+ All Categories
Home > Documents > EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN...

EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN...

Date post: 14-Sep-2019
Category:
Upload: others
View: 10 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
24
ENERGIEWENDE KONKRET GELSENWASSER erleichtert Umsetzung von Windenergieprojekten KONTRA KANALKAUFOFFERTE Landesregierung plant Einschränkung im Abwasserwettbewerb September 2014 NEUES DIENSTLEISTUNGSPAKET SENKT ENERIGEKOSTEN MIT SYSTEM EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN MIT FACHBEILAGE ABWASSER SPEZIAL
Transcript
Page 1: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

ENERGIEWENDE KONKRETGELSENWASSER erleichtert Umsetzung von Windenergieprojekten

KONTRA KANALKAUFOFFERTELandesregierung plant Einschränkung im Abwasserwettbewerb

September 2014

NEUES DIENSTLEISTUNGSPAKET SENKT ENERIGEKOSTEN MIT SYSTEM

EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN

MIT FACHBEILAGE

ABWASSER SPEZIAL

Page 2: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

IMPRESSUM

Herausgeber: GELSENWASSER AG Willy-Brandt-Allee 26 · 45891 Gelsenkirchen Telefon: 0209 708-0 · Telefax: 0209 708-650 Internet: www.gelsenwasser.de

Redaktion: Antje Antoni Telefon: 0209 708-296 E-Mail: [email protected]

EDITORIAL02

INHALT

TITELTHEMA | Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System 04

HINTERGRUND | WasserwirtschaftLandesregierung plant Einschränkung im Abwasserwettbewerb 03

LEISTUNGEN | Anlagenmodernisierung Kläranlagen-Analyseverfahren zeigt beste Lösung 07

| Rohrnetz GELSENWASSER nutzt Berstlining zur Erneuerung von Rohrleitungen 10

| Regenerative Energien GELSENWASSER erleichtert Umsetzung von Windenergieprojekten 16

EXTRA | EngagementGELSENWASSER engagiert sich im JOBLINGE-Programm 08

| SponsoringGELSENWASSER unterstützt Bildung „von klein auf“ 18

PARTNER | Gespräch3 Fragen an Franz-Josef Moormann Bürgermeister der Stadt Kaarst 11

| JubiläumWESTFALICA feiert 125 Jahre Gas-Geschichte in Bad Oeynhausen 12

UNTERNEHMEN | Forschung und EntwicklungGELSENWASSER erhält Innovationspreis 12

| UmweltschutzGELSENWASSER und AWWR legen Rechtsgutachten zum Fracking vor 13

| Beteiligungen Interview mit Patrice Heine, Geschäftsführer der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH 14

KURZ NOTIERT » Qualitätssicherung auf EU-Ebene 20 » GWN gewinnt Gaskonzessionen 20 » Best Practice in der Wasserversorgung 20

Im Mai waren Kommunalwahlen. Dies führt nicht nur in den Rathäusern zu personellen Ver-änderungen – auch der Leserkreis von transpa-rent setzt sich nun neu zusammen. Das Maga-zin ist konzipiert, um unsere Partner aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft über aktuelle Pro-jekte der Gelsenwasser-Gruppe und relevante Themen aus der Wasser- und Energiewirtschaft zu informieren. Alle neuen Leser möchte ich herzlich begrüßen: Nehmen Sie sich die Zeit, ein wenig mehr über Gelsenwasser, unser Leistungs-spektrum, Engagement und Umfeld zu erfahren. Wir würden uns freuen, darüber mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. An unsere treuen Leser geht an dieser Stelle ein besonderer Dank für ihr Interesse. Schön, dass Sie weiter dabei sind!

Sollten sich im Rahmen der umfänglichen Aktu-alisierung Fehler in die Adressdaten eingeschli-chen haben, teilen Sie mir dies doch bitte mit.

Herzlichst

Antje Antoni

Page 3: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

03HINTERGRUND | Wasserwirtschaft

Im Koalitionsvertrag ist der Plan angedeutet, eine Vergabe der kom-munalen Abwasserentsorgung an die sondergesetzlichen Wasser-verbände (z. B. Emschergenossenschaft, Lippeverband etc.) zu-künftig ohne Ausschreibung zuzulassen. Noch vor zehn Jahren hatte eine frühere rot-grüne Landesregierung eine solche Privile-gierung einer kleinen Anbietergruppe abgelehnt. Obwohl sich die Rahmenbedingungen im Abwassersektor seither kaum verändert haben, will man nach aktuellem Stand bei einer Kanalkaufofferte ermöglichen, dass Kommunen die Verbände ohne vorgeschalte-ten Wettbewerb mit der örtlichen Abwasserbeseitigung betrauen.

Die Nachteile einer solchen Regelung sind gravierend. Zum einen würden die Kommunen ihre Entscheidungshoheit verlieren: Wäh-rend bei kommunalen Unternehmen die Gesellschafterstellung eine Mitbestimmung der Städte und Gemeinden garantiert, ist dies bei den Strukturen eines Wasserverbandes faktisch unmöglich.

Auch wirtschaftlich ergibt die Übertragung der Abwasserkanä-le wenig Sinn; als einmalige Zahlung ist die Wirkung des Kanal-verkaufs auf den kommunalen Haushalt meist kurzfristig und nur scheinbar entschuldend. Für die Verbraucher wäre das Gesamtge-schehen nicht transparent; stets schwänge der Verdacht der be-wussten Bildung von „Schattenhaushalten“ mit.

Wenn man dennoch will, dass die sondergesetzlichen Verbände – neben ihren originären Aufgaben – auch die Sammlung und Fort-leitung kommunalen Abwassers übernehmen, so muss man allen Abwasserunternehmen unabhängig von der Rechtsform gleiche Chancen eröffnen.

Die Teilnahme möglichst vieler Unternehmen an einer kommunalen Ausschreibung ist für die Städte und Gemeinden in jedem Fall von Vorteil. Durch den Vergleich der in einem transparenten Verfahren vorgelegten Angebote kann die geeignetste Lösung gewählt wer-den. Wer den Verbraucherschutz ernst nimmt, muss heute gesetz-liche Grundlagen dafür schaffen, dass auch im Bereich Abwasser transparente, nachvollziehbare Leistungs- und Kostenstrukturen entstehen. Dies wird nur durch einen fairen Wettbewerb aller mög-lichen Modelle gewährleistet.

Ansprechpartner: Dr. Arnt BaerGrundsatzfragenTel.: 0209 [email protected]

KONTRA KANALKAUFOFFERTELandesregierung plant Einschränkung im Abwasserwettbewerb

In Düsseldorf arbeitet die Landesregierung derzeit an der Novellierung des Landeswassergesetzes. Neben begrüßenswerten Maßnah-men zum Gewässerschutz geht es auch um die sog. Kanalkaufoff erte sondergesetzlicher Wasserverbände, die für Kommunen wie Verbraucher mit erheblichen Nachteilen verbunden wäre.

Die lange erwartete Novelle des Landeswassergesetzes hat viele off ene Fragen zur Trinkwasserver- und Abwasserentsor-gung im Sinne von Kommunen und Bürgern beantwortet. Die „Kanalkaufoff erte“ stellt hier jedoch keine zufrieden-stellende Lösung dar.

Page 4: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

04 TITELTHEMA

EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNENNeues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System

Das Thema Energie ist in den letzten Jahren so präsent wie nie zuvor. Die zunehmend dezentrale Erzeugung und die gezielte Minderung des Energieverbrauchs gewinnen für Unternehmen und Kommunen an Bedeutung. Hohe Verbräuche belasten mit entsprechenden Kosten; neue Gesetze und Richtlinien steigern die Anforderungen an Technik, Arbeitsprozesse und Management. Energieeffi zienz ist zu einem wirtschaftlichen Kriterium geworden, das über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ebenso mitentscheidet wie über die nachhaltige Stabilität kommunaler Haushalte. Letztere sind seit dem 1. Januar 2014 zusätzlich gefordert: Die europäische Energieeffi -zienzrichtlinie sieht vor, jährlich 3 % der Gebäudefl äche öff entlicher Einrichtungen energetisch zu sanieren.

Komplexe AufgabenstellungIn öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen sind in der Regel zahlreiche Ansatzpunkte für Einsparungen vorhanden – bei Ener-gieanlagen, Energieverbrauchern und Produktionsprozessen, in der Arbeitsorganisation sowie bei den Lieferverträgen. Die Aus-schöpfung dieser Potenziale verlangt ein breit gefächertes Know-how, ein systematisches Vorgehen und tragfähige Finanzierungs-konzepte. Neben dem Tagesgeschäft ist es in den Organisationen schwer realisierbar, sich umfassend mit dem Thema Effi zienz aus-einanderzusetzen und so in vollem Umfang von den Vorteilen zu profi tieren.

Unterstützung mit SystemGenau hier setzt Gelsenwasser mit Energiedienstleistungspaketen an, die auf die individuellen Ansprüche der unterschiedlichen Ak-teure abgestimmt sind. Bereits im Einsatz ist eine Paketlösung für die Kundengruppe Gewerbe- und Industriebetriebe. Kommunen bedürfen wegen ihrer besonderen Gebäude- und Nutzungsstruk-turen einer speziellen Vorgehensweise. Um eine für sie geeignete Lösung umzusetzen, führt Gelsenwasser in der zweiten Jahreshälf-te ein technisch innovatives Pilotprojekt durch.

Dieses Team steht für Energieeffi zienz (v. l.): Uwe Haferkamp, Dr. Berthold Hambach (Leiter), Matthias Bogenstahl, Martin Holländer, Benedikt Quinkert, Dr. Agnes Janda, Barbara Ransiek (nicht im Bild)

Page 5: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

Foto

: © v

isdi

a/Fo

tolia

05TITELTHEMA

Die Grafi k veranschaulicht das Vorgehen für Industrie- und Gewer-bebetriebe. Eine vierstufi ge, modular aufgebaute System lösung un-terstützt sie wirkungsvoll dabei, ihre Energiebilanzen zu optimieren. Berücksichtigt sind alle zentralen Projektphasen – von der Analy-

se bis hin zur Realisierung geeigneter Maßnahmen; zusätzlich kann ein Energiemanagementsystem implementiert werden. Alle Module sind einzeln oder als Systemlösung nutzbar.

Gezielter Know-how-TransferDer Kunde profi tiert von den interdisziplinären Kompetenzen des Gelsenwasser-Teams. Fachspezifi sche Aufgaben wie

» Erstellen von Mess- und Zählerkonzepten, » Planen und Einbauen individueller Wärmelösungen, » Realisieren dezentraler Energie erzeugung, » Steuern und Störungsmanagement durch moderne Gebäudeleittechnik,

» Spezialfragen zur Effi zienzsteigerung industrieller Abwasseranlagen

können qualifi ziert aus einer Hand gelöst werden. Den Verantwort-lichen auf Kundenseite steht dabei immer ein persönlicher An-sprechpartner zur Verfügung, der den Prozess in den gewählten Modulen begleitet. Defi nierte Ziele, eine fortlaufende Dokumentati-on und Erfolgskontrollen sorgen für nachvollziehbare Abläufe und Ergebnissicherheit. Auf Wunsch prüft Gelsenwasser auch, ob öf-fentliche Förderungen genutzt werden können, und schlägt geeig-nete Finanzierungsmodelle vor.

Die Energiedienstleistungspakete sind ein Angebot von GELSENWASSER+,

dem neuen Service-Label von Gelsenwasser. Darunter werden zukünftig wei-

tere Systemlösungen zur Verfügung gestellt, die Kommunen sowie Industrie

und Gewerbe bei der Bewältigung zentraler Aufgaben in den Bereichen Was-

ser, Abwasser und Energie effi zient unterstützen.

ENERG IEM A N AG EMEN TSYSTEMA N A LY S E

Mess- und Zählerkonzepte

Energie-Monitoring und -Controlling Energievertrags-Controlling

Wirtschaftli

ch

keits

anal

ysen

Konzeptio

nier

ung

POTENZIALE K

ONKRET

ISI E

REN

Energiebeschaffung

Betrieb (Steuern und Regeln)

Planung und Bau

PO

TENZ IALE REAL IS IEREN

E N E R G I E A U D I T

Page 6: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

06 TITELTHEMA

Kompetente UmsetzungWährend sich die Kunden auf die Anforderungen des Tagesge-schäfts konzentrieren, kümmert sich Gelsenwasser um die He-rausforderungen der Energieoptimierung. Dabei werden die be-trieblichen Belange immer berücksichtigt und vor Ort vorhandenes Energie-Know-how selbstverständlich genutzt. Gelsenwasser kann auf langjährige Praxiserfahrungen zurückgreifen und auf-grund des eigenen Engagements in Forschung und Entwicklung auch die Eignung innovativer Technologien fundiert beurteilen.

Vorteile im ÜberblickIm Ergebnis profi tieren die Partner von vielfältigen ökonomischen und ökologischen Effekten: » Transparenz von Energieverbräuchen, Kostentreibern und Gesamtenergiekosten

» Verbesserung der Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit bei zunehmender Planungssicherheit

» Optimierung energierelevanter Arbeitsabläufe » kosten- und strukturoptimierte Energiebeschaffung » Nutzung von Entlastungstatbeständen bei EEG-Umlage und Strom-/Energiesteuer

» Freisetzung von Kräften für Kernaufgaben » Imagegewinn

30% 30%

70%

ENERGIEEFFIZIENZPOTENZIALE bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien

Wirtschaftliche Einsparpotenziale in % (Quelle: dena Deutsche Energieagentur)

BeleuchtungWärmever-

sorgung

Kälte- und Kühlwasser-

anlagen

TITELTHEMATITELTHEMAWO LIEGEN DIE GRÖSSTEN CHANCEN?

SCHLÜSSELBEREICHE ENERGETISCHER OPTIMIERUNGIn Modul 2 „Potenziale konkretisieren“ werden sieben Bereiche unter-

sucht, die für den Energieverbrauch oder die verbrauchsunabhängigen

Energiekosten von besonderer Relevanz sind. Sie bilden die Basis für die

Entwicklung konkreter Maßnahmenempfehlungen.

FOKUS ENERGIEVERBRAUCH » Wärme-/Kälte-/Klimaanlagen können die Energiebilanz einer Liegen-

schaft maßgeblich beeinfl ussen; die benötigte Prozess wärme hat daran

oft einen überproportionalen Anteil.

» Kraft-Wärme-Kopplung ist eine sinnvolle Option bei hohem Bedarf an

Wärme und Strom. Blockheizkraftwerke (BHKW) stellen beides zeit-

gleich direkt vor Ort für die Eigenversorgung bereit und sind mit Brenn-

stoffnutzungsgraden von bis zu 90 % äußerst effi zient.

» Regenerative Energien wie biogene Brennstoffe, Fotovoltaik, Solar-

thermie und Windkraft tragen zur Kostensenkung bei und helfen bei der

Erfüllung gesetzlicher Aufl agen gemäß EEG, EEWärmeG sowie KWKG.

» Gebäudeleittechnik-Systeme überwachen und regeln Energieversor-

gungs-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen und sorgen für einen

möglichst effi zienten Betrieb.

» Produktions- und Produktionsnebenanlagen weisen aufgrund

ihres hohen Energiebedarfs regelmäßig relevante Optimierungs-

potenziale auf. So entfallen z. B. bei Anlagen zur Abwasserbehandlung

oder Aufbereitung spezieller Wasserqualitäten 10 – 30 % der

Betriebskosten auf den Stromverbrauch und/oder den Chemikalien-

einsatz.

FOKUS ENERGIEKOSTEN » Energiebeschaffung: Entgelte und Preismodelle werden heute

individuell ausgehandelt. Da sie zunehmend an die aktuellen Preise der

Energiebörsen gebunden sind, ergeben sich je nach Einkaufszeitpunkt

Preisschwankungen von bis zu 15 %.

» Lastmanagement: Lastspitzen beim Strom- bzw. Gasbezug sind ein zent-

raler Kostenfaktor. Unter Berücksichtigung der konkreten Arbeitsabläufe

entwickelt ein Lastmanagementsystem Maßnahmen, die Lastspitzen und

damit den Leistungspreis reduzieren helfen.

Foto

: © C

arda

f/Fo

tolia

Page 7: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

GŁOGÓW AUF ZAKEN

Kläranlagen-Analyseverfahren zeigt beste Lösung

Die Gelsenwasser-Beteiligung PWiK w Głogówie sp. z o. o., ein polni-sches Ver- und Entsorgungsunternehmen, reinigt das Abwasser von rd. 97.000 Einwohnern. Aufgrund verschärfter Einleitanforderungen muss die Verfahrenstechnik der Kläranlage angepasst werden. Zur verfahrenstechnischen und energetischen Bewertung der geplanten Maßnahmen kam das von Gelsenwasser mitentwickelte Tool „Zeitef-fi ziente Analyse von Kläranlagen“ (ZAKEN) zum Einsatz. So ließen sich Optimierungspotenziale identifi zieren, die bei geringem Aufwand langfristig die Betriebskosten senken helfen.

Im Jahr 2001 neu errichtet und in Betrieb genommen, besteht die Klär-anlage Głogów im Wesentlichen aus einer mechanischen Vorreinigung sowie einer zweistraßigen Belebung mit je einem Becken zur biologi-schen Phosphorelimination (BioP), einer Denitrifi kation und einer Nit-rifi kation. Alle Belebungsanlagen sind Umlaufbecken; der anfallende Schlamm wird in zwei Faultürmen stabilisiert und das dabei entstehen-de Klärgas zur Eigenstromversorgung genutzt. Eine erste Sichtung der Betriebsdaten zeigte, dass die Anlage sehr effi zient arbeitet. Nach dem Energiecheck wären nur 13 % der deutschen Kläranlagen der Größen-klasse 4 besser.

Aufgrund der hohen und weiter steigenden Auslastung muss die An-lage bei Stickstoff die Grenzwerte der Größenklasse 5 einhalten – in Polen 10 mg/l Gesamtstickstoff. Dazu ist eine Vergrößerung des Deni-trifi kationsvolumens zulasten der BioP geplant, was zu einem erheb-lichen Mehrverbrauch an Fällmitteln führt. Die verfahrenstechnische und energetische Analyse mit ZAKEN bestätigte im Grundsatz dieses Vorgehen; zugleich zeigte sie mithilfe verschiedener Simulationsvarian-ten auf, wie geringfügige Investitionen in zusätzliche Mess- und Rege-lungstechnik den Energieverbrauch für die Belüftung um 20 % sinken und einen um 80 % geringeren Fällmittelanstieg erwarten lassen. Die

Dokumentation mit konkreten Handlungsempfeh-lungen wurde dem Betreiber übergeben.

07

Ansprechpartner: Stefan HurzlmeierAbwasserprojekte/VerfahrenstechnikTel.: 0209 [email protected]

LEISTUNGEN | Anlagenmodernisierung

Ansprechpartner: Dr. Berthold HambachEnergietechnikTel.: 0209 708-627energieeffi [email protected]

Infoservice zum PaketAusführliche Informationsmaterialien zum modularen Ener-giedienstleistungspaket werden auf Anfrage gern zur Ver-fügung gestellt. Interessenten bietet Gelsenwasser außer-dem ein kosten loses und unverbindliches Erstgespräch an.

NACH D IN EN ISO 9001 :2008

für den Bereich „Technische Dienstleistungen, Planung und Bau so-

wie Betriebsführungen in der Wasser-, Abwasser- und Energie technik“

zertifi ziert

30% 30%

ENERGIEEFFIZIENZPOTENZIALE bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien

Pumpen-systeme

Lüftungs-anlagen

TITELTHEMA

Page 8: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

08 EXTRA | Engagement

CHANCE FÜR JUGENDLICHE OHNE PERSPEKTIVEGELSENWASSER engagiert sich im JOBLINGE-Programm

Etwa 8 %* der jungen Erwachsenen in Deutschland finden keinen Einstieg in eine Berufsausbildung – das Ruhrgebiet ist mit einer Quote von über 10 %** noch stärker betroffen. JOBLINGE ist eine Initiative, die Menschen und Institutionen mobilisiert, sich mit ihren jeweiligen Kompetenzen einzubringen, um Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das Programm ist ausgesprochen effektiv – 65 % der Teilnehmer, insbesondere gering qualifizierte Jugendliche, gelingt die Aufnahme in ungeförderte Ausbildung oder Arbeit. Seit 2014 gibt es JOBLINGE auch in Gelsenkirchen. Gelsenwasser ist von dem Konzept überzeugt und will den neuen Standort gemeinsam mit anderen Unternehmen und der Stadt mitgestalten und voranbringen.

Anfang des Jahres eröffnete mitten in der Fußgängerzone die Gel-senkirchener Niederlassung der Joblinge gAG Ruhr. Unterstützt durch lokale Arbeitgeber und ehrenamtliche Mentoren, will man jährlich 45 jungen Menschen zu Ausbildung und Arbeit verhelfen. Angesprochen sind 16- bis 24-Jährige, die aufgrund ihres Lebens-laufs schlechte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung haben. Für die Aufnahme in das Programm sind Eigeninitiative und der Wille, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, gefordert. Über mehrere Monate können sich die Joblinge dann in einem der als Kooperationspartner engagierten Betriebe für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz qualifizieren und werden dabei kontinuierlich von einem persönlichen Mentor begleitet.

Das Programm im ÜberblickZunächst wirken die Joblinge in gemeinnütziger Projektarbeit mit und können dabei ihre Motivation unter Beweis stellen. Gleich-zeitig lernen sie die einzelnen Etappen und Anforderungen des Programms kennen. Im nächsten Schritt arbeiten die Teilneh-mer in Kleingruppen heraus, welche Anforderungen verschiede-ne Jobs stellen, welche Stärken sie selbst haben und welcher Beruf zu ihnen passen könnte. In praxisorientierten Workshops trainieren sie Fähigkeiten wie Kommunikation, Konfliktverhalten, Teamwork oder Selbstorganisation. Es folgt eine sechs- bis acht-wöchige Praktikumsphase, in der die Jugendlichen bei einem oder mehreren der JOBLINGE-Kooperationspartner neue Beru-fe kennenlernen und ihre Berufswahl festigen; die Erfahrungen

JOBLINGE ist eine gemeinnützige Initiative der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group und der Eberhard von Kuen heim Stiftung der BMW AG. Ausführli-che Informationen zu Geschichte, Arbeits-weise und Ergebnissen sowie zur Arbeit am Standort Gelsenkirchen finden Sie im Internet unter www.joblinge.de.

Schalke 04 ist ein weiterer Partner der Joblinge gAG Ruhr. Zur Eröffnung des Stand-orts in Gelsenkirchen am 2. April 2014 vertrat Ex-Profi Olaf Thon den Fußballverein.

* Statista, Stand Mai 2014 ** Regionalverband Ruhr, Stand Oktober 2013

Page 9: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

09

und Eindrücke aus dem betrieblichen Alltag werden in begleitenden Trainings und Nachhilfe angeboten aufgearbeitet und so Lerneffekte vertieft. Ein ergänzendes Kul-tur- und Sportangebot eröffnet die Möglichkeit, eigene Talente zu entdecken und als Gruppe zusammenzuwachsen.

Letzte Etappe ist dann das zweimonatige sog. Bewerbungspraktikum bei einem der JOBLINGE-Kooperationspartner. Können sich beide Seiten im Anschluss eine weitere Zusammenarbeit vorstellen, erhält der Jobling einen Ausbildungs- oder Anstellungs-vertrag. Während der gesamten Programmdauer stehen die persönlichen Mentoren und das lokale JOBLINGE-Team den jungen Leuten zur Seite und unterstützen sie ganz individuell. Auch nach einer Anstellung begleitet ein Koordinator aus dem Stand-ortteam in engem Kontakt mit Jobling und Unternehmen die weitere Entwicklung.

Vielseitige GELSENWASSER- BeteiligungGelsenwasser unterstützt die Initiative mit Praktikums- und Ausbildungsplätzen so-wie finanziellen Mitteln. Bisher haben sieben Joblinge in verschiedenen Unterneh-mensbereichen Praktika durchlaufen. Zusätzlich engagieren sich derzeit acht Mit-arbeiter freiwillig als Mentoren. Sie wurden in Trainings auf ihre Aufgabe vorbereitet und stehen in ihrer Freizeit in engem Austausch mit „ihrem“ Jobling. Sie ermutigen, wenn es mal hakt, geben Berufserfahrung weiter und leisten praktische Hilfestellung, die den Jugendlichen in ihrem persönlichen Umfeld häufig fehlt. Die Erfahrungen mit dem Programm sind durchweg positiv und tragen erste Früchte: Drei Joblinge ha-ben am 1. August 2014 die Ausbildung zum Anlagenmechaniker bzw. zur Kauffrau für Dialogmarketing begonnen.

Gelsenwasser-Vorstand Henning R. Deters begründet das Engagement des Unter-nehmens so: „Es geht vor allem um das Miteinander der Stadt, der Unternehmen und der vielen engagierten Unterstützer. Das ist eine besondere Stärke der Region. Da-rüber hinaus wollen und müssen wir auch in Zukunft Fachkräfte ausbilden. Die Job-linge beweisen Durchhaltevermögen und sind motiviert, sich selbst eine Perspektive zu schaffen. Es wäre kurzsichtig, dieses Potenzial nicht zu fördern und zu nutzen. Es ist eine Bereicherung für den Wirtschaftsstandort Gelsenkirchen.“

Ansprechpartnerin: Heike PawlowskiPersonal und Zentrale AufgabenTel.: 0209 [email protected]

EXTRA | Engagement

Cem Kiris (18), Jobling, Praktikum im Rohrnetzbetrieb

„Früher in der Schule ist die Zeit nie rumge-gangen, hier vergeht sie quasi im Flug. Ich will mit den Händen arbeiten und darf hier überall mit anpacken. Es ist toll, die älteren Mitarbeiter erklären mir alles ganz genau.“

Heinz Zymny (65), Mentor, pensionierter Mitarbeiter aus der Zählerwerkstatt

„Ich wollte nicht einfach so aus dem Be-trieb verschwinden. Jetzt bleibe ich in Kontakt und unterstütze Cem mit mei-ner Erfahrung. Und der Erfolg gibt uns Recht – Cem hat bei Gelsenwasser zum 1. August 2014 eine Ausbildung als Anla-genmechaniker begonnen. Das macht alle Beteiligten glücklich!“

Aysegül Karaman (21), Jobling, Praktikum im Kunden-Servicecenter

„Ich suche seit vier Jahren einen Ausbil-dungsplatz. Allein wäre ich auf den Be-reich Dialogmarketing nicht gekommen. JOBLINGE hat mir sehr geholfen.“

Thorsten Flügel (44), Leiter Kunden- Servicecenter bei Gelsenwasser

„Viele Jugendliche fallen bei Bewerbun-gen direkt durchs Raster, weil sie z. B. in der Schule durch Fehlzeiten aufgefallen sind oder zwischendurch mal gar nichts gemacht haben. Das muss aber nicht hei-ßen, dass ihnen Befähigung oder Motiva-tion fehlen. Lebensläufe verlaufen nun mal nicht immer ganz gerade.“

Oliver Tapken (46), Koordinator, Joblinge gAG Ruhr, Standort Gelsenkirchen

„Ohne Eigeninitiative geht es nicht. Noten spielen für uns keine entscheidende Rolle, wohl aber der Wille.“

Thilo Augustin (53), Mentor, Vertriebsleiter

„Der Kontakt zu Tolga ist eine echte Berei-cherung. Ich bekomme einen ganz neuen Blick auf die Situation der ‚gestrandeten’ jungen Leute und die Probleme, mit de-nen sie zu kämpfen haben. Ganz nebenbei lerne ich eine andere Kultur näher kennen. Das ist spannend!“

Page 10: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

10

UMWELTSCHONEND UND WIRTSCHAFTLICHGELSENWASSER nutzt Berstlining zur Erneuerung von Rohrleitungen

Um Versorgungsleitungen zu erneuern bzw. zu sanieren, wendet Gelsenwasser nach Möglichkeit grabenlose Verlegeverfahren an. Eine Variante ist das sog. Berstlining, das zum Einsatz kommt, wenn das neue Rohr eine gleiche oder größere Dimension hat als das bisherige. Dank eines zusätzlichen Schutzrohrs kann das Verfahren neuerdings auch für die bei Gelsenwasser verwendeten Materialien eingesetzt werden.

Grabenlose Rohrverlegeverfahren haben im Vergleich zu einer of-fenen Bauweise viele Vorteile. Straßen und Gehwege müssen in wesentlich geringerem Umfang aufgebrochen werden; eine neue Leitungstrasse mit entsprechenden zusätzlichen Aufgrabungen entfällt. So werden Vorgärten und Grünanlagen geschont und Stö-rungen des Straßen- und Lieferverkehrs ebenso minimiert wie die Belästigung durch Lärm, Staub und Abgase. Hinzu kommt eine deutlich verkürzte Bauzeit. Gewinner sind Anwohner, Umwelt und nicht zuletzt die Auftraggeber, da sich Kosteneinsparungen von bis zu 30 % realisieren lassen.

Mit dem sog. Berstlining greift Gelsenwasser seit diesem Jahr auf ein weiteres grabenloses Verfahren zurück, das immer dann zum Zuge kommen kann, wenn bei der Erneuerung von Leitun-gen der gleiche oder ein größerer Rohrquerschnitt eingebracht werden muss.

Berstlining in der AnwendungNach Aushub einer Start- und einer Zielbaugrube wird in Erstere eine Berstmaschine eingesetzt, die hydraulisch ein Berstgestänge aus Stahl durch die vorhandene Leitung schiebt. In der Zielgrube

werden ein Berstwerkzeug und ein Schutzrohr am Gestänge mon-tiert. Das Berstwerkzeug besteht aus einem konisch zulaufenden, mit Schneidmessern behafteten hochfesten Stahlkörper. Beim Zu-rückziehen schneidet (birst) es die alte Leitung auf und verdrängt die dabei entstehenden Scherben in das umliegende Erdreich. So wird der Weg frei für das dahinter gezogene Schutzrohr aus Poly-ethylen (PE), in das im nächsten Schritt mit dem bewährten Gel-senwasser-Rohreinzugsverfahren das eigentliche Produktenrohr (ebenfalls aus PE) eingebracht wird. In der Vergangenheit gab es Bedenken, dass die Scherben, die beim Bersten der Altleitung ent-stehen, das Produktenrohr beschädigen könnten. Durch die Um-mantelung mit dem Schutzrohr ist es nun dauerhaft geschützt und stellt die Wasserversorgung wieder langfristig sicher.

LEISTUNGEN | Rohrnetz

Ansprechpartner: Andreas PalmBetriebsdirektion RecklinghausenTel.: 02361 [email protected]

Besonders kostengünstig und umweltschonend ist das Berstlining-Verfahren für den grabenlosen Leitungsbau.

AltrohrSchutzrohr

Page 11: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

Projektdaten

Länge Kastenprofil: rd. 528 mBodenaushub: rd. 11.600 m³Neu zu verlegende Stahlbetonrohre (DN 2000, DN 1800 und DN 500): rd. 170 m Kanalgraben: Gleitschienenverbau

INVESTITIONEN (1. und 2. Bauabschnitt): 4 Mio. €

Ansprechpartner: Stefan Garriß Fachbereich Abwasser Tel.: 0209 708 -1990 [email protected]

Eine nicht alltägliche Baumaßnahme für die AGG: ein Kastenprofil von 2,60 x 2,60 m

ABWASSER SPEZIAL | September 2014

ZURÜCK ZUR NATURNeuer Abwasserkanal schafft Entflechtungsmöglichkeit

„Entflechtung Dorfgraben“ heißt das Kanalbauprojekt, das die Abwassergesellschaft Gelsen­kirchen  mbH (AGG) zurzeit im Stadtteil Gelsenkirchen­Buer in zwei Bauabschnitten realisiert. Mittelfristig möchte das Gelsenwasser­Beteiligungsunternehmen erreichen, dass die Bäche im Projektgebiet durchgängig von der Kanalisation getrennt werden und wieder Reinwasser führen.

Das Projektgebiet liegt im Norden der Stadt Gel-

senkirchen und grenzt an ein Naturschutzge-

biet. Hier sind einige Oberläufe im Einzugsgebiet

von Picksmühlenbach und Pawigbach – wie z. B.

der Dorfgraben – nicht durchgängig mit den un-

terhalb liegenden Gewässern verbunden, son-

dern fließen in die Mischwasserkanalisation. Eine

Machbarkeitsstudie zur angestrebten Entflech-

tung ergab, dass die Anbindung des Dorfgrabens

an den Picksmühlenbach aufgrund nennenswer-

ter Wassermengen Priorität haben sollte.

Entflechtung per NeubauDie Planungsarbeiten begannen im Jahr 2006.

Neben der AGG waren die Lippe Wassertech-

nik GmbH, die Hydro-Net GmbH, die Dr. Rolf

Pecher AG und das geologie:büro aus Gelsen-

kirchen beteiligt; hinzu kam eine ökologische

Baubegleitung wegen der teilweisen Projekt-

lage im Naturschutzgebiet. Zentrale Maßnahme

ist die Errichtung eines neuen, leistungsoptimier-

ten Abwasserkanals als Abwasserhauptsammler

für den Stadtteil Buer. Ausgeführt als Stahlbeton-

rahmenprofil (Kastenprofil) mit den Abmessun-

gen 2,60 / 2,60 m bzw. 2,40 / 2,80 m, führt er das

Abwasser der unweit nördlich gelegenen Kläran-

lage zu. Von den beiden vorhandenen Leitungen

wird eine entfallen und die andere zukünftig das

Reinwasser des Dorfgrabens dem Picksmühlen-

bach zuleiten.

Planmäßiger Baufortschritt Der Kanalbau begann im September 2013 und

wird zunächst bis Juni 2015 andauern Eine Be-

sonderheit ist die Querung einer Trinkwasser-

leitung der GELSENWASSER AG (DN 500), die

im Kreuzungsbereich eine neue Lage erhält.

Dazu erfolgen im Scheitel des Kastenprofils in

einem Schutzmantelrohr DN 600 aufwendige

Schweißarbeiten unter Bauleitung der GELSEN-

WASSER  AG. Die enge Zusammenarbeit aller

Beteiligten trägt wesentlich zum schnellen und

reibungslosen Fortschritt des Projekts bei.

Im Anschluss wird in einem dritten Bauabschnitt

eine weitere Rohrleitung mit dem Durchmesser

DN 2000 als Fortsetzung des Kastenprofils ver-

legt und das Gewässer umschlossen.

Ansprechpartner: Jaroslaw Pakula Abwassergesellschaft GelsenkirchenMail: [email protected].: 0209 169-6341

Page 12: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

ABWASSERENTSORGUNG BAD KARLSHAFENAWS-Erfolgsbilanz nach zehn Jahren Betriebsführung

Alle Erwartungen hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Engagement erfüllt: Das ist die Bilanz nach zehn Jahren Public Private Partner­ship im Bereich der Abwasserentsorgung in Bad Karlshafen. Im Jahr 2002 hatte die Stadt in einem EU­weiten Ausschreibungsverfahren einen Partner zur Übernahme von Dienstleistungen in der Wasserver­ und Abwasserentsorgung gesucht und sich am 29. Januar 2003 für die Bietergemeinschaft Gelsenwasser/EAM­Wasserversorgung entschieden. Rückwirkend zum 1. Januar 2003 übernahm die 100 %ige Gelsenwasser­Tochter AWS GmbH für eine Laufzeit von 25 Jahren das operative Geschäft.

Anspruchsvolle Aufgaben2002 sah sich die Stadt Bad Karlshafen mit um-

fangreichen Anforderungen konfrontiert, um lang-

fristig eine ordnungsgemäße Wasserver- und Ab-

wasserentsorgung sicherzustellen. Sie musste die

sog. Eigenkontrollverordnung von 2000 umsetzen

sowie Auflagen der Genehmigungsbehörde erfüllen,

die den Neubau einer Kläranlage einschlossen. Da

weder ein Tiefbau- noch ein Stadtentwässerungs-

amt vorhanden war, beschloss die Stadt, mit einem

privatwirtschaftlichen Partner zusammenzuarbeiten.

Im Rahmen der Ausschreibung setzte sich Gelsen-

wasser/EAM mit einem maßgeschneiderten Konzept

gegen elf Mitbewerber durch.

Die Vertragslaufzeit beträgt 25 Jahre; zum verein-

barten Leistungsumfang gehörte neben der techni-

schen und kaufmännischen Betriebsführung auch

die Errichtung einer neuen Zentralkläranlage in Bad

Karlshafen (Ausbaugröße: 7.800 EW). Außerdem

sollte eine Abwasserüberleitung von der alten Klär-

anlage Helmarshausen zur Zentralkläranlage gebaut

werden und das Wasserwerk Niederau eine neue

Steuerungstechnik erhalten.

Leistungsstarke Erneuerung Alle im Rahmen der Ausschreibung definierten Maßnahmen wurden fristgemäß um-

gesetzt. Die neu zu errichtende Kläranlage, auf Vorschlag von AWS als Sequen-

cing-Batch-Reactor-Anlage (SBR) konzipiert, ging nach nur einjähriger Bauzeit im

Oktober 2004 in Betrieb. Mit Fertigstellung der Abwasserüberleitung vom Ortsteil

Helmarshausen nach Karlshafen im Juni 2005 wurde die Zentralkläranlage mit im

Mittel nun 5.500 EW belastet. Seit Inbetriebnahme kam es weder zu Überwachungs-

wertüberschreitungen noch zu nennenswerten Störungen. Die SBR-Technologie hat

sich erwartungsgemäß rundum bewährt, weil sie erlaubt, flexibel auf die durch den

Fremdenverkehr bedingten saisonalen Schwankungen von Abwassermenge und -zu-

sammensetzung zu reagieren.

Umfassende InstandsetzungIm Rahmen einer Gesamtkonzeption wurden für das stark sanierungsbedürftige,

ca. 49 km lange Kanalnetz Prioritäten festgelegt. Auf dieser Basis gelang es AWS

in den letzten zehn Jahren, durch schrittweise Erneuerung und Instandsetzung die

wesentlichen Schäden zu beseitigen. Darüber hinaus wurden auch Erschließungen

durchgeführt, sodass nun 97 % der ca. 3.800 Einwohner an die zentrale Kanalisa-

tion angeschlossen sind. Diese sowie künftige Leistungen im Bereich der Kanalnetz-

erneuerung bzw. -optimierung sind vertraglich nicht festgelegt; da das Anlagever-

mögen nach wie vor der Stadt gehört, müssen die politischen Entscheidungsträger

von der Notwendigkeit solcher Maßnahmen überzeugt werden, damit im städtischen

Haushalt die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Dass dies in Bad Karlshafen

in jedem Bedarfsfall gelingt, ist auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit und das

wechselseitige Vertrauen zurückzuführen.

Luftbild Kläranlage Bad Karlshafen

AWS­Team Bad Karlshafen (v. l.): Harald Diel, Mike Knauer, Reiner Deisel, Markus Hütte und Bernhard Schneider

Page 13: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

Hohe Standards bei Qualität und Sicherheit Mit Beginn der Betriebsführung im Jahr 2003

übernahm AWS die drei bisherigen Mitarbeiter

des Wasser- und Abwasserbereichs der Stadt

Bad Karlshafen und stellte zusätzlich einen Be-

triebsingenieur als Betriebsleiter ein. Mit dieser

Belegschaft wurde der Wasser- und Abwasser-

betrieb so weiterentwickelt, dass er heute in vol-

lem Umfang den technischen, gesetzlichen und

kaufmännischen Standards entspricht. Das ha-

ben externe Prüfungen durch DWA und DVGW im

Rahmen des Technischen Sicherheitsmanage-

ments (TSM) bestätigt; die Erstzertifi zierung er-

folgte 2006 und wurde 2012 erneuert.

Kontinuierliche Optimierung In enger Abstimmung mit der Stadt wird AWS

auch zukünftig alle erforderlichen Maßnahmen

treffen, um den erreichten Standard aufrechtzu-

erhalten. In diesem Jahr z. B. muss die Kläranla-

ge aufgrund verschärfter Einleitkriterien um eine

chemische Phosphatelimination nachgerüstet

werden. Bei dieser Gelegenheit erfolgt auch eine

teilweise Erneuerung der inzwischen zehn Jahre

alten Prozessleittechnik.

TSM­Urkundenübergabe auf der Kläranlage Bad Karlshafen (v. l): Bürgermeister Ullrich Otto, Mike Knauer, Dr. Wolfgang van Rienen (Geschäftsführer DVGW NRW), Jochen Krüger (Geschäftsführer AWS)

Abwasserentsorgung in Zahlen

» ca. 3.800 Einwohner

» 3 gewerbliche Mitarbeiter

» 1 Betriebsleiter

» 1 Kläranlage (7.800 EW)

» 8 Sonderbauwerke (RÜB)

» 6 Pumpstationen

» 49 km Kanalnetz

Kanalbaumaßnahmen im Überblick

Jahr Neubau Inliner2005 1.737 m –

2006 228 m –

2007 – 499 m

2008 633 m –

2009 – –

2010 – 674 m

2011 870 m –

2012 294 m –

2013 248 m –

gesamt 4.010 m 1.173 m

Basiskennzahlen Kläranlage

Jahr Zulauf (m³) Strom (kWh)2005 372.959 147.045

2006 417.427 183.129

2007 525.374 185.225

2008 394.911 172.082

2009 381.436 170.663

2010 356.379 176.101

2011 342.654 167.576

2012 361.468 163.357

2013 327.489 174.658

Ansprechpartner: Mike KnauerAWS GmbH, Betriebsstätte Bad KarlshafenTel.: 05672 [email protected]

BEREICHE TRINKWASSERVER- UND ABWASSERENTSORGUNG

BAD K ARLSHAFEN

VERTRAGLICH FESTGELEGTE GESCHÄFTSBEZIEHUNG

Übertragung aller Aufgaben

technische Betriebs-führung und Vorkaufs-recht auf Ingenieur-leistungen

kaufmännische Betriebs führung

Page 14: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

SCHMIEDESBACH WIEDERBELEBTErfolgreiches Renaturierungsprojekt der Stadtentwässerung Herne

Im Zuge der Industrialisierung des Ruhrgebietes verschwanden viele Wasserläufe aus unserer Wahrnehmung. Sie wurden kanalisiert und überwiegend zur Abwasserableitung genutzt. Bereits 2012 hat die Stadtentwässerung Herne (SEH) den Zulaufgraben Hibernia des Schmiedesbachs rena­turiert. Zwischen 2012 und 2014 wurde nun auch der Mittellauf wieder hergestellt – als weitgehend offener und erlebbarer Wasserlauf, der Tieren und Pflanzen einen durchgängigen Lebensraum bie­tet, der Naherholung dient und zugleich Kosten spart, da das saubere Regen­ und Grundwasser nicht mehr aufwendig in der Kläranlage gereinigt werden muss.

Der Zulaufgraben Hibernia speist sich aus Grund-

wasser der ehemaligen Kühlwasserbrunnen des

Flottmanngeländes und Regenwasser aus dem

Gewerbepark Hibernia. Bisher wurde dieses sau-

bere Wasser mit Schmutzwasser vermischt in die

Kanalisation abgeleitet; das aktuelle Projekt in-

tegrierte es in den natürlichen Wasserkreislauf.

Neben der hydraulischen Entlastung der Kana-

lisation galt es, das Gewässer erlebbar zu ma-

chen. Da die historische Trasse des Mittellaufs

aufgrund der engen Besiedlung nicht mehr zur

Verfügung stand, musste ein ca. 1.100 m langer

neuer Wasserlauf geschaffen werden. Bis auf we-

nige kurze Abschnitte ist es gelungen, diesen of-

fen zu gestalten. Dabei wurde das Gewässer u. a.

in einen vorhandenen Abenteuerspielplatz integ-

riert und lädt nun zum Spielen ein. Wird hier bei

Stark regen ein definierter Höchstpegel erreicht,

informiert eine automatische Wasserstandsmes-

sung direkt das Aufsichtspersonal.

Vom Spielplatz aus durchquert der Wasserlauf

einen Park, wo er zusätzlich durch das Regen-

wasser eines Baugebiets gespeist wird. Eine ge-

drosselte Zufuhr über ein Rückhaltebecken hilft,

Schäden zu vermeiden. Die Weiterführung erfolgt

verrohrt, da als Trasse nur eine Straße zur Ver-

fügung stand. Das Oberflächenwasser wird über

kleine Mulden am Straßenrand in den Wasserlauf

abgeleitet und dabei durch Versickerung natür-

lich gereinigt. Insgesamt wurden mit dem Herner

Renaturierungsprojekt 662.256 m³ / a Wasser aus

der Kanalisation entflochten, und es entstand ein

neuer, ca. 2.900 m langer Wasserlauf.

„Gracht Hibernia“: erlebbarer Wasserrückhalt

Der Zulaufgraben Hibernia ein Jahr nach Fertigstellung

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Markus LamberndStadtentwässerung HerneTel.: 02323 592 – [email protected]

Projektleitung

Dipl.-Ing. Markus Lambernd

Tel.: 02323 592-1331

[email protected]

Bauleitung

Dipl.-Ing. Zakariya Kaddoura

Tel.: 02323 592-1324

[email protected]

Kenndaten Zulaufgraben Hibernia

Gesamtlänge: 1.410 mOffener Verlauf: 1.210 mJahreswassermenge: 158.000 m³

Kenndaten Mittellauf Schmiedesbach

Gesamtlänge: 1.500 mOffener Verlauf: 1.070 mJahreswassermenge: 512.256 m³

Page 15: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

PARTNER | Gespräch 11

3 FRAGEN AN FRANZ-JOSEF MOORMANN

Bürgermeister der Stadt Kaarst

In Kaarst sind rd. 42.000 Men-schen und zahlreiche Gewer-bebetriebe zu Hause. Die Stadt

überzeugt mit ihrer Nähe zu Düsseldorf und zur Natur, einem ausgeglichenen Haushalt, vielfältigen kulturellen Angeboten und einer exzellenten Verkehrsanbindung. Mit Gelsenwasser verbindet Kaarst eine langjährige Partnerschaft: Seit 2001 sind beide zu gleichen Teilen an den Stadtwerken Kaarst (SWK) be-teiligt und verantworten die zuverlässige und sichere Erdgas-versorgung. Mit der Neuvergabe der Stromkonzession an die Stadtwerke ist 2013 ein weiteres gemeinsames Standbein hinzu-gekommen.

Kaarst ist eine prosperierende Stadt. Wie erklären Sie sich die anhaltend gute Konjunktur, während andere Kommunen über leere Kassen klagen?Wir achten in Kaarst traditionell auf einen soliden Haushaltsplan und nehmen nach einer vorbehaltlosen Risikobetrachtung nur das in Angriff, was wir uns tatsächlich leisten können. Unsere Pro-Kopf-Verschuldung ist extrem niedrig; Kassenkredit brauchen wir nicht. Für die örtliche Wirtschaft ist der Mittelstand prägend, er-gänzt durch einige große Firmen. Der aktiven Wirtschaftsförde-rung dient das neue Gewerbegebiet „Kaarster Kreuz“, für dessen Verkehrserschließung wir Ende Oktober den ersten Spatenstich setzen. IKEA wird an diesem neuen Standort bei uns seinen „ Sustainable Store“ starten, ein weltweites Pilotprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Eine gute Infrastruktur und zeitgemäße Angebote in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport machen Kaarst darü-ber hinaus als Wohnort sehr attraktiv.

Sollte es Ehrensache für KaarsterInnen sein, Energie von SWK zu beziehen?Jeder Wirtschaftsteilnehmer sollte wissen, dass auf lange Sicht lo-kale und regionale Einheiten den größten Nutzen für eine Stadt bie-ten. Unsere Stadtwerke Kaarst kennen die örtlichen Verhältnisse, haben ein Kundenbüro vor Ort, bieten umfassenden Service und ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit der Lieferung von Energie tragen sie maßgeblich zu den Grundvoraussetzungen für Lebensqualität auf heutigem Niveau bei. In den Stadtwerken wirkt die Bürgerschaft unternehmerisch. Folgerichtig laden wir sie ein, das eigene Unternehmen zu stützen. Sprechen wir also getrost von einer wirtschaftlich sinnvollen Ehrensache: Wir Kaarster wol-len unsere Stadtwerke.

Ein Kinderstadtplan auf der Homepage einer Stadt ist eine Besonderheit. Ist Kaarst so kinderfreundlich?Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb soll Stadtleben junge Men-schen wertschätzen und fördern. Der Kinderstadtplan ist ein Sig-nal dieser Orientierung und unseres Willens. Wir sind anerkannte Anbieter im U3-Bereich, engagieren uns stark für die Kinderta-gesstätten und investieren auch sonst kräftig. Die Stadt heißt Neugeborene mit einem Begrüßungspaket willkommen, Kaars-ter Schulen sind leistungsfähig, wir wollen starke Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, setzen auf vorsorgenden Schutz und wagen auch Neues, z. B. mit unserem Kinderbildungszent-rum Kaarst-Büttgen.

Büropark Kaarster See

Neuer Spielplatz in Kaarst-Büttgen

Stadtmitte Kaarst mit Stadtpark , Rathaus und Bürgerhaus

Page 16: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

12

MEILENSTEINE DER ENERGIEVERSORGUNGWESTFALICA feiert 125 Jahre Gas-Geschichte in Bad Oeynhausen

1889 leuchtete die erste gasbetriebene Straßenlaterne in Bad Oeynhausen. Heute versorgt die WESTFALICA GmbH hier gut 9.000 Privathaushalte und Gewerbebe-triebe über 330 km Leitungsnetz mit rd. 405 Mio. kWh Erdgas pro Jahr. Die Stadt erzählt beispielhaft die Entwicklung der Gasversor-gung in den letzten 125 Jahren.

Die Laternen von 1889 wurden mit lokal er-zeugtem Kokereigas befeuert. Da der Brenn-stoff sich auch als Energie für Herde und Öfen, Maschinen und Motoren bewährte, stieg der Bedarf in der Folgezeit rasant an. Das örtliche Gaswerk musste bereits 1907 erweitert werden; 1934 entschied man sich für den Anschluss an die Ferngasleitung Hamm-Hannover – das Kokereigas aus dem Ruhrgebiet war preisgünstiger. Damit einher ging auch das Ende der Eigenerzeugung.

ENGAGEMENT FÜR DEN FORTSCHRITTGELSENWASSER erhält Innovationspreis

Im Vergleich zu anderen Unternehmen investiert Gelsenwasser überdurch-schnittlich viel Geld in Forschung; die Mitarbeiter leisten in diesem Bereich ex-zellente Arbeit. So begründete die Jury des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft die Verleihung des Siegels „Innovativ durch Forschung“ an das Unternehmen.

Unter der Leitung von Dr. Bernhard Klocke engagiert sich Gelsenwasser seit vier Jahren intensiv in zukunftsweisenden Forschungsprojekten und setzt Erfolg ver-sprechende Ergebnisse direkt selbst um. Dafür wurde das Team kürzlich vom Stif-terverband mit dem Innovationspreis ausgezeichnet und erhielt zudem das 2014 erstmals vergebene Siegel „Innovativ durch Forschung“.

Das Gelsenwasser-Engagement konzentriert sich auf die Kernbereiche Wasser und Energie; das Forschungsteam setzt sich aus Mitarbeitern unterschiedlicher Fachbereiche zusammen, darunter Ingenieure, Biologen, Chemiker und Geolo-gen. Aktuell werden z. B. in einer kleinen Modell-Filteranlage Verhalten und Wirkung verschiedener Aktivkohlearten getestet. Die Ergebnisse zeigen, welche Aktivkohle sich im Ernstfall am besten eignet, um z. B. Pestizidrückstände aus dem Wasser zu filtern. Parallel dazu untersucht man mit „Power to Gas“, ob Strom aus regene-rativen Quellen in Form von Methan im Erdgasnetz gespeichert werden kann. Die Möglichkeit zur Lagerung bzw. Vorhaltung dieser Energien ist ein Schlüsselfaktor für die Umsetzung der Energiewende.

Neben eigenen Forschungsprojekten beteiligt sich Gelsenwasser auch an EU-, Bundes- oder Landesausschreibungen, Hochschulprogrammen und sonstigen Initiativen. Im bundesweiten Projekt PRiMaT* (= Präventives Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung) geht es z. B. darum, wie sich Spurenstoffe und Krank-heitserreger im Trinkwasser mit neuen Filtermaterialien vermeiden bzw. entfernen

lassen. In einem weiteren Vorhaben ergründen wir gemein-sam mit der Fachhochschule Münster effizientere Nutzungs-möglichkeiten für Kleinwindkraftanlagen.

UNTERNEHMEN | Forschung und Entwicklung PARTNER | Jubiläum

Ansprechpartnerin: Kirstin GreiweForschungsstelleTel.: 0209 [email protected]

Familien aus der Umgebung folgten gerne der Einla-dung der Westfalica zum großen Jubiläumsfest im Kurpark Bad Oeynhausen.

*gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderkennzeichen O2WRS127D

Page 17: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

GESETZESINITIATIVE ZUM RESSOURCENSCHUTZGELSENWASSER und AWWR legen Rechtsgutachten zum Fracking vor

Im Zuge der Auseinandersetzung mit der Erdgasgewinnung aus unkonventionel-len Lagerstätten hat sich die Fracking-Technologie als riskant für die Umwelt erwie-sen. Insbesondere den Wasserressourcen drohen Verunreinigungen durch toxische Chemikalien; ein einmal kontaminiertes Grundwasservorkommen ist ohne auf-wendige Aufb ereitung für die Trinkwasserversorgung nicht mehr zu gebrauchen. Um das zu verhindern, müssen die bestehenden Gesetze überarbeitet werden.

Ein erstes Gesetzesvorhaben war 2013 gescheitert; um diesbezügliche Anstrengun-gen in Berlin neu anzustoßen und konstruktiv zu unterstützen, haben Gelsenwasser und die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) von namhaf-ten Juristen wie Prof. Dr. Ulrich Ramsauer ein Rechtsgutachten erarbeiten lassen. Die Ergebnisse leisten einen zielführenden Beitrag zur weiteren Diskussion und be-inhalten konkrete Änderungsvorschläge zum Berg- und Wasserrecht: » Für Fracking wurde bislang nur ein Verbot in Wasserschutzgebieten diskutiert. Das Verbot muss auf Wassereinzugsgebiete ausgedehnt werden, um alle Vor-kommen zu erfassen; zusätzlich ist in diesen Gebieten die Versenkung des Flowback zu untersagen. Dabei muss der Schutz auch in der Tiefe gelten; ein Unterqueren von sensiblen Gebieten ist zu untersagen.

» Aufgrund der zerrütteten Untergrundverhältnisse alter wie aktueller Kohleberg-baugebiete müssen die vorgenannten Verbote auch für diese gelten.

» Für jeden einzelnen Bohrstandort ist ein Rahmenbetriebsplan aufzustellen. Das gewährleistet die notwendige Offenlegung des Vorhabens, die Beteiligung Be-troffener, insbesondere auch der Bürger, und die Untersuchung der Umweltaus-wirkungen (Pfl icht zur Umweltverträglichkeitsprüfung).

» Die Expertise der Wasserbehörden ist unbedingt einzuholen; Genehmigungen sind nur im Einvernehmen mit ihnen zu erteilen.

13UNTERNEHMEN | Umweltschutz

Ab 1955 bis in die 1980er Jahre weitete das Gaswerk die Versorgung auf Nachbarstädte und -gemeinden aus. Die Entdeckung gro-ßer Erdgasvorkommen in den Niederlanden und in Norddeutschland veränderte den Markt ab 1968 erneut. Die umweltschonen-de Energie wurde vor allem als Heizenergie noch beliebter und ist heute unverzichtbar für die Region. Zehn Jahre später wurde in Bad Oeynhausen die Gasversorgung Westfalica GmbH gegründet, die Vorgängergesellschaft der heutigen WESTFALICA GmbH. Sie ver-antwortet derzeit ein Grundversorgungsge-biet mit einer Fläche von 1.024 km², verteilt auf 14 Städte und Gemeinden in Ostwestfa-len und Südniedersachsen. Mit der Liberali-sierung der Energiemärkte stieg Westfalica 2008 zusätzlich in den Stromvertrieb ein. Das leistungsstarke und zukunftsorientierte Unternehmen steht für zuverlässige und fai-re Energieversorgung.

Das Jubiläumsjahr feierte Westfalica mit den Bad Oeynhausener Bürgern. 125 Sportbe-geisterten ermöglichte das Unternehmen die kostenlose Teilnahme am alljährlichen Stadt-lauf. On top gab es ein hochwertiges Trikot und eine Spende an eine soziale Einrichtung. Im August waren Groß und Klein zu einem abwechslungsreichen Familientag im Kur-park Bad Oeynhausen eingeladen.

PARTNER | Jubiläum

Ansprechpartner: Ulrich PeterwitzWasserwirtschaftTel.: 0209 [email protected]

Mitarbeiter und Stadtverordnete posierten 1907 vor dem Gaswerk. Heute steht an dieser Stelle das moderne

Westfalica-Gebäude.

Page 18: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

14 UNTERNEHMEN | Beteiligungen

„WISSENSTRANSFER NICHT NUR IN EINE RICHTUNG“Interview mit Patrice Heine, Geschäftsführer der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH

Seit Oktober 2013 hält die GELSENWASSER AG 94 % der Geschäftsanteile an der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH. Das Unterneh-men mit 77 Mitarbeitern ist Infrastrukturdienstleister und betreibt im gleichnamigen Industriepark u. a. die Wasserver- und Abwasser-entsorgung. Patrice Heine (41) hat das Projekt auf Gelsenwasser-Seite von Beginn an begleitet und ist heute einer von zwei Geschäfts-führern der Gesellschaft.

Das größte Gemeinschaftsklärwerk in Sachsen-Anhalt hat eine Kapazität von 586.000 EW (Einwohnerwerte) und reinigt sowohl die industriellen Abwässer aus den Unter-nehmen des Chemieparks als auch das kommunale Abwasser aus elf Gemeinden des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Zum „Tag der offenen Tür“ erhielten Besucher die Mög-lichkeit, die Anlagen zu besichtigen und sich zu informieren.(Foto: © André Kehrer)

Ein internes Rohrleitungsnetz ist auf Rohrbrücken von insgesamt 18 km Länge im Chemiepark verlegt und versorgt die Unternehmen mit wichtigen Medien wie Wasserstoff, Stickstoff und Chlor. (Foto: © Ute Hirsch)

Evonik ist ein führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Geschäftsbereich Inorganic Materials betreibt am Standort Bitterfeld eine Anlage zur Herstellung von hochreinem Siliziumtetrachlorid. (Foto: © Dr. Ewald Lücke)

Page 19: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

Herr Heine, haben Sie sich in Bitter-feld-Wolfen gut eingelebt?Das kann man so sagen, auch wenn ins-besondere im privaten Umfeld noch eini-ges anliegt. Die neuen Kollegen machen es mir leicht. Insbesondere am Anfang haben sie mir mit ihrer Erfahrung und Kompetenz oft den Rücken frei gehal-ten. Meine persönlichen Kontakte und die Kenntnisse aus der Phase der Akquisition helfen natürlich auch. Darüber hinaus ist Sachsen-Anhalt für Gelsenwasser ja kein Neuland: Durch die zahlreichen Stadtwer-ke-Beteiligungen bestehen bereits lang-jährige Verbindungen.

Gelsenwasser hat seine Wurzeln im Ruhrgebiet und sich von hier aus zu einem der größten Regionalversorger in Deutschland entwickelt. Wie passt der Chemiepark dazu? Das Ruhrgebiet und das ostdeutsche Chemiedreieck haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermutet. In beiden Regionen gibt es eine mehr als 100-jährige Industriegeschichte, und die Menschen mussten in der jüngeren Ver-gangenheit einen starken Strukturwandel verkraften, der bis heute nachhallt. Fach-kräftemangel und Bevölkerungsrückgang sind hier wie da die Bedrohungen der Zu-kunft. Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen ist heute sicherlich ein kleiner Teil der blü-henden Landschaften, von denen in den 1990er Jahren so gerne die Rede war. Er ist ein positives Beispiel für die Anstren-gungen der deutschen Einheit und insbe-sondere mit Blick auf das Thema Umwelt heute beispielgebend für viele Länder.

Wie muss man sich Ihr Aufgaben-spektrum vorstellen? Die Chemiepark GmbH ist die Infrastruk-turgesellschaft im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Wir sind erster Ansprechpartner für die Ansiedler in Fragen der Ver- und Entsorgung und verwalten und vermark-ten die noch freien Flächen und Gebäu-de. Bei einer Gesamtgröße von 2.000 ha sind das derzeit noch ca. 130 ha.

Anders als andere Infrastrukturgesell-schaften – z. B. in Marl, Leverkusen oder Leuna – sind wir hier nicht für die Ener-gieversorgung zuständig. Dafür haben wir neben dem klassischen Wasser- und Ab-wassergeschäft noch in relativ großem Umfang mit Förderung, Transport und Reinigung des Grundwassers in der Re-gion zu tun. Hier arbeiten wir eng mit dem Land Sachsen-Anhalt zusammen.

In der Wasserver- und Abwasserent-sorgung liegen auch die Kernkompe-tenzen der GELSENWASSER AG. Inwieweit profitieren Sie davon?Wir können direkt auf die Experten und deren Wissen zugreifen und so fachliche Themen wie z. B. Netzbetriebskonzept und Prozessleitsystem oder Reinigung und Betrieb von Grundwasserleitungen schneller und zielsicherer bearbeiten. Das gilt für alle Bereiche von der Verwaltung über die kaufmännische Steuerung bis hin zum Netzbetrieb. Es ist wie überall, der Austausch mit Kollegen hilft einfach bei der Bewältigung der täglichen Aufga-ben. Diesen Effekt kann man gar nicht zu hoch einschätzen.

Daneben stehen aber auch ganz neue Leistungen wie Dampferzeugung oder Müllverbrennung auf dem Programm. Wie gehen Sie das an?Das Schöne am fachlichen Austausch ist, dass der Wissenstransfer nicht nur in eine Richtung funktioniert. Insbesondere bei diesen Themen, aber auch mit Blick auf die hochmoderne Industriekläranlage des Gemeinschaftsklärwerks (eine 66 %ige Beteiligung der Chemiepark GmbH), das Altlastenmanagement oder die Vermark-tung von Industrieflächen bringt Bitterfeld-Wolfen neues Know-how in die Gelsen-wasser-Gruppe ein. Damit einher gehen geschäftliche Verbindungen zu Fachpart-nern wie der Danpower oder diversen Chemiebetrieben vor Ort. Gelsenwasser wird dadurch langfristig gestärkt. Der Vor-stand hat das erkannt und mit der Betei-ligung strategischen Weitblick bewiesen.

Dazu passt, dass der Gelsenwasser-Vorstand Henning R.  Deters gerne be-richtet, die Branche beneide uns um dieses Projekt. Was macht aus Ihrer Sicht dessen Besonderheit aus?Bitterfeld-Wolfen bietet eine ideale Sym-biose aus sehr gut bekanntem – und da-mit für Gelsenwasser vorhersehbarem – Geschäft und der Möglichkeit, erste kleine Schritte auf bis dato ungewohntem Ter-rain zu machen. Insbesondere mit der Be-teiligung an dem Gemeinschaftsklärwerk und der modernen Ersatzbrennstoffanla-ge hat man sich Zugang zu neuem Know-how und neuen starken Partnern gesi-chert. Das sollte sich langfristig auszahlen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

15UNTERNEHMEN | Beteiligungen

Nach dem erfolgreichen Gesellschafterwechsel leitet Patrice Heine seit dem 1. November 2013 gemeinsam mit Dr. Michael Polk die Chemiepark Bitterfeld-Wol-fen GmbH. (Foto: © Andrea Kleie)

Die Brennstoffe für das Ersatzbrennstoff-Heizkraft-werk werden mit LKW angeliefert und über die drei Annahmetore direkt in den Brennstoffbunker einge-lagert. (Foto: © André Kehrer)

Page 20: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

16 LEISTUNGEN | Regenerative Energien

ENERGIEWENDE KONKRETGELSENWASSER erleichtert Umsetzung von Windenergieprojekten

Für die Umsetzung der Energiewende in Deutschland bietet Windenergie an Land derzeit das größte Potenzial. Grundvoraussetzung für ihre erfolgreiche Nutzung ist eine sorgfältige Projektplanung im Rahmen vorgegebener rechtlicher und politischer Bedingungen. Die Gelsenwasser-Gruppe hat ihre Kompetenzen rund um Windenergie und dezentrale Energieerzeugung erweitert und kann interes-sierten Städten und Gemeinden in diesem Sektor ein umfangreiches Leistungsspektrum zur Verfügung stellen.

Mit Kommunen und Stadtwerken auf neuen WegenIn enger Zusammenarbeit mit Kommunen und Stadtwerken im Unternehmensnetzwerk engagiert sich die GELSENWASSER AG schon seit längerer Zeit intensiv für den Ausbau dezentraler Ener-gieerzeugung und den Einsatz regenerativer Ressourcen. In die-sem Zusammenhang sind bereits mehrere erfolgreiche Koope-rationen entstanden, um Windenergieprojekte gemeinsam zu entwickeln und zu realisieren. Dank personeller Verstärkung und

damit verbundenem Zugewinn an fachspezifischem Know-how kann Gelsenwasser inzwischen alle erforderlichen Leistungen für die Umsetzung von Windenergieprojekten und den Betrieb von Windparks anbieten. Dabei profitieren die Partner auch in diesem Segment von der kommunalen Ausrichtung des Unternehmens und seiner Präsenz vor Ort.

Stephan Dohe (hinten) und Nico Maas verstärken das Team der GELSENWASSER AG im Bereich Windenergie. Interessierte Kommunen und Stadtwerke können auf Kompetenz

und eine enge Abstimmung mit den jeweiligen Partnern zählen.

Gemäß der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm müssen im Genehmi-gungsverfahren von Windenergieanlagen die Schallimmissionen nachgewiesen werden. Hierzu wird für den jeweiligen Standort mithilfe einer Planungssoftware die Schallberechnung erstellt.

Im Umfeld von Windenergieanlagen kann es in Siedlungsbereichen zu Abschat-tungen kommen. In diesem Fall wird mittels einer Computersimulation der perio-dische Schattenwurf berechnet.

Page 21: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

Projektentwicklung von A bis ZDas Leistungsspektrum der GELSENWASSER AG deckt sämt-liche relevanten Projektphasen ab. Dazu zählen im Wesentlichen: » Ermittlung der planungsrechtlichen Rahmenbedingungen, » Analyse der Standortbedingungen mit zugehöriger Machbarkeitsstudie,

» Erstellen des Windparklayouts mit der Planungssoftware WindPRO,

» Durchführung des Genehmigungsverfahrens nach Bundes-immissionsschutzgesetz,

» Unterstützung bei der Gründung von Projektgesellschaften, » Beteiligung der Bürger während des gesamten Projektverlaufs, » Überwachung der Baumaßnahme bis hin zur Inbetriebnahme des Windparks.

Darüber hinaus kann das Gelsenwasser-Fachpersonal die Ge-samtkoordination im Rahmen eines qualifizierten Projektmanage-ments sowie die technische und kaufmännische Betriebsführung der Windparks übernehmen.

Wirtschaftlichkeit im FokusUm eventuelle Risiken frühzeitig einschätzen und nach Möglich-keit minimieren zu können, erstellt die GELSENWASSER AG für die einzelnen Planungsstufen fortlaufend Ertragsprognosen und Wirt-schaftlichkeitsberechnungen. Eine kontinuierliche fachliche Be-gleitung sichert die Entwicklung von Finanzierungskonzepten ab. Sofern für eine Kommune oder ein Stadtwerk die Möglichkeit ei-ner finanziellen Beteiligung an einem Windpark besteht, bietet die GELSENWASSER AG Beratungsleistungen bis hin zur Erstellung von Due-Diligence-Prüfungen an.

70 Megawatt in der PlanungAktuell wirkt Gelsenwasser über verschiedene Beteiligungsgesell-schaften an acht konkreten Windenergieprojekten mit. Dabei wer-den insgesamt 25 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von ca. 70 MW und einem Investitionsvolumen von rd. 120 Mio. € ge-plant. Für den ersten Windpark wurde kürzlich der Genehmigungs-antrag gestellt; zwei weitere Anträge werden ebenfalls noch in die-sem Jahr eingereicht.

Akzeptanz durch TransparenzBei der Projektierung von Windparks legt die GELSENWASSER AG größten Wert auf Transparenz. Kommunen, Anwohner und Träger öffentlicher Belange werden frühzeitig in die Projektplanung einbe-zogen, Sorgen und Befürchtungen im Rahmen von Informations-veranstaltungen und Workshops offen diskutiert. Die Beteiligung der Bürger bis hin zu Möglichkeiten konstruktiver Mitgestaltung steigert die Akzeptanz der Projekte und damit letztlich auch die Erfolgsaussichten.

17LEISTUNGEN | Regenerative Energien

Die Windparkplanung von der Idee bis hin zur Inbetriebnahme nimmt mehrere Jahre in Anspruch.

Ansprechpartner: Stephan DoheProjektentwicklung/M&ATel.: 0209 [email protected]

Grundlagen­ermittlung und

Standort analyse

Vorplanung und Flächen­

sicherung

Entwurfsplanung und Gutachter­

begleitung

Genehmigungs­planung und

Antragstellung

Finanzierungs­konzeption und Anlagenkauf

Ausführungs­planung und

Bauvorbereitung

Bauleitung und Objekt über­

wachung

Inbetriebnahme und Betriebs­

führung

Page 22: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

18 EXTRA | Sponsoring

FÖRDERCHANCEN 2014 NUTZEN!GELSENWASSER unterstützt Bildung „von klein auf“

Bereits seit 2012 sponsern Unternehmen der Gelsenwasser-Gruppe Kindergärten und Schulen im Versorgungsgebiet, die kreative Ideen entwickeln, um Kinder auf die Einschulung oder den Wechsel zur weiterführenden Schule bzw. ins Berufsleben vorzubereiten. Im lau-fenden Jahr wird die Jury voraussichtlich im November noch einmal tagen, um über weitere förderungswürdige Aktionen zu entschei-den. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, um Projekte einzureichen und in 2014 noch zum Zuge zu kommen. Vor allem Kindergärten haben beste Chancen; für diese Zielgruppe stehen noch umfänglich Gelder bereit.

500.000 € stellt Gelsenwasser jährlich zur Verfügung, um Kindern und Jugendlichen den Schritt in den nächsten Lebensabschnitt zu erleichtern. Sei es der Wechsel vom Kindergarten in die Grund-schule, die Entscheidung für die geeignete weiterführende Schu-le oder der Schritt in Ausbildung und Beruf – in all diesen Phasen sind junge Menschen besonders gefordert und zugleich ob der be-vorstehenden Veränderungen verunsichert. Dabei werden sie von den jeweiligen Bildungseinrichtungen bestmöglich begleitet. Man-che Idee, wie man die Kinder stärken und noch besser vorbereiten kann, muss jedoch verworfen werden, weil es an finanziellen Mit-teln fehlt. Bis zum Sommer konnte Gelsenwasser in diesem Jahr

insgesamt 695 solcher Vorhaben unterstützen.* „Es ist beeindruckend, wie kreativ und enga-giert in den Kindergär-ten und Schulen mit diesem Thema umgegangen wird. Wir set-zen auf das Engagement und die Erfahrung der Menschen vor Ort. Sie wissen am besten, wie die Fördergelder möglichst effektiv und nachhaltig eingesetzt werden können“, so Henning R. Deters, Vor-standsvorsitzender der GELSENWASSER AG.

* Die Zahlen der letzten Juryentscheidung am 3. September lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.

GELSENWASSER fördert Bildung vom Kindergarten bis zur 10. Klasse

Page 23: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

Achtsamkeits- und Kommunikations-projekt, Realschule VoerdeIm Rahmen des „Sozialen Lernens“ haben Schüler der Erprobungsstufe (5. und 6. Klasse) Gelegenheit, mit einem Trainer für Gewaltprävention zu arbeiten. In zehn Ter-minen lernen sie in praktischen Übungen, selbstbewusst aufzutreten, ihre Kommu-

nikationsfähigkeit zu verbessern, Empa-thie zu entwickeln bzw. auszubauen und Verantwortung zu übernehmen. Spezielle Methoden wie gruppendynamische Spie-le helfen, anderen zu vertrauen, sein Ge-genüber wertzuschätzen oder die Stärke eines guten Teams zu erkennen.

Übergänge – Tanzprojekt für Vorschul-kinder, Familienzentrum Marl-MitteVorschulkinder setzen sich ganzheitlich mit dem Übergang vom Kindergarten zur Schule auseinander: Mit diesem Ziel ent-wickelt eine Tanzpädagogin gemeinsam

mit den Kids eine Performance, die Über-gänge in den unterschiedlichsten Varianten darstellt. Wie komme ich von einer Seite zur anderen? Klettern, springen, krabbeln wie ein Baby, zittrig gehen wie ein Greis, übereinander her, untereinander weg, von unten nach oben oder umgekehrt. Auf dem Weg bis zur Vorführung vor den El-

tern wird Bewegung gefördert und Ästhetik geschult; die Kinder entdecken die eigene Körpersprache, verbessern den Umgang miteinander und nehmen eigenes Können und eigene Grenzen wahr.

Forscherecken in der Schuleingangs-phase, Grundschulverbund HüllhorstDie Arbeit der örtlichen Kindertagesstät-ten im Rahmen der frühkindlichen Bildung „MINT“ (Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaft, Technik) wird in der Schul-eingangsphase fortgeführt. In der indivi-duellen Lernzeit im sog. Offenen Anfang

können Erst- und Zweitklässler in neu ein-gerichteten Forscherecken interessenge-leitet und eigenständig experimentieren. Dabei werden sie jahrgangsübergreifend von Schülerexperten unterstützt. Der in der Elementarstufe geweckte Forscher-geist wird so handlungsorientiert weiterge-führt, der Weg in technische und naturwis-

senschaftliche Berufe nachhaltig geebnet. Die Bildung von Teams gemischten Alters fördert die Sozialkompetenz der Kinder.

19EXTRA | Sponsoring

Ansprechpartnerin: Jennifer KownatzkiUnternehmenskom munikationTel.: 0209 [email protected]

„VON KLEIN AUF“ – DAS SOLLTEN SIE WISSENWer wird gefördert?Förderberechtigt sind alle Einrichtun-gen des Elementarbereichs (Kinder ab 3 Jahre), Grundschulen und allgemeinbil-dende Schulen bis zur Sekundarstufe I sowie Schulträger – Kommunen und Kir-chen – aus den Kommunen des Versor-gungsgebiets der GELSENWASSER AG und ihrer Tochtergesellschaften. Bereits unter stützte Institutionen können sich im Folge jahr erneut bewerben (mit gleichem, Folge- oder neuem Projekt).

Wie hoch ist die Förderung?Im Elementarbereich liegt die Höchstsum-me bei 500 €, Schulprojekte werden mit bis zu 2.000 € unterstützt.

Wo und wann kann die Förderung beantragt werden?Anträge können jederzeit online unter www.vonkleinaufbildung.de gestellt wer-den. Vor jeder Jurysitzung gibt es eine Be-werbungsfrist. Das Bildungsprojekt läuft noch bis 2015.

Welche Nachweise werden erwartet?Innerhalb eines halben Jahres sollte eine kurze Projektbeschreibung mit Fotos auf der Webseite www.vonkleinaufbildung.de veröffentlicht werden.

Wo erfährt man mehr?Details zu den Projektanforderungen, eine Liste der 75 teilnahmeberechtigten Kom-munen sowie einen Online-Antrag finden Sie auf www.vonkleinaufbildung.de.

Page 24: EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN · 04 TITELTHEMA EFFIZIENZ FÜR UNTERNEHMEN UND KOMMUNEN Neues Dienstleistungspaket senkt Enerigekosten mit System Das Thema Energie ist in

KURZ NOTIERT

Gunda Röstel ist kaufmännische Geschäftsführerin der Gelsenwasser-Beteiligung Stadtentwässerung Dresden GmbH und Prokuristin der GELSENWASSER AG.

Unterzeichnen den neuen Konzessionsvertrag: Klaus Kleinenkuhnen (vorne l., Bürgermeister Gemeinde Rheurdt) und Heiner Krietenbrink (vorne r., Geschäfts-führer GWN); hinten v. l. Udo Hövelmans (stv. Bürgermeister), Ulrich Linnenbrink (Prokurist GWN), Christian Creutzburg (Leiter Betriebsdirektion Niederrhein)

QUALITÄTSSICHERUNG AUF EU-EBENEWie in allen anderen Branchen nimmt die EU auch auf die Rahmen-bedingungen der nationalen Trink- und Abwasserwirtschaft immer mehr Einfl uss. Aktuelle Diskussionen und Initiativen werden vom Europäischen Wasserverband EUREAU mit derzeit 27 Mitglieds-ländern laufend beobachtet und inhaltlich begleitet. Ziel ist es, euro-päische Wasserressourcen nachhaltig zu sichern und den berech-tigten Qualitätsansprüchen von 400 Mio. europäischen Bürgern hinsichtlich der Ver- und Entsorgung gerecht zu werden. Seit gut einem Jahr ist Gunda Röstel als deutsche Vertreterin für DVGW und BDEW im EUREAU Mitglied des sog. Executive Committee und des obersten Gremiums der Generalversammlung. Aus der Arbeit er-geben sich wichtige Kontakte, etwa zur EU-Kommission oder zum EU-Parlament.

GWN GEWINNT GASKONZESSIONENDie Erdgasnetze in Rheurdt und Geldern-Lüllingen werden auch weiterhin von der GELSENWASSER Energienetze GmbH (GWN) betrieben. Das regeln die neuen Konzessionsverträge, die Bür-germeister Klaus Kleinenkuhnen (Gemeinde Rheurdt) und Ulrich Janssen (Stadt Geldern) sowie GWN-Geschäftsführer Heiner Krietenbrink unterzeichneten. Beide Kommunen hatten die Kon-zession neu ausgeschrieben und freuen sich, die seit 35 Jah-ren bewährte Zusammenarbeit fortzusetzen, nachdem GWN im Wettbewerb erneut überzeugen konnte. Das Unternehmen ist in der Region zu Hause: Am Niederrhein betreut es insgesamt rd. 1.500 km Gasrohrnetz in 19 Kommunen sowie 1.100 km Trinkwas-serrohrnetz in 6 Kommunen und stellt damit die zuverlässige Gas- und/oder Wasserversorgung für rd. 400.000 Menschen sicher.

BEST PRACTICE IN DER WASSERVERSORGUNG Auch in der sechsten Runde „Benchmarking Wasserversorgung NRW“ hat die GELSENWASSER AG unter 108 freiwilligen Teilneh-mern ausgezeichnet abgeschnitten. Von Anfang an hat sie sich mit weiteren Unternehmen der Gruppe am wechselseitigen Ver-gleich zugunsten nachhaltiger Versorgungslösungen beteiligt. Die Abschlusspräsentation am 17. Juni 2014 in Köln belegte erneut, dass aus Empfehlungen regelmäßig konkrete Optimierungsmaß-nahmen abgeleitet werden. Projektträger, Politik und Unternehmen sind sich einig: Das Benchmarking ist mehr als ein bloßer Kennzah-lenvergleich und sollte integraler Bestandteil der kontinuierlichen Verbesserungsprozesse in der Wasserwirtschaft in NRW bleiben.


Recommended