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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für...

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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Umweltzustand Auswirkungen quantifizieren und darstellen 20. Oktober 2010, Neuchâtel Markus Wüest, Bundesamt für Umwelt Abteilung Ökonomie und Umweltbeobachtung
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Page 1: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Umweltzustand Auswirkungen quantifizieren und.

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK

Bundesamt für Umwelt BAFU

UmweltzustandAuswirkungen quantifizieren und darstellen

20. Oktober 2010, Neuchâtel

Markus Wüest, Bundesamt für Umwelt

Abteilung Ökonomie und Umweltbeobachtung

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2 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Lärm – Wie „gross“ ist das Problem?

• Ziel Umweltschutzgesetz: Mensch und Umwelt vor schädlichen und lästigen Einwirkungen schützen.

• Wo gibt es Lärm? Wo zu viel Lärm?

• Wie viele Menschen sind von Lärm betroffen?

• Was sind die Auswirkungen auf den Menschen?

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3 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

41‘000 km2

76‘000 km Strassen, 3‘000 km Eisenbahnen, 70 Flugplätze

Weltweit grösstes Lärmkartierungprojekt!

Quelle: Kirk Ingold, BAFU, Abt. Lärmbekämpfung

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4 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Wie wird Lärm gerechnet?

Q 1

Q 2

Q 3

d 1

d 2

d 3

I

1. Emissionen berechnen

Verkehrsdaten d. „Quellen“ wie Bahn- und Strassen-abschnitte

2. Berechnung der Dämpfungsdaten

(„Ausbreitungsfaktor“ im Gelände zw. Lärmquelle und – Empfangspunkt (Gebäude)

3. Berechnung der Immissionen

(am Empfangspunkt = Gebäude). Summe d. Teilimmissionen aller relevanten Quellen (abschnitte)

Quelle: Kirk Ingold, BAFU, Abt. Lärmbekämpfung

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5 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Strassen-/Bahnnetz V25

Siedlungsdaten BFS

GeländemodellVerkehrszahlen (VM)

Lärmberechnungs-Modell (CadnaA)

+ +

Bauzonen CH

Gebäude V25

Statistik VZ00, BZ01

Grundlagen – Digitale Daten Schweiz

Lärmschutzwände

Quelle: Kirk Ingold, BAFU, Abt. Lärmbekämpfung

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6 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Karten, z.B. räumliche „Betroffenheit“

Quelle: Kirk Ingold, BAFU, Abt. Lärmbekämpfung

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7 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

0

200'000

400'000

600'000

800'000

1'000'000

1'200'000

1'400'000

Strassenlärm

(Tag)

Strassenlärm

(Nacht)

Bahnlärm

(Tag)

Bahnlärm

(Nacht)

Fluglärm

(Tag)

Fluglärm

(Nacht)

Anza

hl

Städte und Agglomerationen Ländlicher Raum

Lärmbelastung - Übersicht SCHWEIZ

• Strassenverkehrslärm ist DIE dominante Lärmquelle!

• 90% konzentriert sich in Städten und Agglomerationen!

Quelle: Kirk Ingold, BAFU, Abt. Lärmbekämpfung

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8 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Auswirkungen auf den Menschen?

Epidemiologische Studie (aktuelles Beispiel):

• Gut 4,6 Millionen Menschen, die älter als 30 Jahre sind,  15532 Todesfälle, die durch Herzinfarkt ausgelöst worden sind, und eine relativ genaue Bestimmung des Wohnortes der untersuchten Personen – auf dieser Datenbasis hat eine Forschergruppe um Professor Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern den Zusammenhang von Fluglärmbelastung und Herzinfarktrisiko untersucht.

• Die Ergebnisse der Studie, sagte Egger am Dienstag der FR, „sind verallgemeinerbar  für viele europäische Flughäfen“: Danach  steigt das Risiko um 30 Prozent, am Herzinfarkt zu sterben, sofern  Menschen  über einen längeren Zeitraum,  etwa 15 Jahre, einem Schallpegel von 60 Dezibel und mehr ausgesetzt sind.  „Je länger diese Menschen in einer sehr lauten Umgebung gewohnt haben, umso  höher war das Risiko“, sagt Egger.  „Über die Zeit nimmt das Risiko zu.“

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9 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

„Entscheidende“ Fragen!

„Systemische“ Fragen:

• Welche Probleme sind am dringlichsten?

• Welche Probleme haben wir im Griff?

• Welche Probleme kommen noch auf uns zu?

• Wo müssen wir investieren? Wo können wir sparen?

„Alltägliche“ Fragen:

• 4 Wölfe! Dringlich?

• 1.3 Mio. Personen mit zu hohem Lärm! Schlimm?

• Steigende CO2-Konzentration! Wann handeln?

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10 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Grundlagenvielfalt? Wie vermitteln?

Grundlagen sind viele verfügbar!

• Indikatoren zu Zustand und Entwicklung, Ursachen und Wirkungen

• wissenschaftliche Studien und Expertenwissen

Aufnahmefähigkeit ist beschränkt!

• Aufnahmefähigkeit Mensch ist beschränkt!

• Max. 4-6 Kriterien sofort!

• Max. 10-15 Kriterien mit Training!

• Aufnahmefähigkeit Medien/öffentliche Diskussion

• Weniger!

Optionen:

• Auswählen! -> Indikatoren

• Zusammenfassen! -> Indizes / composite indicators

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11 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Die Informationspyramide im BAFU

zunehmende Selektion und/oder Synthese

Rohdaten(Erhebungsmerkmale)

Basisdaten (NUS)(Informationsmerkmale)

Weitere Kennzahlen(optionale Auswahl pro Thema)

Umweltindikatoren(DPSIR – Auswahl10-15 pro Thema)

Kernindikatoren(40-50 Total, 1-3 pro Thema)

ZielgruppenP

olitik, Öffentlichkeit

Experten

Reihe UZ (obligatorisch)Online-UBST (mit Kernbotschaften)

Teil II von Umweltbericht und Reihe UZ (optional), Fachgebietsseiten Online

Umweltbericht (Teil I)(mit Kernbotschaften)

Zugänglich via DaZu(teilweise eingeschränkt)

/ Kommunikation

Zugänglich via Fachdatenbanken

plusFührungsindikatoren BK (oder andere Auswahl)

und hier?

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12 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

BAFU-Projekt: Gesamtdarstellung

Problem:

• 40-50 Kernindikatoren sind immer noch zu viel!

• Indikatoren sind nicht miteinander vergleichbar!

Ziel:

• Bessere Grundlage für „systemische“ Fragen (Wo investieren?)

Vorgehen:

• Auswahl/Definition von „vergleichbaren“ Indikatoren

• Risiken Gesundheit / Sachwerte / Umwelt (Funktionen)

• Risiken heute / 2030

• Zusammenfassende Risiko-Einschätzung durch Experten:

• Ampelsignal: Risiko ist gross/mittel/klein

• Einschätzung rein qualitativ mit kurzer Begründung schriftlich

• Diskussion von Signal/Begründung mit Kollegen aus anderem Thema:

• Ampelsignal: Glaubwürdigkeit ist gross/mittel/klein

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13 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Risiko (Einschätzung Produkte-Ver.)

Sich

erheit d

er Au

ssage

(Peer-B

ewertung)

klein mittel gross

kleinmittel

gross

Szenario Personenschäden CH 2030 / Ressourcenverfügbarkeit wie heute

Einschätzung durch Produkte-Verantwortliche:

Bio BiosicherheitErd ErdbebenvorsorgeIBö Intakte BödenLan LandschaftLär LärmWal Wald

Bio

Lan

Erd

Wal

IBö

Lär

Mögliche Darstellung der Resultate(Auswertung Pilotphase)

Stand 2010

Stand 2030

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14 Umweltzustand | Auswirkungen quantifizieren und darstellenMarkus Wüest, Bundesamt für Umwelt, 20. Oktober 2010

Fazit

• Vielfältiges Wissen vereinfachen ist auf mehrere Wege möglich!

• Indizes (BIP, Ecological Footprint, …) sind „verlockend“ bis „konkurrenzlos“ einfach in der Anwendung (Kommunikation, Entscheidung, Vergleichbarkeit)

• „Mathematische“ Vereinfachungsmethoden (Composite Indicators) sind zwar „wissenschaftlich“ besser nachvollziehbar, über „Schätzungen“ lässt sich in „kleinem Kreise“ aber leichter und rascher ein Konsens herstellen.

• Für die Verwendung der vereinfachten „Messgrössen“ ist der Konsens über das Resultat letztlich wichtiger als das Verfahren selber.

• „Beyond GDP“ führt dann zum Erfolg, wenn ein langfristig tragfähiger Konsens zum Thema Wohlfahrt gefunden werden kann.


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