+ All Categories
Home > Documents > Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre...

Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre...

Date post: 29-Aug-2019
Category:
Upload: others
View: 1 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
36
10 Jahre Lecos GmbH 20 Jahre kommunale IT in Leipzig Eine Entwicklung im Zeitraffer
Transcript
Page 1: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

10 Jahre Lecos GmbH 20 Jahre kommunale IT in Leipzig

Eine Entwicklung im Zeitraffer

Page 2: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Verwaltung – egal ob privatwirtschaftlich oder kommunal organisiert – könnte ohne IT

heute nicht mehr funktionieren. Längst sind beide Bereiche untrennbar miteinander ver-

knüpft.

Die Dynamik, mit der sich Informations- und Telekommunikationstechnik entwickeln, die

stetig wachsenden Anforderungen an die Erfüllung gesetzlicher Rahmenbedingungen sowie an

Datenschutz und -sicherheit stellen öffentliche Verwaltungen vor große Herausforderungen.

Gleichzeitig ergeben sich für uns Kommunen jedoch auch völlig neue Möglichkeiten in der

Interaktion mit der Wirtschaft, mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie verwaltungsintern –

sowohl auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Mit Hilfe von IT können wir Kommunika-

tionswege verkürzen und Prozesse vereinfachen und beschleunigen.

Wir wissen, dass wir in Leipzig diesen Herausforderungen voll und ganz gewachsen sind und

die sich ergebenden Chancen für uns nutzen können. Das haben wir in den zurückliegenden

20 Jahren eindrucksvoll bewiesen. Wir haben einen Quantensprung gemacht von einer 1990

praktisch nicht vorhandenen kommunalen Datenverarbeitung zu einem modernen IT-Unter-

nehmen, das sich am Markt erfolgreich behaupten kann.

Im Laufe dieser zwei Jahrzehnte war eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen. Eine der

wichtigsten war sicher die Ausgründung der IT aus der Stadtverwaltung Leipzig und die

Überführung in eine selbständige GmbH im Jahr 2001. Auch wenn der Start mit einer Public

Private Partnership ein wenig holprig verlaufen ist, war es aus heutiger Sicht der richtige Weg.

Wir haben von unserem damaligen Partner IBM sehr viel gelernt. Wertvolles Wissen, das in

Verbindung mit dem umfassenden kommunalen Knowhow einen wichtigen Grundstein für

den heutigen Unternehmenserfolg gelegt hat. Die Lecos GmbH ist für die Stadtverwaltung Leip-

zig ein kompetenter, zuverlässiger und vorausschauender Partner, mit dem wir die künftigen

Aufgaben meistern werden.

Ich freue mich, Lecos zum zehnten Geburtstag gratulieren zu können. Und bin fest davon

überzeugt, dass das Unternehmen auch seine „Teenie“-Jahre dazu nutzen wird, sich weiter

in der Branche zu etablieren. Ich danke allen, die die kommunale IT in den vergangenen 20

Jahren begleitet haben, den Rat gebenden Freunden aus den Anfangsjahren ebenso wie den

heutigen Partnern. Vor allem aber danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Lecos,

die mit ihrem Engagement und Einsatz jeden Tag dafür sorgen, dass das elektronische Rückgrat

der Stadtverwaltung Leipzig so reibungslos und zuverlässig funktioniert.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Lecos!

Grußwort

Mit freundlichen GrüßenAndreas MüllerErster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigAufsichtsratsvorsitzender der Lecos GmbH

Page 3: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

1

Sehr geehrte Damen und Herren,

zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH.

Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich jede Minute dieser Entwicklung mit erleben und zu

großen Teilen auch mit gestalten durfte. Seit dem Beginn der kommunalen Datenverarbeitung

in Leipzig vor zwanzig Jahren haben wir viel bewegt. Ich kann mich gut erinnern, wie groß die

Aufgaben und Herausforderungen uns erschienen, vor denen wir, der neu gebildete Bereich für

Information und Kommunikation, kurz IuK, damals standen. Schließlich hatten die Kommu-

nalverwaltungen in den alten Bundesländern und deren IT-Dienstleister einen unglaublichen

Entwicklungs- und Erfahrungsvorsprung von gut zwei Jahrzehnten.

Wir gewannen in diesen schwierigen Anfangsjahren loyale und erfahrene Partner aus eben

diesen Kommunen und IT-Dienstleistungsunternehmen. Sie standen uns mit ihrer kommu-

nalen Kompetenz und ihrem technischen Wissen zur Seite. Gemeinsam mit ihnen haben wir

in Leipzig in unglaublicher Geschwindigkeit ein modernes Rechenzentrum aufgebaut und die

Datenverarbeitung in kommunale Strukturen überführt. Die IT der Stadtverwaltung in Leipzig

entwickelte sich quasi im Zeitraffer. Zwischen 1991 und 1994 wurden in Leipzig im Halbjah-

restakt die großen kommunalen Fachverfahren eingeführt. Sukzessive haben wir die Arbeits-

plätze mit PCs ausgestattet und in ein verwaltungsweites Netz eingebunden, die Mitarbeiter im

Umgang mit der neuen Technik geschult.

Der späte Einstieg in die kommunale IT hatte Vorteile. Leipzig konnte von den Erfahrungen der

anderen lernen und zum Teil neue Wege gehen. So war die IuK Leipzig deutschlandweit eine

der ersten kommunalen IT-Abteilungen, die IT und Telekommunikation zusammenführte und

in einer Hand verantwortete. Eine Entscheidung, die sich als sehr vorausschauend erwiesen

hat. Heute sind beide Bereiche nicht mehr voneinander zu trennen.

Richtig war auch der große Schritt, die IT aus der Stadtverwaltung auszugründen und in ein

eigenständiges Unternehmen zu überführen. Seit ihrer Gründung hat die Lecos GmbH viel

erreicht, ist gewachsen und hat ihr Portfolio kontinuierlich weiter entwickelt. Sie hat sich

erfolgreich in der kommunalen IT-Branche etabliert und ist heute gefragter Partner von Kom-

munalverwaltungen und kommunalen Eigenbetrieben sowie von anderen IT-Dienstleistern im

Rahmen von Projekten der interkommunalen Zusammenarbeit.

Zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos. Eine Erfolgsgeschichte, die wir nur

gemeinsam mit unseren stets engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, loyalen Wegge-

fährten, wertvollen Partnern und Freunden schreiben konnten und gemeinsam mit unserem

neuen Gesellschafter, dem Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen KISA,

fortsetzen wollen. Ich möchte allen, die uns in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit ihrem

Einsatz, ihrem Wissen, ihren Erfahrungen begleitet haben, heute mein herzlichstes Danke-

schön ausdrücken. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind und freue mich auf

die nächsten zehn Jahre Lecos GmbH. Vielen Dank!

Grußwort

Ihr Peter KühneGeschäftsführer der Lecos GmbH

Page 4: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

2

Sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich unseres zehnjährigen Firmenjubi-

läums möchten wir Sie auf eine kleine Reise

in die Vergangenheit einladen. Lassen Sie

uns gemeinsam zurückschauen auf zwanzig

Jahre kommunale IT in Leipzig und zehn

Jahre Lecos GmbH!

Einladung

Page 5: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

3

In der DDR gibt es keine kommunale Daten-

verarbeitung. Viele der Aufgaben, die heute

in den Kommunen anstehen, liegen bis

1990 in staatlicher Verantwortung. Sie sind

zumeist zentral organisiert und werden von

sogenannten Datenverarbeitungszentren

(DVZ) in den Bezirken wahrgenommen.

Auch in Leipzig gibt es ein staatlich orga-

nisiertes DVZ mit Sitz am Dittrichring. Die

Stadtverwaltung selbst hat lediglich eine

kleine Abteilung für EDV-Anwendung und

Rationalisierung, die sogenannte Informati-

onszentrale. Eine zentrale Datenverarbeitung

gibt es nicht und nur wenige Verwaltungs-

arbeitsplätze sind mit PCs ausgestattet.

1990 beginnt eine Entwicklung im Zeitraffer.

In kürzester Zeit müssen aus den staatlich

organisierten Strukturen wettbewerbsfähige,

moderne Rechenzentren hervorgehen, die

den Kommunalverwaltungen in den Neuen

Bundesländern als zuverlässige Partner bei

den dringend erforderlichen Verwaltungs-

modernisierungen unterstützend zur Seite

stehen. Die Datenverarbeitungsaufgaben

sind in die kommunale Selbstverwaltung zu

übergeben.

Schnell wird die Stadtverwaltung neu struk-

turiert. Am 1. November 1990 bildet sich die

Abteilung für Informations- und Kommu-

nikationstechnik (IuK). Ihr gehören gerade

einmal zwölf Mitarbeiter an. Sie untersteht

der Leitung des Hauptamtes.

Es entstehen gute Kontakte nach Nordrhein-

Westfalen. Die IuK wird Mitglied in der

Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Datenver-

arbeitung (AKD). Kompetente Partner findet

sie in der Stadtverwaltung Duisburg.

Der dortige Hauptamtsleiter Werner Blum

und der Dezernent a. D. Helmut Prinz bera-

ten die Leipziger und prägen so den Aufbau

der IT und des Rechenzentrums maßgeblich

mit. Bei der Entscheidung, welche Fachver-

fahren wann und in welcher Reihenfolge

einzuführen sind, erhält Leipzig Unterstüt-

zung von der Kommunalen Gemeinschafts-

stelle für Verwaltungsvereinfachung KGSt.

Helmut Prinz, Dezernent der Stadt Duisburg a. D. (links), und Werner Blum, 1990 Hauptamts-leiter der Stadt Duisburg, stan-den der Stadtverwaltung Leipzig beim Aufbau der kommunalen Datenverarbeitung als wertvolle Berater zur Seite.

„In der gesamten

Stadtverwaltung Leipzig

standen 1990 gerade eine

Handvoll Computer und

ein UNIX-System.

In Summe gab es also

keine nennenswerte

Datenverarbeitung“, so

Peter Kühne, damals Lei-

ter der IuK und heutiger

Geschäftsführer der Lecos

GmbH. „Wenn ich sage,

wir hatten bezüglich der

IT erheblichen Inves-

titions- und natürlich

auch Schulungsbedarf,

ist das weit untertrieben.

Ein Kraftakt, den wir

allein nicht hätten

stemmen können.“

Reboot: Neustart in ein unbekanntes System

Page 6: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

4

Gemeinsam mit Blum und Prinz entsteht im

Herbst 1990 ein Konzept über den künfti-

gen Einsatz von Informationstechnik in der

Stadt Leipzig. Die Zielvorgabe ist klar: Es gilt

die neuen Aufgaben der Stadtverwaltung

mit Hilfe moderner IT- und Kommunikati-

onstechnik zu realisieren. Es sind adäqua-

te Voraussetzungen zu schaffen, um den

wachsenden Informationsbedarf innerhalb

der Verwaltung und gegenüber dem Bürger

immer schneller und zeitrelevant erfüllen zu

können. Der Standardisierung der Rechen-

technik wird bereits eine zentrale Bedeu-

tung beigemessen. Das Konzept nennt die

„Sicherung eines einheitlichen Einsatzes von

Software und Hardware in den Dezernaten

der Verwaltung“ als eine der vordringlichsten

Aufgaben. Weiterhin regelt es, in welcher

Reihenfolge die notwendigen kommunalen

Fachverfahren einzuführen sind.

Im September 1990 beantragt die IuK die

Kommunalisierung des Datenverarbeitungs-

zentrums (DVZ) Leipzig. Im Dezember legt die

Stadt Leipzig der verwaltenden Treuhand-

Gesellschaft ein vollständiges Konzept zur

Übernahme des DVZ vor, das auch die über

350 dort beschäftigten Mitarbeiter berück-

sichtigt.

„So groß die Herausfor-

derung 1990 auch war,

wir hatten eine einmalige

Chance. Wir konnten mit

ganz aktueller Technik

neu durchstarten“,

so Claudia Friese,

IuK-Mitarbeiterin der

ersten Stunde. Heute ver-

antwortet sie im Lecos-

Fachbereich Finanz- und

Rechnungswesen / Einkauf

alle Belange um die

Telefonie.

(v. o. n. u.)„Wir in Leipzig“ vom 16. Mai 1991Leipziger Tageblatt vom 16. Mai 1991Leipziger Volkszeitung vom 16 Mai 1991

Page 7: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

5

Die Entscheidung der Treuhand-Gesellschaft

zur Kommunalisierung des DVZ steht im

Januar 1991 noch aus. Jedoch drängen

zahlreiche Termine zur Umsetzung und

Einführung kommunaler Fachverfahren, die

auf Grund ihrer Komplexität einer Rechen-

zentrumsgrundlage bedürfen. Der Leipziger

Stadtrat beschließt daher im Januar den

Aufbau eines eigenen Rechenzentrums. Für

alle Verantwortlichen beginnt ein straffer

Zeitplan, denn schon im Juni muss das Re-

chenzentrum betriebsbereit sein.

Bereits im Februar wird Gerd Götze, Leiter

des in Auflösung befindlichen Rechenzen-

trums des VEB Chemieanlagenkombinats

Leipzig-Grimma, mit dem Aufbau des neuen

Rechenzentrums betraut. Als Standort bieten

sich die Räumlichkeiten des Chemieanlagen-

kombinats in der Leninstraße 20 -28, der

heutigen Prager Straße, an. Zahlreiche Mitar-

beiter werden übernommen.

Im März erfolgt die Installation eines IBM-

Großrechners 4381 mit einer Hauptspeicher-

kapazität von 32 Megabyte. Als erstes Verfah-

ren wird die Personalabrechnungsprogramm

PAISY eingeführt und mit der Erfassung der

Daten der damals rund 23.000 städtischen

Mitarbeiter begonnen. Partner ist auch dabei

die Stadt Hannover – sowohl bei der Ausbil-

dung des Rechenzentrumspersonals als auch

der Bezügerechner der Stadt Leipzig. Darüber

hinaus beraten die Hannoveraner bei der

organisatorischen Umsetzung und Integra-

tion der Gehaltsabrechnung innerhalb der

Leipziger Stadtverwaltung.

Nur vier Monate nach dem Stadtratsbe-

schluss, am 15. Mai 1991, eröffnet Ober-

bürgermeister Dr. Hinrich Lehmann-Grube

feierlich das Rechenzentrum der Stadt Leipzig

als das erste Rechenzentrum in kommunaler

Trägerschaft in den neuen Bundesländern.

„Im März wurde ein

Großrechner mit einer

Hauptspeicherkapazität

von 32 Megabyte instal-

liert. Wir haben ihn für

1 Million Mark gebraucht

von IBM gekauft. Er füllte

Räume, je ein großer

Schrank hatte ein Spei-

chervolumen von 2,5 bis

5 MB“, schmunzelt Peter

Kühne. „Wir haben uns

ganz bewusst für diese

Technik entschieden.

Denn schon 1991 stand

weitgehend fest, welche

Fachverfahren notwendig

sind und die mussten

alle vom Host unterstützt

werden.“

Erstes kommunales Rechenzentrumin den neuen Bundesländern

Im Gebäude des VEB Chemieanlagenkombinats Leipzig-Grimma in der Leninstraße 20 -28, heute Prager Straße, findet die Stadtverwaltung Leipzig geeignete Räumlichkeiten zum Aufbau ihres Rechenzentrums. Es wird am 15. Mai eröffnet und ist das erste Rechenzentrum in kommunaler Trägerschaft in den neuen Bundesländern.

Page 8: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

6

Am 1. Juli 1991 erfolgt die Gehaltsab-

rechnung für die rund 23.000 städtischen

Beschäftigten der Stadtverwaltung Leipzig

erstmals über das Personalabrechnungspro-

gramm PAISY. Auch hier nimmt Leipzig eine

Vorreiterstellung ein. Als erste Großstadt in

den Neuen Bundesländern entlohnt sie ihre

Angestellten nach dem Bundes-Angestell-

tentarifvertrag (BAT).

Ebenfalls zum Stichtag 1. Juli wird eine

neue Telekommunikationsanlage installiert.

Das moderne TK-System Nixdorf 8818

ersetzt eine zwanzig Jahre alte Großwähl-

Nebenstellen-Telefonanlage mit 1200

Nebenstellen. Das neue System ist 1991 das

einzige am Markt, das Datenverarbeitung

und Telekommunikation integriert.

Im Jahresverlauf erarbeitet die IuK ein Stra-

tegiepapier über den „Einsatz von Informa-

tions- und Kommunikationstechnik in der

Stadtverwaltung Leipzig“. Die Ziele sind klar

formuliert: Es gilt, eine neue Qualität in der

kommunalen Verwaltung zu erreichen.

IT wird dafür als wichtige Grundlage

definiert, mit deren Hilfe Prozessabläu-

fe verkürzt, Material eingespart sowie ein

hoher Informationsstand gesichert und das

Leistungsangebot für den Bürger verbessert

werden sollen. Das Papier berücksichtigt

Hard- und Software gleichermaßen –

angefangen beim Netzwerk als technischem

Rückgrat bis hin zu den eingebundenen

Arbeitsplatzrechnern.

Dafür bedarf es zunächst der Schaffung der

notwendigen Voraussetzungen in organisa-

torischer, personeller und auch aufgaben-

spezifischer Hinsicht. Darüber hinaus müs-

sen die hohen finanziellen Investitionen

geplant und unterlegt werden. Es entstehen

daher in Zusammenarbeit mit der IuK de-

taillierte, ämterspezifische Einzelkonzepte.

In einem ersten Schritt beschafft die Stadt-

verwaltung 55 Personalcomputer.

Die Telefonanlage Nixdorf 8818 wird am 1. Juli 1991 installiert. Sie ersetzt eine zwanzig Jahre alte Großwähl-Nebenstellen-Telefonanlage.

Blick in einen Anlagenschrank der Telefonanlage Nixdorf 8818

Page 9: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

7

Am 1. Januar wird mit Unterstützung der

Stadt Bochum das Verfahren für das Haus-

halts-, Kassen- und Rechnungswesen (HKR-

Verfahren) eingeführt. Zentrale Bausteine

sind Haushaltsüberwachung, Haushaltsplan

und Stadtkasse.

Nur ein halbes Jahr später startet Leipzig

das Einwohnerverfahren EWO. Notwendig

macht diese Eile der näher rückende Termin

für den Druck der Lohnsteuerkarten 1993.

Kompetenter Partner ist die Stadt Duisburg.

Im Februar unterbreitet die Stadt Leipzig der

Treuhandanstalt nochmals ein Angebot über

den Erwerb des vormals staatlichen Daten-

verarbeitungszentrums am Dittrichring.

Doch auch dieser nach 1990 zweite Versuch

bleibt erfolglos.

Auf Grund von Umstrukturierungen in der

Leipziger Stadtverwaltung wird der Bereich

„Stadtfunk und Beschallung“ der Abteilung

IuK angegliedert. Die Messestadt ist europa-

weit die einzige Metropole, die über einen

Stadtfunk verfügt. Er war 1945 mit dem

Ziel einer möglichst hohen Verbreitung von

Stadtnachrichten unter der Bevölkerung ins

Leben gerufen worden.

Lautsprecher befinden sich an nahezu allen

wichtigen Verkehrsknotenpunkten Leipzigs,

vor allem an den Haltestellen des öffent-

lichen Nahverkehrs. Schon 1991 sollte der

Stadtfunk abgeschaltet werden, wurde aber

auf Grund seiner Beliebtheit fortgeführt und

mit Werbung sowie aktuellen Nachrichten

aufgepeppt.

Zum Jahreswechsel 1992 / 1993 werden die

Anschlüsse des städtischen Telefonnetzes an

das digitale Vermittlungsnetz ISDN ange-

bunden. Die Verwaltung erhält die neue

zentrale Rufnummer 123-0, die auch 2011

noch Gültigkeit hat.

1. Juli 1991 Personalabrechnungssystem PAISY

1. Januar 1992 HKR-Verfahren

1. Juli 1992 Einwohnermeldeverfahren

1. Januar 1993 Kfz-Verfahren

1. Januar 1993 Bußgeldverfahren (1995 Überführung in SAAROWI)

1. Juli 1993 Lotus Notes – Anwendung zur Bürokommunikation

1. Januar 1994 Führerscheinverfahren

1. Juli 1994 Ausländerverfahren und Geoinformationssystem SICAD

„Nach Einführung des

Personalabrechnungs-

programms PAISY zum

1. Juli 1991 haben wir im

Halbjahresrhythmus wei-

tere kommunale Fachan-

wendungen implemen-

tiert. Eine Riesenleistung.

Einige davon laufen auch

heute noch auf dem

Mainframe-Rechner von

Lecos“,

so Hannelore Töpp, 2011

als Fachbereichsleiterin

Kommunale Fachverfah-

ren bei Lecos tätig.

Im Halbjahresrhythmus: Einführung kommunaler Fachanwendungen in der Stadt Leipzig

Einführung kommunaler Fachverfahren in der Stadtverwaltung Leipzig

Page 10: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

8

Zum Jahresbeginn 1993 starten gleich zwei

Lösungen in Leipzig: das Bußgeldverfah-

ren mit Unterstützung der Stadtverwaltung

Bochum und das Kfz-Verfahren mit Hilfe

des Zweckverbands KDVZ Hellweg-Sauer-

land. Beide Verfahren lagen bis zu diesem

Zeitpunkt in polizeilicher Verantwortung.

Darüber hinaus wird die Bürokommunika-

tionssoftware Lotus Notes in der Stadtver-

waltung eingeführt. Im August 1993 öffnet

in der Platostraße die neue Kfz-Zulassungs-

stelle. Ausgestattet mit moderner PC-Technik

können hier täglich mehr als 1.200 Fälle

bearbeitet werden – von der Zulassung von

Fahrzeugen über das Ausstellen von Führer-

scheinen bis hin zur Erteilung von Ausnah-

megenehmigungen.

Weiterhin wird die IuK in 1993 assoziiertes

Mitglied im Dachverband Kommunaler IT-

Dienstleister Nordrhein-Westfalen (KDN).

Neue KFZ-Zulassungsstellewird eröffnet

BILD Leipzig vom 3. August 1993 (o.)Morgenpost vom 3. August 1993 (r.)

Page 11: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

9

Die Stadt Leipzig setzt den Einführungs-

marathon kommunaler Fachverfahren fort

und startet zu Jahresbeginn das Führer-

scheinverfahren. Zur Jahresmitte folgen

schließlich das Ausländerverfahren und ein

Geoinformationssystem. Unter Federführung

des Hauptamtsleiters Christian Scheibler

soll die IT-Basis für das geobasierte System

innerhalb des „Konzerns“ Stadt Leipzig

vereinheitlicht werden. Zum Einsatz kommt

die Anwendung SICAD der Siemens-Nixdorf

Informationssysteme.

Zur Jahresmitte wird nach fast 50 Jahren

der Leipziger Stadtfunk abgeschaltet. Ein

Grund für die Entscheidung ist die veraltete

Beschallungstechnik. Eine Neubeschaffung

würde den kommunalen Haushalt unver-

hältnismäßig belasten. Darüber hinaus lässt

ein geänderter Rechtsrahmen die öffentli-

che Beschallung in dieser Form nicht mehr

zu.

Zwischen August und Dezember entsteht in

Zusammenarbeit mit der IBM-Unterneh-

mensberatung ein strategisches IT-Konzept

für die Stadt Leipzig. Darin werden erstmals

Überlegungen zur Ausgliederung der IuK aus

der Stadtverwaltung angestellt. Idee ist die

Bildung eines rechtlich nicht selbständigen

Eigenbetriebes, Ziel die Entwicklung von der

technisch orientierten Abteilung IuK zum

dienstleistungsorientierten IuK-Betrieb.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die

Beteiligung an einer Ausschreibung der drei

Datenverarbeitungszweckverbände West-,

Süd- und Ostsachsen, heute Zweckverband

Kommunale Informationsverarbeitung

Sachsen KISA. Es geht um die Absicherung

der Rechenzentrumsleistungen für mehrere

hundert sächsische Kommunen. Die ehema-

ligen Datenverarbeitungszentren, die diese

Aufgabe im Auftrag der Zweckverbände für

die Mehrzahl der Stadt- und Gemeindever-

waltungen im Freistaat 1993 nach wie vor

wahrnehmen, befinden sich auch vier Jahre

nach der Wiedervereinigung noch in pri-

vater Hand. Auf Grund des Meldegesetzes,

dass die Verarbeitung kommunaler Daten

durch private Rechenzentren ausschließt,

sind die Zweckverbände deshalb gezwun-

gen, eine neue Lösung zu finden.

Die Stadt Leipzig kann sich gegen private,

kommunale und staatliche Mitbewerber

durchsetzen. Sie erhält den Zuschlag zur

Erbringung der kommunalen Datenver-

arbeitung für die drei Zweckverbände im

Freistaat, dazu gehören neben den Re-

chenzentrumsdiensten auch Druck- und

Kuvertierungsleistungen. Den Vertrag mit

einer Laufzeit von zunächst fünf Jahren

unterzeichnen die Stadtverwaltung und die

Zweckverbände am 9. Juni 1995.

Das Geoinformationssystem SICAD wird eingeführt

Mitte 1994 führt die Stadt Leipzig das Geoinformationssystem SICAD von Siemens-Nixdorf ein.Im Untergeschoss des Stadthauses entsteht eigens dafür ein SICAD-Rechenzentrum.

Page 12: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

10

Beim Aufbau der Serverfarm im Neuen Rathaus legen die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Information und

Kommunikation selbst Hand an.

Page 13: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

11

„Auf das bis 1996 Erreich-

te konnten wir mehr als

stolz sein“,

so Gerald Saalfeld,

1996 Sachgebietsleiter

Projektleitung bei der IuK

und seit 2004 Leiter Stra-

tegie & Entwicklung bei

der Lecos GmbH. „Doch

auf Grund der schlechten

Investlage in der Stadt-

verwaltung konnten

notwendige Investitionen

in die Hard- und Soft-

ware, aber auch in die

Mitarbeiterqualifikation

nicht getätigt werden.

Die Technik war daher

veraltet, äußerst hete-

rogen und supportan-

fällig“, schätzt Saalfeld

realistisch ein.

Ab dem 1. Januar 1996 verantwortet das

Leipziger Rechenzentrum die kommunale

Datenverarbeitung für die über 650 Mit-

gliedskommunen der drei kommunalen

Zweckverbände Ost-, Süd- und Westsach-

sen. Auf Grund der stärkeren Auslastung des

Hosts wird der Rechenzentrumsbetrieb in

das Drei-Schicht-System mit großer Arbeits-

nachbereitung ausgeweitet. Zwischen den

Zweckverbänden und der Datenzentrale

Baden-Württemberg (DZBW) bestehen enge

Kontakte. Daher kommen auf dem Leipzi-

ger Mainframe DZBW-Fachanwendungen

zum Einsatz. Ebenfalls im Januar startet das

Projekt „Telematik & Stadtnetz“. Ein Positi-

onspapier dazu war bereits im Jahr 1995 ent-

standen. Geprüft werden soll, welches (Ein-

spar-)Potenzial im Aufbau eigener Stadtnetze

bei der Liberalisierung des Kommunikations-

marktes liegt. Bereits seit 1991 werden bei

jeder Baumaßnahme in Leipzig durch die IuK

Leerrohre in den Boden mit dem Ziel einge-

bracht, später eigene Kabel zu verlegen, um

die Ausgaben für die Anmietung von Netzen

zu senken und perspektivisch ein eigenes

Netz betreiben zu können.

1996 erreicht die Stadtverwaltung Leipzig

im Vergleich zu Kommunalverwaltungen

ähnlicher Größe die nahezu gleiche Ausstat-

tungsdichte mit Endgeräten. Die Mitarbeiter

der Abteilung Information und Kommunika-

tion betreuen rund 2.200 Arbeitsplatz-PCs.

Zur kommunalen IT-Infrastruktur gehören

außerdem zwei Großrechner, etwa 100 File-

server sowie 100 Novell-Netzwerke.

Die dennoch nötigen Investitionen in Hard-

und Software sind auf Grund der kommu-

nalen Haushaltslage nicht realisierbar. Die

Technik ist veraltet und supportanfällig.

Trotz dieser angespannten Situation wird

das IT-Budget für Investitionen um über 40

Prozent gekürzt.

*Auf Basis des Projekts wurde die L-Komm, die heutige HL komm, gegründet. Ihr wurden die bis zum Jahr 2006 verlegten mehr als 42 km Leerverrohrung zur Nutzung vermietet. Die HL komm arbeitet heute noch mit diesen Leerrohren.

Rechzentrumsleistungen für kommunale Zweckverbände

Im Druck- und Versandcenter des Leipziger Rechenzentrums werden ab dem 1. Januar 1996 umfassende Leistungen für die Mitgliedskommunen der Zweckverbände Ost-, Süd- und Westsachsen erbracht.

Page 14: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

12

Wolfgang Tiefensee wird im April 1997

zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig

gewählt. Eines seiner wichtigsten Anliegen

ist es, das Potenzial moderner Informa-

tionstechnologien für die Neugestaltung

der Stadtverwaltung und der Verwaltungs-

prozesse auszuschöpfen. Gemeinsam mit

der IuK und der stadteigenen Beratungs-

gesellschaft bbvl sucht er nach möglichen

Alternativen im Umgang mit der kommu-

nalen IT und der Datenverarbeitung in der

Messestadt.

Die Idee einer möglichen Ausgründung der

Abteilung IuK wird fortgeführt.

Zentrale Vorgabe bleibt die Standardisie-

rung der Hard- und Software, um gezielt

mit der Ressourcenverknappung auf Grund

von Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen

umzugehen. Die IuK betreut zu diesem

Zeitpunkt über 4500 Nutzer, darunter die

Beschäftigten der Stadt Leipzig und erbringt

Rechenzentrumsleistungen für die drei

kommunalen Zweckverbände mit ihren rund

700 Mitgliedskommunen und dem Landes-

wohlfahrtsverband. Das bestehende Dienst-

leistungsspektrum, zu dem unter anderem

die Netzadministration sowie der Soft- und

Hardwareservice gehören, wird auf die Ent-

wicklung von Softwarelösungen erweitert.

Es entstehen Lotus Notes-Anwendungen

und hostbasierende Verfahren.

Anwendungsentwicklung ergänzt Leistungsportfolio

„Im Herbst 1997 bildet die

Abteilung IuK erstmals

selbst Auszubildende in

den Bereichen Technik

und Verwaltung aus,“ so

Kristina Busse, selbst von

November 1990 bis Juli

1991 Auszubildende bei

der IuK. Seit 2001 verant-

wortet Frau Busse das

Personalmanagement

bei der Lecos GmbH und

stellt jährlich neue junge

Menschen ein, die sich

für eine Lehre bei dem IT-

Dienstleister entschieden

haben.

Die Abteilung IuK präsentiert sich im Rahmen des Kommunalen Forums auf der Fachmesse für Telekom-munikation und Computer BiK in Leipzig.

Im Fokus steht dabei das raumbezogene Informationssystem in der Stadt Leipzig

(links: Christian Scheibler, Leiter Hauptamt, rechts: Peter Kühne, Leiter IuK)

Page 15: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

13

„Mit der Ausgründung

wurde eine Reihe von

Zielen verknüpft“, weiß

Katrin Gottschling,

1999 Systemtechnikerin

für ORACLE-Datenbanken

bei der IuK und heu-

te Fachbereichsleiterin

Architektur bei Lecos.

„So sollte beispielsweise

ein Beitrag zur Haus-

haltskonsolidierung

realisiert werden. Man

erhoffte sich nicht nur

eine Steigerung der

Wirtschaftlichkeit der IuK,

sondern wollte auch ein

verantwortlicheres Ver-

halten bei der Nutzung

von IuK-Leistungen för-

dern. Schließlich würde

mit der Ausgründung ein

völlig neues Verhältnis

zur Stadt Leipzig entste-

hen: ein transparentes

Kunden-Lieferanten-

Verhältnis.“

In einem Memorandum zur „Information

und Kommunikation / Bürotechnik“ in der

Stadt Leipzig vom Januar 1999 wird der

Ausgründungsgedanke weiter vertieft.

Wichtig ist den Verantwortlichen die

Steigerung der Effizienz bei der Leistungs-

erbringung, wenn sich die IuK als eigen-

ständiger Wirtschaftsbetrieb im Wettbewerb

behaupten muss. Es wird erstmals über die

Möglichkeit nachgedacht, einen privaten

Partner einzubeziehen und ein Public Priva-

te Partnership (PPP) einzugehen.

Die Stadtverwaltung sieht darin die wich-

tige Chance, sowohl im IT-Bereich als auch

bei der Unternehmensführung von privat-

wirtschaftlichem Knowhow profitieren zu

können.

Am 20. Januar 1999 wird in der 63. Rats-

versammlung der Stadt Leipzig der Auftrag

zur Prüfung einer Ausgründung der IuK

beschlossen. Umgehend beginnen auf

Grundlage des Strategiepapiers die Vorbe-

reitungen. Unter wirtschaftlichen Aspekten

werden alle in Frage kommenden Rechts-

formen – die Stellung als Abteilung eines

Amtes, Eigenbetrieb oder Gesellschaft mit

beschränkter Haftung – entsprechend ihres

Potenzials für eine zukünftige Erbringung

der Leistungen bewertet und geprüft.

Am 10. Juni 1999 beginnt mit Anzeigen in

der Leipziger Volkszeitung und der Frank-

furter Allgemeinen Zeitung ein europaweiter

offener Teilnahmewettbewerb. Insgesamt

gehen 37 Bewerbungen aus ganz Europa

bei der Stadtverwaltung Leipzig ein:

20 Unternehmen werden direkt angespro-

chen, 17 weitere reagieren auf die Inser-

tionen. Sie sind aufgefordert, bis Ende Juli

1999 detaillierte Konzeptentwürfe für das

PPP einzureichen. Der Stadt Leipzig lie-

gen zwölf Konzeptentwürfe vor, die sich

im quantitativen und qualitativem Um-

fang und finanziellen Aspekten erheblich

unterscheiden. Die städtische Beratungs-

gesellschaft bbvl und die IuK bewerten und

überprüfen die Konzepte und führen mit

sieben Bewerbern vertiefende Gespräche.

Im November genehmigt Oberbürgermeis-

ter Wolfgang Tiefensee die Fortführung der

Ausgründungsuntersuchung mit den drei

überzeugendsten Unternehmen. Mit ihnen

wird im Dezember eine jeweils einwöchige

„Due-Dilligence“ durchgeführt.

Eine der größten Schwierigkeiten liegt in

der schweren Vergleichbarkeit der vorlie-

genden Konzepte. Zwei Bewerber verfügen

bereits über PPP-Erfahrungen im kommu-

nalen Markt, aber auch der dritte Partner

bietet ein interessantes Modell an. Alle drei

Unternehmen werden aufgefordert, ihre

Konzepte weiter zu konkretisieren und zu

präzisieren.

Die Ausgründung der IuK wird beschlossen

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 1999 (o.)Leipziger Volkszeitung vom 21. Oktober 1998 (u.)

Page 16: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

14

Im Hauptamt wird in der Stadtverwaltung die

Abteilung IT-Koordination gebildet. Sie soll –

gemeinsam mit den Datenverarbeitungs-

ansprechpartnern (DVA) der Ämter – die

IT-Fragen gegenüber dem künftigen

IT-Dienstleister kanalisieren und steuern.

Nach Besuchen der PPP-Modelle der Bewer-

ber wird im März das Ergebnis der Aus-

gründungsvorbereitungen präsentiert. Ein

Festhalten an der Amtsstruktur wird als nicht

sinnvoll erachtet, vielmehr favorisiert die

Stadtverwaltung Leipzig eine Ausgliederung

in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung

(GmbH) im Rahmen eines PPP.

Im Juli fällt die Entscheidung zugunsten des

Partners IBM Deutschland. Die Stadt Leipzig

verspricht sich von dieser Partnerschaft

unternehmerische Innovationen sowie die

Erfüllung der politischen Zielvorgaben vor al-

lem hinsichtlich der Verwaltungsmodernisie-

rung. IBM und die Stadt Leipzig unterzeich-

nen eine gemeinsame Absichtserklärung, die

als Vorlage für die Ratsversammlung dient.

Am 20. Dezember 2000 trifft die 18. Ratsver-

sammlung den endgültigen Beschluss zur

Ausgründung der IuK. Schon einen Tag später

tritt die 1. Aufsichtsratsversammlung der neu

zu gründenden GmbH zusammen.

An der Namensfindung für das junge unter-

nehmen beteiligt sich auch die Belegschaft

der IuK aktiv. Auf der Liste stehen unter

anderem KOMMdata Leipzig, LIPS-datahouse,

LE cos, LE comsys oder IT-kommunal GmbH.

Die Entscheidung fällt zu Gunsten des Na-

mens Leipziger Computer- und Systemhaus

GmbH (LeCoS). Es ist der Vorschlag der Tochter

einer Mitarbeiterin.

Stadt Leipzig favorisiert IBM als PPP-Partner

„Es gab eine Vielzahl

unterschiedlichster Vor-

schläge, wie das neue

Unternehmen heißen

sollte. Die Mitarbeiter der

IuK haben dabei wirklich

viel Fantasie bewiesen“

erinnert sich

Silvana Hofmann, seit

1998 Sekretärin des heu-

tigen Geschäftsführers

Peter Kühne.

„Schließlich hat sich

LeCoS als Name für die

Leipziger Computer- und

Systemhaus GmbH durch-

gesetzt.“

Am 3. April 2001 unterzeichnen Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (2.v.r.) und Erwin Staudt (2.v.l.), Geschäftsführer von IBM Deutschland (links) den Vertrag über ein Public Private Partnership und besiegeln die Gründung der Leipziger Computer- & Systemhaus GmbH LeCoS. (links: Karlheinz Winkelmann, Geschäftsführer LeCoS GmbH, rechts: Peter Kühne, Geschäftsführer LeCoS GmbH)

Page 17: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

15

„010101 – dieser winzig

kleine Binärcode hat

für die LeCoS GmbH eine

wirklich große Bedeu-

tung. Bezeichnet er doch

ihren Geburtstag. Gibt

es ein besseres Datum,

um ein IT-Unternehmen

zu gründen?“, überlegt

Karlheinz Winkelmann,

LeCoS-Geschäftsführer der

ersten Stunde

(2001 - 2002).

Am 1. Januar 2001 wird die LeCoS Leipziger

Computer- und Systemhaus GmbH als ein Ge-

meinschaftsunternehmen der Stadt Leipzig und

der IBM Deutschland GmbH gegründet.

Laut Gesellschaftervertrag hält IBM mit

51 Prozent der Gesellschafteranteile die

Mehrheitsbeteiligung, die Stadt Leipzig hält 49

Prozent. Als Geschäftsführer werden für das

kaufmännische Ressort Karlheinz Winkelmann,

IBM, und für das technische Ressort Peter Küh-

ne, Stadt Leipzig, eingesetzt.

Erstmals sind nun die Rollen deutlich definiert:

Zwischen der Stadt Leipzig und der LeCoS GmbH

entsteht eine transparente Auftraggeber-Auf-

tragnehmer-Beziehung. LeCoS kann als kun-

denorientierter IT-Dienstleiter auftreten. Die

Erwartungen der Stadtverwaltung Leipzig

an das neue Unternehmen mit dem Global

Player IBM als Partner sind hoch. Erhofft

werden ein schneller Abbau des Investiti-

onsstaus und die Verbesserung der Qualität

der Dienstleistungen sowie der Hard- und

Software.

Der private Partner soll helfen, die infra-

strukturellen Defizite langfristig zu verrin-

gern und die Wirtschaftlichkeit der IT-

Leistungserbringung zu steigern. Darüber

hinaus will die Stadtverwaltung mit IBM die

technische Basis zur elektronischen Abwick-

lung von Bürgerdiensten schaffen.

Die Marktausrichtung des neu gegründeten

Unternehmens ist klar definiert:

Als IT-Vollservice-Dienstleister soll sich Le-

CoS am Markt etablieren. Zum Portfolio ge-

hören Leistungen der gesamten Prozesskette

von der Beratung über die zentrale und

dezentrale Infrastruktur bis hin zum Service.

Im Einzelnen sind dies unter anderem die

Beschaffung von Informationstechnik, die

Installation und Wartung von Hard- und

Software, der Betrieb des Rechenzentrums,

die Betreuung und Entwicklung der Da-

tennetzwerke sowie die Übernahme des

Sprachnetzservices und die Betreuung der

Telekommunikationseinrichtungen der Stadt

Leipzig.

Langfristiges Ziel ist die Eröffnung neuer

Geschäftsfelder und damit die Generierung

von Drittgeschäft.

Die LeCoS GmbH wird gegründet

Leipziger Volkszeitung vom 4. April 2001 (l.)Leipziger Amtsblatt vom 14. April 2001 (r.)

Page 18: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

16

Vor allem der Servicegedanke wird aus-

gebaut. Es entstehen neue Produkte wie

beispielsweise der User Help Desk als

zentraler Ansprechpartner für die rund

3.300 vernetzten PC-Nutzer in den Ämtern.

Gegenüber der Stadtverwaltung erarbeitet

LeCoS einen sogenannten Betriebsleistungs-

vertrag, der die Grunddienstleistungen ge-

genüber dem Kunden beschreibt. Im Vertrag

ist auch die Leistungserbringung gegenüber

dem Zweckverband KISA geregelt. LeCoS wird

diesen künftig im Auftrag der Stadt Leip-

zig erfüllen. Das junge Unternehmen wird

prozessual neu aufgestellt. Es entsteht ein

Organisationshandbuch, das zunächst 16 IT-

Prozesse beschreibt – darunter der Chan-

geprozess und das Problemmanagement

– und Schnittstellen definiert.

Trotz der zahlreichen positiven Aspekte zei-

gen sich im Jahresverlauf erste Spannungen

in der „PPP-Ehe“. In der Stadtverwaltung

wächst der Druck, die Verbindung wieder

zu lösen.„Die strikte Prozessorientierung

von IBM erwies sich als zweischneidiges

Schwert für LeCoS. Half sie uns einerseits,

unsere Professionalität zu steigern, hemmte

sie uns andererseits in unserer Flexibili-

tät. Denn die Prozesse des Global Players

galten weltweit“, erklärt Peter Kühne. „Wir

konnten weder den Anspruch der Regiona-

lität noch den der Schnelligkeit umsetzen,

da beispielsweise Bestellungen nur über

die dafür zuständigen Abteilungen der IBM

abzuwickeln waren.“ Auch auf techni-

scher Ebene werden die Erwartungen nicht

erfüllt. Die Entwicklungsvorstellungen der

IBM sind nicht mit der Vielfalt der ca. 370

Fachanwendungen vereinbar. Da es nicht

möglich ist, alle auf Terminal- bzw. zentrale

Applikationsserver zu migrieren, kann die

geplante Serverkonsolidierung nicht um-

gesetzt werden. In den Ämtern wird eine

Vielzahl von Sonderlösungen nötig.

Das Geschäftsjahr schließt mit einem Um-

satz von rund 15 Millionen Euro, der fast

ausschließlich im Geschäft mit der Stadt

Leipzig und deren Eigenbetrieben erwirt-

schaftet wird.

„Die Ausgründung der

IuK in die LeCoS GmbH

hat es uns ermöglicht,

eingeschliffene Struktu-

ren bei der Erbringung

von IT-Dienstleistungen

gegenüber der Stadtver-

waltung aufzubrechen“,

sagt Peter Kühne. „Mit

der IBM haben wir ein

neues, professionelles

Verständnis für unser

Geschäft erreicht.“

Peter KühneGeschäftsführer seit 2001

Karlheinz WinkelmannGeschäftsführer 2001 - 2002

Page 19: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

17

„Auch wenn das PPP

nach nur anderthalb

Jahren beendet wurde:

Die Privatisierungsphase

war wichtig und gut für

LeCoS. Wir konnten den

Erfahrungsschatz aus der

Privatwirtschaft in na-

hezu allen Bereichen der

Unternehmensführung für

uns nutzen. Sei es bei der

Etablierung von Betriebs-

prozessen, beim Aufbau

des Rechnungswesens und

des Personalmanagements

oder beim IT-Manage-

ment. Wir haben unser

kommunales Knowhow

zielgerichtet durch markt-

wirtschaftliches Wissen

ergänzt“, resümiert Peter

Kühne. „Gemeinsam mit

der IBM haben wir klare

Schnittstellen zwischen der

Stadt Leipzig als Kunden

und der LeCoS GmbH als

Dienstleister geschaffen.“

Schnell zeigt sich, dass die Erwartungen der

Stadtverwaltung Leipzig und des privaten

Partners IBM an das Public Private Partner-

ship differieren. So unterscheiden sich nicht

nur die Gewinnziele, auch hinsichtlich der

angestrebten regionalen Wirtschaftsförde-

rung sieht die Stadt Leipzig ihre Anforde-

rungen nicht realisiert. Die IBM-Prozesse

lassen eine vorzugsweise Beschaffung in

Mitteldeutschland nicht zu.

Darüber hinaus verzeichnet die Stadtver-

waltung während der Vertragslaufzeit – an-

ders als geplant – steigende IT-Kosten. Auf

Grund der kommunalen Komplexität lassen

sich technische Lösungen nicht wie geplant

umsetzen. Mehrfach werden Neu-

planungen notwendig und verursachen

so auf Seiten der IBM hohe Zusatzkos-

ten. Zudem sieht sich die Stadt Leipzig als

Minderheitsgesellschafter in ihren Steue-

rungs- und Einflussmöglichkeiten zu stark

eingeschränkt.

Nach nur 18 Monaten wird das PPP im Juni

2002 beendet. Am 27. Juni 2002 unter-

zeichnen die Stadt Leipzig und die IBM

Deutschland GmbH einen entsprechenden

Kaufvertrag. Die Stadtverwaltung Leipzig

ist nun alleinige Gesellschafterin der LeCoS

Leipziger Computer- und Systemhaus GmbH.

Peter Kühne, Geschäftsführer des techni-

schen Ressorts, bleibt im Amt. Die kauf-

männische Geschäftsführung übernimmt

Hanno Pätzhorn, bbvl mbH, von Karlheinz

Winkelmann, IBM.

Zwischenspiel mit Lerneffekten:Rekommunalisierung nach 18 Monaten PPP

Hanno PätzhornGeschäftsführer 2002 - 2004

Page 20: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

18

Auch nach der Rekommunalisierung bleibt

das Unternehmen eine selbständige GmbH

am Markt. So kann LeCoS die Flexibilität

dieser Rechtsform beibehalten und sich

gleichzeitig an den kommunalen Zielen der

Stadt Leipzig orientieren.

IBM erweist sich als wichtiges Vorbild für

eine Vielzahl von Vorhaben. Die Ansätze des

Global Players finden sich noch lange in der

Unternehmensstruktur von LeCoS. Nach dem

Vorbild der IBM wird z. B. ein Testcenter eta-

bliert, in dem Hard- und Software vor dem

Einsatz beim Kunden intensiv geprüft wer-

den. Der mittlerweile etablierte Kunden-

service eines User Help Desks wird zunächst

noch von dem privaten Partner eingekauft.

Sukzessive erfolgt im Jahresverlauf jedoch

der Aufbau eines eigenen User Help Desks

als erstem Ansprechpartner für die Nutzer.

2002 hat LeCoS 112 Mitarbeiter, bis Ende

2003 ist diese Zahl auf 123 gewachsen.

Die gemeinsam mit IBM eingeführten IT-

Prozesse werden behalten und im LeCoS-

Organisationshandbuch fortgeschrieben.

Großes Augenmerk liegt dabei auf den

Standards nach ITIL (IT Infrastructure Libra-

ry). Als erstes kommunales IT-Unternehmen

in Deutschland führt LeCoS Service Level

Agreements ein, bei deren Nichteinhaltung

Pönalezahlungen an den Kunden fällig

werden.

Leipziger Volkszeitung vom 2. Juli 2002

Page 21: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

19

„Wir haben uns zur Neu-

strukturierung entschlos-

sen, um die Servicequa-

lität gegenüber dem

Kunden langfristig zu

verbessern“, erklärt

Lecos Geschäftsführer

Peter Kühne die Entschei-

dung. „Künftig sollten

die IT-Leistungsprozesse

durch Implementierung

interner Servicepro-

zesse in den Bereichen

Finanzen, Personal und

Organisation sowie Ver-

triebsmanagement besser

unterstützt werden. Die

vorherrschende Techno-

logieorientierung sollte

durch eine intensivere

Prozessorientierung er-

setzt werden.“

LeCoS startet mit einer neuen Unterneh-

mensstruktur ins neue Jahr. Es entste-

hen die fünf Geschäftsbereiche Betrieb &

Service, Strategie & Entwicklung, Unterneh-

mensservice, Marketing & Vertrieb sowie

IT-Service Management. Die Leiter der Ge-

schäftsbereiche sind direkt dem Geschäfts-

führer unterstellt.

Auf Grund einer Analyse der Synergie-möglichkeiten in der Zusammenarbeit der Stadttochter LeCoS und der Stadtwerke- tochter perdata unterzeichnen die beiden Unternehmen im Januar 2004 einen Kooperationsvertrag über den Aufbau der Zusammenarbeit im technischen Bereich.

Beschränkt sich die Softwareentwicklung bislang auf die Weiterentwicklung und Anpassung bestehender Lotus Notes- und GIS-Lösungen, bringt die LeCoS GmbH nun erstmals eine vollständige Eigenentwick-lung auf den Markt. In der Stadt Leipzig wird die Fachanwendung für Bürgerämter FABian eingeführt. Die Lösung bildet das gesamte Dienstleistungsspektrum der Bürgerämter ab und unterstützt deren Ar-beit durch eine Vielzahl von Funktionen.

Neue Unternehmensstruktur für mehr Servicequalität

Im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnen die Geschäftsführer der LeCoS GmbH und der perdata GmbH einen Kooperationsvertrag. Er regelt die Zusammenarbeit auf technischer Ebene und sieht den Aufbau eines gemeinsamen Einkaufs vor. (rechtes Bild, v.l.: Peter Kühne, Geschäftsführer LeCoS GmbH, Raimund Otto, bbvl mbH, Sven Goldhardt und Rainer Falkenhain, Geschäftsführer perdata GmbH)

Page 22: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

20

Im März beendet LeCoS das erste umfassen-

de Rollout von Arbeitsplatz-PCs bei der Stadt

Leipzig. Der IT-Dienstleister erreicht einen

hohen Grad der Hardware-Standardisierung

und schafft so eine wichtige Grundvoraus-

setzung für weitgehend medienbruchfreie

und damit effiziente Verwaltungsprozesse.

Darüber hinaus beginnt LeCoS mit um-

fassenden Umstrukturierungen bei der

Rechenzentrumstechnik. Mit dem Ziel, die

Energieeffizienz zu steigern, startet das Un-

ternehmen mit Virtualisierungen. Sukzessive

werden physische auf virtuelle Server und

Bladetechnologien umgestellt.

Zum 1. Mai 2005 bekommt LeCoS ein neues

Gesicht. Ein modernes Erscheinungsbild

visualisiert die Unternehmenskultur des

IT-Dienstleisters. Ein neues Logo und ein

zeitgemäßes Design in den Unternehmens-

farben Blau-Orange lösen das bisherige

Signet in Silber-Blau ab. Damit einherge-

hend trennt sich das Unternehmen auch

von seinem Gründungsnamen Leipziger

Computer- und Systemhaus GmbH (LeCoS)

und firmiert künftig als Lecos GmbH.

Am 9. Mai 2005 unterzeichnen der Zweck-

verband Kommunale Informationsverar-

beitung Sachsen KISA, seit 1996 Kunde des

IT-Dienstleisters, und die Lecos GmbH einen

Kooperationsvertrag. Im Fokus steht die

Steigerung der Bürger- und Serviceorientie-

rung von öffentlichen Auftraggebern.

Nur wenig später vereinbart Lecos auch eine

intensivere Zusammenarbeit mit der Kom-

munalen Informationsdienste Magdeburg

GmbH (KID). Kooperieren wollen die beiden

IT-Dienstleister vor allem in den Bereichen

Finanzmanagement/kommunale Doppik,

Kommunikation und Personalwirtschaft so-

wie beim Ausbau des Drittkundengeschäfts.

Erstmals stellt sich Lecos 2005 in einem

Benchmark des Bensberger Kreises einem

Leistungsvergleich mit 25 weiteren priva-

ten und öffentlichen IT-Dienstleistern. Mit

positivem Ergebnis: Sowohl Dienstleistungs-

portfolio als auch Preisgefüge erweisen sich

als marktgerecht und wettbewerbsfähig.

Ein neues Outfit für den kommunalen IT-Dienstleister / Interkommunale Zusammenarbeit wird ausgebaut

„Zu den wichtigsten The-

men 2005 gehörte ohne

Zweifel die Intensivierung

der interkommunalen

Zusammenarbeit“, so

Gerald Saalfeld, seit 2004

Leiter des Geschäftsbe-

reiches Strategie und

Entwicklung. „Das zeigen

nicht nur die Koopera-

tionsverträge mit dem

Zweckverband KISA und

dem IT-Dienstleister der

Stadt Magdeburg KID,

sondern vor allem auch

unser Engagement bei

der Gründung der Bun-

desarbeitsgemeinschaft

Kommunaler IT-Dienst-

leister Vitako.“

Die Nutzung von Synergiepotenzialen in verschiedenen Bereichen der kommunalen IT steht im Fokus eines Kooperations-vertrages zwischen der Lecos GmbH und der KID Magdeburg GmbH. (v.l.: Olaf Czogalla, Aufsichtsratsvorsitzender der KID Magdeburg GmbH, Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH, Peter Kühne, Geschäftsführer Lecos GmbH, Andreas Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Lecos GmbH)

Page 23: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

21

Außerdem ist Lecos Gründungsmitglied des

im September dieses Jahres gegründeten

Sächsischen Forschungs- und Transferzent-

rums für öffentliche Informationsverarbei-

tung und eGovernment e.V.“ (SORAIA).

Über das gesamte Jahr unterstützt Lecos

die Microsoft-Aktion „Schaumäuse – Kin-

der entdecken Sprache“. Gemeinsam mit

verschiedenen regionalen Partnern stattet

der IT-Dienstleister bis zum Jahresende

über 100 Kindereinrichtungen in Sachsen

und Sachsen-Anhalt mit PC-Technik und der

„Schlaumäuse“-Software aus. Die Soft-

ware fördert und unterstützt spielerisch die

Sprachentwicklung und den Schriftspracher-

werb von Kindern im Vorschulalter. Spaß am

Lernen steht dabei im Vordergrund.

Am 21. und 22. September ist Lecos

Gastgeber der Dezernentenkonferenz der

Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Daten-

verarbeitung (AKD) und des Dachverbands

Kommunaler IT-Dienstleister (KDN).

In beiden Organisationen ist das Unterneh-

men aktives Mitglied. Im Rahmen der Ver-

anstaltung kommt es zur Grundsteinlegung

für die Gründung einer Bundesarbeitsge-

meinschaft kommunaler IT-Dienstleister, ei-

ner Interessenvertretung auf Bundesebene.

Lecos beteiligt sich aktiv an den Vorberei-

tungen und ist am 2. Dezember 2005 Grün-

dungsmitglied der Vitako Bundesarbeits-

gemeinschaft Kommunaler IT-Dienstleister.

Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne wird in

den Vitako-Vorstand gewählt.

„Unser Einsatz für die

Aktion ‚Schlaumäuse –

Kinder entdecken Spra-

che‘ war eine Herzensan-

gelegenheit. Wir haben

gemeinsam mit regiona-

len Partnern in nur einem

Jahr über 100 Kitas in

Mitteldeutschland mit der

‚Schlaumäuse‘-Lernsoft-

ware und passender

Technik ausgestattet“,

weiß Lars Greifzu, seit

2004 Leiter Marketing &

Vertrieb. „Die Vorschul-

kinder werden so nicht

nur langsam an den

sinnvollen Umgang mit

der Technik herangeführt,

sondern außerdem spie-

lerisch beim Schrift-

spracherwerb unter-

stützt.“

Entdecken mit den „Schlaumäusen“ die Welt des Lesens und des Schreibens: Kinder in der Kita Radeberg.

Page 24: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

22

Fünf Jahre nach ihrer Gründung beschäftigt

die Lecos GmbH 140 Mitarbeiter und hat

damit die Belegschaft seit ihrer Gründung

um 40 Prozent vergrößert. Werden bis dahin

alle nach dem in Ostdeutschland gültigen

Bundesangestelltentarif BAT bezahlt, führt

Lecos nun ein Lecos-eigenes Vergütungssys-

tem mit 10-prozentiger flexibler Vergütung

und jährlichem Mitarbeitergespräch ein. Der

Wechsel ist freiwillig.

Der interkommunalen Zusammenarbeit

misst Lecos nach wie vor große Bedeutung

bei und forciert die Zusammenarbeit der

kommunalen IT-Dienstleistungsunterneh-

men im Freistaat Sachsen und in Sachsen-

Anhalt. Die KID Magdeburg, der Eigenbetrieb

IT-Dienstleistungen (EB-IT) Dresden und die

Lecos GmbH vereinbaren im Juli eine Inten-

sivierung der Zusammenarbeit mit dem Ziel,

ein kommunales IT-Kompetenzzentrum für

Mitteldeutschland zu etablieren. Lang-

fristig ist das Projekt „LEMADRE“ (LEipzig,

MAgdeburg, DREsden) auf die Prüfung und

Umsetzung einer möglichen Fusion der

Unternehmen ausgerichtet.

Lecos intensiviert die Anstrengungen in

der Entwicklung kommunaler Fachanwen-

dungen. Im Rahmen eines E-Government-

Förderprojekts der Sächsischen Anstalt

für Kommunale Datenverarbeitung SAKD

erweitert das Unternehmen die Bürgeramts-

lösung FABian in das Experten- und Infor-

mationssystem für Bürgerämter FABIUS. Die

modular aufgebaute IT-Lösung unterstützt

die Mitarbeiter bei allen Verwaltungsaufga-

ben. Sie beschleunigt Arbeitsabläufe, stellt

Aktualität, Vollständigkeit sowie Einheit-

lichkeit aller Beratungsleistungen sicher. Die

mandantenfähige Anwendung ermöglicht

den Zugriff auf Fachverfahrensfunktionen.

FABIUS wird in seiner Funktion von einer In-

tegrationsplattform unterstützt. Diese wurde

von Lecos als zentrale Datendrehscheibe zur

schnellen und kostengünstigen Integration

bestehender kommunaler Fachverfahren

entwickelt. Die Plattform reduziert die Zahl

nötiger Schnittstellen zwischen Anwendun-

gen und optimiert den interkommunalen

Datenfluss durch Reorganisation von Pro-

zessen und Abläufen.

Lecos erweitert die eigene Softwarepalette

außerdem durch Kooperationen. Sie nutzt

die CAFM-Lösung FAMOS der Leipziger Keßler

Real Estate Solutions GmbH und entwickelt

sie durch Anpassung an die spezifischen

Bedürfnisse der Stadt Leipzig in die Anwen-

dung für kommunales Liegenschaftsma-

nagement FAMOS LE weiter.

Im Dezember startet das zweite PC-Rollout

für die Stadtverwaltung Leipzig. Ziel ist eine

weitere Standardisierung der städtischen

Arbeitsplatztechnik, um Synergien und

Technologien zu optimieren und Service-

leistungen wie zum Beispiel das zentra-

le Einspielen von Software-Updates zu

vereinfachen. Bis 2010 sind rund 4000 PCs

auszurollen.

Entwicklung eigener Softwarelösungen wird ausgeweitet

Bereits 2004 hatte Lecos für das Bürgeramt Leipzig die Software

FABian entwickelt. 2006 gehtdaraus das Experten- und Infor-

mationssystem FABIUS hervor.

Page 25: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

23

Umfassende Verwaltungsreformen verändern

die Prozesse in den Kommunen. Von EU-,

und Bundes- und Landesebene vorgegebene

Gesetzesgrundlagen verpflichten die Ver-

waltungen zum Beispiel zur Umsetzung der

EU-Dienstleistungsrichtlinie, zur Einführung

eines elektronischen Personenstandsregisters

oder zur Umstellung der kommunalen Buch-

führung von der Kameralistik auf die Doppik.

Die Umstellungen erfordern genaue Planun-

gen und umfassende Vorbereitungen. Aus

diesem Grund erweitert die Lecos GmbH ihr

bewährtes Portfolio um Beratungsleistungen

im Bereich Doppik. Sowohl auf inhaltlicher

Ebene als auch im softwaretechnischen Be-

reich begleitet das Unternehmen sächsische

Städte und Gemeinden bei der umfassenden

Umstellung des kommunalen Haushalts als

Partner.

Zum Jahresende 2007 führt Lecos erstmals

eine Mitarbeiterbefragung durch. Sie soll

wichtige Impulse und Ideen zur gemeinsa-

men Weiterentwicklung des Unternehmens

liefern. Mehr als 85 Prozent der Belegschaft

beteiligen sich an der Erhebung. Auf der

Basis der Ergebnisse entsteht das Programm

„Fitness Lecos“, in dessen Folge verschiede-

ne Maßnahmen zur geschäftlichen Neuaus-

richtung auf den Weg gebracht werden.

Lecos begleitet Kommunen bei der Reform der kommunalen Haushalte

„Die Umstellung von

Kameralistik auf Dop-

pik ist ein komplexer,

zeitintensiver Prozess, der

als innere Verwaltungsre-

form eindeutig Chefsache

ist“, erklärt Gert Haage,

Doppik-Fachberater bei

Lecos. „Lecos steht

Kommunen bei dieser

herausfordernden Aufga-

be als Berater zur Seite.

Wir leiten die Mitar-

beiter der Verwaltung

hauptsächlich dabei an,

eigene Entscheidungen

zu treffen und versetzen

sie so in die Lage, den

Doppik-Prozess nach der

Einführung eigenständig

fortzuführen. Eine Stra-

tegie, die ankommt und

sich bewährt hat.“

Page 26: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

24

Am 15. Januar 2008 macht die Lecos GmbH

im Auftrag der Stadtverwaltung Leipzig das

elektronische Ratsinformationssystem eRIS

für die Bürger der Stadt über das Internet

zugänglich. Abgerufen werden können

Vorlagen der Verwaltung, Petitionen von

Einwohnern sowie Anträge und Anfragen

der Ratsfraktionen und Stadträte. So sollen

schon frühzeitig Informationen zu Tages-

ordnungspunkten einer Ratsversammlung

vermittelt werden.

Lecos verabschiedet das auf Basis der Ergeb-

nisse der Mitarbeiterbefragung 2007 entwi-

ckelte interne Strategieprogramm „Fitness

Lecos“. Es wird wichtige Leitlinie für die

Unternehmenspolitik und ist Grundlage für

umfassende Umstrukturierungen. Fachbe-

reiche werden zusammengefasst oder neu

aufgestellt, um die Kommunikations- und

Arbeitsprozesse im Sinne der Kunden neu

zu gestalten und zu optimieren. Beispiels-

weise entsteht aus den Fachbereichen Client

Service und User Help Desk das Lecos-

Servicecenter, der Fachbereich Server und

der Fachbereich Rechenzentrum werden

zusammengeführt. Darüber hinaus werden

Prozesse überprüft und überarbeitet.

Um den wachsenden Bedarf an Speicher-

platz ihrer kommunalen Kunden zu decken,

modernisiert und standardisiert Lecos 2008

das Backup-System. Damit beschleunigt

sich für die Kunden der Datenzugriff, die

Datensicherung wird optimiert. Zur kom-

plexen IT-Landschaft gehören 2008 sechs

Plattformsysteme, acht Betriebssysteme

und sechs verschiedene Datenbanksysteme.

Darüber hinaus arbeiten im Rechenzentrum

220 physische und 150 virtuelle Server.

Im Zuge der Verwaltungsreform im Freistaat

Sachsen im August ändert sich eine Vielzahl

behördlicher Zuständigkeiten. Insgesamt

100 neue Arbeitsplätze für Behördenmitar-

beiter werden in der Stadtverwaltung Leip-

zig geschaffen und durch Lecos mit PC- und

Telekommunikationstechnik ausgestattet.

Zudem migriert Lecos ca. 50 Fachverfahren

zur Stadtverwaltung Leipzig. Sichergestellt

„Einmal mit anderen Au-

gen auf Lecos zu schau-

en, das war die Intention

unserer Mitarbeiterbe-

fragung im Jahr 2007.

Eine Rücklaufquote von

über 80 Prozent hat uns

gezeigt, wie eng unsere

Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter im Unterneh-

men verwurzelt sind“, so

Lecos-Geschäftsführer Pe-

ter Kühne. „Das auf Basis

der Ergebnisse entwi-

ckelte Strategieprogramm

‚Fitness Lecos’ hat sich

2008 unter anderem in

umfassenden Umstruktu-

rierungen im Unterneh-

men niedergeschlagen.

Ziel war die Optimierung

von Kommunikations-

und Arbeitsprozessen im

Sinne unserer Kunden.“

Strategieprogramm „Fitness Lecos“ undKindergartenportal KIVAN wird gestartet

Der Bandroboter ist Teil des modernisierten Backup-Sys-tems. Hier werden die Daten langfristig gesichert.

Page 27: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

25

wird der technische Zugriff auf Fachverfah-

ren, die im Staatsbetrieb Informatikdienste

(SID) des Freistaates Sachsen in Kamenz

gehostet werden.

Am 17. Dezember 2008 wird in Köln die

ProVitako Marketing- und Dienstleis-

tungsgesellschaft der kommunalen IT-

Dienstleister gegründet. Die Lecos GmbH ist

Gründungsmitglied, Geschäftsführer Peter

Kühne wird in den Vorstand gewählt. Die

Organisation fungiert als Einkaufsgenossen-

schaft, deren Mitglieder durch gemeinsame

Beschaffung von Gütern und Dienstleis-

tungen Preisvorteile erzielen wollen. Die

hieraus entstehenden Synergieeffekte sollen

sie dabei unterstützen, ihren kommunalen

Kunden IT-Dienstleistungen wirtschaftlich

zu Marktkonditionen anzubieten.

Ebenfalls am 17. Dezember startet die Lö-

sung zur Verwaltung, Vergabe und Reservie-

rung von Kinderbetreuungsplätzen KIVAN,

die die Lecos GmbH im Auftrag des Leipziger

Jugendamts entwickelt hat. Die Anwendung

besteht aus einem Eltern- und einem Ver-

waltungsportal. Sie vereint die Bedürfnisse

der Eltern bei der Kita-Platz-Suche mit den

Anforderungen von Kommunen, Trägern

und Kitas. KIVAN ermöglicht die transpa-

rente Vergabe der Plätze, die übersichtliche

Verwaltung der Betreuungsverträge sowie

die Auswertung und Planung von Platzka-

pazitäten.

2008 erwirtschaftet Lecos einen Umsatz

von 17,1 Millionen Euro. Die Leistungen für

die kommunalen Eigenbetriebe der Stadt

Leipzig kann Lecos ausbauen. Die wich-

tigsten Kunden sind die Musikschule, die

Stadtreinigung und der Verbund kommu-

naler Kinder- und Jugendhilfe VKKJ. Auch

im Drittgeschäft kann Lecos mit dem Betrieb

des Kommunalen Kernmelderegisters für die

Sächsische Anstalt für kommunale Daten-

verarbeitung SAKD sowie mit Leistungen

für das Krankenhaus „St. Georg“ und die

Städtischen Alten- und Pflegeheime Erfolge

verzeichnen.

Page 28: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

26

Zum 1. Januar 2009 geht das Kommunale

Kernmelderegister (KKM) im Freistaat Sach-

sen online. Das automatisierte Auskunfts-

verfahren für Einwohnermeldedaten dient

Behörden, Unternehmen und Privatperso-

nen als Recherchequelle. Lecos betreibt das

Verfahren im eigenen Rechenzentrum. In

Ergänzung verantwortet das Unternehmen

auch die Administration aller eingebunde-

nen Fachanwendungen, die Hauptadminis-

tration in den angeschlossenen Strukturen

sowie die Abrechnung der Großkunden des

Systems über ein integriertes Billing- und

E-Payment-System.

2009 kann Lecos das Drittgeschäft im ge-

setzlich zulässigen Rahmen weiter aus-

bauen. So unterzeichnet im Februar die

Stadtverwaltung Tharandt, Sachsen, einen

IT-Vollservice-Vertrag mit der Lecos GmbH.

Lecos ersetzt die bis dahin sehr heterogene

IT-Umgebung in der Tharandter Stadtver-

waltung vollständig durch einheitliche,

zuverlässige Technik.

Darüber hinaus kann sich Lecos weiter als

fachlich-inhaltlicher Berater beim Start

in die Doppik etablieren. Mit den Städ-

ten Lunzenau, Colditz und Bad Lauchstädt

sowie den Gemeinden Cavertitz, Hohburg,

Falkenhain, Liebschützberg, Naundorf und

Sornzig / Ablaß begleitet und berät das Un-

ternehmen nunmehr neun mitteldeutsche

Verwaltungen bei diesem komplexen Vorha-

ben. Sächsische Kommunen sind gesetzlich

verpflichtet, ab dem 1. Januar 2013 in die

doppische Buchführung zu starten.

Um eine nachprüfbare und gesetzeskonfor-

me Eröffnungsbilanz zu erstellen, beauf-

tragt die Stadtverwaltung Leipzig die Lecos

GmbH mit der Erfassung und Bewertung

ihres beweglichen Anlagevermögens. Im Juli

Neuer Standort für Lecos – ein Rechenzentrum zieht um

„2009 war ein

bewegtes Jahr. Zu den

bestimmenden Themen

gehörten ohne Zweifel die

insgesamt drei Umzüge,

die zu bewältigen waren:

der Umzug mehrerer

städtischer Ämter ins neue

Technische Rathaus, der

Umzug der städtischen

Bibliotheken an einen

Interimsstandort und

natürlich unserer eigener

Umzug. In Summe eine

organisatorische Meister-

leistung“, sagt

Alexander Trinks,

Projektleiter. „Aber

auch die Vorbereitun-

gen für die Einführung

des Neuen Kommunalen

Haushaltsrechnungswe-

sen bei der Stadt Leipzig

waren überaus prägend.

Lecos verantwortete nicht

nur die Erfassung und

Bewertung des bewegli-

chen Anlagevermögens,

sondern wurde zudem mit

dem Betrieb des Finanz-

verfahrens ab dem

1. Januar 2012 beauf-

tragt.“

Auch die Feuerlöschfahrzeuge der Leipziger Branddirektion werden im Zuge der Erfassung des beweglichen Anlagevermö-gens der Stadt Leipzig inventarisiert. Lecos verantwortet das Projekt und erfasst mehr als 28000 Vermögensgegenstände.

Page 29: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

27

2009 beginnt ein eigens für diesen Zweck

gebildeter Fachbereich mit 20 neuen Mitar-

beitern seine Arbeit. Bis zum Sommer 2010

suchen diese dafür rund 1400 städtische

Gebäude auf. Im Zuge des Projekts prüft

Lecos die Wirtschaftlichkeit eines Einsatzes

der sogenannten Radio Frequency Identifi-

cation (RFID).

Ebenfalls im Juli erhält Lecos den Auf-

trag für den Betrieb des Finanzverfahrens

DZ-Kommunalmaster® - Doppik und des

Moduls DZ Kommunalmaster® - Veranlagung

der Datenzentrale Baden-Württemberg.

Die Anwendungen werden mit Umstellung

der Buchführung auf das Neue Kommu-

nale Haushaltsrechnungswesen (NKHR)

zum 1. Januar 2012 das bisher eingesetzte

Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen

(HKR) ablösen.

Im September beauftragt die Stadtverwal-

tung Leipzig die Lecos GmbH gemeinsam

mit der Center for Geoinformation (CFGI)

GmbH und dem Amt für Geoinformation

und Bodenordnung der Stadt Leipzig ein

Grobkonzept für die Weiterführung des

Raumbezogenen Informationssystems zu

erarbeiten. Vorrangiges Ziel ist es, den

Zugriff auf aktuelle Geodatenbestände und

-informationen – auch für Nicht-Experten -

innerhalb und außerhalb der Verwaltung

zu erleichtern und damit die Nutzerbasis

erheblich zu verbreitern.

Im Herbst 2009 wird das „Alte Postscheckamt“ in der Prager Straße 8 neuer Firmensitz der Lecos GmbH. Erstmals arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lecos gemeinsam an einem Standort.

Beim Umzug des Rechenzentrums ist Präzisionsarbeit gefragt. Über eigens für diesen Zweck konzipierte Hebebühnen und Transportwege wird die Technik transportiert. In den neuen Büros ist das Konzept einer offenen Bürolandschaft modern definiert. Helle, freundliche Farben fördern eine angenehme, gemeinschaftliche Atmosphäre.

Page 30: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

28

Das zweite Halbjahr wird von Umzugsarbei-

ten dominiert. Insgesamt drei Umzüge sind

zu bewältigen: der Umzug des Technischen

Rathauses der Stadt Leipzig, der Umzug der

Stadtbibliothek und die eigene Umzug der

Lecos GmbH.

Nach etwa einjähriger Sanierungszeit,

umfangreichen technischen Planungen und

Vorbereitungen beziehen ab August die Mit-

arbeiter von Lecos neue Büroräumlichkeiten

im historischen „Alten Postscheckamt“.

Erstmals arbeiten nun alle Fachbereiche

gemeinsam an einem Standort. Eine be-

sondere Herausforderung ist der Umzug der

Mainframe-Technik des Rechenzentrums.

Mittels spezieller Hebebühnen werden die

Speicher- und Backup-Systeme sowie der

Großrechner im Zeitlupentempo über die

150-Meter-Distanz zum neuen Gebäude

transportiert.

Zeitgleich zum eigenen Standortwechsel

und dem Umzug der Stadtbücherei in eine

Interimsunterkunft begleitet Lecos den Um-

zug von mehr als 1.400 Verwaltungsmitar-

beitern aus zehn Ämtern der Stadt Leipzig in

ein neues Technisches Rathaus. Lecos ver-

antwortet den Umzug der PC- und Drucker-

technik und gewährleistet gemeinsam mit

regionalen Partnern den reibungslosen

Ablauf aller notwendigen IT-Aktivitäten.

Am 4. Dezember unterstreichen die IT-

Dienstleister KID Magdeburg, Eigenbetrieb

IT-Dienstleistungen Dresden und die Lecos

GmbH Leipzig einmal mehr die wachsende

Bedeutung interkommunaler Zusammen-

arbeit. Sie unterzeichen gemeinsam mit

den Kommunen Dresden, Magdeburg und

Leipzig in Magdeburg einen umfassenden

Kooperationsvertrag.

Kooperationspartner: Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer KID Magdeburg, Dr. Michael Breidung, Betriebsleiter Eigen-betrieb IT-Dienstleistungen Dresden, Holger Platz, Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und Allgemeine Verwaltung der Stadt Magdeburg, Andreas Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Leipzig, und Peter Kühne, Geschäftsführer Lecos GmbH (v.l.n.r.)

„Eine offene Arbeits-

landschaft, eine neue

Kommunikationskultur,

Transparenz und das

gesamte Unternehmen

in einem Gebäude – der

Umzug der Lecos GmbH

in das Alte Postscheck-

amt war ein weiterer

wichtiger Schritt für die

Entwicklung des Unter-

nehmens“, kommentiert

Andreas Bitter,

seit 2005 Prokurist und

Leiter Unternehmens-

service bei Lecos, den

Standortwechsel.

Page 31: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

29

Mit Wirkung zum 1. Januar beurkundet die

Stadt Leipzig elektronisch. Die digitalen

Dokumente werden – versehen mit einer

elektronischen Signatur – im elektronischen

Personenstandsregister ePR abgelegt und

dort rechtssicher für bis zu 110 Jahre zur

Einsicht vorgehalten. Lecos entwickelte im

Vorfeld ein adäquates IT-Architekturkonzept

und betreibt und betreut nun die nötige

Hard- und Software im eigenen Rechenzen-

trum.

Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch

das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG

in den Jahren 2009/10 kommt im Frühjahr

zu dem Ergebnis, dass Lecos marktfähig ist

und wirtschaftlich arbeitet.

Auch das Zusammenspiel der inneren IT-

Organisation in der Stadtverwaltung und

dem IT-Dienstleister wird als strategisch

richtig beschrieben.

Im März führt Lecos eine Enterprise Content

Management (ECM)-Lösung zur Aktenver-

waltung bei der Stadt Leipzig ein. Zunächst

steht sie dem Umweltamt als erstem Nutzer

zur Verfügung, weitere Ämter sollen folgen.

Die Lösung wird von Lecos den Anforderun-

gen des Amtes entsprechend angepasst und

ist ein wichtiger Schritt in die papierarme

Verwaltungszukunft.

Am 28. Mai 2010 unterzeichnen das Schul-

verwaltungsamt der Stadt Leipzig und die

Lecos GmbH einen Vertrag über die Ausstat-

tung der Leipziger Schul- und Hortverwal-

tungen mit neuer IT. Ab November erhalten

die insgesamt 131 allgemein- und berufs-

bildenden Einrichtungen und 56 Schulhorte

in kommunaler Trägerschaft einheitliche PC-

und Druckertechnik.

Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne ist neuer

Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeits-

gemeinschaft Kommunaler IT-Dienstleister

Vitako. Einstimmig wird er durch die 38

stimmberechtigten Teilnehmer der Vitako-

Mitgliederversammlung am 9. Juni 2010 in

Berlin in diese Position gewählt. Er ist be-

reits seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft

Lecos-Rechenzentrum genügt höchsten Ansprüchen bei Sicherheit und Green IT

Am 9. Juni 2010 wird Lecos-Geschäftsführer Peter Kühne (Mitte) zum Vorstandsvorsitzenden der Bundesarbeitsgemein-schaft Kommunaler IT-Dienstleister gewählt. Den stellvertretenden Vorsitz übernehmen Karl Tramer, Vorstandsvorsitzender der Datenzentrale Baden-Württemberg (2.v.l.) und Matthias Kammer, Vorstandsvorsitzender von Dataport (abwesend). Ebenfalls zum Vorstand gehören Bernd Landgraf, Leiter des Informatikbetriebes der Stadt Bielefeld (l.), Dr. Rolf Beyer, Ver-bandsgeschäftsführer des Zweckverbands Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (2.v.r.), Reinhold Harnisch, Geschäfts-führer des Kommunalen Rechenzentrums Minden-Ravensberg /Lippe (r.) sowie Alexander Schroth, Vorstandsvorsitzender der Anstalt Kommunale Datenverarbeitung Bayern (abwesend).

Page 32: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

30

„Mit Bestätigung des

neuen Betriebsleistungs-

vertrages durch den

Stadtrat im November

wurde die Leistungser-

bringung für die Stadt

Leipzig durch die Lecos

GmbH bis zum Jahres-

ende 2015 – mit Ver-

längerungsoption bis

Jahresende 2020 - abge-

sichert“,

so Sebastian Rauer,

Kundenmanager Stadt

Leipzig bei der Lecos

GmbH. „Im Leistungsum-

fang sind nun auch die

Schulverwaltungen und

-horte sowie die neue

Telefonanlage berück-

sichtigt.“

im Jahr 2005 Mitglied des Vorstands.

Mit dem „Theater der Jungen Welt“ kann

Lecos im Juli einen weiteren IT-Vollser-

vicekunden begrüßen. Der IT-Dienstleister

übernimmt mit Ausnahme der Fachanwen-

dungen die Verantwortung für die Erneu-

erung der gesamten Hard- und Software

sowie für Service und Betrieb. Zum Leis-

tungsumfang gehören unter anderem die

Arbeitsplatzausstattung für 30 Mitarbeiter

einschließlich Multifunktionsgeräten und

Druckern, LAN-Technik, WLAN-Versorgung,

die Anbindung an das Lecos-Rechenzen-

trum, Firewall- und Filterdienste sowie

Serverdienste.

Ebenfalls im Juli nimmt die Firma Nextira

One eine serverbasierte Voice-over-IP-

Telefonanlage der Firma Alcatel-Lucent in

den Testbetrieb bei der Lecos GmbH. Lecos

ist Eigentümer der Anlage, betreibt, betreut

und wartet sie im eigenen Rechenzent-

rum. Nach erfolgreichem Test bindet der

IT-Dienstleister ab September die Stadtver-

waltung Leipzig sukzessive an das zentrale

Kommunikationssystem an. Die rund 1400

Arbeitsplätze im neuen Technischen Rathaus

werden als erste mit neuen Telefonappara-

ten ausgestattet und auf das VoIP-System

aufgeschalten. Bis zum Jahresende folgen

die Ämter im Neuen Rathaus und im Stadt-

haus.

Im August wird der für die Inventur und Be-

wertung des beweglichen Anlagevermögens

der Stadt Leipzig geschaffene Fachbereich

wieder aufgelöst. Das Projektteam erfasste

an über 1.400 verschiedenen Standorten

der Stadt Leipzig mehr als 28.000 Inventar-

gegenstände und leistete wichtige Vorarbei-

ten für die Erstellung einer Eröffnungsbi-

lanz. Die Stadt Leipzig entscheidet sich auf

Grund der noch zu bewältigenden Aufga-

ben, den Termin für den Start in die Doppik

um ein Jahr, auf den 1. Januar 2012, zu

verschieben.

Die umfassenden Planungen bei der Gestal-

tung des neuen Rechenzentrums im Alten

Postscheckamt zahlen sich aus. Im Rahmen

des Wettbewerbs der Deutschen Umwelthilfe

e. V. (DUH) „Bundeshauptstadt im Klima-

schutz 2010“ wird es mit einem Sonder-

preis ausgezeichnet. Die DUH würdigt mit

dem Preis die durch Modernisierung und

Konsolidierung der Rechenzentrumstechnik

erzielten Energieeinsparungen um rund 30

Prozent.

Am 18. November bestätigt der Stadtrat

den neuen Betriebsleistungsvertrag (BLV)

zwischen der Stadt Leipzig und Lecos. Er

wird zum 1. Januar 2011 den alten Vertrag

ablösen. Der BLV regelt das Leistungsvolu-

men des IT-Dienstleisters gegenüber der

Stadtverwaltung. Erstmals werden für 2011

auch Leistungen für städtischen Schulver-

waltungen und -horte sowie Leistungen

um die neue Telekommunikationsanlage im

BLV berücksichtigt. In die Verhandlungen

fließen zudem die Ergebnisse der KPMG-

Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ein.

Am 25. November wird dem Rechenzentrum

das Prädikat „TÜV-geprüftes Rechenzentrum

Das Rechenzentrum der Lecos GmbH wird im Rahmen des Wettbewerbs der deutschen Umwelthilfe e. V. „Bundeshaupt-stadt im Klimaschutz 2010“ mit einem Sonderpreis in der Kategorie Green IT geehrt. Die DUH würdigt damit Energieein-sparungen von rund 30 Prozent. Roy Barthel, Leiter Betrieb & Service bei Lecos, nahm den Preis in Berlin entgegen. Im Bild von links: Rainer Baake (Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe), Prof. Dr. Mojib Latif (Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR und Schirmherr des Wettbewerbs), Dr. Michael Naumann (Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig), Reiner Fritzsche (Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig), Roy Barthel (Lecos GmbH Leipzig), Prof. Dr. Harald Kächele (Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe), Dr. Dag Schulze (Klima-Bündnis e.V.)

Page 33: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

31

– Hochverfügbar Stufe 3“ verliehen.

Der TÜV Saarland bescheinigt mit dem

Zertifikat die zuverlässige Verfügbarkeit

der IT-Technik hinsichtlich der physischen

Konzeption und der Kriterien Nachhaltigkeit

und 24x7-Betrieb.

Martin Schmeling, Geschäftsführer des

Zweckverbands Kommunale Informati-

onsverarbeitung Sachsen KISA, und Peter

Kühne, Geschäftsführer der Lecos GmbH,

unterzeichnen am 8. Dezember 2010 einen

Dienstleistungsvertrag. Er regelt die Erbrin-

Martin Schmeling, Geschäftsführer des Zweckverbandes KISA (sitzend, links), und Peter Kühne, Geschäftsführer der Lecos GmbH (sitzend rechts), unterzeichnen im Beisein von Dr. Hans-Christian Rickauer, Verbandsvorsitzender des KISA und Oberbürgermeister der Stadt Limbach-Oberfrohna (hinten links) und Andreas Bitter, Prokurist Lecos (hinten rechts), einen Vertrag über die Erbringung von Leistungen für die Mitgliedskommunen des KISA im Lecos-Rechenzentrum.

gung von Rechenzentrumsleistungen für

die Mitgliedskommunen des Zweckverban-

des im Rechenzentrum des kommunalen

IT-Dienstleisters Lecos. Erstmals wird die

Verarbeitung der kommunalen Daten direkt

zwischen dem Zweckverband KISA und der

Lecos GmbH vereinbart. Möglich macht

dies der zehnprozentige Anteilserwerb des

Zweckverbandes an Lecos zum 1. Januar

2010. Die übrigen 90 Prozent der Anteile

verbleiben bei der Stadt Leipzig, dem bishe-

rigen Alleingesellschafter der GmbH.

Page 34: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

32

Geschäftsführung

Peter Kühne Alleiniger Geschäftsführer seit 1. Januar 2004 Technische Geschäftsführer seit 1. Januar 2001 - 1. Januar 2004

Karlheinz Winkelmann Kaufmännischer Geschäftsführer 1. Januar 2001 - 27. Juni 2002

Hanno Pätzhorn 27. Juni 2002 - 1. Januar 2004

Geschäftsleitung (seit 2004)

Andreas Bitter seit 1. Januar 2005 Leiter Unternehmensservice (seit Oktober 2005 Prokurist)

Gerald Saalfeld seit 1. März 2005 Leiter Strategie & Entwicklung

Roy Barthel seit 1. April 2004 Leiter Betrieb & Service

Lars Geifzu seit 1. Januar 2004 Leiter Marketing & Vertrieb

Dr. Georg Kostersitz 1. Januar 2004 - 31. Dezember 2005 Leiter Service Management

Geschäftsführung/-leitung

Personalentwicklung seit Gründung

2001

100 112 126 140 141 143 140 143 171 150

0

25

50

75

100

125

150

175

200

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Peter Kühne,Geschäftsführer seit 2001

Karlheinz Winkelmann,Geschäftsführer 2001 - 2002

Hanno Pätzhorn,Geschäftsführer 2002 - 2004

Page 35: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

33

Seit Januar 2010 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Ingo Sasama, Bündnis 90 / Die Grünen

Mitglieder: Ines Hantschick, DIE LINKE Gerd Heinrich, CDU Ute Köhler-Siegel, SPD Ansbert Maciejewski, CDU Dr. Hans-Christian Rickauer, Vorsitzender des Zweckverbandes Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen KISA (seit November 2010) September 2004 bis Januar 2010 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Dr. Lothar Tippach, DIE LINKE

Mitglieder: Ansbert Maciejewski, CDU (bis 7. Februar 2007) Gerd Heinrich, CDU (ab 7. Februar 2007) Ute Köhler-Siegel, SPD Ines Hantschick, PDS Sven Morlok, FDP / Bürgerfraktion Juli 2002 bis September 2004 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Dr. Lothar Tippach, DIE LINKE

Mitglieder: Volker Auerhammer, Stadt Leipzig Andreas Habicht, CDU Katrin Neubert, SPD Detlef Schubert, Stadt Leipzig (Niederlage des Aufsichtsratsmandats am 8. Januar 2004) Ingo Sasama, Bündnis 90 / Die Grünen (ab 21. Januar 2004 für Detlef Schubert)

Januar 2001 bis Juli 2002 Vorsitzender: Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Stadt LeipzigStellvertr. Vorsitzender: Dr. Lothar Tippach, DIE LINKE

Mitglieder: Detlef Schubert, Stadt Leipzig Dr. Richard Brodkorb, IBM Michael Kelch, IBM Michael Woydich, IBM

S. 2: Lecos GmbHS. 3: links – SPD-Fraktion Stadt Duisburg, rechts - Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB)S. 4: (von oben) „Wir in Leipzig“ vom 16. Mai 1991, Leipziger Tageblatt vom 16. Mai 1991, Leipziger Volkszeitung vom 16. Mai 1991S. 5: Lecos GmbHS. 6: Lecos GmbHS. 8: Überschrift – BILD Leipzig vom 3. August 1993, Foto – Morgenpost Leipzig vom 3. August 1993S. 9: Lecos GmbHS. 10: Lecos GmbHS. 11: Lecos GmbHS. 12: Lecos GmbHS. 13: Anzeige – Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 1999, Überschrift – Leipziger Volkszeitung vom vom 21. Oktober 1998S. 14/15: oben – Fotograf: Mahmoud Dabdoub links – Leipziger Volkszeitung vom 4. April 2001, rechts – Leipziger Amtsblatt vom 14. April 2001S. 16: links – Lecos GmbH, rechts – Fotograf: Mahmoud DabdoubS. 17: rechts – bbvl mbH

S. 18: Leipziger Volkszeitung vom 2. Juli 2002S. 19: Lecos GmbHS. 20: Lecos GmbHS. 21: Lecos GmbH, Logo der Microsoft-Aktion „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ S. 22: Lecos GmbHS. 23: razorconcept – Fotolia.comS. 24: oben – Fotograf: Schlierner, Fotolia.com unten – Lecos GmbH/Jeibmann Photografik S. 25: Lecos GmbH/FOTOLOFT LeipzigS. 26: Fotograf: Fernek, Pixelio.deS. 27: Lecos GmbHS. 28: Lecos GmbHS. 29: VitakoS. 30: DUH/Fotografin: Christine KisorsyS. 31: Fotograf: Frances Mildner, Stadt Limbach-OberfrohnaS. 32: (von oben) Lecos GmbH, Fotograf: Mahmoud Dabdoub, bbvl mbH

Wir danken allen Beteiligten herzlich für die freundliche Genehmigung zum Abdruck von Artikeln und Bildmaterial!

Mitglieder des Lecos-Aufsichtsrats

Bildnachweis

Page 36: Eine Entwicklung im Zeitraffer - lecos.de · 1 Sehr geehrte Damen und Herren, zwanzig Jahre kommunale IT in Leipzig, zehn Jahre Lecos GmbH. Ich bin stolz, sagen zu können, dass ich

Impressum

Herausgeber:

Lecos GmbH, Prager Straße 8, 04103 Leipzig

Telefon: +49 341 2538-0

Fax: +49 341 2538-111

eMail: [email protected]

Internet: www.lecos-gmbh.de

V.i.S.d.P.: Peter Kühne, Geschäftsführer

Text: Manuela Kaspar, Lecos GmbH

Gestaltung: Frank Siegert, Lortzing Dreizehn


Recommended