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EINE TV-SHOW ÜBER DIE FLIEGEREI IN ALASKA Vorzeige- … · #8.2012 35 EINE TV-SHOW ÜBER DIE...

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www.fliegermagazin.de #8.2012 35 EINE TV-SHOW ÜBER DIE FLIEGEREI IN ALASKA Vorzeige- Familie Das wäre doch die perfekte Image-Werbung für die Allgemeine Luſtfahrt: eine Reality Show im Fernsehen, bei der Piloten mit Wetter und Gelände kämpfen; im Zentrum ein cooler Chefpilot und seine sympathische Familie. Genau das gibt es! TEXT Julie Summers Walker FOTOS Discovery Channel D ie Frage ist eine der meistdisku- tierte in Clubheimen, bei Flie- gerstammtischen und Online- Foren: Wie kann man mehr Menschen für die Allgemeine Luſtfahrt begeistern? Die Fernsehserie »Fly- ing Wild Alaska« ist eine der besten denk- baren Antworten: Als eine Art Doku-Drama fängt die Sendereihe, die bei uns auf DMAX läuſt (siehe Kasten Seite 39), alles ein, was General Aviation ausmacht: Abenteuer und Aufregung, Gemeinschaſtssinn und Spaß. Zugegeben: Fliegerei in Alaska ist nicht un- bedingt Durchschnitts-Luſtfahrt – aber sie gehört unstrittig zur Allgemeinen Luſtfahrt. Flying Wild Alaska zeigt den alles andere als alltäglichen Alltag der Familie Tweto im kleinen Dorf Unalakleet in Alaska, Einwoh- nerzahl: 700. Vater Jim Tweto ist Betriebs- leiter der größten Regionalfluggesellschaſt des US-Bundesstaats, Era Alaska. Mehr als 120 Piloten transportieren für das Unter- nehmen Fracht, Lebensmittel, Haustiere, Baumaterial, Menschen – und, wie in der Serie zu sehen, Leichen – durch den hohen Norden. Eras Hauptquartier ist in Ancho- rage; Unalakleet ist einer von vielen Stütz- punkt in den Weiten des Bundesstaats. Mit Duis autem vel: eum iriure dolor in Hendrerit in vulputate lit esse Molestie consequat, vel illum dolore eu Feugiat Wegweisend: Von Barrow, Alaska, ist so ziemlich alles sehr, sehr weit weg www.fliegermagazin.de #8.2012 35 34 www.fliegermagazin.de #8.2012 Duis autem vel: eum iriure dolor in Hendrerit in vulputate lit esse Molestie consequat, vel illum dolore eu Feugiat 34 www.fliegermagazin.de #8.2012 mehr als 75 Maschinen, von der Spornrad- Cessna bis zur 37-sitzigen Turboprop, reicht das Programm der Airline vom Buschtrip für Angler und Jäger bis zum Linienverkehr. Die Twetos – Jim, seine Frau Ferno und die Töchter Ayla, Elaine und Ariel – sind alle Piloten und arbeiten alle für Era. Diese Familie hebt ab: Ferno und Jim Tweto mit ihrer Tochter Ariel (v. l.) und Jims Cessna 180 Traumhaft: Die spektakuläre Landschaft trägt viel zum Charme der Sendung bei Dorf am Fluss: Nur 700 Menschen leben in Unalakleet Bunte Mischung: Bei Era Alaska fliegen die unterschiedlichsten Flugzeugmuster COPYRIGHT © 2012, AIRCRAFT OWNERS AND PILOTS ASSOCIATION. ERSTABDRUCK IN AOPA PILOT, FBRUAR 2012. ABDRUCK MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG REISE & ERLEBNIS
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EINE TV-SHOW ÜBER DIE FLIEGEREI IN ALASKA

Vorzeige- FamilieDas wäre doch die perfekte Image-Werbung für die Allgemeine Luftfahrt: eine Reality Show im Fernsehen, bei der Piloten mit Wetter und Gelände kämpfen;im Zentrum ein cooler Chefpilot und seine sympathische Familie. Genau das gibt es!

TEXT Julie Summers WalkerFOTOS Discovery Channel

Die Frage ist eine der meistdisku-tierte in Clubheimen, bei Flie-gerstammtischen und Online-Foren: Wie kann man mehr Menschen für die Allgemeine

Luftfahrt begeistern? Die Fernsehserie »Fly-ing Wild Alaska« ist eine der besten denk-baren Antworten: Als eine Art Doku-Drama fängt die Sendereihe, die bei uns auf DMAX läuft (siehe Kasten Seite 39), alles ein, was General Aviation ausmacht: Abenteuer und Aufregung, Gemeinschaftssinn und Spaß. Zugegeben: Fliegerei in Alaska ist nicht un-bedingt Durchschnitts-Luftfahrt – aber sie gehört unstrittig zur Allgemeinen Luftfahrt.

Flying Wild Alaska zeigt den alles andere als alltäglichen Alltag der Familie Tweto im kleinen Dorf Unalakleet in Alaska, Einwoh-nerzahl: 700. Vater Jim Tweto ist Betriebs-leiter der größten Regionalfluggesellschaft des US-Bundesstaats, Era Alaska. Mehr als 120 Piloten transportieren für das Unter-nehmen Fracht, Lebensmittel, Haustiere, Baumaterial, Menschen – und, wie in der Serie zu sehen, Leichen – durch den hohen Norden. Eras Hauptquartier ist in Ancho-rage; Unalakleet ist einer von vielen Stütz-punkt in den Weiten des Bundesstaats. Mit

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Wegweisend: Von Barrow, Alaska, ist so ziemlich alles sehr, sehr weit weg

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mehr als 75 Maschinen, von der Spornrad-Cessna bis zur 37-sitzigen Turboprop, reicht das Programm der Airline vom Buschtrip für Angler und Jäger bis zum Linienverkehr.

Die Twetos – Jim, seine Frau Ferno und die Töchter Ayla, Elaine und Ariel – sind alle Piloten und arbeiten alle für Era.

Diese Familie hebt ab: Ferno und Jim Tweto mit ihrer Tochter Ariel (v. l.) und Jims Cessna 180

Traumhaft: Die spektakuläre Landschaft trägt viel zum Charme der Sendung bei

Dorf am Fluss: Nur 700 Menschen leben in Unalakleet

Bunte Mischung: Bei Era Alaska fliegen die unterschiedlichsten Flugzeugmuster

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zu fliegen. Bald gründeten seine Frau und er ihre eigene Firma, deren stolzer Besitz eine Cessna 185 war. 1990 gingen die Twetos mit einem Unternehmen namens Hageland Aviation zusammen, 2008 fusionierten sie mit Era Alaska.

In Jims Flugbuch stehen 30 000 Flug-stunden, er steuert alles, was Era in der Flot-te hat – aber am liebsten mag er seine Cess-na 180. »Ich suche nach Fisch und Wild, oft in nur 200, 300 Fuß Höhe. Mit den großen Tundrareifen kann ich so ziemlich überall landen.«

Zwar tut Jim eine Menge für seine Tochter, aber die Sicherheit und die Reputation seiner Piloten setzt er für sie nicht aufs Spiel. Bei den Dreh-

arbeiten zur ersten Staffel verbrachte er viel Zeit damit, der Filmcrew zu erklären, was in der Luftfahrt geht – und was nicht. »Wir ha-ben alles gecheckt, bevor es gesendet wur-de«, sagt Tweto. »Die sind alle furchtbar nett, aber erst nachdem sie weg waren, wurde mir klar, wie viel Zeit sie kosten.« Inzwischen ist die dritte Staffel abgedreht, und Tochter Ari-el ist nicht sicher, wie lange ihre Eltern noch mitspielen. »Die Kameras begleiten uns den ganzen Tag, nur das Bad und das Schlafzim-mer meiner Eltern sind tabu«, erklärt sie.

Drei Monate lang filmt die Fernseh-Crew fast 24 Stunden am Tag. Die Maschinen wer-den mit Minikameras ausgerüstet; wenn Platz ist, fliegt ein Kameramann mit. Drei Teams mit je fünf Mitarbeitern verteilt Dis-covery Channel über den Norden Alaskas.

Die Geschichte der in den USA bei Piloten und Nicht-Piloten gleichermaßen beliebten Show begann 2005, als die stets überschäu-mend fröhliche Ariel mit 17 Jahren nach Hollywood zog. Zum üblichen Traum von einer Schauspielerkarriere kam bei ihr der dringenden Wunsch nach warmem Wet-ter. Beim Volleyballspiel am Strand fiel das sportliche, gut aussehende Mädchen dem Produzenten einer TV-Sportspielshow na-mens Wipeout auf. Nach ihrer Teilnahme war klar: Schüchtern ist Ariel nicht.

Mit dem Produzenten von Wipeout entwickelte sie die Idee einer Reality Show über das Leben ihrer Familie. Dem US-Sen-der Discovery Channel, Besitzer von DMAX, gefiel die Idee einer Sendung über die raue Realität des Fliegens und Lebens in Alaska. Obwohl Jim und Ferno Tweto eher kame-rascheu sind, willigten sie ein: »Für meine Tochter tue ich, was ich kann«, sagt Jim.

Der Pilot stammt aus Minnesota, be-kam aber als Jugendlicher ein Stipendium an der Universität von Alaska und verlieb-te sich: in Alaska, in seine zukünftige Frau und in den besten Weg, im hohen Norden herumzukommen – die Fliegerei. Der Va-ter seiner Frau besaß einen Flugbetrieb in Unalakleet, aber als Jim dort hinzog, baute er erst einmal Fischerboote. In den Achtzi-gern stammten fast Dreiviertel der Boote in der Gegend von seiner Firma, die er Gussik Ventures nannte: gussik bedeutet »weißer Mensch« in der Sprache der Eskimos.

1984 hatte Jim seine Berufspilotenlizenz in der Tasche und begann, für Fernos Vater

Robust: So einfach die Holzhäuser in Unalakleet sind, sie müssen den Winter in Alaska überstehen

Hauptrollen (links): Ariel (unten) und ihre Schwester Ayla werden von der Kamera durch den Alltag begleitet

Abenteuer: Die kleinen Maschinen der Air-line sind mit nur einem Piloten unterwegs

Der Lehrer: John Ponts arbeitet für Era und bringt Ariel das Fliegen bei

»Die Twetos fliegen jeden Tag so. Die merken gar nicht, wie außergewöhnlich das ist«

Grady CandlerProduktionsleiter, Discovery Channel

Buschfliegen pur: Jim Twetos Landung auf der Sandbank mit Aufsetzen im Wasser gehört in Alaska zum Airline-Betrieb. Meist setzt er Jäger in der Wildnis ab

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Durch die Serie sind die Twetos so etwas wie Botschafter der Allgemeinen Luftfahrt geworden. »Meinen Eltern ist es peinlich, wenn sie außerhalb von Unalakleet von Zu-schauern erkannt werden«, sagt Ariel. »Aber ich bin stolz, wenn mir jemand erzählt, er sei wegen unserer Show jetzt mehr an der Flie-gerei interessiert.« Jim Tweto staunt über die Resonanz auf die Sendung: »Die Leute schreiben jeden Tag, sie rufen an und schi-cken E-Mail. Ältere Menschen wollen ihre Erinnerungen an Alaska erzählen. Und wir haben noch nie so viele Bewerbungen um Jobs bekommen wie jetzt.«

Kein Wunder: Wer als Pilot den Twetos zusieht, möchte sofort Buschpilot in Alaska werden. Doch wie nah an der Wirklichkeit ist die Doku-Show? »Das passt schon ziem-lich gut, nur manchmal machen sie mir zu viel Drama, mit der ganzen Hintergrund-musik und so«, grummelt Jim Tweto. Aber Produzent Candler widerspricht: »Die flie-gen hier jeden Tag – und merken dabei gar nicht mehr, wie außergewöhnlich ihr Leben eigentlich ist.«

Welcher der Era-Piloten in einer Folge im Vordergrund steht, ist nicht vorher ar-rangiert, ein Drehbuch existiert nicht. Zwar gibt es Ideen, welche Aspekte des Alltags in Alaska ein gutes Thema ergeben können, doch erst beim Schnitt entsteht aus dem vielen über die Monate gedrehten Material die durchgehende Handlung jeder Folge.

Nachgestellt wird kaum eine Szene. Ein-zig für die Außenaufnahmen startender und landender Flugzeuge muss vorher ein Kameramann abgesetzt werden – oft mit-ten in der Wildnis. Aber der Alltag der Fa-milie wird einfach nur mitgefilmt. »Wenn wir in einen Raum kommen und die Crew verpasst den Moment, dann kann es mal vorkommen, dass sie uns bitten, nochmal raus zu gehen und wieder zu kommen – mehr nicht«, sagt Ariel. Ihre Eltern machen oft nicht mal das mit: Wenn ein Kamera-mann bittet »Hey, das war gut, kannst Du das nochmal sagen?«, sagt Jim meist einfach »Nö, kann ich nicht.«

Produktionsleiter Grady Candler ist während der Dreharbeiten stets vor Ort. Die erste Staffel entstand von August bis Dezember – entspre-

chend viel Raum nimmt der dramatische Temperatursturz von 15 auf minus 25 Grad mit seinen Auswirkung auf das Leben in Un-alakleet ein.

»Im Herbst hat Jim viele Jäger irgendwo in der Wildnis abgesetzt. Das ergab tolle Sze-nen für uns. Dann fing die Schule an und die Kids mussten hin- und hergebracht werden – zu Basketballspielen oder Schachturnie-ren. Das geht hier in der Einsamkeit nur mit dem Flugzeug. Auch die Lehrer fliegen mit. Danach begann die dunkle Jahreszeit, und die Piloten mussten nach den lange hellen Tagen wieder ihre Nachtqualifikation ma-chen.«

Die zweite Staffel dreht sich um die Flug-ausbildung von Tochter Ariel. Einer der Era-Piloten, John Ponts, gibt ihr Unterricht – und ganz nebenbei erfahren die Zuschauer, wie man einen Pilotenschein macht. Das wirkt auf Nicht-Flieger umso eindrucksvoller, als Ariel alles andere als ein Naturtalent zu sein scheint. »Ponts ist wie ein Bruder für mich«, sagt Ariel – und macht damit den von US-Zuschauern heiß diskutierten Spekulatio-nen über eine Romanze ein Ende.

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Ramp-Job: Ariel Tweto weist eine Beechcraft 1900 ein – eines der größten Flugzeuge bei Era Alaska

Anpacken: Wenn die Fracht in die Cessna Caravan verladen wird, müssen oft auch die Piloten mit ran

Magisch: Nordlicht ist in den bitterkalten Nächten von Unalakleet oft am Himmel zu sehen

HIER KÖNNEN SIE’S SEHEN

»Alaska-Piloten – eine Familie hebt ab« lautet der

deutsche Titel der Doku-Show, die von DMAX ausge-

strahlt wird. Der private Fernsehsender ist über Satel-

lit, Kabel und IPTV zu empfangen. Vom 28. Juli an

wird die erste Staffel der Alaska-Piloten immer sams-

tags um 12.15 Uhr wiederholt. Außerdem sind die

Folgen komplett auf der Website des Senders unter

www.dmax.de abrufbar.

Über eine Ausstrahlung

der zweiten Staffel ist noch nicht entschieden. Wie

bei DMAX üblich, ist die Serie so synchronisiert, dass

auch der englische Originalton zu hören ist, was viel

zur authentischen Stimmung beiträgt.

Immer beobachtet: An den Flugzeugen sind innnen und außen Kameras installiert

»Ich find’s toll, wenn sich jemand durch unsere Serie mehr fürs Fliegen interessiert«

Ariel TwetoHauptfigur in »Flying Wild Alaska«

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