische Geometrie

    Definitionen

    Postulate

    Axiome

    Probleme und Theoreme

    Zur Lösung eines Problems oder zum Beweis eines Theorems

    werden grundsätzlich nur die Definitionen, Postulate und Axiome

    sowie vorher bewiesene Theoreme und die Konstruktionen aus

    vorher gelösten Problemen verwendet.

  • PraxeologieMos geometricus und Spinoza

    Mos geometricus: Anwendung der euklidischen Geometrie

    auf philosophische Probleme

    Mos geometricus als Grundlage des Rationalismus; die

    Vernunft verfügt über die Kompetenz, für alles eine schlüssige

    und überzeugende Lösung plausibel entwickeln zu können

    Erste Darstellung bei Spinoza: Ethik, nach geometrischer

    Methode dargelegt

    Jurisprudenz: durch Deduktion werden aus Axiomen (hier

    allgemeine Prinzipien), einzelne Rechtssätze abgeleitet

    (Pufendorf, Wolff, Heineccius)

  • PraxeologiePandektisitik oder „Begriffsjurisprudenz“

    Pandektistik (Puchta/Windscheid): Recht wird ausschliesslich

    aus System, Begriff und anerkannten Lehrsätzen abgeleitet

    Alle Rechtsfälle lassen sich durch logische Operation richtig

    entscheiden;

    Rechtsbegriffe beinhalten zeitlos Aussagen über richtiges Recht;

    logische Anwendung führt zu richtigen (d.h. zu gerechten)

    Entscheidungen

    Kritik: „erkenntnistheoretische und logische Naivität,

    Wertungsverschleierungen, Lebensferne, mangelnde

    Berücksichtigung überpositiven Rechts und allgemeine

    Überschätzung rein rechtsdogmatischen Arbeitens

  • Praxeologie Axiom des menschlichen Handelns

    Alle grundlegenden ökonomischen Theoreme können aus einem einzigen Axiom abgeleitet werden: dem Axiom des menschlichen Handelns

    Axiom des menschlichen Handelns ist apodiktisch wahr: es kann nicht bestritten werden, dass der Mensch handelt; wer bestreitet, der handelt bereits

    Aus diesem Axiom lassen sich auf logisch – deduktivem Wege, freilich unter Berücksichtigung des jeweiligen Umfelds – Aussagen ableiten die selbst wieder wahr sind

    Aussagen, die immer und überall, unabhängig von Ort und Zeit, Allgemeingültigkeit besitzen

  • Praxeologie Kategorien oder Denkformen a priori

    Erkenntnisse, die im Axiom des menschlichen Handelns

    bereits mitgedacht sind

    Handeln: der Handelnde versucht, einen Zustand, der als

    weniger angenehm empfunden wird, durch einen

    angenehmeren Zustand zu ersetzen

    Unzufriedenheit: Antrieb für das Handeln

    Wissen darüber, dass man mit Handeln den Zustand verbessern

    kann

  • Praxeologie Kategorien oder Denkformen a priori

    Zielbezogenheit: durch Handeln soll ein Ziel erreicht werden; Ziele werden in der Praxeologie als gegeben angenommen

    Mittel: die Zielerreichung erfolgt über den Einsatz von Mitteln; ein Mittel liegt dann vor, wenn es zweckmässig der Zielerreichung dient

    Knappheit: Mittel sind immer knapp. Lägen die Mittel im Überfluss vor, dann gäbe es kein Handeln in Hinblick auf die Mittel.

    Unsicherheit: Zukunft ist unbekannt (mögliche Zustände und deren Eintrittswahrscheinlichkeit); andernfalls wären wir alle Hellseher und wir könnten nicht handeln (kein Einfluss auf die Zukunft)

  • Praxeologie Kategorien oder Denkformen a priori

    Kausalität: ohne Kausalität könnte der «Lauf der Dinge», der sich ohne den Handlungseingriff einstellen würde, nicht beeinflusst werden

    Zeit: menschliches Handeln ist zeitbedingt und vollzieht sich im Zeitverkauf

    Gesetz des abnehmenden Grenznutzens

    Zeitpräferenz: gegenwärtig verfügbares Gut wird höher wertgeschätzt als das gleiche Gut, welches erst in der Zukunft verfügbar ist

    Zins: Zeitpräferenz; Zins ist der Preisabschlag der erst künftig verfügbaren Güter

  • Praxeologie Anwendung: Geldentstehung

    Regressionstheorem: Geld ist spontan aus Markttransaktionen

    entstanden; es muss aus einem Gut stammen, welches

    zunächst nur aufgrund seiner nicht-monetären Verwendung

    wertgeschätzt wurde

    Papiergeld entsteht nicht durch freiwillige Kooperation

    (menschliches Handeln); es ist immer durch Zwang

    geschaffen worden

  • Praxeologie Anwendung: Interventionismus

    Interventionismus ist nicht stabil. Vielmehr löst jede

    Intervention weitere Interventionen aus (voranschreitender

    Sozialismus).

    Rücknahme einer Intervention führt zu weiteren Rücknahmen

    (Rückbesinnung auf den Kapitalismus)

    Nur Kapitalismus und Sozialismus sind stabile Systeme:

    „Entweder Kapitalismus oder Sozialismus, ein Mittelding gibt

    es nicht.“

  • Praxeologie Anwendung: Konjunkturtheorie

    Fehlinvestitionen, Geldwertschwund etc. sind notwendige

    Folgen der Geldmengenausweitung durch Kredit

    Staatliches Geldangebotsmonopol und die Schaffung von

    neuem Geld durch Kreditvergabe

  • Praxeologie Anwendung

    http://www.gesundheits-faq.de/wp-content/uploads/Wein


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