Date post: | 05-Apr-2015 |
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Eine traurige Wahrheit
Aufbau des Referates
• Suizidalität allgemein (Zahlen / Statistik)
• Suizidalität – Gedanken aus der Forschung
• Suizidalität im Alter
• Suizidprävention
• Das Suizid Netz Aargau
…die eigene Haltung…
…die eigene Haltung…
…die eigene Haltung…
…die eigene Haltung…
Suizid ZahlenNach Geschlecht, 2009
Männer FrauenAlle Todesursachen 30034 32442Infektiöse Krankheiten 331 345Krebskrankheiten insgesamt 8824 7238Diabetes mellitus 667 752Demenz 1375 3344Kreislaufsystem 9872 12356Herzkrankheiten insgesamt 7744 9281Hirngefässkrankheiten 1511 2401Atmungsorgane insgesamt 2128 1963Unfälle und Gewalteinwirkung 2219 1361Unfälle 1292 1019Suizid 827 278
Auszug aus der Statistik der Todesursachen im Jahr 2009(Quelle: Todesursachenstatistik Bundesamt für Statistik BFS)
Suizid im internationalen Vergleich
• Internationaler Vergleich der Suizidraten: pro 100’000 Einwohner, Durchschnittswerte 2004 – 2005; Quelle Bundesamt für Statistik BfS
Suizidraten pro 100'000 Einwohner in ausgewählten Länder, 2004-2005
0.00
5.00
10.00
15.00
20.00
25.00
30.00
35.00
Suizide nach Alter und Geschlecht und Methode
Suizidmethoden, nach Altersgruppen und Geschlecht
T 14.2.5.11
2010 Altersgruppe Total
0 - 19 20 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 - 79 80 - 89 90 +
Anzahl Suizide insgesamt 26 95 108 187 224 157 114 75 18 1'004
Männer 18 70 77 142 152 109 85 57 13 723
Frauen 8 25 31 45 72 48 29 18 5 281
Vergiftung 1) 3 11 17 42 42 18 11 15 5 164
Männer 1 6 5 25 20 6 7 9 3 82
Frauen 2 5 12 17 22 12 4 6 2 82
Erhängen 7 29 33 65 62 43 30 13 1 283
Männer 5 22 26 55 47 30 24 11 1 221
Frauen 2 7 7 10 15 13 6 2 - 62
Schusswaffen 2 17 13 34 56 40 33 23 4 222
Männer 2 16 12 32 51 40 33 23 4 213
Frauen - 1 1 2 5 - - - - 9
Übrige Suizidmethoden 14 38 45 46 64 56 40 24 8 335
Männer 10 26 34 30 34 33 21 14 5 207
Frauen 4 12 11 16 30 23 19 10 3 128
Alle Todesursachen 529 334 572 1'706 3'616 7'188 12'356 23'293 13'055 62'649
Männer 288 232 356 1'078 2'261 4'582 7'197 10'373 3'916 30'283
Frauen 241 102 216 628 1'355 2'606 5'159 12'920 9'139 32'366
Stand der Daten: 16.08.2012 1) Ab 2009 ohne assistierten Suizid Bundesamt für Statistik, Statistik der Todesursachen
Auskunft: Informationsdienst Gesundheit, 032 713 67 00, [email protected]
© BFS - Statistisches Lexikon der Schweiz
Suizidversuche - Suizide
• Alter: 0 – 65 Jahre
• Suizidversuche Suizide• 200 : 1
• Alter: 65 – x Jahre
• Suizidversuche Suizide• 4 : 1
Grundmerkmale Suizid
• 85 – 90% aller Suizidenten haben eine psychiatrische Diagnose, besonders die Depression.
• Sie erleben ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit.
• Sie haben in der Familie einen Suizid erlebt oder haben selbst schon einen Suizidversuch begangen.
Grundmerkmale Suizid
• haben Erfahrungen mit Substanzmissbrauch.
• haben nicht / schlecht gelernt, mit Krisen umzugehen (das nennt die Forschung: Resilienz, d.h: Widerstandsfähigkeit).
• haben Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich.
nicht / kaum beeinflussbare Risikofaktoren• wie schon erwähnt haben viele Suizidenten eine
psychiatrische Diagnose, an erster Stelle die Depression. Eine Depression ist durchaus behandelbar. Es gibt aber auch einige psychiatrische Erkrankungen, die nur schwer behandelbar sind und ein chronischer Risikofaktor für Suizid sind: beispielsweise Schizophrenie, schwere psychotische Störungen, massive Angststörungen und andauernder extremer Substanzmissbrauch.
nicht / kaum beeinflussbare Risikofaktoren• Es gibt Theorien, die behaupten, das
ökonomische Umfeld habe eine Auswirkung auf die Suizidrate. Einige Forschungsberichte scheinen das zu bestätigen, aber es fehlen noch umfangreiche Untersuchungen. Das ökonomische Umfeld, in das ein Kind hineingeboren wird, zu beeinflussen ist extrem schwierig.
nicht / kaum beeinflussbare Risikofaktoren• Ein Risikofaktor ist die Stigmatisierung und die
Tabuisierung des Themas Suizidalität. Dies zu ändern ist ein Prozess, der ein Umdenken der Gesellschaft erfordert – das braucht sehr viel Zeit und unendlich viele kleine Schritte.
• Einer der grössten Risikofaktoren sind Suiziderfahrungen innerhalb der Familie. Dieser Faktor kann nicht einfach ausgeschaltet werden.
• Ein weiterer Risikofaktor sind Krankheiten wie etwa
chronische Schmerzen oder Behinderung.
beeinflussbare Risikofaktoren
• das Fehlen oder der Zerfall eines sozialen Netzes.
• Die fehlende, unzureichende Resilienz, Widerstandsfähigkeit, kann aufgebaut und verstärkt werden.
beeinflussbare Risikofaktoren
• Substanzmissbrauch kann durch geeignete Therapie behandelt werden.
• (fast) jeder Mensch kann lernen, sich in zwischenmenschlichen Beziehungen im positiven Sinne zu behaupten.
• Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit kann durch geeignete Massnahmen minimiert werden.
Suizidprävention im Alter
Suizide nach AlterSuizidmethoden, nach Altersgruppen und Geschlecht
T 14.2.5.11
2010 Altersgruppe Total
0 - 19 20 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 - 79 80 - 89 90 +
Anzahl Suizide insgesamt 26 95 108 187 224 157 114 75 18 1'004
Männer 18 70 77 142 152 109 85 57 13 723
Frauen 8 25 31 45 72 48 29 18 5 281
Vergiftung 1) 3 11 17 42 42 18 11 15 5 164
Männer 1 6 5 25 20 6 7 9 3 82
Frauen 2 5 12 17 22 12 4 6 2 82
Erhängen 7 29 33 65 62 43 30 13 1 283
Männer 5 22 26 55 47 30 24 11 1 221
Frauen 2 7 7 10 15 13 6 2 - 62
Schusswaffen 2 17 13 34 56 40 33 23 4 222
Männer 2 16 12 32 51 40 33 23 4 213
Frauen - 1 1 2 5 - - - - 9
Übrige Suizidmethoden 14 38 45 46 64 56 40 24 8 335
Männer 10 26 34 30 34 33 21 14 5 207
Frauen 4 12 11 16 30 23 19 10 3 128
Alle Todesursachen 529 334 572 1'706 3'616 7'188 12'356 23'293 13'055 62'649
Männer 288 232 356 1'078 2'261 4'582 7'197 10'373 3'916 30'283
Frauen 241 102 216 628 1'355 2'606 5'159 12'920 9'139 32'366
Stand der Daten: 16.08.2012 1) Ab 2009 ohne assistierten Suizid Bundesamt für Statistik, Statistik der Todesursachen
Auskunft: Informationsdienst Gesundheit, 032 713 67 00, [email protected]
© BFS - Statistisches Lexikon der Schweiz
Die Alterspyramide
• 2001: 15.5 % > 65 Jahre; 2025: 23 % > 65 Jahre; 2050: 27 % > 65 Jahre
1
Suizid Risikofaktoren im Alter
• Individuelle Faktoren:• männlich• Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit• Persönlichkeit, die nicht offen für neue Erfahrungen ist• Trauer und Verlusterlebnisse• ständige, körperliche Symptome wie unheilbare
Krankheiten, akute körperliche Krankheiten, chronische Schmerzen
• vergangene depressive Zustände, vergangene Suizidversuche, Alkohol- oder anderer Substanzenmissbrauch
Suizid Risikofaktoren im Alter
• Familiäre Risikofaktoren:• Mangel an Unterstützung seitens der Familie• Verlust von geliebten Menschen• Das Gefühl, nicht Teil der Familie oder anderen
sozialen Gruppen zu sein• Einfluss der Pensionierung auf die Beziehung
innerhalb der Familie• Umsiedlung erschwert den Zugang zur Familie• Isolation von der Familie und Gemeinschaft• Suizid und Depressionen in der
Familiengeschichte
Suizid Risikofaktoren im Alter
• Zwischenmenschliche Risikofaktoren• Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu
kommunizieren• Mangel an unterstützenden Mitmenschen• Beziehungsschwierigkeiten• Mangelnde Fähigkeit, Hilfe in Anspruch zu
nehmen• abgeneigt sein, Gefühle / Emotionen anderen
Menschen zu zeigen / zu kommunizieren
Suizid Risikofaktoren im Alter
• Soziale Risikofaktoren• Mangel an Wohnmöglichkeiten (betreutes Wohnen im
Alter / Alterswohnungen etc)• finanzielle Möglichkeiten nicht gegeben• Unterbringung in Alters- oder Pflegeheim (die
depressiven Erkrankungen sind bei Bewohnerinnen und Bewohnern in Alters- und Pflegeheimen um 40% höher als bei Gleichaltrigen selbstständig lebenden Menschen)
• soziale Isolation• negative Haltung gegenüber alten Menschen in der
Gesellschaft• Mangel an Partizipationsmöglichkeiten für alte
Menschen
Suizidprävention
Suizidprävention
• die allermeisten wollen nicht sterben, sondern so nicht mehr leben. Das trifft auch und vor allem auf Menschen der älteren Generation zu.
Suizid im Alter, Merkmale
• weniger Warnsignale und Anzeichen im Vorfeld.• hohe Letalität aufgrund von Gebrechlichkeit oder
der festen Absicht zu sterben.• Weniger vorangehende Suizidversuche.• Meist eine vorhergehende Depression mit
körperlichen Symptomen.• Hoffnungslosigkeit.• Deutlich kleinere Wahrscheinlichkeit, dass ein
alter Mensch psychologische Hilfe in Anspruch nimmt.
Suizidprävention
• Auch mit der besten Präventionsarbeit und Früherkennung werden Sie nie alle Suizide verhindern können. Es wird immer wieder Menschen geben, die bei dem festen Entschluss bleiben und sich suizidieren werden.
Suizidprävention
• Je früher Sie intervenieren, umso grösser sind die Chancen, suizidale Absichten zu erkennen – nach dem Motto: lieber hundert Mal zu viel einen Verdacht äussern, als einmal zu wenig.
Suizidprävention
• Vertrauen Sie auf Ihre Intuition, sprechen Sie ungewöhnliches, auffälliges Verhalten an.
Suizidprävention
• Klären Sie allfällige depressive Erkrankungen früh ab.
Der wichtigste Schutzfaktor…
Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein.
Das ist die absolute Unmenschlichkeit.George Bernhard Shaw
Suizid Netz Aargau
Suizid Netz Aargau• Suizid-Netz Aargau ist seit Dezember 2006 ein unabhängiger
Verein und setzt sich aus verschiedenen Institutionen und Verbänden des Kantons zusammen.
• Als Mitglied von Ipsilon steht es in Verbindung mit der nationalen Geschäftsstelle in Bern und pflegt den Kontakt und die Vernetzung mit weiteren Partnern wie Re fu gium (Verein für Hinterbliebene nach Suizid), dem Forum für Suizidprävention und Suizidforschung Zürich (FSSZ), der Regenbogen Gruppe Suizid Zürich und anderen kantonalen Partnern.
• Suizid-Netz Aargau setzt sich für eine umfassende Suizidprävention ein. Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung, Gesundheitsförderung, sorgfältige Medienberichterstattung, Schaffung von spezifischen Angeboten für Risikogruppen etc.
Suizid Netz Aargau, Angebote
• Zwischen Lebenslust und Lebensfrust • Anspielstück, Unterrichts- und Interventionshilfen, • Weiterbildungen zur Suizidprävention
•
Suizid Netz Aargau, Angebote
• Norina Nobashari • und Erich Slamanig, • die beiden Schauspieler • und Theaterpädagogen, • die mit einer Schulklasse • oder Jugendgruppe • das Stück bearbeiten.